Magdeburg Kompakt Nr. 56

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MAGDEBURG KOMPAKT 4. Jahrgang / Nr. 56

Hintergrund • Wissenswertes • Unterhaltung

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2. Ausgabe September 2015

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Generation Einheit Betrachtungen zu 25 Jahren Deutsche Einheit / ab Seite 4

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IN DIESER AUSGABE

n Editorial

Die Einheit und andere Brüche

MAGDEBURG KOMPAKT

DIE DRITTE SEITE

• Momentaufnahme • Befreiung von Meinungsfreiheit

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ZEITGESCHEHEN

IMPRESSUM

• Der Osten kommt gewaltig • Sport kennt kein Alter • Schachgroßmeister zu Gast an der Elbe

Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt die Gesellschaft keine Gewähr. Leserbriefe vertreten nicht automatisch die Meinung der Redaktion. Die Weiterverwendung von Beiträgen, Fotos und eigens für MAGDEBURG KOMPAKT entworfene Anzeigen ist nur mit schriftlicher Genehmigung gestattet. Es gilt die Preisliste Nr. 4 vom 1. Mai 2015

Seite 21 Seite 21 Seite 21 Seite 22 Seite 22

Seiten 24-25 Seite 26-27 Seite 28

LEBENSART

• Ist die DDR passé oder Exposé? Seiten 4-5 • Ein undankbares Volk? Seite 6 • Keine Ahnung, aber plötzlich mittendrin … Seite 7 • „Leben in der DDR? Kenne ich nur aus dem Geschichtsunterricht“ Seite 8 • Alles eins, oder? Seite 9 • Schief gelaufen Seite 9 • Der Traum vom deutschen Sport-Märchen Seite 10 • Namens-Wende und Vereins-Vereinigung Seite 11 • Café-Geschichten Seite 11 • Sind Stasi-Akten noch ein Thema? Seite 12 • DDR-Baulöwen sind heute Einheitsgewinner Seite 13 • Mit Otto gehört Seite 13 • Hengstmann & Johansen Seite 14 • Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein Seite 15 • Verirrungen im Rassebegriff Seiten 16-17 • Integration entsteht nicht durch Hoffnung Seite 17 • Wer ist fremd? Du oder ich? Seite 18

MAGDEBURG KOMPAKT Herausgebende Gesellschaft: MAGDEBURG KOMPAKT Ronald Floum & Thomas Wischnewski GbR B Breiter Weg 202, 39104 Magdeburg Telefon: 0391/ 79296750; Fax: 03 91/79296759 Redaktion und redaktionelle Mitarbeit: Thomas Wischnewski (V.i.S.d.P.), Ronald Floum, Birgit Ahlert (Kultur), Tina Heinz, Peter Gercke (Fotos), Heinz-Josef Sprengkamp, Dr. Rudi Bartlitz Gastautoren: Ludwig Schumann, Lars Johansen, Frank Hengstmann, Jacqueline Heß, Volker Dänekas, Wiebke Quilitz-Koschig, Olaf Falke, Ulrike Bäumer, Anke Brämer Wissenschaftliches Kollegium „emeritio“: Prof. Dr. Reinhard Szibor, Prof. Dr. Gerald Wolf Filmbeiträge: Eulenspiegel Multimedia Magdeburg und Crafty Media Anzeigen: Britta Roders (Tel.: 0391/ 792967 51) Viola Leonarzcyk (Tel.: 0391/ 79 29 67 52) Druck: DruckHaus RIECK Haldensleben GmbH E-Mail: post@magdeburg-kompakt.de Internet: www.magdeburg-kompakt.de

• Wasser-Show: Sinfonie der Elemente • Martin Sierp kann Hellsehen im Dunkeln! • Festungsgeflüster • Neues Ottonen-Theater … • Die Stimme mit mehreren Oktaven

MAGDEBURGER SPORT

Liebe Leserinnen und Leser, der Tag der Deutschen Einheit jährt sich am 3. Oktober zum 25. Mal. Das Jubiläum haben wir zum Anlass genommen, mit einigen Betrachtungen und Beiträgen auf den vergangenen Zeitraum zu blicken. Längst ist eine junge Generation herangewachsen, die kein eigenes Erleben eines geteilten Deutschlands kennt. Trotzdem sind Vorstellungen und Bewertungen der Trennung präsent. Diese historischen Erfahrungen in ihrer individuellen Gesamtheit sind und bleiben wichtig. Sie prägen die deutsche Seele entscheidend. Auf den nachfolgenden Seiten haben wir einen Versuch unternommen, diesen Zeitgeist unter mehreren Aspekten sichtbar werden zu lassen. Überschattet wird das Gedenken an den Tag der Einheit vom aktuellen Flüchtlingsgeschehen. Die Politik zeigt unter dem wachsenden Zustrom wenig Strategie, sondern rudert vom Willkommen zur Abschottung. Indes pendeln die Diskussionspole unter der Bevölkerung noch stärker zwischen Ablehnung und Zustimmung. Argumente und Begriffe spitzen sich zu und vielfach werden Worte verwendet, deren tiefere Bedeutung falsch benutzt wird. Diese Entwicklung lässt uns nicht gleichgültig und wir haben sie deshalb aufgegriffen und wollen zum Nachdenken anregen. Herzlichst, Ihr Thomas Wischnewski

KULTUR

• Mach’ mal Pause! Aber wie? Seite 29 • PROVITA Seniorenpflegeheim in Olventstedt Seite 29 • Kreativ und sicher durch den goldenen Herbst Seite 29 • Wirksame Änderung des Lebensstils Seite 30 • AOK weiht neues Kundencenter ein Seite 31 • Barrierefreie Therapie jetzt in Reform Seite 32 • Erste Hilfe für die Seele Seite 33 • Ihr gutes Recht Seite 33 • Vom Heideweg nach Duderstadt Seite 34

TECHNIK RATGEBER • Neues aus der Welt von Audio, HiFi und Computer

Seiten 35-38

SATIRE/MAGDEBURG INTIM • Verstandesamt: Beeinträchtigende Toilettenbesuche • Film verrückt • 115 Jahre alter Raddampfer auf der Elbe gesichtet • Per V.I.P.-Gondel über der Stadt schweben • So stehen die Sterne • „Elefanten-Treffen“ zum 20-jährigen Bestehen • Hannelores Geschichte zur Bädergeschichte • Salongeflüster • Kreuzworträtsel

Seite 39 Seite 39 Seite 40 Seite 40 Seite 40 Seite 41 Seite 41 Seite 41 Seite 42

FREIZEIT-TIPPS

• Post an die Herausgeber

Seite 19

• Übersicht zu Kultur, Konzerten, Theater, Ausstellungen, Kino für Magdeburg und Umgebung u.v.m. Seiten 43-46 • 10 Jahre neuer Roland: Volksfest in Plötzky Seite 47 • Interkulturelle Woche Seite 47 • Töne der Stadt: Jakobi, Laurentii, Pankratius Seite 47

mit Mag a Wirtsch zin aft Die nächste Ausgabe erscheint amkompakt

MAGDEBURG KOMPAKT

1. Oktober 2015 B

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DIE DRITTE SEITE

MAGDEBURG KOMPAKT

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Momentaufnahme Katzen-Beobachtungsposten: Warten auf Godot oder die Ankunft von Flüchtlingen? Fragen sich die Pelztiere, was aus dem Platz am Futternapf wird und ob die Fremden tierische Konkurrenten einschleppen werden? Foto: Peter Gercke

Befreiung von Meinungsfreiheit

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Es herrscht Krieg der Meinungen, aber kein Streit der Argumente.

lauben Sie manchmal, heute könne man kaum noch frei seine Meinung äußern? Jede öffentliche Äußerung will anscheinend von einem Schwarm konträrer Meinung ausgehebelt werden. Dem parteilosen Magdeburger Stadtrat Marcel Guderjahn erging es kürzlich so, als er bei den Saunaöffnungen in der Elbeschwimmhalle einen zeitlichen Nachteil für männliche Besucher erkannte. Es sollte eher eine kleine Spitzfindigkeit sein, um das Gleichstellungsgesetz anzuwenden. Das wird gern bemüht, um vorrangig Ungerechtigkeiten gegenüber Frauen zu überwinden. Für den Vorstoß wurde der Stadtrat von vielen Seiten zurechtgewiesen. Als dümmliche Lappalie und unangemessene Äußerung wurde seine Meinung abgetan. Natürlich gibt es Wichtigeres. Aber der Vorgang ist Ausdruck über die Bewegung der Meinungsfreiheit. Blickt man auf die ausufernde Debatte zu den nach Europa strömenden Flüchtlingen wird der Blick auf die Positionierungen noch schwieriger. Einerseits schwellen Hass und Ablehnung an. Andererseits stemmt sich die Bewegung der Unterstützer und Befürworter dagegen. Jede erhobene Stimme soll von zahlreichen Gegenargumenten erdrückt werden. Die Zuspitzung mündet nun darin, dass Politiker schon die Facebookbetreiber anrufen, um ihrer Ansicht nach, als falsch und widerwärtig erkannte Äußerungen lö-

schen zu lassen. Irgendwie scheint es von überallher nur noch um ein verbales Aufeinandereinhacken und Zerfleischen zu gehen, während sich das Gegengewicht irgendwie häufig in einer sich übergroßen, liebenden Gemeinde verstehen will, jedoch genauso gewaltsam andere Meinungen niederwälzt. Meinungsfreiheit ist durch die Möglichkeiten des Internets heute frei von Raum und Zeit, findet außerhalb moderierter Diskussionen statt und verhält sich deshalb wie nicht mehr zu bändigender Orkan. Vor diesem Phänomen verzweifeln Einzelne, fühlen sich meinungsklein und hilflos. Die Wahrnehmung, dass man das Eine oder das Andere nicht mehr sagen dürfte, beruht auf dieser immer häufiger anschwellenden Tendenz des gegenseitigen Niedermachens. Eigentlich ist es Meinungsfreiheit in höchster Form. Weil eben jeder mitreden kann und gleichsam gehört wird. Und doch werden unter diesen wachsenden Meinungswellen andere schier erdrückt. Alles ist nur noch die Frage, welche Ansicht sammelt die meisten Stimmen ein und bekommt die höchste Aufmerksamkeit. Die Achtung vor Meinungen anderer wird davon überschwemmt. Was wir unter diesem permanent polarisierenden Aufschreien erleben, ist eine Befreiung von der Meinungsfreiheit, weil wirklich wichtige Meinungen im Meinungskrieg untergehen. Thomas Wischnewski

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ZEITGESCHEHEN

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n Dieter Hildebrands letztem Buch „Letzte Zugabe“ erzählt er in seiner Trauerrede auf seinen Freund, den DDR-Kabarettisten Peter Ensikat, folgende Episode: „Peter war ein wunderbares Schlitzohr. Als wir 1990, noch verblüfft von der geschichtlichen Wende, ein erstes Ost-West-Treffen im Theater Meiningen veranstalteten und ich ihm vorschlug, zur Eröffnung des Abends eine halbe Stunde lang etwas zu improvisieren, meinte er, das könne er gar nicht. Ihm fiele da nichts ein. „Wir sollten aber“, meinte er, „zum Zeichen der Wiedervereinigung der Kabarettisten eine symbolische Geste inszenieren. Du kommst von rechts – ich komme von links – und dann reichen wir uns die Hände.“ Ich meinte, das wäre etwas … na ja … ich hab’s dann nicht gesagt. Kurz, wir haben es gemacht. Allerdings. wir hatten ausgemacht, mit weit ausgestrecktem Arm aufeinander loszustürmen … taten wir auch, aber im allerletzten Moment machte er einen kleinen Ausfallschritt nach rechts, und unser beider Hände glitten aneinander vorbei. Das Publikum verstand – und der Abend war schon mit dem ersten Auftritt gerettet.“ Ludwig Schumann: Haben wir, die wir die DDR erlebt haben, noch etwas einzubringen in das heutige Deutschland? Anders formuliert: Was lohnte der Bewahrung? Friedrich Schorlemmer: Grundsätzlich muss man folgendes voranstellen: Nicht alles, was Kommunisten als Propaganda gemacht haben, erweist sich rückblickend lediglich als kommunistische Propaganda. Zugespitzt gesagt: Was sie über den real existierenden Kapitalismus gesagt haben, trifft in vielem zu. Was sie über den real existierenden Sozialismus gesagt haben, ist fast nur Schrott. Manches entdecken wir jetzt erst im Abstand. (Schnitzler aber oder Hager liegen außerhalb jeder lohnenden Diskussion!) Der Kapitalismus ist nicht so eindeutig ein Irrweg, wie ihn die SED-Propaganda damals beschrieben hat. Aber er ist so, wie ihn Karl Marx im „Kapital“ einst beschrieb! Wo alles eine Frage des Geldes wird, wo Geld arbeitet, wo Geld zum Selbstzweck und zum Sinnersatz wird, nimmt es religiöse Züge an und zerstört mitmenschliche Beziehungen. Was lohnt es zu bewahren? 1. Die Erfahrung, die wir gemacht haben, können wir in den gesellschaftlichen Diskurs einbringen. Eine Gesellschaft, die nur von der Konkurrenz her lebt – es gibt zwar innerhalb bestimmter Interessengruppen auch Kooperation, aber ansonsten herrscht gnadenloses Konkurrenzdenken – übt einen permanenten Druck auf den Menschen aus, der ähnlich gnadenlos wirkt wie der ideologische Druck, den wir in DDR-Zeiten erfahren haben. Ich sage nicht, dass das der gleiche Druck ist, aber der Druck, den der Mensch empfindet, dem er ausgesetzt ist, ist vergleichbar. Wir als Menschen aus dem Osten können, ja müssen diesen Vergleich machen. 2. Ich habe immer noch den Eindruck, dass Ostdeutsche ein gesünderes Verhältnis zu Geld haben. Hier weiß man noch, was Leistung ist und was eine Leistung wert ist. Man hat sich ein möglicherweise anhaltendes Unverständnis dafür bewahrt, dass in dieser Gesellschaft nicht die Leistung lohnt und der rechte Wert bestimmt, sondern der Markt bestimmt, wie hoch der Preis ist. Es hat sich hier im Osten ein Unverständnis erhalten für die Tatsache, dass es nicht wichtig ist, was du geleistet hast, sondern dass manche Leute unendlich viel mehr verdienen, als sie für eine bestimmte Leistung verdienen dürften, während andere nicht das kriegen, was sie zum Leben brauchen, obwohl sie sehr viel leisten. Ich denke da zum Beispiel an den ganzen Sozialbereich, Gesundheits-

Theologe und Bürgerrechtler Friedrich Schorlemmer in der Bibliothek von Ludwig Schumann in Zeppernick. Foto: Peter Gercke

Ist die DDR passé oder Exposé? 25 Jahre Deutsche Einheit – letzte Zugabe oder bleibende Aufgabe? Ludwig Schumann im Gespräch mit Friedrich Schorlemmer. wesen, Altenpflege, die nicht ordentlich bezahlt werden. Ich denke an den Kulturbereich oder an diejenigen, die im Bildungsbereich arbeiten und nicht die Spur angemessen bezahlt werden. 3. Es bleibt ein spezifisches Selbstbewusstsein der Frauen. Da ist noch viel davon übrig. Wer davon mehr erfahren will, sollte Maxi Wanders Buch lesen, dass im Westen „Guten Morgen, du Schöne“, im Osten schlicht „Frauenprotokolle“ heißt. Was ist das für ein – heute manchmal schon verschüttetes – Bild von der Frau in der DDR, von ihrer Reflexionsfähigkeit,

ihrem Sprachvermögen, ihrer inneren Stärke und Selbstachtung mit Selbstbewusstsein. 4. Es wird nach dem 25. Jahr der deutschen Einheit vielleicht endlich eine größere Neugier auf die Literatur der DDR entstehen, die, davon bin ich überzeugt, Bestand haben wird. Man denke nur daran, wie Erwin Strittmatter in „Der Laden“ sein Jahrhundert beschrieben hat. Oder wie Volker Braun mit seinen Stücken, mit seinen Erzählungen und Gedichten als Kommunist und Demokrat kritisch Bezug genommen hat auf seine Gesellschaft. Ich denke mir, dass 25


ZEITGESCHEHEN

MAGDEBURG KOMPAKT Jahre es lohnen, dass Ost- und Westdeutsche noch einmal wahrnehmen: Was ist denn hier für eine Literatur entstanden? Was für ein Theater wurde hier gespielt? Wie kam es, dass in der DDR so viel gelesen wurde? Wie kam es, dass es sich die DDR leistete, so viel Lyrik zu bezahlbaren Preisen zu veröffentlichen und diese auch gelesen wurde? Warum wollte es dieses Land, dass seine Bürger eine fünfbändige Leinenausgabe von Schiller für nur fünfundzwanzig Ostmark kaufen konnten? Warum wollte man die Zugänglichkeit zur Kultur so niederschwellig ansetzen? Und welche belebende, innovative, sinnstiftende Rolle hatte die Kunst in dieser Gesellschaft! 5. Das Wichtigste: Die DDR hinterließ eine Reihe uneingelöster Ziele, unerfüllter Hoffnungen, die wir um Gottes Willen, das meine ich auch so, nicht auf den Müllhaufen der Geschichte werfen sollten: Dass der Mensch dem Menschen ein Helfer sei. Dass die Entfremdung aufhört. Dass die Welt nicht in Arm und Reich auseinanderklafft. Dass Bildung kein Privileg sein darf, sondern eine Grundbedingung demokratischer Kultur, dass Frieden neben Gerechtigkeit das höchste Gut ist, wenn sie in Freiheit geübt werden. Die DDR scheiterte auch daran, weil sie ihren Bürgern eine Bildung ermöglichte, die ihnen die Fähigkeit verlieh, den politischen Umbruch gewaltlos gestalten zu können. Bertolt Brecht hat der Hoffnung die Form der Kinderhymne gegeben und aufgeschrieben, was die DDR eben kaum eingelöst hat: Kinderhymne / Bertolt Brecht (1949) Anmut sparet nicht noch Mühe Leidenschaft nicht noch Verstand Daß ein gutes Deutschland blühe Wie ein andres gutes Land Daß die Völker nicht erbleichen Wie vor einer Räuberin Sondern ihre Hände reichen Uns wie andern Völkern hin. Und nicht über und nicht unter Andern Völkern wolln wir sein Von der See bis zu den Alpen Von der Oder bis zum Rhein. Und weil wir dies Land verbessern Lieben und beschirmen wir's Und das liebste mag's uns scheinen So wie andern Völkern ihrs. Ludwig Schumann: Der Text wurde nicht mehr gelehrt. Wir haben eine Propaganda erfahren, die verhältnismäßig leicht durchschaubar war. Wir waren geeicht, den Subtext jeder Verlautbarung zu entschlüsseln und mitzulesen. Ist das auch ein Wissen, das heute vonnöten wäre? Friedrich Schorlemmer: Wir haben noch ein paar Qualitätsmedien, MDR Figaro, Deutschlandradio Kultur, ORB 3, Kultur. Das gibt es noch. Leider ist der Kapitalismus so verlockend, dass sich Menschen ganz leicht dahinein begeben, ohne noch zu merken, wie sie vereinnahmt, wie sie manipuliert werden. Ich denke, um sich eine Meinung bilden zu können, muss man – und das kann man ja auch – mehrere Zeitungen lesen. Und kritische Vorsicht walten lassen: Wenn die zum Beispiel bei bestimmten Fragen sich alle einig sind, aber du dieser Meinung nicht bist, liegt der Verdacht nahe, dass man "von unsichtbarer Hand" manipuliert werden soll. Zum Beispiel Russland. Der Meinung, die in der Presse offiziell vertreten wird, jedenfalls überwiegend, bin ich nicht. Und im

Osten liest man viele Leserstimmen, die das ganz genauso sehen wie ich, die gegen einen neuen Kalten Krieg sind und den Dialog mit Russland nicht abbrechen wollen. Aber es gibt eine unsichtbare Hand, die keine Zensur ausübt, es aber trotzdem schafft, dass die Presse wie gleichgeschaltet klingt. Das äußert sich in den Kommentaren, aber auch in den Themen, die nicht gedruckt werden, oder mit geringer Beachtung. Egon Bahr hat wenige Wochen vor seinem Tod Russland besucht. Er traf dort auch Gorbatschow. Er hat in Russland versucht zu sagen, dass nicht alle Deutschen über die Russen das denken, worin sich die deutsche Presse und die deutsche Politik so einig zu sein scheinen. Wer mit Putin umgehen will, wird besser daran tun, mit ihm zu reden als ihn auszugrenzen. Es wurde in der deutschen Presse fast nichts über diesen Besuch berichtet. Aber hier kommt uns eine Erfahrung aus der DDR zugute. Die Menschen in der DDR haben gelernt, dass man von der Realität ausgehen muss. Man muss die Realität zunächst akzeptieren, wie sie ist und verstehen, warum sie so ist. Auf dieser Basis kann man sie verändern, langsam erst und unmerklich, aber eben Schritt für Schritt. Das haben wir gelernt, und das sollten wir in die deutschdeutsche Gesprächskultur einbringen! Und Egon Bahr wiederum hat von westlicher Seite diesen „Wandel durch Annäherung“ erfolgreich praktiziert. Es war seine Strategie, die den „Kalten Krieg“ beendete. Ich habe den Eindruck, dass sich die Menschen hier im Osten in dieser Beziehung nicht so leicht ein X für ein U vormachen lassen. Sie sind nicht amerikafeindlich, aber amerikakritisch - genauso wie zu einem Russland, das autoritär geführt wird. Ludwig Schumann: Die Einlassungen Friedrich Schorlemmers widersprechen den neoliberalistischen Zielstellungen. Wer soll, was oben formuliert ist, in diese Gesellschaft einbringen? Friedrich Schorlemmer: Wir haben eine Verpflichtung gegenüber der jüngeren Generation, die manchmal gar nichts mehr über die DDR hören will. Sie sagt: Das ist ein abgeschlossenes Kapitel deutscher Geschichte. Das geht uns nichts mehr an. Das stimmt so nicht. Es ist unsere Geschichte. Und Geschichte wirkt auf merkwürdige Weise nach. Ein Ostdeutscher, der fünfunddreißig Jahre alt ist, hat nur zehn seiner Lebensjahre noch in der DDR verbracht. Er merkt, dass da vieles in ihm geblieben ist, dass er zugleich neue Anpassungszwänge erlebt. Warum aber soll nicht erkennbar sein, woher einer kommt? Und anders denkt, aber denkt?! Das Hauptproblem ist, dass das gesellschaftliche Sein das gesellschaftliche Bewusstsein bestimmt, und damit auch die gesellschaftliche Stellung eines Menschen. Aber als jemand, der Marx liest und kritisiert, muss man das gesellschaftliche Bewusstsein, also die Vorstellung, die man als Zielstellung von der Gesellschaft hat, auch verändern können. Das ist bisher uneingelöst. Dieser humanistische Überschuss menschlicher Ideen gegenüber der zweifellos brutal sich durchsetzenden Mehrwertgesellschaft und Verbrauchsgesellschaft braucht engagierte Subjekte mit lebensdienlichen ethischen Maximen. Was ist das für eine Welt, wo alle Dinge der Welt verbraucht werden und verbraucht werden müssen, damit wieder Neues produziert werden kann, was wiederum verbraucht wird? Das ist nicht zukunftsfähig. Wir brauchen Produkte, die auf längere Zeit hin funktionieren. Wir brauchen reparierbare Produkte. Und wenn wir dann etwas wegschmeißen müssen, muss auch alles auf seine Verwertbarkeit, seine Recyclefähigkeit geprüft werden. Diese hocheffiziente weltweite Wegwerfkultur muss beendet werden. Der Globus hält das nicht

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aus. Die nächsten und die übernächsten Generationen brauchen auch noch etwas von den begrenzten Ressourcen. Ludwig Schumann: Nicht der Kunde ist König, sondern der Kunde darf aufschauen zum König, welches Angebot der ihm aufnötigen will. Ich bin nicht mehr Herr der Situation, ich kann mich nur noch einfinden. Friedrich Schorlemmer: Da geht die Wegwerfkultur in eine Nötigungskultur über. Es gibt in der Wirtschaft eine inzwischen nicht mehr hinnehmbare Nötigungskultur. Du wirst nicht mehr gefragt, ob du eine Plastiktüte willst, du musst sie ausdrücklich ablehnen. Von der DDR bleibt da noch ein großartiger Satz von Karl Marx: „Vom Standpunkt einer höheren ökonomischen Gesellschaftsformation wird das Privateigentum einzelner Individuen am Erdball ganz so unmöglich erscheinen wie das Privateigentum eines Menschen an einem anderen Menschen. Selbst eine ganze Gesellschaft, eine Nation, ja alle gleichzeitigen Gesellschaften zusammengenommen, sind nicht Eigentümer der Erde. Sie sind nur ihre Besitzer, ihre Nutznießer, und haben sie als gute Familienväter den nachfolgenden Generationen verbessert zu hinterlassen.“ Das ist ein Wort, das über dem Eingang zu den Werksgeländen, über jeder Schule, über den Theatern hängen sollte. Wir aus dem Osten haben die Aufgabe, in diese Gesellschaft einzubringen, dass es nicht nur Steigerungsmöglichkeiten im ökonomischen Bereich gibt, es gibt auch Steigerungsmöglichkeiten im ökologischen Bereich, ja im geistigen Bereich. Wir sind noch nicht am Ende. Es wird heute immer noch ganz fantastische ernste Musik gemacht, klassische Musik gespielt. Aber man gehe heute mal in ein Konzerthaus in Berlin, Frankfurt am Main oder Leipzig … Ich war zu einem Konzert, das der Sohn meines Freundes gab, ein großartiger Pianist. Er ging weinend aus dem Konzert. Ich war erschrocken und fragte, was ihn denn so erschüttert habe? Ja, fragte er zurück, ob ich mich im Konzert mal umgeschaut habe. Sein Vater und ich seien die jüngsten Konzertbesucher gewesen. Für wen er denn mal spielen solle? Ludwig Schumann: Der Hamburger Dirigent und Pianist Cordt Garben, Ehrenmitglied der Internationalen Carl-Loewe-Gesellschaft e.V., sagte mir einmal: „Wir haben die bestausgebildetsten Musiker, aber wer sollen einmal ihre Zuhörer sein? Wir haben nichts dafür getan, auch Zuhörer für diese Musik auszubilden.“ Friedrich Schorlemmer: Das ist auch etwas, was wir in unsere heutige Gesellschaft einbringen sollten: In der DDR gab es zum einen die Begegnung der Schüler mit Theater und Konzertanrechten. Aber es gab auch eine Förderung für Musikschüler, die ein Instrument erlernen wollten oder sollten. Die Musikschulen in der DDR waren sehr gut. Der Zugang zur Kultur für alle war, auch wenn ich nicht nachträglich die so graue DDR idealisieren möchte, dass das nicht missverstanden werde, eben sehr viel niedrigschwelliger als heute. Wer den gesellschaftlichen Konsens, eine die Bürger miteinander in Freiheit verbindende Idee gewinnen und erhalten will, wird sich im Blick auf den aufklärerischen Wert der Kultur ein Beispiel nehmen können. Im Übrigen auch im Breitensport oder im scharfzüngigen Kabarett, bei dem du deinen Kopf schon einschalten musstest. Ludwig Schumann: Da wird es wohl einen großen Chor geben müssen, der diese Melodie auch laut und vernehmlich singt. Ich danke für das Gespräch.


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Ein undankbares Volk?

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ritischen Stimmen zum Alltagsleben begegnet man ständig. Unmut über politische Entscheidungen und wirtschaftliche Prozesse gehören zur Selbstverständlichkeit. Scheinbare Fehlleistungen in Verwaltungen und viele andere organisierte gesellschaftliche Höhepunkte werden nur zu gern bemeckert. Man könnte meinen, die Deutschen seien ein Volk der Unzufriedenen und Nörgler. An jeder Stelle hat jeder etwas zu beklagen, weil es seiner Ansicht nach einfach schlecht läuft. Am 3. Oktober liegen 25 Jahre Deutsche Einheit hinter uns, die einem 40 Jahre lange geteiltem Deuschland ein einig Heimatland und eine gemeinsame Identität bescheren sollten. Gerade jetzt, in der Debatte über die ins Land strömenden Flüchtlinge, zeigen manche Finger von West nach Ost und wollen Unterschiede in Einstellungen und Werten benannt wissen. Natürlich gibt es dieses östliche Anderssein. Statt jedoch dessen progressives Wesen herauszustellen, haftet man im Westteil an bekannten Bewertungsmustern, die häufig auf ein vereinfachtes Geschichtsbild bauen. Zunächst sei den vielen Kritikern hierzulande gesagt, dass in den vergangenen 25 Jahren in den fünf neuen Bundesländern und Berlin wahrscheinlich mehr Erdreich, Sand und Baustoffe bewegt wurden, als die alten Ägypter in ihrer mehr tausendjährigen Geschichte umgeschichtet hatten. Ohne die Finanzund Wirtschaftskraft der alten Bundesrepublik wären diese Auf- und Umbauleistungen nicht denkbar. Trotzdem sind sie unter dem Strich eine gesamtdeutsche Leistung. Nur weil man die Chancen angenommen und die Investitionen mit millionenfacher Hände Arbeit zwischen Ostsee und Erzgebirge umgestetzt hat, lebt die Republik nun mit den sichtbaren Ergebnissen. In den baulichen Resultaten ist der Willi-Brandt-Ausspruch, „Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört“, Wirklichkeit geworden. Doch zurück zur Mentalitätsfrage und den besonderen ostdeutschen Befindlichkeiten. Was schnell in Vergessenheit geraten scheint, ist der innere Wandel, den Menschen im sogenannten Anschlussgebiet bewältigen mussten. Die Deutsche Einheit ist eben

Die Einheit verband ein Volk und zerschnitt zugleich Lebenswege. Mittlerweile ist eine erste neue gesamtdeutsche Generation herangewachsen, aber die einstige Teilung hallt noch lange nach. Von Thomas Wischnewski nicht nur ein Veränderungsprozess mit D-Mark-Einführung und Privatwirtschaft gewesen. Einem komplett neuen Einstellungs- und Wertesystem musste sich jeder stellen. Und natürlich blieben viel zu viele Menschen mit Beginn des Vereinigungsprozesses auf der Strecke. Zahlreiche Biografien erlebten einen schweren Bruch. Plötzlich wurden viele nicht mehr gebraucht. Fähigkeiten und Wissen von Fachleuten war nicht mehr gefragt. Ganze Branchen verschwanden von der Firmenlandkarte. Aber die Menschen waren deshalb nicht weg. Rund zwei Millionen Bürger verließen ihre Heimat und zogen gen Wesen, um dort eine Zukunft zu finden. Der einstige Staats- und Partei- und Sicherheitsapparat war schnell abgewickelt, aber in welchen Bereichen fanden die Mitarbeiter dieser Institutionen eine Aufgabe? Irgendwann stand eigentlich jeder Ossi vor den Fragezeichen zur eigenen Zukunft. Die neuen Bedingungen zerschnitten Lebenswege und brachten gleichsam Chancen mit. Zugreifen musste jeder selbst. Zu vielen gelang dies sicher nicht. Vielleicht ahnten sie Möglichkeiten, hatten aber nicht

den Mut sie auszufüllen oder scheiterten möglicherweise zu schnell. Dieser nicht sichtbare Persönlichkeitswandel der Ostdeutschen ist eine ebenso große Leistung, wie der Neubau und die Sanierung der Lebensräume. Nur spricht darüber kaum jemand. Vergessen werden darf auch nicht, dass vielleicht ein Viertel oder gar mehr Menschen den Sprung in ein neues, selbstgestalterisches Leben nicht geschafft haben. Diese Biografien sind in der Anzahl und ihrem historischen Typus eine ostdeutsche Einzigartigkeit. Genauso wie es als Einheitsfolge heute Kinder gibt, die als Berufswahl „Hartz IV“ angeben, weil sie ihre Eltern nie in Arbeit erleben konnten. Diese kaum messbaren, tiefgreifenden, psychischen Transformationen und deren Folgen, aber auch die Lebenserfahrungen aus DDR-Zeiten, schenken dem hiesigen Menschenschlag in seiner Gesamtheit eine außergewöhnliche Differenzierung in den Bewertungen. Angemessene System- und Lebensvergleiche kann nur vornehmen, wer in solchen Milieus auch wirklich gelebt haben. Die junge Einheits-Generation kann diese Deutungserfahrungen gar nicht mehr nachvollziehen. Vielleicht wären diese ostdeutschen Sichtweisen und Lebenserfahrungen nach wie vor ein wertvolles Gut im gesamtdeutschen Miteinander. Die politische Klasse – egal, welcher Farbe – sei darauf aufmerksam gemacht, dass sie in ihrem Sprachgebrauch ausgesprochen oft auf eigene Erfolge ihrer Politik verweist. Es wird vergessen, dass Politik einzig über Verteilungsmöglichkeiten entscheidet, die auf das erzeugte gesellschaftliche Vermögen der Bürgerinnen und Bürger bauen. Die Leistungen der gesamten Gesellschaft erbringen alle Deutschen, die als nützliche Mitglieder daran mitwirken. Politisches Klopfen auf eigenene Schultern wird im Osten mit einer viel größeren Sensibilität wahrgenommen. Möglicherweise schlummert in den politischen Reden eine Mitverantwortung für die Kritik und Skepsis der Bürger. Manchmal klingen das gemeinschaftliche Nörgeln, als käme es von einem undankbaren Volk.


