KOMPAKT magazin Nr. 15

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KOMPAKT Ich habe Einen Termin fĂźr Sie!

Nr. 15 | Sommer 2019

magazin

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Gesundheit unter Druck Die Gesundheit steht Kopf

Die unterschätzte Droge

Hormonisierung statt Harmonie

Zahlen und Fakten

Alkohol und Schwangerschaft

Wunderdroge Hormone?


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editorial

Ist das Gesundheitssystem krank, wenn wir krank sind? Liebe Leserinnen und Leser, krank zu sein ist ein Zustand, den niemand einnehmen möchte und den man seinem ärgsten Feind nicht wünscht. Dennoch passieren uns Krankheiten. Manche überfallen uns nur kurz und sie sind von einem schnellen Heilungsverlauf. Andere sind mit fürchterlichen Begleiterscheinungen und Schmerzen verbunden. Und oft genug rückt damit wie ein Damoklesschwert die Endlichkeit des eigenen Seins ins Blickfeld. Hoffnung und Vertrauen auf medizinische Hilfe ist dann alles, woran man sich klammert. Wer erfolgreich sein Ungemach überwindet oder zumindest Linderung erfährt, zählt in der Regel zu den Glücklichen. Doch es existiert ein anderer Bereich, in dem das Gesundheitssystem mit all seinen Verästelungen vom Hausarzt, über das Krankenhaus, vom Spezialisten bis zum Ärger mit der Krankenkasse oder von der Rehabilitation bis zur Pflege diskutiert wird. Selten unter einem guten Stern. Kaputt gespart, marode, korrupt, nachlässig und nie im Sinne der Patienten – so lauten die vernichtenden Urteile. Doch ist das System wirklich so schlecht oder sind es vielfach verengte Wahrnehmungen, der Hader mit dem eigenen Schicksal, Selbstmitleid und Schuldzuweisungen gegenüber anderen, wodurch die Verantwortung einzig einem System übergeholfen werden kann? Rund 231 Milliarden Euro sollen laut Schätzerkreis der Gesetzlichen Krankenversicherungen die Einnahmen für 2019 im deutschen Gesundheitsfond betragen. Dem stehen Ausgaben von etwa 244 Milliarden Euro gegenüber. Der sogenannte Gesundheitsmarkt ist einer der größten Wirtschaftsbereiche der Republik. Und die Ausgaben steigen pro Kopf von Jahr zu Jahr. Wir haben einige Fakten über das Gesundheitswesen in dieser Ausgabe zusammengetragen und verschiedene Einrichtungen detailllierter beschrieben. Wir hoffen, Sie haben mit dem vorliegenden jüngsten KOMPAKT magazin eine gesunde Lektüre. Herzlichst Ronald Floum und Thomas Wischnewski

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Inhalt edItoriAl

der daRm: besChützer Und aucH schäDiger

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Ist das Gesundheitssystem krank, wenn wir krank sind?

Woher kommt das neue Interesse am Darm?

inHaltsVerzeIchnis

keinE zeIt? giBt es nicht!

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Alle Themen im Magazin

Humanas Pflege GmbH

woRan wIr alLe leidEn

seLtenen erKrankUngen auf deR spUr

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Einleitung

AOK Sachsen-Anhalt

weNn die geSundhEit kOpf steHt

wohnen Von dEr schöNsten seiTe

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Zahlen & Fakten

„Service-Wohnen” Lebenshilfe Magdeburg

die veRmessUng deR psycHe

waS kosTet diE pfleGe?

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Psychiatrie & Physiotherapie

Wohnen und Pflegen Magdeburg gGmbH

dieS & das

der arZt am biLdschiRm

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Kurioses

Telemedizin in Sachsen-Anhalt

mit omA ist gut kiRscheN essEn

ein zuHause an deR elBe.

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Haus Hoheneck Ebendorf

Pflegezentrum „An der Elbe” GmbH

hoRmoniSieruNg statT haRmoniSieruNg

inSpiraTionen & ideEn

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Wunderdroge Hormone?

Tipps & Trends Media Markt Magdeburg

diE untErschätzte droGe

diE sprEchendE spRechsTundeNhilfe

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Alkohol in der Schwangerschaft

Buchtipp: Herr Doktor, tut das weh?

miT gesUnden FüssEn duRch deN alltAg 16

Schuh-Erhard

IMPRESSUM Herausgebende Gesellschaft: KOMPAKT MEDIA GmbH & Co. KG Redaktion: Thomas Wischnewski, Ronald Floum (v.i.S.d.P.), Birgit Ahlert, Tina Heinz, Sophie Altkrüger, Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. Reinhard Szibor, Prof. Dr. Markus Karp, Prof. Dr. Viktor Otte, Prof. Dr. Peter Schönfeld Prof. Dr. Gerald Wolf, Gastautoren: Axel Römer, Sandra Ahlert,

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Dr. Paul R. Franke Anzeigen: Britta Roders, Kerstin Kunde-Würpel, Michael Sternberg Buchhaltung: Nicole Schulz Adresse: Breiter Weg 202 | 39104 Magdeburg Telefon: 0391/ 79 29 67 50 E-Mail: post@magdeburg-kompakt.de Internet: www.magdeburg-kompakt.de Verbreitete Auflage: 28.680 Exemplare KOMPAKT magazin erscheint viermal jährlich und ist

der Ausgabe von MAGDEBURG KOMPAKT beigelegt. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt die Gesellschaft keine Gewähr. Leserbriefe vertreten nicht unbedingt die Meinung der Redaktion. Die Weiterverwendung von Beiträgen, Fotos und eigens für MAGDEBURG KOMPAKT entworfene Anzeigen ist nur mit schriftlicher Genehmigung der Gesellschaft gestattet. Das nächste Magazin erscheint im September 2019. Es gilt die Preisliste vom 1. Januar 2019.


Woran wir alle leiden Ü

bers Kranksein gibt’s viele Sprüche: „Die beste Krankheit taugt nichts“ oder „Ein gesunder Mensch ist auch nur ein Mensch, der nicht gründlich genug untersucht wurde“. Kein Selbsttröstungspruch hilft gegen ein Gebrechen. Aber wir Menschen sind halt Ausdruckswesen, die ihr Inneres stets und ständig anderen mitteilen wollen. Das gehört zu unserer Natur. Auch das Krankwerden, genauso wie das Gesunden. Gäbe es die Heilkräfte unseres Organismus nicht, wäre jede Krankheit ein Todesurteil. Und wir könnten nicht drüber reden. Im Verlauf des Lebens bleibt ja niemand von Krankheit verschont. Deshalb können auch alle mitreden. Ich bin jetzt in diesem Alter, in denen sich die Tagesgespräche häufiger um die kleinen und großen Gebrechen, über die Erfahrungen mit diesem Arzt oder jener Ärztin drehen oder gar über die Erlebnisse während eines Krankenhausbesuches. Früher – also im zarten Alter von 15 bis 25 – da tauschten wir uns über die besten Actionfilme und neuesten Songs von AC/DC aus. Das Leben macht echte Experten aus uns. Erst sind wir Musik- und Filmkenner, dann Berufsspezialisten und mit den Jahren werden wir Leidensexperten. Einige bringen es mit ihrem persönlichen Fachwissen gar so weit, da könnte sich manch Mediziner eine Scheibe abschneiden. Mit zunehmenden Lebensjahren lernt man eine Menge. Heute bekommt sogar der alte Spruch des römischen Philosophen Seneca eine völlig neue Bedeutung. Nicht für die Schule, sondern fürs Leben lernen wir, so soll es der Gelehrte geschrieben haben. In Wahrheit geht der Satz inhaltlich umgekehrt. Aber egal, Selbsttäuschung ist auch eine Krankheit, vielleicht die einzig gute. Nun sind wir also Schüler im Umgang mit der Gebrechlich-

keit unseres Wesens. Ich habe aber so meine Zweifel, ob die Leidensberichte wirklich einen positiven Effekt haben. In jungen Jahren hat Austausch viel mit Wissenszuwachs zu tun. Ob das mit Erfahrungen über Krankheiten auch so ist? Also, wenn es um neue wissenschaftliche Erkenntnisse geht, vielleicht. Wenn derartiges geschrieben steht oder im TV berichtet wird, dauert es meistens noch Jahre bis aus Forschung medizinische Wirklichkeit wird. Egal, ich klage nicht. Schließlich sind die Ärzte heute um ein Vielfaches im Wissen über Behandlungsmöglichkeiten weiter als zu Zeiten meiner Großmutter. Die besprach ihre Warzen noch und legte Zwiebeln drauf. Nicht, dass ich etwas gegen Naturheilverfahren hätte. Immer her damit. Aber gegen ein Virus oder eine kaputte Hüfte ist leider kein Kraut gewachsen. Ich meine, wenn das Reden über eine Krankheit hilft, soll man es machen. Die Angst vor weiterer Beeinträchtigung oder gar vor dem Tod wird nicht besser, wenn sie nur Schleifen im eigenen Hirn macht. Dennoch glaube ich, dass eine Menge Mist bei der ganzen Quatscherei herauskommt. Dass immer alles ganz schlecht ist, die Medizin, die Krankenhäuser, die bösen Ärzte, die nicht helfen können oder wollen. Überhaupt ist das Gesundheitssystem an allem schuld und damit natürlich die Politik. Als wären Politiker Heiler. Dass mir ein Leben lang ärztlich geholfen wurde – bei Fieber, Schnupfen, Magenbeschwerden, Armbruch und Gallenleiden – darüber rede ich gern. Das sollte man bei allem Schmerz nicht vergessen. Aber worüber schreibe ich hier? Ist auch nur Geschwätz über Krankheiten, die nichts taugen. Ständig über’s Leid zu reden, bringt nichts und sich darüber zu beklagen, dass die anderen immer über ihre Gebrechen sprechen, bringt auch nichts. Das Leben und sein Verlauf ist ein Leiden, an dem wir alle leiden. Axel Römer

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Wenn die Gesundheit Kopf steht enn man krank ist, steht die Gesundheit Kopf und jeder wünscht sich eine schnelle und möglichst unkomplizierte medizinische Hilfe. Doch Wunsch und Wirklichkeit klaffen häufig auseinander. Im Wartezimmer der Hausärzte brauchen akute Leiden zunächst viel Geduld. Mit einer Überweisung an einen Facharzt geht das Warten für einen freien Termin meistens erst los. Oft genug kann nicht sofort eine sichere Diagnose gestellt werden. Weitere Untersuchungen sind nötig. Laborbefunde oder bildgebende diagnostische Verfahren verzögern die Gewissheit über die Ursache einer Erkrankung zusätzlich. Selbst bei einem Krankenhausbesuch erscheinen die Abläufe zwischen Aufnahme, Bettenplatz, Untersuchungen und pflegerischer Betreung manchmal wie ein Martyrium im Labyrinth einer bürokratischen Gesundheitsfabrik, deren Fließbänder wie unter einer sozialistischen Planerfüllung fortwährend einen Mangel an Zeit und Ressourcen zu Tage fördern. Die Schlussfolgerungen aus solch empfundener Marter münden dann in Flüche über ein kaputt gespartes Gesundheitssystem, Ärztemangel und unterbezahltes Pflegepersonal.

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Die Einnahmen und Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) steigen von Jahr zu Jahr (s. Grafik Seite 6). 2017 betrugen die Gesamteinnahmen für die GKV 233,9 Milliarden Euro. Ausgegeben wurden 230,4 Milliarden Euro. Für das laufende

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Jahr werden gar Ausgaben von 244 Milliarden Euro prognostiziert. Mit jährlichen Gesundheitsaufwendungen von rund 375 Milliarden Euro – knapp 100 Milliarden davon für ärztliche Leistungen – fließt in Deutschland so viel Geld in den Gesundheitsbereich wie in kaum einem anderen Land. Der Anteil der Gesundheitsaufwendungen am Bruttoinlandsprodukt lag zuletzt bei 11,5 Prozent. Nach Angaben der BARMER hatten 2017 rund 93 Prozent der deutschen Bevölkerung Kontakt zu einem ambulanten Arzt. Bundesweit wurden dabei rund 709 Millionen Behandlungsfälle registriert. Wo bleibt das Geld für ständig steigende Ausgaben? Schließlich beklagen wir allseits einen fortschreitenden Ärztemangel. Nur zeigt die Statistik zunächst andere Fakten. 1960 gab es in Deutschland (West) ingesamt 92.806 berufstätige Ärzte. Im Jahr 1990 waren es im vereinigten Deutschland 237.750. Zum Stichtag 31. Dezember 2018 zählte die Bundesärztekammer 392.402 berufstätige Mediziner. In keinem Jahr ist die Gesamtanzahl zurückgegangen, sondern stetig gestiegen. Die statistische Arztdichte entwickelte sich von 452,3 Einwohnern pro Arzt zu 211 Einwohner auf einen Mediziner. Aus diesen stets gestiegenen Zahlen der Bundesärztekammer lassen sich schwer Mangel und rückläufige Versorgung ablesen. Schon gar keine Lücken im System. Dennoch werden ständig die Klagelieder über einen


fortwährenden Niedergang gesungen. Es muss also andere Faktoren geben, aus der die Sichtweisen über ein wenig effizientes Gesundheitssystem enstehend und aus der laufend Engpässe in medizinischen Bereichen erklärt werden. Aufschlussreicher ist da schon die Gliederung der Ärzteschaft nach Fachgebieten. So sank beispielsweise die Anzahl niedergelassener Allgemeinmediziner 2018 gegenüber dem Vorjahr um 1,8 Prozent auf aktuell 30.975. Ebenso rückläufig sind die Zahlen für Fächärzte der Frauenheilkunde (-0,7%) und Geburtshilfe, bei den Hals-Nasen-Ohren-Ärzten (-0,9%), bei Haut- und Geschlechtskrankheiten (-0,5%) als auch bei den Radiologen (-2,1%). Rückgänge bei den Allgemeinmedizinern sind vor allem bei den stationär tätigen Medizinern zu verzeichnen. Ihre Zahl nahm um 2,5 Prozent gegen 2017 ab. Fachgebiete, in denen mehr Ärzte als zuvor arbeiteten, findet man in der Hygiene- und Umweltmedizin (stationär +13,9%), in der Neurochirurgie (stationär + 5,2%) in der Psychosomatischen Medizin und Psychotherapie (stationär +2,8%). Bei den niederglassenen Ärzten findet man Steigerungsraten in der Kinder- und Jugendlichen Psychotherapie (+2,8%), in der Neurologie (+4,5%), im Öffentlichen Gesundheitswesen (+4,8%) oder in der Psychiatrie und Psychotherapie (+3,0%). In der Ärzteschaft findet man wie in anderen gesellschaftlichen Bereichen vermehrt den Trend, in Teilzeit zu arbeiten. Vor allem in ländlichen Gebieten wird also die Versorgung auf manchem medizinischen Fachgebiet schwieriger. Gerade Allgemeinmediziner und Fachärzte fehlen dort. Absolventen der Hochschulen und Universitäten wollen genauso wie viele andere ihrer Generation lieber in Städten mit einem bunteren Angebot für Freizeit, Unterhaltung und Infrastruktur für Kinder leben. Das Missverhält-

nis zwischen Stadt und ländlichem Raum wird die Differenz in der medizinischen Versorgung weiter wachsen lassen. Dies wird möglicherweise Auswirkungen in der statistischen Lebenserwartung zeigen. Wenn Notfälle nicht mehr in kurzer Zeit versorgt werden können, steigt logischerweise die Morbiditätsrate. Es gibt aber noch einen weiteren Aspekt, der enormen Druck auf das Gesundheitssystem ausübt. Und das sind die Bürger bzw. Patienten selbst. So steigen die Arztbesuche pro Kopf ebenfalls seit Jahren. Statistisch konsultierte 1991 jeder Deutsche 5,3 Mal einen niedergelassenen Mediziner. Bis 2017 hat sich die Zahl auf zehn Besuche pro Kopf fast verdoppelt. In der Zahl sind die Kontakte mit stationären Einrichtungen noch nicht berücksichtigt. Insgesamt soll sie dann 17 Kontakte pro Brüger betragen. Der Anspruch nach medizinischer Hilfe hat also weit über dem Maß zugenommen, wie möglicherweise einzelne ärztliche Fachgebiete diesem gerecht werden können. Kritik am Gesundheitssystem kann also nicht nur mit Argumenten wie zu wenig Geld oder zu wenig Personal geäußert werden, sondern muss stets auch um ein weiter steigendes Wunschdenken nach maximaler Gesundheitssicherheit gedacht werden. Dass dann das individuelle Leiden mit dem komplexen Versorgungs- und Abrrechnungssystem kaum auf einen Nenner gebracht werden kann, liegt eigentlich auf der Hand. Die Politik, die in diesem Bereich steuernd eingreifen soll, hat aber kaum Einfluss darauf, welche Versorgungserwartungen die Patienten mit der Zeit entwickeln. Der medizinische Fortschritt wird weitere Therapiemöglichkeiten hervorbringen, die Wünsche nach Inanspruchnahme befördern werden. Das Gesundheitssystem kann also niemals perfekt werden und wird weiter unter kritischem Beschuss stehen. Und zwar durch jeden, der damit konfrontiert ist. Thomas Wischnewski

