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EIN SÜSSER HAUCH

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HÜTTENCHARME

HÜTTENCHARME

EIN

süßerHAUCH

Das beste Rezept gegen den NovemberBlues? Man nehme feinste Backzutaten, würze mit Vanille und Zimt – und schon umarmt uns der heimelige Duft jener Vorfreude, die von der nahenden Adventzeit erzählt.

Text: Angelica Pral-Haidbauer Fotos: Kathrin Gollackner

Der Historiker und Autor Johannes Sachslehner aus Scheibbs nimmt uns in diesem wundervollen Buch mit auf eine Zeitreise in die weihnachtliche Welt von anno dazumal. Nostalgische Tagebucheintragungen, Memoiren bekannter

Familien, Reiseberichte und

Erzählungen von alten Traditionen lassen uns in Erinnerungen schwelgen und zaubern – gemeinsam mit köstlichen Rezepten von

Ingrid Pernkopf – jene Atmosphäre der Vorfreude, die unsere Herzen alljährlich so sehr berührt.

STILL, STILL, STILL Ein wunderschönes Hausbuch für die ganze Familie! Johannes Sachslehner & Ingrid Pernkopf Styria Verlag, € 30

Windbäckerei

(Baiser)

3 Eiweiß 130–160 g Puderzucker Spritzer Zitronensaft Prise Salz Puderzucker oder Mandelblättchen zum Bestreuen

1. Eiweiß mit der Hälfte des Zuckers, Zitronensaft und einer Prise Salz in einer Schüssel über einem Wasserbad bis ca. 50 °C cremig schlagen. Dann von der Hitze nehmen, restlichen Zucker untermischen und steif ausschlagen. 2. Den Backofen auf 90 °C vorheizen.

3. Nun die Masse in einen Spritzsack mit glatter oder gezackter Tülle füllen und kleine Gebäckstücke in beliebiger Form (Ringerl, Busserl, Stangerl, Krapferl etc.) mit etwas Abstand auf ein vorbereitetes Backblech aufspritzen.

4.Nach Belieben mit Puderzucker oder Mandelblättchen bestreuen und im vorgeheizten Backofen bei offenem Zug (Backofen bleibt einen Spalt offen, indem man z. B. einen Kochlöffel zwischen Tür und Rahmen klemmt, damit es zu keiner Dampfentwicklung kommt) 2–4 Stunden antrocknen lassen. Je nach gewünschtem Grad der Trockenheit bei Bedarf noch 1–2 Stunden bei ca. 50 °C nachtrocknen lassen. Die Masse sollte aber dabei nicht zu braun werden! (Nimmt sie leicht Farbe, dann Temperatur drosseln.)

5.Gut verschlossen aufbewahren, denn Windbäckerei zieht schnell Feuchtigkeit an.

Schokoladenzwieback

80 g weiche Butter 150 g Gelb-, Roh- oder Rohrzucker 2 Eier 240 g glattes Weizen- oder feines Dinkelmehl 40 g Kakaopulver 120 g ganze geschälte Mandeln 50 g etwas klein gehackte Schokoladedrops oder Schokolade 50 g getrocknete Preiselbeeren 1/2 TL Natron Prise Salz

1. Butter mit Zucker in einer Schüssel mit dem Handmixer oder in der Küchenmaschine mit dem Schneebesen schaumig schlagen. Nach und nach die Eier unterrühren.

2. Mehl und die restlichen Zutaten entweder mit einer Teigkarte, einem Knethaken oder mit der Hand (Einweghandschuhe überziehen, dann bleibt der Teig nicht so kleben!) untermengen.

3. Teig nur bei Bedarf kurz kühl stellen.

4. Den Backofen auf 165–175 °C vorhei zen. -

5. Aus dem Teig 4–5 längliche, flache Rollen formen und diese auf ein vorbereitetes Backblech legen. Im vorgeheizten Backofen ca. 25 Min. backen.

6. Auskühlen lassen und währenddessen die Hitze auf 150 °C reduzieren.

7. Die Rollen mit einem Sägemesser in ca. 2 cm dicke Scheiben schneiden und mit einer Schnittfläche nach unten wieder auf das Blech legen. Nochmals ca. 10 Min. trocken ausbacken.