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Keine Ahnung, aber plötzlich mittendrin … Dr. Willi Polte wusste nicht, welcher komplexe Wandel 1990 im Rathaus entstehen würde. Doch er war mittendrin und gestaltete ihn maßgeblich mit. Von Thomas Wischnewski

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anchmal ist es im Leben so, als müsse man ins Wasser springen und selbst Schwimmen lernen. 1990, während der dynamischen Veränderungen, die in der historisch kurzen Phase weniger Monate bis zum 3. Oktober zur Deutschen Einheit führten, war für alle Menschen in Ostdeutschland eine Zeit permanenter Transzendenz spürbar. Dr. Willi Polte zog mit dem Wahlsieg der SPD am 6. Mai 1990 ins Magdeburger Rathaus ein. Zu diesem Zeitpunkt galt noch DDRRecht, in dem Kommunen noch Organe der staatlichen Zentralverwaltung waren. Erst vier Tage später verabschiedete die Volkskammer eine Kommunalverfassung, in der bereits die Handschrift bundesdeutscher Gesetzgebung lesbar war. So wie der damals noch vom Stadtparlament gewählte Oberbürgermeister standen auch die Mitarbeiter in der Verwaltung vor riesigen Fragezeichen. Im Prinzip hatte niemand Ahnung davon, was wird, aber alle waren mittendrin. „Am städtischen Haushalt hingen damals rund 18.000 Menschen. Schulen, Kindertagesstätten und sogar der städtische Blumenhandel waren quasi staatliche Institutionen, die vom Rathaus aus gelenkt und bezahlt wurden“, sagt Willi Polte. Heute gehören zur Stadtverwaltung noch etwa 2.200 Leute. Die ersten organisatorischen Probleme waren zunächst anderer Natur. Nirgends gab es einen Kopierer. Ein Berater aus Braunschweig erklärte dem OB das bis dahin unbekannte Leasing als Finanzierungsmöglichkeit. Nur war im Rathaus noch keine D-Marktvorhanden. Während aus Berlin permanent geänderte Gesetze und Vorschriften über die unerfahrenen neuen Verantwortlichen hereinbrachen, mussten sie gleichsam einen unbekannten Weg zum Aufbau einer eigenständigen Stadtverwaltung bestreiten. Flankiert wurde der ohnehin komplizierte Prozess fortlaufend von der Stasi-Problematik, der gegensei-

Dr. Willi Polte, erster Oberbürgermeister nach der politischen Wende. Er bestimmte von 1990 bis 2001 maßgeblich den Magdeburger Kurs seit der Deutschen Einheit. Foto: Peter Gercke

tige Vertrauensbildung zusätzlich erschwerte. Hoffnung gab es indes im Überfluss. Vielleicht war eben die gemeinschaftliche Hoffnung auf eine prosperierende Zukunft zugleich Zünd- und Bindestoff der Menschen, um das unablässige Handeln im Ungewissen meistern zu können. Das Fundament weiterer Entwicklung baute auf Veränderungswillen, Ideen, Entscheidungskraft und die besonderen finanziellen Möglichkeiten, die vor 25 Jahren durch den Bund eingeräumt wurden. Der Oberbürgermeister erinnert sich an einen Auftritt vor Mietern der damals noch Kommunalenwohnungsverwaltung (KWV) in der Beimssiedlung. Der Saal in der Flechtinger Straße fasste die Versammlungsteilnehmer nicht. Polte nahm sich eine Obstkiste und redete vor den Stadtfeldern im Freien. „Die Stimmung war aufgeheizt. Ich wurde quasi mit Problemen geflutet: undichte Dächer und Fenster, kaputte Türen, marode Heizungen – die Liste schien endlos“, berichtet der ehemalige OB. Über allen schwebte irgendwie der Glaube, als könnte auf der Obstkiste ein Erlöser stehen, der eine in Jahrzehnten entstandene Misere per Handstreich wegwischen könnte. Trotz der Wut, die im Getümmel kochte, blieb die Versammlung friedlich. Wahrscheinlich waren es wieder die Hoffnungen, mit denen jeder im Inneren ausgefüllt war, unter der sich Eskalationgefahr und angestauter Unmut auflösten. Willi Polte gibt zu, dass vor 25 Jahren niemand ein Rezept hatte. Es galt jeden Tag aufs Neue, zu sehen, zu lernen und zu tun. Der SPD-Politiker brachte in diese Zeit jedoch eine besondere persönliche Gabe ein. Einerseits konnte er Visionen entwickeln und andererseits beschäftigte er sich mit der historischen Planungsweitsicht früherer Stadtväter. Aus beidem entwickelte sich Machbares. Sicher gehört auch die Willi Polte eigene Begeisterungsfähigkeit, mit der er andere mitreißen und überzeugen konnte, ins Gerüst eines Magdeburger Um- und Neubaus.

Wer weiß heute schon, dass der OB den einstigen Chef des Stadtplanungsamtes, Dr. Eckhart Peters aufgab, für alle Stadtgebiete Bebauungspläne aufzustellen. Nur wer die planerischen Grundlagen hatte, konnte Genehmigungsverfahren anschieben und baurechtliche Tatsachen schaffen. „Wir waren deshalb häufig schneller als Halle. Und heute kann man das am Stadtbild ablesen“, sagt Polte. Die Geschwindigkeit Magdeburgs war später Thema im Landtag, weil ein Abgeordneter wissen wollte, wie sich die Investitionsgelder zwischen den beiden großen Städten verteilten. Die Landeshauptstadt hatte die Nase weit vorn. So positiv dynamisch sich das Gemeinwesen in allen Bereichen drehte und wendete, so niederschmetternd war die Kehrseite des industriellen Niedergangs. Der wirtschaftliche Einigungsprozess fraß Arbeitsplätze in noch nie gekanntem Akkord. Und viele schauten aufs Rathaus und erwarteten von dort Hilfe. Aber der städtische Lenkapparat war kein staatlicher mehr und es existierte kein Mittel außer mündliche Appelle. „Wenn man die Möglichkeiten meiner Amtszeit mit denen meines Nachfolgers vergleicht, muss man sehen, dass der heutige Investitionsanteil nur noch ein Drittel von den damaligen Etats ausmacht.“ Dr. Willi Polte sagt das nicht mit einer mitschwingenden Frustration, sondern mit sachlicher Gelassenheit. Die Besonderheit der Aufbruchs- und Veränderungsphase hatte zeitliche Grenzen. Er bezeichnet die Zeit ab 1994 für Magdeburg als eine „Angleichungsphase“. Seiner Schätzung nach würde diese Phase, in der sich beide einst geteilten Gebiete Ost und West auf einem vergleichbaren Niveau bewegten, 50 Jahre dauern. Etwa die Hälfte davon läge hinter uns, meint Polte. Aber der Typus Magdeburger Visionär, der Mut und Kraft mitbringt, Ideen umzusetzen, ist immer gefragt. Das Phänomen, keine Ahnung über die Zukunft zu haben und doch stets mitten in deren Gestaltung zu wirken, wird auch nach 50 Jahren Einheit nicht passé sein.


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„Leben in der DDR? Kenne ich nur aus dem Geschichtsunterricht“

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andra ist in diesem Jahr 25 Jahre geworden – und Mutter. Als sie das Licht der Welt erblickte, befand sich der Osten Deutschlands im größten Umbruch nach dem Zweiten Weltkrieg. Das Land DDR hörte auf zu existieren, das Wort des Jahres hieß Wiedervereinigung, Deutschland wurde eine gemeinsame Bundesrepublik. Das Land DDR hat Sandra nie erlebt, und wenn Ältere darüber erzählen, ist es wie aus einer anderen Welt. „Was ich darüber weiß, kenne ich nur aus dem Geschichtsunterricht“, sagt sie. Diskussionen über Ost und West kann sie nicht nachvollziehen. „Ich besuche Freunde in Dresden wie in Hannover, da gibt es keinen Unterschied.“ Als Sandra Block 1990 geboren wurde, gab es keine Mauer mehr, keine unüberwindbare Grenze, die ein ganzes Volk einsperrte, um es am Weglaufen zu hindern. Plötzlich standen alle Wege offen. Multioptionsgesellschaft nennt man das heute. Ein Paradies? Die junge Frau muss nicht lange überlegen, um zu antworten: „Natürlich haben wir viele Möglichkeiten, doch welche soll man ergreifen?“ Die Auswahl macht es nicht leichter, sondern schwerer, seinen Weg zu finden. Wie früher in Firmen gehen, zum „Probearbeiten“, ist kaum möglich wie in der Generation ihrer Eltern. Da hieß das „Produktive Arbeit“ und war Teil des Unterrichts. Heute geht das Ausprobieren erst nach der Schule los. Sandra interessierte sich für Soziales. „Menschen helfen“. So begann das 1,50 m große Mädchen nach dem Abitur ein freiwilliges Soziales Jahr (FSJ), arbeitete in der Behindertenhilfe der Pfeifferschen Stiftungen. Das brachte sie zum Entschluss, Bildungswissenschaften zu studieren. Um das Studium zu finanzieren, suchte sie sich Arbeit. Sie zog aus dem Umland nach Magdeburg, jobbte in Gaststätten und fand Spaß daran. Gastronomie heißt aber auch: Arbeit, Arbeit, Arbeit. „Das macht mir nichts aus“, sagt sie überzeugend, „das mache ich gern.“ Ihre Augen glänzen als sie davon erzählt. Ihre Eltern machten angesichts dieser Entscheidung eher besorgte Gesichter. „Mach lieber etwas Vernünftiges!“ rieten sie ihr. Doch die Tochter wählte ihren eigenen Weg und der führte in die Selbständigkeit. Warnungen der älteren Generation zum Trotz: „Da hast du keine Sicherheit!“ Früher war vieles einfacher, hört Sandra öfter. Nach der Schule bekam jede/r einen Ausbildungsplatz, eine Arbeit. Und zwar meist in derselben Firma, bis zur Rente. Mehr Sicherheit, ja, jetzt als Mutter versteht sie besser, was die Elterngeneration damit meint. In der Schwangerschaft hieß das: Arbeiten bis zum letzten Moment. Dennoch sagt sie: „Sicherer muss nicht heißen, dass man damit glücklicher

Geboren 1990. Die erste Generation nach der Wende ist erwachsen. 25 Jahre Leben, 25 Jahre Einheitsdeutschland. Was weiß die Generation „Wendekind“ über die DDR, wie lebt sie heute? Ein Beispiel. Von Birgit Ahlert

lebt.“ Eins wünschte sich die 25-Jährige allerdings: Studieren zu können, unabhängig vom Geldbeutel. „Ich hätte gern Psychologie studiert“, erzählt sie, doch das ist teuer und es dauert zudem lange, bis man wirklich Geld verdienen kann. Manchmal schaut sie etwas beneidend auf ehemalige Klassenkameraden, die nach der Schule ins Ausland reisten. „Die Frage ist doch: Was will ich tun?“ Das muss jeder für sich beantworten. Sandra hat sich für einen anderen Weg entschieden. Manchmal fragt sie sich, welche Möglichkeiten es sonst noch gäbe… Arbeiten wie ein Zimmermann? Ihr Vater hat das gelernt, sie findet das spannend. Doch mit 25 ist die Zeit des Probierens begrenzt. Ihre Entscheidung jetzt: Mutter sein. „Das ist wunderbar!“, schwärmt sie, hält dabei ihren Sohn Maximilian in den Armen. Der zwei Monate alte Knirps lächelt sie an. Ihr Glück strahlt aus. So glücklich sind andere ihrer Gleichaltrigen nicht, weiß die junge Frau. Ihre Generation ist so gespalten wie kaum eine andere: In jene, die sich alle Träume verwirklichen können, und jene, denen der Boden unter den Füßen weggerutscht ist. Auch diese Freiheit ist heute stärker: ins Bodenlose zu fallen. Wer in der DDR Fehler machte, wurde aufgefangen. „Im Sozialismus wird niemand allein gelassen“, hieß das damals. Das hieß aber auch: in die „sozialistische Spur“ gebracht. Es gab neue Aufgaben, neue Chancen. Aber auch politische Haft und Zwangsadoptionen bei politisch Unerwünschten. Ein gruseliger Gedanke, bei dem die junge Mutter ihren Sohn sichernd an sich hält. Mütter früher hatten keine Waschmaschine, mussten Stoff-Windeln im Topf auskochen. Sandra weiß das. Hörte es von den Älteren. „Topf ist wieder in“, erzählt sie dann. Vielleicht wegen der Umwelt, meint sie. Vor allem aber sind Windeln teuer. Dass die Generation ihrer Eltern Baumwollwindeln kaum kaufen konnte, und wenn, dann rationiert oder auf ärztliches Attest, kann sie sich nicht vorstellen. Glück war damals, wenn Oma noch ein paar der „guten Stücke“ im Wäscheschrank aufbewahrt hatte. Früher heiß begehrt, nimmt man Baumwollwindeln heute als „Spucktücher“ für die Babys. So ändern sich die Zeiten. Ihr Sohn Maximilian wird wieder andere erleben. Mit ihm beginnt bereits die zweite Generation im Einheitsdeutschland. Und in 25 Jahren hat er wieder ganz andere Geschichten zu erzählen ...

Sandra Block, 25, gehört zur ersten Generation der deutschen Einheit. Mit Sohn Maximilian beginnt die nächste Generation ...


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Alles eins, oder?

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ie jungen Menschen… was wissen die schon davon?“ Dieser Satz fiel kürzlich – mal wieder – in einem Gespräch mit einem älteren Herrn, als Krieg, Flucht aus der Heimat und die aktuelle Flüchtlings-Debatte thematisiert wurden. Kurz vor den Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag der Deutschen Einheit könnte man dieselbe Frage auch mit Bezug auf die deutsch-deutsche Trennung stellen. Rechnet man die Zahl der Geburten seit 1990 zusammen, kommt man zu dem Ergebnis, dass in den vergangenen 25 Jahren in der Bundesrepublik Deutschland knapp 20 Millionen Menschen das Licht der Welt erblickten. 20 Millionen Menschen, für die die Grenzen ihres Heimatlandes – so, wie es heute existiert – selbstverständlich sind. Die Meinung frei zu äußern, kaufen, was man braucht, diverse Länder zu bereisen (natürlich immer im Rahmen der eigenen Möglichkeiten) – ebenfalls eine Selbstverständlichkeit. Die Kenntnisse über die Geschichte und die politische Entwicklung des ehemals getrennten Landes halten sich jedoch in Grenzen. „So weit sind wir im Geschichtsunterricht gar nicht gekommen“, heißt es dann. Das trifft natürlich längst nicht auf alle nach 1990 Geborenen zu. Vor allem nicht auf diejenigen, die in einer Umgebung aufgewachsen sind, die stark von der deutschen Teilung geprägt wurde. Da bezeichnet man die alten Bundesländer noch immer als „da drüben“. Und umgekehrt hört man auch von den jüngeren Bürgern von „da drüben“ Ossi-Witze mit einem Augenzwinkern und Sprüche, die nicht böse gemeint sind, die aber dennoch einen bitteren Nachklang haben. „Ach, ihr hattet ja damals nichts…“ Aussagen, mit

denen ein nach 1990 geborener Mensch wohl nicht viel anfangen kann, die aber dennoch „weitervererbt“ werden und sich somit scheinbar hartnäckig halten. Die Frage ist, wie hartnäckig und wie lang noch? Bis diejenigen, die die Trennung Deutschlands am eigenen Leibe erfahren mussten, verstorben sind? Oder dauert es doch nicht mehr so lang, bis die Mauer in den Köpfen verschwindet? Laut einer bundesweiten Umfrage, die das Forsa-Institut anlässlich des 25. Mauerfall-Jahrestages durchführte, sieht die junge Generation mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede zwischen Ost und West. Vor allem was politische Ansichten und die Denkweise betrifft, herrscht demnach Übereinstimmung vor. Auf die Frage, worin sich Unterschiede manifestieren, stachen drei Antworten hervor. 23 Prozent gaben an, dass das Lohngefälle zwischen West und Ost sehr deutlich sei. 19 Prozent nannten Charakterzüge bzw. Unterschiede in der Mentalität. Und 12 Prozent gaben Differenzen bei der Aussprache an. Was bei der Befragung nach den Unterschieden ebenfalls auffiel: Jedem Vierten kam gar nichts in den Sinn. Zudem brachte die Forsa-Umfrage hervor, dass die seit der Wiedervereinigung Geborenen die Ungleichheit als regionale Differenzen bewerteten. Die Mehrheit der Befragten gab demnach an, mehr Unterschiede zwischen Nord und Süd als zwischen West und Ost zu erkennen. Also alles gar nicht so schlimm, oder? Solange die geheuchelte Ostalgie die Dinge nicht verklärt und die Unterschiede auf künstliche Weise ans Licht gezwungen werden? (th)

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n Schief gelaufen

Unvorhersehbar

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st Ihnen der Begriff „Schmetterlingseffekt“ schon untergekommen? Er geht auf den Vater der Chaostheorie, Edward Lorenz, zurück, der sich in den 1960er Jahren fragte, ob ein Schmetterling, der in Brasilien mit seinen Flügeln schlägt, einen Tornado in Texas verursachen könne. Klingt ein wenig schräg… Vereinfacht ausgedrückt: Kleine Ursachen können in manchen Systemen große meist unvorhersehbare Wirkungen haben. Aus diesem Blickwinkel betrachte ich das Leben. Denn kleine Veränderungen können langfristig den Lauf der Dinge unvorhersehbar und vollständig verändern. Jede Entscheidung, die wir treffen, beeinflusst das, was noch kommt. Auch wenn wir uns zum Zeitpunkt unseres Tuns dessen nicht bewusst sind. Und das, was der Wandel dann mit sich bringt, versuche ich, in einem positiven Licht zu sehen. Das gelingt nicht immer, macht das Leben aber um einiges leichter. 25 Jahre Deutsche Einheit – nehmen Sie dies doch mal zum Anlass, um darüber nachzudenken, wie die Wende Ihr Leben verändert hat. Positiv? Negativ? Gar nicht?! Ohne die Deutsche Einheit wäre ich nicht dort, wo ich heute bin. Nie hätte ich als Diplom-Ingenieurin mein Studium der Graphischen Technik abgeschlossen. Nie wäre ich nach Dortmund, Bonn und Köln ausgezogen, um schließlich wieder zu meinen Wurzeln in Magdeburg zurückzukehren. Mit großer Sicherheit hätte ich mich auch nie selbständig gemacht, um als Modedesignerin zu arbeiten und mir mein eigenes kleines Reich im Breiten Weg aufzubauen. Und Sie hätten nicht die Gelegenheit, meine vierte Modenschau am 26. September, 15 Uhr, zu besuchen. Sie sind wieder herzlich eingeladen, dem bunten Treiben vor meinem Geschäft mit zeitloser und ausgefallener Mode sowie kreativen Accessoires beizuwohnen. Schauen Sie doch mal vorbei. Ihre Anke Brämer

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Der Traum vom vom deutschen Sport-Märchen Von Rudi Bartlitz

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ie Szene hatte etwas leicht bizarres, andererseits fast schon amüsantes: Da trafen sich Vertreter beider deutscher Ruderverbände, ganz unkompliziert, in den Nachwende-Tagen auf einem Autobahn-Rastplatz. Wie Wochenend-Ausflügler. Man schüttelte einander die Hand, stellte sich vor und ging an die Arbeit. Es waren jene Tage, in denen der Sport West und der Sport Ost zusammenwuchsen. Viele Verbände, so wie die Ruderer, fanden mit spielerischer Leichtigkeit zueinander. Für Sportfunktionäre und Politiker – in West wie in Ost - galt das als Beweis von vielen für ihre damals demonstrativ vor sich hergetragene These: Kein gesellschaftlicher Bereich hat die deutsche Vereinigung besser und vor allem schneller gemeistert als der Sport. Weil, so lautete eines der Hauptargumente, die Leibesübungen ja eigentlich schon immer mehr Gemeinsames denn Trennendes ausmachten. Die Freude an der Bewegung, am fairen körperlichen Kräftemessen nämlich, unabhängig von gesellschaftlichen Systemen. Jetzt, wo die hinderliche Mauer endlich weg war und die Aufnahme der DDR in die Bundesrepublik unmittelbar bevorstand, waren also endlich die Bremsklötze beiseite geräumt und angeblich der Weg frei für einen gemeinsamen deutschen Sport. Auf den ersten Blick sah es tatsächlich so aus. Aber auch auf den zweiten? Die reinen Fakten sprechen zunächst eine deutliche Sprache. Schon am 17. November 1989, kurz nach dem Mauerfall, verkündeten in Berlin der Präsident des Deutschen Turn- und Sportbundes (DTSB), Klaus Eichler, und der Kollege West, Hans Hansen, vom Deutschen Sportbund (DSB), dass sich der Sportverkehr in Deutschland fortan frei entfalten könne. Und in der Tat: Nicht nur in den grenznahen Regionen florierten fortan die Wettbewerbe. Hier wuchsen, ganz im Sinne des Brandtschen Satzes, wonach jetzt zusammenkam, was zusammengehörte, relativ schnell neue Strukturen. Unbenommen davon wurden in wichtigen Mannschaftssportarten wie Fußball und Handball die höchsten DDR-Ligen bis zum Sommer 1991 fortgeführt. Egal ob Bob- und Schlittenfahrer, Tischtennisspieler oder die Schachfreunde, die Vereini-

gung der Verbände schritt schleunig voran. Es war der Wernigeröder Bürgermeister Martin Kilian, der als letzter Präsident des DTSB am 15. Dezember 1990 dann formell den Beitritt seiner Organisation zum DSB vollzog. Hinter dem zunächst so komplikationslos ausschauenden Prozess steckten, das wurde schnell klar, handfeste Interessen. Dass plötzlich die besten Ostfußballer dem Ruf des Geldes und gewiefter Manager folgten und über Nacht bei Westvereinen anheuerten (Trainer-Legende Eduard Geyer später: „Es ging zu wie auf dem Sklavenmarkt“), mag noch als eine Petitesse der Vereinigung weggehen. Ebenso wie der Beckenbauer-Spruch nach dem Gewinn der Fußball-WM 1990 durch das Team der BRD, wonach Deutschland, ergänzt durch die Akteure der Ex-DDR, auf Jahre unschlagbar sein werde. Viel wichtiger war etwas anderes: Seit der Vereinigung träumten Politiker und Funktionäre davon, dass Deutschland die führende Sportnation der Welt würde. Die Formel dafür las sich denkbar einfach: Das Geld des Westen, plus das Knowhow des Ostens. Wenn man so will, passierte hier etwas Einmaliges. Der Sport der DDR hatte wohl als einziger Sektor etwas Handfestes zu bieten. Während alle anderen Bereiche abgewirtschaftet hatten, war man im Sport dem Westen überlegen. Bei Olympia 1988 in Seoul gewann die kleine DDR 102 Medaillen, die große BRD gerade einmal 40. Der Osten war stolz darauf, Weltklasse in die Einheit einzubringen. Verbunden damit war bei Trainern und Wissenschaftlern die Hoffnung, dass die akute Frage, wie lange die klamme DDR im finanziell immer aufwendiger werdenden materiellen Wettrüsten im Weltsport noch mithalten konnte, nun positiv beantwortet werden würde. An der Basis keimten gleichfalls Hoffnungen: Es würde endlich vorbei sein, so dachte man, mit den maroden Sportanlagen, mit den immer häufiger abgelehnten Ersuchen, die baufälligen Sporthallen und Trainingsplätze zu rekonstruieren. Gewiss, da passierte einiges. Aber das materielle Elend war einfach zu groß. 24,8 Milliarden Mark, so ergab eine Hochrechnung, wären notwendig gewesen, um die DDR-Sportstätten zu erhalten. Das war auch für eine gewiss reiche Bundesrepublik nicht

zu leisten. Eine weitere Kehrseite: Die Zahl der Trainer und Übungsleiter, einst vom Staat alimentiert, ging in erschreckendem Maß zurück. Viele Betriebssportgemeinschaften taumelten dem Abgrund entgegen. Der Westen wiederum freute sich auf große Siege. Gutausgebildete Trainer und Athleten, so dachte man, würden Deutschland auf Jahre in allen Medaillenstatistiken unschlagbar machen. Deshalb ließ die Politik den Sportfunktionären weitgehend freie Hand. Man schaute nur auf die Rahmenbedingungen. Ein Beispiel: Als Cordula Schubert, die letzte Sportministerin der DDR, die Fördergelder für den Leistungssport streichen wollte, pfiff Bonn sie zurück. Der für die Leibesübungen zuständige Innenminister Wolfgang Schäuble erklärte er ihr, man habe andere Pläne. Die Ernüchterung folgte aber auf dem Fuß. Als nämlich die dunkle Seite des DDR-Sports auftauchte, dokumentiert in unzähligen Akten und Aussagen von Betroffenen: die Stasi-Verstrickungen von Sportlern und Trainern, das staatlich organisierte Doping. Als es um deren Aufarbeitung ging, wurde in den Verbänden oft weggeschaut, halbherzig gehandelt. Wichtig war das Wissen der Fachkräfte aus dem Osten. So verwundert es nicht, dass die Freude über das einige Sportland recht schnell verflog, das deutsch-deutsche Märchen bald ausgeträumt war. Auch im nunmehr gesamtdeutschen Hochleistungssport setzte allmählich ein Sinkflug ein. Profitierte der gesamtdeutsche Sport bei Olympia 1992 in Barcelona und auch vier Jahre später in Atlanta noch vom Erbe der im DDR-System aufgewachsenen Athleten, ging es später Stück für Stück bergab. Die fast schon unheimlich anmutenden Dimensionen des DDR-Sportapparats waren, so die ernüchternde Erkenntnis, einfach nicht aufrechtzuerhalten. Eines jener Lieder aus dem untergegangenen Staatsgebilde Ost schien dem gesamtdeutschen Sport anfangs geradezu auf den Leib geschrieben zu sein: „Venceremos, wir werden siegen ...“ Schaut man sich heute die Entwicklung (einschließlich der Resultate bei Olympia, Welt- und Europameisterschaften) allerdings nüchtern an, muss man sagen: wohl eher nicht.


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Namens-Wende und Vereins-Vereinigung

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ährend sich aktuell vieles um das Thema 25 Jahre Deutsche Einheit dreht, liegt auch beim Verein für Sporttherapie und Behindertensport 1980 Magdeburg e.V. der Fokus auf einem Jubiläum. In nicht mal einem Monat feiern die Mitglieder des VSB das 35-jährige Bestehen ihres Vereins. „Momentan dreht sich alles um den Jubiläumsball im Oktober, denn bis dahin gibt es noch einiges zu tun“, sagt Geschäftsführer Jörg Möbius. Der VSB 1980 kann also auf eine längere Geschichte zurückblicken als die Deutsche Einheit. Zwar wurde der Verein 1980 gegründet, die Anfänge liegen jedoch weitere zehn Jahre zurück. Ende der 1960er wurde der Grundstein gelegt, als der damalige Bezirkssportarzt Dr. Heinz Eckardt, der Sportlehrer Manfred Greinert und Volker Dornheim erstmals ein Projekt für den Therapiesport für Herzund Kreislauferkrankungen sowie Orthopädie auf den Weg brachten. Das wachsende Interesse in der Bevölkerung und der Wunsch nach dauerhafter Betreuung führten schließlich am 2. Oktober 1980 zur Gründung des Vereins – damals noch unter dem Namen Betriebssportgemeinschaft (BSG) Gesundheitssport Magdeburg. Die BSG war damit einer der ersten Vereine in der DDR, die sich dem Therapiesport widmeten. Dann kam die Wende, und für den Verein änderte sich – wie für viele – etliches. „Auch wenn ich da-

n Café-Geschichten

mals noch nicht dabei war, so weiß ich doch aus Gesprächen mit Mitgliedern der ersten Stunde, welch großen Umbruch die Wende mit sich brachte“, erzählt Jörg Möbius. Die größte Hürde war es, den Verein 1991 auf Grundlage des bundesdeutschen Rechts neu zu gründen. „Im Zuge dessen wurde der Name damals geändert und drei Jahre später gab es eine weitere Änderung“, schildert der Geschäftsführer. Der Grund für den erneuten Wechsel zum heutigen Namen war die Fusion mit dem Behinderten-Sport-Verein Börde Magdeburg. Infolge dessen rückte neben dem Rehabilitationssport zunehmend der Behindertensport in den Mittelpunkt der Vereinsarbeit. Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte hat sich der VSB 1980 zum größten Leistungsanbieter im Bereich Reha-Sport entwickelt. Und auch die Anzahl der Mitglieder wächst stetig – von ehemals 124 Mitgliedern im Gründungsjahr auf heute mehr als 2.500. Ungeachtet dessen ist – wie für viele Vereine – die Nachwuchsarbeit essentiell, damit die nächsten Jahre ebenso erfolgreich werden wie die vergangenen 35. (th)

VSB 1980

Große Diesdorfer 104a 39110 Magdeburg Tel.: 0391/ 5 61 65 14 www.vsb-magdeburg.de

Dr. Detlef Eckert belegte 1982 bei der Meisterschaft in Riesa den 1. Platz im Kugelstoßen. Heute ist er Vizepräsident des Behindertenund Rehabilitations-Sportverband Sachsen-Anhalt e. V.

