MAGDEBURG KOMPAKT 4. Jahrgang / Nr. 57
Hintergrund • Wissenswertes • Unterhaltung
FREIEXEMPLAR / PREIS IM ZEITSCHRIFTENHANDEL 0,50 EURO
1. Ausgabe Oktober 2015
WWW.MAGDEBURG-KOMPAKT.DE
Onlineshops oder bunte Läden? Einzelhändler sorgen für lebendige Innenstädte. Verändern wir durch’s Internet unsere Stadt? ab Seite 10
WIRTSCHAFT IDEEN LEISTUNGEN ELITEN l
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kompakt
Fundamente Magdeburger Wissensschmieden 25 Jahre in Sachen-Anhalt Seiten 29 - 36
Mit Magazin im Innenteil
MODE FÜR MÄNNER Bärplatz 1 • 39104 Magdeburg Telefon: 0391/543 09 11 www.schreiber-sundermann.de
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IN DIESER AUSGABE
n Editorial
Bummeln für eine bunte Stadt Liebe Leserinnen und Leser, einkaufen ist mehr als für die notwendigen Dinge des Lebens zu sorgen. Ein Bummel durch die Innenstadt ist Ausdruck für Freizeit, Flanieren und Genießen. Je mehr Vielfalt in Auslagen und Läden man entlang der Einkaufsmeilen findet, um so anziehender ist die City. Mittlerweile kauft man jedoch auch häufig im Internet. Das erscheint bequem, spart angeblich Zeit und soll in vielen Fällen preiswerter sein. Das stimmt nicht immer. Innenstädte sollen Plätze eines quicklebendigen Lebens sein und ein facettenreicher Einzelhandel trägt zur Attraktivität bei. Was wird aus unserer City, wenn sich immer weniger Menschen zum Shoppen aufmachen und ihre Wünsche online erfüllen. Für die Existenz manch inhabergeführten Geschäfts kann das gefährlich sein. Bunte und ansprechende Sortimente sind genauso wichtig wie die Kunden, die sie kaufen wollen. Beides ergänzt sich. Am Strang für eine lebendige City ziehen viele – Rathaus, Geschäftsleute, Initiativen und jeder Bürger selbst. Ich wünsche Ihnen beim Lesebummel über die vielen bunten Seiten dieser Ausgabe Freude und hoffe, Sie finden eine Menge anregender Sichtweisen und gedanklicher Anstöße. Herzlichst, Ihr Ronald Floum
IMPRESSUM
MAGDEBURG KOMPAKT Herausgebende Gesellschaft: MAGDEBURG KOMPAKT Ronald Floum & Thomas Wischnewski GbR B Breiter Weg 202, 39104 Magdeburg Telefon: 0391/ 79296750; Fax: 03 91/79296759 Redaktion und redaktionelle Mitarbeit: Thomas Wischnewski (V.i.S.d.P.), Ronald Floum, Birgit Ahlert (Kultur), Tina Heinz, Peter Gercke (Fotos), Heinz-Josef Sprengkamp, Dr. Rudi Bartlitz Gastautoren: Ludwig Schumann, Frank Hengstmann, Jacqueline Heß, Steffen Naumann, Olaf Bernhardt, Sabine Raczkowski, Veronika Hohmann, Andreas Dahm, Dr. Torsten Freitag, Toralf Sonntag, Matthias Jakob, Claudia Meffert, Bianca Heidler Professorenkollegium emeritio: Prof. Dr. Gerald Wolf Filmbeiträge: Eulenspiegel Multimedia Magdeburg und Crafty Media Anzeigen: Britta Roders (Tel.: 0391/ 792967 51) Viola Leonarzcyk (Tel.: 0391/ 79 29 67 52) Druck: DruckHaus RIECK Haldensleben GmbH E-Mail: post@magdeburg-kompakt.de Internet: www.magdeburg-kompakt.de Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt die Gesellschaft keine Gewähr. Leserbriefe vertreten nicht automatisch die Meinung der Redaktion. Die Weiterverwendung von Beiträgen, Fotos und eigens für MAGDEBURG KOMPAKT entworfene Anzeigen ist nur mit schriftlicher Genehmigung gestattet. Es gilt die Preisliste Nr. 4 vom 1. Mai 2015
MAGDEBURG KOMPAKT
DIE DRITTE SEITE
Seite 3 Seite 3
• Momentaufnahme • Wie lauten die Fakten?
ZEITGESCHEHEN
• Wer A sagt, muss auch B sagen • Kehrtwende • Zeitreise: Breiter Weg Nr. 16 • Fehlbetrag im Stadtetat – Land kürzt bei Kommunen
Seiten 4-5 Seite 6 Seite 7 Seite 8
KOMPAKT SPEZIAL
• Bunte Läden – lebendige Stadt Seite 10 • Online-Shops: Frauen kaufen öfter, Männer die Komplettausstattung Seite 11 • Von Natur aus bequem Seiten 12-13 • Die Magdeburger Servicekönige Seite 14 • Es geht wieder rund Seite 15 • Verführung Internetkauf: Zwischen Freude und Frust Seite 16 • Dr. Freitags Lust & Liebe Seite 16 • Einkauf im (mit) Netz Seite 17 • Scharfe Sprüche Seite 17 • Mehr als einen Sinn ansprechen Seite 18 • Den Stecker kann man nicht mehr ziehen … Seite 18 • Die Stadt hat sich positiv entwickelt Seite 19 • Der menschliche Kontakt ist Trumpf Seite 19 • Wir müssen wieder richtig verkaufen Seite 20
MAGDEBURGER SPORT
• Down-Sportfest in Magdeburg: Spaß ist das Ziel Seite 23 • Der Wandel im Herbst Seiten 24-25 • „Durchschnitt ist für andere“ Seite 26
SEHENSWERT/WISSENSWERT
• Salonhumorist und grüner Wall Seite 27 • Machen Sie mal Urlaub vom Urlaub Seite 28
25 JAHRE MACO MÖBEL
• Sonderveröffentlichung des Unternehmens zum 25-jährigen Bestehen Seiten 29-36
LEBENSART/GESUNDHEIT
• Vielfalt des Mittelmeers Seite 37 • Contouring heißt der neue Haartrend Seite 37 • Frau kann mehr, als Mann denkt Seite 38
Die nächste Ausgabe erscheint am
15. Oktober 2015 Ihr Exemplar erhalten Sie zweimal monatlich an derzeit 1.200 Stellen in Magdeburg und Umgebung sowie im Zeitschriftenhandel*! Sie möchten die Zeitung kostenfrei auslegen? Anruf genügt. Telefon: 0391/79296750 *0,50 Euro – Preis im Zeitschriftenhandel
• Hauptrisiken Rauchen und Alkohol Seite 40 • Psychologische Betreuung und Therapie für die Seele Seite 41 • Chefarztvisite in der Messehalle Seite 41 • Wir übernehmen auch die Kündigung Seite 42 • Von Generation zu Generation erfolgreich Seite 42
TECHNIK RATGEBER • Neues aus der Welt von Audio, HiFi und Computer
Seiten 44-46
KULTUR
• Feieralarm in der Feuerwache • Das „Haus der Musik“ lockt jetzt Familien • Reiseführer ins Nirgendwo • Einblicke ins Magdeburg der 60er • Internationale Tanzbühne • Abgrund – Angst – Antwort • ZwanzigPunktSiebzehn • Die wahre Frischlust der Fortwindung • Erklären Sie mal die Farbe Rot! • Wenn beim Vakuum die Luft raus ist
Seite 47 Seite 47 Seite 48 Seite 48 Seite 49 Seite 50 Seite 51 Seite 52 Seite 54 Seite 54
SATIRE/MAGDEBURG INTIM • Verstandesamt: Google wird analog • Von Fall zu Fall: Elvira hat Rücken • So stehen die Sterne • Meine Ex sagt … • Kreuzworträtsel
FREIZEIT-TIPPS
Seite 55 Seite 55 Seite 56 Seite 57 Seite 58
• Übersicht zu Kultur, Konzerten, Theater, Ausstellungen, Kino für Magdeburg und Umgebung u.v.m. Seiten 59-63
DIE DRITTE SEITE
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Momentaufnahme 2019 laufen Förderprogramme von Bund und Ländern für den Öffentlichen Nahverkehr aus. Wie andere Unternehmen fordern die Magdeburger Verkehrsbetriebe Planungssicherheit. Das Motto könnte heißen „Außer Betrieb“. Der passende Slogan fährt aber schon auf der Bahn mit. Foto: Peter Gercke
Wie lauten die Fakten?
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Politik kann wortreich jubeln, nur bei den Zahlen wird gekniffen.
olitisch kann man trefflich streiten. Manchmal ist es eine regelrechte Freude, wortgewaltigen Argumenten zu folgen. Nur was nutzt die blumigste Sprachphrase, wenn sie nicht mit Fakten unterlegt werden kann. Das Landeswirtschaftsministerium wehrt sich vehement gegen die Behauptung einer nicht repräsentativen Umfrage, dass Sachsen-Anhalt im deutschen Gründergeschehen die Rote Laterne schwenkte. Die Studie der Wirtschaftsberatungsfirma KPMG hatte gut 1.000 Startups befragt, aber aus dem Luther-Land hätten sich nur zwei gemeldet. Das ist natürlich kein glaubhaftes Abbild, wie gründungsaffin Menschen hier sind. Der Wirtschaftsstaatssekretärin Dr. Tamara Zieschang war die Berichterstattung über die Umfrageergebnisse ein spitzer Dorn im Auge, sodass sie unverzüglich eine Reaktion auf der Internetseite ihrer Behörde veröffentlichen ließ. Um die Lebendigkeit der Gründerszene in Sachsen-Anhalt hervorzuheben, durften sich namhafte Persönlichkeiten unter der Argumentation der Staatssekretärin versammeln. Der Geschäftsführer der Univations GmbH, einem Institut der Martin-Luther-Universität, Daniel Worch, durfte das vom Institut organisierte Investforum loben. „Das diesjährige Investforum war ein voller Erfolg. 60 Prozent der angetretenen
Teams kamen aus Sachsen-Anhalt“, wird er zitiert. Eine genauere Zahl erfährt man nicht. Frau Dr. Zieschang reiht weiter Erfolgsworte an Hoffnungssprache. Von fortgesetzter Existenzgründerinitiative ist die Rede, und Traudel Gemmer, Geschäftsführerin der BPC - Die UNTERNEHMERinnen GmbH berichtet: „So konnten wir ganz aktuell erfolgreich eine Gründerin in die Unternehmensnachfolge begleiten. Sie wird einen Blumenhandel weiterführen.“ Die Welt ist begeistert und klatscht frenetisch. Sogar Uni-Rektor Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan betont die Bedeutung der Hochschulen für das Gründungsgeschehen. Klasse! Noch ein unschlagbares, faktenreiches Argument zur Unterstreichung des sachsen-anhaltischen Gründerbooms. Man wühlt sich durch die positiven Botschaften und wird regelrecht mitgerissen von den Aufbruchsgedanken und dem Jubelstück über die unternehmungslustigen Leute. Bis zum letzten Buchstaben ist jedoch nicht eine einzige konkrete Zahl über die tatsächlichen Firmengründungen aufgelistet. Also 82 Millionen Euro steckt das Land in die Gründungsförderung, aber was dabei rauskommt, bleibt verborgen. Schöne Sprache, große Worte, gewichtige Floskeln – doch wie lauten die Fakten? Thomas Wischnewski
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ZEITGESCHEHEN
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Wer A sagt, muss auch B sagen Kein Tag ohne Debatte über Flüchtlinge. Von überallher hört man Erklärungen, Beteuerungen oder Klagen. Alles ist wie ein Blick in eine Glaskugel und kaum jemand redet darüber, dass wer A sagt, auch B sagen muss.
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ie riesige Hilfsbereitschaft der Deutschen ist ein Beleg für einen grundsätzlichen gesellschaftlichen Einstellungswandel. Aus der Verantwortung zur eigenen Geschichte haben wir unseren Generationen, die nach Ende des 2. Weltkrieges aufwuchsen, vermittelt, dass wir keine völkerverachtenden Gedanken zulassen, dass wir in Frieden und Eintracht, in gegenseitigem Respekt und in Balance leben wollen und dass ein konfliktfreies Leben in der Völkergemeinschaft nur unter solchen Aspekten möglich ist. Diese Werte scheinen über mehrere Generationen tief verinnerlicht zu sein. 70 Jahre Leben in Frieden und unter prosperierender Entwicklung verdrängt vielleicht die Sensibilität in der Gesellschaft für Konfliktpotenziale. Wer ausschließlich unter der Erfahrung aufwuchs, dass sich rundherum stets alles richten und ordnen würde, gewinnt kaum eine Vorstellung davon, dass es möglicherweise auch anders laufen könnte. Das ist wie der Blick in die Glaskugel. Wir haben unseren Kindern Toleranz, Verständnis und Weltoffenheit vermittelt, dass die Hoffnung für ein friedlicheres Zusammenleben der Völker möglich ist. Blicken wir auf einige Regionen der Erde, müssen wir eingestehen, dass die kriegerischen Brandherde nicht erlöschen. Sicher tragen wir Deutschen für manche Auseinandersetzung Mitverantwortung – selbst dann, wenn sich keiner von uns mit einer Waffe eingemischt hatte. Wie jedoch wollen wir uns als Nation begreifen, wenn wir unter grenzenlosen Toleranzvorstellungen Traditionen und Identifikationen aufgeben? Integration in einer Quantität, wie sie jetzt zu leisten sein soll, wird niemals in nur eine Richtung möglich sein. Man muss offen erklären, dass es nicht einfach funktionieren wird, dass sich
Menschen mit völlig anderen kulturellen Prägungen hundertausendfach nur an uns anpassen werden. Wir werden selbst Bereitschaft aufbringen müssen, uns anzupassen. Doch niemand erklärt wie. Wer A sagt, muss auch B sagen. Wenn sich Gesellschaften öffnen, rücken in ihr Gruppen unter gleichen Interessen zusammen. Darüber muss geredet werden. Die Polarisierung in Ablehnung und Zustimmen geht weiter. Im Osten Deutschlands mag das Gespür für eine Wertetransformation ausgeprägter sein als im Westteil des Landes. Hier existiert ein hoher Bevölkerungsanteil, der mit der Wiedervereinigung schon einmal einen gewaltigen Wandel bewältigen musste. Deshalb mag es sein, dass Angst vor weiteren einschneidenden Veränderungen schneller anschlägt als anderswo. Im Westen hat nach dem Niedergang der Nazidiktatur niemand eine so tiefgreifende, gesellschaftliche Erfahrung machen müssen. Es ist wundervoll anzusehen, wenn im ganzen Land Menschlichkeit und Solidarität sichtbar werden, wenn überall uneigennützig angepackt wird. Aus Magdeburger Erfahrung heraus will man sich gern an die massenhafte Unterstützung während der letzten großen Flut im Juni 2013 erinnern. Leider hinkt der Vergleich. Denn die Pegel sanken von allein, als der Scheitelpunkt an der Stadt vorrüber war. Der Zustrom von Menschen versiegt vorerst nicht. Das muss jedem bewusst sein. Wohin steuert Deutschland? Kein Kreis – und ist er noch so klein – kommt derzeit um eine Diskussion über die Flüchtlingssituation herum. Es wird über Ursachen und Folgen gestritten, über Hilfe oder nicht sowie über Entscheidungen oder Versagen von Regierungen. Das Thema klebt an allen und jedem. Eine derart intensive, gesellschaftliche Debatte
haben die Deutschen seit Jahrzehnten nicht mehr geführt. Der Disput muss geführt werden. Bewegungen dieser Tragweite und ihrer Folgen werden das Leben im Land verändern. Ein unkalkulierbarer Fortgang vertieft Gräben, schürt Zweifel und Angst und wird damit zum Ausgangspunkt für Konflikte. Was von welcher Seite oder aus welcher Überzeugung heraus auch immer gesagt und geschrieben wird, ist wie ein Blick in eine Glaskugel. Aber jedes Argument findet sein Kontra. Jedes Wollen einen Widerstand. Wer A sagt, muss auch B sagen. Was Deutschland wirklich leisten kann, dazu kursieren reine Spekulationen. Die tatsächliche Leistungsfähigkeit wird erst in Zukunft sichtbar. Wir hören wohlwollende Meinungen über den Glücksfall von Zuwanderung, die helfen könnte der demografischen Entwicklung und dem spürbaren Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Derzeit lesen wir, dass die deutsche Bevölkerung – entgegen allen demografischen Prognosen – wächst. Gleichsam müssen wir konstatieren, dass wir aktuell rund 2,8 Millionen Arbeitssuchende in Deutschland haben. Außerdem erhalten etwa 4,4 Millionen Menschen im erwerbstätigen Alter Leistungen zur Grundsicherung (Hartz IV). Wenn also Zuwanderer eine Alternative zum Personalmangel sein sollen, muss man auch bekennen, dass wir die eigenen Betroffenen in den Sicherungssytemen als Potenzial für den Arbeitsmarkt abgeschrieben haben. Unser engmaschiges Sozial-, Qualifizierungs- und Bildungssystem ist nicht in der Lage, einen großen Teil hierzulande aufgewachsener Bürger in die Arbeitswelt zu integrieren. Jetzt soll das mit Menschen gelingen, die oft wesentlich höhere Hürden für Sprache und Kultur mitbringen. Beispiele reibungsloser Eingliederung wird es zweifelsfrei
