Magdeburg Kompakt Nr. 68

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MAGDEBURG KOMPAKT 5. Jahrgang / Nr. 68

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1. Ausgabe April 2016

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IN DIESER AUSGABE

n Editorial Die Geißel des Unglücks Liebe Leserinnen und Leser, mit der vorliegenden Ausgabe halten Sie eine Menge Pech in der Hand. Jedenfalls haben wir auf den Seiten einige Misslichkeiten und Betrachtungen über Pannen und andere Bredouillen zusammengetragen. Wie man aus einer Patsche wieder herauskommt, hängt davon ab, wie man mit ihr umgeht. Dies erklärt beispielsweise einiges am Fiasko politischen Versagens. Ich empfehle Ihnen die Lektüre dieser Zeitung. Am Ende haben Sie das Pech hinter sich. Gute Unterhaltung unterwegs. Ihr Ronald Floum

IMPRESSUM MAGDEBURG KOMPAKT Herausgebende Gesellschaft: MAGDEBURG KOMPAKT Ronald Floum & Thomas Wischnewski GbR Breiter Weg 202, 39104 Magdeburg Telefon: 0391/ 79296750; Fax: 0391/79296759 Redaktion und redaktionelle Mitarbeit: Thomas Wischnewski (V.i.S.d.P.), Ronald Floum, Birgit Ahlert (Kultur), Tina Heinz, Peter Gercke (Fotos), Dr. Rudi Bartlitz (Sport), Kimberly Tietz Gastautoren: Ludwig Schumann, Ines Gand, Lars Johansen, Melanie Ockert, Jacqueline Heß, Giuseppe Sardella, Frank Hengstmann, Ines Elsner, Julia Woronin, Claudia Meffert, Abrecht Franke, Linda-Adenin Motsche-Kiebchen, Olaf Bernhardt Kollegium emeretierter Professoren: Prof. Dr. Peter Schönfeld, Prof. Dr. Reinhard Szibor, Prof. Dr. Gerald Wolf Videobeiträge in Zusammenarbeit mit: Crafty Media und Improma Anzeigen: Britta Roders (Tel.: 0391/ 79296751) Druck: DruckHaus RIECK Haldensleben GmbH E-Mail: post@magdeburg-kompakt.de Internet: www.magdeburg-kompakt.de Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt die Gesellschaft keine Gewähr. Leserbriefe vertreten nicht automatisch die Meinung der Redaktion. Die Weiterverwendung von Beiträgen, Fotos und eigens für MAGDEBURG KOMPAKT entworfene Anzeigen ist nur mit schriftlicher Genehmigung gestattet. Es gilt die Preisliste Nr. 4 vom 1. Mai 2015

DIE DRITTE SEITE • Momentaufnahme • Die heilige Sicherheit

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ZEITGESCHEHEN

• Verängstigte Politiker bekämpfen Angst mit Angst Seiten 4-5 • Angst und Ängste Seite 6 • Zeitreise: Breiter Weg Nr. 27 Seite 7 • Abendlandschaft Seite 8 • Kahl & Krumm: Arbeit in der Heimat Seite 8 • Kompakt Seite 8 • Neue Spielbank startet mit Automatencasino Seite 9 • 120 Jahre Tropen unter Glas Seite 9 • Ihr gutes Recht: Was ist ein Pflichtteilsergänzungsanspruch Seite 9

KOMPAKT SPEZIAL

• An allem klebt Pech Seite 10 • Büro-Zicke: Wenn die Kaffeemaschine streikt Seite 11 • Olafs „Scharfe Sprüche“ Seite 11 • Von Fall zu Fall: Carmen im Maschendrahtzaun Seite 12 • Alles Gute liegt auf der Straße Seite 12 • Das große Vergessen Seite 13 • Kleines ABC der Prüfungspannen Seite 13 • Chronologie eines Nichtankommens Seiten 14-15 • Der Skandal hinter dem Glyphosat-Skandal Seiten 16-17 • Treffpunkt Gesundheit Seite 17

KULTUR

• Goethe, Comics und Dukaten • Leuchtpunkte mit Lyrik und Musik • Ein Forum für Faust • Jetzt! Jazz. International • Film verrückt – von Lars Johansen • Ines Bücherwelt

Seite 18 Seite 18 Seite 19 Seite 20 Seite 20 Seite 20

EXTRABLATT DES PUPPENTHEATERS

• M – Eine Stadt sucht einen Mörder / Sonderveröffentlichung des Puppentheaters der Stadt Magdeburg Seiten 21-28

MAGDEBURGER SPORT

• Eine Revolution auf dem Rasen Seiten 30-31

Die nächste Ausgabe erscheint am

14. April 2016 Ihr Exemplar erhalten Sie zweimal monatlich an derzeit 1.300 Stellen in Magdeburg und Umgebung sowie im Zeitschriftenhandel*! Sie möchten die Zeitung kostenfrei auslegen oder Sie benötigen weitere Exemplare? Anruf genügt. Telefon: 0391/79296750 *0,50 Euro – Preis im Zeitschriftenhandel

LEBENSART / GESUNDHEIT

• Einstimmigkeit beim VSB Seite 29 • Wenn die Knochen brüchig werden Seite 32 • Liften Sie das Geheimnis verjüngter Haut: MICRO-NEEDLING Seite 33 • Was sollen wir essen? Seiten 34-35 • Giuseppe empfiehlt: Spagehetti Frutti di Mare Seite 35 • Ruhe in der Natur Seite 35 • Nachruf: Fremd sein – Heimat suchen Seite 13

TECHNIK RATGEBER • Neues aus der Welt von Audio, HiFi und Computer

Seiten 37-39

SATIRE/MAGDEBURG INTIM

• Kreuzworträtsel Seite 40 • Hengstmanns andere Seite: Die Beule von der Säule – oder ein nicht ganz so glimpflicher Abgang Seite 41 • Landwirte drohen mit Ende hiesiger Milcherzeugung Seite 42 • Tierischer Auftakt Seite 42 • So stehen die Sterne Seite 42 • Mit Volldampf PUR auf den Brocken Seite 43 • Glaubwürdigkeit und Transparenz Seite 43 • Meine Ex sagt … Seite 43

FREIZEIT-TIPPS

• Übersicht zu Kultur, Konzerten, Theater, Ausstellungen, Kino für Magdeburg und Umgebung u.v.m. Seiten 44-47


DIE DRITTE SEITE

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Momentaufnahme Bauherren aufgepasst! Freie Bauplätze werden in Magdeburg ab jetzt ausschließlich an elektronischen Anzeigetafeln ausgewiesen. Foto: Peter Gercke

Die heilige Sicherheit

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Prophezeiung aus dem Raub der Heiligen Lanze

ch du heiliger Bimbam, jetzt ist die Heilige Lanze aus dem Dom weg. Zumindest deren hochwertige Kopie. Und der Diebstahl geschah auch noch am Tag vor Karfreitag. Es scheint nichts mehr heilig zu sein. Gut, man kann einwenden, dass wertvolle Gegenstände – selbst solche, die als heilig tituliert sind – schon immer begehrte Trophäen für Spitzbuben waren. Ausgeraubte Gräber und fürstliche Schätze fielen in der Geschichte oft Verbrechern in die Hände. Was soll also die Aufregung über einen Kopie-Diebstahl? Vielleicht kann der dreiste Raub aus dem Dom aber als Anhaltspunkt für eine Veränderung im Kriminalitätsgeschehen herhalten. Wenn man die Polizeimeldungen der vergangenen Wochen verfolgt, gewinnt man den Eindruck, als würden Schwellen für Anstand sowie Respekt vor Gesundheit und Privatsphäre gesunken sein. Da wird ein junges Pärchen beim Abendessen in der Wohnung von Maskierten ausgeraubt. Von Gewalt gegenüber Menschen mit offensichtlichem Migrationshintergrund ist noch häufiger zu hören. Diebstahls- und Einbruchsdelikte gehören ohnehin zur Tagesordnung. Nun sind Eindrücke noch keine Tatsachenstatistik, aber ein Sicherheitsgefühl eben etwas, was im Kopf entsteht. Genauso wie sinkende Hemmschwellen hin zu kriminellen Handlungen im Geiste fallen. Amerikanische Psychologen hatten zu Verwahrlosungstendenzen vor Jahren bereits ein Experiment gemacht. In einer

gutsituierten Wohngegend wurde ein Auto abgestellt. Zunächst passierte nichts. Als aber von den Wissenschaftlern die Reifen zerstochen wurden, nahm die Zerstörung ihren Lauf. Bald waren die Scheiben eingeschlagen und der Anblick des Wagens glich nächstens einem Schrotthaufen. Damit einher ging der Trend zur stärkeren Verschmutzung der Umgebung und im Viertel kam es häufiger zu Vandalismus. Asoziales Verhalten nimmt bei sichtbaren Zerstörungsspuren im jeweiligen Lebensumfeld von Menschen zu. Bisherige Linien zur Einhaltung von Ordnung und Sicherheit werden schneller überschritten. Man kann aus solchen Untersuchungsergebnissen ableiten, dass zunehmende Kriminalität, vor allem Gewalttaten selbst ein Katalysator für ihren weiteren Anstieg sein werden. Insofern müssen sich Zeitgenossen, die ein gewaltsames Vorgehen gegen wen auch immer fordern, gefallen lassen, dass sie Mitproduzenten von Verrohungstendenzen sind, auch innerhalb der eigenen Gesellschaft. Sicherheit ist nicht nur das Feld von Polizei und Strafverfolgungsbehörden, sondern es gründet sich vielmehr darauf, wie sich die Mehrheit der Bürger an Normen hält. Anderenfalls ist es irgendwann mit der heiligen Sicherheit vorbei. Bleibt zu hoffen, dass der Lanzenklau im Dom keine Prophezeiung eines gesellschaftlichen Trends für wachsende Kriminalität ist, immerhin werden der Lanze magische Kräfte zugeschrieben. Thomas Wischnewski

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ZEITGESCHEHEN

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Verängstigte Politiker bekämpfen Angst mit Angst Bei der Landtagswahl erreichte die AfD 24,3 Prozent der Wählerstimmen. Die etablierten Parteien reagierten vor und nach der Wahl mit einseitigen Erklärungen über fremdenfeindliche Gründe. Der AfDErfolg hat tiefere Wurzeln. Eine Analyse zu Ursachen und politischem Versagen. Von Thomas Wischnewski

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och Tage nach der Wahl zum neuen Parlament von Sachsen-Anhalt lässt sich die Stimmung in der Landesregierung, in Staatskanzlei und ministerialen Machtzentralen von gedrückt, lethargisch bis schockiert beschreiben. Der Stimmen-Erfolg der AfD sitzt tief, obwohl Umfrageprognosen die Tendenz deutlich vorausgesagt hatten. Eine Schlussfolgerung in der Staatskanzlei lautete daraufhin, man müsse mehr in politische Bildung investieren. Das Resümee kann als symptomatisch begriffen werden. Denn die Wahlkämpfe von CDU, SPD, Linken, Grünen und FDP waren mehrheitlich davon getragen, der AfD ein rassistisches und rechtsextremes Siegel zu verpassen. Natürlich ist solches Gedankengut auch in der AfD versammelt. Kanalisierten Bürgerängsten über die Flüchtlingsströme nach Deutschland, auf deren Wellen sich die Alternative für Deutschland zum Sprachrohr gegen die Politik der Bundeskanzlerin stilisiert hatte, wurde Angst vor Rechtsradikalismus entgegengesetzt. „Volksverräter“und „Lügenpresse“-Rufen allein mit der Nazi-Keule zu begegnen, muss beiderseitig als infantile Reaktion gewertet werden. Angst mit Angst zu löschen, kann als untaugliches Mittel gelten oder als Indiz für verängstigte Politiker. Um jedoch den Erfolg der AfD verstehen zu können, muss man schon genauer hinsehen, was im Land vor sich geht und warum sich Menschen von bisherigen politischen Farben abwenden und einer noch ungeordneten und diffusen Bewegung Schwung verleihen. Zugespitzt könnte man sagen, die Flüchtlinge waren nur der akute Anlass, um sich über eine wachsende Unzufriedenheit Luft zu machen. Die Dynamik der massenhaften Zuwanderung, unvollständige Antworten und öffentliches Gezerre über einen nachvollziehbaren Kurs haben das Fundament für die Gegenbewegung gelegt. Schon am Wahlsonntag, dem 13. März, machte das Argument von den Stimmen der Abgehängten die Runde. Menschen gehen nämlich seltener auf die Straße, um auf persönlich schwierige Situationen, Perspektivlosigkeit und existenzielle Schwächen aufmerksam zu machen. Davor stehen Schamgefühle. Ein öffentliches Bekenntnis, sich zum Kreis von Schwachen zu offenbaren, fällt keinem Menschen leicht. Insofern kann die Kontrabewegung zur Flüchtlingspolitik der Bundesregierung eher als ein Ventil gesehen werden. Dass an einem Tag gleich drei Landtagswahlen stattfanden, war für die AfD ein zusätzlicher Glücksfall. Man brauchte quasi nur einmal politische Parolen aufzumunitionieren, um in der gesamten Fläche Gehör zu finden. Die politischen Räume, die von der rechtskonservativen AfD besetzt werden konnten, haben die etablierten Parteien teilweise selbst erzeugt. Die Entstehung von drei wesentlichen Ungerechtigkeitsfeldern lassen sich in Sachsen-Anhalt aufzeigen. Auf ihnen wuchs die Ablehnung gegenüber den bisher politisch agierenden Parteien. An erster Stelle


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ist die Unbalance bei Einkommen und der Mangel an Perspektiven zu nennen. Insbesondere der ländliche Raum ist hiervon stärker betroffen als die kreisfreien Städte im Land. Das schlug sich klar in den Wahlkreisen nieder. Der Nordharz und die Altmark waren in der Vergangenheit die Regionen mit NPDNetzwerken und rechtsradikalen Anhängern. Die meisten Stimmen holte die AfD jedoch im südlichen Sachsen-Anhalt. In einigen Gebieten sogar über 30 Prozent der Stimmen. Die Hauptunterstellung, dass die AfD von rechtsextremen Wurzeln getragen würde, kann deshalb nicht pauschal gestützt werden. Fast 77.000 Menschen in Sachsen-Anhalt beziehen Hilfen zum Lebensunterhalt. Die Zahl der Leistungsempfänger hat über die Jahre zugenommen. Zwischen denen, die mit öffentlichen Zuschüssen leben müssen und jenen, die ihr Einkommen im Wertschöpfungsprozess erzielen können, ist eine Kluft entstanden. Dabei muss auch darauf verwiesen werden, dass solche Menschen, die in stabilen Branchen oder gar in prosperierenden Bereichen arbeiten, Einkommenszuwächse verzeichnen können. Der Graben verläuft nicht nur zwischen einer sehr kleinen und immer reicher werdenden Klientel und vielen Armen, sondern auch zwischen geringsten Einkommen und mittleren bzw. hohen Verdienstgruppen in der Mitte der Gesellschaft. Das zweite wachsende Ungleichgewicht ist im notwendigen Zeitaufwand bzw. Arbeitsvolumen entstanden. Während Gutverdiener statistisch kürzer arbeiten, haben sich für Geringverdiener Arbeitszeiten kaum oder gar nicht verkürzt. Manche kommen gar mit einem versicherungspflichtigen Job nicht hin, um einen angemessenen Lebensunterhalt verdienen zu können. Betrug das jährliche Arbeitsvolumen im Jahr 2000 pro Erwerbstätigen noch rund 1.665 Stunden, verringerte es sich bis Ende 2013 auf 1.471 Stunden. Die Verkürzung kann in einigen Bereichen sicher mit einer höheren Produktivität erklärt werden, jedoch nicht in Jobs im Sozialmarkt bei Pflege, Betreuung oder bei anderen allgemeinen Dienstleistungen. Eine dritte wichtige gesellschaftliche Unbalance kann man wohl im Bildungsbereich ausmachen. Während gutsituierte Bildungsschichten ihrem Nachwuchs Vorbilder und Richtungen für deren Karrieren geben, schaffen Kinder und Jugendliche mit sozial schwachen und weniger gebildeten Elternhäusern selten den Sprung aus dem Milieu ihres Heranwachsens. Der Missstand wird seit Jahren angeprangert. Eine Trendwende scheint trotz andauernder politischer Willensbekundung nicht in Sicht. Man neigt eher dazu, eine Verfestigung der Mechanismen sehen zu wollen. Eine vierte Erscheinung ist im

Wahlkampfgetöse sichtbar geworden. Mit wachsendem Stimmengewinn der AfD nahm die Zurückweisung und Ablehnung gegenüber den Anhängern dieser Partei zu. Und diese Gegenbewegung – getragen von den Wahllosungen der etablierten Parteien und ihrer Köpfe – agierte ebenso mit Zuspitzung, Verallgemeinerung und Diffamierung wie die AfD und deren Sprachführer selbst. Außerdem wurde die Debatte mit einer Art pädagogischer Arroganz und Besserwisserei in die Breite gezogen. Der eigentliche Kern der Bewegung, deren soziale Wurzeln, wurde jedoch kaum berührt. Und das hat einen guten Grund. Lösungen für die gesellschaftlichen Ungleichgewichte, Visionen und Perspektiven, die persönliche Unzufriedenheit unterlaufen könnten, finden keinen konzeptionellen Widerhall in Parteioder Wahlprogrammen. Wie wollte man beispiels-

Angst mit Angst zu löschen, kann als untaugliches Mittel gelten oder als Indiz für verängstigte Politiker. weise strukturschwachen Regionen im ländlichen Raum und Menschengruppen im sozialen Gefüge von Kleinstädten und Dörfern, die demografisch die höchsten durchschnittlichen Lebensalter aufweisen, die furiose Zukunft eines digitalen Aufschwungs erklären? Kurz gesagt, es mangelt den bisherigen politischen Eliten selbst an zündenden Ideen, für eine schwache Region wirtschaftliche Visionen zu entwikkeln. Stattdessen begegnen intellektuelle Eliten einem Vielfachen Aufbegehren mit oberlehrerhafter Zurechtweisung. Politik schafft keine Arbeitsplätze. Das muss die Wirtschaft erledigen. So lautet die einfache gesellschaftliche System-Formel. Wer etwas anderes verspricht, muss als Scharlatan gelten und wer daran glauben wollte, glaubt wohl auch an Märchen. Aus diesem Urmechanismus heraus lässt sich gut ableiten, dass auch die AfD, die nun mit 25 politisch unerfahrenen Abgeordneten im 87-köpfigen Landes-

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parlament sitzt, keine Entwicklungswunder vollbringen kann. Das Wahlergebnis in Sachsen-Anhalt muss weniger als Denkzettel, sondern vielmehr als ein Hilferuf angesehen werden. Schon deshalb gebietet sich ein anderer Umgang als ausschließlich Ausgrenzung und Zurückweisung. Das Gebiet zwischen Salzwedel und Zeitz gilt mit seinem wirtschaftlichen Umbruch nach der Deutschen Einheit als besonders gebeutelt. Wichtige industrielle Zentren haben an Pulsschlag verloren. 1994 bis 2002, als das Land acht Jahre lang von einer rot-grünen Minderheitskoalition unter linker Tolerierung regiert wurde, zeigte man von außen und von innen auf politisch „untragbare“ Zustände. In diesen Jahren wurden in ganz Ostdeutschland noch viele Ansiedlungsweichen gestellt. Es mag sein, dass die politische Konstellation bei einzelnen Wirtschaftsentscheidern in der Tat abschreckend wirkte. Das Bild haben jedoch auch Landespolitiker, vor allem von CDU und FDP mitgeprägt. Je größer „Gespenster“ an die Wand gemalt werden, umso stärker die abschreckende Wirkung. Reagieren politische Akteure der etablierten Parteien jetzt erneut mit prophetischen Horrorszenarien, erweisen sie dem Land und sich selbst nur einen Bärendienst. Vor negativen wirtschaftlichen Folgen hat jeder Angst. Sollte diesen aber mit dem Ausrufen von Zukunftsängsten begegnet werden, dreht man selbst an der Negativspirale. Außerdem: Wenn die Forderung nach mehr politischer Bildung das Kernkonzept von Regierungshandeln werden soll, erinnert das Vorhaben ein wenig an die Einführung eines „Staatsbürgerkundeunterrichts“, um Meinungsbildung vorzugeben. Hoffnung, Mut und Zuversicht brauchen alle Menschen, die in Sachsen-Anhalt ihre Leben gestalten. Ob Impulse dafür und folgende wirksame Ergebnisse von den politischen Eliten – vor allem auch von denen der AfD – ausgehen könnten, darf bezweifelt werden. Fakt ist auch, ein Land wie Sachsen-Anhalt wird nicht vorrangig durch dessen führende Politiker geprägt, sondern vor allem von den Initiativen der Gesamtheit seiner Individuen. Eine Schuldzuweisung in nur eine Richtung greift in jedem Fall zu kurz. Das gilt sowohl für AfD-Wähler, die allein Politiker für alles verantwortlich machen möchten, als auch für die bisherigen Parteien gegenüber ihren Protestlern. Einen wirklichen Umbruch an den Lebensverhältnissen vieler benachteiligter Sachsen-Anhalter wird der neue Landtag nicht erzeugen. Im Prinzip steht die Gesellschaft noch am Anfang einer Neuorientierung. Die Flüchtlingsdebatte und die Wahlergebnisse haben dafür nur einen ersten Auslöser gegeben.

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Angst und Ängste Ängste in Teilen der Bevölkerung sollten politisch wegdiktiert werden. In drei Landtagswahlen hat sich diese „Angst“ gewehrt. Eine Angstanalyse. Von Prof. Dr. Gerald Wolf

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ums, da ist es passiert! Die Angst der sich miteinander so gut vertragenden Altparteien wurde zur Wirklichkeit, ein Stachel piekt nun in ihrem Sitzfleisch: eine ungezähmte Opposition. Erstaunlich groß war der Anteil der Wähler, der mit den eigenen Ängsten nicht länger allein sein wollte. Das politische Establishment sollte es ebenfalls mit der Angst kriegen, nämlich mit seinen Begründungen und Entscheidungen nicht mehr ohne Weiteres akzeptiert zu werden und um angestammte Pfründe, Posten und Pöstchen bangen zu müssen. Angst und Ängste, Furcht und Phobien waren bisher eher Sache der Psychiatrie und der Hirnforschung. Seit einiger Zeit aber sprechen häufiger Politiker und Journalisten von Ängsten und Phobien. Als ob man es nicht mit Bürgern, sondern mit Patienten zu tun hätte. Von Fremdenfurcht ist zu hören und zu lesen, von Xenophobie, von Islamophobie, von Angstbürgern. In der Wahrnehmung des Autors war zunächst von „dumpfen Ängsten“ die Rede, gleichsam krankhafte Zustände also, von denen unter anderem die Sympathisanten der PEGIDA-Bewegung befallen seien. Um eine wirklichkeitsferne Islamisierung ginge es denen und um vermeintlich unbotmäßige Belastungen der deutschen Bevölkerung durch einen angeblich nicht mehr beherrschbaren Zuwandererstrom. Das Deutschnationale sei in Auflösung begriffen, so würde da befürchtet, und mache zunehmend ethnischen Grundsätzen anderer Platz. Von offizieller Seite hielt man dagegen, es gäbe ein demografisches Problem, man sei besorgt, Deutschland könne durch sinkende Geburtenraten seine Spitzenposition in Europa hinsichtlich Bevölkerungsdichte verlieren, mithin auch an Wirtschaftskraft. Die Migranten böten eine hochwillkommene Chance. Darauf reagierten Teile der Bevölkerung mit der Angst, dass Deutschland, obwohl ein vermeintlich reiches Land, seinen auf 2 Billionen Euro angehäuften Schuldenberg durch die massenhafte und unkontrollierte Zuwanderung noch weiter vergrößern müsse, schon um auf seinem hohen Sozialleistungs- und niedrigem CO2-Ausstoßungsniveau bleiben zu können. Auch wuchs die Angst vor zunehmender Kriminalität und steigender Gewalt bei abnehmender polizeilicher Potenz, ebenso die Angst vor außer Landes getriebenen IS-Kämpfern, die in einem allzu offenherzigen Deutschland eine neue Mitte finden könnten. Natürlich gibt es ebenfalls Angst und

Ängste auf Seiten der Politik, vor allem die Bevölkerung könne durch ungünstige Nachrichten beunruhigt werden und an Bereitschaft verlieren, in die Betreuung der Zuwanderer und deren Integration Geld und Mühe zu investieren. Wovor wiederum die sogenannte Asylindustrie Angst hat, ebenso manche der wohltätigen, einschließlich kirchlichen Organisationen. In der großen Politik spricht man nicht gern von Ängsten, hier werden Sorgen gepflegt. Zum Beispiel, nicht recht definieren zu können, in was sich die nach Deutschland gekommenen Menschen integrieren sollen, da das An-sich-Deutsche zugunsten des Gesamteuropäischen, ja des Globalen, am Verschwinden sei. Deutsch zu sprechen, zumal nur gebrochen Deutsch, könnte es doch wohl allein nicht sein. Auch die Sorge, Deutschland würde sich durch seine Willkommenspolitik in Europa isolieren, der EU gar einen – dem Wesen nach gutgemeinten – Dolchstoß versetzt haben. Sorgenvoll wird an die Entwertung des Euro und die der Sparguthaben gedacht oder an die Gefährdung der Altersvorsorge durch die immer höher tourende Geldpresse. Ebenso daran, Deutschland könne wegen der Niveauabsenkung im Bildungsbereich und durch Relativierung des Best-Eignungsprinzips in der Personalpolitik seine Weltmarktposition verlieren. In manchen Auslandsmedien werden wir Deutsche wegen der Willkommenspolitik als „hirnlos“, als „brainless“ bezeichnet, als antinational, ja als selbstmörderisch. Anders als in anderen Nationen aber müssen die hiesigen Regierenden keine Angst vor dem Volkszorn haben. Viel eher tendieren die Deutschen, vielleicht gerade mal zähneknirschend, zu der Ansicht: Wenn nicht die, die wir gewohnt sind, wer denn dann? Hauptsache, unsere Wirtschaftskraft trägt noch eine Weile, gleich ob dank der Politik oder trotz der Politik. Was, müssen wir uns fragen, lässt sich gegen all diese Ängste unternehmen? Eine Möglichkeit ist, die Ursachen für die Ängste einfach wegzuerklären. Jedenfalls ist das besser, als mit Schönfärberei zu beru-

Angst als Teil unserer Grundausstattung

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ngst hat das Neugeborene nicht. Erst mit etwa acht Monaten zeigt es dieses Gefühl. Dann nämlich ist das Gehirn so weit gereift, etwas als ungewöhnlich zu erkennen und entsprechend mit Angstgefühl zu reagieren. Das passiert spontan, also ohne zuvor auch nur im Mindesten unangenehme Erfahrungen mit dem Ungewöhnlichen gemacht zu haben, mit dem Fremden. Die Fähigkeit, Angst zu empfinden, verlässt uns das gesamte Leben nicht mehr, sie gehört zur Grundausstattung der menschlichen Seele. Ebenso zum elementaren Verhaltensinventar der meisten Tiere, allemal der höheren. Überall begegnet man bei Gefahr denselben Verhaltensmustern: Flucht oder Verteidigung oder Erstarren. Dass ein solches angstgetragenes Verhalten lebensrettend sein kann, zumindest vor Schäden bewahren mag, liegt auf der Hand, und

higen. Viel überzeugender geht es mit Parteilichkeit: Das, was politisch gewollt, also gut ist, von der Tendenz her in den Vordergrund stellen und zusammen mit Belanglosigkeiten ordentlich ausbreiten, dafür anderes verschweigen. Lügenbeine sind kurz, Verschweigen trägt weiter. Ebenso bewährt hat sich die Praxis, Medienbilder so zu schneiden, dass ausschließlich Flüchtlingsleid gezeigt wird. Oder Abschiebeszenen zu bringen, von wegen, wer hier nicht hergehört, der gehört abgeschoben — dafür zu unterschlagen, dass Abschiebung nur in Ausnahmefällen gelingt, viel Geld kostet und nicht garantiert, dass Abgeschobene einfach nicht wiederkommen. Integrationsverweigerer, die lustlos herumhängen oder gar „Scheißdeutschland“ an Wände schmieren, sollten weiterhin als untypisch ignoriert werden. Ebenfalls besser verschweigen, dass es mit Menschen aus Ostasien kaum Integrationsprobleme gibt und dass deren Kinder oft sogar höhere Schulleistungen erbringen als deutsche. Wenn schon Ausländerkriminalität, dann sind diese grundsätzlich als Einzelfälle zu werten. Und besonders wichtig: Meinungen von außerhalb des politischen Mainstreams müssen, weil sowieso irrig, als aufgebauscht deklariert bzw. als Hetze und wenn nur irgend möglich als solche Parolen mit Gaskammergeruch demaskiert werden. Schließlich wird die Öffentlichkeit, auf solche und ähnliche Weise geläutert, bald wieder an Zuversicht gewinnen. Sie verliert ihre Ängste und sagt sich, die da oben, die wissen Bescheid, auf die können wir weiterhin bauen! Wenn dann die Bevölkerung noch immer ihre Ängste behält, indem die Mandelkerne in ihren Hirnen unbeirrbar Warnsignale aussenden, dann, ja dann … — Also, man kann ja nicht jedem wie einem hochrangigen Politiker eine gepanzerte Limousine zur Verfügung stellen oder personellen Schutz angedeihen lassen. Der Personenschutz besteht aus Menschen, die ebenfalls ein Schutzbedürfnis haben, und deren Beschützer und ihre Familien und Freunde desgleichen. Ebenso geht es nicht an, jeden x-beliebigen Menschen wie einen Polizisten mit Brustpanzer auszustaffieren und zu bewaffnen. Es muss genügen, diesen unseren Menschen zu sagen, sie brauchten einfach keine Angst zu haben. Sollten dann immer noch Ängste zu verzeichnen sein, gibt’s schließlich die Anxiolytika, jene Medikamente also, die die Angst dämpfen. auch nur deshalb ist es so verbreitet. Bei Erkenntnis der Harmlosigkeit von bislang Ungewohntem schleift sich die Angstreaktion ab, Vertrauen stellt sich ein, Zutraulichkeit. Dem Menschenkind helfen Mama und Papa, Vertrauen zu entwickeln. „Nun guck doch mal, Paula, die süße Miezekatze, die gute“, heißt es dann. „Die tut dir nichts. Ganz, ganz lieb ist sie!“ Und zur Bestätigung wird das Katzentier gestreichelt. Bis auch Paulinchen mitmacht und das ursprünglich furchtauslösende Objekt zum Knuddeltier wird. Ebenso lernt das Kind, seine Furcht vor dem fremden Onkel zu verlieren, vorm Dunkel, vor der Maus, der Spinne, der Schule, am Ende sogar vor einer Ringelnatter. Aber wir lernen noch mehr, denn da erweist sich die Freundin als eine falsche Schlange, und Timo von nebenan als ein falscher Freund. Manche lernen es nie so recht, ihre Vertrauensseligkeit aufzugeben, und andere nie, Vertrauen zu entwickeln. Gleich ob Freunden, Bekannten oder Kollegen gegenüber, oder Politikern oder den Medien. Gerald Wolf


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ZEITREISE Breiter Weg 27

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lein, aber fein präsentierte sich stolz das kleine Haus im Breiten Weg 27 bis 1945, das mit nur wenigen Metern Breite bis zum Kriegsende ein Fotogeschäft beherbergte. Zerstört im Dreißigjährigen Krieg, blieb das Grundstück bis 1693 unbebaut. Erst dann errichtet Christian Sporberg ein neues Gebäude. Mit seiner schlauchförmigen Anordnung der Räume - bedingt durch das schmale Grundstück - erhielt das

Haus den Namen „Zum langen Stall“. 1855 begann der Kaufmann Bieber als Besitzer zahlreiche Umbauten an dem viergeschossigen Gebäude. 1933 folgte dann eine neue Fassadengestaltung. Zerstört wurde das Haus in der Januar-Bombennacht im Jahr 1945. Ein Jahr später erfolgte der Abriss durch Sprengung. Letzte Besitzerin des Grundstücks war ab 1947 die Firma Schreiber&Sundermann.

