KOMPAKT MAGAZIN Ausgabe Sommer 2015 – MAGDEBURG G MENSCHEN G METAPHORISCHES
Leidenschaften fürs Leben
n e r e s n u n e b Wir ha ! r e d e i w d n i Sp
Marlies und Olaf GĂśhre haben sich in den 80‘ern im Sudenburger Brauhaus kennen und lieben gelernt.
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www.sudenburger-brauhaus.de
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Leidenschaften schreiben Geschichten Liebe Leserinnen und Leser,
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as treibt uns im Leben an? Warum gelingt anderen manches besser als uns selbst, obwohl wir überzeugt davon sind, die besseren Fähigkeiten zu besitzen? Könnte es sein, dass die Intensität an Leidenschaft oft stärker wirkt als die beste Profession? Leben und Leidenschaften sind untrennbar miteinander verbunden. Liebe und Lust, Kunst und Kultur, Abenteuer, Forschung, Sport oder Hobby – ohne Leidenschaft bleibt jede menschliche Unternehmung blass. Mit Leidenschaft ist mehr möglich. Sie ist Triebkraft und gleichfalls besonderes Erleben. Doch kann sie auch Schatten werfen. Wenn die eingesetzte Energie auf Dauer zerstörerisch wirkt, auf andere oder gar auf den Initiator selbst. Leiden zu schaffen, ist dem besten Wollen genauso wesenseigen, wie Euphorie erzeugen zu können. Leiden wir an allem, was wir schaffen, oder überwiegt die Freude über die Schöpfung an Gefühlen, Höchstleistungen und einzigartigen Produkten oder Fertigkeiten? Im Rausch der Leidenschaft kann man auf des Messers Schneide tanzen, sich zu höchsten Gipfeln aufschwingen und in tiefste Abgründe stürzen. Wir haben uns in der vorliegenden Ausgabe auf den Weg gemacht, Magdeburger Leidenschaften zu ergründen. Wir sind Menschen, ihrem Wirken und Arbeiten begegnet. Vieles hat uns mitgerissen und in uns die Leidenschaft entfacht, den Enthusiasmus dieser Zeitgenossen im vorliegenden KOMPAKT MAGAZIN sichtbar werden zu lassen. Menschen begeistern Menschen. Außergewöhnliches fällt ins Auge und berührt andere Seelen. Solche Berührungen möchten wir weitergeben oder in Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, die Neugier entfachen, die unzählbaren Leidenschaften in unmittelbarer Nähe zu sehen und zu erleben. Vielleicht lassen Sie sich vom Inhalt eines Beitrages derart beseelen, dass sie selbst neue Leidenschaft an sich entdekken oder neu entfachen. Wir waren mit Leidenschaft dabei, Stimmungen einzufangen, angemessene Worte zu finden, Geschichten aufzuschreiben und Bilder auszuwählen. Jetzt brauchen Sie nur etwas leidenschaftliche Leselust, um eine Entdeckungsreise über die nachfolgenden Seiten zu unternehmen. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen beim Lektüre-Streifzug durch die Leidenschaften dieses Heftes. Herzlichst Ihr Ronald Floum und Thomas Wischnewski
KOMPAKT MAGAZIN
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Inhalt Editorial Leidenschaften schreiben Geschichten
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Musik für jeden Geschmack Stimmungstitel für Feinschmecker - Ronald Floum
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Die Dramaturgie des Lebens Leidenschaften - Prof. Dr. Gerald Wolf
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Der goldene Geschmack Charlotte von Altenweddingen - Tina Heinz
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Unicef bringt Wasser an Kambodschas Schulen „Wasser wirkt“ - Birgit Ahlert
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An erster Stelle: Zufriedenheit Villa Böckelmann mit neuem Koch - Tina Heinz
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25 Jahre in Magdeburg mobil Service für Automobilisten - Ronald Floum
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Engel und irdische Probleme Die Helfer in Gelb - Norman Seidler
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Herzklopfen als Serienausstattung Der neue Skoda Superb - Ronald Floum
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Vom Koch der Agnellis zum Elbewirt Italienische Momente - Thomas Wischnewski
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Brauhaus-Liebe In guten wie in schlechten Zeiten - Tina Heinz
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Ich brenne für die Ausbildung Auszubildung in der Volksbank - Ronald Floum
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Erkennen, erfinden, erfahren Träume und Realitäten - Axel Römer
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Kalt gegen warm Tina Heinz
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Aber bitte mit Sahne Süßes in Barby - Tina Heinz
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Das Erlebnis frischer Bohnen Individuelle Kaffeegenüsse - Ronald Floum
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Guter Kaffee schmeckt auch kalt Über Kaffeekultur und Lebensart - Ronald Floum
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Wasserrad mit süßen Torten Die Elbeuer Vordermühle - Ronald Floum
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„Ich will mit Dir träumen in dieser Nacht“ Ein literarischer Streifzug - Thomas Wischnewski
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Impressum / Steckbriefe Autoren der Ausgabe
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Des einen Freud - des anderen Leid Ein leidenschaftliches Streitgespräch über die Leidenschaft mit Prof. Dr. Gerald Wolf und Thomas Wischnewski „Vater, bring mich nach Hause“ 25 Jahre Lebenshilfe - Thomas Wischnewski „Er ist endlich angekommen“ 25 Jahre Lebenshilfe - Ronald Floum Leuchtende Augen Wie zwei Frauen den Klinikalltag versüßen - Tina Heinz „Es lebe der Realismus“ Ein Porträt über Rudolf Pötzsch Lifestyle für die junge Mitte Wohlfühlambiente dank frischer Inszenierungen Ronald Floum Die Leiden des Denkers Thomas Wischnewski Wie eine zweite Haut Neue Chancen für Dessous - Tina Heinz Schnell & lichtstark - perfekt! Tipps für ambitionierte Fotografen - Ronald Floum Sinnlichkeit Die Leidenschaft des Vereins KulturAnker e.V. Kunst oder Krempel? Auf der Suche nach Schätzen - Axel Römer Eine verlässliche Konstante Faszinierende Sozialgeschichte - Ronald Floum Die Welt ist wieder eine Scheibe Die Renaissance der Schallplatte - Ronald Floum Magische Klangqualität High End Technik für Klang-Gourmets - Ronald Floum Mein Herz schlägt für Fußball Wie ein Magdeburger einer „alten Dame“ seine Stimme gibt - Ronald Floum
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mut und zeit wenn mut und zeit in hüll’ und füll’ wir hätten ein paradies mit vögeln wein und düften und keine scheu geheimnisse zu lüften so produktiv wir träumten in den betten auf mut und zeit zu hoffen und zu wetten ein dauertanz lässt wiegen uns die hüften fontänen gleich! geysire in den klüften! wenn mut und zeit uns endlich würden retten uns mutig alles tun zu dürfen hungert wir warten stille und im tiefen lungert die zuversicht auf mut auf zeit im leben und zeit für mut zu haben streben lässt uns nicht ruhen und verzagen die zeit zu nutzen und nach mut zu fragen
Sabine Raczkowski, Magdeburg (Aus: „Für immer mal“)
FOTO: STEFFI PRETZ
KOMPAKT MAGAZIN
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Die Dramaturgie des Lebens D
enken Sie an einen Menschen, der sich stets und ständig im Griff hat, alles hochvernünftig abwägt, nie die Fassung verliert, sich für nichts begeistern kann, alles mit Gleichmut hinnimmt, egal ob sein Haus brennt oder sein Herz in Flammen ... – nein, das ist es ja eben, sein Herz, es entflammt nie, für nichts lässt es sich entzünden. Stoiker nennt man solche Typen, ein Begriff, der auf Philosophen des klassischen Griechenlands zurückgeht. Ihnen zufolge ist der Mensch in eine umfassende kosmische Gesetzlichkeit eingeordnet. Diese als gegeben anzuerkennen und sich in den Lauf der Ereignisse leidenschaftslos einzufügen, galt den Stoikern als Ideal. Meines ist es nicht, und Ihres vielleicht auch nicht. Sich mal richtig aufzuregen, über eine Ungerechtigkeit empört zu sein, das entschlackt, reinigt die Seele, schützt vermutlich vor Herzinfarkt. Leidenschaftlich zu sein, klingt sympathisch, solange man nicht zur Zielscheibe wird. Leidenschaft, da merkt man, hier schlägt ein Herz in der Brust. Wie packend, wenn es für jemanden schlägt oder für etwas. Keinen Roman, kein Drama und kaum einen Film gibt es, in denen nicht auf dieses große Gefühl abgezielt wird. Und immer dann der Konflikt. Die Dramaturgie verlangt das so. Vom Genre hängt es ab, ob sich die Handlung zum Happy End hin oder zur Tragödie entwickelt. Gleichviel, ist die Zuneigung auch noch so heftig entbrannt, die Eigenliebe legt ihr Scheit immer mit ans Feuer: Ich bin es, der in seiner Leidenschaft erhört werden will, ich, ich, ich! Auch dann, wenn es dem Anderen gar nicht ins Zeug passt oder, weit ärger noch, einem Widersacher das Messer in der Hose aufklappt. Im Leben gibt es so was auch, selbstverständlich, gewöhnlich aber geht es dann einfach weiter, und langsam verliert das Ganze an Brisanz.
Edler ist es, wenn jemand in völliger Selbstlosigkeit für etwas brennt. Zum Beispiel für Hilfsbedürftige. Anrührend auch, wenn sich jemand mit Enthusiasmus der Naturbetrachtung hingibt, passionierter Käfersammler ist oder Moose und Flechten fotografiert, für die sich sonst „kein Schwein interessiert“. Oder in verstaubten Kirchenbüchern leidenschaftlich der Geschichte seiner Ahnen nachgeht, für den Pop-Sänger Harry Styles oder die Pianistin Yuja Wang schwärmt, die Erde umrundet, um sich zum x-ten Male durch eine Sonnenfinsternis beglücken zu lassen, oder jemand, der immer aufs Neue mit der Wünschelrute loszieht, um zu beweisen, dass da doch was dran ist, überhaupt an Psi-Phänomenen. „Durch die Leidenschaften lebt der Mensch, durch die Vernunft existiert er bloß“, meinte der französische Schriftsteller Nicolas Chamfort. Er war einer von denen, die für die Französische Revolution glühten. Selbstlos tat er das. Beispiele von Politikern aus der Jetztzeit, also solche, die leidenschaftlich und zugleich selbstlos ihren Auffassungen nachhängen, sind, ähm ... Sofort aber weiß ich Wissenschaftler zu nennen, die bereit sind, für ihre Begeisterung persönliches Glück hintanzusetzen. Ich denke an so manche meiner früheren Mitarbeiter, die – fünfunddreißig- oder vierzigjährig und hochleistungsfähig – sich im Universitätsbetrieb bei einer 50-60-Stundenwoche mit befristeten und niedriggelöhnten Stellen abzufinden hatten. Schließlich mussten sie um die halbe oder die ganze Welt reisen, um irgendwo eine neue Anstellung zu finden, eine, auf der sie ihre wissenschaftliche Passion weiter verfolgen konnten. Klassenkameraden, die weniger begeisterungsfähig waren, haben „lohnendere“ Fächer studiert
Leidenschaften, die nicht bloß Leiden schaffen Von Gerald Wolf
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und arbeiten nun in Berufen, denen Geldsorgen ferne sind. Dieselben klagen dennoch über zu geringe Verdienstmöglichkeiten und streiken, während von den ersteren in der Öffentlichkeit nichts zu hören ist. Nichts hat sich seitdem geändert. Schade! Denn nichts braucht unser Land dringender als Menschen, die für ihren Beruf glühen, wenn wir dem globalen Wettbewerb auf Dauer standhalten wollen. Es scheint, als würde solcherart Haltung fast nur noch in Fernost gepflegt und fände sich hierzulande allenfalls bei Familien, die aus Fernost stammen. Dank den Eltern und Ehre den Lehrerinnen und Lehrern, die auch unsere Kinder in einem solchen Sinne erziehen und damit den allgemeinen Einebnungstendenzen trotzen. Die Objekte der Begierde sind so verschieden, wie die Menschen es sind, die ihnen frönen. Für die Wahl mögen Schlüsselerlebnisse den Ausschlag geben. Und dann, wenn es im Schloss geschnappt hat, heißt es nur noch Breakdance und nicht mehr Fußball, nicht länger Münzen werden gesammelt, auch nicht Briefmarken, sondern Liebschaften, und schließlich muss es Ines sein, unbedingt die und keine andere, oder eben das Herz wird an Mike gehängt und nicht an René. „Bis über beide Ohren verliebt“, nennt das der Volksmund. Warum bloß diese Fixierung? Die von Amors Pfeil Durchbohrten erkennen einige Zeit später glasklar die Kehrseiten der Angehimmelten, warum fallen die ihnen nicht sofort ins Auge? Die Psychologie spricht von „selektiver Wahrnehmung“. Interessanterweise gibt es solche Art Scheuklappen auch bei Tieren, solchen, die in strenger Einehe leben, Gänse zum Beispiel und Papageien. Die Vögel wählen aus der Schar der Angebote einen einzigen Kandidaten aus, und für den entbrennen sie in unverbrüchlicher Lei-
denschaft. Menschen hingegen sind auf ihrem Evolutionsweg hin zur Monogamie noch nicht ganz angekommen. Wie sonst wollte man sich die hohen Scheidungsraten erklären? Immerhin gibt es recht interessante Erklärungsversuche für den Mechanismus, der die leidenschaftliche Beziehung in Gang setzt, das „falling in love“, wie es die Engländer nennen. Ein Signalstoff, das Oxytocin, spielt dabei eine wichtige Rolle. Das Oxytocin, auch Liebes- oder Kuschelhormon genannt oder Treue- oder Vertrauenshormon, wird von bestimmten Nervenzellen gebildet, deren Fortsätze weite Bereiche des Gehirns durchziehen und unter anderem in der Insula enden. So nennt man einen tief eingestülpten Rindenbereich in der Schläfenregion unseres Gehirns. Im Sucht-Geschehen spielt die Insula eine große Rolle. Und die Leidenschaft ist nun mal ein suchtähnliches Ereignis. Mit speziellen bildgebenden Verfahren (funktionelle MRT, Brain Imaging) lässt sich nachweisen, dass es beim Anblick der Auserwählten je nach Heftigkeit des Verlangens in dieser Hirnregion zu Aktivierungen kommt. Dementsprechende Mengen an Liebeshormon werden in der Insula freigesetzt. Dieselbe Hirnstruktur ist vermutlich auch Teil der rosaroten Brille, die die weniger günstigen Seiten des Partners wegfiltert. Zumindest anfänglich. „Durch die Leidenschaften lebt der Mensch, durch die Vernunft existiert er bloß“ – wie trefflich das Nicolas Chamfort formuliert hatte! An anderer Stelle sagte er: „Die Vernünftigen halten bloß durch, die Leidenschaftlichen leben.“ War es Erfahrung, die den Dichter so zu schreiben lehrte? Oder doch nur die Sehnsucht nach einer solchen Erfahrung? Sehn-Sucht – womöglich immer noch besser als gar keine Leidenschaft.
Hier beginnt die LEIDENSCHAFT • • • • • • • • • • • • • • •
Kinderklinik mit Frühgeborenen-ITS Tür an Tür integrative Wochenbettpflege Still- und Laktationsberatung/Stillambulanz Geschwisterkurse 1-/2-Bettzimmer mit Duschbad, Telefon, TV Familienzimmer (Hotelstandard für Mutter, Vater, Neugeborenes und Geschwisterkind) „Voll-Rooming in“ 24 h auf Wunsch möglich umfangreiche Vorsorgeuntersuchungen für Neugeborene (u.a. Hüft-Sonographie) am Haus stationierter Rettungshubschrauber Elterninformationsabend mit Führung jeden 1. Montag im Monat um 19:00 Uhr großzügiges Kursangebot vor und nach der Entbindung Hebammensprechstunde (Akupunktur, Homöopathie) Ambulante Intensivschwangerenberatung, alternative Geburtshaltungen, Wassergeburten zwei Geburtshelfer, Pädiater und Anästhesisten täglich rund um die Uhr
Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe KLINIKUM MAGDEBURG gemeinnützige GmbH Akademisches Lehrkrankenhaus der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg Leitung: Chefarzt PD Dr. med. Dr. h. c. Michael Löttge Birkenallee 34 39130 Magdeburg Telefon 0391 / 791-0 www.klinikum-magdeburg.de
Des einen Freud – des anderen Leid Ein leidenschaftliches Streitgespräch über die Leidenschaft mit Prof. Dr. Gerald Wolf und Thomas Wischnewski ie Leidenschaft hat viele Facetten. Ihr Kern, ihre Wirkungen und Verknüpfungen sind ganzer Komplexität gar nicht fassbar. Leidenschaft besitzt schöne und schmerzliche Seiten. Niemand wird im Leben davon verschont, sich auch dem negativen Pol entziehen zu können. Prof. Dr. Gerald Wolf und Thomas Wischnewski führten einen spontanen Gedankenaustausch über die Leidenschaft. Der folgende Gesprächstext ist ein kleiner Auszug aus dem mündlichen Diskurs. Die komplette Plauderei über die Leidenschaft kann man sich im Video erleben.
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Herr Prof. Wolf, wie oft haben Sie sich schon leidenschaftlich mit Dingen beschäftigt? Wann war ich ohne Leidenschaften? Eigentlich war mein ganzes Leben gefüllt von Sinn und Zweck. Diese verfolge ich so, dass immer etwas herauskommt. Das geht ohne Leidenschaften nicht. Alles ist von einem Begehren geprägt. Ist Leidenschaft eher ein Trieb oder eher eine kulturelle Entwicklung unseres Menschseins? Sie sind Biologe, kann man Leidenschaft in der Tierwelt beobachten? Durchaus. Ich war heute im Wald und hörte einen Zilpzalp. Dann habe ich auf meinem Handy eine Zilpzalp-Melodie angemacht. Es dauerte gar nicht lang und dieser Vogel war in Leidenschaft. Er flog um mich herum und suchte den Widersacher, konnte ihn aber nicht entdecken. Er tat mir leid in seiner Leidenschaft. Offenbar hat er gelitten. Das ist ein gutes Stichwort. Ich glaube, das Wort Leidenschaft ist vorrangig positiv besetzt. Aber es stecken eben das Wort Leiden bzw. Leiden schaffen darin. Wir leben heute in einer Welt, in der alles positiv sein soll. Doch hat das Wort in seiner Wurzel nicht ein viel stärkeres Gegengewicht? Das will ich gut glauben. Es ist eine Frage, wie man Leidenschaft definiert. Jedes Bedürfnis als Leidenschaft zu deklarieren, ist sicher zu weit gegriffen. Das muss schon etwas sehr Intensives sein. So kann man leidenschaftlich lieben, aber auch leidenschaftlich hassen. In allen Fällen wird man von einer Gier
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getrieben, bei der alles zu eigen werden soll, was man liebt, und alles, was man hasst, am besten vernichtet werden soll… Kann man Leidenschaft messen? Wo fängt sie an, wo hört sie auf? Oder treibt sie einen möglicherweise in den Wahnsinn? Ich kenne keinen allgemeinen Maßstab. Menschen sind durch unterschiedliche Persönlichkeiten geprägt und diese Typen sind zum großen Teil erblich. Da gibt es welche, die zu großer Leidenschaft neigen, und andere sind Phlegmatiker. Die Frage ist doch, ob es ein gesundes Maß für Leidenschaft gibt. Sie ist doch mit den eigenen Emotionen und Bewertungen verbunden. Wie kann also ein Außenstehender die Leidenschaft eines anderen messen? Wie tief die Leidenschaft empfunden ist, muss jeder selbst wissen… Es ist wie mit allen Gefühlen – das sind sogenannte Valia. Die Erlebnisqualität kann nur der Betreffende erfahren. Wir können uns in niemanden hineinversetzen… Kann man Leidenschaft als so individuell abgegrenzt sehen oder muss man sie eher im Spiegel mit anderen Menschen betrachten? Denn sie strahlt ja auch, sowohl in der besonderen Handlung des Einzelnen als auch durch die Wirkung auf andere? Das ist doch ein interaktiver Prozess. Man wird beobachten, dass jemand so beseelt ist von dem Objekt der Leidenschaft, dass er alles andere vergisst … und zwar in einem solchen Maße, dass es für einen anderen nicht nachvollziehbar ist. Dann wird man ihn als leidenschaftlich liebend oder hassend beurteilen. Man kann natürlich in leidenschaftlich stark geprägten Momenten den Blutdruck oder den Puls messen. Man wird sicher verstärkt Stresshormone finden. Das alles sind objektive Größen, die zur Beschreibung des Zustandes herangezogen werden können. Aber wie der Betreffende seine Leidenschaft empfindet, kann nur ihm selbst möglich sein, dies zu beschreiben… Man kann in Gesprächen darüber reflektieren. Insofern wird man ihn verstehen, aber man wird den Gefühlszustand niemals wirklich nacherleben können. Ich kann der These folgen, dass Leidenschaft vorrangig – im Fühlen ja – individuell ist, aber als Begriff ist er doch
viel eher gesellschaftlich geprägt und sozial gebunden. Was nutzt dem Einzelnen, wenn er im stillen Kämmerlein ein leidenschaftlicher Bastler und Tüftler ist, dass sein leidenschaftliches Erleben nie von anderen gesehen wird? Das gilt aber für alle Gefühlszustände… Wir wollen kommunizieren und setzen darauf, dass der andere diese Gefühlszustände auch kennt. Wir haben Begriffe vereinbart – die sind in jeder Sprache anders – um uns über die Gefühlslage austauschen zu können. Das Gefühl selbst ist von niemand anderem erfahrbar. Das funktioniert noch nicht einmal beim Hunger. Einer fühlt ihn viel stärker als ein anderer. Betrachten wir einmal die Kunst. Dort ist die Leidenschaft des Künstlers ein ganz starker Motor, um seine Kunst zu produzieren. Ohne dass andere das leidenschaftliche Ergebnis erfahren, ist die künstlerische Profession nichts. Die Leidenschaft wird erst erfahrbar durch das Publikum. Umso besser wird das Verständnis der anderen für den Gefühlszustand des Betreffenden sein. Ansonsten ist dieser Zustand ein derart privater, dass er nicht davon abhängt, wie andere den Zustand reflektieren. Ich habe von einem polnischen Maler gehört, der sein Leben lang Einsen gemalt hat. Er ist ob dieser unsäglichen Leidenschaft berühmt geworden. Da gab es keinen Zugang, warum er davon so besessen war…
Gerald Wolf, geb. 1943, Studium der Biologie und Medizin, Magdeburger Hirnforscher und Universitätsprofessor, bis 2008 Direktor eines Hirnforschungsinstitutes. Autor von Fach- und Sachbüchern und drei (Wissenschafts-)Romanen. Mitglied im Wissenschaftskollegium „emeritio“.
… Ich glaube, wir sind in einem gesellschaftlichen Trend, in dem Leidenschaft vorrangig unter einem positiven Aspekt sehen. Wir sehen nicht das Gegengewicht, dass auch Leiden für Beteiligte geschaffen werden, die diese Intensität nicht mitfühlen können, die von der Leidenschaft eines Einzelnen gestört werden. … In diesem Zusammenhang finde ich interessant, dass es auch eine Lust am Leiden gibt. Leiden ist nicht nur negativ. Wenn alles schön und harmonisch ist, finden wir es ganz schnell langweilig. Das gilt für die Musik oder die Malerei. Dann fehlt der Pep. Alles ist eine Paarung vom genusshaften Erleben des Schönen, also dem Konsonanten, und des Schmerzlichen, des Dissonanten. Da stellt sich mir die Frage: Müssen wir also erst tief fallen und leiden, bevor uns wieder daraus erheben können, um in Euphorie das Positive zu erleben? Ich glaube nur, wir vergessen das und möchten das Leiden nicht sehen. Wir verweigern uns, statt zu sagen, es gehört dazu. Es gehört dazu. Es gehört sogar in die Erziehung. Wenn Kindern immer das Bett gemacht wird, wenn ihnen alle Widerstände des Lebens aus dem Weg geräumt werden, wenn sie nie Leid erfahren haben, werden womöglich verzogen. Kinder müssen durchaus auch Missliches erleben. Das gehört sicher zur Charakterausbildung… Leiden in der richtigen Dosierung gehört zum Leben und damit zur Lebenstüchtigkeit… … Wir registrieren aktuell zunehmend psychische Beeinträchtigungen. Was für Persönlichkeiten stecken dahinter? Waren sie eher leidenschaftslos oder hatten sie zuviel Leidenschaft? Könnte es möglicherweise einen Zusammenhang geben? Möglicherweise sind sie leidensbereiter… Das komplette Gespräch gibt es als Video.