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Die Vermessung der Psyche n Deutschland sind jedes Jahr etwa 27,8 Prozent der erwachsenen Bevölkerung von einer psychischen Erkrankung betroffen. Das entspricht rund 17,8 Millionen betroffene Personen“, schreibt die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) in einem Bericht vom Januar 2019. Psychische Erkrankungen zählen nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bösartigen Neubildungen und muskuloskelettalen Erkrankungen zu den vier wichtigsten Ursachen für den Verlust an gesunden Lebensjahren. Außerdem sollen Menschen mit psychischen Erkrankungen im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung eine um zehn Jahre verringerte Lebenserwartung haben. Die Befunde klingen alarmierend.

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Man nimmt an, dass psychische Störungen heute nicht häufiger auftreten als zu Zeiten vor der Existenz der Psychotherapie. „Menschen mit psychischen Störungen fallen heute schneller durchs Raster als früher, weil sie mit anderen nicht so gut auskommen. Früher ist der Schizophrene einfach mit auf den Acker gegangen und musste mit keinem reden. Heute muss jede Verkäuferin hohe soziale Kompetenzen haben“, sagt Professor Michael Linden, Psychiater und Psychologe an der Berliner Charité. Natürlich lässt sich diese Aussage nicht mehr nachprüfen. Genauso gut könnte man auch die Annahme aufstellen, dass Geradlinigkeit und relative Einfachheit über Lebenswege und Bedingungen sowie die Möglichkeiten, diese intellektuell zu begreifen, weniger geistige Dissonanzen hervorriefen als die heutige Kompelxität an Anforderungen, Spezialisierungen und Differenzierungen. Es ließe sich daraus quasi eine Problem-Explosion vermuten. Partnerwahl, Kinderbetreuung, schulische, berufliche, gesundheitliche und gesellschaftliche Maßstäbe bringen sicher allein wegen ihrer permanenten Diskussion Menschen häufiger in Zweifel und Stresszustände. Daraus ließe sich neben einer gesunkenen Hemmschwelle, psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen, außerdem erklären, warum eine wachsende Anzahl an Menschen überhaupt eine Einordnung ihrer psychischen Verarbeitungspotenziale einerseits bewerten lassen und anderseits Orientierungen erhalten möchte. Nun arbeitet die medizinische und psychologische Psychotherapie bei schweren Störungen wie Depressionen oder gar Schizophrenie mit begleitender Medikation. Allein 2017 wurden den Krankenkassen 25 Millionen Packungen Antidepressiva in Rechnung gestellt. Selbst Therapien, bei denen keine Psychopharmaka eingesetzt werden, zeigen überwiegend positive Erfolge. Die Wirksamkeit von Kognitiver Verhaltenstherapie wurde in Tausenden Studien und Hunderten Meta-Analysen nachgewiesen. Der Erfolg der Behandlung wird in der Regel anhand von Fragebögen gemessen. Patienten werden zu den Symptomen vor Beginn und nach Ende der Therapie befragt. Laut diesen Erhebungen wirkt Psychotherapie bei 60 bis 80 Prozent der Betroffenen. Jedem fünften Patienten könnte allerdings überhaupt nicht geholfen werden.

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Was bedeutet jedoch der Komplex psychischer Störung und ihrer Therapierbarkeit für die Gesellschaft? Warum enstehen erst so viele Irrungen und Wirrungen, die beispielsweise mit depressiven Begleiterscheinungen einhergehen? Müssen wir nicht auch einen Mangel an individueller Wissens- und Kompetenzvermittlung beklagen? Steigenden Diagnosen und mehr therapeutische Unterstützung sowie ein wachsende Zahl an Psyche-Spezialisten unterläuft die Entwicklung eben nicht. Im Gegenteil, möglich ist nämlich auch, dass sich mit einer systemischen Versorgung die Reizschwelle für Problemsichten weiter absenkt. Vereinzelung und Vernetzung könnten ebenso wie Katalysatoren die Stabilität des Seelenheils negativ beeinflussen. Je höher der Austausch über subjektiv wahrgenommene Stressfaktoren, je deutlicher wird sich die Vermutung zur Gewissheit wandeln. Wenn Kinder heute vielleicht rein entwicklungsbedingt Defizite in der Gruppe zeigen, soll ein Therapeut eingreifen und die betroffenen Schützlinge wieder auf Kurs bringen. Eltern legen damit offenbar häufiger die Verantwortung gegenüber ihrem Nachwuchs in die Hand anderer. Unter solchen Tendenzen werden sich wohl kaum wirksame Handlungsalternativen verbreiten. Aufgrund des Wissens über die starke Prägung im Kindesalter wäre hier sicher mehr Aufklärung in der elterlichen Erziehung nötig. Möglicherweise ist sogar eine Debatte darüber hilfreich, ob nicht sowohl elternpädagogische Konzepte als auch mehr lebenspraktische Erfahrungen und reflektierende Bewertungselemente im jugendlichen Alter vermitteln werden könnten. Bisher folgt die Logik für steigende psychische Störungen vorrangig dem Erklärungsmuster, dass Anforderungen in Schule, Studium oder Arbeit ausschlaggebende Gründe für seelische Beeinträchtigungen erzeugen würden. Doch nehmen wir heute mit der Inflation der Bildschirme und der Explosion artifizieller Bilder immer länger Inszenierungen auf. Die Millenium-Generation ist gar unter der Selbstverständlichkeit einer permanent existenten künstlichen Welt aufgewachsen. Welche Wirkungen hat das auf die inneren, teils unbewussten Bewertungen im Hirn eines Menschen sowie auf deren Entwicklungen? Diesbezüglich funktioniert das Therapieren genauso wie das Wahrnehmen der Gegebenheiten. Die Schwierigkeiten und Beeinträchtigungen sind halt da, nun müsste man nur noch lernen, mit ihnen umzugehen oder sie irgendwie vermeiden. Von einer angemessenen Ursachenforschung und Überlagerung der vielfältigen Einflüsse hört man öffentlich wenig. Da das Bewusstein eines Menschen nicht allein aus seinen Hirnleistungen heraus erklärt werden kann, sondern dessen Entwicklung mit der Welt, die darauf einströmt zusammenhängt, kann Psychotherapie heute nur Arbeit an den Symptomen bleiben. Und die Vermessung des Einzelnen sagt überhaupt nichts über den Zustand vieler und deren gegenseitige Beeinflussung aus. Da muss in Zukunft mehr passieren, wenn wir nicht alle therapiert werden möchten. Thomas Wischnewski


Zahlen und Fakten zu Psychiatrie und Psychotherapie • An der spezialisierten vertragsärztlichen Versorgung von Erwachsenen mit psychischen Erkrankungen nahmen 2017 in Deutschland 25.873 Psychotherapeuten und 5.877 spezialisierte Fachärzte teil. Von den Psychotherapeuten sind 6.121 ärztliche Psychotherapeuten und 19.752 Psychologische Psychotherapeuten

• In Deutschland waren 2017 insgesamt 44.310 Psychologische sowie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten in verschiedenen Bereichen tätig. Davon haben 35.095 in ambulanten Einrichtungen und 7.052 in stationären oder teilstationären Einrichtungen gearbeitet. Darüber hinaus verfügen 2016 16.059 Fachärzte anderer Disziplinen über die Zusatzbezeichnung „Psychotherapie“ oder „Psychoanalyse“, von welchen 11.265 niedergelassen sind.

• Die Zahl der nicht ärztlichen Psychotherapeuten ist von 3.783 (2012) auf 5.102 im Jahre 2015 angewachsen.

• In einem Quartal nehmen etwa 1,1 Millionen gesetzlich versicherte Patienten psychotherapeutische Leistungen bei niedergelassenen Psychotherapeuten in Anspruch. Die häufigsten Behandlungsdiagnosen für ambulante Richtlinien-Psychotherapie sind mit 82 Prozent Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen sowie affektive Störungen.

• Die durchschnittlichen Kosten einer Psychotherapie betragen

Verteilung der Psychotherapeuten je 100.00 Einwohner Die Karte zeigt die Anzahl der Psychotherapeuten je 100.000 Einwohner auf der Ebene der Kreise und kreisfreien Städte (Stand 2015). Je dunkler die Färbung, desto höher ist die Psychotherapeutendichte in der jeweiligen Region. Bedarfsindikatoren wie Alter, Geschlecht, Bildungsabschluss oder Erwerbsstatus werden dabei nicht berücksichtigt. Quelle: Bertelsmann Stiftung

3.725 Euro – bezogen auf eine Psychotherapie mit der durchschnittlichen Dauer von 46 Sitzungen und 20 Monaten.

• 25 Millionen Packungen mit Antidepressiva wurden im Jahr 2017 bei den Krankenkassen abgerechnet. Das sind sieben Mal so viel wie vor 25 Jahren.

• Laut einer Umfrage unter Vertragspsychotherapeuten hat sich die durchschnittliche Wartezeit auf einen Ersttermin beim Psychotherapeuten seit 2017 von 12,5 auf 5,7 Wochen verringert. Bis zum Beginn einer Richtlinientherapie vergehen nach dieser Befragung im Durchschnitt insgesamt 19,9 Wochen.

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dieS & das

Katzen sollen heilen Es ist schon ein Kreuz mit dem Kreuz. Doch wer unter Rückenproblemen leidet, sollte sich einen Stubentiger anschaffen. Eine österreichische Studie ergab, dass die Frequenzen des Katzen-Schnurrens, also die regelmäßigen Tonwiederholungen, Schmerzen lindern und sogar heilen kann. Wer sich allerdings keinen Fellträger zulegen möchte, kann auf ein spezielles Katzenschnurr-Therapiegerät zurückgreifen. Es soll bereits nach wenigen Anwendungen Erfolge erzielen.

POPEL ESSEN STÄRKT DAS IMMUNSYSTEM Nasebohren ist eklig und gehört nicht zum guten Ton. Studien zeigen, dass mehr als 90 Prozent hin und wieder in der Nase bohren. Und dies zeigt, dass fast jeder mal popelt. Doch schon als Kind lernenwir: Schleim aus der Nase gehört ins Taschentuch. Eine aktuelle Studie zeigt, dass dies falsch ist. Popel essen ist sogar gesünder. Da die Nase wie eine Art Filter funktioniert, sammeln sich in ihr viele Bakterien an. Gelangen diese durch den Verzehr von Popeln in den Darm, können sie dort laut den Forschern das Immunsystem stärken. Zudem berichten Studien, dass der Nasenschleim noch bei weiteren Beschwerden helfen kann. So soll er auch vor Magengeschwüren oder Atmenwegserkrankungen schützen.

HALS- UND BEINBRUCH

Seinem Gegenüber einen „Hals- und Beinbruch” mit auf den Weg zu geben, zeugt auf den ersten Blick nicht von Respekt. Doch ein kurzer Blick in die Sprachgeschichte zeigt, wie es dazu kommt, dass wir uns statt Glück und Erfolg Knochenbrüche wünschen. Die Redewendung stammt ursprünglich aus dem Hebräischen. Dort sagt man „hazlacha uwracha", um sich viel Glück zu wünschen. Die jiddische Form des Glückwunsches heißt: hatslokhe un brokhe – in etwa „Glück und Segen". Dies hat man im deutschsprachigen Raum falsch verstanden und daraus „Hals- und Beinbruch” gemacht.

KUCHE

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Kostenfaktor H2O In Deutschland verbraucht ein Mensch pro Tag durchschnittlich 125 Liter Wasser. Erkankt man, kann sich dieser Verbrauch drastisch erhöhen. In einem deutschen Krankenhaus werden im Durschschnitt täglich 300 bis 500 Liter Wasser pro Bett verbraucht. Der Wasserverbrauch pro Bett ist damit zwei- bis viermal so hoch wie für eine Privatperson. Bei einem Krankenhaus mit 500 Betten sind dies rechnerisch täglich bis zu 250.000 Liter Wasser. Waschen, sterilisieren, heizen oder kühlen – für Krankenhäuser ist dies ein großer Kostenfaktor.


Mit Oma ist gut Kirschen essen ufgeregt rutscht Mia* bei Frühstück auf ihrem Stuhl hin und her. Die Eltern lächeln und freuen sich, denn sie kennen den Grund: Gleich geht es nach Ebendorf, die Oma besuchen. „Da ist immer was los“, sagt die 7-Jährige begeistert und macht sich für den Weg bereit. Ob wohl heute schon die Kirschen reif sind? Gleich neben Omas neuem Wohnhaus steht ein Kirschbaum. Der ist gar nicht so riesig, sodass sogar Mia schon einige pflücken konnte. Die Kirschen weiter oben pflückt Oma Lisa*. Ernten ist für die Bewohner ausdrücklich erlaubt. Das hält fit und macht glücklich. Auch einen Baum mit Pflaumen gibt es, doch die sind erst später reif.