Ob Mark oder Euro – entscheidend ist der Bienenstich

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etzt sind wir also schon 25 Jahre ein vereintes Deutschland. Seit der Wiedervereinigung ist eine neue Generation aufgewachsen. Wie die Zeit vergeht! Doch manches bleibt im Gedächtnis, egal wie lange es zurückliegt. Nicht nur Geschichtliches. Wir merken das beispielsweise, wenn unsere Gäste gern mal noch mit Mark bezahlen. Sie geben uns zwar Euros, sagen aber beispielsweise „Hier haben Sie fünf Mark“. Kein Problem, wir wissen ja, was gemeint ist. Und wenn man lange mit einer Währung bezahlt hat, ist der gedankliche Wechsel sicherlich nicht einfach. Also, liebe Gäste: Bei uns können Sie gern auch mit Mark bezahlen ... so lange wir sie in Euro bekommen. Da machen wir keinen Unterschied. Diese Zahlweise unterscheidet sich übrigens nicht, ob die Besucher aus der Region oder aus den alten Bundesländern kommen. Gravierender ist der Unterschied beim Kuchenangebot. Wir backen ja den traditionellen Bienenstich, nach dem ältesten noch erhaltenen Rezept. Westlich hinter der ehemaligen Grenze ist diese Art wohl unbekannt. Denn Besucher von dort fragen verwundert, wo denn die Füllung sei. Sie kennen Bienenstich mit einer Schicht Pudding. Nein, den haben wir nicht. Wir backen nach Rezepten der Region, und da kommt das nicht vor. Was unsere Gäste nach dem Verkosten dann auch gut finden. Und Sie? Kommen Sie doch auf eine Probe vorbei. Ihre Ulrike Bäumer, Bedienung von Gemäldestube und Café Alt Magdeburg

Das Café „Alt Magdeburg“ ... und die Gemäldestube sind leicht zu finden in der Grünen Zitadelle, Breiter Weg 8a; zu erreichen über den Innenhof und bei schönem Wetter auch über die Terrasse (Kreuzgangstraße). Frühstück ab 8 Uhr (Reservierung empfohlen). Reservierungen gern unter Tel. 0391/5 82 31 54.


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Sind Stasi-Akten noch ein Thema? Hat über Sie die Stasi eine Ü Akte angelegt? Interessiert ber 70 Prozent der Anfragenden finden hier etwas“, sagt Jörg Stoye, Leiter der Magdeburger Außenstelle der BStU, Bundesbeauftragten für die Unterlagen der Staatssicherheit. 70 Prozent der Bürger der ehemaligen DDR wurden erfasst, überwacht, ausspioniert, was durch ein Karteikartensystem belegt ist. Rund zwei Millionen dieser Karten befinden sich im Magdeburger Archiv. Sie belegen: Über all diese Personen gibt es ein Dossier. Nicht jede hat eine große Akte. 20 Prozent wurden nur erwähnt oder erfasst. Doch für 50 Prozent gibt es Akten in einer Stärke „von 10 bis 60.000 Blatt“, erklärt Stoye. Bedenkt man, dass vor allem Menschen zwischen 14. und 65. Lebensjahr interessant waren für die Stasi, gab es eine flächendeckende Überwachung der Bevölkerung. Deren Leben wurde in Akten gepresst, mit persönlichen Daten, Informationen, Hintergründen, Verleumdungen. Akten, die das Leben der Bürger zum Teil dramatisch beeinflusst haben. Magdeburg hat das am umfangreichsten erhaltene bezirkliche Archiv zum Stand 1989, ist von Stoye zu erfahren. Dabei ist längst noch nicht alles lesbar. Zahlreich gibt es Material, das zerrissen wurde – 15.500 Behältnisse mit Schnipseln liegen in den Archiven bereit, zusammengepuzzelt zu werden. Mit der Sortierung und Sichtung des Materials könnten sich Archivare noch über viele Jahre beschäftigen, so Jörg Stoye. Doch hat der Bundestag noch nicht entschieden, wie in Zukunft mit dem Material umgegangen wird, ob sich der Aufwand lohnt. Geld und Arbeitskraft investieren für „alte Ge-

Sie das heute überhaupt noch? Tausende ehemalige DDR-Bürger sagen: Ja! Tendenz steigend, im Jahr 25 nach der Wiedervereinigung. Allein bis Juni sind bereits mehr als 3.000 Anträge auf Akteneinsicht gestellt worden. Von Birgit Ahlert schichten“ 25 Jahre oder mehr nach dem Ende dieses Spionagelandes? Ja!, sagen viele der Betroffenen, die noch immer keine Auskunft haben. Die

gelitten haben unter dem Regime und noch immer leiden. Oder die wissen wollen, woher die Brüche in ihrem Leben kommen, warum einige Dinge passiert sind, für die sie keine Erklärung haben. „Manchmal gibt es allerdings keine“, wendet Stoye ein. Manchmal, so seine Erfahrung, ist es einfach auch nur Zufall und keine Intrige der Staatssicherheit. Häufig komme das jedoch nicht vor. Die meisten Anträge auf „Auskunft, Einsicht und Herausgabe“ von Akten wurden bis 2003 gestellt, belegen die Zahlen. 147.766 allein für den Bereich Magdeburg. Doch auch danach gab es viele: insgesamt 218.203 bis 2014. Im 25. Jahr der deutschen Einheit ist die Tendenz sogar wieder steigend: Bis Juni waren es bereits 3.056, und erfahrungsgemäß kommen die meisten Anfragen in der zweiten Jahreshälfte. „70 Prozent sind Neuanträge“, erklärt Stoye. Die anderen sind „Wiederholer“ mit Nachfragen über neue Funde oder Querverweise. Jeder kann einen Antrag zu sich stellen und unter bestimmten Voraussetzungen auch zu verstorbenen Verwandten, erklärt Jörg Stoye. Es geht jeweils um persönliche Auskünfte. „Wir bieten kein Tagebuch über die DDR.“ Anträge können jederzeit in der BStU-Außenstelle in Magdeburg gestellt werden, bei der Zentrale in Berlin oder online (www.bstu.de). Informationen gibt es außerdem monatlich bei den regelmäßigen Archivführungen durch die ehemalige Stasi-Bezirksverwaltung, immer am ersten Dienstag im Monat um 17 Uhr, Georg-KaiserStraße 7. Nächster Termin: 6. Oktober.

Jörg Stoye (52) ist seit 2004 Leiter der Magdeburger BStU-Außenstelle im Georg-Kaiser-Ring.


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DDR-Baulöwen sind heute Einheitsgewinner Eigenheime wurden auch in der DDR gebaut. Der Wert solcher Immobilien übersteigt heute oft ein Vielfaches der Anfangsinvestitionen. Lage und Einheitsprozess haben das ermöglicht. Von Matthias Kühne

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u DDR-Zeiten ein Haus bauen zu wollen, war ganz oft ein ganz schönes Kunststück. Man brauchte in der Regel ein paar gute Beziehungen, um Grundstück, Baustoffe und die nötigen Bauarbeiter zusammen zu bringen. Natürlich können errichtete Einfamilienhäuser aus dieser Zeit nicht mit heutigen Maßstäben, persönlichen Vor-

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stellungen und Qualitäten gemessen werden. Doch vor der Wende waren solche Immobilien sehr solide Bauwerke. Der Wert spielte im Rahmen der Planwirtschaft keine übergeordnete Rolle. Der Wert war eher ideeller Natur und gegenüber den einheitlichen Neubauten oder der maroden Altbausubstanz etwas ganz besonders. Für so ein sozialistisches Eigenheim brauchte man zwischen 40.000 bis 45.000 Mark der DDR. Das Glück kam für die Baulöwen der DDR mit der Wende. Für viele halbierte sich zunächst durch die Währungsunion – also der Einführung der DMark – die noch verbliebene Kreditsumme um die Hälfte. Gleichzeitig stiegen überall kontinuierlich die Grundstückspreise. Zu DDR-Zeiten gebaute Eigenheime befinden sich heute häufig in guten Lagen. Aufgrund des städtebaulichen Wandels findet man sie in Magdeburg überwiegend in sehr begehrten Wohnlagen. Wenn die Eigentümer rechtzeitig saniert oder moderniesiert haben, wurden spätere Kredite mit der Euro-Einführung noch einmal geteilt. Die meisten dieser Häuser stehen heute noch und sie prägen das Bild ganzer Siedlungen. Verglichen mit den Anfangsinvestitionen sind solche Immobilien heute Gold wert. Diese Wertsteigerung ist historisch sicher einmalig und nur durch Wende und Einheitsprozess erklärbar. Solche Zeiten wird es auf dem Immobilienmarkt kaum mehr geben. Die Kosten eines Einfamilienhauses mit durchschnittlicher Grundstücksgröße und Wohnfläche brauchte man Anfang der 1990er Jahre etwa 350.000 D-Mark. Die Zinsen lagen in der Bauboomzeit etwa bei rund neun Prozent. Heute mögen zwar die Zinsen sehr günstig sein, aber ein vergleichbares Haus kostet heute eben 350.000 Euro. An dieser Entwicklung lässt sich leicht ablesen, welchen guten Schnitt die Bauherren in der DDR mit der Einheit gemacht haben. Der Vorteil an Wertzuwachs sei jedem gegönnt. Fehlte es einst den meisten an Beziehungen, mangelt es heute vielen am nötigen Kapital bzw. Einkommen, um sich ein Eigenheim leisten zu können. Der große Gewinn zeigt sich heute außschließlich in der Vielfalt der Gestaltungsmöglichkeiten. Bauen ist eine sehr individuelle Sache geworden. Man kann sich die eigenen Vorstellungen von Lebensraum verwirklichen, so lange dies Brieftasche und Bebauungsplan zulassen. Natürlich war die Deutsche Einheit für sehr viele Magdeburger eine Chance, endlich den Traum von den eigenen vier Wänden umzusetzen. Und ganz viele haben es getan und viele tun es heute weiter. Ein Haus zu bauen, ist auch sich mit dem Land zu verwurzeln. Bereits die Magdeburger Stadtplaner der 1920er Jahren setzten auf die Bindung der Menschen mit der Landscholle und entwickelten die Wohngebiete am Hopfengarten oder in der Beimssiedlung. In dieser Zeit trägt der Taum vom eigenen Haus Früchte und verbreitet sich bis heute mit einer ungebrochenen Attraktivität. Die Möglichkeiten zum Bauen sind da, besondere Beziehungen nicht nötig. Die persönlichen Lebensumstände helfen, solche Träume wahr werden zu lassen.

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Mit Otto gehört…

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inder, wie die Zeit vergeht! - Kommt es Ihnen nicht auch so vor, als wäre das alles erst gestern gewesen – der Mauerfall, die deutsche Einheit oder der Tag, an dem es zum ersten Mal West-Piepen gab?! Ein Viertel Jahrhundert! Das klingt schon fast nach großer Geschichte; und dabei ist mir, als wäre alles erst vor ein paar Wochen passiert… Aber nein, wenn ich in meinem kaiserlichen Gehirnkästchen nach Erinnerungen krame, dann stelle ich fest, dass das mit den 25 Jahren schon hinkommen muss. Schließlich sind die ja nicht spurlos vergangen, schon gar nicht in Magdeburg. Grüne Zitadelle, BUGA-Gelände, GETEC-Arena oder Hochschul-Campus … - was ist nicht alles neu entstanden oder auferstanden! In letzter Zeit sogar mein FCM! Eine Menge Wasser ist die Elbe runter. Manchmal so viel, dass es uns fast bis zum Hals stand und alle mit anpacken mussten. Was wurde nicht alles verändert, bewegt und erreicht. Und auch an mir selbst ist die Zeit nicht spurlos vorbeigezogen. Warum soll ich Ihnen da was vormachen?! Keiner wird jünger. Auch ich als Kaiser muss mich ran halten, um fit zu bleiben – im Köpfchen und überhaupt. Schließlich will man nicht abseits stehen. Also setze ich auf gesunde Ernährung, auf Jogging im Stadtpark Rothehorn, auf Kreuzworträtseln, frische Luft und täglichen Umgang mit netten Menschen… Und natürlich setze ich auf meine Ohren. Denn wenn man mit der Zeit Schritt halten will, gehört gutes Hören unbedingt dazu. Schließlich verbindet uns dieser Sinn auf einzigartige Weise mit anderen. Unser Hören sorgt dafür, dass wir teilhaben an den kleinen Geschichten und der großen Geschichte. Und damit er gut bleibt, sollte man ihm hin und wieder was Gutes tun; ihm z. B. mal einen Hörtest gönnen. Wie man den bekommt? Ganz einfach: Sie schnippeln die kleine Anzeige hier unten aus und gehen damit zu Magdeburgs Hörexperten unter der genannten Adresse. Also dann, man hört sich. Ihr Otto der Besserhörer

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Domplatz 12 Tel: 0391-544 34 79 Gr. Diesdorfer Str. 203 Tel. 03 91-6 62 82 23 www.ohrtest.de Auffallend besser hören - ohne dass es groß auffällt. 


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MAGDEBURG KOMPAKT

Hengstmann

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Johansen Ein kabarettistisches Gespräch über 25 Jahre Vereinigung und den ganzen Rest durch eine Ost- und eine Westbrille und die gemeinsam entstandene. Kabarettist Frank Hengstmann. F.H. Ist die Einheit vollzogen, was denkst du? L.J. Für mich ja, ich fühl mich einheitlich. Wenn man wie ich rübergemacht hat von Gießen, ist die Einheit vollzogen. Du hast ja den umgekehrten Schritt nicht gewagt. F.H. Dann wäre ich dort im Auffanglager gelandet. L.J. Du hättest die große Karriere starten können: Wolf Biermann, Manfred Krug, Frank Hengstmann... F.H. Und Nina Hagen. Die ist ja der einzige Westler, die die Deutsche Demokratische Republik je hervorgebracht hat. L.J. Und Angela Merkel. F.H. Das ist ja auch so ein Irrtum. Die ist doch bloß eine Zugereiste, die ist in Hamburg geboren. Wann bist du eigentlich hergekommen? L.J. 1994, da war ja alles schon ausgebaut, es gab fließend Wasser und Strom. F.H. Wie bist du mit dem Menschenschlag in Magdeburg klar gekommen? L.J. Ich komme ja nicht aus Gießen, sondern aus Hannover und die Stadt und Magdeburg sind sich sehr ähnlich, sie haben sogar fast die gleiche Sprache, Hannover hat nur einen Vokal für alle Gelegenheiten. Und der Menschenschlag ist nach außen rauh, aber dahinter richtig warmherzig. F.H. Für mich war so kurz nach der Wende ein Faszinosum, dass sich auf einmal auch im Publikum Fraktionen herausbildeten. Die einen lachten dann über die SPD-Witze und die anderen über die CDU. Witze über die SED waren zwar möglich, hatten aber Konsequenzen, die man so nicht tragen wollte. Ich denke aber, ich habe als DDR-Kabarettist dir gegenüber einen Vorteil, ich habe nämlich zwei Gesellschaftsordnungen bespielen müssen. L.J. Ist das wirklich ein Vorteil? F.H. Ja, uns kann man weniger was vormachen. Ich war ja auch vor der Wende Kabarettist. Ich

Kabarettist Lars Johansen.

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sage immer scherzhaft, es war eine schöne Zeit. Man konnte ein Programm acht Jahre spielen, weil sich sowieso nichts änderte. Aber es war auch ungeheuer schwer, du musstest quasi immer zwischen den Zeilen schreiben und es das Publikum alleine zuende denken lassen. Das war aber auch wesentlich spannender als heute, wo du alles sagen kannst. Ich war ja nur acht Jahre DDR-Kabarettist, ich habe 1981 meinen Berufsausweis gekriegt. Und 25 Jahre Westkabarettist, nee das ist Blödsinn, gesamtdeutscher Kabarettist. Da wird es doch interessant, wie definiert man diesen Punkt. Was ist man dann? Ich habe auch Systemwechsel erlebt. Von sozialliberal zu Helmut Kohl. Da waren wir dann gegen die Mittelstreckenraketen auf der Straße und die Polizei war damals auch im Westen nicht gerade liberal. Du wurdest auch ausgespäht. Anders, demokratischer, aber du hast gemerkt, die von dir gewählten Politiker mißtrauen dir. Es wäre falsch zu behaupten, es gäbe Ähnlichkeiten, aber es gab durchaus Parallelen. Als es den NATO-Doppelbeschluss gab, durften wir ja auch dagegen sein, aber eben immer nur gegen die Pershings und nicht gegen die russischen Raketen. Wenn du als Rocker in der DDR was werden wolltest, musstest du unbedingt ein Friedenslied schreiben. Dann wurdest du geadelt und durftest im Palast der Republik auftreten. Und die durften dann auch in den Westen. Da sagst du was, mein erstes Livekonzert, so mit 15, war tatsächlich KARAT im Leine-Domicil. Ich hatte nie den Wunsch die DDR zu verlassen, im Gegenteil, ich kann das jetzt auch öffentlich sagen, am 3. Oktober 1990 ist mir eine kleine Träne... Mein Vater war im Krieg dabei und der hat mich so erzogen: Nie wie-

L.J. F.H. L.J.

F.H. L.J.

F.H. L.J.

F.H.

der Krieg, Faschismus und Kapitalismus. Wenn ich da 1989 von meiner Wohnung im Neustädter Feld aus die Schlange mit den Autos Richtung Westen gesehen habe, da wollte ich nicht mit... Ich bin dann im Juli 1990 rübergefahren zu meinem ersten Gastspiel, mit großem Erfolg, aber als ich zurückfahren wollte, gab es einen lauten Knall. Da hatte jemand ein zerbrochenes Bierglas unter mein Hinterrad geklemmt, um zu signalisieren, dass wir Ossis doch nicht so willkommen sind. Ich muss sagen, ich habe viel gelernt von den Kollegen hier. Wie siehst du denn nun die Zukunft des Kabaretts? Ich glaube ja, Kabarett hat Zukunft. Jede Generation will sich artikulieren, vom Establishment abheben. Nur die Mittel ändern sich, aber auch Comedy oder Poetryslam enthalten ja kabarettistische Elemente. Die Ostkabarettisten sind sich ja einig, dass sich das politische Kabarett von der Tendenz her in der Diktatur wohler fühlt. Das glaube ich nicht. In der Diktatur hat es nur eine Ventilfunktion, in der Demokratie eine Korrektivfunktion. Kabarett will auch immer was verändern. Eine letzte Frage würde ich dir noch stellen: Wenn du nicht auf der Bühne bist, bist du ein gutes Publikum? Ich bin ein schwieriges Publikum. Ich will es ja eigentlich gut finden. Wenn jemand gut und witzig ist, lache ich mich tot. Aber wenn ich sehe, dass es schlecht oder geklaut ist, dann beiße ich auf irgendwas drauf, und bin sauer. Bei mir ist es so, ich bin furchtbar neidisch, dass ich unten sitzen muss. Ich hab mich nur einmal richtig fallen lassen können, als Dieter Hildebrandt in der Zwickmühle war. Das war einfach genial.


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Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein

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ch bin ein langsamer Leser. Da kommt es auf Platz 36. Ganz oben stehen Entwicklungslänschon vor, dass sich Themen manchmal überder wie beispielsweise Äthiopien. Teilt man aber lagern. Meine Schwägerin hatte vor Jahren ein das erwirtschaftete Bruttosozialprodukt durch die kleines Mädchen als Pflegekind, das zu einer MutAnzahl der Flüchtlinge, dann stehen wir auf Platz ter aus einem sicheren Herkunftsland gehörte, 73, kommen soviel Flüchtlinge, wie jetzt angedie in Abschiebehaft saß. nommen, dann vielleicht Alle Bitten halfen damals auf Platz 65. Sieht das nicht. Nachdem der erste nach „Sozialamt der Welt“ Abschiebeversuch scheiaus? Henryk S. Broder tönt terte, wurde 14 Tage späin der „WELT“ vom 25. Auter ein zweiter angesetzt. gust: „Was wir derzeit imMeine Schwägerin portieren, sind nicht nur musste mit dem Kind ,ethnische’, also kulturelle zum Flugplatz, erst einund religiöse Konflikte, mal, dann 14 Tage später sondern, um mit Marx zu zum zweiten Mal. Die reden, auch eine ,induLudwig Schumann Mutter war eine Muslima, strielle Reservearmee’, für die hier in Deutschland, die es keine Beschäftiunverheiratet dazu, schwanger geworden war gung gibt und keine geben wird, das Lumpenpround das Kind bekam. Möglicherweise war das letariat von morgen und übermorgen. Was unser Land ja ein sicheres Herkunftsland, sicher aber Urteilsvermögen trübt, sind die Bilder, die wir tägnicht für eine unverheiratete Muslima mit unehelich sehen: von der griechisch-mazedonischen lichem Kind. „Wir haben Gesetze“, hieß es daGrenze, aus Calais am Ärmelkanal, aus Freital und mals. Heidenau in Sachsen. Wer angesichts solcher BilKürzlich las ich, dass unser Stahlhelm, pardon, der kein Mitleid empfindet, der hat kein Herz, wer Stahlknecht wegen angeblicher Fluchtgefahr ababer nur Mitleid empfindet, von dem er sich mit gelehnte Asylanten ohne Ankündigung abschieeiner Spende befreit, der hat keinen Verstand.“ ben lassen will. Hat jemand geprüft, ob das verWeil Broder Verstand hat, will er die Bundesfassungskonform ist? Es ist mit Sicherheit popuwehr in Afrika, die dort Sicherheitszonen schafft. listisch, und wenn man sich schon mal in den Und dann wird vorgerechnet, was Flüchtlinge kosStartlöchern für den Ministerpräsidentenposten ten. Was er vergisst, ist gegenzurechnen, was die bewegen will … Ich meine, wir haben da ja EU jetzt schon an Milliarden in Sicherheitszäune, immer noch Glück. Als Gouverneur von Texas Luftaufklärung und ähnlichen Unfug steckt: Ein müsste er zur Wahlvorbereitung schon mal ein Vielfaches der Kosten. Ihm wird man den Verpaar Giftspritzen für Todeskandidaten aufziehen stand gar nicht mehr absprechen können, belassen in Gods own Country. Der liebe Gott muss fürchte ich. Und es hilft wenig, auf die koloniale schon einen skurrilen Humor haben, dass C-PoliVergangenheit anderer EU-Länder zu verweisen, tiker (das „C“ stand doch für christlich?) solcherart die eher für den heutigen Flüchtlingsstrom verEinfälle praktizieren dürfen, ohne sich die Ohren antwortlich wären. zu brechen. Im Gegenteil, so wird man am Ende Meiner Schulbildung entsprechend war nicht Bürgers Liebling. nur Tansania und Namibia deutsche Kolonie, sonMeine Hoffnung, dass diese Vermutung nicht dern auch Togo, Kamerun, Ruana-Urundi. Bis stimmen möge, das gebe ich zu, hält sich in man sie dann in der Folge des 1. Weltkriegs verGrenzen. Obwohl: Bei einer Lesung kürzlich in lor. Will man da jetzt aufrechnen, wer einige Jahre Tangermünde, ohne dass wir dieses Problem mehr oder weniger Schuld auf sich lud? David überhaupt streiften, sagte plötzlich eine Dame: van Reybrouck, belgischer Historiker, hat in sei„Können Sie mir mal erklären, warum man zum nem Werk „Kongo“ akribisch aufgelistet, wie Thema Flüchtlinge kaum etwas aus der Kirche durch Arroganz, oft durch Unwissenheit oder hört? Wo ist die Stimme der Kirche? Wo sind ihre durch falsche Schlussfolgerungen aus wissenAngebote? Warum macht sie sich so unkenntschaftlichen Ergebnissen eine Gesellschaft wie lich?“ Und etliche der Menschen im Raum nickten die kongolesische unter dem Einfluss ihrer Kolodazu beifällig. Das hat mir für einen Moment Mut nialherren sich grundlegend veränderte und zu gemacht. Aber da bleibt die Frage nach dem landem wurde, was sie heute ist: Ein unfriedliches gen Atem. Reicht der über die Strecke, über die Land, aus dem man, will man überleben, nur man diesen Mut braucht? gehen kann. Es ist eine bittere Lektüre. Mir Im Spiegel stand kürzlich ein beachtenswerter scheint, wir machen gerade die selben, zuminBeitrag. Da ging man mal der Frage nach, inwiedest ähnliche Fehler. Es fehlt der Wille zu versteweit wir denn nun tatsächlich das „Weltsozialamt“ hen. seien. Die Antwort ist erfrischend ernüchternd: Woher ich diese Überschrift nehme, fragen Sie? 2014 stand Deutschland, was die Aufnahme an Nun ja. Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein, weil Flüchtlingen anging, auf Platz 11 in der Welt, weit trotz dieser vielen Fehler Deutschland immer hinter Libanon, der Türkei oder Pakistan. Teilte noch ein Hauptziel der Flüchtlinge ist. Zumindest man die Summe der Flüchtlinge durch das Prohaben sie noch eine „positive KompetenzvermuKopf-Einkommen des Landes, liegen wir weltweit tung“.

Ich bin ein langsamer Leser …

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 Kompakt 2014 stieg in Sachsen-Anhalt die Geburtenrate wieder an

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rstmals seit drei Jahren wurden wieder mehr als 17.000 Babys in Sachsen-Anhalt geboren. Wie das Statistische Landesamt in Halle ermittelte, kamen im Jahr 2014 insgesamt 17.064 Kinder zur Welt, das waren 267 bzw. 1,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Steigende Geburtenzahlen wurden sowohl für deutsche als auch ausländische Kinder registriert. Die Entwicklung verlief regional unterschiedlich. Der Altmarkkreis Salzwedel verzeichnete gegenüber dem Jahr 2013 Steigerungen um mehr als 12 Prozent. Die Kreisfreie Stadt Halle (Saale) registrierte eine Geburtenzunahme von 5,6 Prozent. Die Kreisfreie Stadt Dessau-Roßlau sowie die Landkreise Börde, Burgenlandkreis, Jerichower Land und Salzlandkreis hatten rückläufige Geburtenzahlen. Am stärksten betroffen war das Jerichower Land mit -3,1 Prozent. 2014 gab es in Magdeburg 2.039 Neugeborene. Ein Jahr zuvor waren es 2.129.

1. PARKing Day in Magdeburg: Parkplätze in Parks verwandeln

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n vielen Städten weltweit werden am Freitag den 18. September Parkplätze für kurze Zeit in kleine Parks umgestaltet. Eine Bewegung, die vor 10 Jahren in Amerika begann, schwappte vor wenigen Jahren nach Deutschland über. Diesen Freitag wird der PARKing Day nun zum ersten Mal auch in Magdeburg gefeiert. Eine Gruppe junger Menschen will an diesem Tag in der Innenstadt Parkplätze umgestalten. „Wir wollen dort, wo sonst Autos stehen, kleine Wohlfühlinseln schaffen“ beschreibt Franziska Körner die Aktion. Das Ziel der weltweiten Bewegung ist es zu zeigen, dass in Städten zu viel Platz dem Auto gewidmet wird. Raum, den die lokalen Akteurinnen viel lieber für Grünflächen und beruhigte Begegnungsräume nutzen würden.


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Verirrungen im Rassebegriff Bei den Begriffen Rasse und Rassismus hängt das Verständnis häufig an der Verirrung der Nazis fest. Das erzeugt gefährliche Fehlbewertungen. Von Prof. Dr. Gerald Wolf

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underassen und Pferderassen gibt es, Rassen von Katzen und solche von Karpfen, den Kois. In der Tierzucht versteht man unter Rassen Züchtungsformen, die von einer bestimmten Tierart, dem Wildtyp, ausgegangen sind. Die genetischen Unterschiede halten sich noch immer in Grenzen, nämlich in denen der Art, selbst dann, wenn sich die jeweiligen Rassen in ihren körperlichen Merkmalen oder im Verhalten stark vom Ursprünglichen unterscheiden. In der Zoologie und Botanik spricht man mitunter ebenfalls von Rassen, wenn es um innerartliche Unterschiede geht, vorwiegend solche, die geografisch bedingt sind. Seit längerem aber wird dafür der Begriff der Unterart bevorzugt. Wie nun sieht es mit unserer eigenen Art aus? Auch Homo sapiens hat im Ergebnis geografisch getrennter Entwicklungen unterschiedliche Typen hervorgebracht. Sie fallen ins Auge, wenn man die Kopfform, die Gestalt und die Körpergröße betrachtet oder die Hautfarbe, den Haartyp, den Lidschnitt vergleicht und die Form und die Länge der Nase. In ihrer jeweiligen Kombination ergeben sich Eigentümlichkeiten, durch die sich die Afrikaner südlich der Sahara trotz mannigfaltiger individueller Abweichungen noch immer von den Chinesen und den Japanern unterscheiden, die Ureinwohner Australiens von den Europäern und die wieder von den Inuit Grönlands und den Indios des Amazonasbeckens. Über eine lange Zeit hin hat man von Menschenrassen gesprochen, doch will das heute kaum noch jemand tun, zu tief sitzt die Abscheu vor dem, was in der Nazizeit mit entsprechenden „Argumenten“ passiert ist. Auch noch nach Auschwitz und Lublin-Majdanek gab und gibt es Konflikte, wofür Unterschiede in den Körpermerkmalen die vermeintliche Handhabe liefern, und das in ganz anderen Ecken der Welt. In Südafrika war es der Widerstreit zwischen der ansässigen dunkelhäutigen Bevölkerung und den „weißen“ Europäern, die mit ihrer selbsterklärten Vorherrschaft bis in die neunziger Jahre hinein die berüchtigte Rassentrennung (Apartheid) betrieben haben. In den USA gab es schlimmste Schwarz-Weiß-Konflikte, und Martin Luther King war es, der mit seiner berühmten Rede „I Have A Dream“ die Wende einleitete – eine eher unvollkommene Wende, wie sich zeigt. Auch sonst, wo immer die Interessen von Neusiedlern auf die der indigenen (lat. „eingeboren“) Bevölkerung stoßen, gibt es bis heute verdeckte oder offene Auseinandersetzungen rassistischer Art, gleich ob in Aus-

tralien, in Amerika oder in den Ländern Afrikas oder Asiens. Die Anstrengungen, die zur Überwindung solcher Konflikte unternommen wurden und werden, sind gewaltig. Das Erreichte aber ist oft unvollkommen und meist auch nicht von Dauer. Natürlich wäre das Einfachste, dem Rassismus die theoretische Grundlage zu entziehen, indem man behauptet, alle Menschen seien gleich, biologische Unterschiede zwischen den geografischen Menschengruppen wären pure Erfindungen, und all das, was Menschen unterscheidet, sei von der rein sozialen Art. Eine solche Auffassung macht umso weniger Probleme, je ferner man den Naturwissenschaften steht. Unter sozialwissenschaftlich Operierenden sind solche Denkarten sehr verbreitet. Ihre Auffassungen könnten leicht zum Allgemeingut werden, wenn es da nicht die harten Fakten gäbe, die dagegensprechen, nämlich solche in Form von genetischen Unterschieden. Sie sind zwischen den Bevölkerungsgruppen umso deutlicher ausgeprägt, je klarer und je länger diese in ihrer Entwicklung voneinander getrennt waren (Größenordnungen von tausenden und zehntausenden Jahren sind gemeint). Am besten untersucht wurden die medizinisch relevanten Unterschiede, z. B. Varietäten von Enzymen und molekularen Signalempfängern (Rezeptormoleküle), die Anfälligkeit gegenüber bestimmten Krankheiten, die Häufigkeiten gewisser Erbkrankheiten, die Medikamentenverträglichkeit oder die Verteilung von Blutgruppen. Es gibt wohl kaum ein gesundheitliches Problem, das alle Menschen ungeachtet ihrer Abstammung gleichermaßen betrifft. Selbstverständlich findet man biologische Unterschiede aber auch zwischen den Individuen innerhalb ein und derselben Bevölkerungsgruppe. Die genetischen Abweichungen sind im Einzelfalle oft viel stärker ausgeprägt als die durchschnittlichen zwischen den Bevölkerungsgruppen. Und dennoch gibt es sie, diese allgemeinen Gruppenunterschiede. Die Frage nun, will man auf den ideologisch beladenen Rassebegriff verzichten, wie dann die biologisch bedingte Unterschiedlichkeit zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen benennen? Wohlmeinende überschlagen sich geradezu in Vorschlägen zur Ignorierung und Bagatellisierung des Problems. Und das nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Die UNO hat 1995 über die Unesco den Begriff „Rasse“ als „nutzlos“ deklariert. Bald danach verkündete die Vereinigung US-amerikanischer Anthropologen, von Rassen zu sprechen, entspräche einer „Weltsicht, die unsere Vorstellung von menschlichen Unterschieden und Gruppenverhalten entstellt“. Dabei wird sehr gern die behauptete biologische Gleichheit mit der Notwendigkeit der Gleichbehandlung in ein und denselben Topf getan. Im Untergrund, so scheint es herauf, lauert die Sorge, dass biologische Gruppenunterschiede etwas mit unterschiedlicher Wertigkeit zu tun haben oder zu tun haben könnten. Derlei Behauptungen gibt es zuhauf. Nach Lage der Fakten aber zeigt sich hierfür kein Anhalt. Glücklicherweise. Wer dennoch meint, den Ergebnissen der Genetik trotzen zu können und mit hohem Engagement immer wieder die biologische Gleichheit betont, macht sich verdächtig, die Gleichwertigkeit zu bezweifeln, mit anderen Worten, dass er ein versteckter Rassist ist. Der Eifer im „Kampf gegen Rassismus“ geht mit-

unter so weit, dass Menschen hierzulande als Rassisten beschimpft werden, allein wenn sie sich gegen unkontrollierte Einwanderung wenden, zum Beispiel solche aus den Balkanländern. Die Rassismusgegner unterstellen damit, dass es zwischen der Bevölkerung Deutschlands und der der jeweiligen Balkanländer belangvolle genetische, sprich rassische, Unterschiede gibt, andernfalls wäre der Vorwurf ja gegenstandslos. Ganz unbeabsichtigt, wenn auch höchst unbedacht, stellt man sich mit solchem Rassismusgerede auf die Seite der Nationalsozialisten, die ja

sogar unser unmittelbares Nachbarvolk, das der Polen, zu einer eigenen Rasse erklärten. Nämlich als eine von „Untermenschen“. Die mörderischen NSSchergen behandelten sie dann auch so. In dieselbe Kategorie von Unwissenschaftlichkeit gehört die Zuordnung der Juden zu einer eigenständigen Rasse. Die Juden bilden eine über die ganze Welt verstreute Religionsgemeinschaft und verstehen sich am ehesten als eine eigenständige Ethnie [griech. ethnos – (fremdes) Volk]. Ähnlich sinnlos wäre es, von einer katholischen oder einer protestantischen Rasse zu sprechen, oder von einer buddhistischen, islamischen oder einer schamanischen. Nein, Ethnien sind hier gemeint, Bevölkerungsgruppen also, die sich in ihrem Selbstverständnis unterscheiden und das nicht auf Grund biologischer Besonderheiten, sondern allein wegen ihrer jeweiligen Kultur, Sprache, Geschichte,