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geben. Das Problem ist eher, dass gelingende Integration von Zuwanderern oft pauschal unterstellt wird. Ende August verkündete VW-Personalvorstand Prof. Horst Neumann, dass von den heute gut 270.000 Beschäftigten des Automobilkonzerns in Deutschland die Mehrzahl an Taktstraßen arbeiten würde. Und er sagte kompromisslos: Diese Jobs fallen in Zukunft weg. Vernetzte und hochkomplexe, technische Systeme, die unter dem Schlagwort Industrie 4.0 begriffen werden, ersetzen künftig diese Arbeitsplätze. VW ist nur ein großes deutsches Unternehmen im Konzert aller Industrieproduktionen und wird in dieser Entwicklung sicher keine Ausnahme sein. Für Maschinen werden Stundenkosten in Höhe von 4 bis 6 Euro berechnet. Der betriebswirtschaftliche Vorteil liegt auf der Hand. Wer braucht dann noch mehr Fachkräfte? Die Prognose über aussterbende Industriearbeitsplätze mag wie eine utopische Idee klingen, ist sie aber nicht. Der technische Wandel hält längst an den Fließbändern Einzug. Ein weiteres Diskussionsargument sind beschwichtigende Stimmen, die darauf verweisen, dass es in der Menschheitsgeschichte immer große Völkerwanderungen gegeben hätte. Das stimmt. Dieser Hinweis unterschlägt allerdings, dass bisher jede Völkerwanderung mit gewaltsamen und kriegerischen Auseinandersetzungen einherging. Keine war konfliktfrei. Das beweist die Geschichte auch. Als Beispiel gelungener historischer Zuwanderung wird gern mit dem Finger auf die Vereinigten Staaten von Amerika gezeigt. Es darf bei diesem Hinweis nicht vergessen werden, dass sich die Einwanderung in die USA über mehrere Hundert Jahre hinzog. Das Staats- und Wertegebilde auf dem nordamerikanischen Kontinent vollzog sich in einem langen, sich selbst organisierenden Prozess mit vielen inneren, auch gewalttätigen Reibungen zwischen manigfachen kulturellen Ethnien. In Europa soll sich ähnliches in nur wenigen Jahren realisieren lassen? Zweifel sind angebracht. Wer A sagt, muss auch B sagen. Wichtiger als solche theoretisch historischen Vergleiche ist die Hinwendung zur Alltagspraxis. Da muss man auf jene Menschen schauen, die als Helfer staatlicher oder gemeinnütziger Organisationen wie THW, DRK, Caritas, Sozialstationen und anderen oder gar als Privatpersonen Hilfe bei der Flüchtlingsaufnahme und -versorgung leisten. Wie lange reicht die Kraft dieser Freiwilligen und Beauftragten? Fakt ist, dass kein noch so hohes Engagement unerschöpflich ist. Genauso wenig wie die räumlichen Kapazitäten nicht unendlich sind. Aus welchem Himmel werden die späteren Wohnungen für abertausende Bleibeberechtigte fallen? Wer baut sie und wer zahlt die Zeche? Wer kann darüber Auskunft erteilen? Man könnte vielleicht auf die zahlreichen, verweisten Kleingärten in Magdeburg schauen und dort jede Menge Platz finden. Sicher sogar Lebensraum für Zuwanderer. Die Kleingartenverbände beklagen seit Jahren die wachsende Zahl brachliegender Parzellen. Glaubt jemand daran, dass Menschen aus einem anderen Teil der Welt die Regeln der Kleingärtner verstehen könnten, die vorschreiben, wann was wie gepflegt und beackert werden darf? Die Sicherheitsbehörden, allen voran die Polizei, dürfen in diesem weiten Themenfeld nicht vergessen werden. Landespolizeien und Bundesbehörden sind mit dem Aufgabenaufwuchs schnell am Rande der Belastungsgrenze. Nicht auszudenken, wenn in dieser Zeit neben der Flüchtlingshilfe eine außergewöhnliche Krisensituation eintritt oder wegen eines Terroranschlags ein Katastrophenfall ausgerufen wer-
den müsste. Kann die Polizei dem gewohnten Sicherheitsgefühl der Bürger bei allen Veränderungen gerecht werden? Wer denkt an die psychischen und körperlichen Belastungen derer, die am Ende von Asylverfahren, die Abschiebung von Menschen leisten sollen? Im Alltag berührt diese Problematik kaum jemanden. Einem Außenstehenden ist es unmöglich, sich in Situationen solcher Mitarbeiter einfühlen zu können. Werden sie den Anforderungen auch gerecht, wenn die Zahl der Abschiebungen sprunghaft ansteigt? Bei allem theoretischen Wollen muss jeder bedenken, wie sich das Leben derer anfühlt, die mit Rückführungsaufgaben betraut und die täglich mit Leid und Gegenwehr konfrontiert sind. Einschätzung Außenstehender sind nur nebulöse Abstraktionen. Magdeburgs Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper kennt aus der praktischen Erfahrung kommunaler Asylzuständigkeit heraus plastische Beispiele, die verdeutlichen, wie verwundend Abschiebungssituationen für alle Seiten sein können. Einerseits für die von Abschiebung Betroffenen als auch bei jenen, die diese durchführen müssen. An vielen Stellen stoßen Verwaltungen jetzt schon an Grenzen, weil Abgeschobene plötzlich wieder auftauchen, weil abgelehnte Asylbewerber Entscheidungen nicht akzeptieren und dagegen juristisch oder öffentlich vorgehen. Die anwaltliche Vertretung ist aus Steuertöpfen finanziert. Völlig verständlich kämpft jeder Mensch für seine Interessen, nutzt dabei die Möglichkeiten des Rechtsstaats und stellt damit dessen Netz auf die Zerreißprobe. Beamte werden bei der Feststellung der persönlichen Angaben über Herkunft und andere Belange belogen und getäuscht. Das gehört auch zum Asylalltag in Deutschland. Besitzen wir die Möglichkeiten, alle Angaben auf Wahrhaftigkeit zu prüfen? Wie viele Juristen an Gerichten sowie freiberufliche werden in den nächsten Monaten und Jahren mit Einsprüchen, Klagen und Entscheidungsauslegungen in Asylverfahren beschäftigt sein? Sehen wir all diese Auswirkung auf unser Rechtssystem und die darin wirkenden Menschen? Alles mag wie der Blick in eine Glaskugeln sein. Doch wer A sagt, muss auch B sagen. Medienberichterstattung muss auf mögliche Darstellungsverzerrungen hin kritisch betrachtet werden. Schreckensbilder von Kriegsfolgen, Elend und Gewalt aus den Krisengebieten der Erde berühren jeden. Unter einer andauernden Bilder- und Berichtswelle steigen Mitgefühl und Hilfsbereitschaft. Einflüsse auf die eigene Wahrnehmung und Deutung dürfen nicht unterschätzt werden. Gern verweisen wir auf unseren deutschen Wohlstand und signalisieren Teilungsbereitschaft. Das ist gut und vonnöten. Doch wie teilungsbereit ist ein jeder selbst, wenn plötzlich und unmittelbar der eigene Wohnraum, der Alltag und das persönliche Einkommen berührt werden? Wie teilungsbereit sind vor allem jene, die es von anderen einfordern, beispielsweise Politiker? Mit welchem Vorbild gehen sie im deutschen Staat voran, indem die Anzahl Sozialschwacher zunimmt? Wer Krieg nicht erlitten hat, kann niemals empfinden, was Menschen unter so einer Katastrophe fühlen. Die Empörung über den ungarischen Kurs resoluter Grenzabschottung mag mit dem Willen, Solidarität zu zeigen, schlecht in Eintracht zu bringen sein. Doch warum verweigern sich Tausende vor Krieg flüchtende Menschen auf dem sicheren ungarisch-europäischen Boden einer Registrierung für ihr Asylanliegen? Selbstverständlich haben wir die Strahlkraft unseres deutschen Wirtschafts- und Sozi-
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alsystems mit Stolz in die Welt getragen und überall hergezeigt. Ein Jeder lieferte mit Urlaubsreisen in ferne Länder einen Beitrag dazu. Jetzt wird darüber geklagt, dass Deutschand auf Verfolgte und Fliehende anziehender wirkt als andere europäische Staaten. Es muss die Frage erlaubt sein, ob es bei allen Flüchtlingen und Migranten wirklich um Kriegsflucht geht? Es hilft ebenso wenig, wenn sich in Netzwerken wie Facebook oder auf zahlreichen neueren Medienkanälen Bilderbeispiel an Beispiel reiht, wie von Flüchtlingen Aggressionen und Forderungen ausgehen. Jede sichtbar werdende Zuspitzung verdeckt die eigentlich große Menschenmenge, die Hilfe dringend nötig hat. Man muss im Zusammenhang mit Zuwanderern einen Blick auf die Entstehung von Regeln und Gesetzen werfen. Normen sind Ausdruck eines gewachsenen, gesellschaftlichen Konsens. Die praktischen Bedingungen, unter denen Menschen am besten zusammenleben, entscheiden über rechtliche Vorschriften. Gesetze sind Erfahrungsergebnisse über angemessene Praktikabilität. Regeln entstehen nie einseitig von oben verordnet, sondern vor allem aus dem Einfluss des Alltagslebens. Wenn sich das Zusammenleben aufgrund vielseitiger kultureller Einstellungen verändert, wird manche Regel nicht mehr passen. Eine wachsende Anzahl an Zuwanderern wird Auswirkungen auf alle Lebensbereiche haben. Unser bis in den letzten Winkel verwaltungstrechnisch geregeltes Leben soll plötzlich Flexibilität erhalten? Schon an ganz normalen Amtsvorgängen scheitert so mancher deutsche Bürger und Verwaltungen können sich gar innerhalb ihrer Vorschriften regelrecht selbst in Ketten legen. Das soll jetzt anders sein? Kaum zu glauben. Wer A sagt, muss auch B sagen. Manch kleine Nachricht geht im Chor großer Aufregung unter. Vor gut zwei Wochen meldete die FAZ, dass die Bundeswehr personell aufgestockt werden soll. Dies kann als Anhaltspunkt dafür gewertet werden, dass die Regierung eine Verschärfung von Konflikten einkalkuliert und für Wehrhaftigkeit sorgen will. Das Bundesverfassungsgericht urteilte in diesen Tagen, dass die Bundesregierung bei Gefahr im Verzuge einen Einsatz der Armee anordnen könne, ohne eine Zustimmung des Parlaments haben zu müssen. Daraus ist auch ablesbar, dass es keine unbegrenzte Toleranz gegenüber allen Interessen, die von außen auf uns zuströmen, geben wird. Worauf steuern wir zu? Keiner will ausufernde Gewalt. Und doch muss deutlich gemacht werden, dass auf A eben B folgt. Die meisten Beschreibungen über die Wirkungen von Flüchtlingsbewegungen bleiben in vereinfachten Darstellungen hängen, sowohl in Medien als auch in privaten Diskussionen. Das wirkliche Ausmaß lässt sich kaum begreifen. Wir stecken offensichtlich im Blick in eine Glaskugel fest. Wenn Politiker beispielhaft vorangehen würden und sich selbst Flüchtlinge ins Haus holten – das hätte Vorbildwirkung. Aber Orientierung scheint Mangelware. Das bleibt nicht unbemerkt. Deshalb erheben sich zunehmend Klagen und Protest. Unzufriedenheit und Ohnmacht nähren sich an Ungewissheit und Zweifeln. Wir wollen helfen, so viel steht fest. Nur über den Preis wird wenig geredet. Will ihn keiner kennen? Wir sind doch sonst Weltmeister in Prognosen, Deutung von Zahlen sowie theoretischen Betrachtungen. Wie gelähmt schaut man auf die Praxis und vergisst, wer A sagt, muss auch B sagen können. Thomas Wischnewski
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n Job-Ratgeber Die Jobsuche online ist nicht alles
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ie Recherche nach offenen Stellen oder Karrierechancen im Internet ist heute unverzichtbar. Viele Jobs würden ohne die Entdeckungsmöglichkeiten online gar nicht sichtbar. Man kann sich auch nicht darauf verlassen, dass jede Stelle bei der Arbeitsagentur ausgeschrieben sein würde. Es kommt deshalb viel auf das eigene Enga- Steffen Naumann gement an. Man kann sich Jobagentur bei zahlreichen Job-Portalen anmelden, selbst nach einem passenden Arbeitsplatz suchen oder ein Profil mit eigenen Fähigkeiten und Vorstellungen erstellen. So facettenreich die Wege im Internet auch erscheinen mögen, das Allheilmittel der Arbeitsvermittlung und Stellenbesetzung sind sie trotzdem nicht. Verlassen Sie sich niemals nur auf den zuständigen Arbeitsberater und die scheinbar unendlichen Weiten des Internets. Letztlich kommt es doch ganz auf Sie persönlich an. Gut ausgebildeten Menschen fällt es stets leichter, sich online per Selbstbeschreibung in ein rechtes Licht zu rükken. Wer gutes Formulieren nicht geübt hat, dem gelingt dies meistens nicht. Letzteren sei geraten, besser die Finger von Online-Bewerbungen zu lassen. Obwohl Sie sicher ausgezeichnete Erfahrungen und Fertigkeiten für Ihren Beruf mitbringen, könnten Sie sich aufgrund lückenhafter Beschreibungen oder gar durch Fehler selbst ein Bein stellen. Erst der persönliche Eindruck wird einen Arbeitgeber am Ende überzeugen. Haben Sie trotzdem keine Scheu, über das Internet Stellenangebote zu suchen. Findet man etwas Passendes, kann man in dem betreffenden Betrieb immer anrufen, nähere Informationen einholen und Bewerbungen versenden oder einen Vorstellungstermin erhalten. Arbeit findet immer mitten im Leben statt, nie virtuell. Herzlichst Ihr Steffen Naumann
Kehrtwende I
ch bin ein langsamer Leser und, das ist strafverchelt, weil sie ein eindeutiges Interesse hat: Ihm liegt schärfend, mit einem unstillbaren Hang zum Paan der Unterhaltung der Mittelmeerbasis für seine zifismus. Sie wissen, dass ist diese Krankheit von Schiffe. Den Europäern liegt an der Möglichkeit, den Naivlingen, die der Welt nicht so ins Auge blicken flüchtigen Syrern ihre Heimat zu erhalten. Den Amewollen, wie sie ist. „Na und?“, sagt da Konstantin rikanern, dass sie den IS-Geist wieder in die Flasche Wecker und singt auf seinem letzten Album „Ohne kriegen. Also für alle eine Win-Win-Situation. Der Warum“ von der notwendig kommenden RevoluBundeswirtschaftsminister verkündete bereits eintion. Ja, der schon wieder. Ein Naivling. Einer, der die seitig das Ende der Sanktionen. Mit anderen Worten, Welt aus der Sicht einer blühenden Rose betrachtet. wir zieren uns noch, aber die Krim bleibt, wo sie ist, Der sagt, macht die Grenzen auf, lasst sie kommen, am Schwarzen Meer. Und zur Ukraine wird man ins während der deutsche MiGespräch kommen. Es geht chel zitternd sich bereits um Interessen. Über solche unter dem Bett versteckt. kann man reden – und es Oder? fällt auch niemandem ein Nein, da gibt es ganz anZacken aus der Krone, dere Meldungen. Während wenn man mal eingesteht: Herr Seehofer sich mit Hier haben wir uns zu weit Herrn Orbán trifft, zwei Geaus dem Fenster gelehnt. sinnungsbrüder in StachelWas für die Ukraine positiv draht, öffnen die bayrischen heißen kann, dass sie das Ludwig Schumann Hauptstädter ihre Herzen Bindeglied zwischen Weund helfen. Und allmählich sten und Osten werden spricht es sich herum, dass kann. Diese Rolle anzunehdie Fremden nur solange fremd sind, wie sie draumen, kann sehr wohl für wirtschaftliche Prosperität ßen sind. Und dass wir ihnen Erlebnisse verdanken sorgen, sofern die Oligarchen das Geld nicht wieder wie dieses: Meine Frau hat zwei syrische Kinder in aus der Wirtschaft saugen. einer Grundschule im Unterricht. Sie erlebt etwas, Ohne den Druck, den die Flüchtlinge erzeugten, was man im saturierten Deutschland mit Seltenweil sie allesamt Menschen sind, die keinen Bock heitswert bestaunen muss: Die beiden syrischen mehr auf Perspektivlosigkeit haben, hätte sich da bis Kinder kommen in die Schule mit dem unbedingten heute nichts bewegt. Im Gegenteil, die gegenseitige Willen zu lernen. Sie empfinden Lernen nicht als unBedrohung eskalierte leise aber permanent. Wir erwünschte Störung im Laufe des Erwachsenwerstanden davor, langsam, aber sicher, ähnlich wie vor dens, sondern als Geschenk. Mit ihrer Fröhlichkeit 101 Jahren, in einen möglichen Krieg zu rutschen, und ihrem Lerneifer ziehen sie die Klasse mit. Sehen den auch wieder niemand so wollte, aber niemand Sie, solche Begegnungen meine ich. Die werden wir wusste, wie man aus seiner angestammten Rolle noch mehr haben. Das Land wird sich verändern, ausbrechen konnte. Das haben die Flüchtlinge für weil es sich verändern muss. Das ist die positive Botuns erreicht. Schon aus diesem Grund sollten wir schaft. Die Politik verändert sich gerade. Es klingt beihnen gegenüber dankbar sein. Aber wenn ich den reits merkwürdig gestrig, wenn eine „führende WoLeerstand in unserem Land sehe, das Gezeter um chenzeitschrift“ noch eine Meldung bringt, dass unzu schließende oder nicht zu schließende Schulen: sere Kriegsministerin der Ukraine wegen alte Panzer Hallo? Und dann heißt es: Ja, aber hier ist auch keine von der Industrie zurückkaufen will, um ... ja, um Arbeit? Wenn ich aber sehe, dass beispielsweise die was? Um der Ukraine willen, heißt es. PanzerHandwerksbetriebe in unserer Region kaum Lehrschlachten gab es im Zweiten Weltkrieg. Da kommt linge finden? sie einfach zu spät. Wie sagte mein Vater weiland: Nach jeder Einwanderung, gleich ob im 12. JahrJeder Krieg beginnt, wie der alte endete. Das Gehundert die Flamen, im 17. Jahrhundert die Hugedenken an Hiroshima und Nagasaki war unlängst. notten, im 20. Jahrhundert die aus dem Osten komAber das ist eigentlich auch kein Thema mehr, weil menden Deutschen (wie sich die Alten noch erinsich der Flüchtlinge wegen plötzlich in der Politik nern, waren die alles andere als willkommen – es etwas bewegt. liegt also weder an Hautfarbe noch Kultur, sondern Putin hat dem Westen das für ihn undenkbare Tor daran, dass jemand „von außen“ kommt), dauerte aufgemacht und Assad wieder ins Spiel gebracht. es eine Zeit, bis die Wirtschaft davon profitierte. Das Da hilft alles moralische Geklimper nichts: Frieden ging nicht gleich, aber mit Sicherheit ging es. Die Gekann ich nur machen, wenn ich die Kriegsparteien winner an der Zuwanderung waren am Ende beide: an einen Tisch kriege, ob mir diese gefallen oder Zugewanderte wie Hiesige, die streng genommen nicht. Und Moral und USA? Also das muss lange her ja auch nur Zugewanderte sind. Weil, wie nun ja sein, dass man diese beiden Dinge in eine Tüte auch genetisch erwiesen, unser aller Eden nun mal kriegte. Insofern ist Putins Initiative weniger geheuin Afrika lag, nicht wahr, Gerald Wolf?
Ich bin ein langsamer Leser …
Satire
Bescheide vom Verstandesbeamten KnülligDingeldeu
Amtsverstand ist nie dort, wo ein Amt verwaltet und den Verstand nicht schaltet.