A

Gern hört Mia ihrer Oma zu, wenn diese von ihrem neuen Leben erzählt. Sie wohnt jetzt im Haus Hoheneck. Das klingt nobel. Vor allem aber ist es schön dort, erzählt die Enkelin mit leuchtenden Augen. Ringsum das Haus gibt es Bäume und Büsche, grüne Wiesen und viele Blumen. Ein kleiner Park. Da gehen die beiden gern spazieren. Oder sie setzen sich auf eine der Holzbänke und lauschen dem Zwitschern der Vögel. „Oma erklärt mir dann, welchen Vogel wir gerade hören.“ Vor allem freut sich Mia, dass ihre Oma nicht mehr allein wohnt. „Seitdem ist sie viel fröhlicher.“ Es gibt noch 80 Frauen und Männer, die meisten ungefähr in ihrem Alter. „Eine Frau ist sogar schon 102!“, weiß das Mädchen zu berichten. Manche haben ein Einzelzimmer, andere wohnen zu zweit. „Da hat man immer jemanden zum Reden. Oder falls etwas passiert, ist jemand da, der Hilfe holen kann.“ Wer im Haus Hoheneck lebt, hat immer wieder eine andere Beschäftigung. Ob Faschingsfeier oder Frühlingsfest, Konzert vom Shantychor oder Zupforchester, ob Angehörigentag oder Erntedankfest – jede/r kann, muss aber nicht mitmachen. Groß ist die Freude, wenn die Kinder aus der benachbarten Kita zu Besuch sind. „Die singen so schön“, freut sich Oma.

Im Juli kommen sie wieder, dann wird gemeinsam ein Grillfest gefeiert. Es gibt sogar ein Schlachtefest. „Wie früher“, hat die Seniorin ihrer staunenden Enkelin erzählt, „als es noch keinen Supermarkt gab.“ Lachen und Freude halten gesund. Im Haus Hoheneck wird aber noch viel mehr getan: Täglich gibt es Ergotherapie, zwei Mal in der Woche Physiotherapie sowie Spaziergänge, Gedächtnistraining, gemeinsame Kaffeenachmittage, Vorlese- und Musikstunden oder es werden Gesellschaftsspiele gespielt. Mias Oma mag am liebsten Bingo – und den Massagesessel im unteren Bereich des Hauses. Der lockert Verspannungen und aktiviert die Muskulatur, hat die Leiterin des Hauses, Angelika Heinemann, erklärt. Sogar Menschen mit Demenz vergessen nicht, wie er funktioniert und nutzen ihn gern. An schöne Dinge erinnert man sich am liebsten, hat Oma Lisa gesagt. Mia erinnert sich gern an den Besuch bei ihr. Das nächste Mal, so erzählt sie, kommt sie mit dem Bus. „Das wollen wir üben. Dann kann ich, wenn ich größer bin, Oma allein besuchen fahren. Darauf freue ich mich schon!“ (notiert von Birgit Ahlert/ *Namen aus Datenschutzgründen geändert)

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Hormonisierung statt Harmonisierung or rund 50 Jahren trat die hormonelle Antikonzeption ihren Siegeszug durch die Welt an. Richtiger: durch alle Industrienationen dieser Welt. Ein gewaltiger Aufschwung für die pharmazeutische Industrie. Zum ersten Mal wurden solche hochpotenten Pharmaka nicht für die vergleichsweise kleine Gruppe der kranken Frauen produziert, für die eine Hormontherapie wegen einer gynäkologischen Erkrankung nötig war. Jetzt war jede Frau in der Geschlechtsreife eine potentzielle Kundin. Welch ungeheure Möglichkeiten, welch riesiger Markt! Zu Beginn gab es noch eine gewisse Scheu und Zurückhaltung den Heranwachsenden gegenüber. Doch diese Zurückhaltung wurde durch den Vergleich mit dem Risiko einer ungewollten Schwangerschaft bei den Teenagern überwunden. Nebenbei gesagt: Die psycho-sozialen Auswirkungen dieser Erfindung waren vielleicht noch größer als die wirtschaftlichen. Zum erstenmal in der Geschichte der Menschheit wurde mit einer sehr sicheren Methode der Empfängnisverhütung die Fruchtbarkeit von der Lustfunktion des Geschlechtsverkehrs abgekoppelt. Es ist schwer vorstellbar, dass die Phase der „sexuellen Revolution” Ende der sechziger Jahre ohne die „Pille” möglich gewesen wäre.

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Nachdem nun der Markt mit den hormonalen Antikonzeptiva gesättigt war, schien eine weitere große Steigerungsrate nicht in Sicht. Im Gegenteil: Infolge der steigenden Zahl der Infektionen mit AIDS erlebte sogar das für die Verhütung so schwächliche Kondom eine Renaissance. Jetzt aber entdeckten die Forscher der pharmazeutischen Industrie im Bündnis mit der Lobby der gynäkologischen Ordinarien die Frau nach den fruchtbaren Jahren: Die Frau in und nach den Wechseljahren. Die nächste große Welle von Applikationen an einen großen Teil der gesunden Population von zum Teil völlig beschwerdefreier Frauen begann. Liest man die medizinische Literatur, so hat man den Eindruck, dass eine neue Wunderdroge entdeckt wurde. Berichtet wurde von positiven Wirkungen auf fast alle physischen und psychischen Funktionen. Es schien, als ob der mittelalterliche Traum vom Jungbrunnen für die Frauen Wirklichkeit geworden wäre. Gestern war eine hormonale Kontrazeption bei einer Frau über 35, die Raucherin war, wegen der Gefahr von Thrombosen und Embolien fast eine Kontraindikation. Heute steht der Hormonmedikation der rauchenden Frau in der Postmenopause nichts entgegen. Im Gegeteil: Eine gewisse protektive Funktion auf Herz und Kreislauf ist zu erwarten. Ein erhöhtes Krebsrisiko? Im Gegenteil! Und natürlich die Osteoporose! Nun ist aber eine leichte Osteoporose

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ebenso wenig eine Krankheit wie eine faltig werdende Haut oder grau werdende Haare. Wichtiger sind die pathologischen Folgen der Osteoporose, z. B. Frakturen. Laut der Statistik von Henderson besteht nun für eine Osteoporosefraktur eine Morbiditätsrate von nur 55 auf 100.000 Frauen der Altersgruppe von 65 bis 74 Jahren. Das sind nicht mehr als 0,055 Prozent! Nichts gegen die positiven Auswirkungen von Östrogenen auf den weiblichen Organismus. Ich möchte auch nicht einer Frau vom Gebrauch dieser Hormone abraten. Aber ich bin dagegen, wenn suggeriert wird, dass mit dieser Pille alle die Probleme der älter werdenden Frau gelöst werden könnten. Wie im Ausspruch von Mephisto im Drama „Faust” von Goethe, der in der Hexenküche sagt: „Und mit diesem Trank im Leibe wird Helena aus jedem Weibe”. Hier wird es falsch. Denn das bedeutet, alle psychischen und sozialen Probleme des Älterwerdens als Ursachen verschiedener klimakterischer Störungen zu negieren. Der Mensch und sein Lebensgefühl ist nicht mehr als ein Produkt der Funktionsfähigkeit seiner Drüsen? Nein, so einfach ist es nicht. Verschiedene Untersuchungen haben immer wieder gezeigt: 1. Ein Placebo hat oft eine ebenso hohe therapeutische Wirksamkeit wie die verschiedenen Hormongaben. 2. Bei einem bestimmten Prozentsatz der Patientinnen konnte auch durch die Therapie mit Hormonen keine entscheidende Besserung erreicht werden. Jeder Frauenarzt kennt diese Patientinnen, die auch nach dem 5. Hormonwechsel immer noch die gleichen Beschwerden haben und den Gynäkologen in eine Balint-Gruppe treiben können. Vergessen wir nicht beim Lesen der Hochglanzschriften mit den schönen farbigen Grafiken der pharmazeutischen Industrie nicht: Die Wechseljahre sind mehr als nur eine hormonale Umstellung. Van Keep spricht von einer dreifachen Transformation in den Wechseljahren. Nur die eine ist die biologische – also in erster Linie die hormonelle Transformation. Die zweite Transformation aber ist die soziale Umstellung. In der Familie ändert sich die gesamte Situation. Die Rolle als Mutter endet. Die Kinder gehen aus dem Haus und gründen selbst eine Familie. Die Rolle als Großmutter beginnt. Der Tod der eigenen Eltern fällt oft in dieses Alter. Wichtige Bezugspersonen sind nicht mehr vorhanden. Auch die Situation in der Ehe ist oft verändert. Die Ehe ist vielleicht formaler und liebloser geworden. Sie hat mehr den Charak-


ter einer Wirtschafts- und Wohngemeinschaft angenommen. Auch Scheidungen sind häufiger in diesem Zeitraum, weil manche Männer meinen, in diesem Alter mit einer jungen Frau das Leben noch einmal von vorne beginnen zu können. Es findet also ein zunehmender Verlust der Geborgenheit statt. Wenn noch die Arbeitslosigkeit dazu kommt, so ist der Verlust der Geborgenheit total. Und das alles wollen wir mit einer Gabe von Hormonen heilen? Die dritte Transformation ist psychisch. Spätestens mit dem Ende der generativen Funktion ist endgültig klar, dass die Zeit der Jugend unwiederbringlich verloren ist. Die eigene Attraktivität, die Schönheit lässt nach. Gedanken über die Vergänglichkeit des Lebens tauchen auf. Ebenso wie Gedanken an Altern, Krankheiten und Tod. Diese Gedanken nehmen umso mehr Raum ein, je größer der Verlust der Geborgenheit ist. In der Tat, es gibt soziologische Beobachtungen, dass Frauen, die spät noch ein Kind bekommen haben, weniger an klimakterischen Beschwerden leiden als andere Frauen. Das gilt auch für Frauen, die einen leitenden und verantwortlichen Beruf haben. Wer aber von jungen Jahren an sein Leben ganz auf Familie und Mutterschaft eingestellt hat, erfährt in den Wechseljahren mit Enttäuschung, dass der Beruf „Mutter” nur einen Arbeitsvertrag für ca. 20 Jahre hat – ohne die Chance einer Verlängerung. Wie gesagt, ich spreche nicht gegen eine großzügige Verordnung von Hormonen in den Wechseljahren. Aber ich denke, es ist ein Irrtum, wenn wir glauben, dass die Gabe irgendeines Hormons die Lösung für all die psychischen und sozialen Probleme wäre. Was Menschen in dieser Altersgruppe brauchen – Frauen und Männer – ist die „Umwertung aller Werte”. Eine neue Rangreihe der Werte muss jeder für sich erarbeiten. Neue Kontakte sind nötig, neue Freundes- und Bekanntenkreise müssen gefunden werden. Damit der dro-

henden Vereinsamung vorbeugt wird. Es ist wichtig, dass neue Lebensziele entdeckt werden. Das heißt aber auch, dass alte Lebensziele revidiert werden! Abschied nehmen von nahestehenden Menschen und liebgewonnenen Vorstellungen ist ein Tagesordnungspunkt. Ich denke, es ist deutlich, dass hier mehr als ein Hormon gebraucht wird. Auch wenn uns durch verschiedene Autoren suggeriert wird, dass die Östrogene auch die psychischen Symptome zum Verschwinden bringen. Aber wenn wir die Schriften dieser Autoren kritisch betrachten, so sehen wir, dass das Thema Psyche in der gesamten Abhandlung nur einen winzigen Raum einnimmt – im Gegensatz zur Chemie der Steroide! Dazu kommt, dass unter dem Abschnitt Psyche der Inhalt oft nicht sehr hilfreich für uns ist. Wenn es ganz schlimm kommt, wird auch noch der Gebrauch von Psychopharmaka empfohlen. Was wirklich fehlt, ist das verständnisvolle Gespräch mit der Patientin. Das Gespräch über ihre Situation. Die Anregung, neue Wege zu beschreiten. Das vorsichtige infrage stellen der inneren Werteskala. Es leuchtet ein, dass hier oft mehr als nur ein Gespräch nötig ist. Erst wenn die Bereitschaft und die Möglichkeit für ein solches psychosomatisches Therapiekonzept vorhanden ist, hat die Patientin die Chance aus der disharmonischen Störung der Wechseljahre herauszukommen und wieder eine biopsycho-soziale Stabilität und gewisse Harmonie zu erlangen. Diese Harmonie ist wichtiger und gesünder als die Hormone.

Dr. med. Paul R. Franke FA für Gynäkologie u. Geburtshilfe, FA für Psychomatische Med. u. Psychotherapie Ehrenpräsident der Dt. Gesellschaft für Psychosomatische Frauenheilkunde und Geburtshilfe (DGPFG)

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DIE UNTERSCHÄTZTE DROGE

Das eine „Gläschen in Ehren” kann beim künftigen Nachwuchs der entscheidende Tropfen sein zwischen Genie und lebenslanger Betreuung. Alkohol ist die meist unterschätzte Komponente bei schwangeren Frauen und ihrem Freizeitverhalten. Wisssenschaftler warnen vor den Folgen selbst kleinster Konzentrationen an Alkohol während der Schwangerschaft.

Von Sandra Ahlert*, B. Sc. Psychologie

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st doch nur ein Gläschen zur Entspannung. Und überhaupt schadet das ja nur in den ersten Monaten. Oder? Laut Bericht der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen kommen jedes Jahr 10.000 Kinder mit einer Fetalen Alkoholspektrumstörung, kurz FASD, zur Welt. Und das allein in Deutschland. Die Dunkelziffer liegt Schätzungen zufolge noch weitaus höher. Damit zählt FASD zu den häufigsten angeborenen Behinderungen. Zum Vergleich: das Down-Syndrom kommt bei 1.200 Neugeborenen pro Jahr vor. Und dennoch können die meisten Menschen hierzulande mit dem Begriff FASD nichts anfangen, wissen kaum etwas über die Folgen von Alkoholkonsum während der Schwangerschaft. Erstmals wurde der Begriff des Fetalen Alkoholsyndroms 1968 von Paul Lemoine, Leiter der Pädiatrie am Centre Hospitalier Universitaire in Nantes, verwendet. Grundlegend war dabei eine Studie von Lemoine und seinen Kollegen mit 127 Kindern im Alter von 0-16 Jahren, bei der sich zeigte, dass Kinder mit ähnlichen körperlichen Auffälligkeiten (z. B. Minderwuchs, Mikrozephalie, Auffälligkeiten im Gesicht) sowie Schädigungen des zentralen Nervensystems eines gemeinsam hatten: eine alkoholabhängige Mutter. Spätere Forschungen bestätigten diesen Zusammenhang, allerdings ist heute bekannt, dass auch geringe Mengen von Alkohol bereits zu diesen Beeinträchtigungen führen können. Alkohol ist ein Mitosegift und wirkt als solches direkt auf die Zellteilung. Zellen im zentralen Nervensystem und den Organen können sich also weniger vermehren, feine Strukturen bilden sich nur unzureichend aus. Während der Schwangerschaft gelangt Alkohol dabei über die Plazenta direkt in den Blutkreislauf des ungeborenen Kindes. Da die zur Verarbeitung notwendigen Organe aber noch nicht vollständig ausgebildet sind, wird der Alkohol beim Fötus deutlich langsamer abgebaut als bei der Mutter. Genauer gesagt zehnmal langsamer. Damit hat das Gift zehnmal mehr Zeit, sich schädigend auf den fötalen Organismus auszuwirken. Und das über den gesamten Verlauf der Schwangerschaft. Lediglich in den ersten 1-2 Wochen gilt das sogenannte Alles-oder-Nichts-Prinzip – kommt es in dieser Zeit zu einer Schädigung des Fötus, führt dies zur Fehlgeburt. Im Anschluss an diese Zeitspanne wirkt sich Alkohol dauerhaft negativ auf die Kindesentwicklung aus. Denn auch wenn sich bereits am Anfang wichtige Organe wie das Herz, die Augen und die Extremitäten entwickeln, die empfindlichen Feinstrukturen des Gehirns reifen bis zur Geburt – und

