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ALASKA » Gletscher, Gold und Grizzlys
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AURA » Magische Plätze in der Steiermark
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Ganz einfach ab Graz!
Antalya
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Korfu Kos
Palma de MallorcaParos Rhodos und viele mehr
graz-airport.at
Wenn wir uns die Welt zumindest in gewissen Bereichen selbst „erzaubern“ können, wieso tun wir das dann nicht? Wieso warten nicht wenige Menschen auf den Lottogewinn, auf irgendetwas oder irgendwen, das oder der sie VERzaubert oder gar wie im Märchen erlöst?
Eine mögliche Antwort liefert Harald Kopeter in seinem Buch „Was du nicht verkaufst, verkaufen die anderen“ (GABALVerlag) in der Story #131 Kennen, können, tun: Wir sind heute so überinformiert, dass wir so vieles bereits zu kennen meinen, und wischen dann mögliche gute Ideen und auch nützliches Wissen zu schnell vom Tisch. Viele übersehen dabei, dass es nicht (nur) darauf ankommt, was wir kennen: Die nächsten nicht minder wichtigen Schritte heißen nämlich „können“ und vor allem „tun“! Und ja, hier wird’s anstrengend, denn hier wartet vielleicht erst mal die bittere Erfahrung, dass man doch nicht alles kann und Neues dazulernen müsste, üben, wiederholen und möglicherweise gehört das Scheitern auch dazu! Beim Tun müssen wir auch damit rechnen, uns die Hände schmutzig zu machen, denn schließlich kommt man ins „Handeln“! Bitte aufzeigen, wer dabei noch nie von Zweifeln geplagt
wurde, von Schweiß getränkt war oder sich den einen oder anderen Fingernagel abgebrochen hat. Auch aus diesem Grund haben manche Leute sehr schnell die Aussage parat: „Ach, kenn ich doch schon!“ Dabei hat es Johann Wolfgang von Goethe einst ganz wunderbar zusammengefasst:
„Es ist nicht genug zu wissen – man muss auch anwenden. Es ist nicht genug zu wollen – man muss auch tun.“ Oder auf Neumodern: „Just do it!“
Denn die verzaubernden und erlösenden Feen, Prinzen und Hexen sind längst ausgestorben.
Menschen warten ein Leben lang auf den Lotto-Sechser oder ein vergleichbares Wunder, das ziemlich sicher nicht eintreffen wird –in der Hoffnung, dass sich dadurch ihr Leben um Klassen verbessert. Wollen wir wirklich passiv darauf warten, bis uns etwas „von außen” verwandelt? Gibt es solche magischen Wendungen überhaupt, etwas, das unser Leben VERzaubert? Ja, es mag sie schon für manche geben, diese Überraschungen, die einen überrollen und das Leben zum Positiven verändern. Aber wie wäre es, wenn wir aktiver an die Sache herangehen würden? Das war unser Hintergedanke für das aktuelle VIAMotto: Wir ERzaubern uns die Welt. Wir gestalten selbst unser Leben, wir packen an, was wir leben und erleben wollen, wir legen die Schienen für unsere Wünsche.
In dieser VIA-Sommerausgabe, die Sie hoffentlich in Ihren erholsamen Urlaub begleitet, erzaubern wir uns Reiseerlebnisse, die lange unsere Erinnerung versüßen, wir zaubern heimische Naturgenüsse auf unsere Teller und in die Gläser, wir tanzen auf steirischen Kirtagen und erkunden neugierig innovative künstlerische (Spiegel-)Welten. Immer ganz aktiv. Weil wir nicht warten wollen auf das schöne Leben – sondern es uns selbst erzaubern!
Herzlichst
06 NEU Graz Airport
08 rEISETIPPS aus der VIA-Redaktion
10 AlASKA Gletscher, Gold und Grizzlys
14 KorSIKA Ragout am Kreidefelsen
18 BAKU Aserbaidschan gibt mächtig Gas
22 KUlINArIK Zauberhafte Tipps
24 MoST Wanted
28 ASIA in Styria
30 BUTTEr, fy
40 SCHÖNE Seiten des Lebens
42 KIrTAg Tradition trifft Trubel
44 ZAUBEr der Natur
46 lESETIPPS Buchstäblich entspannt
Wolfgang Lackner
VIA – das Magazin für reisen, genuss, Kultur und Wirtschaft
48 FANTASTISCHE Kunsttipps
50 ZEIT im Spiegel
52 KUNST auf Asma-Art
56 QUErFElDEIN Graz in der Wachau
60 FUNKElNDES aus der Wirtschaft
62 110 JAHrE Flughafen Graz
66 grAND ClASS
Herausgegeben mit Bewilligung der Flughafen Graz GmbH, A-8073 Feldkirchen
Medieninhaber: Corporate Media Service GmbH, Am Eisernen Tor 2/4, 8010 Graz, Tel. 0 316/90 75 15, offce@cm-service.at Herausgeber/geschäftsführer: Harald Kopeter, harald.kopeter@cm-service.at
Mitarbeiter:innen dieser Ausgabe: Anja Fuchs, Sabine und Sepp Puchinger, Günter Spreitzhofer, Claudia Taucher, Tina Veit-Fuchs
Produktion: Styria Media Design GmbH & Co KG, www.styriamediadesign.at, Art Direction: Brigitte Figura
Trotz sorgfältiger Bearbeitung wird keine Haftung für etwaige Fehler übernommen. Alle Angaben sind ohne Gewähr.
Zur leichteren Lesbarkeit wird das generische Maskulinum verwendet. Sämtliche verwendete Begriffe beziehen sich jedoch wertfrei auf beide Geschlechter. Die Verwendung der Texte und Bilder, auch auszugsweise, ist ohne Zustimmung des Herausgebers urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt auch für die Vervielfältigung, Übersetzung und für die Verbreitung mit elektronischen Systemen.
as Leben, die Arbeit, die uns umgebenden Dinge aus einem neuen Blickwinkel zu sehen, bringt Menschen oft auf neue Ideen. Deshalb ist der Umzug der VIA-Redaktion – wir sind in diesem Frühling vom Grazer Joanneumring 120 Meter weiter zum Eisernen Tor gezogen – zwar vordergründig unspektakulär, aber die Aussicht hat sich defnitiv verändert. Wir blicken nun aus dem vierten Stock des traditionsreichen „Klavierhauses Fiedler” (schon 1883 bezog das Unternehmen das Haus am Eisernen Tor) direkt auf die gold glänzende Marienstatue und auf den bunten Blumengarten davor. Außerdem hören wir den Brunnen gemütlich plätschern und die Sportlichen unter uns, die den Lift links liegen lassen, genießen im Stiegenhaus immer wieder wunderbare Melodien, die aus dem Klavierhaus erklingen. Ein genussvoller Perspektivenwechsel!
teppiche
schloss kornberg
Mi–So 10–18 Uhr
Dörf 2, 8330 Riegersburg
Tel. 03152 4200
Zum 110. Geburtstag macht der Flughafen Graz mit der neuen Wort-Bild-Marke „Graz Airport“, einem angepassten Corporate Design und einer neuen Website einen wesentlichen Schritt in Richtung eines internationalen und zeitgemäßen Markenauftritts.
Die beiden Logos des nunmehr Graz Airport aus jüngster und längerer Vergangenheit eint der Gedanke des Steilflugs und der klaren Präferenz, die regionalen Wurzeln sichtbar zu halten. 2024 ist es nun wieder Zeit für einen optischen Relaunch. Kleiner Markenrückblick:
Am 26. Juni 2024 hat der Flughafen Graz seinen 110. Geburtstag gefeiert, was ihn zum ältesten Verkehrsflughafen Österreichs macht. In dieser Zeit hat der Flughafen viel erlebt, hat sich immer wieder an neue Gegebenheiten angepasst, ist gewachsen und hat sich weiterentwickelt. Aus einem militärischen Flugfeld ist ein internationaler Verkehrsflughafen geworden, der eine wichtige Rolle für die regionale Wirtschaft, Industrie und den Tourismus spielt. Um auch grafisch und digital fit für die Zukunft zu sein, wurden in den letzten Monaten das Corporate Design (u. a. Logo, Layout, Drucksorten) modernisiert und die Website neu aufgesetzt. Wesentlich war dabei auch der Fokus auf die künftige Bezeichnung „Graz Airport“, um die Internationalisierung zu untermauern.
„Wir haben uns nach langem Abwägen von Pro und Kontra dafür entschieden, ab jetzt als Graz Airport aufzutreten“, erzählen die Geschäftsführer des Flughafen Graz Wolfgang Grimus und Jürgen Löschnig. „Damit verbinden wir Regionalität mit Internationalität, so wie es auch die exportorientierte steirische Wirtschaft und Industrie und der länderübergreifende Tourismus in der Steiermark vorleben. Als internationaler Flughafen mit Gästen aus der ganzen Welt eröffnet der adaptierte Markenauftritt neue Perspektiven und reduziert sprachliche Grenzen.“ Die Ausrichtung auf Graz Airport hat dazu geführt, den Außenauftritt des Flughafens neu zu denken. So wurde das lieb gewonnene Logo mit dem aufwärtsstrebenden Pfeil einer Modernisierung unterzogen, die sich natürlich auf das gesamte Corporate Design auswirkt. „Das alte Logo kam über mehrere Jahrzehnte praktisch unverändert zum Einsatz. Damit gibt es zwar einen großen Wiedererkennungswert, aber die Anforderungen an unseren Marken-
„Das neue Logo verbindet Regionalität mit Internationalität und reduziert u. a. sprachliche Grenzen.“
Wolfgang Grimus und Jürgen Löschnig
auftritt haben sich geändert“, erklärt Monika De La Rosa, Head of Marketing am Flughafen Graz. „Das neue Logo ist eine logische Weiterführung des bisherigen. Das klare und kompakte Format erlaubt einen effektiveren Einsatz in Werbemitteln unterschiedlichster Größe und ist auch für die immer stärker im Fokus liegende OnlineKommunikation optimiert.“
Die Umstellung auf den neuen grafischen Außenauftritt bzw. auf Graz Airport wird in Stufen erfolgen. „Wir haben uns aus Effizienz- und Kostengründen dazu entschieden, nicht alles auf einmal umzustellen“, erklären die beiden Geschäftsführer. „Viele Kommunikations- und Werbemittel haben wir in den letzten Monaten aufgebraucht, mit einigen Erneuerungen haben wir extra gewartet, um uns ab jetzt mit dem neuen Logo zu präsentieren.“
Ein wesentlicher Teil des aktualisierten Markenauftritts ist die Website: Eine übersichtliche Gestaltung, einfache Navigation, ein ansprechendes Design und neue Features sind einige der Kernelemente der neuen Website, die selbstverständlich auch optimal auf mobile Endgeräte ausgerichtet ist.
„Es liegt eine Art Magie über dem Fortgehen, um dann völlig verändert zurückzukehren.“
Kate Douglas Wiggin
© Hans Schubert/Hotel Gegenbauer
UrBANEr AgroToUrISMUS Eine Auszeit auf einem Stadtbauernhof – und das mitten in Wien? gibt’s beim gegenbauer: Aus ehemaligen Zimmer-Kuchl-Kabinett-Wohnungen entstanden oberhalb der Essigbrauerei in Favoriten die fünf „Wiener gäste Zimmer”, optisch geprägt vom Schlüsselelement Stroh. gegenbauer.at
Ob im Auto, beim Joggen oder vor dem Einschlafen: Reise-Podcasts entführen uns im Nu in die Ferne und liefern Inspiration für den nächsten Trip. Die Tipps aus der VIA-Redaktion: Weltwach. Abenteuer. Reisen. Leben | Reisen Reisen | Dahin! – Der Reise-Podcast
WEg VoM SCHUSS. Wer absolute ruhe sucht, wird im Maradiva Villas resort & Spa an der Südküste von Mauritius fündig: Jede der 64 luxusvillen verfügt über einen eigenen Pool, ein Butlerservice gibt’s obendrauf. Auch beim In-Villa-Dining, beim Yoga oder bei SpaBehandlungen genießt man hier ungestörte Privatsphäre. maradiva.com
STIlVoll UNTErWEgS. Wie reisen noch schöner wird? Mit traditionell handgefertigten gepäckstücken aus der Taschnerei in graz. Um dem Wegwerftrend entgegenzuwirken, kann man hier auch lederne lieblingsteile – von der geldbörse bis hin zum Koffer –reparieren lassen. graz.dietaschnerei.at
Ab 2025 kann man mit der Druckkapsel „Céleste” den Rand des Weltalls erkunden. In sechs Stunden geht es 25 Kilometer hoch an den Rand der Stratosphäre und wieder retour. Kostenpunkt für das Abenteuer inklusive Verpflegung: 170.000 Euro. artoftravel.de
HoTSPoT. Wer im Urlaub glamour sucht, macht mit einem Trip nach Monaco nichts falsch: Auf zwei Quadratkilometern bietet das Fürstentum an der französischen riviera den perfekten Mix aus Strand und Sport, Highend-Kulinarik, Shopping und Nightlife – nicht umsonst zählt es 2024 zu den hippsten reisezielen Europas. visitmonaco.com
ICH SEE WAS, WAS DU NICHT SIEHST. Wem ein Trip in die Stratosphäre (siehe oben) noch eine Nummer zu groß ist, der kann es erst einmal mit Neuseeland versuchen. Auch hier geht’s hoch hinauf: Das restaurant „Stratosfare” in Queenstown ist nur via gondel zu erreichen, das Panorama spricht für sich. Beste reisezeit: das ganze Jahr über! queenstown.skyline.co.nz
Eine Reise in das Land der Bären und Gletscher: In drei Wochen vom kanadischen Vancouver entlang der wilden Westküste Alaskas nordwärts bis zur Datumsgrenze.
Von Sabine und Sepp Puchinger
Stolz ragt am Himmel der 5489 Meter hohe Mount St. Elias in den blauen Himmel. Vor uns wälzt sich ein riesiger Gletscher ins Meer. Vor dem Schiffsbug treiben Eisschollen im Wasser. Auf einer hat es sich eine Robbe bequem gemacht. Schauplatz dieser Szenerie ist die Icy Bay in Alaska, wo drei Gletscher ins Meer kalben. Mittendrin steuert die MS Roald Amundsen durch dieses Naturspektakel. Menschen und Schiff wirken wie Zwerge in dieser riesigen Wildnis.
Totempfähle der Haida und Tlingit im National Historical Park in der ehemaligen russischen
Hauptstadt
Alaskas: Sitka
The last Frontier. Das 1,72 Millionen Quadratkilometer große Alaska hat die zwanzigfache Größe von Österreich, gerade einmal 738.000 Menschen leben hier. Es ist eine Welt der Extreme mit Wildnis, so weit das Auge reicht: 100.000 Gletscher, drei Millionen Seen, 12.000 Flüsse und 130 Vulkane. Hier sollen 100.000 Schwarzbären, 40.000 Braunbären, 1000 Eisbären und 175.000 Elche leben. Einsamkeit und Temperaturextreme sind allgegenwärtig. Die Orte an der Küste haben zumeist keine Straßenanbindungen zueinander, sie sind nur per Flugzeug oder Schiff erreichbar. Eisbrüche, wilde Tiere und indigene Völker locken also zu einer Entdeckungsreise – am besten auf dem Expeditionsschiff mit vielen Landgängen und Touren.
Unterwegs mit Jack london. Im Hafen der westkanadischen Stadt Vancouver heißt es, Kurs auf Alaska entlang der Westcoast zu nehmen. Kaum zu glauben, dass hier ab 1897 hunderttausend Menschen nordwärts nach Alaska unterwegs waren. Dem Lockruf des Goldes folgend. Unter ihnen war auch der Schriftsteller Jack London. Seine Romane sind jedenfalls die perfekte Lektüre für die Reise in den Norden. Wale, Delfine und Seevögel sind unsere ständigen Begleiter, am Bug gibt’s tagsüber fachkundige Infos vom Expeditionsteam über „tierische“ Begegnungen. Die Experten und Wissenschaftler bereiten auch mit feinen Vorträgen auf die ersten Landgänge
und das Reiseziel Alaska vor (Bordsprache ist neben Englisch auch Deutsch!). Ein Schiff zum Chillen, Genießen und Wohlfühlen, doch der Schwerpunkt bleibt das Entdecken. Der Name Roald Amundsen steht für Abenteuer, der Norweger war als erster Mensch am Südpol.