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ZEITREISE Breiter Weg 16
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is zum Jahr 1631 befanden sich auf dem Grundstück Breiter Weg 16 drei Gebäude. Aber auch hier machte der Zerstörungswahn im Dreißigjährigen Krieg keine Ausnahme und das Eckgrundstück zur Bärstraße wurde Opfer der Flammen. Erst 1644 erwarb der Brauer Kurt Richard die drei Brandstätten und errichtete hier ein Gebäude. Viele Besitzer hinterließen im Laufe der Jahrhunderte ihre Spuren. Bis zum Umbau im Jahr 1852 war hier ein eingeschossiges Haus mit mehreren Gauben und beherbergte die „Conditorei Zuany“ wie eine zeitgenössische Darstellung aus dem Jahr 1830 zeigt (Bild unten). Danach entstand ein fünfeinhalbgeschossiges Gebäude als Wohn- und Geschäftshaus. Seit Ende des 19. Jahrhundert war hier das Spezialgeschäft für Schmuckgegenstände und Luxuswaren von Louis Behne ansässig (Aufnahme oben aus dem Jahr 1937). 1911 erfolgte hier sogar der Einbau eines Fahrstuhls. Die Reste des am 16. Januar 1945 durch Bomben zerstörten Gebäudes wurden am 23. und 24. August 1946 abgerissen - Kosten hierfür 46,34 Reichsmark. Quelle: Stadtarchiv Magdeburg
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ZEITGESCHEHEN
Gewinnchance Die Messe wird zum Winter Wonderland
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ommen Sie ins Winter Wonderland und lassen Sie sich auf eine zauberhafte Reise durch die Welt der Winterideen entführen. Die Indoor-Trendmesse „Winterträume“ in der Messe Magdeburg öffnet vom 30. Oktober bis zum 1. November ihre Pforten. Informieren Sie sich über neueste Trends und freuen Sie sich auf Schlemmereien, Kinderanimation, musikalische Ensembles und Workshops. MAGDEBURG KOMPAKT verlost 3x2 Freikarten für die Messe Winterträume: Schreiben Sie uns bis zum 16. Oktober mit dem Kennwort „Winterträume“ eine E-Mail: post@magdeburg-kompakt.de oder senden Sie uns eine Postkarte an Magdeburg Kompakt, Breiter Weg 202, 39104 Magdeburg. Bitte geben Sie Ihre Adresse und Telefonnummer für eventuelle Rücksprachen an. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Kompakt Gewerbeanmeldungen im ersten Halbjahr gesunken
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m ersten Halbjahr 2015 registrierten die Gewerbeämter in Sachsen-Anhalt insgesamt 13.360 Gewerbemeldungen), davon 6.352 Gewerbean- und 7.008 Gewerbeabmeldungen. Dies entsprach mit einer Veränderung von -1,0 Prozent (Anmeldungen) bzw. +2,1 Prozent (Abmeldungen) nahezu den Vorjahreswerten. In 12 der 14 Landkreise und kreisfreien Städte wurde dabei ein negativer Saldo beobachtet, d.h. die Zahl der Gewerbeabmeldungen überstieg die der Gewerbeanmeldungen. Besonders deutlich war diese Negativbilanz in der Stadt Dessau-Roßlau und im Landkreis Harz. Hier überstieg die Zahl der Abmeldungen diejenige der Anmeldungen um 38,1 Prozent bzw. 28,5 Prozent. Ein positiver Saldo konnte lediglich in der Landeshauptstadt Magdeburg (+130 bzw. +12,9 Prozent) und im Landkreis Stendal (+25 bzw. 9,8 Prozent) erreicht werden. Dabei verzeichnete Magdeburg mit 1.004 Gewerbeanmeldungen einen Anstieg von 10,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Grillfest
03. Oktober 31. Oktober
jeweils 10 - 17 Uhr
Leckers vom Grill: Straußenbouletten und -grillwurst. Für Neugierige gibt es stündliche Führungen über die Farm. Der Hofladen bietet Straußeneierlikör zum Verkauf und Verkostung. Spielplatz für Kinder und am Nachmittag Kaffee & Kuchen. Am Bahnhof 11 39291 Nedlitz bei Magdeburg Fon (049) - 39224/ 97692 Funk 0179- 75 822 04 straussenfarm@gmx.net www.straussenland-nedlitz.de
MAGDEBURG KOMPAKT
Fehlbetrag im Stadtetat – Land kürzt bei Kommunen
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er Entwurf des Haushaltsplanes 2016 für die Landeshauptstadt Magdeburg liegt vor und wird in den kommenden Wochen in den Ausschüssen des Stadtrates beraten. Er steht am 7. Dezember auf der Tagesordnung einer Sondersitzung des Stadtrates. Zum Haushaltspaket gehört auch die fortgeschriebene Investitionsprioritätenliste. „Die Verwaltung kann dem Stadtrat für 2016 keinen ausgeglichenen Haushalt vorlegen“, fasst Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper zusammen. „Der Fehlbetrag beträgt rund 17,2 Millionen Euro und resultiert vor allem aus der chronischen Unterfinanzierung durch das Land, aus den steigenden Sozialkosten sowie aus Kostenerhöhungen, die sich aus den Folgen des Kinderförderungsgesetzes ergeben. Trotz dieser schweren finanziellen Voraussetzungen wird die Landeshauptstadt für rund 50 Mio. Euro weiter investieren. Für die laufenden Aufwendungen der Verwaltung stehen im Haushalt 2016 der Landeshauptstadt Magdeburg 661,3 Mio. Euro zur Verfügung.“ Obwohl die Landeshauptstadt zwischen 2012 und 2014 einen ausgeglichenen Haushalt vorgelegt hatte, werden die erfolgreichen Sparbemühungen vom Land nicht berücksichtigt. „Das Finanzausgleichsgesetz erkennt weiterhin keine Konsolidierungserfolge an“, betont der Oberbürgermeister. „Zudem vereinnahmt das Land die vom Bund für die Kommunen vorgesehenen finanziellen Entlastungen. Die Landeshauptstadt hat wiederholt gefordert, dass nachweisbare Konsolidierungserfolge nicht bedarfsmindernd wirken dürfen und der Finanzbedarf der kreisfreien Städte erhöht werden muss!“ Allein die aus dem Kinderförderungsgestz des Landes resultierenden Kostensteigerungen betragen für 2016 rund 10 Mio. Euro. Zurückzuführen sind diese unter anderem auf die Änderung des Personalschlüssels für das Kita-Personal durch das Land und auf evtl. Tarifsteigerungen. Zudem übernimmt das Land keine Kosten, die über eine Betreuung von acht Stunden pro Tag hinaus gehen, obwohl in Magdeburg die Kinder in den Kitas durchschnittlich 9,4 Stunden betreut werden. Erschwerend kommt hinzu, dass die Abrechnungsgrundlage des Landes die Kinderzahlen von 2014 berücksichtigt und nicht die aktuellen. Auch die Sozialkosten steigen immer weiter. Die gesamten Sozialaufwendungen sind in den vergangenen drei Jahren um rund 25 Prozent (mehr als 45 Mio. Euro) gestiegen. Allein bei den sogenannten Hilfen zur Erziehung zeichnet sich eine Steigerung von knapp zwei Mio. Euro ab. „Da wir diese Ausgaben von Bund und Land nur prozentual erstattet bekommen, steigt die absolute Belastung für die Stadt weiter an“, macht Lutz Trümper auf eine Lücke bei der Gegenfinanzierung aufmerksam. Herausforderung Asyl: zu niedrige Landespauschale „Die Kostenpauschale des Landes in Höhe von jährlich 8.600 Euro pro Asylbewerber ist nicht kos-
tendeckend“, so der Oberbürgermeister. „Die tatsächlich anfallenden Kosten für Asylbewerberleistungen liegen bei rund 10.000 Euro. Hinzu kommen die derzeit nicht vom Land finanzierten Personalkosten von rund sechs Mio. Euro für rund 120 Stellen in der Ausländerbehörde und im Sozial- und Wohnungsamt.“ Bis zum Jahresende erwartet die Landeshauptstadt rund 3.500 Flüchtlinge und Asylbewerber. „Wir gehen davon aus, dass rund 50 Prozent einen Aufenthaltsstatus erhalten“, prognostiziert Lutz Trümper. „Diese erhalten anschließend Arbeitslosengeld-II-Leistungen, wobei die Stadt rund 40 Prozent der Unterkunftskosten tragen muss. Allein dafür sind 2016 zusätzlich rund 2,2 Mio. Euro notwendig.“ Da rund 85 Prozent der Asylbewerber allein reisende Männer sind, muss auch mit dem Nachzug von Familien gerechnet werden. „Unsere vorsichtigen Prognosen gehen in den folgenden Jahren von rund 3.000 zusätzlichen Kindern aus Flüchtlingsfamilien aus“, blickt der OB voraus. „Deshalb werden wir bis zu zehn neue Kindertageseinrichtungen und sieben neue Schulen benötigen. Die Finanzierung für diese Investitionen im hohen zweistelligen Millionenbereich ist völlig unklar, denn im Land existiert derzeit kein Förderprogramm für den Bau neuer Kitas und Schulen! Hinzu kommt für die zusätzliche Kindertagesbetreuung in Kitas ein von der Stadt zu tragender Kinderbetreuungskostenanteil von weiteren fünf Mio. Euro jährlich.“ Trotz der schweren finanziellen Voraussetzungen wird die Landeshauptstadt 2016 weiter investieren, muss aber für die Investitionskosten in Höhe von rund 50 Mio. Euro Kredite in Höhe von etwa 20 Mio. Euro aufnehmen. „Priorität haben 2016 die Fortsetzung der Hochwasserschutzmaßnahmen, die Förderung der regionalen Wirtschaft sowie Investitionen in Bildung, in Kinderbetreuung und in die städtische Infrastruktur“, betont der Oberbürgermeister. Zudem standen bei der Aufstellung des Investitionshaushaltsplanes 2016 an erster Stelle wiederum die Sicherung der begonnenen Vorhaben und die Einhaltung der Verpflichtungen, die im Rahmen von Förderprogrammen eingegangen worden sind. Zu den Investitionsschwerpunkten im kommenden Jahr gehören unter anderem - die Fertigstellung von fünf neuen Kindertageseinrichtungen, - neue Fahrzeuge und Technik für die Berufsfeuerwehr, - die Fortsetzung der Planung für die Strombrückenverlängerung, - die Weiterführung der Arbeiten für die Eisenbahnüberführung in der Ernst-Reuter-Allee, - der Bau eines neuen Funktionsgebäudes am Jahnsportplatz, - die Sanierung der Straße auf der Westseite des Domplatzes und - die Sanierung von zwei Spielplätzen (Kannenstieg und Struvepark).
ZEITGESCHEHEN
MAGDEBURG KOMPAKT
Bürgerversammlung zur geplanten Flüchtlingsunterbringung im Osten der Stadt
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ie aktuelle Flüchtlingssituation stellt Land und Kommunen in Sachsen-Anhalt vor die enorme Herausforderung, die hier eintreffenden Menschen mit Unterkünften zu versorgen. Vor diesem Hintergrund ist auch eine Unterbringungsmöglichkeit im Osten der Landeshauptstadt Magdeburg geplant. Über den Stand der Planungen und
damit im Zusammenhang stehenden Fragen möchten Innenminister Holger Stahlknecht, Vertreter der Polizei, der Landeshauptstadt Magdeburg und weitere im Rahmen einer offenen Bürgerversammlung informieren. Die Informationsveranstaltung findet am Freitag, dem 2. Oktober 2015, um 19:30 Uhr in der Sankt-Petri-Kirche, Neustädter Straße 4 statt.
n Post an die Herausgeber Zu: „Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein“, Ludwig Schumann, MAGDEBURG KOMPAKT, Ausgabe Nr. 56, September 2015 Herr Schumann, man kann das sehen, wie man will. Ich habe mit einer bestimmten Gruppe von Menschen jeden Tag zu tun. Es sind keine Vietnamesen, Chinesen, Polen, Tschechen, Kubaner oder Russen, die sich hier wie eine „offene Hose“ benehmen. Es sind die anderen Mitbürger mit genau diesem anderen Glauben … Natürlich kann man nicht alle Menschen von dort über einen Kamm scheren. Aus meiner Erfahrung trifft meine Einschätzung aber auf 80 Prozent dieser Volksgruppen, zumeist Männer, die hier nach Deutschland flüchten, zu. Im Übrigen, bezahlen muss das auch jemand und wenn ich mir so überlege, dass es viel näher sein dürfte, in die Vereinigten Emirate zu flüchten, dann verstehe ich nicht, warum alle nach Deutschland, zu den meist „Ungläubigen“, wollen und durch etliche sichere Länder reisen, nur um hier Asyl zu beantragen? In sämtlichen Zeitungen, die hier in diesem Land erscheinen, steht überall der gleiche „Willkommenskulturmist“, eine objektive Berichterstattung findet weder in den Printmedien noch im GEZ-finanzierten Fernsehen statt! Egal, wohin ich höre, das stinkt hier viele an. Natürlich traut sich keiner, es öffentlich zu sagen oder gar
zu schreiben. Denn die propagierte Meinung lautet ja anders: Flüchtlinge sind – egal wie viele – alle willkommen. Das kann man doch in jeder Zeitung nachlesen und im Fernsehen anschauen und im Radio hören! Jeder hat Angst, etwas anderes in der Öffentlichkeit auszusprechen. Was er zu Hause denkt und im Kreis seiner Familie und Freunde auch sagt, er will doch seine öffentlichen Aufträge weiter von der Stadt oder dem Land erhalten, oder wenn er in den Medien als Person mit seinem Unternehmen präsent ist, kann man es auch nicht so sagen, wie man es denkt. Vielleicht sprechen wir uns mal in ein paar Jahren wieder. Mal sehen, wer dann Recht hatte. Dann wird es leider schon zu spät sein. Ich und auch viele andere sind der festen Überzeugung, dass Deutschland seine Wirtschaftskraft, sein Gesundheitswesen, seine soziale Marktwirtschaft, seine Kultur, seine Dichter und Denker in einer Zeit verlieren wird, die wir noch erleben werden, vorausgesetzt, dass uns ein Moslem nicht schon vorher die Rübe runtergeschnitten hat. Eine geordnete Aufnahme von Flüchtlingen, in einer begrenzten Zahl für einen begrenzten Zeitraum wäre in Ordnung, aber dass Gäste, wenn sie nicht bekommen, was sie wollen, mit Steinen werfen, Flüchtlingslager zerstören, die der deutsche Steuerzahler zuvor finanziert hat, dass geht zu weit. Norman Schulz, Magdeburg
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n Kompakt Messe „Perspektiven“ hilft bei der Berufswahl
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ie Berufswahl ist eine der wichtigsten Entscheidungen im Leben – und sie fällt vielen Schülern sehr schwer. Nicht einmal ein Drittel der Jugendlichen in Deutschland hat konkrete Vorstellungen, was sie nach der Schule machen wollen, so das Ergebnis einer jüngeren AllensbachStudie. An fehlenden Lehrstellen liegt es nicht, schließlich sind auch in Sachsen-Anhalt aktuell noch Hunderte Ausbildungsplätze frei. Um gemeinsam Perspektiven zu entwickeln, bringt die gleichnamige Bildungsmesse in Magdeburg am 9. und 10. Oktober zum 16. Mal potenzielle Bewerber mit regionalen und überregionalen Unternehmen, Hochschulen, Bildungsträgern sowie Verbänden zusammen. Parallel öffnet mit der „KickStart“ auch wieder Sachsen-Anhalts größte Messe für Berufsorientierung in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen. Erneut werden insgesamt mehr als 9.000 Besucher an den beiden Tagen erwartet. Die drei Messehallen sowie die überdachte Freifläche können für die Besucher zum Karrieresprungbrett werden: „Mehr als 150 Aussteller informieren auf der ,Perspektiven‘ über Berufs- und Bildungsmöglichkeiten. Das Spektrum umfasst neben Ausbildung und Studium auch Praktika und Auslandsaufenthalte oder das Freiwillige Soziale Jahr und den Bundesfreiwilligendienst“, so Franziska Schubert, Teamleiterin der Messe Magdeburg: „Die künftigen Schulabgänger und Absolventen können direkt erste Kontakte mit potenziellen Arbeitgebern knüpfen – und umgekehrt. Angesichts des Fachkräftemangels gewinnt diese zusätzliche Alternative zu den klassischen Bewerbungsverfahren immer mehr an Bedeutung.“ Die Messehallen stehen am 9. Oktober, von 9 bis 18 Uhr und am 10. Oktober, von 10 bis 17 Uhr offen. Der Eintritt ist frei. Weitere Infos: www.messe-perspektiven.de
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Bunte Läden – lebendige Stadt Innenstädte leben von facettenreichen Angeboten und Aufenthaltsmöglichkeiten. Wer diese meidet, entzieht der City selbst ein Stück Anziehungskraft.
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n eine lebendige Innenstadt strömen Menschen gern. Sie selbst macht sich zum Magneten. Dabei ist sie nur die Summe aller Akteure und Aktivitäten, die sich aus dem Leben aller Beteiligten und deren Ideen speist. Zunächst mögen die baulichen Voraussetzungen unter dem Aspekt von Urbanität eine der wichtigsten Säulen für das Entstehen von Lebendigkeit sein. Facettenreiche Angebote und Vielfalt an Erlebnismöglichkeiten bauen darauf auf. Am Ende sind es jedoch die Menschen, die diese Angebotsverdichtung annehmen und nutzen, die das Resultat des bunten Lebens erzeugen und bewahren. Orte zur kulturellen Begegnung, Plätze und Stätten zum Verweilen und Genießen bereichern ein innenstädtisches
Gefüge genauso wie die Angebote für Handel und Wandel. Insbesondere der innerstädtische Einzelhandel gehört zu den bedeutsamen Fundamenten für die Anziehungskraft einer City. Magdeburg trägt aufgrund seiner Geschichte ein Kreuz mit seiner Innenstadt. Zu viele historische Urbanität wurde durch den 2. Weltkrieg zerstört. Planerische Öffnung und die Glättung der Fläche in Magistralen und polierte Fassaden konnten die Kleinteiligkeit der einstigen Gründer- und Jugendstilstadt weder ersetzen noch neu initiieren. Dennoch erhielt die Elbestadt in den vergangenen 25 Jahren, seit dem Tag der Deutschen Einheit, eine neue Lebensgestalt. Man kann mit einiger Genugtuung behaupten, die Innenstadt entlang der Elbe hat gewonnen und das zeigen eben die Menschenströme, die in die zahlreichen Möglichkeiten eintauchen und den Puls der Stadt bestimmen. Mit Entstehung und Wachsen des Internets und den damit einhergehenden vielseitigen Online-Angeboten hat sich auch das Einkaufsverhalten entscheidend verändert. Heute shoppt man in der Freizeit nicht nur durch bunte Läden oder drückt sich die Nase an Schaufensterscheiben platt, sondern vergleicht Angebote im Internet, kauft bequem von zu Hause aus und lässt sich im günstigsten Fall den Einkauf gleich noch in die Wohnung tragen. Man muss sich bei aller persönlicher Nutzerfreundlichkeit von Onlineshops darüber im Kla-
ren sein, dass dieses Verhalten als Massenerscheinung auch das Gesicht der Innenstadt verändert. Inhabergeführte Geschäfte haben es viel schwerer als Filialen großer Handelsketten, sich am Markt zu behaupten. Doch genau diese Läden sind eine wichtige Säule für eine quicklebendige Innenstadt. Wird durch das Kaufverhalten mehr Umsatz in zumeist bedeutenden Onlineshops generiert, fehlt dieser vor Ort. Das Entziehen der Geschäftsgrundlage ist ein langsamer, schleichender Prozess. Hier und da mag man einen Räumungsverkauf wegen Geschäftsaufgabe registrieren. Dies erscheint auf den ersten Blick wie der ganz natürliche Wandel entlang einer Einkaufsmeile. Doch irgendwann kommt es zum Badewanneneffekt. Je mehr Läden verweisen, Schaufenster undekoriert bleiben, umso mehr verliert die City an Attraktivität. Das heißt, am Ende meiden noch mehr Menschen den Bummel durch die Stadt und geben dem Sinkflug noch mehr Dynamik. Wenn Menschen den Mut besitzen, sich mit einem Laden und mit speziellen Warenangeboten selbstständig zu machen, trägt jeder von ihnen zur Lebendigkeit der Stadt bei und zur Anziehungskraft für andere Menschen. Und jeder, der gezielt oder ungerichtet schlendernd durch die Innenstadt streift, ist genauso Teil einer lebendigen Stadt und sorgt für einen gesunden Puls. (tw)
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Online-Shops: Frauen kaufen öfter, Männer die Komplettausstattung
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chöne, bunte Onlinewelt. Sie macht uns das Einkaufen leicht. Die Auswahl ist scheinbar riesig. Oft sieht es so aus, als sei manches Produkt preiswerter als im Laden. Man kann zu jeder Tages- und Nachzeit shoppen gehen. Nach Hause geliefert wird ohnehin alles. Das hätte man mal jemandem vor 100 Jahren erzählen sollen. Die Internet-Wirklichkeit von heute hätte damals wie ein Märchen aus einem Zukunftsroman geklungen. Was kaufen wir aber wirklich online? Lebensmittel sind es kaum. Anbieter aus diesem Bereich ziehen sich wieder zurück. Bei Frischeprodukten vertrauen Verbraucher doch eher dem Markt um die Ecke als einem blinkenden Bildschirm. In einer Studie zum „E-Commerce 2015“ haben ECC-Köln und Otto das Einkaufsverhalten deutscher Online-Shopper zusammengetragen. Dabei stellte sich heraus, dass bekannte Einkaufsklischees auch online gelten. Und so lautet ein Untersuchungsergebnis: Frauen geben pro Einkauf mehr Geld für Unterhaltungselektronik aus, Männer für Bekleidung. Verkehrte Welt? Nein, das Klischee wird nicht wirklich widerlegt. Frauen geben zwar pro Klamotten-Bestellung zwölf Euro weniger als Männer aus, dafür shoppen aber doppelt so viele Frauen wie