Video unter: www.md-webtv.de/index.php?id=677 KOMPAKT MAGAZIN
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25 Jahre Lebenshilfe Magdeburg
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s war für meine Frau und mich nicht einfach, zu akzeptieren, dass unser Kind geistige Defizite besitzt“, sagt Landschaftsarchitekt Dr.-Ing. Klaus-Dieter Pantke. Körperlich war sein Sohn Bodo quietsch fiedel aufgewachsen und besuchte eine normale Kindertagesstätte. In der Schule zeigte sich bald, dass er für Zahlen kein Verständnis entwickeln und mit seinen Mitschülern nicht mithalten konnte. Für das Ehepaar Pantke begann ein langer Weg, die Behinderung ihres Kindes zu lernen und anzunehmen. Sie fanden heraus, welche Entwicklungschancen Bodo hat und leisteten wie so viele Eltern behinderter Kinder den enorm intensiven Betreuungsaufwand für den Sohn. Welche Möglichkeiten sollte Bodo Pantke nach der Schulzeit haben. „In dieser Überlegungsphase kamen wir erstmals zur Lebenshilfe, als einer von Eltern getragenen Einrichtung“, sagt Klaus-Dieter Pantke. In Esslingen erhielt Bodo eine Grundausbildung in Holzbearbeitung. Heute stellt ihm die Lebenshilfe Magdeburg einen Arbeitsplatz in einer ihrer Werkstätten und einen Platz in einer ihrer Wohnstätten. „Unseren Umzug von Esslingen nach Magdeburg wir hatten 1999 davon abhängig gemacht, hier eine adäquate Einrichtung zu finden“, betont der Landschaftsarchitekt. Dr. Klaus-Dieter Pantke verbindet mit der Lebenshilfe Magdeburg nicht nur die Chancen, die dem Leben seines Sohnes Sinn und Inhalt geben, er hat im Gegenzug Verantwortung als Vorsitzender des Trägervereins „Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Magdeburg e.V.“ übernommen. Wenn die eigene Lebensgeschichte mit dem Engagement der Mitarbeiter der Einrichtung verknüpft ist, entstehen stärkere Bande miteinander. Vor 15 Jahren zog Bodo in das Wohnheim in der Zielitzerstraße. Für die Eltern war die Trennung von der umfassenden elterlichen Fürsorge in seine Selbstständigkeit ein schwerer Schritt. Für Bodo war es ein gewaltiger Entwicklungssprung. Er strukturiert und organisiert seinen Tag mit seinen neun Mitbewohnern. Um 6 Uhr ist Aufstehen. 8 Uhr beginnt die Tätigkeit in der Werkstatt. Gegen 15.30 Uhr ist er zurück im Wohnheim. Die Nachmittags- und Abendstunden haben ihre abwechslungsreichen Unternehmungen. Es wird gemeinsam gekocht und gebacken. Schwimmen und Bowling sind als Freizeitaktivitäten feste Termine in Bodos Wochenkalender. Die Wochenende verbringt er regelmäßig in elterlicher Umgebung. „Als er mir eines schönen Sonntags sagte, ,Vater, bring mich nach Hause’, da wusste ich, dass er seinen eigenen Weg gefunden hatte.“ In den Werkstätten des Lebenshilfe-Werks Magdeburg werden 557 Menschen mit einer schweren Behinderung betreut. Ins-
Bodo und Klaus-Dieter Pantke
gesamt leben 17.311 Schwerstbehinderte in der Landeshauptstadt. Ohne solche Initiativen von betroffenen Eltern wären viele Betreuungsangebote nicht denkbar. Mittlerweile existieren deutschlandweit tausende solcher Lebenshilfe Einrichtungen, in denen Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen entsprechend ihren Möglichkeiten Förderung finden und fachlich betreut werden. „Innerhalb des 25-jährigen Bestehens der Lebenshilfe Magdeburg sind alle Wohnangebote für entsprechende Behinderungen entstanden“, erklärt der Vorsitzende des Vereins. Klaus-Dieter Pantke stellt nicht allein die bisherigen Leistungen in den Mittelpunkt. Er denkt weiter. Bisher gibt es nämlich keine rechtliche Regelung in Sachsen-Anhalt, wenn Menschen mit Behinderung in Rente gehen. Diese dürfen dann in den Einrichtungen der Lebenshilfe nicht weiter betreut werden. Die Eltern sind nicht mehr da, um Fürsorge zu leisten und in Pflegeeinrichtungen sind die Mitarbeiter selten für die speziellen Anforderungen dieser Menschen ausgebildet. In dieser Sache werden sich die Lebenshilfe-Aktiven weiter engagieren. Für Klaus-Dieter Pantke, den einstigen Geschäftsführer der Magdeburger Bundesgartenschau, ist das eigenständige Leben seines Sohnes immer noch das größte Geschenk als Vater. Bodo kann mit Hobbys, Arbeit und einem stabilen sozialen Umfeld ein ziemlich normales Leben führen. Das erzeugt beim Vater sogar Stolz gegenüber dem Sohn. Bodo hat durch die Lebenshilfe-Angebote eine anerkennenswerte Persönlichkeit entwikkelt. Mit Zahlen kann er zwar nach wie vor nichts anfangen, aber dafür mit dem Platz in einer kleinen Gemeinschaft, in der er sogar Verantwortung übernimmt. (Thomas Wischnewski)
Dem Leben Sinn und Inhalt geben
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Fotos: Peter Gercke, Ronald Floum
„Er ist endlich angekommen“ D
umm ist der, der Dummes tut“. So Forrest Gump im gleichnamigen cineastischen Meisterwerk, welches sich wie kein anderes mit dem Leben eines behinderten Menschen auseinandersetzt. Im wahren Leben machte auch der Magdeburger Matthias Kühne Erfahrungen, wie die Gesellschaft Menschen in Nischen abschiebt, die nicht in die von ihnen selbst geschaffenen Normen passen. Schon während der Schulzeit in der SalzmannSchule musste der heute 53-Jährige miterleben, wie gleichaltrige Mitschüler ihn hänselten, ihn ins Abseits drängten. Auch bei der Ausbildung im damaligen Reichsbahn-Ausbesserungswerk (RAW) nach der achtjährigen Schulzeit änderte sich kaum etwas - auch hier nahmen die Spötteleien und Demütigung kein Ende. Höhepunkt war die 12-jährige Beschäftigung im Holzlager des RAW. Trotz eines sogenannten „geschützten Arbeitsplatzes“ wurde Matthias unter nahezu menschenunwürdigen Verhältnissen beschäftigt. Ausgegrenzt von den eigenen Kollegen, als Behinderter wie ein Aussätziger behandelt. Eine Situation, die seinem Vater Karl-Henry Kühne die Tränen in die Augen trieb, als er von diesen Umständen erfuhr. Der renommierte Arzt und Wissenschaftler lief gegen diese Umstände an. Emotional niedergeschlagen konnte er selber nichts verändern Man sieht Matthias Kühne seine Behinderung nicht an. Wie aus der Pistole geschossen kommen Zahlen und Fakten aus seinem Leben, schaut er mit neugierigen Augen interessiert zu, wie seine Geschichte aufgeschrieben wird. Stets mit einem schelmischen Lächeln auf den Lippen blickt er zurück in seine dunkle Vergangenheit. Kein Gram, kein Hass. Ein Sauerstoffmangel während der Geburt war wohl Grund für sein heutiges Handicap, erzählt seine Schwester Viktoria Kühne. Die Familie bemerkte in den ersten Lebensjahren, das irgendetwas in der Entwicklung anders verlief. Matthias lernte spät sprechen, kam den Kindern im Kindergarten nicht hinterher. „Verhaltensauffälligkeiten“ diagnostizierten die Ärzte. Eine Sprachheilschule half beim Lernen. Er kann auch heute schlecht lesen, rechnen fällt ihm schwer. Alleine leben konnte und kann er nicht, ist immer auf die Hilfe angewiesen. Die bekam und bekommt Matthias Kühne in der Familie. Seine Mutter Ursula versorgt ihn mit ihren 79 Lebensjahren auch heute. Weckt ihn auf. Macht sein Frühstück. Jeden Tag, wenn ihr Sohn den Schutzhelm aufsetzt und mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt. Nach der Wende vor 25 Jahren kam das Aus im RAW. Matthias suchte sich selber neue Jobs als Hilfsarbeiter. Kaum ein Tag, an dem er arbeitslos war. Doch stets war er nur die billige Arbeitskraft, die man aufgund seiner Behinderung mit einem Handgeld abspeiste. Dabei strebte er nach Erfüllung im Leben, die er auch letztendlich fand. Seit zehn Jahren arbeitet Matthias in einer Werkstatt der Lebenshilfe Magdeburg am Westring. Die Stelle hat er sich selbst gesucht. Immer, wenn er an der Baustelle einer neuen Werkstatt der Lebenshilfe vorbeifuhr, sagte er sich: „Hier will ich einmal arbeiten“. Das schaffte er. Auch erwarb er Fähig-
keiten, an Maschinen zu arbeiten - die Erfüllung eines Traumes. Matthias arbeitet jetzt im Team mit Gleichgesinnten. Er fühlt sich wohl unter dem Dach der Lebenshilfe, blühte auf. Neuer Lebensmut hielt bei ihm Einzug, sein gesamtes Verhalten änderte sich zum Positiven. Von dem Geld, was er verdient, und einer kleinen Rente kaufte er sich einen neuen Computer. Musik hört er gerne - von Rock bis Pop. Beatles, Rolling Stones, U2, The Cure. Ständig radelt er zur Bibliothek, um neue CDs auszuleihen. Seine Leidenschaft ist allerdings das Sammeln von Altpapier - damit bessert er sein Taschengeld auf. Ein neues Radio für die Küche ist sein nächstes Ziel, auf das er spart. Die Behinderung gehört im Hause Kühne zum Alltag. Matthias wuchs mit zwei Geschwistern behütet auf. Nach Außen wurde sein Handicap verschwiegen. Die Barrieren waren in unseren Köpfen, sinniert Viktoria Kühne. Heute sieht sie die Welt anders. Damals erzählte sie kaum jemanden, dass sie einen behinderten Bruder hat. Heute fragt sie sich, warum? Seit zehn Jahren wirkt sie aktiv in der Lebenshilfe Magdeburg mit, gehört mittlerweile zum Vorstand. Hier setzt sie sich vehement für die Belange und Rechte behinderter Menschen ein. Sie habe sich damals verstellt, um die Probleme mit ihrem Bruder zu verschweigen. In der heutigen „verrückten“ Welt sind allerdings die Behinderten manchmal die „normalsten“ Menschen. Viktoria Kühne: „Ich liebe meinen Bruder und freue mich für ihn, dass er in der Lebenshilfe Halt fand. Er ist endlich angekommen“. (Ronald Floum)
Matthias Kühne und die Suche nach Erfüllung im Leben
Viktoria und Matthias Kühne.
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Leuchtende augen as gibt es Schöneres als im Gesicht eines Kindes leuchtende Augen und ein strahlendes Lächeln zu entdecken? Vor allem, wenn bei diesem Kind aufgrund diverser Umstände der Ausdruck des Glücklichseins seltener zu beobachten ist als üblich – bedingt durch Krankheit und einen längeren Klinikaufenthalt beispielsweise. Nicole John und Nadja Benndorf haben sich genau das zur Aufgabe gemacht: Momente der Ablenkung und der Freude schaffen. In einem anstrengenden Krankenhausalltag, der von Ärzten, Medikamenten und mitunter von Schmerzen geprägt ist. Das Team der Kinderklinikkonzerte holt zu diesem Zweck Musiker und Bands auf die Kinderstation, um junge Menschen zwischen 3 und 17 Jahren zumindest kurzzeitig in eine andere Welt zu entführen. Was nach einer simplen Sache klingt, entpuppt sich in der von Tina Umsetzung als großer Aufwand. Für die beiden Frauen aus Sachsen ist das jedoch kein Grund, vor den Herausforderungen zurückzuschrecken – ganz im Gegenteil: Sie wollen hoch hinaus. Angefangen haben Nicole und Nadja recht klein – wie bei jeder rührenden Erfolgsgeschichte. „Damals“, sagt die 24-jährige Nicole mit einem Lächeln, „ist das alles wie durch einen Zufall entstanden.“ Damals, das ist etwa fünf Jahre her. Nicole, die aus Klingenberg im Osterzgebirge stammt, hatte bei ihrer Ausbildung zur Rettungsassistentin viel mit jungen Patienten zu tun. „Manche bleiben dir in Erinnerung… beispielsweise ein kleines Mädchen, das nach einem schweren Fahrradsturz von einer Klinik in die nächste verlegt wurde“, erzählt Nicole. „Diese Kinder werden für längere Zeit aus ihrer Umgebung herausgerissen und müssen ihren gewohnten Alltag mit dem im Krankenhaus tauschen.“ So entstand im Gespräch mit ihrer Freundin Nadja, die in Chemnitz geboren wurde und inzwischen in Berlin lebt, die Idee, diesen Kindern den tristen Klinikalltag ein wenig zu versüßen. Die Dresdner A-cappella-Pop-Band „medlz“ scheint sich dabei wie ein roter Faden durch die Biografie der beiden zu ziehen. „Wir haben uns 2005 bei einem Konzert der Band kennengelernt“, erinnert sich Nadja. Die 30-Jährige ist seit vielen Jahren die Fanclubchefin der „medlz“. Und so lag es auf der Hand, die Mitglieder der Band um Unterstützung zu bitten. 2011 konnte schließlich das erste Konzert in Dresden stattfinden. „Es musste natürlich alles mit der Klinik abgestimmt werden“, erzählt Nicole. Und Nadja ergänzt: „Wir haben unsere Familien eingespannt und Kuchen gebacken.“ Dann wieder Nicole: „Auch einen Zauberer und einen Poeten konnten wir engagieren, der für diesen Tag im Krankenhaus Geschichten geschrieben hat.“ Und natürlich haben die „medlz“ Musik gemacht. Wenn die beiden Freundinnen von ihrem Engagement berichten, klingt es, als sei das die selbstverständlichste Sache der Welt. Dabei gehen sie Vollzeitbeschäftigungen nach – Nadja als freiberufliche
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Webdesignerin und Nicole als Rettungsassistentin. „Dass wir vorher bereits Organisationserfahrungen sammeln konnten, hat uns bei den Vorbereitungen sehr geholfen“, erklärt Nicole. Sie leitet seit vielen Jahren den Fanclub des Thüringer Rennrodlers Andi Langenhan und Nadja – wie bereits erwähnt – den Fanclub der „medlz“. „Durch diese ehrenamtliche Tätigkeit konnten wir auch erste Presse- und Künstlerkontakte knüpfen“, schildert Nadja. „Und wir sind natürlich für jede Art von Unterstützung dankbar.“ Seit 2011 wurde jedes Jahr ein Kinderklinikkonzert veranstaltet. „Wir haben viel positives Feedback bekommen und Anerkennung geerntet“, sagt Nadja. „Da uns diese Arbeit viel Spaß macht und auch sehr wichtig ist, hatten wir keinen Grund, damit aufzuhören.“ Dass 2013 das erste Kinderklinikkonzert in Magdeburg stattfand, ist dem Umstand zu verdanken, dass Nicole ihren Arbeitsort Heinz von Dresden in die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts verlegte. Während vor zwei Jahren die Band „3Berlin“ musikalische Unterstützung lieferte, fuhren Nicole und Nadja im vergangenen Jahr größere Geschütze auf. „Wir sind durch unsere Arbeit und auch durch Auszeichnungen, die wir dafür erhalten haben, selbstbewusster geworden“, erzählt Nicole mit strahlendem Gesichtsausdruck. „Also dachten wir, es könnte nicht schaden, bei einer bekannteren Band anzufragen.“ Als das Management von „Revolverheld“ innerhalb kurzer Zeit die Zusage für das Kinderklinikkonzert 2014 in Magdeburg schickte, konnten die beiden gar nicht fassen, dass ihnen so viel Vertrauen entgegengebracht wird. „Das war ein sehr schöner Moment“, sagt Nicole. Nadja nickt zustimmend und schüttelt dann den Kopf. „Es ist unglaublich. In den vergangenen Jahren ist so viel passiert. Manchmal gehen wir ganz lange planlos spazieren, um alles verarbeiten zu können.“ Nicht nur den „Freistil“ Jugendengagement-Wettbewerb haben die beiden Frauen gewonnen, auch ein Stipendium von „Startsocial“ haben sie erhalten und konnten so die Vereinsgründung auf den Weg bringen. „Das Stipendium hat uns viel gebracht. Denn solch einen Tag in einer Klinik zu zweit zu organisieren, bedeutet einen riesigen Aufwand“, sagt Nicole. „Am Ende fehlte uns die Zeit, die leuchtenden Augen und das Lächeln der Kinder überhaupt zu bemerken.“ Seit März dieses Jahres existiert ein gemeinnützig anerkannter Verein. Und Nadja und Nicole müssen all die organisatorischen Aufgaben nicht mehr alleine bewältigen. Katharina, Bastian, Anja, Patrick, Markus und Jenny unterstützen die beiden in den Bereichen Buchhaltung, Öffentlichkeitsarbeit und Förderung. Zurücklehnen wollen sich die zwei Frauen deshalb aber nicht. „Wir planen Kinderklinikkonzerte in anderen Städten. Aus Berlin erreichte uns schon eine Anfrage. Zudem möchten wir pro Jahr mehr als nur ein Konzert organisieren“, erklärt Nicole und die beiden lächeln einander festentschlossen an.
Wie zwei Frauen den Klinikalltag junger Patienten versüßen
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Kinderklinikkonze e.V.
ikkonzerte.de hallo@kinderklin onzerte.de www.kinderklinikk onzerte m/kinderklinikk www.facebook.co
Die GrĂźnderinnen des Kinderklinikkonzerte e.V. Nadja (links) und Nicole beim Fotoshooting. Foto: StadtgĂśren Photodesign
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„Kleine Muschel – große Kugel“ Mischtechnik, 2012
„Merkwürdige Zusammenstellung“ Mischtechnik, 2012
„Trophäe“ Mischtechnik, 2012
Rudolf Pötzsch
„Es lebe der Realismus“
Bild oben: „Vom Trinken aus fließenden Gewässern“ Mischtechnik, 2015 (Titelbild des Magazins)
Bild links: „Zeichner zwischen Klippen“, 1988
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Steckbrief Rudolf Pötzsch 1950
in Leipzig geboren
1969
Abitur
1966-1970
Absolvent der Abendakademie der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig
1970-1975
Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei den Professoren Hans Mayer-Foreyt, Werner Tübke, Rolf Kuhrt, Arno Rink
1974
Übersiedlung nach Magdeburg
1975
Abschluss des Studiums mit dem Diplom als Maler und Graphiker
seit 1975
freischaffend in Magdeburg und Mitglied im Verband Bildender Künstler
seit 1990
Mitglied im Berufsverband Bildender Künstler SachsenAnhalt, im Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK)
Internet:
www.rudolfpoetzsch.de
Pötzsch über Realismus
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„Besuch aus der mythologiefreien Zone“; Bleistift, 2015
Fotos: Peter Gercke
tändig stellt man eine Schieflage in der bildenden Kunst zu Lasten des Realismus fest, ohne sich die Mühe zu machen, über die Ursachen nachzudenken. Generell beinhaltet der „erweiterte Kunstbegriff“ eine Entwertung. Ich sehe das noch drastischer: Diffamierung der bildenden Kunst. Künstlerische Anschauungen und Haltungen werden minimiert durch Übertragen kommerzieller Inhalte und Formen in die Kunst, wovon ebenso Literatur und darstellende Kunst betroffen sind. Die bildende Kunst wird zur Dekoration degradiert. Unter den Begriffen des Experimentes, des Projektes – bei der Suche nach Bezeichnungen für die gleiche Sache sind hier der Phantasie keine Grenzen gesetzt – sollen der bildenden Kunst Prädikate wie „fortschrittlich“, „modern“, „zeitgemäß“ verliehen und damit der Kunst eine Entwicklung bescheinigt werden. Die daraus resultierenden Ergebnisse sind überwiegend Selbstzweck, Stagnation und Wiederholung. Es wird selten darüber gesprochen, dass Experimente auf künstlerischem Gebiet, ohne jeglichen individuellen Bezug zu einer Tradition zu suchen, scheitern müssen. So finden gescheiterte Experimente der bildenden Kunst immer ihre Plätze in den Galerien und Ausstellungen. Die Galerien sind voll von oberflächlichen Produkten einfacher, gefälliger Unverbindlichkeiten, die zudem noch reißenden Absatz finden. Die Positionen des Realismus werden zudem ausgehöhlt durch Dinge, die unmittelbar zusammenhängen: Der Bildbetrachter ist nicht mehr in der Lage aufgrund mangelnder und in Tendenz steigender Verkümmerung der Fähigkeit und auch des Willens seine angeborene ästhetische Sensibilität, seinen kulturellen Fundus zu aktivieren. Mit dem Begriff der Schnelllebigkeit der Zeit kann diese Verkümmerung und Hilflosigkeit erklärt werden. Der Betrachter wird mit einem verordneten Lifestyle-Begriff in seiner Oberflächlichkeit sogar bestätigt und in dieser noch bestärkt. Die Kommerzialisierung des Kunstmarktes hat ein Niveau erreicht, das es dem Realismus aufgrund der Notwendigkeit einer tiefen, ernsthaften inhaltlichen Auseinandersetzung schwer macht, sich zu behaupten. Letztlich erhalte ich auf die Frage, ob sich nun tatsächlich Zeitgefühl in der gegenwärtigen bildenden (ungegenständlichen) Kunst widerspiegelt, nur Schulterzucken. Selbst in Beiträgen von Kunstwissenschaftlern entdecke ich Ratlosigkeit. KOMPAKT MAGAZIN
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Lifestyle für die junge Mitte
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ag mir, wie Du wohnst und ich sage Dir, wer Du bist. Die Gestaltung der Inneneinrichtung der eigenen vier Wände bestimmen zwei Faktoren maßgeblich: Emotionalität und Individualität. Beides trägt zum Wohlfühlen der Menschen in ihrem „Rückzugs- und Regenerationsgebiet“ Wohnung bei. Schickes Wohnen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Statt als „Verwahrstelle des Lebens” gilt die Wohnung heute als Statussymbol. Die eigenen vier Wände spiegeln den Charakter der Bewohner wider - man zeigt gerne, was man hat. Ein Lebensgefühl, das ein Jeder selbst gestalten kann. Das eigene Heim bietet die beste Möglichkeit, in einer Form der Selbstverwirklichung Ideen und Visionen umzusetzen. Dem trägt vor allem MACO Möbel&Küchen Rechnung. Denn nicht nur die Einrichtungsstile, sondern auch der Anspruch und das Kaufverhalten der Kunden haben sich geändert. Ständig halten im Einrichtungshaus am Flugplatz in Magdeburg die Trends der Möbelmessen Einzug, ist der Kunde im-
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mer auf der Höhe der Zeit und stets informiert über Innovationen. Dank der frischen Inszenierungen der einzelnen Wohn- und Küchenwelten entstand im Wandel der Zeit bei MACO ein außergewöhnliches Wohlfühlambiente. Der Sortimentschwerpunkt verlagerte sich innerhalb des 25-jährigen Bestehens des Einrichtungshauses von preiswerten Sonderposten zu hochwertigen Stilmöbeln in der gehobenen Mitte. Die Erfolgsstory von MACO begann 1990 in einem Altenweddinger Kulturhaus. Vor 25 Jahren war die schnelle Befriedigung von lang gehegten Wohnwünschen wichtig. Dem trug der als „Billiger Jakob“ an den Start gegangene Möbeleinrichter Rechnung. Design und Funktionalität spielten hier eine nebensächliche Rolle, was zählte, war die schnelle Beschaffung und der niedrige Preis. „Eiche brutal” und die große lilageblümte Wohnlandschaft entsprachen dem damaligen Zeitgeist. Nur zweiein-
Fotos: Peter Gercke (1), Global (2)l
MACO-Möbel Prokurist Matthias Utermark
Marken und stilvollen Möbeln. Künftig verfügt das Haus dann über eine Gesamtfläche von 22.000 Quadratmetern.
„Immer die passende Idee“
DIE BESSEREN IDEEN. DIE BESSEREN PREISE.
halb Jahrzehnte später ist Möbelkauf eine Sache von Emotionen. Fernsehen, Werbung und neue Medien, wie das Internet, vermitteln Ideen und wecken Bedürfnisse. „Was uns anspornt, ist die Schaffung neuer Erlebnisbereiche fürs Wohnen. Eben eine neue Form von Präsentation und Erlebbarkeit. Die Kunden sollen von Anfang an das Gefühl haben, zu Hause zu sein”, so Matthias Utermark, der seit dem Start in der Region das Möbelhauses managt. „Ich sehe unseren Markt als eine Mischung vom Verkauf diverser Einrichtungen, aber auch als eine Showbühne für Möbel mit Erlebnischarakter, über welche man in der Region spricht”, beschreibt er die Ausrichtung von MACO. So wandelte sich auch kontinuierlich das Angebot im Wohn- und Schlafmöbelbereich durch ständige Umgestaltung zu einem konventionellen bedarfsorientierten Sortiment. Da der Wareneinkauf direkt von Magdeburg aus organisiert wird, können sich die Einkäufer auf die in der Landeshauptstadt herrschenden Ansprüche einstellen. Mehr als 1.200 Lieferanten sorgen für ständigen Nachschub. Faszinationen, entspannt Ideen sammeln und Lifestyle genießen kann der Kunde heute im Einrichtungshaus im Süden der Landeshauptstadt. „Die Suche und der Kauf von neuen Einrichtungsgegenständen muss in der Zukunft genauso ein Erlebnis sein wie ein Kino- oder Gaststättenbesuch. So geht man künftig mit einem hohen Freizeitwert bei MACO einkaufen”, so Utermark.
Als starker Partner dient dabei der Europa Möbel-Verbund GmbH & Co. KG - ein Gemeinschaftsunternehmen mehrerer Möbeleinzelhändler, in den auch MACO eingebunden ist. Wenn Möbel im Vordergrund stehen, werden natürlich vielfach auch Namen damit in Verbindung gebracht. Dazu gehören: Hülsta, Musterring, Rolf Benz und noch viele mehr. Eine der vielen nennt sich: Global. Diese Marke gehört zu einer Vertriebsschiene der Europamöbel-Verbund und zeichnet für hochwertige Einrichtungen ihren Namen. Global-Wohnen präsentiert stets die neuesten Trends, ausgewählte Accessoires und wertvolle Tipps von Einrichtungsexperten. Die vielfältigen Kollektionen sind auf ganzheitliche Einrichtungslösungen und ein stimmiges Gesamtbild ausgerichtet, damit man immer die richtige Mischung aus Lifestyle und Gemütlichkeit für das eigene Heim bei MACO findet. Global-Wohnen - das sind Wohnlandschaften, Sitzgruppen und Polstermöbel und Garnituren in Perfektion - ganzheitlich und anspruchsvoll. Von lässig urban bis hin zu höchstem Komfort und Eleganz - für jeden Geschmack. Das sind Schlafmöbel und Schlafsysteme für unterschiedlichste Ansprüche im ausgewogenen Design und in höchster Qualität. Global-Wohnen sind Sitzmöbel und Tische im exklusiven und erschwinglichen Segmenten natürlich, komfortabel, elegant. Global Küchen sind das Rezept gegen Kücheneinerlei - exklusive Küchen im funktionllen Design. Bei den Global-Möbeln setzten sich die Designer das Ziel, die Elemente Innovation und Inspiration, gepaart mit einem hohen Qualitätsstandard, zu vereinen. Entstanden sind komplette Wohnwelten, die Ansprüche jeder Generation befriedigen. Diese Einrichtungen wecken Emotionen und Behaglichkeit. Hochwertige Möbel sind aufgrund ihrer Qualität ihr Geld wert, denn lange Lebensdauer, hoher Gebrauchswert und Produktsicherheit zahlen sich auf Dauer aus. Global erfüllt Wohnwünsche, individuell zugeschnitten auf jeden Wohnbereich - natürlich in bester Qualität und zum erschwinglichen Preis. Immer die passenden Ideen für ein schöneres Zuhause.
