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MORD IST FRAUENSACHE
Neue Krimis: Party auf La Gomera, eine Schönheitsfarm am Attersee und ein toter Dirigent in Avignon
DAGMAR HAGER
Wer schöner stirbt, ist trotzdem tot. Die am Attersee lebende Radioreporterin lässt in ihrem Krimi „Schöner sterben in Wien“ eine Reporterin über die Hintergründe des Unfalltodes ihres Gatten und seiner Geliebten recherchieren. Denn nach Jahren stellt sich heraus, dass jemand darüber Genaueres weiß. Dabei stoßen ihre Nichte und ihr Kameramann auf einen Mörder, der ofensichtlich mit Botox tötet. Und wenn Botox im Spiel ist, wird eine Schönheitsklinik nicht weit sein. Ihre Ermittlungen führen sie zu einer dubiosen Schönheitsklinik am Attersee – und zu jahrelang geschürtem Hass und tödlicher Eitelkeit. Dagmar Hager ist auch als Bloggerin (dagmarsbuchwelt.com) und Podcasterin (unter anderem der Buchpodcast „Bücher sind wie Kekse“) aktiv. Schreiben ist, neben dem Reisen (von Neuseeland bis Tibet), ihrem Mountainbike, Segeln, Kochen und Lesen ihre große Leidenschaft.
Lesung im Café Käuzchen, Gardegasse 8, 19 Uhr
INGRID WALTHER
Die in Wien und Bad Ischl lebende Autorin war vor ihrer Pensionierung Kommunikationstrainerin, Coach und Geschäftsführerin eines Berufsverbandes. Ihre große Leidenschaft gilt neben dem Schreiben der Landschaft, der Kultur und den Menschen in Südfrankreich. Und so war es nur eine Frage der Zeit, dass sie auch einen Krimi dort ansiedeln würde. In „Madame Beaumarie und die Melodie des Todes“ führt sie uns nach Avignon in die Provence. Dort wird bei einem Festival ein Dirigent mit einer Cellosaite ermordet und bald wird vermutet, dass der Konkurrenzkampf unter Profimusikern wohl sehr brutal geworden ist.
EDITH KNEIFL
Die praktizierende Psychoanalytikerin und frühere Tischtennislandesmeisterin ist längst so etwas wie die Grande Dame der heimischen Krimiliteratur. Sie gewann etwa den Glauser – quasi den Oscar der deutschsprachigen Krimischreiber. In ihrem neuen Roman „Dünenzorn“ führt sie uns auf die Kanaren nach La Gomera, von wo ihre Ermittlerin dem Hilferuf ihres Vaters folgt: Seit Jahren schon schreibt Mischa Mars über den florierenden Drogenschmuggel auf den Kanaren. Nun ist Lauras Stiefmutter Ramona verschwunden. Ist sie entführt worden? Auf der Insel lässt sich Laura zu einer regenbogenbunten Alt-Hippie-Strandparty verführen. Doch der nächste Morgen spült keine Lösung, sondern eine Leiche an. Lesung im Wiener Rathauskeller, 19 Uhr
Krankheitsverlauf gefeit. Wer sich impfen lässt, schützt nicht nur sich selbst, sondern auch seine Mitmenschen.
Im Kampf gegen das Coronavirus ist die Impfung das wichtigste und efektivste Mittel. Sie sorgt nicht nur für den eigenen Schutz und für den anderer, sondern auch für die Eindämmung der Pandemie: Je mehr Menschen geimpft sind, desto schwerer kann sich das Virus vermehren.
Jetzt impfen! Rund zwei Drittel der WienerInnen sind bereits dreimal gegen COVID-19 geimpft, doch knapp 20 Prozent haben nur die erste und die zweite Dosis erhalten. Um die Grundimmunisierung abzuschließen, ist die dritte Impfung notwendig. Damit ist man für die kommenden Monate bestens gewappnet. Die vierte Impfung wird ebenfalls in allen Impfzentren der Stadt sowie in Arzt-Ordinationen angeboten.