Männer mindestens einmal im Monat im Netz. Die Herren bestellen lieber einmal die Komplettausstattung als häufiger Einzelteile. Bei der Unterhaltungselektronik ist es einfach umgekehrt. Die Studie behauptet außerdem, dass Damen deutlich lieber stöbern und sich gegenüber Männern angeblich doppelt so häufig aus Langeweile im Internet tummeln. Übrigens, das Smartphone dient zwar immer öfter als Mittel zur Produktsuche, bestellt wird aber dann doch am PC. Jüngere Konsumenten behaupten, Smartphones wären schwieriger zu bedienen, vor allem wegen der kleinen Auswahlfläche und umständlicher Dateneingabe. Die ältere Generation beklagt die schlechtere Lesbarkeit. „Grundsätzlich lassen sich Online-Surfer nicht mehr pauschal in ,die Jungen’ und ,die Alten’ aufteilen. Auch ein Großteil der Silver Surfer ist mittlerweile mehrmals täglich online und kauft bei Lieblingsshops“, erklärt Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH Köln. Impulskäufe sind noch kein typisches OnlineKaufverhalten, nehmen jedoch zu. Es wird also nicht mehr nur ein konkreter Bedarf gedeckt. Mehr als zwei Drittel der Online-Shopper kauft immer wieder bei denselben Anbietern – durchschnittlich bei 2,4 Shops. Amazon und eBay haben die Nase vorn. Bei Beratungsbedarf rund um ein Produkt be-
vorzugen deutsche Online-Schopper „Hilfe zur Selbsthilfe“. Produktbeschreibungen, -bewertungen oder -videos zur Ware stehen hoch im Kurs. Sobald es aber Probleme gibt, ist nach wie vor der persönliche Kontakt zum Anbieter gefragt. So wünscht sich der Großteil der Kunden eine telefonische Beratung bei technischen Problemen, Beschwerden oder Reklamationen sowie bei Preisfragen. In diesem Servicesegment bleibt der statiionäre Handel ungeschlagen. IT-Fachleute prognostizieren nach wie vor ein Wachstum im Online-Sektor. Wollen aber kein komplettes Umschwenken zum Internet sehen. Trotz einiger Vorteile für Online-Käufe wird der Einkaufsbummel durch Geschäfte nicht wegfallen. Im Gegenteil, man glaubt sogar daran, dass es künftig zu einer Trendumkehr kommen könnte. Wenn quasi „alles“ irgendwie nur noch virtuell auf Bildschirmen erlebbar sein würde, wendeten sich Menschen von einseitigen Möglichkeiten ab. Sinnliches Erleben könnte dann wieder viel stärker in den Fokus geraten. Nur ein oder zwei Sinne (Sehen und Hören) nutzen zu können, würde dauerhaft niemanden zufriedenstellen. Shoppen in der Stadt kann dann sogar wieder eine echte Faszination sein. (tw)
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Von Natur aus bequem
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chön bequem soll es sein, das Leben, und überhaupt. Schon zu Urzeiten mag Bequemlichkeit ein Leitmotiv gewesen sein. Da galt es, Kräfte zu schonen, denn diese setzten Energie voraus, Energie kam aus der Nahrung, und die war im Regelfall knapp. Wenn dann aber der Bauch mal voll war, wozu noch Kräfte vergeuden? Denn am nächsten Tag hatte es mit der Suche nach Atzung wieder loszugehen, für die Jungen, für einen selbst, für die Gruppe. Nicht nur dazu war Fitness gefragt, auch um sich gegen den Feind zu wehren oder dessen Territorium zu erobern. Denn das eigene war eher zu knapp. Sicherlich hielten es nicht nur unsere Vorfahren mit der Bequemlichkeit so, auch deren Vorfahren und hinwiederum deren Vorfahren. Wohin man blickt, dem Prinzip der Bequemlichkeit wird gehuldigt: Affen hängen faul im Geäst, nachdem sie sich den Bauch mit Feigen vollgeschlagen haben, die Katze räkelt sich auf dem Fensterbrett und gähnt, Kühe liegen dösend im Gras, die Pferde dösen lieber im Stehen, und die Amsel träumt offenen Auges vor sich hin, wenn die Vogelbeeren beginnen, ihr zum Halse herauszuhängen. So wie wir werden womöglich auch die Tiere von einem wohligen Gefühl durchströmt, wenn sie es sich bequem machen. Sie können es uns nicht sagen, aber wir, wir können es ihnen nachempfinden. So wie unserem Gartennachbarn, wenn dieser sich, ohne etwas zu sagen, zufrieden im Liegestuhl aalt. Gerade noch hatte er die letzten Wildkräutlein aus seinem Erdbeerfeld herausgeklaubt, und nun die verdiente Behaglichkeit. Angenehme Gefühle sind der Lohn dafür, wenn wir Grund haben zu glauben, etwas richtig zu machen oder gemacht zu haben. Dafür gibt es ein hirneigenes Belohnungssystem. Es erstreckt sich vom Mittelhirn bis in die basalen Großhirnanteile. Immer, wenn dieser Nervenzellverbund aktiv ist, fühlen wir uns wohl, fühlen wir uns in unserem Tun bestätigt. Zum Beispiel, wenn man bei Hunger isst, bei Durst trinkt, bei Kälte für Erwärmung sorgt oder bei Einsamkeit für sozialen Kontakt. Ein ähnliches Wohlgefühl kommt auf, wenn wir es uns nach getaner Arbeit behaglich machen. Nicht weit von den Belohnungszentren entfernt liegen Hirngebiete, die für die innere Bestrafung zuständig sind, bei Fehlverhalten also. Sie dienen zugleich als Warnlampe. Sie bereiten uns ein Missempfinden, wenn wir Fauliges essen oder auch nur riechen, wenn wir uns an Dornen stechen oder einem potenziellen Feind gegenüberstehen. Sie attackieren uns auch, wenn wir jemanden, den wir lieben, traurig machen. Es ist das Lust-Unlust-Prinzip, von dem hier die Rede ist und von dem schon vor hundert Jahren Sigmund Freud gesprochen hat, der große Psychoanalytiker. Bei Tier und Mensch steuert es nach evolutiv gewordenen Regeln das Verhalten und sorgt für dessen Zweckmäßigkeit. So auch für den Hang zur Bequemlichkeit, wenn er denn angebracht ist. Unangebrachtes Verhalten geht mit Risiken einher, und Fehlverhalten findet im Evolutionsprozess keine Gnade. Das ist der Grund, weshalb Tiere in ihrem Verhalten uns so
perfekt erscheinen, so wunderbar „angepasst“ – ein jedes nach seiner Art. Der Mensch indes, der scheint dieses Sicherungssystem dank (?) seiner Intelligenz über weite Strekken hin ausgehebelt zu haben. Er hat Kulturen entwickelt, in denen das Individuum den größten Teil seiner Existenzsorgen los ist. Dass unsereiner überfallen oder gar getötet wird, wenn er in seinem Bett schläft oder auf einer Parkbank hockt und döst, gehört zu den absoluten
Ausnahmen. Auch verhungern muss kaum jemand, zumindest nicht in unseren Breiten. Wenn er es denn versäumte, entsprechend vorzusorgen, wird ihm
schon irgendwie geholfen werden. Wie unsäglich unter den Urbedingungen die Mühe war, ein Stück Fleisch zu ergattern, heute tut es der Griff in die Tiefkühltruhe. Oder wenn jemand Appetit, sagen wir, auf Honig hat, dann geht er schräg über die Straße in den nächsten Supermarkt und kauft sich halt welchen. Anders seine Vorfahren. Die mussten auf hohe Bäume klettern, um sich bei einem Bienenvolk zu bedienen, und das unter ungezählten Stichen. Die Arbeitsleistung, die man für das Geld aufzuwenden hat, um einen Happen Fleisch oder eben ein Glas Honig zu kaufen, ist, gemessen an den Urbedingungen, fast schon lächerlich gering. Autos, Straßen, Brücken und Tunnel werden gebaut, Eisenbahnen und Schienen, Flugzeuge
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stung über deren Geldwert in Form anderweitiger Annehmlichkeiten ummünzen können. Auch muss keiner mehr aus dem Haus gehen, um zu wissen, wie die Welt aussieht und was da draußen los ist. Knopfdruck, und die Welt schaut mit schönen oder auch aufregend grässlichen Bildern in die bequeme Stube. Das Fernsehen und -hören sorgt auch dafür, dass man etwas zu lachen hat, es macht Musik und schafft Spannung, wenn es, dieses bequeme Leben, denn doch zu langweilig wird. Zum Beispiel durch Zugucken beim Sport, für den sich wiederum andere ins Zeug legen, oder durch Mord. Und die Leiche, die expediert man wiederum ganz einfach per Knopfdruck, per Zapp, nach Irgendwo. Es ist das Grundprinzip unserer Zivilisation: Selbst wer zu jenen gehört, die dafür arbeiten müssen, dass es die Andern schön bequem haben, für den sind wiederum Leute da, die ihn durch Annehmlichkeiten anderer Art entschädigen. Dumm nur ist, dass wir für so viel Bequemlichkeit gar nicht geschaffen sind. Immerzu gab es in unserer Entwicklungsgeschichte Phasen, in denen man sich voll ins Zeug zu legen hatte. Das Leben von einst liegt uns offenbar noch im Blut – dort natürlich nicht, sondern in den Genen. Nach einer Zeit der Ruhe drängt es uns, wieder auf Action zu schalten, selbst dann, wenn die Sinnhaftigkeit unseres Tuns mehr als fragwürdig ist. Jeder kennt das vom Sonntagmorgen. Eigentlich könnte man den ganzen Tag schön faul im Bett verbringen, doch da ist etwas, das uns heraustreibt. Vom vielen Liegen täte einem alles weh, wird
zur Erklärung behauptet, auch brauche man nun endlich einen Kaffee, dazu ein ofenfrisches Brötchen – und überhaupt. Das, was dann folgt, mag ebenfalls nicht wirklich zwingend sein, z. B. Spazierengehen, um mal „frische Luft zu schnappen“, im Schrebergarten „nach dem Rechten sehen“, ein Vogelhäuschen basteln, um etwas „auszuspannen“. Vielleicht auch mal wieder eine Quiche arbeiten (O. K., sein Hassgericht, leider) oder doch besser Nudeln, selbstgemachte natürlich, und die mit frischem Spinat. Er kann ja einstweilen Angeln gehen (obwohl uns beiden Fisch gar nicht schmeckt) oder Holz aus dem Wald holen, für den Kamin, oder Pilze für die Pfanne. Nun ja. Auch manches, was da unter „Fitness“ läuft, mag so eine Erklärung finden. Und was sonst noch alles, z. B. längs durch die Alpen wandern oder quer oder um die halbe Welt radeln, auf dem Motorrad im ersten Gang durch die Stadt dröhnen, mit manipuliertem Schalldämpfer natürlich, oder in der Kneipe mal wieder ordentlich die Wände wackeln lassen. Vielleicht auch chinesisch lernen oder täglich ein neues Gedicht, einfach so, ohne davon jemals Gebrauch zu machen. Freilich, den einen treibt es eher zur Unruhe und zu all den damit verbundenen Unbequemlichkeiten als den anderen. Dahingehend gleichen sich eineiige (genetisch identische) Zwillinge weit stärker als normale Geschwister, und diese wiederum mehr als Adoptivkinder, die mit ihnen zusammen aufgewachsen sind. Persönlichkeitsmerkmale sind das, die vom Erbgut mitgestaltet werden. Die Trägen mögen sich über Stunden hin wohlfühlen, wenn sie es schön bequem haben, wenn sie wunderbar „entschleunigt“ sind, aber wehe ihren Partnern, denen es schon dann unter den Fingernägeln kribbelt, wenn sie mal für fünf Minuten ruhig am Tisch sitzen sollen. Aus Phlegmatikern werden eben keine Sanguiniker, und auch das Umgekehrte passiert nicht. Es gibt nicht wenige Menschen, die arbeiten 60 Stunden pro Woche und mehr. Womöglich würde mit ihnen keiner der Steinzeitmenschen tauschen wollen, wenn er es denn könnte. Eigenartigerweise aber reden die Vielarbeiter seltener von Überlastung, von Stress, eher sind es die anderen, die objektiv weniger Grund haben. Wenn schon, dann sollten es doch die Menschen sein, die auf dem Lande leben. Da ist nicht nur der Beruf, da sind das Haus und der Garten, und da sind die langen Wege. Nein, allen voran sehen sich die Städter in der Opferrolle. Je städtischer das Leben, umso hektischer, umso stressiger, sagen sie. Doch manche von ihnen haben eine 35 (!)-Stunden-Woche und 40 (!) Tage Urlaub im Jahr, dazu womöglich noch illegitimen Urlaub durch Krankschreibung. So viel Kommodheit, das entspricht nicht dem, was uns die Evolution ins Stammbuch geschrieben hat. Da muss Ersatz her! Und für den ist heutzutage reichlich gesorgt: Fernsehen und Radio und CD-Player, Internet und Smartphone, und all das bis spät in die Nacht hinein. Regelmäßig kommen noch Helikopterfunktionen dazu, für das eine Kind oder, ersatzweise, für den Hund. Bis man endlich „vollkommen gestresst“ ist. Dabei könnte man es so schön bequem haben! Prof. Dr. Gerald Wolf Mitglied im Professorenkollegium emeritio
n Elb-Erlebnisse
Der goldene Oktober ist nicht online zu erleben
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as Internet ist mal wieder in aller Munde... zumindest mit Blick auf diese Ausgabe von Magdeburg Kompakt. Dabei sollte man nicht gleich alles schlechtreden, bietet doch die Online-Welt viele bequeme Möglichkeiten. Sie können beispielsweise Fahrkarten für die Weiße Flotte in unserem Ticket-Shop erwerben oder sich über Neuigkeiten auf unserer InternetPräsenz informieren. Ja sogar das gastronomische Angebot finden Sie dort aufgelistet. Und Reisegruppen können für eine längere Tour auf der Elbe ihre Gerichte gleich via Online-Formular vorbestellen. Das ist doch ein großartiger Service, dieses Internet. Nur eines können Sie dort nicht genießen: die Fahrt selbst. Das muss man schon „live“, oder besser: analog erleben. Besonders zu dieser Jahreszeit bietet die Natur ein unvergessliches Schauspiel. Wenn der Herbst das Grün der Blätter in Rot, Gelb und Orange verwandelt, dann kann man das von der Elbe aus auf einzigartige Weise beobachten. Stadtpark, Herrenkrugpark, Kreuzhorst oder die Umgebung des Wasserstraßenkreuzes taucht der goldene Oktober in ein warmes, wundervolles Licht. Da kann das Internet nicht mithalten... Die Weiße Flotte startet am 1. Oktober in die Nachsaison. Noch bis zum 1. November kann man die Herbstpracht von der Elbe aus erleben. Weitere Informationen und Tickets über die angebotenen Schiffsfahrten erhält man unter der Telefonnummer 0391 / 532 88 90 oder auf der Internetseite: www.weisseflotte-magdeburg.de per E-Mail: info@weisseflotte-magdeburg.de
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€
Magdeburger Weiße Flotte
2,- Euro-Gutschein beim Kauf einer Karte der Weiße Flotte GmbH. Nur gültig in der Saison 2015. Ein Gutschein pro Fahrt und Person gültig. Tickets und Gutschein hier einlösen: Schifffahrtsbüro am Petriförder Petriförder 1 ● 0391 - 5 32 88 91 www.weisseflotte-magdeburg.de
und Flughäfen, nur damit man möglichst bequem von einem Ort zum andern kommt. Oder denken wir an unsere Wohnungen. Sie sind so eingerichtet, dass auf keine Annehmlichkeit verzichtet werden muss. Ein chromglänzendes Ventil betätigt, und schon kommt Wasser aus der Wand, an einem kleinen Rädchen gedreht, und die Wohnung wird warm, kurz einen Knopf gedrückt, und das, was man gern loswerden will, spült es komplikationslos fort. Irgendwohin. Wohin, das ist Sache von anderen, die ein nicht minder gutes Leben führen, indem sie ihre Arbeitslei-
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MAGDEBURG KOMPAKT Anzeige
Die Magdeburger Servicekönige W
er in der Servicewüste Deutschland auf die Suche geht, der findet sie: Unternehmen die Top-Service bieten. Auch in Magdeburg. Denn während viele Verkäufer im Einzelhandel die Meinung vertreten: „Einigen Kunden kann man es einfach nicht recht machen", setzen andere Händler in Magdeburg ein Zeichen. So auch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Magdeburger Media Märkte „Am Pfahlberg“ und „Bördepark“. Denn sie wissen, wie es der jeweilige Kunde gerne haben möchte. Die Servicequalität lässt sich am ehesten unter den Verbrauchern messen. Dies genau nahm der DEUTSCHLAND TEST des Nachrichtenmagazins FOCUS unter die Lupe. In den 40 größten Städten wurden die Kunden nach ihrem Serviceempfinden in 33 Branchen gefragt. Mehr als 300.000 Stimmen erfassten die Tester und werteten diese aus. Damit kristallisierte sich ein Bild heraus, bei welchen Unternehmen die Verbraucher nach eigener Einschätzung exzellenten Service erlebten. Natürlich ist das subjektive Serviceerlebnis unterschiedlich. Aber solche Einflussfaktoren wie Beratungsqualität, Freundlichkeit, Wartezeiten oder die Infrastruktur sowie die Auswahl an Produkten geben dann schon ein genaueres Bild. Die Umfragen unter den Verbrauchern zeigen die hohe Bedeutung von Service und Beratung. Immerhin erwarten 78 Prozent eine angemessene Beratung vor dem Kauf. Nur 14 Prozent wollen darauf ganz verzichten. Und 81 Prozent verschieben schon mal einen geplanten Kauf wegen fehlender oder schlechter Beratung. Beim Test ging es darum herauszufiltern, welche Firma in welcher Stadt einen besonders guten Kundenservice anbietet. Im Juli und August 2015 wurden deshalb über ein Online-Panel eine bundesweite Umfrage durchgeführt. Die Fragestellung lautete: „Welcher Anbieter in (Branche) bietet in (Stadt) aus Ihrer Sicht den besten Kundenservice?". Das Besondere: Bei der Eingabe der Antwort wurden keine Firmennamen vorgegeben. Vielmehr benannten die Befragten in einem Freitextfeld ihren jeweiligen Favoriten. Anhand aller Stimmen wurde je Anbieter der prozentuale Anteil
Ausführliche Beratung und Test der Technik - eine Servicequalität, den die Kunden beim Media Markt täglich schätzen.
der Nennungen an allen abgegebenen Stimmen berechnet. Die Auswertung erfolgte in 33 Branchen - zunächst für die 40 größten Städte Deutschlands und anschließend auf Bundesebene. Die Erstplatzierten in jeder Stadt und Branche bekamen das Prädikat „Service-König" verliehen. In Magdeburg sind es unter der Rubrik Elektro- und Computerfachmärkte der Media Markt „Bördepark“ und der Media Markt „Am Pfahlberg“, die das Prädikat „Service-König“ der Kundenzufriedenheitsumfrage des FOCUS (Ausgabe 39 aus diesem Jahr) tragen dürfen. Damit setzen die „Medianer“ erneut ein Zeichen in der Einkaufslandschaft der Elbestadt und überzeugen die Kunden neben den Innovationen aus Haushaltstechnik mit einem ausgezeichneten Service.
Sonderöffnung im Media Markt 3. Oktober 2015
Tag der Deutsch en Ein von 13 - 18 Uhr heit Media Markt Am Pfahlberg
4. Oktober 2015
Sonntagsöffnu ng von 13 - 18 Uhr Media Markt Bö rdepark
Ob fachkompetente Beraung, Service beim Einkauf oder bei Lieferung und Einbau - Media Markt bietet mehr als nur Technik für den Haushalt.
Magdeburg im A2 Center
Magdeburg im Bördepark
Am Pfahlberg 7 • Telefon: 0391/2802-0
Salbker Chaussee 67 • Telefon: 0391/8108-0
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MAGDEBURG KOMPAKT
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Es geht wieder rund
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ie Magdeburger Herrenmesse (heute Herbstmesse) ist Deutschlands ältestes Volksfest. Den Beweis dafür liefert eine Passage der Chronik des Thietmar von Merseburg. Darin ist zu lesen, dass Erzbischof Tagino im September 1010 in Magdeburg weilte und das heilige Fest der Thebäischen Legion feierte. Aus dieser Notiz und der Tatsache, dass aus dem Fest mehr als 150 Jahre später unter Erzbischof Wichmann von Seeburg das „Fest der Herren“ und dann die „Herrenmesse“ entstand, leitet sich die These von Dr. Gudrun Wittek zur Kontinuität der Magdeburger Messe seit 1010 ab. Spätestens ab 1220 war das Fest des Mauritius und seiner heiligen Mitstreiter in Verbindung mit dem großen Magdeburger Jahrmarkt verschmolzen und lockte alljährlich Ende September tausende Menschen an. Über die Jahrhunderte veränderte dieses Fest immer wieder sein Gesicht. In diesem Jahr findet nunmehr die 1005. Magdeburger Herbstmesse statt. Von der Eröffnung am 25. September bis zum Abschlusstag am 18. Oktober bieten dutzende Fahrgeschäfte und Schausteller ihre Attraktionen an. In diesen vier Wochen bestimmen auf dem Messeplatz „Max Wille“ am Kleinen Stadtmarsch u.a. zwei Autoscooter, Riesenrad, „Hyper X Schaukel“, Achterbahn, Geisterbahn, das Laufgeschäft „Atlantis“ und Fahrgeschäfte wie „Magic“, „Shaker“ oder „Musikladen“ das Bild. Viel Spaß haben kleine Rummelbesucher in der Kindereisenbahn, in den Kinderkarussells „Abflug“ oder „Kinderschleife“, beim Bungee oder im Kinderkettenflieger. Zu den weiteren Verlockungen zählen auch wieder Losbuden, Schießhallen und Schlemmereien wie Schmalzkuchen, gebrannte Nüsse, Zuckerwatte, Crêpes, Bratwurst, Weißwurst, Hendl, Pommes, Lángos, kandierte Äpfel ...
Die Herbstmesse taucht den Kleinen Stadtmarsch wieder in buntes Licht. Foto: Peter Gercke
Höhepunkte der Herbstmesse 2015 Traditionell bietet die Magdeburger Herbstmesse an mehreren Tagen attraktive Ermäßigungen. Jeden Mittwoch ist Familientag. Die Fahrgeschäfte bieten reduzierte Preise an.
Am 3. Oktober wird der Bundestagsabgeordnete Burkhard Lischka erneut mit körperlich und geistig benachteiligten Menschen die Messe besuchen.
Am 2. Oktober steht der „Tag der MVB“ auf dem Programm. Am Eingang zum Messeplatz verteilen MVB-Mitarbeiter Gutscheine an Besucher – gegen Vorlage eines Bahn- oder Busfahrscheines. Sie können an allen Fahrgeschäften eingelöst werden und ermöglichen eine doppelte Fahrt bei einmaliger Zahlung. Höhepunkt des Tages ist die Fahrt einer historischen Straßenbahn, die ab 14 Uhr zwischen dem alten Straßenbahndepot in Sudenburg und dem Messeplatz verkehrt.
Alle Besucher, die Inhaber einer „SWM-Card“ sind, können am 9. Oktober in allen Fahrgeschäften bei einer bezahlten Fahrt zweimal fahren. Auch in diesem Jahr gibt es wieder Magdeburgs ungewöhnlichsten Gottesdienst bei der Herbstmesse. Am Sonntag, 11. Oktober, bittet Schaustellerpfarrer Conrad Herold um 10 Uhr im Autoscooter der Firma Sven Engelbrecht um Gottes Beistand.