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Abendlandschaft

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DIE TUNNELEXPERTEN

Arbeit in der Heimat

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nweit des Hauptbahnhofs, versteckt hinter der anonymen Fassade der Gebäude zwischen Bahnhofstraße und Otto-von-Guericke-Straße, findet man Am Alten Theater die Ingenieurgemeinschaft Ernst-Reuter-Allee. Zuständig – wie könnte es mit diesem Namen anders sein – für DAS Großprojekt in Magdeburg, allgemein bekannt als Tunnelbau. Die Ingenieurgemeinschaft wurde eigens für die Dauer der Umsetzung des Vorhabens ins Leben gerufen. Sieben Personen aus drei Unternehmen gehören ihr an: die VIC Planen und Beraten GmbH, die Ingenieurbüros Leonhardt, Andrä und Partner AG sowie die VCDB VerkehrsConsult Dresden-Berlin GmbH. Die Ingenieurgemeinschaft hat die Bauoberleitung, die Bauüberwachung und die Sicherheits- und Gesundheitsschutz-Koordinierung inne. Zudem sind sechs weitere Personen, die von Dresden aus arbeiten, mit der Erstellung der Tragwerks- und Objektplanung beschäftigt. „Es ist immer eine Herausforderung, an solch einem Bauvorhaben beteiligt zu sein“, meint Diplom-Bauingenieur Jörg Röhl (kleines Bild), der gemeinsam mit Diplom-Ingenieur Jörg Titel bei der VIC Planen und Beraten GmbH für die Bauoberleitung verantwortlich ist. „Das Schönste ist, dass ich für dieses Projekt in der Heimat arbeiten kann.“ Der 47-jährige Schönebecker, der in Barby lebt, verbringt die Arbeitszeit sonst bei Bauvorhaben in Hamburg, Berlin und anderen Regionen Deutschlands. Nur selten ist der zweifache Vater in der VIC-Niederlassung in Halle anzutreffen. „Egal, an welchem Projekt man arbeitet, es geht nur, wenn man vor Ort ist.“ So wie hier in Magdeburg, wo Jörg Röhl als Ansprechpartner für die Auftraggeber und Auftragnehmer des Tunnelbau-Projektes fungiert, für den Schriftverkehr zuständig ist und sich u.a. auch um die Kostenkontrolle und die Terminkontrolle kümmern muss. Vor allem die Terminkontrolle sei nicht zu unterschätzen. „Aber das gehört dazu bei einem Großprojekt – da weiß man nie, was kommt“, sagt der Bauingenieur mit einem Lächeln. „Mal entdecken die Archäologen Skelette oder die Mitarbeiter der Kampfmittelbeseitigung werden fündig ... so bleiben Verzögerungen nie aus.

Im Infopunkt vor dem Eingang des Hauptbahnhofs erfahren Bürger mehr über die Baustelle „Knoten Magdeburg / Eisenbahnüberführung Ernst-ReuterAllee“. Öffnungszeiten: mittwochs von 16 bis 18 Uhr sowie freitags und samstags von 14 bis 18 Uhr.

ch bin ein langsamer Leser. „Pferdefuß, der alte mit menschlichem Antlitz“ aufkeimen ließ. So erTeufel, hatte verpasst, sich beizeiten um einen zählte er es in einem Interview anlässlich seines 80. Nachfolger zu kümmern. Das ihm gegebene JahrGeburtstages. Alle diese Träume hatten in der DDR tausend lief ab, und ihm keine Zukunft. Muckes Stasimachte eine beträchtliche Akte wuchs auf 2000 Seiten. Menge Kalk im Kopf zu schafU-Haft, Verhöre. Ja, auch VerbitIch bin ein fen. Er war in jeder Hinsicht steterung war da zu hören. Für langsamer ril.“ Mit diesen Sätzen begann mich, der mit dem Schreiben Leser … der Hallenser Autor Dieter begann, waren Dieter Muckes Mucke sein satirisches MärErzählungen und Gedichte chen „Die Sorgen des Teufels“, eine Offenbarung. Mucke selerschienen im gleichnamigen ber verwies auf den SchriftstelBuch des Eulenspiegel-Verlaler, dem er seine eigene schreiLudwig Schumann ges im Jahre 1979 und im bende Existenz verdankte: Der Sammelband „Der Sänger im russische Autor Michail JewgraSchnee“ 2011 in der Edition Cornelius. Da geht der fowitsch Saltykow-Schtschedrin schrieb seinerzeit saTeufel auf Brautschau und trifft die Sudelhexe, die tirische Märchen für Erwachsene, welche die zaristiihm zum Verhängnis wird. sche Zensur als Kindergeschichten nicht ernst nahm. Muckes fantastische Geschichten bereiten einen Das schien ihm der Schlüssel für das eigene Schafgeradezu göttlichen Spaß, zumal dann, wenn man fen: „Die Stasi hat das nie begriffen.“ sie zu entschlüsseln versucht, wobei jede GeneraNach dem politischen Umbruch blieben ihm der tion ihren eigenen Code zur Entschlüsselung geAufbau-Verlag und der Eulenspiegel-Verlag verbrauchen kann. Die Geschichten haben sich über schlossen. Er publizierte nun beispielsweise im Prodie Zeiten frisch gehalten. Selbiges gilt auch für die jekte-Verlag Halle. Das reichte nicht, um den vor Gedichte, beispielsweise den 1983 erschienenen dem politischen Umbruch erreichten BekanntheitsBand „Kammwanderung“; Liest sich das folgende grad zu halten. Dabei haben es Muckes Arbeiten Gedicht nicht, als wäre es am Wahlsonntag-Abend verdient, dass sie wieder eine größere Öffentlichkeit entstanden? finden. Was für eine wundervolle Geschichte weiß er von den Ameisenstaaten und deren Hochrüstung zu erzählen, die letztlich den ganzen Wald abbrenStimmen nen und bei der Gelegenheit sich selbst vernichten. Seid friedlich Wir haben seinerzeit Tränen gelacht. Heute liest man Die Kunst wird niedlich. die Geschichte anders, ohne die damals gültigen politischen Bezüge, aber mit eben so viel (Schaden)Es lebe die leichte Muse Freude. Wie gesagt, Dieter Mucke hat mir seinerzeit Die schmierige alte Suse. in der DDR so etwas wie eine geistige Heimat gegeben. Ich bin vom Bild des „Sozialismus mit Wo wir uns finden menschlichem Antlitz“ nicht so schnell entzaubert Wohl unter Tinten. worden wie er. Im Gegenteil, weil ich daran festhalten wollte, trieb es mich 1989 vor das Gewandhaus. Der Amtsschimmel wiehert Der Traum ist für mich auch noch nicht ausgeträumt, Dass den Pegasus friert. gerade jetzt in der Zeitenwende, in der der Neoliberalismus dorthin wandert, wohin er gehört: Auf den Die Spießer gedeihen Müllhaufen der Geschichte. Die Wirtschaft lernt geWie die Morcheln im Maien. rade, dass sie einem Irrweg aufgesessen war. Woran sie das merkt? Sie kann die Menschen nicht mehr Dieter Mucke war ein Dichter, dessen lästerliches zu Karrieren überreden. Der Optimierungswahn ist Schreibwerk mir die DDR wohnlicher gemacht hat, an seine Grenzen gestoßen. Auch das ist eine Lehre eines Landes, das auch er als unwohnlich empfand. aus dem letzten Wahlsonntag. Ob das die Parteien Dreimal wurde er zum Studienabbruch gezwungen. schon begriffen haben? Die Kanzlerin wohl. Aber ob Dabei gehörte er zu denen, die, als Ernst Bloch noch ihre Partei hinterherkommt? Die hiesige macht nicht in Leipzig seine Vorlesungen hielt, von der konkreten den Eindruck. Utopie träumte, einer Utopie, die die Gesellschaft Wie oft, wenn man Mucke liest, kommt man angetreten ist zu verwirklichen. Später fanden Mucke schnell ins Politisieren. Das war damals so. Das geht, und viele andere junge DDR-Bürger sich in der Hoffscheinbar, immer noch. Er wird fehlen, dieser große nung wieder, welche die These vom „Sozialismus Erfinder der Wahrhaftigkeit.

n Kompakt Schaubühne sucht Mitwirkende

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ie Schaubühne Magdeburg e.V. sucht weitere Mitwirkende. Ob Interessenten bereits Erfahrung im Theaterspielen haben oder nicht spielt dabei keine Rolle, auch das Alter ist nebensächlich. Neugier, Spaß am Theaterspielen und Lust,

sich auszuprobieren, genügen. Wer als Spieler, Statist, Helfer beim Bühnenbild oder bei der Kostümherstellung Interesse hat, ist eingeladen im Team der Schaubühne Magdeburg mitzuwirken. Interessenten schreiben eine E-Mail an info@schaubuehnemagdeburg.de. Infos zum Verein unter der Homepage: www.schaubuehne-magdeburg.de


ZEITGESCHEHEN

MAGDEBURG KOMPAKT

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Neue Spielbank startet mit Automatencasino

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ie Merkur Spielbanken Sachsen-Anhalt GmbH, ein Unternehmen der ostwestfälischen Gauselmann Gruppe und der schweizerischen Stadtcasino Baden AG, eröffnet am 8. April eine Merkur Spielbank in Magdeburg. Die neue Spielbank befindet sich im Gebäude „Am Pfahlberg 3“, direkt neben der „Bowling World“. In der Merkur Spielbank Magdeburg stehen den Gästen ab April auf einer Gesamtfläche von rund 660 Quadratmetern über 101 zertifizierte Spielautomaten der neuesten Generation, eine Automatenauswahl von zehn verschiedenen internationalen Herstellern, drei Jackpotanlagen und zwei Roulettestationen bereit. „Die Spielbank ist zunächst als Automatencasino geplant, weitere Angebote, wie Poker, folgen zeitnah“, kündigt Cornelia Degenhard, Spielbankleiterin Automatenspiel Magdeburg, an. Zudem wird es eine Bar mit Speisen und Geträn-

ken und einen kleinen Lounge-Bereich geben. Zahlungsvorgänge erfolgen, wie auch in Leuna, über ein modernes Ticketing-System. Insgesamt entstehen 18 neue Arbeitsplätze in der Merkur Spielbank Magdeburg. Die Investitionskosten am Standort Magdeburg betragen etwa 4,7 Millionen Euro. Pro Jahr werden rund 50.000 Besucher in der Spielbank erwartet, einen Anzug- und Krawattenzwang gibt es nicht. „Unsere Gäste sind so willkommen, wie sie sich in ihrer Kleidung wohlfühlen. Dennoch wünschen wir uns ein gepflegtes Erscheinungsbild“, erklärt Cornelia Degenhard. Dem Thema Spielerschutz kommt auch in der Merkur Spielbank Magdeburg ein besonders hoher Stellenwert zu, die Spielbank in Leuna wurde hierfür sogar mit der internationalen G4-Zertifizierung für Spielerschutz ausgezeichnet – als einzige in Deutschland.

120 Jahre Tropen unter Glas Gruson-Gewächshäuser feiern Jubiläum mit einer Festwoche

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eit dem 12. April 1896 können die Bürger und Besucher in Magdeburg die „Tropen unter Glas“ in den Gruson-Gewächshäusern erleben. Der 1821 in Magdeburg geborene Maschinenbauunternehmer Hermann Gruson schenkte mit seinem Testament seine sehr umfangreiche Pflanzensammlung der Stadt. Seitdem folgten mehrere Erweiterungen und ein Wiederaufbau nach den schweren Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg. Der tropisch-botanische Garten bietet heute in zehn Schauhäusern und einem Aquarienhaus über 4.000 tropische und subtropische Pflanzenarten sowie Kaimane, Chamäleons, Pfeilgiftfrösche, Piranhas und andere exotische Tiere. Die bewegte Geschichte der Gewächshäuser, aber auch ein Ausblick auf Kommendes und das

Veranstaltungsangebot stehen im Mittelpunkt einer Festwoche anlässlich des 120. Jubiläums der Traditionshäuser. Vom 12. bis 17. April gibt es ein Konzert mit T&T Wollner (Sa.) und eine Farnhausmatinee am Sonntag ab 11 Uhr. Kostenfreie Vorträge behandeln Themen wie „Giftpflanzen und Pflanzengifte“ oder „Unterwegs in den Nebelwäldern Mindanaos“, jeweils ab 19 Uhr (Di.-Fr.). Den Abschluss des Festprogramms bildet die Sonntagsführung „Spurensuche durch die 120-jährige Geschichte der Gruson-Gewächshäuser“. Dr. Ludwig Martins, Leiter der Gewächshäuser, erzählt und zeigt interessante Details zu den verschiedenen Bauepochen und zum ungewöhnlichen Weg einiger Pflanzen in die „Magdeburger Tropen“. (mo) www.gruson-gewaechshaeuser.de

§§ Ihr gutes Recht

Was ist ein Pflichtteilsergänzungsanspruch?

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in Pflichtteilsergänzungsanspruch besteht gemäß § 2325 BGB, wenn der Erblasser noch zu Lebzeiten Vermögenswerte an andere Personen verschenkte und hierdurch der Pflichtteil einer enterbten Person gemindert werden würde. Die Schenkung konnte hierbei in Geld, Gegenständen, Grundstücken oder Immobilien erfolgt sein. Pflichtschenkungen und Anstandsschenkungen (Geburtstag, Weihnachten, Hochzeit) begründen jedoch keinen Pflichtteilsergänzungsanspruch. Im Rahmen der Schenkung sind hierbei verbrauchbare Sachen (Geld/Wertpapiere) mit dem Wert zum Zeitpunkt der Schenkung anzusetzen und durch Indexierung entsprechend dem Verbraucherpreisindex anzupassen. Bei nicht verbrauchbaren Sachen (Grundstück/Mobiliar/ Schmuck) wird auf den Verkehrswert zum Zeitpunkt des Erbfalles abgestellt. War dieser Wert zum Zeitpunkt der Schenkung niedriger, so gilt das Niederstwertprinzip. Sind beim Erbfall jedoch schon zehn Jahre seit der Schenkung vergangen, so entfällt der Pflichtteilsergänzungsanspruch vollständig. Bei Erbfällen nach dem 31.12.2009 gilt das sog. Abschmelzungsmodell, d.h. der Wert einer Schenkung wird nur innerhalb des ersten Jahres vor dem Erbfall in vollem Umfang berücksichtigt und reduziert sich danach für jedes weitere Jahr vor dem Erbfall um ein Zehntel. Beispiel: Bei einer Schenkung von 10.000 Euro sinkt der Pflichtteilsergänzungsanspruch nach fünf Jahren auf eine Summe in Höhe von 5.000 Euro. Je nach Quote erhält der Pflichtteilsberechtigte seinen Anteil von dieser Summe. Diese Regelung gilt jedoch nicht bei Ehepartnern und bei eingetragenen Lebenspartnern. Diese haben immer einen Ergänzungsanspruch. Im Falle einer Scheidung ist für den Pflichtteilsergänzungsanspruch der Zeitpunkt der Scheidung maßgebend. Mit Inkrafttreten des Gesetzes zur Änderung des Erb- und Verjährungsrechts am 1.1.2010 beginnt die Verjährung des Pflichtteilsergänzungsanspruchs erst mit dem Schluss des Kalenderjahres, in welchem der Pflichtteilsergänzungsanspruch entstanden ist und der Berechtigte des Pflichtteilsergänzungsanspruchs davon Kenntnis erlangt hat. Wir helfen Ihnen gern dabei.

Ansicht aus der Gründerzeit der Gewächshäuser. Eröffnet wurden sie am 12. April 1896.

Ihre Rechtsanwältin Julia Woronin www.kanzlei-jw.de Tel. 0391/58298480


KOMPAKT SPEZIAL

An allem klebt Pech Ein Unglück kommt selten allein … manche Tage gleichen dem berühmten Griff ins Klo … immer geht etwas schief. Eine kleine Philosophie des Pechs.

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m Leben kann alles Mögliche schief gehen. Sicher, sonst wäre es nicht das Leben. Pleiten, Pech und Pannen, Ungeschick, Mieseren, Fehltritte, Blamagen – ein Dilemma kann viele Namen tragen, und es kann in jeder Situation so plötzlich auftauchen, als würde es vom Himmel fallen. Doch passiert ein Schlamassel eher schicksalhaft oder steckt dahinter mehr selbst gemachtes Leid? Allein, dass man einem Missgeschick einen abstrakten Namen wie Pech gibt, zeugt davon, dass man einen Reinfall gern außerhalb der eigenen Person sehen möchte. Alles, was misslingt, sollte besser mit Umständen zu tun haben, die nicht in unserer Macht liegen. Das lässt ein noch so kleines Desaster erträglicher erscheinen. Am 1. April werden Tausende mit verführenden Scherzen an der Nase herumgeführt. Wer auf einen Spaß hereingefallen ist, hat Pech gehabt oder hat eben die Finte des Fallenstellers einfach nicht

durchschaut. Man kann stolpern, danebenfassen, kein Glück im Spiel haben oder sogar in der Partnerschaft ein Debakel erleben. Pech gehabt. So lautet der Schluss und man spricht sich vom Anteil eigener Verantwortung frei. Man sollte nie vergessen, dass es immer die Politessen waren, die das Auto im Parkverbot abgestellt hatten. Pech gehabt. Schon klebt selbiges an der Windschutzscheibe. Noch schlimmer ist es, wenn man in einer Pechsträhne steckt. Oder denken wir an Murphys Gesetz: „Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen.“ Was bedeutet diese Unausweichlichkeit? Kann man dem Übel wirklich nicht entkommen? Im Prinzip nicht. Denn gewissermaßen muss es zunächst stets einen Beteiligten geben, der überhaupt in der Lage ist festzustellen, dass er in einer Patsche sitzt. Jeder fordert das Glück heraus, wenn er Lotto spielt. Und jeder weiß, die Gewinnchance auf einen Sechser ist extrem gering. Der Ärger über eine Niete ist hausgemacht. Wir sind es, die Risiken eingehen, weil wir darauf hoffen, daraus einen Vorteil zu erhalten. Geht am Ende das Unterfangen daneben, ist der Jammer meistens groß. Doch wie verhält es sich mit einem Übel in Situationen, auf deren Ablauf man vermeintlich keinen Einfluss hatte? Grundsätzlich muss man davon ausgehen, dass jedes Geschehen viel komplexer ist, als wir das insgesamt überschauen könnten. Noch nicht einmal die eigenen physischen und psychischen Fähigkeiten können wir bis ins kleinste Detail überschauen. Konzentrationsmängel, Wahrnehmungsdefizite, fehlende motorische Geschicklichkeit, Überschätzen des eigenen Könnens – solche Phänome beeinflussen alles. Aber auch technische Systeme haben ihre Tücken. Nur verlässt sich jeder

gern darauf, dass Technik ihre bekannte Funktionalität immerfort gewährleisten kann. Je komplexer ein Aufbau, um so anfälliger ist das Konstrukt fürs Versagen oder zumindest kleinere Ausfälle. Unsere Alltagserfahrungen sind davon geprägt, dass die Mehrheit aller Handlungen gelingen, dass Autos oder andere Lebensbegleiter selten von jetzt auf sofort den Dienst versagen. Positive Ereignisse sind quasi selbstverständlich und fallen deshalb weniger auf. Fehlschläge rücken also deshalb in den Vordergrund, weil sie aus den funktionierenden Abläufen herausragen. Wiederholen sich ganz bestimmte Unglücksmomente am selben Ort zu ähnlichen Zeiten oder mit denselben Beiteiligten, ist man schnell dabei, mystische Erklärungen zu bemühen. Pech klebt an allem. Es gehört zum Leben wie Glück und Gelingen. Wer einen Fehler macht, dem passiert kurz darauf der nächste. Die Verkettung baut nicht selten auf die selbst erzeugte Aufregung über den ersten Fehler. Perfektion gibt es nicht. Das begreift zwar jeder, dennoch ist schwer, die eigene Unvollkommenheit einsehen zu wollen. Wer mit den typischen Ungeschicklichkeiten und der Fehlbarkeit menschlichen Seins umzugehen versteht, kommt auch leichter über die kleinen und großen Katastrophen im Leben hinweg. Die größte Rolle spielt dabei nämlich, wie man das Pech bewertet. Erst die Besetzung mit schweren negativen Beschreibungen zum eigenen Fiasko macht die Sache erst zum unausweichlichen Schicksalsschlag. Pech kann oft ein selbst erzeugter Irrtum sein. Wer Missgeschicke weniger schwer aufwiegt, kommt häufiger leichter durchs Leben und hat meistens seltener Pech. Thomas Wischnewski


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Büro-Zicke: Wenn die Kaffeemaschine streikt

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anz gleich, zu welcher Tageszeit ich mich aus dem Büro in die kleine Küche der Redaktion traue, um der Kaffeemaschine eine Aufgabe aufzuzwingen: Nie, nie, nie ist sie bereit, ohne Gegenwehr eine Tasse des Heißgetränks zu produzieren. Dieses faule Stück! Kaffee auf Knopfdruck – schnell, einfach und bequem. Das versprechen die Hersteller diverser Kaffeevollautomaten. Kaffeemaschine war gestern. Nun gut, war ja auch nicht schnell, einfach und bequem. Man musste sich schon ein bisschen anstrengen, um Wasser einzufüllen, den Filter einzusetzen und dann noch das Kaffeepulver in den Filter zu schippen. Viel Zuneigung braucht eine solche Maschine. Also heute lieber auf Knopfdruck? Von wegen. Ist auch nicht schneller, einfacher oder bequemer. Sollte ich die erste an der Kaffeezubereitungsmaschine sein – was nun wahrlich eine Seltenheit ist –, muss zunächst die Stromversorgung hergestellt werden. Sprich: Stecker in die Steckdose, Gerät in Betrieb nehmen. Dann: warten. Warten, bis der Reinigungsvorgang beendet ist und die Maschine nicht mehr blinkt wie eine tollwütige Weihnachtsbeleuchtung. Das tut sie sicher nur, um zu zeigen, wer hier die Hosen anhat.

Schließlich noch ein kurzes Aufblitzen des roten Lämpchens in der Mitte und dann seufzt sie wohlwollend. Es kann losgehen: Tasse hinstellen, Zubereitungsart auswählen, den entsprechenden Knopf drücken und WROOOOOAAAAR! Weglaufen möchte man bei diesem ohrenbetäubenden Geräusch, das beim Mahlen der Kaffeebohnen produziert wird. Die Töne, die sie von sich gibt, während sie im Anschluss das Heißgetränk aus ihrem Kunststoffkörper herauspresst, sind auch nicht besser. Aber immerhin befindet sich Kaffee in der Tasse. Aufgabe erledigt, sie stöhnt zufrieden und verharrt im Stand-by. Doch häufiger kommt es vor, dass ich nicht die erste an der Kaffeestelle bin. Die Maschine wurde vorher schon benutzt. Das merkt man nicht daran, dass sie sich für den nächsten Brühvorgang bereithält. Nein, ganz im Gegenteil. Zickig und beleidigt blinkt sie in einer Tour. Keine Ahnung, was die Kollegen ihr alles angetan haben. Aber jedenfalls ist sie nicht bereit, mir ohne weiteres Kaffee zu kredenzen. Vielleicht wird sie zu oft gemobbt und lässt sich dann zahlreiche Ausreden einfallen, warum sie keinen Dienst tun kann. Der Behälter, der mit Kaffeebohnen befüllt werden muss, sei leer, der für den Kaffeesatz zu voll. Oder im Wassertank befinde sich nicht genug Flüssigkeit. Und wenn ihr nichts Besseres einfällt, funkelt sie mich wütend mit ihren roten Augen an und fordert mich auf, sie zu entkalken. Na gut. Das hast du dir verdient, denke ich mir, denn ich habe keine Lust, zu streiten … Ewig zieht sich der Entkalkungsvorgang hin. Doch schließlich scheint die Maschine zufrieden. Kurz bevor ich aufgeben will und meine Tasse einfach mit Wasser befüllen möchte, erklärt sie sich bereit zum Brühen. Also stelle ich meine Tasse an die dafür vorgesehene Position, drücke sanft den Knopf für den Kaffee meiner Wahl und warte. Diesmal scheint sie sich sogar zu beeilen, denn nach wenigen Sekunden ist Schluss. Aber der Blick in die Tasse verrät: nicht mal halb voll. „Gut, du hast es so gewollt!“ Beleidigt wende ich mich von ihr ab – leider blinke ich dabei nicht annähernd so zickig oder gar bedrohlich. Wasser aus der Leitung tut’s auch … Tina Heinz

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n Scharfe Sprüche

Curry macht cool

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leiten, Pech und Pannen. Mein Gott, wer wird denn da gleich durchdrehen. Wer viel macht, dem geht halt manches daneben. Aber nichts machen, hilft nicht. Die größte Misere des Lebens ist Untätigkeit. Dann ist quasi das Leben selbst die dümmste Panne. Wenn etwas schiefgeht, ist das eigentliche Problem doch nur die Aufregung darüber. Ich sag’ Euch, im Curry liegt die Kraft der Gelassenheit. Oder anders, wer sich richtig scharfmacht, den kann etwas anderes nicht umhauen. Was meint Ihr, was ich im Leben schon alles durchhabe? Okay, ich will mich hier gar nicht als ein weiser Oberlehrer aufspielen – aber bedenkt, dass ich schon ein paar Tage länger als manch andere Leute über den Hassel laufe. Wer mehr Tage auf dem Buckel hat, hat mehr gesehen, gehört und erlebt. Kapito? Ich könnt’ Euch Geschichten erzählen, da wird jede Currywurst kalt. Aber wer will schon den kalten Kaffee von gestern hören. Also bleiben wir mal schön beim Heute. Pech klebt an unserem Leben wie der Mond an der Erde. Es kommt weniger darauf an, über ein Missgeschick zu jammern, sondern mehr, wie man damit umgeht. Gesegnet ist der Gelassene. Denn der mindert sein Herzinfarktrisiko. Scheint die Pleite noch so schwer, von irgendwo kommt Olaf her und weiß ‘nen duften Spruch dagegen. Der vertreibt den schlimmsten Regen. Gegen Hunger, gegen Durst kennt er Rat und gibt ‘ne Wurst. Seht Ihr, man kann ein Dilemma ganz poetisch bedichten und schon huscht jedem ein kleines Schmunzeln über die Lippen. Mir ist das Pech nämlich ziemlich Wurst. Deshalb habe ich doch auch eine Wurstbude aufgemacht. Und wer noch ein bisschen Hilfe braucht, um eine Panne zu verarbeiten, dem empfehle ich eine richtig scharfe Sache auf dem Teller. Cool bleiben und Curry kosten, dann klappt’s auch mit dem Glück oder der Nachbarin. Bis gleich, Euer Olaf vom Curry54 am Hassel


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Alles Gute liegt auf der Straße

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or der Haustür liegt allerhand. Was Glück bringen soll, wenn man hinein tritt. Ist so nett gemeint! Danke! Bin richtig beschämt. Aber es ist nicht nötig, das muss ich sagen. Ich kann mich nicht revanchieren. Wie sollte ich auch? Vom Glück etwas abgeben? Ich hatte zum Beispiel neulich, nachdem ich – also, das will ich jetzt nicht weiter vertiefen – … danach das Glück, einen guten Tag gehabt zu haben. Doch wie sollte ich davon etwas abgeben? Schade, eigentlich. Ich kenne sie ja auch nicht. Immer ist das Geschäft schon verrichtet, wenn ich morgens oder abends durch die Straßen gehe. Da kaufen sich die Leute Hunde, damit diese mir mit ihrer Gabe Glück bringen. Und ich? Was tue ich? Komme mir schon schäbig vor, darüber nachzudenken. Aber das gibt sich, wenn Sturm durch die Straßen gefegt ist und die Geschenke vom Winde verweht sind. In welchem Vorgarten, an welcher Häuserecke werden sich alle diese Glücksbringer mit viel Wirbel aufgetürmt haben? Wirklich, das frage ich mich jedes mal. Oder gibt es irgendwo ein offenes Kellerfenster? Vor meinem ist ein engmaschiges Gitter, aber wer hat das nicht? Ein unbedeckter Kellerlichtschacht wäre auch ein schöner Ort für diese Fortune Sausages. Schöner Begriff, oder? Erinnert an English Breakfast, aber nur ganz entfernt. Es ist alles eine Frage der Einstellung, habe ich irgendwo gelesen und seit ich die Glücksbringer endlich als solche erkannt habe, fluche ich nicht mehr so laut, wenn ich das Glück, meistens im Dunkeln, erwische, bzw. die vermeintliche Voraussetzung, welches zu haben. Bei uns gegenüber ist eine Versicherungsagentur. Mit „Erfolgsgarantie“ seit kurzem, denn direkt unter dem großen Schaufenster hat ein Glücksbringer seine Gabe mit Feingefühl an die Wand gepresst. Na dann, auf weiterhin gute Geschäfte, kann ich da nur sagen! Linda-Adenin Motsche-Kiebchen

MAGDEBURG KOMPAKT

Carmen im Maschendrahtzaun

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leiten, Pech und Pannen? Oh ja. In 20 Jahren Anwalterei kam beim Advocato Diabolo schon ein riesiger Berg von Fällen zusammen, die manchmal wirklich „aus dem Leben – voll daneben“ erzählen können – wie zum Beispiel dieser: Die schöne Carmen, grad´ fünfundzwanzig Jahr und voller Vorfreude auf ihr zweites „Date“ mit Lukas – einem muskelbepackten, gut duftenden Schönling, den sie in der Muckibude „pimp Your body“ angeflirtet und ihm hernach bei einem EiweißShake ihren Frust vom SingleDasein mitgeteilt hatte – fuhr nun in ihrem, von Oma gesponserten Neuwagen vom Typ „Podarok“ flugs zu ebenjenem Jüngling, um mit diesem vielleicht ihr bisheriges Alleinsein mindestens temporär zu beenden – kurzum: Carmen war schon 3 Jahre unangetastet solo und erhoffte sich … na, Sie wissen schon. Und als sie bereits gedanklich in Lukas Armen lag und noch rasch ihr Make-up im Kosmetikspiegel nachbessern wollte – so bei Tempo 70 innerorts – da nahm das Unheil seinen Lauf … … Gisela und Heiner saßen auf der Terrasse ihres Grundstücks, welches abgetrennt und durch Maschendrahtbezäunung an ebenjene Straße grenzte, die von Carmen mittels „Podarok“ gerade durchfahren wurde. Ein beschaulicher, bisher äußerst friedvoller Nachmittag hatte zu Tee und Gebäck im Freien eingeladen und so blinzelten beide vor sich hin und in die Sonne... ...als Carmen während ihres versuchten Makeup-Auffrischens die Lenkung nach rechts hatte entgleiten lassen und sich nun infolge des Abkommens ihres Autos von der Straße derart heftig erschrocken hatte, dass sie, laut „Schei...“ schreiend, das Lenkrad losließ und sich nur noch die Hände vor ihr Gesicht halten konnte. Das Auto raste nun quasi führungslos und eigenständig schleudernd nach rechts über einen Bordstein, sodann quer über den Gehweg, rumpelnd und krachend in die maschenverdrahtete Zaunanlage von Gisela und Heiner, die es dann samt Pfeilern Stück für Stück nachhaltig umpflügte und letztlich in Gänze über eine Verwüstungsdistanz von über 50 Metern niederriss. Erst dann kam nun das Gefährt samt darin sitzender, gottlob äußerlich unversehrter Carmen aufgebäumt am letzten Zaunpfeiler in einem rundum zerbeulten Zustand zum Stehen. Da war´s vorbei mit der Ruhe und der Eingezäuntheit von Gisela und Heiner – aber auch mit Carmens Vorfreude auf Lukas, dem Date mit ihm und wohl auch mit Lukas´ freudiger Erwartung, Carmen nah kennenzulernen. Vorbei war´s auch

mit dem Neuwagen selbst – Omas „Podarok“ war Schrott. Und vorbei war´s auch mit mehr als 50 Metern Maschendrahtzaun samt Pfeilern. Polizei, Feuerwehr, vorsorglich beschaffter Notarzt, Abschleppdienst, Gutachter der Versicherung, Kfz- und andere Sachverständige, Zaunbauer, Bordsteinreparierer, Landschaftsgärtner, Versicherungsmenschen – alle hatten gut zu tun, Dank Carmen... So liegen halt Leid und Freud untrennbar zusammen. Aber man war ja gut versichert, oder ... ? Carmen hatte leider nur eine „janz jünstige“ Haftpflicht und wollte später – nach sorgfältiger Eruierung aller Versicherungsangebote – noch eine Kasko nachordern. Das war dann wohl zu spät … Der Totalschaden an „Podarok“ führte diesen also vollends ersatz- und entschädigungslos in die Autopresse. Gisela und Heiner stritten sich dann noch über zwei Jahre mit der Haftpflichtversicherung von Carmen vor Gericht herum und konnten dann mit „Anwalt Lieblings Hilfe“ und ihrer Rechtsschutz die Kosten für ihre neue Einzäunung durchboxen – allerdings nicht alle. Schließlich war ja der Zaun schon ein paar Jahre alt und das Gericht meinte, ihnen stünde nur Kostenersatz für 50 Meter gebrauchten Maschendrahts zu – also Abzug „neu für alt“. Berufung wollten sie nicht mehr – hatten die Streitnase voll.

Von Fall zu Fall

Kennen Sie eigentlich jemanden, der einen acht Jahre alten Maschendraht verkauft? Egal – die waren also sauer. Genau wie Carmens Oma – für ein weiteres Auto reichte die Rente ja auch nicht mehr. Carmen fuhr mangels Auto fortan Fahrrad. Lukas tröstete Carmen. Beide gehen jetzt oft mit dem Kinderwagen spazieren. Da liegt kein „Unfall“, sondern eine „Lisa“ drin. Besonders Oma freut sich darüber. So ist das Leben eben. Wir danken allen Mandanten für 20 Jahre Vertrauen und Treue. Ihr Rechtsanwalt Andreas Dahm DAHM und Koll. – Rechtsanwälte Breiter Weg 10/in der GRÜNEN ZITADELLE 39104 Magdeburg www.kanzlei-dahm.de


SPEZIAL

MAGDEBURG KOMPAKT

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Das große Vergessen

Kleines ABC der Prüfungspannen

Missgeschicke sind im Sport so alltäglich wie anderswo im Leben.