MACO trumpft mit Wohlfühl-Ambiente dank frischer Inszenierung
MACO investiert in die Zukunft des Wohnens, in einzigartige Wohnerlebniswelten. Ob Wohnen, Schlafen, Trendiges für junge Menschen, Funktionales für Familien mit Kindern oder altersgerecht für Senioren, alle Verkaufsbereiche wurden zu einer individuellen und trotzdem vielseitigen Erlebniswelt umgestaltet. Als regionaler Branchenprimus gibt es für MACO keinen Stillstand: Um den Kunden, die im Einzugsbereich von Bernburg bis Stendal und von Marienborn bis Genthin wohnen, noch mehr Emotionen beim Einkauf bieten zu können, schlägt MACO am 9. Oktober 2015 ein neues Kapitel in der Unternehmensgeschichte auf. Zum 25. Geburtstag eröffnet die neugestaltete und um 4000 Quadratmeter erweiterte MACO-Wohnwelt mit neuen
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er Sommertag nahm Abschied. Schwül und ohne Luftzug welkte er unter der untergehenden Sonne. Die Hochzeitsgesellschaft war längst erdrückt von den Lobreden und einem üppigen Mahl. Cremes und Kuchen hatten still und satt gemacht. Man stand im Garten und plauderte aneinander vorbei. Frauenlachen schallte dazwischen. Einer passte nicht in das Anstandsbild der Gäste. Sein schlichter Aufzug stolzierte nicht wie die feierlichen Kleider und Anzüge über den Rasen. Er wirkte wie eingebettet. Eine Harmonie legte sich über ihn und seine Erscheinung. Er redete nicht. Obwohl er sich abhob von allem, blieb die Irritation aus. Meine Aufmerksamkeit blieb bei ihm und heiratete die Neugier. Das war der innere Schwur, um loszugehen. Er sah mein Kommen. Ob ihm der Hauch eines Lächelns über die Gesichtszüge glitt? Es war nicht deutlich und doch egal. Vielleicht wusste er, dass ich zu ihm herübereilen musste. Wir waren schnell in ein Gespräch verwickelt. Ich habe vergessen, wie es sich entsponnen hatte. Möglicherweise hatte ich einen Satz des Philosophen Friedrich Hegels fallen lassen. Er ließ ihn nicht liegen und hob ihn mit Friedrich Nietzsche auf. Und plötzlich fielen immer mehr solcher Sätze und Überzeugungen. Ein Dunst alter Gedanken braute sich über uns zusammen und machte den Abend nicht leichter. Nun hörte ich zu und war von seinem Bericht gefesselt. Nietzsche – dieser düstere und bedeutungsschwere, deutsche Philologe war ihm einst unter die Haut gefahren. Es musste eine Satansgeschichte sein, die er mir offenbaren wollte. Besessen vom Denken, angezündet von der Idee, herauszufinden, was die Welt im Innersten zusammenhält, hatte er sich aufgemacht, hinabzusteigen in die Geistesgewölbe der Antike, der Aufklärung und der Moderne. Die höchsten Schulen sollten ihm die tiefsten Quellen der Erkenntnis sein. So lernte er Mystik von Metaphysischem zu unterscheiden. Dem Glauben wandte er sich zu wie der Wahrheit. Wiederkunft und Willen trieben ihn wie Moral und Pessimismus. Satz an Satz reihte sich in seinem Geist zusammen, fügte sich zu Bildern, Verstehen und Sehen, zu Einsichten, Ansichten und Verwerfungen. Was er auch versuchte, anzubauen, es fand sich immer eine Stelle, mit der sich alles verband, und doch wurde nichts fertig. Er war weiter durch die Labyrinthe aller Interpretationen gegangen, um sie zu vermessen und zu katalogisieren. Das eigene Archiv an Erklärungen hatte Ausmaße einer Kathedrale angenommen und dennoch Platz für eine ganze Religion darüber. Zeit spielte für ihn keine Rolle. Was Jahrtausende nicht gedacht und aufgeschrieben wurde, würde sich auch jetzt nicht in einer kurzen Formel zeigen. Er war geduldig mit sich und den Philosophen. Es gab ganze Epochen gemeinsamer Grabenkämpfe und Kriege. Manche hatte er gewonnen und seine Widersacher weggestoßen, andere gar niedergemetzelt. Er wollte ein Sieger sein und sah die Wunden nicht, die er sich bei jedem Gefecht zuzog. Solche Wunden heilen nicht. Sie wachsen, treiben aus und schneiden sich in die Seele. Über ihm waren bald 20 Jahre ins Land gezogen und er irrte noch immer durch die Dunkelheit. Wo war die verheißungsvolle Erkenntnis geblieben und das Licht, das einen Weg zeigt? Er hatte ein Ziel, aber keinen Weg. Er kam nirgends an.
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Erst jetzt beschlich ihn die Ahnung, dass er seine Seele verkauft hatte, dass er sich in Festungen aus reinen Gedanken verschanzt hatte. Durch die schmalen Öffnungen nach oben schimmerte wohl ein wenig Leben, aber sehen konnte er es nicht. Lange suchte er nach einem Spiegel. Die Bedeutungen, die er eingesaugt und verspeist hatte, taugten nicht als Reflektion. In der Theorie war kein Leben. Nur Illusion und Interpretation. Wer konnte helfen? Guter Rat war unerschwinglich geworden, weil der eigene keinen Lohn erhielt. Dabei wollte er niemals für andere eine Last sein, sondern selbst ein Licht. Jemand, der Gedanken und Ideen entzündet, der nicht stehen bleibt. Weiter sehen. Weiter denken. Bewegen. Freiheit im Denken schafft Gefangene in Erwartungen. Ich hörte sein Urteil und blieb doch taub. Von Nietzsche hatte er sich verführen lassen und nicht gesehen, dass der Hort des Wissens ein Gefängnis war. Gedankenglieder wurden Ketten. Wie war er entkommen, sich selbst und dem Wort-Staub der Vergangenheit? Jetzt lachte er. Als seien die Jahre der Irrungen und Wirrungen nur ein
Die Leiden des Denkers
von Thomas Wischnewski
kurzer Spaziergang gewesen, wies er mit dem Zeigefinger in die Ferne. Ich sah einen grünen Wagen mit bunt bemalten Zargen. Es war ein typischer Bienenstand. Ich ahnte die fleißig summenden Völker, die von dort ausschwärmen und die Blüten der Umgebung besuchen. Was sollte mir der Hinweis sagen? Ich brauchte eine Weile unter der Dämmerung bis ich Klarheit hatte. Der Mann hatte die Bedeutungslasten abgeworfen und sich dem Lauf der Dinge zugewandt. Er war jetzt Imker und bei seinen Bienen. An Wochenenden vertrieb er sich die Stunden auf Märkten. Den vorbeischlendernden Leuten bot er Gläser mit Honig an, den ihm seine abertausenden Bienen zusammengetragen hatten, und kassierte deren Lohn. Jedes Mal traf er andere Menschen und manchmal welche, die er schon kannte. Geschichten wurden ihm erzählt und er sprach über seine Insekten. Die kleinen Honigmäuler, so nannte er sie liebevoll. Ihr Ertrag brachte ihm Reichtum. Nicht an Geld. Er war jetzt inmitten anderer Menschen, nahm an deren Leben teil und teilte das eigene. Das war für ihn eine
neue Erfahrung, wenn auch eine späte. Jeder noch so kluge Gedanke, den er nachgelesen und verinnerlicht hatte, konnte ihm dieses neue Lebensgefühl nicht ersetzen. Keine Idee eines noch so anziehend erscheinenden Geistes war von derselben Magie, die im Lauf der Dinge steckte. Winzige Tiere hatten ihm Lohn, Sinn und ein neues Leben geschenkt. Der Mann hatte etwas zu erzählen. Ich konnte mich nicht entziehen. Alles an dieser Begegnung war nun Sommernacht mit Grillenzirpen und Mückensummen. Das Gespräch mag schon einige Jahre in meiner Geschichte schlummern. Jetzt kam es ans Licht und holte mich an selbiges. Ich dachte nach, ob ich zu oft gedacht hatte, was wie werden würde, ohne zu sehen, wie was wirklich wird. Vor mir lag das Leben und in mir waren Gedanken. Wie beides zusammenpassen würde, überlegte ich und es roch wohl nach Hölle, als ich weiter darüber nachsinnen wollte. Der Sommer lag vor mir. Leben, lieben und lachen wollte ich. Spürbar sollte dies sein. Realität. Und nicht als Wunschtraum erschaffen im Leid des Denkens.
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Wie eine zweite Haut
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as Wichtigste bei ihrer Arbeit ist für Kerstin Haßkerl, dass sich die Kunden wohlfühlen. Nicht nur beim Stöbern und Anprobieren in ihrem Geschäft „new Chance“ im Elbepark, sondern natürlich auch mit den erworbenen Stücken. Kerstin Haßkerl steckt all ihre Erfahrung aus 30 Jahren in diversen Branchen des Handels in die Boutique. Von schicken Dessous bis zu ausgefallener Nachtwäsche, Bademoden, Strumpfmoden, Handtaschen oder auch Schmuck finden die Kundinnen alles, was das Frauenherz schneller schlagen lässt. „Für die Herren halten wir unter anderem Automagazine bereit“, sagt die Magdeburgerin, die seit etwa vier Jahren das Geschäft im Elbepark betreibt, und schmunzelt. Schließlich soll man(n) sich nicht langweilen, wenn frau sich nach Bikini, BH, Korsage oder Negligé umschaut. „Jeder Körper ist anders, deshalb passt nicht jedem die 08/15-Mode – zumal diese häufig nur auf die 08/15-Größen ausgerichtet ist“, meint die new-ChanceInhaberin. „Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, sich viel Zeit für die Kundinnen und ihre Wünsche zu nehmen.“ Professionelle und freundliche Beratung spielten dabei eine essenzielle Rolle. Denn bei den sich ständig wandelnden Modetrends sei es nicht immer einfach, den Überblick zu behalten. „Nur weil etwas ‚in‘ ist, heißt das noch nicht, dass es auch
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jeder Frau gut steht und zu ihrem Typ passt“, erklärt Kerstin Haßkerl. „Da ist es wichtig, die Kundinnen ausführlich zu beraten und ihnen auch neue Möglichkeiten aufzuzeigen.“ Als alltägliches Beispiel nennt die Magdeburgerin den BH. „Fast 80 Prozent der Frauen tragen die falsche BH-Größe. Dabei ist es gerade bei Unterwäsche wichtig, dass sie gut passt und sich wie eine zweite Haut anfühlt.“ Zwei Mitarbeiterinnen und die Inhaberin selbst stehen Interessierten zur Seite, vermessen und helfen bei der Auswahl der richtigen Größe und des richtigen Modells. Auch ist die Farbpalette bei BHs im „new Chance“ groß. „Wir bieten mehr als nur schwarz, weiß oder hautfarben an. Gefragt sind häufig trägerlose BHs für Hochzeits-, Jugendweiheoder Abiball-Kleider.“ Auf das Außergewöhnliche setzt Kerstin Haßkerl auch bei Strumpfhosen. „Flippige Farben oder ausgefallene Muster peppen jedes schlichte Outfit auf und machen es so zu etwas Besonderem.“ Die Qualität der Dessous, schöne Stoffe und Schnitte, eine saubere Verarbeitung und marktgerechte Preise stehen dabei im Vordergrund. Bekannte Marken wie Passionata, Nina von C., Chantelle, Triumph, Kunert, Linga Dore, Panache oder SUSA kann frau bei „new Chance“ entdecken und sich so für die zweite Haut etwas Gutes gönnen. (th)
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Inhaberin Kerstin Haßkerl Am Elbepark 1 / Shop 6 39326 Hermsdorf / Magdeburg www.newchance-dessous.de - Anzeige -
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Sinnlichkeit - KulturAnker e.V.
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ie Leidenschaft des Magdeburger Vereins KulturAnker ist es, verlassenen Orten mit Kunst und Kultur wieder Leben einzuhauchen. In der Reihe der „Kabinette der Künste“ wird einmal jährlich ein leerstehendes Objekt zum Schauplatz einer großen Ausstellung, bei der Künstlerinnen und Künstler aus ganz Deutschland ihre Werke prä-
Romantik 2.0 - 2012 Drei Wochen lang belebten 250 Künstler das traditionsreiche, aber seit 2007 leerstehende Krankenhaus im Herzen Magdeburgs. In sieben Gebäuden auf 4000 m2 entstand im Juni 2012 ein Ort voller Emotionen, Gefühl und Erinnerung. Die Künstlerinnen und Künstler präsentierten ihre Interpretationen von Romantik
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sentieren. Rundherum wird ein buntes Programm aus Konzerten, Theater, Workshops, Literatur und Partys geboten. Wir geben einen Überblick über die bisherigen Events des KulturAnkers. Mehr Informationen auf: www.kulturanker.de und www.facebook.com/kulturanker
MYSTIQUE - 2013 Der Stadtteil Alte Neustadt wurde im Juni und Juli 2013 Schauplatz des Festivals „MYSTIQUE – Die bezaubernde Seite der Kunst“. Das seit 18 Jahren leerstehende ehemalige TGA-Bürogebäude in der Sieverstorstraße wurde von 100 Künstlerinnen und Künstlern mit Werken zum Thema Magie, Veränderung, Sinn und Unsinn gefüllt. Das Festival zählte 20.000 Besucher. Foto: Patrick Arnold, www.live-panorama.de
oLo bianCo - 2014 Zuletzt zog es den KulturAnker im Oktober und November 2014 in den Speicher B im Wissenschaftshafen Magdeburg. Nach den breit angelegten Veranstaltungen der letzten Jahre, konzentrierte sich der Verein in diesem vierwöchigen Festival auf Performancekunst.
FOTOS: SABINE ULLRICH, MANUEL PAPE
FOTOS: ANDREAS IHL
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Kunst oder Krempel? M
it jedem Gegenstand aus dem Leben eines Menschen verbindet sich eine Geschichte. Sie bestimmen den ganz persönlichen Wert. Manches Utensil war sogar mehrere Generationen im Besitz einer Familie. Die wertvollen Erbstücke, die noch an die Großmutter erinnern oder alte Dachbodenfunde werden wie Schätze aus längst vergangenen Zeiten gehütet. Ab und an möchte man so einen Gegenstand verkaufen. Man möchte glauben, dass die Bedeutung, die man diesem Kleinod zumisst, in den Augen eines Interessenten denselben Wert besitzt. Hin und wieder hält man tatsächlich ein Juwel in der Hand. Doch viel öfter ist die vermeintliche Kostbarkeit nur bedeutungsloser Krempel“, sagt Andreas Jörn. Er kennt sich mit den Pretiosen der Vergangenheit aus. Seit mehr als 23 Jahren sind tausende solcher Dinge durch seine Hände gegangen. Hunderte Nachlässe und Haushaltsauflösungen hat er in der Magdeburger Region mit seinem Team gestemmt und unzählige Gegenstände taxiert und wieder an einen neuen Besitzer gebracht. Der Trödler kennt den Markt und die
Nachfrage für Möbelstücke, alte Uhren, Porzellan, Leuchter und Gemälde aus dem Alltag vergangener Generationen. Haushaltsgegenstände aus jeder Abteilung hat er schon auf Herz und Nieren geprüft und wieder zum Verkauf angeboten. Für den RTL-Trödeltrupp und die MDR-Sendung „Trödelfieber“ war Andreas Jörn schon unterwegs. „Mit den Jahren reift die Erfahrung, wächst das Wissen und kennt man die Geschichten hinter den Sachen“, erklärt der Trödel-Experte. Er hat in viele hoffnungsvolle Augen geschaut und in enttäuschte. Vertrauen und Verlässlichkeit – das sind für ihn die wichtigsten Maxime, wenn es um den Verkauf gebrauchter Dinge geht. „Wir können aus schönen altem Krempel leider auch keine wertvollen Kunstgegenstände machen. Aber wir wissen, was für welchen Preis einen neuen Eigentümer findet“, sagt Andreas Jörn. Deshalb muss jedes Teil stets genauestens begutachtet werden. Die kostenlose Bewertung eines Hausstandes gehört für ihn zum Service einer Haushaltsauflösung dazu. Mit jedem Verkäufer bzw. Erben geht er auf Entdeckungssuche und hinter machner Geschichte findet sich in der Tat ein kleiner Schatz von Wert.
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Trödel-Experte Andreas Jörn hat schon tausende keine und größe Gebrauchtwaren taxiert. Foto: Peter Gercke
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Foto: Peter Gercke
Thomas Wischnewski
Der beste Weg ist unter den eigenen Füßen Sie: Er: Sie: Er: Sie: Er: Sie: Er: Sie: Er: Sie: Er:
Wo bist du? Ich bin hier! Wo ist hier? In meinem Leben. Das ist nicht in meinem. Wie finde ich in dein Leben? Indem du dein Leben findest. Und wenn ich es gefunden haben sollte, wie weiß ich, dass ich in deinem bin? Das können wir erst wissen, wenn du deines findest. Ist der Weg lang oder kurz? Weder noch. Ist er leicht oder schwer? Weder noch.
Sie: Er: Sie: Er: Sie: Er: Sie: Er: Sie: Er: Sie: Er: Sie: Er:
Wie ist der Weg? Er ist begehbar. Wo ist der beste Weg? Unter den eigenen Füßen. Und wenn er mich in die falsche Richtung führt? Geh’ weiter, bis du meinst, es sei die richtige. Woran erkenne ich die richtige? Wenn du keinem Zweifel begegnest. Zweifel gibt es immer. Dann gehst du im Kreis. Zweifel verstellen mir den Weg? Was sonst? Wie komme ich an ihnen vorbei? Indem du gehst.
Dei
nS A 1 0 W - We bra Live d s Mu sik tream io: s! non sto p!
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ROCKLAND
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AOK-Vorstand Ralf Dralle
AOK in Sachsen-Anhalt seit 130 Jahren der Garant für eine gute gesundheitliche Versorgung
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esundheit soll wieder teurer werden. Schon im kommenden Jahr sollen die Krankenkassenbeiträge auf breiter Front steigen. Das hat der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) angekündigt. Grund seien zusätzliche Belastungen durch die Gesundheitsreform. In Sachsen-Anhalt zwingen auch andere Faktoren die Kassen dazu, mit spitzem Bleistift zu rechnen. Ein Gespräch mit Ralf Dralle, Vorstand der AOK Sachsen-Anhalt.
zum Beispiel die Krankenhausstrukturreform. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, laufen die Kranken- und die Pflegekassen in ein dickes Finanzproblem.
Die AOK Sachsen-Anhalt verkündet, die günstigsten Beiträge zu haben. Müssen auch Sie die Schraube nach oben drehen?
Ralf Dralle: Die Bevölkerungsentwicklung Sachsen-Anhalts spiegelt sich bei unseren knapp 700.000 Versicherten wider. Unsere Mitglieder sind im Vergleich zu anderen Kassen und Ländern überdurchschnittlich alt und entsprechend häufig von den sogenannten Volkskrankheiten, wie Diabetes, Herz-Kreislauf- oder Wunderkrankungen betroffen. Hinzu kommen viele Pflegebedürftige.
Ralf Dralle: Keinesfalls! Wir haben zum Jahresbeginn 2015 unseren allgemeinen Beitragssatz auf 14,6 Prozent gesenkt und erheben einen Zusatzbeitrag von 0,3 Prozent. Daran wird sich auch nichts ändern. Der Beitrag ist aber so kalkuliert, dass er auch im kommenden Jahr stabil bleiben kann. Bei anderen Krankenkassen sieht das wohl anders aus. Trotzdem wird Gesundheit wohl immer teurer. Werden sich auch in Zukunft alle Menschen eine bestmögliche medizinische Versorgung leisten können? Ralf Dralle: Das hängt wesentlich von den politischen Weichenstellungen auf Bundes- und Landesebene ab. Im Moment werden viele Entscheidungen getroffen, die eher viel Geld kosten,
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In Sachsen-Anhalt zeichnet sich zudem ein Versorgungsproblem ab. Als Hauptgrund gilt der demografische Wandel, der sich hier besonders krass vollzieht. Was bedeutet das für die Arbeit einer Krankenkasse, die ausschließlich im Land verortet ist?
Gibt es einen Unterschied zwischen den großen Städten und ländlichen Regionen? Ralf Dralle: In einigen ländlichen Regionen ist der Altersunterschied deutlich zu sehen. Entsprechend kommt den „typischen“ Krankheitsbildern und dem Pflegebereich eine noch stärkere Rolle zu. Andererseits sind die Versorgungsstrukturen dünner als in der Großstadt. Das betrifft bekanntlich nicht nur den medizinischen Bereich, sondern die Infrastruktur insgesamt.
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Wird die AOK angesichts der demografischen Probleme bald zur Rentnerkasse? Ralf Dralle: Im Moment stellen wir sogar den gegenteiligen Trend fest. Unsere Versicherten sind im Durchschnitt 53 Jahre alt. Bei neu hinzu kommenden Mitgliedern liegt der Altersdurchschnitt bei 37 Jahren. Derzeit können wir viele Familien und viele Berufstätige für uns begeistern. Seit Jahresbeginn haben wir landesweit bereits über 20.000 neue Mitglieder gewonnen. Allein in Magdeburg kamen über 2.000 neue Versicherte zur AOK Sachsen-Anhalt. Denn wir zeichnen uns nicht nur durch den Beitragssatz aus, sondern auch durch umfangreiche Leistungen. Was nicht zuletzt am günstigen Beitragssatz liegt…. Ralf Dralle: In der Tat sind wir die günstigste Krankenkasse in Sachsen-Anhalt. Da es uns ganz wichtig ist, alle Altersgruppen, von der Geburt bis ins ganz hohe Lebensalter, zu vertreten, richten sich unsere Angebote auch an alle Generationen. Wir haben daher unser Leistungsspektrum erweitert und legen Wert auf die persönliche, wohnortnahe Betreuung. Zahlreiche weitere gute Gründe sprechen für uns. Als Marktführer in Sachsen-Anhalt mit rund 700.000 Versicherten verfügen wir über die Experten und die Kompetenz, mit der eine Versorgung auf höchstem Niveau möglich ist. Dazu ein paar Beispiele: Jedes Jahr geben wir 3,3 Millionen Euro für Prävention aus und damit deutlich mehr als jede andere Krankenkasse. Sehen können unsere Versicherten dies unter anderem an den umfangreichen Gesundheitsangeboten, die wir jedes Jahr kostenfrei anbieten. Doch auch wer später einmal auf Pflegeleistungen angewiesen sein sollte, ist bei uns in den richtigen Händen. Rund 70 Prozent aller Pflegebedürftigen in Sachsen-Anhalt vertrauen uns und unserem Fachwissen – das spricht für sich. Ganz besonders spricht für uns: Mit 44 Kundencentern im ganzen Land sind wir nah bei unseren Versicherten, näher als jede andere Krankenkasse. Darüber hinaus sind wir telefonisch und im Internet rund um die Uhr erreichbar. Während sich andere Krankenkassen aus der Fläche zurückziehen bleibt unser Geschäftsstellennetz vollständig erhalten. Niedriger Beitrag, mehr Leistungen, viele Geschäftsstellen… Wie passt das zusammen? Müssen Sie gar nicht sparen oder wollen Sie Ihren Mitgliedern nur eine 08/15-Grundversorgung bieten? Ralf Dralle: Unsere Versicherten erhalten eine gute Versorgung. Es geht darum, Gesundheitsleistungen, gemeinsam mit Ärzten und anderen Partnern, möglichst effizient zu organisieren. Dazu ein Beispiel. Wir haben die Betreuung von Patienten mit größeren Wunden, darunter leiden häufig Diabetiker, durch einen integrierten Betreuungsvertrag mit Ärzten und Pflegediensten organisiert. Vorher dauerte es im Durchschnitt 566 Tage bis eine solche Wunde ausheilte. Durch die effizientere, auf den Patienten zugeschnittene Versorgung, hat sich das auf 91 Tage reduziert. Das bringt einerseits eine erhebliche Verbesserung der Lebensqualität der Patienten, anderseits eine enorme Optimierung im Versorgungsaufwand. Pro Fall spart das einige Tausend Euro. Das Gespräch führte Christian Wohlt, Landeskorrospondent der Altmark Zeitung
Gesundheit für 700.000: Faszinierende Sozialgeschichte im Herzen Magdeburgs Nach der Einführung der Krankenversicherung 1883 in Deutschland setzte auch in Magdeburg ein regelrechter Boom von Kassengründungen in den verschiedenen Branchen ein. Nicht nur die jeweiligen Industriezweige und Berufsgruppen, sondern auch die Gemeinden konnten nach der Einführung des Gesetzes Krankenkassen gründen. Das war die Geburtsstunde der AOK, die am l. Januar 1885 ihre Tätigkeit aufnahm. Hervorgegangen ist die AOK aus der 1881 gegründeten Allgemeinen Unterstützungs-Kasse für gewerbliche Arbeiter. Kurz vor der offiziellen Gründung der AOK begannen die Glaser, Färber, Friseurgehilfen, Seiler, Schornsteinfeger, Stellmacher und Bildhauer, ihre eigenen Kassen aufzulösen und gehören somit zu den Mitbegründern der Allgemeinen Ortskrankenkasse. Seit 1885 ist die AOK durch Höhen und Tiefen gegangen. Den Anfangsjahren des Aufbaus zur Kaiserzeit folgte die innovative Neuausrichtung während der Weimarer Republik mit ersten Elementen von Kundenservice und Management. Die Zerschlagung der Selbstverwaltung durch die Nationalsozialisten beendete diese hoffnungsvolle Phase. Nach kurzem Neubeginn 1945 folgte die Gründung der Sozialversicherung in der DDR. Nach der Wende bauen Fachleute aus Ost und West die AOK in Sachsen-Anhalt wieder auf. Beide Kassen in Magdeburg und Halle schließen sich 1998 zusammen. 13 Jahrzehnte AOK in SachsenAnhalt - das sind 130 Jahre faszinierende Sozialgeschichte. Mit der Gründung der Kasse am I. Januar 1885 begann für viele Menschen in der damaligen preußischen Provinz Sachsen ein Leben mit Hoffnung und ohne soziale Ängste. 130 Jahre AOK in SachsenAnhalt bedeutet heute für die 1.900 Angestellten nicht nur Leistung und Service. Die moderne „Gesundheitskasse" betreut in 44 Kundencentern und Beratungsstellen und mit einem umfassenden Außendienst 700.000 Versicherte und 35.000 Arbeitgeber. AOK: Dieses Kürzel steht nicht „nur" für eine Krankenkasse. Die drei Buchstaben verbinden Tradition und Innovation im Interesse der Versicherten als AOK Die Gesundheitskasse.
www.aok.de/sachsen-anhalt KOMPAKT MAGAZIN
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Und sie dreht sich doch (wieder) Die Welt ist wieder eine Scheibe - die Renaissance der Schallplatte
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Back in Black. Vinyl galt schon als tot. Der Triumphzug der Compakt Disc, kurz CD, seit den 1980er Jahren verbannte den alten Plattenspieler auf den Boden und in die Keller. Alte Schallplatten führten ein Schattendasein in den Regalen. Doch nun erlebt die Schallplatte ihre Renaissance. Was schon seit einigen Jahren bei „Klang-Gourmets“ zum „guten Ton“ gehört, genießt immer mehr Verbreitung. Dabei setzen auch die großen Musik-Labels wieder auf Vinyl. Nachdem die NostalgieScheiben in den 1990er-Jahren kaum noch hergestellt wurden und aus den Geschäften immer mehr verschwanden, hat sich der Tonträger wieder auf dem Musikmarkt etabliert. Denn kaum ein anderes Medium als Träger von Ton ist so langlebig wie die Schallplatte. Das digitale Zeitalter verdrängte die Schallplatte, die zuvor ein gutes Jahrhundert lang Musik in Häuser, Clubs und das Leben der Menschen gebracht hatte. Digital ließ sich schnell produzieren und verkaufen. Zudem waren die silbernen Scheiben für nahezu jeden erschwinglich und die Musik landete, dank CDPlayer, schneller in den Ohren der Menschen. Mit dem neuen Zeitalter der Onlineplattformen wie iTunes, MyJuke, Spotify & Co. wird es auch für die CD eng - mehr Downloads, weniger CD-Verkäufe. Doch mittlerweile setzen Liebhaber guter Töne in ihren vier Wänden auf ein bewusstes Genießen von musikalischen Inhalten, auf einen bewussten Musikgenuss. Plattenspieler avancieren immer mehr zum Lifestyle-Produkt. Sie geben dem Raum eine besondere Atmosphäre. Sogar das Auflegen der Schallplatte wird zelebriert. Platten-Liebhaber schätzen vor allem den warmen und satteren Klang sowie die Tontiefe der analogen Technik. Die schwarzen Scheiben verleihen der Musik Seele. Es gehört wieder zum guten Ton, Musik auf Vinyl zu hören.