Totems und Wale. Berge, Wälder, der mächtige Stikine River und das 2000-Seelen-Dorf Wrangell ergeben eine perfekte Kulisse, die nach der Anlandung zu Fuß erkundet werden will. Die Einsamkeit und das raue Leben sind dort auch heute noch spürbar. Holzfäller tuckern in ihren Pick-ups zum General Store, der Saloon ist trotz Handy und Social Media noch immer Treffpunkt Nummer 1. Wrangell ist überschaubar – eine Hauptstraße entlang der Bucht, dazu einige Seitenstraßen. Das war’s dann, dahinter wartet auch im 21. Jahrhundert die Wildnis. „8000 Jahre Siedlungsgeschichte sollen hier nachgewiesen sein“, hatte Expeditionsleiter Steffen Biersack in seinem Briefing erklärt. Wir besuchen das Chief Shakes Tribal House, das von der Geschichte der lokalen Tlingit-Kultur erzählt. Nachmittags erleben wir spektakuläre Stunden bei einer Bootstour, wo Delfine, Buckel- und Schwertwale, Fischadler und Seeotter für grandiose Tiererlebnisse sorgen.
großes land für kleines geld. Welcome in Sitka, willkommen in der ehemaligen russischen Hauptstadt von Alaska. Ursprünglich über Jahrtausende von den Tlingit-Indianern bewohnt, wurden „New Archangel“ (Sitka) und Alaska 1804 von Russland erobert und ausgebeutet. 1867 konnten die USA das scheinbar wertlose Alaska um den Schnäppchenpreis von 7,2 Millionen Dollar kaufen. Russland war damit seine
Besitzungen am amerikanischen Kontinent los – bevor Gold und Erdöl entdeckt wurden. Zu sehen gibt es in Sitka viel, vom russischen Bischofshaus und der orthodoxen Kathedrale St. Michael bis zum National Historical Park, wo im Wald kunstvoll verzierte Totempfähle der Haida und Tlingit in den blauen Sommerhimmel ragen. Das Schiff folgt den Spuren der Ureinwohner, Goldgräber und Russen nordwärts.
Next Stop: Kodiak Island. „Emerald Island“ ist mit 9500 Quadratkilometern die größte Insel von Alaska. Die Hauptstadt wirkt sogar ein wenig urban, hier trifft indigene Tradition auf moderne Kultur. Kaffeehäuser, Shoppingcenter und Museen repräsentieren das moderne Alaska, Holzhäuser zeugen vom „Wildweststil“ der Vergangenheit. Der Wohlstand rührt hier vom Fischfang, den praktizierten auch bereits die hier seit 7000 Jahren ansässigen Alutiiq-Ureinwohner. Interessant ist jedenfalls die Wanderung im Fort Abercrombie Historical Park durch wuchernden nordischen Regenwald – bis zu wuchtigen Betonbunkern. Im Zweiten Weltkrieg verwandelte sich Kodiak nämlich zu einem wichtigen Stützpunkt für die US-Marine im Nordpazifik. Größer und wilder als der Abercrombie Park ist nur noch das Kodiak Wildlife Refuge. „Dort leben auch die berühmtesten Bewohner unserer Insel: 3500 Kodiak-Bären“, erklärt Bärenguide John. Sagt es, verfrachtet uns in seinen kleinen Allradjeep und dann geht’s über Stock und Stein und durch Bäche auf Entdeckungstour zu den größten Grizzlys von Alaska.
grizzlyparadies. Im 1,6 Millionen Hektar großen Katmai-Nationalpark verstecken sich über ein Dutzend aktiver Vulkane, das
Der berühmte Hubbardgletscher in Alaska. In diesem weiten land der Wildnis gibt es 100.000 gletscher.
gespenstische „Valley of the 10.000 Smokes“ und 2000 Grizzlys! Beste Voraussetzungen, um an den Flussmündungen in den Zodiacs Ausschau nach Bären zu halten. Grizzlys suchen dort nach Beeren und Muscheln, im Juli sorgt der Zug der Lachse für „Vollpension“. In Geographers Harbor haben wir Glück: Eine Bärenmama mit Jungen sorgt für eine grandiose Beobachtungsstunde.
Aleuten. Wir cruisen entlang der fast menschenleeren Aleuten westwärts und überschreiten für kurze Zeit sogar die Datumsgrenze. Wie eine Perlenkette schieben sich 162 Aleuteninseln bogenförmig am Südrand des nordpazifischen Beringmeeres von der Alaska-Halbinsel in Richtung Westen bis zu den russischen Kommandeur-Inseln. Der nächste Stopp: Das Dorf Chignik ist typisch für die Aleuten. Gerade einmal 92 Personen leben hier, zumeist vom Fischfang. Roter Lachs ist seit über 100 Jahren die wichtigste Existenzbasis für die Bewohner. Man muss Einsamkeit mögen, um hier zu leben. Gelegentlich kommt die Fähre vorbei, ansonst geht’s per Kleinflugzeug auf Kodiak Island.
Im 2000-Seelen-Dorf Wrangell sind das raue leben und die Einsamkeit auch heute noch spürbar.
ghosttown und Dutch Harbor. Tags darauf wartet auf Unga Island eine richtige „Ghosttown“. Den Bewohnern fehlte hier die Existenzgrundlage, Erdbebengefahr tat das Übrige – die Siedler wanderten ab. Zurück blieben verfallene Holzgebäude, der Friedhof und verwilderte Kühe. Ganz anders präsentiert sich Dutch Harbor. Um 1880, die Amis hatten Alaska den Russen schon abgekauft, kehrte die Zivilisation hier ein –
mit der Roald Amundsen nach Alaska: hurtigruten.de | travelalaska.com
reisezeit: am besten die Sommermonate Juni bis September
Einreise: gültiger Reisepass; Einreise (ESTA) per Internet beantragen!
Anreise: aircanada.com
Ausrüstung: Nordlandausrüstung wird an Bord zur Verfügung gestellt (GratisExpeditionsjacke, Verleih von Schwimmweste und arktistauglichen Gummistiefeln).
reiselektüre: Alfred Diebold: Kreuzfahrten Nordmeer und Arktis, Trescher-Verlag. Jack London: Der Ruf der Wildnis, dtv-Verlag
oben: russisch-orthodoxe Kirche in Dutch Harbor
Links: im Geographers Harbor hatten wir Glück und durften eine Bärenmama mit zwei Jungen beobachten.
eine Schule und ein Krankenhaus wurden gebaut. Und der Fischfang intensiviert. Eine wirklich „dunkle Geschichte“ erlebte das Städtchen im Verlauf des Zweiten Weltkrieges mit dem Angriff der Japaner, was reich bebildert im Museum nachzusehen ist. Oder live bei Wanderungen auf die umliegenden Hügel – Bunker und verrostete Kanonen sind dort Fotomotive.
Gold, Gold. Zwei glückliche Schweden und ein Norweger fanden 1898 im Anvil River nahe Nome Gold – und sorgten für den
Goldrauschatmosphäre ist heute noch im Städtchen Nome spürbar.
„Nome Goldrush“. 1899 lebten und schürften hier über 10.000 Menschen. Einige wenige wurden reich, viele blieben arm. Bis heute kann man hier Zeugnisse der Goldrauschzeit finden, Bagger, Eisenbahnschienen und verrostete Dampfmaschinen sind Zeugen dieser Ära. Moderne Digger schürfen auch heute noch nach Gold. Jedenfalls war das Lesen des Romans „Der Ruf der Wildnis“ von Jack London eine perfekte Vorbereitung auf den Goldrush. Nome war auch Endpunkt dreier Expeditionen des Südpolhelden Roald Amundsen. Heute wandeln Besucher durch ein 3000-Menschen-Städtchen und erleben immer noch den Abenteuerspirit und die Goldrauschatmosphäre. Eine durchgehende Straßenverbindung zur Außenwelt gibt’s nicht – und das Biertrinken im Saloon ist eine Zeitreise. Willkommen am Ende der Welt.
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Eine französische Mittelmeerinsel, die so vielfältig ist wie Ragout und das Schöne zwischen Stränden, Bergen und Spezialitäten preisgibt. Salut, Korsika!
Von Tina Veit-Fuchs
Eines vorweg: Die Zeit fürs Faulenzen am Strand – wie hier auf Palombaggia, wo Hunderte Jahre alte Pinien die Schläfrigen schützen und das Tyrrhenische Meer sich sanft und seicht zeigt – könnte auf dieser Insel knapp werden. Die Natur auf Korsika stellt mit Abstand die faszinierendsten Sehenswürdigkeiten zur Schau und eröffnet abseits von Sonnenschirm und Liege abwechslungsreiche Erlebnisse. Bei einem Trip nach Korsika dürfen neben Flipflops also Wanderschuhe definitiv nicht fehlen. Erfahrenen Gehern ist der Fernwanderweg GR20 bestimmt ein Begriff. Der legendäre Wanderweg ist über 200 Kilometer lang und durchquert Korsika von Norden nach Süden. Rund 40 Prozent der französischen Insel stehen unter Naturschutz. Viele Teile im Landesinneren sind sehr naturbelassen und lassen sich am besten zu Fuß erkunden. Auf dem Weg durch wilde Berglandschaften, vorbei an so manchem See lauscht man den Geschichten vom Klingenschmied und der Olivenbäuerin und fragt sich mitunter, wie sich so ein Leben als Wanderhirte wohl anfühlen würde. Besondere Empfehlung: die Besteigung der rund 2000 Meter hohen Bocca di Stagnu für all jene, die sich fit genug fühlen und schwindelfrei sind.
Spektakulär ist unter anderem auch der Ninosee, der in einer weiten Talmulde westlich liegt und umgeben von saftigen Pozzi-Wiesen ist. Hier begegnet man ab und zu dem landwirtschaftlichen Leben in Form von weidenden Kühen, Pferden und Schweinen.
Klippen und Kutteln
Vorbei an bizarren Felsfiguren, jahrtausendealten Menhiren, imposanten Zitadellen und urigen Dörfern auf zahlreichen Felsplateaus finden wir uns im Süden wieder. Drei wichtige Stationen warten hier auf uns: Bonifacio, Porto-Vecchio und Calvi. Die erste ist durch eine spektakuläre Festung mit Blick auf das Meer geschützt und eine 187 Stufen lange Treppe verbindet die Oberstadt mit dem Fuß der Klippen. Am Hafen begegnen wir einem Fischer, der uns Seeigel anbietet. Roh haben wir verweigert, aber gratiniert finden wir die Spezialität auf einigen Speisekarten kleiner Restaurants wieder. Lieber sind uns Moule (Miesmuscheln) und Huîtres (Austern). Überhaupt mögen wir die korsische Küche voller Spezialitäten von Cannelloni au Brocciu über Kutteln bis Entrecôte. Wer’s deftig mag, darf Civet de sanglier
Spektakuläre Ausblicke im Hotel Steiner in obertauern nach dem Umbau des Adults-only-rooftop-BergSPA.
Einer der schönsten Infinity-Pools in den Bergen wartet auf Sie!
Wie im Bilderbuch liegt das 4-Sterne-Superior-Hotel Steiner in Obertauern inmitten der Radstädter Tauern auf 1.750 Metern. Im Winter gilt Obertauern als „the place to be“ für SkifahrerInnen, während im Sommer die idyllische Bergwelt mit unendlichen Wandermöglichkeiten lockt. Das ganze Jahr über lädt der BergSPA zum Erholen und In-die-Natur-Schauen. Für eine kleine Pause vom Familienleben sorgt dieser mit Panorama-Ruheraum, finnischer- und Zirbensauna – exklusiv für adults only 18+. Highlight des Wellnessbereichs ist der InfinityPool: Von ganz oben genießen Verwöhnte hier die Aussicht auf die grandiose Bergwelt aus erster Reihe.
Das Hotel Steiner ist nach dem Umbau eines der führenden Familienhotels im Alpenraum, bietet aber auch Großartiges für einen Urlaub zu zweit. „Sorry – nur für Erwachsene“ heißt es in den neuen Adults-only-Suiten namens Immerwieder samt Bio-Sauna und Panoramablick. Eichenholzboden, Bar, Kaffeemaschine und komfortable Federkernmatratzen sorgen für unvergessliche Luxusurlaube im Salzburger Land. Kulinarik ist Familie Steiners Leidenschaft, wovon auch die Gäste profitieren. Vom Frühstücks- und Mittagsbuffet bis zum Fünf-GängeDinner werden den gesamten Tag Köstlichkeiten serviert.
Hotel Steiner****S Obertauern
Familie Steiner, Römerstraße 45, A-5562 Obertauern
+43 (0) 64 56/73 06 | info@hotel-steiner.at www.hotel-steiner.at
Das malerische Bonifacio, eine der meistbesuchten Städte Korsikas, ist aufgrund seiner steilen Kalksteinklippen, der mittelalterlichen Altstadt und des lebhaften Jachthafens so beliebt.
Einmal wöchentlich immer sonntags fliegt man bis 13. Oktober 2024 ab Graz nonstop nach Calvi. flughafen-graz.at
Muscheln, Fisch, ragout, Kastanienmousse und süße Flans: Korsikas Küche ist vielfältig. Ideales Mitbringsel: Canistrelli, einfache Kekse mit Weißwein, Mandeln oder Zitrone.
(Wildschweinragout) auf Korsika keinesfalls verpassen! Der Genuss lässt sich etwa in Zevaco mit einem Besuch der Wasserfälle kombinieren. In Porto-Vecchio erwartet uns eine Zitadelle, die auf rosa Porphyrfelsen thront, und Weinkenner kommen auf symbolträchtigen Weingütern wie der Domaine de Torraccia, Fior di Lecci oder Tanella auf ihre Kosten. Tipp: In Cocoon Vilage findet sich eine ganz spezielle Übernachtungsmöglichkeit –eine Unterkunft in einem Kokon, der an Felswänden in 850 Meter Seehöhe im Wald von Ospédale aufgehängt und mit einem Doppelbett ausgestattet ist. Korsisches Sternenzelt inkludiert.
Das Bergdorf Evisa ist von Kastanien- und Kieferbäumen umgeben und herrlich idylisch. Auch sehr korsisch: Sartène mit vielen kleinen geschäften und guten Patisserien.
Im Landesinneren fießt Honig
Mehr los ist sicherlich in Calvi, dem Tourismuszentrum im Nordwesten der Insel. „Das Hafenstädtchen Ile Rousse, nördlich von Calvi ist mit dem Zug günstig zu erreichen. Ich habe den Spaziergang über den Markt voller regio-
naler Produkte sehr genossen. Dort findet man auch den dunklen korsischen Honig aus Macchia-Kräutern (Miel du Maquis), der schon Napoleon betört hat“, berichtet Tanja de Montmorency, Assistenz der Geschäftsführung des Flughafen Graz. Ihr Geheimtipp: „Unbedingt das lebendige Corte, die einzige Universitätsstadt und heimliche Hauptstadt Korsikas, erkunden!“ Hier blickt man auch direkt auf das spektakuläre Adlernest (Nid d’Aigle), eine über den südlichen Felssporn ragende Bastion. Ja und die Strände? Ganz aussparen möchten wir sie natürlich nicht. Wer lebhafte Abschnitte bevorzugt, wird am Calvi-Strand auf rund drei Kilometer Länge gut bedient. Ruhesuchenden sei der Saleccia-Strand inmitten des Naturschutzgebietes ans Herz gelegt. Tipp: Eine Bootstour ab Bonifacio führt zu den Lavezzi-Inseln, die unter Naturschutz stehen. Dort findet man Traumbuchten, für Beschattung und Verpflegung muss man selbst aufkommen.