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Von Rudi Bartlitz

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ie Vergesslichkeit, sagt man gemeinhin, ist die ungeliebte kleine Schwester der Erinnerung. Diesem Leitsatz aller Betroffenen kann der Sport nur beipflichten. Nehmen wir nur mal, um Personen der aktuellen Zeitgeschichte zu schützen, die Erinnerung an die Eröffnung der neuen Magdeburger Arena vor nunmehr fast zehn Jahren. Es sollte ein ganz, ganz großer Tag werden, ausverkauftes Haus, live im TV, die HonoratiorenSchar angeführt vom Fußball-Kaiser; für Jüngere: der Franz, der besaß damals noch richtige Zugkraft. Doch plötzlich heftiges Rumoren in den Katakomben, die Spieler von Werder Bremen dachten laut darüber nach, nicht aufzulaufen. Das schöne Fest drohte zu implodieren. Was war geschehen? Auf großen Teilen der Rasenfläche hatte sich der Frost eingenistet, das Zentrum glich einer Eisbahn. Hatten die Medien nicht Wochen zuvor in höchsten Tönen von der nigelnagelneuen hochmodernen Rasenheizung geschwärmt? Die Lösung war simpel: Die Magdeburger Fußballchefs hatten einfach vergessen, sie rechtzeitig einzuschalten.

Häufigstes Missgeschick aktiver Sportler: Verletzungspech.

Bleiben wir ruhig noch einige Sekunden beim Fußball und beim Stichwort einschalten. Vor jedem Punktspiel ertönen in der Arena feierlich die Glocken des Doms. Nur einmal nicht. Da hatte der etatmäßige DJ frei und sein Ersatzmann verhedderte sich in den schier zahllosen Reglern. Als das berühmte Kommando „... und jetzt die Glocken des Doms“ kam, dröhnte aus den Lautsprechern mehrfach die alte Fußballweise: „We are the Champions“. Dass Malheure auch woanders stattfinden, zeigt dieses Beispiel: Der Brasilianer Ramalho reagierte zunächst ganz richtig, als er unter schlimmen Zahnschmerzen litt: Er ging in die Apotheke und besorgte sich ein Mittel dagegen. Dennoch musste er die nächsten drei Tage im Bett verbringen – er hatte den Hinweis vergessen, dass Zäpfchen nicht zum Schlucken da sind. Ganz schlecht ist es, Operationen an sich selber durchzuführen. Der englische Stürmer Darius Vassell wollte eine Blutblase unter seinem großen Zeh selbst entfernen. Er benutzte klugerweise eine Bohrmaschine, um den Nagel aufzubohren. Der Zeh infizierte sich, am Ende musste der ganze Nagel entfernt werden. Vassell fiel lange aus. Nicht ganz so arg traf es den Norweger Svein Grondalen. Er musste nur ein Länderspiel absagen, nachdem er beim Joggen mit einem Elch zusammengestoßen war. Dass es einen auch erwischen kann, wenn man gar nicht selbst auf dem Rasen aktiv sein will, musste ein Magdeburger Zeitungskollege erfahren. Um zu einem FCM-Spiel ins sächsische Auerbach zu gelangen, gab er brav die Daten ins Dienstwagen-Navi ein. Als dies ihm signalisierte, er sei am Ziel seiner Wünsche angekommen, teilten ihm irritierte Einheimische mit, sie wüssten nicht, wovon er rede. Mit Fußball sei hier nichts. Der Kollege hatte übersehen, dass es in Sachsen zwei Auerbachs gibt. Er war im falschen. Weil wir gerade bei Magdeburger Kollegen sind: Als einer zur Handball-Dienstreise nach Gummersbach aufbrach, erwischte ihn eine der üblichen Staufallen auf der A2. Schließlich vor der Halle im Oberbergischen eingetroffen, kamen ihm die Zuschauer schon entgegen. Zumindest mit dem Endergebnis konnten sie aushelfen. Fast noch ärger traf es einen aus unserem Berufsstand, als er einst ins Trainingslager der Handballfrauen wollte. Auf der Autobahn hatte er plötzlich vergessen, in welches Lager er eigentlich wollte. Also fuhr er kurzerhand ins bekannteste, ins brandenburgische Kienbaum. Sein aufgeregter Anruf in der Redaktion ist mittlerweile legendär: „Hier ist keiner.“ Es war zwar kein Missgeschick im ursprünglichen Sinne, spaßig aber allemal. Als der Kapitän der SCM-Handballer, der Holländer Fabian van Olphen, noch für Nettelstedt auflief, appellierte er einmal zusammen mit einem Landsmann ans Publikum, zur nächsten Heimpartie doch bitte orange gekleidet zu erscheinen, weil sich die niederländische Königsfamilie angekündigt habe. Die wolle man überraschen. Und tatsächlich, die Fans ließen sich nicht lumpen, am Spieltag prangte die Halle in strahlendem Orange – von Königin und Hofstaat weit und breit keine Spur. Ob die beiden Witzbolde dafür in Regress genommen wurden, ist nicht überliefert.

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ür eine erfolgreiche Prüfung müssen allerlei unterschiedlicher Aspekte erfüllt sein, das weiß jeder, der sich noch mit ein oder zwei Gehirnzellen an sein Abitur oder Studium zurückerinnern kann. Und wo viel zu beachten ist, ist auch viel falsch zu machen. Man bedenke dabei Murphys Gesetz: Alles was schiefgehen kann, wird schiefgehen. Schon mit dem ersten Sonnenschein des Tages nimmt das Unheil seinen Lauf. Der sonst so zuverlässige, immer treue Wecker kommt genau an diesem wichtigen Tag nicht seiner Tätigkeit nach. Wie kann das passieren? Während unser Prüfling in der vergangenen Nacht noch friedlich schlummerte, machte es sich die adipöse Hauskatze Heinz hoch oben auf dem Schrank bequem. Ihrem körperlichen Zustand zu schulden, war sie allerdings leichtfüßig wie ein 200 Kilo Wrestler bei einem Bodyslam. Ein Sturz aufs Fensterbrett und eine darauffolgende schmerzliche Landung auf der Topfpflanze brachten eben diese zum Kippen und Wasser tropfte aus dem Topf hinunter auf den Hightech-Digitalwecker. Sie sehen schon, dieses war der erste Streich (des Schicksals), doch der zweite folgt sogleich. Mit Verspätung zum Prüfungsort eilend, blickt unser Prüfling an sich herunter, schon steigt ihm die Schamesröte ins Gesicht. Bei all dem Zeitmangel hat wohl jemand vergessen seinen Morgenmantel und seine Pantoffeln gegen Jeans und Sneakers einzutauschen. Nun heißt es wohl oder übel: Augen zu und durch! Voller Erleichterung erreicht er nun doch noch den Hörsaal bevor es zur vollen Stunde schlägt. Schnell auf den Platz gehuscht, hingesetzt und ausgepackt. Doch nein, die nächste böse Überraschung lauert auf ihn. Neben einem angekauten Radiergummi, ein paar losen Zigarettenfiltern, drei Cent und einer Büroklammer beherbergt die Federtasche nur einen roten Fineliner und wir können uns doch alle noch bildlich daran zurückerinnern, wie unser alter, faltiger Mathelehrer mit der kreisrunden Metallbrille krächzte: „Rot ist Lehrerfarbe! Damit dürfen Sie nicht schreiben!“ Der Angstschweiß schießt unserem Prüfling aus den Poren, panisch schaut er sich um, bettelt die Leidensgenossen um ein zünftiges Schreibgerät an. Gerade als der Professor sich vor ihm aufbauscht, bereit den Prüfungsbogen auszuteilen, fliegt ein Kugelschreiber wie ein tödliches Geschoss aus der letzten Reihe nach vorne und trifft den Dozenten am Kopf. Böse funkelnd schaut dieser unseren Prüfling an und lässt den chlorgebleichten Blätterbund auf den Tisch knallen. Nun ist es so weit. Endlich kann nichts mehr schiefgehen. Unser Prüfling ist von bester Gesundheit und hat sich die letzten Wochen gut auf seine Prüfung vorbereitet. Doch Moment, man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Eines noch lässt sein Gesicht erbleichen wie Tafelkreide: Steht da auf dem Blatt doch Algebra und nicht Trigonometrie. Und was lernen wir daraus? Egal wie früh Sie aufstehen, wie sorgfältig Sie Ihre Tasche packen und wie akribisch Sie gelernt haben, wer zur richtigen Zeit am falschen Ort ist, hat auch keinen Blumentopf gewonnen. Kimberly Tietz


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Chronologie eines Nichtankommens

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an reist nicht, um anzukommen, sondern um zu reisen“, formulierte Johann Wolfgang von Goethe einst in seinen Gesprächen mit Caroline Herder. Aber irgendwann würde der Reisende doch gern sein Ziel erreichen … eben ankommen. So wie damals, als wir uns zu zweit auf den Weg nach Minnesota machten. Ein paar Flugstunden ist der flächenmäßig zwölftgrößte Bundesstaat der USA, an der Grenze zu Kanada gelegen, entfernt. Doch die Anreise sollte uns wie eine Ewigkeit vorkommen. Erste Etappe: Die Fahrt nach Frankfurt am Main verläuft weitestgehend problemlos. Keine Staus auf den Autobahnen. Keine Nachrichten im Radio über abgestürzte Flugzeuge oder andere Katastrophen. Kein Hochschrecken kurz vor der Ankunft am Flughafen, weil zu Hause doch etwas vergessen wurde. Kein Umherirren auf der Suche nach dem richtigen Terminal. Zweite Etappe: Da stehen wir nun, in einem Gebäude des drittgrößten europäischen Flughafens … zwei von etwa 61 Millionen Passagieren, die hier jährlich ankommen oder abfliegen. Ein kurzer Blick auf die Anzeigetafel bestätigt uns, dass alles im grünen Bereich ist. Wir stellen uns am Schalter der United Airlines den lästigen Fragen des Bodenpersonals. Warum reisen Sie in die Vereinigten Staaten? Wie lange dauert Ihr Aufenthalt? Haben Sie terroristische Absichten? Wer hat Ihren Koffer gepackt? Haben Sie Ihren Koffer seit dem Packen unbeaufsichtigt gelassen? Ein belustigendes Frage-Antwort-Spiel, über das wir uns auch noch amüsieren, als wir die Sicherheitskontrollen passieren. Bis ein Herr mit grimmiger Miene zum Ausziehen der Schuhe auffordert. „Das sind ja schlimme Arbeitsbedingungen“, erwidere ich noch immer kichernd, doch seine Gesichtszüge wollen sich nicht entspannen. Vermutlich muss er sich den ganzen Tag dämliche Sprüche anhören. Nachdem wir die Kontrollen überstanden und einen Marathon durch den Airport bewältigt haben, um zum richtigen Gate zu gelangen, lassen wir uns auf die Stühle sinken. Nicht mal eine Stunde bis wir an Bord gehen können. Gespräche, Durchsagen, Rascheln von Zeitungspapier. Auch ich beginne zu lesen … in einem Buch … die ersten Seiten, ein paar Kapitel. Die Fluggäste um uns herum sitzen geduldig am Gate und warten auf den Aufruf, das Flugzeug „stürmen“ zu dürfen.

Reisen bildet, so sagt man. Also macht sich der Reisende auf den Weg, die Welt zu erkunden und verzweifelt manchmal schon zu Beginn ... Tina Heinz

Weitere Seiten, weitere Kapitel. Das Buch entpuppt sich als sehr spannend. Als ich mich dazu durchringen kann, den Blick von den Buchstaben zu lösen, stelle ich entsetzt fest, dass wir vor zehn Minuten hätten abheben sollen. Für einen kurzen Moment ergreift mich ein Gefühl der Panik. Um uns herum geduldig wartende Menschen. Gespräche, Rascheln von Zeitungspapier, keine Durchsagen. Dritte Etappe: Mit einer Verspätung von mehr als 60 Minuten dürfen wir endlich an Bord des Fluges von Frankfurt am Main nach Pittsburgh, Pennsylvania. Den Grund für den Verzug sollten wir nie erfahren. Auch nachdem sich die Maschine in die Luft erhoben und das europäische Festland hinter sich gelassen hat, können wir nicht entspannen. Wann werden wir landen? Werden wir unseren Anschlussflug nach Minnesota erreichen? Und was, wenn nicht? „Relax“, sagt ein Soldat der United States Air Force, der mit uns in einer Reihe sitzt. Während der näch-

sten Stunden erfahren wir viel von ihm und über ihn. Dass er auf der Ramstein Air Base stationiert ist. Dass er für ein paar Tage zu seiner Familie nach Atlanta darf. Und dass seine Mutter ihm regelmäßig Pakete voller Süßigkeiten schickt – als gäbe es in Deutschland keine gute Schokolade. Er hält uns einen großen Beutel voller Schokoriegel, bunter Bonbontütchen und Kaugummis vor die Nase. Der Überschuss an Süßigkeiten wird reimportiert, falls der Soldat ihn im Flugzeug nicht loswird. Wir kommen seiner Aufforderung nach und greifen zu. Doch Pittsburgh erreichen wir deshalb auch nicht früher. Vierte Etappe: Zum ersten Mal während unserer Reise betreten wir mit der Ankunft in Pittsburgh US-amerikanischen Boden. Das bedeutet: Gepäck auschecken, wieder einchecken und zwischendurch zahlreiche Fragen des Sicherheitspersonals beantworten. Warum reisen Sie in die USA? Sind Sie Mitglied einer terroristischen Organisation? Wie lange werden Sie sich in den USA aufhalten? Wann und warum wollen Sie wieder abreisen? Ich möchte die Dame, die nur ihren Job erledigt, anschreien … sie und ihre blöden Fragen dafür verantwortlich machen, dass wir unseren Anschlussflug verpassen. Vermutlich keine gute Idee. Also nicke ich freundlich und wünsche ihr einen schönen Tag. Während wir weiter hasten, beobachten wir, wie unser Gepäck, nachdem wir es wieder aufgegeben hatten, auf einen Haufen geworfen wird. Zwei große Koffer-und-TaschenBerge stapeln sich in der Halle des Flughafens. Schulterzucken. Merkwürdige Sitten sind das hier. Doch wir haben keine Zeit, uns darüber Gedanken zu machen. Denn unser Anschlussflug hatte sich soeben auf das Rollfeld begeben, leider ohne uns an Bord. Wir suchen den United-Airlines-Schalter, finden ihn in der einen Ecke des Flughafens, stellen fest, dass er nicht besetzt ist und laufen zu dem Gate, an dem wir uns schon vor einer Stunde hätten einfinden sollen, in einer anderen Ecke. Der Herr, der dort Posten bezogen hat, lächelt freundlich, als wir ihm das Problem erklären und stellt uns ohne Umschweife zwei Tickets für den nächsten Flug zwei Stunden später zur Verfügung. Zwei Stunden später eine Durchsage: Der Flug United Airlines (es folgt eine Aufreihung diverser Zahlen) nach Minneapolis-Saint Paul International Airport muss aufgrund technischer Probleme lei-


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der ausfallen, die nächste Maschine steht erst in zwei Stunden zur Verfügung. Wir warten. Telefonieren. Hinterlassen der Person, die uns vom Flughafen abholen soll, Nachrichten. Spazieren durch das Flughafengebäude. Warten noch länger. Telefonieren erneut, um uns mitteilen zu lassen, dass uns zur geplanten Ankunftszeit niemand vom Flughafen abholen kann. Zum Glück haben wir noch einige Schokoriegel des US-Soldaten zur Hand. Fünfte Etappe: Irgendwann, ja, irgendwann dürfen wir wirklich an Bord einer intakten Maschine, die uns jenseits der Großen Seen bringt. Unser Gepäck hat es leider in eine andere Richtung verschlagen und soll am nächsten Tag von Atlanta nach Brainerd, unserem Ziel in Minnesota, geschickt werden. Auch gut, denken wir. So müssen wir wenigstens nur auf unser Handgepäck aufpassen, während wir die Nacht am Minneapolis-Saint Paul International Airport verbringen. Es ist bereits nach Mitternacht. Ein Hotelzimmer zu suchen, erscheint uns nun sinnlos, da wir früh am nächsten Morgen mit dem Bus weiter Richtung Norden fahren wollen. Zur Nachtruhe machen wir es uns auf einer Stuhlreihe im Erdgeschoss gemütlich, die jedoch jäh endet, alt eine Gruppe Afroamerikaner trommelnder Weise durch das Gebäude zieht, um ein Familienmitglied oder einen Freund abzuholen. Also verlegen wir unsere provisorischen Betten eine Etage höher. Neue Stuhlreihe, neues Glück. Handgepäck unter dem Kopf verstaut, Augen zu und … Ding-dong – Achtung eine Durchsage ... Wenige Minuten später kommen wir wieder zur Ruhe. Die Augenlider fallen erneut zu. Für kurze Zeit entschwinden wir ins Land der Träume, bis uns eine Reinigungsmaschine in die Realität zurückholt. So vergeht die Nacht mit langen Wachphasen und deutlich zu kurzen Schlafphasen. Sechste Etappe: Auf dem Weg ins Untergeschoss, wo sich die Schalter der Fernbus-Linien befinden, stolpern wir über unser unbeaufsichtigtes Gepäck, das es schon früh aus dem Süden des Landes in den Norden geschafft hat. Super! Nehmen wir gleich mit, müssen Sie uns nicht mehr hinterherschicken! Erleichtert, wenigstens unsere sieben Sachen erhalten zu haben, stürzen wir zum Schalter der Jefferson Lines. Doch der ist natürlich nicht besetzt. Heißt das, heute fährt kein Bus in den Norden? Doch, doch … 7.30 Uhr, versichern uns die Mitarbeiter anderer Buslinien und erklären uns, wo wir die richtige Haltestelle finden, um auf den richtigen Bus zu warten. Mit all unserem Gepäck rennen wir aus dem Flughafen hinaus, fahren mit einem Shuttle zum Busbahnhof, vergewissern uns, dass wir hier richtig sind und warten. Wir warten so lange, bis sicher ist, dass der Bus nicht mehr kommen wird. Mit hängenden Schultern begeben wir uns wieder in das Untergeschoss des Flughafens, aber keine der anderen Buslinien fährt in „unsere“ Richtung. Mit manisch grinsender Miene machen wir Scherze – es sei wohl einfacher zurück nach Frankfurt zu fliegen, als die letzten paar Kilometer zu bewältigen – als uns der Fahrer eines Überlandtaxi-Unternehmens einen Ausweg anbietet. „Ich kann euch ein Stück mitnehmen. 32 Dollar bis nach St. Cloud.“ Einverstanden, so bewegen wir uns dem Ziel wenigstens ein bisschen näher.

Siebte Etappe: Der Taxifahrer lädt uns am Holiday Inn in St. Cloud ab. Was nun? „…chillin at the Holidae In…“ Mir kommt Snoop Doggs Song in den Sinn und ich fühle mich so, wie sich der dauerkiffende Rapper fühlen muss. Wir stehen in der Sonne, es ist viel zu warm. Frühstück ist bei all dem Stress auch ausgefallen. Einzige Zuflucht bietet das Hotel. Die Dame am Empfang blickt etwas komisch drein, als wir nach einer Möglichkeit zum Telefonieren fragen. Vielleicht hat sie keine Entscheidungsgewalt über die Kommunikationsmittel. Also holt sie den Manager, der sich nach unserem Wohlergehen erkundigt, uns zum Frühstück ins Hotel einlädt und sich geduldig die Chronologie unserer Tort(o)ur anhört. Dann telefoniert er, sucht im Internet und verkündet resigniert, dass heute keinerlei öffentliche Verkehrsmittel mehr Richtung Brainerd fahren.

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Zum Mond zu fliegen wäre wohl einfacher … Aber aufgeben können wir nicht. Nicht so kurz vor dem Ziel. Und als wir schon überlegen, einen Zimmermädchen-Job im Holiday Inn anzunehmen, passiert tatsächlich noch ein Wunder. Wir erreichen endlich die Person unseres Vertrauens via Telefon, die sich sofort mit dem Auto auf den Weg macht, uns abzuholen. Stille. Das Geräusch des Motors, der Räder auf dem Asphalt, die Kakophonie aus dem Radio – nichts davon dringt an mein Ohr. Die Landschaft zieht geschwind an uns vorbei. Und als wir im weißen SUV zum ersten Mal den mächtigen Mississippi überqueren, frage ich mich, ob eine Überquerung des Atlantiks auf der Mayflower wohl anstrengender oder nervtötender gewesen sein mag ... Mehr als 40 Stunden nach Reiseantritt haben wir unser Ziel erreicht.

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Der Skandal hinter dem Glyphosat-Skandal

Alles hat seinen Grund: Zu den Hintergründen der Glyphosat-Verteufelung. Von Reinhard Szibor

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eutschland wird regelmäßig durch Lebensmittelskandale aufgeschreckt: Dioxin-Eier, BSE, Pestizide im Gemüse usw. Zurzeit erregt ein „GlyphosatSkandal“ die Gemüter. Aber diesmal ist die Aufregung geplant. Im Juni läuft die Zulassung für Glyphosat aus und die Europäische Kommission strebt die Abstimmung über eine Erneuerung an. Gestützt auf den derzeitigen Kenntnisstand sagt der Präsident des Bundesinstitutes für Risikobewertung (BfR) Dr. Hensel, Glyphosat sei weniger toxisch als Kochsalz oder Kaffee. Aber nach dem Willen der Grünen und vieler Organisationen soll es in Brüssel unbedingt zu einem Verbot kommen. Glyphosat ist ein Unkrautvertilgungsmittel (Herbizid), das großzügig in der Landwirtschaft eingesetzt wird. Spuren davon gelangen auch in unsere Lebensmittel. Mit dem Urin wird Glyphosat wieder ausgeschieden. Das führt zu anhaltenden Alarmmeldungen und Forderungen nach einem Verbot des Mittels. Entscheidend ist aber, wie viel von einer Substanz aufgenommen wird – erst die Dosis

macht das Gift. Darum werden Grenzwerte festgelegt. In Deutschland gilt für Trinkwasser ein Grenzwert von 0,1 µg/l. Dieser Wert ist nicht etwa an einer möglichen Gefahr orientiert, sondern an der Nachweisgrenze zum Zeitpunkt der Festlegung. Der auf toxikologische Studien basierende Grenzwert für Glyphosat im Trinkwasser entspricht dem 50.000-fachen. Weiterhin gilt in Deutschland für die Aufnahme von Glyphosat ein im internationalen Vergleich niedriger Grenzwert von 300 µg/kg Körpergewicht, der praktisch nie überschritten wird. Wer einen Feldzug gegen Glyphosat inszenieren will, muss deshalb für aufregende Botschaften sorgen. Im Auftrag der Grünen wurde daraufhin im vergangenen Jahr die Muttermilch von 16 stillenden Frauen untersucht. Vermeintliche Funde zwi-schen 0,21 und 0,43 µg/l sorgten für Entrüstung und zur Bekräftigung der Forderung nach sofortigem Verbot der Agrochemikalie. Aber ein 4 Kilogramm schwerer Säugling müsste demnach pro Tag 2.790 Liter der am stärksten belasteten Muttermilch trinken, um den Grenzwert zu überschreiten. Nähme man den Grenzwert der Weltgesundheitsorganisation wären es 9.260 Liter. Trotzdem zögerten die Grünen nicht, Weltuntergangsstimmung zu erzeugen, sodass zahlreiche Mütter vom Stillen Abstand nahmen. „Als Bundestagsfraktion haben wir lange überlegt, ob wir Muttermilch auf Glyphosat testen und in Kauf nehmen sollen, damit stillende Mütter möglicherweise zu verunsichern, obwohl Muttermilch so wichtig für Säuglinge ist“ hieß es. Aber es ist erkennbar, dass Verunsicherung das Ziel war. Dumm nur, dass sie

für die Analysen ein nicht qualifiziertes Labor beauftragt hatten. Als sich ein zertifiziertes Labor im Auftrage des BfR der Sache annahm, konnte dieses kein Glyphosat in der Muttermilch nachweisen. Nachdem sie Mütter in Angst und Schrecken versetzt hatte, sah sich die Bundestagsfraktion der Grünen inzwischen veranlasst, einzuräumen, dass kein Anlass besteht und bestand, auf das Stillen zu verzichten. Nachdem die zur Emotionalisierung bestens geeignet Muttermilch für die Kampagne versagt hatte, musste ein anderes angsterregendes Szenario gefunden werden. Das „Umweltinstitut München e. V.“ kam auf die Idee, ein anderes Heiligtum der Deutschen zu instrumentalisieren. Und tatsächlich löste die Kunde, dass das deutsche Bier durch Glyphosat vom Untergang bedroht sei, große Ängste aus. Man fand in den bekanntesten Biermarken Konzentrationen zwischen 0,46 und 29,74 µg/l. Eine seriöse Einordnung des Risikos fehlte. Die liefert aber das BfR kurze Zeit später: Die gemessenen Werte liegen mal vielhundert-, mal mehr als tausendfach unter denen, die Forscher des Bun-des, der Weltgesundheitsorganisation oder anderer Staaten als unbedenklich einstufen. Fazit: Nur wer Bier hektoliterweise oder gar kubikmeterweise trinkt, überschreitet die GlyphosatGrenzwerte. Da also die Werte wiederum nicht aufregend sind, hilft ein psychologischer Taschenspielertrick: Der Hinweis, dass der höchste Wert den Trinkwassergrenzwert um das Dreihundertfache übertrifft, verfehlt seine Wirkung nicht. Wer weiß schon, dass es sich in Wahrheit nur um das Dreihundertfache von faktisch Null handelt!


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Was ist Glyphosat überhaupt und woher rührt das Interesse, es mit allen Mitteln verbieten zu wollen? Die Speerspitze richtet sich gegen den ungeliebten Chemie- und Saatgutkonzern Monsanto. Er ließ die Substanz 1971 als Herbizid patentieren und brachte es unter dem Markennamen „Roundup“ auf den Markt. Es bringt Pflanzen zum Absterben, weil es die Synthese bestimmter Eisweißbausteine (aromatische Aminosäuren) blockiert. Da nur Pflanzen diesen Syntheseweg haben, ist das Mittel für Tiere und Menschen völlig ungiftig. Glyphosat ist hinsichtlich seiner Gesundheitsrelevanz eine der am besten untersuchten Verbindungen. Es ist weder toxisch, erbgutschädigend, krebserregend noch in der Lage, Missbildungen auszulösen. Nur wenn man Glyphosat in irren Dosierungen direkt in Amphibieneier spritzt, kommt es zu Anomalien, was ebenfalls zu Kampagnen ausgenutzt wird. Aber bei solcher Extrembehandlung würden auch andere ungefährliche Stoffe, wie z. B. Vitamine, schädliche Effekte auslösen. Glyphosat ist für eine effektive Landwirtschaft und andere Wirtschaftszweige unverzichtbar. Es hält Ackerflächen, Bahngleise und Wege sauber und ermöglicht eine pfluglose Feldbestellung. Bodenbearbeitung zur Unkrautbekämpfung verursacht häufig Bodenerosion, wodurch jährlich viele Hektar Ackerfläche vernichtet bzw. in der Qualität gemindert werden. Fachgerecht eingesetzt, dient Glyphosat der Umwelt! Wenn es unsachgemäß verwendet und per Flugzeug zielungenau versprüht wird, wie z. B. in Argentinien, verursacht es Umweltschäden. Was hinter der Anti-GlyphosatKampagne steckt, ist leicht zu durchschauen. Monsanto hat mit gentechnischen Methoden Kulturpflanzen geschaffen, die gegen Glyphosat gefeit sind. Somit kann man aus Feldern mit den angepassten Kulturen Unkräuter selektiv entfernen. Diese geniale Entwicklung ließ Monsanto zum Weltmarktführer in Sachen grüner Gentechnik aufsteigen. Abgesehen von der zum Teil berechtigten Kritik am Geschäftsgebaren von Monsanto, gibt es jede Menge Verschwörungstheorien gegen den Weltkonzern. Die Gentechnik soll ein Instrument sein, durch Abhängigkeit und Nahrungsmittelkontrolle die Weltherrschaft zu erlangen. Anderswo wird das gern als „jüdische Weltverschwörung“ bezeichnet, in Deutschland verzichtet man aus bekannten Gründen auf diesen Begriff. Auffällig ist, dass sobald ein Produkt von Monsanto produziert wird, dieses mit Giftwarnungen und Verschwörungstheorien diffamiert wird. Das trifft auch für den Süßstoff Aspartam zu, mit dem die Nahrungsmittelwirtschaft den schädlichen Zuckerkonsum deutlich reduziert. Voll ins Konzept der Monsanto-Gegner passt nun, dass die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) nach einer neuen Bewertung der längst bekannten Fachliteratur Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft hat. Damit kommt man dem Ziel des Verbotes näher. Ein Erfolg würde die Spendenkasse klingeln lassen und den politischen Einfluss der Allianz aus grünen Parteien und Organisationen nach oben katapultieren. Egal ist es den Aktivisten, dass die Landwirtschaft Glyphosat sofort durch andere Herbizide ersetzen würde, deren Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch und Tier

wesentlich schlechter geprüft und möglicherweise tatsächlich gesundheitsschädlich sind. Erwähnenswert scheint, dass die IARC keinesfalls, wie oft behauptet, mit der WHO identisch ist. Sie ist eine Unterorganisation, wie z. B. auch das Joint FAO/WHO Meeting on Pesticide Residues (JMPR). Letzteres hält Glyphosat nicht für krebserregend und stimmt darin mit dem BfR und der Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) überein. Bliebe noch die Frage, wieso es zu der überraschenden Einschätzung durch die IARC kommt, die im Widerspruch zu allen anderen Risikoeinschätzungen steht. Erklärend ist, dass in der Sache Glyphosat ein Prof. Christopher J. Portier für die IARC tätig war. Der ist Aktivist der Monsanto-feindlichen US-Umweltorganisation „Environmental Defense Fund“. Da pfeifen die Spatzen den Interessenkonflikt von den Dächern! Nach seinem Auftreten stufte die Behörde plötzlich Publikationen als valide ein, die früher als nicht beweisend abgelehnt wurden. Man versteigt sich sogar dazu, aus statistischen Korrelationen Ursachenbeweise zu konstruieren. Mit dieser Art von Junk Science (Klimbim-Wissenschaft) kann man auch „beweisen“ dass der „Klapperstorch“ eben doch für die Babys zuständig ist, weil ja mit dem Rückgang der Population auch die Geburtenrate abnahm. Auch ließe sich augenzwinkernd zeigen, dass der verstärkte Konsum von „Biolebensmitteln“ für den Anstieg des Autismus verantwortlich ist (siehe Abbildung).

Es ist rätselhaft, warum die Grünen eine Substanz verbieten wollen, die von der IARC nur als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft wurde, während Grillkohle und Kaminholz, die beim Verbrennen auf jeden Fall krebserregende Stoffe erzeugen, nicht auf der Verbotsagenda stehen. Oder doch nicht?