High End Vollverstärker mit Röhren Basierend auf jahrzehntelangen Erfahrungen verknüpften die Elektronik-Entwickler bei Magnat die Vorteile der Röhrentechnik mit denen der modernen Transistortechnik effektiv und sinnvoll. Mit dem RV 3 schickt Magnat einen Hybrid/Röhren-Vollverstärker ins Rennen, der nicht nur mit ungewöhnlich hoher Leistung und eindrucksvoller Optik punktet. Der RV 3 ist ein Hybrid-Vollverstärker mit einer kanalgetrennten Röhrenvorstufe und Endstufen in diskreter Transistor-Technik. Klangliches Herzstück und Schaltzentrale des RV 3 bildet die audiophile Röhrenvorstufe, die eingehende Signale direkt nach der Eingangsstufe verstärkt. Pro Verstärkerkanal werkeln Röhren aus russischer Produktion - vor der Montage 60 Stunden eingebrannt und danach paarweise selektiert. Treibende Kraft des RV 3 ist seine Endstufe mit hochwertigen Leistungstransistoren. Zwei massive, aufgefächerte Kühlkörper sorgen für den Eindruck eines großen Acht-Zylinder-Motors. Sie dienen der Wärmeabfuhr von den ToshibaLeistungstransistoren, die sich direkt darunter befinden. Diese garantieren echte 400 Watt Sinus-Dauerleistung und eine kurzfristige Bereitstellung von über 700 Watt Gesamtleistung. Besonders Vinylfreunde freuen sich über die aufwendige Phono-Sektion mit getrennten Eingängen für Moving-Magnet- (MM) und Moving-Coil-Tonabnehmer (MC).
Magische Klangqualität Analog Musik hören mit HiFi-Geräten in klassischer Technik und mit klassischem Design ist im Zeitalter der Digital-Technologie wieder modern geworden. Retro ist in vielen Produktbereichen wie Autos, Uhren und Möbel stark im Trend. Hintergrund ist die Faszination von klassischer Design-Schönheit gepaart mit hervorragender Qualität der Bauteile, hochwertiger mechanischer Ausführung und einer überragenden Funktion. Pro-Ject hat in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts die Analogtechnik wiederbelebt und mit erstaunlich preiswerten Plattenspielern gezeigt, dass man mit einem kleinen Budget analog besser Musik hören kann als mit jedem digitalen Medium. Beim Pro-Ject 2Xperience Classic verschmilzt ein klassisches Analogkonzept der 80er Jahre mit moderner Technologie. Optische Ähnlichkeiten mit Plattenspielern aus der ersten großen Analogzeit sind dabei beabsichtigt.
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Mein Herz schlägt für den Fußball
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as runde Leder zieht sich durch das Leben des Wahlmagdeburgers Jens Kerner wie ein roter Faden. Als Leiter Kommunikation und Digitale Medien beim ersten privaten Hörfunksender SachsenAnhalts - radio SAW - steht er seit 1998 beruflich tagtäglich seinen Mann. In seiner Freizeit ist er seit zwei Jahrzehnten als Stadionsprecher beim Fußball-Bundesligisten Hertha BSC im Berliner Olympiastadion auf der Empore anzutreffen. Aufgewachsen in der Kurstadt Bad Bevensen in der Lüneburger Heide, nahm ihn sein Vater Walter schon von Kindesalter mit auf den Bolzplatz. Dieses Fußballfieber wurde weiter ausgeprägt, als der Junge Jens sich für einen Beitritt zu einem Verein entscheiden musste: Feuerwehr oder Kicker - für ihn gab es nur eine Wahl. Und so kickte er mit sieben Jahren im offensiven Mittelfeld beim BSV Union Bevensen. Seine Lieblingsmannschaft Borussia Mönchengladbach. Das sorgte mitunter für kleine Differenzen in der Familie - sein Vaters Lieblingsverein ist der HSV.
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Mit 23 Jahren zog es Jens Kerner in die heutige Bundeshauptstadt Berlin. An der Freien Universität begann er sein Studium in der Fachrichtung Publizistik und Kommunikationswissenschaft. Um sich ein paar Mark nebenbei zum Studium hinzuzuverdienen, stand Kerner als Ordner bei Fußballspielen und Veranstaltungen im Berliner Olympiastadium. Auch seine Bewerbung bei einem Berliner Radiosender wurde angenommen, wo er als Nachrichtensprecher nebenbei jobbte. Um bei Spielen der Hertha BSC-Mannschaft die Stimmung im Stadion aufzupeppen, wandte sich das Management an die Radiomacher. Ab 1994 absolvierte Jens Kerner die Stadionansagen bei Spielen der Hertha gemeinsam mit Fabian von Wachsmann von Radio Energy aus der Sprecherkabine unter dem Dach des Olympiastadions. Auftakt war das Spiel am 6. November 1994 gegen FC St. Pauli (1:1). Gleichzeitig hielt „Radio-Knowhow“ Einzug - ein einfacher Doppel-Kassettenrecorder und ein Plattenspieler sorgten damals für die Musik und damit
FOTO: PRIVAT
die richtige Stimmung. Für die Einspielungen einzelner kurzer Erkennungsmelodien zeigte sich Jens Kerner verantwortlich. Er kreierte aus einem Personalcomputer und einem Keyboard eine Jinglemaschine, die von da an zum Einsatz im Olympiastadion kam. Er kreierte auf Basis des legendären „Tooooor!-Tooooor!-Tooooor!-Tooooor!“Schreies von Herbert Zimmermann beim WM-Triumph ‘54 den vielleicht ersten vertonten Jubel in einem deutschen Fußballstadion. Das war der Beginn eine bis heute andauernden Leidenschaft. Der neue Sound im Stadion kam bei den Fans und den Organisatoren an und war von da an Standard bei den Spielen. Nebenbei wurde das gesamte Rahmenprogramm entworfen - damals noch alles ohne Sportvermarkter und Werbung. Die Stadionsprecher teilten sich die Moderation einer war für die Hertha verantwortlich, einer für die Gastmannschaft. 1999 kam Udo Kniriem als dritter Mann zu der Sprechercrew. Eine Neuerung war, dass die Stadionsprecher nicht mehr abgeschirmt unterm Dach in einer Kabine sitzen, sondern ihre Arbeit am Spielfeldrand machen. Der „Herrrthaaa“ Ruf ist Fabian von Wachsmanns Markenzeichen. Und mal ehrlich: Ohne Stadionsprecher wären die Spiele der Spitzenteams nur halb so spannend. Jens Kerner moderiert im Stadion nun aus dem „Off“. Er ist in der Kabine unter dem Stadiondach für die „seriösen Durchsagen“ zuständig: Aufstellungen, Tore und Torschützen, Hinweise und Sicherheitsdurchsagen. Seine Stimme brachte ihn später sogar bis zur Verleihung des Filmpreises
„Goldener Löwe“, den er auch aus der Kabine moderierte. Mit dem Beginn der professionellen StadionsprecherKultur begann Kerner auch ein Musikarchiv aufzubauen, um als Stadion-DJ genügend Konserven in petto zu haben. Als erster Hit wurde Frank Zanders Titel „Nach Hause“ aufgenommen. Der anfangs vom Komponisten selbst belächelte Titel kam bei den Fans so gut an, dass er bis heute die heimliche Hymne der Hertha-Anhänger ist. Seine Sprecherkarriere bei Hertha brachten ihn weiter: Jens Kerner ist auch Sicherheits- und Pokalfinalsprecher des DFB sowie die Stimme im Olympiastadion bei Großereignissen wie der Papstmesse 2011. Bei der WM 2006 in Deutschland war er Stadion-DJ in Berlin und Leipzig (für ihn vier Wochen Adrenalin pur). Kurz nach der WM begleitete er noch den Premiere-Cup in Bremen, Leipzig und Düsseldorf, bevor er seinen DJ-Koffer an den Nagel hängte. Das richtige Gespür für die Stimmung im Stadion hat Kerner auf jeden Fall. Er findet immer die passende Musik und sorgt mit seiner Stimme für Informationen und Sicherheit. „Kein Club-DJ kann dieses Feeling rüberbringen“, verrät er. Und auch, dass die „alte Dame“ bei ihm die Gladbacher aus dem Kopf verdrängt hat - in seiner Sprecherkabine leidet Kerner bei den Spielen mit seiner Hertha mit. Als Stadionsprecher in Berlin ist man automatisch zum Hertha-Fan. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern.
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usik ist eine Lebenseinstellung. Sie ist viel mehr als nur ein schöner Zeitvertreib. Musik ist Balsam für die Seele - sie löst Emotionen aus, kann beim Zuhörer Gänsehaut verursachen. Musik verbindet persönliche Ereignisse, weckt besondere Stimmungen, weil sie mit einem emotional bedeutsamen Erlebnis verknüpft sind. Dieser Herausforderung stellt sich in-akustik, ein schweizer Hersteller von Audio-Komponeneten, der auch ein einmaliges Musikkonzept bietet - Musik für jeden Geschmack. Feinste Rock-, Pop-, Blues-, Jazz- und Klassikaufnahmen - auf CD, Blu-ray, DVD oder Vinyl. Die in-akustik Sound-Collection bietet ausgewählte Stimmungstitel für Liebhaber des feinen Geschmacks in verschiedenen Genres. In den CDs sind Booklets enthalten, die Wissenswertes über die Tradition und die Geschichte der Getränke enthalten. COFFEE & LATIN: Heiße lateinamerikanische Rhythmen. Von Salsa bis zu Latin Jazz - der perfekte Mix aus Kaffee, Kuba und Karibik. WHISKY & BLUES: Musik so blue wie die Stimmung, die man nur mit einem guten Single Malt übersteht. WINE & VOCALS: Lieder wie Wein - von Singern und Songwritern. Ideal für wohltemperierte Stimmungen ab 8% Vol. ABSINTHE & VOICES: Absinth ist eine Sünde wert. Diese Tracks sind es auch. CIGARS & SOUNDS: Die CD bietet Balladen, Blues und Boogie - einen Tick länger als eine Zigarrenlänge. CHAMPAGNE & SONGS: Diese CD beinhaltet einen prickelnden Querschnitt aus Folkballaden, Balladen, Rhythm & Blues, Swing und Jazz. Da ist für jeden etwas dabei, der seinen Champagner nicht zu belangloser Hintergrundmusik schlürfen möchte. COCKTAILS & GUITARS: Es ist an der Zeit, Cocktails mal wieder mit richtiger Musik zu genießen - mit 17 Blues-Tracks, die jede Cocktailparty ideal untermalen. 74 starke Longdrink-Minuten lang. BEER & ROCK: Bier kann man zu jeder Gelegenheit trinken, aber zu Rock, zu richtig gutem Rock prickelt und schäumt es eben ganz besonders lecker.
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Der goldene Geschmack Aus dem Alltag der Charlotte von Altenweddingen
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ch wollt', ich wär' ein Huhn… ich hätt' nicht viel zu tun… ich legte täglich nur ein Ei und sonntags auch mal zwei.“ Pah, Willy Fritsch hatte damals wohl keine Ahnung, was es bedeutet, ein Huhn zu sein! Von wegen, nicht viel zu tun… Ich – Charlotte von Altenweddingen – kann Ihnen mal einen kleinen Einblick geben, wie der Alltag eines Huhns aussieht. Man muss über den Hof stolzieren, scharren, picken, fressen. Und gackern! So viel gackern! Und natürlich Eier legen – am besten eins pro Tag. Schon das allein hält mich auf Trab. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie anstrengend das ist, wenn ich so ein Ei produziere, um es anschließend aus meinem Körper herauszupressen. Und kaum habe ich das erledigt, wird mir das Ei auch noch weggenommen. Aber ich möchte mich nicht beklagen. Schließlich weiß ich, dass meine Eier nicht einfach gerührt oder gespiegelt auf dem Frühstückstisch landen. Vor kurzem konnte ich nämlich Braunes beim Gespräch belauschen. Es ging um den cremigleckeren Eierlikör, von dem ich schon einige Menschen im Vorbeigehen habe schwärmen hören. Und da wurde mir klar: Meine Eier sind etwas ganz besonderes. Sie wurden auserkoren! Vor Freude könnte ich den ganzen Tag gackern! Meine Eier werden für die Herstellung dieses speziellen Getränks genutzt. Hier, gleich nebenan, auf dem Geflügelhof in Altenweddingen wird das Likörchen angerührt und abgefüllt. Welche Zutaten – außer meinen ausgezeichneten Eiern – noch verwendet werden, weiß ich allerdings nicht. Weder Antje Brandt noch Sabine Braune verraten die Details. Es sei ein altes Familienrezept, sagen sie. Wie zu Omas Zeiten. Aber das kann mir eigentlich auch „eierlei“ sein. Wichtig ist nur, dass ich meinen Beitrag leiste. Und dafür gebe ich mein Bestes. So oft ich kann. Schließlich geht es nicht nur um ein paar Flaschen von einer Sorte. Nein, nein. Gleich für vier Geschmacksrichtungen liefere ich die Eier: für den „normalen“ Eierlikör, für den Eierschokoladenlikör, für den Eierschokoladenlikör mit Rum und für den Eiermokkalikör. Zugegeben, auch meine Freundinnen, die den halben Tag gackernd über die Wiese oder durch den Stall laufen, unterstützen mich dabei. Gut, dass wir Hühner uns darum kümmern. Nicht auszumalen, wie lange die Produktion dauern würde, wenn Frau Braune oder Frau Brandt das auch noch selbst erledigen müssten… Zahlreiche Besucher, die im Hofladen vorbeischauen, schwören auf den goldenen Eierlikör. Da komme der Geschmack der Eier so gut zur Geltung, hörte ich schon einige sagen. Aber auch die anderen Sorten haben ihre Fans gefunden. Viele Männer mögen
Schokolade mit Rum oder Mokka. Daraus machen sie aber meist ein Geheimnis. Denn eigentlich trinkt Mann Bier oder mal einen Schnaps. Aber Eierlikör? Das sei was für Frauen, sagen sie. Doch mir entgeht auf dem Geflügelhof nichts. Erst vor ein paar Tagen ist mir zufällig zu Ohren gekommen, wie ein Mann seinem Kumpel von seinem Geburtstagsgeschenk berichtete. Entsetzt sei er anfangs gewesen, als seine Frau ihm eine Flasche Eiermokkalikör überreichte. Aber nach dem ersten randvollen Waffelbecher hätte er die Flasche am liebsten gar nicht mehr aus der Hand gegeben. Und nun besucht er uns öfter Mal, hat sogar schon andere Sorten gekostet. Es wird ihn sicher freuen, dass Antje Brandt derzeit über Rezepten für neue Sorten brütet. Leider ist es mir bislang nicht gelungen, mehr Details herauszufinden. Aber vielleicht gibt es demnächst noch eine weitere Sorte für echte Kerle... Wenn ich so darüber nachdenke, bekomme ich Lust auf ein Schlückchen zart-cremigen Eierlikör. Aber leider vertragen Hühner gar keinen Alkohol. Und außerdem gibt es für mich nichts Köstlicheres als das Futter aus eigenem Anbau, mit dem mich Familie Braune täglich versorgt. Tina Heinz
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© UNICEF/DT2013-21958/Ursula Grass
In unserem Land selbstverständlich, in Kambodscha eine Seltenheit: sauberes Wasser aus einer Leitung. Um Schulen damit zu versorgen, will die Magdeburger UnicefGruppe (r.) 10.000 Euro sammeln.
Unicef bringt Wasser in Kambodschas Schulen 34 KOMPAKT MAGAZIN
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EIDENSCHAFT, das bedeutet, für den einen und für die anderen ,einfach da zu sein’ – und für Kinder da zu sein, erzeugt ein besonderes Glücksgefühl!“, sagt Prof. Dr. Gudrun Goes. Sie engagiert sich mit 25 weiteren Frauen und Männern in der Unicef-Arbeitsgruppe Magdeburg. Diese hat sich in diesem Jahr einer besonderen Herausforderung gestellt: Sie bewarb sich für einen Wettbewerb zum guten Zweck und gehört zu den zehn Gruppen in Deutschland, die insgesamt 100.000 Euro Spenden für ein besonderes Wasserprojekt für Kinder in Kambodscha sammeln wollen. Das bedeutet für jede Gruppe: 10.000 Euro zu erbringen. „Eine große Herausforderung“, weiß Gudrun Goes. Doch „wir sind davon überzeugt, dass uns die Magdeburger und unser Umland kräftige Rückendeckung geben werden. Denn am Ende der Aktion haben wir 2.700 Kindern den Zugang zu sauberem Wasser ermöglicht. Und Wasser heißt Leben.“
Was in Deutschland selbstverständlich ist, davon können viele Familien in Kambodscha nur träumen: Einfach den Wasserhahn aufzudrehen und jederzeit trinken zu können. Rund zwei Drittel der Landbevölkerung in Kambodscha hat kein sauberes Trinkwasser zur Verfügung. Gerade arme Familien auf dem Land haben außerdem nur selten eine Latrine und wissen wenig darüber, wie wichtig Hygiene für die Vermeidung von Krankheiten ist. Die Folge sind häufige Durchfallerkrankungen vor allem bei den Kindern. Neben der Versorgung mit sauberem Trinkwasser steht der Bau von Latrinen auf dem Plan; denn die Kinder gehen bisher ins Gebüsch. Neben dem hygienischen Aspekt ist dies auch deshalb gefährlich, weil dort Schlangen und andere giftige Tiere lauern können. „Wasser wirkt“ ist der Titel der Unicef-Aktion, um das zu ändern. Sie setzt da an, wo sie am wirkungsvollsten ist: in den Schulen. Wenn Schulen mit Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen ausgestattet sind und Lehrer den Kindern beibringen, wie wichtig Hygiene ist, hat dies weitreichend positive Auswirkungen: • Die Kinder werden seltener krank. Sie lernen, wie wichtig Hygiene und sauberes Wasser sind, um sich vor Krankheiten zu schützen. Diese Informationen tragen sie nach Hause in ihre Familien und Gemeinden. • Der Lernerfolg der Kinder wird erhöht, denn sie können sich in der Schule wohlfühlen. Dies ist besonders für Mädchen wichtig, die – gerade wenn sie in die Pubertät kommen sehr darunter leiden, wenn ihre Schule keine sanitären Anlagen hat. Oft sind Scham und Unwohlsein ein Grund dafür, dass sie die Schule abbrechen.
© UNICEF/DT2013-21945/Sedlymayr
Unicef AG Magdeburg und die Aktion „Wasser wirkt“: Sauberes Trinkwasser und Hygiene für Schulkinder in Kambodscha. Spendenziel: 10.000 Euro. Unicef Magdeburg Breiter Weg 115 a 39104 Magdeburg Tel. 0391 / 60 76 844 Mail: info@magdeburg.unicef.de www.magdeburg.unicef.de Bürozeiten: (in den Sommerferien bis 8.9. eingeschränkt): dienstags 14.30 bis16.30 Uhr
Spenden: unter dem Kennwort Kambodscha an Unicef Magdeburg Konto: 38430413 BLZ: 81053272 IBAN: DE08 8105 3272 0038 4304 13 Stadtsparkasse Magdeburg
Damit die Verbesserungen nachhaltig sind, werden die Projekte von Anfang an in der Gemeinde verankert. Der Ausbau der Schule wird gemeinsam mit den Behörden, Gemeindevertretern und vor allem Eltern und Lehrern geplant. Die Verantworlichkeiten, wie Brunnen und sanitäre Anlagen gepflegt und gewartet werden, werden klar definiert. Unicef bildet lokale Handwerker aus, um das nötige Know-How im Ort zu schaffen. In den Schulen werden Hygiene-Clubs gegrüdet, in denen Schüler ihren Mitschülern wichtige Botschaften über Hygiene und die Notwendigkeit von sauberem Wasser vermitteln. Gleichzeitig werden die Projekte mit Aufklärungskampagnen in Radio und Fernsehen verknüpft. Das Ziel sind nachhaltige Verhaltensänderungen. Mit Hilfe der Spenden möchte Unicef Schulkindern in Kambodscha helfen und zehn Schulen mit sauberem Wasser und sanitären Anlagen ausstatten. Insgesamt wird das Projekt 2.700 Kinder und ihre Gemeinden erreichen. Birgit Ahlert
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An erster Stelle: Zufriedenheit ochen – man kann es lieben oder eben nicht. Man macht es aus Leidenschaft oder eben nicht. Für Ralf Eichholz, der seit 26 Jahren den Kochlöffel schwingt, steht das außer Frage. „Wenn du keinen Spaß daran hast, wirst du auch kein guter Koch“, meint der Küchenchef der Villa Böckelmann. Seit inzwischen fünf Jahren ist er Fachbereichsleiter bei der Bildungsnetzwerk Magdeburg gGmbH in Ottersleben. Mit einem Team von weiteren fünf Personen versorgt Ralf Eichholz Teilnehmer internationaler Jugendseminare und Tagungsgäste mit kulinarischen Köstlichkeiten. „Als Koch muss man nicht nur Freude an der Arbeit haben, man sollte auch anpassungsfähig sein“, sagt der aus Neuwied am Rhein stammende Küchenchef. „Mit der Zeit ändern sich die Trends in der Küche. Und die kann man nicht außer Acht lassen – wie etwa die steigende Nachfrage nach vegetarischen und veganen Gerichten.“ Vor allem jüngere Menschen, die aus dem In- und Ausland zu Seminaren kommen, wünschten sich zunehmend Alternativen zu Fleisch. Doch dieser Service ist für Ralf Eichholz und das Team der Villa Böckelmann selbstverständlich. „Die Zufriedenheit der Gäste steht an erster Stelle“, erklärt der 43-Jährige. In seiner Funktion als Fachbereichsleiter ist er unter anderem für die Organisation, die Erstellung der Dienstpläne und die Warenbestellung zuständig. Zudem achtet er darauf, dass die hygienischen Voraussetzungen gegeben sind und Vorschriften eingehalten werden. Als leitender Ausbilder steht er außerdem jungen Menschen, die den Beruf des Kochs erlernen möchten, zur Seite. Und natürlich trägt Ralf Eichholz für die Absprache mit den Gästen die Verantwortung. Schließlich kommen nicht nur Seminar- und Tagungsteilnehmer in die denkmalgeschützte Neorenaissance-Villa. Auch für Feierlich-
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keiten von Familien, Vereinen oder Firmen können der „Haustreff“ im Erdgeschoss und der große Saal im Obergeschoss gebucht werden. „Für Hochzeiten, Jugendweihen, Jubiläen oder andere Feste stellen wir nach Wunsch Menüs mit mehreren Gängen oder Buffets zusammen“, sagt Ralf Eichholz. Eine Präferenz habe er bei seiner Arbeit jedoch nicht. „Wenn man aus Leidenschaft kocht, kocht man alles gerne“, lautet die Einstellung des Wahl-Magdeburgers. Er freue sich allerdings über Abwechslung in der Küche. „Bei den internationalen Treffen hier im Haus, versuche ich von den Jugendlichen so viel wie möglich über ihre landestypischen Gerichte zu erfahren. Und auch meinem Nachbarn, der aus Äthiopien stammt, konnte ich bereits ein Rezept aus seiner Heimat entlocken.“ Wer sich von Ralf Eichholz‘ kulinarischen Raffinessen überzeugen möchte, hat beim Großen Sommerfest der Villa Böckelmann am 1. August Gelegenheit dazu. Und Genießer, die sich von der Leidenschaft des Küchenchefs anstecken lassen möchten, können sich bei der Kochschule anmelden. Am 22. Juli (Grillkurs) und am 12. August (Klassik trifft Moderne) gibt Ralf Eichholz wieder wertvolle Tipps. Es besteht auch die Möglichkeit, den Koch nach Hause zu bestellen. „Die Zutaten und Utensilien bringe ich dann mit. Sie müssen mir nur die Arbeitsfläche zur Verfügung stellen.“ (th)
Villa Böckelmann
Bildungsnetzwerk Magdeburg gGmbH Lüttgen-Ottersleben 18a, 39116 Magdeburg Telefon 0391 / 63 60 18 - 0 www.bildungsnetzwerk-magdeburg.de
Ralf Eichholz versorgt Gäste in der Villa Böckelmann mit kulinarischen Köstlichkeiten. Foto: Peter Gercke
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25 Jahre in Magdeburg mobil M
it dem Fall der Mauer öffnete sich 1989 auch die Landesgrenze zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Der ADAC bot nun seine Hilfe rund um die Uhr auch im Ostteil Deutschlands an. 1990 öffnete die erste provisorische Geschäftsstelle in Magdeburg im historischen ADAC-Doppeldeckerbus auf dem damaligen Zentralen Platz. Mit der Erweiterung des damaligen Regionalclubs Niedersachsen zum heutigen ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt starteten die Stauhelfer nun in Sachsen-Anhalt: Eine Flotte von Pannenhelfer-Fahrzeugen steht den Automobilisten bei technischen Hilfen zur Seite. Auch für die Verkehrsbeobachtung aus der Luft in Sachsen-Anhalt fiel der Startschuss. Zwei Maschinen starteten in den 90er Jahren im Wechsel von den Flugplätzen Magdeburg, Dessau und Halle-Oppin, um den Verkehr auf der A 2 und A 9 zu beobachten. Der Schulweg wurde ab 1998 in Sachsen-Anhalt sicherer: Der ADAC entwickelte die Aktion „Kleine Füße". Auch in Magdeburg ist der Club mit einem ServiceCenter vor Ort. Was1990 mit einem Bus begann, entwickelte sich im 25. Jahr des Bestehens zu einem modernen ADAC ServiceCenter am Hasselbachplatz. Mittlerweile die erste Adresse für Fragen rund um die Mobilität und Urlaub. So findet man im Reisebüro neben dem clubeigenen Angebot die Programme namhafter Veranstalter, die auch Nichtmitglieder buchen können. Kreuzfahrten, Flüge weltweit und Fährbuchungen gehören genauso dazu wie Pauschalreisen und Last-Minute-Angebote. Dazu bietet der Shop den Besuchern einen KomplettService rund um Urlaub und Mobilität. Neben Reise- und Sicherheitszubehör wie Reiseführern, Warnwesten und Verbandkästen sind dort in den Wintermonaten Schneeketten, Eiskratzer und Scheibenenteiser erhältlich. Die Schneeketten können von ADAC Mitgliedern sogar per Mietkauf erworben werden. Bei der Reiseliteratur reicht die Palette der Karten und Reiseführer von A wie Australien bis Z wie Zypern. Das ADAC TourSet im neuen Design, individuelle Routenempfehlungen,
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Mautkarten und die Camping Key Europe (CKE) runden das touristische Leistungsspektrum des ADAC ab. Darüber hinaus bietet das ADAC ServiceCenter die ADAC PlusMitgliedschaft, sowie diverse ADAC Versicherungen rund um die Mobilität an. Die elektronische Versicherungsbestätigung (eVB) der ADAC Autoversicherung für die Zulassung eines Kfz kann sofort mitgenommen werden. Bereits 1903 in Stuttgart gegründet, ist der ADAC zum größten europäischen Automobil-Club gewachsen. Der ADAC hilft, informiert und vertritt engagiert die Interessen der Autofahrer. Zu seinen Mitgliederleistungen zählt natürlich die optimale Hilfe bei Pannen oder einem Unfall. Der ADAC ist immer in der Nähe. Und das rund um die Uhr! Rechtsberatung, Reiseinfos, Stauprognosen und Tests, jede mögliche Information bekommen die Mitglieder im Internet, per Telefon und auch persönlich in den ServiceCentern, acht davon finden Sie im Clubgebiet des ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt e. V. und zusätzlich 23 ADAC Vertretungen.
