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3. Fazit und Interpretation

Die Teilnehmer der Umfrage gehören aufgrund der Verteilung über das Studentennetzwerk der Fachhochschule Salzburg und sozialmedia-Kanälen zu 68 % der Altersgruppe zwischen 16 und 25 Jahren an. Die Verteilung zwischen Menschen in Ausbildung und berufstätigen Menschen sowie die Verteilung nach Geschlecht sind jedoch beinahe ausgeglichen.

Das Bild, das die Ergebnisse der Online-Umfrage zeichnet, zeigt, dass der durchschnittliche Befragte ein Skifahrer ist, der zum größten Teil auf gesicherten Pisten unterwegs ist. Zudem wird mehrmals monatlich mit dem eigenen PKW für einen Tagesausflug ins Skigebiet angereist. Für die Anreise werden dafür etwa eine Stunde und 46 Minuten in Kauf genommen. Die wichtigsten Gründe, warum so viele Menschen immer wieder auf das Auto bei der Anreise zurückgreifen, sind vor allem die uneingeschränkte Flexibilität und der Transport des eigenen Equipments. Diese Aussagen zeigen klar auf, dass im Bereich des Transports von Wintersportequipment ein großer Bedarf herrscht. Dies würde in weiterer Folge auch den Aspekt unterstützen, dass Wintersporttourismus sozial- und umweltverträglicher gestaltet werden sollte. Mithilfe einer gezielten Marketingstrategie müssen außerdem die Vorteile einer öffentlichen Anreise hervorgehoben werden, um die Wintersportler zu einem Umdenken zu bewegen. Die öffentliche Anreise kann komfortabler, spontaner und sorgenfreier sein, wie auch die Aussagen der Öffi-Nutzer belegen (vgl. Anhang 1). Die zentralsten Kriterien, die laut der Befragten verbessert werden müssen, damit die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Betracht gezogen wird, sind vor allem die Anbindung der Skigebiete und die kostenfreie Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel durch den Erwerb eines Skipasses aber auch der Transport des Equipments. Die wesentlichste Aussage der Umfrage ist, dass die Mehrheit der Befragten die Liebe zur Umwelt als den Hauptgrund für eine öffentlich Anreise sehen. Für den Transport des Equipments sind für die Wintersportler vor allem Kompaktheit, Gewicht und der Schutz des Equipments von Bedeutung.

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Durch die Analyse und Interpretation der Umfrage kristallisiert sich eine Zielgruppe für eine Skitasche heraus, die spezielle für die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmittel optimiert ist. Diese Gruppe ist meist zwischen 16 und 25 Jahre alt und befindet sich noch in Ausbildung. Sie teilen eine große Leidenschaft zum Wintersport und betreiben diesen auch mehrmals monatlich. Sie definieren sich stark durch ihre Liebe zur Natur und legen Wert diese auch zu schützen. Das Fahrrad ist eines der wichtigsten Fortbewegungsmittel für sie, da viele von ihnen keinen Zugang zu einem Auto haben.

Limitation

Als eine Limitation der Online-Umfrage kann das nicht repräsentative Umfeld, in dem die Umfrage durchgeführt wurde, angesehen werden. Durch die Verteilung der Umfrage über das Studentennetzwerk der Fachhochschule Salzburg und über Socialmedia-Kanäle gehören 68 % der Befragten der Altersgruppe zwischen 16 und 25 Jahren an.

„Research“ definiert sich durch die sorgfältige Untersuchung eines bestimmten Anliegens oder Problems mit wissenschaftlichen Methoden. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen nützliche Einblicke in die Grundlagen sozialer Interaktion und Kognition liefern (Domschke et al., 2015). Im Folgenden werden unterschiedliche Methoden des Research angewendet, um tiefere Einblicke in die Thematik „Transport von Wintersportequipment“ zu erlangen.

1. Analyse

In diesem Teil des Research wurden bereits am Markt etablierte Produkte zum Transport von Wintersportequipment, sowie eine Plattform, die eine öffentliche Anreise erleichtern soll, analysiert. Im weiteren Schritt wurde das Equipment, welches laut Umfrage, für einen Tagesausflug zum Skifahren mitgenommen wird, auf Gewicht und Menge analysiert.

