Kompakt Magazin Nr. 4

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KOMPAKT MAGAZIN

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Nr. 4 | Ausgabe Sommer 2016

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Ein Projekt von

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Editorial

Wer bin ich? Wer bin ich und wer bin ich nicht? Nicht der bin ich, der nicht ist. Ich bin das Sein. Ich bin gemacht. Ich bin das Mein. Ich bin gedacht.

Ich will mehr als Sein und Ist. Ich will die Welt in meiner Lebensfrist. Ich bin die Welt und bin es nicht Wer ich bin? Ich weiß es nicht. ©tw

ogito ergo sum, „Ich denke, also bin ich“. Den ersten Grundsatz des Philosophen René Descartes haben wir zum Anlass genommen, um über die Vielgestaltigkeit des Ichs nachzudenken. Im vorliegenden Magazin finden Sie, liebe Leserinnen und Leser, eine kleine Auswahl unterschiedlicher Ich-Betrachtungen. Ob wir damit dem großen Wort Ich näher kommen oder nicht, sei dahingestellt. Es sind die verschiedenartigen Ansätze, mal ironisch, dann wieder ganz rational, lebensnah oder gar literarisch, die unterhalten und anregen sollen, über das eigene Verständnis zu sich selbst nachdenken zu können. Sie mögen Zweifel ausräumen und neue erzeugen, genauso wie sich die Fragen zur eigenen Identität stets neu stellen lassen. Wir wünschen Ihnen bei der Lektüre des Heftes viel Vergnügen.

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Herzlichst, Ronald Floum und Thomas Wischnewski

Inhalt Editorial Wer bin ich?

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Das kleine und das große Ich Über die Unfassbarkeit und Vielseitigkeit des Ich Thomas Wischnewski

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Will ich, was ich will? Gerald Wolf

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Olvenstedt im Wandel (K)ein individueller Wohnraum Tina Heinz Sekunden, die über das „Ich“ entscheiden Ronald Floum Ich oder Wir Was beherrscht den Sport Rudi Bartlitz Wer sind Sie denn? Wo ist Papa? Die Wahrnehmung des Alterns Otto Fischer

8-9 10-11

12-13

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Ich fühl mich gut Sonderveröffentlichung vom Media Markt Am Pfahlberg und Bördepark Ronald Floum Emotionen und Technologie der Renault Talisman Grandtour Ronald Floum

15-24

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Was sich bei der Pflege ändert Fakten zur neuen Pflegereform

26-27

Wenn das Ich Lücken bekommt Wohnen und Pflege Magdeburg gGmbh Tina Heinz

28-29

Das Ich - eine Herausfindung Sabine Raczowski

30-31

Der gefangene Geist Thomas Wischnweski

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Impressum Autoren der Ausgabe

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Das kleine und das große Ich

Von Thomas Wischnewski Die drei Buchstaben i, c und h erzählen davon, dass ich bin. Über die Unfassbarkeit und Vielseitigkeit eines Ichs verraten sie nichts. Weiß ich, wer, wie und was ich bin oder wissen es die anderen? Eine Ich-Betrachtung. 4 KOMPAKT MAGAZIN


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ch! Jeder hat es, jeder geht davon aus, dass es die anderen um ihn herum auch haben. Wir verwenden dasselbe Wort für die Beschreibung eines Selbstbegreifens und wissen zugleich, dass doch jeder ein völlig anderes ist. Gut, irgendwie sind wir alle ähnlich, zumindest in der groben körperlichen Beschaffenheit. Wenn man physisch gesund ist, tragen einen zwei Beine durchs Leben, greifen zwei Hände an den Armen nach allem, was fassbar sein könnte und auf dem Rumpf hebt sich abgesetzt vom Hals ein Kopf ab, der nun nach unserer Vorstellung und dem Stand des Wissens eben diesen Ort beherbergt, in dem sich das Ich selbst erkennt. In kleineren Details werden Unterschiede sichtbar. Größenverhältnisse, Hauttyp, Physiognomie des Gesichts, Haarfarbe usw. Hier schlummert die erste grundsätzliche Annahme, dass ein Gegenüber nicht identisch mit mir selbst sein kann. Was bin ich? Die Summe meiner einzelnen Bestandteile, eingeschlossen meiner genetischen Anlagen, den daraus resultierenden biochemischen Prozessen, die quantitative und qualitative Menge meines Wissens und meiner Erfahrungen, die sich als energetisches Potenzial im Hirn schlummern und jederzeit abrufbar sein sollen. Alles schön und gut – aber reicht das schon aus, um mich selbst erfassen zu können? Seit wir als Menschen mit Individualität und Identität umgehen, versuchen Philosophen, Theologen, Psychologen, Hirnforscher, weise Denker oder gar Sektengurus das Ich und seinen Zusammenhang in der Welt zu beschreiben. Am Ende ist man damit noch lange nicht. Vielleicht rührt das Dilemma einfach daher, dass jedes Ich nur mit zeitlicher Frist unter den Lebenden weilt, ständig neue entstehen und wieder vergehen. Der fortlaufende Umschlag, die damit verbundene Ambivalenz und permanente Entwicklung des Ichs lassen eine Kategorisierung und Definition schier unmöglich werden. So schlicht und ergreifend man sein Selbst in drei Buchstaben zusammenfasst, so einfach ist es wiederum nicht, wenn es darum geht, sich selbst näher zu erklären. Können Sie etwa Ihren genetischen Code benennen? Wie viele Nervenzellen zählt Ihr Gehirn? Man kann dazu eine statistische Angabe machen, aber niemand könnte es ganz genau sagen. Mancher ruft aus, das sei alles gar nicht wichtig, um zu wissen, wer man ist. Schließlich hätte man einen Namen und würde sich selbst sehr genau kennen. Kein anderer war schließlich die ganze Zeit über Begleiter des eigenen Lebens als man selbst. Man kennt sich und doch wiederum nicht so ganz genau. Man weiß heute, dass ein Neugeborenes zahlreiche Facetten seiner sich entwickelnden Individualität codiert in den vererbten Genen trägt. Das Ich kann sich in der ersten Phase des Lebens noch gar nicht selbst benennen. Jeder muss das Ich-Wort der Selbstbezeichnung erst mit dem Erlernen der Sprache verinnerlichen. Bis hin zum Potenzial der Intelligenz reicht der von den Eltern weitergereichte Nährboden. Was jedoch eine sich herausbildende Persönlichkeit auf diesen genetischen Humus pflanzt, wie es alles hegt und pflegt, fördert und beschneidet, das ist derart vielfältig, dass niemand eine abschließende Aussage darüber treffen könnte, wer wie wirklich werden würde. Vergessen sei nicht – so schmerzlich es klingen mag –, die Vollkommenheit eines Ichs vollendet sich erst im Augenblick des Todes. Bis dahin bleibt man stets unvollkommen, zumindest aus Sicht der Lebenden. Der Versuch einer Beschreibung, worin ein Ich mit dem Ableben den Anschluss ans Leben suchen könnte, würde an dieser Stelle zu weit führen. Wer, wie und was bin ich, ist schon eine so ausufernde Frage, die nur jeder mit sich selbst ausmachen kann. Allein eine innere Auseinandersetzung darüber zu führen, besitzt die Qualität eines Gordonschen Knotens. Offensichtlich reicht es nämlich nicht, die Summe der physischen Bestandteile und die Möglichkeiten der eigenen Gedanken als an-

gemessene Definition eigener Indentität anzugeben. Was ist mit der Tatsache, dass die elementaren Bausteine, also dass eine bestimmbare Menge atomarer Bestandteile keinesfalls für die Dauer unseres Seins unseren Körper ausmachen? Die Wissenschaft sagt uns, dass sich jeder im beständigen Wechsel befindet. Statistisch sollen sich innerhalb von sieben Jahren alle Atome austauschen. Und trotzdem erwacht ein jeder am Morgen und weiß doch sehr genau, dass er immer noch der ist, der er gestern war. Möglicherweise ist es eben dieses kleine Wörtchen Ich, das als verbalisiertes Modell so einfach strukturiert ist, dass man sich derart stabil darunter begreifen kann. Andererseits könnte es wiederum nicht ausreichen, um die Beweglichkeit der Persönlichkeit zu beschreiben. In den ersten Lebensjahren ist ein Ich eher klein. Es hat keine Ahnung von Charaktereigenschaften, intellektuellen und kreativen Fähigkeiten, die im selbstständigen Meistern eines erwachsenen Daseins benötigt werden. Welche Möglichkeiten besitzen wir, um ein Ich auf eine Waagschale zu legen, und womit wollten wir es wiegen? Etwa an beruflichen Titeln, an Kontoständen, an Wohnbehausungen, an künstlerischen Talenten oder geistigen Leistungen? Wir tun das. Aber macht das ein Ich gegenüber einem anderen größer oder schwerer? Die Tatsache, dass allein die Ich-Bezogenheit dazu in der Lage ist, körperfremde Materie wie Geld, Kleidung, Hausrat, Smartphones, gar Lebenspartner oder Haustiere als „mein“ bezeichnen zu können, schenkt einen Ansatz, dass das Ich offensichtlich nicht an der Körperoberfläche aufhört. Jeder atmet unermüdlich Luft ein und nimmt Nahrung zu sich – und schließlich verbinden sich diese Stoffe dadurch mit jedem. Was ist mit den Menschen, die uns prägen, zunächst Erzeuger, Erzieher und Lehrer, später auch Freunde, Liebende, Verwandte, und Kollegen. Je mehr Menschen ein Ich begegnet, umso facettenreicher entwickelt sich dessen Sicht auf die Welt und auf die Bewertung der eigenen Persönlichkeit. Daraus könnten tiefgreifende Verhaltensveränderungen folgen. Ich ist also nicht nur die Aufzählung innerer Komponenten, sondern auch unzähliger äußerer. Wer, wie und was ich bin, bin ich nur im Spiegel der anderen. In so einem Spiegel kann man sich anderen gegenüber klein und hilflos fühlen oder eben ihnen überlegen. Die Körpergröße spielt dabei oft gar keine besondere Rolle. Es muss nicht eine definierte Machtposition dafür verantwortlich sein, dass man sich einem anderen gegenüber mal kleiner oder mal größer sieht. Besondere Fähigkeit lassen andere herausragen und es sind die Bewunderer selbst, die einen anderen auf ein Podest heben. Wer sich selbst klein sieht, macht andere groß. Ein Ich ist also gar keine unverrückbare Angelegenheit. Am deutlichsten wird eine Ich-Instabilität unter demenziellen Prozessen. Plötzlich werden Lücken zu sich selbst sichtbar. Der Geist ist nicht mehr in der Lage, die eigene Ich-Geschichte vollständig zu erhalten und der Bezug zur Umgebung geht verloren. Oder man nimmt schwere psychische Erkrankungen wie sogenannte gespaltene Persönlichkeiten. Mehrere Ichs können in ein und demselben Menschen wohnen und das eine weiß nichts von dem anderen. Warum heute ein bestimmtes Ich regiert und morgen ein anderes, bleibt ein Rätsel. Die schönste und hoffnungsvollste Einsicht über jedes Ich findet sich in dessen Unergründlichkeit. Der Geist, der in uns wohnt, der mit dem eigenen Leben erwacht und sich auf einen Weg macht, ist derart plastisch, dass er alles Mögliche in sich aufnehmen kann – sich selbst, andere und anderes und sogar die Vorstellung, dass sein Ich unendlich fortexistiert. Unter dieser Aussicht löst sich sogar die Unterscheidung in kleine oder große Ichs auf.

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Der Autor des untenstehenden Artikels und ich, Thomas Wischnewski, saßen bei einem halben Glas Rotwein. Als wir uns dann vor der Gaststätte verabschiedeten, fragte ich, ob er in meinem Auto ein Stück des Weges mitkommen wolle. Gerald Wolf lehnte das mit der Begründung ab: „Nein danke, ich stehe da oben.“ Natürlich meinte er damit sein eigenes Fahrzeug. Fast aber scheint mir, der Autor hat mit dem Ich so seine Probleme.

Will ich, was ich will? Von Gerald Wolf

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Ich will, was ich will! Was denn sonst? Zwar habe ich mitunter das Falsche gewollt, aber auch dann war ich es, der das gewollt hat. Dumme Frage. Oder? Also ganz so dumm kann die Frage nicht sein, denn über die Antwort wird in der Geistesgeschichte seit langem gestritten. Ein Streit, der im Zuge der Hirnforschung erneut aufgeflammt und bis heute nicht zur Ruhe gekommen ist. „Ich denke, also bin ich.“ Diesen berühmt gewordenen Satz hatte einst René Descartes gesagt, ein französischer Philosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler (1596-1650). Alles müsse bezweifelt werden, so sein Dictum, nur, dass ich es bin, der da zweifelt, könne nicht bezweifelt werden. Es sei das einzige Unbezweifelbare. Descartes Ansichten über das Ich und die Welt waren revolutionär, er gilt als Begründer der neuzeitlichen Philosophie. Selbst wenn wir träumen, sagte er, wenn unser Ich phantasiert oder wenn es ein Dämon verwirrt, könne man an der Existenz von diesem Ich nicht zweifeln. Eher noch an der Existenz der Welt, hieß es in der Folge von anderen Philosophen. Denn alles, was wir als Welt erleben, mag sich am Ende als Einbildung dieses Ichs erweisen. Und einige Philosophen behaupten das noch immer. Doch fragt man heutzutage eher umgekehrt, nämlich ob das Ich überhaupt existiert. Und wenn, ob diese Ich-Instanz in ihrem Willen so frei ist, wie wir bereitwillig annehmen. Denn die Freiheit des Willens ist der Maßstab aller Entscheidungen, auch dafür, inwieweit jemand für eine Tat haftbar, ja strafbar gemacht werden kann. Zugegeben, die Frage, was denn das Ich überhaupt ist und ob der Wille tatsächlich frei sei, wirkt fürs Erste intellektuell überzogen. Was soll es da zu bezweifeln geben, dass ich es bin, der nach dem Löffel greift oder sich hinter dem Ohr kratzt? Wer sonst? Ich kann es wollen oder auch lassen. In der Psychologie spricht man vom Ich-Bewusstsein oder dem Selbstkonzept, und über das verfügt jeder von uns seit der frühen Kindheit. Ununterbrochen ist es dasselbe Ich, obwohl die Stoffe, die den Körper aufbauen, durch den Zellstoffwechsel ständig ausgetauscht werden. Auch die Substanzen, aus denen das Gehirn besteht. Wie eigentlich kann das sein? Immerhin verliert man, sobald der Schlaf einsetzt, dieses bewusste Sein, erlangt es aber mit dem Erwachen prompt wieder. Auch nach einer Narkose ist das so, wenngleich nicht ganz so prompt. Ebenso nach einer schwereren Kopfverletzung. Allerdings gibt es tragische Fälle, bei denen das Bewusstsein nicht wieder