sogar noch danach. Daher ist Alkohol nicht nur während der gesamten Schwangerschaftsdauer, sondern auch noch in der Stillzeit, bei der Nahrungsmittel weiter über die Muttermilch aufgenommen werden, schädlich für das Kind. Je nach Zeitpunkt und Ausmaß des mütterlichen Alkoholkonsums variieren die Auswirkungen. Eine Vielzahl von Bereichen und Funktionen kann betroffen sein – aus diesem Grund handelt es sich bei FASD um eine Spektrumstörung. Neben dem Vollbild des Fetalen Alkoholsyndroms (FAS) gibt es daher auch weitere Unterformen: das partielle Fetale Alkoholsyndrom (pFAS) sowie pränatal alkoholinduzierte entwicklungsneurologische Störungen (ARND). Wird zu Beginn der Schwangerschaft getrunken, kann es unter anderem zu Herzfehlern oder Leberschäden kommen. Auch Auffälligkeiten im Gesicht können entstehen. So haben die Kinder dann oft verkürzte Augenlidspalten, ein ausgestrichenes Philtrum (Bereich zwischen Nase und Oberlippe) oder eine sehr schmale Oberlippe. Alkoholkonsum in späteren Phasen der Schwangerschaft wirkt sich hingegen vor allem auf die Hirnstrukturen aus. Folgen sind zum Beispiel Aufmerksamkeitsdefizite, Verzögerungen in der Sprachentwicklung, eingeschränkte Merkfähigkeit, unzureichende Impulskontrolle, Verhaltensauffälligkeiten. Oft fällt es den Betroffenen schwer, Konsequenzen aus Handlungen abzuleiten oder aus Erfahrungen zu lernen. Dies liegt häufig nicht an einer Intelligenzminderung, sondern an hirnorganisch bedingten Einschränkungen der sogenannten Exekutiven Funktionen. Von außen wird ihr Verhalten oft als Faulheit oder fehlende Motivation interpretiert. Doch so sehr sie sich bemühen, sie machen immer und immer wieder die gleichen Fehler und schaffen es dabei nicht, sich an wechselnde Umstände anzupassen. Langzeituntersuchungen zeigen, dass diese Auswirkungen über die gesamte Lebensdauer bestehen. Ein großer Teil der Menschen, die von FASD betroffen sind, schafft keinen Schulabschluss, erlernt keinen Beruf, gerät in Konflikt mit dem Gesetz oder entwickelt selbst Probleme mit dem Konsum von Alkohol oder anderen Drogen. Mehr als zwei Drittel ist sein Leben lang auf Betreuung und Unterstützung im Alltag angewiesen. Und all das nur, weil während der Schwangerschaft nicht auf das Trinken von alkoholischen Getränken verzichtet wurde. Denn so umfassend und andauernd die Auswirkungen von Alkohol auf einen Menschen sind – Fetale Alkoholspektrumstörungen sind zu 100% vermeidbar. (* Die Autorin forscht zu FASD und arbeitet mit Betroffenen)

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Mit gesunden Füßen durch den Alltag uf dem Weg zur Arbeit über den gepflasterten Fußweg hetzen, im Büro stundenlang vor dem Computer sitzen und den Feierabend möglichweise stehend bei einem netten Konzert verbringen. All das tut weder den Füßen noch dem Rücken gut. Dabei sind es unsere Füße, die uns durchs Leben tragen und es ist der Rücken, der dafür verantwortlich ist, dass wir uns aufrecht halten und fortbewegen können. Füße und Rücken – ja, der gesamte Körper – hat daher das Beste verdient. Und das Beste beginnt bei den richtigen Schuhen. Zu hoher Absatz, zu weiche Sohle, zu schmale Passform. Es gibt viele Eigenschaften bei Schuhen, die nicht nur den Füßen, sondern auch den Gelenken und der Wirbelsäule schaden können. Die richtige Beratung ist dabei essenziell. Bei SCHUH ERHARD wird genau darauf Wert gelegt und es findet sich eine große Auswahl an Schuhen für Damen und Herren, in Unter- bis Übergrößen, in unterschiedlichen Weiten, für Problemfüße, mit austauschbaren Einlagen und in modischer Vielfalt. So bietet beispielsweise der österreichische Hersteller „Think!“ Schuhe – für Damen und mit der neuen Herbst-/Winterkollektion auch für Herren – in unterschiedlichen Farben und ausgefallenen Mustern. Die Marke ist nicht nur für ihr individuelles Design, sondern auch für Natürlichkeit bekannt. So wird beispielsweise chromfrei gegerbtes Leder verarbeitet, das mit gemahlenen Rindenextrakten gefärbt wird. Mit ihrer Philosophie setzt die Firma zudem auf bequeme Schuhe, die für die richtige Gehbewegung und Dämpfung sorgen sowie Durchblutung und Körperhaltung unterstützen. Auf natürlich gegerbtes und gefärbtes Leder aus Deutschland und Italien setzt auch das in der Pfalz ansässige, familiengeführte Unternehmen Lugina, das die Marke „Waldläufer“ herstellt. Schuhe mit Abrollsohle gehören ebenso zum Repertoire wie Schuhe für breite und sensible Füße, Softschuhe, Fersenpolster-Schuhe und orthopädische Schuhe – allesamt handgefertigt. Ebenfalls beliebt sind die Schuhe der schweizer Firma „Joya“, die ein bequemes und einzigartiges Laufgefühl fördern. Grund dafür ist die elastische Sohle aus PolyurethanWeichschaum, die für eine stark dämpfende und entlastende Wirkung sorgt und den natürlichen Bewegungsablauf unterstützt. Der Schuh verfügt über ein weiches, dynamisches Fußbett und imitiert das Gehgefühl am sandigen Meeresufer. Lassen Sie sich bei SCHUH ERHARD beraten und dabei Füße, Rücken und Gelenke verwöhnen.

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Der Darm: Beschützer und auch Schädiger

Vor hundert Jahren wurden die Bakterien im Darm noch als gefährliche Eingeweidebewohner angesehen. Heute wird ihnen als Unterstützer des Immunsystems, Mitspieler bei Multipler Sklerose und dem Schlaganfall viel Aufmerksamkeit zuteil. | Von Peter Schönfeld

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Woher kommt das neue Interesse am Darm? ch habe vor Jahren den populärwissenschaftlichen Bestseller „Darm mit Charme“ gelesen. Dabei ist mir allerdings nicht klar geworden, wo bei diesem Organ der Charme liegen soll. Ein französischer Moralist und Literaturnobelpreisträger des 20. Jahrhunderts, Albert Camus („Die Pest“, „Der Fall“), hat einmal über den Charme gesagt: „Charme ist die Art, wie ein Mensch ,Ja' sagt, ohne dass ihm eine bestimmte Frage gestellt worden ist“. Danach ist der Charme also ein Produkt des Gehirns, das ein nicht ausgesprochenes Anliegen in eine für jedermann verständliche und bejahende Körpersprache übersetzt. Wie kann uns dann aber der Darm als charmant erscheinen? Hat der Darm etwa doch einen Zugriff auf das Gehirn?

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Heute hat sich mein Horizont über den Darm etwas erweitert und ich habe inzwischen auch von einer „Darm-Hirn-Achse“ gehört. Auch die Forschung nimmt den Darm immer mehr in den Fokus, genauer gesagt, das Zusammenleben des Vermieters mit seinen bakteriellen Untermietern. Diese, das Darmmikrobiom – ich bevorzuge den blumigeren Ausdruck Darmflora – soll rund 100 Billionen verschiedener Bakterienstämme (rund 1 Kilo) umfassen, und seinem Vermieter von vielfältigem Nutzen sein. Selbst die Bienen und andere Insekten besitzen eine solche Darmflora – als Verdauungsunterstützer. Ein Eingriff in die Darmflora stört das Zusammenleben zwischen den Untermietern und dem Vermieter, wie es fast jeder als Durchfall nach einer oralen Antibiotika-Therapie schon einmal erlebt hat. Als am Ende des 19. Jahrhunderts die Bakterien als Krankmacher entdeckt wurden, war es naheliegend die Darmflora als Feind im Körper zu sehen. Die Ärzte riefen zum Kampf gegen diese Krankheit („intestinale Toxämie“) auf. Ein extremer Therapievorschlag war die Entfernung des Dickdarms. Unser Immunsystem müsste doch eigentlich der Darmflora auch den Kampf ansagen? Dessen Handlungsmaxime ist ja, wenn etwas Fremdes im Körper ist, dann muss es vernichtet werden. Da vom Immunsystem aber keine Reaktion kommt, muss dieses irgendwie gelernt haben, die Untermieter zu tolerieren. Das ist tatsächlich auch der Fall, dank der regulatorischen T-Lymphozyten. Begonnen hat das neue Interesse an der Darmflora mit dem schwer zu verstehenden Sachverhalt, dass der eine bei gleicher Zufuhr von Nahrungskalorien immer dicker wird, wogegen der andere sein Gewicht behält. Es wurde deshalb vermutet, dass die Darmflora ihrem Wirt in einem unterschiedlichen Grade hilft, dem Verdauungsbrei die Kalorien zu entziehen.

„Kaiserschnittbabys“ haben eine andere Darmflora Unser Immunsystem wird auch durch die bakteriellen Untermieter des Darms gestärkt. Beim traditionellen Gebären wird der Darm

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des Neugeborenen von mütterlichen Bakterien besiedelt, wogegen sich bei Kaiserschnitt-Geburten die Besiedlung verzögert. Eine breit angelegte Studie hat nun einen möglichen Zusammenhang zwischen durch Kaiserschnitt geborenen Kindern und deren späteren gesundheitlichen Problemen aufgedeckt. Laut einem Artikel in der Zeitung „Die Welt“ haben dänische Forscher dazu den gesundheitlichen Werdegang von 1,9 Millionen Kindern der Jahrgänge 1977 bis 2012, die durch vaginale Geburt oder Kaiserschnitt zur Welt gekommen sind, von der Geburt bis zur Pubertät verfolgt. Die „Kaiserschnittbabys“ hatten in ihrem späteren Leben häufiger Probleme mit Asthma (um 23 Prozent), Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa (um 20 Prozent) und Immundefekten (um 46 Prozent) zu kämpfen. Da sich das bakterielle Spektrum von Neugeborenen nach vaginaler Geburt und Kaiserschnitt-Geburt unterscheidet, erfolgt bei letzteren die bakterielle Erstbesiedlung auch durch die Falschen (Hautkeime der Mutter und des OP-Personals). Bakterien (Bacteroides, Bifidobacterien, Lactobacilli), die an der Entwicklung des Immunsystems beteiligt sind, gibt es bei den „Kaiserschnittbabys“ viel weniger. Es wird auch vermutet, dass durch den fehlenden Geburtsstress bei der Kaiserschnitt-Geburt die Atemwege der Neugeborenen vorerst schlechter angepasst sind.

Auch bei Multipler Sklerose redet der Darm mit Angesichts des heutigen Wissensstandes scheinen sich die bakteriellen Untermieter gegenüber dem Gehirn wie „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ in der Novelle von Robert Louis Stevenson zu verhalten. Vorlage der Novelle war das wahre Leben eines Kunsttischlers aus Edinburgh, der ein Doppelleben führte. Tagsüber war er Musterbürger, nachts Krimineller. In gewisser Weise verhält sich die Darmflora ähnlich, sie kann das Gehirn krank machen, aber auch schützen. Auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie in Düsseldorf wurde 2015 berichtet, dass der Darmflora eine wesentliche Bedeutung als Auslöser der Multiplen Sklerose (MS) zukommt. Von dieser Autoimmunerkrankung sind allein in Deutschland 170.000 bis 240.000 betroffen (Krankheitskosten pro Jahr pro Patient 40.000 Euro). MS wird häufig zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr diagnostiziert, Frauen sind 2,5-mal häufiger betroffen als Männer und in Europa besteht ein Nord-Süd-Gefälle. Bei MS greift das körpereigene Immunsystem die Nervenbahnen in Schüben an, wodurch es zu irreparablen Schäden der Signalleitung kommt. Mit genetisch veränderten Mäusen wurde nun herausgefunden, dass diese eine der MS ähnliche Erkrankung entwickelten, wenn sie sauber, aber nicht keimfrei untergebracht waren. Im Gegensatz dazu war eine keimfrei gehaltene Kontrollgruppe vor der Erkrankung komplett geschützt. Wurde nun in den Darm von Mäusen der Kontrollgruppe die Darmflora erkrankter Mäuse übertragen, entwickelte sich bei diesen MS kurze


Zeit später. So scheint es naheliegend, dass die MS durch die Darmflora ferngesteuert wird. Für eine Mitwirkung der „Darm-HirnAchse“ spricht auch eine Korrelation zwischen der Zusammensetzung der Darmflora und der psychischen Befindlichkeit. So besitzen depressive Patienten (mit und ohne Antidepressiva-Behandlung) deutlich weniger Bakterien der Gattung Coprococcus und Dialister. Man weiß schon lange, dass die Ernährung die Darmflora verändert. Könnte es also sein, dass unser Essen die Häufigkeit und den Verlauf der MS beeinflusst? Dafür gibt es in der Tat Hinweise. Die Japaner stellen ihre traditionellen Essgewohnheiten mehr und mehr auf die der Westeuropäer um. Auffällig ist, dass mit dieser Umstellung das Auftreten der MS zugenommen hat. Auch gibt es in Westeuropa Anzeichen dafür, dass MS durch einen hohen Kochsalzgehalt und dem Vorkommen bestimmter Fettsäuren im Essen gefördert wird. Angesichts solcher möglichen Zusammenhänge zwischen der MS und dem Essen denkt man daran, bestimmte Bakterien der Darmflora mit „Leckerli“ (Ballaststoffen = Präbiotika, wie Artischocken, Chicorée, Weizen, Roggen oder Bananen) zu fördern und den Wirt zusätzlich mit „guten“ Bakterien (bestimmte Jogurte = Probiotika) zu versorgen.

Die Darmflora kann den Schaden bei Schlaganfall begrenzen Als wenn ein Schlaganfall nicht schon für sich ein großes Problem wäre! Viele der Betroffenen entwickeln danach auch noch eine Lungenentzündung. Aber woher kommen die Bakterien, die die Entzündung verursachen? Bei einem Schlaganfall kommt es nicht nur zum Gefäßverschluss, sondern der Darm wird auch durchlässiger und einige Bakterien können ihn deshalb verlassen. Außerdem kann der Darm den Schlaganfall durch von der „Darm-Hirn-Achse“ transportierte Signale begrenzen. Belege dafür kommen von Untersuchungen an Mäusen, deren Darmflora mit Penicillin-ähnlichen Antibiotika verändert wurde. Nach einer solchen „Antibiotika-Kur“ wurde bei den Mäusen ein Schlaganfall (operativ) ausgelöst. Zur großen Überraschung ergab sich dabei, dass die mit Antibiotika behandelten Mäuse einen deutlich gerin-

geren Gehirnschaden hatten als die Mäuse der Kontrollgruppe (ohne „Antibiotika-Kur“). Ein geringerer Hirnschaden wurde auch dann gefunden, wenn die Mäuse der Kontrollgruppe vor dem Schlaganfall einen Stuhltransfer von Antibiotika behandelten Mäusen erhalten hatten.

