Magdeburg Kompakt Nr. 69

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MAGDEBURG KOMPAKT

5. Jahrgang / Nr. 69

Hintergrund • Wissenswertes • Unterhaltung

KOSTENLOSES FREIEXEMPLAR

Da muss’te hin! Jommerns jrüne Jurkentorte in Dornburg und andere Ausflugstipps in die Umgebung / ab Seite 17

Wir nehmen Urlaub persönlich Breiter Weg 214 • 39104 Magdeburg • 0391 / 5419022 • www.first-reisebuero.de/magdeburg1 Öffnungszeiten: Montag - Freitag 09:00 - 13:00 Uhr u. 14:00 - 18:00 Uhr; Samstag 09:00 - 12:00 Uhr

2. Ausgabe April 2016

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n Editorial Warum in die Ferne schweifen? Liebe Leserinnen und Leser, legen Sie doch mal die Smartphones oder Tablets beiseite und lassen Sie sich von dieser Ausgabe zu Ausflügen in die Umgebung inspirieren. Na gut, wenn Sie die Online-Variante von Magdeburg Kompakt lesen, dürfen Sie die Lektüre natürlich zu Ende bringen. Und danach: Nichts wie raus! Schließlich gibt es in der Region so viel zu entdecken. Und wie Goethe schon einst fragte: Warum in die Ferne schweifen, denn das Gute liegt so nah? Nah liegt auch der Landtag am Domplatz ... aber ob das, was dort derzeit passiert, so gut ist? Auch dazu – und zu vielen anderen Themen – finden Sie einige Gedankengänge. Viel Spaß beim Lesen, Ihre Tina Heinz

IMPRESSUM Herausgebende Gesellschaft: MAGDEBURG KOMPAKT | KOMPAKT ZEITUNG Ronald Floum & Thomas Wischnewski GbR Breiter Weg 202, 39104 Magdeburg Telefon: 0391/ 79296750; Fax: 03 91/79296759 Redaktion und redaktionelle Mitarbeit: Thomas Wischnewski (V.i.S.d.P.), Ronald Floum, Birgit Ahlert (Kultur), Tina Heinz, Peter Gercke (Fotos), Dr. Rudi Bartlitz (Sport) Gastautoren: Ludwig Schumann, Lars Johansen, Veronika Hohmann, Otto Fischer, Renate Sattler, Ulrike Bäumer, Ines Gand, Melanie Ockert Kollegium emeritierter Professoren: Prof. Dr. Gerald Wolf Videobeiträge in Zusammenarbeit mit: Crafty Media und Improma Anzeigen: Britta Roders (Tel.: 03 91 / 79 29 67 51) Druck: DruckHaus RIECK Haldensleben GmbH E-Mail: post@magdeburg-kompakt.de Veranstaltungen: termine@magdeburg-kompakt.de Internet: www.magdeburg-kompakt.de Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt die Gesellschaft keine Gewähr. Leserbriefe vertreten nicht automatisch die Meinung der Redaktion. Die Weiterverwendung von Beiträgen, Fotos und eigens für MAGDEBURG KOMPAKT entworfene Anzeigen ist nur mit schriftlicher Genehmigung gestattet. Es gilt die Preisliste Nr. 4 vom 1. Mai 2015

IN DIESER AUSGABE DIE DRITTE SEITE

Seite 3 Seite 3

• Momentaufnahme • Wir haben Probleme

ZEITGESCHEHEN

Seiten 4-5 Seite 6 Seite 7 Seite 8

• Hoffnung ist immer … • Ich bin ein langsamer Leser … • Zeitreise: Breiter Weg Nr. 28 • Der tückische Kenia-Konsens

KULTUR

• Festungs-Kommandant ernennt Nachfolger • „M“ wie Maßstab für großes Figurentheater • Irrwitz aus der Eistruhe • Ines Bücherwelt • Film verrückt – Tipps von Lars Johansen • Risse im Gesicht

Seite 9 Seite 10 Seite 11 Seite 11 Seite 11 Seiten 12-13

MAGDEBURGER SPORT • Der Monat der Wahrheit • Ali Kardooni: Pass, Kanus und Diskusscheiben

KOMPAKT SPEZIAL

Seiten 14-15 Seite 16

• Titel: Die schönsten Ausflugsziele Seite 17 • Vom Ausfliegen über unsichtbare Stadtmauern Seite 18 • Kaiserfrühling in Quedlinburg Seite 19 • Deutschlands schönstes Musikmuseum Seite 19 • „Das Fest der Sinne“ Seite 20 • Gartenlandschaft Altmark Seite 20 • Dessau: Große Pläne Seite 20 • 8. HarzerKlosterSommer Seite 20 • Freyburger Weinfrühling Seite 21 • Playmobil – Spielgeschichte(n) Seite 21 • Ein Kleinod im Fläming Seite 22 • Farbenträume in der Schlossanlage Seite 22 • Deutschlands schönster Indoor-Spielplatz Seite 23 • Das muss man Sehen / Übersichtskarte Seite- 24-25 • Unterwegs auf zwei Rädern Seite 26 • Weißes Gold: Auf den Spuren des Salzes Seite 27 • Ausflugstipps in die Umgebung Seiten 28-29 • Jommerns jrüne Jurkentorte… Seite 30 • Mehr als nur Badeort Seite 31

2. Ausgabe April | 2016

Die nächste Ausgabe erscheint am 28. April 2016 Ihre Zeitung erhalten Sie zweimal monatlich an derzeit 1.305 Stellen in Magdeburg und Umgebung sowie im Zeitschriftenhandel*! Sie möchten die Zeitung kostenfrei auslegen oder Sie benötigen weitere Exemplare? Anruf genügt. Telefon: 0391/79296750 *0,50 Euro – Preis im Zeitschriftenhandel

LEBENSART / GESUNDHEIT

• Jeder Frühling trägt den Zauber … Seite 33 • Hinaus in den Garten, hinein in den Pool! Seite 33 • Mit Rittern und Gauklern Seite 34 • Messe der grünen Ideen Seite 34 • Café-Geschichten Seite 34 • Das genossenschaftliche Geschäftsmodell – modern seit 160 Jahren Seite 35 • Wassersport für Groß und Klein Seite 36 • Wolfs Redlichkeiten: Lange leben, ohne alt zu werden Seite 36

TECHNIK RATGEBER • Neues aus der Welt von Audio, HiFi und Computer

Seiten 37-39

SATIRE/MAGDEBURG INTIM

• Kreuzworträtsel Seite 40 • Lachen, Träumen, Singen Seite 41 • Das Verstandesamt: Posttraumatische Verbitterungsstörung Seite 41 • Das Glück in der neuen Spielbank herausfordern Seite 42 • Tausendsassa und kein Aprilscherz Seite 42 • So stehen die Sterne Seite 42 • Helden lassen die Letzten die Ersten sein Seite 43 • Stürmerlegende wird 65 Seite 43 • Salongeflüster: Bäume fällen Seite 43

FREIZEIT-TIPPS

• Übersicht zu Kultur, Konzerten, Theater, Ausstellungen, Kino für Magdeburg und Umgebung u.v.m. Seiten 44-47


DIE DRITTE SEITE

2016 | 2. Ausgabe April

Momentaufnahme Feuer frei. Die Koalitionsverhandlungen zwischen CDU, SPD und Grünen laufen. Wer fährt die schärferen Geschütze auf oder hat die bessere Munition? Foto: Peter Gercke

Wir haben Probleme

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Überall Jobs, nur keine Leute, die sie machen. Oder?

ir haben Probleme im Land. Zu wenig wirtschaftliche Kraft, ergo nicht ausreichend Arbeitsplätze und zu geringe Steuereinnahmen. Zu wenige Polizisten. Jedenfalls ist man sich da neuerdings parteiübergreifend einig. An Lehrern fehlt es ebenfalls an allen Ecken und Enden. Zum Jahresbeginn wurden bereits 200 neue Pädagogen eingestellt. Jetzt sollen weitere 218 Stellen vergeben werden. Auch die AfD sucht händeringend Personal für die Referentenjobs im Landtag und Mitarbeiter in den Wahlkreisbüros der frischgebackenen Parlamentarier. Für 2016 rechnen Wissenschaftler des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Halle mit durchschnittlich 111.200 Arbeitslosen im Land. Im vergangenen Jahr war die Prognose düsterer. Da stand die 117.600 zur Debatte. Achso, die Kassenärztliche Vereinigung mahnte erneut eine fortschreitende Überalterung der niedergelassenen Ärzte an. Im ländlichen Raum finden Mediziner, die in den Ruhestand gehen wollten, schwer Nachfolger für ihre Praxen. Im Handwerk werden ohnehin jede Menge Leute gebraucht, so betont es die Kammer fortwährend. Es scheint, als gäbe es einerseits ein Vermittlungsproblem zwischen Jobangeboten und Arbeitsuchenden oder andererseits eine ziemlich ungeordnete Ausbildungsorganisation. Gut, Ausbildung kann man nicht erzwingen. Schließlich soll ja jeder sein Glück in dem Beruf finden, der zu ihm passt. Doch was nützt es,

wenn das Glück dann auf der Straße steht, statt am Arbeitsplatz. Vielleicht fehlt es aber auch an Mut und Selbstbewusstsein, Neues zu wagen. Oder sind es eher die Regeln der Arbeitsverwaltung, die verhindern, dass Menschen, die tatsächlich arbeiten wollen, auf Unternehmen mit Stellenangeboten zugehen könnten, um zu sagen, sie möchten den Job und würden eine entsprechende Qualifizierung auf sich nehmen? Und dann springt die Jobagentur an und organisiert die Weiterbildung im Sinne von Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Möglicherweise ist das auch zu kompliziert. Jeder müsste sehr individuell denken, handeln und organisieren. Moment mal, Individualität gehört doch zu den grundsätzlichen Maximen unserer Zeit. Aber individuell wird bei uns sehr allgemein verwaltet und wahrscheinlich generalisierter politisiert. Bei näherer Betrachtung kommt man auf das Wort Teufelskreis oder die Redewendung „die Katze beißt sich in den Schwanz“. Apropos beißen, die Wölfe im Land sind auch ein ganz großes Problem. Die reißen schließlich Wild und Schafe. Die Jäger fordern nun eine Jagdgenehmigung für die Raubtiere. Da werden künftig sicher einige erfahrene Spezialisten mehr gebraucht. Das könnte den Jagdwaffenherstellern Aufschwung geben. Jede Menge Arbeit und Aufgaben gibt es offensichtlich. Nur warum kommen die nicht mit Menschen in Berührung? Wir haben Probleme. Thomas Wischnewski

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Hoffnung ist immer … Ein Spaziergang durch Schönebeck und manch vage Schlussfolgerungen über die Leere am Markt. Von Thomas Wischnewski

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offnung ist immer. Jetzt fühle ich mich davon besonders beseelt. Der Frühling zeigt sein Erwachen. Bäume und Büsche lassen grüne Spitzen aus ihren Knospen brechen. Die Wiese an der Elbe liegt wie ein junger sattgrüner Teppich. Die Natur duftet nach Hoffnung und es ist sonnig an diesem Mittwochnachmittag. Ich lenke meine Schritte auf den Marktplatz. Es müssten Menschen unterwegs sein, auf dem Heimweg, Einkäufe erledigen, Geschäfte aufsuchen, Bekannte treffen oder so wie ich spazieren gehen. Doch hier ist nur Leere. Das Areal hat sich herausgeputzt mit frisch verlegtem Pflaster und sauberen Hausfassaden. Gegenüber vom Rathaus befindet sich ein Café. Ich möchte gern einkehren. Aber es sitzt niemand drin. Ein verlassenes Gasthaus ist keine frohe Einladung. Wenn nur die Leere nicht wäre. Das macht mich nachdenklich.

Schönebecks Ortszentrum ist wie ausgestorben. Belebte Fußgängerzone? Fehlanzeige. Durch die Fensterscheiben eines kleines Reisebüros sehe ich eine Frau am Schreibtisch. Ihr Augen blicken starr auf den Computerbildschirm. Sie ist wie die Stimmung draußen. Im Geschäft nebenan werden dekorative Wohnaccessoires feilgeboten. Nur Kunden gibt es keine. Das Servicecenter einer Krankenkasse bleibt Mittwochnachmittag stets geschlossen. An anderen Schaufenstern steht „Zu vermieten“. Wo sind die Menschen? Plötzlich bekomme ich eine Ahnung davon, dass hier an allem irgendwie der Lauf der Dinge klebt. An Schönebecks menschenleerer Mitte kleben womöglich Etiketten wie Globalisierung, demografischer Wandel, Digitalisierung und Individualisierung. Aber wo wohnt die Hoffnung? 1950 zählte die Stadt über 46.000 Einwohner. Heute sind es noch gut 31.000. In die Gesamtzahl sind auch die Leute aus eingemeindeten Orten der Umgebung eingerechnet. Arbeit, die hier einst erledigt wurde, scheint ausgewandert. In den Westen. Vielleicht ins große Europa oder irgendwohin in die Welt. Der Salzbergbau ist schon lange Geschichte. Seit den 60er Jahren wurden im Traktorenwerk Schönebeck Zugtraktoren sowie Feldhäcksler gebaut. Der Traktorenbau musste nach mehreren Fehlschlägen mit westdeutschen Lizenznahmen eingestellt werden. Bis Mitte der 1990er Jahre existierte ein Dieselmotorenwerk. Mittlerweile ist es demontiert und abgebrochen. Mindestens 10.000 Industriearbeitsplätze hat die Geschichte verschluckt oder eben die Globalisierung.

Hoffnung ist immer, denke ich wieder. Heute gibt es einen Produktionsstandort der ThyssenKrupp Presta AG zur Herstellung von Lenksystemen. Die Automobilzulieferindustrie war ein Hoffnungsschimmer. Marode Betriebe mussten sterben. Mussten? Die Arbeit wird anderenorts erledigt. Gekommen sind dafür Fördermittel für den Aufbau Ost. Sicher. Für den Stadtumbau, für Sanierung und Modernisierung. Wer jung ist, risikobereit und neugierig sucht sein Lebensglück an einem anderen Ort. Glück wird heute ohnehin anders definiert als zur Zeit meines Großvaters. Der war schon froh, wenn die Mäuler der Kinder mit dem Nötigsten gestopft waren. Die Wohnungen rund um den Marktplatz sind bewohnt. Nur wenige stehen wohl leer. Man lebt offensichtlich zurückgezogener. Das Glück flimmert hinter Hauswänden. Die Deutschen sitzen gern vor dem Fernseher. Im Durchschnitt 223 Minuten am Tag. Möglicherweise gibt es in Schönebeck besonders viele TV-Fans. Oder tüfteln die Leute hier bereits an einer digitalen Zukunft? Vielleicht arbeiten in den Häusern lauter Programmierer und ich stehe mitten in der Keimzelle eines sachsen-anhaltischen Silicon Valley. Oder lassen sich viele doch nur von Datenmonstern wie Facebook & Co. die Lebenszeit wegfressen? Man trifft sich ja heute lieber im Smartphone oder im PC. Ich denke, wie perfide man den Namen „iPhone“ weiterspinnen könnte. Englisch „i“ wie „ich“. Das Ich-Phone oder wie die eigene Persönlichkeit in Speicherchips wächst und dann in sogenannte Clouds aufsteigt. Ja, Digitalisierung hat irgendwie etwas von Persön-


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2016 | 2. Ausgabe April

lichkeitserweiterung. Jeder hat die Möglichkeit, in die ganze Welt zu schauen. Superstars, Propheten und Traumpartner scheinen zum Greifen nah. Man will deren Botschaften empfangen, sich mit ihnen verbinden. Selbst Gefühle, die tiefen, inneren Regungen holt man sich verheißungsvoll aus dem Computer. Transformiert sich das Leben langsam in Datenströme? Hoffnung wird heute programmiert, steckt in Bits und Bytes. Offensichtlich glaubt eine wachsende Mehrheit daran. Die Hoffnung des Glaubens trug man früher unters Kirchendach, um mit Gott ins Gespräch zu kommen. Selbst die Götter wandeln heute über Bildschirme. Man muss deshalb seltener vor die Tür treten. Bequemlichkeit ist der moderne Luxus. Außerdem ist das besser. Denn draußen drohen überall Gefahren. Jedenfalls schreit das fortlaufend aus dem Internet. Je mehr es dort sagen, umso wahrer wird wohl die „Wahrheit“. Virtuell kann man sich unkompliziert und schnell treffen, übers Wetter reden oder Frust ablassen. Das befreit ungemein, auch von wahren Freunden. Ich kann das verstehen. Da hier kaum jemand auf die Straße geht, wie soll man sich auch begegnen? Vor dem Discounter in einer anderen Straße reden zwei alte Frauen mit einem grauhaarigen Mann. Mein Russisch habe ich über die Jahre verloren. Deshalb verstehe ich nicht, was sie sagen. Was man nicht übt, verschwindet. Die Hoffnung, die einst gelernte Sprache wieder aufzufrischen, habe ich noch nicht aufgegeben.

Landeshauptstadt weit entfernt von der Schönebekker Leere, weniger an Kilometern als wegen der Einwohnerzahl. Auch künftig wird sich hier keine triste Kleinstadtstimmung verbreiten. Dafür sorgt die Anziehungskraft der Größe. Wo viele Menschen sind, gibt es mehr zu tun. Da wohnen Hoffnungen und Möglichkeiten. Deshalb ist Magdeburg auch ein Magnet und zieht junge Menschen an. Vor allem solche aus den nahen Dörfern und Kleinstädten. Es kommen aber auch andere. Gommerns Bürgermeister Jens Hühnerbein sorgt sich seit Jahren um den wachsenden Leerstand in den dörflichen Ortschaften. Es packen nämlich dort viele ältere Menschen ihre Koffer. Sie geben Haus und Hof auf, weil die Bewirtschaftung mit steigendem Lebensalter beschwerlicher wird. Außerdem ist die Gesundheitsversorgung in Magdeburg viel attraktiver. Uniklinik, Krankenhaus, Fachärzte – das dichte Netz vermittelt Sicherheit. Auf dem Land wollen sich kaum noch Hausärzte niederlassen. Wenn die Patienten weit sind und die Fläche dünn besiedelt, ist es schwerer, an einen guten Verdienst zu kommen und die langen Wege sind unbequem.

« Das Ich-Phone

oder wie die Persönlichkeit in Speicherchips wächst … »

Jugend ist Hoffnung, weil sie das Leben weiterträgt, weil junge Generationen alte Zöpfe abschneiden und Dinge anders machen. Wo sind die jungen Menschen? Mir begegnen schließlich noch ein paar Passanten. Ein Mitte 50er, der seinen Schäferhund an der Leine führt. Der nächste Fußgänger ist nicht jünger, eher älter. Auch der trottet mit seinem Vierbeiner über die Straße. Wer ein Haustier hat, muss raus. Vielleicht ist das wie eine selbst verordnete Therapie. Man schafft sich einen Zwangsgrund, um den Fuß vor die Tür zu setzen. Gibt es einen anderen? Im demografischen Wandel stecken Möglichkeiten. So proklamieren es Optimisten seit Jahren. Wo sind die Chancen in Schönebeck? Ich will glauben, dass immer Hoffnung ist. In Magdeburg sieht alles anders aus. 200.000 Einwohner mehr als Schönebeck. Das ist eine Schwungmasse, die man sehen kann. Aber ich erinnere mich auch an meine letzten Schuljahre, Anfang der 80er. Zur selben Nachmittagsstunde wälzten sich damals Menschenmassen über die Kreuzung Breiter Weg/ Ernst-Reuter-Allee. Magdeburg hatte in dieser Zeit über 50.000 Einwohner mehr als jetzt. Heute erregt man sich über ein mit Menschen überfülltes Einkaufscenter. Das wirkt aber nur so voll, weil die Flucht zwischen den Läden schmal ist. Planer wissen, wie man urbane Atmosphäre schafft. In Magdeburg ist der Marktplatz unter das Dach eines privaten Konsumtempels gestellt worden. Wer den Breiten Weg weiter nach Norden oder Süden entlangschlendert, dem fällt das Zählen von Passanten nicht sonderlich schwer. Trotzdem ist die

Gott sei Dank muss heute niemand etwas tun, was nicht gewollt ist. Ein Job soll maßgeschneidert sein und zur eigenen Persönlichkeit passen. Selbstverwirklichung sagt man dazu. Ein wenig klingt das, als wäre ein Mensch spätestens mit 18 Jahren fertig und dann würden sich Arbeit und Aufgaben an die jeweils individuellen Lebensvorstellungen anpassen. Zum Leben gehören Mut und Risikobereitschaft. Herausforderungen muss man annehmen, damit etwas Neues entstehen kann. Greift eine Bevölkerung, deren durchschnittliches Lebensalter wächst, noch nach einer unbekannten Zukunft? Was wird aus einer Gemeinschaft wie der unseren, bei deren Mitgliedern die Zukunft von einer wachsenden Vergangenheit überwuchert wird? Besteht Ansteckungsgefahr, sodass trostlose Stimmungen der vielen Alten auf die weniger werdenden Jungen übergeht? Hoffnung und Zukunft sind eng miteinander verwobene Begriffe. Schwindet die Hoffnung, wenn sich Zukunft verflüchtigt? Es geht gar nicht nur um Schönebeck, sondern um die Menschen und das Leben in ländlichen Gebieten. Schönebeck ist ein Beispiel. In Staßfurt, Wolmirstedt, Wanzleben und Oschersleben würde man bei einem Spaziergang auf ähnliche Gedanken kommen. Das Erlebnis ist wie der Badewanneneffekt: Lange erscheint eine Wanne voll, aber plötzlich reist ein Strudel die letzte Wassermenge mit rasender Geschwindigkeit in den Abfluss. Wir nehmen Entwicklungen und Probleme oft erst dann richtig wahr, wenn die sichtbaren Belege so massiv sind, dass sie nicht mehr aus dem Blickfeld geraten. Erst dann suchen wir nach Ursachen und Verantwortung. Andere werden mit Schuld beladen. Aber sehen wir auch den eigenen Anteil? Das Leben wird so, wie wir uns mehrheitlich verhalten. Je mehr Menschen sich zurückziehen, umso weniger wird Lebensvielfalt sichtbar und Chancen lösen sich auf. Sich auf einen Weg machen, ist auch ein Ausdruck dafür, Hoffnungen entstehen zu lassen. Denn Hoffnung ist immer … Hoffentlich.

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n Kompakt Ausländerzahl im Land 2015 um 25 Prozent gestiegen

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ach der neuesten Auswertung des Ausländerzentralregisters lebten am Jahresende 2015 rund 83.000 Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit in Sachsen-Anhalt, das waren ein Viertel bzw. 20.900 Personen mehr als im Jahr 2014. Der Anstieg ausländischer Personen könnte in Wirklichkeit noch höher ausfallen, weil davon ausgegangen werden muss, dass noch nicht alle im vergangenen Jahr zugewanderten Flüchtlinge von den Behörden erfasst wurden. Wie das Statistische Landesamt weiter mitteilte, kam von den Personen mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit jeder 6. aus Syrien, jeder 11. aus Polen, jeder 22. stammte aus der Russischen Föderation, Rumänien sowie Vietnam. Den prozentual stärksten Zuwachs innerhalb des letzten Jahres, der eine Vervierfachung des Bestandes gegenüber dem Berichtsjahr 2014 darstellte, verzeichneten Personen mit syrischer Staatsangehörigkeit (13.700) sowie Personen aus Afghanistan (2.240). Über die Hälfte der Ausländer (50,6 Prozent) stammten aus Europa, 37,7 Prozent aus Asien, 8,2 Prozent aus Afrika, 2,0 Prozent aus Amerika und 0,1 Prozent aus Australien/Ozeanien. Staatenlos waren 0,3 Prozent und bei 1,1 Prozent war die Herkunft ungeklärt. Von den 83.000 Ausländerinnen und Ausländern in Sachsen-Anhalt lebten etwa 56.400 seit mindestens einem Jahr in Deutschland, darunter hatten etwa 23.100 Personen eine mindestens zehnjährige Aufenthaltsdauer, rund 7.800 ausländische Mitbürger lebten seit mindestens 20 Jahren hier.

Mehr Berufstätige arbeiten außerhalb der Landesgrenzen

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m zweiten Quartal 2015 hatten 1.081,3 Tausend Erwerbstätige ihren Wohnort in SachsenAnhalt. Andererseits arbeiteten hier 1.000,1 Tausend Erwerbstätige. Damit hatte unser Land einen Auspendlerüberschuss von 81.200 Personen. Dabei stieg die Zahl der Auspendler über die Landesgrenze um 2,0 Prozent und die der Einpendler um 2,6 Prozent. Wie das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt mitteilte, sank im zweiten Quartal 2015 die Zahl der in Sachsen-Anhalt wohnenden Erwerbstätigen gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal um 6.900 Personen oder 0,6 Prozent und die der hier arbeitenden um 8.200 Personen oder 0,8 Prozent. Da mehr Erwerbstätige in SachsenAnhalt wohnten als arbeiteten, hat unser Land einen negativen Pendlersaldo, also einen Auspendlerüberschuss. Gegenüber dem zweiten Quartal 2014 nahm der negative Pendlersaldo von 79.900 auf 81.200 Personen zu. Dabei stieg die Zahl der Auspendler um rund 2.900 auf 148.500 Personen. Hauptziele der Auspendler waren mit fast einem Drittel Niedersachsen und knapp einem Viertel Sachsen, gefolgt von Thüringen. Der Anteil der Auspendler an den hier wohnenden Erwerbstätigen betrug 13,7 Prozent (2. Quartal 2014: 13,4 Prozent), das heißt, dass jeder siebente hier wohnende Erwerbstätige einen Arbeitsplatz außerhalb Sachsen-Anhalts hatte.


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er Mann mit dem berühmtesten Halbsatz der Geschichte ist gestorben, neunundachtzigjährig. Ein schönes Alter. Aber Jean-Claude Juncker hat Recht: Er wird fehlen. Europa wird er fehlen: Hans-Dietrich Genscher. Und? Haben Sie es auch wieder und wieder gesehen und gehört, den Jubel der 4.000 Wirtschaftsflüchtlinge in der Prager Botschaft, als Genscher seinen Halbsatz im Jubel nicht vollenden konnte? Es gab hier im Lande, also in der DDR, ohne Zweifel ein Defizit an Freiheit, an Gestaltungsmöglichkeiten. Es gab auch blindwütige Verfolgung derer, die wider den Stachel löckten, zu Deutsch: die das System stürzen wollten. Es gab freilich keine Bombardements, kein Artilleriefeuer, es gab keine aufeinander schießenden Gruppen hierzulande, kurz: Wer den Ausreiseantrag stellte, war bestenfalls ein Wirtschaftsflüchtling. Es ging auch um Freiheit? Um welche? Um Reisefreiheit oder um die Freiheit, die Verantwortung für sich selbst und die Gesellschaft. Hätte man da nicht hierbleiben müssen, um die Gesellschaft verändern zu können? Ich frage das nur, weil den syrischen Flüchtlingen von einigen entgegengehalten wird, dass sie gefälligst ihre Heimat verteidigen sollten. „Wir haben schließlich Deutschland auch aufgebaut und sind nicht weggegangen“ erklärte mir kürzlich ein 40jähriger Wirtschaftsflüchtling, der aus den alten Ländern hierherkam, um sich einen Betrieb aufzubauen. Für solche Flüchtlinge haben wir einen anderen Begriff: Investoren werden sie genannt. Ja. Als der gute Mann auf die Welt kam, war da Deutschland nicht schon aufgebaut? Aber sei’s drum. Damals wurde hier nicht mehr geschossen. Was nur bedingt stimmt, an der Grenze tat man das hin und wieder. „Oh, Sie kaufen Rotkohl? Da gibt es wohl Ente mit Klößen und Rotkraut zu Ostern?“ Die Verkäuferin des Supermarktes in Möckern, in dem ich einkaufen ging, fragte das einen Mittsechziger, der seine Feiertagseinkäufe absolvierte. „Ja“, sagte der laut, dass alle es hörten, „bei mir gibt es Ostern noch ein deutsches Essen! Noch können wir deutsch essen. Bald wird es vorbei sein mit diesem Deutschland. Deswegen essen wir deutsch zu Ostern.“ Wovor hat er Angst, fragte ich mich? Der Döner-Laden in Möckern funktioniert seit Jahren und wird von Deutschen aller Generationen frequentiert. Der Vietnamese in seinem Wagen vor Edeka macht seine Geschäfte. Das griechische Restaurant gegenüber ist abends voll. Die Syrer sind es. Ich hätte ihn gern beruhigt, aber er war schon auf dem Weg aus dem Laden, die deutschen Zutaten nach Hause zu schaffen, wahrscheinlich aus Angst heraus, dass ein Syrer ihm sein geliebtes deutsches Essen stiehlt. In Syrien, hätte ich

ihm gern erzählt, lebten Menschen unterschiedlicher Ethnien und verschiedenster Religionen friedlich nebeneinander. Bis zum Ausbruch dieses fremdgesteuerten Krieges, dessen Bezeichnung als Bürgerkrieg eine schamlose Lüge dafür ist, dass alle möglichen Staaten sich eingeladen fühlen, die Bevölkerung zu bombardieren. Das Land hatte eine vorbildliche Bildungslandschaft, ein staatliches Gesundheitswesen. Menschen kamen mit ihrem Leben zurecht, bis vor sieben Jahren eine nicht enden wollende Trockenzeit Ernten nahezu unmöglich machte. Die Leute zogen in die Städte, in der Hoffnung, hier Arbeit zu finden und Geld zu verdienen.

Ich bin ein langsamer Leser …

Ludwig Schumann

Rotkohl Als die ersten Proteste begannen, waren das sozial bestimmte Proteste. Die Menschen machten auf ihre Not aufmerksam. Das führte eine merkwürdige Allianz zusammen: Saudi-Arabien, die Türkei, Israel und die USA wiegten sich in der Erwartung eines schnellen Endes der ungeliebten, weil mit dem Iran verbündeten Assad-Regimes. Wen kann man dazu ins Feld schicken? In Afghanistan hatte die CIA die Strategie weiland entwickelt, dass religiöse Fanatiker die Familien russischer Offiziere wegbomben sollten, um deren Moral zu untergraben. (Ahnen Sie, wer für die Erstausbildung der Terroristen verantwortlich ist? Vom wem sie das gelernt haben?) Flugs bildeten sich in Syrien alle möglichen islamistischen Gruppierungen, um der Assad-Regierung Paroli zu bieten. Nun überlegen Sie mal mit: Angeblich wollen diese Gruppierungen, die sogenannte Opposition, Assad aus der Regierung jagen, um das Land zu befreien, um in Syrien Gutes zu tun. Welchen Rückhalt in der Bevölkerung soll eine Befreiungsbewegung haben, die völlig zersplittert in konkurrierende Gruppen ist, die als Preis der Befreiung eine völlige Zerstörung des Landes in Kauf nimmt? Möch-

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ten Sie von einer solchen Befreiungsbewegung befreit werden? „Unser Volk wird geschlachtet für die wirtschaftlichen Interessen der USA, Israels und der sunnitischen Mächte, um nichts anderes geht es“, sagte mir kürzlich ein Syrer, mit dem ich seit etlicher Zeit befreundet bin. Vor diesen Menschen muss man keine Angst haben. Sie sind gebildet, haben eine wundervolle Kultur, sind so gastfreundlich, wie man davon träumte, dass man solcher Gastfreundschaft auch unter Deutschen begegnete, sie sind für Gespräche offen und für Zuwendung dankbar. Wir werden dann ganz schnell merken. Aber vielleicht macht etwas anderes ängstlich? Viele dieser Menschen sind gläubig, nicht alle, aber viele. Unter ihnen sind Sunniten, Schiiten, Alawiten, assyrische Christen, die der ältesten Kirche der Welt angehören, Juden, Jesiden. Und die kommen in ein Land, in dem die Menschen meinen, gute Gründe zu haben, wissenschaftliche Erkenntnisse, dass Glaube ein Relikt vorwissenschaftlicher Jahrhunderte sei. Nun bekenne ich fröhlich, dass es mir noch nicht gelungen ist, meinen Glauben abzustreifen, auch wenn ich ihn nicht vor mir hertrage und andere damit ständig belästigen muss. Aber mir ist der Glaube anderer Menschen nicht unheimlich. Der Mann mit dem Rotkohl hat sicher längst seinen Glauben verloren. Es heißt, „die verstehen unsere Kultur nicht“, als ob wir ihre verstehen würden. Als unsere Vorfahren als Kreuzzügler ins Morgenland aufbrachen und diese muslimischen Hochkulturen überfielen, kamen für die Araber die Barbaren, schmutzige, sich kaum waschende, stinkende, des Lesens unkundige, ungebildete Leute, die alles zerschlugen, was sie nicht verstanden, mordeten, plünderten. Das war (und ist) unsere Art von Kulturtransfer. Der Mann mit dem Rotkohl hat Angst vor dem Fremden. Um was? Um seine Kultur? Ob er „seinen“ Goethe schon gelesen hat? Ob er weiß, dass das christliche Abendland nicht von der Pegida erfunden wurde und dass die, die den Begriff dort missbrauchen, nicht einmal ahnen, wovon sie da reden? Hier? Im Land, in dem die Menschen von den Kommunisten um ihren guten Glauben gebracht worden sind, was ihnen viel Kirchensteuern erspart hat! Im Land, in dem sich die Verteidiger des christlichen Abendlandes über läutende Glocken beschweren, weil die den Menschen um seinen wohlverdienten Schlaf bringen? Sie haben jetzt noch nicht den Satz vom langsamen Leser gelesen? Nein, habe ich nicht vergessen. Manchmal bin ich eben ein langsamer Hörer. Und lassen Sie sich auf keinen Fall die wunderbare Ente (vom Landwirt) mit Klößen und Rotkohl vermiesen. Das schmeckt, obwohl es ein deutsches Essen ist. Falls sie mehr Gewürze verwenden als Pfeffer und Salz.

Manche verstopfen Briefkästen, wir füttern Leser.


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ZEITREISE Breiter Weg 28

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ie seine unmittelbaren Nachbarn präsentiert sich auch das ehemalige Gebäude auf dem Breiten Weg 28 als „kleines Haus ganz groß“. Zerstört wurde es im Dreißigjährigen Krieg 1631. Erst Jahre später errichtete der Goldschmied J. A. Böttcher 1651 ein Haus und kaufte 1653 das Nachbargebäude dazu. 1685 erwarb ein weiterer Goldschmied das Objekt, der 1691 verstarb. 1693 wurde an den Handelsmann Nikolaus Wernicke verkauft. 1697 erwarb der Seiler Hieronymus David Teich das Haus und besaß es noch 1730. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war der Gold-und Silberarbeiter A. Du-

four Eigentümer, 1857 und 1870 der Juwelier Chevalier und 1884 der Juwelier Krieghoff. Dieser ließ das Vorderhaus umbauen und die Fassade neu gestalten. Nur 4,5 Meter teilte die Hausfront mit dem Breiten Weg. Ein enger Hof brachte Licht in die Etagen. 1914 besaß der Juwelier A. Hoepner das dreigeschossige, dreiachsige Wohn- und Geschäftshaus und spätestens ab 1921 seine Witwe Helga Hoepner. Zerstört durch Bomben im Zweiten Weltkrieg wurde die Ruine Ende August 1946 gesprengt. 1947 wurde die Firma Schreiber & Sundermann als Eigentümerin des Grundstücks angegeben.

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Der tückische Kenia-Konsens

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as Ergebnis der Landtagswahl zwingt die CDU in Sachsen-Anhalt in eine sogenannte Kenia-Koalition. Die Flaggenfarben Kenias schwarz-rot-grün beschreiben das politische Bündnis. Es scheint so, als wäre der Erfolg der AfD Ursache für die tückische Vereinigng. Doch das ist nur eine oberflächliche Erklärung. Während der Koalitionsgespräche wurde bereits deutlich, dass vor allem die Pole der Christemokraten und der Grünen eine Menge gegensätzlicher Energie besitzen. Die SPD steckt nach ihrem Wahldebakel in einer tiefen Existenzkrise. Sich als selbstbewusster Teil in die Regierung des Landes einzubringen überdeckt nur eine andauernde Orientierungslosigkeit innerhalb der Sozialdemokratie. Die Frage lautet: Wie lassen sich die veränderten politischen Gewichte erklären? Viele Jahrzehnte begriff sich die CDU als ruhende und solide Mitte, während sich links von ihr eine Neuorientierung vollzog. Die aus der SED hervorgegangene PDS und heutige Linkspartei musste sich, um dauerhaft wählbar als auch um das Etikett Diktaturrepräsentanten los zu werden, sozialdemokratisieren und sogar ein wenig bürgerlicher zeigen. Prinzipiell könnte man sagen, dass auf diese Weise in den vergangenen 25 Jahren in Deutschland ein gemäßigtes linkes Übergewicht entstand. Die SPD rückte auch deshalb beginnend mit Gerhard Schröder näher an die Mitte. Grüne, Linke und SPD – auch wenn sie im Bundestag nie gemeinsam eine parlamentarische Mehrheit besaßen, hatten aber auch maßgeblich über den Bundes-

Für uns die schönste „Pilsette“ der Welt!

rat Einfluss. Hier konnte man blockieren, ausbremsen oder Gesetzesinitiativen einbringen. Die Folge: Die CDU hat in immer mehr Bereichen Schnittmengen mit der SPD entwickelt. Vielleicht ließe sich sagen, dass sich beide Volksparteien dabei mehr und mehr bürgerlich links-liberal bewegten. Diese langjährige politische Substanz ist einer der Gründe, warum jetzt im rechten Spektrum Antwort- und Handlungsräume entstanden sind. Viele Fragen zur gesellschaftlichen Entwicklung lassen sich nicht einfach mit Begriffen wie Fortschritt oder Zukunftsfähigkeit beantworten. Allerdings wird das häufig getan. Ein friedliches, grenzenloses Europa als logische Konsequenz des verheerenden 2. Weltkriegs muss als wünschenswerte Idee angesehen werden. Das Nationalstaatsbewusstsein hat sich darunter jedoch lange nicht aufgelöst. Genau aus dieser Quelle kommt heute der europäische Gegentrend, weil die Europabauer der dynamischen Weltentwicklung keine schlüssigen Visionen entgegensetzen können. Die SPD hat sich im Getriebe einer gewissermaßen sozialdemkratisierten CDU und einem klar links positionierten Flügel, repräsentiert durch Grüne und Linke konzeptionell aufgerieben bzw. schleifen lassen. Diese sehr verallgemeinernde größere Betrachtung hat durchaus etwas mit dem kleinen Sachsen-Anhalt zu tun, nämlich als Ansatz für die Verschiebung der politischen Gewichte. In der CDU-Vorstellung übers Farbenspektrum spielen Bündnisse mit Linken und AfD keine Rolle. Also muss sich die Partei die Kenia-Zwangsjacke an-

ziehen. Nach außen verkauft man die Variante als Koalition der Vernunft. Wer vernünftig ist, prognostiziert schon heute, dass sich der zuvor beschriebene Prozess links-liberaler Richtlinien fortsetzen wird. Der Spielraum nach rechts, in Richtung wertkonservativem Rückzug und Besinnung auf traditionelle Orientierungen wird dadurch eben nicht kleiner werden. Vermutlich sogar größer. Die Kenia-Koalition kann ergo zu einem Geschwür an der eigenen CDU-Substanz werden, vorausgesetzt sie hält über die gesamte Wahlperiode. Die SPD wird sich dabei möglicherweise weiter pulverisieren. Die Linken mögen sich wieder konsequenter in ihrem Graben verschanzen. Die Grünen igeln sich wahrscheinlich intellektuell-konservativ tiefer in der Umweltnische ein. Wegen der Wahlergebnisse ist man sogar bereit, den Tugendpfad des Sparens zu verlassen und einige wenige Vorzeichen der vergangenen vier Jahre könnten sich umkehren. Es herrscht der Eindruck, als kümmere man sich um die Baustellen im Land: Kommunalfinanzen, Schulen und Hochschulen, Polizei und Wirtschaftsinvestitionen könnten neu geordnet werden. Ob jedoch die schmalen Korridore sachsen-anhaltischer Gestaltungsmöglichkeiten ausreichend Durchlass bieten, um dem Land einen neuen Puls zu schenken, muss als höchst fraglich angesehen werden. Die Kenia-Farben signalisieren eher die Fortsetzung des bisherigen politischen Konsens, statt einen wirklichen Aufbruch. Thomas Wischnewski

Philosophischer Spaziergang Mit Wissenschaftlern über Zeitfragen nachdenken und diskutieren.

Kunstmuseum Magdeburg Kloster Unser Lieben Frauen www.sudenburger-brauhaus.de

Themen & Termine 29. Mai 2016, 11 Uhr Bin ich für mein Gehirn verantwortlich? Ich-Fragen und Identitätsbildung. Prof. Dr. Gerald Wolf 31. Juli 2016, 11 Uhr Kreativität – naturgegeben oder erlernt? Referent wird noch bekanntgegeben ca. 30 Teilnehmerplätze nach telefonischer Voranmeldung: Telefon: 0391/79296750 Teilnahmegebühr 3,00 Euro

Die Veranstaltungsreihe „Philosophischer Spaziergang“ bietet einen Austausch über interessante Sinnfragen des Lebens zwischen angesehenen Wissenschaftlern und interessierten Besuchern. Hier findet keine reine Vortragsart statt, sondern ein offenes Gespräch, bei dem wechselseitig Fragen und Antworten bzw. Hypothesen, Thesen und Theoreme diskutiert werden können.


2016 | 2. Ausgabe April

KULTUR KOMPAKT

Festungs-Kommandant ernennt Nachfolger

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on Beginn an sorgt er für preußisch-gute Unterhaltung in der historischen Festungsanlage am Hohepfortewall: Der Festungskommandant, alias Peter Kajak, nahm seine Stellung bei den ersten Festungstagen ein. Seitdem ist er immer für eine Überraschung gut und mit der Zeit vielen Besuchern ans Herz gewachsen, den Mitarbeitern der Kulturfestung sowieso. Die Balance zwischen Spaß und Wahrheit machen seine Berichte so wunderbar. Allmonatlich gibt er außerdem bisher in MAGDEBURG KOMPAKT die Marschrichtung vor, in eigener Kolumne. Jetzt begibt sich der langjährige Festungskommandant in den wohlverdienten Ruhestand. Mit Ehrenbezeugungen wurde er dieser Tage zu seinem abschließenden Rundgang durch die langjährige Wirkungsstätte empfangen. Insbesondere

von Kommandant Dube, dem er seinen neuen Marschbefehl übergab – und die Festungskommandantur. Vor Amtsantritt ist Dube allerdings noch einmal bei der Festungs-Ver-Führung zu erleben, am 4.5., mit dem singenden Rekruten Aderhold. Den ersten offiziellen Auftritt wird der neue Militärchef bei den diesjährigen Festungstagen haben, am 7. und 8. Mai im Ravelin 2. Der Kommandant a. D. wird „inkognito“ weiterhin in Magdeburg zu treffen sein, u.a. beim Seniorenstudium an der Uni, wenn es um preußische Geschichte geht. Also: Abmarsch allerseits! Auf dem Foto: Tom Dube (r.) begrüßt mit Ehrenbezeugung den langjährigen Festungskommandanten Peter Kajak, der ihm den Festungsschlüssel und damit das künftige Kommando übergibt.

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■ Kompakt Freie Sprache der Seele

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usik als Sprache der Seele kennzeichnet die Reihe „Freie Klänge“ in der Festung Mark. Internationale Gäste treten in den Gewölben auf, mit Jazz, Blues, Klezmer, Weltmusik. Im Mai wird Trio „Tango Transit“ zu erleben sein, mit Akkordeon, Bass und Schlagzeug. Die Art, nach der hier Energie und Ausdruckskraft des klassischen Tangos mit modernem Sound verschmilzt, sucht hierzulande ihresgleichen: Elemente aus der Cajun-Musik Louisianas mischen sich mit der Rohheit des Balkans, französische Musette trifft auf orientalische Klänge. Freie Klänge: Sonntag, 8. Mai, 18.15 Uhr

Manege im Zeichen der Blüte

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er Feiertag Christi Himmelfahrt wird in der Festung zum Familientag. Manege frei für eine bunte Mischung aus Fantasievollem, Artistischem und Familienprogramm, verbunden mit einem Blütenfest! Ab 13 Uhr gibt es Artistenschule im Zirkuszelt, Spieleparcours, Blütenbasteleien und Mitmachkonzert. Blütenfest: Donnerstag, 5. Mai, ab 13 Uhr

Herrliche Ver-Führung

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ie nächste Festungs-Ver-Führung ist den Männern des Landes gewidmet: Passend zum „Herrentag“ gestaltet sich der historisch-kulinarische Rundgang durch die Festung Mark. Den alten Glanz der ehemaligen preußischen Anlage präsentiert Rekrut Aderhold auf witzig interessante Weise, gespickt mit vielen kleinen Anekdötchen. Los geht’s mit einem stärkenden Begrüßungstrunk, dann werden Räume, Gänge und mittelalterliche Stadtmauer erkundet. Die Führung endet im „Kaminzimmer“ mit einem zünftigen Gelage. (Kartenverkauf exklusiv in der Festung) Festungs-Ver-Führung: Mi., 4. Mai,18.30 Uhr

Neue Parkflächen

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er künftig die Festung Mark besucht, kann einen neuen Parkplatz nutzen: Neben der Festungsanlage in der Hohepfortestraße stehen ab sofort 138 Stellplätze zur Verfügung. Die Landeshauptstadt investierte für den Bau 553.000 Euro. Montags bis freitags von 6 bis 18 Uhr kostet die Nutzung 0,50 Euro pro angefangene Stunde; außerhalb dieser Zeit 0,30 Euro pro Stunde. Tageshöchstsatz: vier Euro. Die asphaltierte Parkfläche hat eine optische Besonderheit: Eine rote Kennzeichnung markiert die Umrisse des 1945 im zweiten Weltkrieg zerstörten Ostflügels der Festungsanlage.

Die Kulturfestung Mark ...

Foto: Peter Gercke

... befindet sich zwischen Hohepfortewall und Jakobstraße; zu erreichen unter Telefon: (0391) 662 36 33, Fax: (0391) 662 36 34, E-Mail: mail@festungmark.com Internet: www.festungmark.com


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KULTUR KOMPAKT

2. Ausgabe April | 2016

„M“ wie Maßstab für großes Figurentheater

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er deutsche Filmemacher Fritz Lang schuf 1931 mit einem der ersten Tonfilmproduktionen „M – eine Stadt sucht einen Mörder“ einen Klassiker. Noch heute wird der Streifen auf Platz 6 unter den 100 besten Filmen aller Zeiten geführt. Nach Motiven des Films zeigte das Puppentheater Magdeburg am 2. April die Uraufführung eines Stücks unter dem gleichnamigen Titel. Roscha A. Säidow, eine 30-jährige Berlinerin, die 2011 für die Inszenierung „Helden“ beim Theatertreffen der Schauspielschulen in Hamburg bereits mit dem renommierten Vontobel-Preis ausgezeichnet wurde, erarbeitete die Konzeption für die Magdeburger Produktion und führte Regie. Sieben Spieler agieren während der knapp 140-minütigen Aufführung. So weit die Fakten. Wie der dramatische Stoff über die fieberhafte Suche nach einem Kindermörder mit einem regelrechten Figuren-Mosaik in Szene gesetzt wurde, verdient das Prädikat Großes Theater. Die Produktion ist szenisch nah an der Filmvorlage. Eine Adaption der vielseitigen Schauplätze des Kinostreifens auf den kleinen Raum der Puppenbühne zu bringen, ist den Theatermachern grandios gelungen. Die Akteure (Claudia Luise Bose, Anna Wiesemeier, Freda Winter, Richard Barborka, Florian Kräuter, Lennart Morgenstern und Leonard Schubert) meistern in der Inszenierung unterschiedlichste Charaktere, wobei jeder Haupt- als auch Nebenrolle sein kann. Von einem Augenblick zum nächsten hauchen die Darsteller einer neuen Figur Leben ein. Sie können das Spiel mühelos in Spannungsbögen von tumultartigen Massenaufläufen in die tragende Tragik eines Solos oder Duetts überführen. Die offene Balken-

konstruktion des Bühnenbildes (Julia Plickat) kann Arbeiterkietz, Polizeirevier, Heimstatt von Verbrechern und Rotlichtmilieu sein. Viel Volk versammelt sich als Stabpuppen und krakeelt über die neusten Gerüchte aus der Presse. Eine Kaukautzky-Spielfigur ist Ermittlungsführer, Kommissar Lohmann. Ob Marionetten, Schattenfiguren, Masken oder animierte Objekte – das Ensemble nutzt jede denkbare Figurenform, um dem Publikum immer wieder andere charakterliche Facetten zu präsentieren. Dabei agieren die Spieler auch als Live-Musiker mit Piano, Bass, Gitarre und Saxofon. Sie erzeugen jeden Ton im Stück mit ihren Instrumenten. In der Unterwelt-Szene schlüpfen Darstellerinnen in Männerrollen und Darsteller spielen Prostituierte. Figurenspieler, Schauspieler, Sänger, Musiker – jede künstlerische Ausdrucksform ist im Stück miteinander verwoben und erzeugt im Auge des Zuschauers ein regelrechtes Spektakel. So schlagartig die Stimmung während der Vorstellung zu Dramatik anschwellen kann, so kippt sie im nächsten Moment in Komik. Ein künstlich erzeugter „Sturm“ weht wie vergehende Zeit eine Szene fort, gibt den Spielern Möglichkeiten zum Figuren- und Requisitenwechsel und schafft Platz für das weitere Geschehen. Das Figurenspiel ist nicht die einzige meisterlich gelungene Seite der Inszenierung. Roscha A. Säidow hat den klassischen Filmstoff mit seiner gesellschaftlichen Auseinandersetzung über Kinderschänder eine höchst zeitgemäße Note verliehen. Eine Schrekkensnachricht kann eine ganze Stadt in Aufregung und regelrechte Hysterie versetzen. Gegenseitige Verdächtigungen, Schuldzuweisungen und Sühnesehnsucht sind hier ganz dicht beieinander. Der Text des Stückes schafft Anspielungen an aktuelle Angst-

aufwallungen. Der Innenminister insistiert bei der Polizei zügige Ermittlungserfolge, weil seine Umfrageergebnisse im Keller sind. Ein lästiger Reporter hält jedem das Mikrofon vor die Nase und stellt tendenziöse Fragen. Das Kartell der Unterwelt organisiert eine eigene Suche nach dem Mörder, um sich der Dauerbeschattung der Polizei zu entziehen. Bürgerwehren sollen für Sicherheit sorgen. Und fast endet die Geschichte in Selbstjustiz und einem Tribunal von Kriminellen über den Triebtäter. Wie soll eine Gesellschaft mit solch Geächteten umgehen? Wie unterschiedlich die Bewertung über die abartige Zwangsnatur menschlichen Seins sein kann und was dies über die richtenden Beteiligten aussagt, wurde auf der Magdeburger Bühne sichtbar. Die Inszenierung erinnert an vielen Stellen an Brechtsches Theater. Sie zeigt eine künstlerische Qualität, die einen Vergleich mit namhaften Deutschen Bühnen nicht scheuen muss. Arbeiten am Berliner Maxim-Gorki-Theater oder am Schauspiel Frankfurt haben Säidow offensichtlich geprägt. Der Regisseurin ist in Magdeburg ein Meisterwerk des Figurentheaters gelungen, das vor allem deshalb im Ergebnis strahlt, weil das gesamte Ensemble von den Spielern, über die Dramaturgie von Katrin Gellrich sowie dem Einfallsreichtum der Puppen aus den Ideen einer Magdalena Roth zu einem Gesamtwerk verschmelzen konnten. Das junge Ensemble der Magdeburger Produktion könnte ein Garant für die Zukunft eines großartigen Figurentheaters sein. Mit der abgelieferten Leistung in „M – eine Stadt sucht einen Mörder“ hat die Truppe einen Maßstab gesetzt, den zu übertreffen eine schwere Herausforderung ist. Thomas Wischnewski


KULTUR KOMPAKT

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■ Ines Bücherwelt

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Irrwitz aus der Eistruhe

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agdeburg im Winter 1991. Annja Kobes Großmutter liegt im Sterben. Annjas Vater, der sich um seine Mutter kümmern sollte, ist verschwunden. Sie findet ihn schließlich tiefgefroren in seiner Wohnung. Die Kühltruhe, in der er liegt, ist nicht an das Stromnetz angeschlossen. Annja begibt sich auf die Suche nach den Hintergründen für diesen wissenschaftlich nicht zu erklärenden Gefriervorgang. Sie stößt dabei auf allerlei irrwitzige Geschichten. Die Affären des Großvaters, die tödliche Republikflucht des Onkels, die Scheidung der Eltern lassen sie tief in die Geschichte der eigenen

Familie geraten, von der am Ende nur eine alte leere Kühltruhe zurückbleibt. Annja Kobe wird von der Polizei zur internationalen Fahndung ausgeschrieben … Mit Witz und Beobachtungsgabe hat die gebürtige Magdeburgerin Annett Gröschner ihre biografischen Erfahrungen als Mitglied einer Familie von Gefrierforschern und Kühlanlagenkonstrukteuren zu Metaphern für das Leben in deutschen Landen vor und nach 1989 verdichtet. Moskauer Eis: 16. April & 6. Mai, jeweils 19.30 Uhr, Schauspielhaus, Studio

Britischer Humor

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hefbankerin Liz und ihre vierköpfige Abteilung haben sich, samt Psychologin und Köchin, zum Teambuilding in die ländliche Abgeschiedenheit der Schottischen Highlands zurückgezogen. Ein verrückter Pfau, das rustikale Ambiente und ein spontaner Wintereinbruch sorgen dafür, dass das Wochenende ganz anders verläuft als geplant. So viel Natur sind die Banker nicht gewohnt. Britischer Humor vom Feinsten. Isabel Bogdan: „Der Pfau“ (ISBN 978-3-462-04800-1, Kiepenheuer & Witsch, 18,99 Euro)

Erstaunliche Gaben

Susi Wirth (vorn) und Marie Ulbricht. Foto: Nilz Böhme

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aria, Findelkind aus Burgund, und Clara, Waise aus einem Dorf in den Abruzzen, besitzen außergewöhnliche Gaben. Maria fühlt sich der Natur verbunden und versteht die Sprache der Tiere. Clara spielt wunderbar Klavier, ohne es vorher gelernt zu haben. Elfen bewirken, dass die Mädchen sich kennenlernen. Auf beiden ruht die Hoffnung, eine aus den Fugen geratene Welt wieder versöhnen zu können. Denn eine böse Macht rüstet sich und es droht Krieg. Gabriela Zehnder: „Das Land der Elfen“ (ISBN 978-3-423-28074-7, dtv, 22,90 Euro)

Bartel und Gand Olvenstedter Straße 11 - 39108 Magdeburg Telefon/Fax: (0391) 7 32 86 61 Online-Shop/E-Mail: www.bartel-und-gand.de buch.gand@t-online.de Öffnungszeiten: Mo - Fr: 9 - 18 Uhr, Sa: 9 -12 Uhr

Film verrückt

Tipps von Lars Johansen

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egelmäßig möchte ich in dieser Rubrik Filme oder Serien empfehlen, die Sie im Kino oder auf dem Bildschirm zuhause einmal anschauen sollten. Dabei möchte ich Ihren Blick auf eher Ungewöhnliches lenken. Die erste BluRay-Neuerscheinung, die ich vorstellen möchte ist ein wunderbarer alter Schwarzweißhorror aus den 50er Jahren. „Der Fluch des Dämonen“ trifft alle Ungläubigen, die von einem Schwarzmagier heimlich einen runenbedeckten Zettel zugesteckt bekommen. Diese setzen den Dämon frei, der die unschuldigen Opfer zu Tode hetzt. Das klingt nicht so gut, wie es tatsächlich ist. Denn schon mit wenigen Mitteln gelingt es Meisterregisseur Jacques Tourneur, eine Atmosphäre des Übernatürlichen aufzubauen. Selbst wenn man den Dämon sieht, dessen Bilder wohl auf Wunsch der Produzenten nachträglich in den Film hineingeschnitten wurden, wirkt der Schrecken nach. „Die Braut des Grauens“ ist dagegen neueren Datums, spielt aber im viktorianischen England und versetzt „Sherlock“ zum ersten Mal in die Ver-

gangenheit, die ja eigentlich seine Gegenwart ist. Da war es der BBC hervorragend gelungen, den klassischen Detektiv in eine aktuelle Figur zu verwandeln, und dann ermittelt er doch wieder im London des 19. Jahrhunderts. Aber natürlich ist es nur ein drogengeschwängerter Alptraum, der Holmes und Watson dort auftauchen lässt. Trotzdem macht Benedict Cumberbatch auch im Tweed eine ausgezeichnete Figur. Es geht um eine junge Frau, die nach ihrem Tod weiterhin Männer ermordet. Oder ist es tatsächlich ein Geist? Wer es zu Ostern im Fernsehen versäumt hat, kann die Lösung jetzt im Heimkino erfahren. Oder man geht ins richtige Kino. Zum Beispiel in den Moritzhof, wo das Mitternachtskino wieder eine Trashperle des feministischen amerikanischen Exploitationkinos der späten 60er Jahre bereit hält. Am 26. April wird „The Amazing Transplant“ von Doris Wishman gezeigt. Es geht um ein transplantiertes männliches Genital, dessen neuer Träger zum Mörder wird. Der Film lief sogar mal in Deutschland unter dem Titel „Sinnliche Lippen“ im Kino. Hier gibt es das amerikanische Original.


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LITERATUR KOMPAKT

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Risse im Gesicht Der Weltraum wird erobert. Die Mauer wird gebaut. Magdeburg ist immer noch vom Krieg gezeichnet. Hier wächst Marion Gabriel in den sechziger und siebziger Jahren in einem Haushalt auf, in dem die Männer fehlen. Fasziniert lauscht sie Erzählungen über den Großvater, dessen Schicksal wie ein Schatten über der Familie liegt. Spät erst erfährt Marion, wie der Großvater in der Nachkriegszeit verschwand und warum sie darüber schweigen muss. Dennoch geht sie seinen Spuren nach. So erfährt sie allmählich immer mehr vom Schicksal unzähliger Menschen, die 1945 von den sowjetischen Besatzungstruppen verschleppt wurden. – Eine Leseprobe

Marion erzählt ihre Kindheit an Großmutters Hand

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ie Chaussee hat ein neues Gesicht, seit ich fortgezogen bin. Aus dem Eckladen über der Freitreppe strömt kein Kuchenduft mehr über die Kreuzung bis zu den Gärten. Als ich Kind war, durfte ich mir sonnabends ein Stück Baumkuchen holen, wie es ihn nur bei Bäcker Mallon gab. Jetzt lese ich über dem Eingang das grelle Schild: Videothek. Unser Vorgarten mit den drei Fliederbäumen ist ebenfalls verschwunden. Jedes Jahr schenkten sie meiner Mutter einen Geburtstagsstrauß. Auch die Blautanne gibt es nicht mehr, die Großmutter in die Mitte des Gartens pflanzte. Der Block im Bauhausstil leuchtet hellgelb. Ich kenne ihn mit grauem Putz und roten Balkons. Die Balkons wurden zu Küchen umgebaut. Von den Bäumen, die den Straßenrand säumten, ist nur der alte Ahorn geblieben. Auf dem Schirm der Schreibtischlampe sang der Kanarienvogel. Ich lag auf der Chaiselongue mit dem Kopf auf der Schlummerrolle und hörte Großmutter in der Kochnische hantieren. Der Ahornbaum warf seinen Schatten auf meine Decke. Das Geräusch der Autos durchzog meinen Halbschlaf, in dem Großmutters Schritt den Takt angab. Mein Leben begann mit ihr. Ich wackelte mit meiner Puppe vor der Haustür auf und ab. Großmutters gelbe Augen bewachten jeden meiner unsicheren Schritte. Zwischen den Pappseiten eines schwarzen Fotoalbums mit goldbeschlagenen Ecken finde ich das erste Foto von ihr. Hundert Jahre alt. Auf dem Bild war sie zwei Jahre, trug ein langes Kleid, hatte kurzes Haar und Stupsnase. Auf dem nächsten Foto ist sie neun in einem dunklen Kleid bis zu den Knöcheln. Schon als Kind hatte sie die hohe Stirn. Auf dem letzten Bild ist sie fünfzehn. Der lange Mantel gibt ihr Eleganz. Als Jugendliche sieht Großmutter milder aus als auf dem Kinderbild, doch nimmt ihr das Lächeln nicht den Ernst. Ich kannte sie mit weißen Locken, die im Nacken ein Büschel schwarzer Haare deckten, ein Rest, der sich von der Zeit nicht unterkriegen ließ. Der Nachlaß meiner Großmutter besteht aus einem Stück Schneiderkreide, Nähmaschinen-nadeln und Nähseide. Ich werde die Kreide und die Nadeln nie brauchen, aber ich kann sie nicht wegwerfen.