Der Autor Prof. Dr. Reinhard Szibor ist gelernter Gärtner, später studierte er Biologie an der FSU Jena. Molekulare Genetik lernte Szibor am Max-Delbrück-Zentrum in Berlin-Buch. An der OvGU arbeitete er wissenschaftlich auf dem Gebiet der Molekularen Abstammungsgenetik. Er ist Mitglied im Kollegium emeritierter Professoren und gehört dem Forum Grüne Vernunft an.

n Treffpunkt Gesundheit

Service – gerade wenn mal etwas schiefgeht

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ffnungszeiten von früh bis spät, an sechs Tagen in der Woche, viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit kleinen und großen Sorgen, ein umfangreiches Lager mit tausenden Arznei- und Hilfsmitteln sowie Kosmetikartikeln – all das verlangt nach einer ausgeklügelten Organisation. Doch jede noch so gute Planung verhindert nicht, dass dennoch etwas schiefgehen kann. Eine Lieferung kommt nicht pünktlich an, Verpackungen sind auf dem Transportweg beschädigt worden, das Haltbarkeitsdatum läuft in Kürze ab, ein Arzneimittelbote verspätet sich bei der Auslieferung zum Kunden oder ein Rückruf wurde nicht erledigt. Solche Zwischenfälle sind ärgerlich und wir möchten sie gern vermeiden. In unseren Apotheken setzen wir auf ein gutes Qualitätsmanagementsystem und überprüfen ständig, ob wir unsere Abläufe richtig planen oder Fehlerquellen ausschließen können. Das soll helfen, Fehler zu vermeiden, Abläufe zu vereinfachen und zu vereinheitlichen. Auf diese Weise können wir effizienter arbeiten und letztlich mehr Zeit für die Beratung unserer Kunden gewinnen. Wenn uns Fehler unterlaufen oder Probleme entstehen, werden diese mit den involvierten Mitarbeitern besprochen. Es geht uns darum, zu jedem Zeitpunkt geeignete Lösungen zu finden. Jeder Fehler ist für uns Anlass, sehr genau zu überprüfen, was an welcher Stelle schiefgelaufen ist und wie wir darauf reagieren müssen. Genauso halten wir es mit jeder Kundenreklamation. Fehleranalyse und Problembeseitigung sind wichtige Fundamente für einen guten Service. Den möchten wir schließlich zu allen Zeiten gewährleisten. Nicht auf jedes Ereignis, wie verspätete Lieferungen und fehlerhafte pharmazeutische Produkte, haben wir genügend Einfluss. Keine Organisation mit komplexen Abläufen kann stets 100 Prozent Erfüllung gewährleisten. Fehler sind und bleiben menschlich. Aber stellen muss man sich einem Geschehen, wenn es nicht plangemäß und qualitätsgerecht erfolgte. Darauf kommt es uns an. Es geht uns jederzeit um unsere zufriedenen Kunden. Wir wollen dafür sorgen, dass man gern unsere Apotheken aufsucht, weil dort Beratung, Preise und Service stimmen. Dafür braucht es zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in einer angenehmen Atmosphäre arbeiten können. Dann stehen sie ihren Kunden jederzeit mit dem bestmöglichen Service zur Seite. Herzlichst Ihre Claudia Meffert, Pluspunkt Apotheken in Magdeburg


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Goethe, Comics und Dukaten

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Leuchtpunkte mit Lyrik und Musik

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ereits vor dem Luther-Jahr 2017 startet am 1. April das Projekt „Leuchtpunkte auf Luthers Weg“. 20 Veranstaltungen in diesem und im nächsten Jahr locken an Orte, die mit Luther im Zusammenhang stehen. Das Spektrum der Darbietungen reicht von Musik, Lyrik und Ausstellungen bis zu Diskussionsforen und meditativen Erlebnissen zwischen den Luther-Städten Eisleben und Wittenberg. Insbesondere werden kleinere Kirchen besucht, die personell oder spirituell mit Luther verbunden sind. Das Eröffnungskonzert findet in der Magdeburger Pauluskirche statt. Beginn ist am 1. April um 19 Uhr. Zu erleben sind das Posaunenquartett Opus 4 aus Leipzig, das Magdeburger Rossini-Quartett mit Undine Dreißig, Pianist Reinhard Seehafer, Kirchenmusikdirektor Matthias Dreißig, Organist aus Erfurt, und „Barrosance - Lautenmusik aus Luthers Zeit“.

as Literaturhaus in Buckau lädt zu literarischen Veranstaltungen unterschiedlicher Art ein, Autorenlesungen, musikalisch-literarische Veranstaltungen, aber auch Literaturverfilmungen und Diskussionsrunden. Der Monat April beginnt mit der Erinnerung an Siegfried Berger, Schriftsteller und Wegbereiter heutiger Kulturpolitik. An ihn erinnert Prof. Mathias Tullner am Mittwoch, 6. April, ab 19 Uhr anlässlich des 125. Geburtstags des in Merseburg geborenen Mannes. „The noch Besteren of Alf Ator COMICS“ ist der Titel einer Leseshow, die am Freitag, 8. April, um 20 Uhr vom Literaturhaus im Thiem20 veranstaltet wird. Zu Gast ist Alf Ator. Niemand beherrscht den Spagat zwischen Größenwahn und Liebenswürdigkeit wohl so brillant wie er. Wenn er nicht gerade mit seinen Knorkator-Kollegen die Clubs zerlegt, widmet er sich genüsslich seiner Rolle als Entertainer der wohl abgedrehtesten One-Man-Performance des Universums. Alf Ator ist gewissermaßen der Erfinder einer neuen Form des Entertainments. In atemberaubender Geschwindigkeit wechselt er zwischen Musik, Zauberei, Lyrik, Drama und Comics hin und her, Tiefsinniges verschmilzt mit Blödsinn, Aggressives mit Sanftem, im Programm mit Comix und Cartoons aus der Non-

sens-Werkstatt, das Beste vom Besten aus „Die satanischen Achillesferse“ und „The Best of fast allen Comics“. „Mit Goethe für Vaterland und Wissenschaft gelebt“ und Angelika Reimann geht es am Mittwoch, 13. April, im Literaturhaus weiter. Ab 18 Uhr steht nicht nur der berühmte Dichter im Vordergrund, sondern ebenso Christian Gottlob v. Voigt, der bedeutendste Minister des klassischen Weimar. Beide verband eine Zusammenarbeit und Freundschaft, die auf höchster gegenseitiger Achtung und gemeinsamen Zielen in der kulturellen und Wissenschaftsentwicklung des Landes basierte – zwei Staatsdiener von Format, maßstabsetzend bis heute. Der Schweizer Autor Thomas Meyer hat mit „Rechnung über meine Dukaten“ ein äußerst amüsantes Buch geschrieben, das er am Dienstag, 19. April, ab 19 Uhr im Literaturhaus vorstellen wird. Es führt zurück ins Preußen des Jahres 1716. Der exzentrische König Friedrich Wilhelm I. gibt Unsummen aus für die Langen Kerls, seine Leibgarde aus lauter riesigen Männern, die er zwangsrekrutieren oder im Ausland entführen lässt. Schließlich beschließt er, sie selbst zu „züchten“ ... Eine herrlich skurile Geschichte mit Liebe und Witz. (ab)

Französische Filmtage im April

Kultur am Luther-Weg • Glaube – zwischen Traum und Wirklichkeit. Eröffnung. 1. April, 19 Uhr, Pauluskirche • Mechthild von Magdeburg 9. April, 19 Uhr, Kloster Helfta • Zwielicht 7. Mai, 17 Uhr, Andreas Kirche Eisleben • Anfang und Ende 21. Mai, 20 Uhr, Ulrich Kirche Sangerhausen • Grenzenlos 29. Mai, 17 Uhr, Marienkirche Artern • Ein musikalischer Spaziergang mit Luther 12. Juni, 17 Uhr, St. Ägidius Kirche Hergisdorf • Die musikalische Beziehung zu Luther 19. Juni, 16 Uhr, St. Martini Kirche Stolberg • Beleuchtung und Erleuchtung 16. Juli, 20 Uhr, Burg - und Schloss Allstedt • Mystik 3. September, 19 Uhr, Kloster Helfta • Die Kunst des Zusammenlebens 16. September, Ev. Kiche Kemberg www.leuchtpunkte-luther.de

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ie Französische Filmwoche in Sachsen-Anhalt findet vom 6. bis 13. April in sechs „Kinos“ in Magdeburg, Halle und Dessau statt. Das Institut français unterstützt dieses nun schon zur Tradition gewordene Treffen der Freunde des französischsprachigen Kinos und aller neugierigen Cineasten. Präsentiert werden die allerneuesten frankophonen Kinoproduktionen, unverzüglich nach ihrem Filmstart oder sogar noch davor, in Vorpremieren. Darunter so besondere Streifen wie „Mustang“ der französisch-türkischen Regisseurin Deniz Gamze Ergüven. Er war in der Kategorie „bester fremdsprachiger Film“ für den Oscar nominiert, gewann zwar die Trophäe nicht, wurde dafür mit vier Césars gekrönt und von der Europäischen Filmakademie als „Bester Nachwuchsfilm“ ausgezeichnet. Ebenso besonders hervorzuheben ist „Der Wert des Menschen“ von Sté-

phane Brizé, das sozialrealistische Drama, das seine Uraufführung im Wettbewerb der Filmfestspiele von Cannes 2015 erlebte und für den Vincent Lindon mit dem César 2016 als bester Darsteller ausgezeichnet wurde. Die Filmwoche bietet auch die Gelegenheit zurückzublicken und Filme zu entdecken oder wiederzuentdecken, die Filmgeschichte geschrieben haben: Filme von François Truffaut, Claude Chabrol und Luis Buñuel. Zudem wird ein Film aus dem UNESCO-Welterbe gezeigt, anlässlich des 110. Geburtstages und 20. Todestages seines Schöpfers Marcel Carné: das Meisterwerk „Kinder des Olymp“. Vorrangiger Aufführungsort in Magdeburg ist das Kulturzentrum Moritzhof; außerdem gibt es Filme im Cinemaxx, Schauspielhaus und Strudelhof. www.franzoesische-filmwochen.de


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Ein Forum für Faust Inszenierung durch das ganze Haus ab 27. April

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ie kommt denn jetzt der Hund hier rein?“ Die Blicke der Schauspieler lösen sich bei dieser Frage vom Textheft, suchen den Raum ab. „Durchs Fenster?“ Die Antwort ist ein gemeinschaftliches Lachen. Durchs Fenster wohl kaum. Obwohl Goethes Pudel das wohl könnte, denn des Pudels Kern ist „zauberhaft“ in der Geschichte um Doktor Faust. Der philosophiert gerade in seinem Studierzimmer. Das befindet sich im Hörsaal der ehemaligen Handwerksschule. Im Gebäude in der Brandenburger Straße wird ihm im wahrsten Sinne ein Forum geboten: Das Forum Gestaltung, das dort zuhause ist, wird in seiner Gänze bespielt – von der Ausstellungshalle über die Ateliers bis in den Innenhof. Unterm Sternenhimmel werden sich die Hexen versammeln zur Walpurgisfeier, und sie werden so völlig anders sein als bisher geglaubt. Bei der ersten Konzeptprobe gehen Darsteller und Gestalter durch die Räume und den Text, um Ungereimtheiten zwischen Theorie und Praxis aufzuspüren. Wie funktioniert am besten der Gang über die Treppe? Woher schweben die Engel ein? Wie führen die Darsteller das Publikum durch die Räume? Die Inszenierung wird auf den Spielort zugeschnitten. „Es wird eine Reise“, sagt Michael Günther, der mit Dirk Heidicke die künstlerische Leitung innehat. Erstaunlich textsicher zeigen sich bereits beim ersten Zusammenkommen nicht nur die Schauspieler, sondern auch die mitwirkenden Schüler von der Schauspiel-AG des Norbertusymnasiums, die Günther leitet. Die Begeisterung auf sein Angebot, bei der Inszenierung mitzuwirken, hielt sich zunächst in Grenzen, erzählt er. Goethe? Faust?

Schulstoff. Keine erträumte Freizeitbeschäftigung. Doch dann kamen sie zur Probe – Jungs wie Mädchen. Begannen mit dem Osterspaziergang. Und sind mit Begeisterung dabei. Flanieren jetzt durchs Forum Gestaltung. „Junge Menschen sind der verkörperte Frühling“, sagt Michael Günther. „Hah!“, ruft Mephisto, „was wettet Ihr?!“ Susanne Bard bietet sich im Hörsaal ein Rededuell mit Oliver Breite, der für die Rolle des Faust gewonnen werden konnte. Beide sind bereits mitten in ihren Rollen, variieren mit Stimme und Mimik, dass es eine Freude ist. Man kennt sich von anderen Inszenierungen. Die Kammerspiele hatten den Filmschauspieler bereits für ihren Sommertheater-Kult „Olvenstedt probiert’s“ nach Magdeburg geholt. Jetzt wandelt er als Faust durchs Forum.

Goethes Text wurde von Dirk Heidicke bearbeitet, etwa um die Hälfte gekürzt und, wo es nötig war, ergänzt. Um die zwei Stunden Spielzeit ergeben sich so. Mit Pause und Gang durchs ganze Haus. Eine gute Gelegenheit, auch das Forum Gestaltung näher kennenzulernen. Der gleichnamige Verein macht das Haus der ehemaligen Kunstgewerbe- und Handwerkerschule zum Treff für Kunst und Kultur, mit Lesungen, Ausstellungen, Gesprächen. Ab 27. April nun erneut mit einer ungewöhnlichen Inszenierung. Birgit Ahlert Foto oben: Oliver Breite (li.) und Susanne Bard bei der Konzeptprobe; im Hintergrund lädt Norbert Pohlmann ins Forum Gestaltung ein.

Daten, Fakten, Termine Faust, der Tragödie erster Teil. Von Johann Wolfgang von Goethe. Inszenierung der Kammerspiele Magdeburg, in einer Bearbeitung von Dirk Heidicke. Mit Oliver Breite, Susanne Bard, Corinna Breite, Friederike Walter, Michael Günther, Beate Fischer, Schülern des Norbertusgymnasiums und der Theatergruppe Handwerk. Ausstattung: Meyke Schirmer. Premiere: 27. April, 19 Uhr, Forum Gestaltung, Brandenburger Straße 10. Weitere Termine: 28./29.4., jeweils 19 Uhr. Karten unter Tel. 0391 / 99 08 76 11. www.kammerspiele-magdeburg.de


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4-2016

KULTUR

n Ines Bücherwelt

MAGDEBURG KOMPAKT

Jetzt! Jazz. International.

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agdeburg, eine Stadt der Jetzt-Zeit, ist, wie eben diese Zeit auch, auf der Suche. Sie ist nicht fertig, diese Stadt. Und weil die Menschen in ihr es auch nicht sind, ist Vieles möglich. Ein Jazzfestival zum Beispiel. Denn zu denen, die suchen, sich bewegen, finden, gehört unzweifelhaft die Jazz-Szene der Stadt. Sie ist, prototypisch für vieles in Magdeburg, geprägt vom Auf und Ab quantitativer wie qualitativer Prozesse, allein ganz zum Erliegen kam sie nie. JETZT also wird die langgehegte Absicht, Magdeburg zur Bühne für ein neues Jazzfestival zu machen, Realität. Jetzt gibt es sie, die Magdeburger Jazztage JETZT. Schauen Sie auf das Programm, das JazzIkone Warnfried Altmann in enger Kooperation mit dem Forum Gestaltung und dem Kulturbüro der

Stadt entwickelt hat. Freuen Sie sich auf die Begegnungen mit internationalen Jazzgrößen, auf das Ganelin-Trio, deren Mitglieder aus Israel, Litauen, Deutschland kommen, auf Reiner Winterschladen und auf Antoni Donchev aus Bulgarien. Und natürlich auf die Big(est)-Band-Besetzungen der „Trumpet Night“ zur Eröffnung am 14. April mit Edo Zanki, Rüdiger Baldauf, Joo Kraus, Thorsten Skringer, Bruno Müller, Jesse Milliner, Marius Goldhammer, Mario Garruccio, und des Matineekonzerts, das am 17. von 17 Jazzer aus aller Welt gestaltet werden wird – um zum Abschluss einzustimmen: auf die nächstjährigen Magdeburger Jazztage. Doch zunächst das JETZT, die relevante Gegenwart, vom 14. bis 17. April in Magdeburg. www.magdeburgerjazztage.de

Weg. Einfach so.

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in Mann steht auf und geht. Einfach so. Verlässt Frau und Kinder, ein gemütliches Heim. Seine Frau Astrid fragt sich zunächst, wohin er gegangen ist, dann, wann er wiederkommt und schließlich, ob er noch lebt ... Viele kennen den Wunsch zu fliehen, das alte Leben abzulegen. Peter Stamm ist ein Meister im Erzählen jener Träume, die zugleich locken und erschrecken. Peter Stamm: „Weit über das Land“ (ISBN 978-3-10-002227-1, S. Fischer, 19,99 Euro)

Glück. So wie das Leben.

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lle wollen immer glücklich sein. Aber wie ist das mit dem Glück? In kurzen Geschichten erzählt Elke Heidenreich von Freunden und Feinden, Liebe und Streit, Müttern und Kindern – mal traurig, mal komisch. So wie das Leben. Elke Heidenreich: „Alles kein Zufall“ (ISBN 978-3-446-24601-0, Hanser, 19,90 Euro)

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Olvenstedter Straße 11 - 39108 Magdeburg Telefon/Fax: (0391) 7 32 86 61 Online-Shop/E-Mail: www.bartel-und-gand.de buch.gand@t-online.de

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Film verrückt

Tipps von Lars Johansen

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egelmäßig möchte ich in dieser Rubrik Filme oder Serien empfehlen, die Sie im Kino oder auf dem Bildschirm zuhause einmal anschauen sollten. Dabei möchte ich Ihren Blick auf eher Ungewöhnliches lenken. Heute möchte ich Sie auf DVD nach Japan und dann in das Kino Frankreichs entführen. Beginnen wir mit einer kleinen Reise, welche die zwölfjährige Anna unternimmt, die von ihrer Pflegemutter zur Erholung zu Verwandten aufs Land geschickt wird. Anna leidet nicht nur unter Asthma, sondern fühlt sich als Adoptivkind verlassen und ungeliebt, ja, sie hasst sich sogar. Nun lernt sie Marnie kennen, ein Mädchen in ihrem Alter, von dem sie sich nicht sicher ist, ob sie wirklich existiert oder nur ihrer Imagination entspringt. „Erinnerungen an Marnie“ ist ein Anime, also ein japanischer Zeichentrickfilm von Hiromata Yonebayashi. Vielleicht sagt Ihnen der Name nichts, aber es ist der voraussichtlich letzte Film, der vom Studio Ghibli produziert wurde, welches auch für Meisterwerke wie den mit einem Oscar ausgezeichneten „Chihiros Reise

ins Zauberland“ verantwortlich ist. Auch hier haben wir es mit einem wirklich großartigen Film zu tun, der sich sehr intelligent mit dem Thema Pubertät auseinandersetzt. Der zweite Film ist, wie der Titel „Yakuza Apocalypse“ schon andeutet, etwas grober gestrickt. Und das ist sogar wörtlich zu nehmen, denn der Oberyakuza hält sich im Keller seines Hauses tatsächlich einen männlichen Strickzirkel. Takashi Miike, das enfant terrible des japanischen Kinos, kehrt zu seinen Anfängen zurück. Hier werden keine Gefangenen gemacht: Yakuza-Vampire und ein übergroßer Killerfrosch aus Plüsch (!) liefern sich Schwertkämpfe mitten im modernen Tokio. Ein durchgeknalltes, buntes und zugleich klug durchdachtes Spektakel jenseits der amerikanischen Blockbuster. Im Kino sollte man sich vom 7. bis zum 13. April die französischen Filmwochen nicht entgehen lassen. Klassiker wie „Kinder des Olymp“ oder Truffauts „Die Braut trug schwarz“ kann man sogar kostenlos im schönen Kaffeehaus Strudelhof anschauen.


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Apr April il 2016 2 0 16

EXT EXTRABLATT R A BL AT T de dess P Puppentheaters uppent heaters der der Stadt Stadt M Magdeburg agdeburg

E EINE INE STADT STA DT SUCHT SUCH T EINEN EINEN MÖRDER MÖR DER

115.000 5.0 0 0 M Mark a rk B Belohnung! eloh nu ng! De Derr Massenmörder Massenmörder von von Düsseldorf Düsseldorf

Kriminalmagazin Leipzig, 1930. Düsseldorf f iebert! Das Rheinland zittert in Spannung! Sagen wir ruhig: Ganz Deutschland stürzt in diesen Tagen von einer Sensation in die andere. Ein Massenmörder treibt seit Anfang dieses Jahres in Düsseldorf sein Unwesen. Wie ein Raubtier bricht er plötzlich aus seinem Versteck hervor, sticht mit einem langen Messer Kinder nieder und überfällt Frauen, die er mit einem seltsamen, hammerartigen Mordwerkzeug niederschlägt. „ Kopf jäger“ wird er auch genannt, weil er seine Schläge stets gegen Stirn und Hinterkopf seiner Opfer führt. Dann lässt er sie liegen, meist da, wo er sie gerade getötet hat. Es scheint, als ob der Mörder sich kaum Mühe gäbe, seine Spuren zu tilgen; er verschwindet ... verschwindet spurlos! Die Polizei fahndet eifrig nach ihm. Die ersten Kriminalisten Deutschlands sind seit Monaten auf seiner Suche. Vergebens! Es wird von Fall zu Fall wahrscheinlicher, dass sich der Mörder nicht nur seiner Taten freut, sondern als geriete er ganz of fenbar mit jeder weiteren Untat tiefer in einen Rausch der Selbstzufriedenheit, der Selbstüberhebung. Aus dieser Stimmung heraus gibt er durch Briefe und Lagepläne der Polizei und der Presse von seinen Taten Kenntnis und ermahnt sie in weiteren Schreiben, dass diese ernst zu nehmen sind und nicht etwa eine Irreführung darstellen. Die gesamte deutsche und ausländische Presse hat einige Vertreter nach Düsseldorf gesandt. Der Bevölkerung bemächtigte sich eine Psychose, die oft die seltsamsten Blüten trieb. Auf die leisesten Verdächtigungen hin entstehen Menschenansammlungen. In einem solchen Falle wurde ein harmloser Mann, der seine kleine Nichte fürsorglich mit sich nahm, damit sie von der Straße wegkäme, bei der

Polizei der Kindesentführung verdächtigt und festgenommen. Nur das Überfallkommando konnte den Harmlosen vor „ R ichter Lynch “ bewahren. Ein ungeheurer Alpdruck lastet seit Monaten über der schönen, sinnenfrohen Garten- und Kunststadt am Niederrhein. Keiner traut mehr dem anderen. Freundschaften gehen zu Bruch, weil Verdachtsmomente auftauchen. Versammlungen werden abgehalten, um einen Selbstschutz der Bürger zu organisieren. Man glaubt nicht mehr daran, dass der Mörder durch systematisches Suchen gefasst würde. Überall in der Stadt hängen Plakate, die riesenhafte Belohnungen ausloben. In wenigen

Wochen wurden 2 0 0 0 Zeugen vernommen, die alle mehr oder weniger undeutliche Angaben über den möglichen Täter machen konnten. Seit Monaten kennt die Kriminalpolizei weder Sonn- noch Feiertage. Viele Beamte sind physisch an der Grenze der Leistungsfähigkeit angelangt. Der Mörder Mörder bleibt bleibt unerkannt! unerkannt! Alles A lles vvergebens! ergebens! Der unter uns! uns! Aber Aber - eerr iist st mitten mitten unter

P POESIE OESIE Warte, warte nur ein Weilchen, bald kommt Haarmann auch zu dir, mit dem kleinen Hackebeilchen, macht er Hackef leisch aus dir.

IIM MV VISIER ISIER Wäscherin mit Luise Bose Sie Sie ssind ind nicht nicht zur zur Beerdigung Beerdigung des des NachNachbbarkindes arkindes ge gegangen. gangen. W Was as hielt hielt Sie Sie fern? fern? Det is doch die Kleene, die uns von morgens bis abends die Ohren vollgeplärrt hat mit diesem beschisse nen Lied von dem Mörder. Das war ein einziger Af fenzirkus. Soll ich Ihnen mal was sagen? Die Mutti oben kann heulen, wie sie möchte, aber eigentlich ist es jetzt viel schöner hier. Ja, gut, es ist ein bisschen stille und mich gruselt det och ein bisschen… aber ich sage Ihnen eins: die Wäsche lässt sich so um einiges ruhiger waschen!

Aus den Augen macht er Sülze, aus dem Hintern macht er Speck, aus den Därmen macht er Würste und den Rest, den schmeißt er weg. In Hannover an der Leine, Rote Reihe Nummer 8 , wohnt der Massenmörder Haarmann, der schon manchen umgebracht. Haarmann hat auch ein’ Gehilfen, Grans hieß dieser junge Mann. Dieser lockte mit Behagen alle kleinen Jungen an. (Umdichtung eines populären Songs von 192 4. Friedrich Heinrich Karl Haarmann hat zwischen 1918 und 192 4 vierundzwanzig Jungen und junge Männer getötet und zerstückelt.)


FEUILLETON FEUILLETON IIM M VISIER VISIER M agdalena Roth & Jonathan Gentilhomme, Puppenbauer

F FILMKRITIK: IL M K R I T IK : F FRITZ R I TZ L LANG ANG „M“ „ M“ Frankfurter F rank furter Zeitung, Z eit ung, 18.5.1931 1 8 . 5 . 1 9 3 1 . D ie U nterwelt blüht nicht nur in C hicago, sie ist auch in B erlin in M ode gekommen. B ei uns haben die Ringvereine den F remdenver kehr gewisser maßen in eigene Regie über nommen. D er V erein „ I mmert reu“ veranstaltet F este, zu denen er lit hographierte E inladungskarten verschic kt, und lässt s i c h d a s V e rg n ü g e n , b e i i h m z u G a s t z u s e i n , t e u e r b e z a h l e n . W oz u e r s t e i n b r e c h e n , w e n n m a n b e q u e m e r z u G e l d k o m m e n k a n n ? D i e B ü rg e r w e r d e n h e u t e v o n a l l e n M ä c h t e n a n g e z o g e n , d i e j e n s e i t s d e r b ü rg e r l i c h e n G renze stehen. D i e F i l m i n d u s t r i e b e u t e t n e u e r d i n g s d a s I n t e r e s s e d e s g r o ß e n P u b l i k u m s a n d e n V o rg ä n g e n i n d e r U n t e r w e l t a u s. I h n e n i s t v o r a l l e m d e r j e t z t u r a u f g e f ü h r t e F r i t z - L a n g - F i l m : „ M “ g e w i d m e t . E r i s t d a s a r t i s t i s c h e G lanzst üc k eines außerordentlich befähigten Regisseurs. „ E ine S tadt sucht einen M örder. Z wei ganz verschiedene M enschengr uppen, K r iminal polizei und U nterweltorganisat ionen, fahnden nach seiner S pur und finden ihn…“ D er in diesen knappen S ätzen des P rogramms zu sammengefasste I nhalt ist unter B eteiligung T hea v. H arbou s von einem K ol lekt iv hergestel lt worden, das sämtliche Wir kungschancen haarschar f au sbügelt und ber üc ksicht igt. M an liebt heut Tatsachenb e r i c h t e: a l s o s i n d d e m F i l m l a u t e r T a t s a c h e n z u g r u n d e g e l e g t – p o l i z e i l i c h e r E r ke n n u n g s d i e n s t , E r r e g u n g d e s P ublikums, falsche S el bstbezicht igungen, Razzien u sw. – die in blendenden Reportagen verarbeitet werden. M a n d i s k u t i e r t i n d e r Ö f f e n t l i c h ke i t l e i d e n s c h a f t l i c h g e wi s s e P a r a g r a p h e n u n d T e n d e n z e n : d e r F i l m p i r s c h t s i c h a n s i e h e ra n u n d b e a n t wo r t e t s i e k l u g e r we i s e n i c h t . W a s h a t e s a u f s i c h m i t d e r S t a n d e s e h r e v on V e r b r e c h e r n? S ol l e i n K i n d e r m ö r d e r h i n g e r i c h t e t od e r n u r e i n g e s p e r r t we r d e n? D a s K ol l e k t i v s t e l l t d i e s e u n d a n d e r e P r o b l e me gleichsam zur S chau. M i t e i n e m r i e s i g e n A u f w a n d u n d d o c h z u g l e i c h r a t i o n e l l wi e n u r d e r e r f a h r e n s t e F a c h m a n n h a t L a n g di e s e S pi e l - u n d R e p or t a g e n h a n dl u n g i n S z e n e g e s e t z t . D i e V i r t u os i t ä t s e i n e r A r ra n g e m e n ts i st u n t e r a l l e n U m s t ä n d e n z u b e wu n d e r n . W i e e r d a s a n g s t v o l l e W a r t e n d e r M u t t e r a u f i h r T ö c h t e r c h e n s t e i g e r t ; wi e e r d a s G r a u e n v e rg e g e n w ä r t i g t , d a s d e n M ö r d e r u m g i b t ; wi e ü b e r h a u p t d a s I n e i n a n d e r s p i e l v o n P o l i z e i , P r e s s e , S t raßenpublikum, V erbrecherwelt und B ettlerorganisat ion bewält igt wird: das ist filmisch gekonnt, fein detaill i e r t u n d m i t s t a r ke r H a n d z u s a m m e n g e b r a u t . D a s B e d ü r f n i s , a l l e n a l l e s z u g e b e n , h a t f r e i l i c h d o c h z u B r e i t e n g e f ü h r t . M a n k ön n te st r e ic h e n . D e m T on f i l m g i bt L a n g n ic h ts N e u e s, e s s e i d e n n , d a s s e r s ic h we i tg e h e n d di e o p t i s c h e F r e i z ü g i g ke i t w a h r t , g u t a u s k a l k u l i e r t e Ü b e rg a n g e m a c h t u n d d i e F i g u r e n m i t u n t e r v o n i h r e n W o r t e n t rennt. L a n g t e n d i e r t z u r M yt h o l o g i s i e r u n g . E s v e r f o l g t i h n d i e g r o ß e O p e r m i t i h r e n A p ot h e o s e n b i s i n d e n k r i m i n a l i s t i s c h e n S t o f f h i n e i n . E r h ä t t e s e i n e n V o r wu r f i n e i n e m S i n n e z u E n d e f ü h r e n s o l l e n , d e r u n s e r e r s o z i a l e n W i r k l i c h ke i t e n t s p r i c h t . S t a t t d e s s e n b i e g t e r v o n i h r a b u n d h e r o i s i e r t d a s V e r b r e c h e r t u m . U m p om p ö s e r M a s s e n a u f t r i t t e wi l l e n m u s s d i e s e s a u f d e r S u c h e n a c h d e m K i n d s m ö r d e r e i n r i e s i g e s B ü r o h a u s b e i N a c h t u n d N e b e l d u r c h wü h l e n u n d d a n n ü b e r d e n E r wi s c h t e n z u G e r i c h t s i t z e n . D a s s i e h t s o g r o ß a r t i g a u s , i s t a b e r u n w a h r u n d t i l g t d e n N u t z w e r t d e r v o r a n g e g a n g e n e n R e p o r t a g e n . I m m e r wi e d e r d i e s e F a s s a d e n k u l t u r , d i e s e wi l h e l m i n i s c h e P r a c h t . W e n n L a n g e s ü b e r s i c h b r ä c h t e , d i e B r a m a r b a s g e l ü s t e z u u n t e r d r ü c ke n , f ü h r e n e r u n d w i r b e s s e r.

Warum gibt gibt es es in in Warum „ M“ so so viele viele verschiedeverschiede „M“ ne Puppenarten? Puppenarten? ne Magdalena: Einerseits haben wir versucht, die vielen unterschiedlichen Spielmöglichkeiten, die das Haus auf der Bühne hat, bestmöglich auszunutzen. Andererseits werden durch die verschiedenen Puppenarten auch die unterschiedlichen Szenen und Spielorte des Stückes gut abgegrenzt. ind die die Puppen Puppen aus aus so so vielen vielen verschieverschie Warum Warum ssind denen Materialien Materialien zzusammengesetzt? usammengesetzt? denen Magdalena: Die Figuren auf der Bühne leben in ihrer eigenen, geheimnisvollen Welt. Wir haben versucht, möglichst unterschiedliche Stile zu f inden, damit es nicht aussieht, als hätte ein einzelner Puppenbauer die Puppen gebaut, sondern als könnten sie von den Figuren auf der Bühne selbst gebaut worden sein. W habt iihr hr ddie ie M aterialien ffür ür ddie ie P uppen Woo habt Materialien Puppen gefunden? gefunden? Jonathan: Auf dem Flohmarkt, bei Ebay, … Alte Uhren, Brillen, alte Dosen, … Es ist erstaunlich, was man da alles f indet.

IIM M VISIER VISIER Julia Plickat, Bühnenbildnerin Auf Auf dder er B Bühne ühne ei einn H Haus aus iim mN Nirgendwo irgendwo – wie wie kamst kamst du du darauf? darauf? Die Bühne sollte ein Ort sein, der Vergänglichkeit atmet. Wie das Unbehagen in einem Traum sollte sie fremd und vertraut zugleich sein.

w www.puppentheater-magdeburg.de w w.puppent heater -magdebu rg .de w w w. facebook .com /puppent heater www.facebook.com/puppentheater

F FILMBEGUTACHTUNG: ILMBEGUTACHTUNG: F FRITZ R I TZ L LANG ANG „„M“ M“ Berl in, 30. Mä rz 1960

Fi lmbegutachtu ngskommission f ür Ju gend u nd S c h u l e , g eb i l d e t v o n d e m S e n a t f ü r J u g e n d u n d Spor t u nd dem Senator f ür Vol ksbi ldu ng Geschä ftsfü h ru n g: Berl in N W 87 / Levetzovstr. 1-2 La ndesbi ldstel le Berl in / Telefon 395021 / Intern (971)181

Die Fi l mbeg uta chtu n gskom m ission f ü r Ju gend u nd Schu le empf ieh lt den Fi l m „M“ ab 16 Ja h ren f ü r den a l lgemeinen Besuch, f ü r Schu l- u nd Ju gend f i l mstu nden, f ü r Schü ler- u nd Ju gend f i l mclu ubs u nd f ü r Elter nvera nsta ltu n gen. Ei n K r i m i na l f i l m über d ie Ja gd na ch

ei nem tr iebha f t vera n la g ten K i nder mörder. Dieser k la ssische Fr itz-La n g-Fi l m (1931) w i rk t du rch d ie meisterha f te Gesta ltu n g u nd A k tua l ität sei nes T hema s noch heute überzeu gend u nd a n regend, besonders i m H i nbl ick au f da s P roblem der Todesstra fe.