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erlangt wird. Oder es taucht wieder auf, aber lückenhaft (retrograde Amnesie genannt). Es gibt auch Fälle, in denen die Erinnerung an das frühere Sein überhaupt nicht wieder auftaucht. Menschen, die ihr biografisches Gedächtnis verloren haben, empfinden sich gewissermaßen als geschichtslos. Sie fragen sich zu recht: „Wer bin ich?“ Kinder scheinen noch bis zum Ende des zweiten Lebensjahres nicht zu einem Selbstkonzept in der Lage zu sein. Obwohl sie bereits die ersten Worte sprechen, das „Ich“ und das „Mein“ tauchen erst später auf. Interessant auch die Spiegelversuche, mit denen man Tiere auf ein Ich-Bewusstsein hin prüfen kann. Schimpansen, denen man zum ersten Male in ihrem Leben einen Spiegel in den Käfig stellt, geraten darüber in helle Aufregung. Ständig beäugen sie ihr Spiegelbild, schneiden Fratzen und drehen dem Spiegel gar ihr Hinterteil zu, um in dessen Öffnung zu bohren. Etwas, was sie bisher an sich selbst so nie beobachten konnten. Ein Farbfleck, der den Tieren heimlich ins Gesicht platziert wurde, lässt sie erschrecken, und dann versuchen sie, ihn durch Wischen – nicht am Spiegel, sondern in ihrem Gesicht (!) – wieder loszuwerden. Einige andere Tierarten erkennen sich offenbar ebenfalls als ein Ich im Spiegel, darunter Delfine und Graupapageien. Nicht aber der Hund, nicht die Katze. Die Frage nun, wo ist das Ich zuhause? Ganz sicher nicht im Herzen oder sonst wo im Körper. Die Organe können durch eine Transplantation ausgetauscht werden, ohne dass das Ich mit-


verpflanzt würde. Nein, nur das Gehirn kommt als Sitz des Ichbewusstseins in Frage. Aber wo genau hat es seinen Sitz? So sehr man bisher auch suchte, nichts von der Art eines Ich-Zentrums wurde gefunden, geschweige denn so etwas wie eine präsidiale Nervenzelle, die für das Ich-Bewusstsein zuständig ist. Sigmund Freud, der österreichische Neurologe, Tiefenpsychologe, Kulturtheoretiker und Religionskritiker, ging von drei verschiedenen Ich-Formen aus: dem Über-Ich, das sich vom Ideal, vom Gewissen, leiten lässt, dem Es, das aus dem Unbewussten, aus der Triebsphäre heraus wirkt, und dem eigentlichen Ich, das als die bewusst erfahrende und handelnde Instanz von den zuvor genannten Ich-Sphären gesteuert wird. Die Sache mit dem Ich ist seit den Experimenten des US-amerikanischen Hirnphysiologen Benjamin Libet (1916-2007) noch komplizierter geworden. Sie scheinen das Bewusstsein eines Ichs als bloße Illusion nahezulegen. Libets Versuchspersonen hatten den Auftrag, in einem Zeitraum von 10 Sekunden einen bestimmten Finger zu heben. Wann genau, war ihnen überlassen. Nur mussten sie sich anhand eines schnell umlaufenden Zeigers merken, zu welchem Zeitpunkt sie den Finger heben wollten. Über Elektroden, die auf der Kopfhaut angebracht waren, wurde ein sogenanntes EEG (Elektroenzephalogramm) aufgezeichnet. Damit ließen sich die Signale registrieren, die von der für die Fingerbewegung zuständigen Hirnregion ausgesendet werden. Erwartungsgemäß gingen diese Signale der Fingerbewegung um etwa eine fünftel Sekunde voraus. Sie sollten, so die anfängliche Vermutung, mit der Entscheidung „Jetzt will ich!“ zusammenfallen. Das aber erwies sich als falsch! Jeweils etwa eine drittel Sekunde vor dem „Ich will!“ gingen, von der Versuchsperson gänzlich unbemerkt, von einer vorgelagerten Hirnregion sogenannte Bereitschaftspotenziale aus. Der Wille zur Handlung scheint demnach durch unbewusst bleibende Hirnaktionen vorgezeichnet zu sein. Das aber hieße doch wohl nichts anderes, als dass die Freiheit des Willens eine Illusion ist. Nicht ich entscheide, was ich und wann ich was will, sondern eine Hirnregion, von der ich nichts weiß! Von anderen Forschern wurden die Libetschen Experimente nachgestellt, zum Teil auch verändert. Zum Beispiel derart, dass die Versuchsperson aufgefordert wird, sich in dem genannten Zeitraum zu entscheiden, ob sie eine Taste auf der linken oder auf der rechten Seite drückt. Herauskommt im Wesentlichen immer wieder eine Bestätigung der bisherigen Befunde. Die Aufregung ob solcher Erkenntnisse ist groß. Die Debatten führen bis zu der Behauptung, kein Mensch könne für das verantwortlich gemacht werden, was er tut oder lässt. Denn das setze ja die Freiheit des Willens voraus. Diese aber sei durch die Neurophysiologie in Frage gestellt. Ein Grundsatz des Strafrechts ist, dass sich eine Täterin oder ein Täter hätte ja auch anders verhalten und so die Straftat vermeiden können. Hätte sie, hätte er? Warum, so muss man sich dann fragen, haben sie sich denn nicht anders verhalten? Konnten sie nicht, sagen manche Wissenschaftler, eben weil es ihr Gehirn nicht anders gewollt hat. Allerdings, und das ist der Punkt, würde eine solche Entschuldigung unsere gesellschaftliche Ordnung vollständig aushebeln, etwa nach dem Motto: „Nicht ich, nein, mein Gehirn war‘s!“ Allerdings gibt es mittlerweile auch Befunde, die aufgrund von Blutflussveränderungen im Gehirn eine andersartige Interpretation zulassen: Je stärker sich die Versuchsperson auf das Wann und Ob der Ausführung konzentriert, desto größer ist die zeitliche Kluft zwischen dem Wollen und der Ausführung, und umso mehr rückt der Zeitpunkt der Ausführung an die Entstehung der Bereitschaftspotenziale heran. Am Ende so weit,

… ha b’ schon

dass das, was wir als den Willen empfinden, etwas Bestimmtes zu tun, mit der Entstehung der Bereitschaftspotenziale zusammenfällt. Ich möchte Sie, verehrte Leserin, verehrter Leser, zu einem Selbstversuch verleiten: Setzen Sie sich in einer freien Stunde ganz entspannt in Ihren Sessel. Nur um Ihr Ich zu beobachten. Nämlich wenn es anfängt, etwas Anderes zu wollen, als eben mit Ihnen bloß so dazusitzen. Denn irgendwann wird Ihnen die Sache zu bunt, sie wollen aufstehen. Gründe dafür finden Sie viele: Die Praline da auf dem Tisch, die lockte schon von Anfang an, überhaupt muss der Tisch abgeräumt werden, auch die Zeitung wartet im Briefkasten, sie wollen mal nach dem Wetter schauen, die Freundin anrufen, den Freund, der Weg zum Supermarkt winkt. Nur eben, all diese Bedürfnisse und Notwendigkeiten hatte es schon zu Beginn des Selbstversuchs gegeben. Warum stehen Sie jetzt auf und nicht anderthalb Sekunde später oder früher? Was ist das in Ihnen, dass da sagt „Jetzt!“? Und bei Tieren? Denken wir an eine Fliege, die ruhig an der Fensterscheibe sitzt. Sie tut das nicht bis in alle Ewigkeit. Irgendwann fliegt sie auf, auch ohne dass es dazu eines äußeren Anlasses bedarf. Warum fliegt sie jetzt auf und nicht anderthalb Sekunde später oder früher? Verfügt ein Tier, selbst wenn es von der Art einer Fliege ist, ebenfalls über einen eigenen Willen? Über einen freien Willen gar? Oder noch bizarrer: Verfügt die Fliege über so etwas wie ein Ich?

Der Autor Prof. Dr. Gerald Wolf Studium der Biologie und Medizin, bis zu seiner Emeritierung 2008 Direktor des Instituts für Medizinische Neurobiologie an der hiesigen Universität. Hunderte Publikationen, darunter drei Romane: „Der HirnGott“ (2005, 2008, 2014), „Glaube mir, mich gibt es nicht“ (2009, 2015) und „Das Liebespulver“ (2013).

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gestern

Olvenstedt im Wandel: (K)ein individueller Wohnraum lvenstedt? Olvenstedt! Was verbinden Sie mit diesem Stadtteil, dem nach wie vor ein eher negatives Image anhaftet? Die einen, die mit dieser „Ecke“ Magdeburgs nicht verwurzelt sind, denken an Platte, graue Fassaden, Betonwüste. Die anderen, die in dem 1979 eingemeindeten Bördedorf aufgewachsen sind, sagen, Olvenstedt sei ein wandlungsfähiger Stadtteil mit Einkaufsmöglichkeiten und zahlreichen Gelegenheiten, sich zu beschäftigen. Juliane Splitt von der Wohnungsbaugenossenschaft Otto von Guericke eG teilt eben dieses Empfinden. „Ich hatte eine schöne Kindheit in Olvenstedt. Es war immer etwas los und in unserer Umgebung gab es viele Familien mit Kindern in meinem Alter, mit denen ich einfach losziehen konnte.“ Die Wohnungsbaugenossenschaft ist fest mit Olvenstedt verwurzelt. 1955 unter dem Namen Arbeiterwohnungsbaugenossenschaft (AWG) „Aufbau“ ins Leben gerufen, wurde bereits 1958 die AWG „Aufbau-Olvenstedt“ gegründet. Seitdem hat man den Wandel des Stadtteils, der ab den 1980er Jahren in Alt- und Neu-Olvenstedt geteilt wurde, miterlebt und mitbestimmt – auch nach der späteren Fusion mit Genossenschaften in anderen Stadtteilen und der Umbenennung in „Otto von Guericke“. Ein Rückblick: Die 50er: In den Nachkriegsjahren waren Heimkehrer, Umsiedler und Flüchtlinge auf der Suche nach Möglichkeiten, sich niederzulassen – doch die waren gering. Familien mit mehreren Kindern wohnten in untervermieteten Zimmern. Da dringend Wohnraum benötigt wurde, gründeten sich Anfang der

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50er Jahre mehrere Magdeburger Arbeiterwohnungsbaugenossenschaften. Die zu dieser Zeit errichteten Gebäude wurden Stein auf Stein gebaut und waren geprägt von Sparsamkeit, Materialknappheit und einfacher Bauweise. Die Wohnungen waren oft klein und zweckmäßig, verfügten aber über ein eingebautes Bad und hatten Einzelofenheizungen. Ende der 50er Jahre musste schnell zusätzlicher funktionaler Wohnraum geschaffen werden – es entstanden die ersten großen Bauvorhaben mit Typenprojekten und vorgefertigten

Fotos von Neu-Olvenstedt in den 80er Jahren: Hubert Rauch


heute

Foto vom Scharnhorstring heute: WBG Otto von Guericke eG

Bauelementen. Familien, die ihre neuen vier Wände bezogen, nutzten für die Einrichtung noch vorhandene Möbel aus der Vorkriegszeit. Die jüngere Generation setzte auf den modernen Stil – wie etwa Nierentisch und Cocktailsessel. Die 60er: Die größte Wohnraumnot nach dem Zweiten Weltkrieg war in den 60er Jahren überwunden. Die industrielle Bauweise erlebte einen Aufschwung. Waren die Jahre zuvor von einem hohen aktiven Teil an Eigenleistungen der Genossenschaftler am Bau ihrer eigenen Wohnung geprägt, wurden diese nun eingeschränkt. Eigenleistungen wurden vermehrt durch die sogenannten Feierabendbrigaden an den Außenanlagen, Spielplätzen und bei Reparaturen erbracht. Die Einrichtung der 60er Jahre zeichnete sich durch moderne, aber doch recht unauffällige und schmucklose Möbel aus. Vor allem Anbaumöbel standen hoch im Kurs, die nach und nach hinzugekauft werden konnten, um die Einrichtung zu ergänzen. Lieblingsstücke waren die Schrankwand im Wohnzimmer sowie Regale in Schleiflack mit Fronten. Die 70er: Auch in dieser Zeit blieb die Wohnungsknappheit ein Kernthema. 1973 wurde ein Wohnungsbauprogramm der DDR beschlossen, das Voraussetzungen für eine höhere Bauleistung schaffen sollte. Die Zahl der neu erbauten oder modernisierten Wohnungen nahm daher sprunghaft zu. In vielen großen Städten entstanden Neubausiedlungen – in Magdeburg beispielsweise Nord, Neustädter Feld, Neu-Reform oder Neu-Olvenstedt. Das Hauptproblem der DDRWohnungswirtschaft blieb aber weiterhin der miserable bauliche Zustand vieler Wohnungen. Immerhin waren die Mieten niedrig: Sie wurden staatlich subventioniert und lagen zwischen 0,80 und 1,25 Mark pro Quadratmeter. Besonders Plattenbauten erfreuten sich großer Beliebtheit, denn hier gab es Komfort: fließendes Wasser, Zentralheizung, ein Bad mit Toilette und Badewanne. Die Individualität blieb jedoch auf der Strecke. Die 80er: Das Wohnungsbauprogramm wurde auch in den 80ern konsequent fortgesetzt. Quantität statt Qualität war dabei die Maßgabe. Rationalisierungen führten zu schlecht

schließenden Fenstern und Balkontüren, luftziehenden Thermoscheiben, zugesetzten Kaltwasserleitungen etc. Die Mängel ließen bei den Genossenschaftlern die Freude über eine Neubauwohnung schnell verfliegen. Anders bei den günstigen Mieten, die staatlich gelenkt wurden. Jeder Bürger hatte ein Grundrecht auf Wohnung, unabhängig vom Einkommen. Die 90er: Nach der politischen Wende verloren zahlreiche Menschen durch die Schließung diverser Betriebe ihren Arbeitsplatz – eine Welle der Abwanderung setzte ein. Viele Menschen verließen die Stadt auch, um sich den Wunsch nach Wohnraum im Grünen zu erfüllen. Innerhalb von zehn Jahren verlor Magdeburg etwa 50.000 Menschen, was auch die Wohnungsbaugenossenschaften zu spüren bekamen. Die 2000er bis heute: Die wirtschaftliche Lage der Genossenschaft stellte sich zunehmend schwieriger dar. Leerstand und Verschuldung wuchsen. Aus diesem Grund beschloss man ein Sanierungskonzept, um sich gesundzuschrumpfen. Mehr als 1.000 Wohnungen wurden abgerissen, bei gleichzeitigem Erlass von Altschulden. Im Zuge des „Stadtumbau Ost“ schuf die Wohnungsbaugenossenschaft Otto von Guericke neue Formen wie das betreute Wohnen in Neu-Olvenstedt oder Reihenhäuser in Alt-Olvenstedt. Der Plan zeigte schon bald erste Erfolge. Durch konsequenten Abriss hatte sich der Bestand zwar auf 6.281 Wohnungen stark verringert, doch auch der Leerstand konnte auf 6 Prozent reduziert werden. Der Wandel, den Olvenstedt vollzogen hat, ist nicht zu übersehen. Neuer, individueller Wohnraum ist entstanden, nicht nur in Form von Einfamilienhäusern. Das Team der Wohnungsbaugenossenschaft setzt auf den Standort der Geschäftsstelle am Scharnhorstring – auch hier wird Wert gelegt auf Individualität, Komfort und Barrierefreiheit. So wie sich das Ich mit der Zeit verändert, muss auch die Genossenschaft mit diesen Veränderungen wachsen – immer wieder aufs Neue. Tina Heinz *Quellen: Geschäftsberichte und Chronik der WBG Otto von Guericke eG

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Sekunden, die über das „Ich“ entscheiden s sind nur Sekunden, die über das Jetzt und Hier entscheiden. Sekunden, die einen Lebensweg aufspalten, neue Herausforderungen verlangen. Jens Beck, Jahrgang 1965, musste diese Erfahrung machen. Gedankenversunken erzählt er aus seinem Leben und von einem Schicksalstag im Dezember 2009.