Weinabend im Elbelandhaus Durch den Abend führt ein 3-Sterne-Sommelier. Seine jahrelangen Erfahrungen sammelte er bei Ritz-Carlton, auf Messen weltweit und bei einem der größten Getränkeverleger Deutschlands der GDN. Musikalisch wird der Abend von Christopher Konrad am Klavier begleitet. Die Karten für diesen einmaligen Abend gibt es im Vorverkauf nur im Elbelandhaus.
Datum: 29.10.2015 ab 18 Uhr Preis: 36,90 € pro Person Essen: 4-Gang-Menü inklusive korrospondierend Wein zu jedem Gang
Mit allen Sinnen genießen... Elbelandhaus • Benediktinerstraße 6 • 39104 Magdeburg Telefon: 0391/40 06 770 • Telefax: 0391/40 06 575 info@elbelandhaus.de • www.elbelandhaus.de Öffnungszeiten: Montag - Freitag ab 11:00 Uhr, Samstag & Sonntag ab 10:00 Uhr
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■ Freitags Lust&Liebe
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Verführung Internetkauf Zwischen Freude und Frust Nicht ganz humorfreie Sicht auf ernste Dinge wahrer Begebenheiten. Von Birgit Ahlert
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Partnersuche Internet Glück oder Last?
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as Internet ist eines der wichtigsten Orte geworden, um einen Partner kennenzulernen. Es rangiert auf Platz drei der Möglichkeiten – nach Arbeitsplatz und Freundeskreis. Etwa 16 Prozent der Paare - das sind über sechs Millionen Deutsche - haben sich über das Internet kennengelernt, verraten die Statistiken. 40 Prozent der Singles haben bereits Internetportale genutzt für eine Partnerschaftssuche. Davon gibt ungefähr die Hälfte an, gar keine andere Möglichkeit zu haben, weil der Alltag nicht genug Gelegenheiten biete, sich nach einem Partner umzuschauen. Das Internet ist flexibler als jeder Freizeittreff. Tag und Nacht können wir suchen und finden, an jedem beliebigen Ort. Somit bietet das Internet beste Chancen, dass „Topf und Deckel“ zusammenfinden. Im Voraus lassen sich Interessen vergleichen, es entsteht schneller Kontakt. Allerdings verführt die Anonymität vielleicht zu Schummeleien. Oder die Fantasie entwickelt eine Vorstellung von der anderen Person, mit der die Wirklichkeit nicht mithalten kann. So empfiehlt es sich, zeitnah aus der virtuellen Welt hinauszutreten und direkten Kontakt aufzunehmen. Beim Telefonieren kann man ausloten, ob man sich versteht. Ein neuer Trend ist die Kontaktsuche per Mobilgerät. Die Apps zeigen Profile potenzieller Partner in der Umgebung. Mit einem Wisch auf dem Handy fällt die Entscheidung: Date oder der Nächste bitte! Das ist verführerisch. Warum mit dem Erstbesten zufrieden geben? Vielleicht gibt es ja noch jemand Besseren ... Da kann das Internet zur Ersatzbefriedigung werden. Ständig abrufbare Verehrer und Gesprächspartner gaukeln eine Liebeswelt vor. Man wie Frau fühlen sich geschmeichelt, aufgewertet, interessant. Auch kann das Internet zum Beziehungskiller werden. Doch dazu ein andermal mehr. Viel Glück mit Lust und Liebe wünscht Dr. Torsten Freitag, Sexualtherapie und Paarberatung im Allee-Center
h wie schön, dieser wundervolle Mantel! Die Form, der Schnitt! Das sieht toll aus! Ich habe schon den Finger am Bestellknopf der Computertastatur, da durchzuckt es mich wie ein Déjàvu. Das hatte ich doch schon mal … Der Mantel hängt im Schrank. Sah toll aus. Auf dem Bildschirm. Bestellt. Ausgepackt. Hin und her überlegt. Ein paar Mal getragen. Aus der Form gegangen. Jetzt hängt er wie ein Sack am Bügel. Im Schrank. Kaum getragen. Zum Wegwerfen zu schade, zum Verschenken zu peinlich. Zum Zurücksenden zu spät. Außerdem weiß man nie, ob die Rücksendungen wirklich ankommen. Dann gibt’s kein Geld zurück. Naja, so teuer war er zum Glück nicht. Vielleicht lässt sich noch was ändern. Mal eine Schneiderin befragen ... Tägliche Verführung via Internet. Bunte Vielfalt! Reiseangebote! Neue Mode! Möbel auf Mausklick! Deko! Jaja, das war auch so ein Reinfall. Viel kleiner als vorgestellt, schlecht verarbeitet und kitschig. Beim Weihnachtswichteln abgeschoben ... Während ich noch über das Gesicht des Beschenkten nachdenke, ploppt ein Fenster auf meinem Bildschirm auf: Schuhe! Die neue Kollektion ist da! Schuhe? Nein, keine Schuhe, der Schrank ist voll ... Also denke ich: Keine Schuhe, keine Schuhe, keine ... ähm ... eine Tasche! Oh wie schön! In dieser Farbe hab ich noch keine. Wollte ich schon immer mal kaufen. Hab ich eigentlich auch. Jedenfalls sah sie auf dem Foto so aus. Was angekommen ist, konnte mit viel Fantasie mit dem Bild des Internetverkäufers in Verbindung gebracht werden. Passte nicht so wirklich. Aber vielleicht habe ich irgendwann die passenden Sachen dazu. Schrank auf, Tasche rein. Wie bei den letzten Schuhen. Wobei ... die sind ja gar nicht angekommen. Nicht bei mir. Obwohl ich dafür unterschrieben habe. Meint die Postzustellung. Persönlich entgegengenommen und unterzeichnet am Montag, 11.45 Uhr. Aha. Um diese Zeit war ich vor Ort, hab gewartet. Die Sendung war ja angekündigt. Via Internet. Tolle Sache! Da lässt sich genau verfolgen, wo das
Päckchen ist. Status: Ziel erreicht. Hab ich das verschlafen? Vielleicht löste das Klingeln Hypnose aus?! Wo immer ich mich erkundige (Paketdienst, Internetversand, Verkäufer), alle sind sich einig: Ich habe das Päckchen höchstselbst angenommen! Und unterzeichnet dafür! Wobei „alle“ sich nicht auf Menschen bezieht, die könnten ja nachdenken. „Wir sind rund um die Uhr für Sie da“ heißt auch nichts anderes als „Wollen Sie wissen, wo Ihr Paket ist, drücken Sie die 2“. Ja! Ich will! Und erfahre prompt: „Ihr Paket wurde am Montag, 11.45 Uhr, an Sie übergeben.“ Verrät mir ein AUTOMAT! Nachforschungen vor Ort? Fehlanzeige! Von „Wir sind dafür nicht zuständig“ bis „Suchaufträge kann nur der Versender aufgeben“ reichen die Serviceauskünfte. Aha. Den Versender angeschrieben. Der antwortet: Das Paket wurde ... an Sie übergeben. Aaaaaarg! Zwischendurch gelingt es mir, die Paket-Zustellerin zu erwischen. Sie meint, sie habe es beim Nachbarn abgegeben und mir eine Information zukommen lassen. Die muss sich James-Bond-mäßig nach dem Ausstellen selbst vernichtet haben. Also klappere ich alle Nachbarn ab. Niemand weiß etwas. Die Zustellerin ist nach unserem Gespräch ebenfalls spurlos verschwunden. Sie war Urlaubsvertretung, heißt es ... Doch ich will nicht undankbar sein. Durch diese Geschichte habe ich neue Leute kennengelernt und viele Geschichten gehört. Vom Fernseher, der nach der Internet-Lieferung kaputt war und sich für die Reparatur niemand zuständig fühlte. Weil das Gerät über Berlin, Wien, Amsterdam gesendet, aber wohl eher von einem Lkw gefallen war. Der Verkäufer konnte jedenfalls nicht ermittelt werden. Dann die Geschichte mit dem Auslandsmodell, verschickt aus China, was beim Onlinekauf nicht vermerkt war. Dann kam der Brief vom Zollamt. Mit einer netten Zahlungsaufforderung. Und der Information, dass selbst bei Annahmeverweigerung Zoll plus Bearbeitungsgebühr fällig seien ... Letztlich der diskrete Hinweis eines anonym bleiben wollenden Herren, der darüber las (natürlich!), dass der Bezug von „Viagra“ aus Indien übers Internet mit einem Verfahren verbunden sei, wegen Verstoßes gegen das Patentrecht. Die bunte Welt des Internet-Shoppens bringt tolle Erfahrungen, man lernt Menschen und Aktionen kennen, die einem sonst verborgen blieben. Und es gibt ständig hübsche Bilder. Wie ... Oh jaaaaa, dieser Mantel … Da muss ich doch mal schauen ... ob ich so einen hier vor Ort zu kaufen bekomme!
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Einkaufen im (mit) Netz
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eine im Großen und Ganzen unbeschwerte Kindheit verbrachte ich in Stadtfeld in der Immermannstraße. Warum unbeschwert? Ich war ein dünnes, aber glückliches Kind, denn ich hatte viele Freunde in der Straße. Und um meinem Magersein entgegenzuwirken, nutzte ich die vielen Einkaufsmöglichkeiten in der Immermannstraße. Es buhlten zwei Bäcker, zwei Geschäfte der Kategorie „Obst und Gemüse“, zwei Konsumverkaufsstellen, zwei Glasbiergeschäfte und ein Haushaltwarenladen um die Gunst des potenziellen Kunden. Mein Favorit unter den Handel Treibenden war ganz klar Bäcker Braune. Der heutzutage nie wieder erreichte Geschmack seiner leckeren Salzbrezeln korrumpierte mich. Ich reihte mich freiwillig
Hengstmanns andere Seite!
jeden Sonnabend um 6.30 Uhr in das Wartekollektiv vor der Bäckerei ein. Die Schlange war immer so lang, dass ich annehmen musste, die komplette Immermannstraße gierte nach den ofenfrischen Salzbrezeln. Um die Wartezeit etwas zu vertreiben, zählte ich die Luftmaschen im noch leeren Einkaufsnetz. Manchmal musste ich so lange warten, dass ich diese Maschenzählaktion drei bis vier Mal wiederholte. Ich kam jedes Mal zu einem anderen Ergebnis. Aber egal. Wenn sich das Einkaufsnetz dann mit frischen Brötchen und Salzbrezeln füllte, war das Warten vergessen und stolz präsentierte ich meiner Familie den „erwarteten“ Schatz. Für uns Kinder aber war der Kiosk „Zottmann“ der ultimative Schatzladen. Am Olvenstedter Platz Ecke Immermannstraße öffnete „Zottmann“ uns Kindern die Eingangstür zum Paradies. Hier gab es alles, was es nicht gab, und es gab es trotzdem. Unsere nach Süßigkeiten gierenden Kinderaugen sahen aber nur diese riesigen Gläser. Bis oben hin gefüllt mit Bonbons. Die Deckel der Gläser hatten oben drauf einen lustigen Pips. Auch aus Glas. Wenn das Taschengeld frisch in der Hosentasche
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Scharfe Sprüche
war, also zahlenmäßig noch hoch bemessen, schlug ich zu! „Bitte, Frau Zottmann. Ich möchte 100 Gramm Kaubolchen“. Dann öffnete Frau Zottmann die gläserne Bonboniere, sie nahm also den Deckel mit dem lustigen Pips ab und füllte mit einer kleinen silbernen Schaufel die von mir gewünschten „Kaubolchen“ in eine kleine braune Papiertüte. Dann wog sie die kunterbunten Bonbons ab. Der analoge Zeiger der Waage zeigte unbestechlich 104 Gramm an. Mit einem Augenzwinkern gab sie mir die Tüte und sagte: „Stimmt so!“ Zum Monatsende hin, wenn auch das Taschengeld endete, konnte man bei „Zottmann“ trotzdem „Kaubolchen“ käuflich erwerben. Wenn sich nur noch vier lumpige Pfennige in der großen leeren Hosentasche graulten, dann kaufte man eben nicht Grammweise sondern Stückweise. Für vier Pfennige gab es ganze vier „Kaubolchen“. Quasi ein Umtauschkurs von Eins zu Eins. Doch ich lebte ja nicht nur von „Kaubolchen“. Die Grundnahrungsmittel spielten wohl doch eine wichtigere Rolle zum Lebenserhalt. Vor allem dann, wenn der stille Schrei durch die Immermannstraße hallte: „Es soll was geben!“ Dann schnappten alle ihre Einkaufsnetze und stellten sich an. Was es gab, erfuhr man meistens erst wenn man dran war. Aber dann, war das was es gab, meistens schon alle. Doch diese Einkaufsnetze waren bei allen potenziellen Einkäufern immer dabei. Weil: Es könnte ja mal wieder etwas geben. Heute geht man ja nicht mehr mit dem Netz einkaufen. Nein! Wer etwas auf sich hält kauft im Netz. Die freundliche Frau Zottman ist durch einen flimmernden Bildschirm und eine nervig klappernde Tastatur ersetzt worden. Der Computer zwinkert nicht mit dem Auge und sagt verschmitzt: „Stimmt so!“ So ein Computer bleibt eben hart. Darum heißt es wohl auch Hardware. Das Einkaufen im Zwischennetz ist sicher eine tolle Errungenschaft der modernen Technik. Ist aber auch, und das sollte man nicht vergessen, oft der Dolchstoss für den Einzelhandel in den Städten. Viele kleine Geschäfte stehen leer. Auch die vertrauten Beziehungen zwischen Käufer und Verkäufer schwirren eben nicht via Internet durch den Äther. Die oft gepriesene Verkaufskultur mutiert immer mehr zum Kaufrausch. Sie können mich jetzt auslachen, aber ich habe noch nie ein Paket oder Ähnliches von UPS oder anderen Warenbeschleunigern bekommen. Ich gehe weiter brav einkaufen. Wie auch immer ohne Netz. Halt! Eines noch. Neulich im Traum da habe ich mich doch erwischt. Ich saß vor dem Rechner und wollte etwas bestellen. Kaubolchen. Ich gab ein: www.zottmann.de. Doch mein Computer piepte monoton: Kein Anschluss unter dieser Nummer. Im Traum geht so was. Herzlichst, Ihr Frank Hengstmann
3D mit Geruchsmatrix
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iebe Leute, wenn ich online bin, sehe ich, dass da permanent die Post abgeht. Einer versucht, den anderen zu überbieten. Facebook ist der moderne Markt der Eitelkeiten. Glotzt Ihr auch auf die hübschen Prinzesschen und die mächtig knakkigen Naturbürschchen? Echt krass, was da abgeht. Ich glaube, wir haben da die größte Theaterbühne der Scheinheiligkeiten errichtet. Aber mal ehrlich, eigentlich ist das ein wundervolles Affentheater. Es wird von links nach rechts gepöbelt, von oben nach unten gemobbt, querfeldein gestreichelt, die Matrix mit Bussis verkleistert und Honigschmalztunke versprüht. Natürlich alles in Online-Kauderwelschsprech. Was ist das für eine Illusionswundertüte? Ich möchte gar nicht wissen, wie viel zusätzliche Adrenalin- und Endorphintinktur da in jedem frei werden. Das Internet sorgt gewiss für eine Hormonüberproduktion in Deutschland. Ob wir das exportieren könnten? Und das entsteht alles vor den Bildschirmen. Streit, ohne sich real zu begegnen. Liebesträume, ohne sich nieder zu knutschen. Wir Homo sapiens sind wirklich komische Geschöpfe. Aus Flimmerbildchen und Zeichenpuzzles bauen wir im Dreh- und Angelstübchen des Hirnphrasenapparates eine Märchenwunderwelt der Superlative. Ich hoffe, Ihr vergesst nicht, dass die kleinen Computer nicht das Leben sind. Oder habt Ihr – ich meine, nicht nur aus Frust –, sondern aus Hungerqual schon mal von Eurem Smartphone abgebissen? Hat’s geschmeckt? Der Taschenrechner macht nicht satt. Stimmts? Und das Online-Aroma – ausgenommen geistige Schwachmatengülle – ist ziemlich Zero. Ich sag’ Euch was, Wunderwelt Technik ist alles gut und schön, aber wenn’s ums Eingemachte geht, also um die Wurst – dann gibt’s nur eins: Original-Geschmacksknospenbezirzer und Magenschleimhautpflege mit ‘ner echten Currywurst. Online kannste Dir zwar alles anglotzen, aber gegessen wird analog, im wahren Leben. Und wenn irgendeiner von Euch vergessen haben sollte, wie 3D-Leben mit Geruchsmatrix geht, schieb’ ich dem ‘ne Wust mit extra heiligen Lebensgeistern über’n Tresen. Was meint Ihr, wie schnell man da in die Realität zurückgebeamt wird.
Bis gleich, Euer Olaf vom Curry54 am Hassel
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Mehr als einen Sinn ansprechen Der Handel muss sich verändern, will er Kunden nicht an den ECommerce verlieren.
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as Kaufverhalten der Menschen hat sich in den vergangenen Jahren grundlegend geändert. Der Online-Handel boomt, weil… Ja, warum eigentlich? Sind die Menschen zu bequem geworden? Ist es unkomplizierter, sich im Internet durch die Angebote zu klicken, als sich im Geschäft umzusehen? Wird man von den Online-Produkten weniger überfordert als von den zahlreichen Kleidungsstücken in der Boutique? Oder liegt es an den Preisen? Welchen Beweggrund auch jeder Einzelne haben mag, die aktuellen Zahlen zeigen, dass 2014 die Umsätze im sogenannten E-Commerce deutlich gestiegen sind. Die 100 umsatzstärksten OnlineHändler erwirtschafteten im vergangenen Jahr 21,6 Milliarden Euro; zehn Prozent mehr als 2013. Der Handel muss sich daher verändern. Und dies tut er auch. Auf der einen Seite müssen die Inhaber von Geschäften ihren Kunden weiterhin Qualität und gute Beratung bieten. Das ist es, was das Geschäft oder die Boutique vom E-Commerce unterscheidet.
Die Fachfrau oder der Fachmann sieht sofort, welche Größe der Kunde benötigt, welcher Schnitt der Kundin steht oder welche Farben zu ihm bzw. zu ihr passen. Online suchen Sie diese Beratung vergebens. Und Sie können auch nicht unbedingt nachvollziehen, wie es um die Glaubwürdigkeit hinter einer bunten Internetseite bestellt ist. Wie das NDR Wirtschaftsmagazin „Markt“ beispielsweise herausgefunden hat, greift Zalando in die Trickkiste, um seine Kunden zum Kauf zu bewegen. Mit der einfachen Methode, gewisse Produkte mit dem Hinweis „nur noch 3 Artikel verfügbar“ zu kennzeichnen, obwohl die Zahl der noch vorhandenen Artikel deutlich höher ist. Aber Vertrauen und gute Beratung sind nur eine Facette, die offenbar nicht mehr ausreicht, um Menschen in die Geschäfte zu locken. Anders muss es sein, individuell. Man möchte dem Kunden etwas Besonderes bieten. Und dem bekannten Spruch „Der Kunde ist König“ soll neues Leben eingehaucht werden, indem man auf den Wohlfühlfaktor setzt und die Menschen zum Verweilen im Geschäft einlädt. Wie? Mehr Luft, mehr Raum – die Ware soll die Kunden nicht „erschlagen“. Gemütlichkeit spielt dabei eine große Rolle. Die entsteht beispielsweise bei einem Gespräch in einer ruhigen Sitzecke, mit einer Tasse Kaffee. Experten sind sich einig, dass es ein erfolgsversprechendes Konzept ist, mehr als nur einen Sinn anzusprechen, mehrere Bedürfnisse zu befriedigen. Dann kommt der Kunde und verweilt… Franz-Josef Lohmeier
Franz-Josef Lohmeier – Inhaber von Schreiber & Sundermann – weiß, dass der Handel den Kunden mehr bieten kann als E-Commerce. Foto: P. Gercke
Den Stecker kann man nicht mehr ziehen... Mit Multi-Channel und mehr Service in den Geschäften neue Kunden gewinnen
Markus Voß, Geschäftsführer Saturn und Mitglied der Geschäftsführung der Werbegemeinschaft Allee-Center Magdeburg. Foto: Peter Gercke
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agtäglich strömen Besucher in das Allee-Center mitten im Herzstück der Magdeburger City. Die glasüberdachte Flaniermeile bietet seit 17 Jahren in 150 Geschäften Einkaufsmöglichkeiten. Cafés, Bistros und Imbissmöglichkeiten runden die Erlebniswelt „Einkauf“ ab. Stark frequentiert und am Puls des Kundenstroms ist der Elektronikfachhändler Saturn. Gerade hier registriert man genau den Wandel im Kaufverhalten der Kunden. Diese wollen sie nicht länger auf eine einzige Form des Einkaufens festlegen. Das Internet spielt bei den Saturn-Kunden mittlerweile eine große Rolle. Geschäftsführer Markus Voß sieht es daher pragmatisch: Onlineangebote und Ladengeschäfte sollten eine Symbiose bilden. So müsse der Handel internetaffinen Kunden mehr Möglichkeiten bieten, um sie in die Geschäfte zu bringen. Trotz wachsendem Trend zum Online-Shopping möchten zum Beispiel viele Verbraucher den Service der Beratung in den Ladengeschäften nicht missen. Beim Online-Einkauf entscheiden sich laut Voß viele der Konsumenten für die sogenannte „Clickand-Collect-Option“, also die Möglichkeit, Waren online zu bestellen, aber im Markt abzuholen. Eine Möglichkeit für die Händler, um neue Käufer in ihre Geschäfte zu bekommen. Verbraucher, die verschiedene Einkaufswege nutzen, bestellen zum Beispiel ausverkaufte Produkte oder Besonderheiten, wie bei der Farbe von Haushaltsgeräten, lieber im Geschäft. Darum sollten Einzelhändler über die technologischen Voraussetzungen verfügen, um
auf diese Anforderungen reagieren und damit zusätzliche Umsatzchancen zu nutzen. Ein wichtiger Aspekt ist auch, dass viele Verbraucher, die den Online-Einkauf bevorzugen, bestellte Produkte bei Nichtgefallen oder Fehlern am liebsten im Geschäft zurückgeben, wo sie sofort einen Ersatzartikel kaufen können. Das bedeutet laut Voß allerdings, dass Geschäfte ein überdimensionales Sortiment an Waren bereithalten müssen, welche in vielen Fällen die vorhandene Verkaufsfläche sprengt. Eigene Onlineshops können hier ergänzend Sortimentserweiterungen bieten. „MultiChannel“ - das Zusammenspiel der digitalen und realen Welt im modernen Einzelhandel ist die große Chance, auch in Zukunft den stationären Handel zu fördern. Immerhin wünschen sich nahezu zwei Drittel aller Kunden eine stärkere Verzahnung von Online-Konzepten und stationärem Filialgeschäft. „Wir können den Stecker zum Internet nicht mehr ziehen, es uns aber zu Nutze machen“ so Markus Voß. Immerhin greifen auch seine Mitarbeiter im Verkaufsgespräch auf digitale Hilfsmittel, wie Tablets oder andere mobile Endgeräte zur Klärung von Detailfragen zurück. Mobile Endgeräte ob Preisvergleich oder Produktsuche - spielen beim Einkauf eine immer größere Rolle. Die Einbindung mobiler Technologien in die Verkaufsstrategie wird für Einzelhändler damit immer wichtiger. Daher müsse es laut Markus Voß möglich sein, Kunden gratis Zugang ohne Zeitbeschränkung zum Internet zu bieten. Und dies in der ganzen Stadt.