In Umsetzung: Feldbach, Wildon, Trofaiach, Gratkorner Becken, Kleinregion Hartberg, Fürstenfeld, Bruck/Mur, Radregion Weiz, Kleinregion Gleisdorf, Leoben, Zentralraum Leibnitz, Radoffensive Graz 2030, Bad Radkersburg, Fehring, Murau-Murtal, GU-Süd
Vor Umsetzung:
GU6, Kernraum Voitsberg, Region Deutschlandsberg, Mürzzuschlag, Region Steirisches Salzkammergut, Frohnleiten, Region Mureck-Deutschgoritz, Teilregionale Zentren Südweststeiermark Teil 1
In Planung und Vorbereitung: Region Kapfenberg, Liezen, Teilregionale Zentren Südweststeiermark Teil 2 und 3
Futuristische Bauwerke, Feuertempel und brodelnde Schlammvulkane: Die Ölprinzen am Kaspischen Meer sind auf dem besten Weg in die touristische Zielgerade – auch ohne Formel 1, die die KaukasusMetropole im Herbst wieder auf Hochtouren bringen wird. Elvin jedenfalls will nicht mehr so lange warten ... Von Günter Spreitzhofer
Elvin ist 47, weißblond und hat einen Lada. Der ist 42 und war früher himmelblau, was gut zum Rost am Radkasten passt. Ladas gibt’s hier in allen Farben, Zitronengelb und Kirschrot zum Beispiel. Auch moosgrüne Wolgas fahren immer noch reichlich – neben Porsche-SUVs und KamazArmeelastern – auf den mehrspurigen Autobahnen vom Flughafen Heydar Aliyev hinein in die Stadt. Vorbei am neuen Olympiastadion bei Koroglu, das aussieht wie die Allianz-Arena in München, vorbei am Heydar Aliyev Center, einem mutigen architektonischen Traum in Weiß: ein Ausstellungsgelände auf hunderttausend Quadratmetern, 2012 eröffnet zu Ehren des 2003 verstorbenen Politbüromitglieds und autokratischen Langzeitpräsidenten.
Seither ist sein Sohn Ilham an der Macht, der Personenkult genauso gerne mag, seiner Familie so manches imposante Denkmal hat setzen lassen und Aserbaidschans Hauptstadt Baku (Baki, in der Landessprache Azeri) zur Weltstadt ausbauen will. Und da gehören richtige Autorennen
dazu, am besten als City Circuit, mit gewaltigen Tribünen allüberall, wo ein Stehplatz am Renntag ab 130 Euro verfügbar ist: nicht ganz billig jedenfalls, etwa der Gegenwert von 120 Portionen Döner, 250 Flaschen Coke oder 650 Metro-Fahrten. Seit 2016 legt der sechs Kilometer lange Formel-1-Stadtkurs die Innenstadt für Wochen lahm, wo Sicherheit so großgeschrieben wird wie in den Ministerien im Dom Sowjet dahinter, das zu den 100 imposantesten Großbauten der Sowjet-Ära gezählt wird. Dom heißt übrigens Haus, und besonders kirchlich sieht es ohnedies nicht aus. Das alles kostet. Aber Geld hat im kaukasischen Verkehrsund Wirtschaftsknoten an der
Die markanten Flame Towers in Baku wurden 2007 bis 2023 erbaut. In der Nacht wirken sie durch die lED-Fassade wie züngelnde Flammen.
links: Die Deniz Mall mit ihrer Blütenform wurde auf land gebaut, das vom Kaspischen Meer zurückgewonnen wurde. Sie bietet auf fünf Etagen geschäfte und restaurants.
Seidenstraße noch nie eine Rolle gespielt, spätestens seit im 8. Jahrhundert Öl entdeckt wurde, das zunächst für Beleuchtung verwendet wurde. Und davon, nebenbei erwähnt, braucht es im modernen Baku viel, so fantastisch bunt, wie abends bisweilen die Lichtspiele der neuen Skyline sind. 1844 fand in Baku die erste mechanische Ölbohrung der Welt statt, und zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren die Ölfelder von Baku die größten der Welt. Unter der Leitung von Robert Nobel, Ölmagnat und älterer Bruder von Alfred Nobel, sorgten sie für die Hälfte der Welterdölproduktion. Die Ölbarone von Baku ließen sich neugotische Paläste und Jugendstilbauten von westeuropäischen Architekten im Süden der Altstadt erbauen, die 2000 zum UNESCOWeltkulturerbe erklärt wurde. Durch die massenhafte Zuwanderung wuchs Bakus Bevölkerung von 1856 bis 1910 schneller als die von London, Paris oder New York.
Feuer und Flamme für die Hypermoderne Stets an der Schnittstelle zwischen Europa und Asien gelegen, ist die ZweiMillionenMetropole Baku im Süden der ApseronHalbinsel ein faszinierender Schmelztiegel
Der Eurovision Song Contest 2012 fand in der damals frisch fertiggestellten und dafür eigens erbauten Crystal Hall statt. Seitdem wird sie als Konzerthalle und für Sportveranstaltungen genutzt.
Der Formel-1-Stadtkurs, der hier am Marriott-Hotel beworben wird, legt die Innenstadt für Wochen lahm.
der Kulturen und Baustile geworden: Türkischiranischislamische Elemente treffen auf starke russischosteuropäische Einflüsse. Und damit sind gar nicht die archaischen SowjetPumpen gemeint, die rund um das glitzernde Baku immer noch den Takt angeben. Und der rattert ziemlich: Morbider „dark tourism“ kann gleich außerhalb der Stadtgrenzen beginnen, leicht gemacht durch supermoderne klimatisierte Schnellbahngarnituren, die seit 2020 durch apokalyptische Landschaften mit Kuhherden in Ölseen und Kinderspielplätzen neben zerborstenen Pipelines führen.
In Baku selbst ist diesbezüglich alles gut: Seit dem zweiten Ölboom 2006 geht es architektonisch rund, oder besser hoch. Wenige Städte der Welt haben ihr Gesicht in kürzester Zeit dermaßen verändert wie die Ölstadt im südöstlichen Kaukasus, die ein bisschen wie Paris und auch ein wenig wie Dubai sein will. Fashion Malls wie die Port Baku Mall sprießen zuhauf, neben der Baustelle des gewaltigen Glasbogens des Crescent Hotels. Der Baku Boulevard (= Dənizkənarı Milli Park), eine 1909 eingerichtete Promenade am Meer, wurde 2012 nach Süden auf fast vier Kilome
ter bis zum „Platz der Nationalflagge“ verlängert, wo 2010 ein gigantisches Tuch (70 × 35 m) auf dem höchsten Fahnenmast der Welt (162 m) befestigt wurde. Dahinter findet sich die Baku Crystal Hall (Bakı Kristal Zalı), die extra für die Veranstaltung des Eurovision Song Contest 2012 errichtet wurde und Platz für 35.000 Zuseher bietet. Das Baku Eye, ein 2014 eröffnetes sechzig Meter hohes Riesenrad, dreht am Bulvar seine Runden, wo es sich prächtig flanieren, erollern und Eis essen lässt, wenn das frühere LeninMuseum – das aussieht wie ein zusammengerollter Teppich – seine Pforten schließt. Damit Papa Aliyev nicht vergessen wird, wurde auch der frühere „Palast der Republik“ 2008 renoviert und umbenannt – nicht völlig unerwartet in HeydarAliyevPalast (Heydər əliyev Adına Saray).
Die drei Flame Towers mit LEDVerglasung, jeweils fast 180 Meter hoch oben am Hügel neben dem Funkturm, die seit 2013 Aserbaidschans Motto („Land des Feuers“) untermalen sollen und auch nachts züngelnde Flammen darstellen, haben es längst bis in den Discovery Channel geschafft. Daneben liegt die Allee der Märtyrer, die auch per Schrägaufzug erreichbar ist,
Wenige Kilometer nördlich von Baku erlebt man den brennenden Berg: natürliches Erdgasfeuer am Hang eines Hügels in Aserbaidschan. Eine der spektakulärsten Touristenattraktionen.
richtig los: In einem Ranking des Reiseführers Lonely Planet kam Baku in die Top 10 der weltweit besten Ziele für städtisches Nachtleben. Auch die US-amerikanische Nachrichtenagentur USA Today räumte Baku kürzlich einen Spitzenplatz ein.
Der Name der Stadt wird von „Bad Kube“ (persisch; Stadt der Winde) abgeleitet. Davon ist genug zu spüren, zum Glück an stickigen Sommertagen. Dann füllt sich Su Idmani Saray, der Schwimmpalast von olympischen Dimensionen, auf dessen Parkgelände der älteste Bohrturm der Welt ausgestellt ist. Bloß Baden im azurblauen Kaspischen Meer ist so eine Sache, über die weniger gern gesprochen wird als
Einreise: Visum erforderlich, online als E-Visum möglich
Klima: subtropisches Klima im Großraum Baku, Hochsommermonate nach Möglichkeit meiden
Anreise: zahlreiche Flugverbindungen in den arabischen, russischen und türkischen Raum. Aus Österreich günstig mit Wizz Air (via Abu Dhabi oder Budapest), Pegasus (via Istanbul) oder direkt mit Azerbaijan Airlines
über die neuen Wahrzeichen der Stadt –lassen Sie’s bleiben, denn die Wasser rund um die gesamte Halbinsel sind so ölig wie die Achsmanschetten der Lada-Taxis, die sich über verkrustete Pisten den Weg zu den Schlammvulkanen außerhalb der Stadt bahnen. Davon gibt es viele, doch die Anreise ist nicht einfach. „Maschina karascho“, gutes Auto, sagt Elvin, der mit Vergnügen türkische Tourgruppen in klimatisierten SUV-Konvois überholt und in Staubwolken taucht. Am besten geht das in ausgetrockneten Bachbetten, bei 6.000 Touren.
Autofenster hochzukurbeln, könnte nicht schaden, wären noch alle Scheiben da. Heiß her geht es bald einmal auf Apseron, wo es außerhalb der schattigen Parks und Boulevards der Hauptstadt viel grelles Licht und wirklich wenig Schatten gibt. Am Feuerberg von Yanar Dag, wo natürliche Erdgasfeuer am Hang eines Hügels nördlich von Baku zur Touristenattraktion ausgebaut wurden, lodern Flammen schon seit Marco Polos Zeiten vor sich hin. Nicht weit weg ist der Feuertempel von Ateshga, einer der wenigen zoroastrischen Kultorte außerhalb Indiens. Die natürliche Flamme dort ist durch die jahrzehntelangen Bohrungen rundum längst erloschen, also wurde einfach renoviert und eine unterirdische Gasleitung neu gelegt, so einfach kann’s gehen. Elvin bevorzugt übrigens Vollgas, was sonst, im Idealfall ohne Flammen. Baku ist heiß genug.
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KULINaRIK-eVeNt. Kunstfertigkeit am teller zeichnet Haubenkoch Philipp Dyczek aus. am 6. Juli 2024 kollaboriert der Visionär im artis in Graz mit Kollege Luka Košir, der in der Nähe von Laibach das familiengeführte Restaurant Griˇc leitet. restaurant-artis.com
Sie ist die größte aktive Wasserhöhle der Steiermark und zwischen Juni und September Schauplatz einer neungängigen Symbiose aus Naturwunder und Kulinarik: die Lurgrotte bei Graz. Reservierungen für 2025: philipp-pirstinger.at
saLZeIeR. Was sie hier sehen, ist das womöglich teuerste salz der Welt. Produziert über mehrere Monate hinweg von spezialisierten philippinischen salzfarmern, wiegt jedes ei etwa einen Kilogramm. Interieur-experte Udo Gangl hat sie erstmals nach Graz geholt. udogangl.com
Ob kalt, warm, pikant oder süß: Hauptsache Salat und köstlich! Das ist das Motto der schwedischen Köchin und Foodbloggerin Ylva Bergqvist. Mit ihrem neuesten Kochbuch „Knaller Salate” versprüht sie nicht nur aktuell ultimative Sommerlaune, sondern befeuert die Lust auf neue Salatideen mit Brokkolisalat mit Burrata und Pistazienpesto oder Erdbeeren mit Linsen, Feta und Minze. Außerdem im Buch: ausgefallene Dressings! lv-buch.de
„Jeder Mensch trägt einen Zauber im Gesicht: Es ist der Mund, er lässt Essen verschwinden.“
Vermeintliche Weisheit aus der VIa-Redaktion
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SAUer-AUSBALANCiert. Großes Jubiläum in der Manufaktur Gölles: 40 Jahre Apfel-Balsamessig wurden stilgerecht im Wiener Steirereck mit einem tasting der originalabfüllungen aus den 80er-Jahren und weiteren Fassproben gefeiert. Limitierte Sonderedition erhältlich! goelles.at
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Draußen, vor dem Fenster der Mostschenke Mausser, geht die Welt unter. Platzregen, begleitet von Hagel. Der besorgte Blick in die Runde der Obstbauern ist überflüssig. Martin Mausser und Tochter Hanna verziehen angesichts der Wetterkapriolen kaum eine Miene. Man habe sich in den letzten Jahren damit arrangiert, heißt es. Am Tisch haben zudem David Kargl, ausgezeichnet als Alpe-Adria-Sieger 2024 in der Kategorie Fruchtweine, Michael Haspl, vielfacher Most-Landessieger aus dem Joglland, Obstverarbeitungsspezialist und Verkostungsprofi Georg Thünauer, Bernhard Haas, Nachkomme einer der ersten steirischen Mostsommeliers, sowie Holger Massner, Sommelier im haubendekorierten Restaurant Lieperts in Leutschach, Platz genommen. Bevor wir mit Flasche eins von zwölf starten, heißt es: „Bitte alte Vorurteile über Bord werfen und sich auf salonfähigen Most 2.0 einlassen.“ Das kriegen wir hin. Familie Mausser, die seit 1985 ihre Mostschenke in Hitzendorf betreibt und jährlich 60.000 Liter Saft und Most bewerkstelligt, startet
Mausser Most Niederberg 4
8151 Hitzendorf maussermost.at
Obstbau Haas
Poppendorf 56 8342 Gnas obstbauhaas.at
Mostgut Kuchlbauer
Riegersbach 33 8250 Vorau kuchlbauer.at
Apfelmost darf wiederentdeckt werden! Ihn qualitativ zu positionieren, gelingt diesen ausgewählten Steirern durchaus passabel.
Unser Lied auf einen traditionellen Durstlöscher.
Kühbrein Most Graden 31 8731 Gaal kuehbreinmost.at Steirermost Damberg 13 8262 Ilz steirermost.at
Sieben auf einen Streich: Hanna Mausser, Bernhard Haas, Holger Massner, Martin Mausser, Michael Haspl, David Kargl und georg Thünauer (v. l.) verkosteten 12 unterschiedliche Mostsorten aus der Steiermark.
„Nach eineinhalb Jahren in der Flasche verliert der Most an Fruchtigkeit.“Martin Mausser, Mostschenke Mausser
mit dem sortenreinen Landessieger 2024 Jonagold – eine dankbare Apfelsorte, weil die Ausbeute in der Regel groß ist. „Bananig mit wenig Gerbstoff“, diagnostiziert Haas. Kargl reicht einen trocken ausgebauten BraeburnMost, eine moderne Sorte mit gemäßigter Säure und sein momentan beliebtestes Pferd im Stall. Eine schöne Johannisnote. „Sehr weinig für Most“, legt Massner als Sommelier in der Runde nach. „Früher waren wir Apfelproduzenten, heute sind Weinbauern unsere Vorbilder“, schmunzelt die Runde. „Der Reifegrad ist wesentlich. Der Apfel muss am Baum ausreifen können“, so Kargl, der im Murtal auf 900 Meter Seehöhe zwei Hektar Streuobst und Niederstämme seit 15 Jahren sein Eigen nennt. Es folgt ein trockener, ungeschönter, prächtig strukturierter Maschanska aus dem Hause Haas. Wir notieren ein geschmackvolles Bemühen, den Spagat zwischen alter und neuer Moststilistik zu finden. „Toller reduktiver Ausbau“, tönt Mausser. „Es wird schwer, einen besseren Durstlöscher für Rasenmähnachmittage zu finden“, lacht Haspl. Wie geht es den Protagonisten selbst bei
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Wer unvergessliche Erholungsurlaube sucht, ist im Grandhotel Lienz richtig: Das 5-Sterne-Haus überzeugt durch luxuriöse Eleganz, maximalen Komfort, Stil und Charme – nicht zu vergessen die einzigartige Kulinarik! Zahlreiche Auszeichnungen zum Europe’s Leading Wellness Hotel machen das Grandhotel Lienz außerdem zum idealen Ort für einen gesunden „Ego-Trip“ unter der Osttiroler Sonne.