FEUILLETON FEUILLETON Die Irritat ion wirkt weiter Georg G eorg Seeßlen, Seeßlen, 22008 0 0 8 . Fritz Lang, so sagt man, habe die Objekte und Architekturen mit großer Zärtlichkeit gef ilmt, und die Menschen dagegen wie Dinge behandelt. In seinen großen Stummf ilmen jedenfalls, in „ Die Nibelungen“, „ Metropolis“ und „ Die Frau im Mond “, spielen Räume, Bauten und Techniken die Hauptrolle. In seinem ersten Tonf ilm, „ M – eine Stadt sucht einen Mörder“, allerdings wollte der Regisseur einen neuen Weg beschreiten: „ Nach den großen Fresken interessierte ich mich für menschliche Wesen, für die Beweggründe ihrer Handlungen.“ Und diese Frage stellt sich zweimal auf ganz unterschiedliche Wei e se , einmal in Bezug auf den Täter, der seinen mörde rischen Trieb als einen äußeren Zwang beschreibt, so, als wäre er selber noch einmal hinter sich, geejagt vom eigenen Dämon, und einmal in Bezug auf die Vertreter der sozialen Ordnungen, der Polizei und der Gangster, die ein Interesse an seiner Verfolgung haben. Zwei Formen von Gewalt. Natürlich ist der Kindermörder viel schrecklicher, aber Angst machen auch die Organisationen der Gangster und der Polizisten. Dazwischen aber gibt es kaum „unschuldige“ Opfer, abgesehen von den Kindern selbst, sympathisch oder wenigstens vertrauenserweckend erscheint hier kaum jemand. (Das ist, was das skandalöse Sujet des Films anbelangt, vielleicht sogar notwendig, denn mit mehr Empathie wäre die Bedrohung vielleicht einfach nicht mehr auszuhalten.) Extreme Formen des Menschlichen und des Gesellschaftlichen, Gier, Wahn, Interesse, Hysterie, Korruption. In eine Beziehung zueinander gebracht, wie es nur dieser Filmemacher konnte. Er entstamme, so Fritz Lang, „einer durchaus bürgerlichen Familie als einziger Sohn des Architekten Anton Lang und meiner im mährischen Böhmen geborenen Mutter Paula.“ Bald schon ist Lang „durchgebrannt“ vom „gutsituierten“ aber offensichtlich beengenden Elternhaus. Er kommt von Wien nach Berlin, um seiner „wahren Berufung“, der Kunst zu folgen. Dazwischen liegen Abenteuer in Holland, Belgien, Afrika: Er ist Zeichner, Kunstschütze, Conferencier im Zirkus. Den Krieg

erlebt er als Freiwilliger im österreichischen Heer. Auf die allerdirekteste Weise erlebt er dabei den Zusammenbruch eines großen Reiches und seiner Ordnungen. Fritz Langs Filme sind Filme über den Zusammenbruch der bürgerlichen Welt. Langs Filme, das ist auch die Darstellung der Seele nach Freud: Das ES (das bewusstlose Be gehren), das ÜBER-ICH (die drohende, strafende Instanz) und das ICH (die freie, entscheidende Person). Wo ES war soll ICH werden! Sagt Freud. Schön wäre es. In der Verhandlungs-Szene schreit der Mörder heraus, dass er nicht ICH hat werden können. Deswegen kann er nicht verantwortlich sein, für das, was er tat. Und das ÜBER-ICH , doppelgesichtig Gangster und Polizist, sagt nur: Das muss weg, eliminiert, ausgerottet werden. Insbesondere der Schränker spricht da Sätze, die verdächtig nach den Nazis klingen, vor denen Fritz Lang in seinem nächsten Film, dem „ Dr. Mabuse“, warnen wollte. Es ist der prekäre Moment, wo der Mörder zum Ausgestoßenen wird, so wie er vorher seine Opfer gesucht hat unter den Kindern. Da ist uns klar, dass die Stadt, die den Mörder sucht, nur die architektonische Überhöhung des Mörders sein kann, der das Opfer e sucht. In „ M – eine Stadt sucht einen Mörder“ hat Lang diese beiden Elemente von ihren äußersten Enden her beschrieben: Das körperliche Begehren und die seelische Deformation in ihrer furchtbarsten Art, in der des „schwarzen Mannes“, und die Stadt als soziales System, als Aktionsgebiet von Männerbünden. Die Frauen sind verhärmt, allein gelassen, sie gehören der Fritz-Lang-Stadt gar nicht wirklich an. Aber wo ist der Autor? An der Oberfflläche hat Fritz Lang so etwas wie einen „ Auffkklärungsf ilm“ im Sinne gehabt, eine Mahnung, die am Ende ganz direkt und ein wenig aufge g setzt noch einmal formuliert wird: Man soll auf die Kinder besser Acht geben. Aber wir haben im ganzen Film niemanden gesehen, der das könnte oder wollte. So wäre, ziemlich tückisch, in dieser Auf forderung auch eine ganz andere verborgen: Um die Kinder

IIM MV VISIER ISIER

zu schützen, müsste sich die Gesellschaft ändern. Aber Fritz Lang ist noch viel tiefer involviert; er ist Verfolgter und Verfolger zugleich, lässt uns Suspense, Schrecken und M itleid an ganz unterschiedlichen Orten und mit ganz unterschiedlichen Personen erleben. Dauernd ändert man die Perspektive, identif iziert sich mit der einen oder der anderen Partei, um sich dann gleich wieder erschreckt zu distanzieren. Man möchte „das Monster“ zugleich verurteilen und kann es nicht in dem Maße, wie es sich das Gericht der Gangster vorstellt; man möchte sich der Rationalität der Verfolger, der Polizei wie der Unterwelt, anschließen und nur noch hof fen, dass der Unhold beseitigt wird, und man kann auch das nicht zur letzten Konsequenz. Die Irritation wirkt weiter.

S SONGTEXT: ONGTEXT: B BALLONMANN ALLONMANN Es war ein Greis, mit seinem Steine, den schob er hoch den Berg hinauf. Wie er macht Rast, einen Atemzug lang, rollt der Stein zurück in den Staub. Leg den Stein ab. Es war ein Greis, am Fels in Ketten, ein stolzer Adler hoch oben sein Gast. Und täglich wuchs das Fleisch dem Greis, was der Adler tags zuvor von ihm fraß. Sag dem Adler ade. Leg den Stein ab. Und siehe, dein Leben ist hin. Ich leih dem Adler meine Augen, er im Tausch mir seine Schwingen, die tragen mich hoch, mein Körper der Stein. So f ind jeder seine Form zu sein. Sag dem Adler ade. Leg den Stein ab. Und siehe, dein Leben ist hin.

IIM M VISIER VISIER Roscha A. Säidow, R egisseurin

„M“ „ M“ iist st ei einn ffast ast hunhunddertjähriger ertjähriger FilmklassiFilmklassiker ker - w was as hhat at ddich ich ddazu azu genau vverführt, erführt, iihn hn ge nau jjetzt e t zt zu zu iinszenieren? nszenieren? M ich haben die großen Fragen des Films unheimlich interessiert: nach Moral, nach Gut und Böse, nach Allgemeingültigkeit, nach Hysterie, Massenauffhhetzung - das ist eine wunderbare Folie um Themen anzusprechen, die auch heute aktuell sind. Dieses große unbekannte Böse, das in der Luft liegt und das die Leute in Zustände versetzt, die gefährlich sind. eine ziemlich ziemlich düstere düstere InszeInsze Kommt ddabei abei nicht nicht eine Kommt nnierung ierung he raus? heraus?

Wir bewegen uns zwischen verschiedensten Genres: auf der einen Seite ein bitterböser Thriller, auf der anderen eine völlig abgedrehte Komödie. Es ist nie ganz klar, wo wir uns bef inden - genauso wie bei der Frage, was richtig ist und was falsch, was gut ist und was böse. Der Zuschauer wird immer wieder hin- und hergeworfen und muss sich neu positionieren. Damit wären wir dann doch ziemlich nah an Fritz Langs „ M“.

Andres Böhmer, musikal. Leiter „M“ „ M“ ist ist Fritz Fritz Langs L a n gs eerster rster Tonfilm. Tonf ilm. Da ist is t Musik GeM usik mehr mehr aals ls nnur ur G effühlsdusel üühlsdusel im im HinterHintergrund. grund. Wie Wie iist st ddas as bei bei der der M Musik, usik, die die dduu m mitit Roscha die B Bühne ühne R oscha ffür ür die ggeschrieben eschrieben hast? hast? Wir haben für unsere Inszenierung vor allem jazzige Lieder verfasst, die in Anlehnung ans Singspiel teilweise die Handlung vorantreiben oder in komprimierter Form wiedergeben. An anderer Stelle sind sie M ittel für Innigkeit und Wahrhaftigkeit im sonst eher skurrilen und überzogenen Treiben des Stücks. Die Arrangements reichen von vollem Bandsound über zarte Duos bis zu choralen a-capellas.


M-E EINE INE STADT STA DT SUCHT S UC H T E EINEN INEN MÖRDER M Ö R DE R S SONGTEXT ONGTEXT „„M“ M“ Im Großstadtirrsinn kannste dich verlieren, wühlste anonym her und hin im M ist. Hinz und Kunz und Müllers Kleene wissen doch nicht, wer er ist. Denn Großstadtf lair hat eines nicht für das Böse ein Gesicht. Dort drüben schlägt der Karl det Frauchen, Alkohol verdreht den Blick. Und Christians Hand ist nur am Rauben, doch seine Hand sucht nen anderen Kick. Und Großstadtf lair hat eines nicht für das Böse ein Gesicht. Alle sind se stark am japsen, jede Woche jibt‘s ‘nen Mord, nee watt ängstijen sich die Leute! Tote Kinder in einem Fort! Tja Großstadtf lair hat eines immer noch nicht für das Böse! Ein Gesicht! Refrain Refrrain: M – eine Stadt sucht einen Mörder Hmmm – eine Stadt sucht einen Mörder Hmmm – diese Stadt sucht ihren Mörder Hmmm – Doch der Mörder zeigt sich nicht.

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CAFE

E ENSEMBLE NSEMBLE REGIE, TE XT, KOMPOSITION Roscha A . Säidow BÜHNE und AUSSTATTUNG Julia Plickat PUPPEN Magdalena Roth KOMPOSITION und MUSIK AL . LEITUNG Andres Böhmer DR AMATURGIE Katrin Gellrich AUSSTATTUNGSASSISTENZ Jonathan Gentilhomme REGIEASSISTENZ Paula Engel, Jost Plate SPIEL Claudia Luise Bose Anna Wiesemeier Freda Winter Richard Barborka Florian Kräuter Lennart Morgenstern Leonhard Schubert BÜHNENBAU Werkstätten des Puppentheaters Werkstatt-Leitung: Michael Morche Atelier-Leitung: Ronald Erdmann

T TEXTNACHWEISE EXTNACHWEISE Börsenverein des deutschen Buchhandels: „ Branchenmonitor Buch, Ausgabe Januar 2 016 “. http:// www.boersenverein.de/10 79 0 03/ Bundesarchiv: Zensurkarten „ M – eine Stadt sucht einen Mörder“. Berlin 1931. Grüling, Birk: „ Serienmörder, Psychopathen und die Faszination des Bösen. Borwin Bandelow über faszinierende Mörder“. In: fflluter. Magazin der Bundeszentrale für politische Bildung. 2 0.01. 2 014. http:// www.fflluter.de/de/130/thema/122 65/. N.N.: „15.0 0 0 Mark Belohnung! Der Massenmörder von Düsseldorf.“ In: Kriminalmagazin. Leipzig 1930. S.16f. N.N.: „ Neue Filme“. In: Frankfurter Zeitung, Morgenblatt, 18 .5.1931. N.N.: „ Selbstjustiz von Bürgerwehren wird nicht akzeptiert.“ In: Die Welt, 14.01. 2 016 . Seeßlen, Georg: „ Bilder für den Mörder“. In: Muth, Jon J.: M . Eine Graphic Novel nach dem Film von Fritz Lang. Ludwigsburg 2 0 0 8 . S. 8 – 19. Statista. Das Statistik-Portal: „ Anzahl der Mordopfer unter 18 Jahren in Deutschland von 2 0 0 0 bis 2 014 “. http://de.statista.com/statistik/daten/studie/16 72 0 8/umfrage/kinder-und-jugendliche -mordopfer-unter-18 -jahren-in-deutschland/. Statista. Das Statistik-Portal: „ Beliebteste Fernsehformate in Deutschland in den Jahren 2 014 und 2 015 “. http://de.statista.com/statistik/daten/studie/171 2 0 8/umfrage/beliebteste -fernsehformate/ Texte z.T. in sich gekürzt.

TECHNISCHE LEITUNG Michael Morche LICHT Enrico Rößler TON Tobias Körner INSPIZIENZ Ingo Bobke AUFFÜHRUNGSRECHTE Thomas Sessler Verlag, Wien schaefersphilippen ™, Theater und Medien GbR, Köln

Das Theatercafé - die gastronomische Versorgungseinrichtung am Puppentheater - ist mittwochs bis sonntags von 12 bis 17 Uhr und zu allen Abendveranstaltungen geöf fnet. Die Angebote reichen vom M ittagstisch über eine reichhaltige Auswahl von Kaf fee & Kuchen am Nachmittag bis hin zu kleinen Snacks für den Abend. Dazu werden handverlesene Weine gereicht. Biere und alkoholfreie Getränke sind ebenfalls ausreichend vorhanden. Außerdem f inden dort regelmäßgig Veranstaltungsreihen des Puppentheaters und des Fördervereins statt und im Bedarfsfall ist es außerdem möglich, das café p. für eigene Veranstaltungen zu mieten. Rufen Sie an: (0391) 54 0 3314 oder schreiben Sie an: cafe@puppentheater-magdeburg.de

PUPPENTHEAT TER MAGDEBURG Warschauer Str. 25 39104 Magdeburg INTENDANT Michael Kempchen KÜNSTLERISCHER LEITER Frank Bernhardt

Programm V der Spielzeit 201 5)16 vom leben ein stück REDAK TION Katrin Gellrich FOTOS Roscha A . Säidow, Jesko Döring DESIGN, LAYOUT, SATZ Jesko Döring Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schrif tlicher Genehmigung der Redaktion.

UNTERSTÜTZUNG UNTERSTÜTZUNG



VE VERBRECHEN RBRECHEN ...... DIE DIE SUCHT, SUCH T, ZU M MORDEN OR DEN ... ... Borwin Bandelow, Autor des Buches „Wer hat Angst vorm Bösen Mann“, im Gespräch über die Ursachen mörderischen Verhaltens 2 0.1. 2 014 | Birk Grüling | G Gibt ibt eess iinn den den Biografien Biograf ien von von Serientätern Serientätern P Parallelen? arallelen? Ja, die gibt es. Zu der Entwicklung von antisozialen Persönlichkeiten, also solchen Menschen, die gesellschaftliche Normen missachten, gibt es zahlreiche Untersuchungen. 6 0 Prozent macht dabei wohl die genetische Vererbung aus, 4 0 Prozent beeinffllussen Umweltfaktoren. Wenn schon die Mutter antisoziale Tendenzen zeigt, ist das häusliche Umfeld auch gleichzeitig nicht das beste. F Fallen allen die die Täter Täter schon schon in in der der Kindheit Kindheit und und JJugend ugend durch durch ihr ihr Verhalten Verhalten auf? auf? Bei 50 Prozent der Gefängnisinsassen mit antisozialen Persönlichkeitsstörungen (APS) lag in früher Kindheit das ADHS -Syndrom vor. Im Alltag f ielen sie als Kinder zuerst durch Gewalt gegenüber anderen Kindern auf. Später kam häuf ig noch sexuelle Belästigung von M itschülerinnen dazu. Ein typisches Phänomen ist auch die Tierquälerei. Menschen kommen für sie so früh noch nicht infrage als Opfer. Quälereien die W an n w ird aus aus den den ersten ersten Quälereien die Lust Lust Wann wird zum M orden? zum Morden? Es geht diesen Menschen in erster Linie um Machtausübung. Der Mörder Jack Unterweger hatte zum Beispiel mehrmals pro Tag einvernehmlichen Sex mit befreundeten Frauen – keine von die sen hat er ermordet. Seine Opfer waren ihm völlig fremde Prostituierte, mit denen er nicht geschlafen hatte. Es ging ihm nur um den endgültigen Machtkick. Der Anblick von wehrlosen Opfern auf dem Boden hat ihm Befriedigung verschaf ft. Der Mörder Jef frey Dahmer wollte seine männlichen Opfer zu willenlosen Zombies machen und aß sie am Ende auf. Anfangs sind solche Verbrechen vor allem Phantasien. Nach der ersten Tat entsteht aber ein so großes Wohlgefühl, dass der Wunsch nach mehr auffkkommt.

Lässt nach weiteren weiteren Morden Morden Lässt sich sich das das Bedürfnis Bedürfnis nach m mitit ei ner Drogensucht Drogensucht vergleichen? vergleichen? einer Ja, auf neurobiologischer Ebene ist das vergleichbar. Das Gefühl von Macht über ein wehrloses Opfer ist so stark, dass sich Serientäter kaum noch zurückhalten können. B öse s ? Schlummert iinn jedem jedem von von uns uns etwas etwas Böses? Schlummert In der Geschichte der Menschheit wurden Dominanz, Macht und Aggressivität immer durch eine Endorphinausschüttung im Gehirn belohnt. Wer bei der Mammutjagd besonders mutig war, wurde schneller Anführer, bekam die schönsten Frauen und konnte so seine Gene in der Welt verbreiten. Antisozial zu sein ging mit einem Überlebens- und Fortpffllanzungsvorteil einher. Daran hat sich bis heute wenig geändert. Ich glaube trotzdem nicht, dass jeder von uns etwas Böses in sich trägt. Es braucht schon Extremsituationen wie Kriege oder schwere Krankheiten, um „normale“ Menschen zu Mördern werden zu lassen. Wie hhoch och iist st ddie ie F rauenquote un ter S erienmörWie Frauenquote unter Serienmörddern? ern? Frauen begehen nur sechs bis zehn Prozent aller Gewaltverbrechen. In diesem Rahmen bewegt sich auch die Frauenquote unter Serienmördern. Dieser geringe Anteil lässt sich entwicklungsgeschichtlich erklären. Die Aufgaben der Frauen waren eher das Versorgen der Kinder, das Sammeln und Verarbeiten der Nahrung. Die Fähigkeit zu jagen oder Menschen zu töten war dagegen eher zweitrangig.

S STATISTIK TATISTIK K KINDERMORDE INDERMORDE

Mordopfer Annie mit Florian Kräuter

Anzahl der Mordopfer unter 18 Jahren in Deutschland von 2 0 0 0 bis 2 014

IIM MV VISIER ISIER Kommissar Lohmann mit Freda Winter Sie W Wie ie ffahnden ahnden Sie aals ls P rof iler nnach ach dem dem Profiler Massenmörder? Massenmörder? Was Sie total vergessen können, ist die M itarbeit des Publikums. Die interessieren sich doch nur für die Mülltrennung. Irgendwas ist da in der Kindheit schief gelaufen. Das Wichtigste sind eigentlich M ilchbrötchen. Und Akten sortieren, genau, Akten, Akten. H aben Sie Sie sschon chon ei nmal einen einen Mörder Mörder kennen kennen Haben einmal ge lernt? gelernt? Ja, ganz früher, aber daran erinnere ich mich sehr ungern. Da sprechen Sie mal lieber mit dem M inister. Seine Schnupfnase kommt ja nicht von ungefähr.

IIM M VISIER VISIER

K Kinder inder uunter nter 1144 JJahre a h re Jugendliche Jugendliche 114-18 4 -18 Ja Jahre h re

S SPIELTERMINE PIEL LTERMINE

S Sie ie w waren aren ddas as lletzte etzte Mordopfer Mordopffer de dess uunbenbe kannten kannten T Täters. äters. Was Was a hat hat Sie Sie vverleitet, erleitet, ddem em Mörder Mörder zu zu vertrauen? vertrauen? Der Luftballon. So groß, so rot… Haben Haben Sie Sie denn denn von von Ihrer Ihrer Mama Mama noch noch nie nie einen Luftballon Luftballon bbekommen? ekommen? einen Nicht so einen schönen. Und Und der der M Mann ann ddahinter, ahinter, der der war war Ihnen Ihnen nicht nicht verdächtig? verdächtig? Wieso? Er hat mir doch was geschenkt. Was Was iist st ddas as Schlimmste Schlimmste am am ermordet ermordet Werden? Werden? (kichert) Dass man nichts mehr essen kann…

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PR E M I ER E 02. April | 2 0 :0 0 Uhr Sonntag 03. April | 17:0 0 Uhr Donnerstag 14. April | 2 0 :0 0 Uhr Freitag 15. April | 2 0 :0 0 Uhr Samstag 16. April | 2 0 :0 0 Uhr Sonntag 17. April | 17:0 0 Uhr Montag 27. Juni | 21:0 0 Uhr www.puppentheater-magdeburg.de

www.kein-taeter-werden.de


... ... UND U ND STRAFE ST R A FE S SONGTEXT: ONGTEXT: P PÖBELCHOR ÖBELCHOR Watt kannse denn die Polizei? N ISCHTE! N ISCHTE! Da kiektse nur die Polizei? K I EKTSE! K I EKTSE! Und ditt frisst unsre Steuern? Und ditt will unser Jeld? Ma is se grün die Polizei SCH UTZMANN! WACHMANN! Dann isse blau die Polizei BLAUM ANN! NA K I EK M A AN! Und watt kommt als nächstet? Wie dreht sich denn die Mode? Schweinerei! Allet Lüge! Schweinerei! Ick bin besorgt! Schweinerei! Euch wähl ick nich mehr! Schweinerei! Dann gründen wir ne BÜRGERWEH R!

IIM MV VISIER ISIER

S SELBSTANZEIGE ELBSTANZEIGE Ballonmann H einrich mit Anna Wiesemeier

Sie Sie ssind ind unweit unweit des des Tatorts gesichtet T atorts ge sichtet worden. worden. S Sind ind Sie Sie dder er Mörder? Mörder? Nein… Ich?... Aber ich bin’s doch: Heinrich, euer Heinrich, der Ballonmann. Ich habe meine Ohren überall. IIst st IIhnen hnen ddann ann etwa etwa am am Tatort Tatort etwas etwas BesondeBesonde res aufgefallen? res aufgefallen? M ir? Am Tatort? Ich bin doch blind. Ich war am Tatort?

IIM MV VISIER ISIER Polizist Ernst mit Leonhard Schubert H Hand and aaufs ufs H Herz: erz: W att kkannse annse denn, denn, die die Watt Polizei? Polizei? Watt heißt hier, watt kannse denn? Sie müssen sich mal die Aufgabe ansehen, mit der wir konfrontiert sind. Wir suchen sozusagen ein Phantom! Es ist ja nicht so, dass da eine konkrete Personenbeschreibung vorliegt, die ich einfach überprüfen müsste. Da ist irgend so ein Irrer draußen. Die Stadt ist ja auch voll von Verdächtigen, hier leben zwei M illionen Menschen. Watt kannse denn, die Polizei? Wir sind Tag und Nacht auf den Beinen. Wir tun, was wir können. Ich bin total fertig! W Was as ssagen agen Sie Sie dden en M Müttern, üttern, ddie ie iimmer mmer noch noch nnicht icht w issen, wer wer der der Mörder Mörder ihrer ihrer Kinder Kinder ist? is t ? wissen, Gar nichts sag ich denen. Ich hab keene Zeit mit denen zu reden, weil ich auf der Suche nach dem Mörder bin!

SELBSTJUSTIZ SELBSTJUSTIZ V VON ON B BÜRGERWEHREN ÜRGERWEHREN WIRD WIRD NICHT NICHT A AKZEPTIERT KZEPTIERT 14.01. 2 016 . Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hat eindringlich vor sogenannten Bürgerwehren gewarnt, die den Schutz von Bürgern ohne jegliche Rechtsgrundlage in die eigenen Hände nehmen wollen. „ Es ist nicht die Aufgabe von Bürgerwehren oder anderen selbst ernannten Hobby-Sherif fs, Polizei zu spielen“, sagte der M inister. Die Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung „ist und bleibt Aufgabe des Staates“, stellte Maas klar. Das staatliche Gewaltmonopol dürfe niemand infrage stellen: „ Selbstjustiz werden wir nicht akzeptieren.“ (dpa)

1 5 0 0 0 M a r k B e l ohn ung ! W ie de r e in K i n d e r m or d! E l s i e B e c k m a n n , a c ht J a h re a l t , w o h n h a f t g e w e s e n M a r i e n s t r. 5 1 0 / I V , b e i d e r M u t t e r , wu r d e h e u t e g e g e n 1 4 U h r i n e i n e m G e b ü s c h a n d e r W o h l i t z e r C h a u ss e e , N ä h e K i l om e t e rs t e i n 7 , 3 , m i t s c h w e r e n V e r l e t z u n g e n t ot a u f g e f u n d e n . / I c h b i n d e r M örder! I ch bin’s gewesen! I ch hab’s getan! I ch bin der M örder! I ch hab’s getan! I ch bin der M örder! I ch hab’s getan! / H er rgott noch m a l ! H i m m e l h e r rg o t t ! F r ä u l e i n ! ! ! D ö n h o f f 3 6 0 0 ! / P re sse u n d P u bli k u m. P re sse u n d Publikum… haben S ie’s, F räulein? / J a. / S ind… sind die wir ksamsten Bundesgenossen der K r iminal polizei! / J a? J a… A ugenblick… S elbstbezichtigung des K indermörders. / A ch, D u lieber G ott! H allo, ja… wie… aber M enschenskind, nun seien S ie doc h n ic ht s o a u fg e re g t ! … S o … N a … D as ist schon der D r itte, der’s unbedingt g e w e s e n s e i n w i l l . E i n e r i n H a m b u rg , e i n e r i n D r e s d e n u n d … wi e ? … N a j a , s c h ö n , g e h e n S i e a u f j e d e n F a l l h i n , vi e l l e i c h t i s er’s wir klich. Was denn? / (…) / Verbindung m i t F e r n a m t D r e s d e n , P ol i z e i p rä s i d i u m . / M e n sc h , q u a tsc h e n S i e doc h n ic ht ! I c h kenn S ie doch ganz genau! S ie haben ja’n G r ö ß e n w a h n ! D a m a l s b e i m B a n ke i n b r u c h in der K leiststraße, da wollten S ie’s auch g e w e s e n s e i n ! / A w e r , H e r r G om m i s s a r , ic h m u ss doc h sc h l ie ßl ic h s e l bst a m b e ste n wissen, ob’chs gewäsen bin. I ch will ja ooch ger n berseenlich… / J awoll, das glaub ich! A uf Staatskosten nach B erlin fahren, was? K ön n t I h n e n s o p a s s e n ! … J a … P ol i z e i p rä s i d i u m D r e s d e n ! J a … b i t t e… n e i n , ach wo… leider nein, H er r C hefredakteur … eine der üblichen S elbstbezichtigungen! (…) Z um K otzen, diese K erls! (…) / N a, gomm i c h d e n n n u w e n i c h s t e n s i n d e Z e i d u n g? H e r r G omissar? / J a, in die Witzblätter. ZENSUR K A RTEN zu „ M“, 1930 Prüf-Nr. 2 8 843 Antragsteller: Nero-Film Aktiengesellschaft, Berlin W 8 Haupttitel: „ M“ M it Rot eingerahmte Stellen bezeichnen fehlende Sequenzen bzw. möglicherweise noch vor der Pre miere geschnittene Szenen. Zulassungskarten für Bildstreifen sind öf fentliche Urkunden im Sinne des §2 6 7 Reichsstrafge g setzbuchs. Ohne amtlichen Stempel sind sie ungültig. Änderungen dürfen nur von der Filmprüfstelle vorgenommen werden.

puppentheater: www.puppentheater-magdeburg.de p uppent heater: w w w.puppent heater-magdeburg.de www.figurenspielsammlung.de ffigurenspielsammlung: igurenspielsammlung: w w w.f igurenspielsammlung.de Internationales Figurentheaterfestival: www.blickwechselfestival.de Internat ionales F igurent heater fest ival: w w w.blickwechselfest ival .de facebook: www.facebook.com/puppentheater facebook: w w w.facebook .com/puppent heater


GESELLSCHAFT GESELLSCHA FT DIE DIE FASZINATION FASZINATION DES DES BÖSEN BÖSEN Borwin Bandelow, Autor des Buches „Wer hat Angst vorm Bösen Mann“, im Gespräch über faszinierende Mörder | 2 0.1. 2 014 | Birk Grüling | Psychopathen und und S erienmörder tauchen Psychopathen Serienmörder tauchen in in uunzähligen nzähligen Romanen, Romanen, Filmen Filmen und und Serien Serien auf. auf. Was Was ffasziniert asziniert uns uns an an iihnen? hnen? Ein guter Krimi lebt von dem Auf und Ab der Gefühle. Ab dem ersten Auftritt des Mörders wird unsere Angst systematisch aufge g baut. Schnappen am Ende die Handschellen zu, schüttet der Körper Endorphine aus. Die Faustregel für Krimimacher ist: Je größer die Angst, desto stärker die Glücksge fühle der Zuschauer und Leser, und dazu braucht es schon einen brutalen Mord samt Pathologen, Spurensicherung und einer Portion Maden in der Leiche. Das erklärt den Trend zu besonders brutalen Serientätern auf der Leinwand oder im Roman. ebenso faszifasziSind Sind S Serientäter erientäter iim m rrealen ealen L Leben eben ebenso nierend? nierend? Ein gutes Beispiel dafür war der Mörder Jack Unterweger. Er übte zu Lebzeiten auf Menschen eine große Anziehung aus. Seine Romane aus der Haft wurden Bestseller, sogar verf ilmt (zum Beispiel „ Fegefeuer“), und er war in der Kulturszene angesehen. Täter wie er sind hochintelligent,

kontrolliert, charismatisch und können auch ihre Opfer für sich einnehmen. Der Widerspruch zwischen einem bürgerlichen Leben und dem Bösen macht sicherlich eine weitere Faszination aus. Gerade Serientäter müssen unauf fällig unter M itmenschen leben können, um ihre Taten über längere Zeit begehen zu können und nicht schon beim ersten Mord geschnappt zu werden. Frauen an an den den Tätern? Tätern? Gerade Gerade Was W as ffasziniert asziniert Frauen bekommen ungewöhnlich ungewöhnlich viele viele LieLie S erienmörder bekommen Serienmörder G e f ä n g n is . bbeserklärungen eserklärungen im im Gefängnis. Dafür gibt es verschiedene Erklärungsansätze. Einer davon ist das sogenannte „ Rotkäppchen-Syndrom“: Diese Frauen empf inden eine krankhafte Faszination für das Animalische. Ihre Liebe setzt das intelligente Gehirn außer Kraft, und die Frauen suchen nur noch nach starken Alphamännchen. Eine weitere Erklärung ist das „ Amiga--Syndrom“ („ Aber meiner ist ganz anders“). Die grausamen Taten des Mörders schreiben die Frauen dabei unglückseligen Umständen zu. Liebe oder Glaube könnten ihn retten und aus ihm wieder ein rechtschaf fenes Wesen machen, so ihre Überzeugung.

IIM MV VISIER ISIER

S SONGTEXT: ONGTEXT: P PÖBELCHOR ÖBELCHOR

Pöbel Nasenmann mit Richard Barborka

Man sagt, der H immel ist blauer, das Gras ist grüner dort oben im bürgerlichen Glück. Man sagt, die Luft ist satter, das Essen reich. Doch ditt bringt mir meine K indheit nich zurück! Meine Mutter war ne Hure, mein Vater schlug sie tot, hier unten im düsteren Zwielicht. Sie müssen schon entschuldijen, dem Studium blieb ich fern. Ditt Leben war mit wichtijer, ich überlebe gern. Und so‘n Ganovenleben – ditt hat doch och watt! M it zwölfe nach New York, ein Seebär nahm mich mit, und ick dumme Gans dacht‘, ick wär verliebt. Tja! M it vierzehn kannt ick alles, mir macht keener mehr watt vor. Doch ditt bringt mir meine K indheit nicht zurück. Man sagt, der H immel ist blauer, das Gras ist grüner dort oben im bürgerlichen Leben. Der Kahn schaukelte schwer und brachte mich zurück zu dir: Ganovenwelt, Abschaum, Dreck! Watt würd ick für dich jeben ... ditt hat doch och watt! Ja, so‘n Ganovenleben, ditt hat doch och watt.

STATISTIKEN ST ATISTIKEN Beliebteste Bücher in Deutschland 2 015 (Umsatzverteilung des deutschen Buchmarkts innerhalb der Warengruppe Belletristik)

Beliebteste Fernsehformate in Deutschland 2 015 (Anteil der Befrragten, welche die betref fenden Sendungen gern sehen)

46,6 46,6 % Nachr icht en 16 ,0% 16,0% Son s t iges 5 , 3% 5,3% Fa nt as y, S .F F.

28,3 28, 3 % In fo-Sendu ngen au s der Reg ion

53,4% 53,4% Er z ä h lende L it erat u r

28,1 2 8,1 % K r imiser ien u nd K r imina l f i lme 27,0 27,0 % Spor t über t rag u ngen

25, 2% 25,2% Spa nnu ng

Sie ssind ind heute heute mit mit Sie ddabei abei auf auf ddem em M Mariana ri an nenplatz. Was Was treibt nenplatz. treibt Sie Sie auf auf die die Straße? Straße? Dieser Kindermörder, der macht uns total fertig. Und die Polizei versagt, dass es eine Schande ist. Überall wird nur gestrichen und gekürzt - und dann traut sich keiner mehr vor die Tür. Wovor Wovor haben haben Sie Sie ddenn enn aam m meisten meisten Angst? A n g st ? Natürlich, dass der Kindermörder meene Kleene wegholt! Und dann bezichtigt einen auch noch andauernd irgendjemand, der Mörder zu sein. Das ist wirklich grauenhaft. Obwohl ich ja den Verdacht hab, dass mein Nachbar nicht so ganz koscher ist. Also, wenn Sie mal prüfen könnten, ob nicht der Huse… also, ich bin ja der festen Überzeugung, der Huse isses.