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Die Stadt hat sich positiv entwickelt Sortimentsvielfalt sorgt für Attraktivität der Innenstadt.
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agdeburgs Innenstadt hat eine eingeschränkte Bummelqualität“, sagt Rolf Lay von der Interessengemeinschaft Innenstadt und Leiter des Karstadt-Warenhauses am Breiten Weg. Die historischen Gründe dafür sind bekannt. Aber es gäbe zusätzliche Erschwernisse für den Einzelhandel in der City. Immerhin befinde sich 65 Prozent der gesamten Magdeburger Einkaufsfläche auf der grünen Wiese. Derzeit würde die Verkehrseinschränkung durch den Tunnelbau am Damaschkeplatz spürbar den Einzelhandel belasten. Vom Onlinehandel würde man nicht so sehr betroffen sein. Das relativ hohe Durchschnittsalter der Magdeburger unterlaufe den Trend, im Internet zu shoppen. Außerdem sei die sogenannte „Daddelbereitschaft“ hierzulande geringer, sagt Rolf Lay. Der Karstadt-Chef ist sicher, dass der Online-Bereich im Umsatz weiter wachsen würde. Aber es gibt auch viele Produkte, die sind für den Einkauf im Internet einfach nicht geeignet. Indes kämpfe man beim Internethandel gegen steigende Logi-
stikkosten an. Bestellte Waren werden immer häufiger zurückgesendet. Oft relativiert sich auch die erhoffte Zeitersparnis. Das Paket liegt vielleicht noch in der Postfiliale und muss abgeholt werden. Auch der Rückversand, wenn die Produkte nicht die erwünschten Eigenschaften aufweisen oder nicht passen, erfordert zusätzlichen Aufwand. Da fährt man doch lieber mal wieder in die Stadt und bummelt durch die Geschäfte. Die wichtigste Voraussetzung für die Anziehungskraft der Innenstadt ist ein reichhaltiges Sortiment. Deshalb dürften auch Innenstadt-typische Einzelhandelsangebote nicht noch mehr auf die grüne Wiese verlagert werden. „Es würde weh tun, wenn noch mehr inhabergeführte Geschäfte schließen müssten“, sagt Rolf Lay. Die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung seien zudem stets in der Pflicht für die Attraktivität Magdeburgs zu sorgen. Da sei es erfreulich, dass endlich das Areal des „Blauen Bocks“ neu bebaut würde und das Dom-Quartier gibt der Innenstadt noch einmal einen Schub an Anziehungskraft. Weitere Hotspots für freies WLAN wären eine Möglichkeit, junge Menschen zum Verweilen in der City einzuladen. Geschäfte müssen für eine anheimelnde Atmosphäre in ihren Räumen sorgen – all das sind Aspekte, durch die Attraktivität steigt. Rolf Lay kennt Handelskennziffern mit vergleichbaren deutschen Städten. Innerhalb der Woche würde Magdeburg durchaus im Einzelhandelsum-
Rolf Lay von der IG Innenstadt. Fotos: P. Gercke
satz mit Bielefeld Schritt halten. Aber an Wochenenden schaffe man deren Zahlen nicht. Die Leute fahren anderenorts bummeln. Erlebnismöglichkeiten, Flanier-Atmosphäre und an Straßencafés fehle es in Magdeburg. Trotzdem hat die Stadt eine positive Entwicklung genommen. Und das mache ihm Mut, dass es in diese Richtung weitergeht.
Der menschliche Kontakt ist Trumpf Das Internet kann eine urbane Kauflandschaft nicht ersetzen.
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ie „schöne bunte Welt“ der Internet-Shoppingseiten ist, was es ist - eine Welt der Träume. Sie kann Inspirationen geben. Dennoch, ein wahres Einkaufsflair vermittelt diese Welt nicht. Denn das Internet der Dinge bietet Anreize, doch außer optischen Eindrücken spricht die Onlinewelt die Sinne nicht an. Für Papenbreer-Geschäftsleiter Jörg Nitzsche (Foto rechts) ist dieser Umstand ein Vorteil für den stationären Handel, sprich die Ladengeschäfte in den Städten. So sieht er drei wichtige Kriterien für den Handel, die dem Kauf im Internet auf Onlineplattformen entgegenwirken. Zum einen ist es der Mitarbeiterstamm in den Geschäften. Sie geben dem Modeausstatter ein Gesicht. Als bedeutende Ansprechpartner fungieren sie als Scharnier zum Ladengeschäft. Klemmt es hier, ist schon der wichtigste Erstkontakt zu einem potentiellen Käufer verloren. Daher sind die Papenbreer-Modeberater stets auf dem Stand der Modewelt, verstehen sich als erster Kontakt und vermitteln die entspannte Verkaufsatmosphäre, die
Jörg Nitzsche, Geschäftsleiter Papenbreer.
ein inhabergeführtes Modehaus von heute bieten muss. 1957 gegründet ist das Modeunternehmen in zweiter Generation in Familienbesitz. In geschmackvollem und zeitgemäßem Ambiente bietet das Modehaus die richtige Umgebung, um in Ruhe die eigene, persönliche Auswahl aus einem Angebot internationaler Mode zu treffen. Ein weiteres Merkmal für Jörg Nitzsche: Haptik und Optik sind untrennbar mit der Modewelt verbunden. Sie sind entscheidend und geben beim
Kunden die Initialzündung zum Kauf. Stimmen Qualität und Passformen der mitunter regional abgestimmten Kollektionen, löst dies euphorische Gefühle bei den Kunden aus. Ein wichtiger Vorteil gegenüber den Onlineshops, um ein Modehaus zukunftssicher am Markt zu etablieren. Nitzsche sieht Papenbreer als Schnittstelle zwischen international renommierten Herstellern und modebegeisterten Kunden aus Sachsen-Anhalt und den angrenzenden Bundesländern. Es bietet modeaffinen Kunden umfassende und persönliche Betreuung und Beratung mit Rücksicht auf individuelle Vorstellungen und Bedürfnisse. Und auch ein Anreiz, Neues zu probieren. Ein drittes Merkmal sind für Jörg Nitzsche Ambiente und Service der Ladengeschäfte. Modenschauen und Lifeacts wie die „Fashionlounge“ bei Papenbreer sind mittlerweile ein Selbstläufer. Der Erlebniseinkauf ist heute ein wichtiger Magnet und zieht Kunden in die Städte. Warum nicht mehr bieten. Ein Kaffee im Modehaus? Selbstverständlich. Sogar Bistros, Restaurants und Cafés funktionieren heute in Modehäusern und beleben das städtische Einkaufsflair. Kunden und Besucher erwarten Anreize zum Einkaufsbummel. Menschen bestimmen die Infrastruktur der Städte und machen sie lebenswert. Sie müssen Emotionalität bieten, die der Onlineshop nicht ersetzen kann. Den Onlinehandel kann man nicht aufhalten, aber wir können mit unseren Möglichkeiten viel entgegensetzen.
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Wir müssen wieder richtig verkaufen Der Handel ist im Prozess einer Neuorientierung. Ein „Herzstück“ zum Vernaschen
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an sieht nur mit dem Herzen gut – so heißt es im Buch „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry. Aus dem Herzen kann vieles kommen. Sogar süßeste Verführungen und gebackene Köstlichkeiten finden ihren Ursprung im Herzen. Jedenfalls sagen das Melanie Weber und Lena Gehlfuß. Die beiden Frauen sind sich offensichtlich aus einem verbundenen Schicksal über den Weg gelaufen. Sie verbindet die Leidenschaft fürs Backen. Beide haben sich davon anstecken lassen und über einige Jahre einzigartige Fähigkeiten und Fertigkeiten erworben. Und wenn das Herz so sehr an einer Sache hängt, ist eine Traumverwirklichung nicht weit. Man traf sich, sah sich und verstand sich. Und nun ist daraus ein „Herzstück – Das Kuchenatelier“ geworden. Am 11. Oktober eröffnen Melanie Weber und Lena Gehlfuß in der Goethestraße 4, inmitten des schönen Stadtteils Stadtfeld ein Café unter diesem Namen. „Herzstück“ – das ist ihnen Anliegen, Anspruch und tiefe emotionale Verbindung zu ihrer kreativen Kuchenidee. Neue Interpretationen wollen sie anbieten, genauso wie vegane und laktosefreie Backwaren. Quiche und andere Leckereien aus dem Backofen werden als Imbiss gereicht. Saisonale Produkte stehen im Vordergrund. Im Winter gibt es keinen Erdbeerkuchen, sagen die jungen Unternehmerinnen. Natürlichkeit, Einfallsreichtum und Geschmack sind Herzenssache zum Vernaschen. Herzlich, nostalgisch, zurückhaltend in Pastellfarben ist das kleine Café eingerichtet. Das „Herzstück“ ist mehr als eine Herzensangelegenheit. Logisch, es steckt die Erfüllung eines Herzenswunsches dahinter.
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er Wandel im Einzelhandel findet auch ohne die Online-Shoppingwelten statt. So jedenfalls die Meinung von MACO-Hausleiter Matthias Utermark. Er beobachtet aufmerksam die Veränderungen der Marktsituation in Magdeburg. Für ihn steht der Mensch als Bindeglied zwischen Ware und Kunde maßgeblich für künftige Erfolgsmodelle im Handel. Die Kaufangebote im Internet vermitteln nur das Gefühl, alle Waren rund um die Uhr verfügbar zu haben. Doch zeigen sich die Artikel nur auf dem „Schirm“. Es mangelt an Emotionalität und an zwischenmenschlichen Kontakten, die eine positive Verkaufsatmosphäre prägen. Letztendlich sind es die Mitarbeiter in den Geschäften, die als größter emotionaler Träger in der Mensch-zu-Mensch-Beziehung für Glücksgefühle beim Einkauf sorgen. Laut Matthias Utermark leben dies bereits einzelne Unternehmen. Er nennt als seinen Favoriten das Modefachgeschäft „Emilio Adani“ – in Magdeburg zu finden im Allee-Center. Hier sind die Verkäufer exzellent auf die Bedarfssituation der Kunden eingestellt, analysieren und erfassen deren Wünsche und vermitteln perfekt abgestimmte Lösungsansätze, die bei jedem Konsumenten das Gefühl aufkommen
lassen, verstanden zu werden. Auch die amerikanischen Modelabel „Abercrombie“ und „Hollister“ haben diesen Trend erkannt und setzen mit dem besten Verkaufsargument „Mensch“ neue Maßstäbe im stationären Handel. Wenn Verkäufer in Handelshäusern und Ladengeschäften – egal ob inhabergeführt oder Filialist – ihre Kunden begeistern wollen, müssen sie selbst vom Arbeitsumfeld und der zu verkaufenden Ware begeistert sein. Mitarbeiter im Einzelhandel gehören zur den Berufsgruppen mit den schlechtesten Bedingungen: Arbeitszeiten bis nach 20 Uhr, Wochenendarbeit und nervige Kunden. Kein Wunder, das wirklich gute Verkäufer Mangelware sind und von den Unternehmen hofiert werden. Die Präsentation der Artikel ist ein weiterer Schwerpunkt. „Wir setzen bei uns im Einrichtungshaus die Möbel auf eine Bühne“, so MACO-Chef Matthias Utermark. Inszenierungen des Lebens mit dem passenden Umfeld bringen den Brückenschlag zwischen den Produkten und den Konsumenten. Ein langanhaltender Wow-Effekt der sich in der Psyche festsetzt und noch Jahre später Kaufentscheidungen beeinflussen kann. Die Schaffung von Erlebniswelten beim Einkauf prägt eine neue Verkaufskultur, die auch mit Onlineangeboten untermauert ist. Innerstädtischer Handel muss überraschen – Sortiment, Vielseitigkeit und Kreativität der Geschäfte bereichern das Stadtleben. Hier sollten die Akteure neue Tatsachen schaffen, mit motiviertem Personal und emotionalen Angeboten Akzente setzen, um dem Onlinehandel Paroli bieten zu können, so Utermark.
Herzstück – Das Kuchenatelier Goethesstraße 4, 39108 Magdeburg Öffnungszeiten: Mi. - Fr. 11 - 18 Uhr Sa. u. So. 10 - 19 Uhr
MACO-Hausleiter Matthias Utermark. Foto: Peter Gercke
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n Treffpunkt Gesundheit
n Genießer-Tipps
Gaumenfreuden nur vor Ort
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iese Online-Welt ist schon eine erstaunliche Erfindung. Da gibt es nichts, was es nicht gibt. Schier grenzenlos scheint dieses Internet den „User“ mit Informationen und Angeboten zu überfluten – auf den ersten Blick. Denn irgendwo, irgendwann stößt der Nutzer eben doch an Grenzen. Wenn es beispielsweise darum geht, gewisse Waren zu probieren. Whisky, Wein, Grappa, Brandy, spezielles Öl, besonderen Essig oder andere Feinkost-Produkte... Bestellen Sie derlei Dinge im Internet, kaufen Sie die Katze im Sack, wenn Sie das Produkt noch nicht kennen. Aber vor Ort, im Geschäft Ihres Vertrauens, können Sie mal schnuppern, ein wenig probieren und schmecken, die Textur fühlen. Einfach genießen! Zudem erhalten Sie vom Händler Ihres Vertrauens wertvolle Tipps und eine freundliche Beratung. Das alles ist im Internet nicht möglich. Und ist es nicht besser, auf diese Weise lokale Geschäfte zu unterstützen, anstatt den Online-
Großhändlern – also denen, die schon genug haben – das Geld hinterher zu werfen? Auch dem eigenen Bundesland ist damit geholfen, denkt man beispielsweise an das Thema Steuern. Und Ihrem eigenen Portemonnaie tun Sie ebenfalls etwas Gutes. Denn nicht immer sind die Angebote im Internet günstiger. Lassen Sie beispielsweise eine bei Vom Fass erworbene Flasche – mit Öl, Essig oder anderen Köstlichkeiten – wieder auffüllen, können Sie damit Geld sparen. Ihnen analoge Genüsse Ihr Toralf Sonntag, Inhaber VOM FASS
VOM FASS Magdeburg Breiter Weg 214, 39104 Magdeburg Tel. 0391/5313140 Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 10 bis 18 Uhr; Sa. 10 bis 12 Uhr
Nicht auf Beratung verzichten
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m Internet einzukaufen, macht einem das Leben ein wenig leichter. Oder? Man sitzt am Computer, bestellt mit ein paar Klicks Pullover, Hose oder Jacke und die jeweiligen Produkte werden dann innerhalb kurzer Zeit nach Hause geliefert. Klingt verlockend, birgt aber auch einige Nachteile. Denn beim Online-Kauf haben Sie nicht die Gelegenheit das Material des Kleidungsstücks zu fühlen. Auf den Fotos sieht es zwar großartig aus, aber wie es um die Qualität bestellt ist, geht daraus nicht hervor. Das ist im Geschäft weniger problematisch. Da können Sie fühlen, anprobieren, mit anderen Kleidungsstücken kombinieren, um zu testen wie das aussieht. Und wenn es nicht passt oder nicht gefällt, hängen Sie das Kleidungsstück eben zurück, anstatt es mit der Post wieder um die halbe Welt an seinen Herkunftsort zurückzuschicken. Viel wichtiger ist jedoch, dass Sie als Kunde oder Kundin im Internet auf individuelle, kompetente und ehrliche Beratung verzichten müssen. Dazu zählt auch ein persönliches Gespräch mit der Fachfrau in der Boutique vor Ort. Mit wem können Sie das beim Online-Shopping führen? Wer sagt Ihnen, was wozu passt? Wer gibt Ihnen Empfehlungen? Der Computer antwortet nicht und er kann auch nicht den zwischenmenschlichen Kontakt ersetzen. Und wie trostlos würde die Innenstadt aussehen, wenn niemand mehr durch die Straßen flanierte und vor den Schaufenstern stehen bliebe?