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„Tiefe Honignoten. Ein schönes Achterl zum Drüberstreuen –etwa zu Käse.“
Georg thünauer, Obstverarbeitungsprof
„Ich habe schon mit Most im BarriqueFass experimentiert. Eine spannende Geschichte.“
Hanna Mausser, Obstbaumeisterin
der Arbeit in den Obstanlagen? „Wir regeln viel über die Bodenversorgung und den Schnitt“, unterstreicht Streuobst-Profi Kargl. „Der Apfel ist eine Kulturpflanze und muss aktiv gepflegt werden“, erklärt Haspl, der eine vollmundige, würzige Rubinette und einen säurebetonten Topas mit Ecken und Kanten ins Rennen schickt. Modernen Sorten wie dieser wird eine Haltbarkeit von eineinhalb Jahren in der Flasche nachgesagt. „Most verliert mit der Zeit seine Fruchtigkeit“, mahnt Mausser. Exotischer wird’s mit Kühbreins Champagner Renette, einer älteren Apfelsorte, die gerne noch ein halbes Jahr in der Flasche bleiben darf, aber schon jetzt am Gaumen hält, was die Nase verspricht. Einen Mostklassiker – Kronprinz Rudolf –versetzt Haspl, der seit seinem 16. Lebensjahr Teil des Familienbetriebs in Vorau ist, mit Rotwein-Hefe. „Die spaltet den Gerbstoff unserer Meinung nach besser auf.“ Rot bleibt Trumpf, wenn „Red Love“ von der Steirermost-Vereinigung ins Glas kommt. Ihm liegt rotfleischiges, intensives Obst zugrunde. Die Farbe: Barbie-like, der Geschmack zwischen
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Erdbeere, Rhabarber und leichter Zitrusnote. Hallo Sommer! Next: Der Ilzer Rosenapfel, ein Zufallssämling aus Ilzberg in der Nähe von Puch bei Weiz in der Oststeiermark geht auf das Jahr 1840 zurück. 1.000 Flaschen vom Jahrgang 2021 hat Kargl im Repertoire. „Tiefe Honignoten, ein schönes Achterl zum Drüberstreuen“, betont Thünauer. „Zu Schimmelkäse ein Match“, wittert Massner. Der Gastgeber überrascht mit einem Eisapfel 2023. 24 Gramm Restzucker sorgen für Lieblichkeit und eine ausgeprägte Apfelstrudelnote in der Nase. Wie gut verkraftet der Apfel den Klimawandel? „Wir sind angesichts dessen auf der Suche nach Spätblühern, aber prinzipiell machen uns heiße, trockene Jahre nichts aus. Der Apfel ist dann kleiner, aber das spielt keine Rolle. Was zählt, sind ohnedies die inneren Werte der Früchte“, klärt Masser auf. Wir verabschieden uns mit einem Schluckerl Braeburn-Schaumwein von David Kargl. Die Frucht geht am Gaumen wunderbar auf. Erfrischend, durstlöschend, geschmackvoll und weniger Alkohol – Most Wanted!
„Most und Käse könnte man mehr forcieren”, so Holger Massner, Sommelier im Haubenrestaurant Lieperts in Leutschach.
„Schwer, einen besseren Durstlöscher für Rasenmähnachmittage zu fnden.“
Michael Haspl, Mostgut Kuchlbauer
„Früher waren wir Apfelproduzenten, heute sind die Weinbauern weltweit unsere vorbilder.”
„Wir regeln in unserer Streuobstanlage viel mit Bodenbeschaffenheit und Baumschnitt.“
David Kargl, Kühbrein Most
Bernhard Haas, obstbau Haas
Bemerkenswert viele Produzenten und Gastronomen setzen in der Steiermark kulinarisch auf die Asia-Welle. Wer steckt hinter der Dynamik und wonach schmeckt sie? Von Tina Veit-Fuchs
KIMCHI UND Co. Käferbohnen-Tempeh, Steinpilz-Miso, Koji-rote-rüben, Kohlrabi-Kimchi und Isabellatrauben-Kombucha. Das ist nur ein kleiner Auszug aus Marcel raunniggers exotischsten Fermentationsprodukten. Der Küchenchef im Café Kork in graz bietet nebenher Fermentationsworkshops mit ausschließlich regionalen und saisonalen Zutaten an. ferment-freude.at
Der klassische Chinese ums Eck ist längst passé und endlose Sushi-Förderbänder sind Relikte aus präpandemischer Zeit. Trotzdem ist in der Steiermark so etwas wie ein Hype rund um die Küche Asiens ausgebrochen. In Graz etwa scharrt der Fresh-Food-Store Mei Shi in Herrengasse-Bestlage seit Wochen mit den Hufen. In dessen Fußweite bilden Lokale wie Ramen Makotoya, Toshi, MayKay, Vina und Miss Cho einen unübersehbaren Schwerpunkt. Sushi, Bao Buns, Pad Thai, Ramen, Bowls, Dim Sum – die kulinarische Vielfalt der Gerichte ist groß, noch größer sind die Produktwelt und der Zutatenkosmos dahinter. Genussorientierte Produzenten aus der Steiermark säen, hegen, ernten und liefern wertvolle wie innovative Bausteine für die modernen Asia-Küchen des Landes. Von Ingwer bis Tofu, von Reis bis Kimchi.
JUNG, WILD, sCHaRF. 100 Ingwerpfanzen hat Irene Gombotz von der Vereinigung „Die jungen wilden Gemüsebauern” heuer angepfanzt. „Die klimatischen Bedingungen in der steiermark kommen dem Ingwer zugute.” In den vergangenen Jahren betrug die ausbeute 320 Gramm pro Pfanze. Für frischen Bio-Ingwer muss man sich noch bis Herbst gedulden.
Veredelt als Ingwer-apfel-saft gibt es ihn allerdings aktuell. djwg.at/shop
POP-UP aUF DeR aLM. Küchendirektor Lovro Balind (l.) setzt neuerdings auf der Teichalm im bekannten almwellnesshotel
Pierer auf Fusionsküche. sein steirischasiatisches KulinarikKonzept verbindet etwa almheu und Yuzu oder Ingwer-Dashi-Tee und Kräuterseitlinge in sieben Gängen – auch vegan. hotel-pierer.at
GRÜNeR KReN. an der steirischburgenländischen Grenze gedeiht Wasabi in einer Indoor-Farm. Rund 50.000 Pfanzen des japanischen Meerrettichs werden monatlich geerntet. Wasabi aus Oberwart ist als Frischware, Pulver oder im eigens kreierten Gin erhältlich. phytoniq.com
sÄCKe VOLL. Wie Zinnsoldaten stehen die Reispfänzchen bis in den spätsommer hinein. Dann erst werden erste Körner an den Rispen zu erkennen sind. auf den Reisfeldern bei Halbenrain nahe Feldbach domestiziert ewald Fröhlich die runden sushi-essentials. Bei den abfallstoffen, die im Zuge der Reisgewinnung bis zum endprodukt anfallen, achtet er darauf, alles zu verwerten. so-froehlich.at
HaNDaRBeIT. Mit einer sojabohnenmühle aus Taiwan, einem traditionellen Käsekessel und mit ihren Händen produzieren sabrina Leitner und Kevin Wagner in Penzendorf jährlich 12.000 Kilogramm frischen Tofu. Ihr Lieblingsgericht: „Wir backen sehr gerne Vanille-TofuGolatschen.” unsersojahaus.com
In den Bergen landauf, landab, wie etwa hier auf der Breitlahnalm, ist die steirische Almbutter ein genusspfeiler.
Ohne Vieh keine Butter, ohne Butter keine Almraungerl. Wenn der Almsommer bevorsteht, schmelzen wir beim Gedanken an seine streichfähige Gabe dahin. Wilkommen auf der Butterseite! Von Tina Veit-Fuchs
Dieses satte Sonnengelb ist ein Beweis dafür, dass das Leben gut schmeckt. Auf der Tuchmoaralm bei Viktoria und Karl Brandner korreliert der Reiz des einfachen Seins mit harter Arbeit abseits des Klischees. „Hier verbringen wir den Sommer gemeinsam mit unseren zehn Tiroler Grauvieh-Damen und stellen selbst Butter her“, erzählt das Paar. Der Rahm wird dabei so lange in dem Butterfass geknetet, bis sich die Buttermilch fast restlos vom Fett getrennt hat. Übrig bleibt nur noch Butter im Fass. Die Masse wird anschließend in eine gewässerte Holzmodel gepresst, um sie kompakt und darüber hinaus tischfertig zu machen. Die Buttermodel (und damit auch die Modelbutter) ist tief in der alpinen Kulinarik verwurzelt. Die hölzerne, mit von Hand geschnitzten Motiven versehene Hohlform dient einerseits der Portionierung, andererseits der kunstvollen Präsentation der Butter. Nicht selten steckt hinter der Model ein Kunsthandwerk, das aufwendige Motivstempel für die Buttervollendung vorgesehen hat. Tipp: Wem steirische
Butter-Holzmodeln besonders gut gefallen, der kann diese beispielsweise im Freilichtmuseum in Stübing erwerben. Bei den Brandners in Sölk wandert die fertige Bauernbutter natürlich auch in den viel gerühmten Kürbiskern-Apfelkuchen, der mit Heurahm und Preiselbeeren auf der Köck-Hütte serviert wird. Wer im Sommer schon frühmorgens vorbeikommt, erhascht außerdem einen Blick auf die legendäre Produktion des Steirerkas, der täglich im Kupferkessel über dem offenen Feuer von Hand angerührt, geschöpft und gepresst wird.
Auch auf der urigen Harmeralm von Albert und Gundi Binder, direkt am Schwarzensee im Naturpark Kleinsölktal gelegen, wird von Mai bis September die Liebe zur Almbutter gepflegt. Zudem zählt die selbst gemachte Preiselbeer-Buttermilch von Gundi zu den Bestsellern bei Wanderern. Szenenwechsel. Am Zeischglbauernhof in Neumarkt in der Steiermark sind Daniela und Ferdinand Wölfl seit einem Vierteljahrhundert zu Werke. „Die erste Butter
In jedem Stück Almbutter steckt eine kräftige Portion Heimat. Hiermit läuten wir ganz offiziell den Almsommer ein.
Köck-Hütte
Vorderwald 25 8961 Sölk koeck-kleinsoelk.at
Walcheralm
Schildlehen 10 8972 Ramsau am Dachstein walcherhof.at
Am Froihof
Mitterstuck 82 8654 Fischbach froihof.at
Hofkäserei Wölf
Mitterberg 68 8820 Neumarkt
Mantscha Müch
Mantscha 14 8054 Hitzendorf mantscha-muech.at
Harrer-Hütte/Sennerei Leitner
Tulwitzviertl 39 8163 Fladnitz/Teichalm sennerei-leitner.at
haben wir noch in der Küche gerührt“, erinnert sich Daniela an die Anfänge der Hofkäserei, die heute Rohmilchbutter, Topfen und Murtaler Steirerkas veredelt und zu einem Geheimtipp unter genussaffinen Jausenfans zählt. Denn die selbst produzierte Salami am Butterbrot in der Mostschenke der Wölfls erachten auch wir als ein alpines Gedicht. Und erst das süße Almraungerl, eine steirische Spezialität, die beim Almabtrieb Ende des Sommers traditionell von den Sennerinnen verteilt wird. Übrigens – wussten Sie, dass der abgesetzte und anschließend geschlagene Rahm der Milch, sprich Butter, schon in der Antike bekannt war? Damals fand die sogenannte „butyrum“ (lateinisch) allerdings eher als Heilsalbe, später auch als Schmierage fürs Haar Verwendung.
Streichfähige Zuneigung
Hand aufs Herz, auch fern der Almidylle weckt der Gedanke an ein frisches Butterbrot im Schulranzen
Sie sind die stillen gefährten genussvoller Almerlebnisse: Buttermodeln und Milchkannen.
Für ein besseres Miteinander in Graz denken wir an andere. Und entsorgen Hundekot richtig. graz.at/miteinander
Weil wir an andere denken.
Almbutter auf der Köck-Hütte, die als Jausenmagnet auf der Tuchmoaralm im Naturpark Sölktäler gilt.
immer noch Gefühle, oder? Die deutsche Regisseurin und Autorin Christa Pfafferott bringt es auf den Punkt: „Es hat etwas eigentümlich Persönliches, ein Butterbrot gemacht zu bekommen. Ein Butterbrot zu essen, bindet einen an die Person, die es belegt hat. Es besteht ein riesiger Unterschied zwischen einem belegten Brot beim Bäcker in der Auslagetheke und dem Butterbrot, das einem die Mutter oder der Vater schmiert. In einem Butterbrot stecken eine besondere Zuneigung und eine persönliche Handschrift. Es schmeckt anders und es erzählt etwas über die Person, die es gemacht hat. Es zu essen, bedeutet auch, sich mit diesem Menschen zu verbinden.“
20 Autominuten von Graz entfernt muhen die Kühe der drei Familien Gschier, Strohmayer und Roth. Sie produzieren u. a. die Mantscha-Bio-Sauerrahmbutter, „eine Hommage an frühere Zeiten“, wie sie sagen. „Kein Schnickschnack, keine Maschinen“, tönen hier die Landwirte. Ähnlich ehrliche Handarbeit kommt auch in der Oststeiermark zum Tragen. Am Biobauernhof von Familie Froihofer in den Fischbacher Alpen entsteht BioRohmilchsauerrahm mit einem mild säuerlichen, angenehm buttrigen Geschmack. Jedes Stück wird in der kleinen Hofmolkerei auf 950 Meter Seehöhe mit Holzmodeln von Hand gefertigt. „Wer unsere Butter regelmäßig genießt, wird die jahreszeitlichen Unterschiede in Farbe, Geschmack und Konsistenz zwischen der Heu- und Weidemilch feststellen. Diese Varianz und die relativ kurze Haltbarkeit zeigen, dass es sich bei unserer Butter um ein Naturprodukt ohne Zusatz von Konservierungsmitteln oder Farbstoffen handelt“, so Froihofer.
„Kein Schnickschnack, keine Maschinen. Ehrliche Handarbeit, ausgeformt in einer Buttermodel.“
Thomas gschier,
landwirt
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Die landessieger 2024:
Insgesamt 1.947 Weine wurden bei der größten Weinkost der Steiermark eingereicht. Zusätzlich zu den 18 Landesweinsiegern – darunter zwei Doppellandessieger –wurde das Weingut des Jahres 2024 gekürt.
Die Landesweinbewertung der Landwirtschaftskammer ist traditionell der größte und wichtigste Weinwettbewerb der Steiermark. Die Beteiligung am diesjährigen Bewerb war großartig: „Rund 500 Weinbauern reichten 1.947 steirische Qualitätsweine ein“, so Landwirtschaftskammer-Vizepräsidentin Maria Pein bei der Siegerpräsentation. Die Landesweinbewertung ist für die Weinbaubetriebe ein Sprungbrett, um nationale und internationale Aufmerksamkeit zu erhalten.