IIM M VISIER VISIER TV-M ann mit Lennart Morgenstern Sicherheit! Sicherheit! ffordern ordern Leute. Können ddie ie L eute. K önnen Sie Sie Massenhysterie ssich ich diese diese M assenhysterie eerklären? rklären? Das Volk ist in Angst. Die Angst ist begründet durch den Mangel an Sicherheit. Durch Terror. Angst. Terror. Sicherheit, fordern die BürSie? ger. Ja. Und Und was was fordern fordern Sie? Natürlich auch Sicherheit! Sicherheit in erster Linie. Ich habe ja Angst. Angst, die Quote nicht zu erfüllen.


LEBENSART/GESUNDHEIT

MAGDEBURG KOMPAKT

4-2016

29

Einstimmigkeit beim VSB

D

er Verein für Sporttherapie und Behindertensport 1980 Magdeburg e.V. hat zur Mitgliederversammlung geladen, um auf das erfolgreiche vergangene Jahr zurückzuschauen und um einen Ausblick auf die Zukunft zu werfen. Freundliche Grußworte, ein Video zur Erinnerung an die 35Jahr-Feier im Oktober 2015, Ehrungen einiger Mitglieder und natürlich die Wahlen bestimmten das Programm der Versammlung in den Räumen der Industrie- und Handelskammer am Alten Markt. Der VSB 1980 gehört laut Rainer Voigt, Präsident des Stadtsportbundes Magdeburg e.V., zu den bedeutendsten Vereinen des Landes Sachsen-Anhalt. Von einst 170 Personen in der Gründungsphase im Jahr 1980 ist die Zahl der Mitglieder auf inzwischen 2545 Personen angestiegen. 14 festangestellte Mitarbeiter und 17 Übungsleiter auf Honorarbasis sorgen sich um die Mitglieder, die diversen Sportgruppen und den reibungslosen Ablauf des Vereinsalltags. „Die positive Entwicklung des Vereins spricht für die gute Qualität unserer Arbeit und dafür, dass Bedarf vorhanden ist“, sagte Manfred Parchatka, der bei der Versammlung zum Schatzmeister ernannt wurde. Der Posten musste neu besetzt werden, da Magdalena Ochmann nach 16 Jahren ihr Amt als Schatzmeisterin niederlegte. Sichtlich traurig waren die Mitglieder des Vorstandes und die anwesenden Mitarbeiter über diese Entscheidung. Magdalena Ochmann versprach jedoch dem Verein als aktives Mit-

glied und als Ehrenrat erhalten zu bleiben. Als weitere Ehrenräte wurden Ingrid Frömming und Bruno Dimanski bei der Mitgliederversammlung bestätigt. Zu den Kassenprüfern wurden Theresia Schinlauer, Wolfgang Frömming und Peter Zenk ernannt. Zudem erfolgte die Wahl des Vorstandes – ebenfalls, wie bei der Wahl der Ehrenräte und Kassenprüfer einstimmig. Den Vorstandsvorsitz hat nun Jens Strakkeljan inne, sein Stellvertreter ist Rüdiger Koch. Wie erwähnt, übernimmt Manfred Parchatka das Amt des Schatzmeisters. Als weitere Mitglieder wurden Almuth Steinhoff, Michael Wolf, Andreas Dörner und Reinhard Gurcke in den Vorstand gewählt. (th)

Neu gewählt – der Vorstand des VSB (v.l.n.r.): Reinhard Gurcke, Jens Strackeljan (Vorsitzender), Rüdiger Koch (stellvertretender Vorsitzender), Almuth Steinhoff, Manfred Parchatka (Schatzmeister), Geschäftsführer Jörg Möbius, Michael Wolf sowie Andreas Dörner. Foto: Peter Gercke

VSB 1980

Am Anfang war das Wort … Alles begann einmal klein - genauso wie wir. Jetzt wollen wir wachsen und suchen Sie, konzeptionell denkend, erfahren im Marketing und engagiert im Verkauf. Wir möchten Ihre Ideen - Sie ein Umfeld mit einem kreativen Team. Ihr Anfang sind ein paar Worte... post@magdeburg-kompakt.de

Große Diesdorfer 104a 39110 Magdeburg Tel.: 0391/ 5 61 65 14 www.vsb-magdeburg.de


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4-2016

SPORT

MAGDEBURG KOMPAKT

Magdeburger Weiße Flotte

FAHRPLAN Vorsaison 2016 15. März - 30. April Mo.

Di.

Mi.

Do.

Fr.

Sa.

So.

11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 14:30 Uhr Westerhüsen 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Schönebeck) 11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 14:30 Uhr Westerhüsen 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Schönebeck) 11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 17:00 Uhr Wasserstraßenkreuz (Große Acht) 13:30 - 14:30 Uhr Stadtfahrt 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Schönebeck) 10:00 - 14:00 Uhr Wasserstraßenkreuz (Große Acht) 11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 14:30 Uhr Westerhüsen 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Schönebeck) 11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 14:30 Uhr Westerhüsen 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Schönebeck) 11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 17:00 Uhr Wasserstraßenkreuz (Große Acht) 13:30 - 14:30 Uhr Stadtfahrt 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Schönebeck) 11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 17:00 Uhr Wasserstraßenkreuz (Große Acht) 13:30 - 14:30 Uhr Stadtfahrt 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Schönebeck)

Tickets und Reservierungen Schifffahrtsbüro am Petriförder Petriförder 1 | Tel.: 0391 - 5 32 88 91 www.weisseflotte-magdeburg.de

Tourist-Information Ernst-Reuter-Allee 12 | Tel.: 0391 - 8 38 04 03 www.magdeburg-tourist.de

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Magdeburger Weiße Flotte

Tickets und Gutschein hier einlösen: Schifffahrtsbüro am Petriförder Petriförder 1 ● 0391 - 5 32 88 91 www.weisseflotte-magdeburg.de

2,- Euro-Gutschein beim Kauf einer Karte der Weiße Flotte GmbH. Nur gültig in der Saison 2016. Ein Gutschein pro Fahrt und Person gültig.

Eine Revolution auf dem Rasen Ab nächster Saison soll der Videobeweis im Fußball weltweit getestet werden. Beim FCM kann man sich mit der sich abzeichnenden Entwicklung durchaus anfreunden. Von Rudi Bartlitz

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nmitten der Wirren der letzten Wochen um das FIFA-Desaster und die Wahl eines neuen Oberaufsehers des korrupten Fußball-Weltverbandes ist eine fulminante Entscheidung im KickerWesen ein wenig an den Rand geraten: Die FIFA-Regelhüter haben einer Testphase für den Videobeweis zugestimmt. Für die beliebteste und weitverbreitetste Sportart des Erdballs bedeutet dies nichts Geringeres als – Grünes Licht für eine Revolution. Denn: Jahrzehntelang hatte sich der als erzkonservativ verschriene International Football Association Board (IFAB) gegen Eingriffe in das festgefügte Regelwerk gesperrt, heißt: gegen die Nutzung technischer Möglichkeiten. Dabei konnte man sich der lebhaften Unterstützung diverser Präsidenten der FIFA, von kontinentalen Vereinigungen wie auch der einflussreichsten nationalen Verbände sicher sein. Immer wieder hieß es, gerade das Beharren auf im Grunde fast einhundert Jahre unveränderten Regeln mache weltweit die Faszination des Fußballs aus. Damit ist es nun vorbei. Plötzlich ging es ganz schnell. Erst die Einführung der Torlinientechnik, nun die Testphase für den Videobeweis. Von der Saison 2017/2018 an sollen endlich strittige Tor- und Strafraumszenen in Tateinheit mit fragwürdigen Roten Karten auf den Prüfstand der Technik kommen. Eigentlich nur konsequent, sollte man meinen, denn das Spielfeld wird ja auch nicht mehr mit Fackeln beleuchtet. Noch kurioser: Jeder im Stadion kann auf seinem Smartphone heute spätestens zehn Sekunden nach einem grauenhaften Fehlentscheid sehen, wie es wirklich war. Nur einer nicht, der Referee, der tumbe Tor, der schaut ratlos drein, dem sind die Hände gebunden. Selbst wenn noch nicht feststeht, wie die Versuchsphase genau aussehen wird, weil einfach Erfahrungen fehlen, eines scheint bereits heute sicher zu sein: Ein Zurück wird es nicht mehr geben. Über Schicksale und Völkerfreundschaften entscheidet bald nicht mehr allein eine uralte Instanz, ein herri-

scher Mann mit einer Pfeife im Mund. Zwei Methoden sollen, so hört man, vielleicht schon erstmals im Sommer bei der „Copa America“ in den USA getestet werden. Einfach gesagt, könnte es so aussehen: Entweder die Entscheidungsgewalt bleibt grundsätzlich bei den Referees, und eine Art Oberoder Videoschiedsrichter schaut sich eine strittige Szene noch einmal genauer auf dem Bildschirm an. Andere Möglichkeit: Die Teams erhalten ein sogenanntes Challenge-Recht, das heißt, sie können (ein-, zwei- oder dreimal pro Halbzeit) beantragen, dass eine Szene noch einmal genauer angeschaut wird. Und der deutsche Fußball, gewöhnlich eher vorsichtig im Umgang mit allem Neuen und lange als dunkler, tendenziell irrer Romantiker des Spiels mit dem Lederball angesehen, schreitet munter mit voran. Der DFB mit der ersten Bundesliga hat sich sogar als Proband angeboten. In der ersten Saison – das wäre dann von der nächsten Spielzeit an – soll dieses Testverfahren hierzulande noch im Offline-Modus laufen, was bedeutet, dass sich für Spieler, Trainer, Schiedsrichter und Zuschauer erst einmal nichts ändert. „Wir müssen Erfahrungen sammeln“, sagt Herbert Fandel, der Vorsitzende der DFBSchiedsrichter-Kommission, „und wir können beispielsweise auch vom Hockey lernen.“ Denn dort hat man, genauso wie beim Eishockey, American Football, Rugby, Volleyball, Basketball, Kanu, Ski alpin, Ringen und weiteren Sportarten überwiegend positive Erfahrungen mit dem Videobeweis gesammelt. Für die Traditionalisten im Fußball – und davon gibt es auch in Deutschland mehr, als man gemeinhin annehmen möchte – kommen jetzt schwere Zeiten zu. Sie werden es nicht schaffen, das Rad der Zeit anzuhalten oder gar zurückzudrehen bis zu den alten Chinesen, die dieses Spiel erfanden und den Ball noch mit Tierhaaren füllten. Und sie werden es auch nicht durchsetzen, dass die Torlatten wieder von den Spielern auf den Platz getragen und die Seitenlinien mit Sägemehl gestreut werden. Traditionalisten, wir erinnern uns, das sind solche, die noch vor drei, vier Jahren das Hawk Eye, die Torlinien-Kamera, als Teufelszeug verdammten. Argument eins: zu teuer. Argument zwei: Ach, was soll der Quatsch? Heute, nach gerade einmal acht Monaten in der Bundesliga, schert sich keiner mehr darum, da gehört das gläserne Auge fast schon zum Alltag. „Das ist ein guter Tag für den Fußball", sagte auch Markus Merk, als er von der Entscheidung der Regelhüter erfuhr. Der frühere FIFA-Schiedsrichter, jetzt TV-Oberschiedsrichter bei Sky, könnte einer der Videoschiedsrichter sein, die künftig in einem technisch aufgepäppelten Kleintransporter hinter den Stadionwällen oder in einer Tribünenkabine die heiklen Szenen analysieren und rufen: „Schiedsrichter ans Telefon!" Dann wird ein Pfiff entweder bestätigt oder eine hanebüchene Entscheidung rückgängig gemacht. Kein Zweifel, es wird auch mit dem Videobeweis weiterhin umstrittene Szenen geben. Aber selbst


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Von der Saison 2017/2018 an sollen mit dem Videobeweis strittige Tor- und Strafraumszenen in Tateinheit mit fragwürdigen Roten Karten auf den Prüfstand der Technik kommen.

wenn nur neun von zehn krassen Fehlentscheidungen korrigiert werden können, wäre das nicht eine wunderbare Erfolgsquote auf dem Weg zu mehr Gerechtigkeit? Denn der Fußball ist heutzutage dummerweise kein fröhlicher Kick im grünen Gras mehr, sondern ein Zirkus, in dem es um Existenzen und Emotionen geht. Ein falscher Pfiff kann den Abstieg bedeuten und die Welt eines Fans aus den Fugen sprengen. Dieser Februar-Samstag, als der Daumen für den Videobeweis hochging (FIFA-Präsident Gianni Infantino: „Ein historischer Tag“), war ein guter Tag für alle – vor allem für die Schiedsrichter. Sie waren bisher die traurigen Clowns und Prügelknaben im Zirkus. Als Kanonenfutter wurden sie an die Front geschickt und mit der Eigenverantwortung für ihre Entscheidungen im Kugelhagel allein gelassen. Und wie sieht man nun beim regionalen Aushängeschild, dem 1. FC Magdeburg, die ganze Entwicklung? „Prinzipiell bin ich für den Videobeweis“, sagte Cheftrainer Jens Härtel im Gespräch mit Magdeburg Kompakt. „dafür geht es einfach im Fußball heute um zu viel. Man muss nur aufpassen, dass durch die Unterbrechungen, die ein Nachbetrachten auf dem Bildschirm zwangsläufig mit sich bringen, nicht der Charakter des Spiels verloren geht. Ich muss es mir als Trainer eben genau überlegen, wann ich den

Joker ziehe. Ansonsten glaube ich, dass diese neue Methode, hätte sie schon früher zur Verfügung gestanden, im Verlauf der Drittligasaison die eine oder andere schwerwiegende Fehlentscheidung gegen uns verhindert hätte. Ich erinnere nur an das Gegentor in Köln oder die Gelb-Rote Karte gegen Niklas Brandt.“ Und noch eines ist Härtel wichtig: „Ich denke, es wäre vor allem eine große Entlastung für die Schiedsrichter.“ Auf einer Wellenlänge mit seinem Trainer schwimmt FCM-Kapitän Marius Sowislo. „Ich stehe der Sache ausgesprochen offen gegenüber“, erklärte er. „Das Spiel ist derart schnell geworden, dass nur Bruchteile von Sekunden verbleiben, um eine Entscheidung zu treffen. Es ist also vor allem eine Hilfe für die Referees. Und wir dürfen nicht vergessen, heute haben wir es im Spitzenfußball mit Unternehmen zu tun, da kann jede Fehlentscheidung auf dem Rasen zu Entwicklungen führen, die sogar die berufliche Existenz von Vereinsangestellten, also auch von Spielern, gefährden können.“ Nicht ganz so optimistisch sieht es zunächst ExBundesliga-Profi Maik Franz, heute Assistent der FCM-Geschäftsführung. „Ich bin da noch ein bisschen skeptisch. Ich sehe zumindest die Gefahr, dass sich der Fußball, wie wir ihn kennen und lieben, verändern könnte. Was ich meine: Hat beispielsweise

ein Team gerade eine Druckphase, könnte der gegnerische Trainer durch einen nicht berechtigten Videobeweis dazwischenfahren, so den Rhythmus zerstören. Außerdem haben doch gerade umstrittene Schiedsrichterentscheidungen immer wieder für Gesprächsbedarf gesorgt, ich sage nur WembleyTor. Andererseits, es ist etwas total Neues, man sollte es vielleicht auch nicht zu negativ sehen, einfach erst einmal abwarten, wie die Tests verlaufen.“ Um allen Fehlinterpretationen vorzubeugen: Auf absehbare Zeit wird der Videobeweis, schon aus Kostengründen, den höchsten Spielklassen vorbehalten bleiben. Dort, wo es neben der Ehre möglicherweise um ein bisschen Kleingeld geht. Aber angesichts der rasant voranschreitenden technischen Möglichkeiten sollte nichts mehr ausgeschlossen werden, später nicht einmal mehr für die unteren Klassen. Wer weiß, denn wer hätte einst gedacht, dass wir mit dem GPS heute ja schon den kleinsten Feldweg finden, mag er sich noch so abgelegen irgendwo in der Pampa dahinschlängeln. Vielleicht kann selbst diese Geschichte mit tragischem Ausgang als Plädoyer für Kameras am Spielfeldrand herhalten: In Argentinien ist im Februar ein Schiedsrichter wegen einer Roten Karte erschossen worden. Könnte er noch reden, er hätte vermutlich für den Videobeweis gestimmt.


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Wenn die Knochen brüchig werden Osteoporose tritt vor allem im höheren Lebensalter auf. Von Jacqueline Heß

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steoporose ist die häufigste Knochenerkrankung in Deutschland. Hierbei verliert das Skelett an Stabilität und das Risiko für Knochenbrüche steigt. Der Statistik zufolge sind in Deutschland 7,8 Millionen, meist ältere Menschen, von einer behandlungsbedürftigen Osteoporose betroffen. Im Körper haben wir im Erwachsenenalter etwa 212 Knochen, die circa 12 bis 15 Prozent des Körpergewichts ausmachen. Bis etwa zum 30. Lebensjahr nimmt die Knochenmasse des Menschen zu. Danach baut der Körper natürlicherweise jährlich etwa ein halbes bis ein Prozent wieder ab. „Bei Osteoporose nimmt die Knochenmasse über das natürliche Maß hinaus ab, gleichzeitig ändern sich Struktur und Knochenqualität“, so Prof. Dr. Jörn Kekow, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Rheumatologie der HELIOS-Fachklinik VogelsangGommern. Zu Beginn macht sich eine Osteoporose kaum durch Symptome bemerkbar. „Schreitet der Knochenschwund jedoch fort, treten Knochenbrüche scheinbar ohne erkennbare Ursache auf. Langfristig führen solche Wirbelkörperbrüche zu einem Größenverlust von mehreren Zentimetern, der Ausbildung eines Rundrückens und einer verstärkten Krümmung der Lendenwirbelsäule nach vorn“, so PD Dr. Stefan Piatek, Stellvertretender Direktor der Universitätsklinik für Unfallchirurgie Magdeburg. Bei der Diagnostik erfolgt zunächst eine Befragung des Patienten zu Risikofaktoren einer Osteo-

Prof. Dr. Jörn Kekow, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Rheumatologie der HELIOSFachklinik Vogelsang-Gommern

Ein Gleitschraubennagel zur Versorgung eines hüftgelenknahen Bruches.

porose und anschließend wird die Knochendichte gemessen. „Dafür verwenden wir die DXA-Messung. Bei Knochenschwund ist diese Dichte vermindert. Die Untersuchung ist schmerzfrei und dauert nur wenige Minuten. Auch bildgebende Verfahren wie Röntgen und CT/MRT werden zur genauen Diagnostik genutzt. Im Röntgenbild sehen von Osteoporose betroffene Knochen im Vergleich zu gesunden Knochen dunkler aus, weil sie mehr Strahlen durchlassen“, so Prof. Kekow. Eine Osteoporose kann verschiedene Ursachen haben. Dazu gehören beispielsweise Untergewicht mit einem BMI unter 19 kg/m2 und eine zu niedrige Kalziumaufnahme. Auch zu wenig körperliche Aktivität, Vitamin-D-Mangel, ein Diabetes mellitus, eine langfristige Einnahme bestimmter Medikamente, aber auch Gene können eine Osteoporose begünstigen. Frauen sind in der Regel häufiger betroffen, vor allem nach den Wechseljahren aufgrund des Östrogenmangels. Ab einem Alter von 70 Jahren tritt die Erkrankung bei beiden Geschlechtern ähnlich häufig auf. Ziel der Therapie ist die Reduktion von Risikofaktoren und damit die Verhinderung von Frakturen. Bei der medikamentösen Behandlung gibt es heute verschiedene Ansätze. Zum einen kann ein vermehrter Knochenabbau gestoppt werden, zum anderen kann die Knochenneubildung stimuliert werden. Prof. Kekow empfiehlt: „Zunächst kann man aber auch selbst versuchen, den Kalzium- und Vitamin-D-Stoffwechsel zu optimieren. Bei Kalzium sollte täglich eine Zufuhr von 1000 mg erfolgen z. B. durch Nahrung wie Milch, Hartkäse, Quark oder auch Mineral- oder Leitungswasser. Optimal wäre es auch, sich jeden Tag etwa eine halbe Stunde in der Sonne aufzuhalten, damit der Körper Vitamin D bilden kann. Außerdem kann bei Osteoporose auch sportliche Betätigung hilfreich sein, u.a. auch zur Verbesserung der Koordination und damit zur Minderung der Fallneigung.“

Fotos: Uniklinik Magdeburg

PD Dr. Stefan Piatek, Stellvertretender Direktor der Universitätsklinik für Unfallchirurgie Magdeburg

Das Behandlungsziel bei Knochenfrakturen ist die frühzeitige Wiederherstellung der Beweglichkeit einschließlich der Schmerzreduktion und damit der Selbstständigkeit. Durch Knochenbrüche verlieren viele Patienten einen großen Teil ihrer bisherigen Lebensqualität. „Besonders häufig bei OsteoporosePatienten sind Wirbelkörperbrüche-, Oberarmkopfund Handgelenksbrüche sowie hüftgelenknahe Brüche (Schenkelhalsbrüche, pertrochantäre Brüche). Frühes Operieren, sofern erforderlich, kann Komplikationen vermindern helfen. Immobilität kann Venenthrombosen, Lungenembolien, Lungenentzündungen und / oder Druckgeschwüre zur Folge haben. Man sollte sich daher der Osteoporose stellen und die Behandlung nicht aufschieben“, so PD Dr. Piatek. www.dv-osteologie.org oder www.rheuma-liga.de


LEBENSART

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Liften Sie das Geheimnis verjüngter Haut: MICRO-NEEDLING

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in wesentlicher Faktor für junge und straffe Haut ist ein festes Bindegewebe. Verantwortlich dafür sind die hauteigenen Proteine Collagen und Elastin sowie die körpereigene, feuchtigkeitsbindende Substanz Hyaluronsäure. Je älter wir werden, umso weniger bilden sich junge Zellen die natürliche Regeneration setzt später ein. Kommen dann noch äußere Einflüsse wie Rauchen, falsche Ernährung oder Sonne hinzu, vermindert sich die Durchblutung und die Hautprozesse verlangsamen sich weiter. Dadurch graben sich Falten tiefer ein und das Bindegewebe sackt ab. Wecken Sie also die Kraft frischer Zellen für ein straffes und frisches Hautbild. Micro-Needling nutzt die Selbstheilungskräfte der Haut, um sich selbst zu verjüngen. Wo Creme an ihre Grenzen kommt und eine invasive Behandlung nicht gewünscht ist, kommt der Präzisions-Liner zum Einsatz, der in der exakt einstellbaren Tiefe arbeitet. Mikrofeine Nadeln perforieren punktgenau die Haut und setzen dadurch Mikroverletzungen die zur Wundheilung anregen. Daraufhin wird das müde Gewebe sofort aktiv und Prozesse zur Collagen- und Elastinneubildung werden in Gang gesetzt. Weitere Aspekte sind die Steigerung des Hyaluronsäuregehalts in der Haut und eine Verbesserung der Durchblutung. Die Haut wird sichtbar straffer

und glatter und der Teint sieht frischer und strahlender aus. Wer sich einen Überblick zu den verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten in unserer Praxis verschaffen möchte, ist bei uns nach telefonischer Terminabsprache, zur Beratung herzlich willkommen.

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Philosophischer Spaziergang Mit Wissenschaftlern über Zeitfragen nachdenken und diskutieren.

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Themen & Termine 10. April 2016, 11 Uhr „Der böse Kopf“ – hirnbiologische und psychosoziale Ursachen individueller und kollektiver Gewalttaten. Prof. Dr. Bernhard Bogerts 29. Mai 2016, 11 Uhr Bin ich für mein Gehirn verantwortlich? Ich-Fragen und Identitätsbildung. Prof. Dr. Gerald Wolf 31. Juli 2016, 11 Uhr Thema wird in Kürze veröffentlicht ca. 30 Teilnehmerplätze nach telefonischer Voranmeldung: Telefon: 0391/79296750 Teilnahmegebühr 3,00 Euro

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Die Veranstaltungsreihe „Philosophischer Spaziergang“ bietet einen Austausch über interessante Sinnfragen des Lebens zwischen angesehenen Wissenschaftlern und interessierten Besuchern. Hier findet keine reine Vortragsart statt, sondern ein offenes Gespräch, bei dem wechselseitig Fragen und Antworten bzw. Hypothesen, Thesen und Theoreme diskutiert werden können.


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Was sollen wir essen? Es herrscht Verwirrung am Esstisch trotz einer nie gekannten Auswahl an hochwertigen Lebensmitteln. Von Peter Schönfeld

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erzeit sind wir einer Vielzahl von kontroversen Meinungen, wie um die Flüchtlingsproblematik, das Für oder Wider der Energiewende oder um die Kontroverse zwischen Schulmedizin und Homöopathie, ausgesetzt. Zu allem Überdruss streuen selbsternannte Ernährung-Gurus auch noch Zweifel in unsere traditionellen Essgewohnheiten. All das kulminiert in der Frage: Was ist eigentlich das richtige Essen? Müssen wir zur Steinzeitkost zurückkehren, von der Mischkost zur „basischen“ Ernährung wechseln oder sollen wir unser Heil in der veganen Ernährung suchen? Ist die bisher so hoch geschätzte Milch etwa doch ein Krankmacher? Oder ist das Selbstkochen die Alternative zum Clean Eating (Fertiggerichte)? Zusätzlich wird uns eindringlich geraten, dass unser Körper durch Stoffwechsel-Schlakken ständig vermüllt wird und deshalb regelmäßig entschlackt werden muß. Liebe Leser, mit den folgenden Zeilen möchte ich den Versuch unternehmen, die Diskussion um die aktuellen Ernährungvorschläge etwas zu versachlichen. Ist die Steinzeitkost der Ausweg? Wir sind die Nachfahren von Emigranten, die vor 60 bis 70 Tausend Jahren aus Afrika und dem Nahen Osten nach Westeuropa ausgewandert sind, mit einem Körper, der von den Steinzeit-Bedingungen geprägt ist. Da sich unser Erbgut über einen Zeitraum von tausenden Generationen kaum verändert hat, kann deshalb nur die Steinzeitkost (aktuell als Paläo-Kost bezeichnet; Paläolithikum - Altsteinzeit), die artgerechte Ernährung sein. Deshalb müssen Wild, Fisch, Pilze, Nüsse, Esskastanien, Eier, Gemüse, Kräuter, Beeren, Insekten, Würmer auf den Tisch, aber Getreideprodukte (Brötchen, Brot, Müsli), Reis, Nudeln und Zukker sind zu verbannen. Diese Paläo-Kost ist eiweißreich und entspricht im modernen Sprachgebrauch der Low Carb-Diät. Allerdings widerspricht der Speiseplan der Paläo-Köche den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zur Deckung unseres täglichen Kalorienbedarfs. Danach sollen nämlich Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße in einem prozentualen Verhältnis von etwa 55 : 30 : 15 verzehrt werden. Die Pioniere der Paläo-Kost werben damit, dass sie vor Diabetes, Herz-Kreislauf-Krankheiten oder Fettsucht schützt. Die Konvertiten sollen außerdem mit einer reineren Haut und verbesserter geistiger Fitness belohnt werden. Vermittelt durch eine Vielzahl von Kochbüchern („Paleo - Power for life“, „Paleo für Anfänger“, „Paleo für Genießer“, „Gesund mit Paleo“) und einer wachsenden Zahl von Paläo-Restaurants drängt sich die Paläo-Kost immer

stärker in unser Bewußtsein. Aber, um bei der Realität zu bleiben, es gibt keinen Beleg für den versprochenen Schutz gegen Zivilisationskrankheiten. Da der Steinzeitmensch nur etwa 35 Jahre alt wurde, hatten diese keine Chance bei ihm manifest zu werden. Der Steinzeitmensch war auch einem Wechselbad von Nahrungsüberschuß und ausgedehnten Hungerzeiten ausgesetzt. Dadurch hatten die „guten Futterverwerter“ unter ihnen, also diejenigen die leicht Fett-Reserven anlegen konnten, einen Überlebensvorteil bei längerem Nahrungsmangel. Heute, wo jederzeit Kalorien in einer unbegrenzten Menge verfügbar sind, sind die guten Futterverwerter im Nachteil. Eine Rückkehr zur Steinzeitkost führt natürlich auch zu der Frage: Welche Kost soll es denn sein, die der Steinzeitmenschen von Nordeuropa oder dem Mittelmeerraum oder derer, die in Afrika heimisch waren? Hilft „basische“ Ernährung gegen Osteoporose? Die Verfechter der „basischen“ Ernährung behaupten, dass der Verzehr von Mischkost den Körper übersäuert. Dafür werden Fleisch, Wurst, Fisch, Eier, helles Brot, Nudeln, Sojaprodukte, Zucker, Käse verantwortlich gemacht. Nach ihrem Konzept verursachen „saure“ Lebensmittel (korrekt müsste es heißen, säure-bildende Lebensmittel) eine Störung des Säure-Base-Haushaltes im Körper. In der Folge sollen sich chronische Zivilisationsleiden, wie Rheuma, Neurodermitis, Diabetes, Gicht, Osteoporose, Bronchitis, entwickeln. Es wird deshalb empfohlen, die übliche Mischkost auf „basische“ Ernährung umzustellen. Als „basische“ Nahrungsmittel (basen-bildend) werden Kartoffeln, Äpfel, Blumenkohl, Brokkoli, Erbsen, Grünkohl, Gurken, Pampelmusen, Bananen, Erdbeeren, Honigmelonen, Grapefruits, Sauerkirschen, Zitronen, Stachelbeeren bewertet. Stutzig macht einen allerdings die Charakterisierung von Zitrusfrüchten als „basische“ Lebensmittel, da der Biss in die Pampelmuse ein saures Geschmackserlebnis ist. Nach obiger Einteilung bewerten die Propagandisten der Paläo-Kost und die Übersäuerungs-Warner, die gleichen Nahrungsmittel völlig unterschiedlich. Während die Vertreter der Paläo-Kost den Verzehr von Fleisch und Fisch uneingeschränkt empfehlen, ist dieser in den Augen der ÜbersäuerungsWarner ein schlimmer Krankmacher. Nach deren Überzeugung führt der gelegentliche Genuß eines Schnitzels zur fortschreitenden Erosion der Gesundheit (Fleisch als Nierenmörder und Knochen-Entkalker). Man kann dem entgegenhalten, dass sich die Inuit bis zum Anbruch des Zeitalters der Supermärkte eiweiß-und fett-reich ernährt haben (Eskimo = Rohfleischesser), Kohlenhydrate für sie kaum verfügbar waren und Herz-Kreislauf-Erkrankte unter ihnen nahezu unbekannt waren. Auf welcher Grundlage wurden nun die Lebensmittel in „saure“ und „basische“ eingeteilt? Am Anfang des vorigen Jahrhunderts verbrannte der schwedische Chemiker Ragnar Berg Lebensmittel und bestimmte in deren Asche den Gehalt von Kationen und Anionen. Lebensmittel mit einem hohen Kationen-Gehalt wurden von ihm als „basisch“ eingestuft und jene mit einem hohen Anion-Gehalt als „sauer“. Ab 1927 wurde das Konzept der Ernäh-

rungs-verursachten Störung des Säure-Base-Haushaltes durch ein Buch des amerikanischen Arztes McCann weit verbreitet, das den Titel „Kultursiechtum und Säuretod“ hatte. Ist ein „säure-verängstigter“ Zeitgenosse bereit zur „basischen“ Ernährung zu konvertieren, wird ihm durch Naturheilkundler nahegelegt, regelmäßig die Abnahme der „KörperÜbersäuerung“ anhand des HarnpH-Wertes zu kontrollieren. Richtig ist, dass die Chemiker den pH-Wert für Bewertung des sauren Charakter einer wässrigen Lösung heranziehen. Wird nun ein leicht saurer Harn-pH gemessen, ist die Empfehlung, pulverisierten Korallenkalk von einer bestimmten Südseeinsel (Coral Care) einzunehmen. Bei schmalem Geldbeutel tut es auch „Basenpulver“ (z.B., Dr. Jacobs Basenpulver, BASICA instant Pulver oder Quick Basic Basenpulver). Dazu muß allerdings gesagt werden: Ein saurer Harn ist kein Grund zur Besorgnis. Der Harn-pH von Gesunden ändert sich mehrfach am Tage in einem Bereich von 4,6 bis 7,5. Deshalb ist die Behauptung, dass der Verzehr von Mischkost den Körper zu sehr übersäuert und damit Zivilisationserkrankungen verursacht, ein Mythos. Unabhängig davon was wir essen, Kartoffeln, Brot oder Fleisch, wird durch die Verbrennung der Nahrungsmittelbestandteile in den Zellen immer Säure gebildet. Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße werden zum allergrößten Teil zu Kohlendioxid und Wasser verbrannt. Insgesamt bilden sich an einem Tag im Körper ca. 350 l Kohlendioxid, das mit Wasser zu Kohlensäure reagiert. Wenn man von der (nicht zu treffenden) Annahme ausgeht, dass die gebildete Kohlensäure im Körper verbleibt, müsste innerhalb eines Tages der pH-Wert in den Körperflüssigkeiten (Blut und Zellwasser) von etwas über 7 auf ca. 3 fallen, was absolut tödlich ist. In Wirklichkeit gibt es im Körper ein von der Evolution ausgeklügeltes Regelsystem, das die Säure-Anreicherung verhindert. Dadurch bleibt der Blut-pH im Bereich von 7,35 und 7,44. Zu diesem Regelsystem


