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TAUCHEN Meer brauch ich nicht

Meer brauch ich nicht ...

Tauchen (lernen) in der Steiermark? Einfach so, im See? W ir haben die steirischen Tauch-Hotspots unter die Lupe genommen und meinen: ja – höchste Zeit zum Untertauchen! Von Anja Fuchs

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Beim Thema Tauchen denken die meisten erst einmal ans Meer, an leuchtende Korallenriffe, in denen sich deren bunte, exotische Bewohner tummeln. Daran ist prinzipiell auch überhaupt nichts falsch. Schade ist nur, dass viele Binnenländler – zum Beispiel wir Österreicher bzw. Steirer – schon seit Ewigkeiten gerne tauchen lernen würden, es aber immer wieder vor sich herschieben. Auch solche, die bereits tauchen können, hangeln sich oft von Urlaub zu Urlaub, um ihrer Leidenschaft frönen zu können. Weil tauchen lernen hierzulande aufwendig und schwierig ist. Oder: weil man ja das Meer braucht, um gscheit tauchen zu können. Wir haben mit einigen der steirischen Tauchanbieter gesprochen und können nur sagen: von wegen!

Was tut sich da unten? „Natürlich ist es etwas anderes, in unseren Gewässern tauchen zu lernen“, räumt Tauchlehrer Daniel Agis vom TSZ Copacabana in Kalsdorf bei Graz ein. „Im Gegensatz zum Ozean hat man im See viel weniger Sichtweite. Dadurch konzentriert man sich mehr auf das, was man tut. Mit der Folge, dass man das Gelernte dann bei Tauchgängen im Meer weit besser umsetzen kann, sich viel sicherer fühlt. Es kommen aber auch viele Taucher hierher, um ihre Skills nochmals für ihre Urlaubstauchgänge aufzufrischen.“ Neben der Verfügbarkeit quasi vor der Haustür hat Süßwassertauchen auch materialtechnisch einige Vorteile: Ohne Salz wird die Ausrüstung wesentlich weniger beansprucht. Abgesehen davon ist es spannend zu sehen, was sich in der heimischen Unterwasserwelt tut. Klar sind die heimischen Fischlein nicht halb so bunt wie Nemo und Konsorten. Spannend ist ein Zusammentreffen mit Hecht, Wels, Flusskrebs und Co. trotzdem allemal – vor allem, wenn diese – wie es etwa in der Copacabana der Fall ist – Taucher bereits gewohnt sind und dadurch nicht gleich ängstlich davonschwimmen. Als Tauchbasis bietet die „Copa“ sowohl über als auch unter Wasser die gesamte Infrastruktur, die es braucht – für Tauchanfänger und für Profis gleichermaßen. Neben speziellen Ausbildungs- bzw. Übungsplattformen und fixen Bojen für Navigationskurse findet sich am Grund ein eigener Unterwasser-Erlebnispark, u. a. mit Schatzkisten, Amphoren und der MS St. Wolfgang, die einst im Film „Im weißen Rößl“ am Wolfgangsee mitschipperte.

„Starten kann man mit zehn Jahren, nach oben hin gibt es prinzipiell keine Altersbeschränkung.“

christian Kozmuth, Inhaber tauchturm Seiersberg

„Wann die Tauchkurse bzw. die Saison an sich starten, hängt von der Temperatur ab“, erklärt Agis. „Natürlich gibt es auch immer Hartgesottene, die sich im Winter ins Wasser wagen. So richtig los geht es aber meist im Mai. Durch Corona haben wir in den letzten zwei Jahren vor allem Teile der Theorieausbildung online abgewickelt –was sich bewährt hat, wodurch wir diese Möglichkeit auch weiterhin anbieten. “

Tauchen lernen bei 30 Grad Wer wetterabhängig bzw. komplett unter Laborbedingungen ins Tauchen hineinschnuppern möchte, kann dies beim Tauchturm Seiersberg machen. Hier finden die Basiskurse ganzjährig indoor, sprich im eigenen Hallenbad bzw. im elf Meter tiefen Tauchturm bei rund 30 Grad Wassertemperatur statt. „Jeden Samstag laden wir zum Schnuppertauchen ein“, so Inhaber

unterwasserStreichelzoo: Die Bewohner des Grüblsees kennen keine Berührungsängste gegenüber tauchern – hauptsache, es gibt etwas zu futtern.