8. Auskühlen lassen und danach gut verschlossen lagern.

Rumkugerl

ca. 250 g Biskuitreste (hell, dunkel oder Nussbiskuit) 40 g Kokosfett 30 g dunkle Kuvertüre oder Schokolade 20 g fein gesiebter Puderzucker 20 g Vanillezucker 10 g Kakaopulver 50 ml Rum evtl. 30 g passierte Johannisbeermarmelade

1. Die Biskuitreste in eine Schüssel geben und zerbröseln.

2.Kokosfett und Kuvertüre bzw. Schokolade in einem Topf über einem

Wasserbad schmelzen und wieder etwas abkühlen lassen.

3.Nun alle Zutaten gut miteinander vermengen (bei einer zu festen Masse die Flüssigkeitsmenge erhöhen). Anschließend leicht fest werden lassen. schuhen überzogenen) Händen kleine Kugerl formen.

5.Nach Belieben die Schokoladeglasur schmelzen, die handschuhüberzogenen Hände damit benetzen und die Rumkugeln darin hin und her rollen, damit sie vollständig mit Glasur bedeckt sind. Sofort in Streuseln grob gehackter Nüsse oder Kokosflocken wälzen, auf Papier absetzen und fest werden lassen. Gekühlt lagern.

TIPP: Für Kinder ersetzt man den Rum durch einreduzierten (eingekochten) Fruchtsaft.

Im Auftrag der Liebe

Seit zehn Jahren sorgen die fabelhaften Partner der Hochzeitsgemeinschaft sagJA-im-Salzkammergut mit viel Herz, Engagement und Kreativität für den schönsten Tag im Leben des Brautpaares.

Nach dem Heiratsantrag beginnt für das Brautpaar eine aufregende Zeit. Sei es die Wahl der Location oder das Bestellen der Blumen: So viele Dinge müssen überlegt und entschieden werden. Hier den Überblick zu bewahren, kann zur echten Herausforderung werden. Im Salzkammergut ist das alles ein bisschen einfacher.

Heiraten im Salzkammergut.

Dort lassen seit November 2012 über 70 fabelhafte Partner der Hochzeitsgemeinschaft sagJA-im-Salzkammergut Hochzeitsträume wahr werden und scheuen dabei weder Engagement noch Kreativität. Zur Auswahl stehen traumhafte Locations in Berg- und Seenkulisse, professionelle Fotografen und Videoteams sowie renommierte Küchen und Backstuben. „Unsere sagJA-Hochzeitsexperten kennen die aktuellen Trends und liefern Ideen für außergewöhnliche Highlights und liebevolle Kleinigkeiten. So entstehen rund ums Jahr großartige Feste mit unvergesslichen Erinnerungen für Sie und Ihre Gäste“, so Gabi Socher, Hochzeitsplanerin und Initiatorin der Hochzeitsgemeinschaft.

DAS Inspirationsfest für Brautpaare.

Beim Wedding-Event „sagJa-HochzeitsNACHT & -BRUNCH“ am 4. und 5. Februar 2023 in der Kitzmantelfabrik in Vorchdorf können sich angehende Brautpaare von dem einzigartigen Angebot der sagJA-Partner überzeugen. Ganz ohne Messestress, dafür mit kulinarischen Kostproben, schwungvoller Modenschau und spektakulären Programmpunkten lädt das „WeddingWonderland“ zu einem Vor-Hochzeitsfest der besonderen Art.

„Unser Salzkammergut“ verlost 5 x 2 Eintrittskarten für die „sagJAHochzeitsNACHT“ am 4. Februar 2023. Das Gewinnspiel fi nden Sie unter www.dieoberoesterreicherin.at. Teilnahmeschluss ist der 7. Dezember 2022.

SAVE THE DATE

sagJA-HochzeitsNACHT

(mit Feuershow) 4. Februar von 18 bis 0 Uhr

sagJA-HochzeitsBRUNCH

(mit Kinderprogramm) 5. Februar von 10 bis 15 Uhr

Wo: Kitzmantelfabrik Vorchdorf www.sagJA-im-salzkammergut.at

Wunderkammer, Werkstatt, SEELENFRIEDEN!