Mit elf Jahren setzte sie sich an die Nähmaschine ihrer Mutter, schuf aus Stoffresten und Phantasie die Kleider ihrer einzigen Puppe. Später lernte sie in einem Caféhaus Serviererin. Bald war sie es leid, jeden Morgen der Frau des Konsistorialrates die Tasse heißer Schokolade zu halten. Großmutter brauchte eine Nähmaschine. Bei Brandis & Schnurbusch nähte sie Anzüge und Mäntel, bis Großvater ihr die Nadel aus der Hand nahm … *** Juri Gagarin sah die Erde durch das Weltall reisen. Meine Großmutter, Else Hilmer, ließ keinne Nachricht über die Raumfahrt aus. Einige Monate später teilten Maurer aus der ganzen Republik Berlin. Während dieser Ereignisse wuchs ich im Bauch meiner Mutter. Lieselotte hieß sie. Großmutter nannte sie Lotti. Vater, Kollegen und Freunde redeten sie mit

Lilo an. Ich konnte nicht ahnen, dass ich ihr ungelegen kam, von meinem Vater gar nicht erst zu reden. Großmutter hatte sich auf ein Rentnerdasein eingestellt, als ich ihr in den Schoß gelegt wurde. Bis ich meinen Vater das erste Mal sah, sollten Jahre vergehen. Wie ungelegen ich kam, erfuhr ich erst später. Nach zwanzig Wochen setzte sich Mutter wieder hinter die Schreibmaschine im Backsteingebäude an der Chaussee. Wenn sie nach Hause kam, schlief sie auf der Chaiselongue ein. Abends sang sie mich in den Schlaf. Sängerin wäre sie lieber geworden als Stenotypistin. Ihre Gesangslehrerin meinte, sie könnte im Theaterchor singen. Zur Solistin würde ihr Talent nicht reichen. Sie aber wollte entweder als Kammersängerin oder gar nicht zum Theater. Es nützten ihr auch die braunen Locken nichts, die ihre breite Stirn vorteilhafter erscheinen ließen und sich auf die Schultern legten, diese großen Augen von


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hellem Braun in einem hellblauen Augapfel, die kleine Nase sowie ihre Lippen, die an eine Möwe im Flug erinnerten. Sonntags gehörte ich ihr bei den Ausflügen, während Großmutter kochte. Einmal fuhr Mutter mich im Sportwagen zum Spielplatz. Sie stellte den Wagen ab und führte mich zum Kletterturm aus gelben Stangen und Metallringen, die sich nach oben verjüngten. Sie setzte mich auf den untersten Ring und half mir auf den nächsten. Plötzlich schwebte ich. Dann lag ich auf dem Rücken. Sie packte mich in den Wagen und rannte den Hang hinauf zur Villa der Ärztin. Bald brauchte ich keinen Wagen mehr und wuchs auf an Großmutters Hand. Eines Tages ging sie mit mir zu Reiskes Haus. Es war ein großes Haus. Im Garten blühten die Rosen. Auf dem Hof lief eine Ziege umher, die ich ansah, solange wir in einer Schlange auf der Freitreppe standen. Großmutter schob mich durch die Tür in einen Raum voller Menschen. Vorn stand ein Mann, der etwas rief und mit dem Hammer auf den Tisch schlug. Später erzählte sie mir: „Gern hätte ich den Globus gehabt, aber das Sofa und die Stühle brauchten wir dringender. Auf dem Ecksofa hat der Margarinefabrikant gesessen. Der hat sich mit seiner Familie nach drüben abgesetzt.“ „Oma, was ist drüben?“ „Das hat mit dem Krieg zu tun. Danach haben sie unser Land aufgeteilt wie eine Torte. Drüben ist, wo wir nie mehr hinkommen.“ Damit hatte sie ein Tal hinter sieben Bergen aufgetan, einen Rätselort, ein Zauberland. Mit der Couchgarnitur, von der das Sofa, zwei Stühle mit geschnitzten Lehnen und ein Sessel übrig waren, richtete sie die gute Stube ein. Für mich hatte sie kein Zimmer vorgesehen. ***

Russisch

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s war der erste Sonnabend im neuen Schuljahr. Ich kam von der Russischstunde nach Hause. Mutter putzte die Haustürscheibe. Schon auf der Straße rief ich ihr zu: "Mui gawarim paruski." Sie warf den Lappen in den Eimer. Ich zog mich in das kleine Zimmer zurück. Es war nicht mein Zimmer, aber mein Zufluchtsort. Mutter stellte den Eimer ins Bad und knallte die Tür. Dann setzte sie sich in den Sessel. „Dass du Russisch lernen musst…“ Sie machte eine Pause. „Am liebsten würden sie sehen, dass wir nur Russisch sprechen.“ So aufgewühlt hatte ich sie noch nie gesehen. Ihr Hals hatte rote Flecke. „Dass du dich darüber noch freust.“ Ich kauerte mich in die Sofaecke. Dann erzählte sie: Ein paar Tage nachdem der Russe bei uns geklopft hatte, fuhr ein Lautsprecherwagen über die Chaussee und wiederholte ständig den Befehl des russischen Kommandanten. Die Bevölkerung im Ostteil der Stadt sollte sich beim Bürgermeister in der Seestraße registrieren lassen und Lebensmittelkarten abholen. Die russische Kommandantur hatte einen deutschen Bürgermeister eingesetzt. Was von dem kam, kam eigentlich von den Russen. Wenn sie uns keine Lebensmittelkarten versprochen hätten, wären wir nicht hingegangen. Das war am 10. Mai. Dieses Datum werde ich nie vergessen, genauso wie ich den 17. April nie vergesse.

LITERATUR KOMPAKT

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Unterträgliches Schweigen

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Meine Eltern und ich gingen nach dem Frühstück geradewegs nach Cracau. Als wir um die Ecke bei den Pfeifferschen Stiftungen bogen, sahen wir schon den russischen Posten und dahinter mitten auf der Fahrbahn eine Ansammlung von Menschen. Der Posten mit dem Roten Stern an der Mütze rief meinen Vater an: „Mann stehen bleiben.“ Er bedeutete meinem Vater, sich hinter ihm einzureihen. Mit aufgepflanztem Bajonett stand der Soldat vor uns. Vater zögerte. „Mann hierbleiben, Frau weitergehen.“ Großmutter erschien in der Tür. Eine weiße Locke hing auf ihrer Stirn. Sie unterbrach meine Mutter: „Ich erinnere mich noch genau an den Posten. Er hatte Schlitzaugen und einen braunen Teint, ein rundes Gesicht und Wangenhöhlen. Ich sagte: 'Mein Mann kein Nazi.‘ Da machte er eine wegwerfende Handbewegung: ,I, alle Nazi.’ ,Frau weitergehen‘, forderte der Posten. ,Mir wird schon nichts passieren’, rief Ferdinand über die Straße. In den Knien spürte ich das große Zittern und unternahm einen letzten Versuch: ,Mann war nicht im Krieg.’ ,Wenn Frau nicht weitergehen, dann Frau auch hierbleiben.’ Ferdinand sagte: ,Geht man, ich werde schon wiederkommen.’ Großmutters Mund schloss sich zum Strich. Allmählich wurde der Raum zu klein für das Schweigen.

eden ist Silber, Schweigen ist Gold. Die alte Spruchweisheit erhebt die Schweigsamkeit ins beste Licht. Zurückhaltung kann geboten sein. Verletzungen gilt es zu vermeiden. Aber Schweigen ist eben nicht immer Gold, vor allem dann nicht, wenn es verordnet wird, ideologisch, politisch oder im vorauseilenden Gehorsam. Schweigen ist die Antwort, die man nicht geben will. Es hält Menschen im Wartestand, im Ungewissen, und solche Zustände führen unweigerlich in eine Unterträglichkeit des Seins. Renate Sattler kennt das Schweigen aus der eigenen Familiengeschichte. Über den Großvater und sein plötzliches Verschwinden hatte sich Schweigen gelegt, angeordnetes und selbstauferlegtes. In „Risse im Gesicht“ erzählt sie das Geheimnis ihrer Familie zugleich stellvertretend für viele andere. Marion erzählt von ihrer Kindheit und Jugend in den sechziger und siebziger Jahren. Mit sechzehn beginnt sie zu schreiben und wird zum Bezirkspoetenseminar delegiert. Dort wird ihr der Zirkel “Schreibender Studenten” an der damaligen Technischen Hochschule Magdeburg empfohlen. Dort liest sie ein Gedicht über das Grab des Großvaters. Durch das Verhalten der Poeten und des Zirkelleiters wird ihr deutlich, dass sie ein Tabu gebrochen hat und eine Veröffentlichung nicht einmal in der begrenzten Reichweite des “Lesebogens” der Zirkelmitglieder möglich ist. Ein zweiter Versuch, das Schweigen zu brechen, scheitert beim Zentralen Poetenseminar. Das Kriegsende. Das Kriegsende bleibt der Drehund Angelpunkt, die Familiengeschichte spannt sich generationenübergreifend jedoch über annähernd einhundert Jahre von den 1920er Jahren bis in die Gegenwart. Rund zehn Jahre hat sich Renate Sattler ausgehend von ihrem Großvater mit dem Schicksal von Männern auseinandergesetzt, die kurz nach Ende willkürlich von den sowjetischen Behörden verschleppt wurden. In Archiven gab es kaum Antworten. Deshalb ist sie den Zeitzeugen dankbar, die nach Zeitungsaufrufen mit ihr sprachen, als Betroffene oder als Angehörige. Auf diese Weise gelingt es Renate Sattler, die Zusammenarbeit zwischen der sowjetischen Kommandantur und den provisorischen Verwaltungen in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) sowie die Bedingungen im Lager Fürstenwalde offen zu legen, wohin auch ihr Großvater kam.

Buchpremiere mit Renate Sattler

Renate Sattler

1961 in Magdeburg geboren, studierte Renate Sattler Angewandte Kulturwissenschaft. Sie war als kulturpolitische Mitarbeiterin sowie als Koordinatorin für entwicklungspolitische Bildung tätig. Seit 2007 ist sie freiberufliche Autorin und seit 2011 Vorsitzende des Verbandes deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller – Landesverband Sachsen-Anhalt.

Risse im Gesicht Verlag Edition AV 211 Seiten Preis: 16,00 € ISBN: 978-3-86841-157-7

Am Donnerstag, 14. April, lädt Renate Sattler um 19.30 Uhr zur Premiere ihres autobiographischen Romans „Risse im Gesicht“ in die Stadtbibliothek Magdeburg ein. Der Eintritt ist frei.


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SPORT KOMPAKT

2. Ausgabe April | 2016

Im Pokal will SCMCoach Bennet Wiegert seinem Team die Erfolgsrichtung zeigen. Foto: Peter Gercke

Der Monat der Wahrheit Im April kann HandballBundesligist SC Magdeburg in einer eher verkorksten Saison einiges zum Guten wenden. In zwei Pokalwettbewerben sind die Grün-Roten noch vertreten. Von Rudi Bartlitz

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ir schreiben den 1. Mai 1996. Alsterdorfer Sporthalle in Hamburg. Vor den Handballern des SC Magdeburg steht an diesem Feiertag, einem Mittwochnachmittag, die wohl größte Bewährungsprobe seit der Wende. Erstmals seit dem Mauerfall und damit erstmals im gesamtdeutschen Handball haben sich die Grün-Roten in ein Finale um den DHB-Pokal gekämpft. Der Gegner heißt TuSEM Essen. Nachdem der Nobody aus dem Osten im Halbfinale bereits den Favoriten Wallau-Massenheim, damals in Deutschland so etwas wie die Mannschaft der Stunde, aus dem Rennen geworfen hat, stellen auch die Westdeutschen keinen Stolperstein mehr dar. Für die Mannen von Trainer Lothar Doering beginnen Stunden der Glückseligkeit. Die mitgereisten Magdeburger Fans geraten außer Rand und Band.

Für Steffen Stiebler, damaliger Abwehrchef und heutiger Sportlicher Leiter der Magdeburger, unvergessene Momente. Für ihn, so gibt der 44Jährige später zu Protokoll, rangiert der Pokalerfolg beim Final Four, rein stimmungsmäßig, sogar noch vor dem Champions-League-Triumph (2002) und der deutschen Meisterschaft (2001). „Als wir in der Alsterdorfer Sporthalle aufgetaucht sind, um uns fürs Halbfinale warmzumachen, standen unsere Fans plötzlich Kopf. Das Spiel auf der Platte war nur noch Nebensache. Unbeschreiblich! Wenn ich daran denke, bekomme ich noch heute eine Gänsehaut.“ Genau diese Gänsehaut, die erwartet den SC Magdeburg in knapp drei Wochen erneut. Wieder hat der Traditionsklub von der Elbe, im Vorjahr erst in einem hochdramatischen Herzschlagfinale im Siebenmeterschießen an der SG Flensburg-


SPORT KOMPAKT

2016 | 2. Ausgabe April

Handewitt gescheitert, den Sprung ins ersehnte Final Four in Hamburg geschafft. Und mit dem gegen den Bundesliga-Abstieg kämpfenden Bergischen HC hat der SCM einen Halbfinal-Kontrahenten erwischt, der viele in der Börde schon vom fast sicheren erneuten Einzug ins Endspiel (dort würde dann einer der Hochkaräter RheinNeckar Löwen oder Flensburg warten) träumen lässt. Doch da sagt einer laut und deutlich: Stopp erstmal! Für Trainer Bennet Wiegert sind die Bergischen alles andere als ein Selbstläufer. „Natürlich ist das, verglichen mit den Löwen oder Flensburg, ein gutes Los“, räumt er im Gespräch mit Magdeburg Kompakt ein. „Aber da heißt es, der Bergische HC wäre unser Glückslos, aber das sind wir für den BHC doch genauso. Dieses Spiel muss erst mal gespielt und gewonnen werden.“ Zumal die Männer aus Wuppertal und Solingen sich ganz gezielt auf diese Partie vorbereiten können, während es für den SCM ab dem 16. April nahezu im Drei-Tage-Rhythmus Richtung Ham-

« Noch heute Gänsehaut » burg geht. Neben den Bundesliga-Partien gegen Eisenach und Flensburg kommen auf dem Weg nach Hamburg (30. April/1. Mai) noch zusätzlich zwei schwere Viertelfinal-Begegnungen im EHFCup gegen Frisch Auf Göppingen hinzu. „Es ist ein unglaublich wichtiger Monat für uns“, sagt Kapitän Fabian van Olphen. „Die Bundesliga ist unser Tagesgeschäft. Über die Spiele können wir uns viel Selbstvertrauen für das Viertelfinale im EHF-Cup und das Final Four im DHB-Pokal erarbeiten. Ich freue mich unglaublich auf die Duelle mit Göppingen und die Pokal-Endrunde in Hamburg." Der Niederländer hat dafür sogar die Einsätze in seiner Nationalmannschaft abgeblasen: „Es war vernünftiger, in Magdeburg zu bleiben und für die bevorstehenden schweren Aufgaben meine Verletzungen (Achillessehne, Nasenbeinoperation, d.Red.) richtig auszukurieren.“ Die Tatsache, dass sein Team noch in zwei Pokalwettbewerben vertreten ist, bucht Wiegert zu Recht als einen Erfolg – zumal der Verein in der Bundesliga deutlich hinter den Erwartungen geblieben ist (der Vorjahrsvierte rangiert derzeit nur auf Tabellenplatz zehn). Seinem Vorgänger, dem Isländer Geir Sveinsson, kostete diese Erfolglosigkeit im vergangenen Dezember sogar den Trainer-Job. Weiterer positiver Nebeneffekt für Wiegert: Nach jetzigem Erkenntnisstand wäre das Erreichen des deutschen Pokalfinales gleichbedeutend mit einer erneuten Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb (EHF-Cup) in der Saison 2016/17. Und es gibt noch eine Möglichkeit, Magdeburg auch in der nächsten Saison auf der europäischen Handballkarte präsent sein zu lassen. Dann nämlich, wenn der EHF-Cup in diesem Jahr gewonnen wird. Die Chance dazu ist jedenfalls

noch gegeben. Da muss allerdings zunächst im Viertelfinale (23./27.April) der deutsche Konkurrent aus Göppingen ausgeschaltet werden. Wiegert dazu: „Es ist sicher ein leichter Vorteil für uns, dass wir als Gruppensieger im Rückspiel den Heimvorteil haben.“ An den Pfingstfeiertagen geht es dann im französischen Nantes im FinalFour-Turnier um die Wurst.

« Die entscheidenden Spiele liegen noch vor uns. »

Bei aller Tristesse, die sich vor allem in den Herbstmonaten im Bundesliga-Alltag breitmachte, für Wiegert ist, wie gesagt, die Saison noch längst nicht vorbei: „Im Gegenteil, die entscheidenden Spiele liegen noch vor uns.“ Gut 100 Tage war er im Amt, als sich Magdeburg Kompakt dieser Tage mit ihm traf. Eine Gelegenheit, eine erste Zwischenbilanz zu ziehen. In 16 Pflichtspielen stehen dabei sieben Siege, vier Unentschieden sowie fünf Niederlagen zu Buche. „Zahlen sind das eine, das Gefühl das andere“, merkt er dazu an. Und dieses Gefühl sagt ihm, dass „ich nach wie vor der richtige Trainer für diese Mannschaft bin. Ich spüre das Vertrauen der Mannschaft und denke, dass ich ihr genü-

n Kompakt

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m 27. April 2002 schrieb der SC Magdeburg Geschichte, als erste deutsche Mannschaft gelang es die Champions League zu gewinnen und damit zum dritten Mal den Europapokal der Landesmeister, der ab 1994 von der Champions League abgelöst worden war. Im Finalrückspiel bezwang man unter Coach Alfred Gislason Fotex Veszprém vor fast 8000 Zuschauern in der aus allen Nähten platzenden Bördelandhalle mit 30:25 (15:10). Das Hinspiel hatten die Ungarn mit 23:21 (9:8) für sich entschieden. 20.000 Fans feierten anschließend nach einem Autokorso durch die Stadt ihre Helden auf dem Alten Markt. Der zweite internationale Pokalerfolg nach der Wende gelang dem SCM im Jahr 2007, als unter Trainer Bogdan Wenta der EHF-Pokal gewonnen wurde. Im Finale bezwangen die Magdeburger in zwei Partien den spanischen Vertreter BM Aragon (30:30/31:28). Es war zugleich der neunte internationale Titel der Vereinsgeschichte. Vor der Wende hatten die Elbestädter den Europapokal der Landesmeister 1978 (28:22 gegen Slask Wroclaw) und 1981 (23:25 und 29:18 gegen Slovan Ljubljana) geholt. Die Vereins-EM gewann man 1981, 2001, 2002, den EHF- Pokal zusätzlich 1999 (CBM Valladolid) und 2001 (RK Metkovic). Hinzu kam ein 2. Platz beim Golden Globe, der sogenannten Vereins-WM (2002).

15 gend Impulse geben kann, um sie weiter nach vorn zu bringen.“ Trotz der Pokalerfolge – in seinem ersten Spiel überhaupt gelang im Dezember gleich der Einzug ins deutsche Final Four – weiß der 34-Jährige, „dass längst nicht alles rund läuft“. Es sei noch zu viel „Verunsicherung spürbar, es fehlt uns die Sicherheit. Negativerlebnisse ziehen die Mannschaft noch zu schnell herunter.“ Es ist also vor allem die mangelnde Konstanz des Teams, die dem Coach Sorgen bereitet. „Daran müssen und werden wir weiter arbeiten. Und deswegen möchte ich auch noch einmal betonen, dass wir die Bundesliga-Saison nicht abschenken, auch wenn nach oben hin nicht mehr viel machbar ist. Wir müssen über die Erfolge in der Liga Sicherheit und Selbstvertrauen holen und mit Blick auf die Endspiele im Pokal versuchen, einen positiven Rhythmus reinzubekommen – und uns dann vom Gefühl des Gewinnen-Wollens und des Gewinnen-Könnens tragen lassen. Generell gilt: Ich möchte jedes Spiel erfolgreich gestalten.“

« Definitiv besser als Platz zehn » Auf die Frage, wo er die deutlichsten Fortschritte des Teams seit seinem Amtsantritt sieht, meint Wiegert: „Ich denke, dass wir meine Vorstellungen von einem Abwehrsystem ganz gut umgesetzt haben und die individuellen Stärken der Spieler noch mehr nutzen. So beispielsweise die große Physis eines Finn Lemke oder Zeljko Musa. Da stellen wir inzwischen einen 6:0-Riegel, der nicht so offensiv wie früher agiert und durch die körperliche Präsenz den gegnerischen Angriff zu mehr Fehlern und Fehlwürden provoziert. Und wir haben unser Tempospiel deutlich forciert.“ Alles im allem sieht er sein Team „definitiv besser als Platz zehn. Für mein Empfinden gehören wir ins obere Drittel.“ Stichwort Finn Lemke. Der 2,12-Meter-Abwehrriese, der sich in seinen ersten Monaten in Magdeburg unheimlich schwer tat, wohl auch nicht das volle Vertrauen von Trainer Sveinsson besaß und von einigen Fans schon als Fehleinkauf gesehen wurde, war dann im Januar - wie Phönix aus der Asche - zu einem der Stars des sensationellen deutschen Europameisterschafts-Erfolges emporgestiegen. „Ich sehe Finn nicht nur als Abwehrspieler“, erklärt Wiegert. Und überrascht damit den Außenstehenden schon ein wenig. Er sieht ihn nicht in einer derartigen Rolle, wie sie etwa ein Steffen Stiebler oder ein Oliver Roggisch zu ihren Zeiten einnahmen – als reiner AbwehrOrganisator . „Finn verfügt über eine enorme Qualität im Angriff“, bekräftigt der Coach. „Dieses Potenzial dürfen wir nicht wegschmeißen.“ Die ganze Sache hat nur einen kleinen Haken. Wiegert: „Ich kann ihn kaum vorbereiten, weil er durch die Auswahlverpflichtungen so selten da ist. Ich wünschte mir, ihn viel öfter im Training zu haben.“ Was dann wäre, lässt der Trainer offen.


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Wie der Magdeburger Behindertensportler Ali Kardooni Rückschläge meisterte und nun als Beispiel für Integration gilt

SPORT KOMPAKT

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Ali Kardooni:

Pass, Kanus und Diskusscheiben

Von Rudi Bartlitz

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angsam senkt sich die Dunkelheit über die Zollelbe. Draußen auf dem Fluss, im leichten Nieselregen, bahnt sich ein einsamer Paddler seinen Weg. In seinem weißen Kanu schrubbt Alireza Kardooni, Behindertensportler des SC Magdeburg, Kilometer um Kilometer – begleitet nur von einem Motorboot, aus dem Trainer Herbert Laabs seine Anweisungen gibt. „Ja, wir beiden sind oft abends die letzten, die das Bootshaus auf dem Werder verlassen“, lacht der 37-Jährige kräftige Athlet. Denn von nichts kommt nichts. Keiner weiß das besser als Ali, der gebürtige Iraner. Das war so, als er noch als Diskuswerfer bei Paralympischen Spielen und Weltmeisterschaften mit der Elite der Behindertensportler die Kräfte maß. Das ist jetzt so, da er nach dem Umstieg ins Kanu neuen sportlichen Ruhm anstrebt. Und das war so, als er sich fast ein Jahrzehnt lang um die deutsche Staatsbürgerschaft bemühte. Aber der Reihe nach. 2004 gelangte Alireza Kardooni, der sich damals noch Ali Ghardooni schrieb, auf verschlungenen Wegen aus seiner iranischen Heimat nach Deutschland. „Ich ging allein“, sagt er rückblickend. „Meine Eltern und meine Verwandten leben weiter im Iran. Das Motiv, nach Deutschland zu gehen, war einzig und allein der Sport“, erklärt der Mann, der früh an Kinderlähmung erkrankt war, dessen rechtes Bein seither steif ist. „Ich wollte mich von meiner Erkrankung nicht erdrücken lassen, wollte im Sport etwas erreichen, wollte mich mit den Besten messen. Mir war bald klar: Als Behinderter war das im Iran nicht möglich.“ Mit aller Energie machte sich Ali in Deutschland ans Werk, lernte, wo es etwas zu lernen gab. „Und das nicht nur im Sport, wo ich, das muss ich unbedingt loswerden, beim SCM sehr gut aufgenommen wurde. Ich wusste von Anfang an aber ebenso: Wenn ich in diesem Land leben, etwas erreichen und akzeptiert werden will, dann muss ich zuerst die deutsche Sprache lernen.“ Also kniete er sich rein. Dabei blieb es nicht. „Ebenso schnell wurde mir bewusst, ich muss mich mit deutscher Kultur auseinandersetzen, muss wissen, wie die Gesellschaft funktioniert. Das war für mich als Mensch mit einem körperlichen Handikap zusätzlich schwer. Das hat enorme Kraft gekostet. Aber ich wusste: Ohne diese Mühen wird es nicht gehen. Heute weiß ich, es hat sich gelohnt.“ Gelohnt haben sich für Ali allemal auch die Mühen im Wurfring und in den Krafträumen. Schon vier Jahre nach seiner Übersiedlung nach Deutschland startete der Iraner mit einem vorläufigen deutschen Pass für das schwarz-rot-goldene Team bei den Paralympischen Spielen 2008 in Peking. „Neben dem Weltmeistertitel, mit dem ich 2009 aus Indien zurückkam, war der vierte Platz dort mein größter sportlicher Erfolg.“ 2012 vertrat er Deutschland bei den RingeSpielen in London. „Da war ich schlecht, wurde nur

Neunter“, wurmt es ihn noch heute. Ebenso wurmte ihn, dass er – obwohl er inzwischen perfekt deutsch sprach, seine Berufsausbildung als Kaufmann für Bürokommunikation beendet hatte und einen deutschen Führerschein besaß – sage und schreibe elf Jahre auf den Tag warten musste, bis ihm die Urkunde überreicht wurde, die ihn zum deutschen Staatsbürger machte. „Das war einer der schönsten Tage in meinem Leben. Der wiegt die Warterei auf, ich bin allen dankbar, die mir zur Seite standen.“ Und dann fügt er in bestem Hochdeutsch an: „Alles andere ist Schnee von gestern.“ Nachdem er zweimal mit einer Sondergenehmigung bei den Weltspielen der Behinderten für Deutschland angetreten war, sollten die Spiele in Rio in diesem Jahr für Ali Kardooni etwas Besonderes werden: Er wollte erstmals mit einem „richtigen“ Dokument dabei sein. Doch dann machte der internationale Behindertensportverband einen Strich durch die Rechnung: Die Schadensklasse, in der der Magdeburger im Diskuswerfen antreten wollte, wurde zwei Jahre vor dem Wettkampf aus dem Programm der Spiele gestrichen. Also disponierte er, das Ziel Rio fest vor Augen, kurzerhand um und klopfte im Bootshaus auf dem Werder an die Tür: Aus dem Leichtathleten wurde ein Kanute. Ein Canadier-Fahrer, genauer gesagt. Das sind die, die ihr Boot mit einem Stechpaddel vorantreiben – und, das ist die große Kunst, gleichzeitig auch steuern. „Die nötige Kraft und Schnelligkeit dafür bringe ich mit, mit der Ausdauer quäle ich mich bis heute“, räumt Ali ein. Und wie war es beim allerersten Mal in dem schmalen, über sieben Meter langen Kanu? „Ich habe gezittert. Nicht aus Angst, aber weil ich das Gefühl hatte, nicht ich beherrsche das Boot, sondern es mich.“ Gekentert ist er im Rennen noch nie so richtig. „Nur einmal bin ich aus dem Boot gerutscht, aber das war erst hinter der Ziellinie.“ Irgendwann schlug das Schicksal wieder zu, diesmal durch Verantwortliche des internationalen ParaVerbandes. Die Disziplin, auf die sich Kardooni spezialisiert hatte und für die ihm die SCM-Kanuabteilung extra für 3.500 Euro ein sogenanntes Outrigger-Boot (dabei soll ein Ausleger, quasi ein zweiter Rumpf, das Kentern verhindern) besorgt hatten, fand sich plötzlich nicht mehr im Olympiaprogramm.

„Ja, da war ich enttäuscht“, verzieht Ali ein wenig das Gesicht. „Aber dann habe ich mir gesagt: Was soll’s, du hast bisher nicht aufgegeben, das machst du auch diesmal nicht.“ Die Motivation war ungebrochen. Und so steckte die Kraftmaschine zusammen mit seinem Trainer („Er opfert so viel Zeit für mich, weil ich in der Regel erst spät nachmittags oder am Abend nach meiner Arbeit aufs Wasser kann.“) neue Ziele ab: „2016 sind es die Weltmeisterschaften im Mai in Duisburg. Da will ich mich mit gelungener Qualifikation im April als Neuling gut präsentieren. Einen Platz unter den besten sechs peile ich an.“ Dafür ist er nahezu jeden Tag auf dem Wasser, „so ein bis eineinhalb Stunden“. Doch vor dem Training, da lässt Kardooni keine Zweifel aufkommen, steht seine Arbeit. „Die hat Priorität. Ich bin froh, dass ich eigenes Geld verdienen kann, dafür bin ich vielen in Magdeburg sehr dankbar.“ War er bisher an der Fachhochschule Magdeburg-Stendal angestellt, übernahm er ab 1. April einen Job, der ihm wie auf den Leib geschneidert scheint: Er wird, nachdem er selbst eine „Bilderbuch-Integration“ hingelegt hat, im Landesverwaltungsamt bei der Eingliederung von Flüchtlingen helfen. Ihm kommt entgegen, dass er nicht nur Persisch, sondern auch Arabisch spricht – von Deutsch und ein paar Brocken Englisch ganz zu schweigen. „Ich möchte etwas von dem zurückgeben, was ich in Deutschland empfangen habe. Ich will Neuankömmlinge bei ihrer Eingliederung unterstützen.“ Was er nicht sagt: Wenn sich die meisten der Asylsuchenden auch nur einen Teil von dem annähmen, was der Mann aus dem Iran in den letzten gut zehn Jahren hierzulande praktiziert hat, ihn als ein Beispiel für gelungenen Eingliederung ansähen – dann wäre tatsächlich schon sehr viel gewonnen. Ali Kardooni selbst verschwendet indes kaum Gedanken an eine Rückkehr in die Heimat. „Ich war 2015, nach elf Jahren, erstmals wieder im Iran“, erzählt er. „Es ist schön, Eltern und Geschwister wiederzusehen. Aber ganz ehrlich: Nach 14 Tagen überkommt mich Heimweh nach Magdeburg. Das ist inzwischen meine Heimat. Hier will ich nicht mehr weg.“ Wenn sie nicht wahr wäre (und es Dutzende Zeugen dafür gäbe), man würde die Geschichte wohl nur schwer glauben wollen …


MAGDEBURG KOMPAKT

Die schรถnsten Ausflugsziele


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KOMPAKT SPEZIAL

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Vom Ausfliegen über unsichtbare Stadtmauern Magdeburg mag als Stadt ein attraktiver Magnet für die Umgebung sein. Doch was wissen Magdeburger selbst über den Reichtum vor den Mauern der Stadt?

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usflüge haben wieder Hochkonjunktur. Der Frühling ist die jahreszeitliche Einladung öfter die anheimelnde schützende Behausung zu verlassen. Wir suchen in der kurzen Reise in die nahe Umgebung Erholung und Freizeitgenuss. Aber es schlummert mehr im Ausflug. Das Wort ist der Vogel- und Insektenwelt entlehnt und beschreibt die ersten Entdekkungswege, bei denen fliegende Tiere ihre Umwelt erkunden, um Selbstständigkeit und Sicherheit für das künftige Leben zu erhalten. Und vielleicht sollten wir uns den Ursprung des tierischen Verhaltens viel öfter ins Bewusstsein rücken, als vorrangig den Aspekt der Freizeitgestaltung. Das Vertrautmachen mit unserer unmittelbaren Lebensumgebung schenkt uns Orientierung, Erkenntnisse über unsere kulturhistorischen Wurzeln,

Verbundenheit mit der Natur und erweitert manches Wissen um den Lauf der Zeiten. „Das Leben ist wie ein Buch, und wer nicht reist, liest nur ein wenig davon!“, schrieb Aurelius Augustinus (354 - 430), der Philosoph an der Epochenschwelle zwischen Antike und Mittelalter. Nur wer es tut, macht solche Erfahrungen. Wir können vor der Haustür Magdeburgs die Spuren unserer mittelalterlichen Vorväter finden, das Entstehen von Ortschaften und Wirtschaft an zahlreichen geschichtsträchtigen Gebäuden ablesen. Mag eine Urlaubsreise in ferne Länder von besonderer Faszination sein, weil andersartige Kulturen und Bräuche unsere Neugier bedienen; aber wie viel kennen und wissen wir wirklich über den Reichtum der eigenen Heimat? Welche Art der Faszination gönnen wir uns aus der scheinbar vertrauten Umgebung? Es gibt mehr zu entdecken, als man glauben möchte. In heutigen Zeiten, in denen die Stunden an Bildschirmen und vor virtuellen Welten zunehmen, sind Wanderungen, Ausfahrten und Fahrradtouren ein wichtiger Ausgleich zur Scheinrealität in Computer- und TV-Welten. Seien Sie mal ehrlich, was wissen Sie wirklich über die Kroppenstedter Reiter, deren Ruf als mutige Truppe einst bis nach Rom bekannt war? Haben sie schon das Kloster Huysburgs besucht oder die Geschichte der Tempelritter auf der Burg Schlanstedt gehört? Die Stationen an der Straße der Romanik mögen sicher allseits bekannt sein. Doch wie steht es mit geschichtsträchtigen Stätten, die nicht auf dem Tourismuspfad verzeichnet sind? Der Wissenserwerb um die reiche Heimatgeschichte mag einiges an Inspiration enthalten. Man kann beim Tripp

ins Umland aber auch die Pflege und Hege des Erbes sehen und bestaunen. Zahlreiche Kirchen, einstige Klöster, Schlösser, Burganlagen, Parks und Wirtschaftsanlagen sind liebevoll restauriert und ansehnlich hergerichtet worden. Cafés und Ausflugsgaststätten laden zur Leibstärkung ein oder locken mit regionalen Genussspezialitäten. Egal, ob man als einsamer Entdeckungsreisender, als Pärchen, Familie mit Kindern oder kleine Gruppe von Magdeburg aus in die Umgebung startet, die Angebote bieten in ihrer Vielfalt häufig mehr, als man gemeinhin angenommen hat. Auf den Weg muss man sich schon machen. Reisen ist wie eine Symphonie für der Sinne. Gemeinsame Ausflüge schaffen Erlebnisse, Erinnerung und Stoff zum Weitererzählen und empfehlen. „Ich stelle mir bisweilen vor, wenn ich durch die Straßen gehe, ich sei ein Fremder, und erst dann entdecke ich, wieviel zu sehen ist, wo ich sonst achtlos vorübergehe“, sagte der indische Dichter, Philosoph, Maler, Komponist, Rabindranath Tagore (1861-1941). Er spielt damit auf unsere Ignoranz aus Gewohnheit an, bei der wir glauben, genau zu wissen, was die Welt um uns herum ausmacht. Natürlich bietet Magdeburg als Stadt schon eine Menge Möglichkeiten, freie Stunden zu füllen, aber der wahre Reichtum erschließt sich erst, wenn man hin und wieder die Bequemlichkeit überwindet, vor die nicht mehr existierenden Stadtmauern zu treten, um zu erkennen, dass hier eins mit dem anderen zusammenhängt. Erholung und Freizeitspaß stellen sich dabei ganz von selbst ein. Auf den folgenden Seiten haben wir ein paar wenige Endeckungsmöglichkeiten sichtbar gemacht. (tw)

Kloster Mayendorf bei Remkersleben.


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Geschichte zum Anfassen: Kaiserfrühling in Quedlinburg

Ferropolis

Erlebnisroute

KOHLE | DAMPF | LICHT | SEEN

D Kaiserfrühling in Quedlinburg, Foto: IMG/Susanne Sievers

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magebildend für die Stadt Quedlinburg am Nordrand des Harzes ist die Erinnerung an ihre Rolle als Wiege deutscher Reichseinigkeit und Identität zur Zeit der Ottonen und Salier. Vor Tausend Jahren war die Quedlinburger Pfalz bevorzugter Aufenthaltsort der ersten deutschen Könige und Kaiser mit ihren Familien. Reichstagen, Synoden und Reliquienübertragungen begründeten den Status der Pfalz als „Metropolis Regni“. Seit vierzehn Jahren wird der Kaiserfrühling Quedlinburg mit würdigem Ernst und lebhafter Freude inszeniert: Als Verneigung vor einer Stadt, die in die erste Reihe der historisch bedeutsamen Orte des frühmittelalterlichen Deutschlands gehört und sinnstiftend für das Heilige Römische Reich

deutscher Nation war. Auch im Jahre 2016 dreht sich beim Kaiserfrühling zu Pfingsten in Quedlinburg alles thematisch um das Wirken von König Heinrich I. An allen drei Pfingsttagen gibt es zwei Historienspiele zu Heinrichs Leben in 5 Bildern: das Vermächtnis von König Konrad, die Antragung der Königswürde, der teure Frieden – die Gefangennahme des Ungarn, Heinrichs Burgenbauordnung – der Friedensplan und der große Sieg – nach der „Schlacht“ bei Riade. 14. bis 16. Mai 2016 Schlossberg Quedlinburg www.kaiserfruehling.de www.quedlinburg.de

ie über 120 Kilometer lange Erlebnisroute KOHLE | DAMPF | LICHT | SEEN führt durch das einst mächtige Industrierevier zwischen der Lutherstadt Wittenberg und Markkleeberg. Die Route verbindet auf ihren insgesamt 23 Stationen einmalige Zeugnisse der Industriegeschichte sowie die fünf Seen der Region. Bergwitzsee, Gremminer See, Gröberner See und Muldestausee sind Teile des Landschaftsschutzgebietes Naturpark Dübener Heide und damit eingebettet im größten Mischwald Mitteldeutschlands. www.kohle-dampf-licht.de

Deutschlands schönstes Musikmuseum

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einrich Schütz erfand im 17. Jahrhundert die deutsche Barockmusik. Er war der erste deutsche Musiker, der in Europa berühmt wurde und viele Jahre in Weißenfels zu Hause war. Er hatte den Mut, deutsche Texte mit bester Musik zu vertonen.

Sofas im Schütz-Haus laden zum Musikhören ein. Foto:IMG

Das Heinrich-Schütz-Haus in Weißenfels ist heute das einzige original erhaltene Wohnhaus des Komponisten, der es 1651 erwarb und hier von 1657 bis 1672 seinen Lebensabend verbrachte. In seiner Komponierstube unter dem Dach schuf der kursächsische Hofkapellmeister seine großen Spätwerke. Mit seinem letzten Werk, dem Schwanengesang, beschloss Heinrich Schütz 1671 sein Lebenswerk. Im Heinrich-Schütz-Haus befindet sich „Deutschlands schönstes Musikmuseum“. Die Ausstellung wurde 2014 von einer Jury ausgezeichnet. Besonders für Familien mit Kindern gibt es vielfältige MitMach-Angebote. 27. April Weißenfelser Hausmusik im Schütz-Haus 21. Mai Weißenfelser Museumsnacht im Schütz-Haus www.schuetzhaus-weissenfels.de www.musikfeste-sachsen-anhalt.de

Bördemuseum Ummendorf

„Salzige Tour“ durch die Börde D

ie „Salzige Tour“ des Tourismusverbands ElbeBörde-Heide verbindet 15 Stationen rund um das Thema Salz. Sie führt über uralte Handels- und Salzstraßen bis hin zur höchsten Erhebung zwischen Magdeburg und Ostsee - den Kalimanscharo. Hautnah erleben kann man die „Salzige Tour“ im ersten Aktionsmonat Juni 2016. Eine komplette Veranstaltungsübersicht finden Sie auf: www.regionmagdeburg.de

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Altmärker Gartenträume

„Das Fest der Sinne“

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uch in diesem Jahr lädt der Tourismusverband Altmark wieder ein, die altmärkischen Gärten zu besuchen. Insgesamt 38 private Hobbygärtner und elf öffentliche Gärten und Parks öffnen wieder ihre Garten-Kleinode und laden an fünf Gartensonntagen zum Besuch und zu interessanten Gesprächen ein. Die Hobbygärtner freuen sich darauf, an den Gartensonntagen viele interessierte Gäste begrüßen zu können. Jeden 3. Sonntag von Mai bis September 15. Mai 2016 | 19. Juni 2016 | 17. Juli 2016 21. August 2016 | 18. September 2016

Schloss Oranienbaum im Gartenreich Dessau-Wörlitz, Foto: IMG/Jürgen Blume

Dessau-Wörlitzer Gartenreichsommer 2016: Die ganze Saison hindurch erwarten die Besucher vielfältige Veranstaltungen in den Schlössern und Parkanlagen des Gartenreichs. Start ist am 7. Mai mit einem Eröffnungskonzert.

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m 7. Mai eröffnet der diesjährige Gartenreichsommer mit einem Konzert im Schloss Oranienbaum. Den ganzen Sommer hindurch erwarten die Besucher bis zum 4. September vielfältige und neue Veranstaltungen in den Schlössern des Gartenreichs sowie in den Wörlitzer Anlagen.

Bauhaus Dessau. Foto: IMG/Schütze/Rodemann

Große Pläne! Auf den Spuren der Moderne in Dessau, Halle, Magdeburg, Merseburg, Leuna, Quedlinburg, Elbingerode

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ie landesweite Ausstellung „Große Pläne!“ der Stiftung Bauhaus Dessau lädt dazu ein, SachsenAnhalt als Land der Moderne zu entdecken und lässt Besucher bekannte Orte mit neuen Augen sehen. Unter dem Titel „Moderne Typen, Fantasten und Erfinder“ erzählt die Ausstellung im Bauhaus Dessau ab dem 4. Mai 2016 über vier Kapitel vom Aufbruch in eine moderne Gesellschaft und in ein neues Leben. Das Kapitel „Höhenflüge“ steht für eine grenzenlose Welterweiterung durch Technik und Luftfahrt, „Systematisch Siedeln“ für eine sozial gerechte Wohnbaupolitik und „Lernen üben“ widmet sich den Aufbrüchen in der Bildung durch die Reformpädagogik. Mit dem Kapitel „Reklame-Mechane“ wird zudem die modernisierte Konsumkultur mit in die Erzählung aufgenommen. Den Besucher erwartet eine sehr spielerische Ausstellung, mit einer Vielfalt an Exponenten und Hörstationen zu den Protagonisten. www.grosse-plaene.de

Musikgenuss auf dem Wasser – Seekonzerte Zu den besonderen Höhepunkten zählen wieder der Fürst-Franz-Geburtstag am 13. August und die zehn Seekonzerte sowie ein Brunch-Seekonzert, bei denen die Zuschauer auf einer abendlichen Gondelfahrt ein stimmungsvolles Abendessen erwartet und sie die musikalischen Aufführungen an den Ufern der Seen erleben. Kaffeekonzerte Großer Beliebtheit erfreuen sich die Veranstaltungen zu Kaffee und Kuchen, die in lauschiger Atmosphäre im Garten am Haus der Fürstin in Wörlitz stattfinden. Im Mai und im August musiziert wiederum das Salonorchester „Papillon“ gemeinsam mit Gesangssolisten des Anhaltischen Theaters und verspricht „Die ganze Welt ist himmelblau!“. Das musi-

kalisch-literarische Programm am 26. Juni widmet sich dem spannenden Leben einer der umstrittensten Frauengestalten des 18. Jahrhunderts: Emma Lady Hamilton. Anlass bietet die Ausstellung im Schloss Wörlitz. Sommertheater des Anhaltischen Theaters: „Mirandolina“ Bei der Neuinszenierung des Jahres 2016, geht es im Amphitheater auf der Insel »Stein« handfest und lustig zu. In Goldonis Meisterkomödie „La locandiera“ aus dem Jahre 1752 konkurrieren gleich mehrere Männer um die Gunst der schönen Wirtin Mirandolina. Doch die ist nicht nur schön, sondern auch klug. Sie spielt mit ihnen und hat sich außerdem zum Ziel gesetzt, ausgerechnet den Cavaliere von Rippafrata von seinem notorischen Frauenhass zu kurieren … Mit Carlo Goldonis Komödie setzt das Anhaltische Theater seine erfolgreiche Sommerbespielung der Wörlitzer Felseninsel „Stein“ fort – und bringt erstmals einen heiteren Klassiker an den Fuß des künstlichen Vulkans. www.gartenreichsommer.de www.gartenreich.com

8. HarzerKlosterSommer

3. Juli bis 30. September 2016

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echs am Harzrand gelegene Klöster heißen zum 8. Mal willkommen zu über 50 Veranstaltungen. Feste, Märkte und Klosterabende bescheren herrliche Sommererlebnisse - ob am „HarzerKlosterSonntag“, zu „Kloster à la cARTe“ oder auf dem E-Bike von Kloster zu Kloster. Das Foto zeigt eine Kunstausstellung im Kloster Michaelstein. Foto: IMG www.harzinfo.de

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PLAYMOBILSpielgeschichte(n) Sammlung Oliver Schaffer

Freyburger Weinfrühling am 1. Mai 2016

Neue Sonderschau für die ganze Familie am Fundort der Himmelsscheibe von Nebra 18. März bis 31.Oktober 2016

I Weinberg mit Neuenburg in Freyburg/Unstrut. Foto: IMG

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enießen Sie die Weine des neuen Jahrgangs entlang der Route. Weine der Winzervereinigung Freyburg-Unstrut eG werden unter anderem in den Schweigenbergen, im Herzoglichen Weinberg und im Hotel Rebschule ausgeschenkt. Zum Abschluss der Saale-Unstrut-Jungweinwochen findet am 1. Mai 2016 entlang der malerischen Weinbergssilhouette an den Ehraubergen, unterhalb der Schweigenberge bis hin nach Zscheiplitz, der Freyburger Weinfrühling statt. Gemeinsam mit dem Freyburger Fremdenverkehrsverein e.V. begrüßen die Weinhoheiten, 58 regionale Winzer, örtliche Gastronomen und Vereine die Besucher unter dem bewährten Motto: „Junger Wein in alten Mauern“. Auf einer mehr als fünf Kilometer langen Strecke können Sie Wein genießen, Straßenmusikern lauschen oder sich die eine

oder andere Ausstellung anschauen. Eröffnet wird der 14. Freyburger Weinfrühling am 1. Mai um 11.00 Uhr mit den Teutschenthaler Kesselkrachern im Herzoglichen Weinberg. Um den Weingenuss inmitten der einzigartigen Kulturlandschaft an Saale und Unstrut in vollen Zügen genießen zu können, empfehlen wir Ihnen die bequeme Anreise mit der Burgenlandbahn bis zum Bahnsteig der Jahn-, Wein- und Sektstadt Freyburg (Unstrut) in unmittelbarer Nähe der Route. Die eingesetzten Shuttle-Taxen bringen Sie dann, in der Zeit von 11:30 Uhr bis 18:30 Uhr vom Bahnsteig in die Ehrauberge, zum Schützenplatz, dem Eckstädter Platz oder zum Weingut Pawis nach Zscheiplitz. Der Fahrpreis beträgt 2 Euro pro Person und Fahrt. www.freyburg-tourismus.de

n der Sonderschau gibt es nicht nur viel zu entdecken und zu bestaunen, sondern es darf natürlich auch gespielt werden. An Spieltischen im Foyer können Besucher eigene Szenarien aus PLAYMOBIL entwerfen. Ein Quiz lädt zur Rallye durch die Schau ein und regt zum genauen Hinsehen und zur Suche nach Details an. Und kreative Bastler sollten sich schon einmal vormerken: Im Sommer ruft die Arche Nebra zum Kreativwettbewerb „PLAYMO-Box – Märchen und Sagen der Welt“ auf. Die Ergebnisse werden in einer Winterausstellung 2016/2017 präsentiert. www.himmelsscheibe-erleben.de Foto: IMG/S. Schellhorn

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Mit allen Sinnen genießen...

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Münchentor 1 • 39279 Loburg/Möckern • Telefon: 039245-917048 • www.barbycafe.de


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Ein Kleinod im Fläming

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Farbenträume in der Schlossanlage

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auberhafte Farbenspiele erleben“ heißt es bei den Gartenträumen auf Schloss Hundisburg vom 22. bis 24. April – ein traumhaftes, barockes Schloss umgeben von beeindruckenden Parkanlagen mit wunderschönen alten Obstgärten. Eine einmalige Kulisse, um aktuelle Gartentrends, eine zauberhafte Mischung an Blumen und Pflanzen, eine Vielfalt an Gestaltungsideen und viel mehr zu präsentieren. Denn fast 80 Aussteller zeigen die aktuellen Trends für Gartengestaltung und Pflanzen, Gartentechnik und Zubehör, Gartenmöbel und Dekorationen. Dabei grünt es 2016 so farbig wie nie in Gärten, auf Terrassen und Balkonen, versprechen die Veranstalter. Ob Inspirationen für einen Nutzgarten mit Obstbäumen und Gemüseanbau, für Wege und Sichtschutz-Möglichkeiten, Feuerstellen, Gartenlounges und Beleuchtung für große und kleine Flächen: Der Garten wird zum Lebensraum für vielfältige Aktivitäten. Begleitet von stimmungsvoller Musik von Musica Italiana wird der Besucher in eine zauberhafte außergewöhnliche Welt der Gartenträume auf dem Schloss Hundisburg entführt. Regionale Aussteller sorgen für das iTüpfelchen der Highlights 2016. Eine Rarität ist die winterharte Hibiscus Moscheutos – eine Pflanze, die gegessen werden kann. Die riesigen Blüten haben einen Chicorée-ähnlichen Geschmack, nur süßlicher. Aber auch für einen leckeren Tee eignet sich diese außergewöhnliche Pflanze. Bis zu 20 Sorten Staudenhibiskus aus Freilandkultur werden vorgestellt. Aber auch andere Pflanzenkostbarkeiten überzeugen am Aprilwochenende. Außerdem laden Pflanzenspezialisten zur Sprechstunde ein, es gibt Tipps für den Nutzgarten und außergewöhnliche Ideen für die Gestaltung eigener Gartenparadiese.

Freikarten zu gewinnen MAGDEBURG KOMPAKT verlost 3 x 2 Freikarten für die Gartenträume in Hundisburg. Interessenten schreiben eine E-Mail an gewinne@magdeburgkompakt.de mit dem Kennwort Gartenträume. Einsendeschluss: 20. April. Unter allen Einsendern wird verlost. (Rechtsweg ausgeschlossen)

uf einem Hochplateau des Flämings gelegen und den Blick auf das grüne Umland freigebend liegt Schloss Leitzkau. Bereits im Jahr 995 wurde der Ort Leitzkau, der heute zu Gommern gehört, erstmals erwähnt. Er erlangte vor allem durch die Ansiedlung von Prämonstratenser-Chorherren große Bedeutung. In der Mitte des 12. Jahrhunderts wurde eine imposante Stiftsanlage erbaut, deren Kirche am 9. September 1155 in Anwesenheit von Erzbischof Wichmann und Albrecht dem Bären geweiht wurde. Die Stiftskirche mit ihren Klausurgebäuden entsprach damals dem Rang eines Bischofssitzes. In Folge der Reformation wurde das Prämonstratenserstift jedoch säkularisiert. Als der Obrist Hilmar von Münchhausen 1564 das 30 Jahre zuvor aufgehobene Stift erwarb, befand es sich in einem recht desolaten Zustand. Der neue Besitzer und sein Sohn ließen es in der Folgezeit in eine Schlossanlage im Stil der Weserrenaissance umbauen. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs diente das Schloss als Wohnsitz der Familie und wurde anschließend als Unterkunft für Flüchtlinge, später jahrzehntelang als Schule genutzt. Nach Wiederaufbauarbeiten in den 1950er und den 1990er Jahren besteht die Schlossanlage heute aus der Schlosskirche, dem Neuhaus und dem Schloss Hobeck. Seit 1996 ist Schloss Leitzkau Sitz der Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt. Der Förderkreis Kultur und Denkmalpflege Leitzkau e.V. sorgt seit vielen Jahren gemeinsam mit der Stiftung Dome und Schlösser dafür, dass in die Räumlichkeiten dieses Kleinodes der Weserrenaissance Leben einkehrt. So finden beispielsweise je-

weils sonntags ab 15 Uhr Führungen durch die Schlossanlage statt (Infos und Anmeldung unter Tel. 03 92 41 / 41 68 oder per E-Mail fk-leitzkau@gmx. de. Berichtet wird dabei von der wichtigen Zeit im Mittelalter als Chorherrenstift genauso wie über die Zeit der Familie von Münchhausen und der Weserrenaissance. Die spätere Zeit als „Pantoffel“-schule wird ebenso thematisiert. Den Abschluss jeder Führung bildet die „Amaliengeschichte“, die – in Kombination mit dem schönen Trauzimmer – schon etliche Besucher veranlasst hat, sich dort standesamtlich trauen zu lassen. Auch Ausstellungen können regelmäßig besucht werden. Vom 24. April bis zum 29. Mai sind beispielsweise Werke (Grafik - Keramik - Textil) von Irene Mertens zu sehen. Und am 21. Mai findet der 8. Leitzkauer Nachtflohmarkt von 15 bis 22 Uhr im mittelalterlichen Ambiente statt. Musikinteressierte sollten sich zudem den 23. Juli für das Sommerkonzert in der Basilika mit „Gregorianika“ vormerken. (th) www.dome-schloesser.de/schloss-leitzkau

Natur Exkursion Ein Streifzug durch die Kreuzhorst mit Prof. Dr. Gerald Wolf und Dr. Fritz Rothe

22. Mai 2016 |11 Uhr Anmeldungen und Infos telefonisch bei MAGDEBURG KOMPAKT unter Prof. Dr. Gerald Wolf Die Biologen Prof. Dr. Gerald Wolf und Dr. Fritz Rothe arbeiteten viele Jahre am Magdeburger Institut für Neurobiologie. Während der Exkursion werden sie rund 100 Pflanzen und Tierarten zeigen und beschreiben.

0391|79296750

Treffpunkt und Ziel: Landstraße von Magdeburg nach Pechau, nahe der Gaststätte Luisenthal. Dauer: ca. 3 Stunden (früheres Entfernen ist jederzeit möglich | Die Teilnehmerzahl ist auf ca. 50 Personen begrenzt; Teilnahme kostenlos)


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HaWoGe-Spiele-Magazin

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Deutschlands schönster Indoor-Spielplatz

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m Oktober 2014 wurde im denkmalgeschützten Magazingebäude in Halberstadt, Ebereschenhof 5, "Deutschlands schönster IndoorSpielplatz" eröffnet, das Ha-WoGe-Spiele-Magazin. Geplant und umgesetzt wurde das Projekt von der Halberstädter Wohnungsgesellschaft mbH (HaWoGe), dem kommunalen Wohnungsunternehmen der Stadt Halberstadt, deshalb auch der ungewöhnliche Name. Indoor-Spielplätze sind in der Regel in großen Hallen untergebracht, quadratisch und praktisch. Das Spiele-Magazin in Halberstadt ist ganz anders. Es bietet 3.000 Quadratmeter Spielfläche über drei Etagen in voneinander abgegrenzten Spielbereichen. Absolutes Highlight ist der MEGA-FUN-PARK mit Wellenrutschen, Spiralrutsche, Spidertower und Elektrokartbahn, der Platz für ca. 180 Kinder bietet. Der Raum in dem sich der FUN-PARK befindet, ist 27 Meter lang, 12 Meter breit und 7,60 Meter hoch. In der Trampolin-Area gibt es neben 6 Trampolinen ein Rollstuhlfahrer-Karussell und RollstuhlfahrerTrampolin. Teenies und junge Erwachsene können sich auf 500 Quadratmeter Teenie-Game-Zone aus-

www.hawoge-spiele-magazin.de Ebereschenhof 5 38820 Halberstadt Tel.: 03941/6212130

toben. Wem die Computerspiele, X-Box-One gesteuert, nicht gefallen, der kann sich am Air-Hockey oder Tischkicker austoben, natürlich auch für Kids im Rollstuhl. 180 Quadratmetern Platz gibt es im Kleinkinderbereich, ebenfalls mit kleinem Fun-Park für die Kids bis zu 4 Jahren, und separaten Raum zum Stillen und Wickeln. Das HaWoGe-Spiele-Magazin bietet auch Eltern und Großeltern im Gastrobereich im Erdgeschoss und am Wochenende in der Cafeteria im 2. OG einen entspannten Aufenthalt. Ein kostenloser WLAN Hotspot ist hier vorhanden. Wer Mitspielen will, kann das gern tun, da viele Spielgeräte auch von Erwachsenen genutzt werden können. Zum Feiern stehen 13 verschiedene Geburtstagszimmer bereit, egal ob Fußball, Pirat, Prinzessin, Cars, Cowboy und Indianer, Monster Doll, Halloween, Teenies oder Domschatz, wir haben für jeden Geschmack etwas dabei. Für Kids mit Handicap gibt es drei spezielle Geburtstagszimmer Dancing Wheels (für Kids mit Mobilitätsbeeinträchtigung mit eigenem Air-Hockey), Light Experience (für Kids mit Hörschä-

digung ein außergewöhnliches Soundmöbel, macht Musik erlebbar), Color Pix (für Kids mit Sehbeeinträchtigung). Besonderheit ist, dass das Spiele-Magazin inclusive der Außenanlagen barrierefrei ist. Alle drei Etagen sind auch für Menschen mit Mobilitätsbeeinträchtigung nutzbar. Das gesamte Gebäude und die Außenanlagen sind mit einem Blindenleitsystem ausgestattet. Für die Besucher stehen ausreichend kostenlose Parkplätze zur Verfügung, ebenso drei Busparkplätze im Bereich der Südstraße. Das HaWoGe-Spiele-Magazin wurde am 30. Oktober 2015 in Köln als einziger Indoor-Spielplatz mit einem Sonderpreis beim Deutschen Spielraumpreis ausgezeichnet. Am 5. Februar konnten wir den 100.000sten Besucher begrüßen und am 13. Februar gab es die 1000ste Buchung bei den 13 Geburtstagszimmern. Die Informationen und Fotos haben Sie hoffentlich neugierig gemacht. Besucher, die einmal bei uns waren, können wir sehr oft als Stammgäste begrüßen.


