Salzseiten des Zuckers
n o s i a i L SALZIGSÜSSE
KLEINE PRISE, GROSSE WIRKUNG! WARUM IST DAS SALZ IM SÜSSEN KUCHEN UND FEINGEBÄCK UNVERZICHTBAR?
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Für diese Zauberei ist das Transporter-Molekül SGLT1 verantwortlich. Es transportiert Glucose (Zucker) mithilfe von Natrium (Salz) in die Zellen. Kurz und unwissenschaftlich gesagt: Zucker und Salz brauchen einander, um in ihren Aromenspektren richtig glänzen zu können. Abgesehen von der Prise Salz im süßen Teig empfehlen wir dieses feine Finish auch im Kakao oder auf süßen Früchten. Klingt verrückt? Unbedingt ausprobieren — aber bitte vorsichtig dosieren! SALZIGER KLEBSTOFF Wussten Sie, dass Salz die Klebefähigkeit von Mehl erhöht? Darum ist es auch ein praktisches Helferlein in der Germteigzubereitung. Das Salz reguliert die Entwicklung von Enzymen und steuert so die Gärung. Da Salz das Gehen der Germ hemmt, ist auf jeden Fall Vorsicht geboten: auf keinen Fall direkt in den Vorteig geben, sondern erst gegen Ende hinzufügen.
Foto: Kai Keisuke/Shutterstock
ehl, Butter, Zucker, Eidotter und die kleine Prise Salz. Nichts Ungewöhnliches für die Zubereitung eines Mürbteigs. Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum süße Leckereien oftmals einen Hauch von Salz vertragen? Auch wenn sich die weißen Kristalle optisch zum Verwechseln ähnlich sehen, sollte man die Salz- und Zuckerdose beim Backen besser nicht verwechseln. Ein kleines bisschen Salz bringt aber tatsächlich die Power der feinen Kuchenaromen noch besser hervor. Salz wirkt sozusagen als Geschmacksverstärker und ist später im Backwerk auch nicht mehr als salzig wahrnehmbar. In dieser schneeweißen Liebesbeziehung begegnen sich nebenbei bemerkt beide Parteien auf Augenhöhe. So kitzelt auch die Prise Zucker im herzhaften Eintopf die vielen feinen Aromen des Gerichtes hervor und macht Kompositionen vollmundig und geschmacklich rund.
ZWEI GESCHMACKSVERSTÄRKER IM UNSCHULDSGEWAND: ZUCKER UND SALZ
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kostbar