Gallensäuren sind mehr als die Assistenten der Verdauung Übrigens, das Gehirn hat nicht das alleinige Privileg, Signale aus dem Darm zu empfangen. Auch andere Organe, wie die Leber oder die Muskulatur erhalten diese in Gestalt der Gallensäuren. Die Popularität der Gallensäure beruhte lange Zeit ausschließlich auf ihrer Wirkung als Unterstützer der Fettverdauung. Bei extremer Adipositas ist die Magen-Bypass-Operation als Ultima Ratio angesagt. Dabei wird das Aufnahmevermögen des Magens für das Essen bis zu 70 Prozent verkleinert. Dadurch verringert sich nicht nur das Gewicht, sondern im Blut zirkulieren auch mehr Gallensäuren. Diese bringen den bei Adipositas entgleisten Zuckerstoffwechsel wieder einigermaßen ins Lot. Die Wissenschaft erklärt das damit, dass Gallensäuren als Signale an Sensoren der Körperzellen „klingeln“ und zu mehr Ordnung im Stoffwechsel aufrufen. Noch eine letzte Bemerkung über den Charme des Darmes. Die meisten unter uns verstehen unter Charme eine Anziehungskraft, die vom gewinnenden Wesen einer Frau oder eines Mannes ausgeht. Wenn man diese Sicht auf den Darm überträgt, dann üben doch seine neuen Wirkungen im Körper eine die Neugier reizende Anziehungskraft aus. Prof. Dr. Peter Schönfeld: Chemiestudium und Promotion an der TU Dresden (1966 – 1973). Von 1973-1976 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentralinstitut für Organische Chemie der Akademie der Wissenschaften der DDR. Habilitation 1991 und seit 1995 Hochschuldozent für Biochemie an der Medizinischen Fakultät der Ottovon-Guericke-Universität Magdeburg.


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s ist das mit Abstand am häufigsten gehörte Argument, wenn es um Pflege und Betreuung älterer Menschen geht: Wenn man doch bloß mehr Zeit hätte, in der man sich um jede und jeden Einzelnen kümmern könnte, das wäre toll… Und es ist ja auch so; jede Pflegebedürftige und jeder Pflegebedürftige hat es verdient, dass sich „Kümmerer“ um sie bemühen, ohne auf die Uhr schauen zu müssen!

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Das Pflege-Unternehmen, das genau das – nämlich mehr Zeit für die einzelne Pflege zu organisieren – von sich behauptet, ist Humanas (korrekt lautet der Name „Humanas Pflege GmbH und Co. KG“) mit Sitz in Lindhorst nahe der Colbitz-Letzlinger-Heide. Humanas wirbt mit dem Slogan „Leben, wo man Zuhause ist!“. Das suggeriert eine Nähe zu den „Kunden“, den älteren – oft pflegebedürftigen – Menschen, die es anderswo offenbar nicht so gibt.

Selbstbestimmt leben mit so viel Unterstützung wie nötig, ist das Leitbild bei Humanas.

Keine Zeit? Gibt es nicht! Mehr Zeit für eine liebevolle Betreuung und Pflege der Älteren, geht das? 20 KOMPAKT magazin

Seit September 2018 verstärkt Mandy Chartron (Foto rechts) das Kundenmanagement von Humanas. „Mich hat das Konzept mit einem hohen Personalschlüssel angesprochen. Ich glaube, nur so wird eine wirklich gute Pflege möglich. Und das ist mir persönlich ganz wichtig. Ich möchte abends nach getaner Arbeit mit einem guten Gefühl ins Bett gehen und das geht nur, wenn ich genügend Zeit für die Versorgung hatte. Auch die Vorgabe bei Humanas, ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, hat mich neugierig gemacht“, sagt die zweifache Mama und gelernte Altenpflegerin. Humanas bietet in dreizehn Wohnparks in Sachsen-Anhalt momentan circa 270 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern langfristige berufliche Perspektiven. Die Nachfrage in den Wohnparks ist groß, gegenwärtig werden etwa 530 Frauen und Männer betreut. Gerade die Idee, Standorte auf dem Lande, in Dörfern oder Kleinstädten einzurichten, überzeugt offenbar viele. Getreu dem Motto „Leben, wo man Zuhause ist“, bleiben die älteren Menschen in ihrer Heimat, müssen eben nur „um die Ecke“ umziehen. Das gilt übrigens auch für das Einstellen von Pflegepersonal. Es wird immer versucht, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden, die im Ort oder sozusagen „drum herum“ wohnen. Gelingt dies, gibt es beste Voraussetzungen für eine von Anfang an sehr gute Vernetzung in den Gemeinden und eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit. Dass Humanas allein dadurch als attraktiver Arbeitgeber häufig empfohlen wird, nimmt die Führungsriege des nach wie vor wachsenden Unternehmens gern in Kauf. Dazu kommt die immer wieder eingeforderte „gute Vereinbarkeit von Arbeit und Familie“. Auch dabei möchte Humanas hohe Standards setzen. Von der Dienstplangestaltung bis hin zur Einbindung Familienangehöriger in den Alltag der Wohnparks wird die jeweilige individuelle Lebenssituation der Beschäftigten berücksichtigt. Die von Humanas praktizierte Bezuschussung von Kinderbetreuungskosten, fachliche Weiterbildung auf Kosten des


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Zwei-Zimmer-Appartements mit Terrasse im Humanas Wohnpark

Arbeitgebers, ein betriebliches Gesundheitsmanagement inklusive der Vermeidung von Wechselschichten – all das sind weitere Argumente für junge Mütter und Väter, gerade hier zu arbeiten. Es hat sich herumgesprochen, dass man bei Humanas gut arbeiten, leben und auch verdienen kann.

Im Juli wird es, wie schon bei allen anderen Bauprojekten vorher, einen „Tag der offenen Baustelle“ geben, wo sich dann Interessierte ein eigenes Bild machen können vom Konzept der Humanas Pflege GmbH & Co. KG.

Im Übrigen haben bei Humanas auch Quereinsteiger gute Chancen. Sie können in Praxistagen für sich prüfen, ob die Pflege ein für sie vorstellbarer Berufszweig ist. Wenn das so ist, bekommen die neuen Kolleginnen und Kollegen über ein Mentoren-Programm berufserfahrene Partner an ihre Seite gestellt. „Die größte Herausforderung neben der Gewinnung und Bindung motivierter Fachkräfte ist nach meiner Überzeugung die Gestaltung nachhaltig gesunder Arbeits- und Lebenswelten“, sagt Steffi Pfuhle, Personalmanagerin bei Humanas. Klingt vielleicht etwas nach Prospekt, aber genau das wird – wie beschrieben – bei Humanas tatsächlich gelebt. Gegenwärtig betreibt Humanas dreizehn Wohnparks in Sachsen-Anhalt. Die Standorte reichen von Brehna an der A9 im Süden bis hoch ins altmärkische Tangermünde. Erst vor wenigen Tagen öffnete Pflegedienstleiterin Heike Fricke die Türen für die ersten Bewohner im jüngsten Humanas-Wohnpark in Heyrothsberge am Wasserturm. In Magdeburg laufen aktuell die Baumaßnahmen in der Hans-Grade-Straße auf vollen Touren – das ist das Gelände gleich neben der ARAL-Tankstelle am Olvenstedter Graseweg. Dies wird übrigens der erste ‚grüne‘ Wohnpark in der Nähe zur bereits bestehenden Tagespflege in Olvenstedt. Die Häuser werden mit Retentions-Gründächern versehen, deren Begrünung einen Großteil von Niederschlägen zurückhält. Zudem entsteht auf dem Wohnpark-Gelände ein Feuchtbiotop mit viel Buschwerk – ideal für Insekten wie Bienen und andere.

Pflegedienstleiterin Heike Fricke im Gespräch mit Bürgermeister Kay Gericke auf der Baustelle zum kürzlich eröffneten Wohnpark Heyrothsberge

Fotos: Humanas

Humanas Pflege GmbH & Co. KG Zu den Lehmkuhlen 7 • 39326 Colbitz OT Lindhorst Telefon: 039207 / 84888-0 E-Mail: info@humanas.de Website: www.humanas.de


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Seltenen Erkrankungen auf der Spur AOK Sachsen-Anhalt unterstützt Mitteldeutsches Kompetenznetz

ie können für die Betroffenen eine enorme Belastung sein und waren lange Zeit eher ein Randthema in der Medizin. Dabei sind seltene Erkrankungen insgesamt gar nicht so selten, wie Dr. Katharina Schubert weiß. Knapp vier Millionen Menschen leiden darunter deutschlandweit. Die Ärztin fungiert im Mitteldeutschen Kompetenznetz Seltene Erkrankungen (MKSE) als Lotsin für Patienten und Ärzte. Das MKSE vernetzt die Spezialisten der Region mit Ärzten und Wissenschaftlern anderer Teile Deutschlands und der Welt. Während in Sachsen-Anhalt das MKSE zentrale Beratungsstelle für Ärzte und Patienten mit seltenen Erkrankungen ist, gibt es bundesweit weitere solcher Einrichtungen mit unterschiedlicher Expertise. Die AOK Sachsen-Anhalt beteiligt sich seit 2015 mit 55.000 Euro jährlich an der Finanzierung der Stelle der Lotsin und fördert damit die interdisziplinäre Zusammenarbeit des Zentrums und ihre fachliche Bündelung.

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„Ziel ist eine bessere medizinische und wirtschaftlichere Versorgung der Patienten“, sagt Andreas Goldmann, Referent für strategische Versorgungsplanung der AOK Sachsen-Anhalt. Seltene Erkrankungen sollten möglichst im Frühstadium erkannt, das Fortschreiten herausgezögert und schneller der richtige Therapieweg gefunden werden. „Für die Patienten beAndreas Goldmann, Referent für strategische Versorgungsplanung bei der AOK Sachsen-Anhalt.

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Dr. Katharina Schubert verhilft Patienten mit einer seltenen Erkrankung auf den Weg zu ihrer richtigen Therapie. Die Stelle der Lotsin im MKSE wird von der AOK Sachsen-Anhalt gefördert.

deutet das bessere Chancen auf Hilfe und vielleicht sogar auf Heilung“, so Goldmann. „Seltene Erkrankungen sind zu 80 Prozent genetisch bedingt. Die Beschwerden beginnen oft schon im Kindesalter, können aber auch erst im Erwachsenenalter einsetzen“, berichtet Dr. Schubert, die derzeit ihre Ausbildung zur Fachärztin für Kinderheilkunde absolviert. Die gebürtige Blankenburgerin ist seit dem Beginn ihres Medizinstudiums 2004 in Magdeburg und seit 2011 am Universitätsklinikum Magdeburg tätig. „Den Patienten fehlt oft der richtige Ansprechpartner. Dass die AOK unsere Arbeit in diesem Maße unterstützt, ist sehr wichtig. Viele unserer Patienten haben einen langen Leidensweg hinter sich. Die Förderung der Lotsenstelle setzt am Herzstück des MKSE an“, lobt die Ärztin. Als Lotsin ist Dr. Schubert die erste Anlaufstelle für Patienten und Ärzte. Sie sucht nach einem Spezialisten, der die richtige, also wegweisende Diagnostik in Gang setzt. Dafür setzt sie sich sehr intensiv mit der Krankengeschichte auseinander. Mit der Hilfe von Kollegen verschiedenster Fachrichtungen bringt sie die Fälle in den interdisziplinären Fallkonferenzen ein, um dann den Patienten Empfehlungen für weitere diagnostische Maßnahmen zu geben oder Anlaufstellen zu benennen. Im vergangenen Jahr hatte sie rund 300 Fälle aus Mitteldeutschland zu bearbeiten. Als selten sei eine Krankheitsform definiert, wenn nicht mehr als fünf von 10.000 Menschen davon betroffen sind. Etwa

Fotos: Mahler / AOK Sachsen-Anhalt

7.000 bis 8.000 verschiedene seltene Erkrankungen seien derzeit verzeichnet, immer wieder kämen neue hinzu. Dies begründet sich in einem Voranschreiten der medizinischen Forschung und der Weiterentwicklung diagnostischer Möglichkeiten. Die richtige Diagnose ist der Schlüssel für eine optimale Therapie. Bei Kongenitalem Hyperinsulinismus etwa. Diese Erkrankung, bei der immer wieder Unterzuckerungen auftreten, lasse sich in vielen Fällen durch eine Operation heilen. Ein weiteres Beispiel sei Morbus Pompe, eine Speicherkrankheit, die in einer Muskelschwäche resultiere, sei neu mit Medikamenten behandelbar. Auch bekannte Stoffwechselerkrankungen, wie Mukoviszidose, zählten zu den seltenen Erkrankungen. Die Diagnosestellung sei jetzt schon im Neugeborenenscreening möglich. Das MKSE wurde 2014 unter Leitung von Prof. Dr. Klaus Mohnike, als Kooperation der Universitätskliniken Magdeburg und Halle gegründet. Unter Mitwirkung von Prof. Martin Zenker (Institut für Humangenetik, Universitätsklinikum Magdeburg), Prof. Kerstin Lorenz (Klinik für Viszerale Chirurgie, Universitätsklinikum Halle) und Prof. Cord Sunderkötter (Hautklinik, Universitätsklinikum Halle) bietet das Zentrum mit der ärztlichen Lotsin Hilfestellung, sowohl bei unklarer Diagnose als auch bei bekannter seltener Erkrankung. Das MKSE ist verknüpft mit verschiedenen Europäischen Referenznetzwerken, die unter anderem für Patienten mit Kleinwuchs, angeborenem Hyperinsulinismus oder Stoffwechselerkrankungen eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Fachzentren und Ärzten aus ganz Europa ermöglichen.

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Wohnen von der schönsten Seite

ildegard Kretschmer genießt die warme Abendluft auf dem kleinen Balkon. Das Vogelgezwitscher beruhigt auf eine angenehme Weise. Am Nachmittag schauten noch die Enkel und Urenkel bei der rüstigen Rentnerin vorbei. Ein Lächeln legt sich auf das Gesicht von Hildegard, wenn sie an ihre Liebsten denkt. Am 1. April gab sie ihr Haus in Leipzig auf, in dem sie ihr Leben verbrachte. Seit mehreren Jahren wohnte sie allein in dem riesigen Objekt, das allmählich zu groß erschien. Sie tauschte das Leipziger Domizil gegen eine moderne Seniorenwohnung mitten in der Magdeburger City bei „Service-Wohnen” der Lebenshilfe. Hildegard Kretschmers Enkel Lukas, der als Arzt an der Uniklinik nur wenige Meter entfernt arbeitet, hörte von der neuen Wohnform an der Leipziger Straße/Ecke Halberstädter Straße. Jetzt bewohnt Hildegard ein kleines Appartment, möbliert mit eigenem Inventar aus ihrem Haus. Ein Wandteppich lockert die Atmosphäre auf. Zahlreiche Bilder in Rahmen stehen auf dem Sideboard und berichten von einem bewegten Leben.