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1 Diesdorf

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Böckwitz-Zicherie

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3 Naturpark Drömling

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4 Kloster Neuendorf

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5 Rogätz Seite 29

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6 Groß Ammensleben Seite 29

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7 Wolmirstedt Seite 27

8 Jersleber See Seite 31

9 18 Ummendorf Seite 19

10 Dornburg Seite 30


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Das muss man sehen

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11 Schloss Leitzkau Seite 22

12 Halberstadt Seite 28

13 Quedlinburg Seite 19

14 Kloster Michaelstein Seite 20

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15 Dessau

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Seite 20

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Wรถrlitz Seite 20

17 Ferropolis Seite 19

18 Nebra Seite 21

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19 Freyburg Seite 21

20 Weiร enfels Seite 19


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Unterwegs auf zwei Rädern Ein kleiner Überblick über Möglichkeiten des Radwanderns in der Region Aller-Radweg (328 km): Der länderübergreifende Aller-Radweg führt durch idyllische Landschaften entlang der Aller – von der Quelle bei Eggenstedt im Hohen Holz, unweit von Oschersleben, bis zur Mündung der Aller in die Weser bei Verden (Niedersachsen). Der Aller-Radweg ist die schönste Verbindung zwischen Weser und Elbe und dem Harz. Möglich wird dies durch die Radweganbindung ab Seggerde (Landkreis Börde) an die Elbe mit dem „Aller-Elbe-Radweg“ (82 km) und ab Eggenstedt mit der Anbindung des „Aller-Harz-Radwegs“ (59 km) an den Harzvorlandweg. Altmarkrundkurs (500 km): Der längste Radrundweg in Sachsen-Anhalt zieht sich durch abwechslungsreiche Gebiete., weite Landschaften, unzählige romantische Orte mit alten Back- und Feldsteinkirchen sowie mittelalterliche Städte. Von der alten Kaiser- und Hansestadt Tangermünde geht die Tour vorbei am Kloster Jerichow und an Genthin bis in die Hansestadt Havelberg. Weiter führt der Rundkurs Richtung Werben, in die Hansestädte Osterburg und Seehausen bis zum Storchendorf Wahrenberg. Von hier geht es südwestlich zum Luftkurort Arendsee. Das nächste Ziel ist Salzwedel mit seiner prächtigen Fachwerkarchitektur. Weiter geht es über den Naturpark Drömling, die Altmärkische Schweiz und den Klötzer Forst in die Hansestadt Gardelegen und entlang der Colbitz-Letzlinger Heide in Richtung Stendal, der größten Hansestadt der Altmark, zurück zum Ausgangspunkt des Rundweges. Börderadweg (48 km): Der Börderadweg verbindet den Elberadweg in Magdeburg mit dem Aller-Harz-Radweg bei Oschersleben und verläuft mitten durch die Magdeburger Börde. Er ist eben oder flachwellig und führt meistens über gut ausgebaute ländliche Wege. Gelegentlich müssen auch wenig befahrene Straßen benutzt werden. Ausgangspunkt der Route ist Magdeburg. Die Radtour führt über Hohendodeleben nach Wanzleben. Hier sollte man es nicht versäumen, die Burg Wanzleben zu besichtigen, ein Bauwerk der Straße der Romanik. Vorbei an einer spätgotischen Warte gelangt man in

das Zuckerdorf Klein Wanzleben.. Über die Orte Meyendorf, Ampfurth und Schermcke erreicht man die Stadt Oschersleben. Hier bietet sich die Möglichkeit, auf dem Aller-Harz-Radweg weiter zu radeln. Elberadweg (1220 km): Die Elbe gehört mit ihren 1091 Kilometern zu den bedeutendsten Strömen Europas und ist Deutschlands zweitgrößter Fluss. Beginnend von der Quelle in Tschechien bis zu ihrer Mündung in die Nordsee in Cuxhafen durchfließt sie viele Regionen Deutschlands und wird dabei parallel vom Elberadweg begleitet. In Sachsen-Anhalt beträgt die Strecke 360 Kilometer. Seit fast zehn Jahren ist der Elberadweg in Umfragen des ADFC der beliebteste deutsche Fernradweg, was sowohl in der einmaligen Elbauenlandschaft, als auch in der Vielzahl an geschichtsträchtigen Orten und Sehenswürdigkeiten am Wege begründet liegt. Elbe-Ohre-Radweg (25 km): Der Elbe-Ohre-Radweg begleitet die beiden Flüsse ein Stück ihres Weges durch die Region. Flusslandschaften, Rest-Auwälder und den Mündungsbereich der Ohre kann man hier erleben. Gerade an sonnigen Frühlingstagen lädt der Elbestrand zum Verweilen ein. Europaradweg (3500 km): Der Europaradweg R1 (in Deutschland DRoute 3) verläuft vom französischen Calais bis nach St. Petersburg in Rußland. Dabei durchquert er SachsenAnhalt auf einer Wegstrecke von etwa 220 Kilometern. Aus westlicher Richtung von Niedersachsen kommend startet der R1 in Sachsen-Anhalt im Naturpark Harz und führt in Richtung Osten über Aschersleben, Staßfurt, Bernburg, durch die Region, bis er bei Lutherstadt Wittenberg Sachsen-Anhalt in Richtung Norden verlässt. Holunderradwege (100 km): Entdecken Sie entlang der Holunderradwege die Vielfalt der Bördelandschaft und die Schätze der Natur zwischen geschichtsträchtigen Dörfern. Das Holunderradwegenetz ist an weitere Radwanderwege

angebunden: im Norden an den Elbe-Aller-Radweg, im Westen/Südwesten an den Aller-Radweg und im Süden/Osten an den Börderadweg. Von Magdeburg aus kann das Holunderradwegenetz über den Ortsteil Diesdorf via Börderadweg und über den Radweg entlang der Straße L49 in Richtung Niederndodeleben erreicht werden. Die Holunderwege führen über vier Routen: der kleine Holunderweg (5,8 km) rund um Niederndodeleben, der mittlere (19,4 km) über Hohenwarsleben, Irxleben sowie der große (59 km) über Mammendorf, Groß Santersleben (29,2 km). Mittelland-Radweg (30 km): Durch Barleben, Ebendorf, Meitzendorf und entlang des Mittallandkanals führt der Radweg und durchquert die von Feldwirtschaft geprägten Gebiete zwischen Elbe, Ohre und Colbitz-Letzlinger Heide. Der Mittelland-Kanal, das Wasserstraßen-Kreuz und das historische Schiffshebewerk bei Magdeburg sind technische Meisterleistungen entlang des Weges. Saale-Radwanderweg (403 km): Der Saale-Radwanderweg startet im bayerischen Fichtelgebirge und verläuft bis zur Mündung der Saale in die Elbe bei Barby. Sachsen-Anhalt bietet an seiner Wegstrecke (152 km) eine der schönsten und abwechslungsreichsten Burgenund Flusslandschaften. In unserer Region gehören Plötzkau, Bernburg, Nienburg, Calbe und Barby mit ihren sehenswerten Kulturstätten zu den lohnenswerten Reisezielen am Wege. Telegraphenradweg (800 km): Die einzige Telegraphenlinie Preußens verband Berlin und Koblenz über Potsdam, Magdeburg, Gandersheim, Iserlohn und Köln. 1833 zunächst 61, ab 1842 dann 62 Stationen auf einer Länge von ca. 587 km. Die Idee des Telegraphenradwegs entstand 2007 und befindet sich derzeit in der Umsetzung. Die insgesamt 800 Kilometer lange thematische touristische Route führt vom Landkreis Harz kommend durch die Magdeburger Börde, die Landeshauptstadt Magdeburg und das Jerichower Land weiter nach Brandenburg. (th)


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Weißes Gold: Unterwegs auf den Spuren des Salzes

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er Salzlandkreis, südlich der Landeshauptstadt Magdeburg gelegen, trägt seinen Namen aus gutem Grund. Das Salz prägte diesen Landstrich und die umliegenden Landkreise über Jahrhunderte als wichtige Quelle für Reichtum und Wohlstand. Erst mit der im 19. Jahrhundert beginnenden bergmännischen Steinsalzgewinnung wurde Speisesalz vom einstigen Luxusgut zum preiswerten Alltagsprodukt, das „Weiße Gold“ zum Salz in der Suppe für Jedermann. Die tief aus der Erde geförderten Kristalle sicherten fortan nicht nur die Versorgung der Bevölkerung mit billigem Salz, sondern wurden als Kalidünger zur gefragten Nahrung für Ackerpflanzen, wie die für die Magdeburger Börde so typische Zuckerrübe. Zu den wichtigsten Revieren in Deutschland gehörte ein riesiges Kaligebiet, das sich von Staßfurt über das Magdeburger Becken bis Aschersleben und Bernburg erstreckte. Die Entdeckerregion Magdeburg-Elbe-BördeHeide hat von der Salzgewinnung sowohl über als auch unter Tage viel zu berichten und dafür die „Salzige Tour“ als touristisches Angebot ins Leben gerufen. Vom 1. bis zum 26. Juni 2016 findet zum ersten Mal ein Aktionsmonat statt, an dem sich 17 Stationen mit mehr als 50 attraktiven Angeboten rund um das Thema Salz beteiligen. Unterschiedliche Museen zeigen mit Führungen, Vorträgen und Ausstellungen die auf dem Salzreichtum begründete Entwicklung der Region. Die „Salzige Tour“ führt über zum Teil uralte Handels- und Salzstraßen, auf denen einst Salz über weite Strecken transportiert wurde. Touristen können die höchste Erhebung zwischen Magdeburg und der Ostsee, den „Kalimandscharo“ erklimmen und auf einer salzigen Bühne Theater erleben. Salzteig formen für die Kleinsten, Kunst und Kulinarik erleben für die Großen – Angebote gibt es für die ganze Fa-

milie. Gerade die Vielfalt macht den Reiz der „Salzigen Tour“ aus, die sich sowohl für einen Tagesausflug als auch für einen Wochenendtrip hervorragend eignet. Stationen entlang der Tour sind: Staßfurt (u.a. Stadt- und Bergbaumuseum, Traditionsbahnbetriebswerk Staßfurt, Freunde der Staßfurter Rundfunk- und Fernsehtechnik), Bernburg (u.a. Ausstellung „Salz aus Bernburg – gestern und heute“, RenaissanceSchloss, Kurhaus Bernburg), Breitenhagen (u.a. Museums- und Restaurantschiff „Marie-Gerda“), Schönebeck (u.a. Salzlandmuseum, Industriemuseum Schönebeck, Solepark Schönebeck/Bad Salzelmen), Sülldorf (u.a. Lehrpfad durch das Naturschutzgebiet, Heimatverein Altenweddingen), Magdeburg (u.a. Salzquelle im Stadtpark Rotehorn), Burg (u.a. Historische Gerberei), Genthin (u.a. Henkelmuseum), Zielitz (u.a. geführte Bergtouren auf den „Kalimandscharo“ mit fachkundigen Bergführern vom Bergmannsverein Zielitz e.V. – jeweils Samstagnachmittag, Holzhaustheater Zielitz), Wolmirstedt (u.a. Museum Schlossdomäne), Morsleben (u.a. Bundesamt für Strahlenschutz Info Morsleben mit einer Ausstellung über das Endlager), Ummendorf (u.a. Börde-Museum Burg Ummendorf – s. Foto unten), Hadmersleben (u.a. Heimatstube Hadmersleben), Egelner Mulde (u.a. Wasserburg Egeln, Alte Ziegelei Westeregeln) und die Gemeinde Bördeaue (u.a. Schachtanlage „Brefeld“ in der Gemarkung Tarthun). Magdeburger Tourismusverband Elbe-Börde-Heide e.V. Domplatz 1b 39104 Magdeburg Tel.: 0391 / 73 87 90 Mail: info@elbe-boerde-heide.de www.elbe-boerde-heide.de

Magdeburger Weiße Flotte

FAHRPLAN Vorsaison 2016 15. März - 30. April Mo.

Di.

Mi.

Do.

Fr.

Sa.

So.

11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 14:30 Uhr Westerhüsen 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Schönebeck) 11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 14:30 Uhr Westerhüsen 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Schönebeck) 11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 17:00 Uhr Wasserstraßenkreuz (Große Acht) 13:30 - 14:30 Uhr Stadtfahrt 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Schönebeck) 10:00 - 14:00 Uhr Wasserstraßenkreuz (Große Acht) 11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 14:30 Uhr Westerhüsen 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Schönebeck) 11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 14:30 Uhr Westerhüsen 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Schönebeck) 11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 17:00 Uhr Wasserstraßenkreuz (Große Acht) 13:30 - 14:30 Uhr Stadtfahrt 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Schönebeck) 11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 17:00 Uhr Wasserstraßenkreuz (Große Acht) 13:30 - 14:30 Uhr Stadtfahrt 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Schönebeck)

Tickets und Reservierungen Schifffahrtsbüro am Petriförder Petriförder 1 | Tel.: 0391 - 5 32 88 91 www.weisseflotte-magdeburg.de

Tourist-Information Ernst-Reuter-Allee 12 | Tel.: 0391 - 8 38 04 03 www.magdeburg-tourist.de

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Magdeburger Weiße Flotte

Eine der Stationen der „Salzigen Tour“ ist die Schlossdomäne in Wolmirstedt.

Tickets und Gutschein hier einlösen: Schifffahrtsbüro am Petriförder Petriförder 1 ● 0391 - 5 32 88 91 www.weisseflotte-magdeburg.de

2,- Euro-Gutschein beim Kauf einer Karte der Weiße Flotte GmbH. Nur gültig in der Saison 2016. Ein Gutschein pro Fahrt und Person gültig.


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Grenzerfahrungen bei Böckwitz und Zicherie D

Das Leben früherer Tage in Diesdorf erkunden D

as Freilichtmuseum Diesdorf, 1911 vom Diesdorfer Landarzt Dr. Georg Schulze gegründet, ist eines der ältesten volkskundlichen Freilichtmuseen Deutschlands. An der Straße der Romanik Sachsen-Anhalts in der nordwestlichen Altmark gelegen, zeigt es auf einer Fläche von zirka sechs Hektar mehr als 20 Wohn- und Wirtschaftsgebäude sowie historisch angelegte Bauerngärten und Feldflächen. Niederdeutsche Hallenhäuser, Speicher und Torhäuser, Schmiede und Bockwindmühle, Taubenturm, Backhaus und Dorfschule wurden in unterschiedlichen Hofformen verschiedener Zeitabschnitte angeordnet. So verleihen die niederdeutschen Höfe und der mitteldeutsche Vierseitenhof dem Museum die Ansicht eines typisch altmärkischen Dorfes. Mit vielfältigen Angeboten präsentiert es als lebendiges Museum die Kultur, Arbeits- und Lebensweise des 17. bis 20. Jahrhunderts der Bewohner der Altmark auf dem Lande.

ie Namen der beiden Orte Böckwitz und Zicherie stehen wie keine anderen in der Region für die Teilung Deutschlands. Böckwitz ist ein malerisches Rundlingsdorf im heutigen Sachsen-Anhalt. Direkt benachbart ist der Bromer Ortsteil Zicherie in Niedersachsen. Die Errichtung der innerdeutschen Grenze teilte das Dorf. Die Grenzanlagen wurden nach und nach perfektioniert und immer unüberwindlicher. Seit 1990 wachsen beide Orte wieder zusammen. Das Landwirtschaftliche Museum Böckwitz zeigt eine generationsübergreifende lebendige Ausstellung zum Thema Landwirtschaft und Grenze. Das Museumsgelände ist ein alter Bauernhof, den eine 40-jährige Grenzgeschichte prägte. Er beinhaltet eine Landwirtschaftsausstellung mit Geräten und Maschinen. Eine altübliche Küchen-Accessoire-Ausstellung erweitert das Museumsobjekt. Hinter dem Backhaus erfüllt der angelegte blühende, grünende und duftende Bauerngarten in den Sonnenmonaten die Sinne. Des Weiteren wird die historische Einzigartigkeit des geteilten Doppeldorfes Böckwitz-Zicherie an der ehemaligen innerdeutschen Grenze in einer detaillierten Grenzausstellung vorgestellt. Es stehen Bild-, Ton- und Museum Böckwitz Originalmaterialien von 1950 bis Im Rundling 2, 38486 Klötze Telefon: 039008/800 45 1989 zur Verfügung. Eine in sich E-Mail: info@museum-boeckwitz.de geschlossene Einheit zur Grenzwww.museum-boeckwitz.de ausstellung bildet der Grenzlehrpfad, ein original erhaltener Öffnungszeiten: Grenzbeobachtungsturm mit BeSamstag, Sonntag, Feiertage 13 - 17 Uhr, sonst nach Vereinbarung steigungsmöglichkeit und zeitlich chronologische Grenzanlagen.

Freilichtmuseum Diesdorf Molmker Straße 23, 29413 Diesdorf Telefon: 03902/450 www.museen-altmarkkreis.de Öffnungszeiten: Di - So sowie feiertags: 10 - 17 Uhr, Mo geschlossen (außer feiertags)

Der Naturpark Drömling D

er im Grenzgebiet von Niedersachsen und Sachsen-Anhalt gelegene Drömling ist mit seiner Ausdehnung von mehr als 320 Quadratkilometern eine der größten Niedermoorlandschaften Deutschlands. Das frühere Sumpfgebiet, das wegen seiner Undurchquerbarkeit immer Volkstumsgrenze zwischen Ost und West war, wurde im 18. Jahrhundert durch Entwässerung von einer Natur- in eine Kulturlandschaft mit artenreichen Feuchtwiesen umgewandelt. Wegen der 1.725 Kilometer Wasserläufe im Gebiet wird der Drömling auch „Land der tausend Gräben“ genannt. Entstanden ist diese einzigartige Landschaft bereits im 18. Jahrhundert. Friedrich II, König von Preußen, erteilte 1771 den Befehl zur Entwässerung und Kultivierung des Drömlings. In verschiedenen Entwässerungsetappen baute

man die Ohre als Hauptgewässer aus, eine Vielzahl weiterer Entwässerungsgräben wurde angelegt. Seit dem Ende des zweiten Weltkrieges war der Drömling durch die innerdeutsche Grenze geteilt. Heute ist der Drömling für eine Vielzahl seltener und vom Aussterben bedrohter Tier- und Pflanzenarten ein wichtiger Lebensraum. Fischotter und Biber, Weißstorch und Seeadler vermehren sich hier erfolgreich und breiten sich von hier über das Allertal wieder nach Westen aus. Um die Schönheiten des Drömlings erlebbar zu machen, finden regelmäßig geführte Wanderungen und Radtouren durch den Drömling statt. Diese sind in einem jährlichen Veranstaltungsprogramm und auf der Homepage des Naturparks Drömling dargestellt. www.naturpark-droemling.de


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Rogätz: Perle an der Elbe Nördlich des Aller-Elbe-Radweges befindet sich Rogätz. Direkt an der Elbe gelegen, kreuzt hier am Elbe-Kilometer 351 der Elberadweg und verbindet das Jerichower Land mit der Colbitz-Letzlinger Heide. Südlich des Ortes mündet der Fluss Ohre in die Elbe. Radwanderer und Touristen nutzen hier die Fähre, um die Sehenswürdigkeiten und den Charme der südlichen Altmark in Rogätz zu erkunden. Die Kirche beherbergt eine wertvolle Ausstattung aus dem frühen 17. und 18. Jahrhundert. Der zum Teil über 900 Jahre alte und 32 Meter hohe Klutturm ist der verbliebene Rest der ehemaligen Rogätzer Burg, ebenso wie die Gutskirche im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Er ist aus Findlingssteinen errichtet und erstreckt sich über mehrere Geschosse. Seit den 1990er Jahren beherbergen die Gemäuer Ausstellungsräume und den Zugang zum Aussichtsturm. Interessant für den Besucher ist der sich durch

den Ort erstreckende Rundpfad. Anschaulich werden hier die Besucher auf dem selbst erkundbaren Naturpfad über die Flora und Fauna der Region informiert. Ein Abstecher zum „Kalimandscharo“ lohnt auf jeden Fall. Es ist der Spitzname der alles überragenden Kaliberge - der höchsten Erhebung zwischen Magdeburg und der Ostsee. Alljährlich finden in 45 Metern Höhe die Kalimandscharofestspiele. Der Bergmannsverein führt jeden Samstag ab Mai ab 15 Uhr Haldenbesichtigungstouren durch. Während der Bergtour legt man einen etwa fünf Kilometer langen Weg mit Steigungen zurück. Diese dauert zwei bis drei Stunden und wird durch fachkundige Bergführer vom Bergmannsverein Zielitz e.V. durchgeführt. Das Mindestalter beträgt allerdings zehn Jahre. Die Kalihalde ist inzwischen 120 Meter hoch. www.kalimandscharo.com

Farbe und Geschichte

Stifter bewachen das Schäfertor N

ur wenige Kilometer von der Landeshauptstadt Magdeburg entfernt und mitten in der fruchtbaren Börde liegt Groß Ammensleben. Der Ort war Familiengut der Grafen von Hillersleben-Ammensleben. Sie stifteten auch das Familienkloster, das 1129 in ein Benediktinerkloster umgewandelt wurde. Neben dem Aller-Elbe-Radweg ist Groß Ammensleben an die regionalen Touristikrouten wie die Zucker- und Rübenroute angebunden. Das historische Areal der Domäne Groß Ammensleben erschließt sich dem Besucher in einem kompletten Ensemble. Die Hauptzugänge bilden das Magdeburger Tor mit einer Zufahrt auf den Domänenplatz sowie das historische Schäfertor, welches zu Fuß erreichbar ist. Hier begrüßen zwei Stifterfiguren, die einen Abt und einen Ritter symbolisieren, die Gäste. Zwischen beiden Figuren prangt in der Mitte des Schäfertores eine Kartusche mit dem Wappenzeichen für die Hohe Gerichtsbarkeit und Bischofswürde des Abtes. An der Südseite der Domäne befindet sich die ehemalige Klosterkirche. Sie prägt an der Straße der Romanik das Dorfbild. Die ehemalige Pferdeschwemme inmitten des Hofes ist heute in kleines Biotop. Der Teich, eine aufgebaute Quelle, trieb einst die ehemalige Wassermühle an und diente zu Klosterzeiten als Fischteich. Viele Angebote, wie Führungen durch die historische Klosterkirche – erste Station nach Magdeburg und zweite Station auf der nördlichen Route der Straße der Romanik – sind hier zu nutzen. Eine ständige Ausstellung zur Geschichte des ehemaligen Benediktinerklosters sowie Ausstellungen regionaler Künstler runden die touristischen Empfehlungen ab. Groß Ammensleben mit seinen Sehenswürdigkeiten erweist sich als bevorzugtes Ziel von touristischen Besuchern, die eine ländlich ruhige Region bevorzugen. Interessantes finden Sie im Informationszentrum Domäne Groß Ammensleben. domaene-gross-ammensleben.de

Meist ist das Besondere dort zu finden, wo man es nicht erwartet. So macht zunächst der Name des kleinen Ortes, westlich von Gardelegen neugierig: Kloster Neuendorf – einst „Niendorp”. Zu finden ist der Ort wenige Kilometer östlich Gardelegens zwischen Jävenitzer Moor und Kellerbergen. Hier finde sich viele gut erhaltene Spuren einer reichen Geschichte. Das um 1200 gegründete und 1232 erstmals erwähnte Zisterzienser-Nonnenkloster gehörte einst zu den reichsten Frauenklöstern der Altmark und galt als das Familienkloster derer von Alvensleben. Die schlichte Backsteinkirche mit dem niedrigen Kreuzgang und einige kleine Klausurgebäude sind gut erhalten. Der Turm der Kirche lässt die lange Tradition, die er behütet, nicht vermuten. Der Dachreiter wurde erst 1749 gegen einen barocken Kirchturm ausgetauscht. Eine umfangreiche Sammlung von Grabsteinen erinnert an die früheren Bewohner. Eines der ältesten Stücke im Kloster ist sicherlich der romanische Taufstein in seiner schlichten Form. Zu den Besonderheiten gehören unterschiedliche Buntglasfenster aus dem 14. bis zum beginnenden 20. Jahrhundert. Sie tauchen den Kircheninnenraum in ein prächtiges Farbenspiel und entführen den Betrachter in eine Welt aus Farbe. Viele der Fenster erzählen auch Geschichten aus der Bibel. Die aufwändig in Szene gesetzten Glasmalereien übernahmen so die Funktion einer „billia Pauperum” – einer Armenbibel. Sehenswert sind darüber hinaus einige gut erhaltene Bürgerbauten, so das Gutshaus und das Königshaus von 1745. Das „Hundeloch“ aus dem Jahre 1561, ein zweistöckiges Speichergebäude aus massiven Feldsteinen, soll auch als Gefängnis gedient haben.


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n Veronikas Verkehr & mehr

Freude am Ausflug

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r ist endlich da, der Frühling. Viele lockt es jetzt an den Wochenenden wieder raus. Gerne werden auch Ausflüge ins wunderschöne Umland geplant. Vor dem ersten Frühlingsausflug ist es sinnvoll, das Auto auf Vordermann zu bringen. Innen und außen sollten die Spuren des Winters entfernt werden. Denn, wenn die Sonne lacht, können Schlieren, Staub usw. das Fahrvergnügen schmälern. Prüfen Sie auch den Reifeninnendruck, das Wasser für die Scheibenwaschanlage und die Scheibenwischerblätter. Jetzt kann die Familie einsteigen, und los geht es. Wenn Sie mit Kindern unterwegs sind, bedenken Sie bitte, die haben keinen Blick für schöne Landschaften und erfreuen sich nicht an der erwachenden Natur. Die Kleinen benötigen eine andere Beschäftigung. Bei Kindern, die im Sicherheitssitz mit Kuscheltieren oder anderem spielen, sollte man im Auge behalten, wenn die Gegenstände herunterfallen. Verrenkungsübungen helfen meistens nicht, der Plüschhase ist in den Weiten des Fußraumes verschollen. Mit einem gespannten Netz kann man vorbeugen. Ansonsten hält das Gequengel bis zum nächsten Rastplatz an. Für die Größeren sind Hörspiele oder ein Hörbuch eine gute Lösung gegen Langeweile. Smartphone oder PC-Tabletts stehen häufig an erster Stelle als Freizeitvergnügungen. Alternativ wäre es schön, während der Fahrt etwas mit den Kindern gemeinsam zu machen. Singen oder Farbenraten beispielsweise. Der Fahrer sollte sich allerdings zurückhalten. Er muss auf den Straßenverkehr achten. Im Frühling beginnt auch die Motorradfahrersaison. Nach der Winterpause sind diese voller Freude unterwegs. Da passiert es leider häufig, dass ein Kradfahrer Situationen falsch einschätzt. Als aufmerksamer Autofahrer sollte man deshalb jederzeit schnell reagieren können. In diesem Sinne – auf gute Partnerschaft im Straßenverkehr und Ihnen einen schönen Frühlingsausflug. Bis bald, Ihre Veronika (Fahrschule Veronika & Co.)

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LPG-Chefin Kristin Lippert bietet im Café leckere Speisen und Torten. Darunter nicht nur selbstkreierte Klassiker wie die Sahnenusstorte (vorn), sondern auch Gemüse-Teig-Kreationen wie die „Jommeraner jrüne Jurkentorte“ (hinten). Foto: Inkognito-Pictures

Jommerns jrüne Jurkentorte in der idyllischen „LPG“ Australische Hoteliers radelten nach Dornburg und staunten über die Ideen im Familien-Café

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er den Elberadweg vom Pretziener Wehr weiterradelt, dem fällt oft der kleine Hunger an. Und die meisten Pedalritter/innen wissen, dass sie dann vier Kilometer weiter zum Dornburger Barockschloss strampeln müssen. Denn kurz hinter dem Alterssitz der Fürstin Johanna Elisabeth von Anhalt-Zerbst, der Mutter von Zarin Katharina der Großen, liegt das wunderbare Café „LPG“. Was bedeutet das Kürzel wieder? Etwa das von jeder Tankstelle bekannte Flüssiggas, englisch „Liquid Petrol Gas“? Oder ist die DDR-typische „Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft“ gemeint? „Nein, hier gilt nur unser Name: ‚Lipperts Pausen Gaststübchen‘, lacht die 28-jährige Restaurantkauffrau. Kristin Lippert ist Chefin des Cafés. Vater KlausDieter hatte das alte Haus 1992 gekauft. Er ist Fliesenleger und passionierter Bauhandwerker. „Wäre ich heute erst 20, würde ich das seit acht Jahren leerstehende Schloss sanieren“, soll er seiner Tochter versprochen haben. Doch der Spezialist baute seit 2009 mit Akkuratesse die „LPG“ zur stilvollen Mischung aus Landmuseum und Erlebnisgastronomie um. Mauer- und Materialversätze schaffen Blickpunkte. Vieles aus der Familiensammlung – Altes und Neues, Möbel, Küchengeräte, Röhrenradios, In-

stallationen und Bilder – erzeugen Atmosphäre. Und auch geschmacklich erlebt der Gast hier Einmaligkeit. Mutter Ramona ist eine leidenschaftliche Bäckerin. Das Brot zu Suppen und als Beilage stammt knusperig aus eigenem Ofen. Auch alle Kuchen- und Tortenklassiker wie Stachelbeerbaiser, Pfirsich-Orange, Pistazie-Erdnuss, Waldmeister-Eierlikör … Dazu kommen ganz neue Kreationen: Als die „LPG“ auf dem „Gommeraner Gurkenmarkt“ teilnahm, wurden Gemüse-Teig-Spezialitäten erfunden: Tomaten-, Paprika- und Maistorten sowie die heute berühmte Jommeraner jrüne Jurkentorte. Dazu passend wird der Kaffee nur aus Sammeltassen serviert. Viele davon sind Geschenke der Kunden, so die Chefin. Nach Absprache könne man in der „LPG“ auch abends feiern. Während im Winter Besucher gezielt per Auto anreisen, kommen 80 Pronzent aller Gäste per Rad Darunter seien neulich auch fünf Australier gewesen, erinnert sich Kristin Lippert. Alles Chefs großer Hotels, die extra für diese Elberadtour um die Welt flogen. Und dann, sagt sie erstaunt, „…lobten sie uns für tolle Ideen und das familiäre Klima“. Otto Fischer Die „LPG“ - Lipperts Pausen Gaststübchen Hauptstraße 31, 39264 Gommern/OT Dornburg Tel.: 039242 530, E-Mail: lippertsstuebchen@aol.de 40 Innen- und Außengastplätze, 6 Betten in Gästezimmern, Kinderspielplatz und Fahhradunterstand Öffnungszeiten: Mai - Okt.: Mittwochs bis Montags ab 11 Uhr Dienstag Ruhetag Nov. - April: Samstag und Sonntag ab 14 Uhr


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KOMPAKT SPEZIAL

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Jersleber See – mehr als nur Badeort

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och ist es ganz ruhig am Jersleber See. Weder Camping- noch Badegäste sind in der Umgebung zu entdecken. Hin und wieder geht jemand mit seinem Hund am Ufer spazieren oder eine Mutter kommt mit ihrem Kind zum Spielplatz. Doch die Bäume und Sträucher schicken sich an, in den kommenden Tagen in saftigem Grün zu explodieren. Und das Wasser glitzert in der Frühlingssonne verführerisch. So lässt sich erahnen, was hier bald los sein wird, wenn die Temperaturen weiter ansteigen und die Badesaison beginnt. Birgit Hagemann und ihre Mitarbeiter haben schon jetzt genug zu tun, denn die Campingsaison wird am 15. April eröffnet. „Wir haben hier zwar etliche Dauercamper, aber in den Wintermonaten wird die Versorgung eingestellt. Von Mitte April bis Mitte Oktober kann alles genutzt werden, was man als Camper benötigt.“ Insgesamt 350 Stellplätze stehen direkt am Jersleber See zur Verfügung. Und viele der Gäste kommen an diesen etwa 17 Kilometer von der Landeshauptstadt Magdeburg entfernten Ort, weil sie hier ein vielfältiges Angebot vorfinden. „Es ist ein

Naherholungszentrum, das mehr als nur Bademöglichkeiten bietet“, sagt Birgit Hagemann. Die Badesaison wird übrigens am 15. Mai eröffnet und endet – je nach Wetter – am 15. September. Neben der für einen Naturbadesee typischen gastronomischen Versorgung gibt es zwei Beachvolleyball-Anlagen, wo jedes Jahr am ersten Augustwochenende Turniere ausgetragen werden. Auf dem Abenteuerspielplatz können sich Kinder bis sechs Jahre austoben. Und auch die tierischen „Mitbewohner“ sorgen für Kurzweil. „Wir haben ein Gehege mit Ziegen und eins mit Eseln und Ponys“, erzählt Birgit Hagemann und ergänzt, dass nach Absprache und unter Aufsicht des Hausmeisters auch mal die Gehege betreten oder die Tiere gefüttert werden können. Und Haustiere sind auf dem Campingplatz ebenfalls erlaubt. Ein weiteres häufig genutztes Angebot ist der Fahrrad-Verleih mit e-Bikes. Im 2013 neueröffneten Infozentrum am Nordufer des 36 Hektar großen Sees kann man die Räder mieten und sich mit Informationen über die Region versorgen. „Viele Gäste, die sich Fahrräder leihen, machen damit Ausflüge zum

Wasserstraßenkreuz oder auch in Magdeburgs Innenstadt“, so Birgit Hagemann. Und umgekehrt ist für viele Radfahrer aus Magdeburg oder Umgebung der Jersleber See ein beliebtes Ausflugsziel. Am Südufer, direkt am Mittellandkanal, wurde eigens für Fahrrad-Touristen ein Rastplatz mit Schutzhütte errichtet. „Über den Elberadweg bis zum Wasserstraßenkreuz und dann weiter am Mittellandkanal – schon ist man am See, kann sich entspannen, einen Imbiss genießen und wenn das Wetter passt, im Wasser abkühlen“, meint Thomas Zaschke von der Gemeinde Barleben, der bei nicht badetauglichen Temperaturen einen Spaziergang um den Jersleber See empfiehlt. 2,5 Kilometer ist der Rundweg lang und kann auch von Rollstuhlfahrern genutzt werden. Für zusätzliche Vielfalt sorgen diverse Veranstaltungen. Am 30. April wird beispielsweise ein Maifeuer entfacht, zum Pfingsttanz lädt das Team vom Jersleber See am 14. Mai ein und das traditionelle Neptunfest findet in diesem Jahr am 23. Juli statt. Zudem können Interessierte einmal pro Monat am Trödelmarkt in Ufernähe teilnehmen. Tina Heinz www.camping-ok.de


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LEBENSART KOMPAKT

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n Kompakt Feiern am „letzten Schultag“

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m vergangenen Jahr haben sich zum „letzten Schultag“ rund 1.600 Personen im Stadtpark getroffen, bei denen es sich nicht nur um Abiturienten handelte. Ihre Feier hatte am Ende leider nicht mehr viel von einem gemütlichen Beisammensein. Im Gegenteil: Die Polizei war bis spät in der Nacht im Einsatz und musste Straftaten aufnehmen: von gefährlicher Körperverletzung bis zu räuberischem Diebstahl. Die Rettungskräfte waren aufgrund der vielen Notfälle gezwungen, ein Notarztzelt aufzubauen. Damit die Feier in diesem Jahr zu Eurer Zufriedenheit und Sicherheit abläuft, geben Euch Polizei und Ordnungsamt folgende Empfehlungen:

Nehmt kein offenes Getränk von Leuten an, die Euch nicht bekannt sind! Lasst Euch auch nicht dazu überreden – es könnten sog. K.O.-Tropfen im Getränk sein! ■ Meidet Personen, die Euch „komisch“ vorkommen! Hört auf das eigene „Bauchgefühl“! ■ Sprecht Freunde oder Bekannte an und bittet um Hilfe, wenn Ihr Euch unwohl fühlt oder Euch schlecht wird! Zögert nicht, den Ort (Stadtpark) zu verlassen! ■ Kümmert Euch um die Freunde, die zu viel getrunken haben! Passt aufeinander auf! ■ Organisiert Unterstützung! Lasst Euch abholen! ■ Ruft im Zweifel immer die 110 (Polizei-Notruf) oder die 112 (Rettungsdienst) an! ■

Jeder Frühling trägt den Zauber eines Anfangs in sich INABIS-Kennenlerntreff lädt am 30. April zum „Frühlingserwachen“ ins Bürgerhaus „Alte Schule“ in Salbke ein.

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nter dem Motto „Frühlingserwachen“ laden sechs INABIS-Netzwerkpartner am 30. April in die Räumlichkeiten des „Saftladens“ und des Beratungscenters Südost im Bürgerhaus „Alte Schule“

in Salbke (Greifenhagenerstr. 7) ein. Ab 12 Uhr kann man mit der ganzen Familie spaßige und lehrreiche Aktivitäten erleben. Es finden viele Mitmach-Aktionen und Aufführungen statt. Dazu werden herzhafte sowie süße Speisen und Getränke angeboten. Der Eintritt ist kostenfrei! Das INABIS-Netzwerk besteht aus sieben Trägern: IMA, IB, BBI, ABV, SPI, Neue Wege e. V. und die LH Magdeburg. Diese Träger werden durch die EU gefördert. Das INABIS-Netzwerk möchte sich mit der Veranstaltung am 30. April. vorstellen. Krystina Deblitz ist als Ansprechpartnerin im Beratungscenter für die Bürger im Südosten Magdeburgs da. Vor allem Alleinerziehende, Existenzgründer, Flüchtlinge, Langzeitarbeitslose und Menschen mit Abhängigkeitsproblemen über 27 Jahren können hier Rat einholen und Angebote nutzen.

Hinaus in den Garten, hinein in den Pool!

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ie wärmenden Sonnenstrahlen und milden Temperaturen kitzeln seit einigen Tagen die Natur und sorgen dafür, dass es überall grünt und blüht – der passende Zeitpunkt, um rund um Haus und Garten ebenfalls für ein Frühlingserwachen zu sorgen. Mit mehr als 25 Jahren Erfahrung beim Bau von Wellnessund Freizeitanlagen ist die Firma Pool- & Freizeitwelt Koch der ideale Partner für die Umsetzung Ihrer Wünsche. Ob Schwimmbecken, Whirlpools, Saunen, Schwimm- oder Naturteichanlagen, Garten- und Ferienhäuser oder auch Terrassenüberdachungen, Zäune und Carports – mit maßgeschneiderten Ideen und Lösungen betreuen die Mitarbeiter ihre Kunden und deren Projekte ganz individuell. Wer sich einen Überblick über das Leistungsspektrum der Pool- & Freizeitwelt Koch verschaffen und von der Kompetenz des gesamten Teams überzeugen möchte, ist eingeladen, das 26. traditionelle Frühlingsfest am 30. April 2016 auf dem Firmengelände in der Gustav-Ricker-Straße zu besuchen. Von 10 bis 17 Uhr können Sie bei einem bunten Rahmenprogramm entspannen, kulinarische Leckerbissen genießen und dabei die Pool- & Freizeitwelt erkunden. Nebenbei können Sie von den Jubiläumsangeboten zum 26-jährigen Bestehen profitieren und beim Sonderverkauf von Ausstellungsstücken und Lagerware Geld sparen. Zudem erhalten alle Kunden auf Bestellungen bis zum 31. Mai zehn Prozent Rabatt. Bereits eine Woche vor dem Frühlingsfest haben Interessierte die Möglichkeit bei der Messe „Gartenträume“ auf Schloss Hundisburg vom 22. bis zum 24. April 2016 in die Pool- & Freizeitwelt Koch einzutauchen.

Pool- & Freizeitwelt Koch GmbH & Co. KG Gustav-Ricker-Straße 11z, 39120 Magdeburg Telefon: 0391 / 62 87 9 0 Internet: www.freizeitwelt-koch.de Öffnungszeiten: Montag - Freitag: 9 - 18 Uhr Samstag: 10 - 14 Uhr


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n Café-Geschichten

LEBENSART KOMPAKT

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Messe der grünen Ideen

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nter dem Motto „Vegane & vegetarische Ernährung sowie Gartenbau“ gibt es wieder spannende Aktionen rund um das umweltbewusste Leben. Geboten werden außerdem jeden Menge grüne Ideen zum Thema Nachhaltigkeit, ökologisches Bauen, Energieeffizienz sowie Alternative Antriebe. Auf die kleinen Besucher warten spannende Experimente, Bastelaktionen und tierische Bekanntschaften. Auf dem Programm stehen Vorträge in den Gewächshäusern, Tierpräsentationen (Pferde, Alpakas) und Kinder können basteln, experimentieren oder Ponyreiten. Es gibt fünf Themenschwerpunkte mit jeweiligen Ständen. Dazu gehören: 1. Nachhaltigkeit, ökologisches Verhalten (u.a. Second Hand, Fairtrade, Storchenhof, BUND,

Verbraucherzentrale), 2. Energie sparen, ökologisches Bauen (Finanzierung von ökologischen Projekten, Technologien zur Wärmerückgewinnung usw), 3. Rund um den Obst- und Gemüsegarten (Planer und Anbieter), 4. Gesundes Essen, besonders für vegetarische und vegane Ernährung (u.a. Bio-Lieferdienst, Hofladen, Honig von „Willis Bienenvolk“, selbstgemachte Marmeladen), 5. Alternative Antriebskonzepte (Autohäuser, marego, RadAngebote, Parcours für eBikes und Segways). Grüne Messe: 30. April, 10 bis 17 Uhr, Gruson Kultur- und Gewächshäuser e. V. Schönebecker Straße 129, Magdeburg www.gruene-messe-bei-gruson.de

Mit Rittern und Gauklern Gemütlich raus ins Grüne

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ndlich ist sie da! Die Frühlingszeit lockt mit den Sonnenstrahlen hinaus ins Freie. Die Vögel zwitschern, ringsum beginnt es zu grünen und zu blühen. Gerade hier am Hundertwasserhaus verbinden sich die Farben und Formen zu wunderbaren Aussichten. An den ersten warmen Tagen haben wir fluchs Tische und Stühle aus ihrem Winterquartier geholt, sie aufpoliert und als Empfangskomitee für Sie drappiert. Wir laden Sie ein zu einem Besuch in die Grüne Oase mitten in der Stadt. Bei uns können Sie auswählen, ob Sie lieber auf der Ostseite sitzen und ins Grüne schauen oder im Innenhof der Grünen Zitadelle und sich an dem bunten Treiben erfreuen. Passend zum Wetter können Sie nicht nur aus dem Sortiment der frisch gebackenen Kuchen auswählen, sondern wir servieren Ihnen ebenso gern Variationen von leckerem Speiseeis. Und wer es lieber herzhaft möchte, dem bieten wir zusätzlich unseren neuen „Bauernschmaus“, mit Rührei, Kräutern, Käse, Schinken und Kaffee. Wer lieber drinnen sitzt, macht es sich im Café gemütlich und genießt den Ausblick. In jeder Richtung: Bei uns sind Sie auch drinnen draußen! Spazieren mit Blikken auf Bildern historischer Landschaften des Alten Magdeburg. Kommen Sie einfach vorbei. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Ihre Ulrike Bäumer, Bedienung von Gemäldestube und Café Alt Magdeburg

Das Café „Alt Magdeburg“ ... mit Gemäldestube ist leicht zu finden in der Grünen Zitadelle zu Magdeburg, Breiter Weg 8a; zu erreichen über den Innenhof. Frühstück ab 8 Uhr – dafür empfehlen sich Reservierungen unter Tel. 0391/5 82 31 54.

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utige Ritter, lustige Gaukler, aufregende Feuerkünstler und wilde Spielleute feiern zu Pfingsten erneut ein fantastisches Mittelalterfest auf dem 14. Spectaculum Magdeburgense. Die alte Festungsanlage Ravelin 2 und der Glacis-Park zwischen Maybachstraße und dem Magdeburger Stadtteil Stadtfeld werden vom 12. bis 16. Mai wieder der Schauplatz eines aufregenden Festes für Groß und Klein sein. Während der farbenfrohe Mittelmarkt mit mehr als 70 Händlern und historischen Handwerkern, unter anderem mit Schmieden, Glasbläser, Filzerin, Tuchhändlern und Steinmetz, seine Pforten öffnet, beginnt auch das Leben im Ritter-, Germanen und Wikingerlager. Die Gefährten des Greifen, Widukinds Wächter, Nordarri Beini, die Hospitalenser sowie Cives Sueba Albis zeigen altes Brauchtum und mittelalterliches Leben sowie nordische Gastfreundschaft. Auch im Ritterkampf messen sich die kühnen Recken. In das bunte Treiben mischen sich Herold Olivarius von der Taube, die Komödianten von Zeter & Mordio, das zauberhafte Federgeist-Theater sowie

der große Magier Gidolfo, während die Feuerkünstler von Caterva Luminis gemeinsam mit Soleil, Gaukler Friedrich und Phoenix von der Aschenburg ein atemberaubendes Flammenspiel entfachen werden. Das Mittelspektakel beginnt auf dem grünen und noch weitläufigeren Gelände mit einem großen Eröffnungsfest mit den Dudelzwergen und den Liederknechten. (mo)

Freikarten zu gewinnen: MAGDEBURG KOMPAKT spendiert 3x2 Freikarten für das Eröffnungsfest des Spektaculums Magdeburgense am 12. Mai. Interessenten schreiben an gewinne@magdeburg-kompakt.de mit dem Kennwort Spectaculum. Einsendeschluss ist der 2. Mai (Rechtsweg ausgeschlossen). 14. Spectaculum Magdeburgense: 12.-16. Mai. Freier Eintritt für Kinder bis 12 Jahre. Internet: www.spectaculummd.de


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Das genossenschaftliche Geschäftsmodell – modern seit 160 Jahren Die Idee wurde aus der Not geboren, doch sie hat bis heute Bestand: Kreditgenossenschaften entstanden in Deutschland und verbreiteten sich über die ganze Welt. Fortsetzungsserie – Teil 1

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pekulanten” würde man sie heute nennen, weil sie auf den Besitz ihrer Nachbarn spekulierten. Mitte des 19. Jahrhunderts hießen sie „Wucherer”. Sie wollten nicht nur von den Gesetzen des Marktes profitieren – sie machten diese Gesetze. Sie verliehen Geld und ließen die Zinssätze über die Jahre derart steigen, dass ihre Gläubiger am Ende Haus und Hof verloren. Dabei gewährten sie großzügig Transparenz und legten ihre Bücher immer offen. Schamlos, denn ihre „Kunden” konnten meist weder lesen, schreiben, noch rechnen. Im Streitfall entschieden die Gerichte nach den ausgehandelten Bedingungen – und damit immer im Sinne der Wucherer. Die Auswirkungen waren so schwerwiegend wie bei heutigen Immobilien- und Schuldenkrisen. Die Menschen verloren ihre Existenzgrundlage. Damals waren vor allem zwei Bevölkerungsgruppen betroffen - Bauern und Handwerker. Der Grund: Den regulären Banken schienen sie nicht kreditwürdig. Brauchten sie Geld, blieb nur der verhängnisvolle Gang zum Wucherer. 1846 verschlimmerte sich die Lage armer Bevölkerungsschichten dramatisch. Die Ernte war schlecht. Im Winter wurde Brot unbezahlbar. Auf die Hungersnot reagierten zwei Männer: Friedrich Wilhelm Raiffeisen, damals Bürgermeister der kleinen Gemeinde Weyerbusch im Westerwald, und Hermann Schulze-Delitzsch, Patrimonialrichter im sächsischen Delitzsch. An ihren jeweiligen Orten im Westen und Osten deutscher Lande riefen sie Hilfskomitees ins Leben. Doch rasch wurde klar, dass dies nur kurzfristige Hilfe war. So suchten beide – unabhängig voneinander – nach nachhaltigeren Lösungen.

Hermann Schulze-Delitzsch

geboren 29. August 1808 in Delitzsch gestorben 29. April 1883 in Potsdam

Raiffeisen begann, bei Wohlhabenden Geld zu sammeln und an arme Bauern zu verleihen – und zwar zu Zinsen, die sie erwirtschaften konnten. Im Westerwald brachte er so den Wirtschaftskosmos der Wucherer zum Einsturz. Im Prinzip erfand er, wofür Muhammad Yunus 2006 den Friedensnobelpreis bekam: Mikrokredite. Doch statt Ehre erntete er damals zunächst Schimpf und Schande. Einige seiner Bauern investierten ihr Geld nicht in ihre Landwirtschaft, sondern in Alkohol und Tabak. Die Gönner wandten sich ab. Raiffeisen ließ sich jedoch nicht entmutigen. Er begann, bei den armen Leuten selbst Geld für den Kreditfonds einzusammeln und verpflichtete sie, füreinander zu haften. Die Mitglieder der zunächst „Darlehenskassen-Vereine” genannten Zusammenschlüsse waren einander auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Die Folge war eine hohe gegenseitige soziale Kontrolle – mit äußerstem Erfolg. Das Konzept der Kreditgenossenschaften war geboren. Im Gegensatz zu Raiffeisen setzte Schulze-Delitzsch von Anfang an auf Eigennutz. Er regte Handwerker an, sich zur gegenseitigen Selbsthilfe zu „Spar- und Konsumvereinen” zusammenzuschließen und jegliche staatliche Hilfe zurückzuweisen. Auch das war nicht allen recht. Den Sozialisten Ferdinand Lassalle erzürnte die SelbsthilfeIdee. Der konservative Otto von Bismarck war vor allem über die Idee entsetzt, jedem Vereinsmit-

Friedrich Wilhelm Raiffeisen

geboren 30. März 1818 in Hamm gestorben 11. März 1888 in Heddesdorf

glied dasselbe Stimmrecht zu verleihen – ungeachtet seines finanziellen Gewichts. Die „Volksbanken”, wie sie Schulze schließlich nannte, waren für Bismarck „die Kriegskassen der Demokratie, die unter Regierungsgewalt gestellt werden müssen“. Zunächst schien das auch relativ einfach. Die genossenschaftliche Organisationsform dieser Darlehens- oder Spar-Vereine war nämlich gesetzlich nicht vorgesehen. Sie waren Zwitter zwischen Personen- und Kapitalgesellschaften. Um Klarheit zu schaffen, kämpfte der Jurist Schulze-Delitzsch seit seinem Einzug in die Preußische Nationalversammlung 1848 um ein eigenes Genossenschaftsgesetz. Im Jahre 1860 legte Schulze-Delitzsch erstmals einen Gesetzentwurf vor, der die Prinzipien einer genossenschaftlichen Organisation enthielt und die Unsicherheit in der Frage der Rechtsform beenden sollte. Am 27. März 1867 wurde das erste preußische „Gesetz betreffend die privatrechtliche Stellung der Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften“ erlassen. Es entsprach in allen wesentlichen Punkten dem Entwurf Schulze-Delitzschs. Das Gesetz wurde ein Jahr später von den Staaten des Norddeutschen Bundes übernommen und am 5. Mai 1889 zum Deutschen Reichsgesetz erhoben. Es ist noch heute in überarbeiteter Version gültig. (Quelle: Bonus, Sonderausgabe zum Inernationalen Jahr der Genossenschaften, 2012)


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n Wolfs Redlichkeiten Lange leben, ohne alt zu werden

25 Kurse: Wassersport für Groß und Klein

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ut und gern, bloß wie? Gegen das Altern sei kein Kraut gewachsen, glaubte Hippokrates zu wissen. Allerdings kannte er, der berühmteste Arzt des Altertums, die Apotheken und Drogerien von heute nicht, schon gar nicht die Werbung im Fernsehen und Internet. Überall werden Prof. Dr. sie angeboten, die Mittel und Gerald Wolf. Mittelchen gegen das Altern, dessen Anzeichen und Erschwernisse. „Rein pflanzlich“ sind sie, natürlich. Unbedenklich, meinen Sie, weil sowieso wirkungslos? Das nicht, denn der obligatorische Beisatz „Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“ belegt, wie ernst die Sache ist. Zumindest für die, die daran verdienen. Fragen Sie doch mal ihren Arzt oder Apotheker, fragen Sie möglichst viele von jenen, vor allem, lassen Sie sich die Studienergebnisse zeigen, die die Heil- oder Vorbeugewirkung gegenüber Alterserscheinungen belegen! Oder besser nicht. Denn Sie werden den Glauben an das Wunder von Anti-Aging-Therapien und solcherart Pillen verlieren. Genau das aber schadet. Der Placebo-Effekt ist es, der Glaube an die Wirkung, was da obwaltet. Sobald man zweifelt, ist das schöne Geld futsch. Zugleich haben Sie ein echtes Wunder kennengelernt, nämlich, dass sich kein Staatsanwalt dafür interessiert. Indes, nicht zu bezweifeln sind die allgemeinen Empfehlungen zur Vorsorge für Körper und Geist, auch wenn sie trivial sein mögen: Vermeidung von Gesundheitsrisiken durch Genussmittel und Unfälle, angemessene körperliche und geistige Regsamkeit, Geselligkeit, Vermeidung von Langeweile oder einem Zuviel an Stress, vielseitige, obschon sparsame Ernährung. Nicht trivial, ganz und gar nicht, ist die Frage, was denn das Altern eigentlich bewirkt. Offenbar handelt es sich um aktive, biologisch „gewollte“ Mechanismen, die uns altern und schließlich sterben lassen. Generationen von Lebewesen zu erzeugen und den jeweils älteren das Leben wieder zu nehmen, gehört zu den wichtigsten Evolutionsprinzipien. Ein weltweit verfolgtes Forschungsziel ist, diese Alternsmechanismen klar zu definieren. Bei Erfolg würde der Weg zur ewigen Jugend nicht mehr weit sein. Allerdings hätte die Menschheit dann ein weiteres Problem. Egal, für jeden Einzelnen von uns gilt: So lange wie möglich leben, um die Segnungen der Forschung noch zu erleben!

reitagnachmittag, kurz vor 16 Uhr. Es ist angenehm warm in der Schwimmhalle Nord und die Rehabilitations-Sportgruppe hat soeben das große Becken verlassen. Christine Bartels, die eine der Verantwortlichen für die Schwimmkurse beim Verein für Sporttherapie und Behindertensport 1980 Magdeburg e.V. ist, steht am Beckenrand und wartet auf die Teilnehmer des nächsten Kurses – Kinder mit körperlicher oder geistiger Behinderung. „Eben diese Mischung ist das reizvolle an meinem Job“, sagt die 28-Jährige. „Mit Kindern und Erwachsenen zu arbeiten, die alle unterschiedliche Grundlagen oder Voraussetzungen mitbringen – das ist eine große Herausforderung und bringt gleichzeitig viel Abwechslung in den Berufsalltag.“ Seit 2010 ist die Berlinerin beim VSB 1980 tätig…zunächst als Honorarkraft, inzwischen mit Festanstellung. Angefangen hatte ihre Begeisterung für den Reha-Sport mit einem Praktikum. „Ich bin nach Magdeburg gekommen, um hier zu studieren – Bachelor in Gesundheitssport und Master in Sportwissenschaft“, schildert Christine Bartels, die schon als Kind und Jugendliche gern geschwommen ist. „Bei einem meiner Praktika in einer Reha-Klinik bat mich der Chef, einer Frau nach einer beidseitigen Unterschenkelamputation das Schwimmen mit speziellen Prothesen in Einzeltherapie beizubringen. Das war keine leichte Aufgabe, hat es mir aber ermöglicht, einen anderen Blick zu bekommen, das Studium und den Sport aus einer anderen Perspektive zu betrachten.“ Also fragte sie für das nächste Praktikum beim Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Sachsen-Anhalt e. V. an und erhielt so die Möglichkeit,

beim VSB 1980 einige Erfahrungen zu sammeln. Inzwischen betreut Christine Bartels dort mehr als 25 Gruppen, von der Wassergymnastik bis zum Schwimmkurs, die sich wöchentlich in der Schwimmhalle Diesdorf, in der Schwimmhalle Nord oder in der Elbeschwimmhalle treffen. Aber auch für Rehasportgruppen „an Land“ ist sie zuständig und gibt Gymnastik-Kurse mit diversen Kräftigungs-, Koordinationsund Konditions- sowie Dehnungsübungen. Zwei Mädchen, die den Kurs am Freitag zwischen 16 und 17 Uhr besuchen, stehen schon, kurz nachdem die Teilnehmer der Reha-Gruppe das Becken verlassen haben, bereit. Sie begrüßen ihre Übungsleiterin freudig und beginnen anschließend mit ihrer Aufwärmung. „Es ist eine anspruchsvolle, aber schöne Aufgabe eine Gruppe von Kindern, die sich auf unterschiedlichen Niveaus befinden, zu fördern“, sagt die 28-Jährige, bevor sie eine kleine Aufgabe zum Einschwimmen erteilt. Die Kinder dieses Kurses bekommen von ihr die Grundlagen vermittelt – Bewegungen der Arme und Beine, Körperspannung, Atmung und die unterschiedlichen Schwimmtechniken. „Wer das Potential und auch den Willen hat, kann später bei meinem Kollegen Florian Giese im Bereich Leistungssport weitermachen.“ Bevor es aber so weit ist, wird der freitägliche Kinder-Schwimmkurs mit einem Spiel beendet. (th)

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TECHNIK KOMPAKT

2. Ausgabe April | 2016

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Home Connect: Wäschepflege jetzt per App. V ernetzung spielt für alle Generationen eine bedeutende Rolle. Im Fokus stehen Lebensqualität, Arbeitserleichterung und Gesundheit. Dem Irrglauben, das vernetzte Zuhause sei nur etwas für die junge Generation, widerspricht eine repräsentative Umfrage des Zukunftsinstituts. Selbst bei den über 55-Jährigen glaubt ein Drittel der Befragten, dass ihnen ein vernetzter Haushalt das Alltagsleben erleichtert. Siemens als Nummer Eins der deutschen Hausgeräte-Marken setzt Maßstäbe in punkto Technologie, Vernetzung, Innovation und Design. Siemens vernetzt Waschmaschinen und Trockner. Die Wäschepflege wird damit Teil des digitalen Haushaltsmanagements – und damit weitgehend unabhängig von Zeit und Ort. Die vernetzungsfähigen Geräte der iQ800 Reihe lassen sich beide über die Home Connect App steuern, die auf Smartphones mit iOS oder Android laufen. Zu ihren Mehrwerten zählen optimierter Energieeinsatz, automatische Programmauswahl, Steuerung und Kontrolle auch von unterwegs sowie erleichterte Handhabung. Kein Kopfzerbrechen bei der Programmwahl und beim Vorsortieren, dazu kein WaschmittelEinfüllen und keine Fleckenvorbehandlung: Das ermöglicht die Waschmaschine WM6YH740. Der intelligente Waschvollautomat geht online und lässt sich somit über Smartphones oder Tablets steuern. Dabei erleichtert EasyStart die Entscheidung für das richtige Programm. In der App einfach die Art der Textilien auswählen, die gewaschen werden sollen, und auch, ob Zeitsparen oder Energieeffizienz wichtiger ist. Die App empfiehlt dann die optimalen Programme und Optionen. Mithilfe der Automatikprogramme entfällt das Vorsortieren nach Textilarten und Temperaturen weitgehend; zudem übernimmt das Gerät die Waschmitteldosierung selbst. Abhängig von Textilart, Beladungsmenge, Wasserhärte und Verschmutzungsgrad dosiert die iQ800 das Waschmittel vollautomatisch, reinigt die Wäsche – und entlastet so Mensch und Umwelt. Ebenso entfällt das Vorbehandeln von Flecken. Denn die WM6YH740 entfernt die 16 häufigsten Arten durch intelligente Programmautomatiken. Ihre Waschmaschine schickt Ihnen Push Benachrichtigungen, wenn etwas nachgefüllt werden muss oder das Waschprogramm fertig ist. Die Home Connect App bietet die Funktion FlexStart an – ideal für alle, die einen größeren Teil ihres Stromverbrauchs aus der eigenen Photovoltaik-Anlage decken und dafür einen Energiemanager nutzen. Der Anwender gibt den Zeitpunkt an, zu dem die Wäsche späte-

stens fertig sein soll. Basierend auf der Wettervorhersage und der selbst erzeugten Energiemenge aktiviert FlexStart die Maschine zum optimalen Zeitpunkt. Pro Jahr sinkt damit der Verbrauch an herkömmlichem Strom. Ohnehin arbeitet die WM6YH740 äußerst sparsam. Der Vollautomat unterschreitet den Grenzwert der Top-Energieeffizienzklasse A+++ um 30 Prozent. Trocknen online – online statt auf Leine Wie der Waschvollautomat ist auch der Wärmepumpen-Trockner WT7YH700 vernetzbar. Über die Home Connect App lässt er sich ebenfalls über Smartphone oder Tablet bedienen. Das ist hilfreich, wenn man darauf wartet, die Wäsche warm zusammenlegen zu können, um sich das Bügeln zu ersparen. Egal, ob Aufgaben im Home-Office zwei Stockwerke höher warten oder der Liegstuhl zum Sonnenbaden einlädt: Der Nutzer verpasst kein Signal mehr. Wie bei der Waschmaschine steht neben der Steuerung und Kontrolle über die App die EasyStart Funktion zur Verfügung, die ganz individuell bei der Programmauswahl berät. Zusammen mit der sensorgesteuerten autoDry-Technologie von Siemens sorgt sie dafür, dass alle Textilien optimal behandelt werden und schützt sie davor einzulaufen. Bekannt sind die Siemens WärmepumpenTrockner für ihre herausragende Energieeffizienz, die dank des selbstreinigenden Kondensators stets auf bestem Niveau bleibt. Das gilt insbesondere für den WT7YH700, der mit Energieeffizienzklasse A++ ausgezeichnet ist und die Wäsche zugleich besonders schnell trocknet. Über die neue FlexStart Funktion ist auch er für die smarte Nutzung von selbst produziertem Solarstrom gerüstet. Einfach in der Home Connect App das gewünschte Zeitfenster festlegen – den Rest erledigt die intelligente Siemens Hausgeräte Technologie im Zusammenspiel mit dem Energiemanager der Photovoltaikanlage. Digital oder analog nach Bedarf Egal ob Waschen oder Trocknen: Zu allen Geräten liefert die Home Connect App außerdem eine digitale Gebrauchsanweisung, Tipps und Tricks rund um das Thema Wäschepflege und mehr. Dabei können die beiden vorgestellten Geräte weiterhin per Hand über Drehwähler und Tasten direkt an der Maschine bedient werden – unabhängig von Ladezuständen und Netzverfügbarkeit.