1.1. BESTEHENDE PRODUKTE UND SERVICES

Die für die Marktanalyse verwendete SWOT-Analyse (Strengths, Weaknesses, Opportunities, Threats) ist ein Instrument zur Erfassung von Trends und dem Einfluss verschiedener Faktoren zur Erreichung der Unternehmensziele. Die SWOT-Analyse wird in die Kategorien interne Stärken und Schwächen sowie externe Chancen und Bedrohungen eingeteilt. Sie liefert somit ein vereinfachtes Bild der Unternehmenssituation und unterstützt die Suche nach einer strategischen Kongruenz zwischen Stakeholdern und dem Angebot des Unternehmens (Wollny & Paul, 2015).

Im Folgenden werden drei Produkte analysiert, die zum Transport von Wintersportequipment bei der Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln verwendet werden können. Nach dem Prinzip der SWOT-Analyse werden Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken dargelegt, welche als zusätzliche Richtlinien für die Gestaltung dienen sollen. Zudem wird auch eine Serviceplattform, welche die Menschen bei der öffentlichen Anreise zu Ski- und Bergtouren unterstützt, mit dieser Methode analysiert.

PRODUKT I – FISCHER SKICASE ECO ALPINE 1

Stellvertretend für einfache Skitaschen wurde für die Analyse die „Fischer Skicase Eco Alpine 1“ herangezogen. Sie bietet Platz für ein Paar Ski mit Stöcken und wird, je nach Skier, in einer Länge von 160 cm, 175 cm oder 190 cm angeboten.

PRODUKT II - THE DJÄRV SNOWROLLER, DB

„The Djärv Snowroller“ von Douchbag ist eine preisgekrönte Skitasche, die seit Jahren alle Preise im Taschenbereich gewinnt. Die Tasche ist leicht, längenverstellbar und mit Rollen ausgestattet. Sie ist eine Neudefinition im Skitaschenbereich und bietet gut gelöste Details. Mit ihren 150 Litern an Volumen bietet sie Platz für ein Paar Ski, Stöcke, Schuhe, Helm und Bekleidung.

Strengths

Geringes Eigengewicht |Faltbar und daher leicht zu verstauen | Tragegriff | Wasserfeste Innenbeschichtung | leichtes Verstauen der Skier durch Doppelzipper | Erschwinglicher Preis (28€)

Weaknesses

Kein Schultergurt | Keine Polsterung des Tragegriffs | Keine Belüftung | Nicht zum Tragen gemacht und wird hauptsächlich für den sicheren Transport im Auto verwendet

Opportunities

Bessere Fixierung der Skier in der Tasche, damit diese nicht verrutschen | Verwendung nachhaltiger Materialien

Threats

Erinnert laut Kunden zu sehr an einen Sack | Große Vielfalt an Konkurrenzprodukten: es gibt Produkte, die stabiler sind und daher besser im Handling - für den Transport im Auto gibt es geeignetere Produkte, bei denen die Skier besser befestigt werden können | Immer mehr Menschen besitzen eine Dachbox oder leihen sich die Skier direkt im Skigebiet aus

Das Gadget muss breite und gut gepolsterte Tragegurte aufweisen und sollte auch auf unterschiedliche Weise befördert werden können, um eine Überanstrengung des Benutzers zu verhindern. Das Gadget sollte zudem Stabilität aufweisen und eine Befestigungsmöglichkeit für das Equipment haben, um zu verhindern, dass sich dieses im Inneren hin und her bewegt.

Strengths

Längenverstellbar | Rollen |Lässt sich zusammenrollen | Designprodukt | Rib Cage Technology (besteht aus starken und leichten ABS-Rippen, die in einer dreistufigen faltbaren Struktur geformt sind) | Unterschiedliche Taschen – jeder Gegenstand hat seinen Platz | Lebenslange Garantie | Dank kleinen Häkchen können andere Db Packs an dem Snowroller befestigt werden | Geeignet für den Transport im Flugzeug

Weaknesses

Hoher Preis (300€) | Größe (beim Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln)

Opportunities

Ausbau des „Close the loop” Projektes | Net Zero - Klimaneutralität

Threats

Trotz des Zusammenrollens ist die Tasche nicht geeignet sie den ganzen Tag beim Skifahren im Rucksack mitzuführen

Die Länge der Tasche sollte anpassbar sein, um für unterschiedliche Skilängen geeignet zu sein. Wird das Gadget nicht benötigt, sollte es auf möglichst kleinem Raum verstaut werden können. Jeder Gegenstand hat seinen fixen Platz.