In einer kleinen Werkstatt in Gmunden werden historische Kacheln – von der Renaissancezeit bis ins 20. Jahrhundert – Stück für Stück rekonstruiert und auf traditionelle Weise wiederhergestellt. Die Kachelöfen von Robert Hellmeier sind Gesamtkunstwerke, Handarbeit auf höchstem Niveau. Ein Werkstattbesuch …

Text: Zivana de Kozierowski Fotos: Monika Löff

Robert Hellmeier nennt seine Werkstatt liebevoll seine Wunderkammer.

Wir haben Glück. Es regnet nicht. Noch nicht. Ein Nachmittag im Oktober, an dem die Bäume schräge Schatten auf den mit Laub übersäten Rasen werfen. Um das Gartentor zu öffnen, muss ich mich bücken. Der Garten, den wir betreten, bildet mit dem wunderschönen, in die Jahre gekommenen Steinbau eine Einheit. Ein Gemüsebeet im Vorgarten hält noch eine letzte bescheidene Ernte bereit und in dem kleinen Brunnen daneben ist es still geworden.

Ein Märchenhaus

Es dauert einen Moment, nachdem wir den Metallklopfer am Eingangstor betätigt haben, bis uns ein großer, grauhaariger Mann in blauer Arbeitsschürze öffnet. Robert Hellmeier führt uns durch die Hintertür in einen prachtvollen, über die Jahrzehnte gewachsenen Garten. Hier hatte der Großvater der Lebensgefährtin Hellmeiers bereits eine Werkstatt als Kunstschmied. Der großzügige Schuppen war einst ein Stall für ein paar Kühe und Schweine und beherbergt jetzt einen Brennofen für Keramik. Am Weg zurück ins Haus, wo sich die Hafner-Werkstatt im Erdgeschoss befindet, erzählt uns der Hausherr von den schönen Festen, die hier im Sommer unter den Obstbäumen stattfinden. Und von den Blumen und vom Gemüse, das die Großmutter und die Tante seiner Partnerin hier früher angebaut und am Markt in Gmunden verkauft haben.

Das Haus ist das Elternhaus der Lebensgefährtin und wurde um 1800 angekauft. Schon damals ein „Altbau“, denn bereits im Jahre 1750 gehörte der alte Steinbau zum nahe gelegenen

Das Rekonstruieren jeder einzelnen Kachel bedarf oft tagelanger Arbeit.

Schloss Weyer und diente als Försterhaus. Um in die Werkstatt zu gelangen, müssen wir uns unter den niedrigen Türstöcken bücken. Hellmeier ermahnt uns freundlich: „Passt‘s auf eure Köpf‘ auf!“ Mit dem Eintritt in die Werkstatt tauchen wir ein in eine ganz eigene, kleine, heile Welt, die einem fast unwirklich erscheint. Das Pendel einer alten Wanduhr tickt und im Hintergrund hört man eine Arie, gesungen von Anna Netrebko. Im gusseisernen Ofen, neben dem Sofa, lodert ein Feuer.

Werkstatt-Idylle

„Es vergeht eigentlich kein Tag, an dem ich nicht in meine Werkstatt gehe“, erzählt uns Robert Hellmeier und fügt hinzu: „Sofern ich nicht unterwegs oder auf Reisen bin.“ Auch am 24. Dezember werde jedes Jahr nach der Weihnachtsfeier im Familienkreis von Hellmeier in der Werkstatt feierlich eine Kerze angezündet und nach alter Tradition eine Ofenkachel gefertigt, die dann signiert werde. Zu diesem Ritual wird eine Zigarre geraucht und ein Stamperl Schnaps getrunken, schildert Hellmeier fast ein bisschen andächtig.