ZEITGESCHEHEN

MAGDEBURG KOMPAKT Wirtschaftsweise, ihres Brauchtums und dgl. Durch das von ihnen entwickelte Gemeinschaftsgefühl unterscheiden sie sich von anderen solchen Gruppen. Die Abgrenzung des Begriffs „Ethnie“ von dem des „Volkes“ oder der „Nation“ ist nicht einfach, oft eher künstlich. Auch hier lauern Probleme, indem es, ohne Rassenunterschiede herbeizuziehen, im Sinne eines Ethnozentrismus oder eben Nationalismus nicht selten zu Überlegenheitsfantasien kommt. Die Merkmale der eigenen Gruppe halten dann als Bewertungsgrundlage her, denen gegenüber die der Fremdgruppen als nachteilig ausgegeben werden. Die einstige begriffliche Verirrung der Nazis zur Rasse wird nun heute in derselben irrigen Weise im Rassismusverständnis weitergetragen und findet Anwendung, wenn Fremdes erkannt und bezeichnet wird. Die Furcht vor den Anderen sitzt tief, denn Fremde

könnten Böses im Schilde führen. Zu Zeiten der Menschwerdung war die Furcht vor Fremden ein wichtiges Überlebensprinzip, Arglosigkeit konnte rasch tragisch enden. Heute, im Zeitalter der Globalisierung und von Urlaubsreisen in ferne Länder, hat die Fremdenfurcht an Bedeutung verloren. Ja, sie ist großenteils nicht nur unsinnig geworden, sondern auch kontraproduktiv. Dennoch, die Fähigkeit, Angst zu produzieren, gehört in unser Erbgepäck, was sich deutlich schon in der Kindheit zeigt. Entwicklungspsychologen sprechen von der Achtmonatsangst: In diesem Alter demonstrieren Kinder fremden Personen gegenüber zum ersten Male Furchtsamkeit, wiewohl sie in ihrem kurzen Erdendasein mit bislang Unbekannten nie schlechte Erfahrungen gemacht haben. Es handelt sich hierbei, wie bei sämtlichen anderen Gefühlsqualitäten auch, um eine rein subjektive Form

des Erlebens, um sogenannte Qualia. Sie sind allesamt angeboren und nicht erlernbar. Allerdings haben Neugeborene die meisten dieser Erlebnisqualitäten noch nicht in ihrem Repertoire, so eben auch nicht das Angstgefühl, einfach weil die dafür zuständigen Hirnprogramme im Laufe der nächsten Wochen und Monate erst ausreifen müssen. Bei Erwachsenen kann die Angst Fremden gegenüber psychopathologische Züge annehmen, nämlich wenn sie sich als objektiv unbegründet und krankhaft überwertig erweist. Dann spricht man von Xenophobie. Die Politik hat die Vokabel „Xenophobie“ aus dem Wortschatz der Psychiater übernommen, wenn es um Haltungen zur Zuwanderung nach Deutschland geht, die sie nicht akzeptieren kann oder will. Politiker tun das, ohne zwischen Menschen mit psychiatrischen Problemen und solchen mit (zumindest vermeintlich) objektiv begründeten Befürchtungen zu differenzieren. Neben dem Rassismusvorwurf wird im gleichen Zusammenhang auch gern von „dumpfen Ängsten“ gesprochen, von Zuständen also, wie sie Patienten mit Angststörungen eigen sind. Das Motiv liegt auf der Hand: Die Psychiatrisierung von Andersdenkenden wirkt wie ein Hammer. Am Ende sind es nur noch wenige, die sich getrauen, offen gegen die aktuelle Zuwanderungspolitik zu protestieren. Wer schon lässt sich gern als „Rassist“ beschimpfen, als rechtsextrem, als Mischpoke, als Pack, oder als Nazi gar? Zuhause natürlich und unter vorgehaltener Hand im Kollegen- und Bekanntenkreis wird kräftig diskutiert, mitunter auch nur bedeutungsschwer abgewinkt. Wir Ostdeutschen fühlen uns an alte Zeiten erinnert, die eigentlich überwunden schienen. Jeder Einzelne möchte sich als vollwertiger Bürger geachtet wissen, und das eben auch mit all den doch wohl verständlichen Sorgen und Befürchtungen in Hinblick auf die Zuwanderungspolitik. Kaum jemand will in Frage stellen, dass Menschen, die vor dem Islamismus fliehen, dringend unserer Unterstützung bedürfen, wenn ihnen diese ihre reichen muslimischen Nachbarländer verweigern. Allerdings eben wird diesen Weg auch der IS nutzen, um seine Angehörigen, Menschen von beispielloser Grausamkeit, bei uns einzuschleusen. Und wie soll das mit der Einwanderung aus den nicht bedrohten Regionen weitergehen? Womöglich kommen da auch anderweitig gefährliche Menschen, warum wohl sonst gibt man uns keine entsprechend aufgeschlüsselte Kriminalitätsstatistiken zur Kenntnis? Selbst für den, der nicht die mindesten Ansätze zum Rassismus aufweist, stellt sich die Frage, wie lange es noch ein „deutsches Volk“ im Sinne einer relativ einheitlichen ethnischen Gruppe geben wird, wenn heute schon ein Drittel aller Kinder und Jugendlichen einen Migrationshintergrund hat (Erklärung der Bundeskanzlerin auf dem Deutschen Fürsorgetag im Juni dieses Jahres). Immerhin erhebt das Grundgesetz das deutsche Volk zum souveränen Träger der Staatsgewalt (Art. 20). Und erst recht ist zu fragen: Wenn die hiesige Politik bei der Durchsetzung demokratischer Prinzipien in Bezug auf die Zuwanderer tatsächlich keine Alternative sehen sollte, wie steht es dann mit der Politik der übrigen EU-Staaten? Ist deren Staatsführung, wenn sie von einem anderen Verantwortungsverständnis getragen wird, weniger demokratisch? Müssen solche Regierungen wegen ihrer Abschottung gegen Zuwanderer aus Sorge vor Überfremdung, vor zunehmender Kriminalität und auch um den Geldbeutel ihrer Bürger und den Staatshaushalt nicht als „rassistisch“ eingestuft werden, einfach dem hierzulande geübten Wortgebrauch folgend? Und wenn ja, können wir dann mit solchen Ländern überhaupt noch in einer Staatengemeinschaft leben?

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Integration entsteht nicht durch Hoffnung Zur Flüchtlingsdebatte

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it besonderem Nachdruck unterstreicht Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass die Integration von Flüchtlingen eine unserer vorrangigen Aufgaben sei. Sie weiß, wovon sie redet. Sprachkurse stehen an erster Stelle. Defizite der Vergangenheit sollen sich nicht wiederholen. Viele der damaligen Zuzügler zogen sich in sogenannte Parallelgesellschaften zurück, vorrangig Menschen mit muslimischem Kulturhintergrund. Wahrscheinlich hatte es ihnen weniger am Willen zur Integration gefehlt, vielleicht fehlte eher die deutsche Bereitschaft, sie aus ihren Rückzugsgebieten abzuholen und sie in die deutsche Sprache und Kultur mitzunehmen. Genau von diesem Vermögen hängt es heute ab, wenn die Beteuerung „Wir schaffen das!“ nicht eben nur ein vom Prinzip Hoffnung getragener Vorsatz bleiben soll. Natürlich müssen für die Integration der Einwanderer die materiellen Voraussetzungen reichen. Menschen, die in Massenunterkünften leben, werden sich schwerlich integrieren lassen. Verfügen wir wirklich über den nötigen Wohnraum? Haben wir im Land der fehlenden Fachkräfte die pädagogisch und sozial geschulten Leute, die den Flüchtlingen nicht nur unsere Sprache und Kultur, sondern auch unseren deutschen Alltag nahebringen? Ein Leben, das ganz anders wie das ihre bis in den letzten Lebenswinkel hinein geregelt ist. Jeder, der für in Not Geratene sein Herz schlagen spürt, ist aufgerufen, dabei mitzuhelfen. Mit Sachspenden und Willkommensrufen allein wird das alles nicht funktionieren. Die größte Herausforderung bei Integration ist nicht der Job und die Unterkunft, sondern das Einschwingen auf unsere Einstellungen und Werte. Europa begreift sich seit mehr als 250 Jahren im Prozess der Aufklärung und einer fortschreitenden Säkularisierung. Unser heutiges Wertegerüst errichtete sich unter tiefgreifenden Verwerfungen, zähen Debatten und nicht zuletzt auch unter schmerzlichen Auseinandersetzungen. Soll Integration gelingen, kann das nicht einfach nur von Herzlichkeit und guten Vorsätzen getragen sein. Geduld und Gelassenheit sind vonnöten, Überzeugungskraft ohne besserwisserische Belehrung und aufdringliche Vorbildwirkung. Menschen, die wegen ihrer kulturhistorischen Tradition und Sozialisation größte Probleme haben, das geistige Wertefundament der deutschen und europäischen Gesellschaft zu durchschauen, müssen verstehen und akzeptieren lernen, dass der weithin leuchtende Schein unserer Kultur und unserer wirtschaftlichen Erfolge vorrangig auf eben diesem Schatz baut, dem der Aufklärung. Deren Vermittlung ist die vielleicht größte Aufgabe, vor der Deutschland heute steht. Nur auf diesem Boden kann eine Vielfalt von individuellen Lebensentwürfen und weltanschaulichen Konzepten gedeihen und blühen. Es scheint, als würden wichtige Einwände zur Hege dieses kulturellen Bodens unter euphorischen Willkommensrufen überhört werden. Thomas Wischnewski


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Wer ist fremd? Du oder ich? Ich: Gehen Sie! Sie sind mir fremd. Ich möchte mich nicht mit Ihnen unterhalten. Die Fremde: Sie sind mir genauso fremd. Glauben Sie etwa, ich hätte mir die Begegnung ausgesucht? Ich: Dann besteht ja Einigkeit und wir können unserer Wege gehen. Die Fremde: Das würden wir sogar tun, wenn wir uns nicht fremd wären. Ich: Da gebe ich Ihnen Recht. Die Fremde: Schön. Das ist ein Zug, der mir nicht fremd ist. Ich: Jetzt fangen Sie bloß nicht an, Gemeinsamkeiten aufzulisten. Das bringt nichts. Fremd bleibt fremd! Die Fremde: Stimmt. Ich muss Ihnen erneut Recht geben. Ich: Sie sind mir ein kluges Kerlchen. Die Fremde: Wie wollen Sie das wissen, da ich Ihnen doch fremd bin. Ich: Aber hallo, ich kann hören, was Sie sagen. Solche Aussagen weiß ich doch einzuordnen. Das heißt noch lange nicht, dass Sie mir deshalb nicht mehr fremd sein würden. Die Fremde: Warum erzählen Sie mir das. Ich weiß das alles selbst. Beantworten Sie mir lieber die Frage, wann Sie aufhören, mit jemandem zu fremdeln. Ich: Ganz einfach, wenn man sich vertraut ist. Die Fremde: Ich bin nicht sicher, ob ich Ihnen je vertrauen könnte. Ich: Klar. Da wir uns nicht kennen, ist das so. Die Fremde: Sie meinen wir könnten uns kennenlernen? Ich: Im Prinzip schon. Aber mal ehrlich: Wollen Sie das? Die Fremde: Keine Ahnung. Ich kenne Sie ja nicht. Erst, wenn ich etwas über einen anderen erfahren habe, kann wissen, ob es lohnte, sich kennenzulernen. Ich: Mir reicht, dass ich weiß, dass Sie die Fremde sind. Die Fremde: Sie bleiben mir genauso fremd. Ich: Gut, dann können wir endlich diese gegenseitigen Bestätigungen einstellen und unserer Wegen gehen. Die Fremde: Wo wollen Sie denn hin? Ich: Ich muss hier abbiegen. Die Fremde: Nein, ich meine, wohin Sie mit Ihrem Leben wollen?

Unbekannt, anders, nicht vertraut – Fremdes zeigt sich in vielem und stößt auf innere Fragezeichen. Im ärgsten Fall sogar auf Ängste. Ein untauglicher Gesprächsversuch, sich der Fremde zu nähern.

Begriffsklauberei auf. Das führt zu nichts. Die Fremde: Nichts ist auch ziemlich fremd. Ich: Wissen Sie, bis hierhin habe ich jede Menge Verständnis für Sie gezeigt, obwohl Sie mir fremd sind. Schluss jetzt damit! Die Fremde: Jawoll. Schluss mit der Fremde. Schön, kommen wir uns nun doch näher. Ich: Sie sind verdammt aufdringlich. Die Fremde: Entschuldigen Sie bitte, woher wollen Sie das schon wieder wissen, da wir uns doch fremd bleiben wollen. Darf ich Ihnen noch eine letzte Frage stellen? Ich: Nun machen Sie schon. Die Fremde: Sind Sie sich oft selbst fremd?

Ich: Das weiß ich doch jetzt nicht. Kann ja viel passieren. Keiner kann sein Leben voraussehen. Die Fremde: Ja, manchmal ist einem das eigene Leben fremd. Ich: Blödsinn. Die Zukunft ist ungewiss. Die Fremde: Also fremd. Ich: Von mir aus, die Zukunft ist mir fremd. Ihr Widerspruch ist mir befremdlich. Wollen Sie mich provozieren? Die Fremde: Das liegt mir fern. Ich meine, mir ist das wesensfremd. Ich: Hören Sie endlich mit der

Ich: Was soll das wieder heißen? Ich weiß genau, wer ich bin. Die Fremde: Sind Sie sicher? Ich: Ganz sicher. Von Ihnen lasse ich mir keine Persönlichkeitsspaltung einreden. Die Fremde: Das meine ich nicht. Ich bin mir manches Mal selbst ganz schön fremd. Ich: Kann ich gut verstehen. Sie heißen ja auch so. Die Fremde: Wissen Sie denn, wer Sie in zehn Jahren sein werden? Oder stellen Sie sich vor, Sie begegnen sich selbst, als Sie noch ein Kind waren, vor 40 Jahren. Meinen Sie nicht, dass Sie sich in der Vergangenheit wie auch in der Zukunft fremd wären? Es ist, als gehöre Fremdes gleichsam zu uns. Ich: Sie erzählen einen Quatsch zusammen. Die Fremde: Oder Sie denken krauses Zeug. Ich: Ich weiß genau, was ich denke. Die Fremde: Ach ja, Sie wissen stets, wer Sie sind, auch heute schon, wer Sie mit 85 sein werden. Ich: Das kann niemand wissen. Die Fremde: Also bleiben Sie sich selbst ein Leben lang fremd, weil Sie nie wissen, wie Sie später sein werden. Und glauben Sie mir, sogar Ihren sehr vertrauten, nahen Mensch werden Sie ganz schön fremd vorkommen. Ich: Ich habe Sie nicht eingeladen, mich zu belehren. Die Fremde: Ich Sie auch nicht. Wir wollten uns schön fremd bleiben. Ich: Nach diesem dummen Gespräch bin ich wieder ganz Ihrer Meinung. Die Fremde: Wissen Sie, ich plage mich schon sehr lange mit mir herum, bleibe mir weiterhin fremd und begegne lauter Fremden wie Ihnen. Ich glaube, ich bin zu oft gespalten und habe mich in alle eingenistet. Thomas Wischnewski


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Wer bevölkert eigentlich die Elfenbeintürme? Eine Replik auf einen Artikel von Ludwig Schumann

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s ist merkwürdig ruhig geblieben nach meinem Aufsatz „Das grüne Gespenst von der grünen Gentechnik“. Ich hatte einen Sturm der Entrüstung erwartet, denn ich habe bei einem Reizthema gegen den Strich gebürstet. Gut dass Sie, lieber Herr Schumann, sich mit Ihrem Beitrag „Transparenter Elfenbeinturm“ geäußert haben, denn es ist klar, dass Sie vielen Lesern aus dem Herzen sprechen. Ich nehme das zum Anlass, nicht nur die Rolle der Wissenschaftler sondern auch das Wirken der Künstler einer Betrachtung zu unterziehen. Sie sprechen erwartungsgemäß Monsanto an. Ich mag Monsanto auch nicht, wegen seiner Verbrechen im Vietnamkrieg (Agent Orange!). Allerdings war an diesem schmutzigen Geschäft auch die Firma Boehringer Ingelheim beteiligt. Das war übrigens zu einer Zeit, als dort der spätere Kirchentagspräsident und hochgeschätzte Bundespräsident Richard von Weizäcker in der Geschäftsführung tätig war. Ist es rational, die Grüne Genetechnik abzulehnen, weil ein Konzern mit unsauberer Weste sich dieser segensreichen Technologie bedient? Ist es nicht scheinheilig, wenn man zugleich im Bedarfsfall die Medikamente von der ebenfalls belasteten Firma Boehringer in Anspruch nimmt? Monsanto hat wunderbare Wissenschaftler und davon kommen viele aus Deutschland. Sie emigrieren in die USA, weil man ihnen hier die verfassungsmäßige Forschungsfreiheit nimmt. Anders als Sie denken, lieber Herr Schumann, wollen Wissenschaftler nämlich nicht im Elfenbein an irgendwelchen weltfremden Dingen forschen. Sie wollen z. B. die Ernährung der erwarteten 9,3 Milliarden Menschen sichern und deshalb wassereffiziente, krankheitsresistente und vitaminspendende Pflanzen entwickeln! Sollten wir nicht lieber mit einer positiven Einstellung zu Schlüsseltechnologien und Achtung unserer Verfassung die Gentechnik an unseren Forschungseinrichtungen und Saatgutunternehmen zulassen? Auch ist Ihr Vorwurf falsch, dass der weltbeherrschende Konzern wenig Empathie für Menschen der dritten Welt erkennen ließe! Monsanto unterstützt humanitäre Projekte („Golder Reis“, „Wassereffizienter Mais für Afrika“ u. a. m.) und verzichtet auf Gebühren für Patente. Hartherzigkeit zeigen dagegen Greenpeace, „Brot für die Welt“ und Misereor. Ihren christlichen Auftrag missachtend bekämpfen sie diese Projekte, weil sie etwas mit Gentechnik zu tun haben. Indien hat diese Störenfriede als unerwünschte Organisationen bezeichnet, weil sie die Überwindung der Armut behindern. Monsanto steht nicht auf dieser Liste! Auch Ihr Vorwurf, dass die Wissenschaft in ihrem

POST AN DIE HERAUSGEBER Elfenbeinturm forscht und den Rest der Welt irgendwann mit ihren Ergebnissen beglückt, geht fehl. Sie beklagen ein verloren gegangenes Vertrauen in die Wissenschaft und begründen dies mit Tschernobyl und Fukushima. Aber sind nicht gerade auch die alternativen Technologien wie Wind- und Solarenergienutzung, die Sie wahrscheinlich gut finden, Produkte der Wissenschaft? Und zeigt nicht z. B. die EHEC-Katastrophe mit 53 Toten und vielen dauerhaft dialysepflichtigen Opfern, wie fatal sich Abwesenheit von Wissenschaft auswirkt? War es nicht ein Segen, dass wenigstens das gentechnisch hergestellte Medikament Soliris einigen Opfern des gefährlichen Bio-Lebensmittelwahns das Leben rettete? Ich hatte in meinem Aufsatz davon berichtet, dass der Vitamin-A-Spender „Goldener Reis“ tausende Kinder retten könnte, wenn die o. g. Organisationen

seine Zulassung nicht behindern würden. Mit Verlaub, lieber Herr Schumann, Ihre Haltung läuft darauf hinaus, dass es den Wissenschaftlern schon ganz recht geschehe, dass jeden Tag 6.000 Kinder erblinden und 3.000 sterben, weil sie das Vertrauen der Menschen verspielt hätten und sie es an Kommunikation fehlen ließen. Dabei treten führende deutsche und europäische Wissenschaftsgesellschaften wie „Die Deutsche Forschungsgemeinschaft“, die „Leopoldina“, die „Royal Society“ etc. aber auch kirchennahe Institutionen wie die „Päpstliche Akademie der Wissenschaften“ und das „Institut TechnikTheologie-Naturwissenschaften“ regelmäßig mit populärwissenschaftlich gehaltenen Publikationen zur grünen Gentechnik an die Öffentlichkeit. Die Situation ist so, wie sie Bertold Brecht auf die Bühne bringt: Galilei versucht die Vertreter der Kurie zu bewegen, sich von den Realitäten zu überzeugen und durch sein Fernrohr zu schauen. Die aber lehnen ab, weil sie schon alles besser wüssten und Aristoteles gelesen hätten. Die Machtausübenden von heute orientieren sich unkritisch an den Schauermärchen des Meinungsbildungskonzerns Greenpeace oder der indischen Demagogin Vanda Shiva, die mit ihren Desinformationskampagnen nach dem Tetzel-Prinzip Millionen Spenden akquirieren. Wie erfolgreich die Desorientierung ist, kann man gut daran erkennen, dass sogar Sie, lieber Herr Schumann, auf die

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Verschwörungstheorien über die „bösen Saatgutkonzerne“ hereinfallen. Entgegen Ihrem Glauben, gibt es keine Pflanzen, die dahingehend gezüchtet wurden, dass man sie nicht nachbauen kann. Lediglich sind die Hybridsorten nicht nachbaufähig, aber das hat biologische Gründe über die Sie sich leicht informieren könnten. Sie, lieber Herr Schumann, können gern Ihren Garten kostenfrei mit Samen von Klatschmohn, Fingerhut, Königskerzen usw. gestalten, da sie aus dem Fundus des natürlichen Erbes oder dem Sortiment des klassischen Bauergartens stammen. Das kann sehr schön werden! Aber, dass Sie Saatguthersteller bescheißen wollen (um bei Ihrer Wortwahl zu bleiben), indem sie mit die hohem Aufwand gezüchtete Sorten einfach kostenlos nachbauen wollen, ist unmoralisch, selbst dann, wenn es nicht explizit verboten ist. Zu den Verschwörungstheorien, denen Sie auch aufgesessen sind, zählt auch, dass Bauern in Indien und anderswo gezwungen würden, gentechnisch veränderte Pflanzen anzubauen. Bauern sind gute Rechner und überall wo Wahlfreiheit besteht, wählen sie die Chancen der Einkommensverbesserung. Ja, es gibt sie wirklich, diese Elfenbeintürme! Aber darin sitzen kaum Wissenschaftler, sondern diese forschen zu Zeiten des Klimawandels und der Bevölkerungsexplosion für die Sicherung der Ernährungsgrundlage der Menschheit. Die Türme sind voller Menschen, die Romane wie „Die schöne neue Welt“ oder „Jurassic Park“ lesen und glauben, dass diese die Wirklichkeit abbilden. Sie meinen, dass sie genug für die Zukunft täten, wenn sie bei meist unpassender Gelegenheit Goethes Zauberlehrling zitieren und damit jenes Klima kultivieren, das unsere Gesellschaft in Angststarre versetzt. Was ist los in dem einstigen Land der Dichter und Denker, in dem sich unsere Kulturschaffenden neuerdings fast ausschließlich auf die Seite der malthusianischen Weltuntergangspropheten und Misanthropen schlagen? Sollten sie nicht lieber mit ihren Werken Empathie für Menschen erzeugen, die dafür forschen, dass Mütter in den Armutsländern künftig ihre Kinder satt bekommen? Wo sind sie, die Literaten und anderen Künstler, die wie einst Lessing mit dem „Nathan“ gegen den Zeitgeist anschrieben. Wo findet man Künstler, die wie einst Heinrich Heine oder Kurt Tucholsky die Reaktion mit Spott übergossen oder die, wie Carl Spitzweg, das deutsche Spießertum der Lächerlichkeit preisgaben? Dazu bräuchte man Courage, denn wer gegen den Strom schwimmt, setzt seine Popularität aufs Spiel. Um sich in den Chor der Konzernkritiker einzureihen, muss man sich weder informieren noch braucht man dazu mehr Mut als jene Wanderer, die bei schönem Wetter den Brocken besteigen. Aber vielleicht könnte ja eine verbesserte Kommunikation einen Wandel herbeiführen! Prof. Reinhard Szibor

Mitglied im Wissenschaftlerkollegium „emeritio“



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Wasser-Show: Sinfonie der Elemente

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■ Festungsgeflüster

Träumerei! Realität! Abgetreten!

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rleben Sie die einzigartigen Choreografien aus Wasser, Feuer, Licht und Laser. Genießen Sie eine einmalige Wassershow vor historischer Kulisse! Begeben Sie sich mit uns auf eine Reise durch die Musikgeschichte und lassen Sie sich auf ein überwältigendes Rendezvous der Sinne ein. Als multimediales Kunstwerk entsteht eine Show, die sich mit den Takten der Musik verbindet. Musik und Technik ergänzen sich in einer Art und Weise, als ob beides schon immer zusammengehört – treibende Rhythmen und entspannte Melodien wechseln sich ab. In einem riesigen, mit Wasser gefüllten Becken steigen in Bruchteilen von Sekunden Wasserfontänen in die

Luft, Feuersäulen schießen aus dem feuchten Nass und Feuerwerk erfüllt den Himmel. Dann entfaltet sich der Laserfächer und zieht die Zuschauer in seinen Bann. Das zauberhafte Event hat am 1. Oktober Magdeburg-Premiere im Innenhof der Festung Mark. Auftakt ist um 19 Uhr, die Show startet um 20 Uhr. Ab 22 Uhr wird zum geselligen Ausklingen eingeladen. Kulinarische Angebote sowie ein unterhaltsames Rahmenprogramm laden bereits ab 18 Uhr im romantischen Ambiente ein. Vorstellungen gibt es am 1., 2., 3. und 4. Oktober, jeweils ab 19 Uhr.

otgesagte leben länger! Wissen wir ja! Manche machen da Geschäfte mit! Sogar Partys! Wie am 19. September! Da gibt’s die ollen Kamellen aus den 80er Jahren auf die Ohren! Manche von den Krachmachern gibt’s schon gar nicht mehr! Andere kehren immer wieder. Aha! Depeche Mode! Nena! Jawoll! Da wird hier in der Festung wieder ein Gewusel sein! Und die Dire Strats schieben am 10. Oktober gleich noch einen hinterher! Masters of Cover! Was immer das bedeutet! Meistgebuchte Dire-Straits-Tribute-Band Europas! Hah! Dieses Europa! Grenzenlos! Wie die Kulturnacht! Heißt jedenfalls so! Der Wahnsinn kennt keine Grenzen! Am 26. September in meinen Gemäuern! Besondere Rundgänge wollen die hier machen! Widersprüchliche Wahrnehmungen! Andere Pfade! Zwischen Träumerei und Realität! Das kann ja was werden! Da lass’ ich alle abtreten! Kommen Sie lieber am 27. zu den öffentlichen Führungen! Gucken hinter die Kulissen! Wer Glück hat, kommt in meine Truppe! Dann reden wir mal Tacheles! Das geht natürlich auch mit meinen Offizieren! Oder Sie schlendern! Mit der Muschpoke von der Festung Mark! Wir werden sehen! Ich werde das im Blick behalten! Abmarsch! Der Festungskommandant

Martin Sierp kann Hellsehen im Dunkeln!

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artin Sierp hat festgestellt, dass er eine neue Show spielen soll. In einem lichten Moment hat er sich fürs Hellsehen im Dunkeln entschieden, da ihn schon seit geraumer Zeit die Frage bewegt, ob die Zukunft überhaupt eine Zukunft hat. Er hat Bücher gelesen, im Internet recherchiert und für eine astronomische Summe sogar die Sterne befragt. Das Ergebnis: Er weiß jetzt ganz genau, was die Zukunft eventuell bringen wird! Da er ein Gedächtnis wie ein Sierp hat, gibt er sein Wissen gerne auf schnellstem Wege an sein Publikum in der Hoffnung weiter,

dass möglichst vielen ein Licht aufgehen möge. Doch Obacht!!! Erleuchtung erhöht die Stromrechnung! Zukunftsweisend ist die Zusammensetzung seines illustren Kompetenzteams, bestehend aus dem Fürsten der Finsternis (Foto), Ostradamus dem Seher aus dem Osten, Lothar dem Lottokönig, dem tuckigen Showmaster Pascal-Hermann Henne-Gutfried, Udo Lindenberg und Pinocchio. Zu erleben am 24. September in der Festung Mark! Doch Beeilung: Die Zukunft wird jeden Augenblick hier sein, also habt viel Spaß!!! 24. September, 20 Uhr, Festung Mark.