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Als Schichtleiter und Staplerfahrer stand er bis dahin tagtäglich seinen Mann. Arbeit ist sein Leben - er scheute bisher keine berufliche Herausforderung. Der gebürtige Magdeburger war immer in unterschiedlichen Berufen unterwegs. Als gelernter Isoliertechniker verschlug es ihn in Berufe - zuletzt arbeitetet er im Industriepark Rothensee bei einem Recycling- und Logistikunternehmen. Plötzlich und ohne Vorwarnung zeigten sich im Dezember 2009 Lähmungserscheinungen. Trotz Sport. Seit seinem elften Lebensjahr stemmt Jens Beck bei Motor Süd-Ost Gewichte. Mehrere Urkunden aus DDR-Meisterschaften beweisen seine Leistungen. Ein „48er“ Oberarm bei 73 Kilo - Kraftsport

Rita und Jens Beck gemeinsam mit ihren Hunden Momo und Micki beim Spaziergang.

ist seine Leidenschaft. Mit den Ausfällen im linken Arm und Schulter trat Jens Beck trotzdem die Spätschicht an. Drei Tage zieht er im Job noch durch. Doch die Ausfälle mehren sich Gleichgewichtsstörungen kommen hinzu, die Sprache wird undeutlich. Seine Hausärztin fackelt nicht lange und alarmiert nach eingehender Untersuchung den Notarzt. Sofortige Einweisung auf die Schlaganfallstation der Universitätsklinik für Neurologie Magdeburg. Nach dem MRT der Schock. Ein angeborenes Aneurysma (eine Aussackung an den Hirngefäßen) verursachte eine Hirnblutung, die verantwortlich für die Ausfälle ist. Nur eine OP konnte sein Leben retten. Im Frühjahr 2010 erfolgte der äußerst risikoreiche Eingriff in einer Spezialklinik in Tübingen. Die Operation hinterließ Spuren - schwere Nervenschäden verursachten ein Zittern der Hände wie bei einem Parkinson-Erkrankten. Es gibt kaum eine Tätigkeit, die Jens Beck allein bewerkstelligen kann. Eine Zeit der intensiven gesundheitlichen Rehabilitation folgte. Die einzige Chance, das heftige Zittern in den Händen zu beseitigen, war ist erneuter Eingriff am Hirn. Bei vollem Bewusstsein erhielt Jens Beck nach fast achtstündiger Operation einen Hirnschrittmacher. Gespeist von einer Batterie im Körper verhindern gezielte Stromstöße seitdem das lästige Zittern, erlauben sogar wieder ein eigenständiges Leben. Doch so einfach ist es mit dem Leben und der Behinderung nicht. Jens Beck musste Tiefschläge hinnehmen. Mit der Erkrankung wendeten sich einstige Freunde und Geschwister ab, seine Eltern verstarben während seiner Zeit im Krankenhaus. Halt und neue Kraft geben ihm seine Frau Rita und die Kinder. Abfinden mit der Behinderung wollte er sich aber auch nicht. Auf einem Kissen rutschte er von der Wohnung das Treppenhaus in der Curie-Siedlung herunter, um mit Leuten auf der Straße zu quatschen oder die Hunde Gassi zu führen. 2011 brachte ihn sein ihn seine Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung zu den Werkstätten für behinderte Menschen der Lebenshilfe Magdeburg. Hier fand er einen Job, soziale Kontakte und neue Freunde, die er zum Leben braucht. Jedoch nicht nur Arbeit fand Jens Beck bei der Lebenshilfe. Hier kümmerte man sich auch sofort um Lebensraum und Wohnqualität. Heute wohnen die Becks in einer rollstuhlgerechten Wohnung der Lebenshilfe in der Magdeburger Leipziger Straße auf 60 Quadratmetern. Sein „Optimus 2“ - ein kleiner selbstgekaufter Elektro-Scooter gibt ihm die notwendige Mobilität für Ausflüge in die Stadt und Umgebung. Und auch zum Gassi fahren mit den Familienhündchen Momo und Mikki. „Einen besseren Vermieter als die Lebenshilfe Magdeburg

Fotos: Peter Gercke


kann ich mir nicht vorstellen“, erzählt er mit einem Glanz in den Augen, der dem Betrachter zeigt, wie ehrlich er es meint. Gedankenversunken und mit seinem kleinen Handy in Form eines Autoschlüssels in der Hand (ein Geschenk eines Freundes) spricht er weiter: „Hier habe ich alles was ich brauche Arbeit, Wohnung, Familie, Freunde“. Nur 60 Meter sind es zu seiner jetzigen Arbeit, die er gerne jeden Tag fährt. Er baut Kabelbäume zusammen und arbeitet mit weiteren 97 Menschen mit Behinderung. Im Werkstattrat engagiert er sich für die fast 600 Menschen mit Behinderung, die bei der Lebenshilfe Magdeburg arbeiten. „Mein Wunsch ist in Erfüllung gegangen - ich kann heute noch hier sitzen und erzählen. Und ich kann mit meinen Enkelkindern - einem Zwillingspärchen - , wenn sie zu Besuch sind, spielen.“ Abrupt schaut er auf die Uhr. „So, jetzt muss ich aber wieder“. Zufrieden mit dem, wie es ist und wie es läuft, macht er sich auf den Weg zu seinem Arbeitsplatz bei der Lebenshilfe. Ronald Floum

Die Lebenshilfe-Werk Magdeburg gGmbH wurde 1991 gegründet. In ihren vier von der Bundesagentur für Arbeit Anerkannten Werkstätten mit integriertem Förderbereich für schwerbehinderte Menschen an den Standorten Sülzeanger, Sülzborn, Westring und Leipziger Straße arbeiten nahezu 600 Beschäftigte. Hier können Menschen mit einem Handicap eine berufliche Bildungsmaßnahme absolvieren und unterschiedlichen sinnvollen Tätigkeiten in verschiedenen Arbeitsbereichen nachgehen. Des Weiteren bietet die Lebenshilfe-Werk gGmbH differenzierte Wohnformen für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung mit mehr als 200 Plätzen. Durch die Ambulanten Dienste werden Begleitungen und Unterstützung im Freizeitbereich und zur Familienentlastung angeboten. In der Integrativen Tagespflege werden pflegebedürftige Menschen tagsüber betreut und Angehörige spürbar entlastet. Über 220 Fachkräfte und ca. 80 ehrenamtlich Tätige betreuen und fördern in der Lebenshilfe Magdeburg die Menschen, die die Unterstützung der Gesellschaft brauchen, im Rahmen der Eingliederung in die Gesellschaft und der Teilhabe am Arbeitsleben.

Lebenshilfe-Werk Magdeburg gGmbH Sülzeanger 1 • 39128 Magdeburg www.lebenshilfe-md.de

Jens Beck an seinem Arbeitsplatz bei der Lebenshilfe Magdeburg


Das SCM-Team beim Fan-Empfang auf dem Alten Markt nach ihrem Pokalerfolg 2016. Foto: P. Gercke

Ich oder Wir – was beherrscht den Sport? Von Rudi Bartlitz ndividualität und Egoismus sind bei den Leibesübungen zwei unverzichtbare Kategorien. Doch wie weit darf man es in der Praxis damit treiben? Als erste Frage im Raum stand, wie sich das mit dem Ich eigentlich im Sport verhalte? Eine der ersten spontanen und zugegebenermaßen recht holzschnittartigen Antworten lautete so: Ja, natürlich spielt das Ich im Sport eine sehr bedeutsame Rolle. Eine vielleicht sogar größere als in anderen Lebenssphären. Doch dann kam schon der erste Einwurf: Und wie ist das in den Mannschaftssportarten? Hat sich denn nicht gerade dort das Ich dem Wir unterzuordnen, manchmal sogar bedingungslos. Wirkt das Ich dort nicht geradezu schädlich? Haben vorrangig Ich-gesteuerte Athleten in Teamsportarten mithin eigentlich gar nichts zu suchen? Weiter: Wo liegen die guten Seiten des Ichs im Sport? Gibt es sie überhaupt? Und wenn ja, welche positiven Steuerungsfunktionen üben sie unter Umständen aus? Fragen über Fragen also. Beginnen wir simpel mit einer These, über deren Wahrheitsgehalt seit Jahr und Tag – im Alltag wie in der Wissenschaft – trefflich gestritten wird. Die lautet so: Alle Sportler sind Ich-bestimmt. Und viele, die sich an diesem Diskurs beteiligen, setzen noch einen drauf und behaupten, alle Sportler seien per se Egoisten. Müssten sogar Egoisten sein, sonst funktioniere das gesamte

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System Sport – also der Vergleich der Individuen untereinander – überhaupt nicht. Dagegen ist zunächst schwerlich etwas einzuwenden, denn Sport zielt auf Leistung. Und Leistung wiederum, da herrscht selbst in der Wissenschaft nahezu Konsens, beruht im allgemeinen auf dem Bedürfnis des Menschen, über seine (sportlichen) Handlungen in das soziale Umfeld etwas einzubringen, was von anderen vermerkt wird und einen besonderen Rang besitzt. Was den einzelnen heraushebt. Anders gesagt, das eigene Ich bestätigt zu sehen. Es spricht also zunächst vieles dafür, dass Sport tatsächlich etwas sehr Egoistisches ist. Da muss jeder nur einmal ehrlich auf sich selbst schauen. Sport, etwa im Fitnesszentrum, treibt man nicht für ein, wie auch immer geartetes Kollektiv oder im Namen eines Glaubens. Sport treibt der Mensch, mit welchen Motiven (Gesundheit, Aussehen usw.) auch immer, nur für sich selbst. Beim Sport wird der Einzelne von keiner tieferen Überzeugung angetrieben, Altruismus und große Ideen spielen dabei keine Rolle. Wie tief der Individualismus beispielweise selbst im Hochleistungssport verankert ist, zeigt ein Blick auf das Programm Olympischer Spiele. Dort dominieren die Einzelwettbewerbe ganz eindeutig die Mannschaftskonkurrenzen. So werden in gut


einem Monat bei den Ringe-Spielen in Rio Medaillen bei 306 Entscheidungen vergeben – und, grob gerechnet, vier von fünf Plaketten winken den Besten in den Individualwettbewerben. Spätestens jetzt ist es an der Zeit, darauf zu verweisen, dass im Spitzensport nach allgemeiner Erkenntnis der Wissenschaft Leistungsmotivation ohne egoistische Komponente natürlich nicht denkbar ist. Wettbewerbssituation und Rivalitätskonstellation des Wettkampfes machen es objektiv erforderlich, dass jeder Sportler in Trainingsbelangen und Materialfragen persönliche Vorteile sucht und nutzt, um besser als die Gegner zu sein. Dieses primäre An-sich-selbst-Denken, das Finden des persönlichen Glücks durch Sport, ist gesunder Egoismus eines Sportlers. Die Wissenschaft spricht hier von einem sogenannten sportiven Egoismus. Einige Autoren gehen sogar noch weiter und postulieren, dass sportive Egoisten ihr Glück nur in der Gemeinschaft Gleichgesinnter zu finden vermögen. Gleichwohl, auch sie finden das sprichwörtliche Glück eben erst dann, wenn sie gemeinsam einen Gegner überbieten. Hier haben wir es gewissermaßen mit einer Form des kollektiven Ichs zu tun. Kritikwürdig werden im Sport egoistische Verhaltensmaxime folglich erst dann, wenn die ausgeprägte Ich-bezogenheit mit unerlaubten oder sogar unfairen Mitteln praktiziert wird (z.B. Doping). Konfliktlagen können in einem Team entstehen, wenn egoistische Leistungsambitionen mit mannschaftsdienlichen taktischen Aufgabenstellungen unvereinbar erscheinen und subjektiv als Benachteiligung erlebt werden. Bleiben wir kurz beim Stichwort egoistische Leistungsambitionen. In den Tagen der gerade beendeten Fußball-Europameisterschaft waren die Namen zweier Stars in aller Munde, die in der Vergangenheit oft demonstriert haben, dass sie das eigene Ich oft über das Wohl des Teams stellen: Cristiano Ronaldo und Zlatan Ibrahimovic. Zwischen Selbstverliebtheit und Größenwahn liegt bei dem Portugiesen und dem Schweden oft nur ein kleiner Schritt. An manchen Tagen, so beschrieb der „Spiegel“ dieser Tage Ronaldo, sei er „ein großkotziges Genie, an anderen ein genialer Großkotz“. Den Hohn gegnerischer Fans erkläre er so: „Ich bin reich und schön und ein großartiger Spieler. Es gibt keine andere Erklärung.“ Ibrahimovic bezeichnet sich seinerseits selbst als „Legende“, ja „Gott“. Das ist Narzissmus, diese sich in unserer Gesellschaft wie eine geschwulstartige Krankheit ausbreitende Neurose, in Reinkultur. Man kann es als Größenwahn abtun. Doch etwas sollte dabei nicht übersehen werden: Beide Akteure spielen ihre Ich-Bezogenheit im Streben nach Kapital-Maximalverwertung bewusst aus. Es ist kein Zufall, dass der größere Teil ihrer jenseits der 50Millionen-Euro-Marke liegenden Jahreseinkünfte nicht aus dem Salär als Fußballer entspringt, sondern der Verwertung ihres Namens entstammt. Was auf den ersten Blick als (teils selbstironische) Überhöhung der eigenen Größe klingt, dient in Wirklichkeit zu nichts anderem als der weiteren Ausprägung der eigenen Marke. Ähnliche Gedanken müssen jüngst auch der „Frankfurter Allgemeinen“ durch den Kopf gegangen sein, als sie unter Hinweis darauf, dass weder ein Messi, ein Ronaldo oder ein Ibrahimovic es bisher in seinem Nationaltrikot zu einem großen Titel gebracht habe, schrieb: „Der wahre Weltstar des Fußballs bleibt das Team.“ Um danach leicht resignierend hinzuzufügen: „Es lässt sich nur nicht so gut verkaufen.“ Ein anderes Beispiel aus dem Balltreter-Lager. Wir nennen es deshalb, weil es in der heutigen Zeit des angeblich so beispielhaften Profifußball eine – zumindest in Deutschland – Seltenheit ist, dass ein Trainer ungefragt und öffentlich seinen Ärger über einen seiner Ansicht nach Ich-bezogenem Spieler freien

Lauf ließ. Es geht um Wolfsburgs Fußballlehrer Dieter Hecking und seinen niederländischen Schützling Bas Dost, der über mangelnde Einsatzzeiten geklagt hatte. „Ich habe mich für ihn gefreut, dass er zwei Tore gemacht hat“, meinte Hecking, um dann erst richtig loszulegen. „Aber so, wie er die letzten Tage rumgelaufen ist, das geht nicht. Das ist Egoismus und den brauchen wir hier nicht." Da hatte ein Star sein Ich über das Wir gestellt. „Wenn einer im Training drei Tage so rumläuft, als hätte man ihm das Spielzeug weggenommen, dann ist das sehr bedenklich. Dann sollte er seine Einstellung zur Mannschaft schleunigst überdenken." Einer, der seine Einstellung zum Team hingegen nie überprüfen musste, ist Basketball-Superstar Dirk Nowitzki. Für ihn, weltweit einer der Größten seiner Branche, war es nie eine Frage, sich der international keineswegs überragenden deutschen Mannschaft zur Verfügung zu stellen, sich einzubringen und einzuordnen. Er hat nie gefragt, schadet das möglicherweise meinem Ich, meinem Marktwert in der US-amerikanischen NBA-Liga. Das macht ihn, selbst als Multimillionär, zu einem echten Vorbild. Was das Beispiel des besten deutschen Korbjägers aller Zeiten aber ebenso zeigt: Vielfach sind es gerade erst die einzigartigen individuellen Fähigkeiten eines einzelnen, die eine Mannschaft voranbringen, sie auf ein ungeahntes Hoch katapultieren können. Individualität als Treibstoff also dafür, im und als Team Großes vollbringen zu können. Es gehört zweifellos zu den Sternstunden des Sports, wenn ein Aktiver im Wettkampf bereit ist, nicht nur sein Ich bewusst zurückzustellen, sondern zugunsten eines Erfolgs der Mannschaft oder eines Teamkollegen sogar auf eigene Siegchancen zu verzichten. Dies führt – selbst wenn es bereits über ein halbes Jahrhundert her ist (merke: früher war ja nicht alles schlecht) gedanklich unweigerlich zu einem der denkwürdigsten Sportereignisse, die je in der DDR stattfanden. Und zu einem Namen, der im Osten und insbesondere in Magdeburg seither Legende ist: Täve Schur. Als bei der Straßenradsport-Weltmeisterschaft 1960 auf dem Sachsenring kurz vor dem Finale eine Dreiergruppe mit den beiden DDR-Fahrern Schur und Bernhard Eckstein sowie dem Belgier Willy Vandenberghen vorn lag, setzte sich Eckstein plötzlich allein ab. Vandenberghen zögerte und blieb bei Schur, da er fest davon ausging, davon ausgehen musste, dass sich der Deutsche ausgerechnet in seiner Heimat seinen dritten WM-Sieg in Folge keinesfalls von einem Edel-Helfer nehmen lassen würde. Doch Schur verzichtete auf eine Verfolgungsjagd - und bremste damit den Belgier aus. Als dem dämmerte, welch einmalige Situation er da gerade miterlebte, war es zu spät. Eckstein gewann mit sieben Sekunden Vorsprung vor Schur, der dann noch den Sprint gegen Vandenberghen für sich entschied. Das Verhalten des Mannschaftskapitäns wurde in der DDR-Presse natürlich propagandistisch ausgeschlachtet und mit Schlagzeilen wie „Schur schenkt Eckstein den Titel!“ und „Unser Weltmeister verzichtet für seinen Freund auf den Sieg!“ als selbstlose Entscheidung zugunsten Ecksteins dargestellt. Schur selbst meinte hinterher zu seinem entgangenen dritten Titel eher lapidar: „Dieser Verzicht war für mich selbstverständlich. Denn wir haben das Regenbogentrikot für unser Land geholt. Die Weltmeisterschaft war in dieser Situation nicht anders zu gewinnen.“ Leicht amüsiert fügte er hinzu: „ Dass das die Menschen so begeistert hat, habe ich daran gespürt, dass sich mein Handwurzelknochen entzündet hat vom vielen Händeschütteln.“ Immerhin: Schur hat von seinem Handwurzelknochen gesprochen, nicht von unserem.