Eine so bunte Fischpopulation wie im Grüblsee findet man hierzulande kaum woanders.taucher können dort sogar mit einem Albino-Stör (re.) Bekanntschaft machen.

(4) Gangoly H. en rg Jü s: to Fo Christian Kozmuth. „Mitzubringen sind nur Badesachen. Aber bitte immer vorher einen Termin vereinbaren, denn wir sind stets sehr gut besucht.“ Was wir noch nicht geklärt haben: Ab wann kann man eigentlich mit dem Tauchen beginnen bzw. welche Voraussetzungen muss man überhaupt mitbringen? Kozmuth erklärt: „Starten kann man ab zehn Jahren, nach oben hin gibt es prinzipiell keine Altersbeschränkung. Fit sollte man natürlich schon sein. Wer sich nicht sicher ist, kann seine körperliche Eignung vorher beim Hausarzt abklären lassen oder ein tauchsportärztliches Attest einholen. Eines ist allerdings essenziell: Schwimmen muss man können!“ Eine weitere Frage, die sich

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Lernen unter Laborbedingungen: Der Tauchturm in Seiersberg ist das größte indoor-Divecenter Österreichs. Hier werden ganzjährig verschiedenste Kurse vom Open-Water-Diving bis hin zum Apnoetauchen angeboten.

bestimmt viele stellen: Wenn man bereits über Tauchkenntnisse verfügt, darf man dann eigentlich „einfach so “ in unseren heimischen Seen tauchen gehen oder muss man seine Tauchgänge irgendwo anmelden? Kozmuth: „In Österreich darf man prinzipiell in jedem See tauchen gehen, außer es besteht ein generelles Tauchverbot für das Gewässer, wie für den Toplitzsee oder den Grünen See. Für Seen, die den Bundesforsten unterliegen, benötigt man die Arge Dive Card (arge-tauchen.at). Und wenn der See im Privatbesitz ist, braucht es natürlich die Erlaubnis des Besitzers. An vielen Seen gibt es mittlerweile eine Tauchbasis mit sehenswerten Unterwasserplätzen und beeindruckender Fischpopulation. Zum Beispiel der Erlaufsee mit seiner seichten Unterwasserwiese, an der sich gern die Hechte sonnen. Beliebter bei den steirischen Tauchern ist aber der Grüblsee – ein Schneekanonenteich am Präbichl, der ausfoliert ist und dadurch im Sommer gute Sichtweiten bietet. Die eingesetzten Fische fressen einem als Taucher aus der Hand und stupsen einen ab und zu auch einmal an, wenn man kein Futter dabei hat.“

Streichelzoo meets Museum Da der Grüblsee mit 1.160 Meter Seehöhe die höchstgelegene Tauchbasis Europas ist,

Steirische Tauch-Hotspots

Tauchturm Seiersberg Premstätter Straße 1, 8054 Seiersberg Tel.: 0316/241515-16, tauchturm.at

TSZ Dive Center Copacabana Copacabana 1, 8401 Kalsdorf Tel.: 0664/101 4401, tsz.at

Jausenstation und Tauchschule Alpenaquarium Grüblsee Grüblsee 1, 8794 Vordernberg Tel.: 0664/2181182, grueblsee.at

Alle aktuellen Infos rund um Öffnungszeiten und Kurse finden sich auf den jeweiligen Websites.

muss man hier auf eines gefasst sein: kühles Wasser! „Im Sommer erwärmt es sich aber auch schon mal auf 22 Grad“, schmunzelt Tauchbasis-Betreiberin Sabine Marschnig. Am Ende ist alles eine Frage der Ausrüstung. Den Seebewohnern – 14 verschiedene Fischgattungen von speziellen Forellenarten über Karpfen und Hausen bis hin zu einem Albino-Stör– ist die Wassertemperatur ziemlich wurscht. Dafür sind sie sehr handzahm. Kein Wunder: Da der Grüblsee künstlich geschaffen wurde, reichen die natürlichen Ressourcen nicht aus – somit sind die Fische aufs Gefüttertwerden angewiesen. Berührungsängste sollte man als Taucher keine haben – inmitten des Gewusels fühlt man sich wie in einem UnterwasserStreichelzoo. Neben seinen anhänglichen Bewohnern birgt der „Grübl“ aber noch weitere Highlights: Der Grund des Sees gleicht einem Museum der Kulturen – ein High-Five mit der Freiheitsstatue, dem T-Rex oder ein Foto mit der Sphinx zählen hier zum Standard.

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