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Neues Ottonen-Theater ... ... bringt ein Bühnenstück über Guericke zur Aufführung

W Die Stimme mit mehreren Oktaven

ährend der 2. Magdeburger Kulturnacht am 26. September gibt es eine besondere Premiere: Das neue Ottonentheater (e.V.) bringt das kurzweilige Bühnenstück „Der listige Entrepreneur zu Magdeburg – Als Gast bei Otto von Guericke“ zur Aufführung. Zu erleben im Kulturzentrum Moritzhof, um 18, 19 und 20 Uhr. „Es ist eine wunderbare Gelegenheit, dem wohl bedeutsamsten Bürgermeister der Stadt Magdeburg ein Stück zu widmen, in dem Otto von Gue-

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it ihrer einzigartigen Stimme begeistert Rebekka Bakken ein weltweites Publikum. Ihre Stimme reicht über vier verschiedene Oktaven, was sehr außergewöhnlich ist. Egal ob raue, tiefe, hohe oder klare Töne - das norwegische Stimmwunder vereint das alles perfekt in ihren Songs. Rebekka Bakken wünscht sich, dass man ihre Musik einfach anhört, sich dem Gefühl vollends hingibt. Darüber zu sprechen findet sie überflüssig, das entziehe dem Ganzen doch eigentlich nur die Emotionen, die es transportieren soll. Dies dann zu versuchen, mit Worten zu beschreiben, stehe dem eigentlichen Hörerlebnis nur im Weg. Nun passiert aber genau das, welchem die Frau mit der Vier-Oktaven-Stimme eher aus dem Weg geht. Man spricht über ihre Musik, versucht sie mit Worten irgendwie zu definieren. SingerSongwriter mit eigener Note Per se ist Rebekka Bakken eine Songwriterin und Sängerin, der es gelingt, den Klanglandschaften eine einmalige Authentizität und Glaubwürdigkeit zu verleihen. Jazz, Blues, Pop, Folk und Country-Elemente fließen in die breiten Melodielinien ein. So erweckt Bakken sprichwörtlich alles in ihrer Musik zum Leben, was daraufhin auch auf den Hörer überspringt. Themen, die die Menschheit seit jeher beschäftigen, finden ihren Platz in der ganz eigenwilligen Poetik der Künstlerin. Liebe, Lust, Leiden und Leben, das verspürt man ebenso in den Titeln von Rebekka Bakken, die somit zeitlose Gültigkeit behalten. Dass sie sich schließlich an das Werk von Tom Waits heranwagte und diesen ganz speziellen Tribut mit durchweg positiven Resonanzen umsetzte, ist ein weiterer Punkt, der Rebekka Bakken aus der Masse an SingerSongwritern hervorhebt. Rebekka Bakken selbst beschreibt ihre Musik nicht als Jazz, obwohl viele Jazzelemente oder andere bekannte Jazzmusiker bei ihrer Musik eine Rolle spielen. Durch ihre selbstbewusste Art und die emotionalen Texte baut sie ein enges Verhältnis zu ihren Fans auf. Rebekka Bakken & Band 6. Oktober 2015 Karstadt-Kulturbühne in der 2. Etage Kartenvorverkauf an der Service-Kasse

ricke im gespielten Dialog mit seinen beiden Frauen Margaretha und Dorothea sowie seinem Sohn Otto und einer Dienstmagd zu Wort kommt, mitunter auch auf sehr menschliche Art“, so die Magdeburger Autorin Uta Luise ZimmermannKrause. Die Rollentexte aus ihrer Feder werden mit Leidenschaft und in farbenprächtigen Kostümen unter ihrer Regie umgesetzt durch bühnenerfahrene Mitglieder des Ottonentheaters. Darsteller Ekkehard Schwarz als Otto von Guericke, Viola Stengel als Margaretha, Florian Schreiter als Sohn Otto, Elke Boretzki als Dorothea und Uta Luise Zimmermann-Krause als Dienstmagd freuen sich, ihren Gästen die Uraufführung des Bühnenstücks zu präsentieren, in welchem Otto von Guericke einen möglichst gewitzten Unternehmer abgibt.

■ Kompakt Geh und dichte! Offenes Forum für Lyriker

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ie erfolgreiche Reihe des Fördervereins Theater Magdeburg e.V. wird fortgesetzt. Hobbylyrikern wird am 11. Oktober die Möglichkeit gegeben, ihre Gedichte aus dem Dunkel der Schubladen auf die Bühne im Foyer des Schauspielhauses zu holen und sie bei der Veranstaltung „Ge(h) und dichte! Komm‘ und lies!“ vorzutragen. Beginn: 17 Uhr. Eintritt: kostenfrei. Anmeldung bis spätestens 30. September unter kontakt@foerderverein-theater-magdeburg.de oder Tel. 0176 / 19 01 19 99. Infos auch unter www.foerderverein-theater-magdeburg.de

Bewerben für Jugend-Kultur-Preis

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nter dem Motto „wachsen“ steht der diesjährige Jugend-Kultur-Preis Sachsen-Anhalt, für den noch bis zum 15. Oktober Beiträge eingereicht werden können. Kinder und Jugendliche, junge Künstlerinnen und Künstler aller Sparten und Metiers aus Sachsen-Anhalt können sich auch in diesem Jahr wieder um den Jugend-Kultur-Preis bewerben. Zugelassen sind Beiträge aller Art, von Literatur, Film, Fotografie, bildende Kunst, Multimedia, Theater bis hin zu Malerei. Der Preis

würdigt herausragende kulturelle Leistungen und künstlerische Werke von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie Jugendgruppen und Schulklassen mit Wohnsitz in Sachsen-Anhalt bis zum 27. Lebensjahr. Die Beiträge sollten nicht älter als ein Jahr sein und keine wissenschaftliche Arbeit darstellen. Teilnehmen können Einzelpersonen und Gruppen. Es winken Preise bis zu 2.500 Euro. Das Anmeldeformular gibt es per E-Mail an jkp@jugend-lsa.de oder unter www.jugend-kultur-preis.de

Künstler öffnen ihre Ateliers

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age des „Offenen Ateliers“ gibt es in diesem Jahr am 19. und 20. September. Dann laden auch die sieben Künstler zum Besuch ein, die in den Tessenowgaragen tätig sind. Sie präsentieren u.a. Grafik, Malerei, Möbeldesign und Skulpturen. In der Zeit von 11 bis 18 Uhr haben Kunstinteressierte und Neugierige die Möglichkeit, den Kunstschaffenden bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen, Fragen zu stellen und die Werke an ihrem Entstehungsort in der Tessenowstraße 5 in Augenschein zu nehmen. In ihre Ateliers laden ein: Marc Haselbach, Oliver Scharfbier, Christopher Smith, Max Grimm, Sebastian Herzau und Wulf Mohrmann. Die offenen Ateliers sind eine Aktion des Berufsverbandes Bildender Künstler Sachsen-Anhalt.


MISSION:AUFSTEHEN

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Der Osten kommt gewaltig Nicht nur im Fußball, zumindest in Liga drei, macht der Osten derzeit gehörig von sich reden. Auch im Handball läuft eine richtige Welle Ost durchs Land. Von Rudi Bartlitz

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rei Klubs aus den neuen Ländern mischen in der Bundesliga mit – so viele wie noch nie in der nunmehr 50jährigen Geschichte der deutschen Eliteklasse. Neben dem Traditionsteam SC Magdeburg, das der höchsten Liga seit 1991 ununterbrochen angehört, schafften im Sommer der ThSV Eisenach und erstmals der SC DHfK Leipzig den Sprung nach ganz oben. Während vielerorts der Aufschwung Ost bestaunt wird, stellt dies für Liga-Chef Frank Bohmann keine allzu große Überraschung dar. Der Handball dort, so Bohmann, sei immer vital geblieben, „das Gefälle im Handball war nie so groß wie im Fußball“. Außerdem gebe es im Osten eine sehr gute Nachwuchsarbeit. Bohmann will deswegen nun auch nicht von einer Wiederauferstehung des Handballs im Osten reden – er hält ihn längst sogar für so stark, dass er ihm bald einen großen Coup zutraut. Bohmann meint damit den SC Magdeburg, der in der vergangenen Saison Bundesliga-Vierter war und im DHB-Pokal erst in einem dramatischen Finale nach Siebenmeter-Schießen der SG Flensburg-Handewitt unterlag. „In ein, zwei Jahren“, sagte Bohmann der „Frankfurter Allgemeinen“, „werden die Magdeburger um die Meisterschaft mitspielen.“ Als in der vergangenen Woche in der Arena am Waldplatz nun wieder das erste Ostderby zwischen Leipzig und Magdeburg - nach 24 Jahren Pause über die Bühne ging, deutete allerdings angesichts der Magdeburger Niederlage (25:26) herzlich wenig darauf hin, dass Bohmanns Prognose von hohem Wert sei. Sicher, das Handball-Herz Ost feierte. Und noch mehr feierten die Fans der Messestadt: Schließlich gelang dem Underdog in dem Duell David gegen Goliath gleich ein sensationeller Sieg. Riesen-Jubel auf der einen Seite, betretenes Schweigen und blasse Gesichter auf der anderen. Die Gründe für den (sehr späten) Handball-Aufschwung in Sachsen sind gar nicht so leicht zu definieren. Schließlich waren vor einem Vierteljahrhundert die Ausgangspositionen nahezu identisch. 1991, mit dem Ende der DDR-Oberliga, rangierten beide Teams

ganz weit oben - auf den Rängen eins (SC Magdeburg) und drei (seit 1975 unter dem Namen SC Leipzig). Beide waren seinerzeit von volkseigenen Großbetrieben großzügig gefördert worden. Doch die waren nun treuhänderisch abgewickelt. Während man an der Elbe unter Regie des umtriebigen Managers Bernd-Uwe Hildebrandt alles daransetzte, dennoch ein konkurrenzfähiges Team zu formieren (mit zuweilen zweifelhaften und den Rechtsrahmen sprengenden Methoden, wie sich später herausstellte), setzte man an der Pleiße das Produkt Handball regelrecht in den Sand. Hildebrandt warb Sponsoren und knüpfte Kontakte in höchste Kreise der Politik, in Leipzig betätigte man den Schalter – und ließ die Lichter ausgehen. Erst 2007 besann man sich dort, inzwischen eine prosperierende Großstadt und in der wirtschaftlichen Leistungskraft Magdeburg weit überlegen, wieder auf den Männerhandball; die Frauen des HCL hatten es unterdessen bis in die Champions League gebracht. Unter Mithilfe des Ex-Magdeburgers Stefan Kretzschmar marschierten die Leipziger von der vierten Liga bis in die Bundesliga – und der exzentrische frühere Nationalspieler frohlockte: „Für mich ist ein Traum wahr geworden.“ Dennoch bleibt Magdeburg für Leipzig so etwas wie eine große sportliche Vaterfigur. Nicht nur Handball-Ikone Kretzschmar wechselte einst vom SCM zum SC DHfK in den Aufsichtsrat, auch Trainer Christian Prokop sowie die Spieler Philipp Weber, Maximilian Janke, Felix Storbeck, Benjamin Meschke und Christoph Steinert verdienten sich ihre Sporen zunächst in Sachsen-Anhalts Metropole, einige von ihnen gingen hier aufs Sportgymnasium . Geschäftsführer Karsten Günther, so hört man, sucht durchaus öfters den Rat seines Magdeburger Kollegen. Manager Marc Schmedt: „Ich freue mich wirklich über den Leipziger Aufstieg. Das tut dem Osten gut, auch wenn wir jetzt direkte sportliche Konkurrenten sind. Man denke nur an die reizvollen Ostderbys.“ Und auch in der Vermarktung hilft ein Magdeburger: Der Unternehmer Dirk Roswandowicz, im Ehrenamt Präsident des Gesamtvereins SCM, steuert mit seiner Firma Screen Rent die Werbung auf den hochmodernen LED-Hallenbanden. Roswandowicz: „Wir kommen mit unseren Werbebanden jetzt bereits das dritte Jahr nach Leipzig zum Handball und sind sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit. Geschäftsführer Günther musste seinen Sponsoren angesichts der Fußball-Konkurrenz von RB ja einiges offerieren.“ Der dritte im Bunde der Bundesliga, der ThSV Eisenach, versucht sein Glück nach mehreren Abstiegen aus dem Oberhaus diesmal mit einem NeunNationen-Team – und einem eigenwilligen Slogan: „Tradition bewahren heißt für uns, nicht um die Asche vergangener Erfolge zu sitzen, sondern das Feuer am Lodern zu halten.“ Die Thüringer mussten sich mächtig strecken, um überhaupt Handball am Ort anbieten zu können. Ihre Halle hatte zunächst nicht den Standards der ersten Liga genügt; erst nach dem Einbau

SC DHfK Leipzig gegen SC Magdeburg (26:25) am 9. Sep scheck (SC DHfK, Nr. 19) haben Jacob Bagersted (SCM, einer provisorischen Zusatztribüne erhielten die Eisenacher vorerst grünes Licht von der HBL. Sie hatten dafür, ohne Zuschuss von der klammen Stadt, 140.000 Euro aufbringen müssen. Ein enormer Kraftakt für einen Klub, der mit 1,85 Millionen Euro den kleinsten Etat der Liga hat – und um das sportliche Überleben wird kämpfen müssen. Das gilt auch für die Leipziger, die ihr Budget um eine halbe Million Euro auf 2,2 Millionen Euro aufgestockt haben. „Unsere finanzielle Situation ist stabil“, sagt Kretzschmar,


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„Es fehlt die Leichtigkeit des letzten Jahres“

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ach vier Spieltagen rangiert der SCM, den zahlreiche Fachleute durchaus zugetraut hatten, den Top Drei (Kiel, Flensburg, Rhein-Neckar Löwen) in diesem Jahr auf den Pelz zu rücken, etwas überraschend nur im Mittelfeld. Über die Ursachen dafür sprach MAGDEBURG KOMPAKT mit dem Sportlichen Leiter, Steffen Stiebler. MAGDEBURG KOMPAKT: Zwei Siege, zwei Niederlagen – damit können Sie doch nicht glücklich sein? Steffen Stiebler: Nein. Wir sind generell mit dem Start in die neue Spielzeit nicht zufrieden. In der vergangenen Woche haben wir binnen vier Tagen zwei Begegnungen verloren, die man nicht verlieren muss (zu Hause gegen das Spitzenteam Rhein-Neckar Löwen und beim Aufsteiger DHfK Leipzig, d. Red.). Fehlte es gegen die Mannheimer noch an Cleverness, so waren wir gegen den Neuling nicht bereit, den angebotenen Kampf über 60 Minuten anzunehmen. Ein derartiger Makel wird in der Bundesliga nicht verziehen. Wenn du da nur 20 Minuten das Erforderliche gibst, kannst du in der höchsten deutschen Klasse, anders als vielleicht in Spanien und Frankreich, gegen jedes Team verlieren. Aber im letzten Jahr war doch gerade der nimmermüde Kampfgeist ein Markenzeichen des SCM. In der vorigen Saison waren wir immer dann stark, wenn wir uns als Team gezeigt haben. Damit haben wir viele Partien für uns entschieden. Diese mannschaftliche Geschlossenheit haben wir diesmal nicht; noch nicht. Lassen sich dafür Ursachen festmachen? Es gibt keine Automatismen, die besagen, wenn du eine Saison positiv abgeschlossen hast – das haben wir, fast wären wir ja noch in die Champions League gerutscht –, dann kannst du nach der Sommerpause einfach da weitermachen. Man muss sich alles wieder neu erarbeiten. Und genau daran mangelt es uns derzeit. Uns fehlt einfach die Leichtigkeit des letzten Jahres.

ptember. Alen Milosevic (SC DHfK, r.) und Bastian RoNr. 14) im Griff. „wir haben kein Harakiri betrieben.“ Und zumindest in ihrer Stadt möchten Kretzschmar und Co. nun einen Platz (fast) an der Sonne einnehmen. „Ich traue uns zu“, sagt Günther, „dass wir uns perspektivisch als Nummer zwei etablieren können.“ Direkt hinter dem Fußball und RB Leipzig. Immerhin sind sie, den Liga-Status betreffend, den Rasenballern erst mal einen Schritt voraus. In der Bundesliga selbst will man Stück für Stück den Abstand zu Magdeburg verringern. Mit dem Sen-

spräche geführt. Natürlich wird auch an der einen oder anderen taktischen Sache gearbeitet, wird versucht herauszufinden, welche Spieler auf der Platte am besten zusammenpassen. Eine grundlegend neue taktische Ausrichtung ist also kaum zu erwarten? Steffen Stiebler, Nein, dafür gibt es Sportlicher Leiter des auch gar keinen Grund. SCM. Foto: P. Gercke Das Team hat das Handballspielen nicht verlernt und ist in der Sommerpause auch nicht neu personell zusammengestellt worden. Es gilt einfach, die einstige Unbeschwertheit im Spiel wiederzufinden. Klar muss allen Spielern aber sein, dass jede Mannschaft gegen uns 120, 130 Prozent gibt. Wir werden nicht mehr, wie vielleicht im letzten Jahr, unterschätzt. Das muss so schnell wie möglich in die Köpfe rein. Nicht nur physisch und taktisch im Training, die Spieler müssen sich mental besser vorbereiten auf die Spiele. Es ist unübersehbar, dass es im rechten Rückraum klemmt. Nun hat der SCM für die Saison 2016/17 für diese Position bereits den serbischen Nationalspieler Nemanja Zelenovic verpflichtet. Der 25jährige Linkshänder spielt noch beim polnischen Champions-League-Teilnehmer Wisla Plock. Wird darüber nachgedacht, den Transfer eventuell in die Winterpause vorzuziehen? Derartige Überlegungen gibt es derzeit nicht. Schnellschüsse bringen meist nichts. Zudem gilt es zu beachten, dass Zelenovic einen gültigen Vertrag in Polen bis Juni 2016 besitzt.

Welche Möglichkeiten hat denn in einer solchen Situation die sportliche Leitung, zuallererst natürlich der Trainer, überhaupt, an bestimmten Stellschrauben zu drehen? Wenn das so einfach wäre! Das ist ja gerade das Schwierige in unserem Job. Natürlich versucht man zuallererst, an der Einstellung der Spieler etwas zu verändern. Dazu werden, unter anderem, viele Einzelge-

Kritiker bemängeln schon, dass nach dem nicht gelungenen Start auf lange Sicht sogar das internationale Geschäft, sprich der erneute Start im EHF-Cup oder gar in der Champions League, in Gefahr geraten könne. Die Zeit ist so schnelllebig, da kann noch so viel in der Liga passieren. Im letzten Jahr sind wir ebenfalls etwas holprig gestartet, und dann noch auf Rang vier vorgestossen . Richtig ist, die beiden Niederlagen sind ein Schuss vor dem Bug. Daraus gilt es, die Lehren zu ziehen, den Hebel jetzt umzulegen. Fragen: Rudi Bartlitz

sationserfolg der vorangegangenen Woche scheint dies zunächst auch gelungen. Wenn da nicht die desaströse Vorstellung des Ost-Primus gewesen wäre, der vorübergehend viele Parameter verschoben hat. Experten rätseln. „Ich war entsetzt“, sagte etwa Uwe Jungandreas, der einst beide Vereine trainierte. „Warum sich Magdeburg von Leipzig so beeindrucken ließ, weiß ich auch nicht. Ich hätte gedacht, die Jungs kommen nach der unglücklichen Heimniederlage gegen die Rhein-Neckar Löwen mit Wut im Bauch

nach Leipzig. Das ist aber nicht passiert. Das sah beim SCM kraftlos, mutlos, teilweise ängstlich aus. Es war keine Dominanz einer Spitzenmannschaft gegen einen Aufsteiger da. Komisch.“ Der Coach weiter: „Der Sieg im ersten Spiel gegen den BHC war auch nicht riesig. In Lübbecke war es am Ende noch glücklich gewonnen. Gegen die Löwen war die Abwehr stark, im Angriff lief es aber nicht rund. Jetzt die unnötige Niederlage in Leipzig. Beim SCM passt vieles noch nicht.“ Wo der Mann recht hat, hat er recht.


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Senioren-Spielplatz in Olvenstedt gegenüber der Katholischen Kirche St. Josef in der St. Josef-Straße

Sport kennt kein Alter

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n der Werbung begegnen wir ihnen neuerdings häufiger: den fitten Best-Agern. Aus der Perspektive des Marketings heißen sie auch Generation Gold, Generation 50plus, Third Ager, Master Consumer oder Senior Citizens. Diejenigen, die wir in der Werbung sehen, scheinen gerade aus dem Sportstudio zu kommen – im Wortsinne „fit wie ein Turnschuh“. Offenbar sind sie in jeder Hinsicht gesund, aktiv, begehrt, mobil und anderen zugewandt. In jedem Fall „gut drauf“. Werbewirklichkeit ist höchst selten Lebensrealität. Wann sich ein Mensch tatsächlich in seinen besten Jahren befindet, das ist von vielen Faktoren abhängig, von der genetischen Disposition, von Beruf und Einkommen, seinem Lebensstil, seiner Leistungsfähigkeit und Gesundheit und seinem subjektiven Empfinden. Viele von denen, die ein hohes Alter erreichen – und das werden immer mehr – sind aber oft „schlecht drauf“. Sie fühlen sich allein gelassen oder ziehen sich bewusst zurück, haben Angst vor körperlichem Verfall, vor Abhängigkeit, insbesondere im Fall von Pflege und Demenz. Dem kann man entgegensteuern. „Activ Healthy Aging“ (Aktiv und gesund alt werden) war das Thema einer hochkarätig besetzten viertägigen Konferenz der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE). Über 150 Wissenschaftler aus mehr als 20 Ländern nahmen an der interdisziplinären

Konferenz zum aktiven und gesunden Altern teil. Die Sportwissenschaftler, Neurobiologen, Mediziner, Psychologen und Ernährungswissenschaftler kamen aus Europa, Asien, Afrika und tauschten aktuelle Forschungsergebnisse aus und diskutierten insbesondere Möglichkeiten, alterungsbedingten Erkrankungen vorzubeugen. Die aktuelle „Gesellschaftsdiagnose“ lautet: Ein zu geringer Teil der alten Menschen nimmt an organisierten Sport- und Bewegungsaktivitäten teil. Es fehlt häufig auch an altersgerechten Angeboten im unmittelbaren Umfeld. Ausnahmen – wie der Seniorenspielplatz in Magdeburg-Olvenstedt – bestätigen die Regel. Wenn Ältere überhaupt körperlich aktiv sind, so gehen sie spazieren, seltener fahren sie mit dem Fahrrad. Außerdem kann man feststellen, dass Männer sich im Alter insgesamt in geringerem Umfang an Bewegungsaktivitäten beteiligen als Frauen, die vor allem an gesundheitsorientierten gymnastischen und tänzerischen Bewegungsinhalten hohes Interesse haben – und dabei oft unter sich sind. Die Botschaft des Kongresses ist nicht neu: Sie findet sich im Kern schon in den Satiren des römischen Dichters Juvenal: „Orandum est, ut sit mens sana in corpore sano.“ („Beten sollte man darum, dass in einem gesunden Körper ein gesunder Geist sei.“) Man kann nicht nur beten, sondern – so die Botschaft der Wissenschaftler – vor allem viel dafür tun, dass man „erfolgreich altert“, indem man jede

Lebensphase bewusst gestaltet. Der moderne Mensch lebt ja selten gesund – bedingt durch Stress, falsche Ernährung und zu wenig Bewegung. Das Gegenrezept für ein „erfolgreiches Altern“ in Kurzform: eine vitaminreiche Ernährung mit Ballaststoffen und antioxidativen Spurenelementen – dazu körperliche Aktivität zur Stärkung des HerzKreislauf-Systems, der Muskelkraft und des Gehirns. Für Bewegung braucht man nicht nur Muskeln, sondern auch das Gehirn. Körperliche und geistige Fitness haben miteinander zu tun. Baut man körperliche Aktivitäten bewusst in den Alltag ein, so nutzt dies auch dem „gesunden Geist“. Dafür muss man seinen Alltag nicht komplett vom Kopf auf die Füße stellen, sondern öfter mal die Treppe nehmen, das Fahrrad wieder in Schuss bringen und für Ausflüge nutzen und regelmäßig einen sportlichen Ausgleich für den Alltag organisieren – aber am besten mit anderen zusammen. Es wird noch dauern, bis sich diese „Medizin“ für ein aktives und gesundes Altern in einer stark alternden Gesellschaft durchsetzen wird. Doch in Magdeburg – z.B. beim USC – werden Bewegungsangebote für Senioren mittlerweile stark nachgefragt. Beim Kongress gab es nach einer öffentlichen Vorlesung für Laien noch eine Demonstration, die den Zusammenhang von ostasiatischer Kampftechnik und Sturzprophylaxe verdeutlichte. Doch längst nicht alle Vereine in der Landeshauptstadt sind am Gedankenaustausch


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mit den Wissenschaftlern interessiert oder haben den demografischen Wandel als Chance für sich begriffen. Zu wenige bieten ihren Mitgliedern den idealen Anschlusssport. So werden viele Aktive zu Passivsportlern, die beim gepflegten Bier kommentieren, warum der Stürmer das Tor nicht getroffen hat und früher alles besser war. Andere ehemalige Aktivposten haben die Vereine an Fitnessstudios verloren. An der OvGU wurden die Auswirkungen eines 18-monatigen sportiven Tanz- und Gesundheitssporttrainings mit Senioren untersucht – u.a. mit Hilfe von Magnetresonanztomografie, Fahrradergometertest, neuropsychologischen Tests, Gleichgewichts- und Ganganalyse. Bestätigen sich die Erkenntnisse aus verschiedenen Studien zu den allgemeinen Effekten sportlicher Tätigkeit – wie z.B. Verbesserung des Herz-Kreislauf-Systems, stärkere Gefäßwände, niedrigerer Ruhepuls, bessere Koordinationsleistungen, vermindertes Sturzrisiko? Schützt sportliche Aktivität vor Depressionen und vor Demenz? Welche Sportarten sind dafür besonders geeignet? Die Wissenschaftler der OvGU kommen zu dem Schluss: Besonders das Tanzen, aber auch ein allgemeines sportliches Gesundheitstraining sorgen für Lebensfreude, steigende geistige Leistungskraft und bessere physische Leistungsfähigkeit. Das ist messbar: Tanzen z.B. über einen längeren Zeitraum in der Gemeinschaft führt zu einer Volumenzunahme im Gehirn in Regionen, die für höhere kognitive Funktionen und Gedächtnisprozesse „zuständig“ sind. Tanzen verlangt – noch mehr als „normale“ körperlich-sportliche Bewegung – komplexe kognitive Leistungen (Tanzschritte passend zum Rhythmus, zum Partner, im Raum und in der ganzen Gruppe, in der man sich bewegt). Dadurch werden Gedächtnisleistungen unterstützt. Das ist insbesondere mit Blick auf das Kurzzeitgedächtnis

Präsentation von modernen Fitnessgeräten im Rahmen des Kongresses in Magdeburg.

von Bedeutung, das im Alter stark vom Abbau betroffen ist. Sportliche Aktivität führt dazu, dass sich die Zahl der Nervenbahnen im Alter erhöht. Gesundes Altern kann gelingen, wenn Sport ein Lebensbegleiter ist und regelmäßig ausgeübt wird. Dabei ist es nie zu spät, mit dem Sport anzufangen. Es braucht dabei „nur“ Spaß und Durchhaltevermögen. Wenn körperliches Training in kognitiv herausfordernden Sportarten, verknüpft mit einer gesunden Ernährung, Altersfitness stärkt, altersbedingten Krankheiten vorbeugt und diese hinauszögert, liegt es nahe, gerade Demenzkranken spezifische Angebote zu unterbreiten. In einem Projekt der OvGU mit dem Vitanas Demenz Centrum Am Schleinufer untersuchen die Wissenschaftler auch, inwieweit sich die Lebensqualität von Demenzkranken durch regelmäßiges Training an Sportgeräten und durch gemeinsame Sportangebote wie Tanzen, Gymnastik, Tischtennis oder Kegeln verbessern lässt. Gerade die Zielgruppe der heute alten bzw. sehr alten Menschen hatte im Laufe ihres Lebens wenig Chancen, einen Zugang zu Sportaktivitäten zu finden. Im Lebensverlauf dominierten die Zeiten urlaubsloser Dauerarbeit. Oft beschränken sich ihre Bewegungserfahrungen auf den lange Zeit zurückliegenden Sportunterricht. Deshalb muss es darum gehen, Sportarten zu wählen, die niedrige Zugangsbarrieren haben. Tanzen, Gymnastik, Kegeln, Tischtennis oder Minigolf erscheinen hier als geeignete sportliche Bewegungsform, da viele alte Menschen sie z. B. im Rahmen ihrer begrenzten Urlaubs- und Freizeitaktivitäten ausgeübt haben oder sie schnell erlernen können. Bei den meisten ist keine besondere Sportbekleidung nötig. Einige der genannten sportlichen Aktivitäten können zudem auch von Personen mit deutlichen körperlichen Einschränkungen bis hin zu Behinderungen ausgeübt werden. Die Kooperation von OvGU und Demenz Centrum bedeutet u.a.: Studierende der OvGU haben die Möglichkeit an den wöchentlichen Bewegungstherapien im Vitanas Demenz Centrum teilzunehmen, mitzumachen, eigene Ideen einzubringen, zu beobachten und zu untersuchen – auch mit Blick auf eine akademische Arbeit. Weiterhin soll herausgefunden werden, wie spezielle Outdoor-Geräte von den Bewohnern angenommen werden und ob Trainingseffekte nachgewiesen werden können. Die Entwicklung von weiteren neuen Geräten im In- und Outdoorbereich ist geplant. Erste Erfahrungen sind sehr positiv. Besonders das Tanzen und der Tischtennissport werden mit Begeisterung ausgeübt. Auch zwei Sportfeste im Vitanas Demenz Centrum waren ein Erfolg, der Schreiber dieser Zeilen erinnert sich gerne an einen MinigolfNachmittag mit zwölf Bewohnern. Die Minigolfbahn, die im Rahmen eines Charity-Events beim jährlichen Grundschulturnier und mit finanzieller Unterstützung der Sparkasse „erspielt“ wurde, haben wir einige Male umgebaut. So entstanden neue Hindernisse, stets eine neue Herausforderung, weil man sich vor dem Abschlag neu zum Ball und Hindernis positionieren musste. Das Turnier zur Kaffeezeit hat allen großen Spaß gemacht. Die Entscheidung um den 2. Platz fiel erst im 4. Stechen – mit dem ersten Ass unseres kleinen Turniers. Großer Beifall und eine kleine Träne („Vielen Dank. Es war so schön!“) inklusive. Alle waren jedenfalls „gut drauf“ – und das lag nicht nur an Kaffee und Kuchen. (hjs) Website mit Video: www.aha2015.ovgu.de

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WIRTSCHAFT IDEEN LEISTUNGEN ELITEN l

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SPORT

MAGDEBURG KOMPAKT

kompakt

Schachgroßmeister zu Gast an der Elbe 23. Magdeburger Open 2015

D Fundamente Magdeburger Wissensschmieden

25 Jahre in Sachen-Anhalt Seiten 29 - 36

Worauf wir Ideen für die Zukunft bauen

ie Geschichte des Schachturniers Magdeburger Open beginnt Ende der 70erJahre. Bis Anfang der 90er-Jahre wurde das Turnier von der Schachabteilung der Otto-von-Guericke-Universität durchgeführt. Austragungsort war lange Zeit die Volkshochschule Magdeburg. Als nach einer dreijährigen Pause die beiden Vereine VfB Ottersleben und Aufbau Elbe das Turnier wieder aufleben ließen, startete man das 13. Open mit 51 Spielern in den Räumen der WBS GmbH in der Maxim-Gorki-Straße 14. Im Jahre 2011 erfolgte dann nicht nur der Umzug ins Hegel-Gymnasium, sondern auch eine zeitliche Verlegung in den Oktober, was mit einem Teilnehmerrekord von 109 Schachfreunden belohnt wurde. Seit 2010 hat sich auch die Schachabteilung des TuS 1860 Magdeburg-Neustadt im Rahmen des 150-jährigen-Vereinsjubiläums dem Organisationsteam angeschlossen. Vom 17. bis 20. Oktober findet die 23. Auflage des Traditionsturniers statt. Seit der Wiederbelebung des Turniers haben bislang 478 Spieler teilgenommen. Besonders hervorzuheben sind dabei die Teilnehmer Ulf Böttger, Siegfried Scherf und Otfried Zerfass, die bei acht Teilnahmen auf je 56 Partien kamen. Erfolgreichster Spieler in diesem Zeitraum ist Evgeny Dektiarev (SG Aufbau Elbe), der bei seinen sechs Teilnahmen 35 Punkte erspielte. Er schaffte 29 Siege, zwölf Remis und verlor bisher nur 2010 gegen den späteren Sieger Oleg Spirin eine Partie.