Viele stellen sich die Frage, wann die nächste Impfung nötig bzw. möglich ist. Hier gibt der Impfterminrechner der Stadt Wien Auskunft (impfservice. wien/corona/impfterminrechner/). Auch Genesene erfahren mittels Impfterminrechner, wann sie sich die nächste Impfung holen sollten.
Geimpft wird in Wien an einer Vielzahl von Stellen – sowohl in den städtischen Impfzentren wie in Ordinationen. Ohne Terminvereinbarung gibt es die Corona-Schutzimpfung etwa im Austria Center Vienna im 22. Bezirk und in der Lugner City im 15. Bezirk (Kasten links). In neun weiteren Wiener Impfzentren ist ein Termin nötig. Am besten gleich online anmelden beim Impfservice Wien (impfservice.wien) oder telefonisch unter 1450. Auch bei niedergelassenen ÄrztInnen ist eine Impfung möglich (telefonische Voranmeldung).
Keine Angst vor der Impfung!
SpitzenmedizinerInnen bezeichnen Impfungen generell als größte Errungenschaft der Medizingeschichte, da Impfungen Krankheiten verhindern. Dennoch gibt es bei etlichen Menschen Vorbehalte – vor allem gegen die Corona-Schutzimpfung. Um den Sorgen und Ängsten der Betroffenen auf Augenhöhe zu begegnen und umfassend zu beraten, hat die Stadt Wien im Impfzentrum am Thomas-Klestil-Platz einen „Impf-Salon“ eingerichtet. Termine können über die Corona-Sorgenhotline 01/4000 53000 täglich von 8 bis 20 Uhr vereinbart werden.
„DIE IMPFUNG SCHÜTZT UNS ALLE!“
EXPERTIN.
Dr. Petra Wrabetz weiß: „Die Corona-Impfung schützt bei einer Infektion vor schweren Krankheitsverläufen.“
Petra Wrabetz ist praktische Ärztin und Sportmedizinerin. In ihrer Ordination in Wien-Döbling impft sie u.a. gegen das Coronavirus und ist tagtäglich mit Fragen zum Thema Impfung konfrontiert (dr-wrabetz.at). Die Expertin im Gespräch.
look!: Warum sollte man sich jetzt impfen lassen?
Dr. Petra Wrabetz: In der kalten Jahreszeit ist mit einem Anstieg der Corona-Infektionen zu rechnen. Geimpfte sind im Falle einer Ansteckung – mit sehr, sehr wenigen Ausnahmen – vor einem schweren Krankheitsverlauf geschützt. Die Daten belegen, dass acht von zehn Corona-PatientInnen in den Spitälern nicht geimpft sind, auf den Intensivstationen ist dieser Wert noch höher. Außerdem kann die Pandemie bei einer hohen Durchimpfungsrate eingedämmt werden. Wichtig ist die Grundimmunisierung – das sind die ersten drei Impfungen. PatientInnen über 60 empfehle ich die vierte Impfung mit dem neuen, adaptierten Impfstof.
Welche Frage zur Corona-Impfung stellen Ihre PatientInnen häufig?
Die Frage, wann die nächste Impfung nötig ist. Ich empfehle einen Abstand von sechs Monaten bzw. bis zu neun Monate nach einer Infektion.
Die Corona-Impfstofe kamen rasch auf den Markt. Sind sie sicher?
Ja! Sie konnten nur so rasch entwickelt werden, weil Milliarden in die Forschung gepumpt wurden und weil es eine weltweite Vernetzung der Wissenschaft gab. Die Impfstofe wurden genauso umfangreich geprüft wie alle anderen. Es gibt auch einen European Public Assessment Report (EPAR) der Europäischen Arzneimittelagentur.
Können mRNA-Impfstofe das Erbgut verändern?
Nein! mRNA-Impfstofe können nicht in den Zellkern eindringen und haben daher keinen Kontakt zur DNA. An mRNA-Impfstofen wird seit Jahrzehnten geforscht – wegen der Entwicklung einer Impfung gegen Krebs.
Macht die Impfung unfruchtbar?