Magdeburg im A2 Center

Magdeburg im Bördepark

Am Pfahlberg 7 • Telefon: 0391/2802-0

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2016 | 2. Ausgabe April

TECHNIK KOMPAKT

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Kühlschrank wird Einkaufsmanager

S

iemens Hausgeräte ermöglichen modernen Menschen, ihr Leben spontaner und unabhängiger zu gestalten: zum Beispiel durch mobiles Einkaufsmanagement, wie es der erste vernetzungsfähige Kühlschrank der Marke ermöglicht. Die iQ500 A++ Kühl-Gefrier-Kombination KG36NHI32 verfügt über zwei Kameras, die alle Vorräte im Blick behalten. Per Smartphone oder Tablet kann der Besitzer jetzt sogar von unterwegs nachschauen, was sich aktuell im Kühlschrank befindet. Eine Kamera ist im Innenraum und eine in der Tür des Kühlteils angebracht. Bei jedem Schließen machen sie aus beiden Perspektiven ein Foto, das in die Home Connect App geladen wird. Wer vor dem Supermarktregal grübelt, was noch im Kühlschrank ist, zückt ab sofort das Smartphone und sieht nach. Ebenso lässt sich das Abendessen verlässlich planen: Denn die App hält eine Historie der letzten sechs Aufnahmen vor. So können die KühlschrankBesitzer nachvollziehen, was andere Haushaltsmitglieder verbraucht haben. Die beiden 5-Megapixel-Kameras wurden für den Kälteeinsatz entwickelt. So ist sichergestellt, dass sie den besonderen Herausforderungen trotzen. Der Hochleistungs-Kameraverschluss ermöglicht eine sehr kurze Belichtungszeit. Abschließend erfolgt eine Bildoptimierung über die Home Connect Cloud. Das alles selbstverständlich auf Basis höchster Sicher-

heitsanforderungen: Nur der Nutzer selbst kann die Aufnahmen einsehen, sie zeigen keine Personen und sind nach TÜV-Standards verschlüsselt. Möchte der Anwender seine Bilder teilen – etwa für Einkaufsabsprachen mit Familienmitgliedern oder Freunden – kann er diese per E-Mail, MMS oder über Kurznachrichtendienste verschicken. Für optimale Haltbarkeit benötigen verschiedene Lebensmittel individuelle Bedingungen. Dafür verfügt das Gerät neben dem normalen Kühlraum über zwei Spezial-Bereiche: Innerhalb der hyperFresh Schublade kann die Luftfeuchtigkeit erhöht werden. So bleiben Salate, Rohkost und ausgewählte Obstsorten länger knackig. In der zweiten Schublade, der hyperFresh „<>“0°C Zone, liegt die Temperatur niedriger. Dadurch halten Fisch und Fleisch hier doppelt so lange frisch. Die iQ500 Kühl-Gefrier-Kombination schenkt dem Nutzer außerdem das beruhigende Gefühl, stets alles unter Kontrolle zu haben. Denn per App lassen sich verschiedene Optionen wie Urlaubsmodus von unterwegs aus managen. Vor allem benachrichtigt das Gerät den Nutzer automatisch, falls etwa die Tür des Gefrierteils nicht richtig geschlossen ist. Abgetaut werden muss die iQ500 übrigens nicht mehr: Die noFrost Ausstattung unterbindet jegliche Eisbildung in Kühl- und Gefrierteil und macht diese ungeliebte Hausarbeit überflüssig.

Braten via App - so wird heute gekocht

M

it dem Backofen iQ700 hebelt Siemens die bekannten „Naturgesetze“ des Backens aus. Innovative Funktionen verkürzen Zubereitungszeiten um bis zu 50 Prozent. Der Backofen vereint zudem Mikrowelle und Dampfstoßfunktion. CoolStart reduziert die Zubereitungsdauer flacher Convenience-Produkte wie Tiefkühl-Pizza, -Frühlingsrollen oder Pommes. Benötigte eine Pizza bisher 20 Minuten, ist sie nun nach zwölf Minuten fertig, direkt aus dem Gefrierfach und ohne Vorheizen. Damit hält Siemens den neuen Rekord für das Servieren von Tiefkühl-Pizza. varioSpeed beschleunigt dagegen die Zubereitung konventioneller Gerichte. So ist eine Lachslasagne in der halben Zeit servierbereit: schon nach 20 statt bisher rund 40 Minuten, selbstverständlich bei gleich gutem Ergebnis. Ein versunkener Kirschkuchen ist in etwa 35 Minuten statt in einer Stunde durchgebacken. Der technologische Kunstgriff besteht dabei im kombinierten Betrieb von Mikrowelle und Backofen. Auch ermöglicht der neue Backsensor automatisiertes Kuchenbacken. Der iQ700 erkennt, wann der Kuchen fertig ist: Stäbchenprobe abgesagt! Sein Pendant für die Zubereitung von Fleisch, Geflügel und Fisch heißt Bratenthermometer Plus. Es bestimmt den Garpunkt an drei Messpunkten und sorgt so dafür, dass das Gericht präzise zum richtigen Zeitpunkt – gar und saftig – aus dem Ofen

kommt. Als Profi-Ausrüstung darf der iQ700 zudem aufgrund seiner mehr als 15 Beheizungsarten gelten. Darunter ist auch die neue 4D Heißluft, die jetzt gleichzeitiges Backen auf bis zu vier Ebenen ermöglicht. Hinzu kommen weitere Möglichkeiten durch die integrierte Mikrowelle und den zuschaltbaren Dampfstoß. Das spart Platz in der Küche. Denn der iQ700 ist Backofen, Mikrowelle und Wärmeschublade in einem. Ein weiteres Plus an praktischer Durchdachtheit liefert die Selbstreinigungsfunktion activeClean. Dazu muss das Gestell für die Teleskopauszüge erstmals nicht mehr ausgebaut werden. Wie die Backbleche können alle Backutensilien mitgereinigt werden. Die dritte Dimension stellt die Vernetzung dar. Denn der Backofen ist per Smartphone und Tablet steuerbar – jederzeit und von überall aus. So zeigt die App an, wann der Kuchen fertig ist. Zusätzliche Services machen das Kochen spontaner, unkomplizierter und entspannter – auch ohne große Vorkenntnisse. Die Automatik-Funktionen des Backofens werden durch ein persönliches Kochbuch ergänzt, inklusive Funktionen wie Einkaufsliste und Direkt-Ansteuerung des Ofens aus der App heraus. Außerdem erleichtert die Vernetzung die Bedienung sowie Zubehörbestellung. Anleitungen sind via App schnell zu finden und mit Bildern und Filmen hinterlegt.

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RÄTSEL KOMPAKT

40 französischer Jagdhund

Teil der Katzenpfote

lateinisch: ich

Schwebeteilchen

Grundstoffteilchen

2. Ausgabe April | 2016

märkisches Adelsgeschlecht

wirbelloses Ringeltier

Begriff aus der Fernsehtechnik

nicht weit entfernt

ehem. untätig, UNOwillensGeneralsekretär träge

Apostel der Grönländer

GartenPlANZE

ein Tropenvogel langes kath. Priesterhalstuch

abgespannt

Bergübergang griechische Sagengestalt

span. Mehrzahlartikel dt. Schriftsteller † 1810

ärmellose Jacke

Rheinlastkahn

Linse an optischen Geräten

Kreuz des Pferdes

Dänenkönig in der Edda griech. Vorsilbe: bei, daneben

riesig, enorm

Dauerbezug (Kw.)

skandinavische SumpfHauptrohr stadt

poetisch: Hauch

süddeutsch: HauslUR

Kernobst

Schalterstellung (engl.)

hellster Stern in der ‚Borealis‘

wütend

deutsche Vorsilbe

Bestleistung

spanischer Artikel

int. Kfz-Z. Iran

Frechheit

KykladenInsel Schlaginstrument

Fließbehinderung lockeres, netzartiges Gewebe Oberhaupt der Katholiken

Zeitalter

eine regelmäßiges GedichtVieleck form

sächliches Fürwort

WIR FANGEN SIE AUF. ENTLASTEN SIE UND

ehem. ArchitekturSchule inhaltslos

sehr empkNDLICH

Kfz-Z. Burgdorf

KÜMMERN UNS UM

Lärm Insel der griech. Zauberin Circe

TAG & NACHT

Vergnügen (engl.)

(0391) 543 27 06

ALLES

NOTWENDIGE.

www.abendfriede.de

Stadt am Kocher Bilderrätsel franz.rumän. Dichter † (Tristan)

französische Anrede (Abk.)

Teil der Bibel (Abk.)

jüd. Priester in Babylon

babylonische Gottheit

griechischer Kriegsgott

Kfz-Z. Homberg schlemmen, schwelgen Brücke über einen Bach Halbton über H

poetisch: Adler

Leichtmetall

kurz für: eine Rhône:UlUSS in Frankreich

Stadt auf Sardinien Abendmahlsbrot

niederl. Tänzerin † (Mata) Modeschöpferin (Coco) röm. Zahlzeichen: neunzig

Körperglied

lateinische Vorsilbe: ehemalig Haushaltsgerät

Auftraggeber beim Hausbau

ehem. europ. Rechenwährung

Alphabet (Kw.) Wegelagerer

Vorname von Filmstar Murphy chem. Zeichen für Titan

Bann, Ächtung

Verletzungsfolge

irisch- schmelengl. zen Schriftsteller † (Schnee)

persönliches Fürwort

jenes hier

niedrige Empore

eine der Gezeiten SchieStadt nenam Hellweg fahrzeug

Berührungsverbote

französisch: Eisen

Reizstoff im Tee altröm. Philosoph † 65

Stelzvogel

lACH

Normlängenmaß

Denksportaufgabe

Zusatzbetrag

musikalisches Schauspiel

deutsche Schauspielerin

Abk.: Raummeter

ein Österreicher

Blutader

hohe Spielkarte deutsche Vorsilbe

Ort auf Ameland (Niederlande)

Musiknote

Initialen von Hamsun

Spalte, Abschnitt undeutliches Vorgefühl haben

MK16-12b


SATIRE KOMPAKT

2016 | 2. Ausgabe April

41 Bescheide vom Verstandesbeamten KnülligDingeldeu

Posttraumatische Verbitterungsstörung

R

Lachen, Träumen, Singen Nachtschwärmer on Tour: Theaterschiff startet in die neue Saison

A

usgeträumt! Winterschlaf vorbei! Auf geht’s auf Tour: Für das Theaterschiff ist am 30. April Saison-Eröffnung! Dann wird wieder geschippert, die Elbe hoch und runter. Dabei werden Speis und Trank serviert, es gibt ein kulinarisches 3-Gänge-Erlebnis und natürlich jede Menge Unterhaltung! Dafür stehen die „Nachtschwärmer“ namentlich: Ulrike Nocker, Matthias Krizek und Oliver Vogt überzeugen seit Jahren mit ihren humorvoll-musikalischen Programmen. Zu jeder Jahreszeit mit einem anderen Angebot. Im jetzigen Frühling gibt es aufgrund der großen Nachfragen zunächst die Wiederaufnahme des erfolgreichen Programms „Strandgut-Bar 3/28“ (Regie: Knut Müller-Ehrecke). Unter der Regie von Knut MüllerEhrecke entstand eine zauberhaft-freche Geschichte zum Lachen, Träumen und Mitsingen. Song-Cabarét nennen das die Schipperleute. Die „Nachtschwärmer“ laden ein in ihre Stammkneipe. Und sie können tatsächlich von „ihrer“

Kneipe sprechen, denn gleich zu Beginn des Abends müssen sie feststellen: Ihr altes Stammlokal gehört ihnen jetzt wirklich – der ehemalige Wirt hat sie ihnen vererbt! Mit diesem Schreck müssen sie erst einmal umgehen lernen ... Wie werden die einzelnen Charaktere mit dieser Situation umgehen? Werden sie es schaffen, sich wie einst, als sie auf dem Schiff im Nebelhorn(Tango) gefangen waren, zusammenzuraufen und gemeinsam ein glückliches Ende schaffen? Doch zuvor müssen sie ihre „Strandgut-Bar 3/28“ erst einmal wieder flott bekommen … Das machen sie in ihrer eigenen Art: hochmusikalisch, gesungen, geträumt, gesponnen. Saisoneröffnung: 30. April, 19 Uhr (Boarding 18.30 Uhr), Abfahrt vom Schiffsanleger neben der Württemberg, Stadtpark. Und schon mal vormerken: Im August startet die 6. Elb-Sommer-Nacht! Infos zu Theaterschiff, Crew, Programmen und Terminen unter www.theaterschiff-magdeburg.com

egelmäßig nach Wahlen verzeichnet das Verstandesamt zunehmend Tendenzen traumatisierter Politiker. In sehr seltenen Fällen treten dabei sogar Depressionen auf. Mitunter sind solche Betroffenen nicht weiter politikverwendungsfähig. Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, das in der Nachwahlbetreuung per Gesetz Verstandesbeamte dazu verpflichtet sind, amtlich die Verstandeskraft solcher politischer Funktionsträger, meist ausgeschiedene Amtsträger, zu begutachten und eine Prognose für mögliche Anschlussverwendungen aufzustellen. Aufgrund der ausgesprochen hohen Anzahl ausgeschiedener Parlamentarier und noch zu erwartender scheidender Regierungsmitglieder wurde das Verstandesamt temporär personell verstärkt. Um den erforderlichen Aufgaben gerecht zu werden und um eine möglichst schnelle Aussage über die Integrationsfähigkeit von abgewählten Politikern ins normale Arbeitsleben gewährleisten zu können, stehen dem Verstandesamt nunmehr mehrere Psychiater und Psychotherapeuten für die Begutachtung zur Verfügung. Nach einer ersten verstandesamtlichen Einschätzung konnten bei den meisten untersuchten ehemaligen Abgeordneten keine schwerwiegenden Depressionen festgestellt werden. Dennoch wurde bei nahezu 100 Prozent der Betroffenen eine posttraumatische Verbitterungsstörung diagnostiziert. Es gilt nun, herauszufinden, ob die Verbitterung ursächlich auf nicht-angemessene Verdrängungsmechanismen zur politischen Konkurrenz oder auf persönliche Verstandesenge im Zusammenhang mit der Bewertung von inadäquatem Wählerverhalten zurückzuführen ist. Menschen mit posttraumatischen Verbitterungsstörungen kann selten eine positive Prognose ausgestellt werden. Häufig bleiben sie gesellschaftlich isoliert. Es besteht sogar wegen akuter Integrationsverweigerungstendenzen die Gefahr zur Bildung politischer Parallelgesellschaften. i. A. Knüllig-Dingeldeu, Verstandesamtsrat

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MAGDEBURG INTIM

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2. Ausgabe April | 2016

So stehen die Sterne

WIDDER 21.03-20.04.

Locken Sie Ihren Partner getrost aus der Reserve. Dann werden auch die lustvollen Momente wieder Oberhand gewinnen.

Man will Ihnen keinen beruflichen Erfolg gönnen. Gehen Sie Kollegen aus dem Weg, die Ihnen offensichtlich nicht wohl STIER 21.04.-20.05. gesonnen sind.

ZWILLINGE 21.05-21.06.

Zeigen Sie im Beruf mehr Selbstbewusst sein. Es ist gar nicht gut, wenn Sie Ihre Leistungen immer wieder in Frage stellen lassen.

KREBS 22.06.-22.07.

Nur Mut: Wenn Ihnen der Partner emotional schon nicht entgegen kommt, nehmen Sie das Heft des Handelns wieder in die Hand.

LÖWE 23.07.-23.08.

Zeigen Sie den Kollegen, dass Ihre Überlegungen richtig waren. Trumpefen Sie nicht auf, beweisen Sie aber vor allem diplomatisches Geschick.

JUNGFRAU 24.08.-23.09.

Ihr Wohlbefinden wird in der nächsten Zeit nicht zu toppen sein. Vergeuden Sie deswegen trotzdem weder Kraft noch Nerven.

WAAGE 24.09.-23.10.

Ziehen Sie die nächste Zeit harmonische Zweisamkeit der turbulenten Geselligkeit vor. Das wird Ihrem Partner bestimmt gefallen.

SKORPION 24.10.-22.11.

Halten Sie sich gerade jetzt an den Grundsatz, dass der Klügere nachgibt. Erledigen Sie Ihre Arbeit wie besonders gewissenhaft.

SCHÜTZE 23.11.-21.12.

Suchen Sie umgehend den Arzt auf, wenn sich Ihre Beschwerden nicht lindern. Sie verschleppen womöglich eine Krankheit.

In Sachen Liebe erwartet Sie demnächst leider nichts Ungewöhnliches. Beweisen Sie mehr FanSTEINBOCK tasie, um das positiv zu 22.12.-20.01. verändern. Scheren Sie sich nicht viel um den eintönigen beruflichen Alltag. Sie werden genügend Zeit WASSERMANN haben, an den aktuellen 21.01.-19.02. Projekten zu feilen.

FISCHE 20.02.-20.03.

Nutzen Sie die Freizeit, um sich zu ausgiebig entspannen. Sie haben in der jüngsten Zeit viel zu sehr an Ihrem Leistungslimit gelebt.

Das Glück in der neuen Spielbank herausfordern

M

agdeburg hat wieder eine Spielbank. Am 8. April eröffnete die „Merkur Spielbank“ Am Pfahlberg 3, direkt neben der „Bowling World“ lädt das Automatencasino auf 800 Quadratmetern zum Glücksspiel ein. Neueste vernetzte Technik, bargeldlos spiele, drei Jackpottanlagen und zwei Roulettstationen warten auf ihre Spieler. Cornelia Dengenhard (Foto) ist die Chefin

der Spielbank. Mit 20 Mitarbeiter will sie Besuchern des Glücksspielpalastes einen angenehmen Aufenthalt verschaffen. Künftig soll auch das Poker-Spiel möglich sein und eventuell kann auch ein echter Rouletttisch aufgebaut werden. „Wir lassen es langsam angehen und warten die Nachfrage ab“, sagt Mario Hoffmeister, Sprecher der Gauselmann Gruppe.

Tausendsassa und kein Aprilscherz

E

s hätte ein Aprilscherz sein können, war es aber nicht. Am 1. April 1996 ließ sich Andreas Dahm mit einer eigenen Kanzlei als Rechtsanwalt nieder, natürlich nicht, um mit Mandanten Aprilscherze zu treiben. Mittlerweile sind 20 Jahre ins Land gezogen und der Anwalt hat vielen Menschen juristischen Beistand geleistet. Zum 20. Geburtstag kamen Freunde, Bekannte, Geschäftspartner in die Bilderstube in der Grünen Zitadelle zum Gratulieren und Rückschau zu halten. Und weil Andreas Dahm ein multifunktionaler Tausendsassa ist, gibt er sich mit dem trockenen Stoff eines Juristen allein nicht zu frieden. Regelmäßig bereitet er rechtliche Streitfälle mit ironischer Würze und lustigen Sprachbildern auf, um diese dann in MAGDEBURG KOMPAKT zu veröffentlichen. Aber Andreas Dahm ist nicht nur Autor, sondern auch noch Hobby-Musiker. Seit vielen Jahren greift er leidenschaftlich zur Gitarre, tüftelt an eigenen Songs und spielt mit Freunden und Bekannten auf.


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MAGDEBURG INTIM

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n Salongeflüster

Helden lassen die Letzten die Ersten sein

Bäume fällen

W

Wort-Coiffeur Lars Johansen

o ist denn jetzt die erste Reihe? Die Fans der Revolverhelden mussten beim Konzert in der Getec-Arena flexibel sein, denn es gab zwei Bühnen. Die kleinere, fast unscheinbare im hinteren Teil der Halle wurde zunächst von vielen ignoriert, bis sie dorthin zogen – die Mannen um Sänger Johannes Strate. Plötzlich konnten die Letzten die Ersten sein und hautnah erleben, wie sich Revolverheld

unplugged „anfühlt“, angelehnt an die berühmte MTV-Reihe. Doch ohne Strom in Magdeburgs größter Halle? Das wäre ein fraglicher Spaß geworden. Natürlich hatte die Band auch große Lautsprecherboxen mitgebracht, wechselte nach den ersten fünf Songs auf die große Bühne und rockte dann den Saal. Mit akustischen Instrumenten, aber laut! Unterstützt von Streicher- und Bläserensemble. Auch das passt.

Stürmerlegende Achim Streich wird 65

D

a lässt sich schon strahlen. Die Rekorde des Achim Streich sind für die Ewigkeit gemacht: Mit 102 Länderspielen für die DDR-Auswahl, 55 Treffern in A-Länderspielen und 229 Toren in der DDR-Oberliga hat sich der Magdeburger Ausnahmestürmer in die Geschichtsbücher eingeschrieben. Zweimal wurde er zum Fußballer des Jahres in der DDR gekürt. Am 13. April begeht er nun, hier bei einem seiner häufigen Besuche in der MDCC-Arena, seinen 65. Geburtstag. Streich stellte während seiner Laufbahn, die 1967 bei Hansa Rostock begann, die

Inkarnation des echten Mittelstürmers dar. Der Strafraum war seine Welt. „Er war schlitzohrig und raffiniert im Abschluss mit dem Gespür selbst für die Minichance“, urteilten seine Mannschaftskameraden. Streich beendete seine Laufbahn 1985 beim 1. FC Magdeburg. Später als Trainer bei seinem Heimatklub, bei Eintracht Braunschweig und beim FSV Zwikkau konnte der Jubilar, der zuletzt für ein SportartikelGeschäft in Magdeburg tätig war, dann allerdings nicht an seine einzigartigen Erfolge als Spieler anknüpfen.

K

aum ist der Frühling da, wird alles grün. Nur nicht in Magdeburg, denn hier wird mit der Kettensäge alles umgenietet, was zu grünen droht und nicht bei drei auf den Bäumen ist. Welchen Bäumen aber, wenn es doch immer weniger gibt? Der halbe Herrenkrug musste wegen des chinesischen Todeskäfers dran glauben. So viel kann der gar nicht wegfressen, wie ihm vor der Nase weg gefällt wird. Das erscheint mir so sinnvoll, wie alle Schafe auszurotten, damit der böse Wolf nichts mehr zu fressen hat. Aber ich bin ja nur Friseur und kein Biologe. Ich sage es mal so: Eine frisch geschorene Glatze ist keine Garantie dafür, dass der Geschorene nie wieder Läuse bekommt. Denn das Haar könnte ja nachwachsen. Oder es wächst nicht nach, aber dann ist er zwar läusefrei, aber eben auch nicht mehr da. Kurz, so eine Baumkur sieht nicht gerade gut aus. Auch die alte Elbe wurde von Bäumen befreit, damit sie bei Hochwasser schneller fließen kann. Die Bäume auf dem Werder wichen dem neuen Deich, den wir ja, wenn die Elbe schneller fließt, eigentlich nicht brauchen. Das könnte einen auf die Palme bringen, wenn wir eine hätten, aber wenn es sie gab, wurde sie vermutlich schon vor Jahren vom Baumhasser Trümper persönlich gefällt. So verschwanden auch die schönen alten Bäume am breiten Weg, weil ein Investor dort bauen will. Natürlich ist es zu viel verlangt, um die Bäume drumherum zu planen, wie es bei den vorher dort stehenden Plattenbauten noch problemlos möglich war. Das erinnert mich an den Mann mit dem zu kleinen Hut, der zu mir in den Salon kam und darum bat, sein Haar so lange weg zu schneiden, bis der Hut passen würde. Als wir alle Haare weg hatten, passte der Hut immer noch nicht. Aber nachdem ich die Ohren und einen großen Teil vom Hinterkopf entfernt hatte, saß der Hut hervorragend. Gut, mein Kunde konnte nichts mehr hören und auch sein Gedächtnis war weg, aber der Hut sah wirklich gut aus. Leider vergaß ersterer immer, letzteren aufzusetzen, aber man kann eben nicht alles haben. In diesem Sinne: Der Nächste bitte.


Fr EiZEiT-TiPPS

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2. Ausgabe April | 2016

Mittwoch | 13.04.

The Lady in the van / 20.15 Uhr / Moritzhof

Theater/Show

Romeo und Julia / 19.30 Uhr / Schauspielhaus Der letzte der feurigen Liebhaber / 20:00 Uhr / Theater an der Angel

Für die Jüngeren

Comedy/Kabarett

... und außerdem

Musikgeschichten: „Die Bremer Stadtmusikanten“ von Harald Lorscheider / ab 5 Jahre / 11.00 Uhr / Opernhaus, Wagnerfoyer

Nervt! / Programm von und mit Frank Hengstmann / 19.30 Uhr / „...nach Hengstmanns“ Jubel, Trubel, Wirklichkeit / mit Marion Bach, Heike r onniger und Hans-Günther Pölitz / 20.00 Uhr / Zwickmühle

Kunst/Literatur

Kunstpause / kurze Führung in einer der Ausstellungen / 12.30 Uhr / Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen Angelika Reimann: Mit Goethe für Vaterland und Wissenschaft gelebt / Goethe und Christian Gottlob v. Voigt in Weimar / 18.00 Uhr / Literaturhaus Dialog / in der Ausstellung von Joachim Brohm /19.00 Uhr / Kunstmuseum (Kloster)

Kleines Kino

Wahr und authentisch. „Freeheld - Jede Liebe ist gleich“: Laurel Hester lebt seit über 20 Jahren für ihren Job als Polizeikommissarin, ein Privatleben findet bei ihr nicht statt. Dies ändert sich schlagartig, als sie die junge Mechanikerin Stacie Andree kennenlernt. Die beiden verlieben sich aller Unterschiede zum Trotz ineinander und bauen sich eine gemeinsame Zukunft auf. Dazu gehören das eigene Haus mit Garten und Hund und schließlich sogar die eingetragene Lebenspartnerschaft. Als Laurel schwer erkrankt, ist ihr letzter Wunsch, dass Stacie in ihrem Haus wohnen bleiben kann. Doch die Polizei lehnt ihre Pensionsansprüche ab. Es beginnt ein Kampf um Gerechtigkeit … Autobiografische Verfilmung mit Julianne Moore, Ellen Page, Steve Carell. Zu sehen bis 26. April im Moritzhof.

Für die Jüngeren

Donnerstag | 14.04.

Musikgeschichten: „Die Bremer Stadtmusikanten“ von Harald Konzerte Filme im Original mit deutLorscheider / ab 5 Jahre / 11.00 Ulla Meinecke: Wir waren mit schen Untertiteln / ab 17.00 Uhr: Tous les chats sont gris (Alle Uhr / Opernhaus, Wagnerfoyer Dir bei r iogoletto, Boss / 20.00 Kunst mit Kindern / ab 6 Jahre Uhr / Feuerwache Süd Katzen sind grau), Je suis mort / 15.00 Uhr / Kunstmuseum mais j’ai des amis (ich bin tot, macht was draus!), Guibord s’en Kloster Unser Lieben Frauen Theater/Show va-t-en guerre (My internship in Coppélia / Ballett von Gonzalo Canada), Les chaises musicales Galguera / Uraufführung / 19.30 ... und außerdem (Die fast perfekte Welt der PauGiftpf anzen und Pf anzengifte Uhr / Opernhaus line), Microbe et Gasoil (Mikro & / Jubiläumswoche 120 Jahre Der letzte der feurigen LiebhaSprit) / Moritzhof ber / 20:00 Uhr / Theater an der Gruson-Gewächshaus / Vortrag Freeheld - Jede Liebe ist gleich von Gert Fiedler, Apotheker / Angel / 18.15 Uhr / Moritzhof Eintritt frei / 19.00 Uhr / GeMein ein, mein alles / ab 12 wächshauser, Farnhaus Comedy/Kabarett Jahre / 20.00 Uhr / Studiokino Die Söhne und das Biest /

Unterwegs in den Nebelwäldern Mindanaos / von Orchideen und fleischfressenden Pflanzen / Vortrag: Michael Kraft, Leiter des Botanischen Gartens der Technischen Universität Braunschweig / Jubiläumswoche 120 Jahre Gruson-Gewächshaus / Eintritt frei / 19.00 Uhr / Gewächshäuser, Farnhaus Tango mit „Con Corazón“ / Übungsabend im Café Hirsch / 21.00 Uhr / Feuerwache Süd

Freitag | 15.04. Konzerte

Federico Albanese: The Blue Hour / 20.00 Uhr / Moritzhof Klinge-Live! / r ock & Fun aus Leipzig / r ock, Pop & Ostsongs / 20.00 Uhr / Hegel Bar Dreier-Programm der HengstPlusmacher auf Ernte-Tour / männer / 19.30 Uhr / „...nach Heimspiel in Magdeburg / SupHengstmanns“ Jubel, Trubel, Wirklichkeit / mit port: Fresh Face aka Packernacken Fresh, Fakkt, Botanikker, DJ Marion Bach, Heike r onniger und Hans-Günther Pölitz / 20.00 Access, DJ r UDboy / 20.00 Uhr / Feuerwache Süd Uhr / Zwickmühle

Kunst/Literatur

Renate Sattler: Risse im Gesicht / Buchpremiere / Lesung / 19.30 Uhr Stadtbibliothek, Breiter Weg 109

Kleines Kino

Eddie The Eagle – Alles ist möglich / 16.15 Uhr / Moritzhof

Theater/Show

Der letzte der feurigen Liebhaber / 20:00 Uhr / Theater an der Angel

Comedy/Kabarett

Nervt! / Programm von und mit Frank Hengstmann / 19.30 Uhr / „...nach Hengstmanns“


Fr eizeit -t ipps

2016 | 2. Ausgabe April

Wie früher. Nur besser. / Klavierkabarett mit Johannes Kirchberg / 20.00 Uhr / zwickmühle

Führungen

Mit der Linie 4 um die Welt / eine Fahrt mit der Gothaer s traßenbahn durch Magdeburg / mit der s chriftstellerin Annett GröFührungen schner und s tadthistorikerin Unter schwebenden Lasten lauert der Tod / literarische Füh- Nadja Gröschner / 19.00 Uhr / rung über die vergessene insel / Buchung über Feuerwache s üd s chriftstellerin Annett Gröschner und s tadthistorikerin Nadja Grö- ... und außerdem schner begeben sich an einen Entdeckertag im Technikmueinst gänzlich unliterarischen Ort seum / interessantes für die / mit Unterstützung des t echnik- ganze Familie / s pannende exmuseums / 19.00 Uhr / Buponate, interessante Filme im chung über Feuerwache s üd t echnikkino, s traße der Geschicklichkeit, Hüpfburg / mit s WM-Card kostenfrei, ansonsten: ... und außerdem 3 euro eintritt / 10.00 bis 18.00 Die Riesenseerose Victoria eine Königin im Gewächshaus Uhr / t echnikmuseum, Dodendorfer s traße 65 / Jubiläumswoche 120 Jahre Gruson-Gewächshaus / Vortrag: Monster High Live / s puktakuläre Arena s how / 16.00 bis Dr. Michael Gruß / eintritt frei / 18.30 Uhr / Getec-Arena 19.00 Uhr / Gewächshäuser, Die große 80er Jahre Party / Farnhaus mit Depeche-Mode-party und electro-Floor / 22.00 Uhr / FesSonnabend | 16.04. tung Mark

Konzerte

In dieser Stadt kenn ich mich aus / Konzert von t & t Wollner mit Musik bekannter Magdeburger – von Nathusius bis Deckbar und r ühmann / Chansons, s chlager, r ocksongs und Balladen / Jubiläumswoche 120 Jahre Gruson-Gewächshaus / t icket-r eservierung unter t el. 404 29 10 / 19.30 Uhr / Gewächshäuser, Farnhaus Luca / Luca s ophie r einartz (Gesang, Gitarre, Geige) und Hendrik Hahler (Drums, percussion) / 20.00 Uhr / Volksbad Buckau Christian Haase & Band / 20.00 Uhr / Feuerwache s üd KOLLEGAH: Redlight-Tour / 20.00 Uhr / AMO

Theater/Show

Menü für Margot / inszenierung von Dirk Heidicke, Kammerspiele Magdeburg / Aufführung mit s usanne Bard und Michael Günther / 20.00 Uhr / Feuerwache s udenburg (Blauer s alon) Die Kokosnuss in der Frühbucherrabatte / improvisationstheater mit „t apetenwechsel“ / 20.00 Uhr / Moritzhof Der letzte der feurigen Liebhaber / 20:00 Uhr / t heater an der Angel

Comedy/Kabarett

DIE kaufen wir uns / mit M. Bach, H. r onniger, C. Deckbar / 20.00 Uhr / zwickmühle

Für die Jüngeren

Der kleine Prinz / Kinderfilm / empfohlen ab 8 Jahre / 15.00 Uhr / Moritzhof

Messe/Märkte

Trödelmarkt am Teufelsbrunnen / 10.00 bis 15.00 Uhr / Leiterstraße

Sonntag | 17.04. Konzerte

Farnhausmatinee / zum Jubiläum: 120 Jahre Gruson-Gewächshäuser / mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart, edvard Grieg, Georg philipp t elemann, Georg Friedrich Händel u.a. / Karten-r eservierung unter t el. 404 29 10 / 11.00 Uhr / Gewächshäuser, Farnhaus Das goldene Kalb / Kindermusicalprojekt / mit Kinderchören aus Magdeburg s üdost & s t. Nicolai und einem instrumentalensemble aus s chülern und Lehrern des Konservatoriums/ 16.00 Uhr / s t. Gertraud-Kirche s albke

empfohlen ab 8 Jahre / 14.00 Uhr / Moritzhof

Messe/Märkte

Germany Travel Mart / 9.00 bis 17.00 Uhr / Messe Magdeburg, Halle 1-3

Führungen

Führung durch die Hegelstraße - Westseite / 14.00 Uhr / Buchung über Feuerwache s üd Sonntagsführung: s purensuche durch die 120-jährige Geschichte der Gruson-Gewächshäuser / mit Dr. Ludwig Martins, Leiter der Gruson-Gewächshäuser / durch alle Bereiche / Kartenreservierung möglich unter t el. 404 29 10 / 15.00 Uhr / Gruson-Gewächshäuser

... und außerdem

Frühlingsparade / Maskottchenumzug mit Musik und Frühlingspflanzenschau zum s aisonstart / 11.00 bis 16.00 Uhr / elbauenpark Tanz in der Villa / mit Andy Wilde / ab 15.00 Uhr / Villa Böckelmann, Lüttgen Ottersleben Mit Schirmer, Charme und Melone / t alk-Gast: Matthias platzeck / Moderator: Lothar s chirmer / 17.00 Uhr / zwickmühle

Montag | 18.04. Konzerte

s tatistik, Dr. t im Hoppe / 19.00 Uhr / eintritt frei, um Anmeldung wird gebeten: 5 35 47 70, Mail: info@vhs.magdeburg.de / Volkshochschule, Leibnizstraße 23

Kunst/Literatur

Dienstag | 19.04.

Führungen

Kleines Kino

Für die Jüngeren

Die klassische Luther Tour / Dauer: 2h / Buchung über Magdeburg t ourist / 14.30 Uhr / ab Die Söhne und das Biest / Haus der r omanik, Domplatz 1b Dreier-programm der HengstTelemann-Führung / Dauer: 2h männer / 19.30 Uhr / „...nach / Buchung über Magdeburg t ouHengstmanns“ MEINS, wie es sinkt und kracht rist / 14.30 Uhr / ab t elemanns tele, Goldschmiedebrücke / mit Marion Bach und HansGünther pölitz / 15.00 und 20.00 Uhr / zwickmühle ... und außerdem Klingender Mittwoch / t anztee / 15.00 bis 17.30 Uhr / AMO, Kunst/Literatur Kleiner s aal Rechnung über meine Dukaten / Autor t homas Meyer auf Lese-r eise / 19.00 Uhr / LiteraDonnerstag | 21.04. turhaus, t hiemstraße 7

... und außerdem

Menschen und ihre Stadt. Magdeburger Familien zwischen Luther und Kaiser im 16. Jahrhundert / Aus der r eihe „im s tadtarchiv gefunden“ / r eferent: Michael Weigel, Leipzig, Berater, Mediator und Genealoge / eintritt frei / 19.00 Uhr / Altes r athaus, Franckesaal

Konzerte

8. Sinfoniekonzert / mit Werken von s ergej prokofjew, peter t schaikowsky und Ludwig van Beethoven / 18.45 einblick / 19.30 Uhr / Opernhaus DER W / t our zum neuen Album / 20.00 Uhr / Altes t heater

Theater/Show

Mittwoch | 20.04.

Déjà vu - Soiree im Café p. / Wanderpuppenspieler - die nächste Generation / 19.30 Uhr / puppentheater Über Jungs oder Bin ich Küche / von David Gieselmann / zum letzten Mail / 19.30 Uhr / s chauspielhaus, s tudio

Konzerte

Comedy/Kabarett

Volle Pulle – Flaschenmusik XXL / Glas Blas s ing Quintett in Concert / 20.00 Uhr / Moritzhof

Theater/Show

Gerechtes Geld / von Michael Yates Crowley / Kooperation mit dem s üdthüringischen s taatstheater Meiningen / 19.30 Uhr / s chauspielhaus, Foyer

Comedy/Kabarett

au turh ag b r r it

Mit leichtem Gepäck – Arbeiten zu Texten / Ausstellungseröffnung irene Leps / 19.00 Uhr / Literaturhaus

Comedy/Kabarett

Element of Crime: Lieblingsfar- Messe/Märkte ben und Tiere / t our zum Germany Travel Mart / 9.00 bis neuen Album / 20.00 Uhr / 16.00 Uhr / Messe Magdeburg, AMO / Halle 1-3

Kino im Kiez / „Flimmerkiste“ mit Überraschungsfilm / eintritt: 1 euro / 15.00 Uhr / Nachbarschaftszentrum Neue Wege e. V., Theater/Show Menü für Margot / inszenierung Othrichstraße 30 von Dirk Heidicke, Kammerspiele Magdeburg / Aufführung mit s u- Messe/Märkte sanne Bard und Michael Günther Germany Travel Mart / 9.00 bis / 15.00 und 17.00 Uhr / Feuer- 16.00 Uhr / Messe Magdeburg, wache s udenburg (Blauer s alon) Halle 1-3 Der letzte der feurigen Liebhaber / 20:00 Uhr / t heater an der ... und außerdem Angel Magdeburg im demografischen Wandel / Vortrag / mit dem LeiKunst/Literatur ter des städtischen Amtes für State of M. / Führung in der Ausstellung von Joachim Brohm /15.00 Uhr / Kunstmuseum Familiennachmittag in der Ausstellung VON Hier AUs NOCH VieL Weit er / 15.00 Uhr / Kunstmuseum (Kloster) Von der Kraft der Fantasie / 2. Kinderkonzert / ab 6 Jahre / „Der zauberlehrling“ / in Kooperation mit der Ballettschule s emenchukov / Benefizkonzert zugunsten von integrationsprojekten der Bürgerstiftung Magdeburg.11.00 Uhr / Opernhaus Der kleine Prinz / Kinderfilm /

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Die Söhne und das Biest / Dreier-programm der Hengstmänner / 19.30 Uhr / „...nach Hengstmanns“ Jubel, Trubel, Wirklichkeit / mit Marion Bach, Heike r onniger und Hans-Günther pölitz / 20.00 Uhr / zwickmühle

Nervt! / programm von und mit Frank Hengstmann / 19.30 Uhr / „...nach Hengstmanns“ Jubel, Trubel, Wirklichkeit / mit Marion Bach, Heike r onniger und Hans-Günther pölitz / 20.00 Uhr / zwickmühle

Kunst/Literatur

Tiere streicheln Menschen / „Die Actionlesung“ / 20.00 Uhr / Moritzhof

Führungen

Luther als Kurrendeschüler in Magdeburg / Dauer: 1h / Buchung über Magdeburg t ourist / 16.00 Uhr / ab Gouvernementsberg / ecke Fürstenwallstraße


Fr EIzEIT-TIPPS

46 ... und außerdem

Kaffeeklatsch im Lesecafé / Um Anmeldung wird gebeten / Info-Tel.: 25 292 29 / 14.00 Uhr / Nachbarschaftszentrum Neue Wege e. V., Othrichstraße 30 Erzählcafé Spätlese: Kartoffelkorb, Wäschepuff & Babykörbchen / Korbmacherin Irene Boewe erzählt über ihr Handwerk / 15.00 Uhr / Feuerwache  Tango mit „Con Corazón“ / Übungsabend im Café Hirsch / 21.00 Uhr / Feuerwache Süd

Freitag | 22.04. Konzerte

Ray Wilson & The Genesis Classic Quintett / Hits von Genesis, Stiltskin und Peter Gebriel „unplugged“ / 20.00 Uhr / Johanniskirche

Theater/Show

KrimminellGRIMMiges Sommer-Haus-Märchen / 19.30 Uhr / Theater an der Angel

Sie ihm auf den Leim! / Dauer: 2h / Nur auf Voranmeldung, Mindestteilnehmerzahl: 8 / Buchung über Magdeburg Tourist / 14.30 Uhr / ab Tourist-Information, Ernst-r euter-Allee 12

Dialog / Teilnahme und Eintritt kostenfrei / um Anmeldung bis 16.4. wird gebeten / 18.00 Uhr / Moritzhof Shakespeares Schädel / Lesung des neuen Stadtschreibers Werner Fritsch / 19.00 Uhr / Moritzhof Du bellst vor dem falschen Baum / musikalische Lesung mit Judith Holofernes / 20.00 Uhr / Moritzhof

... und außerdem

Modellbootschau auf dem Angersee / 14.00 bis 17.00 Uhr / Elbauenpark Schwoof / die Party mit Bugs / 23.00 Uhr / Feuerwache Süd

Kleines Kino

Sonntag | 24.04.

Wer hat Angt vor Sibylle Berg? / mit Sibylle Berg, Katja r iemann, Helene Hegemann / FilmPreview / 20.15 Uhr / Moritzhof

Konzerte

Messe/Märkte

Gartenträume / Motto: zauberhafte Farbenspiele erleben / Freilusftmesse /10.00 bis 18.00 Uhr / Schloss Hundisburg

Sonnabend | 23.04. Konzerte

Das besondere Menü: Das Dinner for one wird zum „Menü für Margot“. Anlass ist - wie der Untertitel erklärt - der  88. Geburtstag der blauen Eminenz. Eine wunderbare Persiflage, geboten von Susanne Bard und Michael Günther ab 16. April für zwei Tage im „Blauen Salon“ der Feuerwache. Die Inszenierung der Kammerspiele wurde wieder ins Programm aufgenommen terminpassend zum wahren Geburtstag des „blauen Drachens“ am 17. April.

Rock & Blues Marathon / gleich 3 x Kultstatus: 50 Jahre Klaus Nervt! / Programm von und mit r enft Combo – Die legendäre Kultband auf Jubiläumstour / 40 Frank Hengstmann / 19.30 Uhr Jahre Monokel / 70 Jahre Spei/  „...nach Hengstmanns“ che / präsentiert von Holger DIE kaufen wir uns / mit Ma„Holli“ Drews / 20.00 Uhr / rion Bach, Heike r onniger und Christoph Deckbar / 20.00 Uhr / Altes Theater zwickmühle

Comedy/Kabarett

Kunst/Literatur

Speakers‘ Corner für Nachwuchsautoren*innen / Lesung &

Ausstellungstipps

2. Ausgabe April | 2016

Gerd-Peter Münden / Kinder und Jugendliche des Magdeburger Domchores und der Singschule sowie Schülerinnen des Ökumenischen Domgymnasiums und der Domgrundschule / 17.00 Uhr / Schauspielhaus KrimminellGRIMMiges SomTheater/Show Experten über: Liebe / ab 12 J. mer-Haus-Märchen / 19.30 Uhr / Theater an der Angel / 16.30 Uhr / Puppentheater Das goldene Kalb / Musical von M - Eine Stadt sucht einen

der Sinti und r oma, der Ermordung Kranker und Behinderter sowie mit Todesmärschen am Figürliches Ende des zweiten Weltkriegs. „Feminines, Fantastisches und Ein weiteres Thema der Schau mehr - Malerei und Figürliches“ ist die Frage, wie an die zeit des zeigt die Ausstellung von JoNationalsozialismus erinnert hanna Stawitz. r und 20 Bilder wird. Eine Infografik stellt theund Figuren sind in dem Gesenartig die Erinnerungskultur in schäft zu sehen, das für „Mode der ehemaligen DDr  und die und mehr“ steht: Querstyle im damit verbundenen SchwierigBreiten Weg. Bis zum 7. Mai. keiten vor. Eine weitere blickt auf das „Hier und Jetzt“ einer vielfältigen GedenkstättenlandIm eigenen Land schaft in Sachsen-Anhalt, die Die neue Ausstellung im IBAvon unterschiedlichen Akteuren Shop, r egierungsstraße, beschäftigt sich mit der Geschichte getragen wird. zu sehen bis 30. Mai dienstags bis sonntags unseres Bundeslandes: „Sachvon 11 bis 17 Uhr. Eintritt frei. sen-Anhalt im Nationalsozialismus“ beschäftigt sich mit der Provinz Sachsen und dem Land Stille Momente Anhalt von 1933 bis 1945. Fotograf Bernd Stage hat sich an Auf 24 Infotafeln werden nicht ungewöhnliche Orte begeben, Frauen im Fokus nur die Auswirkungen der NSund außergewöhnliche zeugEine neue Wanderausstellung Diktatur auf dem Territorium des nisse kultureller, aber auch städist ab Freitag, 6. Mai, im Volksheutigen Sachsen-Anhalts zu tischer Geschichte gefunden bad Buckau zu sehen. In „Wer zeiten des Dritten r eichs, sonbraucht Feminismus?” werden und sie in Szene gesetzt. Die Motive der gleichnamigen Kam- dern bereits die politischen Ent- besonderen Orte sind Friedhöfe wicklungen ab dem Ende der pagne gezeigt. Seit 2012 samder Stadt. Entstanden ist auf unWeimarer r epublik geschildert. melt sie Argumente für die sokonventionellen Wegen ein einBeispielhaft führt die Ausstelziale Bewegung, die sich für drucksvolles Werk unterschiedliFrauenrechte und Gleichstellung lung durch Orte des Terrors und chen Farbfotografien. zu sehen stark macht. In rund drei Jahren der Vernichtung. So beschäftisind „Stille Momente“ immer gen sich einzelne Infotafeln bei- dienstags (13-17 Uhr) in der sind cirka 1.500 ganz individuelle Statements zusammen ge- spielsweise mit der Verfolgung Kapelle auf dem Südfriedhof. kommen. Einen Teil davon wird gezeigt mit der Absicht, mit alten Vorurteilen aufzuräumen. Denn die persönlichen Aussagen zeigen ein Bild fernab des Klischees von Feminismus auf. 2014 beteiligten sich auch zahlreiche Menschen aus Halle und Magdeburg an Fotoaktionen. Die Ausstellung kann zu den Öffnungszeiten des Volksbades Buckau besichtigt werden.

Das goldene Kalb / Kindermusicalprojekt / mit Kinderchören aus Magdeburg Südost & St. Nicolai und einem Instrumentalensemble aus Schülern und Lehrern des Konservatoriums/ 10.00 Uhr / St. Gertraud-Kirche Salbke Chorkonzert / Kammerchor der Sibelius Akademie Kuopio, Finnland / 17.00 Uhr / Dom, r emter

Theater/Show

Das goldene Kalb / Musical von Gerd-Peter Münden / Kinder und Jugendliche des Magdeburger Domchores und der Singschule sowie Schülerinnen des Comedy/Kabarett Jubel, Trubel, Wirklichkeit / mit Ökumenischen Domgymnasiums und der Domgrundschule / Marion Bach, Heike r onniger und Hans-Günther Pölitz / 15.00 14.00 Uhr / Schauspielhaus Marlen Geisler: Der Schatz im und 20.00 Uhr / zwickmühle Wört(h)ersee / Vorlese-MitDie Söhne und das Biest / mach-Theater / ab 6 Jahre / Dreier-Programm der Hengst14.30 und 15.30 Uhr / Moritzmänner / 19.30 Uhr /  „...nach hof, Theater unterm Dach Hengstmanns“ Kehrseiten / Die Kugelblitze auf Experten über: Liebe / ab 12 J. / 16.30 Uhr / Puppentheater Clubtour / musikalisches KabaM - Eine Stadt sucht einen rettprogramm mit Sabine Münz Mörder / 17.00 Uhr / Puppenund Ernst-Ulrich Kreschel / theater 19.30 Uhr / Feuerwache Süd Mörder / 20.00 Uhr / Puppentheater

Kunst/Literatur

8. Bücherfest umGeblättert / Programm unter www.moritzhofmagdeburg.de / 14.00 bis 17.00 Uhr / Moritzhof Wortwäsche Slam: Direkt verrückt! / mit Frank Klötgen (München), Mathias Klaß (Eisenach), r ichard Schuster (Dresden), Jan Lindner (Leipzig), Temye Tesfu (Berlin) und vielleicht von Dir? / 23.00 Uhr / Moritzhof

Comedy/Kabarett

Die Söhne und das Biest / Dreier-Programm der Hengstmänner / 17.00 Uhr /  „...nach Hengstmanns“ Jubel, Trubel, Wirklichkeit / mit M. Bach, H. r onniger, H.-G. Pölitz / 17.00 Uhr / zwickmühle

Kunst/Literatur

8. Bücherfest umGeblättert / Programm unter www.moritzhofmagdeburg.de / ab 11.00 Uhr / Moritzhof Für die Jüngeren Warum die Sachsen-Anhalter Bilderbuchkino – Ich mache nackt wandern und ihre „Tote mir die Welt / Kinderlesung / Eintritt und mitmachen kostenfrei Oma“ lieben / Lesung mit  Edith / präsentiert von der Stadtbiblio- Jürgens / Eintritt frei / 15.45 Uhr / Moritzhof, HofGalerie thek / 15.00 Uhr / Moritzhof Sei frech und wild und wunTaschenlampenLesung mit derbar – Var fräck och vild och Karen Limberg / Präsentiert von der Stadtbibliothek / Eintritt frei / underbar / Bilinguale Lesung / deutsch-schwedische Geschich18.30 Uhr / Villa Kunterbunt ten über Pippi Langstrumpf und ihre Freunde / Eintritt frei / Führungen 16.45 Uhr / Moritzhof Lukullus-Tours / Kulinarischer Stadtrundgang / Buchung unter www.lukullus-tours.de/ 13.00 Für die Jüngeren Uhr / Altstadt Du bist der Detektiv! / DetektiFliejentuten-Heinrich – gehen visches mit Claudia Puhlfürst /


Fr eizeiT-TippS

2016 | 2. Ausgabe April

für Kinder ab Grundschulalter / eintritt und mitmachen kostenfrei / 11.30 Uhr / Moritzhof Bilderbuchkino – Ich mache mir die Welt / Kinderlesung / eintritt und mitmachen kostenfrei / präsentiert von der Stadtbibliothek / 12.00 Uhr / Moritzhof

Messe/Märkte

Trödel- und Flohmarkt / 14.00 Uhr / Villa Böckelmann, Lüttgen Ottersleben 18a

... und außerdem

Der rote Dior des Ostens / eine Bormann-Modenschau / 15.00 Uhr / Feuerwache Süd

Montag | 25.04. Comedy/Kabarett

Magdebürger Nachschlag / Wohnzimmerkabarett / Monatsrückblick von und mit Lars Johansen / 19.30 Uhr / Moritzhof

... und außerdem

Yogakurs / 10.30 Uhr und 17.00 Uhr / Villa Böckelmann Lüttgen Ottersleben

Dienstag | 26.04. Kunst/Literatur

Walter Kaufmann: Meine Sehnsucht ist noch unterwegs. ein Leben auf r eisen / 19.30 Uhr / Stadtbibliothek

Theater, Konzert, Lesung, Ausstellung und andere Freizeittipps … Senden Sie Ihre Veranstaltungsinformationen bitte per E-Mail an: termine@magdeburg-kompakt.de

Kleines Kino

The Amazing Transplant / Mitternachtsfilm / 21.00 Uhr / Moritzhof

Für die Jüngeren

Jojo am Rande der Welt / ab 12 Jahre / 10.30 Uhr / puppentheater

... und außerdem

Bürgersprechstunde der Polizei im NF / Fragen an den zuständigen polizeiobermeister / die Gespräche sind vertraulich / 16.00 bis 17.00 Uhr / Nachbarschaftszentrum Neue Wege e. V., Othrichstraße 30

Mittwoch | 27.04. Konzerte

einer inszenierung der Kammerspiele Magdeburg, Bearbeitung von Dirk Heidicke / mit Oliver Breite als Faust, Susanne Bard als Mephisto und Friederike Walter als Gretchen / ein Spiel durchs ganze Haus / 19.00 Uhr / Forum Gestaltung

Comedy/Kabarett

Die Söhne und das Biest / Dreier-programm der Hengstmänner / 19.30 Uhr / „...nach Hengstmanns“ Fliegen mit Dir / Gastspiel: Lucy van Kuhl / Musik-Kabarett / 20.00 Uhr / Feuerwache Süd MEINS, wie es sinkt und kracht / mit Marion Bach und HansGünther pölitz / 15.00 und 20.00 Uhr / zwickmühle

JazZzimmer / Jazz Blues Jazz querbeet / mit Mohi Buschendorf (Kontrabaß), Fabio de Miguel (piano) und Frank Schöpke (Saxofon) / 19.30 Uhr / Querstyle, Breiter Weg 214

Kunst/Literatur

Theater&Show

Jojo am Rande der Welt / ab 12 Jahre / 10.30 Uhr / puppentheater

Faust, der Tragödie erster Teil / Premiere / Goethes Stück in

Magdeburger Literaten von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart / 19.00 Uhr / Otto von Gericke Universität

Für die Jüngeren

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Kunst Kultur Karstadt „Ich leg mir mal den Schalter um...“

Die Festplatte im Kopf entmüllen und´ne frische Denke hoch laden! Darum geht es in Sissi perlinger’s neuem brüllkomischen programm. Unter dem Motto „ich leg mir mal den Schalter um...“ klopft die perlingerin alle Aspekte des Älter Werdens auf seine positivsten Aspekte ab. Wie das genau geht, lebt uns die erfolgreiche und mit preisen überschüttete entertainerin mit den 100 Gesichtern und 1.000 Kostümen auf ´s Unterhaltsamste vor. „ich bleib dann mal Jung“ zeigt auf höchstem Spaßniveau, wie sich spielerische Leichtigkeit mit philosophischem Tiefgang zu einer Herz erfrischenden Show für alle Sinne verquicken lässt. Die in paris, Wien und New York ausgebildete Sängerin, Tänzerin und Schauspielerin entführt uns in eine erstrebenswerte zukunft, in der die „Schlaue graue Flower power“ unseren planeten zum Besten verwandelt. in diesem unvergesslichen Abendprogramm geben sich revolutionäre Thesen und beinharte pointen im 3 zeilentakt die Hand und dem publikum wird mit bezaubern-

den Liedern und fetzigen Choreografien der Schalter so umgelegt, dass alle zuschauer strahlend und beschwingt in eine glückliche zukunft schauen. „Getting old isn´t for Sissies“ heißt es, aber davon lässt sich eine Sissi perlinger nicht abschrecken. „Wenn wir die zeit, die uns durch die viel höhere Lebenserwartung geschenkt wurde, bewusst und sinnvoll nutzen, kann ein jeder zu seinem allerhöchsten potential erblühen. „Was in uns steckt gehört erweckt!!“ Sissi Perlinger: 27. April 2016, Karstadt-Kulturbühne in der 2.Etage; Kartenvorverkauf an der Service-Kasse

Veranstaltungstipps fürs Umland Stendal Montag, 25. April

Bernburg Sa./So., 30. April &1. Mai

Schlossspektakel / Welt des Mittelalters / mit r itterturnier zu pferde, historischer Musik, Gaukeley und Walpurgisfeuer / ab 11.00 Uhr / Schloss Bernburg

Tipps zur Steuererklärung 2015 mit Besonderheiten bei Trennung und Scheidung / r eferent: Bernd Ammon, Steuerfachmann / öffentliche informationsveranstaltung von iSUV / / 18.30 Uhr / Familienzentrum Färberhof, Hohe Bude 5 (Nähe Kornmarkt)

Gommern Samstag, 23. April

Tag des Bieres / der Burgbraumeister weiht in die Geheimnisse der Braukunst ein / mit Verkostung der aktuellen Sorten / 11.00 bis 12.00 Uhr / Wasserburg

Ummendorf Sa./So., 23. & 24. April

Trödelmarkt vom Trachten- und Brauchtumsverein Ummendorf e. V. / 23. 4. von 10.00 bis 18.00 Uhr / 24. 4. von 10 bis 15 Uhr / auf dem historischen Vierseithof „Heinemanns Hof“, Wormsdorfer Straße

Hundisburg Fr.-So., 22.-24. April

Gartenträume / Freiluftmesse im Schlossgarten / Hundisburg, Haldensleben

Leitzkau Samstag, 23. April:

Irene Mertens: Grafik - Keramik - Textil / Vernissage / Ausstellung bis 29. Mai / 14.00 Uhr / Schloss Hobeck, Galerie

Musik und Gaukeley u.a. mit Tamino (Foto) gibt es beim Schlosspektakel in Bernburg. rauscht wie Träume durch die zeiten der Bäume – Balladen, Dichtungen von immermann und anderen / 19.30 Uhr / Schloss Hobeck, Kemenatensaal

mit Mühlenbesichtigung, Kinderaktionen, Musik / 11.00 bis 17.00 Uhr / parey Maifest / 14.00 Uhr / zerben, am Schloss

8. Leitzkauer Nachtf ohmarkt / Markttreiben im mittelalterlichen Ambiente / 15.00 bis 22.00 Uhr / Schlossanlage Leitzkau

Parey / Zerben Samstag, 30. April

Schönebeck Mittwoch, 27. April

Samstag, 28. Mai

Sonntag. 1. Mai

Donnerstag, 21. Mai

Maibowle bei Münchhausen / es

Maibaum-Aufstellen / 15.00 Uhr / parey, Marktplatz Das Erlebnisdorf feiert 5. Geburtstag /

Unterhaltsrechte und -pf ichten nach Trennung und Scheidung / öffentliche informationsveranstaltung von iSUV / mit Fachanwalt Familienrecht r olaf Meyer / 18.30 Uhr / Schönebeck, Bahnhofstr. 11

Weißewarte Sonntag, 17. April

Flohmarkt / ab 9.00 Uhr / Tierpark Weißewarthe

Zichtau Sonntag, 24. April

Japan zu Gast in Zichtau – Kunst und Kultur / Kirschblütenfest in den Mustergärten / mit Vorführungen von Taiko, Judo und einer Samurei-Meisterin / informationen, Aktionen, Angebote / 10.30 Uhr bis 16.00 Uhr / zichtau (bei Gardelegen)


30. April 2016, ab 10 Uhr SWM S W M Card C ar d

Gruson Gewächshäuser Unter dem Motto „Vegane & vegetarische Ernährung sowie Gartenbau“ gibt es wieder viele Aktionen rund um das umweltbewusste Leben. Außerdem finden Sie jede Menge grüne Ideen zum Thema Nachhaltigkeit, ökologisches Bauen, Energieeffizienz sowie Alternative Antriebe. Auf die kleinen Besucher warten spannende Experimente, Bastelaktionen und tierische Bekanntschaften. Mehr Informationen unter www.gruene-messe-bei-gruson.de