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Wer sind Sie denn? Wo ist Papa? Von Otto Fischer as Leben ist manchmal Lachen und Weinen zugleich. waren“, sagte die Medizinerin. Sie wies Mutter zur DemenzMan erkennt bei vertrauten Menschen kleine Untersuchung in die Pfeifferschen Stiftungen ein. Veränderungen erst spät … und dann peu á peu. Dort erklärte man uns Brüdern, dass unsere Mutter in einem Zumal bestimmte Wunderlichkeiten einem schon bekannt vorPflegeheim wohnen sollte. „Ihr wollt mich doch nicht wegsperkommen. Sie breiten sich nämlich schleichend aus. Genauso, ren“, weinte Gitti. - Uns brach es fast das Herz. Wir grübelten. Ihre wie die ihnen zugrunde liegende Krankheit. Diese führt dann zu Kommunikationsfähigkeiten erschien uns noch gut. Sie besuchGedächtnis- und Sprachausfällen. te zwar ganz selten noch Freunde, aber Einkaufscenter in der Ich bin kein Mediziner oder Wissenschaftler. Deshalb kann ich Stadt fast täglich. Dann traf die Sozialarbeiterin mit ihrer Logik hier nicht die Arten der Demenz analysieren. Aber ich spürte, unsere Hirne: Gitti brauche Regelmäßigkeiten und Pflege. Sie dass sich auch mein Leben veränderte. Aus Zuneigung musste muss vom Alltagsstress um Wohnen, Bekleidung und Hygiene ich viel mehr Zeit aufwenden, Verantwortung übernehmen, ja befreit werden. Pünklich soll jetzt der Allttag verlaufen mit Essen, auch schmerzliche Entscheidungen treffen. Und ich konnte Medikamenten, Bädern und mehr. Und dann die klare Frage: Liebe zurückgeben. „Ihre Mutter geht mit über 80 den Weg vom Spätherbst zum Meine Mutter Gitti wurde in den 1920er Jahren geboren. Sie Winter. Sie drei sind 25 und mehr Jahre jünger und haben lebte fast 40 Lenze länger als mein Vater. Sie blieb allein und bestimmt noch einiges vor. Wer von ihnen gibt jetzt seinen Beruf hatte uns drei Jungs wunderbar erzogen. Wir hatten alle eigene auf und ist ab sofort der Ganztagsbetreuer der Mutter …?“ Familien/Partner, sahen uns reglmäßig, aber nicht sehr oft. Gitti hatte sich bald in ihre neue Gemeinschaft eingelebt. Sie Mutter arbeitet lange, war agil und hatte Hobbys wie Wandergenoss Tanz-, Bastel- und Spielnachmittage. Einmal lief sie noch und Zeichengruppen. Als sie 79 Jahre alt wurde, stand eine aus der Senioren-Residenz fort - aber nur etwa einen Kilometer schwere Operation mit Vollnarkose an. bis zum Ortsschild der Heimatstadt. Dort pflückte sie Blumen Danach erschien sie uns ,etwas aufgelöster’. Naja, das ist die und Band einen Haarkranz. Als wir sie bald fanden, sagte sie Zeit, dachten wir Brüder. Es war 2001: Terroristen hatten das glücklich: „Na da seid ihr ja. Es gibt doch gleich Abendbrot.“ World-Trade-Center in New York zerstört. Alle Welt sah fern. Demenzkranke verlieren später auch die Erinnerung an Muttis TV-Gerät lief aber ganze Nächte lang Menschen und Namen. Die mit voller Lautstärke, berschwerten sich Jugendeindrücke bleiben am längsten Wir merkten langsam, das wach. Gitti kam aus einfachen Nachbarn im Wohnblock. - Also besuchte auch ich, der in einem anderen Bundesland Muttis ICH Lücken bekam. Verhältnissen. „In den Magen kann keiner arbeitete, sie jetzt öfter in Magdeburg. schauen, aber gut angezogen solltest Du Doch Ufa-Songs sang sie sein“, lautete ein Sinnspruch ihrer Familie. Ich machte sie auf eine Saucen-Fleck im roten T-Shirt aufmerksam. „Werde ich wechAnfangs humpelte sie im Heim etwas bis fast zuletzt mit uns. seln“, versprach Gitti. Tags darauf war sie im und wir machten uns sorgen. Bis wir hergleichen Shirt mit selben Fleck unterwegs. ausfanden, dass sie öfter Kuchenlöffel in „Ich kann gar keine anderen Anziehsachen mehr finden“, die Socken steckte. „Die sind hier alle so reich und haben auch offenbarte sie, warum sie immer neue T-Shirts kaufe. In ihrem Silberbesteck für mich“, begründete sie ihre elsternhafte Schlafzimmer fand ich dutzende getragene Pullover, Röcke, Stiebitzerei. Hosen … vor dem Schrank mit den ,guten Kleidern’. Diese Die Krankheit verläuft in Plateauphasen: der Zustand bleibt versperrten die Türen. Also bestückte ich ihren einige Zeit stabil, nimmt dann wieder ab. Irgendwann beherrschWaschautomaten. 15 Minuten später war er ausgeschaltet. te Gitti die Regeln ihres Liebslingsspieles Halma nicht mehr. Sie „Du verbrauchst zuviel Strom und Wasser“, empörte sie sich kippte alle Figuren um, sagte, wir würden nur meckern und spielund wollte auf dem Gasherd einen kleinen Topf mit Wasser te nie mehr. Als Mutter unsere Namen nicht mehr wußte, vervoll Unterwäsche aufsetzen. einnahmte sie uns mit der Begrüßungfrage: „Sind wir nicht feine Wir sahen uns bald wieder. Gitti erschien mir gesund, aber ihre Leute?“ Später fragte sie nur noch: „Wer sind sie denn? Und wo ganze Wohnung stand voll Wein. Laut Vertrag schickte man ihr ist eigentlich mein Papa?“ Einmal reagierte ich völlig falsch und wöchentlich sechs Flaschen zu, von denen sie nicht eine trank. sagte, das er tot sei. Sie weinte. Später freute sie sich immer über Außerdem lag neben ihrem Festnetztelefon ein nagelneues meine Antwort: „Vater ist noch auf Arbeit. Er kommt gleich.“ Handy. Umgehen konnte sie damit nicht, zahlte aber 30 DM Gitti lebte neun Jahre im Heim. Bis fast zuletzt sang sie mit uns monatlich dafür. „Super-günstig“ könne sie später mit Bruder Lieblingslieder aus Ufa-Filmen ihrer Jugend wie „Oh Donna Günther sprechen, lautete ihre Begründung. Ihn hatte sie bis vor Clara, ich hab Dich tanzen geseh’n“ … Nach einer letzten der OP wöchtlich per Bus im Heimatort besucht. Vorbei, für Operation konnte sie nicht mehr sprechen. Aber sie wartete mit immer: „Die tuscheln dort, ich sei keine Jungfrau mehr!“ gab sie wachen Augen bis zum letzten Tag auf uns. Ich tupfte Schweiß obskur von sich. Was? Hallo, du bist Mutter von drei Söhnen! von ihrer Stirn, streichelte und küsste sie. Dabei erzählte ich ihr, Ich fand Briefe ihrer Ärztin. Sie war aufgefordert mit verschriewelch erfülltes Leben sie mit ihrer großen Liebe, drei Söhnen, benen Medikamenten zur Untersuchung zu kommen. „Frau Gitti Beruf und Hobbys hatte. „Du gehst jetzt vor, wir kommen bald legte mir nur Jenapharm Tabletten vor, die 1969 abgelaufen nach!“ versprach ich und sie atmete nur noch einmal aus …

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Alles, was ein Kopfhörer haben sollte Exklusiv, schön, komplett kabellos, intuitiv, technisch ausgefeilt, kompatibel mit allen modernen Geräten - inklusive Apple Watch und Android-Wear-Uhren - das ist Parrots Zik 3, die neueste Generation eines kabellosen Musik- und Telefon Headset. Der Bluetooth-Kopfhörer vereint einen Mix aus Metall, Leder und Stoffelementen, und bietet einen edlen Touch und Haptik, wie man sie von vergleichbaren Modellen bisher nicht kennt. Damit beim Musikhören keine störenden Nebengeräusche entstehen und ein voller, harmonischer Sound die Ohren umschmeichelt, verfügt der Zik 3 über einen Soundprozessor, der die Akustik verschiedener Räume und Säle nachbildet. Die Audiowiedergabe lässt sich zudem personalisieren und bietet im Produzentenmodus Künstlern die Möglichkeit, ihre eigenen Audiovoreinstellungen zu definieren und zu teilen. Die Nutzer können diese Voreinstellungen herunterladen und die Musik so hören, wie sie der Musiker gerne hört. Zusäzlich verfügt der Zik 3 über Noise-Cancelling, womit sich störende Geräusche - wie zum Beispiel im Flugzeug - herausfiltern lassen. Während eines Telefonats reguliert die Noise-Cancelling-Technologie die Sprachqualität. Neben Bluetooth und NFC lässt sich per Miniklinkenanschluss eine Verbindung mit vielen Smartphones, Tablets und anderen Audio- und Videosystemen herstellen. Der Kopfhörer erkennt automatisch, wenn er vom Kopf entfernt wird und stoppt die Musik. Aufgeladen wird der Akku per Klinkenkabel oder auch mit drahtlosen Qi-Ladegeräten kabellos und bietet eine Betriebsdauer im Reisemodus bis zu 18 Stunden. Der Zik 3 ist in verschiedenen Designs und Farben erhältlich.

Magdeburg im A2 Center

Magdeburg im Bördepark

Am Pfahlberg 7 • Telefon: 0391/2802-0

Salbker Chaussee 67 • Telefon: 0391/8108-0


Volle Kraft voraus Zwei, drei Mal in die Pedale getreten und schon braust man mit 25 km/h über den Elberadweg. Zugegeben, mit einem herkömmlichen Fahrrad könnte sich das etwas schwieriger – vor allem recht anstrengend – gestalten. Mit einem E-Bike allerdings ist das kein Problem. Seit einigen Jahren befindet sich diese Branche im Aufwind und erfährt dank der technischen Entwicklung immer größeren Zuspruch. Vielleicht, weil immer mehr Menschen entdecken, dass ein E-Bike im Alltag einige Erleichterungen mit sich bringt. Beispielsweise, wenn man den Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad bewältigen, aber dort nicht so abgehetzt ankommen möchte. Oder wenn eine Familie mit zwei Kindern nicht auf ihre Radtouren verzichten und die Kleinen in einem Anhänger transportieren möchte. Gleiches gilt auch für Hundebesitzer, die ihrem Haustier nicht so lange Strekken zumuten wollen und sie lieber in einem Anhänger mitnehmen, was auf Dauer anstrengend sein kann, vor allem, wenn es bergauf geht. Aber auch Senioren finden EBikes sehr ansprechend, wenn es beispielsweise um ausgedehnte Radtouren geht. Der Motor kann permanente Unterstützung leisten und so das Fahren erleichtern. Je nach Leistungsstärke des Motors und des Akkus und je nach äußeren Bedingungen (Gegenwind, Streckenbeschaffenheit, Gewicht des Fahrers) können mit dem E-Bike bis zu 140 Kilometer bewältigt werden. Das bedeutet jedoch nicht, dass man dabei auf die Bewegung verzichtet. Man muss permanent in die Pedale treten – vermeidet zwar größere Anstrengungen, trainiert aber durch die gleichbleibende Trittfrequenz Muskeln und Gelenke und aktiviert den Herz-Kreislauf. 16 KOMPAKT MAGAZIN

Fischer MTB Hardtail 27.5" EM1614 Fahrzeugtyp: Rahmen: Radgröße (Zoll): Motorunterstützung: Reichweite ca. (km): Schaltung: Batterie-/ Akkutyp: Motorleistung: Antrieb: Leistungssteuerung:

Herren Mountainbike Pedelec Aluminium 27.5 Zoll bis zu 25 km/h 140 km SHIMANO 24-Gang Deore Lithium-Ionen 48 Volt, 504 Wh, 10.5 Ah Hinterradantrieb Batterieladezustands-Anzeige, Motorunterstützung, 5 wählbare Unterstützungsstufen, Schiebehilfe, Anzeige Restreichweite, Fahrradcomputer, USB-Ladebuchse


Willkommen in der Zukunft: Innovative Fortbewegung mit Fun-Garantie Ein Novum in Sachen Fortbewegung mit Fun-Garantie ist das BBoard CB 007 der Marke City Blitz. Es überzeugt durch seinen uneingeschränkten Fahrspaß und ein tolles Freiheitsgefühl. Und nicht nur als Gadget, sondern auch als Fortbewegungsmittel am Arbeitsplatz, z.B. in der Medienbranche oder in Lagerhallen hat das City Blitz BBoard seine Liebhaber gefunden. Der Name BBoard (Balancing Board) setzt sich aus den Englischen Wörtern „to balance“ und „board“ zusammen, welche „balancieren“ und „Brett“ bedeuten. Gesteuert wird das BBoard durch Verlagerung des Körpergewichts. Dabei dauert eine Eingewöhnung lediglich wenige Minuten, nach 30 Minuten ist bereits ein schnelleres, kurvenreiches Fahren kein Problem mehr. Richtungsänderungen werden durch die Belastung und Position des Fußes bestimmt. Belastet man den rechten Fuß fährt das BBoard nach links. Belastet man den linken Fuß fährt man nach rechts. Ein simples nach vorne lehnen signalisiert der sensiblen Steuerung, dass man vorwärts fahren möchte. In dem man sich nach hinten lehnt fährt das BBoard rückwärts oder stoppt. Das Fahrgerät erfüllt die Anforderungen sämtlicher Zertifikate und wurde Anfang 2016 vom TÜV Rheinland geprüft. Verbaut sind für den Antrieb hochwertige Samsung-Akkus. Highlights: • Zweirädriges Sportgerät mit Elektromotor • Reichweite bis zu 20 km • Staub- und spritzwassergeschützt • Wiederaufladbar in max. 3 Stunden • Höchstgeschwindigkeit bis ca. 18 km/h • Praktische LED-Beleuchtung für Ihre Sicherheit • Fernbedienung zum Ein- und Ausschalten sowie zweistufig verstellbarer Höchstgeschwindigkeit • inklusive Tragetasche und Protektoren für Ellbogen, Knie und Handgelenk • TÜV geprüft