Auch bietet Ihnen das Internet keinen Änderungsservice an. Sollten Ihnen Jeans, Pullover, Mantel oder andere Kleidungsstücke aus der aktuellen Herbstkollektion nicht zu 100 Prozent passen, nehmen wir Änderungen gern kostenlos vor. Übrigens können Sie vor Ort im Geschäft in der Goldschmiedebrücke auch schon die neuesten Jacken und Mäntel oder auch Kleider aus der großen Auswahl der neuen Herbst-Winterkollektion probieren. Bianca H. Mode Exklusiv Goldschmiedebrücke 17, 39104 Magdeburg Montag bis Freitag von 10 bis 19 Uhr, Samstag von 10 bis 17 Uhr geöffnet
In der Apotheke kaufen statt im Netz
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as Einkaufsverhalten hat sich in den vergangenen Jahren etwas verändert. Bummeln durch die Geschäfte ist nicht mehr die alleinige Möglichkeit, um Einkäufe zu tätigen. Onlineshops werden von vielen als zusätzliche Quelle genutzt. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe, wobei Zeit, Bequemlichkeit und der Preis wohl eine große Rolle spielen. Die Ware kommt relativ schnell und man kann sie sogar meist kostenlos wieder zurück schicken. Auch Artikel aus dem Apothekensortiment sind online erhältlich. Doch das ist nicht unbedingt nötig, denn es gibt gute Alternativen – die Apotheken vor Ort. Abgesehen davon, dass das Online-Shoppen Geschäfte, Dienstleistungen und ganze Einkaufspassagen in ihrer Existenz gefährdet, gibt es viele Vorteile, die für den Einkauf in der Apotheke vor Ort sprechen. Freundliche Mitarbeiter sorgen für einen persönlichen Kontakt, beraten Sie, lassen Sie die Kosmetikprodukte testen und geben auch gern mal eine Probiergröße mit. Die Ware ist sofort verfügbar oder schnell zu besorgen und ist in der Regel frisch. Auch der Umtausch von Artikeln lässt sich unproblematisch abwickeln, wenn es nötig und möglich ist. Das Einlösen von Rezepten in Ihrer Apotheke ermöglicht Ihnen, dass mittels eines Checks Neben- und Wechselwirkungen von Medikamenten schnell erkannt werden können und dass Sie wichtige Informationen zu Ihren Medikamenten erhalten. Gute Beratung und der Service sind inklusive, so dass der Preis in der Apotheke bei verschreibungsfreien Artikeln etwas höher sein kann. Mit dem Einkauf in der Apotheke vor Ort sorgen Sie dafür, dass wir auch in den kommenden Jahren für Sie da sein werden. Herzlichst Ihre Claudia Meffert, Pluspunkt Apotheken in Magdeburg
KURATORIUM KURA TORIUM zur Wiederer richtung des Wiedererrichtung KA KATHARINENPORTALS THARINENPORTALS
SPORT
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Down-Sportfest in Magdeburg: Spaß ist das Ziel
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aut ist es in der Hermann-Gieseler-Halle. Stimmengewirr, Jubelrufe und Lachen erfüllen das Areal am Klaus-Miesner-Platz in Stadtfeld Ost. Kein Wunder. Wenn etwa 900 Menschen an einem Sportfest teilnehmen, geht es selten leise zu. 190 Menschen mit Down-Syndrom aus allen Regionen der Bundesrepublik, ihre Verwandten und Freunde sowie Gäste und ehrenamtliche Helfer waren beim diesjährigen Down-Sportfest zugegen. Down-Sport-Veranstaltungen in dieser Größenordnung werden nur in Magdeburg und in Frankfurt am Main ausgerichtet. Der Stadtsportbund Magdeburg organisiert das seit 2005 einmal pro Jahr stattfindende Fest und wird dabei von zahlreichen Vereinen, u.a. vom Verein für Sporttherapie und Behindertensport 1980 Magdeburg e.V., vom Förderverein Down-Sport Magdeburg e.V. und vom Kneipp Verein Magdeburg e.V., unterstützt. Im Mittelpunkt stehen natürlich die Sportler, die ab einem Alter von vier Jahren teilnehmen können. Sie treten in diversen Disziplinen an – die Palette reicht von 50-Meter-Lauf, 100-Meter-Lauf, Rundenlauf, Weitwurf, Weitsprung bis hin zu Fußball und Tischtennis. Doch die Wettkämpfe sind eigentlich nur Mittel zum Zweck. Natürlich sind die Down-Sportler ehrgeizig und sie geben auch ihr Bestes. Was zählt, ist jedoch der olympische Gedanke. Teilnehmen und mit Verwandten, Freunden, Bekannten Spaß haben. Und am Ende des Sportfestes geht aus den
unterschiedlichen Disziplinen jeder als Sieger hervor. Jeder Teilnehmer erhält eine Goldmedaille. Ohne die Unterstützung zahlreicher Ehrenamtlicher wäre ein solches Projekt nicht realisierbar. Beim VSB 1980 waren in diesem Jahr 14 Helferbei der Organisation und der Umsetzung des DownSportfestes aktiv. Übungsleiterin Birgit Strackeljan, die sich seit 2011 für das Projekt engagiert, war auch in diesem Jahr wieder von der Atmosphäre in der Hermann-Gieseler-Halle überwältigt. „Es macht unglaublich viel Spaß, dabei zu sein und wenn ich die Begeisterung und Freude dieser Menschen spüre, bekomme ich jedes Mal eine Gänsehaut.“ Ein Höhepunkt für Birgit Strackeljan ist in jedem Jahr die „Drums-alive“-Darbietung, die sie mit allen Interessierten einstudiert. Bei „Drums alive“ bewegt man die Beine rhythmisch zur Musik und trommelt gleichzeitig mit Sticks auf einem Gymnastikball. „Menschen mit Behinderung fällt es nicht immer so leicht, das zu koordinieren. Aber sie sind mit voller Begeisterung dabei und am Ende konnten wir auch diesmal wieder ein schöne Choreografie präsentieren“, erzählt die Übungsleiterin. (th)
VSB 1980
Große Diesdorfer 104a 39110 Magdeburg Tel.: 0391/ 5 61 65 14 www.vsb-magdeburg.de
Für uns die schönste „Pilsette“ der Welt!
190 Menschen mit Down-Syndrom sowie Verwandte und Freunde trafen sich zu „ihrem“ Sportfest, das von zahlreichen ehrenamtlichen Helfern organisiert wird. Foto: Peter Gercke
www.sudenburger-brauhaus.de
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Der Wandel im Herbst Hinter den Kulissen bewegt sich was: Wie sich der 1. FC Magdeburg auf die Anforderungen des Profifußballs einstellt Von Rudi Bartlitz
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er Blick reicht weit über Magdeburg, im Hintergrund reckt sich der ins herbstliche Sonnenlicht getauchte Dom aus der Silhouette der Stadt. Die Aussicht von der Dachterrasse, die sich an Mario Kallniks künftigem Büro in der Friedrich-Ebert-Straße anschließt, die hat schon etwas. „Nicht zu vergessen“, lacht der Sport-Manager des 1. FC Magdeburg und weist in Richtung Norden, „genau auf der anderen Seite liegt die MDCC-Arena.“ Ja, der Herbst macht vieles neu beim FußballDrittligisten. Nicht nur, dass die Blau-Weißen als Aufsteiger mit einem geradezu frappierenden Start die „Bundesliga des Ostens“ gehörig durcheinandergewirbelt und die Fans zwischen Altmark, Harz und Anhalt regelrecht in Ekstase versetzt haben. Auch hinter den Kulissen des Traditionsklubs tut sich einiges. Vor allem an den Strukturen wird gearbeitet. Sie sollen den Bedingungen des Profifußballs angepasst werden. Dazu gehört, wie Aufsichtsratschef Lutz Peter-
Mario Kallnik, der Sport-Manager des 1. FCM und ehrenamtliches Präsidiumsmitglied, wird ab 1. Januar 2016 Geschäftsführer der Stadionund Sportmarketing GmbH. Der Profi-Fußball ändert die Strukturen. Foto: Peter Gercke
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MAGDEBURG KOMPAKT
mann dieser Tage bekanntgab, dass die Profiabteilung des Klubs ausgegliedert werden soll. Ziel: Der Gesamtverein darf seine Gemeinnützigkeit nicht verlieren. Bei all diesen Unternehmungen stößt das Ehrenamt, das ist allen Beteiligten seit längerem klar, unweigerlich an seine Grenzen.
gangenen Zeiten klingen mag, vergessen hat die Insolvenz in der FCM-Führung niemand. Gerade einer wie Kallnik nicht, der als Spieler und späterer Teamleiter viele Stationen des Marsches durch die zuweilen unermesslichen Tiefen des Fußballgeschäfts mitgemacht hat. „Nach der Wende“, sagt er heute rückblickend, „ist in unserem Geschäft im Osten viel Misswirtschaft betrieben worden. Und selbst mit jenen Geldern, die durch die Transfers der DDR-Stars nach Westen in den Osten geflossen sind, ist wenig Gescheites angefangen worden.“ Einstige prominente Vereine seien ganz von der Bildfläche verschwunden, im Grunde sei über ein Jahrzehnt alles vor sich hin gedümpelt. Das gelte auch für den FCM („Der Anspruch war hoch, aber vieles geschah unkontrolliert.“). Erstaunlicherweise seien es dann Klubs wie Cottbus und Aue gewesen, die in der DDR-Oberliga „keine tragende Rolle spielten“, die den Ost-Fußball wieder in ruhigeres Fahrwasser gebracht hätten. Weil bei ihnen, wie mittlerweile auch beim FCM, „die Wirtschaftlichkeit ganz oben steht“. Derzeit sieht Kallnik den Ost-Fußball in einer „Phase der Konsolidierung“. Viele Traditionsvereine hätten sich nach Jahren der Misswirtschaft gefangen, auch wenn eines sich grundsätzlich kaum geändert habe: „Uns fehlt einfach das Kapital.“
… eines hat sich grundsätzlich kaum geändert: „Uns fehlt einfach das Kapital.“
Kallnik, derzeit noch ehrenamtliches Präsidiumsmitglied, verantwortlich für Sport und Finanzen, ist in diesen Tagen dabei, sich auf seinen neuen Job vorzubereiten. Ab 1. Januar 2016 wird der 40-Jährige, bisher Vertriebsleiter einer großen ortsansässigen Krankenkasse, als hauptamtlicher Geschäftsführer der Stadion- und Sportmarketing GmbH (SSG) für den Verein tätig sein. „Wir müssen unsere Strukturen neu ordnen“, umreißt er im Gespräch mit MAGDEBURG KOMPAKT eine seiner wichtigsten künftigen Aufgaben.
Strukturen ordnen, das mag sich für den Außenstehenden auf den ersten Blick noch als ein mehr oder weniger formaler innerbetrieblicher Verwaltungsprozess darstellen. Beim genaueren Hinsehen hat dies jedoch erhebliche Auswirkungen auf die sportliche Zukunft des FCM. „Wir müssen die Einnahmen und Ausgaben des Klubs zusammenführen“, erläutert der designierte SSG-Manager. Bisher sind sie getrennt – zum einen im eingetragenen Verein 1. FC Magdeburg, zum anderen in der Stadion- und Marketinggesellschaft. Die Crux dabei: Für eventuelle Verluste hätte zuallererst der Verein (sprich: die Finanzierung der Mannschaft) den Kopf hinzuhalten. „Gelingt es uns aber, Verein und GmbH zusammenzuführen“, so Kallnik, „würde dies den Verein vor permanenter Insolvenzgefahr schützen.“ Und genau da liegt der Hase im Pfeffer. In Sachen Insolvenz ist der FCM ein gebranntes Kind. Noch zu deutlich haben die Fans jene schwarzen Junitage des Jahres 2002 vor Augen: Ein Jahr zuvor wurden in einem einmaligen Kraftakt der Fans binnen kürzester Frist zunächst eine Million Mark aufgebracht und zwei hiesige Banken hatten eine Bürgschaft gestellt. Doch die BlauWeißen mussten letztlich doch den bitteren Gang zum Insolvenzrichter antreten und waren mit einer völlig neu zusammengewürfelten Truppe in die Oberliga zurückversetzt worden. Das soll und darf, da sind sich Führung und Anhänger einig, nie wieder passieren. Auch wenn das, angesichts der Erfolge von heute, manchem wie eine Mär aus längst ver-
Hintergrund: Der Verein FCM ist in die dritte Liga mit einem Etat von 4,24 Millionen Euro gegangen. Wird das Budget der SSG hinzugerechnet, liegen die Magdeburger bei 5,4 Millionen Euro. Zu etwa 50 Prozent rekrutieren sich die Mittel aus den Leistungen der Sponsoren, 14 Prozent sind TV-Gelder, der Rest kommt aus dem sogenannten Ticketing, also dem Verkauf von Eintrittskarten.
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wirst du nicht bestehen können. Wir müssen also weiter nach Sponsoren schauen. Die regionale Wirtschaft hat bewiesen, dass sie nach unserem Aufstieg in die 3. Liga zu uns steht. Aber wenn wir uns weiterentwickeln wollen, muss der Blick mittelfristig auch auf überregional agierende Unternehmen gerichtet sein.“ Während Kallnik von Mäzenatentum („Ein Modell wie das von RB mag für Leipzig zukunftsträchtig sein, für uns ist es jedoch unvorstellbar“) und der Veräußerung von Marketing- und anderen Rechten nichts hält, will er eine bestimmte Form von strategischer Partnerschaft mittelfristig nicht ausschließen: „Das aber immer, das betone ich, unter der Prämisse, dass ein möglicher Partner keinerlei Mitspracherechte im sportlichen Bereich erhält. Über Rendite lässt sich reden, aber nicht über Mitbestimmung. Das ist sicher kein einfacher Spagat, aber wir sollten ihn nicht ausschließen, wenn wir uns weiterentwickeln wollen.“ Töne, die in der Fan-Szene sicher nicht überall auf Gegenliebe treffen. Kallnik: „Ich verstehe die Angst der Fans, dass unsere eigenen Werte verkauft werden könnten. Ich bin ebenfalls dagegen. Und dennoch sage ich: Es führt kein Weg daran vorbei, dass wir darüber nachdenken müssen, wie wir den FCM weiter voranbringen können.“ Wichtigste Aufgabe für den Klub ist es den Worten des Managers zufolge aber zunächst, sich in Liga drei zu etablieren: „Da haben viele der Konkurrenten uns etwas voraus. Unser Ziel kann nur sein, diesen Rückstand durch solides Wirtschaften und eine vernünftige Personalpolitik Stück für Stück wettzumachen.“ Nun trägt die dritthöchste deutsche Spielklasse vielerorts den Beinamen Pleiteliga, muss es da nicht vorrangiges Ziel eines Vereins sein, sie so schnell als möglich hinter sich zu lassen? Kallnik: „Das mag für Klubs gelten, die ihre eigenen Ansprüche zu sehr nach oben gedrängt haben und jetzt vielleicht mit teuren Kadern dastehen. Für uns sehe ich das nicht so. Aus unserer Sicht kann man, verantwortliches Handeln immer vorausgesetzt, in der dritten Liga durchaus bestehen. Natürlich wird, die entsprechenden Leistungen vorausgesetzt, irgendwann über den Schritt nach oben gesprochen werden, das ist ganz normal.“ Und wann könnte dieses „Irgendwann“ sein? Kallnik: „Ich wiederhole mich: Wir wollen uns Jahr für Jahr weiterentwickeln. In drei Jahren kann darüber sicher konkreter gesprochen werden …“
„Ich verstehe die Angst der Fans, dass unsere eigenen Werte verkauft werden könnten.“
Doch fehlendes Kapital zu konstatieren ist das eine. Es heißt nicht, sich mit dem Status quo auf immer abzufinden. Was also tut der FCM, um weitere Geldquellen – die dringend nötig sind, um den sportlichen Aufschwung abzusichern und möglichst weiter zu untermauern – zum Sprudeln zu bringen? Der Manager: „Allein mit Mentalität und Emotionen
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„Durchschnitt ist für andere“
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er FCM kann am 22. Dezember sein ist aber im kurzlebigen, stressigen Fußballgeschäft 50-jähriges Vereinsjubiläum feiern. nicht immer ganz einfach. Sören Osterland „nullt“ im selben Der nächste Schritt des „Fußball-Schützen“ Monat, wird am 6.12.2015 30. Er hat Osterland war unerwartet, dem Lehrgang und bevon der Fußballwelt schon allerhand sonders der Begegnung mit dem Bayern-Star gesehen. Er kam jüngst als ungarischer U19-NaScholl geschuldet, mit dem er auch mal spät tionaltrainer wieder mal an seine alte Wirkungsabends über die gemeinsame Vorliebe für Technik, stätte und besuchte das Bundesligaspiel „seiner“ Taktik und den Kabarettisten Olaf Schubert philoU17 gegen Tennis Borussia auf dem Nebenplatz sophierte. Der Ex-Nationalspieler holte Sören der MDCC-Arena, anschließend noch das Spiel der Osterland als Co-Trainer für die U23 zum RekordU19 und das Heimspiel der Handballer des SCM meister Bayern München, dem Verein mit den gegen den HSV. Ein sportlich ambitionierter Sonnhöchsten Zielen. München 2012/13: eine aufreitagnachmittag in Magdeburg. bende Saison mit schlechtem Start, dann AufholSören Osterland ist in den Nachwuchsmannjagd, dennoch knapp verpasster Aufstiegsrang, schaften von Lok Stendal, VfL Wolfsburg und 1. FC dazu der zeitig feststehende Ausstieg von Scholl, Magdeburg fußballerisch groß geworden, spielte die zunehmende Verantwortung für Osterland in in den Landesauswahlmannschaften von Sachsender täglichen Trainings- und Pressearbeit. Dieses Anhalt und Niedersachsen. Im Herrenbereich Jahr war aufreibend, das Ende absehbar, als Scholl kickte er für Optik Rathenow, Lok Stendal und die klar machte, dass seine journalistische Karriere bei U23 des FCM, beendete jedoch 2010 seine aktive der ARD Vorfahrt haben sollte. Karriere. Trainertätigkeit und Studium hatten VorDie nächste Station beförderte den „Co“ zum rang. Er studierte Wirtschaftspädagogik und Sport Chef: Hannover 96 rief an, Sören Osterland überan der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg nahm für zwei Jahre die U23 des Bundesligaverund ist Diplom-Handelslehrer. eins. Er ist ein kommunikativer Typ, weiß auch, wie Schon als 21-Jähriger engagierte er sich als Cowichtig die „Online-Schiene“ für die Vermarktung Trainer der U17 des FCM, übernahm nach zwei ist. Osterland avancierte zum Liebling der Fans in Jahren als „Co“ die Mannschaft für weitere zwei einer Zeit der Konflikte zwischen dem BundesligaJahre, führte sie in die Spitzengruppe der RegioProfiteam und einem Teil der Fans. Die Ultras nalliga. „Klasse, dass das Team von Marco Kurth jetzt in der B-Jugend-Bundesliga spielt: bessere Gegner, die die Jungs körperlich und technisch-taktisch auf einem höheren Niveau fordern. Das ist gut für die sportliche Entwicklung des ganzen Vereins.“ 2011 kam das Angebot vom aufstrebenden RB Leipzig, wo er als Co-Trainer von Olaf Holetschek in der dortigen U17 Erfahrungen sammelte. Seinen Fußballlehrer „baute“ er im Frühjahr 2012 im Alter von 26 mit der Note 1,0 – als bisher jüngster Absolvent der HennesWeisweiler-Trainerakademie des DFB. Seine „Kollegen“ auf der Trainer-Schulbank waren u.a. Stefan Effenberg und Mehmet Scholl. „Er war im Lehrgang einer derjenigen Trainer, der von Anfang an in Konzepten gedacht hat“, urteilt DFB-Chefausbilder Frank Wormuth. „Er ist als Trainer mit Weitblick aufgefallen.“ Passt zum Sternzeichen Schütze, würde ein Astrologe sagen. Ein Frauenjounal formulierte mal: „Schützen müssen immer ein Ziel vor Augen haben, sonst fühlt sich ihr Leben Taktikfuchs Sören Osterland vor einem Fußball-Graffito auf den NeFoto: Sprengkamp leer an.“ Das mit den Zielen benplätzen der MDCC-Arena.
sahen einige Zeit den Spielen „seiner“ U23 zu, machten dort in der Regionalliga ganz schön Alarm, sodass sportlich gute Leistungen auch noch mit toller Atmosphäre verbunden waren. „Manchmal fast wie beim FCM“, schmunzelt Osterland im Rückblick. Aber kurz vor Saisonschluss im 2. Jahr bei „96“ wurde deutlich, dass die Clubführung einen Schnitt machen würde. Sie ersetzte letztlich den „Jungspund“ durch einen Kollegen der Generation 60plus, ohne fachlich irgendetwas auzusetzen. Das nahmen die Fans nicht kommentarlos hin. Sie protestierten in den Online-Medien und am sichtbarsten - via Banner gegen den Geschäftsführer beim letzten Heimspiel – mit dem Slogan: "Dufner raus, Osterland rein!" Rückblickend auf seine Zeit bei Hannover 96 sagt er: „Ich konnte vielfältige Erfahrungen sammeln – positiv wie negativ – die mich als Trainer und Mensch geformt und meine Gedanken bereichert haben. Was auch immer bleiben wird, sind die vielen geilen Momente mit den Jungs auf dem Platz und die Emotionen mit, für und dank der Fans.“ An Anfragen von anderen Vereinen mangelt es Sören Osterland nicht – er hat sich ein gutes Netzwerk aufgebaut, „das ist nicht nur für jeden wichtig, der im Profifußball tätig ist, das ist besonders auch für die Vereine wichtig, die sich höhere Ziele setzen und immer professioneller arbeiten wollen.“ Sein Lebensmotto kurzgefasst: „Durchschnitt ist für andere.“ Osterlands Arbeit fiel auch anderen Vereinen auf. „Die Angebote bisher reichten von Posten in Nachwuchsleistungszentren bis zum Profibereich. Das Finanzielle ist für mich dabei aber nicht primär ausschlaggebend. Die Arbeit am neuen Ort muss Spaß machen, es müssen professionelle Strukturen herrschen und zwischenmenschlich sollte es passen. Dann würde ich gern mithelfen langfristig etwas aufzubauen.“ Sein nächster Schritt ist nun kein Job in einem Profiverein der 1. oder 2. Bundesliga, die ihn durchaus reizen, sondern führt ihn auf das internationale Parkett: Er übernahm auf Vermittlung von Frank Wormuth die U19-Nationalmannschaft Ungarns – die Fußball-„Vermittlungssprache“ ist Englisch. In Ungarn steht zurzeit deutscher Fußballsachverstand besonders hoch im Kurs: Der ExBundesligaspieler Bernd Storck ist dort seit März Sportdirektor des Fußballverbandes und daneben seit Juli 2015 auch Nationaltrainer. Unter Storck läuft es gut für Sören Osterland und er lächelt, als er vom Sieg seiner U19 gegen den älteren Jahrgang, die U20, und den Erfolgen in Freundschaftsspielen gegen starke osteuropäische Teams berichtet. Bohrt man ein bisschen nach, bekommt man auch mit, wie sehr er in Sachen Bundesliga offensichtlich alles aufsaugt, was wichtig ist - 3. Liga und FCM inklusive. Die Spiele „seines“ Vereins verfolgt er – wenn's irgendwie geht – online. Viel schöner ist's jedoch - wie am 27. September, - auf einer Tribüne, die keine ist: auf dem Dach des Nachwuchsleistungszentrums und später am Spielfeldrand mit Freunden und Fans aus der guten alten Zeit in Blau-Weiß. Die Zukunft ist offen: Vielleicht sieht man sich ja wieder – am 22. Dezember? Heinz-Josef Sprengkamp
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Salonhumorist und grüner Wall Die Hansestadt Gardelegen überrascht mit vielen Facetten
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bwohl Gardelegen erst 1196 in einer Urkunde als „Burg und fester Platz“ auftaucht, reicht die Geschichte der Besiedlung weit mehr als 1.000 Jahre zurück. Seit über 800 Jahren ist Gardelegen Stadt, und seit mehr als 700 Jahren wird hier Bier gebraut. Der „Garley“-Trunk bescherte der Stadt im Mittelalter Reichtum und legte den Grundstein für die prächtigen Bauwerke. Von 1358 bis 1488 gehörte Gardelegen, im Verbund mit anderen brandenburgischen Städten der Altmark, der historischen Städte-Hanse an. Ein Beweis für die rege Handelstätigkeit der Altmärker Kaufleu te. 1995 trat die Hansestadt Gardelegen wieder dem „Hansebund der Neuzeit“ bei und gehört seit 1998 zum „Altmärkischen Hansebund“. Zu den zahlreichen Sehenswürdigkeiten gehört sicherlich auch der Roland von Gardelegen. 1450 erstmalig in der Stadtordnung erwähnt, zeugte er von der Eigenständigkeit der Stadt, von Bürgerstolz und Leistungskraft der Handwerkerzünfte und Kaufmannsgilden. Am alten Roland nagte der Zahn der Zeit – 1727 fiel die Statue in sich zusammen. Seit 2002 steht auf Initiative des Fördervereins Handwerk und des Altmarkkreises ein neuer Roland auf dem Markt.