Das Team vom ADAC ServiceCenter in Magdeburg Hasselbachplatz 4, 39104 Magdeburg erwartet seine Gäste von montags bis freitags, 10 bis 18 Uhr, samstags von 10 bis 14 Uhr. Mehr Infos unter Telefon 0800 5101112
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Engel und irdische Autoprobleme D
unkelheit. Ein großes Fahrzeug hält am Straßenrand. Ein Mann steigt aus seinem Gefährt. Sein Hauch durchstreift die Luft um Mund und Nase, bis er sich auflöst. Er wird unruhig, als sein Blick auf einen Mann trifft, der im Dunkel neben seinem Auto steht. Dieses parkt auf einem Seitenweg, knapp 50 Meter entfernt. Der Mann hat die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, das Gesicht ist nicht erkennbar. Rainer Horn erinnert sich noch wie gestern an diese Situation. „Ich gab in der Zentrale Bescheid, dass ich das Funkgerät laufen lasse, während ich dem Fahrer helfe. Dieser gab keinen Mucks von sich. Ich wusste nicht, was passiert. Nur eines: sein Auto startet nicht. Zum Glück konnte ich sofort helfen und es ist nichts passiert. Aber diese Situation ist in all den Jahren hängen geblieben.“ Horn ist ein Engel in Gelb. Er arbeitet seit 25 Jahren für den ADAC – exakt die Zeit, die der Erfolgsverein in den neuen Bundesländern unterwegs ist . Sein Kollege und treuer Wegbegleiter Jürgen Krickau nickt. Die beiden freuen sich, als sie sich begegnen und über alte und neue Zeiten sprechen. Krickau, das ist Personalnummer 005. Der fünfte gelbe Engel in Ostdeutschland, der Erste in Sachsen-Anhalt. Mit Stolz erfüllt ihn diese Nummer nicht, sondern eher das, was er geleistet hat und mit aufbauen durfte. Gelbe Engel und die Trabis: Am l. Oktober 1988 begann die ADAC-Pannenhilfe auf den DDR-Autobahnen mit 15
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ADAC-Pannenhelfer Rainer Horn.
Fahrzeugen. Ein Abkommen erlaubte der ADAC-Straßenwacht, liegengebliebene Fahrzeuge auf den Transitautobahnen direkt am Pannenort zu reparieren. Niemand dachte damals an den Fall der Berliner Mauer oder eine Wiedervereinigung. Die Männer der ersten Stunde, die im Bereich der Transitstrecke zwischen Helmstedt und Berlin-West mit einem ADAC-Wimpel auf dem Fahrzeugdach Hilfe leisteten, waren Mitarbeiter des Hilfs- und Abschleppdienstes des Kraftfahrzeuginstandsetzungs-Kombinates Magdeburg (KIK). Stationiert waren die „Gelben Engel“ mit dem DDR-Personalausweis in der Albert-Vater-Straße in Magdeburg. Hier war Rainer Horn seit 1980 tätig. Der passionierte OldtimerFahrer verbrachte sein ganzes Leben im oder am Auto. Der Calenberger, dessen Herz für seine Heimat schlägt, machte 1977 seinen KFZ-Mechaniker und arbeitete danach in einer Trabant-Vertragswerkstatt und dem Traktorenwerk in Schönebeck und reparierte Wartburg, Barkas B1000 und den Trabi. Beim KIK rollte er auch als „Abschlepper“ mit einem Spezialaufbau eines B1000 auf den Magdeburger Straßen. Wie Jürgen Krickau hatte er weitreichende Kenntnisse und die nötige Pannen-, Autobahn- und Abschlepperfahrung. Geradezu prädestiniert als erste Pannenhelfer im Auftrag des Automobilclubs. „Audi 61 an KraKoMa29“, so begannen die ersten Funksprüche mit UKW-Richtfunk über den Posten der Autobahnmeisterei am alten Rasthof Börde und der ADAC-Passat Typ II setzte sich in Bewegung. Nach der Wende wurden ab
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dem 1. Juni 1990 Rainer Horn und Jürgen Krickau beim ADAC fest angestellt. Weitere Gelbe Engel kamen hinzu insgesamt 21 Mitarbeiter waren von da an auf den Straßen im wiedergeborenen Land Sachsen-Anhalt unterwegs. Technikausbilder schulten die neuen Mitarbeiter für die Autos aus dem Westen. „Die Zulassungsprüfung, um für den ADAC arbeiten zu dürfen, machten wir damals in Braunschweig mit Bravour“, erwähnt Krickau. Auch kam jetzt neue Kommunikationstechnik zum Einsatz. Das erste Bosch-Funktelefon im C-Netz betrieben war allerdings riesig und hatte Aktenkofferformat. Der Akku reichte gerade eine halbe Stunde, die Gespräche waren sündhaft teuer. In Zahlenfolge steht Rainer Horn mit der Personalnummer 008 nur ein Stück hinter seinem Kollegen Jürgen Krickau, doch auf der Straße betrachten sie sich beide als unersetzbare Urgesteine des ADAC. „1991 besaß der ADAC in Magdeburg 16 Pannenfahrzeuge des VW Passat Typ III. Wir fuhren damals durch die Innenstadt. Die Leute waren begeistert und winkten uns zu. Das werde ich nicht vergessen“, sagt Horn, dessen Arbeitsdress keine Betriebspflicht ist, sondern eine Lebenseinstellung. Seine Erfahrung ist für Magdeburgs ADAC-Mitglieder unersetzlich geworden. Ein Blick in den großen Ford-Van genügt, um zu verstehen, welches technische Know-how nötig ist, um in diesem Beruf zu bestehen. „Das Auto ist fast bis an die Maximalgrenze beladen, es kann lediglich ein Beifahrer einsteigen, dann habe ich noch 20 Kilogramm Luft. Das Fahrwerk ist mit Spezialfedern ausgestattet.“
ADAC-Teamleiter Pannenhilfe Jürgen Krickau.
Dienstpläne für die zahlreichen Schichtmodelle der Mitarbeiter. Im Wandel befand sich dabei die Art und Zahl der Pannen seit dem Eintritt des ADAC in Ostdeutschland. Während die Zahl der Einsätze in Magdeburg von 32.000 auf 26.000 pro Jahr sank, verschob sich die prozentuale Verteilung von 90 Prozent Autobahn zu zehn Prozent innerstädtischen Einsätzen genau ins Gegenteil: Der Großteil der Probleme liegt mittlerweile in der Stadt selbst. „Heute rufen die Leute wegen Kleinigkeiten an“, erklärt Horn. Auch einmal, wenn das Autoradio nicht so funktioniert wie es soll oder der Scheibenwischer klemmt. Das geht dann zu Lasten der wirklichen Pannen. Der Oldtimer-Fahrer schraubt gern an seinem eigenen Mercedes-Benz D110 von 1963, mit dem er die Romanik-Classik, eine Ausfahrt entlang der Straße der Romanik, Mercedes-Benz-Sternfahrten oder die Oldtimerrallye ADAC-Trentino-Classic in Italien gefahren ist.
Der ADAC ist immer in der Nähe: Komplettservice rund um die Mobilität
Während Notrufe heute ganz einfach mit dem Smartphone ausgelöst werden und eine der vier Koordinationszentralen meist die Zentrale im brandenburgischen Genshagen - die Aufträge zuordnet, mussten die Mitglieder früher auf das nächste Telefon oder eine Notrufsäule ausweichen. Damals wie heute waren die Anrufer genervt. Genervt über die vermeintliche Panne an ihrem Fahrzeug. Krickau: „Wenn die Leute uns sehen, sind sie glücklich und dankbar. Allein der Wille, zu helfen, wird hoch angerechnet.“ Und sein Kollege ergänzt: „Mein Grundsatz ist auch der Grundsatz des ADAC: Jedem wird geholfen!“ Heute zählen zu den gängigsten Aufträgen Fahrzeugöffnungen, Reifenschäden oder Spritmangel - meist auf der A14.
„005“ Krickau begann 1990 als Straßenwachtfahrer, wurde bereits vier Wochen als Meister eingesetzt und ist heute stolz auf seine Truppe. Da sich die Pannen-Spezialisten aufgrund verschiedener Schichten und des Einzeldienstes mit ihrem eigenen Fahrzeug selten sehen, koordiniert er den Zusammenhalt der Engel auch außerhalb der Dienstzeiten. Regelmäßig Ausflüge auf der Havel, Kremser-Fahrten und den gelegentlichen Stammtisch, um sich auszutauschen zählen dazu. Für ihn zählen vor allem kurze Dienstwege, der persönliche Kontakt und die individuelle Anpassung der
FOTOS: NORMAN SEIDLER
Die Autos von heute sind zuverlässiger, trotzdem stiegen die Mitgliederzahlen deutschlandweit auf 19 Millionen (450.000 in Sachsen-Anhalt) an. Schließlich will jeder einen gelben Schutzengel an seiner Seite haben, falls die Autopanne eintritt. Rainer Horn, der mit Unterstützung des ADAC 1995 auch seine Meisterausbildung absolvierte, ist stolz, Teil dieses Teams zu sein und zeigt noch bis zum Renteneintritt den vollen Einsatzwillen. Ob er in seiner Zeit im Dienste des ADAC unfallfrei blieb, verriet er selbstverständlich: „Zwei Unfälle gab es. 1991 schob mich ein LKW zusammen. Da hatte ich selber einen Schutzengel an meiner Seite.“ Im 25. Dienstjahr hat Horn übrigens den 1.000.000 Kilometer absolviert. Es sollen noch viele weitere werden, um bei Abfahrt einer jeden Pannenstelle ein Lächeln auf den Gesichtern der Autofahrer zu hinterlassen. www.adac.de
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Herzklopfen als Serienausstattung E
ndlich - das warten hat ein Ende. Der neue Škoda Superb ist auf den Straßen in Deutschland angekommen. Die mittlerweile dritte Auflage des Erfolgsmodells ist nicht nur ein Auto. Der neue Superb ist ein Meilenstein für die Marke. Er ist der beste Škoda aller Zeiten und begeistert mit emotionalem Design, dem besten Raumangebot des Segments und innovativer Technik. Es sind die Details, die Herzklopfen hervorrufen. Der Škoda Superb gilt seit 2001 als Geheimtipp für kostenbewusste Käufer, die Wert auf Komfort und Raum legen. Das Design und die stattliche Erscheinung machen den Anspruch deutlich. Da schlägt das Herz der Autoenthusiasten höher: So viel Raum gab es in der gehobenen Mittelklasse noch nie. Der neue Škoda Superb ist größer als ein VW Passat, besser als ein Audi A4 und bietet Platz! Platz! Platz! Groß, elegant und komfortabel wie nie zuvor. Genau das ist es, was den Superb aus dem Umfeld der Konkurrenten heraushebt. Und billiger als Passat und A4 ist er auch noch. Neue Technik, neue Motoren und eine exklusive Ausstattung lassen kaum Wünsche offen. Mit einer Länge von 4,86 Metern, 1,86 Meter Breite, einer Höhe von knapp 1,47 Metern und einem lang gestreckten Radstand von 2,84 Metern kratzt der zunächst als Limou-
sine erhältliche Superb erkennbar an der Oberklasse. Das neue Flaggschiff der Škoda-Flotte besticht durch sein dynamisches Design als Lifestyle-Laster. Der repräsentative Kühlergrill mit den tief eingeschnittenen Scheinwerfern hinterlässt einen Eindruck wie in der Premiumklasse. Optisch halten technische Neuerungen aus der Škoda-Wissensschmiede Einzug. Frontscheinwerfer in 3D-Optik, serienmäßig funkeln am Heck LED-Rückleuchten - natürlich mit der für Škoda typischen C-Form. Die große ungeteilte Heckklappe lässt sich auf Wunsch elektrisch betätigen - mit der Option der Komfortöffnung durch Sensoren. Der Kofferraum fasst sagenhafte 625 Liter - bei dachhoher Beladung und umgeklappten Rücksitzlehnen sogar 1760 Liter. Das Vorklappen der Lehnen geht denkbar einfach: Jeweils ein Zug an zwei im Kofferraum gut erreichbar platzierten Hebeln reicht. Neben vielen pfiffigen Details gibt es jede Menge technisch anspruchsvoller Ausstattungsdetails. Dazu zählt die adaptive Fahrwerksregelung Dynamic Chassis Control (DCC) mit mehreren Fahrprofilen. Erstmals gibt es eine Dreizonen-Klimaautomatik. Ein elektrisches Panorama-Schiebe- und Ausstelldach steht ebenso in der Optionsliste wie eine drahtlos beheiz-
Superbe Emotionen und Fahrspaß: Die dritte Auflage des Škoda-Flaggschiffs rollt auf den Straßen
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bare Frontscheibe. Noch mehr optionalen Komfort und Sicherheit bieten der „Park Assist", eine Rückfahrkamera sowie neue Infotainment-Systeme - gesteuert mit berührungsempfindlichen Displays - die sogar einen LTE-Hochgeschwindigkeits-Internet-Zugang gewährleisten. Serienmäßig ist der neue Superb mit der Multikollisionsbremse ausgestattet, die das Fahrzeug nach einem möglichen Aufprall festbremst, um weitere Kollisionen zu unterbinden. Auch der „Front Assist“ mit automatischer City-Notbremsfunktion ist Serienstandard, ebenso die elektronische Reifendruckkontrolle und sieben Airbags. Hinzu kommen Spurhalteassistent, Abstandsregeltempomat, Stauwarner, Spurwechselassistent, eine Verkehrszeichenerkennung und vieles mehr. Zum Marktstart im Juni gibt es drei Diesel mit 120 PS, 150 PS und 190 PS. Die sparsamste Variante kommt mit 3,7 Litern je 100 Kilometer aus. Bei den Benzinern gibt es Vierzylinder mit Turboaufladung und ei-
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ner Leistung zwischen 125 PS und 280 PS. Erste Eindrücke und Probefahrten sind in den drei NIGARI-Autohäusern in Magdeburg Carnotstraße und Silberbergweg sowie in Burg, Magdeburger Chaussee möglich.
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Vom Koch der Agnellis zum Elbewirt
Seit Oktober 2014 betreibt Nino Sardella das Steakhaus „Toro Grosso“ am Schleinufer 50.
A
ls Beobachter mit nüchternen, deutschen Wesenszügen erwartet man von einem Vollblut-Italiener vielleicht eine ausschweifende, theatralische Selbstdar-stellung. Doch Nino Sardella wirkt eher ruhig, nachdenklich und besonnen, fast schon wie ein Vertreter des hiesigen Menschenschlags. Immerhin schnuppert er die Magdeburger Luft schon seit 18 Jahren und mag sich einiges angenommen haben, was hier für die Mentalität typisch erscheint. Ursprünglich 1959 in Canosa di Puglia in der italienischen Region Apulien geboren, wächst er später in Turin auf. Sein Vavon Thomas ter fand bei einem Zulieferbetrieb von Fiat Arbeit und konnte seiner achtköpfigen Familie damit ein besseres Leben bieten, als zuvor als einfacher Landarbeiter. „Wir schliefen damals zu Acht in einem Zimmer. Die Vier-Zimmer-Wohnung mit Bad in Turin war für uns echter Luxus“, erinnert sich Nino Sardella. Es war auch der Vater, der ihn zu einer Lehre bei Fiat bewegen wollte. Doch der Sohn hatte seinen eigenen Kopf und andere Pläne. Mit 10 Jahren war er seiner Mutter, die als Küchenhilfe in einer Schule arbeitete, zur Hand gegangen. Seither reifte der Wunsch, Koch zu werden. Trotz des anfänglichen Widerspruchs des Vaters, ließ dieser ihn schließlich ziehen und erlaubte ihm den Weg zum Abitur sowie eine Ausbildung an der renommiertesten Hotelschule Turins. Damit begann für Nino Sardella ein unstetes Leben durch Italiens Küchen. Der einstige Chefkoch eines FünfSterne-Hotels auf Elba war ihm ein wertvoller Lehrer. 1978 kam der junge Gastronom dann doch noch zu Fiat. Allerdings nicht in die Werkhallen des Fahrfzeugherstellers, sondern als Privatkoch für die Eigentümer-Familie Agnelli. Eine seiner Schwestern hatte
für die Empfehlung gesorgt. „Ich zitterte vor Angst beim Vorstellungsgespräch beim Patriarchen Giovanni Agnelli“, erzählt Sardella. Nun war er stets dort im Einsatz, wohin die berühmte italienische Familie reiste. Sein Leben war ein ständiges Pendeln zwischen Rom, St. Moritz und Turin oder durch die ganze Welt. Die erste Berührung mit Deutschland hatte er zu diesem Zeitpunkt auch schon hinter sich. Sein Vater und der elf Jahre ältere Bruder Piedro waren fünf Jahre lang in Braunschweig als Gastarbeiter tätig. Nach zwei Jahren musste er den Industriellenhaushalt verlassen. Ein Kollege hatWischnewski te ihm politische Sympathien für linksextreme Kreise unterstellt. Als sich nach Jahren aufklärte, dass die Behauptung falsch war, sollte er zu den Agnellis zurückkehren. Doch da war Nino Sardella längst verheiratet und wollte für seine Familie da sein. Ein Reiseleben mit den Fiat-Eignern hätte dies nicht erlaubt. Allerdings war ein existenzieller Heimathafen in dieser Zeit auch nicht in Sicht. Nino Sardella kochte in Luxus-Ferienanlagen, machte ein Restaurant in Turin auf, ging wieder zu seinem Bruder nach Braunschweig und wagte auch in Hannover die Eröffnung eines Gasthauses. 1993 – als Bruder Pietro Sardella längst in Magdeburg die Koffer ausgepackt hatte – setzte er erstmals seinen Fuß auf den Bördeboden. Es dauerte allerdings noch bis 1997 bis er endgültig in die Elbestadt übersiedelte. Vom italienischen Restaurant in der Klausener Straße konnte er seine mittlerweile vierköpfige Familie nicht ernähren. In der Lüneburger Straße eröffnete er schließlich das „Dolce Vita“ in den Räumen, die älteren Magdeburgern noch als „Blaue Kachel“ bekannt sein dürften. Ohne Komplikationen war diese Zeit auch nicht. 2004 zog er mit dem Restaurant in die
Nino Sardellas Erfahrungen und der lange Reifeweg
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FOTOS: PETER GERCKE
Ernst-Lehmann-Straße. Heute führt dort sein Sohn Giuseppe das Geschäft. Aber der erfahrene Koch hat immer ein Auge auf das Geschehen. Sein Sohn soll zwar seine eigenen Wege gehen, doch vor mancher schmerzlichen Erfahrung möchte er ihn gern bewahren. „20 Jahre lang habe ich wohl viel falsch gemacht und 20 Jahre lang habe ich darüber nachgedacht, was falsch war. Jetzt erst profitiere ich von der langen Erfahrung“, gesteht Nino Sardella. Erfahrung – das muss für den Magdeburger Italiener die gute Schule in zahlreichen europäischen Küchen, die Summe einiger Rückschläge und die tiefe Verwurzelung im Sein eines Gastronomen sein. An sieben Tagen in der Woche verlangt das Geschäft Einsatz und Lebenskraft. Wenn andere Feiertage genießen, ist für einen Wirt Hochbetrieb im Service und in der Küche. So ein Leben frisst sich jeden Tag ein wenig mehr in die Persönlichkeit eines Menschen. Man muss das Leben lernen, wie es sich täglich anfühlt. Nino Sardella hat gefühlt – die Berge und Täler des Lebens und dabei begleitete ihn immer wieder eine Vision, noch einmal etwas Besonderes zu schaffen. So suchte der heute 56Jährige lange ein passendes Konzept und einen Standort. Im vergangenen Jahr eröffnete sich eine Chance. Am Schleinufer 50, unmittelbar an der Elbe, inmitten des städtebaulich erschlossenen Elbebahnhofs waren entsprechende Räumlichkeiten frei. „Für ein italienisches Restaurant war die Fläche viel zu groß“, sagt der Fachmann. Und Nino Sardella machte sich auf die Reise um die Welt, zumindest im Internet, um Anregungen zu finden. So stieß er auf die aufwendige Art, Fleisch Wochen lang reifen zu lassen und es dadurch im Geschmack veredeln zu können. „Dry aged“ bezeichnet man das Verfahren der Fleischtrocknung in speziellen Kühlschränken. Um diese Reifeschränke zu bekommen, musste Nino Sardella zurück nach Italien. Nur dort gibt es einen Produzenten dafür. Ein Export nach Deutschland existiert nicht. Sie werden hauptsächlich in die USA und Südeuropa verkauft. Der Wahl-Magdeburger nahm in Kauf, dass er seine Schränke ohne Garantie- und Servicedienstleistungen ordern musste. „In der Aufbauphase arbeitete ich 26 Stunden am Tag“, verkündet Nino Sardella ironisch. Zwei Stunden rechnete er als reine Lernzeit pro Tag hinzu und bekennt außerdem: „Alles, was ich bisher über Fleischzubereitung wusste, musste auf den Prüfstand. Ich habe ganz viel Neues dazugelernt.“ Von Kollegen wurde er zunächst skeptisch beäugt. In Magdeburg würde so etwas nicht funktionieren. Zu hohe Investitionen, zu wenig Gästepotenzial schätzten andere und irrten sich. Weil sich Nino Sardella in seinen Ideen nicht beirren lässt, weil er auf das Fundament von Erfahrungen baut und die Risiken kennt, nahm er die Mühen auf sich, die der Aufbau des Steakhauses abverlangten. Seit Oktober 2014 gibt es das Restaurant „Toro Grosso – Steaks & more“ und zieht Gäste an. Der geschäftliche Neustart hatte seine Schwierigkeiten, erzeugte Schweiß und Stress. Das Team für Service und Küche musste sich erst finden. Abläufe, Atmosphäre und Qualität sind eben keine Selbstläufer. Man könnte das mit einer Fußballmannschaft vergleichen, die erst im langen Zusammenspiel reift. Die kalte Jahreszeit war noch nicht zu Ende, da ließ Nino Sardella die Terrasse zum Elbufer hin erneuern und möblieren. Schließlich soll man hier, unterhalb des Domes, nach einem Spaziergang entlang des Stromes einkehren können. Jetzt, da Nino auf die vergangenen Monate zurückblickt, blitzt sein mediterraner Charme auf. Sein Konzept ist bisher aufgegangen und es gibt Tage, an denen man ohne Vorbestellung keinen Platz bekommt. Das malt dem Elb-Wirt ein Lächeln aufs Gesicht und die tief dunkelbraunen Pupillen funkeln im eigenen Glanz.