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gehören die Lunge (Kohlensäure-Ausscheidung), die Niere, die Leber und verschiedene zelluläre Puffersysteme. Durch dieses Regelsystem wird die „Übersäuerung“ des gesunden Körpers verhindert. Ernährungswissenschaftler kritisieren deshalb völlig zu recht, die Harn-pH-Messung als Diagnosewerkzeug. Es soll aber auch nicht verschwiegen werden, dass es Situationen gibt, wo der Blut-pH in Richtung sauer verschoben ist. Ein Beispiel dafür ist die schlecht eingestellte Zuckerkrankheit (Diabetes). Der Blut-pH kann aber auch bei einer extremen Ernährung oder Diät absinken, z.B., wenn wenig Kohlenhydrate und viel Eiweiß über einen längeren Zeitraum verzehrt werden (Atkins-Diät). In beiden Fällen werden entweder durch Insulin- oder Kohlenhydrat-Mangel die sauren Ketonkörper gebildet. Um die durch Kohlenhydrat-Mangel verursachte Ketonkörper-Bildung nicht zu vergessen, lernen Medizinstudenten seit Generationen den Satz: Fette müssen im Feuer der Kohlenhydrate brennen. Zum Fasten und dem Entschlackungsversprechen müssen unbedingt zwei Dinge angemerkt werden: Erstens, durch die Verbrennung der verzehrten Speisen werden keine Schlakken gebildet, sonder leicht ausscheidbare Kohlensäure, Wasser und Harnstoff. Zweitens, beim Fasten werden Fett-Reserven abgebaut und zum Teil in Ketonkörper umgewandelt. Somit wird beim Fasten der Körper nicht entschlackt, sondern, das Gegenteil trifft eher zu, mit schwer ausscheidbaren Stoffwechselprodukten (wie Harnsäure) angereichert. Ist die Milch ein hochwertiges Lebensmittel oder Krankmacher? Die dazu entbrannte Diskussion ist zu einem Glaubenskrieg entartet. Ähnlich der Stigmatisierung der Mischkost, wird behauptet, dass der regemäßige Genuß von Milch, die Ursache von Diabetes, Osteoporose, Schlaganfällen und Krebs ist (Süddeutsche Zeitung, 16.05.2015). Die Milchgegner argumentieren, dass die Milch den Körper verschleime. Statt der Kuhmilch werden Sojamilch, Reismilch, Dinkelmilch als Alternativen empfohlen. Gerhard Rechkemmer (Präsident d. Max-Rubner-Instituts für Ernährung und Lebensmittel in Karlsruhe) dazu: „Es gibt keine wissenschaftliche Grundlage dafür, dass Milch all diese Zivilisations-Krankheiten auslöst. Mein Eindruck ist, dass man dieses Milieu

(Milchgegner) mit logischen und wissenschaftlichen Argumenten nicht mehr erreicht.“ Richtig ist, dass es Nord- und Mittel-Europäer (0 bis 20 %) gibt, die empfindlich gegenüber Milchzucker (Laktose) sind. Bei den Betroffenen kann die Laktose nicht aus dem Darm aufgenommen werden, was Blähungen und Durchfall zur Folge hat. Falsch ist aber, dass die Milchunverträglichkeit durch die Messung der Spuckmenge nach einem „Zuckertrunk“ diagnostiziert werden kann (S. Schäfer, Der Feind in meinem Topf). Für Vielmilch-Trinkern (ab 1 Liter Milch pro Tag) scheint es allerdings ein erhöhtes Risiko für Prostatakrebs zu geben. Ist die vegane Ernährung dann eine lohnende Alternative? Für mich, lieber Leser, jedenfalls nicht. Abgesehen von den Abstrichen beim Essengenuß, habe ich eine höllische Angst davor, einen Eisenoder Kalzium- oder Jod- oder Zink- oder Vitamin B12-Mangel zu erleiden. Warum sprechen die neuen Ernährung-Mythen so viel Neugierige an? Dafür lassen sich ganz unterschiedliche Gründe benennen. Zum einen werden sie ständig durch die Medien verbreitet. Viele Menschen haben ein hohes Sicherheitsbedürfnis und dadurch Angst, etwas falsch zu machen. Bevor sie ihr geordnetes Leben ins Chaos stürzen, verzichten sie lieber auf den Genuss einer Tasse Milch (Daniel Kofahl, Ernährungsphysiologe). Dann gibt es die Individualisten, die mit Milch-Ablehnung signalisieren wollen, dass sie sensibel sind, auf der Höhe der Zeit und kritisch gegenüber der Industrie eingestellt sind. Es gibt aber auch Gourmetfetischisten, die noch nicht die richtige Milchbegleitung für ihre Cerealien gefunden haben. Den letzteren sind auch Nachtmilchkristalle zu empfehlen. Nachtmilchkristalle werden aus der Milch von in der Nacht gemolkenen Kühen gewonnen und sind hoch geschätzt, wegen des in den Kristallen vermuteten Schlaf- und AntiAging-Hormons Melatonin. Der sich heute ausbreitende Ernährungsfundamentalismus ähnelt der alten religiösen Askese: Verzicht ist das Glaubensbekenntnis (ZEITNr.6/16). Der Wunsch sich regelmäßigen Entschlackungskuren zu unterwerfen kann auch auf einen Ersatz für den Verlust einer religiösen Betätigung hinweisen. Beim strengen Fasten sollte man jedoch beachten, lieber Leser, dass es eine Gratwanderung ist, weil es die Nieren belastet, und zusätzlich Herzrhythmusstörungen, eine Unterzuckerung, einen Gichtanfall und einen Eiweiß-Verlust verursachen kann. Deshalb raten altmodische Ernährungsvertreter, den Kopf von Entschlackungskuren zu entschlacken. Mein Credo aus dem oben Gesagten ist: Ich bleibe bei einer mediterran-ausgerichteten Mischkost und werde diese mit Augenmaß genießen.

Der Autor Prof. Dr. Peter Schönfeld, Mitglied des Magdeburger Professoren Kollegiums „emeritio“, studierte Chemie an der TU Dresden und wurde dort auch promoviert. Er habilitierte sich im Fachbereich Biochemie an der Medizinischen Fakultät der OvGU und wurde zum Hochschuldozenten ernannt. Seine Forschungsaktivitäten sind auf den Energiestoffwechsel der Zelle ausgerichtet.

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n Giuseppe empfiehlt Italienische Rezepte / Teil 22:

Spaghetti Frutti di Mare

Zutaten für 4 Personen: - 450g Spaghetti - 100 g Shrimps - 300g frische Muscheln - 250 g tiefgekühlte Meeresfrüchte - 250 cl Weißwein - 4 Knoblauchzehen - Zwiebeln, Salz und Pfeffer - 100g frische gewürfelte Tomaten - 2 Teelöffel Olivenöl Zubereitung 1. Die Spaghetti in Salzwasser al dente kochen. 2. Dann eine eine Pfanne nehmen und darin das Olivenöl erhitzen. Zwiebeln und Knoblauch schälen, fein würfeln und im Öl andünsten. 3. Jetzt Shrimps und Meeresfrüchte dazugeben und alles in der Pfanne kurz anbraten lassen. Anschließend mit Weißwein ablöschen. 4. Jetzt die gewürfelten Tomaten und die frischen Muscheln dazugeben. Mit Salz u Pfeffer würzen ca. 15 Minuten kochen lassen. 5. Die Nudeln auf Tellern servieren und die Soße über die Spaghetti verteilen. Buon Appetito wünscht Ihnen Giuseppe Sardella vom Ristorante Dolce Vita Ernst-Lehmann-Straße 17 39106 Magdeburg Telefon: 0391/56 39 08 88 www.ristorante-dolcevita.de


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LEBENSART

n Nachruf Fremd sein – Heimat suchen Zum Tode des Leitzkauer Schriftstellers Erich-Günther Sasse

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erkleinert man nicht die Perspektive, wenn man ihn als Leitzkauer Schriftsteller bezeichnet? Muss man nicht sagen: Magdeburger, sachsen-anhaltinischer, deutscher Schriftsteller? Denn allein ein Roman wie „Der Brunnen“ verdeutlicht, dass der „Alte Leitzkauer“, wie er oft ironisch-respektvoll genannt wurde, ein Autor von nationaler Bedeutung ist. Behandelt wird die jüngere Geschichte unseres Landes. Beginnend mit dem Zweiten Weltkrieg, endend in der frühen DDR. Die Wirkung der Geschichte auf Menschen, ihr Leben wird komisch und tiefernst, also wahrhaftig erzählt. Und aus dem Kleinen geht es ins Große. Immer schwingt ein Thema mit, das konstituierend ist für sein Schreiben: Das Gefühl, sich fremd zu fühlen, immer auf der Suche nach Heimat zu sein. Davon liest man in seinen Romanen ebenso wie in den lakonischen Erzählungen des Bandes „Die Fremden“ (1984). Darin sind Texte, die man nicht vergisst. Die Titelgeschichte etwa, die das Schicksal der in Deutschland verfemten und in Palästina gestorbenen Dichterin Else Lasker-Schüler aufruft: „Heimatlose Heimat, dorthin ist sie gelaufen, und die Haut wurde ihr gegerbt: von Sonne, Wind, eisigen Zeiten …“ So auch er selbst, so auch ihm selbst. Denn seine Art zu schreiben, empfanden die Kulturgewaltigen der DDR oft als zu kritisch, mitunter als „feindlich“ … Geboren wurde Sasse 1944 in Wallwitz, einem Dörfchen zwischen Gommern und Möckern. Gewohnt hat er später in selbiger Gegend. Er wurde Diplomagraringenieur, absolvierte ein Direktstudium am Literaturinstitut in Leipzig, lebte seit 1976 als freier Schriftsteller. Er gehörte zu den Initiatoren des Fördervereins der Schriftsteller Magdeburg, ist einer der Väter der Literaturzeitschrift „Ort der Augen“ und ihr erster Redakteur. Und er ist, obwohl er sich seit mehreren Jahren sehr zurückgezogen hatte, ganz gegenwärtig. Denn man konnte mit ihm telefonieren, und er sagte: „Ruf mich an, wenn Du noch etwas wissen willst“. Man konnte ihm schreiben, und er antwortete. Im Kreise der Schriftsteller hört man oft: „Erich-Günther hätte jetzt gesagt …“ Auch die jüngere Generation der Schreibenden kennt diese Floskel. So und in seinen Büchern spricht er weiter zu uns, obwohl seine Stimme verstummt ist. Am 3. März 2016 ist der Schriftsteller Erich-Günther Sasse gestorben. Albrecht Franke

Palavern lag ihm nicht … Gedenklesung für Erich-Günther Sasse am 7. April, um 19 Uhr, im Literaturhaus, Thiemstr. 7 Es lesen und reden: Reiner Bonack, Albrecht Franke, Martin Meißner, Holm Meyer, Torsten Olle, Renate Sattler, André Schinkel, Ludwig Schumann, Simone Voß, Dr. Gisela Zander, Dr. Harry Ziethen.

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Ruhe in der Natur Abendfriede-Serie Teil 8 / Letzte Stätte im Friedwald

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enn die Liebe zur Natur bis über den Tod hinaus geht, ist der Friedwald eine gute Alternative bei der Wahl der letzten Ruhestätte. In der Region um Magdeburg gibt es die Möglichkeit beispielsweise in Schönebeck. Doch „wir vermitteln Plätze in ganz Deutschland“, ist von Birgit Möhring zu erfahren. Die Beraterin bei Abendfriede Bestattungen erklärt: Der Friedwald ist ein speziell für Beisetzungen vorgesehenes Waldstück, das öffentlich zugänglich ist. Es gibt keine Grabplatten, keine gravierten Abschiedssprüche, keine Grabbepflanzung. „Alles muss natürlich sein.“ Kenntlich gemacht werden die Grabplätze an den jeweiligen Bestattungsbäumen durch Plaketten, auf denen der Name steht. „Welcher Platz das ist, kann gewählt werden, gemeinsam mit dem Förster.“ Die Hinterbliebenen können in aller Stille Abschied nehmen. Dann findet die Beisetzung lediglich im Beisein des Försters statt. Angehörige fragen jedoch meist, ob eine Trauerfeier im Wald abgehalten werden kann. „Das ist möglich“, antwortet Birgit Möhring. Anstelle einer Kapelle besteht im Friedwald ein Andachtsplatz, an dem würdig Abschied genommen werden kann. Dort gibt es Holzbänke, ein Kreuz oder eine Stele sowie einen naturgestalteten Platz für die Urne. „Das ist wie eine Kapelle im Freien.“ Natürlich kann man auch in einem Feierraum Abschied nehmen, was wetterunabhängiger ist, und dann in den Friedwald fahren. Blumengebinde dürfen allerdings nicht im Wald abgelegt werden. „Alles muss ökologisch sein“, betont die Teamleiterin. Naturverträglich und biologisch.

Eine Alternative zum traditionellen Friedhof ist der Friedwald. Foto: etienjones/rf

Genaue Auskünfte, passend für jeden Interessenten, gibt es bei der persönlichen Beratung in den Filialen von Abendfriede Bestattungen. * Informationen zu Seebestattung und Ruhestätten an außergewöhnlichen Orten lesen Sie in den nächsten Ausgaben von Magdeburg Kompakt.

Mit Filialen in Magdeburg, Schönebeck und Wolmirstedt. Rund um die Uhr für Sie erreichbar:

Mitglied der Bestatterinnung

Telefon 0391 / 543 www.abendfriede.de

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Natur Exkursion Ein Streifzug durch die Kreuzhorst mit Prof. Dr. Gerald Wolf und Dr. Fritz Rothe

22. Mai 2016 |11 Uhr Anmeldungen und Infos telefonisch bei MAGDEBURG KOMPAKT unter Prof. Dr. Gerald Wolf Die Biologen Prof. Dr. Gerald Wolf und Dr. Fritz Rothe arbeiteten viele Jahre am Magdeburger Institut für Neurobiologie. Während der Exkursion werden sie rund 100 Pflanzen und Tierarten zeigen und beschreiben.

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Die Beule von der Säule – oder ein nicht ganz so glimpflicher Abgang

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erade in der sogenannten dunklen Jahreszeit passiert es eben öfter. Der Parkplatz vorm Supermarkt ist zwar beleuchtet doch die Regenstrippen klatschen vom Wind gepeitscht auf die Autoscheiben und lassen den Heckscheibenwischer wie einen nach Hilfe rufenden Ertrinkenden hilflos zappeln. Seit einer gefühlten Stunde fahre ich mit geschätzten 0,0001 Kilometern pro Stunde rückwärts um in dieser einzigen freien Parklücke mich vom Krampf des ständigen Rückwärtsschauens zu erlösen. Gleich! Ja gleich werde ich wieder schmerzfrei nach vorn schauen...doch halt! Was war das für ein Geräusch? Es war ungewöhnlich, dieses Geräusch. Dieses Geräusch ist nicht Mitglied meines Hör- und Erkenntnisschatzes. Und trotzdem war es mit einmal hörbar, dieses Geräusch. Und nicht nur hörbar war dieses Geräusch. Nein! Es war auch fühlbar. Die durch das ständige nach hinten Schauen völlig überdehnten Sehnen des Nickmuskels im hinteren Halsbereich sind durch dieses Geräusch einer ultimativen Zerreißprobe unterworfen. Dieser stechende Schmerz lässt mich völlig unmotiviert ein Lied anstimmen: „All mein Sehnen, all mein Hoffen....!“ Um den Schmerz nun endgültig zu lindern, bewege ich meinen Kopf langsam, ganz langsam nach vorn. Erste Linderungserscheinungen versuchen dem Schmerz die Autotür zu weisen. Mit Erfolg. Doch leider nur für eine Zehntel Sekunde. Mit dem nach vorn gerichteten Blick in den Rückspiegel muss ich erkennen, dass links hinter meinem Wagen die Laterne steht, welche mir Licht spenden sollte. Gut, ihre Xenon- Corona war ja ganz ordentlich doch durch den permanenten rechten Schulterblick konnte ich diese profane Laternensäule nicht wahrnehmen. Und frei schwebende Laternen hat nicht einmal Magdeburg. Auch nicht auf der Tangente. Aber eine riesige Beule in der eigenen Stossstange und eine um zirka 15 Grad nach hinten geknickte Laterne des öffentlichen Recht lässt mir die

Alles Liebe z Muttuem rtag!

Hengstmanns andere Seite!

Beitragerhöhung meiner Kasko- Versicherung spanisch vorkommen und ich schlage mich selbst zum Ritter: Kasko Da Gama! Doch so ist das nun mal an manchen Tagen. Man steht gut gelaunt auf und freut sich gerade auf diesen Tag. Es soll doch ein richtig schöner Tag werden. Nicht nur für sich selbst! Nein, für alle die diesen schönen Tag erleben. Und alle haben auch keine Angst vor diesem Tag. Es ist ein Sonntag! Gut! Eine Laterne wird wieder eine Rolle spielen. Aber trotzdem! Es wird einer der schönsten Sonntage für viele mündige und vollmundige Bürgerrinnen und Bürger sein. Es wird Wahlsonntag sein. Dieser Sonntag soll zum „Prinzessinnen- Sonntag“ werden. Vor allem aber für „unser“ Katrinchen. Viele, viele Jahre saß die Prinzessin in ihrem „Zwölfenbein“ – Keller und wollte nun endlich Klarheit. Sie sorgte sich sehr um das Volk. Klar! Nur leider bekam das Volk es gar nicht mit, dass sich „unser“ Katrinchen“ sich sorgte. Also ums Volk. Weit noch vor diesem Sonntag sah man auf den Straßen überall große und kleine Bilder der Prinzessin. Das Volk fragte: „ Wer ist dieses schöne

Mädchen dort auf den Bildern?“ Hinter vielen vorgehaltenen Händen tuschelte man fast lautlos, es sei eine verwunschene Prinzessin. Sie habe beim Spielen am Brunnen mit dem goldenen Ball und einem Frosch versehentlich nicht den Frosch sondern den Ball geküsst und fiel dann in den Brunnen. Und warum ist sie nun auf diesen Bilden zu sehen, fragte das unwissende Volk. Sie will nicht länger eine Prinzessin sein. Sie will endlich Königin werden. Doch das Volk fragte: Warum? Einen König haben wir doch schon. Und wenn sie unbedingt Königin werden will, soll sie den König heiraten. Der König aber will sie nicht heiraten. Er habe gehört, dass die Prinzessin nicht mitregieren will, wenn sie nur eine Prinzessin bliebe. Wenn dann, will sie Königin sein. Dieses aber will eben das Volk nicht und der König schon gar nicht. Dann verfinstert sich am frühen Abend so gegen 18 Uhr der Himmel über dem Land. Das einzige was nun nur noch leuchtet ist die verhasste rote Laterne. Alle im Land wollen sie endlich loswerden. Doch an diesem Abend wird nur wieder einmal entschieden, wer sie halten muss. Trotzig stampft die Prinzessin mit dem Fuß auf den Boden und ruft in den dunklen Abend: Wenn das Volk mich nicht will, dann suche ich mir eben ein anderes Volk. Sie wandert los und fragt beim Wandern den einen oder anderen: Willst du nicht mein neues Volk sein? Etwas irritiert antworten die meisten: Wie jetzt? Oder: … ooch nöö, nicht unbedingt! Später vielleicht mal! Stutzend fragend beginnt die Prinzessin sich im Kreis zu drehen und verliert die Orientierung. Ihr wunderschöner Kopf stößt mit lautem, blechernem Klang an jene Laterne vor dem Supermarkt. Was aber sollte uns das Leben in solchen Situationen lehren? Wenn du schon gegen eine Laterne knallst, so müsste dir wenigstens ein Licht aufgehen. Doch wenn dann nur Finsternis herrscht und du musst dir die Beule am Kopf kühlen kann das auch etwas mit Pech zu tun haben. Oder vielleicht sogar mit Unvermögen? Fragen über Fragen! Herzlichst, Ihr Frank Hengstmann

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MAGDEBURG INTIM

MAGDEBURG KOMPAKT

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WIDDER 21.03-20.04.

Ihre Beziehung läuft mehr schlecht als recht. Schaffen Sie deshalb dem Unmut über die Oberflächlichkeit des Partners deutlich Luft.

Verfolgen Sie Ihre Pläne konsequent, aber nicht mit übertriebenem Ehrgeiz. Haben Sie immer ein offenes Ohr für neue STIER 21.04.-20.05. Ideen.

ZWILLINGE 21.05-21.06.

Übermut tut selten gut. Übertreiben Sie keine sportlichen Aktivitäten und suchen Sie den Ausgleich von Bewegung und Entspannung.

KREBS 22.06.-22.07.

Sie haben keinen Grund, an den Gefühlen des Partners zu zweifeln. Das sollten Sie ihm gegenüber auch deutlich artikulieren.

LÖWE 23.07.-23.08.

Reden Sie Klartext mit dem Chef, wenn Sie meinen, unterfordert zu sein. Er wird Ihnen neue, anspruchsvolle Aufgaben übertragen.

JUNGFRAU 24.08.-23.09.

Sie sind zurzeit körperlich recht gut drauf. Wenn Sie das beständig machen wollen, dürfen Sie nicht wieder in Ihren Alltagstrott verfallen.

WAAGE 24.09.-23.10.

Ihre Gefühle sind etwas verwirrt, weil Sie nicht wissen, wie der Partner zu Ihnen steht. Finden Sie das jetzt in Gesprächen heraus.

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Landwirte drohen mit Ende hiesiger Milcherzeugung

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andwirte der Region haben erneut auf die dramatische Situation für Erzeugerpreise hingewiesen. So liegt beispielsweise der Milchpreis seit 2014 bei unter 30 Cent pro Liter. Auf der einen Seite wünschte man sich eine nachhaltige, artgerechte Haltung, nur dafür zahlen will niemand. Die Konzentration der Handelsketten in wenige Vertriebskanäle

übte Druck auf die Preise der Lebensmittelwirtschaft aus. Wer das Regal hat, bestimmt Ein- und Verkaufspreise. Gesunder Wettbewerb und angemessene Preisbildung braucht Vielfalt im Handel. Anderenfalls prophezeien die Bauern ein Sterben der regionalen Milcherzeugung. Was soll’s, die Milch kommt ja nicht von Kühen, sondern im Supermarkt aus Tüten.

Tierischer Auftakt

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it dem Osterwochenende startete der Zoo Magdeburg in die Saison 2016 und wartete gleich mit einigen Neuigkeiten auf. Das neue Restaurant verspricht seinen Gästen exotische Genussmomente im afrikanischen Ambiente. „Africambo Lodge“ heißt die vom Schweizer Unternehmen „Marché Mövenpick“ betriebene Gaststätte mit rund 250 Sitzplätzen innen und einer lauschigen, teils überdachten Terrasse mit Blick auf das Zoo-Gelände „Hochland von Äthiopien“ mit Blutbrustpavianen und Nubischen Steinböcken. Am 25. März wurde aber auch der junge Nashornbulle „Makibo“ ein Jahr alt. Was hat es mit der „PinguinSchule“ auf sich? Ist der Sibirische Tiger eigentlich wasserscheu? Solche und andere Fragen beantworteten die Tierpfleger während des Auftaktwochenendes. Es sind nicht immer die großen Tiere, die für besondere Aufmerksamkeit sorgen. Die Zwergmangusten schenkten ihren Zuschauern niedliche Momente während ihres Mittagmahls. Sie sind die kleinsten Vertreter ihrer Familie und im östlichen und südlichen Afrika verbreitet. Zwergmangusten wohnen meist in alten Termitenbauten.


MAGDEBURG INTIM

MAGDEBURG KOMPAKT

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Meine Ex sagt …

Mit Volldampf PUR auf den Brocken

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ie Harzreise hat die größten deutschen Dichter inspiriert. Auch für Musiker und dessen Fans ist das Mittelgebirge im Herzen der Republik eine Reise wert. So setzten die Deutschrocker von PUR den Brocken kurz vor Ostern unter musikalischen Volldampf. Von tausenden Bewerbern hatte Radio SAW 200 PURFans eingeladen, das einmalige Konzert beim Brockewirt, auf der Spitze des höchsten Berges von Sachsen-

Anhalt erleben zu können. „Abenteuerland“, „Lena“ oder „Indianer“ waren Hits, mit denen die siebenköpfige Band die Stimmung anheizte. Die Konzertbesucher waren eigens mit einem Sonderzug der Harzer Schmalspur Bahnen auf die Bergkuppe gereist und PUR-Frontman Hartmut Engler ließ es sich nicht nehmen im Führerstand der Lok kurzzeitig für puren Abfahrtsdampf zu sorgen.

Glaubwürdigkeit und Transparenz

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istorisch und schick anzusehen war der ADAC VW Bus T1 der Strassenwacht aus dem Jahr 1964, hinter dessen Lenkrad der Vorsitzende des ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt, Ulrich Krämer, fürs obligatorische Pressefoto Platz nahm. Doch bei der Mitgliederversammlung im Maritim-Hotel war nichts vom alten „Muff“ des ADAC zu spüren. Den 280

Delegierten und 17 Einzelmitgliedern wehte der frische Wind der Neuausrichtung des Automobilclubs um die Ohren. Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen und Transparenz schaffen steht weiterhin auf der Agenda des Clubs, der in Sachsen-Anhalt 450.000 Mitglieder hat. Mit vielen weiteren Bausteinen soll der Service und die Attraktivität des ADAC auch 2016 verbessert werden.

… das ständige Gerede von Männern über Politik finde sie ganz schön öde. Ob ihr Freund mit ihr ausschließlich über gesellschaftspolitische Themen reden würde, wollte ich wissen. Das verneinte sie, aber sobald er mit einem Kumpel zusammensäße drehte sich alles nur um Politik. Ich wusste nicht, was besser sei, sagte ich ihr. Einerseits käme von Frauen oft der Vorwurf Männer würden eigentlich nur über Sex reden. Sprechen sie über Politik sei das auch wieder nicht richtig. Außerdem behauptete ich, dass ich es in diesen unruhigen Zeiten gar nicht schlecht finde, dass über solche Themen geredet würde. Sie ließ sich trotzdem nicht beirren und zeterte in einer Tour darüber, dass man doch auch mal andere Dinge im Kopf haben müsste. Fußball, fragte ich spitzbübisch dazwischen? Offensichtlich hatte sie grundsätzlich ein Problem mit Männerthemen, behauptete ich. Wahrscheinlich würde sich ihr Freund selten oder gar nicht darüber beschweren, was sie mit ihren Freundinnen bereden würde. Damit war ich in ihren Augen erst recht in ein Fettnäpfchen getreten. Schließlich würde dies nur zeigen, dass die Herren der Schöpfung ziemlich ignorant seien und sich gar nicht für Sachen interessierten, die Frauen wichtig seien. Wenn Männer kosmische Debatten führten, sollte es ihrer Meinung nach um Kosmetik gehen, provozierte ich und meinte, dass wir auf diese Weise beide keine Einsicht fänden und sie kein Verständnis für ihren Freund gewinnen würde. Allerdings riet ich ihr, mal darüber nachzudenken, dass jedes Thema, über das sie gern reden möchte, auch einen Widerhall in der Politik hätte. Schließlich würden dort die Regeln, Maßstäbe und Normen erzeugt, mit denen sie letztlich leben müsste. Wenn sie sich einmal mehr für solche Diskussionen interessieren könnte, würde ihr vielleicht öfter deutlich werden, warum manche Dinge sind wie sie sind, auch innerhalb ihrer ureigensten Themen. Mit der Bemerkung, was Kochen und Rezepte mit Politik zu tun hätte, wies sie meinen Einwand zurück. Erstens, wie die Zutaten erzeugt würden und warum sie überhaupt bestimmte Speisen zu welchen Preis kaufen könnte. Ich musste nicht weiterreden, weil meine Ex genervt die Augen verdrehte. Ich konnte mich wieder in Ruhe dem Politikteil der Zeitung zuwenden. Thomas Wischnewski


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FREIZEIT-TIPPS

Mittwoch | 30.03.

Donnerstag | 31.03.

Theater/Show

Konzerte

Hamlet trifft Farbenspiel / Lesung und Schwarzlicht-Theater / 19.00 Uhr / Moritzhof

Comedy/Kabarett

Die Söhne und das Biest / Dreier-Programm der Hengstmänner / 19.30 Uhr / „...nach Hengstmanns“ Jubel, Trubel, Wirklichkeit / mit Marion Bach, Heike Ronniger und Hans-Günther Pölitz / 20.00 Uhr / Zwickmühle

Kunst/Literatur

Kunstpause / kurze Führung in einer der Ausstellungen / 12.30 Uhr / Kunstmuseum, Kloster Unser Lieben Frauen

Revolverheld auf unpluggedTour / verlegt von der Stadthalle! / 20.00 Uhr / Getec-Arena

Theater/Show

La Bohème / Oper von Puccini / 18.30 Uhr / Opernhaus

Comedy/Kabarett

Die Söhne und das Biest / Dreier-Programm der Hengstmänner / 19.30 Uhr / „...nach Hengstmanns“ Jubel, Trubel, Wirklichkeit / mit Marion Bach, Heike Ronniger und Hans-Günther Pölitz / 20.00 Uhr / Zwickmühle

Kleines Kino

Das Tagebuch der Anne Frank / 16.00 Uhr / Moritzhof Das gute Leben / Film & Gespräch / 19.30 Uhr /Moritzhof

Familie zu vermieten / 16.15 und 20.15 Uhr / Moritzhof Das Tagebuch der Anne Frank / 18.00 Uhr / Moritzhof Psycho / Original 18.00 Uhr / Remake 20.00 Uhr / OLi-Kino

Für die Jüngeren

Messe/Märkte

Kleines Kino

Teddy Brumm / ab 3 J. / 9.00 und 10.30 Uhr / Puppentheater Kunst mit Kindern / für Kinder im Alter von fünf bis neun Jahren / 15.00 Uhr / Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen

Messe/Märkte

Frühjahrsmesse / 15.00 Uhr / Kleiner Stadtmarsch, Wille-Platz

Führungen

Buckau bei Nacht / Führung bis zum Abtshof / Buchung über Feuerwache Süd / 19.00 Uhr / Gertraudenkirche

Frühjahrsmesse / 15.00 Uhr / Kleiner Stadtmarsch, Wille-Platz

Freitag | 1.04.

... und außerdem

Konzerte

Offener Beratertag mit der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter Magdeburg / für Fragen rund um den Arbeitsmarkt / 9.00 bis 13.00 Uhr / Mehrgenerationenhaus, Villa Böckelmann

Grand mit Diva / Susanne Bard und voices only / Karten unter Tel. (0391) 99 08 76 11 / 19.30 Uhr / Gesellschaftshaus T&T Wollner und Rio’s Scherben / 20.00 Uhr / Feuerwache

MAGDEBURG KOMPAKT

The Beatles Connection / 20.00 Uhr / Molls Laden

Sonnabend | 2.04.