MAGDEBURG KOMPAKT

5. Jahrgang / Nr. 69

Hintergrund • Wissenswertes • Unterhaltung

KOSTENLOSES FREIEXEMPLAR

Da muss’te hin! Jommerns jrüne Jurkentorte in Dornburg und andere Ausflugstipps in die Umgebung / ab Seite 17

Wir nehmen Urlaub persönlich Breiter Weg 214 • 39104 Magdeburg • 0391 / 5419022 • www.first-reisebuero.de/magdeburg1 Öffnungszeiten: Montag - Freitag 09:00 - 13:00 Uhr u. 14:00 - 18:00 Uhr; Samstag 09:00 - 12:00 Uhr

2. Ausgabe April 2016

WWW.MAGDEBURG-KOMPAKT.DE


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n Editorial Warum in die Ferne schweifen? Liebe Leserinnen und Leser, legen Sie doch mal die Smartphones oder Tablets beiseite und lassen Sie sich von dieser Ausgabe zu Ausflügen in die Umgebung inspirieren. Na gut, wenn Sie die Online-Variante von Magdeburg Kompakt lesen, dürfen Sie die Lektüre natürlich zu Ende bringen. Und danach: Nichts wie raus! Schließlich gibt es in der Region so viel zu entdecken. Und wie Goethe schon einst fragte: Warum in die Ferne schweifen, denn das Gute liegt so nah? Nah liegt auch der Landtag am Domplatz ... aber ob das, was dort derzeit passiert, so gut ist? Auch dazu – und zu vielen anderen Themen – finden Sie einige Gedankengänge. Viel Spaß beim Lesen, Ihre Tina Heinz

IMPRESSUM Herausgebende Gesellschaft: MAGDEBURG KOMPAKT | KOMPAKT ZEITUNG Ronald Floum & Thomas Wischnewski GbR Breiter Weg 202, 39104 Magdeburg Telefon: 0391/ 79296750; Fax: 03 91/79296759 Redaktion und redaktionelle Mitarbeit: Thomas Wischnewski (V.i.S.d.P.), Ronald Floum, Birgit Ahlert (Kultur), Tina Heinz, Peter Gercke (Fotos), Dr. Rudi Bartlitz (Sport) Gastautoren: Ludwig Schumann, Lars Johansen, Veronika Hohmann, Otto Fischer, Renate Sattler, Ulrike Bäumer, Ines Gand, Melanie Ockert Kollegium emeritierter Professoren: Prof. Dr. Gerald Wolf Videobeiträge in Zusammenarbeit mit: Crafty Media und Improma Anzeigen: Britta Roders (Tel.: 03 91 / 79 29 67 51) Druck: DruckHaus RIECK Haldensleben GmbH E-Mail: post@magdeburg-kompakt.de Veranstaltungen: termine@magdeburg-kompakt.de Internet: www.magdeburg-kompakt.de Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt die Gesellschaft keine Gewähr. Leserbriefe vertreten nicht automatisch die Meinung der Redaktion. Die Weiterverwendung von Beiträgen, Fotos und eigens für MAGDEBURG KOMPAKT entworfene Anzeigen ist nur mit schriftlicher Genehmigung gestattet. Es gilt die Preisliste Nr. 4 vom 1. Mai 2015

IN DIESER AUSGABE DIE DRITTE SEITE

Seite 3 Seite 3

• Momentaufnahme • Wir haben Probleme

ZEITGESCHEHEN

Seiten 4-5 Seite 6 Seite 7 Seite 8

• Hoffnung ist immer … • Ich bin ein langsamer Leser … • Zeitreise: Breiter Weg Nr. 28 • Der tückische Kenia-Konsens

KULTUR

• Festungs-Kommandant ernennt Nachfolger • „M“ wie Maßstab für großes Figurentheater • Irrwitz aus der Eistruhe • Ines Bücherwelt • Film verrückt – Tipps von Lars Johansen • Risse im Gesicht

Seite 9 Seite 10 Seite 11 Seite 11 Seite 11 Seiten 12-13

MAGDEBURGER SPORT • Der Monat der Wahrheit • Ali Kardooni: Pass, Kanus und Diskusscheiben

KOMPAKT SPEZIAL

Seiten 14-15 Seite 16

• Titel: Die schönsten Ausflugsziele Seite 17 • Vom Ausfliegen über unsichtbare Stadtmauern Seite 18 • Kaiserfrühling in Quedlinburg Seite 19 • Deutschlands schönstes Musikmuseum Seite 19 • „Das Fest der Sinne“ Seite 20 • Gartenlandschaft Altmark Seite 20 • Dessau: Große Pläne Seite 20 • 8. HarzerKlosterSommer Seite 20 • Freyburger Weinfrühling Seite 21 • Playmobil – Spielgeschichte(n) Seite 21 • Ein Kleinod im Fläming Seite 22 • Farbenträume in der Schlossanlage Seite 22 • Deutschlands schönster Indoor-Spielplatz Seite 23 • Das muss man Sehen / Übersichtskarte Seite- 24-25 • Unterwegs auf zwei Rädern Seite 26 • Weißes Gold: Auf den Spuren des Salzes Seite 27 • Ausflugstipps in die Umgebung Seiten 28-29 • Jommerns jrüne Jurkentorte… Seite 30 • Mehr als nur Badeort Seite 31

2. Ausgabe April | 2016

Die nächste Ausgabe erscheint am 28. April 2016 Ihre Zeitung erhalten Sie zweimal monatlich an derzeit 1.305 Stellen in Magdeburg und Umgebung sowie im Zeitschriftenhandel*! Sie möchten die Zeitung kostenfrei auslegen oder Sie benötigen weitere Exemplare? Anruf genügt. Telefon: 0391/79296750 *0,50 Euro – Preis im Zeitschriftenhandel

LEBENSART / GESUNDHEIT

• Jeder Frühling trägt den Zauber … Seite 33 • Hinaus in den Garten, hinein in den Pool! Seite 33 • Mit Rittern und Gauklern Seite 34 • Messe der grünen Ideen Seite 34 • Café-Geschichten Seite 34 • Das genossenschaftliche Geschäftsmodell – modern seit 160 Jahren Seite 35 • Wassersport für Groß und Klein Seite 36 • Wolfs Redlichkeiten: Lange leben, ohne alt zu werden Seite 36

TECHNIK RATGEBER • Neues aus der Welt von Audio, HiFi und Computer

Seiten 37-39

SATIRE/MAGDEBURG INTIM

• Kreuzworträtsel Seite 40 • Lachen, Träumen, Singen Seite 41 • Das Verstandesamt: Posttraumatische Verbitterungsstörung Seite 41 • Das Glück in der neuen Spielbank herausfordern Seite 42 • Tausendsassa und kein Aprilscherz Seite 42 • So stehen die Sterne Seite 42 • Helden lassen die Letzten die Ersten sein Seite 43 • Stürmerlegende wird 65 Seite 43 • Salongeflüster: Bäume fällen Seite 43

FREIZEIT-TIPPS

• Übersicht zu Kultur, Konzerten, Theater, Ausstellungen, Kino für Magdeburg und Umgebung u.v.m. Seiten 44-47


DIE DRITTE SEITE

2016 | 2. Ausgabe April

Momentaufnahme Feuer frei. Die Koalitionsverhandlungen zwischen CDU, SPD und Grünen laufen. Wer fährt die schärferen Geschütze auf oder hat die bessere Munition? Foto: Peter Gercke

Wir haben Probleme

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Überall Jobs, nur keine Leute, die sie machen. Oder?

ir haben Probleme im Land. Zu wenig wirtschaftliche Kraft, ergo nicht ausreichend Arbeitsplätze und zu geringe Steuereinnahmen. Zu wenige Polizisten. Jedenfalls ist man sich da neuerdings parteiübergreifend einig. An Lehrern fehlt es ebenfalls an allen Ecken und Enden. Zum Jahresbeginn wurden bereits 200 neue Pädagogen eingestellt. Jetzt sollen weitere 218 Stellen vergeben werden. Auch die AfD sucht händeringend Personal für die Referentenjobs im Landtag und Mitarbeiter in den Wahlkreisbüros der frischgebackenen Parlamentarier. Für 2016 rechnen Wissenschaftler des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Halle mit durchschnittlich 111.200 Arbeitslosen im Land. Im vergangenen Jahr war die Prognose düsterer. Da stand die 117.600 zur Debatte. Achso, die Kassenärztliche Vereinigung mahnte erneut eine fortschreitende Überalterung der niedergelassenen Ärzte an. Im ländlichen Raum finden Mediziner, die in den Ruhestand gehen wollten, schwer Nachfolger für ihre Praxen. Im Handwerk werden ohnehin jede Menge Leute gebraucht, so betont es die Kammer fortwährend. Es scheint, als gäbe es einerseits ein Vermittlungsproblem zwischen Jobangeboten und Arbeitsuchenden oder andererseits eine ziemlich ungeordnete Ausbildungsorganisation. Gut, Ausbildung kann man nicht erzwingen. Schließlich soll ja jeder sein Glück in dem Beruf finden, der zu ihm passt. Doch was nützt es,

wenn das Glück dann auf der Straße steht, statt am Arbeitsplatz. Vielleicht fehlt es aber auch an Mut und Selbstbewusstsein, Neues zu wagen. Oder sind es eher die Regeln der Arbeitsverwaltung, die verhindern, dass Menschen, die tatsächlich arbeiten wollen, auf Unternehmen mit Stellenangeboten zugehen könnten, um zu sagen, sie möchten den Job und würden eine entsprechende Qualifizierung auf sich nehmen? Und dann springt die Jobagentur an und organisiert die Weiterbildung im Sinne von Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Möglicherweise ist das auch zu kompliziert. Jeder müsste sehr individuell denken, handeln und organisieren. Moment mal, Individualität gehört doch zu den grundsätzlichen Maximen unserer Zeit. Aber individuell wird bei uns sehr allgemein verwaltet und wahrscheinlich generalisierter politisiert. Bei näherer Betrachtung kommt man auf das Wort Teufelskreis oder die Redewendung „die Katze beißt sich in den Schwanz“. Apropos beißen, die Wölfe im Land sind auch ein ganz großes Problem. Die reißen schließlich Wild und Schafe. Die Jäger fordern nun eine Jagdgenehmigung für die Raubtiere. Da werden künftig sicher einige erfahrene Spezialisten mehr gebraucht. Das könnte den Jagdwaffenherstellern Aufschwung geben. Jede Menge Arbeit und Aufgaben gibt es offensichtlich. Nur warum kommen die nicht mit Menschen in Berührung? Wir haben Probleme. Thomas Wischnewski

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ZEITGESCHEHEN KOMPAKT

2. AUSGABE APRIL | 2016

Hoffnung ist immer … Ein Spaziergang durch Schönebeck und manch vage Schlussfolgerungen über die Leere am Markt. Von Thomas Wischnewski

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offnung ist immer. Jetzt fühle ich mich davon besonders beseelt. Der Frühling zeigt sein Erwachen. Bäume und Büsche lassen grüne Spitzen aus ihren Knospen brechen. Die Wiese an der Elbe liegt wie ein junger sattgrüner Teppich. Die Natur duftet nach Hoffnung und es ist sonnig an diesem Mittwochnachmittag. Ich lenke meine Schritte auf den Marktplatz. Es müssten Menschen unterwegs sein, auf dem Heimweg, Einkäufe erledigen, Geschäfte aufsuchen, Bekannte treffen oder so wie ich spazieren gehen. Doch hier ist nur Leere. Das Areal hat sich herausgeputzt mit frisch verlegtem Pflaster und sauberen Hausfassaden. Gegenüber vom Rathaus befindet sich ein Café. Ich möchte gern einkehren. Aber es sitzt niemand drin. Ein verlassenes Gasthaus ist keine frohe Einladung. Wenn nur die Leere nicht wäre. Das macht mich nachdenklich.

Schönebecks Ortszentrum ist wie ausgestorben. Belebte Fußgängerzone? Fehlanzeige. Durch die Fensterscheiben eines kleines Reisebüros sehe ich eine Frau am Schreibtisch. Ihr Augen blicken starr auf den Computerbildschirm. Sie ist wie die Stimmung draußen. Im Geschäft nebenan werden dekorative Wohnaccessoires feilgeboten. Nur Kunden gibt es keine. Das Servicecenter einer Krankenkasse bleibt Mittwochnachmittag stets geschlossen. An anderen Schaufenstern steht „Zu vermieten“. Wo sind die Menschen? Plötzlich bekomme ich eine Ahnung davon, dass hier an allem irgendwie der Lauf der Dinge klebt. An Schönebecks menschenleerer Mitte kleben womöglich Etiketten wie Globalisierung, demografischer Wandel, Digitalisierung und Individualisierung. Aber wo wohnt die Hoffnung? 1950 zählte die Stadt über 46.000 Einwohner. Heute sind es noch gut 31.000. In die Gesamtzahl sind auch die Leute aus eingemeindeten Orten der Umgebung eingerechnet. Arbeit, die hier einst erledigt wurde, scheint ausgewandert. In den Westen. Vielleicht ins große Europa oder irgendwohin in die Welt. Der Salzbergbau ist schon lange Geschichte. Seit den 60er Jahren wurden im Traktorenwerk Schönebeck Zugtraktoren sowie Feldhäcksler gebaut. Der Traktorenbau musste nach mehreren Fehlschlägen mit westdeutschen Lizenznahmen eingestellt werden. Bis Mitte der 1990er Jahre existierte ein Dieselmotorenwerk. Mittlerweile ist es demontiert und abgebrochen. Mindestens 10.000 Industriearbeitsplätze hat die Geschichte verschluckt oder eben die Globalisierung.

Hoffnung ist immer, denke ich wieder. Heute gibt es einen Produktionsstandort der ThyssenKrupp Presta AG zur Herstellung von Lenksystemen. Die Automobilzulieferindustrie war ein Hoffnungsschimmer. Marode Betriebe mussten sterben. Mussten? Die Arbeit wird anderenorts erledigt. Gekommen sind dafür Fördermittel für den Aufbau Ost. Sicher. Für den Stadtumbau, für Sanierung und Modernisierung. Wer jung ist, risikobereit und neugierig sucht sein Lebensglück an einem anderen Ort. Glück wird heute ohnehin anders definiert als zur Zeit meines Großvaters. Der war schon froh, wenn die Mäuler der Kinder mit dem Nötigsten gestopft waren. Die Wohnungen rund um den Marktplatz sind bewohnt. Nur wenige stehen wohl leer. Man lebt offensichtlich zurückgezogener. Das Glück flimmert hinter Hauswänden. Die Deutschen sitzen gern vor dem Fernseher. Im Durchschnitt 223 Minuten am Tag. Möglicherweise gibt es in Schönebeck besonders viele TV-Fans. Oder tüfteln die Leute hier bereits an einer digitalen Zukunft? Vielleicht arbeiten in den Häusern lauter Programmierer und ich stehe mitten in der Keimzelle eines sachsen-anhaltischen Silicon Valley. Oder lassen sich viele doch nur von Datenmonstern wie Facebook & Co. die Lebenszeit wegfressen? Man trifft sich ja heute lieber im Smartphone oder im PC. Ich denke, wie perfide man den Namen „iPhone“ weiterspinnen könnte. Englisch „i“ wie „ich“. Das Ich-Phone oder wie die eigene Persönlichkeit in Speicherchips wächst und dann in sogenannte Clouds aufsteigt. Ja, Digitalisierung hat irgendwie etwas von Persön-


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2016 | 2. Ausgabe April

lichkeitserweiterung. Jeder hat die Möglichkeit, in die ganze Welt zu schauen. Superstars, Propheten und Traumpartner scheinen zum Greifen nah. Man will deren Botschaften empfangen, sich mit ihnen verbinden. Selbst Gefühle, die tiefen, inneren Regungen holt man sich verheißungsvoll aus dem Computer. Transformiert sich das Leben langsam in Datenströme? Hoffnung wird heute programmiert, steckt in Bits und Bytes. Offensichtlich glaubt eine wachsende Mehrheit daran. Die Hoffnung des Glaubens trug man früher unters Kirchendach, um mit Gott ins Gespräch zu kommen. Selbst die Götter wandeln heute über Bildschirme. Man muss deshalb seltener vor die Tür treten. Bequemlichkeit ist der moderne Luxus. Außerdem ist das besser. Denn draußen drohen überall Gefahren. Jedenfalls schreit das fortlaufend aus dem Internet. Je mehr es dort sagen, umso wahrer wird wohl die „Wahrheit“. Virtuell kann man sich unkompliziert und schnell treffen, übers Wetter reden oder Frust ablassen. Das befreit ungemein, auch von wahren Freunden. Ich kann das verstehen. Da hier kaum jemand auf die Straße geht, wie soll man sich auch begegnen? Vor dem Discounter in einer anderen Straße reden zwei alte Frauen mit einem grauhaarigen Mann. Mein Russisch habe ich über die Jahre verloren. Deshalb verstehe ich nicht, was sie sagen. Was man nicht übt, verschwindet. Die Hoffnung, die einst gelernte Sprache wieder aufzufrischen, habe ich noch nicht aufgegeben.

Landeshauptstadt weit entfernt von der Schönebekker Leere, weniger an Kilometern als wegen der Einwohnerzahl. Auch künftig wird sich hier keine triste Kleinstadtstimmung verbreiten. Dafür sorgt die Anziehungskraft der Größe. Wo viele Menschen sind, gibt es mehr zu tun. Da wohnen Hoffnungen und Möglichkeiten. Deshalb ist Magdeburg auch ein Magnet und zieht junge Menschen an. Vor allem solche aus den nahen Dörfern und Kleinstädten. Es kommen aber auch andere. Gommerns Bürgermeister Jens Hühnerbein sorgt sich seit Jahren um den wachsenden Leerstand in den dörflichen Ortschaften. Es packen nämlich dort viele ältere Menschen ihre Koffer. Sie geben Haus und Hof auf, weil die Bewirtschaftung mit steigendem Lebensalter beschwerlicher wird. Außerdem ist die Gesundheitsversorgung in Magdeburg viel attraktiver. Uniklinik, Krankenhaus, Fachärzte – das dichte Netz vermittelt Sicherheit. Auf dem Land wollen sich kaum noch Hausärzte niederlassen. Wenn die Patienten weit sind und die Fläche dünn besiedelt, ist es schwerer, an einen guten Verdienst zu kommen und die langen Wege sind unbequem.

« Das Ich-Phone

oder wie die Persönlichkeit in Speicherchips wächst … »

Jugend ist Hoffnung, weil sie das Leben weiterträgt, weil junge Generationen alte Zöpfe abschneiden und Dinge anders machen. Wo sind die jungen Menschen? Mir begegnen schließlich noch ein paar Passanten. Ein Mitte 50er, der seinen Schäferhund an der Leine führt. Der nächste Fußgänger ist nicht jünger, eher älter. Auch der trottet mit seinem Vierbeiner über die Straße. Wer ein Haustier hat, muss raus. Vielleicht ist das wie eine selbst verordnete Therapie. Man schafft sich einen Zwangsgrund, um den Fuß vor die Tür zu setzen. Gibt es einen anderen? Im demografischen Wandel stecken Möglichkeiten. So proklamieren es Optimisten seit Jahren. Wo sind die Chancen in Schönebeck? Ich will glauben, dass immer Hoffnung ist. In Magdeburg sieht alles anders aus. 200.000 Einwohner mehr als Schönebeck. Das ist eine Schwungmasse, die man sehen kann. Aber ich erinnere mich auch an meine letzten Schuljahre, Anfang der 80er. Zur selben Nachmittagsstunde wälzten sich damals Menschenmassen über die Kreuzung Breiter Weg/ Ernst-Reuter-Allee. Magdeburg hatte in dieser Zeit über 50.000 Einwohner mehr als jetzt. Heute erregt man sich über ein mit Menschen überfülltes Einkaufscenter. Das wirkt aber nur so voll, weil die Flucht zwischen den Läden schmal ist. Planer wissen, wie man urbane Atmosphäre schafft. In Magdeburg ist der Marktplatz unter das Dach eines privaten Konsumtempels gestellt worden. Wer den Breiten Weg weiter nach Norden oder Süden entlangschlendert, dem fällt das Zählen von Passanten nicht sonderlich schwer. Trotzdem ist die

Gott sei Dank muss heute niemand etwas tun, was nicht gewollt ist. Ein Job soll maßgeschneidert sein und zur eigenen Persönlichkeit passen. Selbstverwirklichung sagt man dazu. Ein wenig klingt das, als wäre ein Mensch spätestens mit 18 Jahren fertig und dann würden sich Arbeit und Aufgaben an die jeweils individuellen Lebensvorstellungen anpassen. Zum Leben gehören Mut und Risikobereitschaft. Herausforderungen muss man annehmen, damit etwas Neues entstehen kann. Greift eine Bevölkerung, deren durchschnittliches Lebensalter wächst, noch nach einer unbekannten Zukunft? Was wird aus einer Gemeinschaft wie der unseren, bei deren Mitgliedern die Zukunft von einer wachsenden Vergangenheit überwuchert wird? Besteht Ansteckungsgefahr, sodass trostlose Stimmungen der vielen Alten auf die weniger werdenden Jungen übergeht? Hoffnung und Zukunft sind eng miteinander verwobene Begriffe. Schwindet die Hoffnung, wenn sich Zukunft verflüchtigt? Es geht gar nicht nur um Schönebeck, sondern um die Menschen und das Leben in ländlichen Gebieten. Schönebeck ist ein Beispiel. In Staßfurt, Wolmirstedt, Wanzleben und Oschersleben würde man bei einem Spaziergang auf ähnliche Gedanken kommen. Das Erlebnis ist wie der Badewanneneffekt: Lange erscheint eine Wanne voll, aber plötzlich reist ein Strudel die letzte Wassermenge mit rasender Geschwindigkeit in den Abfluss. Wir nehmen Entwicklungen und Probleme oft erst dann richtig wahr, wenn die sichtbaren Belege so massiv sind, dass sie nicht mehr aus dem Blickfeld geraten. Erst dann suchen wir nach Ursachen und Verantwortung. Andere werden mit Schuld beladen. Aber sehen wir auch den eigenen Anteil? Das Leben wird so, wie wir uns mehrheitlich verhalten. Je mehr Menschen sich zurückziehen, umso weniger wird Lebensvielfalt sichtbar und Chancen lösen sich auf. Sich auf einen Weg machen, ist auch ein Ausdruck dafür, Hoffnungen entstehen zu lassen. Denn Hoffnung ist immer … Hoffentlich.

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n Kompakt Ausländerzahl im Land 2015 um 25 Prozent gestiegen

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ach der neuesten Auswertung des Ausländerzentralregisters lebten am Jahresende 2015 rund 83.000 Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit in Sachsen-Anhalt, das waren ein Viertel bzw. 20.900 Personen mehr als im Jahr 2014. Der Anstieg ausländischer Personen könnte in Wirklichkeit noch höher ausfallen, weil davon ausgegangen werden muss, dass noch nicht alle im vergangenen Jahr zugewanderten Flüchtlinge von den Behörden erfasst wurden. Wie das Statistische Landesamt weiter mitteilte, kam von den Personen mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit jeder 6. aus Syrien, jeder 11. aus Polen, jeder 22. stammte aus der Russischen Föderation, Rumänien sowie Vietnam. Den prozentual stärksten Zuwachs innerhalb des letzten Jahres, der eine Vervierfachung des Bestandes gegenüber dem Berichtsjahr 2014 darstellte, verzeichneten Personen mit syrischer Staatsangehörigkeit (13.700) sowie Personen aus Afghanistan (2.240). Über die Hälfte der Ausländer (50,6 Prozent) stammten aus Europa, 37,7 Prozent aus Asien, 8,2 Prozent aus Afrika, 2,0 Prozent aus Amerika und 0,1 Prozent aus Australien/Ozeanien. Staatenlos waren 0,3 Prozent und bei 1,1 Prozent war die Herkunft ungeklärt. Von den 83.000 Ausländerinnen und Ausländern in Sachsen-Anhalt lebten etwa 56.400 seit mindestens einem Jahr in Deutschland, darunter hatten etwa 23.100 Personen eine mindestens zehnjährige Aufenthaltsdauer, rund 7.800 ausländische Mitbürger lebten seit mindestens 20 Jahren hier.

Mehr Berufstätige arbeiten außerhalb der Landesgrenzen

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m zweiten Quartal 2015 hatten 1.081,3 Tausend Erwerbstätige ihren Wohnort in SachsenAnhalt. Andererseits arbeiteten hier 1.000,1 Tausend Erwerbstätige. Damit hatte unser Land einen Auspendlerüberschuss von 81.200 Personen. Dabei stieg die Zahl der Auspendler über die Landesgrenze um 2,0 Prozent und die der Einpendler um 2,6 Prozent. Wie das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt mitteilte, sank im zweiten Quartal 2015 die Zahl der in Sachsen-Anhalt wohnenden Erwerbstätigen gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal um 6.900 Personen oder 0,6 Prozent und die der hier arbeitenden um 8.200 Personen oder 0,8 Prozent. Da mehr Erwerbstätige in SachsenAnhalt wohnten als arbeiteten, hat unser Land einen negativen Pendlersaldo, also einen Auspendlerüberschuss. Gegenüber dem zweiten Quartal 2014 nahm der negative Pendlersaldo von 79.900 auf 81.200 Personen zu. Dabei stieg die Zahl der Auspendler um rund 2.900 auf 148.500 Personen. Hauptziele der Auspendler waren mit fast einem Drittel Niedersachsen und knapp einem Viertel Sachsen, gefolgt von Thüringen. Der Anteil der Auspendler an den hier wohnenden Erwerbstätigen betrug 13,7 Prozent (2. Quartal 2014: 13,4 Prozent), das heißt, dass jeder siebente hier wohnende Erwerbstätige einen Arbeitsplatz außerhalb Sachsen-Anhalts hatte.


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er Mann mit dem berühmtesten Halbsatz der Geschichte ist gestorben, neunundachtzigjährig. Ein schönes Alter. Aber Jean-Claude Juncker hat Recht: Er wird fehlen. Europa wird er fehlen: Hans-Dietrich Genscher. Und? Haben Sie es auch wieder und wieder gesehen und gehört, den Jubel der 4.000 Wirtschaftsflüchtlinge in der Prager Botschaft, als Genscher seinen Halbsatz im Jubel nicht vollenden konnte? Es gab hier im Lande, also in der DDR, ohne Zweifel ein Defizit an Freiheit, an Gestaltungsmöglichkeiten. Es gab auch blindwütige Verfolgung derer, die wider den Stachel löckten, zu Deutsch: die das System stürzen wollten. Es gab freilich keine Bombardements, kein Artilleriefeuer, es gab keine aufeinander schießenden Gruppen hierzulande, kurz: Wer den Ausreiseantrag stellte, war bestenfalls ein Wirtschaftsflüchtling. Es ging auch um Freiheit? Um welche? Um Reisefreiheit oder um die Freiheit, die Verantwortung für sich selbst und die Gesellschaft. Hätte man da nicht hierbleiben müssen, um die Gesellschaft verändern zu können? Ich frage das nur, weil den syrischen Flüchtlingen von einigen entgegengehalten wird, dass sie gefälligst ihre Heimat verteidigen sollten. „Wir haben schließlich Deutschland auch aufgebaut und sind nicht weggegangen“ erklärte mir kürzlich ein 40jähriger Wirtschaftsflüchtling, der aus den alten Ländern hierherkam, um sich einen Betrieb aufzubauen. Für solche Flüchtlinge haben wir einen anderen Begriff: Investoren werden sie genannt. Ja. Als der gute Mann auf die Welt kam, war da Deutschland nicht schon aufgebaut? Aber sei’s drum. Damals wurde hier nicht mehr geschossen. Was nur bedingt stimmt, an der Grenze tat man das hin und wieder. „Oh, Sie kaufen Rotkohl? Da gibt es wohl Ente mit Klößen und Rotkraut zu Ostern?“ Die Verkäuferin des Supermarktes in Möckern, in dem ich einkaufen ging, fragte das einen Mittsechziger, der seine Feiertagseinkäufe absolvierte. „Ja“, sagte der laut, dass alle es hörten, „bei mir gibt es Ostern noch ein deutsches Essen! Noch können wir deutsch essen. Bald wird es vorbei sein mit diesem Deutschland. Deswegen essen wir deutsch zu Ostern.“ Wovor hat er Angst, fragte ich mich? Der Döner-Laden in Möckern funktioniert seit Jahren und wird von Deutschen aller Generationen frequentiert. Der Vietnamese in seinem Wagen vor Edeka macht seine Geschäfte. Das griechische Restaurant gegenüber ist abends voll. Die Syrer sind es. Ich hätte ihn gern beruhigt, aber er war schon auf dem Weg aus dem Laden, die deutschen Zutaten nach Hause zu schaffen, wahrscheinlich aus Angst heraus, dass ein Syrer ihm sein geliebtes deutsches Essen stiehlt. In Syrien, hätte ich

ihm gern erzählt, lebten Menschen unterschiedlicher Ethnien und verschiedenster Religionen friedlich nebeneinander. Bis zum Ausbruch dieses fremdgesteuerten Krieges, dessen Bezeichnung als Bürgerkrieg eine schamlose Lüge dafür ist, dass alle möglichen Staaten sich eingeladen fühlen, die Bevölkerung zu bombardieren. Das Land hatte eine vorbildliche Bildungslandschaft, ein staatliches Gesundheitswesen. Menschen kamen mit ihrem Leben zurecht, bis vor sieben Jahren eine nicht enden wollende Trockenzeit Ernten nahezu unmöglich machte. Die Leute zogen in die Städte, in der Hoffnung, hier Arbeit zu finden und Geld zu verdienen.

Ich bin ein langsamer Leser …

Ludwig Schumann

Rotkohl Als die ersten Proteste begannen, waren das sozial bestimmte Proteste. Die Menschen machten auf ihre Not aufmerksam. Das führte eine merkwürdige Allianz zusammen: Saudi-Arabien, die Türkei, Israel und die USA wiegten sich in der Erwartung eines schnellen Endes der ungeliebten, weil mit dem Iran verbündeten Assad-Regimes. Wen kann man dazu ins Feld schicken? In Afghanistan hatte die CIA die Strategie weiland entwickelt, dass religiöse Fanatiker die Familien russischer Offiziere wegbomben sollten, um deren Moral zu untergraben. (Ahnen Sie, wer für die Erstausbildung der Terroristen verantwortlich ist? Vom wem sie das gelernt haben?) Flugs bildeten sich in Syrien alle möglichen islamistischen Gruppierungen, um der Assad-Regierung Paroli zu bieten. Nun überlegen Sie mal mit: Angeblich wollen diese Gruppierungen, die sogenannte Opposition, Assad aus der Regierung jagen, um das Land zu befreien, um in Syrien Gutes zu tun. Welchen Rückhalt in der Bevölkerung soll eine Befreiungsbewegung haben, die völlig zersplittert in konkurrierende Gruppen ist, die als Preis der Befreiung eine völlige Zerstörung des Landes in Kauf nimmt? Möch-

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ten Sie von einer solchen Befreiungsbewegung befreit werden? „Unser Volk wird geschlachtet für die wirtschaftlichen Interessen der USA, Israels und der sunnitischen Mächte, um nichts anderes geht es“, sagte mir kürzlich ein Syrer, mit dem ich seit etlicher Zeit befreundet bin. Vor diesen Menschen muss man keine Angst haben. Sie sind gebildet, haben eine wundervolle Kultur, sind so gastfreundlich, wie man davon träumte, dass man solcher Gastfreundschaft auch unter Deutschen begegnete, sie sind für Gespräche offen und für Zuwendung dankbar. Wir werden dann ganz schnell merken. Aber vielleicht macht etwas anderes ängstlich? Viele dieser Menschen sind gläubig, nicht alle, aber viele. Unter ihnen sind Sunniten, Schiiten, Alawiten, assyrische Christen, die der ältesten Kirche der Welt angehören, Juden, Jesiden. Und die kommen in ein Land, in dem die Menschen meinen, gute Gründe zu haben, wissenschaftliche Erkenntnisse, dass Glaube ein Relikt vorwissenschaftlicher Jahrhunderte sei. Nun bekenne ich fröhlich, dass es mir noch nicht gelungen ist, meinen Glauben abzustreifen, auch wenn ich ihn nicht vor mir hertrage und andere damit ständig belästigen muss. Aber mir ist der Glaube anderer Menschen nicht unheimlich. Der Mann mit dem Rotkohl hat sicher längst seinen Glauben verloren. Es heißt, „die verstehen unsere Kultur nicht“, als ob wir ihre verstehen würden. Als unsere Vorfahren als Kreuzzügler ins Morgenland aufbrachen und diese muslimischen Hochkulturen überfielen, kamen für die Araber die Barbaren, schmutzige, sich kaum waschende, stinkende, des Lesens unkundige, ungebildete Leute, die alles zerschlugen, was sie nicht verstanden, mordeten, plünderten. Das war (und ist) unsere Art von Kulturtransfer. Der Mann mit dem Rotkohl hat Angst vor dem Fremden. Um was? Um seine Kultur? Ob er „seinen“ Goethe schon gelesen hat? Ob er weiß, dass das christliche Abendland nicht von der Pegida erfunden wurde und dass die, die den Begriff dort missbrauchen, nicht einmal ahnen, wovon sie da reden? Hier? Im Land, in dem die Menschen von den Kommunisten um ihren guten Glauben gebracht worden sind, was ihnen viel Kirchensteuern erspart hat! Im Land, in dem sich die Verteidiger des christlichen Abendlandes über läutende Glocken beschweren, weil die den Menschen um seinen wohlverdienten Schlaf bringen? Sie haben jetzt noch nicht den Satz vom langsamen Leser gelesen? Nein, habe ich nicht vergessen. Manchmal bin ich eben ein langsamer Hörer. Und lassen Sie sich auf keinen Fall die wunderbare Ente (vom Landwirt) mit Klößen und Rotkohl vermiesen. Das schmeckt, obwohl es ein deutsches Essen ist. Falls sie mehr Gewürze verwenden als Pfeffer und Salz.

Manche verstopfen Briefkästen, wir füttern Leser.


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ZEITREISE Breiter Weg 28

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ie seine unmittelbaren Nachbarn präsentiert sich auch das ehemalige Gebäude auf dem Breiten Weg 28 als „kleines Haus ganz groß“. Zerstört wurde es im Dreißigjährigen Krieg 1631. Erst Jahre später errichtete der Goldschmied J. A. Böttcher 1651 ein Haus und kaufte 1653 das Nachbargebäude dazu. 1685 erwarb ein weiterer Goldschmied das Objekt, der 1691 verstarb. 1693 wurde an den Handelsmann Nikolaus Wernicke verkauft. 1697 erwarb der Seiler Hieronymus David Teich das Haus und besaß es noch 1730. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war der Gold-und Silberarbeiter A. Du-

four Eigentümer, 1857 und 1870 der Juwelier Chevalier und 1884 der Juwelier Krieghoff. Dieser ließ das Vorderhaus umbauen und die Fassade neu gestalten. Nur 4,5 Meter teilte die Hausfront mit dem Breiten Weg. Ein enger Hof brachte Licht in die Etagen. 1914 besaß der Juwelier A. Hoepner das dreigeschossige, dreiachsige Wohn- und Geschäftshaus und spätestens ab 1921 seine Witwe Helga Hoepner. Zerstört durch Bomben im Zweiten Weltkrieg wurde die Ruine Ende August 1946 gesprengt. 1947 wurde die Firma Schreiber & Sundermann als Eigentümerin des Grundstücks angegeben.

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Der tückische Kenia-Konsens

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as Ergebnis der Landtagswahl zwingt die CDU in Sachsen-Anhalt in eine sogenannte Kenia-Koalition. Die Flaggenfarben Kenias schwarz-rot-grün beschreiben das politische Bündnis. Es scheint so, als wäre der Erfolg der AfD Ursache für die tückische Vereinigng. Doch das ist nur eine oberflächliche Erklärung. Während der Koalitionsgespräche wurde bereits deutlich, dass vor allem die Pole der Christemokraten und der Grünen eine Menge gegensätzlicher Energie besitzen. Die SPD steckt nach ihrem Wahldebakel in einer tiefen Existenzkrise. Sich als selbstbewusster Teil in die Regierung des Landes einzubringen überdeckt nur eine andauernde Orientierungslosigkeit innerhalb der Sozialdemokratie. Die Frage lautet: Wie lassen sich die veränderten politischen Gewichte erklären? Viele Jahrzehnte begriff sich die CDU als ruhende und solide Mitte, während sich links von ihr eine Neuorientierung vollzog. Die aus der SED hervorgegangene PDS und heutige Linkspartei musste sich, um dauerhaft wählbar als auch um das Etikett Diktaturrepräsentanten los zu werden, sozialdemokratisieren und sogar ein wenig bürgerlicher zeigen. Prinzipiell könnte man sagen, dass auf diese Weise in den vergangenen 25 Jahren in Deutschland ein gemäßigtes linkes Übergewicht entstand. Die SPD rückte auch deshalb beginnend mit Gerhard Schröder näher an die Mitte. Grüne, Linke und SPD – auch wenn sie im Bundestag nie gemeinsam eine parlamentarische Mehrheit besaßen, hatten aber auch maßgeblich über den Bundes-

Für uns die schönste „Pilsette“ der Welt!

rat Einfluss. Hier konnte man blockieren, ausbremsen oder Gesetzesinitiativen einbringen. Die Folge: Die CDU hat in immer mehr Bereichen Schnittmengen mit der SPD entwickelt. Vielleicht ließe sich sagen, dass sich beide Volksparteien dabei mehr und mehr bürgerlich links-liberal bewegten. Diese langjährige politische Substanz ist einer der Gründe, warum jetzt im rechten Spektrum Antwort- und Handlungsräume entstanden sind. Viele Fragen zur gesellschaftlichen Entwicklung lassen sich nicht einfach mit Begriffen wie Fortschritt oder Zukunftsfähigkeit beantworten. Allerdings wird das häufig getan. Ein friedliches, grenzenloses Europa als logische Konsequenz des verheerenden 2. Weltkriegs muss als wünschenswerte Idee angesehen werden. Das Nationalstaatsbewusstsein hat sich darunter jedoch lange nicht aufgelöst. Genau aus dieser Quelle kommt heute der europäische Gegentrend, weil die Europabauer der dynamischen Weltentwicklung keine schlüssigen Visionen entgegensetzen können. Die SPD hat sich im Getriebe einer gewissermaßen sozialdemkratisierten CDU und einem klar links positionierten Flügel, repräsentiert durch Grüne und Linke konzeptionell aufgerieben bzw. schleifen lassen. Diese sehr verallgemeinernde größere Betrachtung hat durchaus etwas mit dem kleinen Sachsen-Anhalt zu tun, nämlich als Ansatz für die Verschiebung der politischen Gewichte. In der CDU-Vorstellung übers Farbenspektrum spielen Bündnisse mit Linken und AfD keine Rolle. Also muss sich die Partei die Kenia-Zwangsjacke an-

ziehen. Nach außen verkauft man die Variante als Koalition der Vernunft. Wer vernünftig ist, prognostiziert schon heute, dass sich der zuvor beschriebene Prozess links-liberaler Richtlinien fortsetzen wird. Der Spielraum nach rechts, in Richtung wertkonservativem Rückzug und Besinnung auf traditionelle Orientierungen wird dadurch eben nicht kleiner werden. Vermutlich sogar größer. Die Kenia-Koalition kann ergo zu einem Geschwür an der eigenen CDU-Substanz werden, vorausgesetzt sie hält über die gesamte Wahlperiode. Die SPD wird sich dabei möglicherweise weiter pulverisieren. Die Linken mögen sich wieder konsequenter in ihrem Graben verschanzen. Die Grünen igeln sich wahrscheinlich intellektuell-konservativ tiefer in der Umweltnische ein. Wegen der Wahlergebnisse ist man sogar bereit, den Tugendpfad des Sparens zu verlassen und einige wenige Vorzeichen der vergangenen vier Jahre könnten sich umkehren. Es herrscht der Eindruck, als kümmere man sich um die Baustellen im Land: Kommunalfinanzen, Schulen und Hochschulen, Polizei und Wirtschaftsinvestitionen könnten neu geordnet werden. Ob jedoch die schmalen Korridore sachsen-anhaltischer Gestaltungsmöglichkeiten ausreichend Durchlass bieten, um dem Land einen neuen Puls zu schenken, muss als höchst fraglich angesehen werden. Die Kenia-Farben signalisieren eher die Fortsetzung des bisherigen politischen Konsens, statt einen wirklichen Aufbruch. Thomas Wischnewski

Philosophischer Spaziergang Mit Wissenschaftlern über Zeitfragen nachdenken und diskutieren.

Kunstmuseum Magdeburg Kloster Unser Lieben Frauen www.sudenburger-brauhaus.de

Themen & Termine 29. Mai 2016, 11 Uhr Bin ich für mein Gehirn verantwortlich? Ich-Fragen und Identitätsbildung. Prof. Dr. Gerald Wolf 31. Juli 2016, 11 Uhr Kreativität – naturgegeben oder erlernt? Referent wird noch bekanntgegeben ca. 30 Teilnehmerplätze nach telefonischer Voranmeldung: Telefon: 0391/79296750 Teilnahmegebühr 3,00 Euro

Die Veranstaltungsreihe „Philosophischer Spaziergang“ bietet einen Austausch über interessante Sinnfragen des Lebens zwischen angesehenen Wissenschaftlern und interessierten Besuchern. Hier findet keine reine Vortragsart statt, sondern ein offenes Gespräch, bei dem wechselseitig Fragen und Antworten bzw. Hypothesen, Thesen und Theoreme diskutiert werden können.


2016 | 2. Ausgabe April

KULTUR KOMPAKT

Festungs-Kommandant ernennt Nachfolger

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on Beginn an sorgt er für preußisch-gute Unterhaltung in der historischen Festungsanlage am Hohepfortewall: Der Festungskommandant, alias Peter Kajak, nahm seine Stellung bei den ersten Festungstagen ein. Seitdem ist er immer für eine Überraschung gut und mit der Zeit vielen Besuchern ans Herz gewachsen, den Mitarbeitern der Kulturfestung sowieso. Die Balance zwischen Spaß und Wahrheit machen seine Berichte so wunderbar. Allmonatlich gibt er außerdem bisher in MAGDEBURG KOMPAKT die Marschrichtung vor, in eigener Kolumne. Jetzt begibt sich der langjährige Festungskommandant in den wohlverdienten Ruhestand. Mit Ehrenbezeugungen wurde er dieser Tage zu seinem abschließenden Rundgang durch die langjährige Wirkungsstätte empfangen. Insbesondere

von Kommandant Dube, dem er seinen neuen Marschbefehl übergab – und die Festungskommandantur. Vor Amtsantritt ist Dube allerdings noch einmal bei der Festungs-Ver-Führung zu erleben, am 4.5., mit dem singenden Rekruten Aderhold. Den ersten offiziellen Auftritt wird der neue Militärchef bei den diesjährigen Festungstagen haben, am 7. und 8. Mai im Ravelin 2. Der Kommandant a. D. wird „inkognito“ weiterhin in Magdeburg zu treffen sein, u.a. beim Seniorenstudium an der Uni, wenn es um preußische Geschichte geht. Also: Abmarsch allerseits! Auf dem Foto: Tom Dube (r.) begrüßt mit Ehrenbezeugung den langjährigen Festungskommandanten Peter Kajak, der ihm den Festungsschlüssel und damit das künftige Kommando übergibt.

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■ Kompakt Freie Sprache der Seele

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usik als Sprache der Seele kennzeichnet die Reihe „Freie Klänge“ in der Festung Mark. Internationale Gäste treten in den Gewölben auf, mit Jazz, Blues, Klezmer, Weltmusik. Im Mai wird Trio „Tango Transit“ zu erleben sein, mit Akkordeon, Bass und Schlagzeug. Die Art, nach der hier Energie und Ausdruckskraft des klassischen Tangos mit modernem Sound verschmilzt, sucht hierzulande ihresgleichen: Elemente aus der Cajun-Musik Louisianas mischen sich mit der Rohheit des Balkans, französische Musette trifft auf orientalische Klänge. Freie Klänge: Sonntag, 8. Mai, 18.15 Uhr

Manege im Zeichen der Blüte

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er Feiertag Christi Himmelfahrt wird in der Festung zum Familientag. Manege frei für eine bunte Mischung aus Fantasievollem, Artistischem und Familienprogramm, verbunden mit einem Blütenfest! Ab 13 Uhr gibt es Artistenschule im Zirkuszelt, Spieleparcours, Blütenbasteleien und Mitmachkonzert. Blütenfest: Donnerstag, 5. Mai, ab 13 Uhr

Herrliche Ver-Führung

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ie nächste Festungs-Ver-Führung ist den Männern des Landes gewidmet: Passend zum „Herrentag“ gestaltet sich der historisch-kulinarische Rundgang durch die Festung Mark. Den alten Glanz der ehemaligen preußischen Anlage präsentiert Rekrut Aderhold auf witzig interessante Weise, gespickt mit vielen kleinen Anekdötchen. Los geht’s mit einem stärkenden Begrüßungstrunk, dann werden Räume, Gänge und mittelalterliche Stadtmauer erkundet. Die Führung endet im „Kaminzimmer“ mit einem zünftigen Gelage. (Kartenverkauf exklusiv in der Festung) Festungs-Ver-Führung: Mi., 4. Mai,18.30 Uhr

Neue Parkflächen

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er künftig die Festung Mark besucht, kann einen neuen Parkplatz nutzen: Neben der Festungsanlage in der Hohepfortestraße stehen ab sofort 138 Stellplätze zur Verfügung. Die Landeshauptstadt investierte für den Bau 553.000 Euro. Montags bis freitags von 6 bis 18 Uhr kostet die Nutzung 0,50 Euro pro angefangene Stunde; außerhalb dieser Zeit 0,30 Euro pro Stunde. Tageshöchstsatz: vier Euro. Die asphaltierte Parkfläche hat eine optische Besonderheit: Eine rote Kennzeichnung markiert die Umrisse des 1945 im zweiten Weltkrieg zerstörten Ostflügels der Festungsanlage.

Die Kulturfestung Mark ...

Foto: Peter Gercke

... befindet sich zwischen Hohepfortewall und Jakobstraße; zu erreichen unter Telefon: (0391) 662 36 33, Fax: (0391) 662 36 34, E-Mail: mail@festungmark.com Internet: www.festungmark.com


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KULTUR KOMPAKT

2. Ausgabe April | 2016

„M“ wie Maßstab für großes Figurentheater

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er deutsche Filmemacher Fritz Lang schuf 1931 mit einem der ersten Tonfilmproduktionen „M – eine Stadt sucht einen Mörder“ einen Klassiker. Noch heute wird der Streifen auf Platz 6 unter den 100 besten Filmen aller Zeiten geführt. Nach Motiven des Films zeigte das Puppentheater Magdeburg am 2. April die Uraufführung eines Stücks unter dem gleichnamigen Titel. Roscha A. Säidow, eine 30-jährige Berlinerin, die 2011 für die Inszenierung „Helden“ beim Theatertreffen der Schauspielschulen in Hamburg bereits mit dem renommierten Vontobel-Preis ausgezeichnet wurde, erarbeitete die Konzeption für die Magdeburger Produktion und führte Regie. Sieben Spieler agieren während der knapp 140-minütigen Aufführung. So weit die Fakten. Wie der dramatische Stoff über die fieberhafte Suche nach einem Kindermörder mit einem regelrechten Figuren-Mosaik in Szene gesetzt wurde, verdient das Prädikat Großes Theater. Die Produktion ist szenisch nah an der Filmvorlage. Eine Adaption der vielseitigen Schauplätze des Kinostreifens auf den kleinen Raum der Puppenbühne zu bringen, ist den Theatermachern grandios gelungen. Die Akteure (Claudia Luise Bose, Anna Wiesemeier, Freda Winter, Richard Barborka, Florian Kräuter, Lennart Morgenstern und Leonard Schubert) meistern in der Inszenierung unterschiedlichste Charaktere, wobei jeder Haupt- als auch Nebenrolle sein kann. Von einem Augenblick zum nächsten hauchen die Darsteller einer neuen Figur Leben ein. Sie können das Spiel mühelos in Spannungsbögen von tumultartigen Massenaufläufen in die tragende Tragik eines Solos oder Duetts überführen. Die offene Balken-

konstruktion des Bühnenbildes (Julia Plickat) kann Arbeiterkietz, Polizeirevier, Heimstatt von Verbrechern und Rotlichtmilieu sein. Viel Volk versammelt sich als Stabpuppen und krakeelt über die neusten Gerüchte aus der Presse. Eine Kaukautzky-Spielfigur ist Ermittlungsführer, Kommissar Lohmann. Ob Marionetten, Schattenfiguren, Masken oder animierte Objekte – das Ensemble nutzt jede denkbare Figurenform, um dem Publikum immer wieder andere charakterliche Facetten zu präsentieren. Dabei agieren die Spieler auch als Live-Musiker mit Piano, Bass, Gitarre und Saxofon. Sie erzeugen jeden Ton im Stück mit ihren Instrumenten. In der Unterwelt-Szene schlüpfen Darstellerinnen in Männerrollen und Darsteller spielen Prostituierte. Figurenspieler, Schauspieler, Sänger, Musiker – jede künstlerische Ausdrucksform ist im Stück miteinander verwoben und erzeugt im Auge des Zuschauers ein regelrechtes Spektakel. So schlagartig die Stimmung während der Vorstellung zu Dramatik anschwellen kann, so kippt sie im nächsten Moment in Komik. Ein künstlich erzeugter „Sturm“ weht wie vergehende Zeit eine Szene fort, gibt den Spielern Möglichkeiten zum Figuren- und Requisitenwechsel und schafft Platz für das weitere Geschehen. Das Figurenspiel ist nicht die einzige meisterlich gelungene Seite der Inszenierung. Roscha A. Säidow hat den klassischen Filmstoff mit seiner gesellschaftlichen Auseinandersetzung über Kinderschänder eine höchst zeitgemäße Note verliehen. Eine Schrekkensnachricht kann eine ganze Stadt in Aufregung und regelrechte Hysterie versetzen. Gegenseitige Verdächtigungen, Schuldzuweisungen und Sühnesehnsucht sind hier ganz dicht beieinander. Der Text des Stückes schafft Anspielungen an aktuelle Angst-

aufwallungen. Der Innenminister insistiert bei der Polizei zügige Ermittlungserfolge, weil seine Umfrageergebnisse im Keller sind. Ein lästiger Reporter hält jedem das Mikrofon vor die Nase und stellt tendenziöse Fragen. Das Kartell der Unterwelt organisiert eine eigene Suche nach dem Mörder, um sich der Dauerbeschattung der Polizei zu entziehen. Bürgerwehren sollen für Sicherheit sorgen. Und fast endet die Geschichte in Selbstjustiz und einem Tribunal von Kriminellen über den Triebtäter. Wie soll eine Gesellschaft mit solch Geächteten umgehen? Wie unterschiedlich die Bewertung über die abartige Zwangsnatur menschlichen Seins sein kann und was dies über die richtenden Beteiligten aussagt, wurde auf der Magdeburger Bühne sichtbar. Die Inszenierung erinnert an vielen Stellen an Brechtsches Theater. Sie zeigt eine künstlerische Qualität, die einen Vergleich mit namhaften Deutschen Bühnen nicht scheuen muss. Arbeiten am Berliner Maxim-Gorki-Theater oder am Schauspiel Frankfurt haben Säidow offensichtlich geprägt. Der Regisseurin ist in Magdeburg ein Meisterwerk des Figurentheaters gelungen, das vor allem deshalb im Ergebnis strahlt, weil das gesamte Ensemble von den Spielern, über die Dramaturgie von Katrin Gellrich sowie dem Einfallsreichtum der Puppen aus den Ideen einer Magdalena Roth zu einem Gesamtwerk verschmelzen konnten. Das junge Ensemble der Magdeburger Produktion könnte ein Garant für die Zukunft eines großartigen Figurentheaters sein. Mit der abgelieferten Leistung in „M – eine Stadt sucht einen Mörder“ hat die Truppe einen Maßstab gesetzt, den zu übertreffen eine schwere Herausforderung ist. Thomas Wischnewski


KULTUR KOMPAKT

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■ Ines Bücherwelt

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Irrwitz aus der Eistruhe

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agdeburg im Winter 1991. Annja Kobes Großmutter liegt im Sterben. Annjas Vater, der sich um seine Mutter kümmern sollte, ist verschwunden. Sie findet ihn schließlich tiefgefroren in seiner Wohnung. Die Kühltruhe, in der er liegt, ist nicht an das Stromnetz angeschlossen. Annja begibt sich auf die Suche nach den Hintergründen für diesen wissenschaftlich nicht zu erklärenden Gefriervorgang. Sie stößt dabei auf allerlei irrwitzige Geschichten. Die Affären des Großvaters, die tödliche Republikflucht des Onkels, die Scheidung der Eltern lassen sie tief in die Geschichte der eigenen

Familie geraten, von der am Ende nur eine alte leere Kühltruhe zurückbleibt. Annja Kobe wird von der Polizei zur internationalen Fahndung ausgeschrieben … Mit Witz und Beobachtungsgabe hat die gebürtige Magdeburgerin Annett Gröschner ihre biografischen Erfahrungen als Mitglied einer Familie von Gefrierforschern und Kühlanlagenkonstrukteuren zu Metaphern für das Leben in deutschen Landen vor und nach 1989 verdichtet. Moskauer Eis: 16. April & 6. Mai, jeweils 19.30 Uhr, Schauspielhaus, Studio

Britischer Humor

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hefbankerin Liz und ihre vierköpfige Abteilung haben sich, samt Psychologin und Köchin, zum Teambuilding in die ländliche Abgeschiedenheit der Schottischen Highlands zurückgezogen. Ein verrückter Pfau, das rustikale Ambiente und ein spontaner Wintereinbruch sorgen dafür, dass das Wochenende ganz anders verläuft als geplant. So viel Natur sind die Banker nicht gewohnt. Britischer Humor vom Feinsten. Isabel Bogdan: „Der Pfau“ (ISBN 978-3-462-04800-1, Kiepenheuer & Witsch, 18,99 Euro)

Erstaunliche Gaben

Susi Wirth (vorn) und Marie Ulbricht. Foto: Nilz Böhme

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aria, Findelkind aus Burgund, und Clara, Waise aus einem Dorf in den Abruzzen, besitzen außergewöhnliche Gaben. Maria fühlt sich der Natur verbunden und versteht die Sprache der Tiere. Clara spielt wunderbar Klavier, ohne es vorher gelernt zu haben. Elfen bewirken, dass die Mädchen sich kennenlernen. Auf beiden ruht die Hoffnung, eine aus den Fugen geratene Welt wieder versöhnen zu können. Denn eine böse Macht rüstet sich und es droht Krieg. Gabriela Zehnder: „Das Land der Elfen“ (ISBN 978-3-423-28074-7, dtv, 22,90 Euro)

Bartel und Gand Olvenstedter Straße 11 - 39108 Magdeburg Telefon/Fax: (0391) 7 32 86 61 Online-Shop/E-Mail: www.bartel-und-gand.de buch.gand@t-online.de Öffnungszeiten: Mo - Fr: 9 - 18 Uhr, Sa: 9 -12 Uhr

Film verrückt

Tipps von Lars Johansen

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egelmäßig möchte ich in dieser Rubrik Filme oder Serien empfehlen, die Sie im Kino oder auf dem Bildschirm zuhause einmal anschauen sollten. Dabei möchte ich Ihren Blick auf eher Ungewöhnliches lenken. Die erste BluRay-Neuerscheinung, die ich vorstellen möchte ist ein wunderbarer alter Schwarzweißhorror aus den 50er Jahren. „Der Fluch des Dämonen“ trifft alle Ungläubigen, die von einem Schwarzmagier heimlich einen runenbedeckten Zettel zugesteckt bekommen. Diese setzen den Dämon frei, der die unschuldigen Opfer zu Tode hetzt. Das klingt nicht so gut, wie es tatsächlich ist. Denn schon mit wenigen Mitteln gelingt es Meisterregisseur Jacques Tourneur, eine Atmosphäre des Übernatürlichen aufzubauen. Selbst wenn man den Dämon sieht, dessen Bilder wohl auf Wunsch der Produzenten nachträglich in den Film hineingeschnitten wurden, wirkt der Schrecken nach. „Die Braut des Grauens“ ist dagegen neueren Datums, spielt aber im viktorianischen England und versetzt „Sherlock“ zum ersten Mal in die Ver-

gangenheit, die ja eigentlich seine Gegenwart ist. Da war es der BBC hervorragend gelungen, den klassischen Detektiv in eine aktuelle Figur zu verwandeln, und dann ermittelt er doch wieder im London des 19. Jahrhunderts. Aber natürlich ist es nur ein drogengeschwängerter Alptraum, der Holmes und Watson dort auftauchen lässt. Trotzdem macht Benedict Cumberbatch auch im Tweed eine ausgezeichnete Figur. Es geht um eine junge Frau, die nach ihrem Tod weiterhin Männer ermordet. Oder ist es tatsächlich ein Geist? Wer es zu Ostern im Fernsehen versäumt hat, kann die Lösung jetzt im Heimkino erfahren. Oder man geht ins richtige Kino. Zum Beispiel in den Moritzhof, wo das Mitternachtskino wieder eine Trashperle des feministischen amerikanischen Exploitationkinos der späten 60er Jahre bereit hält. Am 26. April wird „The Amazing Transplant“ von Doris Wishman gezeigt. Es geht um ein transplantiertes männliches Genital, dessen neuer Träger zum Mörder wird. Der Film lief sogar mal in Deutschland unter dem Titel „Sinnliche Lippen“ im Kino. Hier gibt es das amerikanische Original.


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LITERATUR KOMPAKT

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Risse im Gesicht Der Weltraum wird erobert. Die Mauer wird gebaut. Magdeburg ist immer noch vom Krieg gezeichnet. Hier wächst Marion Gabriel in den sechziger und siebziger Jahren in einem Haushalt auf, in dem die Männer fehlen. Fasziniert lauscht sie Erzählungen über den Großvater, dessen Schicksal wie ein Schatten über der Familie liegt. Spät erst erfährt Marion, wie der Großvater in der Nachkriegszeit verschwand und warum sie darüber schweigen muss. Dennoch geht sie seinen Spuren nach. So erfährt sie allmählich immer mehr vom Schicksal unzähliger Menschen, die 1945 von den sowjetischen Besatzungstruppen verschleppt wurden. – Eine Leseprobe

Marion erzählt ihre Kindheit an Großmutters Hand

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ie Chaussee hat ein neues Gesicht, seit ich fortgezogen bin. Aus dem Eckladen über der Freitreppe strömt kein Kuchenduft mehr über die Kreuzung bis zu den Gärten. Als ich Kind war, durfte ich mir sonnabends ein Stück Baumkuchen holen, wie es ihn nur bei Bäcker Mallon gab. Jetzt lese ich über dem Eingang das grelle Schild: Videothek. Unser Vorgarten mit den drei Fliederbäumen ist ebenfalls verschwunden. Jedes Jahr schenkten sie meiner Mutter einen Geburtstagsstrauß. Auch die Blautanne gibt es nicht mehr, die Großmutter in die Mitte des Gartens pflanzte. Der Block im Bauhausstil leuchtet hellgelb. Ich kenne ihn mit grauem Putz und roten Balkons. Die Balkons wurden zu Küchen umgebaut. Von den Bäumen, die den Straßenrand säumten, ist nur der alte Ahorn geblieben. Auf dem Schirm der Schreibtischlampe sang der Kanarienvogel. Ich lag auf der Chaiselongue mit dem Kopf auf der Schlummerrolle und hörte Großmutter in der Kochnische hantieren. Der Ahornbaum warf seinen Schatten auf meine Decke. Das Geräusch der Autos durchzog meinen Halbschlaf, in dem Großmutters Schritt den Takt angab. Mein Leben begann mit ihr. Ich wackelte mit meiner Puppe vor der Haustür auf und ab. Großmutters gelbe Augen bewachten jeden meiner unsicheren Schritte. Zwischen den Pappseiten eines schwarzen Fotoalbums mit goldbeschlagenen Ecken finde ich das erste Foto von ihr. Hundert Jahre alt. Auf dem Bild war sie zwei Jahre, trug ein langes Kleid, hatte kurzes Haar und Stupsnase. Auf dem nächsten Foto ist sie neun in einem dunklen Kleid bis zu den Knöcheln. Schon als Kind hatte sie die hohe Stirn. Auf dem letzten Bild ist sie fünfzehn. Der lange Mantel gibt ihr Eleganz. Als Jugendliche sieht Großmutter milder aus als auf dem Kinderbild, doch nimmt ihr das Lächeln nicht den Ernst. Ich kannte sie mit weißen Locken, die im Nacken ein Büschel schwarzer Haare deckten, ein Rest, der sich von der Zeit nicht unterkriegen ließ. Der Nachlaß meiner Großmutter besteht aus einem Stück Schneiderkreide, Nähmaschinen-nadeln und Nähseide. Ich werde die Kreide und die Nadeln nie brauchen, aber ich kann sie nicht wegwerfen.

