VIA Airportjournal 1-2022

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Meer brauch ich nicht ... Tauchen (lernen) in der Steiermark? Einfach so, im See? Wir haben die steirischen Tauch-Hotspots unter die Lupe genommen und meinen: ja – höchste Zeit zum Untertauchen! Von Anja Fuchs

Beim Thema Tauchen denken die meisten erst einmal ans Meer, an leuchtende Korallenriffe, in denen sich deren bunte, exotische Bewohner tummeln. Daran ist prinzipiell auch überhaupt nichts falsch. Schade ist nur, dass viele Binnenländler – zum Beispiel wir Österreicher bzw. Steirer – schon seit Ewigkeiten gerne tauchen lernen würden, es aber immer wieder vor sich herschieben. Auch solche, die bereits tauchen können, hangeln sich oft von Urlaub zu Urlaub, um ihrer Leidenschaft frönen zu können. Weil tauchen lernen hierzulande aufwendig und schwierig ist. Oder: weil man ja das Meer braucht, um gscheit tauchen zu können. Wir haben mit einigen der steirischen Tauchanbieter gesprochen und können nur sagen: von wegen!

Was tut sich da unten?

„Natürlich ist es etwas anderes, in unseren Gewässern tauchen zu lernen“, räumt Tauchlehrer Daniel Agis vom TSZ Copacabana in Kalsdorf bei Graz ein. „Im Gegensatz zum Ozean hat man im See viel weniger Sichtweite. Dadurch konzentriert man sich mehr auf das, was man tut. Mit der Folge, dass man das Gelernte dann bei Tauchgängen im Meer weit besser umsetzen kann, sich viel sicherer fühlt. Es kommen aber auch viele Taucher hierher, um ihre Skills nochmals für ihre Urlaubstauchgänge aufzufrischen.“ Neben der Verfügbarkeit quasi vor der Haustür hat Süßwassertauchen auch materialtechnisch einige Vorteile: Ohne Salz wird die Ausrüstung wesentlich weniger beansprucht. Abgesehen davon ist es spannend zu sehen, was sich in der heimischen Unterwasserwelt tut. Klar sind die heimischen Fischlein nicht halb so bunt wie Nemo und Konsorten. Spannend ist ein Zusammentreffen mit Hecht, Wels, Flusskrebs und Co. trotzdem allemal – vor allem, wenn diese – wie es etwa in der Copacabana 38

der Fall ist – Taucher bereits gewohnt sind und dadurch nicht gleich ängstlich davonschwimmen. Als Tauchbasis bietet die „Copa“ sowohl über als auch unter Wasser die gesamte Infrastruktur, die es braucht – für Tauchanfänger und für Profis gleichermaßen. Neben speziellen Ausbildungs- bzw. Übungsplattformen und fixen Bojen für Navigationskurse findet sich am Grund ein eigener Unterwasser-Erlebnispark, u. a. mit Schatzkisten, Amphoren und der MS St. Wolfgang, die einst im Film „Im weißen Rößl“ am Wolfgangsee mitschipperte.

„Starten kann man mit zehn Jahren, nach oben hin gibt es prinzipiell keine Altersbeschränkung.“ christian Kozmuth, Inhaber tauchturm Seiersberg

„Wann die Tauchkurse bzw. die Saison an sich starten, hängt von der Temperatur ab“, erklärt Agis. „Natürlich gibt es auch immer Hartgesottene, die sich im Winter ins Wasser wagen. So richtig los geht es aber meist im Mai. Durch Corona haben wir in den letzten zwei Jahren vor allem Teile der Theorieausbildung online abgewickelt – was sich bewährt hat, wodurch wir diese Möglichkeit auch weiterhin anbieten.“

Tauchen lernen bei 30 Grad

Wer wetterabhängig bzw. komplett unter Laborbedingungen ins Tauchen hineinschnuppern möchte, kann dies beim Tauchturm Seiersberg machen. Hier finden die Basiskurse ganzjährig indoor, sprich im eigenen Hallenbad bzw. im elf Meter tiefen Tauchturm bei rund 30 Grad Wassertemperatur statt. „Jeden Samstag laden wir zum Schnuppertauchen ein“, so Inhaber


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