„An der Bewertung können alle geprüften steirischen Qualitätsweine teilnehmen. Um aber ins Finale zu kommen, muss eine Mindestweinmenge vorhanden sein“, erklärt Weinbauchef Werner Luttenberger. Außerdem muss in den meisten Sortengruppen der klassisch steirische, extratrockene Weinausbau mit weniger als 13 Volumen-
prozent Alkohol eingehalten werden. Damit soll der fruchtig steirische Wein ins Schaufenster gestellt werden. Unter den verkosteten Qualitätsweinen in der klassischen Sortengruppe wurden 201 Welschrieslinge, 2.013 Muskateller, 225 Weißburgunder, 200 Proben Sauvignon blanc, 61 Schilcher und 45 Proben Morillon bewertet.
Vielfältiges Wettbewerbsportfolio. Für Schilcher mit Orts- oder Riedenbezeichnung gemäß den DAC-Regelungen wurde heuer eine eigene Kategorie geschaffen, in der 57 Weine um die wertvolle Siegertrophäe ritterten.
Der Bewerb der Lagenweine erfreute sich auch in diesem Jahr wieder großer Beliebtheit. Hier müssen die für die beiden Gruppen nominierten Weine der Burgunder- und die Sauvignon-Gruppe eine so hohe natürli-
Die erfolgreichsten Teilnehmer der Landesweinkost zeichnete die Landwirtschaftskammer heuer zum dreizehnten Mal mit dem Titel „Weingut des Jahres” aus. Riesenfreude bei Eduard, Susanne und Mathias Weber (v. l.): Sie gewannen den Titel „Weingut des Jahres 2024” und wurden ebenfalls Doppellandessieger.
che Reife aufweisen, dass sie mindestens 13 Volumenprozent Alkohol besitzen. Weiters müssen sie mindestens ein Jahr alt und trocken ausgebaut sein. Sowohl biologischer Säureabbau als auch Holzeinsatz sind möglich. 146 Burgunder und 131 Sauvignons stellten sich dem Wettbewerb.
Je ein Sieger wurde in der Sortengruppe ortstypische Burgunder – bestehend aus den Sorten Weißburgunder, Morillon und Grauburgunder – und in der Sorte Sauvignon blanc gekürt. Beschickt wurde der Wettbewerb heuer mit immerhin 144 Burgundern und mit 82 Weinen der Sorte Sauvignon blanc, die trocken ausgebaut sein müssen.
Trockene und halbtrockene (Gewürz-)Traminer werden immer häufiger – nicht zuletzt, weil diese Weine in dieser Ausbauart tolle Speisebegleiter sein können. 34 Weine beteiligten sich in dieser Kategorie. Eine Besonderheit im Bewerb ist auch der steirische Rotwein. Um den Konsumentenwünschen entgegenzukommen, wurden hier zwei Kategorien geschaffen: eine kräftige Rotwein-Vielfalt, bei der sämtliche Sorten – auch Cuvées – erlaubt sind, die aber mindestens ein Jahr alt sein müssen, sowie die Gruppe Blauer Zweigelt.
Extrem strenges Auswahlverfahren. Bei vielen Sorten oder Sortengruppen musste aufgrund der Menge ein Semifinale durchgeführt werden, um die endgültigen Finalweine zu erkosten. Den Einzug in das
Semifinale schafften 17 Prozent bzw. 332 der teilnehmenden Weine. Der Aufkleber für die Weine, die in Folge in die Broschüre aufgenommen wurden, soll die besten Weine der Steiermark kennzeichnen.
„Das extrem strenge Auswahlverfahren zeigt, wie schwierig es ist, mit einem Wein das Semifinale sowie das Finale zu erreichen oder gar Landessieger zu werden“, so Luttenberger. Die Finalverkostungen jeder Sorte beziehungsweise Kategorie werden nach der Platzziffernmethode durchgeführt. Hier stehen sämtliche Finalweine Glas an Glas und müssen direkt verglichen und beurteilt werden.
Viele DAC-Weine ausgezeichnet. Ab dem Weinjahrgang 2018 wurden die Weinbaugebiete Vulkanland Steiermark DAC, Südsteiermark DAC und Weststeiermark DAC in den DAC-Rang erhoben. Die Vizepräsidentin: „Für die Weinliebhaber ist die Herkunft klar ersichtlich. Die jeweils gebietstypischen Weißweine, inklusive Schilcher in der Weststeiermark, profilieren sich in den drei Stufen Gebietswein, Ortswein und Riedenwein. Von den 1.947 eingereichten Weinen tragen über 1.429 die Herkunftsgarantie mit dem Kürzel DAC. In den Kategorien, in denen DAC-Weine eingereicht werden konnten, lag deren Anteil bei über 87 Prozent!“
Die Sieger im Visier. Um die Kaufentscheidung zu erleichtern und auch auf bisher
unbekannte Betriebe aufmerksam zu machen, werden die besten steirischen Weine in einer Broschüre in den Kategorien Sieger, Finalisten und Semifinalisten vorgestellt. „Die Siegerweine können in der Steiermark Vinothek in Sankt Anna verkostet werden. Ein besonderes Erlebnis ist aber nach wie vor ein persönlicher Besuch in den Betrieben“, betont Luttenberger. In Kooperation mit der Landwirtschaftskammer gibt es außerdem alle Finalistenweine der Steirischen Landesweinbewertung 2024 im Onlineshop (shop.buschenschank.at) als Sortenpakete zu bestellen. Aktuell sind alle 108 Finalisten in begrenzter Stückzahl auf Lager.
Welschriesling: Welschriesling DAC, Weingut Teltscher, Leutschach
Morillon: Chardonnay Klassik DAC, Weingut Rudolf & Petra Schuster, Klöch
Sauvignon blanc: Sauvignon Blanc, Weingut ADAM – LIELEG, Leutschach
riesling: Riesling Ried Gaisriegl DAC, Weingut Schmölzer, St. Andrä-Höch
Scheurebe: Sämling 88, Weinhof-Winzerhaus Oswald, Großklein
Schilcher orts- und riedenwein: Schilcher
Ried Burgegg DAC, Weingut Jauk-Wieser, Deutschlandsberg
Sauvignon blanc ortstypisch: Sauvignon blanc Oststeiermark DAC, posch. Wein gut zum Lesen, Pischelsdorf
Die strahlenden landessieger mit ihren gratulanten, v. l.: Präsident Weinbauverband Steiermark Stefan Potzinger, Kammerobmann leibnitz Christoph Zirngast, Sebastian und Alfred Pfeifer, Vizepräsidentin Maria Pein, Weinhoheit Karin Strohmaier, Weinhoheit Marlene Prugmaier, rudolf Schuster, Weinhoheit Sophie Friedrich, Marcus Adam, Florian lieleg, Maximilian Strauss, Susanne Weber, Sebastian Teltscher, gustav Schmölzer, Paul riegelnegg, Kerstin Boschmeier, gabriel oswald, lisa Maria JaukWieser, rosina und gottfried grabin, Anita und Christian Trobas, Sepp Eder, Abteilungsleiter Weinbau Werner luttenberger und generaldirektor landesbank Martin Schaller. 1. reihe, v. l.: Bettina Urbanitsch, gustav Strauss, roland riegelnegg, Eduard und Mathias Weber, Andreas Posch und Abg. zum Nationalrat Juliane Bogner Strauss (vorne sitzend).
Burgunder ortstypisch: Chardonnay DAC, Pfeifer Annaberg, St. Anna/Aigen
Traminer/gewürztraminer: Gelber Traminer
Klöch DAC, Weinhof Tomaschitz, Klöch
Prädikatswein: TBA, Weingut Strauss Gamlitz, Gamlitz
riedenwein Sauvignon blanc: Sauvignon blanc, Ried Sernauberg DAC, Weingut Riegelnegg Olwitschhof, Gamlitz
Sekt: Gelber Muskateller Sekt, Familienweingut Trabos, Gamlitz
Blauer Zweigelt: Zweigelt Klassik, Weinhof Riegelnegg Stammhaus, Gamlitz
rotwein Vielfalt: Blauer Wildbacher
Barrique, Weingut Adam Amandus, Leutschach
In ihrem Home-DekorStudio am Wörthersee setzen Diederike Weit und Dominic Erschen auf Klassiker renommierter Marken und Exquisites aus kleinen Manufakturen. Dieser von der Sonne des Südens inspirierter Loungesessel aus Mangobaumholz ist ein echter Hingucker für draußen und drinnen. evergreen-living.at
„Was andere Leute von mir denken, geht mich gar nichts an.“
ruPaul Charles, Dragqueen
„Om“
Zauberhafte Bergkulisse und viel
Vom 4. bis 7. Juli 2024 findet in Schladming das Bergyogafestival statt. Yoga inmitten der obersteirischen Naturkulisse und zahlreiche Workshops bieten Möglichkeiten für Entspannung und Inspiration. dasbergyogafestival.at
iNtUitioN. Als selbst ernannte Weltenwandlerin möchte Sigrid Spörk, früher als Kabarettistin und Schauspielerin bekannt, Menschen bewegen. Sie begleitet mit speziellen Live-Flow-Dance-Sessions und besonderen Lomi-Lomi-Nui-Behandlungen aktuell vor allem in der Südsteiermark und in Wien. leichtkind.com
GANZ SCHÖN HAAriG. Bänder, Schleifen, Hüte und die beliebten Scrunchies aus nachhaltigen Stoffen liefert Shany Sultana Fraissler aus Graz mit ihrem Label „Sultany” ab. Die Accessoires, inspiriert von skandinavischem Design und österreichischer Handwerkskunst, sind online sowie bei lokalen Friseuren erhältlich. sultany.eu
KerAMiKLieBe. Barbara Jenner, gebürtige Steirerin, geht mit ihrer Leidenschaft für Keramik in Berlin neue Wege. Links: Zitronenpresse und ingwerreibe als Alltagsallrounder. Unten: robuste Wandhaken als spielerische Hingucker. obastudios.com
eSeLWANDerUNG. Die Weststeiermark verspricht vieles –mitunter tempoarme Begegnungen mit emil, emma und Simba. Am Albrecherhof bei Familie Fritz wandert man mit eseln rund um Groß St. Florian abseits des beschleunigten Alltags. albrecherhof.at
Beim rennfelder Kirtag wird der Brucker Hauptplatz zum Tanzboden. Neben einem bunten Volksmusikprogramm bietet das Event Einblicke in steirische Handwerkskunst.
Was wäre die Steiermark ohne ihre Kirtage? Kaum ein Wochenende im Sommer und Herbst, an dem sich nicht gerade irgendwo Stände voller zuckriger Köstlichkeiten von Schaumrolle bis Lebkuchenherz aneinanderreihen, man sich am Kettenkarussell (oder im Bierzelt) einen Drehwurm holen oder beim Autodrom aufs Gaspedal drücken kann, während auf hölzernen Tanzböden die Schuhplattler ihr Können zum Besten geben. Mittlerweile gelten Kirtage in Österreich als Volksfest –ihre Wurzeln sind allerdings religiöser Natur: Einst wurde der Kirtag (eine Verballhornung von Kirchtag) mit der Kirchweihe oder am Tag des Kirchenpatrons gefeiert. Meist waren es mehrtägige gesellschaftliche Zusammenkünfte, zu denen Besucher von weit her anreisten. Noch immer vereint der Kirtag religiöse Bräuche mit einem Jahrmarkt. Versuche, die vielen Kirchweihfeiern auf ein Datum zusammenzulegen, schlugen jedoch fehl – wodurch heute jede Region ihre eigenen Kirtag-Termine hat.
Hunger mitbringen. Eine der speziellsten heimischen Kirtagsveranstaltungen findet im Joglland statt. Beim Krapfenkirtag in Mönichwald ist der Name Programm: Mehr als 10.000 Krapfen und Krapferl gibt es hier zu verkosten. Entstanden ist das Ganze aus einer alten Dorftradition: Jede Frau aus dem Ort, die mitmachen möchte, muss 100 Stück einer bestimmten Krapfensorte backen. So kommen Jahr für Jahr mehr als 50 Sorten – von süß bis pikant – zusammen. Krapfenkirtag Mönichwald, 21. Juli 2024, Waldbach-Mönichwald
Der Klassiker. Der wohl bekannteste aller steirischen Kirtage – sogar weit über österreichische Grenzen hinaus –ist der Altausseer Kirtag, der seit mehr als sechs Jahrzehnten am ersten Septemberwochenende am Fischererfeld in Altaussee über die Bühne geht. Auf die Beine gestellt wird das in der Region liebevoll „Kiritåg-Bierzelt“ genannte Event von der Freiwilligen Feuerwehr Altaussee und mehreren Hundert freiwilligen Helfern. Gefeiert wird in einem urigen Holzstangenzelt, ohne Lautsprechermusik und bei freiem Eintritt. Über dem Holzkohlegrill braten
Krapfen, so weit das Auge reicht: Der Kirtag in Mönichwald steht ganz im Zeichen des traditionellen Hefeteiggebäcks. Hungrig geht hier niemand heim!
rund zwei Wochen dauert es, bis das traditionelle Kiritog-Bierzelt in Altaussee aufgestellt ist. Auch wenn der Altausseer Kirtag nicht der größte Österreichs ist – am bekanntesten ist er allemal. Bis zu 20.000 Besucher feiern hier jährlich gemeinsam bei Bier, grillhendl und räuchersaibling.
Ob Bierzelt, Zuckerwatte oder Ringelspiel: Beim Kirtag geht’s für Groß und Klein gleichermaßen rund! Also: Rein in die Tracht und auf ins Getümmel – die steirischen Kirtage stehen bereits in den Startlöchern.
Kettenkarussell, Autodrom und Schießbude: Für viele ist der rummelplatz am Kirtag Attraktion Nummer eins.
Vier Kilometer lang ist die „Standlstraße” beim gösser Kirtag in leoben. Startschuss der Veranstaltung ist der traditionelle Bieranstich.
Kindberger Kirtag
5. bis 7. Juli 2024, Roßdorf-Platz, Kindberg
Rennfelder Kirtag
6. Juli 2024 ab 9 Uhr, Hauptplatz Bruck
Feldbacher Kirtag
26. Juli, 24. September, 6. November 2024, jeweils ab 7 Uhr, Hauptplatz Feldbach
Thomas Kirtag
23. Dezember. 2024, ab 7 Uhr, Marktplatz Passail
die Hendln und Würste. Das Bier, das extra für den Kiritag gebraut wird, kommt gekühlt aus dem Salzbergwerk. Wer Glück hat, ergattert eine der am heißesten begehrten Kiritag-Delikatessen: einen frisch geräucherten Saibling. Altausseer Kirtag, 31. August bis 2. September 2024, Festplatz Fischererfeld, Altaussee
3-Tages-Spektakel. In der südsteirischen Marktgemeinde Jagerberg herrscht Mitte September Ausnahmezustand: Mit bis zu 300 Ständen und einem riesigen Vergnügungspark zählt der Notburga-Kirtag zu den größten Österreichs und lockt an den drei Veranstaltungstagen jährlich bis 40.000 Besucher ins Thermen- und Vulkanland. Ein kulinarisches Highlight dieses Kirtags – der zu Ehren der sogenannten „Saudirn“, der heiligen Notburga, abgehalten wird, ist der knusprig-zarte Steckerlfisch.
Notburga-Kirtag, 13. bis 15. September 2024, Jagerberg
Inoffizieller Feiertag. Ganz im Zeichen der Bierbrautradition steht der Gösser Kirtag, der heuer bereits zum 186. Mal über die Bühne geht und als inoffizieller Nationalfeiertag der Leobner gilt. Eine vier Kilometer lange „Standlstraße“ zieht sich vom Stadtzentrum bis nach Göss, wo sich die namensgebende Brauerei befindet. Eröffnet wird der Gösser Kirtag traditionell mit dem Bieranstich, danach folgt ein abwechslungsreiches musikalisches Programm.
gösser Kirtag, 10. Oktober 2024, Leoben
Es gibt sie, diese magischen Schauplätze der Natur, die uns in Kontakt mit uns selbst bringen, uns mit Ehrfurcht und Energie erfüllen. Fünf steirische Krafttankstellen, die es sich im Sommer zu erkunden lohnt. Von Anja Fuchs
Um den Stamm der 1.000-jährigen Eiche in Bad Blumau zu umfassen, braucht es mehrere Erwachsene. Wer ihn umarmt oder sich im Schatten des 30 Meter hohen Baumriesen mit 50 Meter Kronendurchmesser niederlässt, spürt die enorme Energie, die von diesem Naturdenkmal ausgeht. Nach einem Blitzschlag in den 70er-Jahren war es um die Eiche fast geschehen – nachdem sich Baumchirurg Manfred Saller ihrer annahm, überdauert der Gigant mittlerweile bereits 50 Generationen.
