n e g e S g Brin INS LEBEN
IN DEN RAUNÄCHTEN WIRD GERÄUCHERT: EIN SCHÖNES RITUAL FÜR DIE DUNKLE JAHRESZEIT.
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ie dunkelste Zeit des Jahres ist von Rückzug geprägt: Wir sind für innere Regungen sensibler“, stellt die Räucherexpertin fest. Beate Reiß ist Ritualbegleiterin in der Oststeiermark und räuchert in Workshops naturorientiert in den drei großen Raunächten am 21. und 31. Dezember sowie in der Nacht auf den 6. Jänner – obwohl insgesamt sogar zwölf Raunächte gezählt werden. Diese zwölf Raunächte, auch Rauchnächte genannt, finden zwischen dem Heiligen Abend und dem Dreikönigstag statt, sie waren
ursprünglich als Bauernregel bestimmend für das Wetter der zwölf Monate des folgenden Jahres. Welche und wie viele zu den Raunächten zählen, ist regional unterschiedlich. Für Reiß ist die Wintersonnenwende ein bedeutender Zeitpunkt: „Für mich ist es stimmig, mit dem 21. 12. – in der Thomasnacht – zu beginnen. In der tiefsten Dunkelheit sehnen wir uns nach dem Licht, Hoffnung kommt auf.“ Manche schreiben den Raunächten magische Kräfte zu – von einem Tor zur Anderswelt ist da und dort die Rede.
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kostbar
Foto: FotoHelin/Shutterstock
RÄUCHERN IST VERMUTLICH SO ALT WIE DIE NUTZUNG DES FEUERS.