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Ich sehe die Welt von oben! Der Multikopter Inspire 1 von DJI filmt mit seiner 12-MP-Kamera gestochen scharfe Aufnahmen in Ultra-HD-Qualität und schießt Fotos mit extremer Klarheit in 360°-Rundumansicht aus der Luft. Die effizienten Motoren und das aerodynamische Design werden den Ansprüchen von fortschrittlichem Fliegen gerecht. Die stabilen Träger aus Kohlenstofffaser stehen weit oben und bieten Freiheit bei Aufnahmen und eine vollständig uneingeschränkte 360°Ansicht auf die Welt unten. Das voll integrierte Kamerastabilisierungssystem von DJI bietet verwacklungsfreie Aufnahmen unter allen Flugbedingungen und sendet die Videos in Echtzeit bis zu einer Entfernung von zwei Kilometer an das gekoppelte Smartphone oder Tablet. So entsehen Aufnahmen, bei denen man denkt, selbst im Cockpit zu sitzen. Für ein noch höheres Maß an Präzision lässt sich der Multikopter mit zwei Fernsteuerungen fliegen. Während der eine Pilot mit einem Flugcontroller die Steuerung des Fluggerätes übernimmt, kann eine zweite Person die Kamera bedienen. Ein vollständig integrierter intelligenter Akku versorgt die Inspire 1 mit Strom und übernimmt nahezu eigenständig das gesamte Akku-Management. Die Flugdauer des Inspire 1 V2.0 beträgt bis zu 18 Minuten. Mithilfe modernster Algorithmen wird die Entfernung des Fluggeräts berechnet und die voraussichtliche Rückflugzeit geschätzt, sodass man weiß, wann es Zeit ist, zurückzufliegen. Bei geringem Akkuladestand oder verlorener Verbindung zur Fernbedienung nutzt der Kopter sein Positionsbestimmungssystem und seine intelligente Flugtechnologie, um zum Startpunkt zurückzukehren. Der Akku gibt Auskunft über den Ladezustand der einzelnen Zellen, die Gesamtanzahl aller Lade- und Entladevorgänge sowie den Gesamtzustand des Akkus. All dies hilft dabei, den Multikopter Inspire 1 sicher und unfallfrei in der Luft zu halten. 18 KOMPAKT MAGAZIN


Höre auf Dein Herz. Active-Coach im Alltag: vívoactive HR Die neue GPS-Sportsmartwatch von Garmin mit Herzfrequenzmessung am Handgelenk behält dank Fitness-Tracker und umfangreichen Funktionen alles im Blick: vom individuellen Workout bis zum täglichen Weg ins Büro. Als echter Allrounder vereint die vívoactive HR die Funktionen von GPS-Sportuhr, Smartwatch und Activity-Tracker in einem Design. Dank des integrierten GPS-Moduls informiert sie Läufer, Radfahrer und Schwimmer über Distanzen und Geschwindigkeiten und gibt hilfreiche Empfehlungen zu Pausen- und Erholungszeiten. Dabei wird die Herzfrequenz über einen optischen Sensor direkt am Handgelenk gemessen – rund um die Uhr und ohne einen externen Sensor. Darüber hinaus kann der Nutzer Daten wie Kalorienverbrauch und Trainingsintensität auf dem übersichtlichen Display abrufen. Der neu integrierte barometrische Höhenmesser erfasst erklommene Treppenstufen und sorgt für zusätzliche Motivation. Um auch während des Trainings nichts zu verpassen, werden Smartphone Benachrichtigungen wie eingehende Anrufe, Nachrichten, Emails sowie Erinnerungen vom Handy über die Garmin Connect Mobile App auf dem farbigen Touch-Display angezeigt. Mit einer Akkulaufzeit von 13 Stunden im GPS-Modus und bis zu 8 Tagen als Fitness-Tracker braucht die vívoactive HR so schnell keine Verschnaufpause und überzeugt mit beständiger Leistung. Die aufgezeichneten Aktivitäten werden auf Wunsch automatisch übers Smartphone mit Garmins kostenlosem Fitnessportal Garmin Connect synchronisiert. Mit der Connect Mobile App hat man jederzeit bequemen Zugriff auf seine persönlichen Fitness-Werte, Schlafgewohnheiten und Trainingsdaten.

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Innovationen in Glas LG setzt beim OLED G6 auf Form und Funktion Emotionen pur: Wer das neue LG SIGNATURE OLED TV G6-Modell mit seinen riesigen 77 oder 65 Zoll (195/165 cm) zum ersten mal sieht, erkennt sofort den hohen Anspruch der Designsprache. Es ist das erste TV-Produkt von LG, bei dem die einzigartige „Picture-onGlass“-Technologie eingesetzt wurde - ein extrem dünnes 2,57-mm-Panel mit durchscheinenden Glasrückseiten und nach vorne gerichtetem Sound Bar-Lautsprechersystem gibt dem Fernseher ein filigranes Aussehen. Die optimierte HDR-Funktionen, faszinierende Schwarztöne und brillante Farben zeigen eine ganz neue Dimension des Home Entertainments. Das HDR-Format wird von weltweit führenden Fernsehsendern, Filmstudios und Unterhaltungselektronikherstellern als neuer Standard des hochauflösenden Fernsehens etabliert. Das ultradünne Glaspanel und die einzigartige Verarbeitungsleistung geben die Möglichkeit, mehr als eine Milliarde möglicher Farben darzustellen und geben selbst kleinste Details von Farben und Abstufungen wieder. Mit einer erhöhten Farbwiederholungsrate vermittelt das OLED TV-Gerät dem Betrachter einen vollständigen und exakten Eindruck von der Kreativität der Inhalte. Mit seinen technischen Innovationen der zukünftigen Standards für Fernsehübertragung und Wiedergabe bietet das Modell G6 auch Zukunftssicherheit. Der Fernseher verfügt über ein nach vorne gerichtetes Soundbar-Lautsprechersystem, das in Zusammenarbeit mit dem High-End-Audio-Pionier Harman/Kardon entwickelt wurde. Da die Lautsprecher nach vorne abstrahlen, hören die Zuschauer eine saubere, detaillierte Audiowiedergabe ohne Verzerrungen und Reflexionen. Die Lautsprecherleistung des Soundbar-Systems wird durch zusätzliche Tieftöner unterstützt – ein weiteres Unterscheidungsmerkmal der LG G6 von anderen TV-Geräten in schlanker und extrem dünner Bauweise. Der Fernseher wird mit der neuesten Version für Internetanwendungen ausgeliefert. LG webOS 3.0 bietet einen hervorragenden Bedienkomfort, mit dem die vielfältigen Funktionen des TV-Gerätes jetzt noch intuitiver nutzbar sind.

Das OLED-Panel zwischen den dünnen Glasscheiben ist Faszination und Perfektion wie aus einem Guss. Der Fuß enthält die Elektronik und lässt sich für die Wandmontage hochklappen.

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Mit TV>IP überall Zuhause fernsehen

Sie möchten auch im Schlafzimmer fernsehen oder in der Küche Ihre heißgeliebte Krimiserie verfolgen, haben aber leider nicht in jedem Raum einen TV-Anschluss? Den brauchen Sie auch nicht mehr – dank TV>IP. Diese Technologie basiert auf dem internationalen Sat>IP-Standard und ist in der Lage, über einen TV>IP-Server ins Netzwerk eingespeiste TV-Signale zu empfangen. Kein Bohren und kein Stress mit Strippen: Damit sehen Sie fern im ganzen Haus, da die bestehende Netzwerk-Infrastruktur genutzt wird und eine zusätzliche Verkabelung sowie eine TV-Empfangsbox in jedem Zimmer nicht notwendig ist. Mit TV>IP, das kompatibel zu Antennen-, Kabel- und Satellitensignalen ist, bleibt der volle TV-Komfort inklusive Pay-TV, TV-Guide, Videotext und USB-Recording erhalten. Die HbbTV-Unterstützung sorgt zudem für die optimale Einbindung in bestehende Infrastrukturen. Panasonic gehört zu den ersten Herstellern, die den TV>IP Standard unterstützen, um die Installation und Verteilung von TV-Signalen noch einfacher und kostengünstiger zu machen. Damit die Verbindung zwischen Server und Router mehrere TV-Programme gleichzeitig übertragen kann, ist dafür ein Netzwerkkabel oder eine Übertragung per Stromleitung (Powerline oder dLAN) empfehlenswert. Zusätzlich lassen sich dann auch die TV-Signale per WLAN im ganzen Haus verteilen. Als Empfänger eignen sich daher nicht nur Fernsehgeräte und Receiver, sondern auch Computer, Tablet-PCs und Smartphones. Und dies alles in bester Qualität.

Harmonie trifft Hightech Panasonic DXW904

Die Beschränkung auf einen Signal-Empfang ist heute nicht mehr up to date. Denn oft ändern sich Vorlieben oder Lebensumstände, und schon muss man wieder umrüsten. Womöglich eine Set-Top-Box kaufen und eine nervige Verkabelung in Kauf nehmen. Mit dem neuen Quattro Tuner von Panasonic gehört dies zur Vergangenheit. Ganz gleich ob DVB-S, DVB-C, DVB-T oder TV>IP – so ist man für jeden Signalweg gewappnet. So auch beim DXW904 - ein Fernseher, der ein völlig authentisches Kinoerlebnis erzeugt , indem er seine atemberaubenden Bilder mit einem kraftvollen Sound vereint, den man bei seinem schlanken Design kaum erwarten würde. Auch wenn das Gerät gezielt für die HDR-Wiedergabe (Bilder und Filme mit höchstem Kontrastumfang) entwickelt wurde, werden zunächst viele Inhalte nicht in HDR zur Verfügung stehen. Hier kommt der brandneue Panasonic HCX+ (Hollywood Cinema eXperience plus) Prozessor ins Spiel. Er ist in der Lage, bisherige Inhalte naturgetreu hochzurechnen. Dank seiner 4K UHD Auflösung ist der DXW904 nicht nur ideal für gestreamte 4K Inhalte, sondern auch für das Ultra HD Blu-ray Disc Format geeignet. Auch die Empfangstechnik wird – wie von Panasonic gewohnt – höchsten Ansprüchen gerecht und bietet vielfältige Möglichkeiten. Der Quattro Tuner mit Twin-Konzept und zwei CI-Slots unterstützt alle gängigen Formate und dies doppelt. KOMPAKT MAGAZIN

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Design-Ikone mit Klang-Perfektion Designt für zeitlosen Anspruch. Klangqualität für HiFi-Enthusiasten. Der Zeppelin Wireless aus dem Hause der britischen Lautsprecher-Edelschmiede Bowers & Wilkins besticht mit innovativen HiFi-Technologien und Wireless Audio Streaming in bester Klangqualität. Jedes Bauteil, vom Lautsprecherchassis bis zur letzten Schraubverbindung, ist auf das Gesamtkonzept dieses 2.1-Soundsystems abgestimmt, um die Performance optimal wiederzugeben. Alle der fünf verbauten Lautsprecher, ob Hoch- oder Tieftöner, sorgen für eine perfekte Klangwiedergabe, selbst bei bei größten Lautstärken. Dafür sorgen vier Lautsprecher mit 4x 25 Watt und 1x 50 Watt Subwoofer-Leistung Die Konnektivität des Zeppelin Wireless ist auf alles eingestellt. Egal, ob mit iPhone, iPad, Bluetooth-Player oder auch ganz ohne mobiles Gerät - Bluetooth, AirPlay, Spotify Connect oder der 3,5 mm AUX-IN-Anschluss sorgen dafür, dass der Zeppelin jede Musik abspielt. Berührungsfreie Tasten machen die Steuerung direkt am Lautsprecher möglich. Über die Control App, die für iOS, Mac und PC erhältlich ist, nimmt der Zeppelin die Verbindung zum Netzwerk auf. So kann man Lautstärke und alle Wiedergabefunktionen vom Gerät aus einstellen.

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Sicherheit und Komfort mit Home Automation Vorbei die Zeiten, in denen man mit einem Händeklatschen Licht ein- und ausschalten konnte. Das heutige Zauberwort heißt smart home. Jalousien steuern und Licht einschalten. Heizung optimal regeln und dabei die offenen Fenster berücksichtigen. Bewegungen registrieren und Alarm auslösen oder Benachrichtigungen senden. Musik und Videos komfortabel abrufen und dabei, wenn gewünscht, die Beleuchtung steuern – das sind nur einige Anwendungen für eine komfortable Hausautomation, die durch die digitale Funkvernetzung in Heim und Wohnung möglich wird. Mit einem ganz neuen Geräteprogramm macht Schwaiger all diese und viele weitere Anwendungen für den Konsumenten erschwinglich und bietet dafür Komponenten, die höchsten Sicherheits- und Qualitätsansprüchen gerecht werden. Schwaiger hat sich bei Hausvernetzung und -automation für die Protokolle entschieden und Geräte entwickelt, welche die heutigen Standards kombinieren, sodass sie untereinander kompatibel genutzt werden können. Die Einstellung der Steuerzentrale, dem sogenannten Gateway, erfolgt standardmäßig mit einem Smartphone oder Tablet über die Schwaiger Home Automation App. Mithilfe der App behält man den Status aller angeschlossenen Geräte im Blick. Wem die Bedienung des Home Automation-Netzwerks über das Smartphone oder den Tablet-PC zu klein ist, kann diese jetzt auch über den Flachbildfernseher ausführen. Verschiedenen Sensoren und Aktoren als persönliche Helfer informieren über Gefahren (Rauchmelder, Überflutungssensoren, Bewegungsmelder oder Einbruchsensoren) auf dem Handy und steuern Geräte an (Lichtsteuerung, Heizung, Jalousien). So kann man sein Heim oder Büro auch aus der Ferne steuern oder überwachen. Die home4you-Automation macht das Zu Hause sicherer und erleichtert den Alltag.