Als Nino Sardella über die Reife unterschiedlichster Rindfleischsorten referiert, bricht sein italienisches Temperament durch. „Fleisch wird bald nach der Schlachtung zäh und hat wenig Geschmack. Erst durch eine fachgerechte Lagerung und Reifung wird es zart, aromatisch und bekömmlich. Lang gereiftes Fleisch hat eine größere Wasserbindungsfähigkeit, es gart schneller und bleibt saftig. Die Fleischreifung spielt sich innerhalb der Muskelfasern ab und beginnt bereits beim Abkühlen des noch warmen Fleischs direkt nach der Schlachtung…“ Nino Sardella kann im Fachsimpeln über das richtige Reifen ausschweifend sein. Im September will sogar der Reifeschrank-Hersteller nach Magdeburg kommen, weil Nino in den Schränken mit Sorten experimentiert und zu pikantem Geschmack bringt, was den Italienern selbst noch nicht gelang. So trägt er den Namen Magdeburgs weit über die Stadtgrenzen hinaus. Selbst Berliner folgen mittlerweile dem Ruf des Steakhauses, weil das trockene Reifen selbst in der Millionen-Metropole eine seltene Ausnahme ist. Nino Sardella hat seit den 90er Jahren zunächst ein wenig italienische Lebensart nach Magdeburg gebracht und vor 18 Jahren konnte er keinesfalls sehen, was er hier finden würde. Er fand Erfahrungen und einen Magdeburger Lebensweg. Wenn sein Deutsch auch von einem starken italienischen Akzent geprägt ist, so bekennt er, ein Magdeburger geworden zu sein. Und er ist einer, der mit Besonnenheit und Ruhe, aber ebenso mit südländischer Leidenschaft seiner gastronomischen Passion als Koch nachgeht – täglich, an sieben Tage einer Woche und wenn es sein muss, auch mehr.
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Wir produzieren unser eigenes Dry Aged Steak. Wochenlang gereift, eröffnet es ein völlig neues Geschmackserlebnis. Schleinufer 50, 39124 Magdeburg Telefon: 0391-59767979 Fax: 0391-59767980 Internet: www.torogrosso.de E-Mail: info@torogrosso.de Öffnungszeiten: täglich 11.30 - 23.00 Uhr
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Wir haben unseren Spind wieder!
Marlies und Olaf GĂśhre haben sich in den 80‘ern im Sudenburger Brauhaus kennen und lieben gelernt.
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Brauhaus-Liebe In guten wie in schlechten Zeiten
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Für die Ehe sind Hopfen und Malz nicht verloren
och heute hält sie ihm vor, dass er ihr damals nicht hinterhergepfiffen hat. Marlis und Olaf Göhre schauen einander an und beginnen zu lachen. In hochhackigen Schuhen von Tina sei sie damals über das Gelände der Sudenburger Brauerei gegangen. „Sie wissen ja, wie das damals war… Diese Mode!“, sagt Marlis und schüttelt amüsiert den Kopf. Damals, das war 1986, als das Sudenburger Brauhaus im Langen Weg als „Werk III“ zum VEB Vereinigte Brauereien Magdeburg gehörte. Natürlich habe er Sympathien für sie gehegt. „Aber so offensichtlich wollte ich das nicht zeigen und ich wollte es ihr auch nicht so leicht machen“, entgegnet Olaf noch immer lachend. Wie sich andere Menschen heutzutage beim Feiern oder auf einer Dating-Plattform im Internet kennenlernen, so sind sich Marlis und Olaf in eben diesem Jahr bei der Arbeit zum ersten Mal begegnet. Inzwischen sind die beiden seit mehr als 20 Jahren verheiratet, stolze Eltern und Großeltern. „Es war Liebe auf den ersten Blick“, sagt Olaf Göhre. Er habe von Beginn an gewusst, dass sie die Richtige sei. Nur hinterhergepfiffen habe er ihr eben nicht. Stattdessen brachte er ihr Kaffee in den Flaschenkeller. „Guten Westkaffee, den mir mein Kumpel geschenkt hatte“, erinnert sich Olaf an die erste gemeinsame Zeit. Der 57-Jährige war bei der Brauerei als Schlosser tätig, hatte dort eine Ausbildung zum Meister abgeschlossen und war dann als Technischer Leiter für die Überwachung und die Generalüberholung der Maschinen zuständig. Marlis wurde 1986 vom Dienstleistungskombinat Magdeburg in die Brauerei delegiert und war in der Produktion mit Waschen, Abfüllen und Etikettieren beschäftigt. „Wir haben eine Frau für dich“, hätten Olafs Kollegen gewitzelt, als feststand, dass die Brauhaus-Truppe Verstärkung erhält. „Und mich haben sie vor ihm gewarnt“, erzählt Marlis belustigt. Hin und wieder ziehen sich die beiden gegenseitig mit derlei Erinnerungen auf. „Aber genützt hat es nichts. Schließlich bin ich dann doch mit ihm ausgegangen.“ Eine schöne Zeit sei das gewesen. Unbeschwert. „Wir hatten Arbeit, eine Wohnung gleich
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in der Nähe der Brauerei und in Sudenburg gab es alles, was man zum Leben brauchte“, schildert Olaf. „Es ging uns also gut.“ 1988 kam dann ihr Sohn zur Welt, 1989 die Tochter. Geheiratet Heinz haben sie allerdings erst nach der Wende. „Wir haben das lange geplant und uns 1992 das Ja-Wort gegeben“, sagt die 49-Jährige und stupst ihren Ehemann dabei mit dem Ellenbogen an. 1992 – ein Jahr, das für die beiden ereignisreich war. Auf der PositivSeite steht natürlich die Hochzeit. Auf der Negativ-Seite das vorläufige Ende des Sudenburger Bieres. Die Brauerei wurde stillgelegt, Fabrikanlagen abgerissen. „Von heute auf morgen war diese schöne Zeit vorbei“, sagt Olaf und Wehmut schwingt in seiner Stimme mit. „Wäre die Brauerei nicht dichtgemacht worden, würden wir noch heute dort arbeiten“, ist sich der 57-Jährige sicher. Das Ehepaar ist sich einig: Die Arbeit habe viel Spaß gemacht und auch das Umfeld habe gestimmt. „Wir waren eine tolle Truppe… großartige Kollegen. Jeder hat sich mit jedem verstanden“, schwärmt Olaf. Selbst ein Arbeitsunfall, dessen Folgen ihn heute noch beeinträchtigen, kann dieses positive Bild nicht trüben. Drei Tage nachdem er seine Frau kennengelernt hatte, verletzte er sich am Bein. Auch Jahre später, als er in den 90ern auf Montage war, plagte den Magdeburger die Verletzung. „Das war ein einschneidendes Erlebnis“, sagt Marlis und versucht dieser Tatsache mit Humor zu begegnen: „Das ist nur passiert, weil er durch mich abgelenkt wurde.“ Trotz dieses Ereignisses schwelgen die beiden gern in Erinnerung und können sich nicht von der Vergangenheit lösen. Vielleicht, weil sie seit 2007 auf dem ehemaligen Gelände der Brauerei leben. „Als eine Wohnung frei wurde, wollte ich unbedingt dort einziehen“, sagt Olaf. „Zwar ist nicht mehr viel übrig von der Brauerei, aber wenn man sich auskennt, weiß man noch ganz genau, was wo war.“ Und dass das Ehepaar Göhre inzwischen auf Werbeplakaten des Sudenburger Bieres zu sehen ist, dürfte auch dazu beitragen, dass die Erinnerungen an die schöne Zeit immer wieder von neuem aufleben.
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Felix Ziegler
Sascha Himmstedt Pauline Ludwig Nam Vu
Ich brenne für die Ausbildung M
it Herz und Seele setzt sich Grit Jürgens für junge Leute ein. Damit meint sie die Auszubildenden. Sie kennt und schätzt die Potentiale der derzeit zwölf angehenden Bankkauffrauen und -männer. Jeder von ihnen hat seinen eigenen Lebenslauf, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die Personalentwicklerin bei der Volksbank Magdeburg eG kann einfach nicht anders. Als diplomierte Lehrerin stieg sie Anfang der 1990er Jahre bei der Volksbank ein und absolvierte die klassische Ausbildung zur Bankkauffrau. Ihr Organisationstalent brachte sie auf den Posten der Gruppenleiterin für Betriebs- und EDV-Organisation. Die Chance zur Veränderung ergriff sie im Jahr 2003 und wurde Personalentwicklerin. Wenn sie heute durch die Abteilungen der Volksbank mit den insgesamt 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kommt, sieht sie überall einzelne Gesichter derer, die sie während der dreijährigen Ausbildungszeit begleitete. Bei den Auswahlkriterien der neuen Azubis stehen nicht ausschließlich die schulischen Leistungen im Vordergrund. Vielmehr zählen bei Grit Jürgens die künftigen Lebenswege der jungen Menschen, die die Herausforderung zu einer Ausbildung bei der Volksbank annehmen. „Ich brenne für die Ausbildung“, erzählt die lebensfrohe Frau und dreifache Mutter. „Aber ich will auch die künftigen Banker leuchten sehen.“ Heißt, sie verlangt viel, gibt den Jugendlichen aber auch Zuversicht und den nötigen Rückhalt, den sie für die Zeit der Berufsausbildung und des Studiums benötigen. Der Unterstützung durch die Volksbank können sich die Auszubildenden und Studenten sicher sein. Hier setzt man auf Zukunft und will mit den angehenden Finanzexperten auch über die Ausbildung hinaus zusammenarbeiten. Das bietet den jungen Menschen einen festen Rahmen, der sehr geschätzt ist. Grit Jürgens will ihre Erfahrungen künftig als Berufsfindungscoach einsetzen und junge Menschen auch außerhalb der Volksbank Magdeburg auf dem Weg in ein Berufsleben begleiten. Anzeige
Breiter Weg 212, 39104 Magdeburg Telefon: 0391/5695-0 www.volksbank-magdeburg.de www.facebook.com/VolksbankMD twitter.com/VolksbankMD 46 KOMPAKT MAGAZIN
Ruhig und mit einer Erfahrung, die man von einem Jugendlichen in seinem Alter selten erwartet, erzählt Felix Ziegler von seiner Ausbildung. Der Abiturient nutzte die Möglichkeit, bei einem freiwilligen Praktikum hinter die Kulissen der Volksbank Magdeburg zu schauen. Das Arbeitsklima mit Freundlichkeit und Kompetenz sagten ihm sofort zu. Der Entschluss zur Ausbildung als Bankkaufmann kam somit spontan. Nach mittlerweile zwei Jahren liebt er die praktische Ausbildung. Ihm liegen die Zahlen am Herzen - genau richtig für einen angehenden Banker. In seinen Anzug - obligatorische Arbeitsbekleidung in einem Geldinstitut - ist Felix Ziegler mit seinen 20 Jahren längst hineingewachsen. Seine Businessdress-Kollektion ist angewachsen. Sechs Anzüge hängen schon in seiner Wohnung. Er schätzt den täglichen Umgang mit den Kunden und den Kollegen. Vorteil bei der Lehre in der Volksbank ist für ihn, dass er in alle Bereiche während seiner Ausbildung blicken kann und somit seinen Erfahrungsschatz ständig erweitert. „Wir sind hier alle wie eine kleine Familie“ sagt Felix. So schätzt er den festen Rahmen rund um die Ausbildung, der Sicherheit schafft. Das Juniortraining - eine spezielle Ausbildungsmaßnahme - absolvierte er mit Bravour. Sein Traum ist eine Festanstellung nach der Ausbildung. Schließlich möchte er gemeinsam mit Freundin Sophie in ein kleines Häuschen ziehen. Freunde sind für ihn neben seinem Sport bei den „Poor Pigs“-Baseballern wichtiger Bestandteil im Leben.
Das BWL-Studium lag Pauline Ludwig nicht. Nach dem Abi am Domgymnasium war ihr die gewählte Studienrichtung an der Magdeburger Uni zu trocken. Ihr fehlte der Bezug zur Praxis. Ein viertägiges Praktikum bei der Volksbank stellte dann letztendlich die beruflichen Weichen. Das Glück stand ihr dabei zur Seite. Da ein Student abgesprungen war, war ihr ein Platz an der Berufsakademie für Bankwirtschaft sicher. Zwei Drittel des Studiums hat Pauline jetzt hinter sich. Noch ein Jahr, und sie schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe - das duale Studium Banking and Finance verknüpft das theoretische Wissen aus dem Studium mit den beruflichen Anforderungen. Das sichert zwei Abschlüsse: Bachalor of Arts (B.A.) und den Abschluss als Bankkauffrau. Fasziniert ist sie von dem genossenschaftlichen Gedanken der Volksbank. Ihr liegt vor allem die Firmenkundenbetreuung. Kein Wunder - die angehende Bankerin gibt sich taff und wirkt keineswegs unsicher. Ihr liegt nun mal die Kommunikation auf Augenhöhe, sagt sie. Pauline schätzt an der Ausbildung das familiäre Flair in der Bank. In jeder Abteilung, die sie während der dualen Ausbildung durchlaufen muss, kann sie aus dem umfangreichen Wissensfundus der älteren Kolleginnen und Kollegen schöpfen. Auch ihr Freund Alexander kann ihr in manchen Fragen helfen er ist als Finanzexperte selbständig tätig. Um die Kosten für ihr Auto decken zu können, jobbt sie nebenher. Zum Oktoberfest schlüpft die zierliche Frau ins Dirndl und schafft immerhin neun Maß pro Runde an die Tische.
Ein Börsenspiel am Gymnasium weckte erstes Interesse für die Finanzwelt und Wirtschaft. Gespräche mit Bekannten und Freunden , die in der Bank tätig sind, verstärkten das Interesse für die Berufswahl von Nam Vu und legte den Grundstein für eine angehende Bankerkarriere. Also bewarb er sich nach der Schullaufbahn bei der Volksbank Magdeburg und wollte Bankkaufmann werden. Im Auswahlverfahren schaffte er es durch alle Runden und wurde einer von vier Auszubildenden bei der Volksbank Magdeburg. Die Ausbildung empfindet Nam Vu als abwechslungsreich. Vorallem interessiert er sich für die internen Abläufe in der modernen Genossenschaftsbank. Mit den Anzügen und Krawatten hat er keine Probleme, sie stehen ihm gut. Nur das Hemden-Bügeln liegt ihm nicht. Das übernimmt seine Mutter oder auch die Freundin.
Der in Stendal geborene Sascha Himmstedt hat schon viele Stationen in seinem Leben gemeistert. Die Rahmenbedingungen einer Ausbildung bei der Volksbank lotsten ihn jetzt in ruhiges Fahrwasser. Nach dem Abi tauschte er zwangsweise das Studienheft gegen einen Stahlhelm zehn Monate Grundwehrdienst musste er vor dem Medizinstudium noch ableisten. Doch auch mit dem Studium kam keine Ruhe in sein Leben. Sascha hängte nach nur einem Jahr die Medizinerkarriere an den Haken und wechselte; die Uni-Betriebswirtschaftslehre, kurz BWL, war nun seine Zukunft an der FH Bernburg. Doch auch hier endete das Studium ohne Abschluss. Denn eine Auseinandersetzung mit Gleichaltrigen kostete Sascha Himmstedt ein Auge. Noch während der Genesungsphase beschloss er an der Magdeburger Otto-von-Guericke Universität Psychologie zu studieren. Und auch mit einer Familie klappte es jetzt. Nachwuchs gehörte dazu. Doch das Glück hielt nicht - die Beziehung ging zu Bruch. Somit auch das Studium, Sascha ging wieder zurück in seine Heimat Stendal. Teilzeitjobs sicherten seinen Lebensunterhalt. Mit der Aufnahme einer Ausbildung zum Bankkaufmann änderte sich sein Leben. Die verpassten Chancen und die eigenen Fehler liegen ihm schwer im Magen. Heute ist er glücklich, endlich den festen Rahmen gefunden zu haben, der zu seinem Leben passt und ihm Halt gibt. Und dies sind die Ausbildung und der Kontakt zu den Kunden. Und zu seiner siebenjährigen Tochter, die er regelmäßig sieht.
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Erkennen, erfinden, erfahren A
ls Mensch kann man auf viele Weisen Wurzeln schlagen und sogar mehrfach ein neues Fundament fürs Leben legen. Doch irgendwann sollte man ein Gebäude darauf errichtet haben, worin man Orientierung, Halt und eine gewisse Sicherheit findet. Der Magdeburger Matthias Kühne musste einige Gruben ausheben, bevor er den richtigen Boden fand, auf dem er sein Leben bauen wollte. Dass dieses Bauwerk dann mehr und mehr Gestalt annahm, liegt ganz sicher tief in seiner Persönlichkeit verankert. Matthias Kühne ist ein Mensch, der genauer hinschaut, aufmerksam zuhört und gewissenhaft nachdenkt. Schnelle Entscheidungen müssen generell kein guter Weg sein. Der heute 51-Jährige lebt Gewissenhaftigkeit und schafft Vertrauen. In seinem Geschäft ist dies nicht einfach nur eine notwendige Basis, sondern das A und O allen Gelingens. Nach seiner zehnjährigen Schulzeit lernte Matthias Kühne zunächst den Beruf des Maschinenanlagenmonteurs und bemerkte schnell, dass er darin keine Berufung sehen würde. Also holte er anschließend das Abitur nach und absolvierte ein Studium zum Ingenieurökonom. In seinem Inneren schlum-
merte jedoch noch immer der Traum, Sportlehrer zu werden. Lehrmeister für Elektromonteure war er dann. Als die DDR ihren Abschied nahm, musste er den Lehrer-Traum begraben. Alles, was er bisher gelernt hatte, wurde plötzlich nicht mehr gebraucht. Ringsherum, bei Weggefährten und Freunden, schnitt sich die Geschichte ins Leben, produzierte Ab- und Aufbrüche. „Es war wichtig in dieser Zeit, neuen Boden zu betreten, Bekanntes aufzugeben und unbekannte Wagnisse einzugehen“, sagt Matthias Kühne. Weit kam er zunächst nicht. Wie viele andere seiner Generation heuerte er bei einer Versicherung an und bemerkte schnell, dass er darin keine Bestimmung finden würde. Er wechselte zur ältesten deutschen Bausparkasse, verinnerlichte das Rüstzeug für deren Finanzprodukte, sah für sich zu geringe Gestaltungsspielräume und für die Kunden wenig Nutzen. Matthias Kühne war davon überzeugt, dass es bessere Wege geben würde, um Menschen Baufinanzierungen zu ermöglichen, die sich den Traum vom Eigenheim verwirklichen wollen. Für ihn bedeutete das Vorhaben, erneut die Schulbank drücken zu müssen, Fachseminare
Bau- und Finanzservice GmbH Leibnizstraße 35 39104 Magdeburg Tel. 0391 / 597 660 99 Friedensstrasse 6 39326 Wolmirstedt Tel. 039201 / 228 17 E-Mail: service@bfs-gmbh.de Anzeige www.lightzins.eu
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zu besuchen und sich notwendiges Wissen anzueignen. Sein Ziel hatte er indes längst im Visier: Mit einem unabhängigen Baufinanzierungsunternehmen wollte er als Dienstleister mehr Möglichkeiten bieten. In Wolmirstedt gründete er das erste Büro. Die Region hatte damals Potenzial. Bauland war günstig und Häuser schossen im Speckgürtel der Landeshauptstadt wie Pilze aus dem Boden. Der Markt der Baufinanzierungsangebote war dennoch umkämpft. „Anfangs fuhr ich bei möglichen Kunden mit dem Fahrrad vor. Den Abschluss machten aber die Kollegen mit den dicken Autos, obwohl die keine besseren Verträge in der Tasche hatten“, erzählt der Unternehmer. Die mit den dicken Autos waren irgendwann weg. Matthias Kühne blieb. Die eigenen Wurzeln geben eben einen besonderen Halt in der Heimat. Letztlich sei jede Baufinanzierung Mathematik und die Rechenlogik könne niemand überlisten, sagt Matthias Kühne. Deshalb komme es bei der Planung und Umsetzung eines privaten Bauvorhabens auf andere Faktoren an. Persönliche Lebensumstände, künftige Erwartungen, Mut und Kraft der Bauherren und sogar die Fähigkeit, mit Konflikten und Emotionen umgehen zu können, wirken in so einen Lebensprozess hinein. Der Finanzierungsfachmann hat nach 25 Berufsjahren die Beispiele für Gelingen und Scheitern erlebt und begleitet. Er hört manchmal schon in den ersten Gesprächen heraus, ob ein Paar ein Bauvorhaben und dessen finanzielle Lasten langfristig stemmen wird. Aus Erfahrung erkennt er Stolpersteine besser und findet schneller Lösungen in kniffligen Situationen. Dieses unternehmerische Pfund hat sich Matthias Kühne über die vielen Jahre seines Tätigseins erarbeitet. Heute kommen bereits die Kinder seiner ersten Baufinanzierungskunden und wollen selbst bauen. Vielleicht sind wesentliche Gründe für dieses Vertrauen eben diese Erfahrung und die Aufmerksamkeit, die der Finanzfachmann seinen Kunden widmet und zwar bis zur letzten Rate. Jedes Unterfangen ist anders und doch setzt es auf dieselben Voraussetzungen und Mechanismen. Wenn Erwartungen und Wirklichkeit zusammenfallen, entsteht ein solides Fundament, auf dem ein Leben gestaltet werden kann. Matthias Kühne kann das nicht nur theoretisch vor Bauinteressenten ausbreiten, sondern mit seinem eigenen Leben belegen. Obwohl er in seinem Magdeburg feste Lebenswurzeln hat, bleibt er jemand, dessen Augen differenzierter sehen können, dessen Ohren genauer hinhören und dessen Gedanken sich komplex verbinden können. Entdeckungsbereitschaft ist eine wichtige Voraussetzung dafür. Matthias Kühne war und ist stets entdeckungsbereit. Selbst zu weiter entfernten Terminen fährt er nach Möglichkeit nie dieselben Wege. Statt die Brücke mal eine Fähre nehmen und über Umwege die Heimat erkunden. Das schärft den Blick für die Landschaft genauso wie den für neue Möglichkeiten und Wege. Mit dieser Affinität geht der Familienvater und sportbegeisterte Mann auch durch das heimatliche Magdeburg. Registriert Veränderungen, sieht Neues wachsen und erkennt entstehende Verbindungen. Die Stadt ist wie das Leben selbst – immer in Bewegung, sich umwälzend und sich verändernd. Menschen schaffen verlässliche Fundamente, auf denen andere gehen können. Erlebnissorte und solche zum Verweilen sind entstanden und verändern sich wieder. In so einem Gefüge fühlt sich Matthias Kühne zu Hause und kann anderen Möglichkeiten aufzeigen, wie sie das eigene Fundament fürs Leben finden können. (ar)
Kalt gegen warm ie Sonne scheint. Kein Wind, der die Blätter an den Bäumen oder auf den Bürotischen bewegt. Es ist warm, einfach nur warm. Und am liebsten würde man sich in ein Becken gefüllt mit kühlem Wasser stürzen. Doch dafür ist im Büro, im Wohnzimmer oder auf dem Balkon kein Platz. Wie wäre es stattdessen mit einem Tee zur Abkühlung? Eistee natürlich. Selbstgemacht. Schmeckt besser, ist gesünder und stillt auch den Durst im Gegensatz zu den süß-klebrigen Flüssigkeiten, die es im Tetrapak gibt. Als passionierter Teetrinker kennt man kein „zu warm“. Es gibt immer die passende Gelegenheit, Tee zu genießen und dabei zu entspannen. Tobias Lange (im Foto oben), Inhaber des Geschäfts Teen, empfiehlt, für den Eistee einen halben Liter Früchtetee mit 95 Grad heißem Wasser aufzugießen. „Dabei sollte die doppelte Menge an Tee verwendet werden“, sagt der Spezialist. Nach zehn Minuten kann der heiße Tee in eine Karaffe (ein Liter) gegossen werden, die bis mindestens zur Hälfte mit Eiswürfeln gefüllt ist. „Durch den Schock, den der hohe Temperaturunterschied auslöst, behält der Tee seine schöne Farbe“, weiß Tobias Lange, der in seinem Geschäft auch selbstgemachten Eistee serviert. Zum Süßen eignet sich beispielsweise Johannisbeersirup (etwa vier bis sechs Zentiliter) oder weißer Kandis. Andere Sorten, die sich zur Herstellung eines Eistees anbieten, sind kräftige Tees wie „Morgentau mit Mango“, „Ingwer-Zitrone“ oder „Holsteiner Grütze“. Wer es richtig kalt mag und wem die kühlenden Eiswürfel im Tee nicht ausreichen, kann sich aus Milch, Sahne, Eigelb, Zucker und Matcha (grüner Tee) auch selbst Eis kreieren. So lässt sich die sommerliche Hitze besser ertragen! (th)
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Moment Manchmal muss ich scheiden Immer muss ich gehen Stets will ich mich weiden Am lebendigen Geschehen
Kenn’ weder Gott noch Teufel Nur den reizenden Moment Der durch den Zufallswürfel In meiner Seele brennt.