Woher der Teufelstein seinen Namen hat? Einer Sage nach soll der Teufel Luzifer den Steinturm gebaut haben, um wieder ins Reich der Seligen aufgenommen zu werden. Noch heute gilt die Steinformation in der Region Fischbach im Joglland als einer der mystischsten Kultplätze in der Steiermark. Defnitiv eine Wanderung wert (ca. 3,5 h und 8,7 Kilometer Strecke, mittlere Schwierigkeit).
In Peggau, 25 Kilometer nördlich von Graz, erstreckt sich Österreichs größte wasserdurchströmte Tropfsteinhöhle unter der Erde. Über Jahrmillionen haben Kalkablagerungen in der Lurgrotte beeindruckende Kunstwerke geformt – darunter den „Riesen”, den wahrscheinlich mächtigsten frei hängenden Tropfstein der Welt. Die unterirdische Zauberwelt lässt sich – je nach Abenteuerlust und Sportlichkeitslevel – über verschiedenste Führungen auskundschaften. Perfekt zu kombinieren auch mit einer Wanderung oder Biketour in der Gegend!
Gemütliche An- und Abstiege führen beim Koralm-Kristall-Trail an geologischen Zeitzeugen entlang. Der Wanderweg verbindet die marmorreiche Stubalm mit der quarzreichen Koralm – gespickt mit einzigartigen, mit Sagen belegten, skurrilen und glitzernden Felsformationen und mystischen Wegweisern sowie Pfanzen, die nur noch hier vorkommen, da sie von der Eiszeit verschont worden sind. Allerdings sollte man sich für die 75-KilometerWanderung etwas Zeit nehmen und Übernachtungen mit einplanen. Hütten und Gasthäuser gibt es auf dem Weg genug.
Mit ihrem leuchtenden Grün ist die Salza ein Naturschauspiel an sich. Entlang der Wasserlochklamm in Palfau geht es zusätzlich über Hängebrücken und Treppen an fünf tosenden Wasserfällen (einer davon 37 Meter hoch) vorbei. Am Ende des Weges steht man vor dem Mysterium Wasserloch: Niemand weiß, woher das Wasser des Siphonsees kommt und wann es sich in die Tiefen der Klamm ergießt.
Sichern. Schützen. Erhalten.
Wir sichern unser Trinkwasser. Wir schützen vor Hochwasser. Wir erhalten saubere Gewässer. Nachhaltig. Für alle. www.wasserwirtschaft.steiermark.at
Urlaub und relaxte Lesestunden gehören für uns zusammen wie Erdbeeren und Schlagobers. Deshalb gibt es hier die coolsten Leseempfehlungen für heiße Tage – frisch aus der VIA-Redaktion.
Von Anja Fuchs3 5 6 1
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EmonsVerrlag
Stefan Verra Warum Frauen oft nicht ernst genommen werden und Männer unfreiwillig Single sind
Nicht selten fühlen wir uns ungerecht behandelt: „Warum bekommt er mehr Geld als ich?” – „Warum stehen die Frauen auf ihn – und nicht auf mich?” Schnell haben wir die Schuldigen ausgemacht: die Gesellschaft, die Erziehung, das andere Geschlecht … Oder tragen wir unbewusst selbst dazu bei? Wenn es einer wissen kann, dann Körpersprache-Experte Stefan Verra. In seinem Ratgeber zeigt er, wo die Fallstricke liegen und wie wir unser Verhalten so gestalten, dass wir in Beruf, Beziehung und Familie mehr erreichen. penguin.de
Nathalie Karré
Der Power-Effekt
Einschränkungen durch stereotype Zuschreibungen, verringerte Karrieremöglichkeiten, Mehrfachbelastung und geringere Bezahlung sind Stolpersteine, die Frauen ihren Weg in ein erfülltes Leben unnötig erschweren. „Höchste Zeit, sein gutes Leben selbst in die Hand zu nehmen!”, so FemaleEmpowerment-Aktivistin Nathalie Karré. Mit ihrem Power-Effekt zeigt sie fundiert und praxisnah, wie Frauen diese Dynamiken erfolgreich durchbrechen, Stärken nutzen und Schritt für Schritt zu mehr Kraft, Selbstermächtigung und einem erfülltem Leben gelangen. styriabooks.at
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Robert Preis
111 Orte in der Steiermark, die man gesehen haben muss
In einem alten Bauernhaus treffen zwei Menschen aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Der Erzähler dieser Geschichte empfindet sein Leben als endlose To-do-Liste; Karl hingegen sortiert Tag für Tag Kartoffeln und denkt nach. Als Karl seinen Gast mit der Tatsache konfrontiert, dass ihm noch rund 25 Sommer bleiben, beginnt ein Gespräch über die großen Fragen des Lebens: Warum verbringen wir so viel Zeit mit Arbeit anstatt mit Menschen und Dingen, die uns wirklich wichtig sind? Was ist mit unseren Träumen? Und warum beginnt das richtige Leben oft erst, wenn wir erkennen, dass wir nur eines haben? ullstein.de 1 2 3 4 6
Gianluca Pirandelli, ein charmanter Arzt, der vor drei Jahren eine Praxis nahe Grado eröffnet hat, steht unter Tatverdacht: Mehrere seiner Patientinnen starben, nachdem sie bei ihm in Behandlung waren. Kommissarin Degrassi ist durch den Tod einer Freundin persönlich betroffen und stürzt sich in die Ermittlungen, die erschreckende Wahrheiten zutage fördern. Bald überschlagen sich die Ereignisse, und die Commissaria muss mehr als einen Täter stellen. Auch mit dem neunten Fall der Grado-Serie liefert Nagele wieder einen tiefenpsychologischen Pageturner, der unter die Haut geht. emons-verlag.de
Wo tanzen die Hexen und hausen die Kramperln? Was hat Dracula mit einem steirischen Wasserschloss zu tun? Und wo spielten einst die Stars von Real Madrid? Fragen wie diesen –und vielen mehr – geht Krimi- und Schauergeschichtenautor Robert Preis in seinem neuen Werk auf den Grund. Fotografin Verena Pöschl setzt die ungewöhnlichen Seiten der Steiermark dabei perfekt in Szene. emons-verlag.de
Edith Kneifl
In ihrem neuesten Werk entführt die in der Steiermark geborene Krimi-Queen Edith Kneifl im Rahmen von 17 Kurzkrimis an verschiedenste Destinationen – von Death Valley und New York über Marrakesch, Triest bis ins Wiener Gänsehäufelbad. Und beherrscht es dabei perfekt, uns in die Atmosphäre dieser Orte eintauchen zu lassen. Was all diese Plätze gemeinsam haben? Überall fallen Urlaubende oder Einheimische mordlüsternen Mitmenschen zum Opfer. Eine spannende Krimireise um die Welt! haymonverlag.at
„Der Geist ist ein Zauberer, er kann alles.“Bettina von Arnim
MoST + JAZZ.
Die Stadt Fehring zeigt sich vom 6. bis 8. September einmal mehr variantenreich und spannend, wenn es ums Musikfestival geht: Von der Singer-Songwriterin AVEC (Foto) über die bekannten Schick Sisters & opus Band bis hin zu den punkig-rockigen AmadeusPreisträgern leftovers gibt’s ein lohnendes Programm. Nix wie hin! mostundjazz.com
Geht es um die Magie, sind wir bei der Kunst richtig: Denn vor allem sie kann Welten erzaubern und begreifbar machen, die wir sonst nicht oder nur schwer erfassen können. Fantasie + Kunstfertigkeit = zauberhaft!
CHrIS SCHEUEr. Der preisgekrönte Comiczeichner, der für Carlsen und viele namhafte Agenturen tätig war, steht im Mittelpunkt der Jahresausstellung im Kunsthaus Weiz. Chris Scheuer wird dort am 8. Juli und 5. September selbst durch seine Ausstellung führen. Vernissage: 27. Juni. kunsthaus.weiz.at
Schloss Spielfeld ist zum fünften Mal die einmalige Kulisse der sommerlichen Kulturtage. So rankt sich vom 20. bis 25. August ein Programm „wie frisches Grün um verwitterte Mauern” – so wird es uns versprochen. Das InstrumentalTrio Cobario (Foto) wird in der finalen Matinee begeistern. spielfelderkulturtage.com
SONGS & STORIES. Das werden Gabriel Schmidt (Foto li.) und Wolfgang Pollanz beim Bio-Winzer Edi Tropper in Marktl/Straden am 8. August darbieten. Alle Fans gepfegter Kurzgeschichten und ebensolcher Pop-Rock-Songs dürfen sich freuen! straden-aktiv.com
NEUBERGER KULTURTAGE. Vom 13. bis 28. Juli wird erneut das Neuberger Münster bespielt. Den Reichtum des Gregorianischen Chorals in Wort und Klang wird die Schola Resupina dort am 16. Juli mit BEATA unter Beweis stellen. neuberger-kulturtage.org
Eine beachtliche private Sammlung steirischer Gegenwartskunst präsentiert das neu eröffnete Spiegelgitterhaus in Gleisdorf. Die Ausstellung Wendezeit:Zeitenwende macht den Anfang. Von Claudia Taucher
Info
Spiegelgitterhaus – Sammlung Wolf Kernstockgasse 28
8200 Gleisdorf
Tel.: +43 664 22 18 18 4
E-Mail: erich.wolf@sammlung-wolf.at sammlung-wolf.at kultum.at/spiegelgitterhaus
WENDEZEIT:ZEITENWENDE
Bis 15. September
Video: Kurator Johannes Rauchenberger führt durch die Ausstellung.
Kunsttrail Region Gleisdorf
Der 48 Kilometer lange Radweg führt durch fünf Gemeinden der Region: eine vielfältige Entdeckungstour mit 26 Kunststationen (Skulpturen, Objekte, Sammlungen). gleisdorf.at/kunsttrail
Rund um beachtenswerte Kunst geschehen nicht selten außergewöhnliche Dinge. Ein solches Highlight stellt das kürzlich in Gleisdorf eröffnete Spiegelgitterhaus mit der Sammlung Wolf dar. Als BWL- und Jus-Student sparte sich der Kunstbegeisterte Erich Wolf anno dazumal einen frühen Probedruck von Hans Fronius quasi „vom Mund ab“. Das war wohl der Startschuss für eine Leidenschaft, die auch die folgenden Jahrzehnte prägen sollte und bis heute andauert: Mehr als 1300 Werke (ab 1945) von 80 bis 90 steirischen Künstlern sammelte fortan der Steuerberater Wolf – 2023 schenkte er seine Sammlung der Diözese Graz-Seckau und sicherte gleichzeitig, dass die Sammlung in den nächsten zehn Jahren durch Ausstellungen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Den Beginn macht die Ausstellung Wendezeit:Zeitenwende mit Werken von 15 steirischen Künstlern zu den aktuellen Themen Demokratie, Kriegsgeschehen und Umweltproblematik.
Das erste Werk Ihrer Sammlung war von Fronius. Gibt es ein letztes? Oder lebt die Sammlung weiter?
Ein weiteres Werk wird mir zufällig heute geliefert – eine ganz frühe Arbeit von Hannes Schwarz.
Gehen neue Werke in die Schenkung?
Ja – und die Sammlung lebt! Aber nicht in der massiven Schrittfolge wie in den letzten 40 Jahren, weil dazu fehlen mir als Pensionist die finanziellen Mittel. Mir war es immer wichtig, direkt bei den Künstlerinnen und Künstlern zu kaufen, das Geld sollte den Leuten zukommen – ich wollte
immer in die Tiefe sammeln und habe die Menschen in ihren Schaffensperioden begleitet. Ich musste mich ausreichend damit beschäftigen und Kenntnis darüber haben, wo die Kunstschaffenden stehen. Ich war auf Biennalen und habe das in einen internationalen Kontext gesetzt. Grundsätzlich habe ich meine Sammlung schmal angelegt, sprich auf die steirische Gegenwartskunst bezogen.
Was ist der Ursprung der Sammlung, Ihres Engagements für die Kunst?
Es war ein langsames Wachsen, denn es werden selten Genies geboren, die meisten müssen sehr lange lernen und arbeiten. Ich war nach der Schule auf dem Sprung nach Wien in die Kunstakademie und habe dann aus persönlichen Gründen umgesattelt. Die Kunst hat mich immer begleitet und mit Konrad Steurer und weiteren wichtigen Mitstreitern habe ich 1980 KUGL, den Kulturkreis Gleisdorf/Wetzawinkel und einen Kunstpreis ins Leben gerufen – bis der Ruf angekommen war und in Gleisdorf das Kulturreferat geschaffen wurde.
Nach welchen Gesichtspunkten sammeln Sie? Für mich war immer wichtig: Welche neuen Aspekte, Positionen wurden aufgegriffen? Wo man merkt, da ist Qualität, Tiefe, Ernsthaftigkeit vorhanden. Wenn es in der Kunst ein Qualitätskriterium gäbe, würde ich meinen, ich habe nach meinem subjektiven Qualtitäskriterium gesucht. Manche Qualitäten bestehen über die Zeit hinweg, manche revidieren sich über die Zeit. Das sieht man auch in der Kunstgeschichte. Wichtiger als große Namen war mir immer,
„Mir war immer wichtig, die Entwicklung der Künstler zu sehen und in die Tiefe zu sammeln.“
erich Wolf
die Entwicklung der Künstler zu sehen und in die Tiefe zu sammeln. Mir war Auseinandersetzung wichtig und dass ich mich nicht nach dem Kunstmarkt orientiere.
Oben: Das verspiegelte Gitter gibt dem neuen Kunst-Haus seinen Namen.
Oben: ein Werk des Feldbacher Künstlerduos zweintopf aus taubenabwehrspikes aus dem Jahr 2012 befndet sich im ersten abschnitt der ausstellung Wendezeit:Zeitenwende.
Rechts: Für das spiegelgitterhaus – hier vor der eröffnung im Frühling – ließ erich Wolf den alten Pfarrstadel sanieren und schuf damit 200 Quadratmeter ausstellungsfläche.
Was ist Ihnen wichtig an der Kunst? Was muss Kunst für Sie können? Muss Kunst abliefern? Heute ist die Kunst so nahe an der Wissenschaft wie noch nie. Wissenschaft muss enden: quod erat demonstrandum – was zu beweisen war. Die Kunst braucht niemandem etwas zu beweisen, ist aber äußerst wichtig für die gesellschaftliche Entwicklung. Einen Schiele hat man früher nicht verstanden, heute reißt sich jeder darum. Der Wiener Walzer galt einmal als entarteter obszöner Tanz, heute ist er ein Standardtanz. Wichtig ist, dass die Kunst nie stehen bleibt, sondern unbeirrt vorangeht – ein sehr wichtiger Effekt für die Gesellschaft.
Sie studieren seit Beginn der Pensionierung Kunstgeschichte an der Karl-FranzensUniversität in Graz. Ein lang gehegter Traum? Gar nicht. Ich dachte, es ist wichtig, dass ich schaue, was geht mir in der Vergangenheit der Kunst ab – in puncto Kunst habe ich mich ja immer nur mit der Gegenwart und Zukunft beschäftigt. Das heißt, ich besuche jetzt Vorlesungen über griechische Archäologie, römische Kunst und Philosophie und mache Prüfungen – und hoffe, dass wir irgendwann in der Gegenwart landen!
Für Urlaub?
Für Aktivitäten im Freien?