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„Service Wohnen” steht für ein selbstständiges Wohnen in den eigenen vier Wänden – und das trotz einer Einschränkung oder Pflegebedürftigkeit. Mieter wie Hildegard Kretschmer finden hier eigene, barrierefreie Appartments und können genau die Angebote in Anspruch nehmen, die für das eigene Wohlbefinden und die Selbstständigkeit erforderlich sind. Den Mietern stehen zahlreiche Unterstützungsangebote direkt im Haus zur Verfügung: von der Ta-

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gespflege bis zum Pflegedienst, von der Zimmerreinigung bis hin zum Arztbesuch. Die 1A-Wohnungen finden sich – Nomen est Omen – im Gebäude Leipziger Straße 1A. Die modernen, barrierefreien und attraktiven Appartments der Lebenshilfe-Werk Magdeburg gemeinnützige GmbH mit 25 Quadratmetern Wohnfläche sind alle mit Bad ausgestattet. Zusätzlich steht den Mietern ein großzügig gestalteter Wohnbereich sowie eine überdachte Terrasse zur Verfügung. Hier lässt sich gemeinsam mit den anderen Mietern der Alltag verbringen. Auch kann man Zusatzleistungen in Anspruch nehmen – ganz nach individuellem Wunsch. Ein eigener Pflegedienst bietet die passende Unterstützung bei Pflegebedürftigkeit oder anderen Einschränkungen. Ob Hilfe bei der Körperpflege, Ernährung, Sicherheit bei der Medikamenteneinnahme, die Ausführung ärztlicher Verordnungen oder eine 24-Stunden-Pflege – das und vieles mehr, wie auch hauswirtschaftliche Angebote, steht den Mietern zur Verfügung. So wird beispielsweise die Reinigung des Appartments, die Besorgung von Einkäufen oder das Waschen und Bügeln der Wäsche übernommen. Die Mitarbeiter greifen den Mietern der 76 Wohneinheiten täglich unter die Arme. Im Haus ist auch eine internistische Praxis sowie eine Ergo- und Physiotherapie. Künftig lädt eine hauseigene Cafeteria mit 60 Plätzen, die im Sommer auch einen Terrassenbetrieb anbietet, zu Kaffee, Imbiss und Kuchen ein und soll zu einer Begegnungsstätte mit Kiezcharakter wachsen. Die günstige Straßenanbindung und die Nähe zu den öffentlichen Verkehrsmitteln geben den Mietern Spielraum für selbstständige Ausflüge in die nahe City. Hildegard Kretschmer ist eine der ersten Bewohnerinnen im neuen Objekt der Lebenshilfe. Schnell hat sie sich einge-

wöhnt und die Vorzüge der notwendigen Unterstützung schätzen gelernt. Nach zwei Stürzen in ihrem eigenen Haus, ist sie jetzt froh, nicht mehr alleine leben zu müssen. Selbstbestimmt mit eigener Wohnung, dennoch mit anderen Mietern in ähnlicher Situation in einem Objekt. Tim Korban, der als stellvertretender Pflegedienstleiter im „Service Wohnen” arbeitet, sieht mit seinem Team die Wünsche der Mieter schon von Weitem. Künftig sollen mehr als 50 Mitarbeiterinnen und Pfleger sich um das Wohl der Bewohner kümmern. Jetzt plant Tim Korban erst einmal einen „Ausflug” mit Hildegard Kretschmar nach Leipzig. In einem extra angemieteten Transporter wollen die Beiden noch ein paar private Gegenstände aus dem Haus in Leipzig holen. Und Hildegard wird sicherlich viel erzählen haben über ihre alte Heimat. Ronald Floum

Ihre Wünsche und Vorstellungen sind Grundlage unseres Services. Wir stehen Ihnen beratend und kompetent zur Seite. Im persönlichen Gespräch erhalten Sie ein individuelles Angebot sowie weiterführende Informationen.

Beratung und Terminvereinbarung: Lebenshilfe-Werk Magdeburg gemeinnützige GmbH Leipziger Straße 1A • 39112 Magdeburg Tel.: 0391 / 999 77 512 service-wohnen@lebenshilfe-md.de

Seit dem 1. April wohnt Hildegard Kretschmer in dem neuen Haus „Service-Wohnen” an der Leipziger Straße. Tim Korban, stellvertretender Pflegedienstleister nimmt sich Zeit, um sich über das Befinden und die Wünsche der Mieterin zu informieren.

Fotos: Ronald Floum

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Was kostet Pflege? er Schritt, in einem bestimmten Alter in ein Pflegeheim zu ziehen, fällt selbstverständlich nicht leicht. Doch bevor der Zeitpunkt überhaupt gekommen ist, sollte sich jeder ausführlich über die vielfältigen Möglichkeiten informieren. Die Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Einrichtung sollte nicht leichtfertig gefällt werden. Während die einen mehr auf die Ausstattung, andere wiederum auf die Verpflegung oder auch die Lage achten, gibt es einen Faktor, der für alle eine entscheidende Rolle spielt: die Kosten. „Die Kosten der stationären Pflege sind grundsätzlich in mehrere Positionen unterteilt. Das sogenannte Heimentgelt setzt sich zusammen aus dem pflegebedingten Kostenanteil oder auch Pflegesatz, aus den Kosten für Unterkunft und Verpflegung, aus den Kosten für die Ausbildung und aus den Investitionskosten“, erklärt Tobias Platte, der als Controller bei der Wohnen und Pflegen Magdeburg gGmbH unter anderem für die Prüfung und Analyse der Unternehmenszahlen zuständig ist. Durch den sogenannten Pflegesatz, der nach Pflegegraden differenziert wird, werden die Pflege und anteilige Betriebskosten finanziert. Dazu gehören beispielsweise Personal-, aber auch 50 Prozent der Betriebskosten. Darin enthalten sind u. a. Ausgaben für die Verwaltung, externe Dienste wie Reinigung- und Küchenpersonal, Versicherung, Steuern und Abgaben sowie Wasser, Abwasser und Wärme. „Der größte Teil entfällt natürlich auf die Pflegepersonalkosten“, schildert Tobias Platte, „diese machen bei uns 75 Prozent des pflegebedingten Kostenanteils aus.“ Das Entgelt für Unterkunft und Verpflegung umfasst neben den restlichen 50 Prozent der Betriebskosten vollumfänglich die Kosten für Wartungen, Gemeinschaftsveranstaltungen und Lebensmittel/Getränke (Verzehrgeld). Wird der Bewohner beispielsweise per Sonde ernährt, werden geringere Kosten angesetzt. Die Ausbildungsumlage als weiterer Punkt, der bei der Berechnung des Heimentgelts eine Rolle spielt, ist ausschließlich für die Einrichtungen von Bedeutung, die selbst ausbilden. „Dadurch werden die Kosten finanziert, die bei der Vergütung von Auszubildenden entstehen“, erläutert Tobias Platte. „Für uns als Unternehmen, das beruflich den eigenen Nachwuchs heranziehen möchte, ist das natürlich ein bedeutender Punkt. Diesen August beginnen 30 Azubis ihre Ausbildung bei Wohnen und Pflegen und weitere sind herzlich willkommen.“ Ebenfalls eine nicht unwesentliche Rolle spielen Investitionskosten. Sie entstehen dem Träger von Pflegeeinrichtungen unter anderem durch die Beschaffung der Immobilie, die Instandsetzung von Gebäuden und die Anschaffung von betrieblichen Gütern – wie Betten, Tische, Stühle, Fahrzeuge oder Küche samt Ausstattung. Tobias Platte rechnet am Beispiel des Hauses Lerchenwuhne vor, dass die Investitionskosten an der Gesamtsumme des Heimentgelts etwa 4 Prozent ausmachen. In einem ähnlichen Bereich bewegen sich die Kosten für die Ausbildung mit circa 5 Prozent. Kosten für Verpflegung und Unterkunft schlagen mit 20 Prozent zu Buche. Den größten Anteil am gesamten Heimentgelt haben die pflegebedingten Kosten mit 71 Prozent. „Das variiert natürlich von

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Ein stationärer Pflegeplatz kostet im Bundesschnitt 1.830 Euro pro Monat. Sachsen-Anhalt liegt mit durchschnittlich 1.218 Euro deutlich darunter. In Nordrhein-Westfalen ist ein Platz mit durchschnittlich 2.252 Euro pro Monat am teuersten. Quelle: VDEK (Stand: Januar 2019)

Einrichtung zu Einrichtung. Allein die Investitionskosten können schon einen großen Unterschied machen. Während in geförderten Bestandseinrichtungen – wie etwa im Haus Lerchenwuhne – die Investitionskosten verhältnismäßig gering ausfallen – 4 Euro pro Bewohner, pro Tag –, liegen sie bei Neubauten deutlich höher – im Haus Reform beispielsweise bei 19 Euro pro Bewohner, pro Tag.“ Die Gesamtkosten für die stationäre Einrichtung muss niemand komplett selbst tragen. Neben dem zu leistenden Eigenanteil bezuschusst die Pflegekasse den Heimplatz. Die Höhe der Leistungen aus der Pflegeversicherung richtet sich nach den Pflegegraden. Bei Grad 2 übernimmt die Versicherung 770 Euro, bei Grad 3 1.262 Euro, bei Grad 4 1.775 Euro und bei Grad 5 2.005 Euro. „Das Problem ist, dass sich seit Anfang 2017 die Zuschüsse der Kassen nicht verändert haben“, sagt Tobias Platte. Doch mit Inkrafttreten des Pflegestärkungsgesetzes II im Januar 2017 wurde eine Regel vereinbart, die eine bessere Bezahlung der Pflegekräfte bewirken soll. „Das ist auch wichtig“, entgegnet Tobias Platte. „Es führt jedoch dazu, dass sich die Kostensteigerungen – für die zum Großteil Lohnsteigerungen verantwortlich sind – deutlich bemerkbar machen. Da die Zuzahlung der Pflegekassen stagniert, werden die Mehrausgaben an die Heimbewohner weitergereicht.“ Eine jährliche Dynamisierung der Zuschüsse wäre für Tobias Platte der Ansatz für eine Lösung. „Dann müssten nicht ausschließlich die Bewohner die Kostensteigerung tragen und gleichzeitig könnte man weitere Anreize für Fachkräfte schaffen.“ Tina Heinz

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Wohnen und Pflegen Magdeburg gGmbH • Haus Budenberg, Budenbergstraße 9 39104 Magdeburg, Tel. 0391/28 04 16 00 • Haus Heideweg, Heideweg 41 39126 Magdeburg, Tel. 0391/28 04 14 00 • Haus Lerchenwuhne, Othrichstraße 30c 39128 Magdeburg, Tel. 0391/28 04 12 00 • Haus Mechthild, Mechthildstraße 27 39128 Magdeburg, Tel. 0391/28 04 18 00 • Haus Olvenstedt, Johannes-Göderitz-Str. 83 39130 Magdeburg, Tel. 0391/28 04 13 00 • Haus Peter Zincke, Hesekielstraße 7a 39112 Magdeburg, Tel. 0391/28 04 15 00 • Haus Reform, Juri-Gagarin-Straße 25-26 39118 Magdeburg, Tel. 0391/28 04 19 00 • WuP.mobil, Heideweg 47 39126 Magdeburg, Tel. 0391/53 85 48 00 • Geschäftsleitung, Leipziger Straße 43 39120 Magdeburg, Tel. 0391/28 04 11 00

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Der Arzt am Bildschirm Telemedizin in Sachsen-Anhalt

und eine Milliarde Arztkontakte haben Deutsche innerhalb eines Jahres. Das zeigt, wie hoch Vertrauen und der Wunsch nach medizinischer Hilfe sind. Insbesondere im ländlichen Raum zeigt sich aufgrund des demografischen Wandels als auch darin, dass sich dort weniger Ärzte niederlassen wollen, eine größer werdende Versorgungslücke. Telemedizin heißt ein Zauberwort, das künftig den Bedarf nach medizinischer Konsultation sichern soll.

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„Telemedizin ist ein Sammelbegriff für verschiedenartige ärztliche Versorgungskonzepte, die als Gemeinsamkeit den prinzipiellen Ansatz aufweisen, dass medizinische Leistungen der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung in den Bereichen Diagnostik, Therapie und Rehabilitation sowie bei der ärztlichen Entscheidungsberatung über räumliche Entfernungen (oder zeitlichen Versatz) hinweg erbracht werden. Hierbei werden Informations- und Kommunikationstechnologien eingesetzt“, so definiert die Bundesärztekammer den Begriff. Der Deutsche Ärztetag hat vor einem Jahr den Weg für Telemedizin freigemacht. In der Breite ist die Telemedizin aber noch nicht angekommen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Ärzte deshalb aufgefordert, bei einer schnelleren Einführung digitaler Angebote für Patienten mitzuziehen. „Gestalten Sie das mit“, sagte Spahn beim zuletzt Deutschen Ärztetag in Münster. „Wenn wir in den nächsten zwei, drei Jahren die Kiste nicht mal langsam gebacken kriegen, dann gestalten wir es nicht, wir erleiden es.“ Etwa für Online-Sprechstunden werde sich eine Nachfrage entwickeln. Spahn will nach langem Gezerre um zusätzliche Funktionen für die elektronische Gesundheitskarte mehr Tempo erreichen. Bis 2021 soll eine digitale Patientenakte als freiwilliges Angebot kommen, auch als HandyApp. Das Thema Telemedizin/Digitalisierung des Gesundheitswesens ist im Moment also in aller Munde. Die Kernfrage aber ist: Warum kommt das bisher nicht richtig in Gang? Es gibt technische Gründe. Die Internet-Versorgung ist vielerorts weiterhin zu schlecht – selbst in Magdeburg verfügen nicht alle Stadtteile über schnelles Internet. Aber auch Ärzte haben Vorbehalte: Nur wenn die Ärzteschaft von den Vorteilen vollends überzeugt ist, können bei der überfälligen Digitalisierung der Versorgung substanzielle Fortschritte erzielt werden. Die Ärzte sowie ihre Interessenvertreter wollen auf keinen Fall Kompeten-