Nein! Das kann ich sogar aus persönlicher Erfahrung sagen. Ich habe meine Tochter dreimal geimpft, dann wurde sie schwanger. Während der Schwangerschaft infzierte sie sich mit dem Coronavirus, sie hatte dank der Schutzimpfung einen sehr milden Krankheitsverlauf. Nicht auszudenken, dass sie ohne Impfung vielleicht auf einer Intensivstation gelandet wäre. Das hätte auch dem ungeborenen Kind extrem geschadet. So ging alles gut und mittlerweile habe ich ein gesundes Enkelkind.
HANDEL. Eine große Anzahl der Angestellten haben keinen Lehrabschluss – wenn sie diesen nachholen, können sie ihre finanzielle und arbeitsrechtliche Absicherung stark verbessern.
FÜR EINE AUSBILDUNG ist es nie zu spät
Der AK CAMPUS ist die richtige Andockstelle für alle Angestellten und Lehrlinge, die sich weiterbilden möchten. Hilfe gibt es auch für Mobbingopfer.
Besonders Frauen leiden in ihren Jobs, weil sie aus familiären Gründen ihre Ausbildung zu früh abgebrochen oder nicht in Angrif nehmen konnten. Der AK
CAMPUS bietet allen Angestellten
Beratung und Hilfe bei der Aus- und
Weiterbildung. Peter Florianschütz,
Sekretär der Fachausschüsse in der Arbeiterkammer: „Für Weiterbildung ist es nie zu spät. Ob
Sie als Lehrling einen Abschluss nachmachen wollen oder sich als Angestellte*r mit Matura auf einer Fachhochschule versuchen wollen – wir beraten kostenlos und helfen gegebenenfalls auch bei der Finanzierung.“
Durch die Pandemie und die
Pensionswelle geburtenstarker
Jahrgänge sind besser ausgebildete Angestellte so gesucht wie schon lange nicht mehr. Weiterbildung ist daher gerade jetzt der Schlüssel für sozialen Aufstieg und Sicherheit. Beim AK CAMPUS lässt sich völlig unkompliziert auch online (www.ak-campus.at) ein Beratungsgespräch buchen, denn oft brauchen Arbeitnehmer*innen einfach Orientierung und eine Perspektive in ihrem Job. Ein Coaching gibt
es aber auch für Lehrlinge, die Schwierigkeiten mit der Lehrabschlussprüfung haben. Florianschütz: „Wichtig ist es, auf die Durchlässigkeit unserer Ausbildungsmöglichkeiten hinzuweisen. Es gibt für jeden und jede eine Chance.“ So helfen die Expertinnen und Experten des AK CAMPUS jährlich 2000 Lehrlingen bei ihrem Abschluss. Etwa 400.000 Angestellte arbeiten in Wien und sind somit automatisch AK-Mitglieder. Als solche haben sie das Recht auf Beratung auch bei der Weiterbildung. Leider vergessen gerade Menschen, die in ihrem Job unzufrieden sind, dass eine Qualifizierung oft auch der Schlüssel zu einer besseren Work-Life-Balance sein kann. Auch Angestellte, die unter Mobbing leiden oder Burnout-gefährdet sind, finden PETER FLORIANSCHÜTZ ist Sekretär des AK CAMPUS – im AK CAMPUS professionelle alle Infos: www.ak-campus.at Beratung.
Look into MY LIFE
Mein Leben ist ganz schön spannend, finden Sie nicht?
Brauchen Sie zufällig Rabattmarken?
Manchmal fürchte ich mich vor mir selbst. Und vor meinen Lastern.
Ich rauche nicht und trinke wenig, meine Sucht ist dort, wo niemand sie vermutet.
Rabattmarken.
Halten Sie mir eine Rabattmarke unter die Nase, treu ergeben werde ich
Ihnen folgen. Vielleicht war ich in einem früheren Leben selbst eine Rabattmarke.
Also ganz früher, noch vor dem Ameisen-Stadium.
Man entwickelt sich nach spiritueller Lehre ja beständig weiter, insoferne habe ich bereits die höchste für mich denkbare Stufe erreicht: Bin eine brauchbare Mutter und Momi, setze mich für die Schwachen der Gesellschaft ein, bin feißig, verlässlich und meistens ehrlich.