Seit dem vergangenen Jahr wird in zwei Gruppen gespielt. Die A-Gruppe (Ottonen-Gruppe) bleibt für jeden Spieler offen und bietet so auch die Möglichkeit einmal gegen einen Titelträger zu spielen. Die B-Gruppe (Editha-Gruppe) ist für jeden offen, dessen DWZ oder ELO nicht über 1700 liegt. Mit DWZ (Deutsche Wertungszahl) und ELOZahl kann man die Spielstärke der Spieler vergleichen. Zur 20. Auflage 2012, dem Höhepunkt der bisherigen Turniergeschichte, waren 156 Spieler mit dabei. Höhepunkt in diesem Jubiläumsjahr, als neben dem eigentlichen Turnier auch ein Schnellschachturnier und eine Simultanveranstaltung stattfanden, war der Ehrengast Großmeister Vlastimil Hort. In seinen 30 Partien gab es insgesamt 17 Siege und 13 Remis. Nicht nur die Simultanveranstaltung war eine gelungene Sache, sondern auch die kleinen Anekdoten aus seinem Schachleben, die er vorab kurzweilig vortrug. Nicht zu vergessen auch sein Spruch des Tages, der während der Simultanveranstaltung fiel, als sein Gegner aufgeben wollte: „Sie haben so gut gespielt, Sie verdienen es nicht, zu verlieren. Ich biete Remis!“ Wer sich das diesjährige Event nicht entgehen lassen möchte, sollte sich auf der Internetseite gleich registrieren und mitspielen. Zuschauer für hochklassiges Schach in Magdeburg sind vom 17. bis 20. Oktober im Hegel-Gymnasium gerne gesehen.

Turniergeschichte

Der nächsten Ausgabe von MAGDEBURG KOMPAKT liegt im Innenteil das MAGAZIN „WIRTSCHAFT kompakt“ bei. Lesen Sie über Magdeburger Wissensfundamente, Sichtweisen, Ideen und Leistungen aus der Landeshauptstadt. Erscheinungstermin: 1. Oktober 2015 Für kluge Köpfe – geht tiefer rein, bleibt länger drin!

Jahr

Gewinner

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

GM Roman Slobodjan GM Roman Slobodjan FM Evgeny Degtiarev GM Roman Slobodjan FM Evgeny Degtiarev IM Oleg Spirin GM Miroslaw Grabarczyk GM Viesturs Meijers IM Vojtech Plat IM Leonid Sobolevsky Ottonen-G.: IM Karl-Heinz Podzielny Editha-G.: Edgar Buschies

2013 2014

IM: Internationaler Meister GM: Großmeister FM: FIDE-Meister

Teilnehmer 51 52 66 64 52 82 109 156 132 120

Simultanschach mit dem Großmeister.


LEBENSART

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n Aus dem FalkenNest

Mach’ mal Pause! Aber wie?

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ausen sind notwendige Zeiten, um das ständige Tun zu unterbrechen. Wussten Sie eigentlich, dass die berühmte Pause ein Bestandteil der Relativitätstheorie ist? Ist doch ganz einfach: Zeit und Raum, in der Pausen erlebt werden, hängen immer vom Betrachter ab, also von Ihnen selbst. Oh, ich wollte Ihnen gar keine schwere Betrachtungskost servieren, sondern eher etwas Leichtes. Momente des Abschaltens, des Ausbrechens und Ausruhens dürfen eben nicht mit Schwermut, Anstrengung oder belastendem Flair daherkommen. Und weil das so ist, biete ich im FalkenNest eine echte Pausenoase. Das fängt damit an, sich niederzulassen und ein Wohlfühlen zu spüren, mit dem das Bistro angereichert ist. Dazu gibt es jede Menge leichte Köstlichkeiten, erfrischende oder erwärmende Getränke. Auftanken – das gehört zur Pause. Und genau das kann man im FalkenNest. Ich komme ja aus Warnemünde und bin viele Jahre auf den Weltmeeren gereist, da weiß man, was es heißt, sich treiben zu lassen, die frische Brise um die Nase zu spüren und darunter den Takt des immer laufenden Schiffsmotors zu vergessen. Am und auf dem Wasser lernt man das auf sehr natürliche Weise. Ich kann Ihnen davon gern eine Scheibe abschneiden und Sie von dieser Leichtigkeit des Seins probieren lassen. Am besten ist, Sie versuchen selbst herauszufinden, ob ich meine Lebenserfahrung in die Atmosphäre des Bistros sowie in die traditionellen Speisen, frischen Salate und zubereiteten Getränke einweben konnte. Auf jeden Fall ist das FalkenNest eine von vielen Möglichkeiten, eine richtig gute Pause zu machen. Selbstverständlich bleibt das Resultat relativ, aber immerhin relativ einzigartig an der Elbe. Machen Sie einfach mal eine Pause. Der Rest geschieht dann ganz von allein. Herzlichst, Ihr Olaf Falke Inhaber vom „FalkenNest“ Das Bistro im Elbbahnhof Zum Domfelsen 4 39104 Magdeburg Telefon: 0160/98473969 Öffnungszeiten: Mo. bis Fr.: 8 bis 16 Uhr www.falkennest-elbbahnhof.de

PRO VITA Seniorenpflegeheim seit 15 Jahren in Olvenstedt

Kreativ und sicher durch den goldenen Herbst

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eimleiter der Einrichtung ist seit Juni 2000 Burkard Sommerfeld. Er kann auf langjährige Erfahrung als Heimleiter zurückgreifen und weiß: „Eine anspruchsvolle Aufgabe wie die unsere ist nur mit Herz und Sachverstand zu bewältigen – denn wir tragen nicht allein die Verantwortung für die körperliche Unversehrtheit unserer Bewohner, sondern auch für deren seelisches Wohlbefinden.“ Dazu gehört neben Zuwendung und Gesellschaft auch ein abwechslungsreiches Unterhaltungsangebot. „Unsere Bewohner können jederzeit an unseren vielfältigen Aktivitäten teilnehmen.“ Feste, Ausflüge, Konzertbesuche oder gemeinsames Kochen und Backen sind dabei nur einige der in den Häusern der CASA REHA Unternehmensgruppe angebotenen Unternehmungen. „Darüber hinaus nehmen wir gemeinsam mit unseren Bewohnern aktiv am öffentlichen Leben teil, so dass die Zusammenarbeit in den zurückliegenden 15 Jahren auch hier verstärkt wurde und zwischenzeitlich nicht mehr wegzudenken ist. Neben der engen Kooperation mit Kindergärten und Schulen, den örtlichen Ärzten, Apotheken, ambulanten Diensten und Sozialstationen, steht unser Haus auch den Kirchenvertretern, Selbsthilfegruppen, Vereinen und Verbänden sowie sozialen und wohltätigen Organisationen offen.“ Die CASA REHA Unternehmensgruppe gehört mit über 60 Einrichtungen zu den führenden privaten Trägern von Seniorenpflegeheimen in Deutschland.

elbermachen gehört zum modernen Lebensstil, ob Kleider nähen, die Wohnung renovieren oder gärtnern. Der Trend zur Handarbeit erfasst immer mehr Lebensbereiche und hat sich nach Einschätzung der bundesweiten „Initiative Handarbeit“ vom reinen Hobby hin zu einer eigenen Kultur entwickelt. Passend dazu präsentiert die 11. Messe „Herbstgeflüster“ am Samstag, 19. September, und Sonntag, 20. September, Dekorationen für Haus, Garten und Wohnung. Außerdem sind zahlreiche Anregungen für die kreative Freizeitgestaltung zu entdecken. Wer zum Beispiel seine eigene Mode kreieren und trendige Unikate selbst gestalten möchte, kann auf der Messe von Designerin und Kreativexpertin Heike Schäfer innovative Techniken kennenlernen und Farben, Schablonen, Textilveredelungen und vieles mehr entdecken. Das aus dem Fernsehen bekannte Team „Ideen mit Herz“ vom Kunstmarkt Bielefeld wird ebenso die Gestaltung von Textilien, zum Beispiel mit Farben, Schablonen oder auch Strasssteinen zum Aufbügeln, in den Blickpunkt rücken. Außerdem erfahren die Besucher hier, wie man einfache Gartenkugeln mithilfe von „Zauberfolie“ in echte Hingucker verwandelt. Mit goldenem Handwerk für den goldenen Herbst wird Wolfgang Krietsch die Messe zum Funkeln bringen. Der bekannte Goldschmiedemeister gilt als Magdeburgs Schmuck-Papst und zählt zu den kreativsten Köpfen der Landeshauptstadt.

Lübecker Str. 125, 39124 Magdeburg, Telefon: 0391-2449821 Öffnungszeiten: Mo 17:30 - 23:00 Uhr Di - Do 11:30 - 14:00 und 17:30 - 23:00 Uhr

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LEBENSART/GESUNDHEIT

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Wirksame Änderung des Lebensstils Jeder zehnte Deutsche hat Diabetes – viele wissen es aber nicht Von Jacqueline Heß

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it einer gezielten Therapie kann man den Diabetes mellitus gut in Schach halten. Voraussetzung dafür ist, dass man von der Erkrankung weiß. Zehn Prozent der Deutschen aus allen Altersstufen sind betroffen. Ab einem Alter von 65 Jahren soll sogar jeder Dritte betroffen sein, wobei die Mehrheit es nicht weiß. Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung, die zu erhöhten Blutzuckerwerten führt. Eine entscheidende Rolle spielt das Insulin. Das körpereigene Hormon in der Bauchspeicheldrüse ist notwendig, damit Zucker, der über die Nahrung ins Blut gelangt, von den Zellen aufgenommen und verarbeitet werden kann. Mangelt es an Insulin, verbleibt der Zucker im Blut – der Blutzuckerspiegel steigt. Man unterscheidet die im Volksmund genannte „Zuckerkrankheit“ grob nach zwei Formen: Typ 1- und Typ 2-Diabetes. Beim Diabetes mellitus Typ 1 wird kein eigenes Insulin mehr gebildet und beim Diabetes mellitus Typ 2 besteht ein relativer Insulinmangel in Kombination mit anderen Störungen des Zuckerstoffwechsels. Mit über 90 Prozent an Betroffenen ist der Typ 2-Diabetes die häufigste Form und kommt überwiegend bei Übergewichtigen vor.

„Eine Diagnose erfolgt über eine Blutzuckermessung oder den Langzeitwert HbA1c im Blut. Unter 5,7 Prozent ist dieser Wert gut, über 6,5 ist er schlecht und es liegt Diabetes vor. Dazwischen liegt eine Grauzone: die sogenannte Prädiabetesphase. In dieser Zone besteht ein erhöhtes Risiko, einen Diabetes zu bekommen. Mein Rat ist es, dass sich Übergewichtige generell ihren Blutzucker beim Hausarzt oder heutzutage mittlerweile auch schon in der Apotheke testen lassen. Das Tückische am Diabetes ist, dass es keine Frühsymptome gibt. Symptome setzen meist erst nach längerem Bestehen der Krankheit und sehr hohen Blutzuckerwerten ein wie häufiges Durstgefühl, viel Harndrang, Heißhunger, Abgeschlagenheit, Hauterkrankungen oder häufige Infektionen im Genitalbereich, wie beispielsweise Blasenentzündungen. Dann besteht der Diabetes meist aber schon seit fünf Jahren unerkannt“, so Oberärztin Dr. Silke Klose, Universitätsklinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten, Diabetologie und Endokrinologie. „Man braucht keine Angst vor einem zu Test haben, man kann froh sein, wenn die Krankheit frühzeitig diagnostiziert wird, da man dann gezielter entgegenwirken kann und keine Folgeschäden befürchten muss. Volksweisheiten wie ,Einmal Zucker, immer Zucker´ sind unwahr. Der Entstehung von Typ-2-Diabetes kann man mit ausreichend Bewegung, der Vermeidung von Übergewicht und einer ausgewogenen Ernährung vorbeugen und nach der Diagnose ist die Änderung des Lebensstils auch die erste Therapiewahl. Dadurch normalisieren sich häufig von alleine die Blutzuckerwerte. In jeder Phase – sei es Prädiabetesphase oder bei Diabetes – kann man noch sehr viel über die Veränderung des Lebensstils erreichen und gegenwirken. Man kann

Dirk Ortlieb mit einer Insulinpumpe im Gespräch auf Station mit Prof. Mertens und OÄ Dr. Klose. Foto: Elke Lindner/Universitätsklinikum Magdeburg

auch als Typ 2 Diabetiker die Erkrankung wieder loswerden. Diabetes Typ 2 ist eine Wohlstandskrankheit, bei der aufgrund des zunehmenden Übergewichts der Bevölkerung auch immer mehr jüngere Erwachsene betroffen sind“, so Prof. Dr. Peter Mertens, Klinikdirektor der Universitätsklinik für Nierenund Hochdruckkrankheiten, Diabetologie und Endokrinologie. Falls eine Änderung des Lebensstils nicht ausreicht, muss in diesen Fällen auf eine medikamentöse Therapie (sogenannte orale Antidiabetika) zurückgegriffen werden und falls nötig auf Insulinspritzen, um den Blutzucker zu regulieren. Diese kann sich der Patient zumeist selber geben. Die seltenere Form Diabetes Typ 1 beginnt meist in der Kindheit oder Jugend. Betroffene müssen das fehlende Insulin ein Leben lang spritzen und man kann diese Form nicht durch vorbeugende Maßnahmen verhindern. „Für Typ1-Diabetiker gibt es beispielsweise eine Insulinpumpe. Die Feinabstimmung des Insulins kann man mit dieser Pumpe dann sehr gut regulieren. Man steckt eine kleine Nadel in die Bauchhaut, die das Insulin so abgibt, wie man es programmiert. Per Knopfdruck kann man dann auch eine größere Menge Insulin spritzen, beispielsweise vor einer Mahlzeit. Bei einigen Patienten reicht die Wirkung des abends gespritzten Basalinsulins nicht, um einen frühmorgendlichen Blutzuckeranstieg zu verhindern. Mit der Pumpe kann man die Insulinzufuhr stündlich genau programmieren. Ein weiterer Fortschritt ist ein neues Glukose-Messsystem, bei dem der Patient eine Nadel am Oberarm trägt und per Sensor seinen Wert bestimmen kann. Somit umgehen die Patienten das Stechen im Finger, was von fast allen Patienten als sehr unangenehm empfunden wird“, so Dr. Klose. Der normale Weg für einen Betroffenen mit der Diagnose Diabetes ist zuerst die Veränderung des Lebensstils. Wenn dies nicht den gewünschten Erfolg bringt, erfolgt eine medikamentöse Therapie, zum Teil mit Ersatz des Insulins. Ganz am Ende des Behandlungsspektrums steht die Pankreastransplantation. „Wichtig ist, dass man mögliche Folgeschäden eines Diabetes vermeidet. Immer noch löst Diabetes unbehandelt tödliche Folgeerkrankungen aus, wie einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall oder das diabetische Fußsyndrom. Dies fehlt aber vollkommen im Bewusstsein der Patienten, da die Frühsymptome fehlen und viele mit der Zuckerkrankheit nicht solche gravierenden Folgen in Verbindung bringen. Viele Betroffene überrascht die Diagnose sehr, obwohl sie sich beispielsweise jahrelang sehr ungesund ernährt haben. Es fehlt ein Gesundheitsbewusstsein sowie Aufklärung und viele lassen ihre Check-Ups einfach verstreichen. Oft erfahren Betroffene durch Zufall, dass sie schon mehrere Jahre Diabetiker sind und dies bereits mit Folgeschäden an den Nerven und an den Gefäßen. „Unsere Klinik untersucht im Rahmen des Forschungsschwerpunkts Gesundheitscampus Immunologie, Infektiologie und Inflammation den Diabetes und legt dabei besonderen Fokus auf die entzündlichen Veränderungen der Nerven und das diabetische Fußsyndrom“, so Prof. Mertens. Ganz nach dem Motto: „Entzündung verstehen, Volkskrankheiten heilen“.


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Weihten das AOK-Kundencenter feierlich ein: Ralf Dralle (Vorstand der AOK Sachsen-Anhalt), Norbert Bischoff (Minister für Arbeit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt), Klaus Zimmermann (Bürgermeister von Magdeburg). Ebenfalls anwesend waren Edwina Koch-Kupfer (MdL, CDU-Fraktion) und Traudel Gemmer (alternierende Vorsitzende des Verwaltungsrates der AOK Sachsen-Anhalt). Im Hintergrund: Steffen Stiebler (Sportlicher Leiter des 1. SC Magdeburg). Foto: AOK/Petermann

AOK weiht neues Kundencenter ein

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it prominenter Unterstützung eröffnete die AOK Sachsen-Anhalt ihr neugestaltetes Kundencenter in Magdeburg in der Lüneburger Straße 4. Norbert Bischoff, Minister für Arbeit und Soziales, sowie Klaus Zimmermann, Bürgermeister von Magdeburg und Beigeordneter für Finanzen und Vermögen, lobten anlässlich der Feier in ihren Grußworten die Rolle der AOK Sachsen-Anhalt als wichtiger Gesundheitspartner der Menschen in Magdeburg und Sachsen-Anhalt. Mit rund 70.000 betreuten AOK-Versicherten ist das Kundencenter in Magdeburg eines der größten im Land.

schafft“, sagte Minister Norbert Bischoff. „Ich danke der Gesundheitskasse für die sehr gute Betreuung ihrer Versicherten und der Bürgerinnen und Bürger Sachsen-Anhalts. Die AOK war und ist ein starker Partner für die Patientinnen und Patienten, die Landesregierung und das Sozialministerium. Ich freue mich auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit.“ „Mit ihrem neuen Servicecenter bietet die AOK insbesondere ihren Magdeburger Kunden sehr gute Bedingungen bei den alltäglichen Beratungsleistungen“, so Bürgermeister Klaus Zimmermann und dankte der AOK für die getätigte Investition.

Ralf Dralle, Vorstand der AOK Sachsen-Anhalt, bringt es auf den Punkt. Zwei Jahrzehnte ist es her, dass die große Halle im AOK-Gebäude ihr Facelift erhielt. 20 Jahre später ist dies allerdings nicht mehr zeitgemäß. „Unsere Versicherten hatten sich gewünscht, dass das Kundencenter in Magdeburg moderner und einladender wird. Nach der Renovierung erwartet sie jetzt eine angenehme und individuelle Gesprächsatmosphäre in einem modernen Umfeld“, begründet Ralf Dralle den Umbau anlässlich der Eröffnung. Darüber hinaus wurde bei der Komplettsanierung Wert auf Barrierefreiheit gelegt. „Denn unsere AOK-Versicherte haben es besser“, so Dralle.

Neben den Häusern im Neo-Klassizismus entstand 1926 in der Lüneburger Straße ein kühnes Symbol funktionaler Baukultur der 1920er Jahre. Geprägt von den Ideen Bruno Tauts entwickelte sich in dieser Zeit ein Feuerwerk architektonischer Baukunst. Der Beschluss der AOK, ein neues Verwaltungsgebäude und medizinische Einrichtungen zu erschaffen, konnte der umsichtige Architekt Carl Krayl innerhalb von 24 Monaten umsetzen. Mit Krayl hatte die schon damals bodenständige Kasse einen Glücksgriff getan. Er setzte seine vom Expressionismus geprägten Ideen im Haus der AOK um. Farbgestaltung und Mobiliar waren für die damalige Zeit ein absolutes Novum. Grüntöne dominierten im ganzen Gebäude, streng symmetrisch präsentierte sich die Schalterhalle den Versicherten zur Eröffnung 1927. Fast neun Jahrzehnte später

„Insbesondere wenn man krank ist, ist eine helle und freundliche Beratungsatmosphäre wichtig. Das hat die AOK mit ihrem neuen Kundencenter ge-

erstrahlt das AOK-Haus an seinem angestammten Platz in alter „neuer“ Pracht. Im Einklang mit den Plänen der damaligen Konstrukteure saniert und modernisiert, ist es auch heute noch ein architektonisches Kleinod des „modernen Bauwillens“ in Magdeburg. Mit der Modernisierung der Beratungsräume hat die AOK Sachsen-Anhalt gleichzeitig das geschichts-trächtige Gebäude in der Lüneburger Straße unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes saniert. Neben dem Umbau der Schalterhalle zum kundenfreundlichen Servicebereich, lagen die Richtlinien der Denkmalschutzbehörde im Fokus für die Gestaltung des Außenbereichs, speziell der Fassade des Hauses. Die bislang weißen Fensterrahmen sind nun auf der Straßenseite zweifarbig blau/grau gestrichen und auf der Rückseite erstrahlen diese zweifarbig in rot/grau. Die Fassade selbst zeigt sich in einem freundlichen Sandton. Die große Glasbausteinfassade über dem Haupteingang wurde nach Originalvorbild komplett erneuert. Das alles ist im Sinne der ursprünglichen Architekten Carl Krayl und Maximilian Worm umgesetzt. Das Kundencenter in der Lüneburger Straße hat ab sofort folgende Öffnungszeiten: Montag, Dienstag und Donnerstag von 8 bis 18 Uhr sowie Mittwoch und Freitag von 8 bis 13 Uhr.


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Barrierefreie Therapie jetzt in Reform

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15 Jah re

ndlich ist es soweit. Die Mühen der letzten Wochen haben sich für Wiebke Quilitz-Koschig gelohnt. Es ist Samstag, der 12 September. Die Physiotherapeutin und sektorale Heilpraktikerin eröffnet bei bestem Wetter mit vielen Gästen die neuen Räume ihrer eigenen Physiotherapie. ReForm heißt die Praxis und ihr Motto lautet:

pro v »Olve ita ns Chau tedter ssee«

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„Wir reformieren ihre Gesundheit“. Es ist eine der wenigen komplett barrierefreien Physiotherapien, die es in Magdeburg gibt. Als Standort hat sich Wiebke Quilitz-Koschig den Stadtteil Reform ausgesucht. In den schicken Räumen, in der Leipziger Chaussee 51, steht bis auf ein paar Kleinigkeiten alles an dem Platz, wo es hingehört. Freundliche Wandfarben und ein heller Fußbodenbelag sorgen für ein wohliges Ambiente – insgesamt wirkt alles warm und modern. Die dekorativen Präsente der Eröffnungsgäste werden für noch mehr Gemütlichkeit in den einzelnen Räumen sorgen. Ab Oktober komplettiert ein weiterer Physiotherapeut das Team. Ab dann können noch mehr Patientenverordnungen und -wünsche abgedeckt werden. Die Physiotherapie ReForm bietet folgendes Leistungsspektrum: - manuelle Therapie - manuelle Lymphdrainage - Krankengymnastik / nach Bobath - paliativ Care (physio) - Hausbesuche - Medi Taping - Kurse - Wellness im wohligen Kaminzimmer

Dank ihrer Zusatzausbildung als sektorale Heilpraktikerin, darf Wiebke Quilitz-Koschig ihre Patienten auch ohne ärztliches Rezept physiotherapeutisch Behandeln. „Dem voran geht immer eine Untersuchung“, erklärt die sympathische Magdeburgerin. So erfahre ich mehr über die Beschwerden und sonsitige relevante Umstände. Dann kann ich mit dem Patienten gemeinsam einen Therapieverlauf festlegen. Termine können persönlich, telefonisch oder unter info@physiotherapie-reform.de vereinbart werden. (vl) Physiotherapie ReFORM Wiebke Quilitz-Koschig Leipziger Chausee 51, 39120 Magdeburg Telefon: 0391/63671418 Mo. bis Do.: 8 bis 19 Uhr und Fr. 8 bis 14 Uhr www.physiotherapie-reform.de


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Erste Hilfe für die Seele

n Ihr gutes Recht §

Sie sind da, wenn Menschen in Notsituationen Hilfe brauchen. Für ihre Einsätze sucht Magdeburgs Notfallseelsorge weitere Mitstreiter. Birgit Ahlert sprach mit Dietmar F.-Hüge über Aufgaben, Ausbildung, Einsatzmöglichkeiten.

Kindsunterhalt Pflicht und Anspruch

Für wen ist die Notfallseelsorge da? Für Menschen in Notsituationen. Für Betroffene, Angehörige oder auch Einsatzkräfte, die mit Notfällen in Berührung kommen. Wenn jemand stirbt zum Beispiel, bei einem Unfall oder auf andere Art. Dann begleiten wir die Polizei zu den Verwandten, überbringen die Nachricht und achten darauf, wie sie aufgenommen wird. Zu unseren Aufgaben gehört es, auf Schocksituationen zu achten, zuzuhören, Zuspruch und Beistand zu geben, auf Fragen zu antworten, soweit möglich. Wir sind für die Seele da, geben ihr sozusagen einen ersten „Notverband“. Damit niemand mit seiner Traurigkeit, seinen Belastungen alleine sein muss. Wie läuft so ein Einsatz ab, wie viele gibt es? Wir werden von der Polizei benachrichtigt und fahren dann zum Einsatzort. Dazu ist immer jemand von uns in Bereitschaft. Bezogen auf das Team sind es 10 bis 15 Einsätze im Monat. Wer gehört zum Team? Menschen jeden Alters und aus vielen Berufsgruppen. Studenten ebenso wie Senioren, Sozialarbeiter, Büroangestellte, Feuerwehrleute, Pfarrer. Derzeit sind 15 Frauen und Männer in unserem Team. Durch die unterschiedlichen Dienste im Beruf, Urlaub usw. reduziert sich die Anzahl jedoch, sodass wir unser Team erweitern möchten. Welche Voraussetzungen muss man mitbringen, um für die Notfallseelsorge tätig zu sein? Man sollte volljährig sein und psychisch stabil. Außerdem möglichst mobil. Wir sind zwar im Bereich Magdeburg im Einsatz, müssen jedoch so schnell wie möglich vor Ort sein. Fachlich gibt es keine Bedingungen. Bevor jemand für die Notallseelsorge im Einsatz ist, gibt es eine Ausbildung. Die nächste beginnt im Januar. Vorab haben wir am 5. Oktober eine Informationsveranstaltung, zu der wir hiermit gern einladen. Sie findet in der Neustädter Straße 6, im Giebelsaal, statt. Die Notfallseelsorge ist ein Angebot des evan-

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Dietmar F.-Hüge, Heilpraktiker für Psychotherapie, engagiert sich seit 2009 in der Notfallseelsorge.

gelischen Kirchenkreises. Sollten die Mitarbeiter einer Konfession angehören? Das ist keine Bedingung, nein. Weder für die Mitarbeit noch für die Hilfe. Gibt es eine Vergütung für die Tätigkeit? Es handelt sich um ein Ehrenamt, es gibt eine Aufwandsentschädigung, wer mit dem eigenen Auto unterwegs ist, bekommt auf Wunsch das Fahrgeld erstattet. Ansonsten werden alle notwendigen Einsatzmittel zur Verfügung gestellt, es gibt regelmäßige Teamberatungen mit Fallbesprechungen und Weiterbildungen können in Anspruch genommen werden. Wir verbringen auch unterhaltsame Stunden miteinander, wir sind trotz oder gerade wegen des ernsten Betätigungsfeldes eine lebensfrohe Truppe. Beim Ehrenamt stellt sich die Frage: Wie groß ist der zeitliche Aufwand? Das ist flexibel und orientiert sich an den Möglichkeiten der Teammitglieder. Manch einer von uns kann nur am Wochenende, manche nur tagsüber, andere nachts oder alle paar Wochen. Danach richtet sich dann der Bereitschaftsdienst. Gerade deshalb würden wir uns über mehr Mitglieder freuen, das erweitert die Möglichkeiten. Wohin können sich Interessenten wenden? An die Notfallseelsorge im Kirchenkreis Magdeburg, Neustädter Straße 6, E-Mail nfs.md@gmx.de oder telefonisch unter der Telefonnummer 0160/ 90 54 92 69. Das ist die Nummer von Michaela Heller, die die Notfallseelsorge leitet. Sie können aber auch spontan zu unserer Informationsveranstaltung am 5. Oktober, 19 Uhr, kommen.