Mit elf Jahren setzte sie sich an die Nähmaschine ihrer Mutter, schuf aus Stoffresten und Phantasie die Kleider ihrer einzigen Puppe. Später lernte sie in einem Caféhaus Serviererin. Bald war sie es leid, jeden Morgen der Frau des Konsistorialrates die Tasse heißer Schokolade zu halten. Großmutter brauchte eine Nähmaschine. Bei Brandis & Schnurbusch nähte sie Anzüge und Mäntel, bis Großvater ihr die Nadel aus der Hand nahm … *** Juri Gagarin sah die Erde durch das Weltall reisen. Meine Großmutter, Else Hilmer, ließ keinne Nachricht über die Raumfahrt aus. Einige Monate später teilten Maurer aus der ganzen Republik Berlin. Während dieser Ereignisse wuchs ich im Bauch meiner Mutter. Lieselotte hieß sie. Großmutter nannte sie Lotti. Vater, Kollegen und Freunde redeten sie mit

Lilo an. Ich konnte nicht ahnen, dass ich ihr ungelegen kam, von meinem Vater gar nicht erst zu reden. Großmutter hatte sich auf ein Rentnerdasein eingestellt, als ich ihr in den Schoß gelegt wurde. Bis ich meinen Vater das erste Mal sah, sollten Jahre vergehen. Wie ungelegen ich kam, erfuhr ich erst später. Nach zwanzig Wochen setzte sich Mutter wieder hinter die Schreibmaschine im Backsteingebäude an der Chaussee. Wenn sie nach Hause kam, schlief sie auf der Chaiselongue ein. Abends sang sie mich in den Schlaf. Sängerin wäre sie lieber geworden als Stenotypistin. Ihre Gesangslehrerin meinte, sie könnte im Theaterchor singen. Zur Solistin würde ihr Talent nicht reichen. Sie aber wollte entweder als Kammersängerin oder gar nicht zum Theater. Es nützten ihr auch die braunen Locken nichts, die ihre breite Stirn vorteilhafter erscheinen ließen und sich auf die Schultern legten, diese großen Augen von


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hellem Braun in einem hellblauen Augapfel, die kleine Nase sowie ihre Lippen, die an eine Möwe im Flug erinnerten. Sonntags gehörte ich ihr bei den Ausflügen, während Großmutter kochte. Einmal fuhr Mutter mich im Sportwagen zum Spielplatz. Sie stellte den Wagen ab und führte mich zum Kletterturm aus gelben Stangen und Metallringen, die sich nach oben verjüngten. Sie setzte mich auf den untersten Ring und half mir auf den nächsten. Plötzlich schwebte ich. Dann lag ich auf dem Rücken. Sie packte mich in den Wagen und rannte den Hang hinauf zur Villa der Ärztin. Bald brauchte ich keinen Wagen mehr und wuchs auf an Großmutters Hand. Eines Tages ging sie mit mir zu Reiskes Haus. Es war ein großes Haus. Im Garten blühten die Rosen. Auf dem Hof lief eine Ziege umher, die ich ansah, solange wir in einer Schlange auf der Freitreppe standen. Großmutter schob mich durch die Tür in einen Raum voller Menschen. Vorn stand ein Mann, der etwas rief und mit dem Hammer auf den Tisch schlug. Später erzählte sie mir: „Gern hätte ich den Globus gehabt, aber das Sofa und die Stühle brauchten wir dringender. Auf dem Ecksofa hat der Margarinefabrikant gesessen. Der hat sich mit seiner Familie nach drüben abgesetzt.“ „Oma, was ist drüben?“ „Das hat mit dem Krieg zu tun. Danach haben sie unser Land aufgeteilt wie eine Torte. Drüben ist, wo wir nie mehr hinkommen.“ Damit hatte sie ein Tal hinter sieben Bergen aufgetan, einen Rätselort, ein Zauberland. Mit der Couchgarnitur, von der das Sofa, zwei Stühle mit geschnitzten Lehnen und ein Sessel übrig waren, richtete sie die gute Stube ein. Für mich hatte sie kein Zimmer vorgesehen. ***

Russisch

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s war der erste Sonnabend im neuen Schuljahr. Ich kam von der Russischstunde nach Hause. Mutter putzte die Haustürscheibe. Schon auf der Straße rief ich ihr zu: "Mui gawarim paruski." Sie warf den Lappen in den Eimer. Ich zog mich in das kleine Zimmer zurück. Es war nicht mein Zimmer, aber mein Zufluchtsort. Mutter stellte den Eimer ins Bad und knallte die Tür. Dann setzte sie sich in den Sessel. „Dass du Russisch lernen musst…“ Sie machte eine Pause. „Am liebsten würden sie sehen, dass wir nur Russisch sprechen.“ So aufgewühlt hatte ich sie noch nie gesehen. Ihr Hals hatte rote Flecke. „Dass du dich darüber noch freust.“ Ich kauerte mich in die Sofaecke. Dann erzählte sie: Ein paar Tage nachdem der Russe bei uns geklopft hatte, fuhr ein Lautsprecherwagen über die Chaussee und wiederholte ständig den Befehl des russischen Kommandanten. Die Bevölkerung im Ostteil der Stadt sollte sich beim Bürgermeister in der Seestraße registrieren lassen und Lebensmittelkarten abholen. Die russische Kommandantur hatte einen deutschen Bürgermeister eingesetzt. Was von dem kam, kam eigentlich von den Russen. Wenn sie uns keine Lebensmittelkarten versprochen hätten, wären wir nicht hingegangen. Das war am 10. Mai. Dieses Datum werde ich nie vergessen, genauso wie ich den 17. April nie vergesse.

LITERATUR KOMPAKT

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Unterträgliches Schweigen

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Meine Eltern und ich gingen nach dem Frühstück geradewegs nach Cracau. Als wir um die Ecke bei den Pfeifferschen Stiftungen bogen, sahen wir schon den russischen Posten und dahinter mitten auf der Fahrbahn eine Ansammlung von Menschen. Der Posten mit dem Roten Stern an der Mütze rief meinen Vater an: „Mann stehen bleiben.“ Er bedeutete meinem Vater, sich hinter ihm einzureihen. Mit aufgepflanztem Bajonett stand der Soldat vor uns. Vater zögerte. „Mann hierbleiben, Frau weitergehen.“ Großmutter erschien in der Tür. Eine weiße Locke hing auf ihrer Stirn. Sie unterbrach meine Mutter: „Ich erinnere mich noch genau an den Posten. Er hatte Schlitzaugen und einen braunen Teint, ein rundes Gesicht und Wangenhöhlen. Ich sagte: 'Mein Mann kein Nazi.‘ Da machte er eine wegwerfende Handbewegung: ,I, alle Nazi.’ ,Frau weitergehen‘, forderte der Posten. ,Mir wird schon nichts passieren’, rief Ferdinand über die Straße. In den Knien spürte ich das große Zittern und unternahm einen letzten Versuch: ,Mann war nicht im Krieg.’ ,Wenn Frau nicht weitergehen, dann Frau auch hierbleiben.’ Ferdinand sagte: ,Geht man, ich werde schon wiederkommen.’ Großmutters Mund schloss sich zum Strich. Allmählich wurde der Raum zu klein für das Schweigen.

eden ist Silber, Schweigen ist Gold. Die alte Spruchweisheit erhebt die Schweigsamkeit ins beste Licht. Zurückhaltung kann geboten sein. Verletzungen gilt es zu vermeiden. Aber Schweigen ist eben nicht immer Gold, vor allem dann nicht, wenn es verordnet wird, ideologisch, politisch oder im vorauseilenden Gehorsam. Schweigen ist die Antwort, die man nicht geben will. Es hält Menschen im Wartestand, im Ungewissen, und solche Zustände führen unweigerlich in eine Unterträglichkeit des Seins. Renate Sattler kennt das Schweigen aus der eigenen Familiengeschichte. Über den Großvater und sein plötzliches Verschwinden hatte sich Schweigen gelegt, angeordnetes und selbstauferlegtes. In „Risse im Gesicht“ erzählt sie das Geheimnis ihrer Familie zugleich stellvertretend für viele andere. Marion erzählt von ihrer Kindheit und Jugend in den sechziger und siebziger Jahren. Mit sechzehn beginnt sie zu schreiben und wird zum Bezirkspoetenseminar delegiert. Dort wird ihr der Zirkel “Schreibender Studenten” an der damaligen Technischen Hochschule Magdeburg empfohlen. Dort liest sie ein Gedicht über das Grab des Großvaters. Durch das Verhalten der Poeten und des Zirkelleiters wird ihr deutlich, dass sie ein Tabu gebrochen hat und eine Veröffentlichung nicht einmal in der begrenzten Reichweite des “Lesebogens” der Zirkelmitglieder möglich ist. Ein zweiter Versuch, das Schweigen zu brechen, scheitert beim Zentralen Poetenseminar. Das Kriegsende. Das Kriegsende bleibt der Drehund Angelpunkt, die Familiengeschichte spannt sich generationenübergreifend jedoch über annähernd einhundert Jahre von den 1920er Jahren bis in die Gegenwart. Rund zehn Jahre hat sich Renate Sattler ausgehend von ihrem Großvater mit dem Schicksal von Männern auseinandergesetzt, die kurz nach Ende willkürlich von den sowjetischen Behörden verschleppt wurden. In Archiven gab es kaum Antworten. Deshalb ist sie den Zeitzeugen dankbar, die nach Zeitungsaufrufen mit ihr sprachen, als Betroffene oder als Angehörige. Auf diese Weise gelingt es Renate Sattler, die Zusammenarbeit zwischen der sowjetischen Kommandantur und den provisorischen Verwaltungen in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) sowie die Bedingungen im Lager Fürstenwalde offen zu legen, wohin auch ihr Großvater kam.

Buchpremiere mit Renate Sattler

Renate Sattler

1961 in Magdeburg geboren, studierte Renate Sattler Angewandte Kulturwissenschaft. Sie war als kulturpolitische Mitarbeiterin sowie als Koordinatorin für entwicklungspolitische Bildung tätig. Seit 2007 ist sie freiberufliche Autorin und seit 2011 Vorsitzende des Verbandes deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller – Landesverband Sachsen-Anhalt.

Risse im Gesicht Verlag Edition AV 211 Seiten Preis: 16,00 € ISBN: 978-3-86841-157-7

Am Donnerstag, 14. April, lädt Renate Sattler um 19.30 Uhr zur Premiere ihres autobiographischen Romans „Risse im Gesicht“ in die Stadtbibliothek Magdeburg ein. Der Eintritt ist frei.


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SPORT KOMPAKT

2. Ausgabe April | 2016

Im Pokal will SCMCoach Bennet Wiegert seinem Team die Erfolgsrichtung zeigen. Foto: Peter Gercke

Der Monat der Wahrheit Im April kann HandballBundesligist SC Magdeburg in einer eher verkorksten Saison einiges zum Guten wenden. In zwei Pokalwettbewerben sind die Grün-Roten noch vertreten. Von Rudi Bartlitz

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ir schreiben den 1. Mai 1996. Alsterdorfer Sporthalle in Hamburg. Vor den Handballern des SC Magdeburg steht an diesem Feiertag, einem Mittwochnachmittag, die wohl größte Bewährungsprobe seit der Wende. Erstmals seit dem Mauerfall und damit erstmals im gesamtdeutschen Handball haben sich die Grün-Roten in ein Finale um den DHB-Pokal gekämpft. Der Gegner heißt TuSEM Essen. Nachdem der Nobody aus dem Osten im Halbfinale bereits den Favoriten Wallau-Massenheim, damals in Deutschland so etwas wie die Mannschaft der Stunde, aus dem Rennen geworfen hat, stellen auch die Westdeutschen keinen Stolperstein mehr dar. Für die Mannen von Trainer Lothar Doering beginnen Stunden der Glückseligkeit. Die mitgereisten Magdeburger Fans geraten außer Rand und Band.

Für Steffen Stiebler, damaliger Abwehrchef und heutiger Sportlicher Leiter der Magdeburger, unvergessene Momente. Für ihn, so gibt der 44Jährige später zu Protokoll, rangiert der Pokalerfolg beim Final Four, rein stimmungsmäßig, sogar noch vor dem Champions-League-Triumph (2002) und der deutschen Meisterschaft (2001). „Als wir in der Alsterdorfer Sporthalle aufgetaucht sind, um uns fürs Halbfinale warmzumachen, standen unsere Fans plötzlich Kopf. Das Spiel auf der Platte war nur noch Nebensache. Unbeschreiblich! Wenn ich daran denke, bekomme ich noch heute eine Gänsehaut.“ Genau diese Gänsehaut, die erwartet den SC Magdeburg in knapp drei Wochen erneut. Wieder hat der Traditionsklub von der Elbe, im Vorjahr erst in einem hochdramatischen Herzschlagfinale im Siebenmeterschießen an der SG Flensburg-


SPORT KOMPAKT

2016 | 2. Ausgabe April

Handewitt gescheitert, den Sprung ins ersehnte Final Four in Hamburg geschafft. Und mit dem gegen den Bundesliga-Abstieg kämpfenden Bergischen HC hat der SCM einen Halbfinal-Kontrahenten erwischt, der viele in der Börde schon vom fast sicheren erneuten Einzug ins Endspiel (dort würde dann einer der Hochkaräter RheinNeckar Löwen oder Flensburg warten) träumen lässt. Doch da sagt einer laut und deutlich: Stopp erstmal! Für Trainer Bennet Wiegert sind die Bergischen alles andere als ein Selbstläufer. „Natürlich ist das, verglichen mit den Löwen oder Flensburg, ein gutes Los“, räumt er im Gespräch mit Magdeburg Kompakt ein. „Aber da heißt es, der Bergische HC wäre unser Glückslos, aber das sind wir für den BHC doch genauso. Dieses Spiel muss erst mal gespielt und gewonnen werden.“ Zumal die Männer aus Wuppertal und Solingen sich ganz gezielt auf diese Partie vorbereiten können, während es für den SCM ab dem 16. April nahezu im Drei-Tage-Rhythmus Richtung Ham-

« Noch heute Gänsehaut » burg geht. Neben den Bundesliga-Partien gegen Eisenach und Flensburg kommen auf dem Weg nach Hamburg (30. April/1. Mai) noch zusätzlich zwei schwere Viertelfinal-Begegnungen im EHFCup gegen Frisch Auf Göppingen hinzu. „Es ist ein unglaublich wichtiger Monat für uns“, sagt Kapitän Fabian van Olphen. „Die Bundesliga ist unser Tagesgeschäft. Über die Spiele können wir uns viel Selbstvertrauen für das Viertelfinale im EHF-Cup und das Final Four im DHB-Pokal erarbeiten. Ich freue mich unglaublich auf die Duelle mit Göppingen und die Pokal-Endrunde in Hamburg." Der Niederländer hat dafür sogar die Einsätze in seiner Nationalmannschaft abgeblasen: „Es war vernünftiger, in Magdeburg zu bleiben und für die bevorstehenden schweren Aufgaben meine Verletzungen (Achillessehne, Nasenbeinoperation, d.Red.) richtig auszukurieren.“ Die Tatsache, dass sein Team noch in zwei Pokalwettbewerben vertreten ist, bucht Wiegert zu Recht als einen Erfolg – zumal der Verein in der Bundesliga deutlich hinter den Erwartungen geblieben ist (der Vorjahrsvierte rangiert derzeit nur auf Tabellenplatz zehn). Seinem Vorgänger, dem Isländer Geir Sveinsson, kostete diese Erfolglosigkeit im vergangenen Dezember sogar den Trainer-Job. Weiterer positiver Nebeneffekt für Wiegert: Nach jetzigem Erkenntnisstand wäre das Erreichen des deutschen Pokalfinales gleichbedeutend mit einer erneuten Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb (EHF-Cup) in der Saison 2016/17. Und es gibt noch eine Möglichkeit, Magdeburg auch in der nächsten Saison auf der europäischen Handballkarte präsent sein zu lassen. Dann nämlich, wenn der EHF-Cup in diesem Jahr gewonnen wird. Die Chance dazu ist jedenfalls

noch gegeben. Da muss allerdings zunächst im Viertelfinale (23./27.April) der deutsche Konkurrent aus Göppingen ausgeschaltet werden. Wiegert dazu: „Es ist sicher ein leichter Vorteil für uns, dass wir als Gruppensieger im Rückspiel den Heimvorteil haben.“ An den Pfingstfeiertagen geht es dann im französischen Nantes im FinalFour-Turnier um die Wurst.

« Die entscheidenden Spiele liegen noch vor uns. »

Bei aller Tristesse, die sich vor allem in den Herbstmonaten im Bundesliga-Alltag breitmachte, für Wiegert ist, wie gesagt, die Saison noch längst nicht vorbei: „Im Gegenteil, die entscheidenden Spiele liegen noch vor uns.“ Gut 100 Tage war er im Amt, als sich Magdeburg Kompakt dieser Tage mit ihm traf. Eine Gelegenheit, eine erste Zwischenbilanz zu ziehen. In 16 Pflichtspielen stehen dabei sieben Siege, vier Unentschieden sowie fünf Niederlagen zu Buche. „Zahlen sind das eine, das Gefühl das andere“, merkt er dazu an. Und dieses Gefühl sagt ihm, dass „ich nach wie vor der richtige Trainer für diese Mannschaft bin. Ich spüre das Vertrauen der Mannschaft und denke, dass ich ihr genü-

n Kompakt

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m 27. April 2002 schrieb der SC Magdeburg Geschichte, als erste deutsche Mannschaft gelang es die Champions League zu gewinnen und damit zum dritten Mal den Europapokal der Landesmeister, der ab 1994 von der Champions League abgelöst worden war. Im Finalrückspiel bezwang man unter Coach Alfred Gislason Fotex Veszprém vor fast 8000 Zuschauern in der aus allen Nähten platzenden Bördelandhalle mit 30:25 (15:10). Das Hinspiel hatten die Ungarn mit 23:21 (9:8) für sich entschieden. 20.000 Fans feierten anschließend nach einem Autokorso durch die Stadt ihre Helden auf dem Alten Markt. Der zweite internationale Pokalerfolg nach der Wende gelang dem SCM im Jahr 2007, als unter Trainer Bogdan Wenta der EHF-Pokal gewonnen wurde. Im Finale bezwangen die Magdeburger in zwei Partien den spanischen Vertreter BM Aragon (30:30/31:28). Es war zugleich der neunte internationale Titel der Vereinsgeschichte. Vor der Wende hatten die Elbestädter den Europapokal der Landesmeister 1978 (28:22 gegen Slask Wroclaw) und 1981 (23:25 und 29:18 gegen Slovan Ljubljana) geholt. Die Vereins-EM gewann man 1981, 2001, 2002, den EHF- Pokal zusätzlich 1999 (CBM Valladolid) und 2001 (RK Metkovic). Hinzu kam ein 2. Platz beim Golden Globe, der sogenannten Vereins-WM (2002).

15 gend Impulse geben kann, um sie weiter nach vorn zu bringen.“ Trotz der Pokalerfolge – in seinem ersten Spiel überhaupt gelang im Dezember gleich der Einzug ins deutsche Final Four – weiß der 34-Jährige, „dass längst nicht alles rund läuft“. Es sei noch zu viel „Verunsicherung spürbar, es fehlt uns die Sicherheit. Negativerlebnisse ziehen die Mannschaft noch zu schnell herunter.“ Es ist also vor allem die mangelnde Konstanz des Teams, die dem Coach Sorgen bereitet. „Daran müssen und werden wir weiter arbeiten. Und deswegen möchte ich auch noch einmal betonen, dass wir die Bundesliga-Saison nicht abschenken, auch wenn nach oben hin nicht mehr viel machbar ist. Wir müssen über die Erfolge in der Liga Sicherheit und Selbstvertrauen holen und mit Blick auf die Endspiele im Pokal versuchen, einen positiven Rhythmus reinzubekommen – und uns dann vom Gefühl des Gewinnen-Wollens und des Gewinnen-Könnens tragen lassen. Generell gilt: Ich möchte jedes Spiel erfolgreich gestalten.“

« Definitiv besser als Platz zehn » Auf die Frage, wo er die deutlichsten Fortschritte des Teams seit seinem Amtsantritt sieht, meint Wiegert: „Ich denke, dass wir meine Vorstellungen von einem Abwehrsystem ganz gut umgesetzt haben und die individuellen Stärken der Spieler noch mehr nutzen. So beispielsweise die große Physis eines Finn Lemke oder Zeljko Musa. Da stellen wir inzwischen einen 6:0-Riegel, der nicht so offensiv wie früher agiert und durch die körperliche Präsenz den gegnerischen Angriff zu mehr Fehlern und Fehlwürden provoziert. Und wir haben unser Tempospiel deutlich forciert.“ Alles im allem sieht er sein Team „definitiv besser als Platz zehn. Für mein Empfinden gehören wir ins obere Drittel.“ Stichwort Finn Lemke. Der 2,12-Meter-Abwehrriese, der sich in seinen ersten Monaten in Magdeburg unheimlich schwer tat, wohl auch nicht das volle Vertrauen von Trainer Sveinsson besaß und von einigen Fans schon als Fehleinkauf gesehen wurde, war dann im Januar - wie Phönix aus der Asche - zu einem der Stars des sensationellen deutschen Europameisterschafts-Erfolges emporgestiegen. „Ich sehe Finn nicht nur als Abwehrspieler“, erklärt Wiegert. Und überrascht damit den Außenstehenden schon ein wenig. Er sieht ihn nicht in einer derartigen Rolle, wie sie etwa ein Steffen Stiebler oder ein Oliver Roggisch zu ihren Zeiten einnahmen – als reiner AbwehrOrganisator . „Finn verfügt über eine enorme Qualität im Angriff“, bekräftigt der Coach. „Dieses Potenzial dürfen wir nicht wegschmeißen.“ Die ganze Sache hat nur einen kleinen Haken. Wiegert: „Ich kann ihn kaum vorbereiten, weil er durch die Auswahlverpflichtungen so selten da ist. Ich wünschte mir, ihn viel öfter im Training zu haben.“ Was dann wäre, lässt der Trainer offen.


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Wie der Magdeburger Behindertensportler Ali Kardooni Rückschläge meisterte und nun als Beispiel für Integration gilt

SPORT KOMPAKT

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Ali Kardooni:

Pass, Kanus und Diskusscheiben

Von Rudi Bartlitz

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angsam senkt sich die Dunkelheit über die Zollelbe. Draußen auf dem Fluss, im leichten Nieselregen, bahnt sich ein einsamer Paddler seinen Weg. In seinem weißen Kanu schrubbt Alireza Kardooni, Behindertensportler des SC Magdeburg, Kilometer um Kilometer – begleitet nur von einem Motorboot, aus dem Trainer Herbert Laabs seine Anweisungen gibt. „Ja, wir beiden sind oft abends die letzten, die das Bootshaus auf dem Werder verlassen“, lacht der 37-Jährige kräftige Athlet. Denn von nichts kommt nichts. Keiner weiß das besser als Ali, der gebürtige Iraner. Das war so, als er noch als Diskuswerfer bei Paralympischen Spielen und Weltmeisterschaften mit der Elite der Behindertensportler die Kräfte maß. Das ist jetzt so, da er nach dem Umstieg ins Kanu neuen sportlichen Ruhm anstrebt. Und das war so, als er sich fast ein Jahrzehnt lang um die deutsche Staatsbürgerschaft bemühte. Aber der Reihe nach. 2004 gelangte Alireza Kardooni, der sich damals noch Ali Ghardooni schrieb, auf verschlungenen Wegen aus seiner iranischen Heimat nach Deutschland. „Ich ging allein“, sagt er rückblickend. „Meine Eltern und meine Verwandten leben weiter im Iran. Das Motiv, nach Deutschland zu gehen, war einzig und allein der Sport“, erklärt der Mann, der früh an Kinderlähmung erkrankt war, dessen rechtes Bein seither steif ist. „Ich wollte mich von meiner Erkrankung nicht erdrücken lassen, wollte im Sport etwas erreichen, wollte mich mit den Besten messen. Mir war bald klar: Als Behinderter war das im Iran nicht möglich.“ Mit aller Energie machte sich Ali in Deutschland ans Werk, lernte, wo es etwas zu lernen gab. „Und das nicht nur im Sport, wo ich, das muss ich unbedingt loswerden, beim SCM sehr gut aufgenommen wurde. Ich wusste von Anfang an aber ebenso: Wenn ich in diesem Land leben, etwas erreichen und akzeptiert werden will, dann muss ich zuerst die deutsche Sprache lernen.“ Also kniete er sich rein. Dabei blieb es nicht. „Ebenso schnell wurde mir bewusst, ich muss mich mit deutscher Kultur auseinandersetzen, muss wissen, wie die Gesellschaft funktioniert. Das war für mich als Mensch mit einem körperlichen Handikap zusätzlich schwer. Das hat enorme Kraft gekostet. Aber ich wusste: Ohne diese Mühen wird es nicht gehen. Heute weiß ich, es hat sich gelohnt.“ Gelohnt haben sich für Ali allemal auch die Mühen im Wurfring und in den Krafträumen. Schon vier Jahre nach seiner Übersiedlung nach Deutschland startete der Iraner mit einem vorläufigen deutschen Pass für das schwarz-rot-goldene Team bei den Paralympischen Spielen 2008 in Peking. „Neben dem Weltmeistertitel, mit dem ich 2009 aus Indien zurückkam, war der vierte Platz dort mein größter sportlicher Erfolg.“ 2012 vertrat er Deutschland bei den RingeSpielen in London. „Da war ich schlecht, wurde nur

Neunter“, wurmt es ihn noch heute. Ebenso wurmte ihn, dass er – obwohl er inzwischen perfekt deutsch sprach, seine Berufsausbildung als Kaufmann für Bürokommunikation beendet hatte und einen deutschen Führerschein besaß – sage und schreibe elf Jahre auf den Tag warten musste, bis ihm die Urkunde überreicht wurde, die ihn zum deutschen Staatsbürger machte. „Das war einer der schönsten Tage in meinem Leben. Der wiegt die Warterei auf, ich bin allen dankbar, die mir zur Seite standen.“ Und dann fügt er in bestem Hochdeutsch an: „Alles andere ist Schnee von gestern.“ Nachdem er zweimal mit einer Sondergenehmigung bei den Weltspielen der Behinderten für Deutschland angetreten war, sollten die Spiele in Rio in diesem Jahr für Ali Kardooni etwas Besonderes werden: Er wollte erstmals mit einem „richtigen“ Dokument dabei sein. Doch dann machte der internationale Behindertensportverband einen Strich durch die Rechnung: Die Schadensklasse, in der der Magdeburger im Diskuswerfen antreten wollte, wurde zwei Jahre vor dem Wettkampf aus dem Programm der Spiele gestrichen. Also disponierte er, das Ziel Rio fest vor Augen, kurzerhand um und klopfte im Bootshaus auf dem Werder an die Tür: Aus dem Leichtathleten wurde ein Kanute. Ein Canadier-Fahrer, genauer gesagt. Das sind die, die ihr Boot mit einem Stechpaddel vorantreiben – und, das ist die große Kunst, gleichzeitig auch steuern. „Die nötige Kraft und Schnelligkeit dafür bringe ich mit, mit der Ausdauer quäle ich mich bis heute“, räumt Ali ein. Und wie war es beim allerersten Mal in dem schmalen, über sieben Meter langen Kanu? „Ich habe gezittert. Nicht aus Angst, aber weil ich das Gefühl hatte, nicht ich beherrsche das Boot, sondern es mich.“ Gekentert ist er im Rennen noch nie so richtig. „Nur einmal bin ich aus dem Boot gerutscht, aber das war erst hinter der Ziellinie.“ Irgendwann schlug das Schicksal wieder zu, diesmal durch Verantwortliche des internationalen ParaVerbandes. Die Disziplin, auf die sich Kardooni spezialisiert hatte und für die ihm die SCM-Kanuabteilung extra für 3.500 Euro ein sogenanntes Outrigger-Boot (dabei soll ein Ausleger, quasi ein zweiter Rumpf, das Kentern verhindern) besorgt hatten, fand sich plötzlich nicht mehr im Olympiaprogramm.

„Ja, da war ich enttäuscht“, verzieht Ali ein wenig das Gesicht. „Aber dann habe ich mir gesagt: Was soll’s, du hast bisher nicht aufgegeben, das machst du auch diesmal nicht.“ Die Motivation war ungebrochen. Und so steckte die Kraftmaschine zusammen mit seinem Trainer („Er opfert so viel Zeit für mich, weil ich in der Regel erst spät nachmittags oder am Abend nach meiner Arbeit aufs Wasser kann.“) neue Ziele ab: „2016 sind es die Weltmeisterschaften im Mai in Duisburg. Da will ich mich mit gelungener Qualifikation im April als Neuling gut präsentieren. Einen Platz unter den besten sechs peile ich an.“ Dafür ist er nahezu jeden Tag auf dem Wasser, „so ein bis eineinhalb Stunden“. Doch vor dem Training, da lässt Kardooni keine Zweifel aufkommen, steht seine Arbeit. „Die hat Priorität. Ich bin froh, dass ich eigenes Geld verdienen kann, dafür bin ich vielen in Magdeburg sehr dankbar.“ War er bisher an der Fachhochschule Magdeburg-Stendal angestellt, übernahm er ab 1. April einen Job, der ihm wie auf den Leib geschneidert scheint: Er wird, nachdem er selbst eine „Bilderbuch-Integration“ hingelegt hat, im Landesverwaltungsamt bei der Eingliederung von Flüchtlingen helfen. Ihm kommt entgegen, dass er nicht nur Persisch, sondern auch Arabisch spricht – von Deutsch und ein paar Brocken Englisch ganz zu schweigen. „Ich möchte etwas von dem zurückgeben, was ich in Deutschland empfangen habe. Ich will Neuankömmlinge bei ihrer Eingliederung unterstützen.“ Was er nicht sagt: Wenn sich die meisten der Asylsuchenden auch nur einen Teil von dem annähmen, was der Mann aus dem Iran in den letzten gut zehn Jahren hierzulande praktiziert hat, ihn als ein Beispiel für gelungenen Eingliederung ansähen – dann wäre tatsächlich schon sehr viel gewonnen. Ali Kardooni selbst verschwendet indes kaum Gedanken an eine Rückkehr in die Heimat. „Ich war 2015, nach elf Jahren, erstmals wieder im Iran“, erzählt er. „Es ist schön, Eltern und Geschwister wiederzusehen. Aber ganz ehrlich: Nach 14 Tagen überkommt mich Heimweh nach Magdeburg. Das ist inzwischen meine Heimat. Hier will ich nicht mehr weg.“ Wenn sie nicht wahr wäre (und es Dutzende Zeugen dafür gäbe), man würde die Geschichte wohl nur schwer glauben wollen …


MAGDEBURG KOMPAKT

Die schรถnsten Ausflugsziele


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KOMPAKT SPEZIAL

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Vom Ausfliegen über unsichtbare Stadtmauern Magdeburg mag als Stadt ein attraktiver Magnet für die Umgebung sein. Doch was wissen Magdeburger selbst über den Reichtum vor den Mauern der Stadt?

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usflüge haben wieder Hochkonjunktur. Der Frühling ist die jahreszeitliche Einladung öfter die anheimelnde schützende Behausung zu verlassen. Wir suchen in der kurzen Reise in die nahe Umgebung Erholung und Freizeitgenuss. Aber es schlummert mehr im Ausflug. Das Wort ist der Vogel- und Insektenwelt entlehnt und beschreibt die ersten Entdekkungswege, bei denen fliegende Tiere ihre Umwelt erkunden, um Selbstständigkeit und Sicherheit für das künftige Leben zu erhalten. Und vielleicht sollten wir uns den Ursprung des tierischen Verhaltens viel öfter ins Bewusstsein rücken, als vorrangig den Aspekt der Freizeitgestaltung. Das Vertrautmachen mit unserer unmittelbaren Lebensumgebung schenkt uns Orientierung, Erkenntnisse über unsere kulturhistorischen Wurzeln,

Verbundenheit mit der Natur und erweitert manches Wissen um den Lauf der Zeiten. „Das Leben ist wie ein Buch, und wer nicht reist, liest nur ein wenig davon!“, schrieb Aurelius Augustinus (354 - 430), der Philosoph an der Epochenschwelle zwischen Antike und Mittelalter. Nur wer es tut, macht solche Erfahrungen. Wir können vor der Haustür Magdeburgs die Spuren unserer mittelalterlichen Vorväter finden, das Entstehen von Ortschaften und Wirtschaft an zahlreichen geschichtsträchtigen Gebäuden ablesen. Mag eine Urlaubsreise in ferne Länder von besonderer Faszination sein, weil andersartige Kulturen und Bräuche unsere Neugier bedienen; aber wie viel kennen und wissen wir wirklich über den Reichtum der eigenen Heimat? Welche Art der Faszination gönnen wir uns aus der scheinbar vertrauten Umgebung? Es gibt mehr zu entdecken, als man glauben möchte. In heutigen Zeiten, in denen die Stunden an Bildschirmen und vor virtuellen Welten zunehmen, sind Wanderungen, Ausfahrten und Fahrradtouren ein wichtiger Ausgleich zur Scheinrealität in Computer- und TV-Welten. Seien Sie mal ehrlich, was wissen Sie wirklich über die Kroppenstedter Reiter, deren Ruf als mutige Truppe einst bis nach Rom bekannt war? Haben sie schon das Kloster Huysburgs besucht oder die Geschichte der Tempelritter auf der Burg Schlanstedt gehört? Die Stationen an der Straße der Romanik mögen sicher allseits bekannt sein. Doch wie steht es mit geschichtsträchtigen Stätten, die nicht auf dem Tourismuspfad verzeichnet sind? Der Wissenserwerb um die reiche Heimatgeschichte mag einiges an Inspiration enthalten. Man kann beim Tripp

ins Umland aber auch die Pflege und Hege des Erbes sehen und bestaunen. Zahlreiche Kirchen, einstige Klöster, Schlösser, Burganlagen, Parks und Wirtschaftsanlagen sind liebevoll restauriert und ansehnlich hergerichtet worden. Cafés und Ausflugsgaststätten laden zur Leibstärkung ein oder locken mit regionalen Genussspezialitäten. Egal, ob man als einsamer Entdeckungsreisender, als Pärchen, Familie mit Kindern oder kleine Gruppe von Magdeburg aus in die Umgebung startet, die Angebote bieten in ihrer Vielfalt häufig mehr, als man gemeinhin angenommen hat. Auf den Weg muss man sich schon machen. Reisen ist wie eine Symphonie für der Sinne. Gemeinsame Ausflüge schaffen Erlebnisse, Erinnerung und Stoff zum Weitererzählen und empfehlen. „Ich stelle mir bisweilen vor, wenn ich durch die Straßen gehe, ich sei ein Fremder, und erst dann entdecke ich, wieviel zu sehen ist, wo ich sonst achtlos vorübergehe“, sagte der indische Dichter, Philosoph, Maler, Komponist, Rabindranath Tagore (1861-1941). Er spielt damit auf unsere Ignoranz aus Gewohnheit an, bei der wir glauben, genau zu wissen, was die Welt um uns herum ausmacht. Natürlich bietet Magdeburg als Stadt schon eine Menge Möglichkeiten, freie Stunden zu füllen, aber der wahre Reichtum erschließt sich erst, wenn man hin und wieder die Bequemlichkeit überwindet, vor die nicht mehr existierenden Stadtmauern zu treten, um zu erkennen, dass hier eins mit dem anderen zusammenhängt. Erholung und Freizeitspaß stellen sich dabei ganz von selbst ein. Auf den folgenden Seiten haben wir ein paar wenige Endeckungsmöglichkeiten sichtbar gemacht. (tw)

Kloster Mayendorf bei Remkersleben.


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Geschichte zum Anfassen: Kaiserfrühling in Quedlinburg

Ferropolis

Erlebnisroute

KOHLE | DAMPF | LICHT | SEEN

D Kaiserfrühling in Quedlinburg, Foto: IMG/Susanne Sievers

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magebildend für die Stadt Quedlinburg am Nordrand des Harzes ist die Erinnerung an ihre Rolle als Wiege deutscher Reichseinigkeit und Identität zur Zeit der Ottonen und Salier. Vor Tausend Jahren war die Quedlinburger Pfalz bevorzugter Aufenthaltsort der ersten deutschen Könige und Kaiser mit ihren Familien. Reichstagen, Synoden und Reliquienübertragungen begründeten den Status der Pfalz als „Metropolis Regni“. Seit vierzehn Jahren wird der Kaiserfrühling Quedlinburg mit würdigem Ernst und lebhafter Freude inszeniert: Als Verneigung vor einer Stadt, die in die erste Reihe der historisch bedeutsamen Orte des frühmittelalterlichen Deutschlands gehört und sinnstiftend für das Heilige Römische Reich

deutscher Nation war. Auch im Jahre 2016 dreht sich beim Kaiserfrühling zu Pfingsten in Quedlinburg alles thematisch um das Wirken von König Heinrich I. An allen drei Pfingsttagen gibt es zwei Historienspiele zu Heinrichs Leben in 5 Bildern: das Vermächtnis von König Konrad, die Antragung der Königswürde, der teure Frieden – die Gefangennahme des Ungarn, Heinrichs Burgenbauordnung – der Friedensplan und der große Sieg – nach der „Schlacht“ bei Riade. 14. bis 16. Mai 2016 Schlossberg Quedlinburg www.kaiserfruehling.de www.quedlinburg.de

ie über 120 Kilometer lange Erlebnisroute KOHLE | DAMPF | LICHT | SEEN führt durch das einst mächtige Industrierevier zwischen der Lutherstadt Wittenberg und Markkleeberg. Die Route verbindet auf ihren insgesamt 23 Stationen einmalige Zeugnisse der Industriegeschichte sowie die fünf Seen der Region. Bergwitzsee, Gremminer See, Gröberner See und Muldestausee sind Teile des Landschaftsschutzgebietes Naturpark Dübener Heide und damit eingebettet im größten Mischwald Mitteldeutschlands. www.kohle-dampf-licht.de

Deutschlands schönstes Musikmuseum

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einrich Schütz erfand im 17. Jahrhundert die deutsche Barockmusik. Er war der erste deutsche Musiker, der in Europa berühmt wurde und viele Jahre in Weißenfels zu Hause war. Er hatte den Mut, deutsche Texte mit bester Musik zu vertonen.

Sofas im Schütz-Haus laden zum Musikhören ein. Foto:IMG

Das Heinrich-Schütz-Haus in Weißenfels ist heute das einzige original erhaltene Wohnhaus des Komponisten, der es 1651 erwarb und hier von 1657 bis 1672 seinen Lebensabend verbrachte. In seiner Komponierstube unter dem Dach schuf der kursächsische Hofkapellmeister seine großen Spätwerke. Mit seinem letzten Werk, dem Schwanengesang, beschloss Heinrich Schütz 1671 sein Lebenswerk. Im Heinrich-Schütz-Haus befindet sich „Deutschlands schönstes Musikmuseum“. Die Ausstellung wurde 2014 von einer Jury ausgezeichnet. Besonders für Familien mit Kindern gibt es vielfältige MitMach-Angebote. 27. April Weißenfelser Hausmusik im Schütz-Haus 21. Mai Weißenfelser Museumsnacht im Schütz-Haus www.schuetzhaus-weissenfels.de www.musikfeste-sachsen-anhalt.de

Bördemuseum Ummendorf

„Salzige Tour“ durch die Börde D

ie „Salzige Tour“ des Tourismusverbands ElbeBörde-Heide verbindet 15 Stationen rund um das Thema Salz. Sie führt über uralte Handels- und Salzstraßen bis hin zur höchsten Erhebung zwischen Magdeburg und Ostsee - den Kalimanscharo. Hautnah erleben kann man die „Salzige Tour“ im ersten Aktionsmonat Juni 2016. Eine komplette Veranstaltungsübersicht finden Sie auf: www.regionmagdeburg.de

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Altmärker Gartenträume

„Das Fest der Sinne“

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uch in diesem Jahr lädt der Tourismusverband Altmark wieder ein, die altmärkischen Gärten zu besuchen. Insgesamt 38 private Hobbygärtner und elf öffentliche Gärten und Parks öffnen wieder ihre Garten-Kleinode und laden an fünf Gartensonntagen zum Besuch und zu interessanten Gesprächen ein. Die Hobbygärtner freuen sich darauf, an den Gartensonntagen viele interessierte Gäste begrüßen zu können. Jeden 3. Sonntag von Mai bis September 15. Mai 2016 | 19. Juni 2016 | 17. Juli 2016 21. August 2016 | 18. September 2016

Schloss Oranienbaum im Gartenreich Dessau-Wörlitz, Foto: IMG/Jürgen Blume

Dessau-Wörlitzer Gartenreichsommer 2016: Die ganze Saison hindurch erwarten die Besucher vielfältige Veranstaltungen in den Schlössern und Parkanlagen des Gartenreichs. Start ist am 7. Mai mit einem Eröffnungskonzert.

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m 7. Mai eröffnet der diesjährige Gartenreichsommer mit einem Konzert im Schloss Oranienbaum. Den ganzen Sommer hindurch erwarten die Besucher bis zum 4. September vielfältige und neue Veranstaltungen in den Schlössern des Gartenreichs sowie in den Wörlitzer Anlagen.

Bauhaus Dessau. Foto: IMG/Schütze/Rodemann

Große Pläne! Auf den Spuren der Moderne in Dessau, Halle, Magdeburg, Merseburg, Leuna, Quedlinburg, Elbingerode

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ie landesweite Ausstellung „Große Pläne!“ der Stiftung Bauhaus Dessau lädt dazu ein, SachsenAnhalt als Land der Moderne zu entdecken und lässt Besucher bekannte Orte mit neuen Augen sehen. Unter dem Titel „Moderne Typen, Fantasten und Erfinder“ erzählt die Ausstellung im Bauhaus Dessau ab dem 4. Mai 2016 über vier Kapitel vom Aufbruch in eine moderne Gesellschaft und in ein neues Leben. Das Kapitel „Höhenflüge“ steht für eine grenzenlose Welterweiterung durch Technik und Luftfahrt, „Systematisch Siedeln“ für eine sozial gerechte Wohnbaupolitik und „Lernen üben“ widmet sich den Aufbrüchen in der Bildung durch die Reformpädagogik. Mit dem Kapitel „Reklame-Mechane“ wird zudem die modernisierte Konsumkultur mit in die Erzählung aufgenommen. Den Besucher erwartet eine sehr spielerische Ausstellung, mit einer Vielfalt an Exponenten und Hörstationen zu den Protagonisten. www.grosse-plaene.de

Musikgenuss auf dem Wasser – Seekonzerte Zu den besonderen Höhepunkten zählen wieder der Fürst-Franz-Geburtstag am 13. August und die zehn Seekonzerte sowie ein Brunch-Seekonzert, bei denen die Zuschauer auf einer abendlichen Gondelfahrt ein stimmungsvolles Abendessen erwartet und sie die musikalischen Aufführungen an den Ufern der Seen erleben. Kaffeekonzerte Großer Beliebtheit erfreuen sich die Veranstaltungen zu Kaffee und Kuchen, die in lauschiger Atmosphäre im Garten am Haus der Fürstin in Wörlitz stattfinden. Im Mai und im August musiziert wiederum das Salonorchester „Papillon“ gemeinsam mit Gesangssolisten des Anhaltischen Theaters und verspricht „Die ganze Welt ist himmelblau!“. Das musi-

kalisch-literarische Programm am 26. Juni widmet sich dem spannenden Leben einer der umstrittensten Frauengestalten des 18. Jahrhunderts: Emma Lady Hamilton. Anlass bietet die Ausstellung im Schloss Wörlitz. Sommertheater des Anhaltischen Theaters: „Mirandolina“ Bei der Neuinszenierung des Jahres 2016, geht es im Amphitheater auf der Insel »Stein« handfest und lustig zu. In Goldonis Meisterkomödie „La locandiera“ aus dem Jahre 1752 konkurrieren gleich mehrere Männer um die Gunst der schönen Wirtin Mirandolina. Doch die ist nicht nur schön, sondern auch klug. Sie spielt mit ihnen und hat sich außerdem zum Ziel gesetzt, ausgerechnet den Cavaliere von Rippafrata von seinem notorischen Frauenhass zu kurieren … Mit Carlo Goldonis Komödie setzt das Anhaltische Theater seine erfolgreiche Sommerbespielung der Wörlitzer Felseninsel „Stein“ fort – und bringt erstmals einen heiteren Klassiker an den Fuß des künstlichen Vulkans. www.gartenreichsommer.de www.gartenreich.com

8. HarzerKlosterSommer

3. Juli bis 30. September 2016

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echs am Harzrand gelegene Klöster heißen zum 8. Mal willkommen zu über 50 Veranstaltungen. Feste, Märkte und Klosterabende bescheren herrliche Sommererlebnisse - ob am „HarzerKlosterSonntag“, zu „Kloster à la cARTe“ oder auf dem E-Bike von Kloster zu Kloster. Das Foto zeigt eine Kunstausstellung im Kloster Michaelstein. Foto: IMG www.harzinfo.de

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PLAYMOBILSpielgeschichte(n) Sammlung Oliver Schaffer

Freyburger Weinfrühling am 1. Mai 2016

Neue Sonderschau für die ganze Familie am Fundort der Himmelsscheibe von Nebra 18. März bis 31.Oktober 2016

I Weinberg mit Neuenburg in Freyburg/Unstrut. Foto: IMG

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enießen Sie die Weine des neuen Jahrgangs entlang der Route. Weine der Winzervereinigung Freyburg-Unstrut eG werden unter anderem in den Schweigenbergen, im Herzoglichen Weinberg und im Hotel Rebschule ausgeschenkt. Zum Abschluss der Saale-Unstrut-Jungweinwochen findet am 1. Mai 2016 entlang der malerischen Weinbergssilhouette an den Ehraubergen, unterhalb der Schweigenberge bis hin nach Zscheiplitz, der Freyburger Weinfrühling statt. Gemeinsam mit dem Freyburger Fremdenverkehrsverein e.V. begrüßen die Weinhoheiten, 58 regionale Winzer, örtliche Gastronomen und Vereine die Besucher unter dem bewährten Motto: „Junger Wein in alten Mauern“. Auf einer mehr als fünf Kilometer langen Strecke können Sie Wein genießen, Straßenmusikern lauschen oder sich die eine

oder andere Ausstellung anschauen. Eröffnet wird der 14. Freyburger Weinfrühling am 1. Mai um 11.00 Uhr mit den Teutschenthaler Kesselkrachern im Herzoglichen Weinberg. Um den Weingenuss inmitten der einzigartigen Kulturlandschaft an Saale und Unstrut in vollen Zügen genießen zu können, empfehlen wir Ihnen die bequeme Anreise mit der Burgenlandbahn bis zum Bahnsteig der Jahn-, Wein- und Sektstadt Freyburg (Unstrut) in unmittelbarer Nähe der Route. Die eingesetzten Shuttle-Taxen bringen Sie dann, in der Zeit von 11:30 Uhr bis 18:30 Uhr vom Bahnsteig in die Ehrauberge, zum Schützenplatz, dem Eckstädter Platz oder zum Weingut Pawis nach Zscheiplitz. Der Fahrpreis beträgt 2 Euro pro Person und Fahrt. www.freyburg-tourismus.de

n der Sonderschau gibt es nicht nur viel zu entdecken und zu bestaunen, sondern es darf natürlich auch gespielt werden. An Spieltischen im Foyer können Besucher eigene Szenarien aus PLAYMOBIL entwerfen. Ein Quiz lädt zur Rallye durch die Schau ein und regt zum genauen Hinsehen und zur Suche nach Details an. Und kreative Bastler sollten sich schon einmal vormerken: Im Sommer ruft die Arche Nebra zum Kreativwettbewerb „PLAYMO-Box – Märchen und Sagen der Welt“ auf. Die Ergebnisse werden in einer Winterausstellung 2016/2017 präsentiert. www.himmelsscheibe-erleben.de Foto: IMG/S. Schellhorn

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Mit allen Sinnen genießen...

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Münchentor 1 • 39279 Loburg/Möckern • Telefon: 039245-917048 • www.barbycafe.de


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Ein Kleinod im Fläming

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Farbenträume in der Schlossanlage

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auberhafte Farbenspiele erleben“ heißt es bei den Gartenträumen auf Schloss Hundisburg vom 22. bis 24. April – ein traumhaftes, barockes Schloss umgeben von beeindruckenden Parkanlagen mit wunderschönen alten Obstgärten. Eine einmalige Kulisse, um aktuelle Gartentrends, eine zauberhafte Mischung an Blumen und Pflanzen, eine Vielfalt an Gestaltungsideen und viel mehr zu präsentieren. Denn fast 80 Aussteller zeigen die aktuellen Trends für Gartengestaltung und Pflanzen, Gartentechnik und Zubehör, Gartenmöbel und Dekorationen. Dabei grünt es 2016 so farbig wie nie in Gärten, auf Terrassen und Balkonen, versprechen die Veranstalter. Ob Inspirationen für einen Nutzgarten mit Obstbäumen und Gemüseanbau, für Wege und Sichtschutz-Möglichkeiten, Feuerstellen, Gartenlounges und Beleuchtung für große und kleine Flächen: Der Garten wird zum Lebensraum für vielfältige Aktivitäten. Begleitet von stimmungsvoller Musik von Musica Italiana wird der Besucher in eine zauberhafte außergewöhnliche Welt der Gartenträume auf dem Schloss Hundisburg entführt. Regionale Aussteller sorgen für das iTüpfelchen der Highlights 2016. Eine Rarität ist die winterharte Hibiscus Moscheutos – eine Pflanze, die gegessen werden kann. Die riesigen Blüten haben einen Chicorée-ähnlichen Geschmack, nur süßlicher. Aber auch für einen leckeren Tee eignet sich diese außergewöhnliche Pflanze. Bis zu 20 Sorten Staudenhibiskus aus Freilandkultur werden vorgestellt. Aber auch andere Pflanzenkostbarkeiten überzeugen am Aprilwochenende. Außerdem laden Pflanzenspezialisten zur Sprechstunde ein, es gibt Tipps für den Nutzgarten und außergewöhnliche Ideen für die Gestaltung eigener Gartenparadiese.

Freikarten zu gewinnen MAGDEBURG KOMPAKT verlost 3 x 2 Freikarten für die Gartenträume in Hundisburg. Interessenten schreiben eine E-Mail an gewinne@magdeburgkompakt.de mit dem Kennwort Gartenträume. Einsendeschluss: 20. April. Unter allen Einsendern wird verlost. (Rechtsweg ausgeschlossen)

uf einem Hochplateau des Flämings gelegen und den Blick auf das grüne Umland freigebend liegt Schloss Leitzkau. Bereits im Jahr 995 wurde der Ort Leitzkau, der heute zu Gommern gehört, erstmals erwähnt. Er erlangte vor allem durch die Ansiedlung von Prämonstratenser-Chorherren große Bedeutung. In der Mitte des 12. Jahrhunderts wurde eine imposante Stiftsanlage erbaut, deren Kirche am 9. September 1155 in Anwesenheit von Erzbischof Wichmann und Albrecht dem Bären geweiht wurde. Die Stiftskirche mit ihren Klausurgebäuden entsprach damals dem Rang eines Bischofssitzes. In Folge der Reformation wurde das Prämonstratenserstift jedoch säkularisiert. Als der Obrist Hilmar von Münchhausen 1564 das 30 Jahre zuvor aufgehobene Stift erwarb, befand es sich in einem recht desolaten Zustand. Der neue Besitzer und sein Sohn ließen es in der Folgezeit in eine Schlossanlage im Stil der Weserrenaissance umbauen. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs diente das Schloss als Wohnsitz der Familie und wurde anschließend als Unterkunft für Flüchtlinge, später jahrzehntelang als Schule genutzt. Nach Wiederaufbauarbeiten in den 1950er und den 1990er Jahren besteht die Schlossanlage heute aus der Schlosskirche, dem Neuhaus und dem Schloss Hobeck. Seit 1996 ist Schloss Leitzkau Sitz der Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt. Der Förderkreis Kultur und Denkmalpflege Leitzkau e.V. sorgt seit vielen Jahren gemeinsam mit der Stiftung Dome und Schlösser dafür, dass in die Räumlichkeiten dieses Kleinodes der Weserrenaissance Leben einkehrt. So finden beispielsweise je-

weils sonntags ab 15 Uhr Führungen durch die Schlossanlage statt (Infos und Anmeldung unter Tel. 03 92 41 / 41 68 oder per E-Mail fk-leitzkau@gmx. de. Berichtet wird dabei von der wichtigen Zeit im Mittelalter als Chorherrenstift genauso wie über die Zeit der Familie von Münchhausen und der Weserrenaissance. Die spätere Zeit als „Pantoffel“-schule wird ebenso thematisiert. Den Abschluss jeder Führung bildet die „Amaliengeschichte“, die – in Kombination mit dem schönen Trauzimmer – schon etliche Besucher veranlasst hat, sich dort standesamtlich trauen zu lassen. Auch Ausstellungen können regelmäßig besucht werden. Vom 24. April bis zum 29. Mai sind beispielsweise Werke (Grafik - Keramik - Textil) von Irene Mertens zu sehen. Und am 21. Mai findet der 8. Leitzkauer Nachtflohmarkt von 15 bis 22 Uhr im mittelalterlichen Ambiente statt. Musikinteressierte sollten sich zudem den 23. Juli für das Sommerkonzert in der Basilika mit „Gregorianika“ vormerken. (th) www.dome-schloesser.de/schloss-leitzkau

Natur Exkursion Ein Streifzug durch die Kreuzhorst mit Prof. Dr. Gerald Wolf und Dr. Fritz Rothe

22. Mai 2016 |11 Uhr Anmeldungen und Infos telefonisch bei MAGDEBURG KOMPAKT unter Prof. Dr. Gerald Wolf Die Biologen Prof. Dr. Gerald Wolf und Dr. Fritz Rothe arbeiteten viele Jahre am Magdeburger Institut für Neurobiologie. Während der Exkursion werden sie rund 100 Pflanzen und Tierarten zeigen und beschreiben.

0391|79296750

Treffpunkt und Ziel: Landstraße von Magdeburg nach Pechau, nahe der Gaststätte Luisenthal. Dauer: ca. 3 Stunden (früheres Entfernen ist jederzeit möglich | Die Teilnehmerzahl ist auf ca. 50 Personen begrenzt; Teilnahme kostenlos)


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HaWoGe-Spiele-Magazin

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Deutschlands schönster Indoor-Spielplatz

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m Oktober 2014 wurde im denkmalgeschützten Magazingebäude in Halberstadt, Ebereschenhof 5, "Deutschlands schönster IndoorSpielplatz" eröffnet, das Ha-WoGe-Spiele-Magazin. Geplant und umgesetzt wurde das Projekt von der Halberstädter Wohnungsgesellschaft mbH (HaWoGe), dem kommunalen Wohnungsunternehmen der Stadt Halberstadt, deshalb auch der ungewöhnliche Name. Indoor-Spielplätze sind in der Regel in großen Hallen untergebracht, quadratisch und praktisch. Das Spiele-Magazin in Halberstadt ist ganz anders. Es bietet 3.000 Quadratmeter Spielfläche über drei Etagen in voneinander abgegrenzten Spielbereichen. Absolutes Highlight ist der MEGA-FUN-PARK mit Wellenrutschen, Spiralrutsche, Spidertower und Elektrokartbahn, der Platz für ca. 180 Kinder bietet. Der Raum in dem sich der FUN-PARK befindet, ist 27 Meter lang, 12 Meter breit und 7,60 Meter hoch. In der Trampolin-Area gibt es neben 6 Trampolinen ein Rollstuhlfahrer-Karussell und RollstuhlfahrerTrampolin. Teenies und junge Erwachsene können sich auf 500 Quadratmeter Teenie-Game-Zone aus-

www.hawoge-spiele-magazin.de Ebereschenhof 5 38820 Halberstadt Tel.: 03941/6212130

toben. Wem die Computerspiele, X-Box-One gesteuert, nicht gefallen, der kann sich am Air-Hockey oder Tischkicker austoben, natürlich auch für Kids im Rollstuhl. 180 Quadratmetern Platz gibt es im Kleinkinderbereich, ebenfalls mit kleinem Fun-Park für die Kids bis zu 4 Jahren, und separaten Raum zum Stillen und Wickeln. Das HaWoGe-Spiele-Magazin bietet auch Eltern und Großeltern im Gastrobereich im Erdgeschoss und am Wochenende in der Cafeteria im 2. OG einen entspannten Aufenthalt. Ein kostenloser WLAN Hotspot ist hier vorhanden. Wer Mitspielen will, kann das gern tun, da viele Spielgeräte auch von Erwachsenen genutzt werden können. Zum Feiern stehen 13 verschiedene Geburtstagszimmer bereit, egal ob Fußball, Pirat, Prinzessin, Cars, Cowboy und Indianer, Monster Doll, Halloween, Teenies oder Domschatz, wir haben für jeden Geschmack etwas dabei. Für Kids mit Handicap gibt es drei spezielle Geburtstagszimmer Dancing Wheels (für Kids mit Mobilitätsbeeinträchtigung mit eigenem Air-Hockey), Light Experience (für Kids mit Hörschä-

digung ein außergewöhnliches Soundmöbel, macht Musik erlebbar), Color Pix (für Kids mit Sehbeeinträchtigung). Besonderheit ist, dass das Spiele-Magazin inclusive der Außenanlagen barrierefrei ist. Alle drei Etagen sind auch für Menschen mit Mobilitätsbeeinträchtigung nutzbar. Das gesamte Gebäude und die Außenanlagen sind mit einem Blindenleitsystem ausgestattet. Für die Besucher stehen ausreichend kostenlose Parkplätze zur Verfügung, ebenso drei Busparkplätze im Bereich der Südstraße. Das HaWoGe-Spiele-Magazin wurde am 30. Oktober 2015 in Köln als einziger Indoor-Spielplatz mit einem Sonderpreis beim Deutschen Spielraumpreis ausgezeichnet. Am 5. Februar konnten wir den 100.000sten Besucher begrüßen und am 13. Februar gab es die 1000ste Buchung bei den 13 Geburtstagszimmern. Die Informationen und Fotos haben Sie hoffentlich neugierig gemacht. Besucher, die einmal bei uns waren, können wir sehr oft als Stammgäste begrüßen.