Der Künstler entschuldigt sich, dass er nicht zusammengeräumt hat, aber alles habe da eben seinen Platz auf engstem Raum. Alles, was hier steht, liegt, an der Wand hängt oder lehnt, hat über die letzten 40 Jahre seinen fixen Platz gefunden. Wie etwa die Teekanne aus dem Himalaja, welche am gusseisernen Ofen steht, oder die kleine handgenähte Puppe, die vom Bruder aus Peru mitgebracht wurde und seither aus einem Mauerloch lugt, das eigentlich für eine Steckdose vorgesehen war. Und obwohl Hellmeier noch nie etwas für ausgestopfte Tiere übrig hatte, befindet sich doch ein ebensolcher Buntspecht an der Wand. Der wurde beim alljährlichen Eisstockschießen im Garten gefunden, nachdem er gegen das Fenster geflogen war. Behutsam aufgehoben und sorgsam präpariert, hat auch er seinen Platz in der Werkstatt gefunden.

Die Werkstatt Hellmeiers ist ein kreativer Querschnitt der letzten 40 Jahre.

Kunstvolle Kacheln zieren die Werkstattmauer.

Kunstvolle Kacheln

Zudem zieren kleine Werkstücke aus der Zeit seines Unterrichts die Regale. Robert Hellmeier war jahrzehntelang Werklehrer in der Hauptschule in Vorchdorf. Die vielen grünen Keramikäpfel in der Schale auf seinem Werktisch hätte er schon unzählige Male verkaufen können, lacht der ehemalige Lehrer. Doch das und einige andere Erinnerungsstücke wie die ägyptischen Urnen, die dazu gedient haben, den Kindern die Zeitepoche der Pharaonen näherzubringen, seien ganz besondere Herzensstücke, die ihn an seine Schüler erinnern.

Hellmeier verstand es, den Unterricht lebendig zu gestalten, ließ die Kinder frei mit Materialien experimentieren und erzählt begeistert, wie manche seiner Schüler ihn sogar in ihrer Freizeit in der Werkstatt aufgesucht haben, um gemeinsam kreativ zu sein. „Tolle Sachen sind da entstanden, Vasen, kunstvolle Schalen, Blumen, liebevoll gefertigte und einzigartige Dinge“, erzählt Hellmeier und fährt fort: „Ein Lehrerkollege von mir hatte damals einen Ofenhandel mit alten Kachelöfen. Für ihn habe ich also angefangen, alte Kacheln zu restaurieren“, erinnert sich Hellmeier. Das sei nun über 40 Jahre her. Mit dem damaligen Kollegen, Erich Spitzbart, begann eine ebenso langjährige wie auch künstlerisch fruchtbare Freundschaft. Gemeinsam wurden über die Jahre viele antike Kachelöfen restauriert. Diese Passion führte die beiden auch an die außergewöhnlichsten Orte. Wie beispielsweise zu einem Grafen, in ein altes Schloss am Gardasee, oder ins Waldviertel, um den Kachelofen des bekannten österreichischen Regisseurs Michael Haneke zu restaurieren. Prunkstücke wie diese zieren auch jetzt die Werkstatt des Hafners. Insgesamt neun Öfen stehen hier auf engstem Raum in zwei kleinen Räumen. Besonders schöne Exemplare aus der Zeit der Renaissance neben Stücken jüngeren Datums bis herauf ins 19. Jahrhundert. „Ich liebe es, wenn die Öfen hier bei mir in der Nähe sind“, schwärmt Hellmeier und streift mit der Hand etwas Staub vom Gesimse eines Ofens. Die Kacheln dieses Kunstwerks stammen teilweise noch aus der Zeit der Renaissance um 1540 und schimmern in den unterschiedlichsten Grüntönen. Sie zeigen das Motiv des Lebensbaums.

Wertvolle Raritäten

„Wenn mir ein Antiquitätenhändler einen Ofen zum Restaurieren bringt, dann sind meist nur noch 50 Prozent der Kacheln erhalten“, erzählt Robert Hellmeier. „Der Rest fehlt entweder, ist in einem sehr schlechten Zustand oder nicht brauchbar. Diese Öfen hier – der Hafner zeigt auf die anderen alten Kachelöfen im Raum – sind von mir bereits restauriert und zusammengebaut worden. „Das hier sind aber keine Auftragsarbeiten“, fährt Hellmeier fort. In erster Linie mache der pensionierte Lehrer das aus Freude an der Handwerkskunst. Manchmal werde dann wieder einer der Öfen verkauft, die anderen „Schmuckstücke“ bleiben Teil der

Erinnerungsstücke aus Keramik, die Hellmeiers Schüler fertigten (Abb. Äpfel und Blumen), sind dem Künstler besonders ans Herz gewachsen.