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zen abgeben, z. B. an nichtärztliches medizinisches Personal aus ihrer Praxis. Dies ist aber dringend notwendig. Die Themen Delegation ärztlicher Leistungen und Heilkundeübertragung erfordern eine Neubewertung und Umsetzung. Beklagt wird mitunter auch mangelnde Koordination. Die Umsetzung hängt nicht nur von einem Akteur ab, sondern erfordert ein geordnetes Zusammenspiel vieler verschiedener Teilnehmer – Politik, Krankenkassen, Ärzteschaft, Krankenhäuser, Pfleger, Bund, Länder, Wirtschaftsunternehmen wie Telekom & Co., Datenschützer, Ethiker, Wirtschaftsunternehmen, Juristen. Hier fehlt ein Zusammenwirken aller Beteiligten. Außerdem dauert die Evaluation von Modellprojekten lange. Mögliche telemedizinische Ansätze müssen erst aufwendig erprobt und evaluiert werden, zum Beispiel über den Innovationsfonds mit jahrelangen Vorlaufzeiten. Das dauert! Eine bundesweite Vernetzung und Abstimmung ist selten. Eine weitere aktuelle Hürde sind Datenschutzbedenken. Die neue Datenschutzgrundverordnung ist wichtig, stellt jedoch auch eine Barriere für telemedizinische Angebote dar. Die Übertragung von medizinischen Patientendaten erfordert besonders gesicherte Datenleitungen. Ebenso werden ethische Bedenken eingewendet. Ethiker sehen die digitalen Entwicklungen vor dem Hintergrund einer „Entmenschlichung“ in der Versorgung und Pflege kritisch. Juristen wiederum wenden ein, wie schwierig es ist, das Thema juristisch zu bewerten. Das zeigt die jahrelange Diskussion über die elektronische Gesundheitsakte, die immer noch nicht existiert. Die BARMER hat für die Telemedizin folgende Positionen erarbeitet: Die Telemedizin kann die klassische ärztliche Versorgung nicht ersetzen, aber ergänzen. Gerade für den ländlichen Raum bietet die Telemedizin bei entsprechender Infrastruktur (schnelles Internet) großes Potenzial. Besonders Berufstätige, die wenig Zeit haben, junge Familien mit Kindern, ältere Menschen, die nicht so mobil sind, können auf diesem Weg unkompliziert Kontakt mit dem Arzt aufnehmen. Dazu sollten die Kommunen stärker ins Boot geholt werden. Vielleicht können sie Räume zur Verfügung stellen, in denen telemedizinische Angebote gemacht werden. Ältere Menschen müssten nicht in jedem Fall direkt zum Arzt gehen, sondern würden per Videosprechstunde Austausch mit dem Arzt haben. Eine Schwester könnte das vor Ort betreuen und die technische Abwicklung übernehmen. Auf diese Weise könnte beispielsweise eine Fernverschreibung von Arzneimitteln erfolgen. Die BARMER fordert alle Akteure in Sachsen-Anhalt zu mehr Einsatz bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen auf. „Wir können und dürfen die Digitalisierung der Gesundheitsversorgung nicht profitorientierten ausländischen Großkonzernen überlassen. Bund, Länder und sämtliche Akteure des Gesundheitswesens sollten die Digitalisierung konsequent gemeinsam vorantreiben“, sagt Axel Wiedemann, Landesgeschäftsführer der BARMER in Sachsen-Anhalt. Was es dafür braucht, sind unter anderem breitenwirksame Digitalisierungsmaßnahmen des Bundes. „Schnelles, stabiles,

flächendeckendes Internet in allen Regionen des Landes stellt eine Grundvoraussetzung für digitalen Service dar. Eine Umsetzung von regionalen Versorgungsvorhaben mit digitaler Unterstützung, so wie es beispielsweise die BARMER mit Hilfe von Videosprechstunden, Hebammenberatung per Chat oder Online-Trainingsangeboten für psychisch Kranke ihren Versicherten anbietet, wird erst dann durchgängig für alle Bürgerinnen und Bürger in Sachsen-Anhalt möglich“, sagt Wiedemann. Die BARMER ist im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin bereits ein telemedizinischer Vorreiter. Der Berufsverband der Kinder und Jugendärzte (BVKJ) und die BARMER verbessern die Behandlung von Heranwachsenden mit chronischen und seltenen Erkrankungen durch ein speziell entwickeltes Telemedizin-System. Mit „PädExpert“ können niedergelassene Kinderund Jugendärzte einen pädiatrischen Facharzt online zu Rate ziehen, um unklare Diagnosen abzusichern und die Behandlung abzustimmen. „Mit ,PädExpert’ optimieren wir die medizinische Versorgung, allem voran auf dem Lande. So ersparen sich unsere jüngsten Versicherten lange Anfahrtswege und Wartezeiten beim Spezialisten“, sagt Wiedemann. Der telemedizinische Expertenrat kommt bei zehn Indikationen zum Einsatz und bietet eine medizinische Expertise etwa bei Rheuma, Zöliakie und dermatologischen Erkrankungen. Mit PädExpert wollen die teilnehmenden Kinder- und Jugendärzte möglichst binnen 24 Stunden die Einschätzung eines Experten einholen und so nicht eindeutige Befunde abklären. Für PädExpert wurde ein neues Verfahren entwickelt, um ein Höchstmaß an Datensicherheit zu gewährleisten. Bei der Übertragung von Anfragen von einem Arzt zum anderen werden die persönlichen Daten des Patienten von den medizinischen Daten vor der verschlüsselten Übertragung getrennt und auf verschiedenen physikalischen Servern in Deutschland gespeichert. Für eine bessere und sichere Versorgung sollte die elektronische Patientenakte zeitnah eingeführt werden, auf die alle behandelnden Ärzte eines Patienten Zugriff haben. Für eine optimale Versorgung vor Ort müssen sich aus Sicht der BARMER die Leistungserbringer vernetzen. Regionale Versorgungsverbünde können die Zusammenarbeit zwischen niedergelassenen Ärzten, Krankenhäusern und weiteren Leistungserbringern verbessern. Digitalisierte Prozesse und eine sektorenübergreifende Datenautobahn stellten auch hier das Fundament für die Medizin von morgen dar. Durch eine sektorenübergreifende Versorgung und den konsequenten Einsatz digitalisierter Prozesse kann auch in Zukunft eine hochwertige Gesundheitsversorgung, die den Maßstäben von Qualität und Wirtschaftlichkeit entspricht, sichergestellt werden. „Voraussetzung für den Erfolg der erforderlichen Strukturveränderungen im Gesundheitswesen ist immer deren Praxistauglichkeit in den Regionen. Daher ist es sinnvoll, sektorenübergreifende Versorgung in Modellen auch hier in Sachsen-Anhalt zu erproben, um die Akzeptanz bei Leistungserbringern und Patienten zu fördern und damit eine Medizin ohne technische und administrative Barrieren zu gewährleisten“, so Wiedemann. Es sei wichtig, bereits erfolgreich pilotierte, qualitativ gesicherte telemedizinische Anwendungen zügig in die Regelversorgung zu überführen, um sie damit allen gesetzlich Versicherten zugänglich zu machen.

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Ein Zuhause an der Elbe. M an merkt sofort bei Sandra Giese, dass sie mit Herzblut ihren Job als Einrichtungsleiterin ausübt. Ihr persönliches Credo „Führen durch Vorbild” ist gelebte Arbeitsphilosophie, die den Geist des Pflegezentrums widerspiegelt. Die gelernte Pflegefachkraft, die seit 2012 hier arbeitet, schafft es mit ihrem langjährigen Team, dem Unternehmen die Menschlichkeit zu geben, die die Bewohner erwarten und benötigen. Und das sieht man in den Bewertungen. Es gibt nur Bestnoten für das Pflegeteam und das Haus an der Elbe, der Zufriedenheitsgrad beträgt nahezu 100 Prozent.

Gegründet wurde das Pflegezentrum 2006 als familiengeführte Einrichtung. Veronika Kröcher, die seit 1991 einen ambulanten Pflegedienst in Magdeburg hatte, entwickelte die Einrichtung zu einem leistungsstarken, kundenorientierten und zuverlässigen Unternehmen. Es ist ein Ort, der das familiäres Miteinander und ein abwechslungsreiches Betreuungsangebot perfekt verbindet. Mit Robert Hille und Philipp Keck, die beide langjährige Erfahrung in der Pflegebranche haben, fand man zwei würdige Nachfolger, die die Einrichtung Ende 2017 mit der Mirabelle Care GmbH übernahmen. Seit dem hat sich viel für getan. Besonders im Bereich der Mitarbeiterzufriedenheit setzten Hille und Keck an. Denn alle sind sich einig, ein zufriedener Mitarbeiter, macht gute Arbeit. Das Pflegezentrum „An der Elbe“ beherbergt 60 Einzelzimmer und fünf Doppelzimmer, die Ehepaaren zur Verfügung stehen. Damit ist Platz für 70 Bewohner. Alle Zimmer haben einen Telefon- und Fernsehanschluss, auf jeder Etage befinden sich ein Pflegebad und Therapieräume sowie ein Speiseraum und die Küche, in der täglich gekocht wird. Zwei Spitzenköche 30 KOMPAKT magazin

kümmern sich um das leibliche Wohl der Bewohner. Saisonale Produkte in hoher Qualität, gewürzt mit viel Engagement und Liebe, angerichtet mit Erfahrung und Herzblut kommen so aus den Töpfen täglich frisch auf die Teller – ganz nach dem Geschmack der Bewohner des Hauses. Und die bestimmen mit, was da geköchelt wird: der Heimbeirat singt über die Qualität des Essens nur in den höchsten Tönen. Besonderheit ist auch die eigene Wäscherei, die sich ständig um die Tageskleidung sorgt. Das Team der Einrichtung bietet eine professionelle medizinische Betreuung und kümmert sich um eine individuelle psychosoziale Betreuung der Bewohner und ihrer Angehörigen. Für Menschen mit einem weit fortgeschrittenen Krankheitsbild stehen sechs Betten und eine Fachkraft für die Palliativpflege bereit. Hier geht es in erster Linie darum, den Bewohnern jederzeit Geborgenheit und Sicherheit zu vermitteln sowie Schmerzen rechtzeitig zu erkennen und zu lindern und schließt außerdem die intensive Arbeit mit den Angehörigen ein. Viele Aktivitäten bringen den Bewohnern in ihrem Alltag Kurzweil: Chor, Bastelstunden, Ausflüge, Malgruppe. Bei schönem Wetter geht es raus in die Natur. Dank der wunderschönen Lage bietet sich ein Spaziergang an der Elbe an, auch zu den Sehenswürdigkeiten Magdeburgs ist es nicht weit. Kurzum: Hier fühlt man sich gut aufgehoben – und zu Hause. Pflegezentrum „An der Elbe” GmbH Bleckenburgstr 16 • 39104 Magdeburg Telefon: 0391/4082320 • Telefax: 0391/40823229 www.pflegezentrum-elbe.de E-Mail: info@pflegezentrum-elbe.de


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Sicher konserviert Die Frische-Offensive für Zuhause: Einfach die wertvollen Lebensmittel, wie z. B. Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, Gemüse oder Obst zum Einfrieren oder für die Aufbewahrung im Kühlschrank vakuumieren. Mit dem Caso Vakuumierer VC100 in der Küche verfügt man über ein leistungsstarkes und vollautomatisches Vakuumiersystem. Das Gerät kann Folien und Beutel bis zu einer Breite von 30 Zentimetern, bei beliebiger Länge, vakuumieren und verschweißen. Die doppelte Schweißnaht versigelt die Lebensmittel und schützt vor dem Verderben. Die herausnehmbare Vakuumkammer ermöglicht eine sehr einfache Reinigung. Flüssige Rückstände werden in dieser zurückgehalten und können nach dem vakuumieren einfach weggegossen werden. Besonders praktisch ist das CASO 1260 Vakuumier-Behälter-Set. Die Kunststoffbehälter sind besonders für empfindliche Lebensmittel geeignet. Die einfache Handhabung der in drei Größen erhältlichen Behälter, die sich zudem einfach reinigen lassen, erleichtert die Aufbewahrung.

Geschmack einfangen Um die wertvollen Fruchtfasern und Nährstoffe zu erhalten, zerkleinert und presst der Sage SJS700 Slow-Juicer Big Squeeze die Lebensmittel langsam. Der so gewonnene Saft besitzt eine dickflüssigere und weichere Konsistenz. Die spezielle Big Squeeze-Technologie presst die maximale Saftmenge aus dem Obst und Gemüse heraus. Damit auch nichts verloren geht, zählt der Einfülltrichter zu einem der größten auf dem Slow-Juicer Markt und entsaftet Zutaten ohne viel Aufwand und Vorbereitung. Die Verschlusskappe am Auslauf ermöglicht ein Vormixen des Saftes für einen volleren Geschmack und eine dünnere Konsistenz. Der starke 240 Watt-Motor weist eine äußerst geringe Lautstärke auf. Wenn die Verschlusskappe geschlossen ist, kann man den Behälter mit Wasser füllen und den Big Squeeze zwischen den Mixvorgängen problemlos reinigen.

Länger haltbar Der leistungsstarke Vakuumierer Rommelsbacher VAC 485 überzeugt sogar die Profis. Ob für den privaten Haushalt, Angler, Jäger oder im semiprofessionellen Einsatz in der Kleingastronomie – das Gerät ist flexibel einsetzbar. Der Vakuumierer ist für den Langzeitbetrieb und größere Mengen geeignet. Das integrierte Folienrollenfach mit Schneidevorrichtung hält die benötigte Spezialfolie bereit. Die leistungsstarke Pumpe saugt bis zu 97 Prozent der Luft aus den Beuteln und versiegelt diese dann vollautomatisch mit einer stabilen Doppel-Naht in nur einem Arbeitsgang. Besonders praktisch ist das beleuchtete Sichtfenster, hier kann die korrekte Positionierung des Beutels im Gerät überprüft werden. Mit der Funktion „Behälter vakuumieren“ können selbst sensible und flüssige Lebensmittel in speziellen Vakuumiergefäßen vakuumverpackt und lange frisch gehalten werden. Durch Vakuumieren wird die Haltbarkeit von Lebensmitteln um das 3- bis 5-fache verlängert – darum sollte dieses praktische Gerät in keinem Haushalt fehlen! KOMPAKT magazin 31


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Sporttaugliches Schmuckstück Weniger ist mehr. So lautet Samsungs neues Motto in Sachen Wearables. Die Samsung Galaxy Watch Active richtet sich klar an Sportler, Puristen und Minimalisten. Die Fitnessuhr überzeugt mit einem sportlich-schlanken Design und vielfältigen Möglichkeiten zum Tracking der sportlichen Aktivitäten. Außerdem ist die Smartwatch in der Lage, automatisch zu erkennen, wie sich der Nutzer gerade bewegt – egal ob er rennt, Fahrrad fährt, rudert, den Crosstrainer benutzt oder eine dynamische Trainingseinheit beginnt. Das Gehäuse besteht aus Aluminium, während das mitgelieferte Armband aus Fluorkautschuk gefertigt wurde. Durch das leichte Metall kommt die Smartwatch inklusive Armband auf ein Gewicht von gerade einmal 46 g. Die Smartwatch kann mit einer Vielzahl anderer Samsung Geräte verbunden werden und ist mit vielen Android- und iOS-Geräten kompatibel. Passend dazu gibt es die True Wireless-Kopfhörer Galaxy Buds.