Theater/Show

Grand mit Diva / Susanne Bard und voices only / Karten unter Tel. (0391) 99 08 76 11 / 19.30 Uhr / Gesellschaftshaus Emily Millard / 20.00 Uhr / Volksbad Buckau BlowFlower / 20.00 Uhr / Molls Laden Webster / Acoustic-Solo / 20.00 Uhr / Hegelbar

Moskauer Eis / nach dem Roman von Annett Gröschner / Premiere / 19.30 Uhr / Schauspielhaus, Studio 21. Verleihung des Förderpreises für junge Künstler / Veranstaltung des Fördervereins / 19.30 Uhr / Opernhaus

Comedy/Kabarett

Nebenbei / Programm der Hengstmann-Brüder / 19.30 Uhr / „...nach Hengstmanns“ Alice im Widerstand / Clubtour der Kugelblitze / 19.30 Uhr / Feuerwache Süd MEINS, wie es sinkt und kracht / Marion Bach, Hans-Günther Pölitz / 20.00 Uhr / Zwickmühle Daphne De Luxe: Artgerecht – Ein tierisch menschliches Programm / 20.00 Uhr / Theater Grüne Zitadlle

Messe/Märkte

Tierwelt / 10.00 bis 18.00 Uhr / Messe Magdeburg, Hallen 1-3 Frühjahrsmesse / 15.00 Uhr / Kleiner Stadtmarsch, Wille-Platz

Führungen

Öffentlicher Stadtrundgang / täglich / Dauer: 2h / 11.00 Uhr / Tourist-Information Magdeburg, Ernst-Reuter-Allee 12 Einstündige Stadtrundfahrt im roten Doppeldecker-Bus / täglich / Buchung über Tourist-Information / 12.00 Uhr / Otto-vonGuericke-Denkmal/Alter Markt Zweistündige Stadtrundfahrt im roten Doppeldecker-Bus / täglich / 14.00 Uhr / Otto-vonGuericke-Denkmal/Alter Markt

Konzerte

Theater/Show

Tartuffe / Molière / Premiere / 19.30 Uhr / Schauspielhaus M – eine Stadt sucht einen Mörder / Premiere / 20.00 Uhr / Puppentheater

Comedy/Kabarett

Die Söhne und das Biest / Dreier-Programm der Hengstmänner / 19.30 Uhr / „...nach Hengstmanns“ Lars Wars wieder / Wohnzimmerkabarett mit Lars Johansen / 19.30 Uhr / Moritzhof MEINS, wie es sinkt und kracht / mit Marion Bach und HansGünther Pölitz / 15.00 und 20.00 Uhr / Zwickmühle Loriot Abend / 20.00 Uhr / Theater Grüne Zitadelle

enshow / empfohlen ab 3 Jahren / 16.00 Uhr / Stadthalle

Messe/Märkte

Baby- und Kinderartikelflohmarkt / über 90 Stände mit Angeboten von Kleidung bis zum Autositz, von Kinderwagen bis Spielzeug / Infos unter www.coolste-babyboerse.de / 9.00 bis 13.00 Uhr / Parkplatz neben Selgros Tierwelt / 10.00 bis 18.00 Uhr / Messe Magdeburg, Hallen 1-3 Frühjahrsmesse / 14.00 Uhr / Kleiner Stadtmarsch, Wille-Platz

Führungen

Partnerwahl der Vögel / Rundgang mit Ernst Paul Dörf er / 15.00 Uhr / Elbauenpark

Sonntag | 3.04. Konzerte

Volles Rohr / 538. Sonntagsmusik / das L'Orfeo Bläserensemble aus Linz mit Suiten für Bläser von Telemann / 11.00 Uhr / Gesellschaftshaus Michael Fitz: Liedermaching / 20.00 Uhr / Feuerwache Süd

Theater/Show

M – eine Stadt sucht einen Mörder / Premiere / 17.00 Uhr / Puppentheater Kunst/Literatur Das Ende der Zukunft / Projekt Mit dir möchte ich verheiratet des Bürger Ensembles Magdesein / Jaecki Schwarz & Wolfgang Winkler / 15.00 Uhr / Thea- burg / 19.30 Uhr / Schauspielhaus, Studio ter Grüne Zitadelle The Australien Pink Floyd Show / 20.00 Uhr / GetecKleines Kino Der kleine Prinz / ab 8 Jahren / Arena 15.00 Uhr / Moritzhof

Für die Jüngeren

Feuerwehrmann Sam / Famili-

Comedy/Kabarett

Herricht & Preil / 16.00 Uhr / Theater Grüne Zitadelle


Fr eizeit -t ipps

MAGDEBURG KOMPAKT

Kunst/Literatur

State of M. / Führung in der Ausstellung von Joachim Brohm /15.00 Uhr / Kunstmuseum Auf ein (Schäfer)Stündchen / Gast: Ursula Werner / 17.00 Uhr / Feuerwache s üd

Für die Jüngeren

Feuerwehrmann Sam – Helden im Sturm / Kinderfilm / 14.30 Uhr / Moritzhof

Messe/Märkte

Flohmarkt / 9.00 Uhr / UniCampus, pfälzer s traße Tierwelt / 10.00 bis 18.00 Uhr / Messe Magdeburg, Hallen 1-3 Frühjahrsmesse / 14.00 Uhr / Kleiner s tadtmarsch, Wille-platz

Montag | 4.04. Comedy/Kabarett

Jubel, Trubel, Wirklichkeit / mit M. Bach, H. und H.-G. pölitz / 20.00 Uhr / zwickmühle

Kleines Kino

Filme im Original, mit deutschen Untertiteln: Bikes vs Cars 18.00 Uhr; Une famille à louer (Familie zu vermieten) 20.30 Uhr / Moritzhof

Messe/Märkte

Frühjahrsmesse / 15.00 Uhr / Kleiner s tadtmarsch, Wille-platz

... und außerdem

Sorge-, Aufenthaltsbestimmungs- und Umgangsrecht; Wechselmodell; Minderjährigen-Unterhalt / öffentliche informationsveranstaltung von is UV (interessenverband Unterhalt und Familienrecht ) / mit Fachanwalt für Familienrecht t obias r ösemeier und Verfahrensbeistand Dagmar r ösemeier / 18.30 Uhr / r oncalli-Haus Der Richard-Wagner-Verband lädt ein / 19.00 Uhr / s chauspielhaus

Dienstag | 5.04. Konzerte

Pur: Achtung! / 20.00 Uhr / Getec-Arena

Comedy/Kabarett

Die Söhne und das Biest / 19.30 Uhr / „...nach Hengstmanns“ Comedy Lounge / mit Helene Mierscheid, Helmut s anftenschneider & paco erhard / 20.00 Uhr / Festung Mark

Kleines Kino

Mittwoch | 6.04. Konzerte

Hüllenlose Überdosis / besinnlich, erotisch, humorvoll – Gelesenes und Musiziertes von und mit eleonore Morgenrot und Martin Müller / 19.30 Uhr / Querstyle, Breiter Weg 214 Gregorian: the Final Chapter / 20.00 Uhr / Getec-Arena

Comedy/Kabarett

Die Söhne und das Biest / Dreier-programm der Hengstmänner / 19.30 Uhr / „...nach Hengstmanns“ Simon & Jan: Ach Mensch / tierisch gutes Kabarett in die Abgründe der menschlichen s äle / 20.00 Uhr / Festung Mark Jubel, Trubel, Wirklichkeit / mit M. Bach, H. und H.-G. pölitz / 20.00 Uhr / zwickmühle

Kunst/Literatur

Kunstpause / kurze Führung in einer der Ausstellungen / 12.30 Uhr / Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen Indonesische Schattenspiele aus dem Archiv des Puppentheaters / Arbeiten von Johannes r ichter / Ausstellung bis 30. April / zentralbibliothek, Breiter Weg 109, Lesecafé eselsohr Siegfried Berger - Schriftsteller und Wegbereiter heutiger Kulturpolitik / Lesung und Gespräch anlässlich des 125. Geburtstages / 19.00 Uhr / Literaturhaus Blütenzauber / neue Ausstellung / Bilder von Dr. s abine Gummert / Vernissage, mit dem Jugend-s treichtrio des t elemannKonservatoriums / eintritt kostenfrei / 19.30 Uhr / Medizinische zentralbibliothek der Uniklinik, Leipziger s traße 44, Haus 41

Nachgefragt / Beratung für Besitzer von Kunstwerken / 16.00 Uhr / Kunstmuseum, Kloster Unser Lieben Frauen

Donnerstag | 7.04. Konzerte

Messe/Märkte

Theater/Show

Musik am Nachmittag / 14.00 Uhr /AMO Die Andere / Kammeroper von s idney Corbett / 19.00 einblick /

Magdeburg - Am Pfahlberg 5

The Huntsman & The Ice Queen 3D

Lange vor ihrer schicksalhaften Schlacht gegen Snow White regiert die böse Königin Ravenna (Charlize Theron) gemeinsam mit ihrer Schwester Freya (Emily Blunt) ihr Reich. Doch dann wird Eiskönigin Freya durch einen bitteren Verrat das Herz gebrochen und sie flieht aus ihrer Heimat in einen winterlichen Palast, in dem sie einsam ihr Dasein fristet und ein Heer aus kriegerischen Huntsmen um sich schart. Unter den ihr treu ergebenen Kämpfern sind auch Eric (Chris Hemsworth) und Sara (Jessica Chastain), die jedoch gegen Freyas oberstes Gebot verstoßen, als sie sich ineinander verlieben: Niemand in ihrem Reich darf Liebe empfinden! Die Eiskönigin schickt das Liebespaar in die Verbannung. Als Eric und Sara Jahre später zu Ohren kommt, dass Ravenna in einem magischen Spiel gefangen und von Freya befreit wurde, werden ihre schlimmsten Befürchtungen wahr: Das Schwesternpaar will nun gemeinsam das gesamte Land unterjochen. Doch da haben die Königinnen ihre Rechnung ohne die verbannten Huntsmen gemacht. Genre: Fantasy • Start: 07.04.2016 (Universal)

How to be Single

Wie verhält man sich als Single in der Stadt, die niemals schläft? Alice (Dakota Johnson) und ihre Freunde Robin (Rebel Wilson), Lucy, Meg, Tom (Anders Holm) und David zählen zu den zahlreichen Bewohnern New York Citys, die – ob gewollt oder ungewollt – als Singles im Leben unterwegs sind. Zwar reichen ihre Wünsche und Hoffnungen von One-Night-Stands und Affären, bis hin zur großen Liebe und einer erfüllten Paarbeziehung, aber dennoch haben sie eines gemeinsam: Sie müssen in einer Welt, in der die Definition des Begriffs Liebe sehr dehnbar geworden ist, lernen, wie man sich als Single verhält. Zwischen DatingOrgien, anzüglichen SMS, gescheiterten Annäherungsversuchen und flüchtigen Begegnungen versucht ein jeder für sich herauszufinden, was Liebe wirklich bedeutet. Genre: Komödie • Start: 07.04.2016 (Warner)

Hardcore

Das Moskau der Zukunft: Henry stand an der Schwelle zwischen Leben und Tod, seine Frau wurde entführt und er hat keine Ahnung, wer genau er eigentlich ist – jetzt, wo er frisch in eine kybernetische Kampfmaschine umfunktioniert wurde. Immerhin hat er so die passenden Fähigkeiten, es mit dem psychopathischen Söldnerboss Akan (Danila Kozlovsky) aufzunehmen, der massig seiner Soldaten auf Henry hetzt und große Pläne verfolgt: die Produktion einer Armee biotechnisch aufgerüsteter Soldaten. Gut, dass Henry den schrägen Jimmy (Sharlto Copley) an seiner Seite weiß. Gemeinsam stürzt man sich in den Kampf, in dem Henry ordentlich austeilt und auch echte Nehmerqualitäten beweist. Wie ein Ego-Shooter auf dem PC oder der Konsole ist „Hardcore“ aus der Ich-Perspektive gefilmt, der Zuschauer erlebt die Action also durch die Augen Henrys. Genre: Action •Start: 14.04.2016 (Capelight)

Messe/Märkte

Lone wolf & cub 3: Der Wind des t odes / MitternachtsFilm / 21.00 Uhr / Moritzhof Frühjahrsmesse / 15.00 Uhr / Kleiner s tadtmarsch, Wille-platz

Die Filmstarts im April

Kunst mit Kindern / ab 6 Jahre / 15.00 Uhr / Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen Der Kleine Prinz / nach Antoine de s aint-exupéry / ab 5 J. / 11.00 Uhr / s chauspielhaus

... und außerdem

45

K EWS - N EWS INO -N KINO

Für die Jüngeren

Frühjahrsmesse / 15.00 Uhr / Kleiner s tadtmarsch, Wille-platz

4-2016

The Boss

Als Chefin eines Großunternehmens brachte es Michelle Darnell (Melissa McCarthy) zu Reichtum und Einfluss, aber als sie des Insider-Handels überführt wird, ist es mit ihrem bisherigen Leben vorbei – sie landet im Gefängnis. Als Michelle sechs Monate später entlassen wird, ist nichts mehr wie vorher und Michelle muss erst einmal Unterschlupf bei ihrer ehemaligen, mausgrauen Assistentin Claire (Kristen Bell) finden, der sie früher das Leben schwer machte. Michelle plant zunächst, sich zurück die Spitze ihrer ehemaligen Firma zu kämpfen, doch auf der Kinder-Wohltätigkeitsveranstaltung von Claires Tochter Rachel (Ella Anderson) kommt ihr eine neue Idee. Sie will dicke Geschäfte mit Süßwaren machen, sich mit Hilfe von Claire und den kleinen Pfadfinderinnen ein eigenes Brownie-Imperium schaffen. Genre: Komödie • Start: 21.04.2016 (Universal)


46

4-2016

FREIZEIT-TIPPS

Stadtführungen S t a d t f ü h r u n g e n in i n Magdeburg M agdeburg 1. April täglich täglich ab 1. Stadtrundfahrten im roten roten Stadtrundfahrten Doppeldecker-Bus ab O Doppeldecker-Bus Otto-vontto-vonG i ke-Denkmal/Alter M Guericke-Denkmal/Alter Markt arkt

8.4.& 8.4.& 20.4.2016, 20.4.2016, 14 14.30 . 30 Uhr

Die klassische klassische Luther Luther Tour Tour (2h) (2h) ab Haus der Romanik, Romanik , Domplatz Domplatz 1b

Ermäßigt: 5,00 Preis: Preis: 10,00 10,00 EUR | Ermäßigt: 5,00 EUR 11.4.2016, 11.4.2016, 14.30 14. 30 Uhr ((2h) 2h)

Eine M Magdeburger agdeburger Bild Bildhauerfamilie hauerfam Start: Start: Denkmal Denkmal „Sinti „Sinti und und Roma“, Roma“, Ecke Ecke Hegelstr. Heg

Ermäßigt: 5,00 Preis: 10,00 EUR | Ermäßigt: 5,00 EUR 20.4.2016, 20.4.2016, 14.30 14. 30 Uhr

Telemann-Führung (2h) (2h) Telemann-Führung ab Telemann-Stele, Telemann-Stele, Goldschmiedebrücke Goldschmiedebrücke

Preis: Preis: 10,00 10,00 EUR | Ermäßigt: Ermäßigt: 5,00 5,00 EUR 23.4.2016, 14.30 14. 30 Uhr 23.4.2016,

Fliejentutenheinrich Fliejentutenheinrich (2h) (2h) ab Gouvernementsberg/Ecke Gouvernementsberg/Ecke Fürstenwallstraße Fürstenwallstraße

Preis: Preis: 10,00 10,00 EUR | Ermäßigt: Ermäßigt: 5,00 5,00 EUR Noch Noch mehr mehr Führungen Führungen und und Infos Infos unter unter

www.magdeburg-tourist.de w w w. m a g d e b u rg -to u r i st . d e Tourist-Information Tourist-Information Magdeburg Magdeburg Ernst-Reuter-Allee Ernst-Reuter-Allee 12 Tel.: Tel.: 0391 0391 63601-403 63601-403

Ausstellungstipps Figürliches

„Feminines, Fantastisches und mehr - Malerei und Figürliches“ zeigt die Ausstellung von Johanna Stawitz. Rund 20 Bilder und Figuren sind in dem Geschäft zu sehen, das für „Mode und mehr“ steht: Querstyle im Breiten Weg. Bis zum 7. Mai.

auch an gewissen schelmischen Betrachtungen. Darüber hinaus haben ihn Reisen nach Indien, Mexiko, Brasilien, Myanmar und Australien inspiriert. Seine Grafik, Malerei sowie die Texte haben ebenso viel mit dem Verborgenen wie mit dem Sichtbaren zu tun. Die Exposition kann noch bis 8. April besucht werden, montags bis freitags 10-12 und 14-16 Uhr und zu den Veranstaltungen.

Im Kunstmuseum

Visionen

Zu „Visionen in Malerei, Grafik und Worten“ lädt eine Ausstellung im Literaturhaus ein. Zu sehen sind Arbeiten des Zerbster Künstlers Klaus Fezer. Der künstlerische Weg führte den diplomierten Pädagogen und Kunstlehrer über die Lehrtätigkeit zur Bildenden Kunst. In seinem Schaffen orientiert er die bildnerische Arbeit an Gedanken und Empfindungen aber

Unter dem Titel „Konzentrate und Rundumbilder“ können im Kunstmuseum, Kloster Unser Lieben Frauen, Arbeiten der Malerei & Skulptur von Dieter Lahme betrachtet werden. „Von hier aus noch viel weiter. Nachdenken über den Skulpturenpark“ präsentiert Entwürfe, Skizzen und Modelle von Künstlern für den seit 1989 bestehenden Skulpturenpark des Kunstmuseums. Zudem kann die Jubiläumsausstellung „40 Jahre | 40 Künstler | 40 Werke“ betrachtet werden, entstanden anlässlich des 40. Bestehens des Kunstmuseums. Di.-Fr., 10-17 Uhr, Sa.+So. 1018 Uhr. Montags geschlossen.

MAGDEBURG KOMPAKT

19.30 Uhr / Schauspielhaus Heisse Zeiten – Das Wechseljahre Musical / 20.00 Uhr / Theater Grüne Zitadelle

Comedy/Kabarett

Die Söhne und das Biest / 19.30 Uhr / „...nach Hengstmanns“ Jubel, Trubel, Wirklichkeit / 20.00 Uhr / Zwickmühle

Kunst/Literatur

Palavern lag ihm nicht / Gedenklesung für Erich-Günther Sasse / u.a. mit Reiner Bonack, Albrecht Franke, Martin Meißner, Holm Meyer, Torsten Olle, Renate Sattler, André Schinkel, Ludwig Schumann, Dr. Gisela Zander / 19.00 Uhr / Literaturhaus Nachlese zur Landesausstellung L. Cranach / Veranstaltung der dt.-italienischen Gesellschaft / 19.30 Uhr / Einewelthaus

Kleines Kino

Schafspelz / 20.00 Uhr / Festung Mark Das Böse ist verdammt gut drauf / Gastspiel von Thilo Seibel / 20.00 Uhr / Zwickmühle

Kunst/Literatur

Ein bisschen gleich ist nicht genug! / Lesung mit Anke Domscheit-Berg / 19.00 Uhr / Volksbad Buckau The noch Besteren of Alf Ator COMICS / Leseshow / 20.00 Uhr / Thiem 20 Nachtklub / mit dem Film „Much Loved“ / im Rahmen der Französischen Filmwoche / 21.30 Uhr / Schauspielhaus

Kleines Kino

Filme im Original, mit deutschen Untertiteln: La loi du marché (Der Wert des Menschen) 16.00 Uhr; Fidelio – Fidelio, l’odyssée d’Alice (Alice und das Meer) 18.00 Uhr; Microbe et Gasoil (Mikro & Sprit) 19.00 Uhr / Moritzhof Margina / Film & Gespräch mit Regisseur Ljupcho Temelkovski / Eintritt frei / zum Tag der Roma / 20.15 Uhr / Moritzhof

Filme im Original, mit deutschen Untertiteln: Un peu, beaucoup, aveuglément (Mit dem Herz durch die Wand ) 17.30 Uhr; La loi du marché (Der Wert des Menschen) 19.00 Uhr; Je suis mort mais j’ai des Für die Jüngeren amis (Ich bin tot, macht was Zum Glück gibt's Freunde / ab draus!) 19.30 Uhr / Moritzhof 4 J. / 9.00 Uhr / Puppentheater

... und außerdem

Sprachcafé / mit Spezialitäten aus Madagaskar / 19.00 Uhr / Einewelhaus, Schellingstraße Rechtsextremismus, Internet und Soziale Medien / Vortrag und Diskussion / mit Simone Rafael, Chefredakteurin von “Netz gegen Nazis”, und Miteinander e.V. / 19.30 Uhr / Stadtbibliothek SemesterAnfangsParty / 23.00 Uhr / Altes Theater

Freitag | 8.04. Konzerte

Silent Song / 20.00 Uhr / Molls Laden Pe Werner: Von A nach Pe / Jubiläumsprogramm / Konzert bei Kunst Kultur Karstadt / 20.00 Uhr / Karstadt-Bühne

Theater/Show

Die Birnen von Ribbeck / Inszenierung der Kammerspiele Magdeburg / mit Michael Günther / 19.30 Uhr / Feuerwache Sudenburg, Café Hirsch Heisse Zeiten – Das Wechseljahre Musical / 20.00 Uhr / Theater Grüne Zitadelle

Comedy/Kabarett

Die Söhne und das Biest / Dreier-Programm der Hengstmänner / 19.30 Uhr / „...nach Hengstmanns“ Bembers: Rock’n‘Roll Jesus / die Lichtgestalt der deutschen Hardcore-Comedy im schwarzen

Messe/Märkte

1. Street Food Festival / Delikatessen aus aller Welt. Auf die Hand & in den Mund / ab 15.00 Uhr / Festung Mark Frühjahrsmesse / 15.00 Uhr / Kleiner Stadtmarsch, Wille-Platz

Magdeburg / mit Michael Günther / 19.30 Uhr / Feuerwache Sudenburg, Café Hirsch Unter Strom / Premiere / Theaterjugendklub / 19.30 Uhr / Opernhaus, Podium The Firebirds Burlesque Show / 20.00 Uhr / AMO Heisse Zeiten – Das Wechseljahre Musical / 20.00 Uhr / Theater Grüne Zitadelle Tatort: Engelsstaub / Nachtklub / 21.30 Uhr / Schauspielhaus

Comedy/Kabarett

Nebenbei / Programm der Hengstmann-Brüder / 19.30 Uhr / „...nach Hengstmanns“ Elbe, Mond und Sterne / Gastspiel von „Die Nachtschwärmer“ / mit Ulrike Nocker, Oliver Vogt und Matthias Krizek/ 20.00 Uhr / Zwickmühle

Kleines Kino

Filme im Original, mit deutschen Untertiteln: Renoir: respecté et rejeté (Renoir: Verehrt und verachtet) 17.00 Uhr; Les chaises musicales (Die fast perfekte Welt der Pauline) 18.30 Uhr; La loi du marché (Der Wert des Menschen) 20.15 Uhr; La belle saison (Eine Sommerliebe) 20.30 Uhr; Je suis mort mais j’ai des amis (Ich bin tot, macht was draus!) 21.00 Uhr / Moritzhof

Für die Jüngeren

Der kleine Prinz / Film / empfohlen ab 8 Jahren / 15.00 Uhr / Moritzhof

Messe/Märkte

Sonnabend | 9.04.

1. Street Food Festival / Delikatessen aus aller Welt. Auf die Hand & in den Mund / 11.00 22.00 Uhr / Festung Mark Frühjahrsmesse / 14.00 Uhr / Kleiner Stadtmarsch, Wille-Platz Nachtf ohmarkt / 15.00 Uhr / Mese Magdeburg

Konzerte

Führungen

Führungen

Die klassische Luther Tour / Dauer: 2h / Buchung über Magdeburg Tourist / 14.30 Uhr / ab Haus der Romanik, Domplatz 1b

P 70 - die Ost-Rock-Band / 20.00 Uhr / Molls Laden MDR Zauber der Musik / 17.00 Uhr / Johanniskirche Eltern&Kinder-Konzerte / für Erwachsene: Piano Poesie mit Susan & Sarah Wang (Klavier) und Samira Hempel (Lesung) / für Kinder: „Fest im Schloss – Musikalische Märchenstunde / 17.00 Uhr / Gesellschaftshaus Il Tempo Gigante / Rolf Hansen, Kopenhagen / Wohnzimmerkonzert / 20.00 Uhr / Moritzhof Mitternachtskonzert mit Simon Becker / sein einziges BandKonzert in diesem Jahr / mit Matthias Marggraff (Prypjat Syndrome) / 22.30 Uhr / Festung Mark

Theater/Show

Die Birnen von Ribbeck / Inszenierung der Kammerspiele

Lukullus-Tours / Kulinarischer Stadtrundgang / Buchung unter www.lukullus-tours.de/ 13.00 Uhr / Altstadt

... und außerdem

Porphyr, Marmor und Granit – Magdeburger Antiken. Mit einem Exkurs zu neuesten Forschungen am Porphyrberg in Ägypten / Vortrag des Archäologen Rainer Kuhn / Eintritt frei, um eine Spende wird gebeten / 10.00 Uhr / Dom, Remter Die große 90er Jahre Party / Live mit East 17 / 22.00 Uhr / Festung Mark Sturmfrei! die Hausparty im Club / 22.00 Uhr / Altes Theater

Sonntag | 10.04. Konzerte

Freie Klänge / diesmal: Eva Fe-


Fr eizeit -t ipps

MAGDEBURG KOMPAKT

male Quartett / 18.15 Uhr / Festung Mark Rock meets Classic / 60 hochkarätige Künstler mit einem Feuerwerk an Hits / u.a. Joey t empest (europe), s teve Walsh (Kansas), Midge Ure (Ultravox), Andy s cott & pete Lincoln (t he s weet), s pecial Guest: DOr O / 20.00 Uhr / Getec-Arena

Comedy/Kabarett

Florian Schroeder: Entscheidet EUCH! / 18.00 Uhr / t heater Grüne zitadelle

Kleines Kino

Filme im Original, mit deutschen Untertiteln: Guibord s’en va-t-en guerre (My internship in Canada) 17.00 Uhr; Un peu, beaucoup, aveuglément (Mit dem Herz durch die Wand) 17.30 Uhr; t ous les chats sont gris (Alle Katzen sind grau) 19.00 Uhr; Je suis mort mais j’ai des amis (ich bin tot, macht was draus!) 19.30 Uhr / Moritzhof Das Tagebuch der Anne Frank / 18.15 Uhr / Moritzhof

Für die Jüngeren

Der kleine Prinz / Film / empf. ab 8 J./ 14.00 Uhr / Moritzhof

Messe/Märkte

Fischmarkt / 8.00-17.00 Uhr Uhr / neben der s tadthalle Flohmarkt für Baby- und Kindersachen / 10.00-13.00 Uhr / Messe Magdeburg 1. Street Food Festival / Delikatessen aus aller Welt. Auf die Hand & in den Mund / 11.00 17.00 Uhr / Festung Mark Kleiner charmanter Flohmarkt / 14.00-18.00 Uhr / Volksbad Buckau Frühjahrsmesse / 14.00 Uhr / Kleiner s tadtmarsch, Wille-platz

Führungen

Führungen in der Festung Mark / geeignet für Besucher ab 6 Jahren / Buchung über Magdeburg t ourist / ab 15.00 Uhr / Hohepfortewall 1

Montag | 11.04. Kunst/Literatur

Oma, willst Du schaukeln? / s chülermalwettbewerb im r ahmen der Ökumenischen Woche für das Leben 2016 / bis 5. Mai / zentralbibliothek, Breiter Weg 109, Kinderbibliothek

Kleines Kino

Filme im Original, mit deutschen Untertiteln: Une famille à louer (Familie zu vermieten) 16.15 Uhr; Les chaises musicales (Die fast perfekte Welt der pauline) 17.30 Uhr; r enoir: respecté et rejeté (Verehrt und verachtet) 18.15 Uhr; Fidelio – Fidelio, l’odyssée d’Alice (Alice und

das Meer) 19.00 Uhr; Mustang 19.30 Uhr; Freeheld 20.15 Uhr / Moritzhof

Führungen

Eine Magdeburger Bildhauerfamilie / Dauer: 2h / Buchung über Magdeburg t ourist / 14.30 Uhr / ab Denkmal „s inti und r oma“, ecke Fürstenwallpark/Hegelstraße

Die Filmstarts im April

Kunst/Literatur

Literaturklub / Klaus Mann: „Mephisto“ / 19.30 Uhr / s chauspielhaus, t reffpunkt Bühneneingang

Kleines Kino

Für die Jüngeren

Der Kleine Prinz / nach Antoine de s aint-exupéry / ab 5 J. / 9.00 und 11.00 Uhr / s chauspielhaus

Führungen

Berühmte Frauen in Magdeburg / Dauer: 2h / Buchung über Magdeburg t ourist /14.30 Uhr / ab Opernhaus

Mittwoch | 13.04. Comedy/Kabarett

Nervt! / programm von und mit Frank Hengstmann / 19.30 Uhr / „...nach Hengstmanns“ Jubel, Trubel, Wirklichkeit / mit Marion Bach, Heike r onniger und Hans-Günther pölitz / 20.00 Uhr / zwickmühle

Kunst/Literatur

Kunstpause / kurze Führung in einer der Ausstellungen / 12.30 Uhr / Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen Angelika Reimann: Mit Goethe für Vaterland und Wissenschaft gelebt / Goethe und Christian Gottlob v. Voigt in Weimar / 18.00 Uhr / Literaturhaus Dialog / in der Ausstellung von Joachim Brohm /19.00 Uhr / Kunstmuseum (Kloster)

Kleines Kino

Filme im Original mit deutschen Untertiteln / ab 17.00 Uhr / Moritzhof

Für die Jüngeren

Musikgeschichten: „Die Bremer s tadtmusikanten“ von Harald Lorscheider / ab 5 Jahre / 11.00 Uhr / Opernhaus, Wagnerfoyer Kunst mit Kindern / ab 6 Jahre / 15.00 Uhr / Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen

47

K EWS - N EWS INO -N KINO

Dienstag | 12.04.

Filme im Original mit deutschen Untertiteln / ab 16.15 Uhr / Moritzhof Im Spinnwebhaus / 17.00 Uhr / Moritzhof Das Tagebuch der Anne Frank / 18.00 Uhr / Moritzhof

4-2016

Gods of Egypt 3D

Magdeburg - Am Pfahlberg 5

Nachdem sich Set (Gerard Butler), der Gott der Dunkelheit, des ägyptischen Throns bemächtigt hat, droht das einst friedliche und wohl behütete Reich im Chaos zu versinken. Nur wenige Rebellen leisten noch Widerstand gegen den unbarmherzigen Herrscher und seine brutalen Gefolgsleute. Einer von ihnen ist der Dieb Bek (Brenton Thwaites), ein mutiger Held, der sich auf eine ungewöhnliche Allianz einlässt, um nicht zuletzt seine große Liebe Zaya (Courtney Eaton) aus dem Totenreich zurückzuholen: Gemeinsam mit dem Gott Horus (Nikolaj Coster-Waldau) plant Bek, Sets Schreckensherrschaft ein für alle Mal zu beenden. Ihre abenteuerliche Reise führt sie bis ins Jenseits und hinauf in den Himmel, wo der Sterbliche und der Gott mehrere gefährliche Aufgaben meistern müssen. Schließlich bringt sie jede von ihnen dem alles entscheidenden Aufeinandertreffen mit dem Gott der Dunkelheit ein Stückchen näher. Genre: Abenteuer • Start: 21.04.2016 (Concorde)

Jem and the Holograms

Jerrica (Aubrey Peeples) macht für ihr Leben gern Musik, komponiert selbst und singt auch. Ihre Schwester Kimber (Stefanie Scott) stellt eines Tages ein Lied von ihr ins Netz, auch wenn Jem - so ihr Künstlername - dem nie zugestimmt hat. Das Video wird zum Klickhit und Jem zu einer Internetberühmtheit. Schon bald wird auch eine Plattenfirma auf die junge und talentierte Sängerin aufmerksam, kurz darauf winkt ein Vertrag. Zusammen mit Kimber und ihren anderen beiden Schwestern Shana (Aurora Perrineau) und Aja (Hayley Kiyoko) geht es nach Los Angeles. Dort will das Quartett die Musikwelt als „Jem and the Holograms“ im Sturm erobern. Doch auf dem Weg zum Ruhm gerät Jem ins Straucheln und es kommt zum Streit mit ihren Schwestern. Die junge Musikerin muss begreifen, wie wichtig Freunde und Familie für ihr künstlerisches Schaffen sind. Genre: Musik • Start: 28.04.2016 (Universal)

Rico, Oskar und der Diebstahlstein

Die Freunde und Hobbydetektive Rico (Anton Petzold) und Oskar (Juri Winkler) erleben ihr letztes gemeinsames Abenteuer. Dabei ist eigentlich alles erst einmal bestens, denn mittlerweile wohnen sie Tür an Tür. Ricos Mutter Tanja (Karoline Herfurth) und der Bühl (Ronald Zehrfeld) sind zusammen, Oskar ist mit seinem Vater Lars (Detlev Buck) zu Rico ins Haus gezogen. Doch als der grummelige Fitzke (Milan Peschel) stirbt, beginnt der Ärger. Der Steinzüchter vererbt Rico seine geliebte Stein-Sammlung, über die sich der Junge auch sehr freut – aber dann stellen er und sein Kumpel fest, dass Ricos Lieblingsstein, der Kalbstein, gestohlen wurde. Nun geht es darum, die Diebe dingfest zu machen. Und weil die sich auf dem Weg zur Ostsee befinden, müssen Rico und Oskar so schnell wie möglich hinterher. Gut, dass Tanja mit dem Bühl in den „Knutsch-Urlaub“ geflogen ist. Genre: Familie • Start: 28.04.2016 (Fox)

Ein Hologramm für den König Alan Clay (Tom Hanks), ein 54 Jahre alter amerikanischer Geschäftsmann, steht kurz vorm Scheitern. Um sich vor einem finanziellen Bankrott zu bewahren, begibt sich Clay mit einem Team von jungen Leuten nach Saudi-Arabien, wo er sich einen rettenden Deal in der ITBranche erhofft. Seine veralteten Geschäftsvorstellungen sind dabei jedoch nicht von Vorteil. In Saudi-Arabien soll eine neue Wirtschaftsmetropole entstehen und das amerikanische Team möchte dem saudischen König Abdullah eine neuwertige IT-Technik vorstellen, die von großem Nutzen für die aufblühende Stadt sein könnte. Clay und seine Kollegen müssen nicht nur mit der erdrückenden Hitze Saudi-Arabiens klarkommen, sondern sich auch noch gedulden, ob der König überhaupt zu einem Treffen erscheint. Als er doch noch aufkreuzt, hat er die chinesische Konkurrenz mit dabei, deren ITTechnologie viel billiger ist als die der Amerikaner. Genre: Drama • Start: 28.04.2016 (X Verleih)


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