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1 Diesdorf

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Böckwitz-Zicherie

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3 Naturpark Drömling

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4 Kloster Neuendorf

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5 Rogätz Seite 29

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6 Groß Ammensleben Seite 29

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7 Wolmirstedt Seite 27

8 Jersleber See Seite 31

9 18 Ummendorf Seite 19

10 Dornburg Seite 30


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Das muss man sehen

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11 Schloss Leitzkau Seite 22

12 Halberstadt Seite 28

13 Quedlinburg Seite 19

14 Kloster Michaelstein Seite 20

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15 Dessau

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Seite 20

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Wรถrlitz Seite 20

17 Ferropolis Seite 19

18 Nebra Seite 21

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19 Freyburg Seite 21

20 Weiร enfels Seite 19


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Unterwegs auf zwei Rädern Ein kleiner Überblick über Möglichkeiten des Radwanderns in der Region Aller-Radweg (328 km): Der länderübergreifende Aller-Radweg führt durch idyllische Landschaften entlang der Aller – von der Quelle bei Eggenstedt im Hohen Holz, unweit von Oschersleben, bis zur Mündung der Aller in die Weser bei Verden (Niedersachsen). Der Aller-Radweg ist die schönste Verbindung zwischen Weser und Elbe und dem Harz. Möglich wird dies durch die Radweganbindung ab Seggerde (Landkreis Börde) an die Elbe mit dem „Aller-Elbe-Radweg“ (82 km) und ab Eggenstedt mit der Anbindung des „Aller-Harz-Radwegs“ (59 km) an den Harzvorlandweg. Altmarkrundkurs (500 km): Der längste Radrundweg in Sachsen-Anhalt zieht sich durch abwechslungsreiche Gebiete., weite Landschaften, unzählige romantische Orte mit alten Back- und Feldsteinkirchen sowie mittelalterliche Städte. Von der alten Kaiser- und Hansestadt Tangermünde geht die Tour vorbei am Kloster Jerichow und an Genthin bis in die Hansestadt Havelberg. Weiter führt der Rundkurs Richtung Werben, in die Hansestädte Osterburg und Seehausen bis zum Storchendorf Wahrenberg. Von hier geht es südwestlich zum Luftkurort Arendsee. Das nächste Ziel ist Salzwedel mit seiner prächtigen Fachwerkarchitektur. Weiter geht es über den Naturpark Drömling, die Altmärkische Schweiz und den Klötzer Forst in die Hansestadt Gardelegen und entlang der Colbitz-Letzlinger Heide in Richtung Stendal, der größten Hansestadt der Altmark, zurück zum Ausgangspunkt des Rundweges. Börderadweg (48 km): Der Börderadweg verbindet den Elberadweg in Magdeburg mit dem Aller-Harz-Radweg bei Oschersleben und verläuft mitten durch die Magdeburger Börde. Er ist eben oder flachwellig und führt meistens über gut ausgebaute ländliche Wege. Gelegentlich müssen auch wenig befahrene Straßen benutzt werden. Ausgangspunkt der Route ist Magdeburg. Die Radtour führt über Hohendodeleben nach Wanzleben. Hier sollte man es nicht versäumen, die Burg Wanzleben zu besichtigen, ein Bauwerk der Straße der Romanik. Vorbei an einer spätgotischen Warte gelangt man in

das Zuckerdorf Klein Wanzleben.. Über die Orte Meyendorf, Ampfurth und Schermcke erreicht man die Stadt Oschersleben. Hier bietet sich die Möglichkeit, auf dem Aller-Harz-Radweg weiter zu radeln. Elberadweg (1220 km): Die Elbe gehört mit ihren 1091 Kilometern zu den bedeutendsten Strömen Europas und ist Deutschlands zweitgrößter Fluss. Beginnend von der Quelle in Tschechien bis zu ihrer Mündung in die Nordsee in Cuxhafen durchfließt sie viele Regionen Deutschlands und wird dabei parallel vom Elberadweg begleitet. In Sachsen-Anhalt beträgt die Strecke 360 Kilometer. Seit fast zehn Jahren ist der Elberadweg in Umfragen des ADFC der beliebteste deutsche Fernradweg, was sowohl in der einmaligen Elbauenlandschaft, als auch in der Vielzahl an geschichtsträchtigen Orten und Sehenswürdigkeiten am Wege begründet liegt. Elbe-Ohre-Radweg (25 km): Der Elbe-Ohre-Radweg begleitet die beiden Flüsse ein Stück ihres Weges durch die Region. Flusslandschaften, Rest-Auwälder und den Mündungsbereich der Ohre kann man hier erleben. Gerade an sonnigen Frühlingstagen lädt der Elbestrand zum Verweilen ein. Europaradweg (3500 km): Der Europaradweg R1 (in Deutschland DRoute 3) verläuft vom französischen Calais bis nach St. Petersburg in Rußland. Dabei durchquert er SachsenAnhalt auf einer Wegstrecke von etwa 220 Kilometern. Aus westlicher Richtung von Niedersachsen kommend startet der R1 in Sachsen-Anhalt im Naturpark Harz und führt in Richtung Osten über Aschersleben, Staßfurt, Bernburg, durch die Region, bis er bei Lutherstadt Wittenberg Sachsen-Anhalt in Richtung Norden verlässt. Holunderradwege (100 km): Entdecken Sie entlang der Holunderradwege die Vielfalt der Bördelandschaft und die Schätze der Natur zwischen geschichtsträchtigen Dörfern. Das Holunderradwegenetz ist an weitere Radwanderwege

angebunden: im Norden an den Elbe-Aller-Radweg, im Westen/Südwesten an den Aller-Radweg und im Süden/Osten an den Börderadweg. Von Magdeburg aus kann das Holunderradwegenetz über den Ortsteil Diesdorf via Börderadweg und über den Radweg entlang der Straße L49 in Richtung Niederndodeleben erreicht werden. Die Holunderwege führen über vier Routen: der kleine Holunderweg (5,8 km) rund um Niederndodeleben, der mittlere (19,4 km) über Hohenwarsleben, Irxleben sowie der große (59 km) über Mammendorf, Groß Santersleben (29,2 km). Mittelland-Radweg (30 km): Durch Barleben, Ebendorf, Meitzendorf und entlang des Mittallandkanals führt der Radweg und durchquert die von Feldwirtschaft geprägten Gebiete zwischen Elbe, Ohre und Colbitz-Letzlinger Heide. Der Mittelland-Kanal, das Wasserstraßen-Kreuz und das historische Schiffshebewerk bei Magdeburg sind technische Meisterleistungen entlang des Weges. Saale-Radwanderweg (403 km): Der Saale-Radwanderweg startet im bayerischen Fichtelgebirge und verläuft bis zur Mündung der Saale in die Elbe bei Barby. Sachsen-Anhalt bietet an seiner Wegstrecke (152 km) eine der schönsten und abwechslungsreichsten Burgenund Flusslandschaften. In unserer Region gehören Plötzkau, Bernburg, Nienburg, Calbe und Barby mit ihren sehenswerten Kulturstätten zu den lohnenswerten Reisezielen am Wege. Telegraphenradweg (800 km): Die einzige Telegraphenlinie Preußens verband Berlin und Koblenz über Potsdam, Magdeburg, Gandersheim, Iserlohn und Köln. 1833 zunächst 61, ab 1842 dann 62 Stationen auf einer Länge von ca. 587 km. Die Idee des Telegraphenradwegs entstand 2007 und befindet sich derzeit in der Umsetzung. Die insgesamt 800 Kilometer lange thematische touristische Route führt vom Landkreis Harz kommend durch die Magdeburger Börde, die Landeshauptstadt Magdeburg und das Jerichower Land weiter nach Brandenburg. (th)


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Weißes Gold: Unterwegs auf den Spuren des Salzes

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er Salzlandkreis, südlich der Landeshauptstadt Magdeburg gelegen, trägt seinen Namen aus gutem Grund. Das Salz prägte diesen Landstrich und die umliegenden Landkreise über Jahrhunderte als wichtige Quelle für Reichtum und Wohlstand. Erst mit der im 19. Jahrhundert beginnenden bergmännischen Steinsalzgewinnung wurde Speisesalz vom einstigen Luxusgut zum preiswerten Alltagsprodukt, das „Weiße Gold“ zum Salz in der Suppe für Jedermann. Die tief aus der Erde geförderten Kristalle sicherten fortan nicht nur die Versorgung der Bevölkerung mit billigem Salz, sondern wurden als Kalidünger zur gefragten Nahrung für Ackerpflanzen, wie die für die Magdeburger Börde so typische Zuckerrübe. Zu den wichtigsten Revieren in Deutschland gehörte ein riesiges Kaligebiet, das sich von Staßfurt über das Magdeburger Becken bis Aschersleben und Bernburg erstreckte. Die Entdeckerregion Magdeburg-Elbe-BördeHeide hat von der Salzgewinnung sowohl über als auch unter Tage viel zu berichten und dafür die „Salzige Tour“ als touristisches Angebot ins Leben gerufen. Vom 1. bis zum 26. Juni 2016 findet zum ersten Mal ein Aktionsmonat statt, an dem sich 17 Stationen mit mehr als 50 attraktiven Angeboten rund um das Thema Salz beteiligen. Unterschiedliche Museen zeigen mit Führungen, Vorträgen und Ausstellungen die auf dem Salzreichtum begründete Entwicklung der Region. Die „Salzige Tour“ führt über zum Teil uralte Handels- und Salzstraßen, auf denen einst Salz über weite Strecken transportiert wurde. Touristen können die höchste Erhebung zwischen Magdeburg und der Ostsee, den „Kalimandscharo“ erklimmen und auf einer salzigen Bühne Theater erleben. Salzteig formen für die Kleinsten, Kunst und Kulinarik erleben für die Großen – Angebote gibt es für die ganze Fa-

milie. Gerade die Vielfalt macht den Reiz der „Salzigen Tour“ aus, die sich sowohl für einen Tagesausflug als auch für einen Wochenendtrip hervorragend eignet. Stationen entlang der Tour sind: Staßfurt (u.a. Stadt- und Bergbaumuseum, Traditionsbahnbetriebswerk Staßfurt, Freunde der Staßfurter Rundfunk- und Fernsehtechnik), Bernburg (u.a. Ausstellung „Salz aus Bernburg – gestern und heute“, RenaissanceSchloss, Kurhaus Bernburg), Breitenhagen (u.a. Museums- und Restaurantschiff „Marie-Gerda“), Schönebeck (u.a. Salzlandmuseum, Industriemuseum Schönebeck, Solepark Schönebeck/Bad Salzelmen), Sülldorf (u.a. Lehrpfad durch das Naturschutzgebiet, Heimatverein Altenweddingen), Magdeburg (u.a. Salzquelle im Stadtpark Rotehorn), Burg (u.a. Historische Gerberei), Genthin (u.a. Henkelmuseum), Zielitz (u.a. geführte Bergtouren auf den „Kalimandscharo“ mit fachkundigen Bergführern vom Bergmannsverein Zielitz e.V. – jeweils Samstagnachmittag, Holzhaustheater Zielitz), Wolmirstedt (u.a. Museum Schlossdomäne), Morsleben (u.a. Bundesamt für Strahlenschutz Info Morsleben mit einer Ausstellung über das Endlager), Ummendorf (u.a. Börde-Museum Burg Ummendorf – s. Foto unten), Hadmersleben (u.a. Heimatstube Hadmersleben), Egelner Mulde (u.a. Wasserburg Egeln, Alte Ziegelei Westeregeln) und die Gemeinde Bördeaue (u.a. Schachtanlage „Brefeld“ in der Gemarkung Tarthun). Magdeburger Tourismusverband Elbe-Börde-Heide e.V. Domplatz 1b 39104 Magdeburg Tel.: 0391 / 73 87 90 Mail: info@elbe-boerde-heide.de www.elbe-boerde-heide.de

Magdeburger Weiße Flotte

FAHRPLAN Vorsaison 2016 15. März - 30. April Mo.

Di.

Mi.

Do.

Fr.

Sa.

So.

11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 14:30 Uhr Westerhüsen 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Schönebeck) 11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 14:30 Uhr Westerhüsen 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Schönebeck) 11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 17:00 Uhr Wasserstraßenkreuz (Große Acht) 13:30 - 14:30 Uhr Stadtfahrt 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Schönebeck) 10:00 - 14:00 Uhr Wasserstraßenkreuz (Große Acht) 11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 14:30 Uhr Westerhüsen 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Schönebeck) 11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 14:30 Uhr Westerhüsen 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Schönebeck) 11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 17:00 Uhr Wasserstraßenkreuz (Große Acht) 13:30 - 14:30 Uhr Stadtfahrt 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Schönebeck) 11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 17:00 Uhr Wasserstraßenkreuz (Große Acht) 13:30 - 14:30 Uhr Stadtfahrt 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Schönebeck)

Tickets und Reservierungen Schifffahrtsbüro am Petriförder Petriförder 1 | Tel.: 0391 - 5 32 88 91 www.weisseflotte-magdeburg.de

Tourist-Information Ernst-Reuter-Allee 12 | Tel.: 0391 - 8 38 04 03 www.magdeburg-tourist.de

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Magdeburger Weiße Flotte

Eine der Stationen der „Salzigen Tour“ ist die Schlossdomäne in Wolmirstedt.

Tickets und Gutschein hier einlösen: Schifffahrtsbüro am Petriförder Petriförder 1 ● 0391 - 5 32 88 91 www.weisseflotte-magdeburg.de

2,- Euro-Gutschein beim Kauf einer Karte der Weiße Flotte GmbH. Nur gültig in der Saison 2016. Ein Gutschein pro Fahrt und Person gültig.


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Grenzerfahrungen bei Böckwitz und Zicherie D

Das Leben früherer Tage in Diesdorf erkunden D

as Freilichtmuseum Diesdorf, 1911 vom Diesdorfer Landarzt Dr. Georg Schulze gegründet, ist eines der ältesten volkskundlichen Freilichtmuseen Deutschlands. An der Straße der Romanik Sachsen-Anhalts in der nordwestlichen Altmark gelegen, zeigt es auf einer Fläche von zirka sechs Hektar mehr als 20 Wohn- und Wirtschaftsgebäude sowie historisch angelegte Bauerngärten und Feldflächen. Niederdeutsche Hallenhäuser, Speicher und Torhäuser, Schmiede und Bockwindmühle, Taubenturm, Backhaus und Dorfschule wurden in unterschiedlichen Hofformen verschiedener Zeitabschnitte angeordnet. So verleihen die niederdeutschen Höfe und der mitteldeutsche Vierseitenhof dem Museum die Ansicht eines typisch altmärkischen Dorfes. Mit vielfältigen Angeboten präsentiert es als lebendiges Museum die Kultur, Arbeits- und Lebensweise des 17. bis 20. Jahrhunderts der Bewohner der Altmark auf dem Lande.

ie Namen der beiden Orte Böckwitz und Zicherie stehen wie keine anderen in der Region für die Teilung Deutschlands. Böckwitz ist ein malerisches Rundlingsdorf im heutigen Sachsen-Anhalt. Direkt benachbart ist der Bromer Ortsteil Zicherie in Niedersachsen. Die Errichtung der innerdeutschen Grenze teilte das Dorf. Die Grenzanlagen wurden nach und nach perfektioniert und immer unüberwindlicher. Seit 1990 wachsen beide Orte wieder zusammen. Das Landwirtschaftliche Museum Böckwitz zeigt eine generationsübergreifende lebendige Ausstellung zum Thema Landwirtschaft und Grenze. Das Museumsgelände ist ein alter Bauernhof, den eine 40-jährige Grenzgeschichte prägte. Er beinhaltet eine Landwirtschaftsausstellung mit Geräten und Maschinen. Eine altübliche Küchen-Accessoire-Ausstellung erweitert das Museumsobjekt. Hinter dem Backhaus erfüllt der angelegte blühende, grünende und duftende Bauerngarten in den Sonnenmonaten die Sinne. Des Weiteren wird die historische Einzigartigkeit des geteilten Doppeldorfes Böckwitz-Zicherie an der ehemaligen innerdeutschen Grenze in einer detaillierten Grenzausstellung vorgestellt. Es stehen Bild-, Ton- und Museum Böckwitz Originalmaterialien von 1950 bis Im Rundling 2, 38486 Klötze Telefon: 039008/800 45 1989 zur Verfügung. Eine in sich E-Mail: info@museum-boeckwitz.de geschlossene Einheit zur Grenzwww.museum-boeckwitz.de ausstellung bildet der Grenzlehrpfad, ein original erhaltener Öffnungszeiten: Grenzbeobachtungsturm mit BeSamstag, Sonntag, Feiertage 13 - 17 Uhr, sonst nach Vereinbarung steigungsmöglichkeit und zeitlich chronologische Grenzanlagen.

Freilichtmuseum Diesdorf Molmker Straße 23, 29413 Diesdorf Telefon: 03902/450 www.museen-altmarkkreis.de Öffnungszeiten: Di - So sowie feiertags: 10 - 17 Uhr, Mo geschlossen (außer feiertags)

Der Naturpark Drömling D

er im Grenzgebiet von Niedersachsen und Sachsen-Anhalt gelegene Drömling ist mit seiner Ausdehnung von mehr als 320 Quadratkilometern eine der größten Niedermoorlandschaften Deutschlands. Das frühere Sumpfgebiet, das wegen seiner Undurchquerbarkeit immer Volkstumsgrenze zwischen Ost und West war, wurde im 18. Jahrhundert durch Entwässerung von einer Natur- in eine Kulturlandschaft mit artenreichen Feuchtwiesen umgewandelt. Wegen der 1.725 Kilometer Wasserläufe im Gebiet wird der Drömling auch „Land der tausend Gräben“ genannt. Entstanden ist diese einzigartige Landschaft bereits im 18. Jahrhundert. Friedrich II, König von Preußen, erteilte 1771 den Befehl zur Entwässerung und Kultivierung des Drömlings. In verschiedenen Entwässerungsetappen baute

man die Ohre als Hauptgewässer aus, eine Vielzahl weiterer Entwässerungsgräben wurde angelegt. Seit dem Ende des zweiten Weltkrieges war der Drömling durch die innerdeutsche Grenze geteilt. Heute ist der Drömling für eine Vielzahl seltener und vom Aussterben bedrohter Tier- und Pflanzenarten ein wichtiger Lebensraum. Fischotter und Biber, Weißstorch und Seeadler vermehren sich hier erfolgreich und breiten sich von hier über das Allertal wieder nach Westen aus. Um die Schönheiten des Drömlings erlebbar zu machen, finden regelmäßig geführte Wanderungen und Radtouren durch den Drömling statt. Diese sind in einem jährlichen Veranstaltungsprogramm und auf der Homepage des Naturparks Drömling dargestellt. www.naturpark-droemling.de


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Rogätz: Perle an der Elbe Nördlich des Aller-Elbe-Radweges befindet sich Rogätz. Direkt an der Elbe gelegen, kreuzt hier am Elbe-Kilometer 351 der Elberadweg und verbindet das Jerichower Land mit der Colbitz-Letzlinger Heide. Südlich des Ortes mündet der Fluss Ohre in die Elbe. Radwanderer und Touristen nutzen hier die Fähre, um die Sehenswürdigkeiten und den Charme der südlichen Altmark in Rogätz zu erkunden. Die Kirche beherbergt eine wertvolle Ausstattung aus dem frühen 17. und 18. Jahrhundert. Der zum Teil über 900 Jahre alte und 32 Meter hohe Klutturm ist der verbliebene Rest der ehemaligen Rogätzer Burg, ebenso wie die Gutskirche im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Er ist aus Findlingssteinen errichtet und erstreckt sich über mehrere Geschosse. Seit den 1990er Jahren beherbergen die Gemäuer Ausstellungsräume und den Zugang zum Aussichtsturm. Interessant für den Besucher ist der sich durch

den Ort erstreckende Rundpfad. Anschaulich werden hier die Besucher auf dem selbst erkundbaren Naturpfad über die Flora und Fauna der Region informiert. Ein Abstecher zum „Kalimandscharo“ lohnt auf jeden Fall. Es ist der Spitzname der alles überragenden Kaliberge - der höchsten Erhebung zwischen Magdeburg und der Ostsee. Alljährlich finden in 45 Metern Höhe die Kalimandscharofestspiele. Der Bergmannsverein führt jeden Samstag ab Mai ab 15 Uhr Haldenbesichtigungstouren durch. Während der Bergtour legt man einen etwa fünf Kilometer langen Weg mit Steigungen zurück. Diese dauert zwei bis drei Stunden und wird durch fachkundige Bergführer vom Bergmannsverein Zielitz e.V. durchgeführt. Das Mindestalter beträgt allerdings zehn Jahre. Die Kalihalde ist inzwischen 120 Meter hoch. www.kalimandscharo.com

Farbe und Geschichte

Stifter bewachen das Schäfertor N

ur wenige Kilometer von der Landeshauptstadt Magdeburg entfernt und mitten in der fruchtbaren Börde liegt Groß Ammensleben. Der Ort war Familiengut der Grafen von Hillersleben-Ammensleben. Sie stifteten auch das Familienkloster, das 1129 in ein Benediktinerkloster umgewandelt wurde. Neben dem Aller-Elbe-Radweg ist Groß Ammensleben an die regionalen Touristikrouten wie die Zucker- und Rübenroute angebunden. Das historische Areal der Domäne Groß Ammensleben erschließt sich dem Besucher in einem kompletten Ensemble. Die Hauptzugänge bilden das Magdeburger Tor mit einer Zufahrt auf den Domänenplatz sowie das historische Schäfertor, welches zu Fuß erreichbar ist. Hier begrüßen zwei Stifterfiguren, die einen Abt und einen Ritter symbolisieren, die Gäste. Zwischen beiden Figuren prangt in der Mitte des Schäfertores eine Kartusche mit dem Wappenzeichen für die Hohe Gerichtsbarkeit und Bischofswürde des Abtes. An der Südseite der Domäne befindet sich die ehemalige Klosterkirche. Sie prägt an der Straße der Romanik das Dorfbild. Die ehemalige Pferdeschwemme inmitten des Hofes ist heute in kleines Biotop. Der Teich, eine aufgebaute Quelle, trieb einst die ehemalige Wassermühle an und diente zu Klosterzeiten als Fischteich. Viele Angebote, wie Führungen durch die historische Klosterkirche – erste Station nach Magdeburg und zweite Station auf der nördlichen Route der Straße der Romanik – sind hier zu nutzen. Eine ständige Ausstellung zur Geschichte des ehemaligen Benediktinerklosters sowie Ausstellungen regionaler Künstler runden die touristischen Empfehlungen ab. Groß Ammensleben mit seinen Sehenswürdigkeiten erweist sich als bevorzugtes Ziel von touristischen Besuchern, die eine ländlich ruhige Region bevorzugen. Interessantes finden Sie im Informationszentrum Domäne Groß Ammensleben. domaene-gross-ammensleben.de

Meist ist das Besondere dort zu finden, wo man es nicht erwartet. So macht zunächst der Name des kleinen Ortes, westlich von Gardelegen neugierig: Kloster Neuendorf – einst „Niendorp”. Zu finden ist der Ort wenige Kilometer östlich Gardelegens zwischen Jävenitzer Moor und Kellerbergen. Hier finde sich viele gut erhaltene Spuren einer reichen Geschichte. Das um 1200 gegründete und 1232 erstmals erwähnte Zisterzienser-Nonnenkloster gehörte einst zu den reichsten Frauenklöstern der Altmark und galt als das Familienkloster derer von Alvensleben. Die schlichte Backsteinkirche mit dem niedrigen Kreuzgang und einige kleine Klausurgebäude sind gut erhalten. Der Turm der Kirche lässt die lange Tradition, die er behütet, nicht vermuten. Der Dachreiter wurde erst 1749 gegen einen barocken Kirchturm ausgetauscht. Eine umfangreiche Sammlung von Grabsteinen erinnert an die früheren Bewohner. Eines der ältesten Stücke im Kloster ist sicherlich der romanische Taufstein in seiner schlichten Form. Zu den Besonderheiten gehören unterschiedliche Buntglasfenster aus dem 14. bis zum beginnenden 20. Jahrhundert. Sie tauchen den Kircheninnenraum in ein prächtiges Farbenspiel und entführen den Betrachter in eine Welt aus Farbe. Viele der Fenster erzählen auch Geschichten aus der Bibel. Die aufwändig in Szene gesetzten Glasmalereien übernahmen so die Funktion einer „billia Pauperum” – einer Armenbibel. Sehenswert sind darüber hinaus einige gut erhaltene Bürgerbauten, so das Gutshaus und das Königshaus von 1745. Das „Hundeloch“ aus dem Jahre 1561, ein zweistöckiges Speichergebäude aus massiven Feldsteinen, soll auch als Gefängnis gedient haben.


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n Veronikas Verkehr & mehr

Freude am Ausflug

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r ist endlich da, der Frühling. Viele lockt es jetzt an den Wochenenden wieder raus. Gerne werden auch Ausflüge ins wunderschöne Umland geplant. Vor dem ersten Frühlingsausflug ist es sinnvoll, das Auto auf Vordermann zu bringen. Innen und außen sollten die Spuren des Winters entfernt werden. Denn, wenn die Sonne lacht, können Schlieren, Staub usw. das Fahrvergnügen schmälern. Prüfen Sie auch den Reifeninnendruck, das Wasser für die Scheibenwaschanlage und die Scheibenwischerblätter. Jetzt kann die Familie einsteigen, und los geht es. Wenn Sie mit Kindern unterwegs sind, bedenken Sie bitte, die haben keinen Blick für schöne Landschaften und erfreuen sich nicht an der erwachenden Natur. Die Kleinen benötigen eine andere Beschäftigung. Bei Kindern, die im Sicherheitssitz mit Kuscheltieren oder anderem spielen, sollte man im Auge behalten, wenn die Gegenstände herunterfallen. Verrenkungsübungen helfen meistens nicht, der Plüschhase ist in den Weiten des Fußraumes verschollen. Mit einem gespannten Netz kann man vorbeugen. Ansonsten hält das Gequengel bis zum nächsten Rastplatz an. Für die Größeren sind Hörspiele oder ein Hörbuch eine gute Lösung gegen Langeweile. Smartphone oder PC-Tabletts stehen häufig an erster Stelle als Freizeitvergnügungen. Alternativ wäre es schön, während der Fahrt etwas mit den Kindern gemeinsam zu machen. Singen oder Farbenraten beispielsweise. Der Fahrer sollte sich allerdings zurückhalten. Er muss auf den Straßenverkehr achten. Im Frühling beginnt auch die Motorradfahrersaison. Nach der Winterpause sind diese voller Freude unterwegs. Da passiert es leider häufig, dass ein Kradfahrer Situationen falsch einschätzt. Als aufmerksamer Autofahrer sollte man deshalb jederzeit schnell reagieren können. In diesem Sinne – auf gute Partnerschaft im Straßenverkehr und Ihnen einen schönen Frühlingsausflug. Bis bald, Ihre Veronika (Fahrschule Veronika & Co.)

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LPG-Chefin Kristin Lippert bietet im Café leckere Speisen und Torten. Darunter nicht nur selbstkreierte Klassiker wie die Sahnenusstorte (vorn), sondern auch Gemüse-Teig-Kreationen wie die „Jommeraner jrüne Jurkentorte“ (hinten). Foto: Inkognito-Pictures

Jommerns jrüne Jurkentorte in der idyllischen „LPG“ Australische Hoteliers radelten nach Dornburg und staunten über die Ideen im Familien-Café

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er den Elberadweg vom Pretziener Wehr weiterradelt, dem fällt oft der kleine Hunger an. Und die meisten Pedalritter/innen wissen, dass sie dann vier Kilometer weiter zum Dornburger Barockschloss strampeln müssen. Denn kurz hinter dem Alterssitz der Fürstin Johanna Elisabeth von Anhalt-Zerbst, der Mutter von Zarin Katharina der Großen, liegt das wunderbare Café „LPG“. Was bedeutet das Kürzel wieder? Etwa das von jeder Tankstelle bekannte Flüssiggas, englisch „Liquid Petrol Gas“? Oder ist die DDR-typische „Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft“ gemeint? „Nein, hier gilt nur unser Name: ‚Lipperts Pausen Gaststübchen‘, lacht die 28-jährige Restaurantkauffrau. Kristin Lippert ist Chefin des Cafés. Vater KlausDieter hatte das alte Haus 1992 gekauft. Er ist Fliesenleger und passionierter Bauhandwerker. „Wäre ich heute erst 20, würde ich das seit acht Jahren leerstehende Schloss sanieren“, soll er seiner Tochter versprochen haben. Doch der Spezialist baute seit 2009 mit Akkuratesse die „LPG“ zur stilvollen Mischung aus Landmuseum und Erlebnisgastronomie um. Mauer- und Materialversätze schaffen Blickpunkte. Vieles aus der Familiensammlung – Altes und Neues, Möbel, Küchengeräte, Röhrenradios, In-

stallationen und Bilder – erzeugen Atmosphäre. Und auch geschmacklich erlebt der Gast hier Einmaligkeit. Mutter Ramona ist eine leidenschaftliche Bäckerin. Das Brot zu Suppen und als Beilage stammt knusperig aus eigenem Ofen. Auch alle Kuchen- und Tortenklassiker wie Stachelbeerbaiser, Pfirsich-Orange, Pistazie-Erdnuss, Waldmeister-Eierlikör … Dazu kommen ganz neue Kreationen: Als die „LPG“ auf dem „Gommeraner Gurkenmarkt“ teilnahm, wurden Gemüse-Teig-Spezialitäten erfunden: Tomaten-, Paprika- und Maistorten sowie die heute berühmte Jommeraner jrüne Jurkentorte. Dazu passend wird der Kaffee nur aus Sammeltassen serviert. Viele davon sind Geschenke der Kunden, so die Chefin. Nach Absprache könne man in der „LPG“ auch abends feiern. Während im Winter Besucher gezielt per Auto anreisen, kommen 80 Pronzent aller Gäste per Rad Darunter seien neulich auch fünf Australier gewesen, erinnert sich Kristin Lippert. Alles Chefs großer Hotels, die extra für diese Elberadtour um die Welt flogen. Und dann, sagt sie erstaunt, „…lobten sie uns für tolle Ideen und das familiäre Klima“. Otto Fischer Die „LPG“ - Lipperts Pausen Gaststübchen Hauptstraße 31, 39264 Gommern/OT Dornburg Tel.: 039242 530, E-Mail: lippertsstuebchen@aol.de 40 Innen- und Außengastplätze, 6 Betten in Gästezimmern, Kinderspielplatz und Fahhradunterstand Öffnungszeiten: Mai - Okt.: Mittwochs bis Montags ab 11 Uhr Dienstag Ruhetag Nov. - April: Samstag und Sonntag ab 14 Uhr


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KOMPAKT SPEZIAL

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Jersleber See – mehr als nur Badeort

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och ist es ganz ruhig am Jersleber See. Weder Camping- noch Badegäste sind in der Umgebung zu entdecken. Hin und wieder geht jemand mit seinem Hund am Ufer spazieren oder eine Mutter kommt mit ihrem Kind zum Spielplatz. Doch die Bäume und Sträucher schicken sich an, in den kommenden Tagen in saftigem Grün zu explodieren. Und das Wasser glitzert in der Frühlingssonne verführerisch. So lässt sich erahnen, was hier bald los sein wird, wenn die Temperaturen weiter ansteigen und die Badesaison beginnt. Birgit Hagemann und ihre Mitarbeiter haben schon jetzt genug zu tun, denn die Campingsaison wird am 15. April eröffnet. „Wir haben hier zwar etliche Dauercamper, aber in den Wintermonaten wird die Versorgung eingestellt. Von Mitte April bis Mitte Oktober kann alles genutzt werden, was man als Camper benötigt.“ Insgesamt 350 Stellplätze stehen direkt am Jersleber See zur Verfügung. Und viele der Gäste kommen an diesen etwa 17 Kilometer von der Landeshauptstadt Magdeburg entfernten Ort, weil sie hier ein vielfältiges Angebot vorfinden. „Es ist ein

Naherholungszentrum, das mehr als nur Bademöglichkeiten bietet“, sagt Birgit Hagemann. Die Badesaison wird übrigens am 15. Mai eröffnet und endet – je nach Wetter – am 15. September. Neben der für einen Naturbadesee typischen gastronomischen Versorgung gibt es zwei Beachvolleyball-Anlagen, wo jedes Jahr am ersten Augustwochenende Turniere ausgetragen werden. Auf dem Abenteuerspielplatz können sich Kinder bis sechs Jahre austoben. Und auch die tierischen „Mitbewohner“ sorgen für Kurzweil. „Wir haben ein Gehege mit Ziegen und eins mit Eseln und Ponys“, erzählt Birgit Hagemann und ergänzt, dass nach Absprache und unter Aufsicht des Hausmeisters auch mal die Gehege betreten oder die Tiere gefüttert werden können. Und Haustiere sind auf dem Campingplatz ebenfalls erlaubt. Ein weiteres häufig genutztes Angebot ist der Fahrrad-Verleih mit e-Bikes. Im 2013 neueröffneten Infozentrum am Nordufer des 36 Hektar großen Sees kann man die Räder mieten und sich mit Informationen über die Region versorgen. „Viele Gäste, die sich Fahrräder leihen, machen damit Ausflüge zum

Wasserstraßenkreuz oder auch in Magdeburgs Innenstadt“, so Birgit Hagemann. Und umgekehrt ist für viele Radfahrer aus Magdeburg oder Umgebung der Jersleber See ein beliebtes Ausflugsziel. Am Südufer, direkt am Mittellandkanal, wurde eigens für Fahrrad-Touristen ein Rastplatz mit Schutzhütte errichtet. „Über den Elberadweg bis zum Wasserstraßenkreuz und dann weiter am Mittellandkanal – schon ist man am See, kann sich entspannen, einen Imbiss genießen und wenn das Wetter passt, im Wasser abkühlen“, meint Thomas Zaschke von der Gemeinde Barleben, der bei nicht badetauglichen Temperaturen einen Spaziergang um den Jersleber See empfiehlt. 2,5 Kilometer ist der Rundweg lang und kann auch von Rollstuhlfahrern genutzt werden. Für zusätzliche Vielfalt sorgen diverse Veranstaltungen. Am 30. April wird beispielsweise ein Maifeuer entfacht, zum Pfingsttanz lädt das Team vom Jersleber See am 14. Mai ein und das traditionelle Neptunfest findet in diesem Jahr am 23. Juli statt. Zudem können Interessierte einmal pro Monat am Trödelmarkt in Ufernähe teilnehmen. Tina Heinz www.camping-ok.de


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LEBENSART KOMPAKT

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n Kompakt Feiern am „letzten Schultag“

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m vergangenen Jahr haben sich zum „letzten Schultag“ rund 1.600 Personen im Stadtpark getroffen, bei denen es sich nicht nur um Abiturienten handelte. Ihre Feier hatte am Ende leider nicht mehr viel von einem gemütlichen Beisammensein. Im Gegenteil: Die Polizei war bis spät in der Nacht im Einsatz und musste Straftaten aufnehmen: von gefährlicher Körperverletzung bis zu räuberischem Diebstahl. Die Rettungskräfte waren aufgrund der vielen Notfälle gezwungen, ein Notarztzelt aufzubauen. Damit die Feier in diesem Jahr zu Eurer Zufriedenheit und Sicherheit abläuft, geben Euch Polizei und Ordnungsamt folgende Empfehlungen:

Nehmt kein offenes Getränk von Leuten an, die Euch nicht bekannt sind! Lasst Euch auch nicht dazu überreden – es könnten sog. K.O.-Tropfen im Getränk sein! ■ Meidet Personen, die Euch „komisch“ vorkommen! Hört auf das eigene „Bauchgefühl“! ■ Sprecht Freunde oder Bekannte an und bittet um Hilfe, wenn Ihr Euch unwohl fühlt oder Euch schlecht wird! Zögert nicht, den Ort (Stadtpark) zu verlassen! ■ Kümmert Euch um die Freunde, die zu viel getrunken haben! Passt aufeinander auf! ■ Organisiert Unterstützung! Lasst Euch abholen! ■ Ruft im Zweifel immer die 110 (Polizei-Notruf) oder die 112 (Rettungsdienst) an! ■

Jeder Frühling trägt den Zauber eines Anfangs in sich INABIS-Kennenlerntreff lädt am 30. April zum „Frühlingserwachen“ ins Bürgerhaus „Alte Schule“ in Salbke ein.

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nter dem Motto „Frühlingserwachen“ laden sechs INABIS-Netzwerkpartner am 30. April in die Räumlichkeiten des „Saftladens“ und des Beratungscenters Südost im Bürgerhaus „Alte Schule“

in Salbke (Greifenhagenerstr. 7) ein. Ab 12 Uhr kann man mit der ganzen Familie spaßige und lehrreiche Aktivitäten erleben. Es finden viele Mitmach-Aktionen und Aufführungen statt. Dazu werden herzhafte sowie süße Speisen und Getränke angeboten. Der Eintritt ist kostenfrei! Das INABIS-Netzwerk besteht aus sieben Trägern: IMA, IB, BBI, ABV, SPI, Neue Wege e. V. und die LH Magdeburg. Diese Träger werden durch die EU gefördert. Das INABIS-Netzwerk möchte sich mit der Veranstaltung am 30. April. vorstellen. Krystina Deblitz ist als Ansprechpartnerin im Beratungscenter für die Bürger im Südosten Magdeburgs da. Vor allem Alleinerziehende, Existenzgründer, Flüchtlinge, Langzeitarbeitslose und Menschen mit Abhängigkeitsproblemen über 27 Jahren können hier Rat einholen und Angebote nutzen.

Hinaus in den Garten, hinein in den Pool!

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ie wärmenden Sonnenstrahlen und milden Temperaturen kitzeln seit einigen Tagen die Natur und sorgen dafür, dass es überall grünt und blüht – der passende Zeitpunkt, um rund um Haus und Garten ebenfalls für ein Frühlingserwachen zu sorgen. Mit mehr als 25 Jahren Erfahrung beim Bau von Wellnessund Freizeitanlagen ist die Firma Pool- & Freizeitwelt Koch der ideale Partner für die Umsetzung Ihrer Wünsche. Ob Schwimmbecken, Whirlpools, Saunen, Schwimm- oder Naturteichanlagen, Garten- und Ferienhäuser oder auch Terrassenüberdachungen, Zäune und Carports – mit maßgeschneiderten Ideen und Lösungen betreuen die Mitarbeiter ihre Kunden und deren Projekte ganz individuell. Wer sich einen Überblick über das Leistungsspektrum der Pool- & Freizeitwelt Koch verschaffen und von der Kompetenz des gesamten Teams überzeugen möchte, ist eingeladen, das 26. traditionelle Frühlingsfest am 30. April 2016 auf dem Firmengelände in der Gustav-Ricker-Straße zu besuchen. Von 10 bis 17 Uhr können Sie bei einem bunten Rahmenprogramm entspannen, kulinarische Leckerbissen genießen und dabei die Pool- & Freizeitwelt erkunden. Nebenbei können Sie von den Jubiläumsangeboten zum 26-jährigen Bestehen profitieren und beim Sonderverkauf von Ausstellungsstücken und Lagerware Geld sparen. Zudem erhalten alle Kunden auf Bestellungen bis zum 31. Mai zehn Prozent Rabatt. Bereits eine Woche vor dem Frühlingsfest haben Interessierte die Möglichkeit bei der Messe „Gartenträume“ auf Schloss Hundisburg vom 22. bis zum 24. April 2016 in die Pool- & Freizeitwelt Koch einzutauchen.

Pool- & Freizeitwelt Koch GmbH & Co. KG Gustav-Ricker-Straße 11z, 39120 Magdeburg Telefon: 0391 / 62 87 9 0 Internet: www.freizeitwelt-koch.de Öffnungszeiten: Montag - Freitag: 9 - 18 Uhr Samstag: 10 - 14 Uhr


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n Café-Geschichten

LEBENSART KOMPAKT

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Messe der grünen Ideen

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nter dem Motto „Vegane & vegetarische Ernährung sowie Gartenbau“ gibt es wieder spannende Aktionen rund um das umweltbewusste Leben. Geboten werden außerdem jeden Menge grüne Ideen zum Thema Nachhaltigkeit, ökologisches Bauen, Energieeffizienz sowie Alternative Antriebe. Auf die kleinen Besucher warten spannende Experimente, Bastelaktionen und tierische Bekanntschaften. Auf dem Programm stehen Vorträge in den Gewächshäusern, Tierpräsentationen (Pferde, Alpakas) und Kinder können basteln, experimentieren oder Ponyreiten. Es gibt fünf Themenschwerpunkte mit jeweiligen Ständen. Dazu gehören: 1. Nachhaltigkeit, ökologisches Verhalten (u.a. Second Hand, Fairtrade, Storchenhof, BUND,

Verbraucherzentrale), 2. Energie sparen, ökologisches Bauen (Finanzierung von ökologischen Projekten, Technologien zur Wärmerückgewinnung usw), 3. Rund um den Obst- und Gemüsegarten (Planer und Anbieter), 4. Gesundes Essen, besonders für vegetarische und vegane Ernährung (u.a. Bio-Lieferdienst, Hofladen, Honig von „Willis Bienenvolk“, selbstgemachte Marmeladen), 5. Alternative Antriebskonzepte (Autohäuser, marego, RadAngebote, Parcours für eBikes und Segways). Grüne Messe: 30. April, 10 bis 17 Uhr, Gruson Kultur- und Gewächshäuser e. V. Schönebecker Straße 129, Magdeburg www.gruene-messe-bei-gruson.de

Mit Rittern und Gauklern Gemütlich raus ins Grüne

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ndlich ist sie da! Die Frühlingszeit lockt mit den Sonnenstrahlen hinaus ins Freie. Die Vögel zwitschern, ringsum beginnt es zu grünen und zu blühen. Gerade hier am Hundertwasserhaus verbinden sich die Farben und Formen zu wunderbaren Aussichten. An den ersten warmen Tagen haben wir fluchs Tische und Stühle aus ihrem Winterquartier geholt, sie aufpoliert und als Empfangskomitee für Sie drappiert. Wir laden Sie ein zu einem Besuch in die Grüne Oase mitten in der Stadt. Bei uns können Sie auswählen, ob Sie lieber auf der Ostseite sitzen und ins Grüne schauen oder im Innenhof der Grünen Zitadelle und sich an dem bunten Treiben erfreuen. Passend zum Wetter können Sie nicht nur aus dem Sortiment der frisch gebackenen Kuchen auswählen, sondern wir servieren Ihnen ebenso gern Variationen von leckerem Speiseeis. Und wer es lieber herzhaft möchte, dem bieten wir zusätzlich unseren neuen „Bauernschmaus“, mit Rührei, Kräutern, Käse, Schinken und Kaffee. Wer lieber drinnen sitzt, macht es sich im Café gemütlich und genießt den Ausblick. In jeder Richtung: Bei uns sind Sie auch drinnen draußen! Spazieren mit Blikken auf Bildern historischer Landschaften des Alten Magdeburg. Kommen Sie einfach vorbei. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Ihre Ulrike Bäumer, Bedienung von Gemäldestube und Café Alt Magdeburg

Das Café „Alt Magdeburg“ ... mit Gemäldestube ist leicht zu finden in der Grünen Zitadelle zu Magdeburg, Breiter Weg 8a; zu erreichen über den Innenhof. Frühstück ab 8 Uhr – dafür empfehlen sich Reservierungen unter Tel. 0391/5 82 31 54.

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utige Ritter, lustige Gaukler, aufregende Feuerkünstler und wilde Spielleute feiern zu Pfingsten erneut ein fantastisches Mittelalterfest auf dem 14. Spectaculum Magdeburgense. Die alte Festungsanlage Ravelin 2 und der Glacis-Park zwischen Maybachstraße und dem Magdeburger Stadtteil Stadtfeld werden vom 12. bis 16. Mai wieder der Schauplatz eines aufregenden Festes für Groß und Klein sein. Während der farbenfrohe Mittelmarkt mit mehr als 70 Händlern und historischen Handwerkern, unter anderem mit Schmieden, Glasbläser, Filzerin, Tuchhändlern und Steinmetz, seine Pforten öffnet, beginnt auch das Leben im Ritter-, Germanen und Wikingerlager. Die Gefährten des Greifen, Widukinds Wächter, Nordarri Beini, die Hospitalenser sowie Cives Sueba Albis zeigen altes Brauchtum und mittelalterliches Leben sowie nordische Gastfreundschaft. Auch im Ritterkampf messen sich die kühnen Recken. In das bunte Treiben mischen sich Herold Olivarius von der Taube, die Komödianten von Zeter & Mordio, das zauberhafte Federgeist-Theater sowie

der große Magier Gidolfo, während die Feuerkünstler von Caterva Luminis gemeinsam mit Soleil, Gaukler Friedrich und Phoenix von der Aschenburg ein atemberaubendes Flammenspiel entfachen werden. Das Mittelspektakel beginnt auf dem grünen und noch weitläufigeren Gelände mit einem großen Eröffnungsfest mit den Dudelzwergen und den Liederknechten. (mo)

Freikarten zu gewinnen: MAGDEBURG KOMPAKT spendiert 3x2 Freikarten für das Eröffnungsfest des Spektaculums Magdeburgense am 12. Mai. Interessenten schreiben an gewinne@magdeburg-kompakt.de mit dem Kennwort Spectaculum. Einsendeschluss ist der 2. Mai (Rechtsweg ausgeschlossen). 14. Spectaculum Magdeburgense: 12.-16. Mai. Freier Eintritt für Kinder bis 12 Jahre. Internet: www.spectaculummd.de


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Das genossenschaftliche Geschäftsmodell – modern seit 160 Jahren Die Idee wurde aus der Not geboren, doch sie hat bis heute Bestand: Kreditgenossenschaften entstanden in Deutschland und verbreiteten sich über die ganze Welt. Fortsetzungsserie – Teil 1

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pekulanten” würde man sie heute nennen, weil sie auf den Besitz ihrer Nachbarn spekulierten. Mitte des 19. Jahrhunderts hießen sie „Wucherer”. Sie wollten nicht nur von den Gesetzen des Marktes profitieren – sie machten diese Gesetze. Sie verliehen Geld und ließen die Zinssätze über die Jahre derart steigen, dass ihre Gläubiger am Ende Haus und Hof verloren. Dabei gewährten sie großzügig Transparenz und legten ihre Bücher immer offen. Schamlos, denn ihre „Kunden” konnten meist weder lesen, schreiben, noch rechnen. Im Streitfall entschieden die Gerichte nach den ausgehandelten Bedingungen – und damit immer im Sinne der Wucherer. Die Auswirkungen waren so schwerwiegend wie bei heutigen Immobilien- und Schuldenkrisen. Die Menschen verloren ihre Existenzgrundlage. Damals waren vor allem zwei Bevölkerungsgruppen betroffen - Bauern und Handwerker. Der Grund: Den regulären Banken schienen sie nicht kreditwürdig. Brauchten sie Geld, blieb nur der verhängnisvolle Gang zum Wucherer. 1846 verschlimmerte sich die Lage armer Bevölkerungsschichten dramatisch. Die Ernte war schlecht. Im Winter wurde Brot unbezahlbar. Auf die Hungersnot reagierten zwei Männer: Friedrich Wilhelm Raiffeisen, damals Bürgermeister der kleinen Gemeinde Weyerbusch im Westerwald, und Hermann Schulze-Delitzsch, Patrimonialrichter im sächsischen Delitzsch. An ihren jeweiligen Orten im Westen und Osten deutscher Lande riefen sie Hilfskomitees ins Leben. Doch rasch wurde klar, dass dies nur kurzfristige Hilfe war. So suchten beide – unabhängig voneinander – nach nachhaltigeren Lösungen.

Hermann Schulze-Delitzsch

geboren 29. August 1808 in Delitzsch gestorben 29. April 1883 in Potsdam

Raiffeisen begann, bei Wohlhabenden Geld zu sammeln und an arme Bauern zu verleihen – und zwar zu Zinsen, die sie erwirtschaften konnten. Im Westerwald brachte er so den Wirtschaftskosmos der Wucherer zum Einsturz. Im Prinzip erfand er, wofür Muhammad Yunus 2006 den Friedensnobelpreis bekam: Mikrokredite. Doch statt Ehre erntete er damals zunächst Schimpf und Schande. Einige seiner Bauern investierten ihr Geld nicht in ihre Landwirtschaft, sondern in Alkohol und Tabak. Die Gönner wandten sich ab. Raiffeisen ließ sich jedoch nicht entmutigen. Er begann, bei den armen Leuten selbst Geld für den Kreditfonds einzusammeln und verpflichtete sie, füreinander zu haften. Die Mitglieder der zunächst „Darlehenskassen-Vereine” genannten Zusammenschlüsse waren einander auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Die Folge war eine hohe gegenseitige soziale Kontrolle – mit äußerstem Erfolg. Das Konzept der Kreditgenossenschaften war geboren. Im Gegensatz zu Raiffeisen setzte Schulze-Delitzsch von Anfang an auf Eigennutz. Er regte Handwerker an, sich zur gegenseitigen Selbsthilfe zu „Spar- und Konsumvereinen” zusammenzuschließen und jegliche staatliche Hilfe zurückzuweisen. Auch das war nicht allen recht. Den Sozialisten Ferdinand Lassalle erzürnte die SelbsthilfeIdee. Der konservative Otto von Bismarck war vor allem über die Idee entsetzt, jedem Vereinsmit-

Friedrich Wilhelm Raiffeisen

geboren 30. März 1818 in Hamm gestorben 11. März 1888 in Heddesdorf

glied dasselbe Stimmrecht zu verleihen – ungeachtet seines finanziellen Gewichts. Die „Volksbanken”, wie sie Schulze schließlich nannte, waren für Bismarck „die Kriegskassen der Demokratie, die unter Regierungsgewalt gestellt werden müssen“. Zunächst schien das auch relativ einfach. Die genossenschaftliche Organisationsform dieser Darlehens- oder Spar-Vereine war nämlich gesetzlich nicht vorgesehen. Sie waren Zwitter zwischen Personen- und Kapitalgesellschaften. Um Klarheit zu schaffen, kämpfte der Jurist Schulze-Delitzsch seit seinem Einzug in die Preußische Nationalversammlung 1848 um ein eigenes Genossenschaftsgesetz. Im Jahre 1860 legte Schulze-Delitzsch erstmals einen Gesetzentwurf vor, der die Prinzipien einer genossenschaftlichen Organisation enthielt und die Unsicherheit in der Frage der Rechtsform beenden sollte. Am 27. März 1867 wurde das erste preußische „Gesetz betreffend die privatrechtliche Stellung der Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften“ erlassen. Es entsprach in allen wesentlichen Punkten dem Entwurf Schulze-Delitzschs. Das Gesetz wurde ein Jahr später von den Staaten des Norddeutschen Bundes übernommen und am 5. Mai 1889 zum Deutschen Reichsgesetz erhoben. Es ist noch heute in überarbeiteter Version gültig. (Quelle: Bonus, Sonderausgabe zum Inernationalen Jahr der Genossenschaften, 2012)


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n Wolfs Redlichkeiten Lange leben, ohne alt zu werden

25 Kurse: Wassersport für Groß und Klein

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ut und gern, bloß wie? Gegen das Altern sei kein Kraut gewachsen, glaubte Hippokrates zu wissen. Allerdings kannte er, der berühmteste Arzt des Altertums, die Apotheken und Drogerien von heute nicht, schon gar nicht die Werbung im Fernsehen und Internet. Überall werden Prof. Dr. sie angeboten, die Mittel und Gerald Wolf. Mittelchen gegen das Altern, dessen Anzeichen und Erschwernisse. „Rein pflanzlich“ sind sie, natürlich. Unbedenklich, meinen Sie, weil sowieso wirkungslos? Das nicht, denn der obligatorische Beisatz „Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“ belegt, wie ernst die Sache ist. Zumindest für die, die daran verdienen. Fragen Sie doch mal ihren Arzt oder Apotheker, fragen Sie möglichst viele von jenen, vor allem, lassen Sie sich die Studienergebnisse zeigen, die die Heil- oder Vorbeugewirkung gegenüber Alterserscheinungen belegen! Oder besser nicht. Denn Sie werden den Glauben an das Wunder von Anti-Aging-Therapien und solcherart Pillen verlieren. Genau das aber schadet. Der Placebo-Effekt ist es, der Glaube an die Wirkung, was da obwaltet. Sobald man zweifelt, ist das schöne Geld futsch. Zugleich haben Sie ein echtes Wunder kennengelernt, nämlich, dass sich kein Staatsanwalt dafür interessiert. Indes, nicht zu bezweifeln sind die allgemeinen Empfehlungen zur Vorsorge für Körper und Geist, auch wenn sie trivial sein mögen: Vermeidung von Gesundheitsrisiken durch Genussmittel und Unfälle, angemessene körperliche und geistige Regsamkeit, Geselligkeit, Vermeidung von Langeweile oder einem Zuviel an Stress, vielseitige, obschon sparsame Ernährung. Nicht trivial, ganz und gar nicht, ist die Frage, was denn das Altern eigentlich bewirkt. Offenbar handelt es sich um aktive, biologisch „gewollte“ Mechanismen, die uns altern und schließlich sterben lassen. Generationen von Lebewesen zu erzeugen und den jeweils älteren das Leben wieder zu nehmen, gehört zu den wichtigsten Evolutionsprinzipien. Ein weltweit verfolgtes Forschungsziel ist, diese Alternsmechanismen klar zu definieren. Bei Erfolg würde der Weg zur ewigen Jugend nicht mehr weit sein. Allerdings hätte die Menschheit dann ein weiteres Problem. Egal, für jeden Einzelnen von uns gilt: So lange wie möglich leben, um die Segnungen der Forschung noch zu erleben!

reitagnachmittag, kurz vor 16 Uhr. Es ist angenehm warm in der Schwimmhalle Nord und die Rehabilitations-Sportgruppe hat soeben das große Becken verlassen. Christine Bartels, die eine der Verantwortlichen für die Schwimmkurse beim Verein für Sporttherapie und Behindertensport 1980 Magdeburg e.V. ist, steht am Beckenrand und wartet auf die Teilnehmer des nächsten Kurses – Kinder mit körperlicher oder geistiger Behinderung. „Eben diese Mischung ist das reizvolle an meinem Job“, sagt die 28-Jährige. „Mit Kindern und Erwachsenen zu arbeiten, die alle unterschiedliche Grundlagen oder Voraussetzungen mitbringen – das ist eine große Herausforderung und bringt gleichzeitig viel Abwechslung in den Berufsalltag.“ Seit 2010 ist die Berlinerin beim VSB 1980 tätig…zunächst als Honorarkraft, inzwischen mit Festanstellung. Angefangen hatte ihre Begeisterung für den Reha-Sport mit einem Praktikum. „Ich bin nach Magdeburg gekommen, um hier zu studieren – Bachelor in Gesundheitssport und Master in Sportwissenschaft“, schildert Christine Bartels, die schon als Kind und Jugendliche gern geschwommen ist. „Bei einem meiner Praktika in einer Reha-Klinik bat mich der Chef, einer Frau nach einer beidseitigen Unterschenkelamputation das Schwimmen mit speziellen Prothesen in Einzeltherapie beizubringen. Das war keine leichte Aufgabe, hat es mir aber ermöglicht, einen anderen Blick zu bekommen, das Studium und den Sport aus einer anderen Perspektive zu betrachten.“ Also fragte sie für das nächste Praktikum beim Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Sachsen-Anhalt e. V. an und erhielt so die Möglichkeit,

beim VSB 1980 einige Erfahrungen zu sammeln. Inzwischen betreut Christine Bartels dort mehr als 25 Gruppen, von der Wassergymnastik bis zum Schwimmkurs, die sich wöchentlich in der Schwimmhalle Diesdorf, in der Schwimmhalle Nord oder in der Elbeschwimmhalle treffen. Aber auch für Rehasportgruppen „an Land“ ist sie zuständig und gibt Gymnastik-Kurse mit diversen Kräftigungs-, Koordinationsund Konditions- sowie Dehnungsübungen. Zwei Mädchen, die den Kurs am Freitag zwischen 16 und 17 Uhr besuchen, stehen schon, kurz nachdem die Teilnehmer der Reha-Gruppe das Becken verlassen haben, bereit. Sie begrüßen ihre Übungsleiterin freudig und beginnen anschließend mit ihrer Aufwärmung. „Es ist eine anspruchsvolle, aber schöne Aufgabe eine Gruppe von Kindern, die sich auf unterschiedlichen Niveaus befinden, zu fördern“, sagt die 28-Jährige, bevor sie eine kleine Aufgabe zum Einschwimmen erteilt. Die Kinder dieses Kurses bekommen von ihr die Grundlagen vermittelt – Bewegungen der Arme und Beine, Körperspannung, Atmung und die unterschiedlichen Schwimmtechniken. „Wer das Potential und auch den Willen hat, kann später bei meinem Kollegen Florian Giese im Bereich Leistungssport weitermachen.“ Bevor es aber so weit ist, wird der freitägliche Kinder-Schwimmkurs mit einem Spiel beendet. (th)

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TECHNIK KOMPAKT

2. Ausgabe April | 2016

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Home Connect: Wäschepflege jetzt per App. V ernetzung spielt für alle Generationen eine bedeutende Rolle. Im Fokus stehen Lebensqualität, Arbeitserleichterung und Gesundheit. Dem Irrglauben, das vernetzte Zuhause sei nur etwas für die junge Generation, widerspricht eine repräsentative Umfrage des Zukunftsinstituts. Selbst bei den über 55-Jährigen glaubt ein Drittel der Befragten, dass ihnen ein vernetzter Haushalt das Alltagsleben erleichtert. Siemens als Nummer Eins der deutschen Hausgeräte-Marken setzt Maßstäbe in punkto Technologie, Vernetzung, Innovation und Design. Siemens vernetzt Waschmaschinen und Trockner. Die Wäschepflege wird damit Teil des digitalen Haushaltsmanagements – und damit weitgehend unabhängig von Zeit und Ort. Die vernetzungsfähigen Geräte der iQ800 Reihe lassen sich beide über die Home Connect App steuern, die auf Smartphones mit iOS oder Android laufen. Zu ihren Mehrwerten zählen optimierter Energieeinsatz, automatische Programmauswahl, Steuerung und Kontrolle auch von unterwegs sowie erleichterte Handhabung. Kein Kopfzerbrechen bei der Programmwahl und beim Vorsortieren, dazu kein WaschmittelEinfüllen und keine Fleckenvorbehandlung: Das ermöglicht die Waschmaschine WM6YH740. Der intelligente Waschvollautomat geht online und lässt sich somit über Smartphones oder Tablets steuern. Dabei erleichtert EasyStart die Entscheidung für das richtige Programm. In der App einfach die Art der Textilien auswählen, die gewaschen werden sollen, und auch, ob Zeitsparen oder Energieeffizienz wichtiger ist. Die App empfiehlt dann die optimalen Programme und Optionen. Mithilfe der Automatikprogramme entfällt das Vorsortieren nach Textilarten und Temperaturen weitgehend; zudem übernimmt das Gerät die Waschmitteldosierung selbst. Abhängig von Textilart, Beladungsmenge, Wasserhärte und Verschmutzungsgrad dosiert die iQ800 das Waschmittel vollautomatisch, reinigt die Wäsche – und entlastet so Mensch und Umwelt. Ebenso entfällt das Vorbehandeln von Flecken. Denn die WM6YH740 entfernt die 16 häufigsten Arten durch intelligente Programmautomatiken. Ihre Waschmaschine schickt Ihnen Push Benachrichtigungen, wenn etwas nachgefüllt werden muss oder das Waschprogramm fertig ist. Die Home Connect App bietet die Funktion FlexStart an – ideal für alle, die einen größeren Teil ihres Stromverbrauchs aus der eigenen Photovoltaik-Anlage decken und dafür einen Energiemanager nutzen. Der Anwender gibt den Zeitpunkt an, zu dem die Wäsche späte-

stens fertig sein soll. Basierend auf der Wettervorhersage und der selbst erzeugten Energiemenge aktiviert FlexStart die Maschine zum optimalen Zeitpunkt. Pro Jahr sinkt damit der Verbrauch an herkömmlichem Strom. Ohnehin arbeitet die WM6YH740 äußerst sparsam. Der Vollautomat unterschreitet den Grenzwert der Top-Energieeffizienzklasse A+++ um 30 Prozent. Trocknen online – online statt auf Leine Wie der Waschvollautomat ist auch der Wärmepumpen-Trockner WT7YH700 vernetzbar. Über die Home Connect App lässt er sich ebenfalls über Smartphone oder Tablet bedienen. Das ist hilfreich, wenn man darauf wartet, die Wäsche warm zusammenlegen zu können, um sich das Bügeln zu ersparen. Egal, ob Aufgaben im Home-Office zwei Stockwerke höher warten oder der Liegstuhl zum Sonnenbaden einlädt: Der Nutzer verpasst kein Signal mehr. Wie bei der Waschmaschine steht neben der Steuerung und Kontrolle über die App die EasyStart Funktion zur Verfügung, die ganz individuell bei der Programmauswahl berät. Zusammen mit der sensorgesteuerten autoDry-Technologie von Siemens sorgt sie dafür, dass alle Textilien optimal behandelt werden und schützt sie davor einzulaufen. Bekannt sind die Siemens WärmepumpenTrockner für ihre herausragende Energieeffizienz, die dank des selbstreinigenden Kondensators stets auf bestem Niveau bleibt. Das gilt insbesondere für den WT7YH700, der mit Energieeffizienzklasse A++ ausgezeichnet ist und die Wäsche zugleich besonders schnell trocknet. Über die neue FlexStart Funktion ist auch er für die smarte Nutzung von selbst produziertem Solarstrom gerüstet. Einfach in der Home Connect App das gewünschte Zeitfenster festlegen – den Rest erledigt die intelligente Siemens Hausgeräte Technologie im Zusammenspiel mit dem Energiemanager der Photovoltaikanlage. Digital oder analog nach Bedarf Egal ob Waschen oder Trocknen: Zu allen Geräten liefert die Home Connect App außerdem eine digitale Gebrauchsanweisung, Tipps und Tricks rund um das Thema Wäschepflege und mehr. Dabei können die beiden vorgestellten Geräte weiterhin per Hand über Drehwähler und Tasten direkt an der Maschine bedient werden – unabhängig von Ladezuständen und Netzverfügbarkeit.