Klassisch, vielfältig, robust Die Samsung Smartwatch vereint einen vernetzten Lebensstil mit vielfältigen Fitness-Fähigkeiten und klassischem Uhren-Design. Die Galaxy Watch besticht durch ihre Bandbreite an verschiedenen Möglichkeiten – vom integrierten MP3-Player über den leistungsstarken Power-Akku bis zur begeisternden Vielfalt an möglichen Varianten und praktischem Zubehör. Die Premium-Smartwatch überzeugt mit ihrer langen Akkulaufzeit, eigenständiger LTE-Konnektivität, vielfältigen Fitness-Funktionen sowie ihrem zeitlosen und gleichzeitig individualisierbaren Design: Nutzer können zwischen zwei Größen (42 mm und 46 mm) und den drei Farben „Silver“, „Midnight Black“ und „Roségold“ wählen. Auch durch die große Auswahl an wechselbaren Armbändern können Nutzer ihren persönlichen Stil ausdrücken.

Halb Bodyguard, halb Guru. Schönes Design mit bahnbrechenden Kommunikations-, Fitness- und Gesundheitsfunktionen – das ist die Apple Watch Series 4. Die Apple Watch mit watchOS 5 bietet fortschrittliche Aktivitäts- und Kommunikationsfunktionen sowie revolutionäre Gesundheitsfunktionen, darunter einen neuen Beschleunigungssensor und ein Gyrosensor, die in der Lage sind, schwere Stürze des Apple Watch-Trägers zu erkennen und einen elektrischen Herzfrequenzsensor, der mit der EKG App ein Elektrokardiogramm (EKG) aufnehmen kann. Das ermöglicht, direkt am Handgelenk ein EKG zu schreiben. In der App berühren die Benutzer die Digital Crown und erhalten nach 30 Sekunden eine Herzrhythmusinformation. Sie kann klassifizieren, ob das Herz in einem normalen Muster schlägt oder ob es Anzeichen von Vorhofflimmern (AFib) gibt, einem Herzzustand, der zu größeren gesundheitlichen Komplikationen führen kann. Die Apple Watch wird in zwei Größen angeboten, 40mm und 44mm. Der Lautsprecher ist 50 Prozent lauter, optimiert für Telefonate, Siri und Walkie-Talkie und das Mikrofon wurde verlegt, um das Echo für eine bessere Klangqualität zu reduzieren. 32 KOMPAKT magazin


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Solider Allrounder

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Egal ob Alltagsfahrt zum Supermarkt oder ausgedehnte Touren in die Natur – das Fischer ETD 1801-R1 E-Bike ist ein solide ausgestatteter Allrounder mit leistungsstarkem 396 Watt-Akku, Suntour CR7V Federgabel sowie ein stabilem ABUS Rahmenschloss und 20 LUX Dauerlicht für ausreichend Sicherheit auf der Straße. Mit sanfter elektrischer Unterstützung machen so Touren und Alltagsfahrten gleich noch mal so viel Freude – vor allem, wenn man dafür nicht allzu tief in die Tasche greifen muss. Der Hinterradmotor wird vom dem großen Rahmenakku mit Strom versorgt, Federgabel und Dreifach-Kettenblatt bringen die typische Trekking-Technik ins Spiel. Dank der praktischen Twist-Funktion zum Drehen des Lenkers und den Steckpedalen ist Ihr neues E-Bike schnell und werkzeuglos einsatzbereit. Die Fahrradmarke Fischer steht seit 1949 für Maßarbeit in höchster Qualität. Mit ihr verbinden die Menschen qualitativ hochwertige, langlebige und technologisch topaktuelle Fahrräder zu einem fairen Preis. Fahrfertig geliefert bringt Ihnen das Fischer Rundum-Sorglos-Paket tolle Vorteile für Ihr E-Bike. Es beinhaltet zwei Jahre Herstellergarantie auf das komplette E-Bike und zusätzlich zwei Jahre kostenfreien Fischer Vor-Ort-Service. So genießen Sie besten Service für mehr Fahrspaß.

Power-Tourer für den großen Ausflug Das Fischer ETH 1806 ist ein sportliches und obendrein günstiges Trekkingbike mit 3x8-Gang-Kettenschaltung, das auf Touren wie im Alltag viel Fahrspaß bietet. Der kompakte Hinterradmotor erlaubt ein klassisches Rahmendesign und wird optimal vom gut eingepassten Rahmenakku mit Strom versorgt. Federgabel und gefederte Sattelstütze sorgen für Komfort, ein heller 40-Lux-Strahler bietet gute Sicht in der Dunkelheit. Dazu kommen einfach zu wartende Felgenbremsen und leicht rollende, nicht zu breite Allround-Reifen. Das E-Bike wiegt 25 Kilo und punktet mit hoher Reichweite. Angetrieben von einem Nabenmotor in der Hinterachse ist das Fischer ETH 1806 ein komfortabler Elektro-Drahtesel. Der 250 Watt Elektromotor wird von einem 48 Volt Lithium-Akku mit Strom versorgt. Beim Fischer ETH 1806 kommt ein LCD-Multifunktionsdisplay zum Einsatz, dass über die wichtigsten Werte informiert. Features wie Reichweite, Unterstützungsstufe und Geschwindigkeit werden angezeigt. Darüber hinaus befindet sich ein Controller am linken Handgriff, über den man den Unterstützungsmodus auswählen kann. Die Hände müssen dafür nicht vom Lenker genommen werden, was für zusätzliche Sicherheit sorgt. Der Akku hat eine Kapazität von 422 Wh und ermöglicht laut Hersteller eine Reichweite bis 140 Kilometer. Zudem kann man zwischen mehreren Unterstützungsstufen wählen. Die Ladezeit des Akkus beträgt rund 4 bis 5 Stunden. MEDIA MARKT TV-HiFi-Elektro GmbH Magdeburg-Pfahlberg

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Am Pfahlberg 7 • 39128 Magdeburg • Tel. 0391/2802-0 • Im A2-Center Öffnungszeiten: Mo-Sa: 10-20 Uhr • Lieferungs-/Installationsservice freier WLAN-Zugang

Salbker Chaussee 67 • 39118 Magdeburg Tel. 0391/8108-0 Öffnungszeiten: Mo-Fr: 9.30-20 Uhr, Sa: 9-20 Uhr freier WLAN-Zugang • Lieferungs-/Installationsservice

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„Ich fürchte, eine Geige ist das falsche Instrument. Er geht bald flöten!”

Herr Doktor, tut das weh? von U.S. Levin Mit Zeichnungen von Peter Dunsch mitteldeutscher verlag ISBN 978-3-96311-012-2 Auf zwanzig heitere und rezeptfreie Geschichten können sich die Leser freuen: einen unterzuckerten Einbrecher, schmerzresistente Mediziner, einen zerstreuten Chirurgen, der nach einer Bauch-OP sein Handy vermisst, bürokratische Hürden auf dem Weg zur eigenen Reha, die heiklen Erlebnisse des Autors als autodidaktische Praxisvertretung eines Gynäkologen oder seine nicht ganz ernst zu nehmenden Tipps als Schreibkraft eines Gesundheitsmagazins zur Beantwortung von Leserbriefen. Seine „medizynischen" Anekdoten gelten inzwischen als wichtiger Beitrag zur allgemeinen Gesundung, denn schon der Volksmund weiß: Lachen ist die beste Medizin, denn Lachen verkürzt jede Krankheit! Manchmal verläuft die Heilung schneller, als Ärzten, Krankenhäusern und Apothekern lieb ist.

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Die sprechende Sprechstundenhilfe

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ie ist der Mensch gewordene Alptraum jedes Kassenpatienten. Von niedergelassenen Ärzten geliebt, von abhängig Kranken gefürchtet, verrichtet sie einen Job in der Vorhölle des deutschen Gesundheitswesens. Husten, Schnupfen, Heiserkeit ist ihr Metier. Eitrige Geschwüre, Wundnässe, Vorhautverengung oder verrenkte Gliedmaßen lassen sie zur Höchstform auflaufen. Ohne sie geht nichts. Rien ne va plus, wie es französische Chirurgen gern am roulettierenden OP-Tisch sagen. Sie hält die Praxis in Schwung, kümmert sich um die Terminabwicklung und erledigt den lästigen Schreibkram. Ihrem aufbrausenden und temperamentvollen Naturell entsprechend streitet sie sich hingebungsvoll mit Verbänden und legt selbige an Patienten an, da kaum noch ein Arzt in der Lage ist, einen verstauchten Knöchel fachgerecht zu bandagieren. Ärzte vergeuden nämlich einen Großteil ihrer Arbeitszeit am Computer, um Abrechnungen für gefühlte dreitausend Krankenkassen zu erstellen, Gutachten zu schreiben und aussichtslose Reha-Anträge zu begründen. Damit entwickeln sie sich zunehmend zu Computerspezialisten mit medizinischen Grundkenntnissen. Die Drecksarbeit bleibt an der Sprechstundenhilfe kleben wie ein Popel unterm Wartezimmerstuhl. Die Arzthelferin, wie sie noch bis 2006 liebevoll genannt wurde, bis man den entwürdigenden Begriff MTA (Medizinisch-technische Assistentin) einführte wie das Endoskop in den Dickdarm, wird ausschließlich von Frauen ausgeübt. Die Frisur ist dabei kein Einstellungskriterium, Hauptsache sie hat genügend Haare auf den Zähnen und ist bereit, diese jedem Kassenparasiten zu zeigen. In ihrem Revier herrscht sie mit totalitärer Strenge. Sie duldet keine Widerrede. Ihr Wort ist Gesetz. Und dies zeigt die Arzthelferin unmissverständlich an, mit einem Schild überm Tresen, auf dem der Kranke lesen kann: „Hier regiert Moni!“ Praxistreue Quartalspatienten und geschwätzige Dauergäste, denen die internen Gepflogenheiten vertraut sind, betreten das ärztliche Territorium mit in Demut gesenkten Häuptern. Die von Krankheit geschwächten Kreaturen schleichen im Watschelgang durch die Praxisräume, als würden sie über kontaminiertes Sperrgebiet schlurfen. Konversation wird nur im Flüsterton geduldet. Verstöße werden streng und gnadenlos geahndet. Wer schon einmal im Schwitzkasten einer Sprechstundenhilfe mit der Figur einer bulgarischen Diskuswerferin und dem Charme einer rostigen Drahtbürste gesteckt hat, kann auf der Stelle als geheilt entlassen werden. Arzthelferinnen halten ihr Revier penibel sauber. Hygiene wird nicht nur im Duden groß geschrieben. Ärzte, auch Augenärzte, verlassen sich blind auf ihre Sprechstundenhilfen. HNO-Ärzte sind ihnen sogar hörig. Sie sind Anlaufstelle und Prellbock in den Niederungen unseres Gesundheitswesens. Sie kennen und akzeptieren keinen Schmerz, besonders fremden nicht. Mit der menschlich warmen Empathie einer laufenden Kettensäge rammen sie intramuskuläre Spritzen in verängstigte Patienten, schieben strohhalmdicke Kanülen in Armvenen oder reißen altes Verbandsmaterial von verschorften Wunden. Simulanten trifft ihre ganze Verachtung. Hypochonder riechen sie, wie der notgeile Köter eine läufige Hündin wittert. Nur wer sich einer Sprechstundenhilfe bedingungslos unterwirft und ihre Weisungen widerspruchslos befolgt, hat gute Überlebenschancen. Sie ist der wahre Gott einer niedergelassenen Arztpraxis. Und so bewahrheitet sich einmal mehr der Slogan der Patientenvereinigung Bypass: Von der Sprechstundenhilfe lernen, heißt siechen lernen!


SPIELMACHER Menschen und ihre Geschichten mit dem 1. FC Magdeburg Hardcover-Buch 312 Seiten mit Bildern erschienen bei

MAGDEBURG KOMPAKT Preis:

29.95 €

ISBN 978-3-00-061112-4

Die Geschichte des Traditionsvereins 1. FC Magdeburg ist oft erzählt worden. Ein Kaleidoskop über einzelne Akteure auf dem Rasen, am Spielfeldrand oder im Hintergrund, die mit den Geschicken des Clubs eng verwoben sind, wurde bisher jedoch nie zusammengestellt. „Spielmacher“ ist ein Buch mit persönlichen Erzählungen über Menschen, die in fünf Jahrzehnten maßgeblich den Puls des 1. FCM mitbestimmten, die Euphorie erlebt und Niederschläge durchlitten haben. Vier Autoren haben in diesem Buch intime blau-weiße Zeugnisse über 47 Bekannte und Unbekannte (Liste siehe unten) aufgeschrieben. Wer den Club im Sein und Werden verstehen will, muss die 312 Seiten über „Spielmacher“ lesen, um mehr über Vorlagen, Flanken und Verteidigung der Fußballtradition in Magdeburg zu wissen. Dies ist ein Buch für Fans, das es so noch nie gab. Heinz Krügel | Rolf Tyll | Günter Hirschmann | Waldo Brütting | Karin Rufft | Klaus-Dieter Runge | Klaus Urbanczyk | Dr.-Ing. Hans-Georg Moldenhauer | Eberhard Vogel Wolfgang Seguin | Helmut Gaube | Manfred Zapf | Jürgen Sparwasser | Eckhard Meyer | Bernd Tiedge | Joachim Streich | Erwin Bugar | Reinhard Lehmann | Axel Tyll Jürgen Pommerenke | Wolfgang Steinbach | Martin Hoffmann | Dr. Lutz Trümper | Peter Fechner | Dirk Heyne | Christian Beer | Dirk Stahmann | Andreas Petersen Frank Siersleben | Frank Lieberam | Heiko Horner | Ingolf Nitschke | Dr. Lutz Petermann | Falko Graf | Jens Hönel | Volker Rehboldt | Axel Bänsch | Torsten Rhode Jens Härtel | Dirk Hannemann | Matthias Pape | Mario Kallnik | Maik Franz | Marius Sowislo | Matthias Tischer | Christian Beck

Erhältlich überall im Buchhandel, bei FCMtotal - Der Fanladen sowie bei MAGDEBURG KOMPAKT • Breiter Weg 202 • 39104 MD Telefon: 0391-79 29 67 50 oder online: www.magdeburg-kompakt.de Der Kauf dieses Buches unterstützt die Nachwuchsarbeit des 1. FC Magdeburg.


MEHRGENERATIONEN PFLEGEZENTRUM Sudenburg

UNSER ANGEBOT FÜR SIE UNSER HAUS Mit dem Mehrgenerationen Pflegezentrum Sudenburg erhielt Sachsen-Anhalt und seine Landeshauptstadt Magdeburg eine Mehrgenerationen-Pflegeeinrichtung, in der neben Senioren auch junge Pflegebedürftige in einem gesonderten Wohnbereich bedarfsgerecht ein neues Zuhause finden können. In unserem Haus werden Angebote geschaffen, die alters- und indikationsentsprechend ausgerichtet sind. Mit Unterstützung von Freunden, Partnern, Angehörigen werden neue Wege in der Pflege beschritten und individuelle Möglichkeiten geschaffen, um eine attraktive und aktive Tages- und Freizeitgestaltung sowie umfangreiche Therapiemaßnahmen anzubieten. Attraktive Kurzzeitpflegeplätze mit Einbindung in die Tagesstruktur stehen ebenfalls zur Verfügung.

Mehrgenerationen Pflegezentrum Sudenburg Wilhelm-Höpfner-Ring 6 39116 Magdeburg

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 Arzt- und Zahnarztversorgung im Haus  Heilpraktische Versorgung  Fußpflege  Friseur IHR ZIMMER BEI UNS

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