Notfallseelsorge Magdeburg Neustädter Straße 6 E-Mail nfs.md@gmx.de Tel. 0160/ 90 54 92 69 www.ek-md.de

edes minderjährige Kind hat grundsätzlich einen Anspruch auf Unterhalt, wenn die Eltern getrennt leben. Einen Überblick über die mögliche Höhe des Unterhalts ist abzuleiRechtsanwalt Volker Dänekas ten aus der Düsseldorfer Tabelle, die seit 1. August 2015 neue Gültigkeit hat. Sie ist im Internet unter dem Stichwort „Düsseldorfer Tabelle 2015“ zu finden. Zu beachten ist, dass die Hälfte des Kindergeldes abzuziehen ist. Der Unterhaltsschuldner ist allerdings erst zu einer Zahlung verpflichtet, nachdem er ein Aufforderungsschreiben erhalten hat, das ihn ab dann „unter Verzug“ setzt. Der Unterhaltsempfänger kann den Zahlungspflichtigen auffordern, den Unterhalt vom Jugendamt beurkunden zu lassen. In der Regel ist dies kostenfrei. Die Zahlungen sollten sich, je nach Alter des Kindes, dynamisch gestalten. Bleibt die Beurkundung aus, kann der Unterhalt beim Familiengericht eingeklagt werden. Liegt eine Unterhaltsurkunde vor, die eine dynamische Entwicklung dokumentiert, ist der Zahlungspflichtige angehalten, die Zahlungen jährlich unter Berücksichtigung der Änderungen der Düsseldorfer Tabelle zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Neben der Düsseldorfer Tabelle gelten in jedem Bundesland zusätzliche individuelle Regeln. In Sachsen-Anhalt wird beispielsweise das unterhaltsrechtlich maßgebende Einkommen nach der „Naumburger Tabelle“ bestimmt. Reicht das erzielte Einkommen nicht aus, kann von einer Unterhaltszahlung abgesehen werden, oder er kann entsprechend der „gesteigerten Erwerbsobliegenheit“, zur Aufnahme einer Nebentätigkeit angehalten werden. Gesteigerte Erwerbsobligenheit heißt, das zahlende Elternteil muss alle zumutbaren Möglichkeiten ausschöpfen, um ein Einkommen zu erzielen. Kommt dieser der Verpflichtung nicht nach, wird zur Berechnung des Unterhalts ein fiktives Einkommen zugrunde gelegt, das die individuellen Lebensverhältnisse einschließt. Der Unterhaltspflichtige wird demnach so behandelt, als erziele er ein entsprechendes Einkommen, auch wenn dies tatsächlich nicht der Fall ist. Das gilt auch für Arbeitslose und ALG II Empfänger. Sollten Fragen zu diesem Thema aufkommen, berate ich Sie gern. Für Geringverdiener gibt es finanzielle Unterstützung für eine Rechtsberatung beim AmtsgeRechtsanwalt Volker Dänekas richt. Fachanwalt für Familienrecht Telefon 0391 - 811 35 68


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inmal im Jahr zieht es mehrere Bewohner des Hauses Heideweg in die Ferne. Urlaub – mal raus aus der Pflegeeinrichtung, mal etwas anderes sehen und Neues erleben – gemeinsam mit den Nachbarn im Haus und dem Pflegepersonal. Für Ingolf Ulbrich, Einrichtungsleiter bei Wohnen und Pflegen im Heideweg, ist das schon zur Tradition geworden. „Wir möchten unseren Bewohnern auch etwas Besonderes bieten, fernab des Alltags“, erklärt er. „Das machen wir gern und wir wissen, dass es sehr gut ankommt. Dafür nehmen wir auch den damit verbundenen zusätzlichen Aufwand in Kauf.“ Viel Engagement seitens des Personals erfordert der langfristig geplante, mehrtägige Urlaub. Mit dem Bewohnerbeirat muss alles abgesprochen werden. Ziele müssen ausgewählt werden, die attraktiv sind, aber auch etliche Anforderungen seitens der Wohnen und Pflegen gGmbH erfüllen. „Natürlich sollte die Umgebung schön sein – die Bewohner möchten ja auch etwas erleben“, meint Ingolf Ulbrich. Das ist jedoch das kleinste Problem, denn Deutschland hat schließlich viel zu bieten. „Aber die Busfahrt darf nicht zu lange dauern, also sollte das Ziel in einer nicht allzu fernen Region liegen. Hinzu kommt, dass die Unterkunft behindertengerecht sein muss“, schildert der Einrichtungsleiter. Das engt die Auswahl erheblich ein, lässt das Personal jedoch nicht vor der Planung zurückscheuen. Ende August begaben sich daher 13 Bewohner und 7 Betreuer aus dem Haus Heideweg mit Kleinbussen Richtung Südwesten. Genauer ge-

sagt ins niedersächsische Duderstadt. Laut Ingolf Ulbrich war das Kolping Familienferienzentrum auf dem Pferdeberg nicht zum ersten Mal Ziel der Urlauber. „Vor einigen Jahren ging die Reise schon dorthin. Wir wussten also, worauf wir uns einlassen und dass die Einrichtung unseren Erwartungen entspricht.“ Senta Schmidt, Johanna Schultz, Giesela Miethke und Ruth Herbst schwärmen noch jetzt vom Ausblick ins Eichsfelder Land, von ihrer Unterkunft und von den Ausflugszielen. Die Erkundung des historischen Stadtkerns mit dem imposanten Rathaus und der beeindruckenden Basilika St. Cyriakus stand auf dem Programm, erinnern sich die vier Damen. Und auch der Ausflug zum Heinz Sielmann Natur-Erlebniszentrum Gut Herbigshagen scheint bleibende Eindrücke hinterlassen zu haben – in dem Umweltbildungszentrum des Landes Niedersachsen gibt es vielfältige Erlebnisstationen, darunter einen interaktiven Naturlehrpfad mit Bauerngarten, ein Bienenhaus und einen Ökobauernhof mit seltenen Haus- und Nutztierrassen. Ob die Heideweg-Urlauber beim Besuch der Wilhelm-Busch-Mühle gemeinsam mit Max und Moritz Streiche spielten, soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Ingolf Ulbrich ist jedenfalls froh, dass die Bewohner diese Zeit genießen konnten. „Besonders an den Sommerabenden, an denen wir bei Musik beisammensaßen, machte sich bemerkbar, wie wichtig es ist, mal andere Wege zu gehen.“ Und der Einrichtungsleiter ist sich sicher, dass trotz des Aufwandes und den zusätzlichen Aufgaben, die das Personal übernehmen muss, auch in Zukunft derlei Ausflüge stattfinden werden. (th)


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usicCast bringt zusammen, was zusammen gehört – und das auf echtem HiFi-Niveau. Yamaha hat mit der Entwicklung von MusicCast eine revolutionäre neue Generation von Audio-Produkten geschaffen, die weit mehr bietet als „nur“ Multiroom. MusicCast bindet beinahe jede denkbare Komponente in seine vernetzte AudioWelt ein, vom HiFi-Receiver, über das Stereo-Aktivlautsprecher-System bis hin zum Dolby Atmos fähigen AV-Receiver. Egal, wie viele Komponenten MusicCast zuhause umfasst: Zur intuitiven Bedienung wird jeweils nur ein einziges Smartphone oder Tablet mit iOS beziehungsweise Android Betriebssystem benötigt. Die Yamaha MusicCast App sorgt jederzeit für den direkten Zugriff auf alle Komponenten im Multiroom-

System. Bei Bedarf können auch mehrere Nutzer in einem Haushalt mit ihren Smartphones und Tablets auf MusicCast zugreifen und haben so ihre Lieblingsmusik, das aktuelle Hörbuch oder das Radioprogramm jederzeit verfügbar. Bei aller technischen Finesse der Hardware ist die Yamaha MusicCast App vor allem eines: intuitiv zu bedienen. Im individualisierbaren Startbildschirm sehen die Anwender jederzeit übersichtlich alle verfügbaren MusicCast Komponenten und deren aktuellen Status. Hier lassen sich dann auch bereits ganz einfach die Audio-Quelle wählen, die Lautstärke einstellen, sowie – bei Bedarf – weitere Detaileinstellungen vornehmen. Die Einrichtung gelingt mit der App ebenfalls im Handumdrehen: Einfach kaufen, auspacken und loslegen!

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Das All-in-One-Entertainmentsystem

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er Herbst naht, die Tage werden kürzer, die Abende und Nächte länger – jetzt kommt die Jahreszeit, in der die Konsole wieder häufiger angeworfen wird. Die Xbox One bietet schon jetzt ein noch nie dagewesenes Entertainment Erlebnis. Als Entertainmentzentrale für jedes Wohnzimmer konzipiert, bietet die Xbox One ein Spielerlebnis der Extraklasse. Herzstück ist ein leistungsstarker 8-Kern x86-Prozessor. Die nötige Leistung liefern 8 GB RAM und eine 500-GB-Festplatte. Eine innovative Betriebssystemarchitektur sorgt für Schnelligkeit, Flexibilität und Dynamik bei der Bedienung. Dabei bietet die Bewegungssteuerung Kinect völlig neue Spielmöglichkeiten. Eine HD-Kamera nimmt bis zu 30 Bilder pro Sekunde auf. Das Wichtigste: die Sprachsteuerung. Dank beispielloser Klang-, Bildund Animationstechnologie sind Gesten- und Sprachsteuerung jetzt noch präziser und intuitiver. Ein Blu-ray-Player rundet die hochwertige Ausstattung ab. Xbox One ist eine Generation des Entertainments mit einer einzigartigen Reihe von Spielen und Zubehör, die speziell für die Nutzung auf dieser Konsole entwickelt werden. Mit dem Xbox One-Controller erlebt man eine neue Dimension des Spielens. Die Impulsschalter geben ein präzises Feedback an die Fingerspitzen zurück und ermöglichen noch realistischere Eindrücke. Für noch mehr Präzision und Komfort sorgen die neu entworfenen Thumbsticks. Mit großer Erwartung kommt im November

2015 ein Update für die Xbox, das dank Abwärtskompatibilität eine neue Ära einleitet. Der HomeBildschirm der Xbox One erscheint künftig aufgeräumter und effektiver und bietet einen schnelleren Zugriff auf die wichtigsten Funktionen. Eine neue Community-Sektion verschafft einen schnellen Überblick über die Aktivitäten anderer Spieler und Informationen zu Ihren Lieblingsspielen. Ein Blockbuster für die Xbox One ist die Kultreihe FIFA. Kein Jahr vergeht, ohne dass eine neue Version der Fußball-Simulation von EA Sports veröffentlicht wird. Bei dem diesjährigen Erfolgsspiel FIFA 16 sind erstmals Teams eingebunden, die bislang noch keinen Auftritt in der FIFA-Serie hatten. Und in diesem Game wird es möglich sein, Frauen-Teams zu spielen. Im neuen Spiel treten Nationalmannschaften an, die in verschiedenen Spielmodi gegeneinander spielen können.

Super Mario Maker: Bau Dein eigenes Spiel

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r ist eine Kultfigur, hat viele Kinderaugen zum Glänzen gebracht. Super Mario gehört zu den Spielen, von denen Generationen sprechen. Jetzt setzen die Desiger noch mal ein Level drauf und entwarfen ein Spiel, bei dem die User selber Hand an der Gestaltung der virtuellen Welt anlegen können. Von diesem Mario Bros.-Erlebnis haben NintendoFans schon immer geträumt: Es strotzt nur so vor Kreativität - einschließlich der eigenen! Denn nun können sich in einer Vielzahl fantastischer Mario-Level von Spielern aus aller Welt versuchen - und mit dem Wii U GamePad ganz einfach ihre eigenen Level bauen. Das ist so intuitiv, als würde man Bilder auf ein Blatt Papier malen. Im Spiel lassen sich Gegner und Hindernisse in dem 2D-Jump and Run so platzieren, wie sie es sich schon immer gewünscht haben. Gefordert wird so Kreativität, um eine

Vielzahl fantastischer Mario-Level zu gestalten. Der Fantasie sind in Super Mario Maker keine Grenzen gesetzt. „Super Mario Maker“ ist, wie der Name schon andeutet, ein Baukasten, mit dem man neue Level im „Mario"-Look bauen kann, ganz einfach, auf dem Touchscreen des Wii-U-Gamepads. Dank der Touchscreen-Steuerung, des intuitiven Level-Editors sowie des Online-Rankings und des Online-Such-Systems gehen kreieren, teilen und spielen von Leveln nahtlos ineinander. Die Zahl der spielbaren Figuren lässt sich mit Einsatz von amiibo vermehren - oder indem man den Modus 100 Mario Challenge meistert. „Super Mario Maker“ erscheint zum 30-jährigen Jubiläum von „Super Mario Bros.“ jenem Spiel, mit dem Nintendo zu einem der erfolgreichsten Videospielehersteller aufgestiegen ist.

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SATIRE

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Bescheide vom Verstandesbeamten KnülligDingeldeu

Beeinträchtigende Toilettenbesuche?

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Der Schönebecker Nahverkehr besinnt sich alter Traditionen. Fahrzeuge aus einstiger Traktorenproduktion werden jetzt für individuelle Schwerlasttransporte eingesetzt. Foto: Peter Gercke

Film verrückt

Tipps von Lars Johansen

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ch möchte hier regelmäßig Filme oder Serien empfehlen, die Sie im Kino oder auf dem Bildschirm zuhause einmal anschauen sollten. Dabei möchte ich Ihren Blick auf eher Ungewöhnliches lenken. Zum ersten Mal ungekürzt auf DVD ist „Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe“ erschienen. Bei diesem wirklich wunderschönen Thriller aus dem Jahre 1969 handelt es sich um das Debüt von Dario Argento. In Deutschland bisher nur in Länge oder Bildformat beschnitten zu bekommen, ist er nun als Mediabook erschienen, welches den Film in bestmöglicher Form auf DVD und Bluray präsentiert. Dazu gibt es einen kompetenten Audiokommentar und viele Interviews, unter anderem mit dem großartigen Mario Adorf, der im Film einen exzentrischen, katzenhassenden Maler spielt. Eigentlich dreht sich alles um einen Frauenmörder, der in Rom unterwegs ist und von einem amerikanischen Journalisten verfolgt wird. Die Filmmusik ist ein wirklich schräger Jazzscore von Ennio Morricone, in dem gewimmert und geflüs-

tert wird, als würden sich ganze Mörderscharen in einem unheimlichen Rom zwischen Antike und Moderne verirren. Zum allerersten Mal auf DVD ist „Sie sind verdammt“ erschienen, ein 1961 gedrehter englischer Science-Fiction-Film von Joseph Losey. Auch heute noch vermag diese kleine, merkwürdig distanziert erzählte, aber nachwirkend unheimliche Produktion zu fesseln. Als ein Liebespaar auf der Flucht sich zufällig in einem militärischen Sperrgebiet wiederfindet, begegnet es einer Schar Kinder, die dort als Versuchsobjekte leben müssen. Es entwickelt sich ein kluges Kammerspiel, in dem der tragische Ausgang geradezu unausweichlich erscheint. Für den Kinobesuch möchte ich empfehlen, einmal mehr den Moritzhof aufzusuchen. „Therapie für einen Vampir“ ist ein faszinierendes Gedankenexperiment darüber, was geschehen wäre, wenn Graf Dracula im Wien der Jahrhundertwende Siegmund Freud getroffen hätte. Eine österreichischer Film mit dem immer sehenswerten Tobias Moretti als liebeskranker Vampirfürst.

erzeit müssen dringend temporäre Verstandesbeeinträchtigungen bei der CDU-Landtagsfraktion untersucht werden. In einer kürzlich erschienenen Publikation warnen Abgeordnete vor entsetzlichen wirtschaftlichen Folgen bei möglicher linker Politik. Unter dem Punkt „Neuregelung der Arbeitsstättenverordnung“ prophezeihen die Autoren der entsprechenden Brandschrift, dass künftig „ständige Sichtverbindungen nach außen auch bei Toiletten“ einzurichten seien. Linke Politik mache dementsprechend weder vor Intimssphäre noch vor Schamgrenzen halt. Nach verstandesamtlicher Untersuchung konnten solche Vorhaben bisher nicht ausgemacht werden. Selbst die Einbeziehung nachrichtendienstlicher Überwachung brachte keine geheimen Planungen ans Licht. Bei solchen Vorwürfen muss das Verstandesamt von amtswegen tätig werden. Da sich keine entsprechende Programmatik im Umfeld linker Politik ermitteln ließ, gerät nun der Nachrichten-Verursacher selbst ins Visier der Verstandesprüfer. Folgende Ermittlungen sind nun verstandesamtlich anzustrengen: 1. Wie und unter welchen Umständen entstand der Text? 2. Finden Konferenzen der CDU-Fraktion eventuell häufiger im Umfeld von Toiletten statt? und 3. Wenn ja, hat diese vermutete Nähe oder sogar ein unmittelbarer Aufenthalt an solchen Orten Auswirkungen auf das konzeptionelle Denken der anwesenden Politiker? Sollten sich zwei von den drei Punkten erhärten, ist einerseits eine Verlegung der Fraktionsräume der CDU im Parlementsgebäude dringend geboten, mindestens um den Abstand von 50 Metern. Über die Häufigkeit der WC-Besuche aller Fraktionsangehörigen ist ein Nachweis zu führen, um zu ermitteln, ob eventuell Abort-Abhängigkeiten vorliegen. Per Durchsuchung ist zu klären, ob bei einem der Autoren abnorme Fantasien vorliegen könnten, die zu dieser Art gedanklicher Verirrung führten. i.A. Knüllig-Dingeldeu, Verstandesamtsrat

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So stehen die Sterne

WIDDER 21.03-20.04.

Ihre Beziehung braucht in jeder Beziehung wieder einen deutlichen Aufschwung. Gehen Sie deshalb mehr aus Ihrer Passivität heraus.

Sie müssen sich schon etwas mehr einfallen lassen, um den Chef und die Kollegen von Ihren neuen beruflichen Ideen STIER 21.04.-20.05. zu überzeugen.

ZWILLINGE 21.05-21.06.

Sie haben letztens ziemlich genussvoll gelebt. Tun Sie etwas gegen Ihre Pfunde und halten Sie sich vor allem gut in Bewegung.

KREBS 22.06.-22.07.

Sie werden eine harmonische Zeit erleben. Lassen Sie sich aber das Heft des Handelns auf gar keinen Fall aus der Hand nehmen.

LÖWE 23.07.-23.08.

Zögerlichkeit ist auch im Beruf kein optimaler Weg zum Erfolg. Eine gesunde Risikobereitschaft sollten Sie schon an den Tag legen.

JUNGFRAU 24.08.-23.09.

Ihre körperlichen Beschwerden kommen von zu wenig Bewegung. Jeden Tag eine halbe Stunde Sport und viel Schlaf tun Ihnen gut.

WAAGE 24.09.-23.10.

Klären Sie die Missverständnisse in der Beziehung umgehend auf. Ihre Partnerschaft könnte sonst ernsthaften Schaden nehmen.

SKORPION 24.10.-22.11.

Überzeugen Sie Ihre Vorgesetzten mit guten Argumenten, dass Ihre Projekte Hand und Fuß haben. Vertrauen Sie auf Ihre Kompetenz.

SCHÜTZE 23.11.-21.12.

Kommen Sie aus Ihrer ungesunden Rastlosigkeit heraus. Das ist schädlich für Ihre Nerven und schwächt auch Ihren Körper.

Beweisen Sie, dass Sie Ihrem Partner gegenüber Achtung empfinden. Auch ein liebevolles STEINBOCK Kompliment kann nicht 22.12.-20.01. schaden. Versuchen Sie nicht immer, stets nur stur Ihre Ideen durchzusetzen. Hören Sie auch einWASSERMANN mal auf den fachlichen 21.01.-19.02. Rat der Kollegen.

FISCHE 20.02.-20.03.

Sie sind in Topform. Halten Sie deshalb Ihren Körper auch weiterhin mit sportlicher Betätigung und gesunder Ernährung fit.

115 Jahre alter Raddampfer auf der Elbe gesichtet

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remiere auf der Magdeburger Elbe: Am 31. August passierte erstmals nach der Wende der Raddampfer „Kaiser Wilhelm“ aus Lauenburg die Stromschnellen am Domfelsen. 25 ehrenamtliche Technikfreaks waren an Bord, um das Schiff unter Dampf zu halten und unbeschadet zum Schifferfest nach Roßlau zu bringen. Das Ruder hat Kapitän Markus Reich (kleines Foto)

in der Hand. Der Seitenraddampfer Kaiser Wilhelm wurde von der Dresdner Maschinenfabrik und Schiffswerft AG in Dresden-Neustadt von 1899 bis 1900 gebaut (BauNr. 386). Auftraggeber war damals die Oberweserdampfschifffahrt des Wesermühlenbesitzers F.W. Meyer in Hameln. Auf der Unterelbe ist es der einzige noch mit Kohlen betriebene Raddampfer.

Per V.I.P.-Gondel über der Stadt schweben

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om 25. September bis zum 18. Oktober drehen sich auf dem Messeplatz „Max Wille“ wieder zahlreiche Karussells, locken Spielbuden und süße Leckereien Jung und Alt an. Aber das älteste deutsche Volksfest hat auch immer etwas Neues zu bieten. Diesmal wird das Spektakel nicht nur vom Oktoberfestzelt des „Mückenwirts“ flankiert, sondern auch von einer Attraktion, die sich die Schaustellerunternehmen der Gebrüder Boos hat einfallen lassen. Am Riesenrad wird erstmals eine V.I.P-Gondel hängen. Das ist Deutschlandpremiere in Magdeburg. Bisher ist uns kein Riesenrad bekannt, das über eine solche Gondel verfügt. Und was bietet die Fahrt als V.I.P? Man dreht dreimal so viele Runden gegenüber einer normalen Fahrt. Außerdem kann man Sekt oder ein Herrengedeck bestellen. Die Gondel ist mit einer separaten Musikanlage ausgestattet, an die man auch das eigene Handy mit persönlichem Musikgeschmack anschließen kann. Außerdem gibt es edle Lederpolster und gegen kühle Herbsttage wärmende Decken. BoosV.I.P.-Gondel ist also besonders für verliebte Paare geeignet, die die schöne Aussicht genießen möchten. Oder für Messebesucher, die einfach immer schon mal V.I.P sein wollten. V.I.P. Nr. 1, die aktuelle Magdeburger Jungfrau Sophie Winkler, hat die neue Gondel im Schatten der Domtürme begutachtet und als besonderen Erlebnisplatz eingestuft.


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n Salongeflüster

Immer wieder vereint „Elefanten-Treffen“ zum 20-jährigen Bestehen

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m 3. September blickte man im Maritim Hotel Magdeburg auf 20 Jahre Neubau des Hauses an der Otto-von-GuerickeStraße zurück. Zu diesem Anlass waren vier Direktoren der Hotel-Kette anwesend und alle haben in der Landeshauptstadt Spuren hinterlassen. Markus Griesenbeck, Hartmut Kort-

häuer und Henrik Müller-Huck umrahmten die amtierende Chefin Andrea Imwalle. Die 20 Jahre feierte das Maritim-Team festlich. AltOberbürgermeister Dr. Willi Polte erinnerte sich an die Grundsteinlegung und manche Anekdote über noch frühere Zeiten in der „Juanita Bar“ machten bei den Gästen die Runde.

Hannelores Geschichte zur Bädergeschichte

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ls Hannelore Weidemann die erste September-Ausgabe von MAGDEBURG KOMPAKT las, studierte sie die Geschichten über die Bädergeschichte. Sofort erinnerte sie sich an Kindheitstage und brachte aus ihrem Fundus ein Frei-

schwimmer-Zeugnis aus dem Jahre 1951 ans Licht. Als 8-Jährige bekam sie im Strombad Katerbow nach 120 Minuten ununterbrochenen Schwimmens das Prädikat „Großer Totenkopf“ verliehen. Damals musste man sich ganz schön anstrengen.

Wort-Coiffeur Lars Johansen

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or 25 Jahren wurde alles anders. Aus der sozialistischen Einheitsfrisur mit brettharter Mauerwelle, wurde die gesamtdeutsche Fönwelle. Die neu gewonnene Reisefreiheit machte auch vor dem Frisiersalon nicht halt. Auf einmal sollte alles nach Westen riechen und schmecken, oder wenigstens nach Rudis ResteRampe. Männer und Frauen wollten mindestens so aussehen wie Modern Talking klang. Schön war das zwar nicht, aber auch Helmut Kohl hatte ja nicht durch seine Pfälzer Haarkranzgefäße überzeugt, sondern dadurch, dass seine Frisur auf so hilflose Weise den Weg vom Mittelscheitel zur Mittelmäßigkeit angetreten hatte, dass man ihm einfach alles glaubte. Jede Glatze träumte von blühenden Landschaften auf der eigenen Omme und vergaß dabei regelmäßig, dass das Geld für den Dünger fehlte. Aus dem Haarschnitt wurde ein Haircut und spätestens als die D-Mark eingeführt wurde, wuchsen die Preise schneller und höher als die Haare. Waren wir dafür bei den Montagsdemos auf die Straße gegangen, fragten sich die Bürgerrechtler, deren Bärte so ausufernd wuchsen, als hätten sie nie einen Rasierer aus der Nähe gesehen. Der Bart ist ab, sagten sich diejenigen, deren Frisuren sich windschnittig jeder Situation anzupassen vermochten. Immerhin konnten jetzt alle so aussehen, wie sie es selber wollten. Keine Partei mehr, die immer Recht hatte, sondern der eigene Geschmack entschied. Wenn ich meine Kunden fragte, was sie wollten, dann erklärten sie mir, dass es vor allem individuell werden solle, anders als die anderen eben. Also machte ich mich ans Werk, und wenn ich fertig war, dann sahen sie genau so anders aus wie alle, weil ja alle anders aussehen wollten. Kurz, die Konformität nannte sich einfach nur freie Wahl und schon sah der neue Einheitsschnitt nach Freiheit und Abenteuer aus. So wurden mit Haargel, Schaumfestiger und Heckenschere aus Mauerblümchen Schnittblumen, die als Nelken in Aspik auf das Verblühen der Versprechen warteten. In diesem Sinne: Der Nächste bitte.


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Kleinstaat in den Pyrenäen

RÄTSEL Aufseher im Bergbau

Fremdwortteil: selbst

MAGDEBURG KOMPAKT

Abrahams Sohn im A.T.

südfranzösische Landschaft

Schlangenart

dt. FarbUmfernsehkehrung system (Abk.)

Fremdwortteil: gegenüber

Binnenmeer in Kasachstan

südamer. DrogenPlANZE Hundescharen bei der Jagd

dringende Bitte

Wallfahrtsort der Moslems

europ. Fußballbund (Abk.)

weiblicher Kurier

Nachtmahr, Drude

Pelztier, Nutria

Tanzschritt (engl.)

Vulkan auf Mindanao

Königgriech. reich Vorsilbe: am Himalaja Erd ...

lauter Ausruf

Vorsilbe: aus-, aufrichten kleiner südam. RaubkSCH

südamerikanischer Kuckuck

SchreiblÌSSIG keiten

innig toskan. Universitätsstadt

schwanzlose Halbaffen

Kurznarkotikum

int. Standard Kfz-K. Tunesien

Wiesenmähgeräte

albanische Währung

Wegezoll

31. Oktober 2015

14:30 Uhr in der Pauluskirche

Mit dem Rossini-Quartett & Solisten.

Karten ab sofort in allen Filialen

orientalische MärchenkGUR

Wissen aneignen

Tabellen

Teil des Herds

französisch: gut

bestimmter Ort

Gemahl, Gatte

Laubbaum

Backgewürz

ein Börsenspekulant Ausruf des Erstaunens

mexikan. Schauspielerin, ... Hayek

schnell, schnittig

Winkerkrabbe Lampenart Angeh. e. nordafrikan. Volks

Stadt im Elstergebirge

Sänger der 60er (Paul)

ermahnen

Opfertisch

türk. Stadt a. Mittelmeer

Nachtisch

italienisch: zwei

Sage, Kunde

Spielmarke beim Roulett

japanisches Theaterspiel Wagenschuppen

SchellkSCH art

Habe, Besitz griech. Vorsilbe: bei, daneben

selbst

HandyNorm (Abk.) ohne Zeitverzögerung

Segeltau

Buchaufschrift

Pferdehaar zum Polstern

Telefon: 0391/543 27 06 behördliche Verfügung griech. Göttin der Zwietracht

Zusammenfassung

Weinbergschädling

Kfz-Z. Steinfurt

engl. Ballspiel

Fremdwortteil: unter

unbeweglich

Segelschiff

kirchlicher Titel im Orient

Bergstock der AlbulaAlpen

math. Zeichenausdruck französisch: Freund

eine Achtelnote

religiöse Lehrer der Hindus

Abschnitt des Korans

Zitterpappel

hartnäckig, verbissen

eh. Autorennstrecke in Berlin

stark metallhaltige Minerale

franz. Autor † Kurort in Belgien

3./4. Fall von ‚wir‘ lateinisch: damit

Nasenloch des Pferdes Überzug des Mauerwerks

sprinten Verbrecher, Delinquent

landsch.: Bergwerk

Hochgebirgsweide

aufragendes Gestein

Winkelmaß

unbeweglich

Niederschlag

Kanton der Schweiz

Eishockeyscheibe

Oper von WolfFerrari

USRundfunksender

Verstorbener

Sanftheit

Fragewort

französisch: deine (Einzahl) nimmermüde, rastlos

TropfServicekante teil am Dach

eine Farbe

einfach

Metier, Branche MK15-37


FREIZEIT-TIPPS

MAGDEBURG KOMPAKT

Mittwoch,

9-2015

43

Friling: The Mighty Monsieur Moustache / Gypsy Jazz, Tango & ein Hauch Elektro-Swing / 20.00 Uhr / Moritzhof Polkaholixs: on a mission / 20.00 Uhr / Feuerwache

16.9.

Comedy/Kabarett Magdeburger Vakuum / Vorrunde für den Kabarettpreis / 19.30 Uhr / Kabarett „...nach Hengstmanns“ Vorzurückzurseiteran / Gastspiel der Dresdner Herkuleskeule / 20.00 Uhr / Zwickmühle

Comedy/Kabarett Magdeburger Vakuum / Finale für den Kabarettpreis / 19.30 Uhr / Kabarett „...nach Hengstmanns“

Für die Jüngeren

Kleines Kino

Kunst mit Kindern / für Kinder ab 6 Jahre / 15.00 Uhr / Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen

Kurzfilmabend / Abschluss der Filmreihe „Fiktionale Geschichten aus dem Leben“ / Kunstprojekt Sinnlichkeit / 18.00 Uhr / ehem. JVA

Führungen Kunstpause / kurze Führung in einer der Ausstellungen / 12.30 Uhr / Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen

... und außerdem Energiesparseminar / Thema: Förderprogramme / 18.30 Uhr / SWM Kundencenter, Otto-von-Guericke-Straße

Donnerstag,

17.9.

Theater/Show The Kraut / Theater imForum / Susanne Bard in der Rolle der Marlene Dietrich / 20.00 Uhr / Forum Gestaltung, Brandenburger Straße

Der besondere Tipp: Am Sonntag, dem 20. September, gibt es im Moritzhof eine Aufführung von „Canto General – Der große Gesang“. Bereits 1938 schrieb Neruda erste Verse zur Entstehung und Geschichte Lateinamerikas, die später in das Poem „Canto General“ eingingen. Das vollendete Werk erschien 1950 in Mexiko, zu einer Zeit, als Neruda vor den Repressalien der Regierung Videla an unterschiedlichen Orten Zuflucht suchen musste. Mikis Theodorakis vertonte in den 1970er Jahren Teile aus diesem Gedichtzyklus seines Freundes. Mit diesem Programm stellt das Trio QUIJOTE eine musikalische Bearbeitung für drei Stimmen in deutscher Sprache vor und gibt einen Einblick in den historischen Kontext und die Entstehungsgeschichte des Poems und späteren Oratoriums. Die Veranstaltung der Literaturwochen beginnt um 20 Uhr. preis / 19.30 Uhr / Kabarett „...nach Hengstmanns“ Vorzurückzurseiteran / Gastspiel der Dresdner Herkuleskeule / 20.00 Uhr / Zwickmühle

Kunst/Literatur

Briefe nach Limlingerode – Begegnungen mit Sarah Kirsch / 19.00 Uhr / Literaturhaus Comedy/Kabarett Lusitania - KulturgeMagdeburger Vakuum / schichte einer KatastroVorrunde für den Kabarett- phe / Lesung mit Willi Jas-

Für die Jüngeren Kleiner Onkel / ab 4 J. / 10.00 Uhr / Puppentheater

Sonnabend,

19.9.

Konzerte Local Heroes / Landesfinale Sachsen-Anhalt + Konvoy / 19.30 Uhr /Feuerwache Süd lilly among clouds & Band / 20.00 Uhr / Moritzhof

Nadja Gröschner und per / Eintritt frei / 19.30 Uhr / Stadtbibliothek Mag- Wolfgang Krietsch erzählen die Geschichte der deburg Uhrmacherfamilie Meyer / Kleines Kino Theater/Show 15.00 Uhr / Feuerwache West Side Story / 18.00 Uhr Im Wald,da sind die Räu/ OLi-Lichtspiele ber / Lieder vom Jagen, Freitag, Verlieben und Verführen / Für die Jüngeren mit Katharina Bethke, Lars Kleiner Onkel / ab 4 J. / Konzerte Plagemann und Manfred 10.00 Uhr / Puppentheater Dobrin Stanislawow: Pan- Herbst / 20.00 Uhr / Kafflöte, Didgeridoo, Ocean feehaus Köhler, Leiterstr. ... und außerdem Drum, Obertongesang / Erzählcafé Spätlese: 180 Kulturprojekt Sinnlichkeit Comedy/Kabarett Magdeburger Vakuum / Jahre Uhren-Meyer / / 17.00 Uhr / ehem. JVA

18.9.