Magdeburg im A2 Center

Magdeburg im Bördepark

Am Pfahlberg 7 • Telefon: 0391/2802-0

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2016 | 2. Ausgabe April

TECHNIK KOMPAKT

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Kühlschrank wird Einkaufsmanager

S

iemens Hausgeräte ermöglichen modernen Menschen, ihr Leben spontaner und unabhängiger zu gestalten: zum Beispiel durch mobiles Einkaufsmanagement, wie es der erste vernetzungsfähige Kühlschrank der Marke ermöglicht. Die iQ500 A++ Kühl-Gefrier-Kombination KG36NHI32 verfügt über zwei Kameras, die alle Vorräte im Blick behalten. Per Smartphone oder Tablet kann der Besitzer jetzt sogar von unterwegs nachschauen, was sich aktuell im Kühlschrank befindet. Eine Kamera ist im Innenraum und eine in der Tür des Kühlteils angebracht. Bei jedem Schließen machen sie aus beiden Perspektiven ein Foto, das in die Home Connect App geladen wird. Wer vor dem Supermarktregal grübelt, was noch im Kühlschrank ist, zückt ab sofort das Smartphone und sieht nach. Ebenso lässt sich das Abendessen verlässlich planen: Denn die App hält eine Historie der letzten sechs Aufnahmen vor. So können die KühlschrankBesitzer nachvollziehen, was andere Haushaltsmitglieder verbraucht haben. Die beiden 5-Megapixel-Kameras wurden für den Kälteeinsatz entwickelt. So ist sichergestellt, dass sie den besonderen Herausforderungen trotzen. Der Hochleistungs-Kameraverschluss ermöglicht eine sehr kurze Belichtungszeit. Abschließend erfolgt eine Bildoptimierung über die Home Connect Cloud. Das alles selbstverständlich auf Basis höchster Sicher-

heitsanforderungen: Nur der Nutzer selbst kann die Aufnahmen einsehen, sie zeigen keine Personen und sind nach TÜV-Standards verschlüsselt. Möchte der Anwender seine Bilder teilen – etwa für Einkaufsabsprachen mit Familienmitgliedern oder Freunden – kann er diese per E-Mail, MMS oder über Kurznachrichtendienste verschicken. Für optimale Haltbarkeit benötigen verschiedene Lebensmittel individuelle Bedingungen. Dafür verfügt das Gerät neben dem normalen Kühlraum über zwei Spezial-Bereiche: Innerhalb der hyperFresh Schublade kann die Luftfeuchtigkeit erhöht werden. So bleiben Salate, Rohkost und ausgewählte Obstsorten länger knackig. In der zweiten Schublade, der hyperFresh „<>“0°C Zone, liegt die Temperatur niedriger. Dadurch halten Fisch und Fleisch hier doppelt so lange frisch. Die iQ500 Kühl-Gefrier-Kombination schenkt dem Nutzer außerdem das beruhigende Gefühl, stets alles unter Kontrolle zu haben. Denn per App lassen sich verschiedene Optionen wie Urlaubsmodus von unterwegs aus managen. Vor allem benachrichtigt das Gerät den Nutzer automatisch, falls etwa die Tür des Gefrierteils nicht richtig geschlossen ist. Abgetaut werden muss die iQ500 übrigens nicht mehr: Die noFrost Ausstattung unterbindet jegliche Eisbildung in Kühl- und Gefrierteil und macht diese ungeliebte Hausarbeit überflüssig.

Braten via App - so wird heute gekocht

M

it dem Backofen iQ700 hebelt Siemens die bekannten „Naturgesetze“ des Backens aus. Innovative Funktionen verkürzen Zubereitungszeiten um bis zu 50 Prozent. Der Backofen vereint zudem Mikrowelle und Dampfstoßfunktion. CoolStart reduziert die Zubereitungsdauer flacher Convenience-Produkte wie Tiefkühl-Pizza, -Frühlingsrollen oder Pommes. Benötigte eine Pizza bisher 20 Minuten, ist sie nun nach zwölf Minuten fertig, direkt aus dem Gefrierfach und ohne Vorheizen. Damit hält Siemens den neuen Rekord für das Servieren von Tiefkühl-Pizza. varioSpeed beschleunigt dagegen die Zubereitung konventioneller Gerichte. So ist eine Lachslasagne in der halben Zeit servierbereit: schon nach 20 statt bisher rund 40 Minuten, selbstverständlich bei gleich gutem Ergebnis. Ein versunkener Kirschkuchen ist in etwa 35 Minuten statt in einer Stunde durchgebacken. Der technologische Kunstgriff besteht dabei im kombinierten Betrieb von Mikrowelle und Backofen. Auch ermöglicht der neue Backsensor automatisiertes Kuchenbacken. Der iQ700 erkennt, wann der Kuchen fertig ist: Stäbchenprobe abgesagt! Sein Pendant für die Zubereitung von Fleisch, Geflügel und Fisch heißt Bratenthermometer Plus. Es bestimmt den Garpunkt an drei Messpunkten und sorgt so dafür, dass das Gericht präzise zum richtigen Zeitpunkt – gar und saftig – aus dem Ofen

kommt. Als Profi-Ausrüstung darf der iQ700 zudem aufgrund seiner mehr als 15 Beheizungsarten gelten. Darunter ist auch die neue 4D Heißluft, die jetzt gleichzeitiges Backen auf bis zu vier Ebenen ermöglicht. Hinzu kommen weitere Möglichkeiten durch die integrierte Mikrowelle und den zuschaltbaren Dampfstoß. Das spart Platz in der Küche. Denn der iQ700 ist Backofen, Mikrowelle und Wärmeschublade in einem. Ein weiteres Plus an praktischer Durchdachtheit liefert die Selbstreinigungsfunktion activeClean. Dazu muss das Gestell für die Teleskopauszüge erstmals nicht mehr ausgebaut werden. Wie die Backbleche können alle Backutensilien mitgereinigt werden. Die dritte Dimension stellt die Vernetzung dar. Denn der Backofen ist per Smartphone und Tablet steuerbar – jederzeit und von überall aus. So zeigt die App an, wann der Kuchen fertig ist. Zusätzliche Services machen das Kochen spontaner, unkomplizierter und entspannter – auch ohne große Vorkenntnisse. Die Automatik-Funktionen des Backofens werden durch ein persönliches Kochbuch ergänzt, inklusive Funktionen wie Einkaufsliste und Direkt-Ansteuerung des Ofens aus der App heraus. Außerdem erleichtert die Vernetzung die Bedienung sowie Zubehörbestellung. Anleitungen sind via App schnell zu finden und mit Bildern und Filmen hinterlegt.

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RÄTSEL KOMPAKT

40 französischer Jagdhund

Teil der Katzenpfote

lateinisch: ich

Schwebeteilchen

Grundstoffteilchen

2. Ausgabe April | 2016

märkisches Adelsgeschlecht

wirbelloses Ringeltier

Begriff aus der Fernsehtechnik

nicht weit entfernt

ehem. untätig, UNOwillensGeneralsekretär träge

Apostel der Grönländer

GartenPlANZE

ein Tropenvogel langes kath. Priesterhalstuch

abgespannt

Bergübergang griechische Sagengestalt

span. Mehrzahlartikel dt. Schriftsteller † 1810

ärmellose Jacke

Rheinlastkahn

Linse an optischen Geräten

Kreuz des Pferdes

Dänenkönig in der Edda griech. Vorsilbe: bei, daneben

riesig, enorm

Dauerbezug (Kw.)

skandinavische SumpfHauptrohr stadt

poetisch: Hauch

süddeutsch: HauslUR

Kernobst

Schalterstellung (engl.)

hellster Stern in der ‚Borealis‘

wütend

deutsche Vorsilbe

Bestleistung

spanischer Artikel

int. Kfz-Z. Iran

Frechheit

KykladenInsel Schlaginstrument

Fließbehinderung lockeres, netzartiges Gewebe Oberhaupt der Katholiken

Zeitalter

eine regelmäßiges GedichtVieleck form

sächliches Fürwort

WIR FANGEN SIE AUF. ENTLASTEN SIE UND

ehem. ArchitekturSchule inhaltslos

sehr empkNDLICH

Kfz-Z. Burgdorf

KÜMMERN UNS UM

Lärm Insel der griech. Zauberin Circe

TAG & NACHT

Vergnügen (engl.)

(0391) 543 27 06

ALLES

NOTWENDIGE.

www.abendfriede.de

Stadt am Kocher Bilderrätsel franz.rumän. Dichter † (Tristan)

französische Anrede (Abk.)

Teil der Bibel (Abk.)

jüd. Priester in Babylon

babylonische Gottheit

griechischer Kriegsgott

Kfz-Z. Homberg schlemmen, schwelgen Brücke über einen Bach Halbton über H

poetisch: Adler

Leichtmetall

kurz für: eine Rhône:UlUSS in Frankreich

Stadt auf Sardinien Abendmahlsbrot

niederl. Tänzerin † (Mata) Modeschöpferin (Coco) röm. Zahlzeichen: neunzig

Körperglied

lateinische Vorsilbe: ehemalig Haushaltsgerät

Auftraggeber beim Hausbau

ehem. europ. Rechenwährung

Alphabet (Kw.) Wegelagerer

Vorname von Filmstar Murphy chem. Zeichen für Titan

Bann, Ächtung

Verletzungsfolge

irisch- schmelengl. zen Schriftsteller † (Schnee)

persönliches Fürwort

jenes hier

niedrige Empore

eine der Gezeiten SchieStadt nenam Hellweg fahrzeug

Berührungsverbote

französisch: Eisen

Reizstoff im Tee altröm. Philosoph † 65

Stelzvogel

lACH

Normlängenmaß

Denksportaufgabe

Zusatzbetrag

musikalisches Schauspiel

deutsche Schauspielerin

Abk.: Raummeter

ein Österreicher

Blutader

hohe Spielkarte deutsche Vorsilbe

Ort auf Ameland (Niederlande)

Musiknote

Initialen von Hamsun

Spalte, Abschnitt undeutliches Vorgefühl haben

MK16-12b


SATIRE KOMPAKT

2016 | 2. Ausgabe April

41 Bescheide vom Verstandesbeamten KnülligDingeldeu

Posttraumatische Verbitterungsstörung

R

Lachen, Träumen, Singen Nachtschwärmer on Tour: Theaterschiff startet in die neue Saison

A

usgeträumt! Winterschlaf vorbei! Auf geht’s auf Tour: Für das Theaterschiff ist am 30. April Saison-Eröffnung! Dann wird wieder geschippert, die Elbe hoch und runter. Dabei werden Speis und Trank serviert, es gibt ein kulinarisches 3-Gänge-Erlebnis und natürlich jede Menge Unterhaltung! Dafür stehen die „Nachtschwärmer“ namentlich: Ulrike Nocker, Matthias Krizek und Oliver Vogt überzeugen seit Jahren mit ihren humorvoll-musikalischen Programmen. Zu jeder Jahreszeit mit einem anderen Angebot. Im jetzigen Frühling gibt es aufgrund der großen Nachfragen zunächst die Wiederaufnahme des erfolgreichen Programms „Strandgut-Bar 3/28“ (Regie: Knut Müller-Ehrecke). Unter der Regie von Knut MüllerEhrecke entstand eine zauberhaft-freche Geschichte zum Lachen, Träumen und Mitsingen. Song-Cabarét nennen das die Schipperleute. Die „Nachtschwärmer“ laden ein in ihre Stammkneipe. Und sie können tatsächlich von „ihrer“

Kneipe sprechen, denn gleich zu Beginn des Abends müssen sie feststellen: Ihr altes Stammlokal gehört ihnen jetzt wirklich – der ehemalige Wirt hat sie ihnen vererbt! Mit diesem Schreck müssen sie erst einmal umgehen lernen ... Wie werden die einzelnen Charaktere mit dieser Situation umgehen? Werden sie es schaffen, sich wie einst, als sie auf dem Schiff im Nebelhorn(Tango) gefangen waren, zusammenzuraufen und gemeinsam ein glückliches Ende schaffen? Doch zuvor müssen sie ihre „Strandgut-Bar 3/28“ erst einmal wieder flott bekommen … Das machen sie in ihrer eigenen Art: hochmusikalisch, gesungen, geträumt, gesponnen. Saisoneröffnung: 30. April, 19 Uhr (Boarding 18.30 Uhr), Abfahrt vom Schiffsanleger neben der Württemberg, Stadtpark. Und schon mal vormerken: Im August startet die 6. Elb-Sommer-Nacht! Infos zu Theaterschiff, Crew, Programmen und Terminen unter www.theaterschiff-magdeburg.com

egelmäßig nach Wahlen verzeichnet das Verstandesamt zunehmend Tendenzen traumatisierter Politiker. In sehr seltenen Fällen treten dabei sogar Depressionen auf. Mitunter sind solche Betroffenen nicht weiter politikverwendungsfähig. Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, das in der Nachwahlbetreuung per Gesetz Verstandesbeamte dazu verpflichtet sind, amtlich die Verstandeskraft solcher politischer Funktionsträger, meist ausgeschiedene Amtsträger, zu begutachten und eine Prognose für mögliche Anschlussverwendungen aufzustellen. Aufgrund der ausgesprochen hohen Anzahl ausgeschiedener Parlamentarier und noch zu erwartender scheidender Regierungsmitglieder wurde das Verstandesamt temporär personell verstärkt. Um den erforderlichen Aufgaben gerecht zu werden und um eine möglichst schnelle Aussage über die Integrationsfähigkeit von abgewählten Politikern ins normale Arbeitsleben gewährleisten zu können, stehen dem Verstandesamt nunmehr mehrere Psychiater und Psychotherapeuten für die Begutachtung zur Verfügung. Nach einer ersten verstandesamtlichen Einschätzung konnten bei den meisten untersuchten ehemaligen Abgeordneten keine schwerwiegenden Depressionen festgestellt werden. Dennoch wurde bei nahezu 100 Prozent der Betroffenen eine posttraumatische Verbitterungsstörung diagnostiziert. Es gilt nun, herauszufinden, ob die Verbitterung ursächlich auf nicht-angemessene Verdrängungsmechanismen zur politischen Konkurrenz oder auf persönliche Verstandesenge im Zusammenhang mit der Bewertung von inadäquatem Wählerverhalten zurückzuführen ist. Menschen mit posttraumatischen Verbitterungsstörungen kann selten eine positive Prognose ausgestellt werden. Häufig bleiben sie gesellschaftlich isoliert. Es besteht sogar wegen akuter Integrationsverweigerungstendenzen die Gefahr zur Bildung politischer Parallelgesellschaften. i. A. Knüllig-Dingeldeu, Verstandesamtsrat

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MAGDEBURG INTIM

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2. Ausgabe April | 2016

So stehen die Sterne

WIDDER 21.03-20.04.

Locken Sie Ihren Partner getrost aus der Reserve. Dann werden auch die lustvollen Momente wieder Oberhand gewinnen.

Man will Ihnen keinen beruflichen Erfolg gönnen. Gehen Sie Kollegen aus dem Weg, die Ihnen offensichtlich nicht wohl STIER 21.04.-20.05. gesonnen sind.

ZWILLINGE 21.05-21.06.

Zeigen Sie im Beruf mehr Selbstbewusst sein. Es ist gar nicht gut, wenn Sie Ihre Leistungen immer wieder in Frage stellen lassen.

KREBS 22.06.-22.07.

Nur Mut: Wenn Ihnen der Partner emotional schon nicht entgegen kommt, nehmen Sie das Heft des Handelns wieder in die Hand.

LÖWE 23.07.-23.08.

Zeigen Sie den Kollegen, dass Ihre Überlegungen richtig waren. Trumpefen Sie nicht auf, beweisen Sie aber vor allem diplomatisches Geschick.

JUNGFRAU 24.08.-23.09.

Ihr Wohlbefinden wird in der nächsten Zeit nicht zu toppen sein. Vergeuden Sie deswegen trotzdem weder Kraft noch Nerven.

WAAGE 24.09.-23.10.

Ziehen Sie die nächste Zeit harmonische Zweisamkeit der turbulenten Geselligkeit vor. Das wird Ihrem Partner bestimmt gefallen.

SKORPION 24.10.-22.11.

Halten Sie sich gerade jetzt an den Grundsatz, dass der Klügere nachgibt. Erledigen Sie Ihre Arbeit wie besonders gewissenhaft.

SCHÜTZE 23.11.-21.12.

Suchen Sie umgehend den Arzt auf, wenn sich Ihre Beschwerden nicht lindern. Sie verschleppen womöglich eine Krankheit.

In Sachen Liebe erwartet Sie demnächst leider nichts Ungewöhnliches. Beweisen Sie mehr FanSTEINBOCK tasie, um das positiv zu 22.12.-20.01. verändern. Scheren Sie sich nicht viel um den eintönigen beruflichen Alltag. Sie werden genügend Zeit WASSERMANN haben, an den aktuellen 21.01.-19.02. Projekten zu feilen.

FISCHE 20.02.-20.03.

Nutzen Sie die Freizeit, um sich zu ausgiebig entspannen. Sie haben in der jüngsten Zeit viel zu sehr an Ihrem Leistungslimit gelebt.

Das Glück in der neuen Spielbank herausfordern

M

agdeburg hat wieder eine Spielbank. Am 8. April eröffnete die „Merkur Spielbank“ Am Pfahlberg 3, direkt neben der „Bowling World“ lädt das Automatencasino auf 800 Quadratmetern zum Glücksspiel ein. Neueste vernetzte Technik, bargeldlos spiele, drei Jackpottanlagen und zwei Roulettstationen warten auf ihre Spieler. Cornelia Dengenhard (Foto) ist die Chefin

der Spielbank. Mit 20 Mitarbeiter will sie Besuchern des Glücksspielpalastes einen angenehmen Aufenthalt verschaffen. Künftig soll auch das Poker-Spiel möglich sein und eventuell kann auch ein echter Rouletttisch aufgebaut werden. „Wir lassen es langsam angehen und warten die Nachfrage ab“, sagt Mario Hoffmeister, Sprecher der Gauselmann Gruppe.

Tausendsassa und kein Aprilscherz

E

s hätte ein Aprilscherz sein können, war es aber nicht. Am 1. April 1996 ließ sich Andreas Dahm mit einer eigenen Kanzlei als Rechtsanwalt nieder, natürlich nicht, um mit Mandanten Aprilscherze zu treiben. Mittlerweile sind 20 Jahre ins Land gezogen und der Anwalt hat vielen Menschen juristischen Beistand geleistet. Zum 20. Geburtstag kamen Freunde, Bekannte, Geschäftspartner in die Bilderstube in der Grünen Zitadelle zum Gratulieren und Rückschau zu halten. Und weil Andreas Dahm ein multifunktionaler Tausendsassa ist, gibt er sich mit dem trockenen Stoff eines Juristen allein nicht zu frieden. Regelmäßig bereitet er rechtliche Streitfälle mit ironischer Würze und lustigen Sprachbildern auf, um diese dann in MAGDEBURG KOMPAKT zu veröffentlichen. Aber Andreas Dahm ist nicht nur Autor, sondern auch noch Hobby-Musiker. Seit vielen Jahren greift er leidenschaftlich zur Gitarre, tüftelt an eigenen Songs und spielt mit Freunden und Bekannten auf.


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MAGDEBURG INTIM

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n Salongeflüster

Helden lassen die Letzten die Ersten sein

Bäume fällen

W

Wort-Coiffeur Lars Johansen

o ist denn jetzt die erste Reihe? Die Fans der Revolverhelden mussten beim Konzert in der Getec-Arena flexibel sein, denn es gab zwei Bühnen. Die kleinere, fast unscheinbare im hinteren Teil der Halle wurde zunächst von vielen ignoriert, bis sie dorthin zogen – die Mannen um Sänger Johannes Strate. Plötzlich konnten die Letzten die Ersten sein und hautnah erleben, wie sich Revolverheld

unplugged „anfühlt“, angelehnt an die berühmte MTV-Reihe. Doch ohne Strom in Magdeburgs größter Halle? Das wäre ein fraglicher Spaß geworden. Natürlich hatte die Band auch große Lautsprecherboxen mitgebracht, wechselte nach den ersten fünf Songs auf die große Bühne und rockte dann den Saal. Mit akustischen Instrumenten, aber laut! Unterstützt von Streicher- und Bläserensemble. Auch das passt.

Stürmerlegende Achim Streich wird 65

D

a lässt sich schon strahlen. Die Rekorde des Achim Streich sind für die Ewigkeit gemacht: Mit 102 Länderspielen für die DDR-Auswahl, 55 Treffern in A-Länderspielen und 229 Toren in der DDR-Oberliga hat sich der Magdeburger Ausnahmestürmer in die Geschichtsbücher eingeschrieben. Zweimal wurde er zum Fußballer des Jahres in der DDR gekürt. Am 13. April begeht er nun, hier bei einem seiner häufigen Besuche in der MDCC-Arena, seinen 65. Geburtstag. Streich stellte während seiner Laufbahn, die 1967 bei Hansa Rostock begann, die

Inkarnation des echten Mittelstürmers dar. Der Strafraum war seine Welt. „Er war schlitzohrig und raffiniert im Abschluss mit dem Gespür selbst für die Minichance“, urteilten seine Mannschaftskameraden. Streich beendete seine Laufbahn 1985 beim 1. FC Magdeburg. Später als Trainer bei seinem Heimatklub, bei Eintracht Braunschweig und beim FSV Zwikkau konnte der Jubilar, der zuletzt für ein SportartikelGeschäft in Magdeburg tätig war, dann allerdings nicht an seine einzigartigen Erfolge als Spieler anknüpfen.

K

aum ist der Frühling da, wird alles grün. Nur nicht in Magdeburg, denn hier wird mit der Kettensäge alles umgenietet, was zu grünen droht und nicht bei drei auf den Bäumen ist. Welchen Bäumen aber, wenn es doch immer weniger gibt? Der halbe Herrenkrug musste wegen des chinesischen Todeskäfers dran glauben. So viel kann der gar nicht wegfressen, wie ihm vor der Nase weg gefällt wird. Das erscheint mir so sinnvoll, wie alle Schafe auszurotten, damit der böse Wolf nichts mehr zu fressen hat. Aber ich bin ja nur Friseur und kein Biologe. Ich sage es mal so: Eine frisch geschorene Glatze ist keine Garantie dafür, dass der Geschorene nie wieder Läuse bekommt. Denn das Haar könnte ja nachwachsen. Oder es wächst nicht nach, aber dann ist er zwar läusefrei, aber eben auch nicht mehr da. Kurz, so eine Baumkur sieht nicht gerade gut aus. Auch die alte Elbe wurde von Bäumen befreit, damit sie bei Hochwasser schneller fließen kann. Die Bäume auf dem Werder wichen dem neuen Deich, den wir ja, wenn die Elbe schneller fließt, eigentlich nicht brauchen. Das könnte einen auf die Palme bringen, wenn wir eine hätten, aber wenn es sie gab, wurde sie vermutlich schon vor Jahren vom Baumhasser Trümper persönlich gefällt. So verschwanden auch die schönen alten Bäume am breiten Weg, weil ein Investor dort bauen will. Natürlich ist es zu viel verlangt, um die Bäume drumherum zu planen, wie es bei den vorher dort stehenden Plattenbauten noch problemlos möglich war. Das erinnert mich an den Mann mit dem zu kleinen Hut, der zu mir in den Salon kam und darum bat, sein Haar so lange weg zu schneiden, bis der Hut passen würde. Als wir alle Haare weg hatten, passte der Hut immer noch nicht. Aber nachdem ich die Ohren und einen großen Teil vom Hinterkopf entfernt hatte, saß der Hut hervorragend. Gut, mein Kunde konnte nichts mehr hören und auch sein Gedächtnis war weg, aber der Hut sah wirklich gut aus. Leider vergaß ersterer immer, letzteren aufzusetzen, aber man kann eben nicht alles haben. In diesem Sinne: Der Nächste bitte.


Fr EiZEiT-TiPPS

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Mittwoch | 13.04.

The Lady in the van / 20.15 Uhr / Moritzhof

Theater/Show

Romeo und Julia / 19.30 Uhr / Schauspielhaus Der letzte der feurigen Liebhaber / 20:00 Uhr / Theater an der Angel

Für die Jüngeren

Comedy/Kabarett

... und außerdem

Musikgeschichten: „Die Bremer Stadtmusikanten“ von Harald Lorscheider / ab 5 Jahre / 11.00 Uhr / Opernhaus, Wagnerfoyer

Nervt! / Programm von und mit Frank Hengstmann / 19.30 Uhr / „...nach Hengstmanns“ Jubel, Trubel, Wirklichkeit / mit Marion Bach, Heike ronniger und Hans-Günther Pölitz / 20.00 Uhr / Zwickmühle

Kunst/Literatur

Kunstpause / kurze Führung in einer der Ausstellungen / 12.30 Uhr / Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen Angelika Reimann: Mit Goethe für Vaterland und Wissenschaft gelebt / Goethe und Christian Gottlob v. Voigt in Weimar / 18.00 Uhr / Literaturhaus Dialog / in der Ausstellung von Joachim Brohm /19.00 Uhr / Kunstmuseum (Kloster)

Kleines Kino

Wahr und authentisch. „Freeheld - Jede Liebe ist gleich“: Laurel Hester lebt seit über 20 Jahren für ihren Job als Polizeikommissarin, ein Privatleben findet bei ihr nicht statt. Dies ändert sich schlagartig, als sie die junge Mechanikerin Stacie Andree kennenlernt. Die beiden verlieben sich aller Unterschiede zum Trotz ineinander und bauen sich eine gemeinsame Zukunft auf. Dazu gehören das eigene Haus mit Garten und Hund und schließlich sogar die eingetragene Lebenspartnerschaft. Als Laurel schwer erkrankt, ist ihr letzter Wunsch, dass Stacie in ihrem Haus wohnen bleiben kann. Doch die Polizei lehnt ihre Pensionsansprüche ab. Es beginnt ein Kampf um Gerechtigkeit … Autobiografische Verfilmung mit Julianne Moore, Ellen Page, Steve Carell. Zu sehen bis 26. April im Moritzhof.

Für die Jüngeren

Donnerstag | 14.04.

Musikgeschichten: „Die Bremer Stadtmusikanten“ von Harald Konzerte Filme im Original mit deutLorscheider / ab 5 Jahre / 11.00 Ulla Meinecke: Wir waren mit schen Untertiteln / ab 17.00 Uhr: Tous les chats sont gris (Alle Uhr / Opernhaus, Wagnerfoyer Dir bei riogoletto, Boss / 20.00 Kunst mit Kindern / ab 6 Jahre Uhr / Feuerwache Süd Katzen sind grau), Je suis mort / 15.00 Uhr / Kunstmuseum mais j’ai des amis (ich bin tot, macht was draus!), Guibord s’en Kloster Unser Lieben Frauen Theater/Show va-t-en guerre (My internship in Coppélia / Ballett von Gonzalo Canada), Les chaises musicales Galguera / Uraufführung / 19.30 ... und außerdem (Die fast perfekte Welt der PauGiftpflanzen und Pflanze ifte Uhr / Opernhaus line), Microbe et Gasoil (Mikro & / Jubiläumswoche 120 Jahre Der letzte der feurigen LiebhaSprit) / Moritzhof ber / 20:00 Uhr / Theater an der Gruson-Gewächshaus / Vortrag Freeheld - Jede Liebe ist gleich von Gert Fiedler, Apotheker / Angel / 18.15 Uhr / Moritzhof Eintritt frei / 19.00 Uhr / GeMein ein, mein alles / ab 12 wächshauser, Farnhaus Comedy/Kabarett Jahre / 20.00 Uhr / Studiokino Die Söhne und das Biest /

Unterwegs in den Nebelwäldern Mindanaos / von Orchideen und fleischfressenden Pflanzen / Vortrag: Michael Kraft, Leiter des Botanischen Gartens der Technischen Universität Braunschweig / Jubiläumswoche 120 Jahre Gruson-Gewächshaus / Eintritt frei / 19.00 Uhr / Gewächshäuser, Farnhaus Tango mit „Con Corazón“ / Übungsabend im Café Hirsch / 21.00 Uhr / Feuerwache Süd

Freitag | 15.04. Konzerte

Federico Albanese: The Blue Hour / 20.00 Uhr / Moritzhof Klinge-Live! / rock & F un aus Leipzig / rock, P op & Ostsongs / 20.00 Uhr / Hegel Bar Dreier-Programm der HengstPlusmacher auf Ernte-Tour / männer / 19.30 Uhr / „...nach Heimspiel in Magdeburg / SupHengstmanns“ Jubel, Trubel, Wirklichkeit / mit port: Fresh Face aka Packernacken Fresh, Fakkt, Botanikker, DJ Marion Bach, Heike ronniger und Hans-Günther Pölitz / 20.00 Access, DJ r UDboy / 20.00 Uhr / Feuerwache Süd Uhr / Zwickmühle

Kunst/Literatur

Renate Sattler: Risse im Gesicht / Buchpremiere / Lesung / 19.30 Uhr Stadtbibliothek, Breiter Weg 109

Kleines Kino

Eddie The Eagle – Alles ist möglich / 16.15 Uhr / Moritzhof

Theater/Show

Der letzte der feurigen Liebhaber / 20:00 Uhr / Theater an der Angel

Comedy/Kabarett

Nervt! / Programm von und mit Frank Hengstmann / 19.30 Uhr / „...nach Hengstmanns“


Fr eizeit -t ipps

2016 | 2. Ausgabe April

Wie früher. Nur besser. / Klavierkabarett mit Johannes Kirchberg / 20.00 Uhr / zwickmühle

Führungen

Mit der Linie 4 um die Welt / eine Fahrt mit der Gothaer straßenbahn durch Magdeburg / mit der schriftstellerin Annett GröFührungen schner und stadthistorikerin Unter schwebenden Lasten lauert der Tod / literarische Füh- Nadja Gröschner / 19.00 Uhr / rung über die vergessene insel / Buchung über Feuerwache süd schriftstellerin Annett Gröschner und stadthistorikerin Nadja Grö... und außerdem schner begeben sich an einen Entdeckertag im Technikmueinst gänzlich unliterarischen Ort seum / interessantes für die / mit Unterstützung des t echnik- ganze Familie / spannende exmuseums / 19.00 Uhr / Buponate, interessante Filme im chung über Feuerwache süd t echnikkino, straße der Geschicklichkeit, Hüpfburg / mit sWM-Card kostenfrei, ansonsten: ... und außerdem 3 euro eintritt / 10.00 bis 18.00 Die Riesenseerose Victoria eine Königin im Gewächshaus Uhr / t echnikmuseum, Dodendorfer straße 65 / Jubiläumswoche 120 Jahre Gruson-Gewächshaus / Vortrag: Monster High Live / spuktakuläre Arena show / 16.00 bis Dr. Michael Gruß / eintritt frei / 18.30 Uhr / Getec-Arena 19.00 Uhr / Gewächshäuser, Die große 80er Jahre Party / Farnhaus mit Depeche-Mode-party und electro-Floor / 22.00 Uhr / FesSonnabend | 16.04. tung Mark

Konzerte

In dieser Stadt kenn ich mich aus / Konzert von t & t Wollner mit Musik bekannter Magdeburger – von Nathusius bis Deckbar und rühmann / Chansons, schlager, rocksongs und Balladen / Jubiläumswoche 120 Jahre Gruson-Gewächshaus / t icket-reser vierung unter t el. 404 29 10 / 19.30 Uhr / Gewächshäuser, Farnhaus Luca / Luca sophie reinar tz (Gesang, Gitarre, Geige) und Hendrik Hahler (Drums, percussion) / 20.00 Uhr / Volksbad Buckau Christian Haase & Band / 20.00 Uhr / Feuerwache süd KOLLEGAH: Redlight-Tour / 20.00 Uhr / AMO

Theater/Show

Menü für Margot / inszenierung von Dirk Heidicke, Kammerspiele Magdeburg / Aufführung mit susanne Bard und Michael Günther / 20.00 Uhr / Feuerwache sudenburg (Blauer salon) Die Kokosnuss in der Frühbucherrabatte / improvisationstheater mit „t apetenwechsel“ / 20.00 Uhr / Moritzhof Der letzte der feurigen Liebhaber / 20:00 Uhr / t heater an der Angel

Comedy/Kabarett

DIE kaufen wir uns / mit M. Bach, H. ronniger , C. Deckbar / 20.00 Uhr / zwickmühle

Für die Jüngeren

Der kleine Prinz / Kinderfilm / empfohlen ab 8 Jahre / 15.00 Uhr / Moritzhof

Messe/Märkte

Trödelmarkt am Teufelsbrunnen / 10.00 bis 15.00 Uhr / Leiterstraße

Sonntag | 17.04. Konzerte

Farnhausmatinee / zum Jubiläum: 120 Jahre Gruson-Gewächshäuser / mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart, edvard Grieg, Georg philipp t elemann, Georg Friedrich Händel u.a. / Karten-reser vierung unter t el. 404 29 10 / 11.00 Uhr / Gewächshäuser, Farnhaus Das goldene Kalb / Kindermusicalprojekt / mit Kinderchören aus Magdeburg südost & st. Nicolai und einem instrumentalensemble aus schülern und Lehrern des Konservatoriums/ 16.00 Uhr / st. Ger traud-Kirche salbke

empfohlen ab 8 Jahre / 14.00 Uhr / Moritzhof

Messe/Märkte

Germany Travel Mart / 9.00 bis 17.00 Uhr / Messe Magdeburg, Halle 1-3

Führungen

Führung durch die Hegelstraße - Westseite / 14.00 Uhr / Buchung über Feuerwache süd Sonntagsführung: spurensuche durch die 120-jährige Geschichte der Gruson-Gewächshäuser / mit Dr. Ludwig Martins, Leiter der Gruson-Gewächshäuser / durch alle Bereiche / Kartenreservierung möglich unter t el. 404 29 10 / 15.00 Uhr / Gruson-Gewächshäuser

... und außerdem

Frühlingsparade / Maskottchenumzug mit Musik und Frühlingspflanzenschau zum saisonstar t / 11.00 bis 16.00 Uhr / elbauenpark Tanz in der Villa / mit Andy Wilde / ab 15.00 Uhr / Villa Böckelmann, Lüttgen Ottersleben Mit Schirmer, Charme und Melone / t alk-Gast: Matthias platzeck / Moderator: Lothar schirmer / 17.00 Uhr / zwickmühle

Montag | 18.04. Konzerte

statistik, Dr. t im Hoppe / 19.00 Uhr / eintritt frei, um Anmeldung wird gebeten: 5 35 47 70, Mail: info@vhs.magdeburg.de / Volkshochschule, Leibnizstraße 23

Kunst/Literatur

Dienstag | 19.04.

Führungen

Kleines Kino

Für die Jüngeren

Die klassische Luther Tour / Dauer: 2h / Buchung über Magdeburg t ourist / 14.30 Uhr / ab Die Söhne und das Biest / Haus der romanik, Domplatz 1b Dreier-programm der HengstTelemann-Führung / Dauer: 2h männer / 19.30 Uhr / „...nach / Buchung über Magdeburg t ouHengstmanns“ MEINS, wie es sinkt und kracht rist / 14.30 Uhr / ab t elemannstele, Goldschmiedebrücke / mit Marion Bach und HansGünther pölitz / 15.00 und 20.00 Uhr / zwickmühle ... und außerdem Klingender Mittwoch / t anztee / 15.00 bis 17.30 Uhr / AMO, Kunst/Literatur Kleiner saal Rechnung über meine Dukaten / Autor t homas Meyer auf Lese-reise / 19.00 Uhr / LiteraDonnerstag | 21.04. turhaus, t hiemstraße 7

... und außerdem

Menschen und ihre Stadt. Magdeburger Familien zwischen Luther und Kaiser im 16. Jahrhundert / Aus der reihe „im stadtarchiv gefunden“ / referent: Michael Weigel, Leipzig, Berater, Mediator und Genealoge / eintritt frei / 19.00 Uhr / Altes rathaus, F ranckesaal

Konzerte

8. Sinfoniekonzert / mit Werken von sergej prokofjew, peter t schaikowsky und Ludwig van Beethoven / 18.45 einblick / 19.30 Uhr / Opernhaus DER W / t our zum neuen Album / 20.00 Uhr / Altes t heater

Theater/Show

Mittwoch | 20.04.

Déjà vu - Soiree im Café p. / Wanderpuppenspieler - die nächste Generation / 19.30 Uhr / puppentheater Über Jungs oder Bin ich Küche / von David Gieselmann / zum letzten Mail / 19.30 Uhr / schauspielhaus, studio

Konzerte

Comedy/Kabarett

Volle Pulle – Flaschenmusik XXL / Glas Blas sing Quintett in Concert / 20.00 Uhr / Moritzhof

Theater/Show

Gerechtes Geld / von Michael Yates Crowley / Kooperation mit dem südthüring ischen staatstheater Meiningen / 19.30 Uhr / schauspielhaus, Foyer

Comedy/Kabarett

au turh ag b r r it

Mit leichtem Gepäck – Arbeiten zu Texten / Ausstellungseröffnung irene Leps / 19.00 Uhr / Literaturhaus

Comedy/Kabarett

Element of Crime: Lieblingsfar- Messe/Märkte ben und Tiere / t our zum Germany Travel Mart / 9.00 bis neuen Album / 20.00 Uhr / 16.00 Uhr / Messe Magdeburg, AMO / Halle 1-3

Kino im Kiez / „Flimmerkiste“ mit Überraschungsfilm / eintritt: 1 euro / 15.00 Uhr / Nachbarschaftszentrum Neue Wege e. V., Theater/Show Menü für Margot / inszenierung Othrichstraße 30 von Dirk Heidicke, Kammerspiele Magdeburg / Aufführung mit su- Messe/Märkte sanne Bard und Michael Günther Germany Travel Mart / 9.00 bis / 15.00 und 17.00 Uhr / Feuer- 16.00 Uhr / Messe Magdeburg, wache sudenburg (Blauer salon) Halle 1-3 Der letzte der feurigen Liebhaber / 20:00 Uhr / t heater an der ... und außerdem Angel Magdeburg im demografischen Wandel / Vortrag / mit dem LeiKunst/Literatur ter des städtischen Amtes für State of M. / Führung in der Ausstellung von Joachim Brohm /15.00 Uhr / Kunstmuseum Familiennachmittag in der Ausstellung VON Hier AU s NOCH VieL Weiter / 15.00 Uhr / Kunstmuseum (Kloster) Von der Kraft der Fantasie / 2. Kinderkonzert / ab 6 Jahre / „Der zauberlehrling“ / in Kooperation mit der Ballettschule semenchukov / Benefizkonzert zugunsten von integrationsprojekten der Bürgerstiftung Magdeburg.11.00 Uhr / Opernhaus Der kleine Prinz / Kinderfilm /

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Die Söhne und das Biest / Dreier-programm der Hengstmänner / 19.30 Uhr / „...nach Hengstmanns“ Jubel, Trubel, Wirklichkeit / mit Marion Bach, Heike ronniger und Hans-Günther pölitz / 20.00 Uhr / zwickmühle

Nervt! / programm von und mit Frank Hengstmann / 19.30 Uhr / „...nach Hengstmanns“ Jubel, Trubel, Wirklichkeit / mit Marion Bach, Heike ronniger und Hans-Günther pölitz / 20.00 Uhr / zwickmühle

Kunst/Literatur

Tiere streicheln Menschen / „Die Actionlesung“ / 20.00 Uhr / Moritzhof

Führungen

Luther als Kurrendeschüler in Magdeburg / Dauer: 1h / Buchung über Magdeburg t ourist / 16.00 Uhr / ab Gouvernementsberg / ecke Fürstenwallstraße


Fr EIzEIT -TIPPS

46 ... und außerdem

Kaffeeklatsch im Lesecafé / Um Anmeldung wird gebeten / Info-Tel.: 25 292 29 / 14.00 Uhr / Nachbarschaftszentrum Neue Wege e. V., Othrichstraße 30 Erzählcafé Spätlese: Kartoffelkorb, Wäschepuff & Babykörbchen / Korbmacherin Irene Boewe erzählt über ihr Handwerk / 15.00 Uhr / Feuerwache  Tango mit „Con Corazón“ / Übungsabend im Café Hirsch / 21.00 Uhr / Feuerwache Süd

Freitag | 22.04. Konzerte

Ray Wilson & The Genesis Classic Quintett / Hits von Genesis, Stiltskin und Peter Gebriel „unplugged“ / 20.00 Uhr / Johanniskirche

Theater/Show

KrimminellGRIMMiges Sommer-Haus-Märchen / 19.30 Uhr / Theater an der Angel

Sie ihm auf den Leim! / Dauer: 2h / Nur auf Voranmeldung, Mindestteilnehmerzahl: 8 / Buchung über Magdeburg Tourist / 14.30 Uhr / ab Tourist-Information, Ernst-reuter-Allee 12

Dialog / Teilnahme und Eintritt kostenfrei / um Anmeldung bis 16.4. wird gebeten / 18.00 Uhr / Moritzhof Shakespeares Schädel / Lesung des neuen Stadtschreibers Werner Fritsch / 19.00 Uhr / Moritzhof Du bellst vor dem falschen Baum / musikalische Lesung mit Judith Holofernes / 20.00 Uhr / Moritzhof

... und außerdem

Modellbootschau auf dem Angersee / 14.00 bis 17.00 Uhr / Elbauenpark Schwoof / die Party mit Bugs / 23.00 Uhr / Feuerwache Süd

Kleines Kino

Sonntag | 24.04.

Wer hat Angt vor Sibylle Berg? / mit Sibylle Berg, Katja riemann, Helene Hegemann / FilmPreview / 20.15 Uhr / Moritzhof

Konzerte

Messe/Märkte

Gartenträume / Motto: zauberhafte Farbenspiele erleben / Freilusftmesse /10.00 bis 18.00 Uhr / Schloss Hundisburg

Sonnabend | 23.04. Konzerte

Das besondere Menü: Das Dinner for one wird zum „Menü für Margot“. Anlass ist - wie der Untertitel erklärt - der  88. Geburtstag der blauen Eminenz. Eine wunderbare Persiflage, geboten von Susanne Bard und Michael Günther ab 16. April für zwei Tage im „Blauen Salon“ der Feuerwache. Die Inszenierung der Kammerspiele wurde wieder ins Programm aufgenommen terminpassend zum wahren Geburtstag des „blauen Drachens“ am 17. April.

Rock & Blues Marathon / gleich 3 x Kultstatus: 50 Jahre Klaus Nervt! / Programm von und mit renft Combo – Die legendäre Kultband auf Jubiläumstour / 40 Frank Hengstmann / 19.30 Uhr Jahre Monokel / 70 Jahre Spei/  „...nach Hengstmanns“ che / präsentiert von Holger DIE kaufen wir uns / mit Ma„Holli“ Drews / 20.00 Uhr / rion Bach, Heike ronniger und Christoph Deckbar / 20.00 Uhr / Altes Theater zwickmühle

Comedy/Kabarett

Kunst/Literatur

Speakers‘ Corner für Nachwuchsautoren*innen / Lesung &

Ausstellungstipps

2. Ausgabe April | 2016

Gerd-Peter Münden / Kinder und Jugendliche des Magdeburger Domchores und der Singschule sowie Schülerinnen des Ökumenischen Domgymnasiums und der Domgrundschule / 17.00 Uhr / Schauspielhaus KrimminellGRIMMiges SomTheater/Show Experten über: Liebe / ab 12 J. mer-Haus-Märchen / 19.30 Uhr / Theater an der Angel / 16.30 Uhr / Puppentheater Das goldene Kalb / Musical von M - Eine Stadt sucht einen

der Sinti und roma, der Ermordung Kranker und Behinderter sowie mit Todesmärschen am Figürliches Ende des zweiten Weltkriegs. „Feminines, Fantastisches und Ein weiteres Thema der Schau mehr - Malerei und Figürliches“ ist die Frage, wie an die zeit des zeigt die Ausstellung von JoNationalsozialismus erinnert hanna Stawitz. rund 20 Bilder wird. Eine Infografik stellt theund Figuren sind in dem Gesenartig die Erinnerungskultur in schäft zu sehen, das für „Mode der ehemaligen DDr und die und mehr“ steht: Querstyle im damit verbundenen SchwierigBreiten Weg. Bis zum 7. Mai. keiten vor. Eine weitere blickt auf das „Hier und Jetzt“ einer vielfältigen GedenkstättenlandIm eigenen Land schaft in Sachsen-Anhalt, die Die neue Ausstellung im IBAvon unterschiedlichen Akteuren Shop, regierungsstraße, beschäftigt sich mit der Geschichte getragen wird. zu sehen bis 30. Mai dienstags bis sonntags unseres Bundeslandes: „Sachvon 11 bis 17 Uhr. Eintritt frei. sen-Anhalt im Nationalsozialismus“ beschäftigt sich mit der Provinz Sachsen und dem Land Stille Momente Anhalt von 1933 bis 1945. Fotograf Bernd Stage hat sich an Auf 24 Infotafeln werden nicht ungewöhnliche Orte begeben, Frauen im Fokus nur die Auswirkungen der NSund außergewöhnliche zeugEine neue Wanderausstellung Diktatur auf dem Territorium des nisse kultureller, aber auch städist ab Freitag, 6. Mai, im Volksheutigen Sachsen-Anhalts zu tischer Geschichte gefunden bad Buckau zu sehen. In „Wer zeiten des Dritten reichs, sonbraucht Feminismus?” werden und sie in Szene gesetzt. Die Motive der gleichnamigen Kam- dern bereits die politischen Ent- besonderen Orte sind Friedhöfe wicklungen ab dem Ende der pagne gezeigt. Seit 2012 samder Stadt. Entstanden ist auf unWeimarer republik geschildert. melt sie Argumente für die sokonventionellen Wegen ein einBeispielhaft führt die Ausstelziale Bewegung, die sich für drucksvolles Werk unterschiedliFrauenrechte und Gleichstellung lung durch Orte des Terrors und chen Farbfotografien. zu sehen stark macht. In rund drei Jahren der Vernichtung. So beschäftisind „Stille Momente“ immer gen sich einzelne Infotafeln bei- dienstags (13-17 Uhr) in der sind cirka 1.500 ganz individuelle Statements zusammen ge- spielsweise mit der Verfolgung Kapelle auf dem Südfriedhof. kommen. Einen Teil davon wird gezeigt mit der Absicht, mit alten Vorurteilen aufzuräumen. Denn die persönlichen Aussagen zeigen ein Bild fernab des Klischees von Feminismus auf. 2014 beteiligten sich auch zahlreiche Menschen aus Halle und Magdeburg an Fotoaktionen. Die Ausstellung kann zu den Öffnungszeiten des Volksbades Buckau besichtigt werden.

Das goldene Kalb / Kindermusicalprojekt / mit Kinderchören aus Magdeburg Südost & St. Nicolai und einem Instrumentalensemble aus Schülern und Lehrern des Konservatoriums/ 10.00 Uhr / St. Gertraud-Kirche Salbke Chorkonzert / Kammerchor der Sibelius Akademie Kuopio, Finnland / 17.00 Uhr / Dom, remter

Theater/Show

Das goldene Kalb / Musical von Gerd-Peter Münden / Kinder und Jugendliche des Magdeburger Domchores und der Singschule sowie Schülerinnen des Comedy/Kabarett Jubel, Trubel, Wirklichkeit / mit Ökumenischen Domgymnasiums und der Domgrundschule / Marion Bach, Heike ronniger und Hans-Günther Pölitz / 15.00 14.00 Uhr / Schauspielhaus Marlen Geisler: Der Schatz im und 20.00 Uhr / zwickmühle Wört(h)ersee / Vorlese-MitDie Söhne und das Biest / mach-Theater / ab 6 Jahre / Dreier-Programm der Hengst14.30 und 15.30 Uhr / Moritzmänner / 19.30 Uhr /  „...nach hof, Theater unterm Dach Hengstmanns“ Kehrseiten / Die Kugelblitze auf Experten über: Liebe / ab 12 J. / 16.30 Uhr / Puppentheater Clubtour / musikalisches KabaM - Eine Stadt sucht einen rettprogramm mit Sabine Münz Mörder / 17.00 Uhr / Puppenund Ernst-Ulrich Kreschel / theater 19.30 Uhr / Feuerwache Süd Mörder / 20.00 Uhr / Puppentheater

Kunst/Literatur

8. Bücherfest umGeblättert / Programm unter www.moritzhofmagdeburg.de / 14.00 bis 17.00 Uhr / Moritzhof Wortwäsche Slam: Direkt verrückt! / mit Frank Klötgen (München), Mathias Klaß (Eisenach), richard Schuster (Dresden), Jan Lindner (Leipzig), Temye Tesfu (Berlin) und vielleicht von Dir? / 23.00 Uhr / Moritzhof

Comedy/Kabarett

Die Söhne und das Biest / Dreier-Programm der Hengstmänner / 17.00 Uhr /  „...nach Hengstmanns“ Jubel, Trubel, Wirklichkeit / mit M. Bach, H. ronniger, H.-G. Pölitz / 17.00 Uhr / zwickmühle

Kunst/Literatur

8. Bücherfest umGeblättert / Programm unter www.moritzhofmagdeburg.de / ab 11.00 Uhr / Moritzhof Für die Jüngeren Warum die Sachsen-Anhalter Bilderbuchkino – Ich mache nackt wandern und ihre „Tote mir die Welt / Kinderlesung / Eintritt und mitmachen kostenfrei Oma“ lieben / Lesung mit  Edith / präsentiert von der Stadtbiblio- Jürgens / Eintritt frei / 15.45 Uhr / Moritzhof, HofGalerie thek / 15.00 Uhr / Moritzhof Sei frech und wild und wunTaschenlampenLesung mit derbar – Var fräck och vild och Karen Limberg / Präsentiert von der Stadtbibliothek / Eintritt frei / underbar / Bilinguale Lesung / deutsch-schwedische Geschich18.30 Uhr / Villa Kunterbunt ten über Pippi Langstrumpf und ihre Freunde / Eintritt frei / Führungen 16.45 Uhr / Moritzhof Lukullus-Tours / Kulinarischer Stadtrundgang / Buchung unter www.lukullus-tours.de/ 13.00 Für die Jüngeren Uhr / Altstadt Du bist der Detektiv! / DetektiFliejentuten-Heinrich – gehen visches mit Claudia Puhlfürst /


Fr eizeiT -TippS

2016 | 2. Ausgabe April

für Kinder ab Grundschulalter / eintritt und mitmachen kostenfrei / 11.30 Uhr / Moritzhof Bilderbuchkino – Ich mache mir die Welt / Kinderlesung / eintritt und mitmachen kostenfrei / präsentiert von der Stadtbibliothek / 12.00 Uhr / Moritzhof

Messe/Märkte

Trödel- und Flohmarkt / 14.00 Uhr / Villa Böckelmann, Lüttgen Ottersleben 18a

... und außerdem

Der rote Dior des Ostens / eine Bormann-Modenschau / 15.00 Uhr / Feuerwache Süd

Montag | 25.04. Comedy/Kabarett

Magdebürger Nachschlag / Wohnzimmerkabarett / Monatsrückblick von und mit Lars Johansen / 19.30 Uhr / Moritzhof

... und außerdem

Yogakurs / 10.30 Uhr und 17.00 Uhr / Villa Böckelmann Lüttgen Ottersleben

Dienstag | 26.04. Kunst/Literatur

Walter Kaufmann: Meine Sehnsucht ist noch unterwegs. ein Leben auf reisen / 19.30 Uhr / Stadtbibliothek

Theater, Konzert, Lesung, Ausstellung und andere Freizeittipps … Senden Sie Ihre Veranstaltungsinformationen bitte per E-Mail an: termine@magdeburg-kompakt.de

Kleines Kino

The Amazing Transplant / Mitternachtsfilm / 21.00 Uhr / Moritzhof

Für die Jüngeren

Jojo am Rande der Welt / ab 12 Jahre / 10.30 Uhr / puppentheater

... und außerdem

Bürgersprechstunde der Polizei im NF / Fragen an den zuständigen polizeiobermeister / die Gespräche sind vertraulich / 16.00 bis 17.00 Uhr / Nachbarschaftszentrum Neue Wege e. V., Othrichstraße 30

Mittwoch | 27.04. Konzerte

einer inszenierung der Kammerspiele Magdeburg, Bearbeitung von Dirk Heidicke / mit Oliver Breite als Faust, Susanne Bard als Mephisto und Friederike Walter als Gretchen / ein Spiel durchs ganze Haus / 19.00 Uhr / Forum Gestaltung

Comedy/Kabarett

Die Söhne und das Biest / Dreier-programm der Hengstmänner / 19.30 Uhr / „...nach Hengstmanns“ Fliegen mit Dir / Gastspiel: Lucy van Kuhl / Musik-Kabarett / 20.00 Uhr / Feuerwache Süd MEINS, wie es sinkt und kracht / mit Marion Bach und HansGünther pölitz / 15.00 und 20.00 Uhr / zwickmühle

JazZzimmer / Jazz Blues Jazz querbeet / mit Mohi Buschendorf (Kontrabaß), Fabio de Miguel (piano) und Frank Schöpke (Saxofon) / 19.30 Uhr / Querstyle, Breiter Weg 214

Kunst/Literatur

Theater&Show

Jojo am Rande der Welt / ab 12 Jahre / 10.30 Uhr / puppentheater

Faust, der Tragödie erster Teil / Premiere / Goethes Stück in

Magdeburger Literaten von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart / 19.00 Uhr / Otto von Gericke Universität

Für die Jüngeren

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Kunst Kultur Karstadt „Ich leg mir mal den Schalter um...“

Die Festplatte im Kopf entmüllen und´ne frische Denke hoch laden! Darum geht es in Sissi perlinger’s neuem brüllkomischen programm. Unter dem Motto „ich leg mir mal den Schalter um...“ klopft die perlingerin alle Aspekte des Älter Werdens auf seine positivsten Aspekte ab. Wie das genau geht, lebt uns die erfolgreiche und mit preisen überschüttete entertainerin mit den 100 Gesichtern und 1.000 Kostümen auf ´s Unterhaltsamste vor. „ich bleib dann mal Jung“ zeigt auf höchstem Spaßniveau, wie sich spielerische Leichtigkeit mit philosophischem Tiefgang zu einer Herz erfrischenden Show für alle Sinne verquicken lässt. Die in paris, Wien und New York ausgebildete Sängerin, Tänzerin und Schauspielerin entführt uns in eine erstrebenswerte zukunft, in der die „Schlaue graue Flower power“ unseren planeten zum Besten verwandelt. in diesem unvergesslichen Abendprogramm geben sich revolutionäre Thesen und beinharte pointen im 3 zeilentakt die Hand und dem publikum wird mit bezaubern-

den Liedern und fetzigen Choreografien der Schalter so umgelegt, dass alle zuschauer strahlend und beschwingt in eine glückliche zukunft schauen. „Getting old isn´t for Sissies“ heißt es, aber davon lässt sich eine Sissi perlinger nicht abschrecken. „Wenn wir die zeit, die uns durch die viel höhere Lebenserwartung geschenkt wurde, bewusst und sinnvoll nutzen, kann ein jeder zu seinem allerhöchsten potential erblühen. „Was in uns steckt gehört erweckt!!“ Sissi Perlinger: 27. April 2016, Karstadt-Kulturbühne in der 2.Etage; Kartenvorverkauf an der Service-Kasse

Veranstaltungstipps fürs Umland Stendal Montag, 25. April

Bernburg Sa./So., 30. April &1. Mai

Schlossspektakel / Welt des Mittelalters / mit r itterturnier zu pferde, historischer Musik, Gaukeley und Walpurgisfeuer / ab 11.00 Uhr / Schloss Bernburg

Tipps zur Steuererklärung 2015 mit Besonderheiten bei Trennung und Scheidung / referent: Bernd Ammon, Steuer fachmann / öffentliche informationsveranstaltung von iSUV / / 18.30 Uhr / Familienzentrum Färberhof, Hohe Bude 5 (Nähe Kornmarkt)

Gommern Samstag, 23. April

Tag des Bieres / der Burgbraumeister weiht in die Geheimnisse der Braukunst ein / mit Verkostung der aktuellen Sorten / 11.00 bis 12.00 Uhr / Wasserburg

Ummendorf Sa./So., 23. & 24. April

Trödelmarkt vom Trachten- und Brauchtumsverein Ummendorf e. V. / 23. 4. von 10.00 bis 18.00 Uhr / 24. 4. von 10 bis 15 Uhr / auf dem historischen Vierseithof „Heinemanns Hof“, Wormsdorfer Straße

Hundisburg Fr.-So., 22.-24. April

Gartenträume / Freiluftmesse im Schlossgarten / Hundisburg, Haldensleben

Leitzkau Samstag, 23. April:

Irene Mertens: Grafik - Keramik - Textil / Vernissage / Ausstellung bis 29. Mai / 14.00 Uhr / Schloss Hobeck, Galerie

Musik und Gaukeley u.a. mit Tamino (Foto) gibt es beim Schlosspektakel in Bernburg. rauscht wie Träume durch die zeiten der Bäume – Balladen, Dichtungen von immermann und anderen / 19.30 Uhr / Schloss Hobeck, Kemenatensaal

mit Mühlenbesichtigung, Kinderaktionen, Musik / 11.00 bis 17.00 Uhr / parey Maifest / 14.00 Uhr / zerben, am Schloss

8. Leitzkauer Nachtflohmarkt Markttreiben im mittelalterlichen Ambiente / 15.00 bis 22.00 Uhr / Schlossanlage Leitzkau

Parey / Zerben Samstag, 30. April

Schönebeck Mittwoch, 27. April

Samstag, 28. Mai

Sonntag. 1. Mai

Donnerstag, 21. Mai

Maibowle bei Münchhausen / es

Maibaum-Aufstellen / 15.00 Uhr / parey, Marktplatz Das Erlebnisdorf feiert 5. Geburtstag /

Unterhaltsrechte und -pflichte nach Trennung und Scheidung / öffentliche informationsveranstaltung von iSUV / mit Fachanwalt Familienrecht rolaf Meyer / 18.30 Uhr / Schönebeck, Bahnhofstr. 11

Weißewarte Sonntag, 17. April

Flohmarkt / ab 9.00 Uhr / Tierpark Weißewarthe

Zichtau Sonntag, 24. April

Japan zu Gast in Zichtau – Kunst und Kultur / Kirschblütenfest in den Mustergärten / mit Vorführungen von Taiko, Judo und einer Samurei-Meisterin / informationen, Aktionen, Angebote / 10.30 Uhr bis 16.00 Uhr / zichtau (bei Gardelegen)


30. April 2016, ab 10 Uhr SWM S W M Card C ar d

Gruson Gewächshäuser Unter dem Motto „Vegane & vegetarische Ernährung sowie Gartenbau“ gibt es wieder viele Aktionen rund um das umweltbewusste Leben. Außerdem finden Sie jede Menge grüne Ideen zum Thema Nachhaltigkeit, ökologisches Bauen, Energieeffizienz sowie Alternative Antriebe. Auf die kleinen Besucher warten spannende Experimente, Bastelaktionen und tierische Bekanntschaften. Mehr Informationen unter www.gruene-messe-bei-gruson.de


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