Design Anspruch

III - ORTOVOX FREE RIDER

28

Stellvertretend für Skirucksäcke, an denen auch Skier befestigt werden können, steht der „Free Rider 28“ Rucksack der Marke Ortovox. Er ist der ideale Partner für Tages-Freeride-Touren und ermöglicht es, die nötige Ausrüstung zu tragen. Hier muss beachtet werden, dass Freeride-Ski im Durchschnitt breiter aber wesentlich leichter als Alpinski sind.

SERVICE - BAHN ZU BERG

„Bahn zum Berg“ ist eine gemeinnütziger Verein, der die Hemmschwelle für die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu Outdoor-Aktivitäten senken möchte. Auf der Plattform www.bahn-zum-berg.at und www.bahn-zum-berg.de beschreiben verschiedene Autoren, wie Sportler mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu ihren Touren kommen. Das Ziel ist es, alle, für die es möglich ist, dazu zu motivieren, klimaschonend mit öffentlichen Verkehrsmitteln, wie Zug, Bus oder mit dem Sammeltaxi, zu ihren Touren anzureisen (Verein zur Förderung der nachhaltigen Mobilität bei der Anreise zu Outdoor-Aktivitäten, o.J.).

Strengths

Durch flachen, elastischen Hüftgurt liegt der Rucksack besonders eng am Rücken an | Kompressionssystem (durch seitliche Gummibänder) ermöglicht es, den Inhalt und somit den Schwerpunkt näher an den Körper zu bringen | Fach für einen Wirbelsäulenprotektor | Seitliche und diagonale Befestigung der Skier möglich | Unterschiedliche Fächer | PFC-Frei | Aus recyceltem Polyester und klimaneutral

Weaknesses

Preis (170€) | Unhandlich und aufwendig die Skier am Rucksack zu befestigen, da dieser dafür auf den Boden gelegt werden muss (Anwendungsbeispiel siehe Bilder im Anhang 1) | Beim Tragen mit befestigten Skiern muss darauf geachtet werden, nirgends anzustoßen | Sind die Skier seitlich befestigt kann der Rucksack nicht einfach abgestellt werden

Opportunities

Ausbau des „Close the loop” Projektes | Net Zero - Klimaneutralität

Threats

Werden die Skischuhe und das gesamte Equipment für die Anreise im Rucksack verstaut und die Skier seitlich befestigt, wird das Tragen des Rucksacks zu schwer

Das Verstauen der Skier muss schnell, unkompliziert und auch bei wenig vorhandenem Platz möglich sein. Das Equipment muss kompakt verstaubar sein, um andere Personen nicht damit zu gefährden.

Strengths

Bei der Suche kann der „Heimatbahnhof“ angegeben werden. Hier sind 13 Bahnhöfe zur Auswahl (meist größere Städte) | die maximale Dauer der Anreise kann ausgewählt werden | Bei der Suche kann nach folgenden Faktoren gefiltert werden: Schwierigkeitsgrad, Sportart, Tagestour oder Mehrtagestour, Kinderfreundlichkeit | Einteilung der Touren nach Gebieten (z.B.: Tennengebirge, Mühlviertel, …) | Keyfacts sind am Anfang des Artikels zu finden | Tourdaten können auch heruntergeladen werden | die öffentliche Anbindung für die ausgewählte Tour kann bis zu einer Woche im Voraus auf der Plattform angesehen werden

Weaknesses

Skifahren kann bei den Kategorien noch nicht ausgewählt werden

Opportunities

Bei der Angabe des Heimatbahnhofes können alle Stationen eingegeben werden | Durch das Klimaticket wird das Fahren mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wieder populärer | Die Liebe der Menschen zur Umwelt

Threats

Die Bequemlichkeit der Menschen, denn die öffentliche Anreise erfordert mehr Vorbereitung | Die Menschen sehen die öffentliche Anreise nicht als Teil des Abenteuers

1.2. BENÖTIGTES EQUIPMENT

Auf Basis der Angaben aus der Umfrage, wurde im Zuge des Research untersucht, welche Menge an Equipment sich bei einem Tagesausflug ins Skigebiet ansammelt. Zudem wurde das gesamte Equipment gewogen, um ein Gefühl für das zu transportierende Gewicht zu bekommen und dadurch die bestmögliche und bequemste Art des Transportes heraus zu finden. Im ersten Schritt wurden alle Gegenstände, die bei einem Tagesausflug mitgeführt werden, gewogen. Im zweiten Schritt wurden die Gegenstände dahingehen unterteilt, ob sie bei der Anreise am Körper getragen werden (vgl. Abb. 9) oder ob sie zu tragen sind (vgl. Abb. 10).