Und (Achtung, Trommelwirbel aus dem Of!): Ich bin die Herrscherin über hunderte, wenn nicht tausende Rabattmarken! Sollte ich später einmal vor dem
Himmelstor um Einlass bitten, hätte ich
Rabatt für alle im Gepäck. Ich sag’s nur mal vorbauend!
Marken, überall. Auf, unter, in meinem Schreibtisch, in jeder verfügbaren
Tasche und Börse. Habe ich den Überblick verloren? Nur gelegentlich. Und immer dann, wenn ich versuche, mit meinen Marken, die ich dann, wenn ich sie brauche, nie zur Hand habe, redlich an meinen Rabatt zu gelangen. Z.B. beim Bäcker meines Vertrauens. „Kann ich die drei Semmeln eigentlich mit meinen Rabattmarken bezahlen?“ Bäcker: „Wie viele haben Sie denn?“ Ich, triumphierend mit einer Marken-Schlange wedelnd: „ Sehr viele, sehen Sie!“ Bäcker: „Hm, das sind die Marken einer anderen Bäckerei.“ Ich, hektisch kramend: „Moment, gleich!“
Moment, gleich!
Einer meiner Lieblingssätze, mit „Moment gleich!“ kommt man souverän durchs Leben. Außer beim Bäcker mit den falschen Rabattmarken.
Hinter mir stehen Menschen, die ofenbar frei von materieller Gier sind, sonst würden sie ja auch Rabattmarken sammeln. Die wollen aber alle nur ganz normal zahlen. Sehr unspannend.
Die Kiefer dieser Menschen mahlen. Die Gespräche verstummen, die Blicke sind starr. Auf mich und die Marken in meiner Hand gerichtet.
Eingefrorene Gesichter. Verzogene Mundregionen. Irgendwer zischt: „Das darf jetzt nicht wahr sein.“
Moment, Leute! Ruhe bewahren.
Ich hatte doch die Marken vorhin noch in der Hand … „Das ist jetzt blöd“, sage ich, „ich hab ofenbar die falschen Marken eingesteckt. Kann ich die richtigen nachbringen?“ Bäcker: „Sicher. Aber die Semmeln müssen Sie jetzt zahlen.“
Wir haben Montag, 7.52 Uhr morgens, da sollte Zeit für eine kleine Diskussion sein, fnden Sie nicht? „Aber wenn ich verspreche, die Marken nachzubringen, und die falschen als Pfand bei Ihnen lasse?“
Die Warteschlange hinter mir blickt, blickt, blickt. Den Bäcker an. Mich an. Bei einem klingelt das Handy, er drückt die Nummer weg, verstehe ich, jetzt, wo es aufregend wird. Vor der Bäckerei hat sich eine Traube gebildet, die sensationslüsterne Menge drängt herein. Geraune im Hintergrund: „Tun S’ endlich weiter!“
Der Bäcker beharrt auf dem Semmelgeld, ich stecke die falschen Marken weg. Wer weiß, wen ich demnächst damit erfreuen kann?
Später am Tag trefe ich meine Enkelkinder. Zwei herausragend begabte Wesen, fünf entzückende Jahre alt. „Momi, wir haben eine Überraschung für dich!“ Ei, was kann das sein? Sie führen mich in den Garten, zu einem sorgsam mit Steinen abgesteckten Quadrat. In der Mitte sind Blütenblätter draufgestreut. „Ein Picknickplatz?“, frage ich. „Nein, das ist dein Grab!“, sagen die Kinder feierlich. „Ziemlich klein“, werfe ich mit dünner Stimme ein. „Wenn man tot ist, schrumpft man“, sagt der Knabe. „Und du wirst winzig klein!“, ergänzt das aufgeweckte Mädelein. „Wir kommen dich dann täglich gießen!“
Ja, was soll man darauf sagen?
Außer: „Bitte gebt mir aber meine Marken mit!“ Damit das ewige Leben zumindest irgendeinen Sinn hat.