Öfen (von li. n. re.): Gmundner Pfeiferl-Ofen, Grüngeflammter Ofen, Ofen mit Kachelmotiv Doppeladler, Tapeten-Ofen.

Werkstatt, bis sich wieder jemand dafür interessiert. „Die meisten Kacheln dieser Öfen hier sind komplett nachgebaut“, so Hellmeier.

Das Rekonstruieren einer einzelnen Kachel bedarf oft tagelanger Arbeit. Wenn also jemand eine alte Kachel bringt, bei der eine Scherbe fehlt, so kann Hellmeier diese in detailverliebter Arbeit wieder ergänzen. „Dabei ist die Zeit, die ich da hineinstecke, eigentlich unbezahlbar. Um des Geldes wegen mache ich das also bestimmt nicht“, lacht er.

Will man eine Kachel reproduzieren, so wird zuerst ein Gipsblock erstellt. Die Motive werden dann mit einem speziellen Werkzeug in das weiche Material geschnitten oder geritzt. Die Kacheln werden so genau nachgebildet, dass sogar Hellmeier selbst oft nicht auf Anhieb weiß, welche der Kacheln neu und welche alt sind. „Maschinell wird hier gar nichts gefertigt. Das ist alles reine Handarbeit.“ So seien auch die Glasuren keine fertig gemischten, sondern ausschließlich selbst zusammengestellt. So wie früher werden bestimmte Oxide gemischt, was die eigentliche Kunst dieses Handwerks ausmache. „Im Sommer nehme ich mich der Malerei an den Kacheln an, denn das kann ich dann im Garten machen“, erklärt Hellmeier.

Handwerk ist Kunstwerk

Ein blau-weiß gemusterter Ofen steht im Nebenraum, ein sogenannter „Tapetenofen“, weil die Kacheln an ein Tapetenmuster erinnern. Eine zusätzliche Besonderheit dieses Ofens sind die figuralen Beine, kleine verspielte Löwenskulpturen, die über die einfachen Metallbeine des Ofens gestülpt werden. Gegenüber steht ein traditioneller „Gmundner Pfeiferl-Ofen“. Diese Öfen wurden früher ausschließlich in Gmunden von ansässigen Hafnern gefertigt.

„Die Kacheln transportierte man damals mit der Pferdeeisenbahn nach Linz und verkaufte sie dort am Markt“, erzählt Hellmeier. Die Rillen in der Oberfläche der Kacheln erinnern an Orgelpfeifen, daher auch der Name. Die Oberfläche der Kacheln habe dabei nicht nur einen künstlerischen Gestaltungsaspekt, sondern auch einen praktischen Nutzen. Denn die Fläche der ausgestrahlten Wärme vergrößere sich dadurch.

„Das ist ja nicht nur ein wunderschönes Handwerk, bei dem einem das Herz aufgeht. Auch die Wärme eines Kachelofens ist so herzerwärmend, wie das kein anderer Ofen zustande bringt“, meint Robert Hellmeier. Zudem liege die Kunst darin, die Verbindung zwischen Alt und Neu zu schaffen. Dinge, die eine Geschichte in sich tragen, wieder so herzustellen, dass sie neues Leben eingehaucht bekommen, das sei die Herausforderung, so Hellmeier. Er zieht einen Vergleich mit dem Altern eines Menschen. „Die Natürlichkeit ist ja das Schöne. Wie kann man nur das Leben, welches in einem steckt, wegbügeln wollen?“

Das Gefühl für die Sache spiele seiner Meinung nach die Hauptrolle. So wie alles im Leben sei die Ausgewogenheit von Gefühl und Vernunft das Wesentliche. Wobei man darauf achten müsse, dass die Vernunft das Gefühl nicht übersteige. Und umgekehrt. Nur so könnten Kunstwerke wie diese Kachelöfen entstehen.

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