SKIUNTERWÄSCHE & FUNKTIONSSHIRT

Gewicht: 1,1 kg

AM KÖRPER GETRAGEN - 4,5 KG Abb. 9: Am Körper getragenes Equipment (eigene Darstellung)

HELM, BRILLE, HANDSCHUHE, STIRNBAND & HALSTUCH Gewicht: 1,1 kg

ZU TRAGEN - 14 KG Abb. 10: Zu tragendes Equipment (eigene Darstellung)

SKIER

Gewicht: 4 - 5 kg

SKIHOSE

Gewicht: 1,1 kg

SKIJACKE

Gewicht: 1,1 kg

HAUBE & SONNENBRILLE

Gewicht: < 0,1 kg

WECHSELKLEIDUNG Gewicht: 0,8 kg

VERPFLEGUNG

Gewicht: 2 kg

SCHLÜSSEL & GELD Gewicht: 0,3 kg

SKISCHUHE Gewicht: 4,3 kg

STRASSENSCHUHE & SOCKEN

Gewicht: 1,2 kg

SKISOCKEN

Gewicht: < 0,1 kg

STÖCKE

Gewicht: 0,5 kg

2. Zielgruppe

In diesem Teil des Research wird auf die definierte Zielgruppe eingegangen. Als Zielgruppe wird eine Gruppe von Personen definiert, die ein Unternehmen mit seinen Marketingmaßnahmen erreichen möchte. Die Gruppe besteht aus potentiellen zukünftigen Kunden, die sich in ihren Interessen und Werten möglichst homogen sind, um sie durch gezielt Marketingkampagnen erreichen zu können (Bernecker, 2019).

Die Zielgruppe, die durch die das entwickelte Produkt angesprochen wird, ist zwischen 18 und 35 Jahren alt. Die Gruppe definiert sich durch die Leidenschaft am Wintersport und der Liebe zur Natur. Die Menschen wohnen in der Nähe eines Skigebietes und gehen mehrmals monatlich Skifahren. Sie haben oft keinen Zugang zu einem Auto haben und sind auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen.

Tobias

Persona 1 auf Basis von Proband 145 der Umfrage

About Tobias

Tobias wohnt mit zwei Freunden in einer kleinen WG in der Innenstadt von Innsbruck und studiert zurzeit im 5. Semester Architektur. Tobias ist ein Wintersportenthusiast und liebt das Gefühl von frischem Pulverschnee unter seinen Skiern. Immer wenn es der Stundeplan zulässt, wird schnell der Rucksack gepackt und er macht sich auf den Weg auf die Nordkette zum Skifahren. Tobias besitzt kein Auto und bevorzugt der Umwelt zuliebe auch die öffentliche Anreise. Das funktioniert einfach und ist zudem kostenlos. In der Nähe seiner Wohnung befindet sich eine Tramhaltestelle, die schnell zu Fuß erreichbar ist. Mit nur 1x umsteigen ist er mit dem Bus in nur 35 Minuten beim Lift.

2.1. PERSONAS

Die „Persona“ ist eine Methode des „Design Thinking“ mit dem Ziel, die Bedürfnisse und Wünsche der Zielgruppe zu ermitteln und zu verstehen. Personas repräsentieren einen „Charakter“ und sollen die Kommunikation und Entscheidungsfindung vereinfachen (Chasanidou et al., 2015).

Auf Basis der Umfrage, wurden die Aussagen der Menschen, die bereits jetzt schon öffentlich anreisen, angesehen und ihr individuelles Verhalten analysiert (Anhang 2). Aus den Erkenntnissen wurden zwei Personas erstellt.

Fakten

24 Jahre | wohnhaft in Innsbruck | Architekturstudent | Hobbies sind Skifahren, Tourengehen, Klettern, Volleyball, Kochen

Wintersportart

Skifahrer, bevorzugterweise im Freigelände, geht mehrmals wöchentlich Skifahren

WERTE Gesundheit Karriere Freizeit Geld Abenteuer Umwelt

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