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FRAUENPOWER IN DER KANZLEI
FRAUENPOWER
IN DER KANZLEI
Text: Laura Zapletal Foto: Mag. Roland Karlsböck
Dass sich Familie und Selbstständigkeit sehr wohl vereinbaren lassen, beweisen Julia Schürz und Janine Karlsböck. Die zweifachen Mütter haben im letzten Oktober ihre eigene Kanzlei in Linz eröffnet und sind seither die Anlaufstelle für große Mandanten. Die erfolgreichen Powerfrauen im Porträt.
Mütter, Freundinnen und Rechtsanwältinnen: Die Oberösterreicherin Julia Schürz (li.) und die Tirolerin Janine Karlsböck (re.) haben diese drei Komponenten zu ihrem Erfolgsrezept gemacht.
Der Ausbildungsweg zum Rechtsanwalt ist ein sehr langer, der sich gerade für Frauen mit Kindern aufgrund von straffen Zeitplänen, zwingender Gerichtspraxis und anderen Absolvierungen kaum bis zum Ende gehen lässt. Einen Umstand, den auch Dr. Julia Schürz und
Mag. Janine Karlsböck am eigenen
Leib erfahren mussten. Kein Grund jedoch für die zweifachen Mütter aufzugeben. Sie gingen den Weg erfolgreich zu Ende und sind seit Oktober letzten
Jahres Partnerinnen ihrer eigenen
Kanzlei in Linz. Was sie dazu bewogen hat und wie sie den Spagat zwischen
Selbstständigkeit und Mutter-Alltag bewältigen, haben uns die 35-jährige
Oberösterreicherin und die 31-jährige
Tirolerin im Interview verraten.
Sie haben sich 2014 in der Kanzlei Hengstschläger Lindner Rechtsanwälte kennengelernt und sind seit letztem Jahr Partnerinnen Ihrer eigenen Kanzlei in Linz. Wie kam es dazu?
Julia Schürz: Uns war schon ziemlich bald nach unserem Kennenlernen klar, dass wir gerne zusammenarbeiten. Im Oktober letzten Jahres beschlossen wir, Nägel mit Köpfen zu machen und uns selbstständig zu machen.
Wie waren die Reaktionen aus Ihrem Umfeld?
Janine Karlsböck: Die Reaktionen waren durchgehend positiv. Jeder aus unserem Umfeld hat uns in unserer Entscheidung bestärkt und uns zu unserem großen Schritt gratuliert.
Ende 2019 lag die Frauenquote in der österreichischen Rechtsanwaltschaft bei 23 Prozent. Haben Sie das Gefühl, dass es Frauen in der Branche schwerer gemacht wird als Männer?
Julia Schürz: Ja und nein, es gibt in der Tat gewisse Vorgaben in unserer Branche, die es gerade Paaren mit Kindern schwerer machen. So konnte ich zum Beispiel die verpflichtende Gerichtspraxis ausschließlich auf Vollzeitbasis absolvieren und die Kammerbeiträge sind nach dem ersten Lebensjahr des Kindes auch bei reduzierter Stundenanzahl stets auf voller Basis zu entrichten. Da die Kinderbetreuung aber beide Partner betrifft, würde ich nicht unbedingt sagen, dass es ausschließlich Frauen betrifft. Fakt ist aber, dass sich die Regelungen natürlich mehr auf uns Frauen auswirken, da in der Regel gerade in den ersten Lebensjahren die Mütter gefragt sind.
Wir wollen eine Kanzlei sein, die in der Geschlechterfrage bewusst keinen Unterschied macht.
Julia Schürz
Haben Sie es schon einmal am eigenen Leib erlebt, dass Sie als Frauen in der Branche nicht ernst genommen wurden?
Janine Karlsböck: Es kam schon des Öfteren vor, dass wir bei einem Termin gefragt wurden, wo der Anwalt ist. Als Frau bekommt man in solchen Situationen sofort das Gefühl, sich beweisen zu müssen. Mittlerweile haben wir gelernt, uns eine selbstbewusste Antwort parat zu legen. In den meisten Fällen merkt das Gegenüber dann schnell, dass die Aussage unpassend war.
Heute betreuen Sie gute und große Mandanten. Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis?
Julia Schürz: Das gegenseitige Vertrauen und Verständnis, das wir ineinander haben, gepaart mit unserer fachlichen Kompetenz und Erfahrung. Da wir uns auf zwei unterschiedliche, aber doch überschneidende Fachgebiete im Unternehmensbereich spezialisiert haben, ergänzen wir uns wunderbar und haben damit gleichzeitig die Möglichkeit, ein breites Spektrum abzudecken.