44

9-2015

FREIZEIT-TIPPS

Kabarettpreis / PreisträgerGala / 19.30 Uhr / Kabarett „...nach Hengstmanns“ Wigald Boning: Butter, Brot und Läusespray. Was Einkaufszettel über uns verraten / 20.00 Uhr / Theater Grüne Zitadelle Erspart uns eure Zukunft / Marion Bach und HansGünther Pölitz /20.00 Uhr / Zwickmühle

MAGDEBURG KOMPAKT

Ensemble Magdeburg / Projekt Sinnlichkeit im Rahmen der Literaturwochen / 17.00 Uhr / ShowTreppe im „Palais“ der ehemaligen JVA

Wellness / 10.00 bis 18.00 Uhr / Messe Magdeburg, Halle 2 Gratisflohmarkt / gut erhaltene Haushaltsgegenstände, Bücher, Möbel, Für die Jüngeren CDs und Geschirr können Vilja und die Räuber / Kin- verschenkt werden / 10.00 derfilm / 15.00 Uhr / Mobis 14.00 Uhr / Betriebshof ritzhof Abfallwirtschaftsbetrieb, Liebknechtstraße 84

Mieten, Einrichten / 10.00 bis 18.00 Uhr / Messe Magdeburg, Halle 1 Herbstgeflüster / Messe für Garten, Hobby und Wellness / 10.00 bis 18.00 Uhr / Messe Magdeburg, Halle 2

Führungen

Busfahrt zu den MagdeMesse/Märkte burger Villen / mit Nadja 21. Landeserntedankfest / ... und außerdem Gröschner auf historischer Kunst/Literatur Willkommensfest in Stadt- Tour / 14:00 Uhr / Bu10.00 bis 18.00 Uhr / EinOffene Ateliers / Sieben lass ab 9.00 Uhr / Elbauen- feld / mit Info-Ständen, chung: Feuerwache Süd Künstler zeigen u.a. Grafik, park, Großer Anger Live-Musik, Trödelmarkt Malerei, Möbeldesign und Haus+Hof / Clever Bauen, und mehr / Beitrag zur in- ... und außerdem Kochschule / 19.00 Uhr / Skulpturen / 11.00 bis Mieten, Einrichten / 10.00 terkulturellen Woche / Villa Böckelmann, Lütt18.00 Uhr / Tessenowgara- bis 18.00 Uhr / Messe Mag- 10.00 bis 16.00 Uhr / gen-Ottersleben 18 A gen, Tessenowstraße Schellheimerplatz deburg, Halle 1 MOMENTUM – BeweHerbstgeflüster / Messe gung & Sprache / Bürger für Garten, Hobby und Montag, Sonntag,

Magdeburger Weiße Flotte

Fahrplan Hauptsaison 2015 (01.05. - 30.09.) Mo. Di.

Mi. Do.* Fr.

Sa.*

So.*

11:15 - 12:15 13:00 - 14:30 15:00 - 16:30 10:00 - 14:00 11:15 - 12:15 13:00 - 17:00 15:00 - 17:15 17:30 - 18:30 10:00 - 14:00 11:15 - 12:15 13:00 - 17:00 15:00 - 17:15 17:30 - 18:30 10:00 - 14:00 11:15 - 12:15 13:00 - 17:00 15:00 - 17:15 17:30 - 18:30 09:30 - 12:00 11:15 - 12:15 13:00 - 17:00 13:15 - 14:15 15:00 - 17:15 17:30 - 18:30 10:00 - 14:00 11:15 - 12:15 13:00 - 17:00 13:15 - 14:15 15:00 - 17:15 15:00 - 17:30 17:30 - 18:30 18:00 - 21:00 09:30 - 11:00 10:00 - 14:00 11:15 - 12:15 13:00 - 17:00 13:15 - 14:15 15:00 - 17:15 15:30 - 17:45 17:30 - 18:30

Stadtfahrt Stadtfahrt mit Halt am Herrenkrug Westerhüsen Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Stadtfahrt Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Kaffeefahrt Richtung Schönebeck Stadtfahrt Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Stadtfahrt Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Kaffeefahrt Richtung Hohenwarthe Stadtfahrt Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Stadtfahrt Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Kaffeefahrt Richtung Schönebeck Stadtfahrt Schiffshebewerk Stadtfahrt Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Stadtfahrt Kaffeefahrt Richtung Hohenwarthe Stadtfahrt Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Stadtfahrt Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Stadtfahrt Kaffeefahrt Richtung Schönebeck Kaffeefahrt Richtung Hohenwarthe Stadtfahrt Fahrt in den Abend Stadtfahrt mit Halt am Herrenkrug Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Stadtfahrt Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Stadtfahrt Kaffeefahrt Richtung Schönebeck Kaffeefahrt Richtung Hohenwarthe Stadtfahrt

Tickets / Reservierungen

Tangermünde, Schifffahrtsbüro am Petriförder nach Sonderfahrpläne und Petriförder 1 ● 0391 - 5 32 88 91 Abendfahrten mit Livewww.weisseflotte-magdeburg.de musik erhalten Sie teleTourist-Information Magdeburg fonisch oder im Internet. Ernst-Reuter-Allee 12 ● 0391 - 8 38 04 03 www.magdeburg-tourist.de * Infos zu Tagesfahrten

20.9.

Konzerte Canto General – Der große Gesang / das Trio QUIJOTE präsentiert Teile des Werkes von Pablo Neruda und Mikis Theodorakis in deutscher Sprache / Veranstaltung der Literaturwochen / 20.00 Uhr / Moritzhof

Theater/Show WASSERHAUTSEELE / Literatur trifft Musik / Sonntagsmatinee / mit Ludwig Schumann und Friedhelm Ruschak / 11.00 Uhr / Gruson-Gewächshäuser

Comedy/Kabarett MEINS, wie es sinkt und kracht / Marion Bach und Hans-Günther Pölitz / 17.00 Uhr / Zwickmühle

Kunst/Literatur

verdichtung 10 Exil – Fremde Heimat Ausstellungen Veranstaltungen Lesungen vom 2. bis 30. September 2015 Informationen unter 03 91/ 4 04 49 95 www.literaturhaus-magdeburg.de

Friedensmahnwache / 18.00 Uhr / Ulrichplatz Aufteilung und Schutz des Vermögens und der Immobilie im Trennungsund Scheidungsfall Wunsch und Wirklichkeit? Kunst/Literatur / öffentliche Info-VeranEngagiert für Magdeburg / staltung mit der FachanAusstellungseröffnung / wältin für Familienrecht 19.30 Uhr / Allee-Center Getrud Oertwig und Immobilienfachleute Andrea Kleines Kino und Uwe Behrendt / 18.30 Therapie für einen Vampir Uhr / Roncalli-Haus / 18.15 Uhr / Moritzhof / Tilman Jens: Du sollst sterYou and I / Gay-Filmnacht ben dürfen / Lesung / zum / 21.00 Uhr / Studiokino Thema Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung, Betreuung und würdevolles Sterben insbesondere im Hinblick auf die Zunahme Demenzkranker; Umrahmung: Live-Musik, Snacks und Wein / 18.30 Uhr / Pfeiffersche Stiftungen

21.9.

Dienstag, KINO KONZERTE LESUNGEN AUSSTELLUNGEN AUF DEM MORITZHOF.

Offene Ateliers / Sieben Künstler zeigen u.a. Grafik, Malerei, Möbeldesign und Skulpturen / 11.00 bis 18.00 Uhr / Tessenowgaragen, Tessenowstraße Unheimliche Anfänge 1935 – 1955 / Ausstellungseröffnung beim Matthäus- ... und außerdem Informationstag zum tag / 15.00-18.00 Uhr/ Welt-Alzheimertag / mit Matthäusgemeinde, Freider Fachkraft für Gerontoherr-vom-Stein-Straße 45 psychiatrie und EthikberaFür die Jüngeren terin Frau Müller; ModeraVilja und die Räuber / Kin- tion: Christian Rausch; anderfilm / 14.00 Uhr / Moschließend Erfahrungsausritzhof tausch und Gespräche / Kleiner Onkel / ab 4 J. / 10.00 Uhr / Pfeiffersche 15.00 Uhr / Puppentheater Stiftungen Demenz - Krankheit oder Messe/Märkte gesellschaftliche VerpflichFischmarkt/Tuchmarkt / tung? / Podiumsdiskussion 9.00 bis ca. 17.00 Uhr / der Magdeburger ASZ und Parkplatz an der Stadthalle der LH Magdeburg / mit 21. Landeserntedankfest / u.a. Dr. Heusinger von 10.00 bis 18.00 Uhr / EinWaldegg, Chefarzt der Gelass ab 9.00 Uhr / Elbauen- riatrie und Palliativmedipark, Großer Anger zin KiPS / 16.30 Uhr / RatHaus+Hof / Clever Bauen, haus

22.9.

Theater/Show Cover, Blätter & Letter / Die portugiesisch-holländische Zirkus-TheaterCompagnie „Projecto Anagrama“ zur Entstehung des Buches / bunte Fantasieund Bücherwelt voller Clownerie, Zaubertricks, Seiltanz und Rola-BolaAkrobatik / Veranstaltung der Literaturwochen / 20.00 Uhr / Moritzhof

Comedy/Kabarett MEINS, wie es sinkt und kracht / Marion Bach und Hans-Günther Pölitz / 20.00 Uhr / Zwickmühle

Kunst/Literatur Europa in vollen Zügen / Lesung mit Mady Host / 19.00 Uhr / Stadtbibliothek Schönebeck

... und außerdem Repair-Cafés: Wegwerfen – NEIN DANKE / Vortrag von Dietrich Zosel, der bereits in Stendal ein Repair-Café gegründet hat / 17.00 Uhr


FREIZEIT-TIPPS

MAGDEBURG KOMPAKT

/ Nachbarschaftszentrum Neue Wege e.V., Othrichstraße 30 Der Kirchenkreis Magdeburg in der NS-Zeit / Start einer sechsteiligen Vortragreihe / mit Prof. Harald Schultze und Superintendentin i.R. Waltraud Zachhuber / 18.00 Uhr / Matthäusgemeinde, Freiherrvom-Stein-Str. 45

Mittwoch,

23.9.

Comedy/Kabarett MEINS, wie es sinkt und kracht / Marion Bach und Hans-Günther Pölitz / 20.00 Uhr / Zwickmühle

Kunst/Literatur Dreizehn Stunden. Eine Begegnung mit Immermann / Torsten Olle und Holm Meyer / 18.00 Uhr Literaturhaus

Kleines Kino Kleine graue Wolke / Film & Gespräch / 19.30 Uhr / Moritzhof

Für die Jüngeren Einband, Blätter & Schrift – Geschichten erzählen, aufschreiben und drucken - jonglieren, zaubern und auf dem Seil tanzen / das portugiesisch-holländi-

sche Zirkus-Theaterprojekt Anagrama erzählt Kindern wie ein Buch entstehen kann / Veranstaltung der Literaturwochen / 9.00 und 11.00 Uhr / Moritzhof

Donnerstag,

24.9.

Konzerte DownBeatClub: Kino / young german jazz / 20.00 Uhr / Moritzhof

Am Ende ein Fest / Komö- unter Tel: 535 47 70 / 15.00 die übers Abschiednehmen Uhr / Volkshochschule / 18.15 Uhr / Moritzhof

Für die Jüngeren Zorro jagt den CarmenSchatz / humorig-turbulente Kinderoper um Ehre und Ruhm eines Diebes / 11.00 Uhr / Opernhaus

Führungen Buckau bei Nacht / Führung mit Nadja Gröschner und Frank Kornfeld / 19.00 Uhr/ Buchung: Feuerwache Süd

Die Erde hat ’ne Scheibe oder Sie bewegt uns doch / Programm der Kugelblitze ... und außerdem Sabine Münz, Lars Johan- Bürgerberatungstag / Versen, Ernst-Ulrich Kreschel anstaltung der Landesbeauftragten für die Unterla/ 20.00 Uhr / Zwickmühle gen des StaatssicherheitsKunst/Literatur dienstes der ehemaligen Adriana Altaras: Titos DDR / mit umfangreichen Brille. Die Geschichte mei- Informationen / 9.00 bis ner strapaziösen Familie / 17.00 Uhr / Bürgerbüro Veranstaltung der LiteraOst, Tessenowstr. 15 turwochen / 19.30 Uhr / Offener Beratertag mit Stadtbibliothek, Breiter dem Jobcenter der LandesWeg 109 hauptstadt / 9.00 Uhr / Villa Böckelmann, LüttKleines Kino gen-Ottersleben 18 A Der Sohn der Anderen / Elternfrühstück / zum Original (französischen, Thema „Fit durch den arabisch, hebräisch & eng- Herbst“ / 9.30 Uhr / Familischen) mit deutschen lienhaus im Park Untertiteln / 16.15 Uhr / Erzählcafé Altstadt: Aus Moritzhof der Geschichte der BisWest Side Story / 18.00 Uhr marckschule / Vortrag mit / OLi-Lichtspiele Ute Mühler / Anmeldung

Comedy/Kabarett

Freitag,

25.9.

Konzerte Rio’s Scherben / Programm von Tabea und Tobias Wollner / 20.00 Uhr / Feuerwache Süd

Theater/Show Strandgut-Bar 3/28 / Unterhaltsame Fahrt mit dem Theaterschiff / mit den „Nachtschwärmern“ Ulrike Nocker, Oliver Vogt & Matthias Krizek / Panoramafahrt, musikalisch-satirisches Programm und 3Gänge-Menü / Abfahrt 19.00 Uhr / Boarding 18.30 Uhr / Sarajevo-Ufer, Wissenschaftshafen Wilde Reise durch die Nacht / ab 16 J. / 20.00 Uhr / Puppentheater

Comedy/Kabarett Das Besteste! / Gastspiel des Kabaretts Schwarze Grütze / 20.00 Uhr /

Zwickmühle Karl Dall: Der alte Mann will noch mehr / 20.00 Uhr / Theater in der Grünen Zitadelle

Führungen Buckau bei Nacht / Füh-

Ausstellungstipps Panta Rhei – alles fließt“ Bilder von Elke Teggatz Das Leitmotiv der Ausstellung steht für das Fließen der Farben, spannend und unvorhersehbar, ebenso für das Fließen der Ideen im Gestaltungsprozess … Ein Jeder ist eingeladen, sich für eine Weile treiben zu lassen. Die Möglich besteht noch bis zum 27. September im Kulturzentrum Moritzhof. Sonderausstellung: Wölfe im Museum Im Museum für Naturkunde wurde kürzlich die Sonderausstellung „Wölfe“ im neuen Anbau des Zweispartenhauses eröffnet. Die Ausstellung wurde vom Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz erstellt und durch einen Abschnitt „Der Wolf wird wieder heimisch“ – Wölfe in SachsenAnhalt des Museums für Naturkunde Magdeburg ergänzt. Die Exposition folgt den Spuren der Wölfe und gibt Einblick in moderne Untersuchungsmethoden von Wildbiologen. Auf 330 Quadratmetern Ausstellungsflä-

che wird ausführlich über die neuesten Erkenntnisse der Görlitzer Wissenschaftler zur Biologie und Ökologie frei lebender Wölfe informiert. Das regionale Wolfsmanagement, die Akzeptanz in der Bevölkerung, aber auch die Konflikte, die die Anwesenheit des Wolfes oft mit sich bringt, werden beleuchtet. Das Museum für Naturkunde in der Ottovon-Guericke-Straße ist geöffnet: Di. bis Fr. 10-17 Uhr, Sa./So. 10-18 Uhr. Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 3 Euro.

Hulsch. Während ihres Studiums an der Ernst-MoritzArndt-Universität in Greifswald erwarb sie am Institut für Kunsterziehung Grundkenntnisse des künstlerischen Schaffens und entwikkelte danach ihre Fähigkeiten autodidaktisch weiter. Sie hat in ihren Bildern und Zeichnungen Magdeburger Ansichten, aber auch beeindruckende Landschaften festgehalten. Das Malen gibt der Künstlerin, wie sie selbst sagt, Kraft und hilft bei der Bewältigung von Herausforderungen des täglichen Lebens. Ihre Ausstellung ist bis Oktober in der Medizinischen Zentralbibliothek, Universitätsklinikum, Leipziger Str. 44, Haus 41 zu sehen: Mo.-Fr. 8-21 Uhr, Sa. 10-18 Uhr. Eintritt ist frei.

Querstyle vereint Mode und Malerei „Sicht auf angenehme Dinge“ ist der Titel der neuen Ausstellung in der Boutique Querstyle im Breiten Weg 214. Gezeigt wird Aquarellund Acrylmalerei von Eva Waag. Besichtigung ist möglich zu den Öffnungszeiten: Lore Krüger: Ein Koffer montags bis freitags 10 bis voller Bilder. Fotografien 18.30 Uhr, samstags 10 bis 14 Die Ausstellung im KunstUhr. Natürlich kostenfrei. museum Kloster Unser Lieben Frauen zeigt Fotografien Ingrid Hulsch stellt aus: aus den Jahren 1934 – 1944. Das Malen gibt mir Kraft. Die deutsch-jüdische FotoSeit ihrer Kindheit zeich- grafin Lore Krüger erlebte net, malt und schreibt Ingrid und überlebte Emigration,

Widerstand, Verhaftung, Internierungslager, Verfolgung und Exil nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten und während des Zweiten Weltkrieges. Ihre beeindruckenden Bilder geben nicht nur einen tiefen Einblick in das Leben europäischer Intellektueller im Exil, sondern auch einen seltenen, persönlichen Blick auf die politischen Ereignisse jener Zeit – jenseits bekannter Propagandabilder. Sonderausstellung: ff. über die Liebe zur Kunst Über die Liebe zur Kunst – so sind die Mitglieder des Freundeskreises zu Unterstützern und Förderern des Kunstmuseums geworden. In einer Ausstellung zum Thema haben die Freunde nun anlässlich des 40. Jubiläums des Kunstmuseums aus dessen Depots unter ganz persönlichen Gesichtspunkten Werke ausgesucht. In sehr persönlichen Texten schildern die Freunde, warum sie ausgerechnet diese Kunstwerke ausgesucht haben. Zu sehen bis 11. Oktober.

9-2015

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Veranstaltungen September-November HERBSTGEFLÜSTER 19. + 20. September, 10 bis 18 Uhr. Bunte Ideen und zahlreiche Angebote aus den Bereichen Garten, Hobby und Wellness. MESSE MAGDEBURG PERSPEKTIVEN 9. Oktober, 9 bis 18 Uhr, 10. Oktober, 10 bis 17 Uhr. Messe für Bildung und Berufsorientierung. MESSE MAGDEBURG HERBST- und DRACHENFEST 11. Oktober, 10 Uhr. Unterhaltung für die ganze Familie mit Drachenschau, Vorführungen und Party „15 Jahre Schmetterlingshaus“. ELBAUENPARK Großer Anger 47. INTERNATIONALES TANZTURNIER „Europa tanzt“ 17. Oktober, 20 Uhr. Stadthalle Magdeburg KINDERWELT 24. + 25. Oktober, 10 bis 18 Uhr. Spielen. Einkaufen. Informieren. MESSE MAGDEBURG MAGDEBURGER GESUNDHEITSTAGE 24. + 25. Oktober, 10 bis 18 Uhr. Informieren. Testen. Gesund bleiben. Neueste Trends der Gesundheitsbranche. MESSE MAGDEBURG 11. MAGDEBURGER MEERESANGELTAGE UND 6. RAUBFISCHANGELTAGE 7. November, 9 bis 18 Uhr, 8. November, 10 bis 17 Uhr. MESSE MAGDEBURG ERICH VON DÄNIKEN 21. November, 17 Uhr. Geheimnisvolles Ägypten. AMO Kulturhaus DRESDNER KREUZCHOR 29. November, 16 Uhr, in der Johanniskirche

Infos unter Tel. 0391 5934-50 und www.mvgm.de Tickets online kaufen: www.magdeburgticket.de

ALLE HIGHLIGHTS. ALLE TICKETS. DEUTSCHLANDWEIT. BEI. MAGDEBURG TICKET.

Telefon 0391 5334-80 Ernst-Reuter-Allee 12 • 39104 Magdeburg


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FREIZEIT-TIPPS

9-2015

rung mit Nadja Gröschner Theater/Show und Frank Kornfeld / 19.00 Wir sind keine Barbaren / Uhr/ Buchung über Feuer- Premiere / 19.30 Uhr / Schauspielhaus, Studio wache Süd Der Wildschütz / Kulturnacht-Sonderpreis 8 Euro / Sonnabend, 19.30 Uhr / Opernhaus Ein kurzweilig Lesen von Konzerte Till Eulenspiegel / GeneraMDR Zauber der Musik / tionentheater / 19.30 Uhr / 17.00 Uhr / Johanniskirche Opernhaus, Podium Puhdys / Die große AbWilde Reise durch die schiedstournee / 20.00 Uhr Nacht / ab 16 J. / 20.00 Uhr / GETEC-Arena / Puppentheater

26.9.

Philosophischer Spaziergang Mit Wissenschaftlern über Zeitfragen nachdenken und diskutieren.

MAGDEBURG KOMPAKT

Comedy/Kabarett

Magdeburgs „Starclub“ wird am 1. Oktober mit Buchpremiere gefeiert. Sie kamen aus Berlin, Dresden, Leipzig, um im IMPRO spielen zu dürfen. Denn wer hier auf der „Bühne“ stand, hatte damit so etwas wie einen DDR-weit gültigen Qualitätspass für Veranstalter. Nicht zuletzt funktionierte das kleine Café im Souterrain auch als Musikerbörse. Die Geschichte des Clubs wird im Buch „Das kleine Liverpool“ erzählt. Premiere mit Lesung und Musik ist am 1. Oktober, 19.30 Uhr, im Elbfoyer des MDR-Landesfunkhauses.

Über Kimme und Zorn / von und mit Lothar Bölck und Hans-Günther Pölitz / 20.00 Uhr / Zwickmühle Mirja Boes & die Honkey Donkeys / 20.00 Uhr /AMO

Kunst/Literatur Magdeburger Kulturnacht „Grenzenlos“ / Eröffnung 19.00 Uhr im Dom / Veranstaltungen ab 20.00 Uhr / Programm: www.kulturnacht-magdeburg.de

Für die Jüngeren Vilja und die Räuber / Kinderfilm / 15.00 Uhr / Moritzhof

Messe/Märkte Modenschau / 15.00 Uhr / Querstyle, Breiter Weg 214

Führungen Führungen durchs Theaterhaus / Magdeburger Kulturnacht / 13.00-17.00 Uhr / Opernhaus Magdeburger Mordgeschichten / thematischer Spaziergang durch die Innenstadt / Angebot der Tourist-Information / 19.30 Uhr / ab Dom

. Sonntag,

Theater/Show

Themen & Termine Ausgebucht

27. September 2015, 11 Uhr Was formt den Menschen? Erziehung versus Gene. Prof. Dr. Gerald Wolf 29. November 2015, 11 Uhr Intelligenz: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm … Aber er muss aufgehoben werden. Prof. Dr. Hans-Gert Bernstein weitere Termine: 31. Januar 2016 | 27. März 2016 Die Themen der „Philosophischen Spaziergänge“ im Jahr 2016 werden in Kürze bekanntgegeben. Nur ca. 30 Teilnehmerplätze nach telefonischer Voranmeldung: Telefon: 0391/79296750 Teilnahmegebühr 3,00 Euro (ermäßigter Museumseintritt)

emeritio

derfilm / 14.00 Uhr / Moritzhof Jim Knopf und Lukas der Lokomotivfuhrer / ab 4 J. / 15.00 Uhr / Puppentheater

Ein kurzweilig Lesen von Till Eulenspiegel / GeneraMontag, tionentheater / 16.00 Uhr / Opernhaus, Podium Für die Jüngeren Die lustige Witwe / Wiederaufnahme / 16.00 Uhr / Jim Knopf und Lukas der Lokomotivfuhrer / 9.00 & Opernhaus 10.30 Uhr / Puppentheater

28.9.

Comedy/Kabarett

Über Kimme und Zorn / von und mit Lothar Bölck 90er MEGA Party mit und Hans-Günther Pölitz / LOONA / außerdem mit 17.00 Uhr / Zwickmühle Mütze Katze DJ Team Onkel Fisch: Neues aus der (miau rec.) und Support DJ Lobbythek / Gastspiel / / X-Lex / 22.00 Uhr / Altes 18.00 Uhr / Theater in der Theater Grünen Zitadelle Schwoof – die Party mit Für die Jüngeren Bugs / 23.00 Uhr / FeuerVilja und die Räuber / Kinwache Süd

... und außerdem

Kunstmuseum Magdeburg Kloster Unser Lieben Frauen 27. September 2015 29. November 2015 31. Januar 2016

27.9.

Dienstag,

29.9.

Für die Jüngeren Jim Knopf und Lukas der Lokomotivfuhrer / 9.00 & 10.30 Uhr / Puppentheater Emil und die Detektive / von Erich Kästner / ab 8 J. / Wiederaufnahme / 11.00 Uhr / Schauspielhaus≠

Neuer Spiele-Blockbuster feiert Premiere

I

n wenigen Tagen ist es soweit: Am 23. September ab 20:30 Uhr gibt es im Media Markt Am Pfahlberg den ultimative „FIFA 16“-Abend. Bereits einen Tag vor dem offiziellen Verkaufstart der neuesten Auflage des Kultspiels „FIFA 2016“ können die Gamerfreunde ihr Können bei einem Turnier unter Beweis stellen. Gespielt wird auf Xbox ONEKonsolen sowie TV-Geräte mit großen Bildschirmen. So können viele Fans das Spielgeschehen mitverfolgen und die Gamer und ihre Mannschaften anfeuern. Aber auch außerhalb des Turnieres dreht sich alles um das Kultspiel. Im Anschluss kann dann das Spiel „FIFA 16“ ab 24 Uhr zum offiziellen Verkaufstart (24. September) beim Mitternachtsshopping erworben werden. Die Fußball-Simulation erscheint auf PS3, PlayStation 4, Xbox One, Xbox 360 sowie PC.


AUS DEM

MAGDEBURG KOMPAKT

UMLAND

9-2015

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Zehn Jahre neuer Roland: Volksfest in Plötzky

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ilfried Kiske vom Plötzkyer Heimatverein und seine Mitstreiter haben alle Hände voll zu tun: Sie bereiten das große Rolandfest vor, welches am 3. Oktober ab 10 Uhr anlässlich des zehnjährigen Bestehens der neuen Rolandfigur in der ostelbischen Ortschaft stattfindet. Mit dem Dorffest soll die Wiederentstehung des historischen Rolands gewürdigt, den Unterstütztern gedankt, die Aufmerksamkeit auf den touristisch interessanten und alten Klosterstandort Plötzky gelenkt, sowie viel Spaß, Kultur und Entspannung für Familien geboten werden. Eingeladen sind unter anderem Vertreter von Rolandorten, derer es in Deutschland 27 und 13 allein in Sachsen-Anhalt gibt. Was mit einem Glockenläuten in der Kirche beginnt, setzt sich mit einem Orgelkonzert von Prof. Matthias Eisenberg, und ab 11 Uhr mit einem Schalmeienumzug, einem Kita-Auftritt und einem Überblick zur Rolandgeschichte fort. Zur Hauptveranstaltung ab 12.30 Uhr gibt es jede Menge zünftigen Chorgesang. Mit dabei sind der Männerchor Pretzien, die Singegruppe Plötzky, der Shantychor und der Handwerkerchor Schönebeck sowie die Gruppe EDK aus Gommern. Eine Modenschau und historische Aufführungen runden das Programm ab, während dessen es auch Speis und

Trank zu erwerben gibt. Umrahmt wird das Rolandfest mit einer Fotoausstellung „Rund um den Roland“, mit Videovorführungen zum Thema und zum Wirken des Heimatvereins, mit einem Quiz „Kennst du deine Heimat?“ sowie mit einem bunten Kinderprogramm. Also dann – heranspaziert! Im Vorfeld ließ Wilfried Kiske die turbulente, kraftzehrende und fünf Jahre andauernde Entstehungsgeschichte des neuen Rolands aus Sandstein noch einmal Revue passieren, den er selbst entworfen und der Bildhauer Späte aus Zeitz in Stein gehauen hat. Nach Recherchen ist der Roland demnach Mitte des 14. Jahrhunderts das erste Mal für Plötzky erwähnt worden. "Er war aus Holz gefertigt und stand in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Zisterzienser-Nonnenklosters", weiß der Vorsitzende des Heimatvereines zu berichten, der mit 77 Jahren nun dringend einen Nachfolger für das kleine, aber hochinteressante Heimatmuseum sucht, welches sich bescheiden Heimatstube nennt. Der Begriff des Rolands selbst geht auf Rolandus zurück, einem Paladin von Karl dem Großen, dessen Verewigung für Stadtrecht, Gerichtsbarkeit und Marktrecht steht. Als Klosterort hatte Plötzky einst überregionale Bedeutung. Durch den neuen Roland weiß man nun wiederum überregional vom beschaulichen ostelbischen Örtchen.

Interkulturelle Woche Töne der Stadt: Jakobi, Laurentii, Pankratius

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ie Interkulturelle Woche, die in diesem Jahr unter dem Motto „Vielfalt. Das Beste gegen Einfalt.“ steht, ist im Salzlandkreis vom 19. September 2015 bis zum 8. Oktober 2015 zu erleben. Mit zahlreichen Veranstaltungen wie Konzerten, Ausstellungen, Lesungen, Kreativwerkstätten sowie Familien-und Kindertagen in den Städten Bernburg, Aschersleben, Stassfurt und Schönebeck wollen die Organisatoren ein deutliches Zeichen für Begegnung, Teilhabe und Integration setzen und damit einen wichtigen Beitrag zum gelingenden Miteinander in unserer Gesellschaft leisten. Die Auftaktveranstaltung mit Landrat Marcus Bauer findet am Dienstag, dem 29. September ab 10 Uhr, auf dem Karlsplatz in Bernburg statt. In Schönebeck wird während des Interkulturellen Kinder- und Jugendfestes „20 Jahre Young Generation Interkulturelle Arbeit“ im Jugendclub Young Generation des Rückenwind e.V. Schönebeck in der Welsleber Straße 49, am Samstag, dem 26. September in der Zeit von 14 Uhr bis 21 Uhr, ein bunter Aktionstag mit Musik, Hüpfburg, Kinderschminken, Freiwilliger Feuerwehr, Outdoorspielen, interkultureller Luftballonaktion und anschließender Party gestaltet. Die Veranstalter freuen sich auf viele große und kleine Besucher, denn Begegnung führt zum Abbau von Ängsten und lässt aus Unbekannten geschätzte Nachbarn und Freunde werden.

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irchen sind nicht nur Orte von Andacht, Gebet und Besinnung, sondern auch und kulturgeschichtliche Leuchttürme der Gesellschaft. So sind sie zum Beispiel auch Kathedralen des Klangs. Besser: des Wohlklangs. Denn die großen Orgeln mit ihren wunderschönen Prospekten und den Meisterwerken etwa der sachsen-anhaltischen Komponisten Händel, Telemann und Scheidt sind die Königinnen der Instrumente. Und auch die Kirchenglocken haben nicht nur religiösen Charakter. Sie erzeugen den guten Ton einer jeden Stadt, eines jeden Stadtteils oder Dorfes. Schönebeck erlebt in diesen Tagen eine buchstäblich hohe Zeit der Kirchenglocken. Läuten sie eine gute Zeit für die Stadt ein? Es gibt vieles, was dafür spricht. Nichtsdestoweniger haben wir es mit einer guten Nachricht zu tun: „Die Glocken sind da“ titelt die Tageszeitung und meint St. Laurentii in Frohse und St. Pankratius in Elbenau. Und Michael Gremmes vom Kirchbauverein St. Jakobi informiert, dass die große Glocke am 25. September in den Südturm der Stadtkirche am Breiteweg gehoben wird. Da sollten die Ohren der Schönebeckerinnen und Schönebecker klingen! Glockentöne geben uns Vertrautheit und Identifikation. Mit der Stadt oder dem Dorf und mit den Menschen darin. Wenn man von ferne die heimische Glocke läuten hört, dann ist das so ähnlich, als hörte man das Kinderlachen vom fernen Badesee – es zaubert ein kleines Lächeln der Zuversicht in unsere Gesichter. Kinder und Glocken haben etwas Verbindendes. Freuen wir uns! Kommentiert von Hans-Peter Wannewitz



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