Träume möchte’ ich schlafen Nachts an deiner Haut Und ankommen im Hafen Bei der erträumten Braut
Was kann ich erfahren Was werd’ ich erspür’n Nach all den leeren Jahren Zu meinem Gipfel kür’n
Ständig drängt die Neugier Quellt nicht nur zum Schein Bereitet mir das Elixier Zum ewiglichen Glücklichsein
Text: Thomas Wischnewski Foto: Steffi Pretz
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Aber bitte mit Sahne W
er Kuchen und Torten mag, muss sich im Barbycafé wie im Paradies fühlen. Süßlicher Duft begrüßt die Gäste, sobald sie das ehemalige Verwaltungsgebäude des Rittergutes von Barby in der Nähe des Loburger Marktes betreten. Jeder, der vor 14 Uhr das Café besucht, kann den Damen, die das Gebäck frisch zubereiten, sogar zuschauen. „Es ist wie zu Hause in der Küche – nur sind Arbeitsfläche, Gerätschaften und die Menge an verarbeiteten Zutaten ein bisschen größer“, sagt Beate Nadolni, die von Anfang an im Barbycafé mitmischt und so gesehen im Paradies arbeitet. Zwar isst sie lieber Herzhaftes, aber das Backen mit den Mädels macht viel Spaß. „Wir sind wie eine kleine Familie und verstehen uns sehr gut. Wenn ich Hilfe benötige sind die anderen für mich da – und umgekehrt“, erzählt die 48-Jährige lächelnd. Genau wie zu Hause wird auch im Café auf hochwertige Ingredienzen geachtet – weder Geschmacksverstärker noch Konservierungsstoffe gehören in die süßen und herzhaften Leckereien. Um 6.30 Uhr – oder an Feiertagen auch eine halbe Stunde früher – beginnt für Beate Nadolni und ihre beiden Kolleginnen Daniela Wende und Eileen Wetzka der Back- und Kochalltag. Zutaten abwiegen, Teig kneten, aufs Blech oder in die Form bringen, mit Früchten belegen oder – im Fall der Torten – schön verzieren. „Das ist Danielas Aufgabe“, sagt Beate Nadolni. „Sie ist Konditorin und hat das richtige Händchen, um die Torten dekorativ zu schmücken.“ Gebacken wird bis 14 Uhr, damit zur Kaffeezeit die frischen Backwaren in der Vitrine bereitstehen. An den Wochentagen werden etwa 15 Kuchen und Torten gefertigt, am Wochenende sogar 60 bis 70. „Stachelbeer-Baiser ist sehr beliebt, aber auch die Loburger Nusstorte kommt gut an“, erzählt
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die Café-Mitarbeiterin. Bei den herzhaften Spezialitäten sind Quiche und Zwiebelkuchen die Renner. Das Angebot unterliegt einer ständigen Rotation. Ein Grund dafür ist, dass je nach Saison unterschiedliche Zutaten verwendet werden. Außerdem probiert das Team um Café-Leiterin Ruth Everinghoff gerne neue Rezepte aus. „Wir sammeln viele Ideen, tauschen uns aus und entwickeln daraus auch eigene Kreationen“, schildert Beate Nadolni. Gebacken wird wie zu Omas und zu Muttis Zeiten – deshalb möchten sich die Damen auch an „alten“ Rezepten wie Kalte Schnauze oder LPG-Kuchen versuchen. Gehaltvoll soll es sein. Von nichts kommt schließlich nichts. „Wenn man gerne Kuchen isst, sollte man keinen Gedanken an eine Diät verschwenden. Letztlich gehört in eine gute Sahnetorte auch ordentliche Sahne“, meint die Loburgerin und lacht. „Deshalb müssen wir uns mit dem Probieren zurückhalten, sonst ist die Waage nicht gnädig. Aber wenn man etwas zum Verkauf anbietet, dann muss man auch wissen, wie das schmeckt…“
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Das Erlebnis frischer Bohnen
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ust auf einen Kurzurlaub in „bella Italia“ mit viel Sonne, leckerer Pasta und cremigem Cappuccino? Zumindest der italienische Kaffeegenuss ist dank der Saeco Moltio sofort möglich. Bei dem Kaffeevollautomaten ist das individuelle Lieblingsheißgetränk nur einen Knopfdruck entfernt: Zurücklehnen und genießen – genau wie im Urlaub. Die Saeco Moltio definiert dabei den Begriff Vielfalt neu: Ein besonderes Highlight in Puncto Individualität und Vielfalt ist der austauschbare Bohnenbehälter. Die Bohnensorte wird mit nur einem Handgriff gewechselt – passend für jeden Geschmack und jeden Moment des Tages. Er bietet dank UV-Schutz und Aromaversiegelung am Deckel eine optimale Konservierung des Bohnenaromas. Das Mahlwerk besteht zu 100 Prozent aus Keramik. Dadurch überhitzt es nicht und stellt perfektes Mahlen, dauerhafte Leistung und einen geräuscharmen Betrieb sicher. Die One-Touch-Funktion auf dem Digital-Display mit Farbsymbolen bietet alle Kaffee- und Milchspezialitäten auf einen Knopfdruck. Die Saeco Moltio ermöglicht durch die Einstellung von Brühdauer, Brühtemperatur, Kaffee- und Milchschaummenge vielfältige Kreationen. Auch der Mahlgrad der Bohnen ist in fünf Stufen variierbar – von der feinsten Einstellung für einen vollmundigen Espresso bis zur gröbsten für einen leichteren Café Crème. Ist einmal die persönliche, perfekte Tasse Kaffee gefunden, garantiert die Memo-Funktion, dass diese mit nur einem Knopfdruck immer wieder gelingt. Für den perfekten Milchschaum sorgt die neue patentierte Milchkaraffe. Das vollautomatische Spülund Entkalkungsprogramm stellt sicher, dass immer das beste Kaffeeergebnis in der Tasse landet.
Ich bin doch nicht blöd.
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Guter Kaffee schmeckt auch kalt
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as Grauen in jedem Büro - die Kaffeemaschine, in der ein Filterkaffee nach Stunden des Aufwärmens zu einer bitumenartigen Substanz heranreift. Diesen „Worst Case“ noch als Kaffee zu bezeichnen, lehnt Frank Neubauer (Foto rechts) strikt ab. Er setzt sich für Kaffeegenuss in Vollendung ein. Schließlich ist er diplomierter Chef-Kaffeesommelier, eine Qualifikation, die in der Region ihresgleichen sucht. Begonnen hat die Kaffee-Leidenschaft allerdings schon recht früh. Als Verfahrenstechniker befasste sich Frank Neubauer während des Studiums an der Magdeburger Universität mit der Wirbelschichttechnik, einem Verfahren, das in vielen industriellen Röstereien Anwendung findet. Seit 1996 ist er mit einer Metallbaufirma in Wolmirstedt ansässig. Doch die Suche nach richtig gutem Kaffee ließ ihm keine Ruhe. Um sich den Genuss in Vollkommenheit anzueignen, reifte der Entschluss, eine kleine Röstmanufaktur zu errichten und selber traditionell von Hand zu rösten. Also begab sich Frank Neubauer auf eine Wissensreise, die sein Leben nachhaltig veränderte. Neben den zahlreichen Veröffentlichungen studierte er alles über den Anbau, Kultur und die Verarbeitung der begehrten Bohnen. Seine Bewerbung beim Wiener „Kaffeeapostel“ Prof. Dr. Leopold Edelbauer fand Gehör. Schritt für Schritt konnte der Wolmirstedter Unternehmer in Wien am „Institut für Kaffee Experten Ausbildung“ das große ABC der Kaffeekultur studieren. Edelbauer entpuppte sich dabei als Lehrer der alten Schule. Den angehenden Kaffeesommelièrs verlangte er viel ab. Das einzige Institut für Kaffee-Experten-Ausbildung hat sich zum Ziel gesetzt, einen Beitrag zur Hebung der Kaffeekultur, zur Pflege der Kaffeequalität sowie zur Verbesserung des Wissens über Kaffee zu leisten. Neubauer musste sich den strengen Lehrmethoden des Professors
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Kaffee ist eines der beliebtesten unterwerfen. Lehrmethoden, bei denen Getränke der Welt und ein wichauch schon mal gestandene Manager das tiges Handelsgut und rangiert Handtuch werfen. Doch die Mühen haben noch vor dem Erdöl. Auf einer sich gelohnt. Er konnte aus einem schier un- Gesamtfläche von mehr als ermesslichen Wissensfundus des „Kaffee- zehn Millionen Hektar werden papstes“ schöpfen. Rohstoffkunde, Aufberei- jährlich rund 140 Millionen Säktungsarten, Qualitätsprüfung, medizinische ke Rohkaffee zwischen dem 23° Aspekte, Zubereitungsarten sowie Rezepte - Breitengrades nördlicher Breite aber vor allem die Geschichte und Kaffee- und des 25° Breitengrades südkultur brannten sich nach der strengen und licher Breite produziert. Fast 99 praxisnahen Ausbildung fest ein. „Verschenkt Prozent der Gesamtproduktion wird hier nichts“ war der Leitspruch Prof. entfallen dabei auf die beiden Edelbauers. Sowie: „Guter Kaffee schmeckt Hauptarten Arabica und Robuauch kalt“. Im November 2015 erlangte er sta. Die Arabica-Kaffeepflanze den lang ersehnten Abschluss als Chef-Di- stellt hohe Anforderungen an plom-Kafeesommelièr. Klima, Boden und Pflege, sie geSchritt 2 folgte: Die Anschaffung einer Röst- deiht fast ausschließlich in hoch anlage. Nur wenige genügten dem An- gelegenen Anbaugebieten. spruch des frischgebackenen Kaffee-Experten. Auch der Standort für die Rösterei war entscheidend. Er wollte unbedingt einen regionalen Akzent setzen. Seinen Traumstandort fand Neubauer in dem feinen und schicken Café „Vordermühle“ in Elbeu. Inhaberin Evamaria Schmeier und ihre Familie waren von dem Konzept begeistert. Der Umbau einer Etage im Mühlencafé beschlossene Sache. Im Januar 2015 dann der große Augenblick. Die erste eigene Röstung aus einem traditionellen Trommelröster der Marke „Probat“ brachte eine exzellente Kaffeekreation. Jetzt wird wöchentlich geröstet, verfeinert, getestet. Die einst grüne Bohne, die im Rohzustand nach Heu duftet, verwandelt sich in 20 Minuten und bei nahezu 200 Grad zu edlem Röstkaffee. Kein automatisierter Prozess, sondern reine Handarbeit. Mit Gespür und Konzentration ist Neubauer bei der Sache. Man muss genau hinhören, mit den Gedanken im Feuer sein, Temperatur egalisieren, Farbe prüfen, Optik bewerten. Neben der Nase ist auch das Gehör entscheidend. Erst durch das Rösten erhalten die Kaffeebohnen ihr unverwechselbares Aroma. Bei der Erhitzung kommt es zum Aufbrechen der Bohne, dem „First Crack“. Dieser ist ein Indiz dafür, wie weit der Röstvorgang fortgeschritten ist. Dabei hütet jeder Röstmeister seine „Röstkurven“ und passt diese wie ein Unikat der jeweiligen Sorte an. Neubauer möchte die Kaffeekultur neu beleben und auch ein Stückchen Wiener Kaffeehaustradition nach Sachsen Anhalt bringen. Deshalb stehen bei ihm nur die besten Bohnen zur Röstung bereit. 100 Prozent Arabica aus Asien, Afrika und Südamerika, immer letzte Ernte und mit Herkunftsnachweis. Bei den Schauröstungen erzählt er allen Interessierten wissenswertes über den Anbau, die Weiterverarbeitung und auch, wie man den Mahlgrad bestimmt und Kaffee richtig brüht. Kaffee sollte zelebriert werden. Das fängt schon bei der Auswahl der Bohnen an. Eine Handmühle und die Karlsbader Kanne mit Keramikfilter liefern eine Geschmacksnote, wie sie heute kaum zu finden ist. Außer man kehrt im Mühlencafé „Kaffeemühle-Elbeu“ ein. Hier kann der Gast aus verschiedene bekömmlichen Sorten wählen, entweder als frisch geröstete Bohne, gemahlen für zu Hause oder im Café frisch aufgebrüht. Für den Chef-Diplom-Kaffeesommelièr Neubauer zählt nicht der kommerzielle Gedanke. Er vermittelt mit Herzblut eine Leidenschaft zum edlen Getränk, gibt Wissen zur Kaffeekultur weiter. Einmal pro Woche durchzieht dann die Elbeuer Vordermühle ein Duft von frischem Röstkaffee. Ein Duft, den man nicht so schnell aus der Nase bekommt.
Wasserrad mit süßen Torten
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ur wenige Kilometer abseits des Aller-Elbe Radweges können Wanderer an einer „Naturbühne“ rasten. Die Vordermühle in Elbeu bietet neben einer einzigartigen Kulisse ein Café in einer aufwändig detailgetreuen restaurierten Wassermühle. Bereits im 16. Jahrhundert gab es erste Erwähnungen zur Wassermühle in Elbeu. Sie liegt am Mühlgraben, einem Nebenarm der Ohre. Die Vordermühle wurde als Getreidemühle betrieben, dazu diente das mächtige „Zuppinger“ Wasserrad mit seinen über sechs Metern Durchmesser. Noch bis in die 1970er Jahre verarbeitete man hier Getreide zu Schrot und Mehl. Da die Mühle schon seit den 1920er Jahren elektrisch arbeitete, lag das alte Wasserrad nur noch als „Skelett“ im Wasser und zerfiel zunehmend. Im Jahr 1972 verkaufte der letzte Müller, Rudolf Ruppert, dieses Gehöft an Karl-Josef Grau, der mit seiner Frau und den drei Kindern in eine Ruine zog - fast alle Gebäude des Hofes waren mehr als baufällig. Mit viel Fleiß und Mühe entstand ein Kleinod in einer intakten Naturkulisse. Zwanzig Jahre nach dem Kauf erkannten Denkmalschützer den historischen Wert des Objektes und so war die Sanierung und Restauration beschlossene Sache. Die Außenanlage mit Wehr und Wasserrad wurde umfassend erneuert, dazu setzte man eine neue Holzwelle ein und montierte ihr das - dem Vorgänger gleichende - „Zuppinger Wasserrad“ neu an. Inzwischen ist die alte Mühle zu einem Besuchermagneten geworden. Am 11. September 2013 eröffnete das kleine, gemütliche Café „Die Kaffeemühle“. Inhaberin Evamaria Schmeier (Foto) begrüßt hier mittwochs bis sonntags Gäste aus Nah und Fern mit selbstgebackenen Kuchen bei Kaffee oder Tee.
Exklusiver frsicher Röstkaffee erhältlich: Rösterei Kaffeemühle Jersleber Str. 10e, 39326 Wolmirstedt
Aktuelle Termine Schaurösten: www.roesterei-kaffeemuehle.de info@roesterei-kaffeemuehle.de FOTOS: GERCKE (2), FLOUM
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„Ich will mit dir träumen in dieser Nacht“ von Thomas Wischnewski Durch die Straßen wehte der Sommerwind „Ist dir kalt? Du zitterst“, sprach er. „Es ist ein Schauer durch deine Berührung“, entgegnete sie. „Dein Lächeln vermisse ich“, verriet er. „Wovor graut es dir?“ fragte er noch. „Grau ist nur der Nebel der Zukunft“, antwortete sie. „Nicht die Zukunft ist grau, nur dein Blick darauf“, sagte er. „Dein Schweigen sagt alles“, bemerkte er noch. Er erhob sich und wollte gehen. Sie hielt seine Hand und lachte. Schließlich verharrten sie in der Hoffnung
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in heißer Sommertag neigte sich dem Ende entgegen. Die Sonne im Rückspiegel färbte den Horizont rot. Das Auto fuhr in die anbrechende Dämmerung. Die vergehende Hitze des Tages war Anna gleichgültig. Aus den Lüftungsschlitzen ihres Wagens wehte ihr eine frische Kühle entgegen und umspielte die entblößten Knie. Aus den Radiolautsprechern webte das Singen einer Violine des Andante Veneziano an einem knisternden Stimmungsteppich. Und immer wieder fiel Annas Blick nach rechts zur Zeichnung auf dem Beifahrersitz. Simon hatte auf ein Blatt Papier den Weg skizziert. Der Name eines Ziels war darauf nicht. Neben den Markierungen für den Weg hatte ihr Freund ausführliche Details aufgeschrieben. Präzise waren zu passierende Kreuzungen aufgelistet. Es gab detaillierte Beschreibungen, wann sie rechts oder links abbiegen sollte oder wann ein Abzweig zu beachten wäre. Ihr Liebster hatte anscheinend nicht den winzigsten Punkt ausgelassen, der ihr auf dem Weg zum Treffpunkt begegnen würde. Hinweisschilder hatte er erwähnt, selbst die auffällig große Eiche, an der sie augenblicklich vorbeigefahren war, befand sich in seinen Beschreibungen. Anscheinend wollte Simon Senter ganz sicher gehen, dass Anna das Ziel ihrer Reise nicht verfehlen konnte. Und sie fuhr den vorgegebenen Angaben entsprechend aufmerksam, um nicht vom Weg abzukommen. Manchmal drohten ihre Gedanken abzugleiten. Sie eilten dem Mann, der sie empfangen wollte, bereits entgegen. Längst spürten ihre Lippen die Berührungen, die sie von ihm empfangen würden. Längst war ihr Sehnen in der Vorstellung gefangen, wie Simons Hände zärtlich über ihren Körper streifen würden. Dabei strömte ihr eine wohlige Wärme in
den Unterleib. Anna fühlte sich von Lust überfallen. Simon wollte ihr heute die erste Nacht schenken. Endlich, nach Wochen zärtlicher Momente, einfühlsamer Begegnungen und leidenschaftlicher Stunden eines verliebten Miteinanders, fieberte Anna einer ganzen Nacht entgegen. Wegen Simons Lebensverstrickung war ihr diese Nähe bisher versagt geblieben. Jetzt träume sie sich in seinen Arm. Sie wollte seinen Körper spüren und seine Gegenwart in Vertrautheit genießen können. Endlich eine ganze gemeinsame Nacht. Anna war glücklich. Eigentlich war ihr der Ort egal, an den er sie einladen wollte, Hauptsache er würde bei ihr sein. Für mehr als ein paar Stunden. Er würde ihr an diesem Samstag bis zum Sonntagmittag ganz allein gehören. Sie wollte ihm in dieser Zeit ihre Seele und ihren Körper schenken. Ihre wundervolle Liebe wollte sie ihm darbieten, so als gäbe es nichts Bedeutsameres im Leben. Auf dem Zettel standen nur noch wenige Hinweise. Das Ziel ihres Ausflugs schien nah. Anna fuhr längst mit angeschalteten Scheinwerfern. Im Rückspiegel bemerkte sie einen winziger gewordenen schmalen, roten Himmelsstreifen. Der Tag ging. Vor ihr lag die Nacht. Anna lenkte den Wagen nach der letzten angegebenen Abbiegung auf eine schmale Straße. Das Hinweisschild, auf dem der Name eines Hotels angegeben war, konnte sie während sie in die Straße einbog in der Dunkelheit nicht entziffern. Anna kümmerte nicht, was dort stand. Sie wollte keine Sekunde verlieren. Die Frau bestand nur noch aus Sehnsucht nach dem ersten Kuss. Am Ende der Straße lenkte Anna den Wagen in eine Parkanlage. Scheinwerfer beleuchteten eine kurz geschorene, tiefgrüne Wiese, auf der ein Schatten einer großen Kastanie lag. Ihr Blick erfasste die angestrahlte weiß-gelbe Fassade eines kleinen Schlosses. Sie parkte ihr Auto auf der Stellfläche vor dem linken Gebäudeflügel. Dann nahm sie eine kleine Reisetasche aus dem Kofferraum und verriegelte das Fahrzeug per Kopfdruck am Zündschlüssel. Unter ihren Schritten knirschten kleine Kieselsteine. Die Geräusche des Untergrundes störten die Stille, die über dem Areal lag. Marmorskulpturen säumten das Eingangsportal. Die hohen Türen zum Empfangsbereich waren weit geöffnet. Nach dem Anna das Foyer betreten hatte, eilte ein Empfangsmitarbeiter im schwarzen Anzug auf sie zu. „Frau Bertold?“ fragte der Mann steif aber freundlich. „Ja“, antwortete sie. „Herzlich Willkommen im Schlosshotel Rosenau. Sie werden im Restaurant bereits erwartet. Darf ich ihnen die Tasche abnehmen. Ich lasse sie sofort aufs Zimmer bringen“, sagte der junge Rezeptionist. „Das Restaurant ist gleich dort durch die Tür“, fügte er hinzu und wies mit der linken Hand in Richtung eines Eingangs zu einem weiteren Raum. Eine Hälfte einer großen Flügeltür stand offen. Anna bedankte sich für den Empfang und übergab dem Mitarbeiter die Reisetasche. Dann ging sie auf die Tür zu. Sie betrat einen punktvollen Barocksaal, der im gedämpften Licht großer Kristallleuchter eine anheimelnde Atmosphäre vermittelte. Eine leise Klaviermusik drang an ihr Ohr. Die hohen Fenster rechterhand waren von dunkelroten Samtvorhängen umrahmt. Die Farbe fand sich auch an abgesetzten Wandteilen und überall schlängelten sich goldene Verzierungen durch den Raum. Die Polster des Mobiliars und die Tischdecken waren vom selben Stoff wie die Vorhänge. An einem Tisch an der Fensterfront saß ein Pärchen. Ein paar Tische weiter entdeckte Anna Simon. Er musste sie bereits beim Betreten des Restaurants bemerkt haben. Simon Senter erwartete sie stehend. Er trug über einem weißen Hemd einen schwarzen An-
zug. Obwohl er keine Krawatte umgebunden hatte, wirkte sein Aufzug festlich, dem Ambiente angemessen. Auch Anna hatte sich für diesen Abend entsprechend gekleidet. Das Etuikleid, das sie bei ihrer ersten Begegnung mit Simon getragen hatte, erschien ihr für diesen Anlass angemessen. Der Geliebte lächelte. Seine blauen Augen zeigten in diesem Moment einen besonderen Glanz. Von seinem Blick ging eine magische Anziehung aus. Sie strebte mit jeder Faser dem Mann entgegen. Als sie unmittelbar vor ihm stand, wurde sie von seinen Armen umfasst. Ein Prickeln machte sich auf ihrer Haut bemerkbar. Anna war von Gefühlen bewegt. Sie hatte den Wunsch, sich zu öffnen. Ihr war in seinen Armen als würden alle Barrieren in ihr fallen. Unter Simons sanftem Kuss schloss sie die Augen. Die Lippenberührung schmeckte nach einem Kosten an seiner Seele. „Ich freue mich wahnsinnig über deine Nähe“, flüsterte ihr Simon ins Ohr. Dann öffnete er die Umarmung und führte Anna zur anderen Seite des Tisches. Wie ein Gentleman zog er den Stuhl zurück und ließ Anna Platz nehmen. Mit einem leichten Druck an der Stuhllehne unterstütze er das Heranziehen des Stuhles an die Tischkante. Der Schriftsteller setzte sich auf die gegenüberliegende Seite und lächelte immer noch genauso wie zum Zeitpunkt von Annas Eintreffen. „Du hast einen wundervollen Ort für diesen Tag ausgesucht. Ich kann gar nicht fassen, dass wir hier sind“, schwärmte Anna. „Du bist ein besonderer Mensch, Anna. Du bist mir sehr wichtig geworden. Es gibt keinen Ort, der dir gerecht werden könnte. Da, wo du bist, ist immer der rechte Ort“, sprach Simon. „Deine Idee mit der Wegbeschreibung, die Mühe, die du dir mit der Karte und deinen Anmerkungen gemacht hast, fand ich echt spannend. Das war so geheimnisvoll.“ Anna bewunderte Simons Einfallsreichtum zur Inszenierung dieser Begegnung. Ein Kellner war an den Tisch geeilt und übergab dem Paar die Speisekarten. Anna und Simon blätterten darin. Die kulinarischen Angebote fesselte ihre Aufmerksamkeit weniger als ihre Gegenwart in diesem Raum. „Simon, ich habe gar keinen großen Hunger. Ich möchte gern nur einen Salat nehmen“, beichtete Anna, die ausschließlich Sehnsucht nach Zärtlichkeiten verspürte und weniger die Leere in ihrem Magen. Simon bestellte beim Ober für Anna einen frischen Salat und für sich eine Suppe. Während der Autor die Speisen orderte, beobachtete Anna ihr Gegenüber aufmerksam. Simon hatte den Kopf während der Bestellung leicht zur Seite gedreht. Sie sah im Profil seine gerade hervortretende Nase. Die weichen Lippen, von denen sie sich so gern küssen ließ, traten mit leichter Wölbung hervor. Unter dem höher gewachsenen Haaransatz zeigte sich Simons glatte Stirn. Trotz weiter Geheimratsecken wirkte der Mann in Annas Augen jünger als Mitte 40. Sie hatte ihn anfangs etwa gleichaltrig geschätzt. Seine Gene mochten ihm für die jüngere Erscheinung gute Dienste leisten. Schwere körperliche Arbeit war ihm offenbar fremd gewesen. Das war auch an seinen gepflegten, sauberen Händen abzulesen. Sie waren frei von Schwielen, Narben und tiefen Risse in der Haut. Anna schaute auf Simons blaue Augen. Zuversichtlich und warm wirkte sein Blick. Unter diesem Blick fühlte sie sich wie unter einem schützenden Kokon. Sie empfand sich eingehüllt und nicht beengt. Wie in einem Bad aus Geborgenheit badete Anna im Glanz dieser Augen. „Erzähl mir von deinen Gedanken und Gefühlen während der Fahrt!“ Simon sprach mit sanfter Stimme und hatte noch immer dieses einnehmende Lächeln aufgesetzt.