Beratung, Planung, Verkauf & Installation gibt es im


Wunderwaffe für mobiles Arbeiten Flacher, leichter und schneller - Surface Pro 4 ist die „Wunderwaffe“ für mobiles Arbeiten in einer vernetzten Welt. Es kombiniert die Stärken eines professionellen Tablets mit der leistungsstarken Technik eines vollwertigen Notebooks. Als Mitglied der Surface Familie ist es auf Windows 10 Pro abgestimmt und ist wahlweise mit Intel Core M3, i5- oder i7-Prozessor erhältlich. Das Arbeitsgerät spricht gleichermaßen mobile Wissensarbeiter, kreative Profis sowie Schüler und Studenten an. Mit nur 8,4 mm in der Tiefe bietet Surface Pro 4 ein kontrastreiches, 12,3 Zoll großes Display sowie leistungsstarke Intel-Prozessoren der sechsten Generation. Das Gerät liefert hohe Leistung, läuft leise und bringt es auf eine Akkulaufzeit von bis zu neun Stunden. Surface Pro 4 lässt sich unkompliziert in bestehende IT-Infrastrukturen integrieren und kommt mit allen wichtigen Schnittstellen, um es mit der jeweiligen Firmen-IT zu verbinden. Auf Surface Pro 4 laufen alle Anwendungen, die Mitarbeiter von herkömmlichen PCs kennen. Neben den Office Anwendungen wie Word, Excel und PowerPoint ermöglicht das 2in1-Gerät mit Windows 10 den Einsatz von Software, die mit dem Betriebssystem kompatibel ist. Im Handumdrehen verwandelt das optional erhältliche Zubehör wie das Surface Pro 4 Type Cover das 2in1-Gerät in einen Laptop. Die mechanische Tastatur des Type Covers ermöglicht dank eines optimierten Tastenabstands ein schnelles und flüssiges Tippen. Der Surface Pen kann Stifteingaben mit einer Empfindlichkeit von 1.024 Druckstufen unterscheiden. Nutzer können damit präzise schreiben, zeichnen und markieren und unerwünschte Eingaben per digitalem Radierer am Ende des Stifts entfernen. Wird der Pen zwischendurch nicht verwendet, lässt er sich magnetisch am Gehäuse des Surface Pro 4 befestigen – so geht nichts verloren. Mit dem Surface Dock verwandelt sich Surface Pro 4 schnell und unkompliziert in ein vollwertiges Desktop-System mit allen wichtigen Schnittstellen.

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Am Pfahlberg 7 • Telefon: 0391/2802-0

Salbker Chaussee 67 • Telefon: 0391/8108-0


Nicole Stumpf (rechts), Antje Tramitz und der neue Star in den Röttig-Autohäusern - der Renault Talisman Grandtour.

Emotion und Technologie der Renault Talisman Grandtour alsiman - das bedeutet in unserer Sprache ein Glücksbringer. Als ein solcher zeigte sich der Renault Talisman seit der Markteinführung im Frühjahr 2016. Das aufregende Design und ein neu definiertes Fahrgefühl auf höchstem Niveau bestimmen den Charakter des Renault Talisman und entwickeln eben diese Glücksgefühle. Jetzt setzte Renault noch ein i-Tüpfelchen auf das Glücksgefühl und brachte den Talisman als Grandtour auf die Straßen. Die effektvolle Kombination von sinnlichen Rundungen, muskulösen Flächen und straffen Linien macht den Talisman zur Ausnahmeerscheinung in seiner Klasse. Das ausdrucksstarke Design verleiht dem Talisman einen eigenständigen Charakter und sorgt für hohen Wiedererkennungswert. Zur optimierten Aerodynamik des Talisman sorgt der Einsatz einer elektronisch geregelten Kühlerjalousie. Einen unverwechselbaren Charakter erhält die Front des Talisman durch die weit in die Fahrzeugflanken gezogenen Hauptscheinwerfer in Voll-LED-Technik (Serie bei Intens und Initiale Paris). Diese erlaubt den Einsatz besonders kompakter und hocheffizienter Lichtquellen. In die Scheinwerfer integriert ist das ebenfalls in LED-Technik ausgeführte Tagfahrlicht. Auch die Seitenansicht des Talisman verkörpert Dynamik und Souveränität. Auch in puncto Konnektivität und Entertainment setzt der Talisman Zeichen. Ab Werk beinhaltet das Renault-Modell das Online-Multimediasystem Renault R-Link mit integrierter Navigation. In der Basisausstattung Life umfasst das Gerät den querformatigen 7-Zoll (18-Zentimeter)-Touchscreen-Farbmonitor. Die Ausstattungslinien Intens und Initiale Paris verfügen über das noch größere, hochformatige 8,7-Zoll (22,1-Zentimeter)-Display.

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In puncto Technik, vor allem bei den Assistenzsystemen, braucht sich der 4,87 Meter lange und 2,09 Meter breite Renault Talisman Grandtour nicht hinter Konkurrenten aus der Mittelklasse verstecken. Hierzu zählen der Sicherheitsabstand-Warner, Notbremsassistent und Toter-Winkel-Warner. Hinzu kommen Spurhalte-Warner, Verkehrszeichenerkennung mit Geschwindigkeitswarner und Fernlichtassistent. Als weiteres System ist der adaptive Tempopilot erhältlich. Das Motorenangebot für den Talisman umfasst zwei Turbobenziner und drei Turbodiesel, die ein Spektrum von 81 kW/110 PS bis 147 kW/200 PS abdecken. Sämtliche Aggregate entstammen der hocheffizienten ENERGY-Motorenfamilie und verfügen über die Start&Stop-Automatik sowie Rückgewinnung von Bewegungsenergie. Mit 572 bis 1.681 Litern Kofferraumvolumen und einer Laderaumlänge von 2,01 Metern bei umgeklappter Rückbank passt in das „rollende Wohnzimmer“ jede Menge Ladung. Damit wurde beim Entwurf des Renault Talisman Grandtour neben passionierten Sportlern und Familien auch an Geschäftskunden gedacht. Mit seinem eleganten Auftreten passt der Talsiman Grandtour auch auf jedes Business-Deck und passt in mit seinem hochwertigen Konzept und Ausstattungslinien auf in das Flottenmanagement. Wer sich jetzt mit dem Gedanken trägt, sein Fahrzeug zu wechseln kann jetzt 24 Stunden den Renault Talisman als Limousine oder als Grandtour kostenlos testen. Die Probefahrt (maximal 300 Kilometer) ist nach vorheriger Terminabsprache in allen Renault Röttig Filialen möglich. www.autohaus-roettig.de

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Was sich bei der Pflege ändert

Tritt eine Pflegebedürftigkeit ein, sind viele Fragen zu klären. Die Pflegereform wirft weitere auf. Die AOK Sachsen-Anhalt stellt die wichtigsten Änderungen vor.

it dem Thema Pflegestärkungsgesetz sind 57 Prozent der Bevölkerung Sachsen-Anhalts nicht vertraut. Das zeigt eine repräsentative Umfrage der AOK*. Beim Thema Pflege sind der Hausarzt und die Pflegekasse der AOK Sachsen-Anhalt die ersten Ansprechpartner. In jedem der 44 Kundencenter im Land gibt es qualifizierte Pflegeberater, die in dieser schwierigen Lebenssituation unterstützen. Sie beraten kompetent, kostenfrei und neutral zu Leistungen, Antragstellung und Begutachtungsverfahren. Sie unterstützen bei der Auswahl von Pflegediensten oder Pflegeheimen und bei Qualitätsmängeln in der Pflege. Zudem veranstaltet die Gesundheitskasse jährlich mehrere Pflegeforen. Sie informieren über gesetzliche Neuerungen in der Pflegeversicherung und Möglichkeiten der Wohnumfeldverbesserung.

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Wie erfolgt die Umstellung von Pflegestufe auf Pflegegrad? Wer aktuell Leistungen aus der Pflegeversicherung bezieht, braucht nichts zu unternehmen. Die AOK überträgt die bisherigen Pflegestufen zum 1. Januar 2017 automatisch in das neue System mit den Pflegegraden. Menschen mit ausschließlich körperlichen Einschränkungen kommen dabei in den nächsthöheren Pflegegrad. Pflegebedürftige mit zusätzlichen Einschränkungen in der Alltagskompetenz kommen automatisch in den übernächsten Pflegegrad. Beispiel: Wer jetzt in der Pflegestufe 2 ist, kommt dann in den Pflegegrad 4, wenn bei ihm eine eingeschränkte Alltagskompetenz festgestellt wurde. Ein Besitzstandsschutz verhindert, dass niemand durch die neuen Pflegegrade schlechter gestellt wird als bisher. Was ändert sich durch den neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff? Bislang bezieht sich der Begriff von Pflegebedürftigkeit vor allem auf körperliche Einschränkungen. Künftig werden auch geistige oder psy-

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chische Beeinträchtigungen und demenzielle Erkrankungen gleichermaßen berücksichtigt. Grundlage ist ein neues Begutachtungsverfahren. Festgestellt wird dann nicht mehr, wie viele Minuten Hilfebedarf ein Mensch etwa beim Waschen hat. Neuer Gradmesser ist, wie selbstständig er den Alltag bewältigen kann und welche Fähigkeiten vorhanden sind. Einbezogen werden Mobilität, kognitive und kommunikative Fähigkeiten, Verhaltensweisen und psychische Problemlagen. Es geht aber auch um Fragen der Selbstversorgung, des Umgangs mit krankheitsoder therapiebedingten Anforderungen, der Gestaltung des Alltags und sozialer Kontakte. Daraus leitet sich die Einteilung in fünf Pflegegrade statt der bisherigen drei Pflegestufen ab. Ich pflege meinen Vater. Wie bin ich in der Renten- und Arbeitslosenversicherung abgesichert? Für pflegende Angehörige werden schon jetzt Beiträge zur Rentenversicherung abgeführt, wenn der Pflegeaufwand mindestens 14 Stunden in der Woche in häuslicher Umgebung umfasst. Ab 2017 zahlt die Pflegeversicherung Rentenbeiträge für alle Pflegepersonen, die einen Pflegebedürftigen im Pflegegrad 2 bis 5 mindestens zehn Stunden wöchentlich, verteilt auf mindestens zwei Tage, zu Hause pflegen. Die Rentenbeiträge steigen mit zunehmender Pflegebedürftigkeit. Neu ist ab 2017 der Versicherungsschutz in der Arbeitslosenversicherung. Für Pflegepersonen, die aus dem Berufsleben aussteigen, um sich pflegebedürftigen Angehörigen zu widmen, entrichtet die Pflegeversicherung künftig für die gesamte Dauer der Pflegetätigkeit Beiträge zur Arbeitslosenversicherung. Die Pflegepersonen haben damit Anspruch auf Arbeitslosengeld, falls nach Ende der Pflegetätigkeit der Wiedereinstieg ins Berufsleben zunächst nicht gelingt. Das Gleiche gilt für Menschen, die für die Pflege den Leistungsbezug der Arbeitslosenversicherung unterbrechen. Wer hilft mir bei Umbauarbeiten? Oft genügen schon kleine bauliche Veränderungen, um bei Behinderung oder Pflegebedürftigkeit selbstständig in der vertrauten Wohnung bleiben zu können. Die AOK-Pflegekasse fördert eine notwendige Wohnraumanpassung mit bis zu 4.000 Euro je Maßnahme, vorausgesetzt eine Pflegestufe liegt vor. Weiterhin muss durch die Umbauten die häusliche Pflege ermöglicht oder erleichtert werden. Der Umbau selbst kann durch die Gesellschaft für Prävention im Alter (PiA) komplett begleitet werden. Pflege kommt oft unverhofft. Was können Beschäftigte tun? Wenn eine akute Pflegesituation eintritt, können Arbeitnehmer bis zu zehn Tage von der Arbeit freigestellt werden. Das gilt für Beschäftigte, die sich um nahe Angehörige kümmern und kurzfristig die Pflege organisieren oder sicherstellen müssen. Für diese zehntägige Auszeit erhalten Beschäftigte eine Entgeltersatzleistung: das Pflegeunterstützungsgeld. Das gilt auch für Minijobber. Die Leistungen werden von der Pflegekasse des Pflegebedürftigen erbracht und betragen mindestens 90 oder auch 100 Prozent des Nettoarbeitsentgeltes (abhängig von Einmalzahlungen des Arbeitgebers). Außerdem werden Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversicherungsbeiträge entrichtet.

Mein Bruder hat Demenz. Ich möchte ihn zu Hause betreuen, habe aber keine Erfahrung mit der Krankheit. Wie hilft die AOK? Für Pflegepersonen, die zu Hause einen an Demenz erkrankten Angehörigen betreuen und pflegen, bietet die AOK Sachsen-Anhalt zusammen mit Kooperationspartnern spezielle Kurse und Schulungen in der Häuslichkeit an. Hier werden Informationen über das Entstehen von demenziellen Erkrankungen und Kenntnisse für den täglichen Umgang mit dem Erkrankten vermittelt. Ebenso geht es um Behandlungs- und Therapieansätze sowie um Möglichkeiten der eigenen Entlastung. Der Kurs oder die individuelle Schulung ist für AOK-Versicherte und Angehörige von AOK-versicherten Demenzkranken kostenfrei. * Quelle: Institut für angewandte Marketing- und Kommunikationsforschung GmbH, Erfurt

PG1*

PG2*

PG3*

PG4*

PG5*

545 €

728 €

901 €

Geldleistung ambulant: 316 € Sachleistung ambulant: 689 €

1.298 € 1.612 € 1.995 €

Leistungsbeitrag vollstationär: 125 €

770 €

1.262 € 1.775 € 2.005 €

*PG = Pflegestufe; Quelle: aok-gesundheitspartner.de

Die Pflegereform wurde im Oktober 2014 beschlossen. Mit dem Pflegestärkungsgesetz I traten die ersten Änderungen im Januar 2015 in Kraft. Seitdem gibt es mehr Geld in allen Pflege stufen. Im Gegenzug stiegen die Beiträge zur Pflegeversicherung um 0,3 Prozentpunkte auf 2,35 Prozent (bei Kinderlosen 2,6 Prozent). Zudem lässt sich die Pflege zu Hause flexibler gestalten. Die Leistungszeiten für Verhinderungspflege verlängern sich von vier auf sechs Wochen, bei Kurzzeitpflege von vier auf acht Wochen im Jahr. Das Pflegestärkungsgesetz II trat am 1. Januar 2016 in Kraft. Kernpunkte sind die Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs und ein neues Begutachtungsverfahren. Hierbei handelt es sich nicht nur um einzelne Leistungsänderungen, sondern um ein komplett neues System. Deshalb wird das Gesetz erst 2017 umgesetzt. Zur Finanzierung steigt der Beitragssatz der Pflegeversicherung zum 1. Januar 2017 um 0,2 Prozentpunkte auf 2,55 Prozent (bei Kinderlosen 2,8 Prozent). Informationen erhalten Sie an der kostenfreien Pflegehotline 0800 226 5725 und auf aok.de/sachsen-anhalt > Kontakt

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Wenn das Ich Lücken bekommt nser Leben lang sammeln wir Informationen in unserem Gehirn – angefangen vom Lernen in der Schule bis hin zum Bewahren von Erinnerungen an besondere Erlebnisse. Doch irgendwann wird diese Sammlung kleiner. Sie nimmt ab. Nicht immer nur durch die übliche Selektion des Gehirns, das nicht genutzte, überflüssige Informationen „fallen“ lässt, sondern auch aufgrund von Krankheiten. Das Ich bekommt Lücken, verliert seine geistige Leistungsfähigkeit … Etwa 1,6 Millionen Menschen sind nach Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit derzeit in Deutschland an Demenz erkrankt. Demenz – wörtlich aus dem Lateinischen „weg vom Geist“ – ist jedoch mehr als eine Gedächtnisstörung, denn die Krankheit wirkt sich auch auf das Verhalten, das Erleben und die Wahrnehmung aus. Bedingt durch den demografischen Wandel nehmen die Herausforderungen im Gesundheits- und Sozialwesen, demenziell Erkrankte zu versorgen, stetig zu.