Wie setzen sich Ihre Mandanten zusammen?
Julia Schürz: Es ist tatsächlich komplett durchgemischt. Wir haben das Glück, dass wir in allen Bereichen sowohl mit Männern als auch mit Frauen zusammenarbeiten dürfen und darauf legen wir auch großen Wert. Wir wollen als Kanzlei gesehen werden, die hier bewusst keinen Unterschied macht.
Neben Ihrer eigenen Kanzlei sind Sie Mütter von zwei Kindern. Wie schaffen Sie den Spagat zwischen Beruflichem und Privatem?
Janine Karlsböck: Eine eigene Kanzlei zu führen mit zwei Kindern, klingt zunächst unbewältigbar, tatsächlich bringt die Selbstständigkeit aber viel Flexibilität mit sich, die gerade uns als Mütter zugute kommt. Wir können uns unsere Termine bis auf ein paar Ausnahmen frei einteilen und sollte es doch zu einem spontanen Notfall kommen, haben wir das große Glück, auf unsere Familien sowie aufeinander zurückgreifen zu können. Aber ich glaube, ich kann im Namen von uns beiden sprechen, dass wir den Spagat zwar meistens, aber nicht immer schaffen.
Was raten Sie anderen Frauen, die sich selbstständig machen möchten?
Janine Karlsböck: Es einfach zu tun. Man kann nicht voraussagen, was in der Zukunft passiert und sie deshalb schon gar nicht planen. Ich kann nur raten, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen und der Rest ergibt sich von selbst. Man sollte sich nicht von anderen entmutigen lassen, schon gar nicht als Frau oder Mutter. Ich denke, wir sind das beste Beispiel, dass es möglich ist.
KONTAKT
Promenade 25 4020 Linz Tel.: 0732/23 777 0 E-Mail: office@sk-ra.at www.sk-ra.at
FRAUEN IN POLEPOSITION
Bettina Lagler, MMBA, aus Leonding arbeitet als Teamlead Sales Consulting bei epunkt GmbH, Recruiting-Unternehmen, und machte sich mit der LIMAK fit für die Digitalisierung. Modernes Lifelong Learning: Eine Gesellschaft, die sich verändert, braucht innovative Konzepte für die Zukunft. Erfolgreiche Frauen wie Bettina Lagler, Teamleaderin bei epunkt, bringen sich mithilfe des renommierten Weiterbildungsinstituts LIMAK im Business in Poleposition.
Text: Petra Kinzl Foto: Nina Danninger/www.ninadanninger.com
SERIE ERFOLGREICHE LIMAKABSOLVENTINNEN
Die Halbwertszeit von Wissen sinkt rapide. Lifelong Learning wird immer wichtiger. Und genau hier setzt die LIMAK Austrian Business School an. Kompaktes Wissen, innovative Lehrgänge am Puls der Zeit und renommierte Vortragende aus Wissenschaft und Praxis machen das Weiterbildungsinstitut mit Standorten in Linz und Wien zu einem unendlichen Pool an Möglichkeiten. Vom Universitätslehrgang über die Online-Akademie bis zum MBA-Studium: Besonders Frauen schätzen den Mix an Präsenz- und E-Learning-Angeboten, das hohe Niveau und die neuesten Managementmethoden, das Knüpfen wertvoller Kontakte und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Und weil uns Frauenförderung am Herzen liegt, vergeben OBERÖSTERREICHERIN und LIMAK gemeinsam fünf Teilstipendien für 2022 (mehr im Kasten rechts). Eine Vielzahl
(Zitat: Philip Rosenthal) Bettina Laglers Motto zu Lifelong Learning
von Teilnehmerinnen nutzt das erworbene Know-how bereits, um beruflich durchzustarten und als Expertin zu glänzen. Diesmal erzählt Bettina Lagler, Teamlead Sales Consulting bei epunkt GmbH, Recruiting-Unternehmen, ihre Erfolgsgeschichte.
Frau Lagler, was waren für Sie die wichtigsten Meilensteine auf Ihrem Karriereweg?
Bei meinem vorherigen Arbeitgeber, der Silhouette International Schmied AG, hatte ich das Glück, auf meinen Mentor zu stoßen. Mein damaliger Vorgesetzter erkannte mein Potenzial und hat mich dazu motiviert, die Matura berufsbegleitend zu absolvieren und in weiterer Folge meinen ersten MBA an der JKU Linz „Global Marketing Management“ abzuschließen.