Was gibt es Schöneres, als die Natur mit allen Sinnen zu erleben und zu genießen? Um aber alles andere um uns herum abzulegen und uns auf die Natur zu konzentrieren, muss unser Körper bestens funktionieren. Er ist das Wichtigste, um alles andere tun oder erfahren zu können. Leider kümmern sich die wenigsten ausreichend um ihren Körper. Im Gegenteil, oftmals wird er bewusst durch falsche Ernährung vergiftet und durch fehlende Bewegung unfunktionell gemacht. Wodurch man komplett im Leben und in vielen Funktionen eingeschränkt wird. Dabei ist es so einfach, unseren Körper wieder zu dem zu machen, was er sein sollte: ein Tempel, in dem wir wirken können, leistungsfähig sind und dann jeden Tag – egal, ob Sommer oder Winter – unser Dasein in vollen Zügen erleben können.
Bis bald zwei Mal in der Woche in einem meiner Klubs!
Ihr Uwe Maninger, CEO INJOYmed GrazIhre Vergangenheit als Fotomodell blitzt noch durch ihre Collagen – heute widmet sich die Grazer Malerin Asma Kocjan voll und ganz ihren künstlerischen Formenwelten. Von Claudia Taucher
Die Welt der Mode stand ganz am Beginn des künstlerischen Karrierewegs der Grazerin Asma Kocjan. Diese inspirierte sie sehr früh, mit Zeichnungen zu beginnen: „Ich habe als Kind schon wahnsinnig gerne gezeichnet und eigentlich wollte ich Modezeichnerin werden“, erzählt Asma Kocjan von ihren ersten Schritten hinein in die Kunstsphäre. Sie besuchte folglich auch zielgerichtet die Abteilung Kunst und Design an der HTBLVA Graz, der bekannten Ortweinschule, und absolvierte dort die Meisterklasse für Malerei. Das folgende Studium an der Angewandten in Wien und der privat bedingte Wechsel zur Akademie der bildenden Künste in Prag sorgte für ihre eigene Formensprache, lockte sie „aus der Reserve“. Professoren wie der kürzlich verstorbene und von ihr hochgeschätzte Ernst W. Beranek sorgten dafür, dass sich Kocjan künstlerisch ausprobieren konnte und dafür auch aus sich herausgehen musste. Vorbilder aus der Kunstwelt wie Antoni Tàpies, Anselm Kiefer und William Turner begleiteten die anfängliche Phase der Abstraktion im Werk Kocjans. Davon ist in ihrem lichtdurchfluteten Grazer Atelier, wo wir uns bei Lounge Music für die VIA-Recherche unterhalten, nichts mehr zu sehen, obwohl die Figuren, die in Kocjans Werken auftauchen, stark abstrahiert und vereinfacht sind. Der italienische Künstler Silvano Spessot „war mein erster Zugang zu den Figuren – diese Gesichtslosen waren ein starker Einfluss“, erklärt die Künstlerin ihren Schwenk zu den „Figurenbildern“. Aber auch ihr damals die Kunst begleitender Beruf als internationales Fotomodell spiegelt sich in diesen Bildern wider: „Ich habe mir mehr und mehr mit dem Modeln die Kunst finanziert und immer wieder Ausstellungen gemacht“, erzählt die Malerin. Die schemenhaften Gestalten scheinbar ohne erkennbare Persönlichkeit und ohne Individualität bevölkern meist in Gruppen ihre Gemälde. Oft sind einzelne Figuren durch farbliche Akzente hervorgehoben, doch für die Künstlerin selbst ist das Gemeinsame, Verbindende dieser Figurengruppen zentral, was sich auch in Bildtiteln wie „Be Connected“ oder „Come Together“ zeigt.
Weiblich gedachte Figuren
Für Asma Kocjan sind diese Gestalten auch durchwegs weiblich gedacht, auch wenn das oft nicht vorrangig erscheint oder auch bisweilen gar nicht festzumachen ist. „Es sind alles Frauen – aber die Interpretation soll bitte durchaus vom Betrachter kommen“, räumt die Künstlerin hier jeden Spielraum ein. Für sie selbst zählt die „Kraft der Weiblichkeit“, der Titel ihres Kataloges. „Ich finde, Frauen haben zusammen so eine Kraft, eine richtige Power, das ist eine andere Energie als bei Männern.“ Frauen, die wie in einer nicht realen Welt über Laufstege schweben, haben sie sicherlich auch in ihrer Kunst beeinflusst: „Es ist durch meine eigene Erfahrung einerseits ein gewisses Abbild, aber auch ein kritischer Blick auf diese Modewelt. Deshalb sind die Figuren auch gesichtslos, weil das Gesicht keine Rolle spielt.“ In Kocjans späteren Collagen tauchen dann Fotos oft verrätselt, geheimnisvoll, teils verführerisch aus dem scheinbaren Nichts auf. Irgendwo zwischen den unzähligen Ebenen und Schichten der Acrylfarbe zaubert sich eine Gestalt leise in den Vordergrund. Ab dem Jahr 2001 konzentrierte sich die Grazerin zu hundert Prozent auf ihre Kunst und ließ damit das Modeln hinter sich. „Ich wollte das nicht ewig machen, es war
Connected, 2023, 100 x 150 cm, Acryl-Collagen-
links das jüngste Bild, im Frühling 2024 entstanden: Dreams, 95 x 95 cm, Acryl-Mischtechnik auf leinwand. rechts: le Soleil aus der Serie legends, 2023, 100 x 82 cm, Acryl-Collagen-Mischtechnik auf leinwand, Epoxidharz
Spannende Verschränkung: aus einem Zyklus von röntgenbildern mit verführerischen Posen und signalroten Betonungen. Workout, 2018, 60 x 50 cm, Acryl-Collagen-Mischtechnik auf leinwand
mir auch immer zu wenig Inhalt.“ Auch bei ihrer Serie der Röntgenbilder zeigt sich diese gewisse Art von eleganter Ästhetik und mit den signalroten Betonungen auch von Verführung – trotz der Irritation, die diese „medizinische“ Assoziation hervorruft.
Mit ihren „Legends“, die Kocjan seit etwa fünf Jahren begleiten und aufwendig mit Epoxidharz hergestellt werden, holt sie viele Kunstfans ab und sicher auch solche, die es werden wollen: Legenden wie die Schauspieler James Dean, Marilyn Monroe und Brigitte Bardot oder die Musiker David Bowie und Prince erzeugen als Basis „gute Erinnerungen und Gefühle“ bei vielen Menschen. „Es ist schon ein kommerzieller Zugang, über den ich mich aber nicht definiere“, klärt Kocjan. Auch einige andere Künstlerkollegen setzen bekanntlich prominente Gesichter in deren eigenen „Kunstrahmen“ – sie werden gerne gekauft (Kocjan: „Meine warmen Semmeln“), auch weil sie gerne geschenkt werden.
Reduzierte Bildsprache
Mehrere Ausstellungsprojekte sind für die nächste Zeit in Planung, darunter Graz – und auch Gespräche mit dem Wiener Dompfarrer Toni Faber sind am Laufen. Ständig präsent findet man Gemälde von Asma Kocjan im Kärntner Hotel Vivamayr, im Grazer Restaurant
„Im Zentrum meiner Arbeiten steht die zumeist anonymisierte weibliche Figur.“Asma Kocjan
Schmidhofer und natürlich in der Grazer Bakerhouse Gallery. Manches bleibt, manches geht: Statt der zahlreichen Farbschichten zieht es die Künstlerin nun verstärkt in eine neue, reduziertere Arbeitsweise, wie man an „Dreams“ (siehe Seite 53) bereits erahnen kann. Figuren, Gesichter bleiben weiterhin erkennbar. Der Mensch bleibt präsent, doch auf Asma-Art: „Eine reine Ablichtung wäre mir zu oberflächlich.“
Asma Kocjan
Geboren in Graz, lebt und arbeitet seit 2001 freischaffend in Graz und Wien
Ausbildung
Ortweinschule in Graz, Kunst und Design, Meisterklasse für Malerei
1993–1994 Universität für angewandte Kunst in Wien
1995–1998 Akademie der bildenden Künste und Abschluss in Prag Begleitend bis 2000 Arbeit als internationales Fotomodell
2006–2008 Studium an der Kunstakademie Bad Reichenhall, Deutschland
Ausstellungen
in Graz, Salzburg, Wien, Kärnten, Burgenland, Berlin, München, Würzburg, Zagreb, Padua, Ibiza, Miami, New York
Aktuell
Bakerhouse Gallery, Graz: bis 12. Juli 2024 Galerie Ilka Klose, Würzburg, Deutschland: Finissage: 20. September 2024,16–17 Uhr Raiffeisen-Headoffce, Graz: ab 27. September 2024, 11 Uhr Konditorei Philipp, Graz: ab 27. 6. 2024
bakerhousegallery.com asma-art.at
Asma Kocjan arbeitet in vielen Schichten und übermalt auch oft ihre eigenen Bilder. Das ästhetische Fundament „beruht auf meinen Erfahrungen in der Modewelt”, erläutert das ehemalige internationale Model.
Zahlreiche Unternehmen unserer Industrie haben bereits mit innovativen Lösungen weltweit überzeugen können. Viele weitere steirische Betriebe sind ebenfalls auf dem besten Weg dorthin. Welche das sind? Jetzt entdecken auf: denktneu.at
Die Grazer Malerin Regina Ahlgrimm-Siess präsentiert unter dem Titel „Querfeldein“ zusammen mit dem Wachaumaler Erich Giese abstrakte und gegenständliche Natursujets.
Volksopernsängerin renée Schüttengruber, der Wachaumaler Erich giese und die grazer Künstlerin regina Ahlgrimm-Siess (v. li.)
Vernissage und Matinee: Die Wiener Volksopernsängerin und Buchautorin Renée Schüttengruber singt passend zum Thema der Ausstellung Lieder aus dem Zyklus „Das heitere Herbarium” nach Karl Heinrich Waggerl, vertont vom Komponisten Franz Salmhofer.
23. Juni 2024, 11 Uhr, Galerie im Wachaumuseum im Teisenhoferhof, Weißenkirchen in der Wachau
Ausstellung: bis November 2024, Freitag bis Sonntag und feiertags 10 bis 12.30 Uhr und 13 bis 17 Uhr
Regina Ahlgrimm-Siess: bildwelten-ras.at Erich Giese: wachaumaler.at
Erich giese: göttweig
Im historischen Ambiente des Teisenhoferhofs in Weißenkirchen bietet die Ausstellung nicht nur künstlerischen Anblick, sondern auch herrlichen Ausblick auf die Donaulandschaft. Querfeldein ist die Bildauswahl von Ahlgrimm-Siess, die von naturalistischen Pflanzenmotiven aus dem Bilderzyklus „Heiteres Herbarium“ nach Karl Heinrich Waggerl bis zu abstrakten Acrylarbeiten reicht. Die Künstlerin hat mit Pinsel und Spachtel über die Jahre zu einem Malstil in Schichten gefunden, der für eine subtile Tiefendimension sorgt. „Für mich bedeutet Malen innere Freiheit. Mein Ziel ist es, Bilder zu gestalten, mit denen es gelingt, in Resonanz zu gehen, und die immer wieder neue Emotionen, Perspektiven, Assoziationen hervorrufen. Bilder zum Leben“, kommentiert Ahlgrimm-Siess.
regina Ahlgrimm-Siess: lebensspuren
Erich Giese gilt als der bedeutendste lebende Wachaumaler, der mit größter Kunstfertigkeit einzigartige Aquarelldarstellungen des Weinbaugebiets an der Donau schuf, ganz in der Tradition der großen Wachaumaler wie Suppantschitsch und Geller. Aber auch mit Acryl und einer eigenen, streng geheimen Spachteltechnik malt Giese unter anderem hyperrealistische Darstellungen von Weinreben, deren dreidimensionale Wirkung die Betrachter beinahe zum Angreifen der Bilder verleitet. Für seine Verdienste um den heimischen Wein erhielt Erich Giese im Rahmen der Bundesweintaufe in der Burg Perchtoldsdorf den Bacchuspreis 2023 verliehen.
Schullers Farbwelten werden großformatig, schwebend und hinterleuchtet in den Formaten 2 x 3 m und 3 x 4,5 m gezeigt.
Fotografie-Fans kommen diesen Sommer in der Messe Congress Graz voll auf ihre Kosten: Bis 31. August ist hier die Kristian Schuller Grand Show zu Gast. Das Besondere an der viel gelobten Präsentation: Besucher werden von der Stimme des Künstlers persönlich durch die Ausstellung begleitet. Mit dem Ausstellungsguide können die von ihm gesprochenen Hintergrundinfos zu jedem einzelnen Bild auf dem Smartphone mitgehört oder -ge-
opulent und schillernd: Schullers Werke gelten in der Kunstszene nicht umsonst als „rock ’n’ roll für die Augen”.
lesen werden. Ein selbst spielender Bösendorfer-Flügel im Raum verzaubert die Atmosphäre zusätzlich mit sanften Klängen. Die Besucher erwarten farbige Bildwelten bis hin zu reduzierten Arbeiten der letzten 20 Jahre. Jede Aufnahme erzählt eine lebendige und dynamische Geschichte. In Schullers feinfühligen und intensiven Aufnahmen von Sharon Stone, Cate Blanchett, Heidi Klum, Penélope Cruz u. a. ist seine unverkennbare Bildsprache erkennbar.
Kristian Schuller (*1970, Rumänien), einer der bekanntesten zeitgenössischen Modefotografen, wuchs inspiriert von Kunst und Kultur im Umfeld der Bühne auf. Nach Deutschland ausgewandert, studierte er Modedesign bei Vivienne Westwood und Fotografie beim legendären deutschen Modefotografen F. C. Gundlach. Das Spiel aus Licht und Farbe ist eine wesentliche Komponente seiner unverkennbaren Handschrift. Sehr bald arbeitete er für bekannte Modemagazine wie Vogue, Harper’s Bazaar oder die Elle. Als scharfzüngiger Fotograf bei Heidi Klums Castingshow „Germany’s Next Topmodel“ avancierte er selbst zum Star. Gemeinsam mit seiner Frau und Creative-Partnerin Peggy Schuller entstehen bildgewaltige Kompositionen und träumerische Szenerien – eine faszinierende Synthese aus Mode und Kunst.
Eine Auswahl an Schullers Arbeiten der letzten zwei Jahrzehnte gibt es noch bis Ende August in der MCg zu bewundern.
Der Meister himself: Hin und wieder setzt sich Kristian Schuller auch selbst gerne farbgewaltig in Szene.
Schuller wirkte sowohl als Juror als auch als Fotograf in der Castingshow „germany’s Next Topmodel” mit, woraus der Bildband „90 Days one Dream” hervorging.
WIr GratULIereN. Jugend am Werk Steiermark wurde am 3. Juni 2024 in der Grazer Seifenfabrik mit dem steirischen Gesundheitspreis „ft im job – der Förderpreis für körperliche und geistige Gesundheit” ausgezeichnet. das Unternehmen sicherte sich den 1. Platz im Bereich Betriebliches Gesundheitsmanagement in der Kategorie „Unternehmen mit über 250 Mitarbeitenden”. jaw.or.at
Oliver Kröpf, Vorstandsmitglied Steiermärkische Sparkasse, präsentierte die aktuelle IMaS-Studie im auftrag von erste Bank und Sparkasse.
Kleine und mittlere Unternehmen beschäftigen steiermarkweit 66 Prozent der Arbeitnehmer. Die aktuelle KMU Studie Steiermark 2024 zeigt Herausforderungen und Zukunftsperspektiven für die oft generationengeführten Betriebe auf.
„Menschen kaufen keine Waren und Dienstleistungen –sie kaufen Beziehungen,
Storys und Magie.“
Seth Godin
eXPaNSION. Mit 5. Juni 2024 übernahm die Gady-Family die eigentümerschaft von BMW Bierbaum mit zwei Standorten in Baden bei Wien und einem Standort in eisenstadt. eigentümer und GF der Gady Family Philipp Gady, GF eugen roth, Johannes Bierbaum, GF Werner
freuen sich über die erfolgreiche Unternehmensübernahme.