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Birgit Zintl (großes Foto) liegen diese Herausforderungen. Sie gehören zum Arbeitsalltag der 54-Jährigen, die in Stuttgart zur Welt kam, aber in Magdeburg aufwuchs. Bereits seit 1989 arbeitet die gelernte Krankenschwester bei der Wohnen und Pflegen gGmbH Magdeburg im Haus Heideweg. Seit etwa sechs Jahren leitet sie den Demenzbereich. Dort leben auf zwei Etagen 32 Menschen mit einer demenziellen Erkrankung. „Es gibt Tage, da kann man problemlos mit dieser Situation umgehen“, sagt Birgit Zintl. „Das sind vor allem die Tage, an denen ich merke, dass es den Bewohnern

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Foto: Gercke

gut geht … dass der eine oder die andere etwas dazu gelernt und sich dies gemerkt hat. Auch wenn ich weiß, dass sie es morgen schon wieder vergessen haben könnten.“ Der Kampf gegen das Vergessen – es scheint wie ein Kampf gegen Windmühlen. „Eine Therapie, die zur Heilung führt, ist momentan nicht möglich. Doch würden wir gar nichts tun, würde sich die Situation eines an Demenz erkrankten Bewohners noch schneller verschlechtern.“ So versuchen Birgit Zintl und die Betreuungskräfte, die im Frühoder Spätdienst arbeiten, die noch vorhandene Selbständigkeit der Bewohner zu bewahren. Das beginnt schon beim Frühstück. Die Personen, die mobil sind, kommen zum gemeinsamen Essen. Wer dies nicht mehr kann, wird im Zimmer verpflegt. „Beim Essen wird dann nochmal unterteilt“, führt die Wohnbereichsleiterin fort. „An einem Tisch sitzen diejenigen, die sich selbständig am Buffet bedienen und essen können. Die Personen, die bei der Vorbereitung ein wenig Hilfe brauchen, sitzen an einem anderen Tisch. Und dann haben wir noch einen Tisch für die Personen, die zwar mobil sind, aber beim Essen Unterstützung brauchen.“ So setzt sich dies auch im Alltag der Bewohner fort. „Gezwungen wird niemand – das gilt auch für die gemeinsamen Mahlzeiten, denn einige wenige Personen sind beim Essen lieber allein. Aber wer kann und möchte, darf sich im Rahmen der Möglichkeiten einbringen.“ Auf das Bepflanzen der Terrasse trifft das ebenso zu wie auf das Kuchenbacken


Wohnen und Pflegen Magdeburg gGmbH Anzeige

• Haus Budenberg, Budenbergstraße 9 39104 Magdeburg, Tel. 0391/28 04 16 00 • Haus Heideweg, Heideweg 41-43 39126 Magdeburg, Tel. 0391/28 04 14 00 • Haus Lerchenwuhne, Othrichstraße 30c 39128 Magdeburg, Tel. 0391/28 04 12 00 • Haus Mechthild, Mechthildstraße 27 39128 Magdeburg, Tel. 0391/28 04 18 00 • Haus Olvenstedt, Johannes-Göderitz-Str. 83 39130 Magdeburg, Tel. 0391/28 04 13 00 • Haus Peter Zincke, Hesekielstraße 7a 39112 Magdeburg, Tel. 0391/28 04 15 00 • Geschäftsleitung, Leipziger Straße 43 39120 Magdeburg, Tel. 0391/28 04 11 00

oder andere Aktivitäten im Haushalt. Und dann gibt es neben den Mahlzeiten noch die Angebote, die je nach Wochentag variieren. „An manchen Tagen wird gesungen, gebastelt oder gespielt. Einige Spiele kann man gut zum Gedächtnistraining nutzen. Und auch für die körperliche Fitness wird etwas getan – es gibt Aktivitäten, die den Tastsinn schulen, Balance-Training oder Sturzprophylaxe“, zählt Birgit Zintl auf. Zwischendurch ist dann Zeit zum Ausruhen, Lesen oder Fernsehen. Für die Betreuungskräfte der Wohnen und Pflegen gGmbH ist der Arbeitsalltag in diesen Momenten etwas ruhiger, aber Stillstand herrscht nie. Organisatorisches, Besprechungen, Dienstpläne – das alles muss erledigt werden und in der Zwischenzeit schauen die Mitarbeiter nach den Bewohnern. „Auch nachts wird regelmäßig nachgesehen, ob alles in Ordnung ist und beispielsweise ein Getränk gereicht.“ Birgit Zintl ist den ganzen Tag fokussiert, sorgt sich um die Bewohner und auch um ihre Mitarbeiter. Spielt mit, wenn einer der demenziell Erkrankten sie für einen Bekannten aus der Jugend hält. „Dies abzustreiten, versuchen zu erklären, wer ich bin, würde die jeweilige Person nur noch mehr verwirren. Also gehe ich darauf ein…“ Für einen kurzen Augenblick abzuschalten ist bei der Arbeit nicht möglich. Und manchmal gelingt es Birgit Zintl auch nach Dienstschluss nicht. „Manche Ereignisse – wenn sich beispielsweise der Zustand eines Bewohners stark verschlechtert oder wenn ich mit Angehörigen spreche, die die Situation nicht akzeptieren wollen – gehen mir sehr nahe“. Die physische, aber auch psychische Belastung, die dieser Beruf mit sich bringt, sollte man nicht ausblenden. „Dennoch macht mir der Beruf viel Spaß, weil von den Bewohnern oft ein Lächeln zurückkommt und weil mir die Herausforderungen und der Umgang mit den Menschen liegen.“ Auch die Sicht auf die Krankheit habe sich durch ihren Beruf geändert. „Angst vor dem Älterwerden und vor der Demenz habe ich nicht …“ Tina Heinz

Geben Sie uns Ihre Stimme! Unsere Wahlversprechen: - ein festes Arbeitsverhältnis - eine flexible Zeiteinteilung - ein kreatives, munteres Arbeitsklima Ihre Wahlversprechen - Ihr organisatorisches Talent - Ihre Fähigkeit schriftlich und mündlich zu kommunizieren - Ihre Kenntnisse im Umgang mit Officeprogrammen Wenn Sie uns wählen, würden wir Sie auch in Teilzeit wählen. Ihren Stimmzettel senden Sie bitte postalisch an:

MAGDEBURG KOMPAKT Breiter Weg 202 39104 Magdeburg oder digital an die E-Mail-Adresse post@magdeburg-kompakt.de KOMPAKT MAGAZIN

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Das Ich – eine Herausfindung Von Sabine Raczkowski

Ich Denk ich, so bin ich! Wohl! Doch wer wird immer auch denken? Oft schon war ich, und hab wirklich an gar nichts gedacht! J. W. v. Goethe

o sprach der Dichter und Denker! Wer hätte das gedacht? Dass er jemals an nichts dachte und uns dies auch noch mitteilen musste, damit wir beruhigt sind, falls uns das auch einmal passiert. Dabei hat Herr Descartes zirka 150 Jahre zuvor sich so sehr angestrengt, „Ich denke, also bin ich“ herausgefunden zu haben. Und wie ist es mit dem SEIN? Das Sein bestimmt das Bewusstsein, haben wir mal gelernt. Der Dialektische Materialismus – von Marx und Engels begründet. Ursprung bei Hegel. Und was lesen wir dort unter anderem?: Die jeweilige Entwicklung einer bestimmten Ebene resultiert nicht aus einem harmonischen Fortschreiten, sondern entsteht durch den Konflikt und die Aktualisierung der jeweiligen, den entsprechenden Phänomenen innewohnenden Gegensätzlichkeiten, den „Grundwidersprüchen“. Die beiden sagen, es schreitet also nichts harmonisch fort. Das wäre ja auch zu schön. Es gibt einen Konflikt, immer, damit hat man sich einfach abzufinden und daraus entwickelt sich die Entwicklung. Was soll sie auch sonst tun? Und das ICH ist Teil des Konfliktes. Nun frage ich, wer will das sein? Wollen Sie Teil eines Konfliktes sein? Von Vornherein? Und von damals bis heute sind nochmal zirka 150 Jahre vergangen. Einen Versuch wert, herauszufinden, wie sich die Entwicklung entwickelt hat. Mal angenommen: Sie mögen andere Musik als Ihr Nachbar, zum Beispiel Ravi Shankar mit seiner Sitar, wegen des seelischen Gleichgewichtes; Sie haben Bambus auf dem Balkon und einen kleinen Springbrunnen, und der Nachbar mag neonfarbige Geranien und hört Peter Alexander und manchmal auch Aufnahmen von Chören, bei denen er mitgesungen hat, was ihm sehr gut tat. und er stimmt ab und zu mit ein, das geht gar nicht anders. Sie legen sich also asketisch auf ihr Nagelbrett und wollen meditieren, er singt vom Kuckuck, der auf dem Baum sitzt, Simsaladimbambasaladusaladim, das vereinbart sich vielleicht noch etwas mit der Sitar, aber Sie muckern schon herum und spüren so zwei, drei Nägel, weil die Anspannung, die nötig wäre, um sie nicht zu spüren, aufgrund der Ablenkung nachlässt. Da klingelt beim Nachbarn das Telefon, er freut sich: Sein Freund vom Seemannschor ist von der Weltreise zurück und

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obwohl er hineingeht in die Wohnung und aber die Balkontür offenlässt, hören Sie, wie sie über Madagaskar reden und natürlich das dazugehörige Lied hervorholen, aus dem Gedächtnis. Es geht ihm gut! Er freut sich über den Anruf, die Erinnerung, seine pinken Geranien. Und Sie? Setzen sich Kopfhörer auf und lassen ihn singen. Also: Sie sind nicht Teil eines Konfliktes geworden. Über Ihnen ist eine alleinerziehende Mutti eingezogen. Es ist warm, alle sind auf den Balkons. Sie haben ihre Kopfhörer auf, sehen, wie der Nachbar die vertrockneten Blüten seiner Geranien abzupft und sich, den Mund rhythmisch öffnend und schließend, dabei im Takt wiegt. Das Kind badet in der Plastewanne und planscht. Es ist glücklich. Es schaukelt mit der Wanne hin und her, doll und doller, es gibt einen Schwapp, den Sie gedämpft durch die Kopfhörer wahrnehmen und plötzlich schwimmt die Quietsche-Ente im Springbrunnen, Ravi hört mit einem Knall auf zu spielen, das Wasser läuft durch den Recorder -> Kopfhörer herunterreißen, hochschauen: das Kind brüllt schockiert, die Mutti des Kindes brüllt, Sie gehen zitternd in Ihre Wohnung, ziehen sich etwas Trockenes an, fingern einen Zettel und einen Stift vom Schreibtisch, gehen nach oben und bringen die Ente zurück mit der Frage, ob alles in Ordnung sei und der Frage nach der Haftpflichtversicherung der Mutti. Es ist, wie es ist, und es kommt, wie es kommt. Sie legen sich wieder hin, auf das Nagelbrett, aber es piekst. Als der Unternachbar zu grillen beginnt, holen Sie Ihre Batterie Räucherstäbchen hervor, zünden sie an und versinken in einer Wolke und in Trance – Sie scheinen immun gegenüber Konflikten zu sein. Schließlich schüttelt die Mutti über Ihnen die Hundedecke aus, die Haare liegen auf Ihrer gebräunten Brust, schwimmen in Ihrem Jasmintee – Sie schmeißen sich den Kimono über, rennen runter, starten das Auto und wollen zur Eisenbahnbrücke am Kölner Platz, um unter ihr, beim Darüberhinwegdonnern der Züge ordentlich zu schreien (das haben Sie mal in einem Film gesehen), aber Sie kommen nicht hin, alles abgesperrt, die Straße ist aufgerissen, dort wird ein Tunnel gebaut. Was tun Sie? Sie schreien einen der Bauarbeiter an, der endlich eine Pause macht, eine Thermoskanne auf einem umgedrehten Eimer stehen hat, Sie treten dagegen und … entschuldigen sich bei ihm, als Sie den Ausfall bemerken. Ja, es ist nicht leicht, kein Teil eines Konfliktes zu werden. Aber die Entschuldigung interessiert den Bauarbeiter nicht, er ist seit fünf Uhr auf den Beinen, muss am Sonnabend ran, damit der Zeitplan eingehalten wird – Sie wachen von Ihrer Bewusstlosigkeit im Krankenhaus auf. Was haben Sie falsch gemacht? Sie können sich glücklicherweise an nichts erinnern. Sie erfahren, dass Ihr Auto abgeschleppt wurde, der Wohnungsschlüssel liegt im Handschuhfach, Sie können es erst auslösen, wenn Sie bezahlt haben. Das Portmonee liegt zu Hause. Man


verlegt Sie auf eine psychiatrische Station, als Sie einen Tobsuchtsanfall bekommen. Der Nachbar hatte von dem Vorfall an der Baustelle in der Zeitung gelesen, er sucht Sie, leiht Ihnen das Geld, holt das Auto ab und Sie beschließen, demnächst gemeinsam im Chor zu singen. Schon stehen Sie neben ihm in der Ecke der Bassbaritone, singen euphorisch, denken an nichts und erinnern sich später an Goethes Erkenntnis: Oft schon war ich, und hab wirklich an gar nichts gedacht! Das Nagelbrett wird umgedreht, Sie können sich seit dem Vorfall nicht mehr konzentrieren. Sie liegen darauf, der neue MP3Player flötet Volkslieder in ihr Ohr. Bis Sie merken, dass irgendetwas anders ist als sonst, sind Sie längst eingeschlafen, denn Sie haben Ihre Tablette schon genommen. Sie gewinnen im Lotto,

kaufen sich eine einsame Insel, schön, aber Ihnen fehlen der Nachbar und seine Geranien. Sie verschenken die Insel und kommen zurück, da ist der Nachbar weggezogen, Sie suchen ihn, Sie finden ihn, ganz woanders, und er hat inzwischen eine Frau. Sie sind traurig. ‚Ich habe immer alles getan, nicht Teil von Konflikten zu sein, aber daran schert sich der Konflikt überhaupt nicht‘, denken Sie. Ja, Sie denken, also sind Sie. Sie freuen sich schließlich, wie die Entwicklung sich für Ihren Nachbarn entwikkelt hat. Sie gehen zurück in Ihre Wohnung, das Treppenhaus ist ein schöner Wasserfall; der ehemals planschende Junge hat den Wasserhahn in der Küche abgeschraubt, vermutlich, weil er den Dingen auf den Grund gehen will … und so weiter und so weiter und so weiter …