Wann haben Sie zum ersten Mal Führungsverantwortung übernommen und wie ging es Ihnen dabei?
Das erste Mal wurde ich in meiner Funktion als Senior Area Sales Manager bei der Silhouette International Schmied AG mit dem Thema Führung konfrontiert. Neben hoher sozialer Kompetenz war diplomatisches Geschick sehr gefragt. Heute, in meiner Rolle als Teamlead Sales Consulting bei der Firma epunkt GmbH, darf ich gemeinsam mit meinem Team einen messbaren Beitrag zum Unternehmenserfolg liefern. epunkt wendet die „4 Disziplinen der Umsetzung (4DX)“ nach Franklin Covey an. Die effektive Teamarbeit wird damit forciert und die Eigenverantwortlichkeit eines jeden Einzelnen gefördert.
Warum haben Sie sich für den Lehrgang „New Business Development in the Digital Economy” an der LIMAK entschieden?
Aufgrund der Pandemie von Kurzarbeit betroffen, habe ich diese unfreiwillige Unterbrechung als Chance gesehen, mein zweites MBA-Studium an der LIMAK Linz abzuschließen, welches ich 2017 durch den Erwerb eines Frauenstipendiums gestartet hatte. Die Entscheidung für die Spezialisierung „New Business Development in the Digital Economy“ ist meiner Rolle bei epunkt geschuldet. Ich wollte mein umfangreiches Vertriebs-Know-how um den Aspekt Digitalisierung anreichern, um hier für die unternehmerischen Herausforderungen gerüstet zu sein und um in Zukunft noch besser neue Geschäftsmöglichkeiten und Potenziale zu erkennen.
Wie brachte Sie die LIMAK-Weiterbildung im Business weiter? epunkt GmbH ist ein sehr innovatives Unternehmen und immer an neuen Ideen interessiert. In meiner Abschlussarbeit habe ich mich intensiv mit den Themen Automatisierung, Robotics, Big Data, aber auch Machine Learning auseinandergesetzt, welche auch interessante Ansatzpunkte für die Recruiting-Branche liefern. Positiv anmerken möchte ich darüber hinaus den intensiven Erfahrungsaustausch mit Studienkollegen, auch wenn dieser aufgrund der Pandemie nur virtuell stattfinden konnte. Derartig viele unterschiedliche Experten als Diskussionspartner für Themenstellungen zu haben, ist einzigartig.
Welche Bedeutung wird Lifelong Learning in Zukunft haben?
Lifelong Learning begleitet mich bereits mein halbes Berufsleben und wird es auch weiterhin tun. Mein Motto dazu ist: „Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein!“
Was machen Sie zum Ausgleich?
In meiner Freizeit mache ich sehr gerne Ausdauersport und suche Kraft und Erholung in der Natur.
DIE LIMAK UND DIE OBERÖSTERREICHERIN VERGEBEN FÜNF TEILSTIPENDIEN
Gefördert werden fünf Universitätslehrgänge nach Wahl im Gesamtwert von 17.250 Euro:
• Business Law (25.3.2022) • Digital Transformation and Change
Management (11.03.2022) • Innovation Management (17.03.2022) • Management Compact (21.04.2022) • New Business Development in the
Digital Economy (24.03.2022) • Sustainable Business and the
Circular Economy (14.10.2022)
DIE UNIVERSITÄTSLEHRGÄNGE SIND AUF DEN LIMAK MBA ANRECHENBAR. FORM DER FÖRDERUNG:
50 Prozent der Programmgebühr für den Universitätslehrgang (Förderbetrag € 3.450). Die Preise verstehen sich exkl. Reise- und Aufenthaltskosten sowie Mittagsverpflegung/exkl. Anmelde- und Administrationsgebühr, Literatur. Diese Förderung ist nicht mit anderen Aktionen kombinier- oder in bar ablösbar. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Bestehende Programm-Teilnehmerinnen sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Begrenzte Teilnehmerzahl.
ZULASSUNGSVORAUSSETZUNGEN UNIVERSITÄTSLEHRGANG:
Abschluss eines Studiums und mindestens drei Jahre Berufserfahrung oder eine Qualifikation durch Berufserfahrung, die mit einem Studium vergleichbar ist, sowie ein positiv absolviertes Aufnahmegespräch.
INFOS UND BEWERBUNG:
www.limak.at/frauen-stipendium Bewerbungsschluss: 21. Februar 2022 Hearingtermin: 25. Februar 2022
LIMAK Austrian Business School GmbH
Science Park 5, Altenbergerstraße 69, 4040 Linz, beratung@limak.jku.at