Das neue Herzstück im Bio-Natur-Resort RETTER ist das BIO|ORGANIC|SPA. Es vereint die zwei Wellnesswelten „Bewusst.SEIN” und „Wald.SEIN” auf über 3.200 Quadratmetern zu einem umfassenden Wellnesserlebnis.
Sportbegeisterte lieben den 25-m-Waldpool, Wellnessliebhaber die Vielfalt der acht Saunen mit Blätterdachtepidarium, Infrarotkino und Wasser betten im Wald-Dom und die großzügige Poollandschaft. Naturliebhaber schwören auf den 20-m²-Naturschwimmteich, den Kneippsteig und die schattigen Wander- und Mountainbikestrecken. Yoga-Workouts und Zen-Mediationen unter freiem Himmel bringen Körper und Geist in Balance. Wohltuende Massagen und Kosmetikbehandlungen streicheln Körper und Seele.
Genießen Sie laue Sommerabende mit feiner Bio-Kulinarik auf der Weitblickterrasse und kühle Nächte in den Naturparkzimmern.
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ErFrISCHEND. Am 5. Juni lud Juwelier Schullin zur Präsentation der neuen Schmuck-Kollektion „AQUA” an den Wörthersee. Neben den neuen Designs in einer leuchtenden, aquatischen Farbpalette durften die Besucher vor ort den größten Türkis der Welt bestaunen, der eigens für die Präsentation aus den USA nach Österreich gebracht worden war. schullin.at
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Zum Jubiläum baten wir Wolfgang Grimus und Jürgen Löschnig zum Gespräch. Warum die beiden Geschäftsführer Wachstum mit Bedacht forcieren und welche Pläne sie noch für den Graz Airport haben. Von Tina Veit-Fuchs
110 Jahre Grazer Flughafen – Sie beide haben seit 1. Jänner 2021 die gemeinsame Geschäftsführung des Graz Airport über. Decken sich die Zahlen des Flughafens im Jubiläumsjahr mit Ihrer unternehmerischen Vision von 2021?
grimus: Der touristische Gast ist nach der Pandemie schnell zurückgekommen und seine Reiselust stieg rasch an. 2024 haben wir in den ersten fünfeinhalb Monaten des Jahres bereits 65 Prozent mehr Passagiere im touristischen Segment als 2023 – ein ausgedehntes Wintercharter-Angebot liegt dieser Zahl zugrunde und die Tatsache, dass wir Eurowings nun am Graz Airport statio-
„Ich bin sehr optimistisch in Hinblick auf Nachfrage und Passagierzahlen.“
Wolfgang grimus, geschäftsführer
niert haben. Zudem können wir wieder eine echte Destinationsvielfalt – mit Ausnahme von Istanbul und Amsterdam – anbieten. Neu in unserem Linienportfolio seit 2023 sind zudem Berlin und Hamburg. Auch im Frachtbereich konnten wir die letzten Jahre punkten. 2023 war unser Fracht-Rekordjahr, wir haben dahin gehend viel investiert. Das, was wir uns vorgenommen haben, haben wir erreicht bis übertroffen. Wir lehnen uns deshalb trotzdem nicht zurück. löschnig: Als wir beide uns um den Job als Geschäftsführer beworben haben, waren die Erwartungshaltungen natürlich andere. Die Corona-Pandemie hat uns direkt erwischt und es ging in unserer Anfangsphase in erster Linie darum, das Unternehmen zu erhalten, das Personal zu halten und die Finanzen zu regeln. Blickt man auf die Weiterentwicklung des Graz Airport, halte ich fest, dass wir außerhalb des Fluggeschehens mit Veranstaltungsbuchungen, Gastronomie und Vermietung ebenso gut aufgestellt sind. Das Thema Nachhaltigkeit begleitet uns außerdem ständig. Der Graz „Green“ Airport liegt uns am Herzen – wir sind bei den Fahrzeugen fast CO2-neutral. 2024 wird eine weitere PV-Anlage, dies -
mal am Parkhaus-Dach, errichtet und wir peilen für die nächsten Jahre eine weitere Groß-PV-Freiflächenanlage an. Wir wollten auch am Wärmesektor durch Geothermie CO2-neutral werden, aber leider rechnet sich die Alternative wirtschaftlich zurzeit noch nicht. Darüber hinaus forcieren wir in diesem Jahr die elektrische BodenstromVersorgung für Flugzeuge an den sechs Hauptabstellpositionen.
Wir befinden uns kurz vor der Hauptreisezeit –wie angespannt oder entspannt sind Sie momentan?
grimus: Wir haben unser Stammpersonal dank der Kurzarbeit zu 95 Prozent halten können und demnach kein Know-how verloren. Die Sommerspitzen decken wir mit zusätzlichem Personal in operativen Bereichen ab. Ich bin sehr optimistisch in Hinblick auf Nachfrage und Passagierzahlen. So wie es aktuell aussieht, steht uns ein guter Sommer bevor.
löschnig: Das gilt für beide Bereiche –Aviation und Non-Aviation.
Welche Destinationen ab Graz sind im heurigen Sommer der Renner?
grimus: Touristisch ist nach wie vor Griechenland der Renner – mit Direktflügen zu acht Destinationen sind wir hier sehr gut aufgestellt. Eurowings hat die Verbindungen nach Mallorca aufgestockt und gute Auslastung bringt ebenso Antalya mit Sunexpress und Corendon. Sogar Ägypten ist im Sommer sehr beliebt. Außerdem haben Linienstrecken wie Frankfurt und München eine Sogwirkung und dienen als Drehscheibe in die weite Welt hinaus. Berlin und Hamburg gelten unter den Steirer:innen als beliebte Städtetrips und im Umkehrschluss freuen sich Graz und das Land über Nächtigungen von Tourist:innen aus Norddeutschland.
Vor einigen Jahren war Austrian der Hauptcarrier in Graz – mit Wien, Frankfurt, Düsseldorf und Stuttgart. Nun ist es Eurowings – wie kam es dazu? grimus: Reiseveranstalter suchen sich die Airlines für eine Zusammenarbeit gezielt aus. Eurowings ist zur größten Airline bei uns am Standort Graz Airport avanciert und hat die Lufthansa in Hinblick auf Passagierzahlen überholt. Die AUA hat sich in den letzten Jahren mehr und mehr aus den Bundesländern zurückgezogen und auf Wien
fokussiert. Die Zubringerflüge wurden zum Teil aufrechterhalten, aber es ist eine Lücke entstanden, die Lufthansa und Swiss versucht haben aufzufangen. Für unser Portfolio mussten wir uns aber nach Alternativen umsehen. Die Akquisitionsarbeit war intensiv und umso glücklicher sind wir, dass wir Eurowings als starken Partner gewinnen konnten.
Ab 2028 soll die Kurzstrecke verboten werden. Die Strecke Graz–Wien soll es dann nicht mehr geben. Wie ist Ihre Einschätzung dahin gehend? Werden Fluggäste nach WienSchwechat fahren oder gar über München und Frankfurt fliegen?
löschnig: Ich orte seitens Austrian Airlines Signale, dass sie selbst um die Strecke kämpfen werden, solange sich diese für sie wirtschaftlich rechnet. 99 Prozent der Passagiere wählen Wien nicht als ihre Zieldestination, sondern fliegen von Graz nach Wien, um dann ins weltweite Netz der AUA umzusteigen. Bei einer erzwungenen Streckeneinstellung würde ein Großteil der Umsteigepassagiere von Graz über andere Hubs wie Frankfurt oder Zürich fliegen und somit die Wertschöpfung ins Ausland
Der 26. Juni 1914 markiert mit dem ersten Abflug vom neu errichteten Militärflughafen den Geburtstag des Flughafen Graz, der sich 2024 in Graz Airport umbenannt hat. Auf einer Nutzfläche von ca. 10.160 m² befinden sich 21 Check-in-Counter, 14 Gates zwei Cafés, ein Restaurant inkl. Terrasse sowie Konferenzräumlichkeiten, Shops und Reisebüros. graz-airport.at
verlagert werden. Rein ökologisch machen diese Verbote wenig Sinn. Reden wir lieber über Innovation und neue Technologien und lassen die Kund:innen entscheiden, ob sie das Alternativangebot wie die Schiene wählen möchten.
Wie groß ist die Erwartung, dass man im Zuge der Koralmbahn Passagiere aus Kärnten gewinnt, die vom vergleichsweise größeren Angebot am Graz Airport profitieren könnten? grimus: Etwa sieben Prozent der Passagiere kommen jetzt schon aus Kärnten. Unser Einzugsgebiet ist nicht nur die Steiermark. Alles, was eineinhalb Stunden Autofahrt vom Flughafen entfernt ist, stellt Potenzial für uns dar. Je einfacher die Anreise nach Graz, desto eher können wir das Potenzial ausschöpfen.
löschnig: Mit dem fehlenden Stopp der Koralmbahn am Graz Airport hat man sich eine große Chance über Jahre hinweg vertan. Wir versuchen daher, die ÖBB von der Ausgleisvariante in Werndorf am bald ausgebauten Regionalbahnhof zu überzeugen.
Wenn wir zum 120. Jubiläum des Graz Airport wieder hier sitzen, wie viele Passagiere pro Jahr werden dann ab Graz fliegen?
grimus: Mindestens zwei mehr – nämlich Jürgen und ich, sollten wir dann tatsächlich schon in Pension sein. Im Ernst: Ich halte viel von Nachhaltigkeit und Beständigkeit – auch im Wachstum. Die
„Rein ökologisch machen Flugverbote wenig Sinn. Reden wir lieber über Innovation und neue Technologien.“
Jürgen löschnig, geschäftsführer
„Die Akquisitionsarbeit war intensiv. Wir sind glücklich, Eurowings als starken Partner an Bord zu haben.“
Wolfgang grimus, geschäftsführer
Infrastrukturentwicklung muss Wachstum auch immer gut verdauen können. Wir setzen auf die Qualität des Verkehrs. Wir werden in zehn Jahren ein gutes Stück über der Eine-Million-Passagiere-Marke sein.
Wie agiert der Flugverkehr weltweit?
grimus: Der Flugverkehr wird eine Wachstumsbranche bleiben. Flugzeughersteller werden weiterhin mit Aufträgen eingedeckt sein. Das Wachstum wird in China, in Indien und in der Golf-Region passieren. Die europäische Politik muss sich überlegen, wie sie in diesen Segmenten mitspielen möchte. Es geht schließlich um die Wertschöpfung in Europa. Mobilität ist und bleibt ein Grundbedürfnis der Menschen.
löschnig: Es deutet viel darauf hin, dass es die Branche in Europa in den kommenden Jahren nicht einfacher haben wird. Trotzdem gilt: Je mehr sich hier vor Ort tut, umso positiver für den Flughafen und umgekehrt.
Wohin fliegen Sie diesen Sommer? löschnig: Es geht nach Schottland. grimus: Wieder nach Kefalonia.
„Im Premium Leaders Club schaffen wir ein Netzwerk, das Exzellenz, Innovation und gemeinsames Wachstum fördert.“
Mag. Dr. tanja Hacker, Gründerin des PLC
Der female circle vereint erfolgreiche Frauen, die sich gegenseitig unterstützen und gemeinsam beruflich vorankommen.
Die führende Business Community der Zukunft für EntscheiderInnen.
In der dynamischen Welt des modernen Business ist ein starkes Netzwerk unerlässlich. Der Premium Leaders Club (PLC) bietet genau das: eine exklusive Plattform, die führende Köpfe aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft miteinander verbindet. Mit einem klaren Ziel vor Augen: durch gemeinsames Wachstum die Zukunft der globalen Geschäftswelt zu gestalten.
Exklusivität und Vielfalt
Der Premium Leaders Club vereint Geschäftsführer, C-Level-Executives und renommierte Experten, die in ihren jeweiligen Branchen eine bedeutende Rolle spielen. Die Mitgliedschaft ist anspruchsvoll, was die hohe Qualität und Exklusivität der Community gewährleistet. Mit einem Mindestumsatz von einer Million Euro oder Personalverantwortung für mindestens zehn Mitarbeiter setzen wir hohe Maßstäbe für die Aufnahme neuer Mitglieder
Gemeinschaft und Vertrauen
Im PLC stehen gegenseitiger Respekt und professionelle Integrität an erster Stelle. Jedes Mitglied trägt dazu bei, ein unterstüt-
zendes und authentisches Umfeld zu schaffen, in dem Erfahrungen und Kompetenzen offen geteilt werden. Die Nutzung echter Identitäten und präziser beruflicher Informationen fördert das Vertrauen innerhalb der Community und bildet die Basis für vertrauenswürdige Geschäftsbeziehungen.
Aktive Beteiligung und Engagement
Die Stärke des PLC liegt in der aktiven Beteiligung seiner Mitglieder. Durch den proaktiven Austausch von Wissen und Erfahrungen unterstützt der PLC das kollektive Wachstum und die individuelle Entwicklung. Unsere Mitglieder nutzen ihr Netz-
Gemeinsam stark: Mitglieder des Premium Leaders Club vernetzen sich und fördern gegenseitig ihr Wachstum.
Inspirierende Keynote beim Premium Leaders Club: expertenwissen und visionäre einblicke für unsere Mitglieder.
Bei Interesse freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme unter: offce@premium-leaders.club
werk intensiv und tragen zur Wissensvermehrung bei
Events und Wissensaustausch
Hochkarätige Events in exklusiven Locations sind das Herzstück des PLC. Von Executive Summits und Round Tables bis hin zu speziellen Partnerveranstaltungen bieten wir eine Vielzahl von Möglichkeiten zum Netzwerken und Wissenstransfer. Jedes Event ist einem aktuellen Thema gewidmet und beinhaltet prominente Keynotes sowie persönliche One-on-One Meetings
Female Circle und Empowerment
Netzwerken ist keine reine Männerdomäne. Mit dem Female Circle setzt der PLC einen besonderen Fokus auf die Vernetzung und Unterstützung von Frauen in Führungspositionen. Dieser Kreis bietet eine Plattform für den Austausch und die persönliche sowie berufliche Weiterentwicklung erfolgreicher Frauen
Mehrwerte durch Digitalisierung
Unsere exklusive App bietet Mitgliedern zusätzliche Netzwerk-Tools und Zugang zu Premium-Inhalten. Mit der App können Mitglieder Kontakte knüpfen, an Events teilnehmen, exklusive Deals nutzen und sich kontinuierlich weiterbilden. Zudem gibt es den B2B-Marktplatz exklusiv für Mitglieder für Beteiligungen, Firmenverkauf, Nachfolgeregelung u. v. m.
Gemeinsamer Erfolg
Der PLC versteht sich als Thinktank, der durch den Austausch von Erfahrungen und Ideen das kollektive Wissen seiner Mitglieder erweitert. Unser Ziel ist es, eine inspirierende Umgebung zu schaffen, in der Innovation und Exzellenz gefördert werden
110 Jahre alt, aber kein bisschen in die Jahre gekommen: Der Graz Airport sagt „Hello!“
Im interaktiven Übersichtsplan findet man sich auch virtuell bestens am Flughafen zurecht und erhält mittels Suchoption Informationen zu Shops, gastro und Services.
Die neue Website, die ab sofort unter graz-airport.at zu finden ist, führt User:innen dank einer übersichtlichen Gestaltung schneller zur gewünschten Information und bietet gleichzeitig viel Raum für Reiseinspirationen und Storys rund um den Flughafen – alles angepasst an das jeweilige Endgerät.
Die Unterteilung in drei Interessensbereiche mit einer jeweils eigenen Menüführung vereinfacht die Navigation.
Eine ansprechende Darstellung der angebotenen Destinationen mit allen relevanten Details auf einen Blick vereinfacht die individuelle reiseplanung.
Der Graz Airport ist nicht nur Ihr direkter Weg in die Welt, hier finden Sie auch ein Restaurant, Cafés, einen Supermarkt und Räumlichkeiten für Konferenzen, Seminare und Groß-Events.
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