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ine Wolke aus Tabakqualm hüllte den grauhaarigen Kopf von Clemens Weinstein ein und der alte Herr ließ einen Seufzer von der Art entweichen, als würde die ganze Welt darunter erklärt sein. Der Wissenschaftler pflegte seine Rituale. Der Genuss einer Zigarre zur Abendstunde gehörte dazu. Weinstein klappte das Buch auf seinen Oberschenkeln zu, legte die Hände auf den Einband und verharrte nachdenklich in seinem Lesesessel. Draußen waren unruhige Zeiten aufgezogen. Das Arbeitszimmer des Professors war hingegen ein Ort der Abgeschiedenheit und Konzentration. Hier war alles frei von hektischen Nachrichten. Stille herrschte. Aufrührerischen Gedanken begegnete man hier maximal in Büchern. Tausend breite Buchrücken waren das Gefängnis einer geistigen Unruhe, das man beim Lesen darin zeitweilig öffnete. Dr. Josef Reichenbach, ein langjähriger Weggefährte Weinsteins, war auf ein Plauderstündchen zu Besuch erschienen und hatte im Sessel gegenüber geduldig darauf gewartet, dass ihm der alte Gesprächsfreund Aufmerksamkeit schenken würde. Nun kam ihm die Gelegenheit günstig vor, eine Frage zu stellen: „Wenn Sie auf Ihr Leben zurückblicken, existiert da der Gedanke, manches anders gemacht haben zu wollen?“ Weinstein nahm einen langen Zug an seiner Zigarre und pustete den Qualm aus gespitzten Lippen bedächtig in die Luft. Dann entgegnete er: „Josef, wollen sie mit Ihrer Frage die Stille verjagen?“ „Die Frage sollte erlaubt sein. Sie haben ein beachtliches Alter erreicht, schauen auf ein langes und bewegtes Leben und Ihre Erfahrung versetzt Sie in die Lage, heute manches anders als früher sehen zu können.“ Reichenbach kannte seinen Professor lange genug, um zu wissen, dass der mit einer banalen Phrase aus der Reserve gelockt werden konnte. Auf diese Weise entfachte er schon oft einen Dialog, der beiden eine ausschweifende Diskussion beschert hatte. Doch Weinstein ruhte in weiser Schweigsamkeit, hielt die Lider gesenkt und stieß Zug um Zug seiner Zigarre aus, als wür-

de er noch Stunden lang dasitzen können und alles um ihn herum wäre außerhalb jeglichen Interesses. Doch dann sprach er mitten in Reichenbachs Warten: „Wenn mir jemand vorher hätte sagen können, wie das Leben werden würde, hätte ich gar nicht leben wollen.“ Der Satz war weniger eine Antwort auf Reichenbachs Frage, sondern vielmehr Keim eines ganzen Weltbildes, eines philosophischen Gebäudes, in dem Weinstein wandelnd wie ein Bibliothekar Nachschlagewerke aus Regalreihen ziehen konnte. Als könnten Weinsteins vertraut gemachte Wissensschätze alles beantworten, wusste der Freund, dass sein Gegenüber längst dabei war, ein Vortragskonzept zu entwerfen, das er sogleich auszubreiten beginnen würde. „Das klingt sehr destruktiv, Clemens. Ist Ihre Lebenseinsicht jetzt zu einer großen Verneinung mutiert?“ Reichenbach fragte und nippte am Weinglas. Ein guter Rotwein gehörte an solchen Redeabenden zu beiderseitigem Genuss. „Was glauben Sie, Josef, wie viel Bedeutung Zukunft hat, wenn sich deren Inhalt aus morgen speist, aber das Übermorgen schon das Ende jeder Zukunft sein kann? Sie sind mit 65 Jahren ein junger Kerl im Vergleich zu meinen Erdentagen. Auch wenn niemand von uns weiß, wann der Schlussakkord angeschlagen wird, spielt man keine Ouvertüre mehr. In der Frist unseres Seins wiegt die Vergangenheit irgendwann schwer. Es gibt keine Balance zwischen gestern und morgen. Das ist der Lauf der Dinge.“ Der Professor richtete sich auf, nahm ebenfalls sein Weinglas in die Hand und gönnte sich einen guten Schluck. „Mein lieber Weinstein, ich hatte nicht vor, Sie mit düsteren Gedanken zu belegen.“ Doktor Reichenbach wollte die gedankenschwere Düsternis wenden, die er an einem geistigen Horizont aufziehen sah. Aber der alte Gefährte wollte sich gar nicht umstimmen lassen und sagte: „Lassen Sie uns ruhig über die Gefangenschaft des Geistes reden, aus der wir uns so gern befreien wollen.“ „Was für ein Einwand? Der gefangene Geist! Die Gedanken sind frei, möchte ich Ihnen entgegenhalten“, trumpfte Reichenbach regelrecht enthusiastisch auf und glaubte mit der Entgegnung, einen Stimmungsaufheller gezündet zu haben. „Der Verstand führt uns in manche Irre, wenn nicht gar in jede. Der Irrtum ist absolut, nicht die Erkenntnis.“ „Sie bereiten mir Sorge, Clemens. Noch immer haben Sie Hoffnung gesehen, Auswege und Möglichkeiten. Plötzlich reden Sie, als wäre das Leben eine chancenlose Veranstaltung.“

Von Thomas Wischnewski

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Weinstein lehnte sich tief in seinen Sessel zurück und sprach: „In den letzten Monaten habe ich viel darüber nachgedacht, warum wir Menschen uns im Geiste über das Leben hinaus begreifen wollen. Das Leben nach dem Tod, Gottes Reich, in das wir aufsteigen wollen, Wiedergeburt, Jenseits – egal wie wir die Dinge nennen – jeder schweift irgendwann in die Sphäre eines Danach ab, und sei es, Spuren hinterlassen zu wollen oder der Nachwelt erhalten zu bleiben. Dabei ist mir bewusstgeworden, dass man das Leben als eine geistige Gefangenschaft zwischen Geburt und Tod begreifen muss. Über jede Begrenzung – wenn Sie in einen Raum eingesperrt oder anderweitig in der Bewegung eingeschränkt wären – immer denken Sie sich unweigerlich über Grenzen hinweg. Das Begreifen von Endlichkeit ist die Quelle, sich darüber erheben zu wollen. Erst die Grenze gebiert den Wunsch, sie zu überwinden.“ Josef Reichenbach unterbrach den Professor: „Da breiten Sie ein großes Thema aus, mit dem jeder selbst seinen Frieden machen muss. Ich glaube nicht, dass man dafür eine abschließende Antwort finden und ein alles erklärendes Gedankengebäude errichten kann.“ „Das ist nicht meine Absicht. Ich will Ihren Geist öffnen und nicht mit einer Antwort begrenzen, unter der Sie keine Ruhe fänden. Meinen Frieden habe ich gemacht. Wenn ich Sie heute daran teilhaben lassen möchte, müssen Sie in der vor Ihnen liegenden Zeit nicht so viel gedanklich umherirren, mein Freund.“ Josef Reichenbach nahm einen weiteren Schluck Rotwein, und man hätte vermuten wollen, die Wirkung des Alkohols sollte den Rausch verstärken, den er augenblicklich unter Weinsteins Worten verspürt hatte. „Muss ich Ihnen für diese Teilhabe gar dankbar sein?“, fragte er. „Festhalten müssen Sie sich, Josef, gut festhalten. Ich könnte Ihnen den Boden unter den Füßen wegreißen, nicht etwa damit Sie fielen, sondern damit Sie schwebten und befreiter von den geistigen Gefängnissen unserer Zeit wären.“ Während sich der Professor dem Genuss seines Weines widmete, grübelte Reichenbach. Er gestand sich ein, dass ihm der Forscherkollege selten so viel Neugier entfacht hatte wie in diesem Augenblick. „Wissen Sie, Reichenbach, die Menschheit stellte mit Beginn ihres Denkens Fragen nach dem Sinn in allem. Spiritualität, Götter und Religionen halten für all das her, was außerhalb unseres Begrei-

fens liegt. Ich bin fest davon überzeugt, dass das Menschheitsproblem etwas mit unserem kausalen Denken zu tun hat. Wir brauchen diese Ursache-Wirkungs-Abfolge. Das ist quasi unser Koordinatensystem, unsere Beobachterposition. Doch schon das Wort Anfang führt uns in die Irre. Ohne Anfang kein Ende. Unser Denkgefängnis sind Zeit und Raum. Einstein hat mit der Relativierung zwar ein Fenster geöffnet, aber andere suchen indes stur weiter, was war davor oder was kommt nach allem? Das sind alles nur begriffliche Phänomene, hilflose Modelle unseres Verstandes. Wie will man etwas denken, für das es keine Begriffe gibt? Und haben wir einen neuen erfunden, bleibt Wörtliche wiederum nur vergeistigte Materie. Reichenbrach unterbrach Weinsteins Rede: „Mit Mathematik.“ „Ich wusste, dass Sie dies einwenden würden. Aber alles Mathematische ist ebenso nur eine Abstraktionsmöglichkeit unseres Verstandes.“ „Moment mal, überall in der Natur finden wir Bestätigung mathematischer Beschreibungen. Sie stellen die gesamte Wissenschaft infrage“, wendete Reichenbach ein. „Nein, mein Lieber, das tue ich nicht. Ich gebe nur zu bedenken, dass wir mit dem sinnlichen Ursprung unseres Denkens und die Art zu kommunizieren, zu abstrahieren und zu erklären, uns nicht über den Verstand selbst erheben können. Unter der Wissenschaft mit ihren Erkenntnischancen sind wir zum Schöpfer einer eigenen Welt geworden, einer produktiven wie spirituellen. Nur außerhalb des Menschseins findet keine noch so wundervolle Erfindung oder Erkenntnis eine Bedeutung. Verstehen Sie? Man könnte sagen: Bedeutung ist ein rein an unseren Geist gebundener Illusionsstoff.“ „Das ist nun nichts Neues, Professor.“ „Stellen Sie über alles den Satz: Sprache ist ein ganz brauchbares Surrogat für das menschliche Selbstverständnis. Sie taugt jedoch nicht für eine Erklärung außermenschlicher Erscheinungen.“ Reichenbach widersprach: „Es gibt tausendfache experimentelle Beweise und Naturgesetze. Das wollen Sie doch nicht ignorieren?“

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„Keinesfalls bestreite ich, was unserem Geist entspringt. Schon gar nicht die Erkenntnis, die er über die Natur findet. Es geht mir um die zwanghafte Vorstellung, dass wir etwas in unserem Geist erzeugen könnten, was über dessen Grenzen hinausreichen würde“, konterte Weinstein. „So, so“, sagte der Doktor, „das sollte wohl dann die Sphäre des Religiösen sein.“ „Ach, Reichenbach, stellen Sie sich nicht so an. Jede Religion, jeder Gott ist ein Erzeugnis unseres Kausalitätskäfigs. Das ist doch das Dilemma. Selbst alles Spirituelle quetschen wir in die Vorstellung von Anfang und Ende, von Ursprung und in die Folgen für unser Sein und Nichtsein. Mit der Quantentheorie verlässt die Wissenschaft erstmals den festen Boden von Ursache und Wirkung. Hier nutzt man die Begriffe Potenziale und Wahrscheinlichkeit. Nochmal: Die Krise des menschlichen Geistes begann in dem Moment, als er in der Lage war, seine eigentliche Endlichkeit zu begreifen. Seither versucht sich der Geist über das Leben hinaus zu denken. Und immer bleibt er dabei in Kausalitäten gefangen. So nutzen die Menschen ihre Erkenntnisfähigkeit, um die Frist der eigenen Existenz zu verschieben und begründen, oder sagen wir beschleunigen, damit gleichsam ihren Untergang. Die Natur ist nichts weiter als eine Matrix unendlicher Wahrscheinlichkeiten. – An dieser Stelle sollten Sie einmal versuchen, Unendlichkeit fassbar zu machen. Damit meine ich jetzt keine mathematische Symbolik oder eine weitschweifende literarische Beschreibung. Es geht nicht, Josef. Kommen Sie mir nicht mit Formeln und Zahlenreihen! Das Wort Unendlichkeit spiegelt uns nur vor, als könnten wir etwas, was außerhalb unseres Bezugsystems liegt. Irgendwann wird jede Möglichkeit möglich und so möglich diese einerseits ist, so unmöglich ist sie andererseits. Wissen Sie was das heißt? Je mehr eine natürliche Komplexität einer Möglichkeit einen Selbsterhaltungstrieb entwickelt, umso unmöglicher macht sie sich selbst im Spiel der universellen Varianten. Die Grenzen unseres Verstandes manifestieren sich in der Vorstellung, wir könnten uns alles vorstellen. Wir wissen gar nicht, was vorstellbar ist. Diese Einbildung ist unser Versagen. Tröstlich ist einzig die Einsicht, dass wir in die Ewigkeit der Möglichkeiten zurückkehren. Einmal war jeder möglich. Verstehen Sie mich? Sie und ich sind im Grunde genommen eine Unmöglichkeit ewiger Möglichkeiten. Das ist die wahre Definition von Individualität. Wir ziehen für uns und durch uns eine Grenze im unerschöpflichen Webstoff des Universums. Und nur diese selbstdefinierte Grenze hebt uns für den Augenblick unseres Seins ab vom unaufhörlichen Fluss, vom Auf und Ab, vom Wechsel im Werden und Vergehen. Es existiert dafür keine Zeit, keine Frist oder irgendetwas, was mit unserem Begreifen von Anfang und Ende zu tun hat. Alles ist immer und zugleich nichts und damit fortwährend ewig. Unser Leben oder das, was wir dafür halten, ist nur eine interpretierte Pause der

IMPRESSUM Herausgebende Gesellschaft: MAGDEBURG KOMPAKT Ronald Floum & Thomas Wischnewski GbR Redaktionelle Mitarbeit: Thomas Wischnewski und Ronald Floum (v.i.S.d.P.), Birgit Ahlert, Tina Heinz, Dr. Rudi Bartlitz, Sabine Racskowski, Prof. Dr. Gerald Wolf, Otto Fischer Fotos: Peter Gercke, 123rf.com Anzeigen: Britta Roders Es gilt die Preisliste vom 1. Mai 2015.

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Ewigkeit. Wir haben in den Grenzen unserer Möglichkeiten ein Licht entfacht, das nichts anderes ist, als was ohnehin nicht existent und doch vorhanden ist. Das Licht sieht sich für einen Moment selbst. Nur, dass Licht keinen Wunsch entwickelt, sich selbst erkennen zu wollen. Es ist nur im Rahmen der Möglichkeiten passiert. Denken Sie, was sie wollen, aber was Sie wollen ist nichts, was mit Ihnen selbst zu tun hat, mit einem tieferen Sinn, einer Bedeutung für Ihre Existenz. Transponieren Sie sich ruhig weiter in die Vorstellung einer höheren Ebene, weil es nichts Höheres geben kann als die unendliche Unergründlichkeit, die alles ist. Wir sind nichts als die höchste Tiefe an Möglichkeiten. Denken Sie nicht so viel darüber nach, weil jeder Gedanke Sie einsperrt und vom Ursprung der Ewigkeit fortführt. Sie wollen Ewigkeit und sind es selbst. Als ob der Mensch etwas über sich selbst hinausbauen könnte, was er ist. Sie wollen das Paradoxon ihrer möglichen Unmöglichkeiten nicht annehmen. Darin ist alles Suchen, alles Forschen und Denken, jeder Traum und alle Fantasie. Wenn wir uns umdrehen, blicken wir eigentlich nach vorn; nicht, weil wir zurückblicken wollten, sondern weil die Richtung des Weges ohne seinen Anfang nicht zu bestimmen gewesen wäre. Alle Antworten zu den Fragen des Lebens kommen aus uns selbst.“ Clemens Weinstein nahm den letzten Schluck aus dem Weinglas. „Ich weiß nicht, mir erscheint das alles sehr fatalistisch.“ Reichenbach sagte nur diesen Satz und versank in Nachdenklichkeit. „Ja mein Freund, Fatalismus ist auch so ein Begriff, der uns auf die Gefangenschaft unseres Geistes hinweist.“ Josef Reichenbach blickte starr vor sich hin. Den Wortschwall seines Gegenübers konnte er zunächst nicht in einen geordneten, gedanklichen Zusammenhang bringen. Also schwieg er. Professor Clemens Weinstein betrachtete seinen Gesprächspartner aufmerksam und überlegte wohl, ob er seinen Erklärungen weitere untersetzende hinterherschicken sollte. Seine Entscheidung fiel anders aus. „Ich habe alles ausführlich aufgeschrieben. Reichenbach, Ihnen überreiche ich mein gedankliches Vermächtnis. In diesem Band ist alles niedergelegt. Vertiefen Sie sich in Ruhe in die Materie und werten Sie meine Schlussfolgerungen selbst. Entscheiden Sie, was zu tun ist. Sie können das Werk vernichten oder anderen zugänglich machen“, sagte Weinstein. „Natürlich müssen das andere lesen“, stammelte Reichenbach. „Vermeiden Sie meinetwegen Schmeicheleien. Ich bin nur ein alter, komischer Kauz mit krausen Gedanken. Wichtig ist nicht, was ich denke, sondern nur, was andere in meinem Geschreibsel begreifen wollen. Gehen Sie jetzt. Um Himmelswillen gehen Sie endlich und starren Sie kein Loch ins Universum, sonst beginne ich am Ende noch, an den eigenen Theorien zu zweifeln“. Weinstein hatte Reichenbach ein in Leder gebundenes Buch in die Hand gedrückt. Dann legte er seinen Arm um dessen Schulter und gab ihm den Impuls, sich in Richtung Tür zu bewegen.

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