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Anna überlegte. „Oh, da war so viel, Simon“, begann sie zu berichten. „Ich war auf den Weg konzentriert, weil ich nur deine Zeichnung und die Angaben hatte. Ich wollte nichts übersehen und hatte Angst, dass ich mich verfahren könnte. Zugleich war da diese unheimliche Spannung auf das unbekannte Ziel und die Ungeduld darüber, dass die Fahrt kein Ende nehmen konnte. Ich fühlte Unruhe, Furcht und Neugierde zugleich. Das war ein Wechselbad der Gefühle. Die Gedanken kann ich gar nicht mehr richtig fassen.“ „Und was fühlst du jetzt?“ fragte Simon. „Jetzt bin ich glücklich, dich zu sehen“, antwortete Anna. Mit ihrem Fuß suchte Anna unter dem Tisch nach Simons Bein. Als sie zart an die Seite seiner Wade gestoßen war, streifte sie die Fußspitze daran auf und ab. Simon schmunzelte und spitzte seine Lippen zu einer Kussgeste. Der Kellner servierte den Salat und die Suppe. Nachdem er sich vom Tisch entfernt hatte, hauchte Simon Anna zu: „Ich liebe dich.“ Die Worte wollte Anna regelrecht einatmen. Als wären sie nicht nur zu hören gewesen, sog sie die Luft über dem Tisch ein, als könne sie den Satz durch die Nase aus dem Äther aufnehmen. Das Restaurant war für Anna in einen Duft aus Liebe getaucht. Als würde ein magisches Gas den Raum durchziehen, das ihr die Sinne betäubte und sich nach jedem Atemzug im Kopf anreicherte, genoss sie dieses Fluidum noch intensiver. Anna war schwindelig. Sie rang unter dem Sinnestaumel nach Worten und suchte ein Gesprächsthema. Über die Kunst ließe sich sicher leicht plaudern, dachte Anna. Tims Malerei, Enriks Musik und Simons Wortschöpferei war plötzlich in ihren Gedanken und sie fragte ihren Gastgeber: „Warum fasziniert uns eigentlich die Kunst? Was ergreift dich mehr: Musik, Malerei oder Schreiben?“ „Da servierst du aber ein schweres Thema zum Essen, Liebste“, entgegnete Simon erstaunt. Er nahm einen Löffel von seiner Suppe und sammelte seine Gedanken. Schließlich sprach der Schriftsteller: „Für mich gibt es keinen grundsätzlichen Unterschied in der Faszination der Künste. Jede für sich ist nur ein anderes Ausdrucksmittel für ein und dieselbe Kondition. Jede Kunst ist ein Katalysator für einen außergewöhnlichen Schwingungszustand der Seele.“ Anna hakte ein: „Schwingungszustand? Das verstehe ich nicht?“ „Ich glaube, unser Geist bewegt sich in einem bestimmten Frequenzband und in jedem Menschen existiert eine individuelle Bandbreite, in der er besonders berührt werden kann. Wenn wir Schwingungen von außen aufnehmen, die unserem eigenen harmonischen entsprechen, kommt es zu Wellenverstärkungen und wir fühlen diese als eine Art Faszination.“ „Entspricht das Enriks Theorie über eine Seelenmelodie?“ warf Anna ein. „Genau. Ich sehe das nur viel weiter. Farben entsprechen bestimmten Frequenzen des Lichts. Manche Farben sind uns sympathischer, andere wirken kalt oder aggressiv, weil sie nicht unserem inneren Harmoniespektrum entsprechen. So ist es auch mit den akustischen Schwingungen. Enrik hat Recht, wenn er diesen Zusammenhang zwischen dargebrachter Musik und ihrer Wirkung in einem Menschen herstellt. Nimm Tims Bild von dir. Er hat die kühle, düstere Atmosphäre und die warme Farbe deiner Haut gut getroffen. Der weiche Blick in deinen Augen, und wie er die Bewegung festgehalten hat – das harmoniert einfach mit deinem Wesen. Tims Farbgebung und Enriks Musik liegen so zusagen auf einer Wellenlänge. Enriks einfühlsame
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Tonfolgen sind ein Spiegel deines Wesens. Sie entsprechen deiner Zärtlichkeit, sie folgten deiner Sehnsucht. Mich hat die Musik ebenso ergriffen. Deshalb wurde mir bewusst, wie sehr wir in der Seele verwandt sein müssen. Als ich erstmals im Theater deine Stimme hörte, war mir, als tanzten deine Worte in meinem Kopf. Das war ein Gesang für meine Gedanken. Deshalb wusste ich auch, wie ich dir schreiben musste, um dich zu erreichen“, erklärte Simon. „Das mit den Worten ist mir noch nicht so klar. Begriffe und Bedeutungen kann man doch nicht mit Musik oder Farben vergleichen“, polemisierte Anna. „Gesprochene Worte zunächst auch nur akustische Wellen. Wir formen sie aus Lauten und sie spiegeln sich in unseren Gedanken. Da existiert eine komplexe Verbindung zwischen allem, was wir begreifen und gleichsam fühlen. Bestimmte Lautfolgen geben einen angenehmen Zustand wieder, andere entsprechen eher der Unruhe oder gar einer Angst. Das ist quasi tief eingebrannt in unserem begreifenden Wesen. Formuliere in deinen Gedanken das Wort Hass und lass das Wort auf dich wirken. Sag genauso Liebe vor dich hin und du bemerkst sofort einen schwingenden Unterschied in deinem Geist. Bedeutungen, die uns positiv erscheinen, werden aus anderen Lautfolgen zusammengesetzt als negative Begriffe. Wir erkennen nicht nur einen rationalen Kern, sondern können auf diese Weise Worte fühlen. Also ist es mit den Texten wie mit der Musik oder den Bildern, wir erfahren ihre Wirkung in unseren eigenen Schwingungen.“ Simon löffelte weiter an seiner Suppe und schaute Anna an. „Um den Ursprung der Worte und ihre Wirkungen zu ergründen, müssen wir ihre Entstehung betrachten. Um die Welt, jedes Geschehen und sich selbst zu begreifen, mussten Menschen Begriffe entwickeln. Sie haben etwas wahrgenommen und schöne oder unschöne Gefühle damit verbunden. Was sich angenehm anfühlte, wurde zu einem Wort mit dem Aus-
druck wohltuenden Erlebens. Das Gegenteil fand seinen Niederschlag in abweisenden. Die Wechselwirkung zwischen Worten und Gefühlen ist permanent existent. Wir denken über diese Prozesse nicht nach. Wir nehmen alle Begriffe so selbstverständlich hin, als wären sie ein Naturgesetz. Sie sind jedoch in ihrem Kern nur Modelle für die Beschreibung einer Wahrnehmung oder Empfindung. Letztlich fußt jede Definition, der wir mit einem Wort einen Namen geben, in jedem Individuum auf einem viel komplexeren Begreifen. Daher erklären auch Missverständnisse. Jeder Mensch findet in der Seele ganz andere Differenzierungen für einen Zustand oder ein Verhalten. Wenn wir dann versuchen, dies einem anderen mitzuteilen, benutzen wir Begriffe als allgemeine Definition und setzen voraus, dass der andere das genauso begreift. Aus der persönlichen Erfahrung, dem Wissen und der eigenen Interpretation unterscheiden sich jedoch die Bedeutungen. Darum ist es nicht dasselbe, was einer sagt und was ein anderer darunter versteht.“ Anna lauschte Simons Ausführungen aufmerksam. „In gewisser Weise ist unsere Sprache eine Melodie über unsere Gemütszustände und unser Denken. Wenn Singen nicht so eine anstrengende physische Leistung wäre, würde unsere Kommunikation wahrscheinlich darüber stattfinden. Das gesprochene Wort ist quasi nur ein effektiver und nicht so mühseliger körperlicher Weg, sich verständlich zu machen. Lieder sprechen uns deshalb auf so innige Weise an, weil ihr Ausdruck emotional viel intensiver ist“, erzählte Simon. „Das klingt irgendwie plausibel. Das ist wirklich gut“, sagte Anna Bertold nachdenklich und fragte: „Wie findest du Worte, um mich oder andere zu berühren?“ Der Autor schmunzelte und antwortete: „Das ist Übungssache und reines Handwerk. Wie ein Maler die Hand trainiert, um ein Bild mit einer ganz bestimmten Wirkung auf die Leinwand zu bringen oder wie ein Musiker sein Instrument beherrscht, um
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eine Melodie zu bester Harmonie zu führen, übe ich mich in der Vielfalt und Klarheit der Worte. Ich muss jeden wichtigen Begriff in einem Text auf seine Wirkung hin prüfen. Ist er treffend oder gibt es einen besseren? Im Zusammenspiel von Substantiven, Verben, Adjektiven und Präpositionen erhält jeder Satz eine eigene Melodie. Ich will es mal so sagen: Die Sätze, die ich schreibe, muss ich quasi innerlich singen können. Erst dann bin ich mit ihnen zufrieden.“ Anna versuchte, sich an Simons erste Nachrichten zu erinnern. Die Beschreibung ihres Geliebten leuchtete ihr ein. Sie hatte sich durch seine Sätze angezogen gefühlt. „Dann bist du nicht nur ein Wortzauberer, sondern auch ein großer Verführer“, behauptete sie. Simons Mund wurde breit und zeigte ein Lachen. „Ja, mit Worten kann man einen Menschen verführen, genauso wie mit Bildern und Musik. Das funktioniert aber nicht nur in der Liebe, sondern in allen Lebensbereichen. Worte haben Menschen von Kriegen überzeugt. Sie gehen jedem heimtückischen Verbrechen voraus. Sie beschreiben uns Glück und Unglück. Ohne sie hätte nichts eine Bedeutung. Alles, was wir Menschen erkennen, begreifen wir in den Worten. Meine Liebe zu dir ist in meinen Worten. Du entfachst in mir die wundervollsten Gedanken“, schloss der Autor. Anna wurde noch nachdenklicher. Dann legte sie mit einer Frage den Finger in die Wunde von Simons Leben: „Warum findest du mit Susanne keine Worte über den Zustand eurer Beziehung?“ Der frohe Ausdruck in Simons Mimik schwand. Nach einem kurzen Moment antwortete er: „Das ist jetzt kein Thema für diese schönen Abend, Anna. Lass uns ein anderes Mal darüber reden. Bitte!“ Anna Bertold gab sich mit der Antwort vorerst zufrieden. Sie wollte ihr empfundenes Glück über die Begegnung mit ihrem Liebsten nicht trüben und schob jeden weiteren Gedanken daran fort. Sie nahm den ursprünglichen Gesprächsfaden wieder auf. „Wenn ich deiner Beschreibung folge, liegen wir also auf einer Wellenlänge?“ „So sehe ich es, Liebste. Unsere Seelen schwingen in Harmonie. Wenn meine Worte nicht deine Seele ergreifen könnten, fände ich keinen Zugang zu deinen Gefühlen.“ Simon lächelte nun wieder. „Und warum hört dieses Schwingen irgendwann auf? Finden Menschen etwa keine Worte mehr dafür, was sie mit einander verbindet?“ wollte Anna wissen. „Das Schwingen hört nicht auf. Unsere Natur ist ein beständiges Schwingen. Du hast auf andere Weise Recht. Irgendwann sind alle schönen Worte über die Liebe zueinander gesagt. Der Geist ermüdet daran, immer dasselbe sagen und denken zu müssen. Deshalb liegt die Herausforderung einer Liebesverbindung darin, dass man die Energie und die Ideen aufbringt, sich die Bedeutung füreinander immer wieder auf eine neue und andere Art spiegeln zu können. Allerdings ist unser Sprachschatz begrenzt. Das ist ein großes Dilemma der Menschen. Hinzu kommt: Wenn der Alltag mit kleinen gegenseitigen Verletzungen gespickt ist, rücken die negativen Begriffe für den Partner immer mehr in den Vordergrund. Sie nehmen Besitz von unserem Denken und verdrängen die zärtlichen und zugeneigten Begriffe mehr und mehr, bis wir den anderen nur noch unter diesen Vorzeichen beschreiben können. Wir bringen uns gegenseitig dorthin und bemerken den Umschwung erst, wenn es längst zu spät ist. Diese misslichen Bedeutungen erhalten bald ein so
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großes Gewicht, dass jeder Zauber davon erdrückt wird. Aus dieser Not heraus klammern wir uns dann an die Konvention, weil die gesellschaftlichen Vorbilder sagen, dass man sich ewig verbinden muss, obwohl wir in der Beziehung längst unverrückbar unglücklich sind. Wir leben schließlich nach äußeren Vorgaben, aber nicht mehr aus innerer Überzeugung heraus. Je mehr Regeln und Ritualen wir uns unterordnen, umso unfreier fühlen wir uns unter diesen Grenzen. Werden Normen mehr und mehr von einem Partner bestimmt, wächst die Sehnsucht, davor zu fliehen. Dann beginnen wir, von einer Freiheit zu träumen, die aus der Beziehung führt. Wir lassen uns von Illusionen fesseln, dass ein anderer unserer Seele mehr Entfaltungsmöglichkeiten bietet.“ Simon redete mit tiefer und ruhiger Stimme und Anna fragte dazwischen: „Bin ich eine Illusion?“ „Du bist die wundervollste Frau, die mir je begegnet ist. Dein Wesen ist betörend und eine zauberhafte Quelle für meinen Geist. Deine Schönheit ist unbeschreiblich. Ich kann mich an dir einfach nicht satt sehen“, flüsterte Simon über den Tisch. Suppe und Salat waren während der Plauderei längst verzehrt. Am anderen Ende des Restaurants stand der Kellner, der ihnen die Speisen serviert hatte, steif wie eine Statue. Er schien darauf zu lauern, ob er noch eine Bestellung entgegennehmen müsste. Doch er verweilte weiter an seinem Platz. Offensichtlich nahm er Rücksicht auf die Unterhaltung zwischen Anna und Simon. Er wollte das Pärchen unter keinen Umständen stören. Simon schob seine Hand über das Tischtuch in Richtung Anna. Sie kam ihm mit ihrer Hand entgegen. Sie ließ sich anfassen und fühlte sich unter dem festen Griff behütet. Simons Augen waren jetzt weit geöffnet. Ihr Glanz war noch klarer geworden und er sagte: „Weißt du, Anna, warum wir jemanden äußerlich reizvoll und anziehend finden, das bestimmt die Natur. Doch die eigentliche Faszination eines Menschen liegt in seinem Geist. Es gilt das Leben, wie wir es in Gedanken tragen, mit einem anderen Geist in Einklang zu bringen. Dann schwingen auch Gefühle in Harmonie.“ Simon hatte die letzten Sätze mit einem leichten Zittern in der Stimme gesprochen. Er schien von einer Unruhe ergriffen zu sein. Allerdings erkannte Anna nichts Hektisches an ihm, sondern eher eine ungestüme Energie, die aus seinem Inneren hervorquoll. „Welchen Weg wird unsere Harmonie nehmen?“ fragte Anna. „Das werden wir gemeinsam herausfinden. Wollen und gestalten – das sind die Zauberworte des Lebens. Ich begehre dich, und ich möchte deine Faszination entdecken. Ich möchte dich jetzt gern verführen und zwar nicht nur mit Worten“, sagte Simon plötzlich. Anna senkte den Blick. Augenblicklich schoss ihr Hitze in den Kopf. Der Puls stieg. Sie bemerkte, wie sich in ihrem Unterleib Muskeln strafften. Dort begann das Fleisch zu rumoren und zu pulsieren. Simon hatte sich vom Stuhl erhoben. Anna brachte kein Wort mehr heraus. Jeder Laut wäre an dieser Stelle überflüssig gewesen. Als fühlte sie sich von einer magischen Hand gezogen, stand sie ebenfalls auf. Um ihre Hüfte legte Simons seinen Arm und zog sie fest an sich heran. Die körperliche Nähe setzte noch mehr Wärme in der Frau frei. Das Paar schritt langsam nebeneinander her und verließ das Restaurant. Sie ließen die Blicke nicht voneinander. Anna sah nur noch Simon. Sie sah so tief in seine Augen, als könnte sie durch die Pupillen direkt in Simons Seele blicken. Sie hatte jedes Gefühl für Zeit verloren und sie hatte nicht die geringste Ahnung, wohin sie von ihrem Begleiter geführt wurde. Sie folgte Simon und hatte
keine Wahl. Sie wollte nichts mehr denken. Sie wollte nur noch spüren. Es existierte nur noch ihr Wunsch, sich an den Mann anlehnen zu können, von ihm angefasst und liebkost zu werden. Auf dem Weg zum Obergeschoss stoppte Simon plötzlich auf dem Treppenabsatz und presste Anna an das Wandgeländer. Er legte seine Lippen auf ihren Mund und küsste sie leidenschaftlich. Als er von ihr ablassen wollte, um die letzten Stufen zum nächsten Stockwerk zu erklimmen, flüsterte Anna, Simon fest an sich haltend, ins Ohr: „Wenn dein Name Liebe ist, lasse ich dich von mir kosten.“ Simons Augen wurden feuchter. Über seine Iris hatte sich ein noch intensiverer Glanz gelegt. Darin schimmerte das Licht der Treppenhausbeleuchtung feuerrot. „Ich will keinen anderen Namen als Liebe kennen. Komm bitte in meinen Arm und sei einfach da. Ich will mir dir träumen, in dieser Nacht“, entgegnete Simon. „Ja“, sagte sie, „träumen, das ist schön.“ Sie standen vor einer Tür. Simon steckte die Zimmerkarte in den Schlitz über der Klinke. Ein leises Summen verriet die elektronische Öffnung. Anna trat von Simons Hand gezogen über die Schwelle in einen finsteren Raum. Hinter ihr fiel die Tür schwer ins Schloss. Der letzte Lichtschein des Flurs wurde vom Dunkel des Zimmers verschluckt. Anna und Simon waren allein. Simons Lippen küssten ihr den Hals. Seine Hände griffen in die Hüfte. Sie suchten sich einen Weg nach oben und begannen die Brüste zu massieren. Als würde Annas Seele flehen und bitten: nimm mich, nimm mich endlich, war sie angefüllt mit Begehren und strebte Simon mit ihrem ganze Körper entgegen. Anna ersehnte nur noch Berührungen. An jeder Stelle ihres Körpers wollte sie seine Hände und seine Haut spüren. Sie wollte von diesem Mann bedeckt und eingenommen werden, sich seiner Lust und Leidenschaft ergeben. Anna bemerkte, wie Simon an ihrem Rücken den Reißverschluss des Kleides öffnete. Langsam streifte er die Träger über die Schulter und der Stoff glitt über die Schulter an ihrer Haut hinab auf den Fußboden. Annas Finger tasteten blind an seinem Hemd und begannen ungeduldig, die Knöpfe daran zu öffnen. Irgendwann war Anna nackt. Unter der wachsenden Ekstase waren ihre Sinne getrübt. Simon hatte Anna während der leidenschaftlichen Liebkosungen ausgezogen und sich selbst aus Hemd und Hose gewunden. Das Liebespaar stand umschlungen, wie sie die Natur geschaffen hatte. Wieder fühlte Anna einen sanften Zug an der Hand. Er zog sie ans Bett. Simons Lippen begannen, Zentimeter für Zentimeter ihren Körper zu erobern. Sie fühlte die feuchten Küsse auf der Schulter, auf ihren Brüsten und immer wieder an ihrem Hals. Anna ließ sich fallen. Sie lag wehrlos im Bett. Seine Arme umschlangen ihren Leib. Sie rangen miteinander, als würden sie einen Kampf austragen wollen. Es war ein einziges Ringen für die Lust. Sein steifes Glied spürte sie an den Schenkeln und der Unterleib schrie danach erobert zu werden. Anna wollte nicht länger um die Vereinigung kämpfen. Sie bebte im Innern und begehrte das Stillen ihrer Lust. Der unfassbare Drang, dass dieser Mann endlich in sie eindringen würde und dem Pulsieren ihrer Scham ein Ende setzte, berauschte ihren Geist. Anna badete in Händen, Armen, Haut und Schweiß, rieb sich mit ihren Brüsten an seiner Brust. Sie tauchte mit der Seele in die Liebe ein und schwamm auf einem Meer der Leidenschaft, und endlich tauchte Simon in sie ein. Anna tanzte unter seinen Bewegungen. Seine Gier trieb sie weiter und weiter in den Rausch der Sinnlichkeit. Das Pulsieren ihres Unterleibs wurde
stärker. Als brodelte heiße Lava unter ihrer Oberfläche und drängte nach einer befreienden Eruption bäumte sich ihr Körper auf. Die Glut der Liebe quoll aus allen Poren. Anna sang ihre Lust mit einem Stöhnen. Simons treibende Bewegungen zündeten das Zucken jeder Muskelfaser. Das Herz raste und drohte unter seinem Schlagen zu bersten. Plötzlich befreite sich ihre Seele von allen Ängsten. Sie fühlte, wie sie sich geöffnet hatte. Es war als ob sich Lava aus einem Vulkan einen Weg ins Freie gebahnt hatte. Die angespannten Muskeln lösten sich. Ihr Körper wurde leicht. Im Kopf flachte der hämmernde Puls ab. Die Einsamkeit ward wie von einem Zauber fortgetragen. In diesem Moment war in Anna nur noch Gleichklang. Rausch und Ekstase fielen in sich zusammen. Alles, was wie eine schwere Last auf ihre Seele gedrückt hatte, Sehnsucht, Einsamkeit und Melancholie, waren im Ergießen der Glückseligkeit fortgespült worden. Ertrunken waren Kummer und Trübsinn. Annas Seele trieb auf einer Welle der Zufriedenheit. Über ihr war Simon ebenfalls zusammengesunken. Ihr Geliebter glitt zur Seite und nahm sie in den Arm. Anna zog ihre Beine an und genoss den Zustand von befreiter Lust. Sie vernahm noch Simons leisen Worte ,Ich liebe dich’ und fiel an seiner Schulter in einen tiefen Schlummer. Wie lange war sie nicht mit diesem Gefühl an Geborgenheit erwacht? Simon schlief noch neben ihr. Sein Körper strahlte eine beschützende Wärme aus. Anna Bertold blinzelte dem Tageslicht entgegen und fühlte sich glücklich. Für sie begann dieser Tag mit einer Idee von Zukunft. Sie wünschte sich solch Erwachen für die Ewigkeit. Über keiner Morgenstunde sollte länger Einsamkeit liegen, kein Abend in unerfüllte Hoffnungen münden. Mit ihrer Hand streifte sie über Simons Oberarm. Sie neigte ihren Kopf näher an seinen heran und küsste seine Wange. Simon öffnete die Augen und sein Gesicht setzte ein Lächeln auf. Zum Morgengruß hauchte Anna ihrem Bettgefährten entgegen: „Schenk mir bitte mehr solche Nächte und solche Morgenstunden. Ich brauche sie.“ Simon blickte ihr lange in die Augen, bevor er sagte: „Nichts anderes will ich. Genau das will ich auch.“ Das Liebespaar hatte das Nachtlager verlassen, längst scherzend und fröhlich gefrühstückt, als sie vom Foyer ins Freie traten. Anna hielt die leichte Reisetasche in der Hand und Simon einen kleinen Koffer. Sie standen Hand in Hand vor Annas Auto. Sie wollten Abschied nehmen. Anna lief eine Träne aus den Augen. Aber es war kein Tropfen von Traurigkeit, sondern einer, der aus Freude den Weg über die Wange nahm. Simon küsste die Träne weg. „Nicht traurig sein, Liebste. Es hört nicht auf. Wir halten uns. Ich will dich“, sagte Simon zärtlich. „Ich bin nicht traurig. Ich bin glücklich Simon. Ich werde Sehnsucht nach solchen Begegnungen haben. Lass mich nicht so lange darauf warten“, entgegnete sie sanft mit einem Lächeln auf den Lippen. „Ich liebe dich. Ich will diese Liebe beschützen und sie in die Zukunft tragen“, sprach Simon bedeutungsvoll. Anna setzte sich in ihren Wagen und startete den Motor. Simon entfernte sich in Richtung seine Limousine. Sie folgte ihm mit zärtlichem Blick. Dann fuhr sie dem Mittag entgegen und kehrte zurück in die Heimatstadt. Dort wollte sie sich endlich angekommen fühlten. Simon gab ihrem Glauben an ein Zuhause ohne Einsamkeit ein Gesicht und eine Stimme. Jetzt gab es einen Menschen in ihrem Leben, den sie nicht mehr loslassen wollte. Ihr Traum schien auf dem Weg in die Wirklichkeit.
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IMPRESSUM
Steckbriefe Steffi Pretz
Herausgebende Gesellschaft: MAGDEBURG KOMPAKT Ronald Floum & Thomas Wischnewski GbR Redaktionelle Mitarbeit: Thomas Wischnewski und Ronald Floum (v.i.S.d.P.), Birgit Ahlert, Tina Heinz, Norman Seidler, Axel Römer, Christian Wohlt Gastautoren: Prof. Dr. Gerald Wolf Fotos: Peter Gercke, Ronald Floum, Steffi Pretz, Fotolia.com Filmbeitrag „Streitgespräch“: Eulenspiegel Multimedia Magdeburg Anzeigen: Britta Roders Adresse: MAGDEBURG KOMPAKT Breiter Weg 202 39104 Magdeburg Tel.: 0391/79296750 Fax.: 0391/79296759 E-Mail: post@magdeburg-kompakt.de Internet: www.magdeburg-kompakt.de
MAGDEBURG KOMPAKT KOMPAKT MAGAZIN erscheint zweimal jährlich und ist im Innenteil der regulären Ausgabe von MAGDEBURG KOMPAKT enthalten. Das Magazin ist an über 1.070 Auslagestellen in Magdeburg und Umgebung kostenlos erhältlich. Die Zeitung gibt es für 0,50 Euro auch im Zeitungs- und Zeitschriftenhandel. Die nächste Ausgabe erscheint Ende November 2015. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt die Gesellschaft keine Gewähr. Leserbriefe vertreten nicht unbedingt die Meinung der Redaktion. Die Weiterverwendung von Beiträgen, Fotos und eigens für MAGDEBURG KOMPAKT entworfene Anzeigen ist nur mit schriftlicher Genehmigung der Gesellschaft gestattet.
Steffi Pretz wurde 1967 in Wolmirstedt geboren. Vor über zehn Jahren vollzog sie den Wechsel von vor der Kamera nach dahinter. Die eigentlich gelernte Wirtschaftskauffrau und studierte Ökonomin ist seit 2004 selbstständige Fotografin. Sie brachte ein Buch unter dem Titel „(UN)buch“, arbeitet redaktionell für lokale Magazine in Magdeburg („Dialog“, „Mirador“). Zuletzt stellte sie in Wolmirstedt unter dem Titel „ Schachzüge des Lebens“ aus. „Ich versuche das Leben als eine spannende Reise von Moment zu Moment zu betrachten und bin dankbar für alle Augenblicke, sowohl für die zauberhaften, als auch für die lehrreichen“, sagt Steffi Pretz über sich selbst. Solche Augenblicke fängt sie mit der Kamera ein und macht sie anderen mit ihrem Blickwinkel sichtbar. Dabei setzt sie sich motivisch keine Grenzen. Landschaften, Detailaufnahmen, Menschen, Ereignisse und Kuriositäten – jeder realen Vorlage beschaut sie auf ihre Weise, betont im Lichtspiel Stimmungen und formt eine eigene Bildersprache… für länger als nur einen Augenblick. www.photo-and-more24.de
Sabine Raczkowski Nebenbei-Autorin, 1964 in Zerbst geboren, Tischlerin mit Abitur, mit anderem Ziel als dem erlangten Ingenieur der Holztechnik. Erzählerin, Reimerin, lebt in Magdeburg. Seit 2004 offiziell Schreibende, seit 2005 zahlreiche Veröffentlichungen, das Debüt im Mitteldeutschen Verlag 2010 (Die rote Schatulle – Kriminalerzählungen), der auch in vielen Anthologien Texte von ihr herausbrachte. Auch in oda (Ort der Augen – Blätter für Literatur aus Sachsen-Anhalt) immer mal Texte von ihr. 2010 Songtext „Wenn du nicht da bist“, von Charlie Ludwig vertont, auf der CD „Tafelmusik“ – einem Hilfsprojekt für Obdachlose und krebskranke Kinder. Weitere Lieder mit Rainer Wilkes, inzwischen sind es zwanzig Stück, satirisch, frech, aufmunternd. Sie treten gelegentlich gemeinsam auf. 2010 ein Theaterstück „Das hässliche Entlein“, an der St. Mechthild Grundschule für Kinder aufgeführt. 2014 zweiter Platz beim Jugendkulturpreis als Mit-Herausgeberin von Texten aus der Grundschule an der Klosterwuhne „Der größte Regenbogen der Welt“. Vieles probiert sie aus, Eintönigkeit wäre nix. Der Text auf Seite 5 ist aus „Für immer mal“, Edition Cornelius Art projekte-Verlag 2014, erhältlich bei der Autorin. Kontakt: rsraczkowski@arcor.de
Es gilt die Preisliste vom 1. Mai 2015.
Ein Magazin für kluge Köpfe – geht tiefer rein, bleibt länger drin. 62 KOMPAKT MAGAZIN
25 JAHRE LEBENSHILFE FÜR MENSCHEN
MIT BEHINDERUNG
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