Was Gardelegen auszeichnet, ist die Freundlichkeit der Menschen, die ihr Herz am rechten Fleck tragen. Bekanntester Sohn dieser Stadt ist Otto Reutter (1870 bis 1931), der als „Salonhumorist“ und Conférencier auf allen großen deutschen Varietébühnen zuhause war. Der kleine Dicke mit Frack und Melone gehörte zu den großen Unterhaltungskünstlern seiner Zeit – seine mehr als 1.500 selbst geschriebenen Couplets („Der Überzieher“, „Blusenkauf“) haben Kultstatus und ihre Aktualität bis heute nicht eingebüßt. Die Wallanlagen Gardelegens sind die besterhaltenen und vollständigsten Anlagen ihrer Art in Sachsen-Anhalt. Bereits um 1300 wurde das kleine Ackerbürgerstädtchen Gardelegen, später Hansestadt, befestigt. Im 16. Jahrhundert begann man die Stadtmauer zum Schutz der durch das Brauen und den Export des „Garley“-Biers reich gewordenen Stadt zu verstärken: Mächtige repräsentative Vortore – das Salzwedeler, Magdeburger und Stendaler Tor – wurden gebaut, Wälle und Gräben angelegt und ein Schleusensystem zur Wasserregulierung des Wallgrabens eingerichtet. Es wurde bei Gefahr geschlossen und schuf eine bis zu 300 Meter breite Überflutungsfläche Die heute vorhandenen Wallanlagen entstanden Anfang des 19. Jahrhunderts aus den Trümmern der ehemaligen Stadtbefestigung. Zunächst legte man hier Obstplantagen und Gemüsegärten an und verlegte die Friedhöfe der Nikolaikirche und Marienkirche auf den Wall – einige alte Grabsteine in der Anlage zeugen noch heute davon. Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Wallanlagen im Zuge städtebaulicher Erweiterungen vor den Toren der Stadt und der Schließung der Fried-
höfe als Promenade mit einer doppelreihigen Lindenallee gestaltet. Heute lädt eine über 2,5 km lange und über 120 Jahre alte Lindenallee entlang gepfle ter Grünanlagen, dem Rosengarten und dem erhalten gebliebenen Teil des mittelalterlichen Stadtgrabens zum Spazierengehen ein. Von der Wall-Promenade, die sich wie ein grüner Ring um die Altstadt legt, ergeben sich reizvolle Blicke auf die historischen Gebäude der Stadt. Sehenswert sind auch Reste der Stadtmauer und das Salzwedeler Tor, das besterhaltene der drei ehemaligen Stadttore. Von 2003 bis 2007 konnte die gesamte Gardelegener Wallanlage denkmalgerecht saniert werden. Einwohner und Besucher erfreuen sich seitdem noch mehr an diesem kleinen Paradies in der Altmark. Türme, Tore, stolze Bürger – interessant und kurzweilig sind die Stadtrundgänge, bei denen der Tourist Informatives und Sehenswertes über die 800-jährige Hansestadt erfahren kann. Nichts ist spannender als Geschichte. Wenn ihre Geschichte detailreich und faszinierend erzählt ist. Gerade im mitteldeutschen Raum, und im Speziellen Verborgene in der Region um MagdeSchätze an der burg, kann man sie heute Straße der Romanik auf Zeitreisen erkunden. Auf Spuren, die unterschiedlicher nicht sein können. Die neue touristische Leitmarke „Verborgene Schätze an der Straße der Romanik“ entführt Besucher zu diesen Orten. Hansestadt Gardelegen Tourist-Information Salzwedeler-Tor-Str. 34, 39638 Gardelegen Telefon: 03907-19433 touristinfo@gardelegen.de
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Machen Sie mal Urlaub vom Urlaub! An einen Urlaub werden hohe Ansprüche gestellt. Es wird viel unternommen, damit Urlaubszeit besonders einzigartig erlebt werden kann. Ein Gespräch mit dem Urlaub und dessen Erklärungen, warum nicht jeder Urlaub gleich Urlaub ist. Ich bin bald bei Ihnen. Sie wissen gar nicht, wie ich mich auf Sie freue. Der Urlaub: Doch, ich weiß. Sie erscheinen ja nicht allein. Ja, meine Freundin ist auch dabei. Das ist fast allein. Endlich Urlaub. Endlich Entspannung. Entschuldigung, dass ich frage: Was habe ich mit Entspannung zu tun? Dafür sind Sie da. Jetzt ziehen Sie sich mal nicht aus der Affäre. Ich ziehe gar nichts, nirgendwohin, noch komme ich irgendwo an, stelle niemandem nach und will überhaupt nicht sein, was sie mir andichten. Moment Mal. Ihre Funktion ist es, mir eine Auszeit von Arbeit und Alltag zu verschaffen! Aha? Das müssen Sie schon selbst tun. Mit mir hat das gar nichts zu tun. Papperlapapp! Schließlich gebe ich für Sie eine Menge Geld aus. Da haben Sie gefälligst zu funktionieren, wie ich mir das vorstelle. Ihr Menschen seid schon wundersame Geschöpfe. Da lasst Ihr Euch für die eigenen Vorstellungen von anderen Geld abnehmen. Ich habe keine Lust, mit Ihnen zu streiten. Ich möchte Sie genießen. Verstehen Sie das nicht? Ich verstehe viel. Jedoch nicht, was Sie aus meinem Namen alles ableiten und was Sie alles von mir erwarten, wo und wie ich mich überall für jeden bereithalten soll.
Dafür sind Sie doch da. Sie haben keine Ahnung. Wissen Sie eigentlich, dass mein Namensursprung aus dem alt- und mittelhochdeutschen Verständnis kommt, jemandem die Erlaubnis zu erteilen, dass man sich entfernen dürfe. Sie haben mich pervertiert und zu einer Art Naturgesetz stilisiert, so als könnten Sie ohne mich nicht mehr existieren. Ich bitte Sie, die Anforderungen der Moderne bedingen Ihre Anwesenheit zwangsweise. Anderenfalls würde man doch krank. Ich soll also für Gesundheit und Krankheit verantwortlich sein, wahrscheinlich auch noch für Glück und Unglück? Sie spinnen. Sie sind eine Notwendigkeit gegen wachsenden Leistungsdruck und komplexere Stressfaktoren. Achso. Das war mir nicht klar. Können Sie mir mal verraten, warum Sie mich in der Ferne suchen? Das liegt doch auf der Hand: Weit weg, in einer gänzlich anderen Umgebung kann man den Alltag für eine gewisse Zeit hinter sich lassen. Damit der Alltag danach wieder vor einem liegt. Für mich ist das ein Im-Kreis-laufen. Sie rennen vor etwas weg, das Sie negativ besetzen, um dann irgendwo auf dieselben Gestalten zu treffen, die sich alle mit demselben Problem herumschleppen, um dann wiederum zurückzukehren, weil man sich in ein paar Wochen die Bestätigung von Dritten hat schenken lassen, dass man im Verreisen genau das
Richtige getan hätte. Nur am eigentlichen Problem hat sich nichts geändert. Wie soll man das ändern? Man muss doch arbeiten gehen. Stimmt. Weil man das eine macht, muss man auch das andere tun. Sie sehen aber schon, dass der Aufwand, mit dem mich die meisten planen, einer regelmäßigen Arbeit gleichkommt. Kommen Sie, jeder hat ein anderes Verständnis von Ihnen. Ich finde, man geht sehr indiviuell mit Ihnen um. Komisch. Ich treffe immer und überall die Menschen mit denselben Ideen, Wünschen und Hoffnungen, mit denselben Problemen und Mieseren – und das ganz unabhängig davon, wo ich mich gerade aufhalte. Sie wollen mir einreden, meine Suche nach Entspannung hätte gar nichts mir Ihnen zu tun? Wenn ich Entspannung sein sollte, würde ich auch so heißen. Ich bedeute nur, dass Sie die Erlaubnis haben, sich entfernen zu dürfen. Und wie finde ich Entspannung? Am besten fragen Sie diese selbst, wenn Sie selbst keine Idee haben. Ich kann Ihnen weder sagen, ob Ihnen der Ort Ihrer Reise gut tut oder die Menschen, die Sie dort treffen. Ich glaube, Sie sollten – bevor Sie sich mit mir beschäftigen – zunächst über Ihren Alltag nachdenken. Es sei Ihnen jetzt erlaubt, sich zu entfernen. Machen Sie mal Urlaub vom Urlaub. Das täte Ihnen gut. (tw)
Was uns die
Zukunft bringt
1990 - 2015 Wir feiern Jubiläum am 10. und 11. Oktober 2015 Tolle Angebote, viele Überraschungen und ein buntes Programm für Jedermann
Die Wurzeln:
Schnäppchen im Heizhaus und Möbelkauf im einstigen Kulturhaus
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enau vor 25 Jahren: Am 12. Oktober 1990 geht nichts mehr auf der Bundesstraße 81 vor Altenweddingen. Im ehemaligen Kulturhaus öffnet einer der ersten Schnäppchenmärkte in der Region um Magdeburg seine Pforten. Und der Andrang ist enorm. Zu lange schon hatten die Einheitsschrankwände und Schlafzimmer aus den Möbelkombinaten der DDR die Menschen angeödet. Jetzt war die Zeit der D-Mark angebrochen - und nun konnten endlich die Wünsche nach einer neuen Einrichtung in Erfüllung gehen. Gleich nach der Wiedervereinigung eröffnete der Jungunternehmer Rolf Rabe in einem ehemaligen, stillgelegten Kulturhaus einer landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) in Altenweddingen auf mehr als 3.000 Quadratmetern ein Einzelhandelsgeschäft mit Möbeln und Küchen, Teppichen und Sonderposten. Dem Drang nach neuem Wohnen trug der als „Billiger Jakob“ an den Start gegangene Möbeleinrichter Rechnung. Design und Funktionalität spielten in den Anfangsjahren eine nebensächliche Rolle. Was zählte, war die schnelle Beschaffung und der niedrige Preis. „Eiche brutal” und die große lilageblümte Wohnlandschaft entsprachen dem damaligen Zeitgeist. Das erste Teamfoto zur Eröffnung am 12. Oktober 1990.
Volksfeststimmung bei den MACO-Aktionstagen in Altenweddingen.
Die äußerst attraktiven Tiefstpreise und das auf die damaligen Bedürfnisse der Kunden der Region abgestimmte Warensortiment waren eine regelrechte Initialzündung - MACO wurde „überrannt“. Doch nicht nur die neuen Möbel zogen die Landeshauptstädter und die Kunden aus den angrenzenden Gemeinden nach Altenweddingen. Auch die Feste und Events mit Schlagerstars und Autoverlosungen erwiesen sich als Magnet. Durch den unerwarteten Erfolg der Verkaufsphilosophie, „der Billigste der Günstigen zu sein“, reichten das Kulturhaus und die dazu angemieteten Nebengebäude längst nicht mehr aus. Der Verkauf von Möbeln, Sonderposten und Küchen bezog auch das Heizhaus, provisorische Verkaufszelte und Scheunen als Zwischenlager mit ein. Nach dem Bilderbuchstart läuteten in der Chefetage bei Rolf Rabe die Alarmglocken - der Standort Altenweddingen stieß an seine Kapazitätsgrenzen. So streckte der Möbelhändler 1994 seine Fühler in die Landeshauptstadt Magdeburg aus. Im neu erschlossenen Gewerbegebiet am Flugplatz eröffnete am 14. Oktober 1994 nach einer Rekordbauzeit von sechs Monaten auf über 10.000 Quadratmetern Verkaufsfläche das neue MACO-Center Magdeburg. Und auch hier stellte sich der Erfolg von Anfang an aufgrund des hohen Bekanntheitsgrades der Möbelmarke ein. Service
und neue Produkte ließen das in die Jahre gekommene Image des „Billigen Jacob“ schnell verblassen - MACO begab sich auf neue Wege. So eröffnete 1997 die „Erlebniswelt der Einbauküchen“ mit der attraktivsten Küchenschau weit und breit im MACO-Center. Diese besondere Küchenausstellung präsentiert in einer besonders erlebnisorientierten Art und Weise alles zum Thema Einbauküche. Ständig halten hier die Trends der Möbelmessen Einzug, ist der Kunde immer auf der Höhe der Zeit und stets informiert über Innovationen. Da der Kundenstrom immer mehr zu dem neu gebauten Zentrum zieht, schließt 1997 der Standort Altenweddingen. Seit der Jahrtausendwende wandelte sich auch kontinuierlich das Angebot im Wohn- und Schlafmöbelbereich durch ständige Umgestaltung zu einem konventionellen bedarfsorientierten Sortiment. Die Kunden sind anspruchsvoller - in die heimischen Wände zog ein neues Wohngefühl ein. Darauf stellte sich auch MACO ein und hält stets Schritt mit den Wünschen der Besucher.
„Wir haben alles richtig gemacht“
Was die Zukunft bringt
In den letzten zwei Jahren investierten wir am Standort Magdeburg über 3,5 Millionen Euro in Erweiterungsbauten zur Aufnahme neuer Möbelkonzepte unseres Einkaufsverbandes Europa Möbel Verbund. Damit haben wir für Magdeburg und die Region Sachsen-Anhalt eine der schönsten und attraktivsten Möbelausstellungen geschaffen. Matthias Utermark, unser Prokurist hier vor Ort, ist seit Beginn an dabei und konnte ganz wichtige Impulse setzen. Unser Haus hat sich zu einem wahren Tempel für trendige Möbel, Küchen und einem riesigen Randsortiment entwickelt. Viele unserer Mitarbeiter sind beRolf Rabe, Gründer und reits sehr lange im UnterChef der MACO-Gruppe nehmen und fühlen sich wohl. MACO ist damit eine Marke und hat eine besondere Reputation. Wir haben in der Oldenburger Zentrale in den letzen Jahren weiter in das MACO-Einkaufscenter investiert. Gerade wird ein Nettomarkt ausgebaut, eine Fitnesskette wird auf 4.500 Quadratmeter etabliert, ein Mieter wünscht sich bei uns wegen der Autobahnnähe ein Regionallager. Wir sind weiterhin in Planung zur Ansiedlung eines Drogeristen. Auch im Bereich der Warenwirtschaft für unser Onlinegeschäft wurde eine sinnvolle neue Infrastruktur geschaffen. Die MACO Gruppe ist ein modernes und international tätiges Unternehmen und in verschiedenen Sparten tätig. Wir erkennen für uns immer wieder neue Geschäftsfelder. In Magdeburg haben wir mit unserer soliden und konservativen Geschäftspolitik alles richtig gemacht.
Während der Internethandel auch für die Möbelbranche in den kommenden Jahren weiterhin überdurchschnittliche Wachstumsraten aufweisen wird, behält der klassische Möbeleinzelhandel stets seine Daseinsberechtigung. Hintergrund dieser Gewissheit ist, dass qualitativ ansprechende Möbel und Küchen erlebt werden müssen. Über das Sehen, Fühlen und Riechen hinaus spielt auch die persönliche Beratung durch kompetente Einrichtungsberater noch immer Alessandro Rabe, Co-Geschäftsfür einen Großteil der führer der MACO-Gruppe Kunden eine nicht zu vernachlässigende Bedeutung. Das Erleben von Wohnideen durch unsere außergewöhnlich gestaltete Möbel- und Küchenausstellung verbunden mit einer fachkundigen und freundlichen Beratung zeichnet unser Einrichtungshaus in Magdeburg aus. Dieses qualitativ hohe Niveau haben wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort mit zu verdanken, die einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg unseres Hauses beigesteuert haben. Auf Basis unserer langjährigen Erfahrung und die hieraus resultierende Kompetenz hier vor Ort, verbunden mit einem ehrlichen selbstkritischen Blick auf das eigene Handeln, sehen wir uns stets hervorragend aufgestellt, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen.
Der Erfolg: Einst „Billiger Jacob“, heute Branchenprimus bei stilvollem Wohnen eder kennt das Gefühl, einen Raum zu betreten und sich sofort wohl zu fühlen. Die Möbel, Materialien und auch die Anordnung gefallen. Solche Wohnräume zeugen von Individualität und Kreativität. Jedes Zuhause ist deshalb unverwechselbar, weil es Stil, Vorlieben und Emotionen des Bewohners wiederspiegelt. Nicht umsonst gilt: Sag mir, wie Du wohnst und ich sage Dir, wer Du bist. Getreu dieses Mottos bestimmt die Ausgestaltung der eigenen vier Wände ein Faktor maßgeblich: Emotionalität. Sie trägt zum Wohlfühlen im „Rückzugs- und Regenerationsgebiet“ Wohnung bei. Schicke Möbel gewinnen zunehmend an Bedeutung. Statt einer „Verwahrstelle des Lebens” gilt die Wohnung heute als Statussymbol. Die Innenausstattung spiegelt den Charakter der Bewohner wider - man zeigt gerne, was man hat, wer man ist. Es ist ein Lebensgefühl, das jeder selber gestalten kann. Dabei bietet das eigene Heim die besten Möglichkeiten, in einer Form der Selbstverwirklichung Ideen und Visionen umzusetzen. Dem trägt vor allem MACO Möbel&Küchen Rechnung.
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Denn nicht nur die Einrichtungsstile, sondern auch der Anspruch und das Kaufverhalten der Kunden haben sich geändert. Ständig halten im Einrichtungshaus am Flugplatz in Magdeburg die Trends der Möbelmessen Einzug, ist der Kunde immer auf der Höhe der Zeit und stets informiert über Innovationen. Dank der frischen Inszenierungen der einzelnen Wohn- und Küchenwelten entstand im Wandel der Zeit bei MACO ein außergewöhnliches Wohlfühlambiente. Der Sortimentschwerpunkt verlagerte sich innerhalb des 25-jährigen Bestehens des Einrichtungshauses von preiswerten Sonderposten zu hochwertigen Stilmöbeln in der gehobenen Mitte. Startschuss für die neue Ausrichtung war die Eröffnung der Küchenerlebniswelt, die Maßstäbe in der gesamten Region setzte. Konsequenterweise folgte die neue Möbelerlebniswelt. Die Neugestaltung des gesamten Eingangsbereiches als Toskanischer Marktplatz, das stylische Ambiente im Harald Glööckler-Zimmer, Magde-
Matthias Utermark, Prokurist bei MACO Möbel in Magdeburg. Wer auf individuelle Einrichtung steht, findet hier seine Wohnträume.
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„Wie Menschen denken und leben,
„
so bauen und wohnen sie.”
Johann Gottfried von Herder (1744 ‑ 1803),
deutscher Kulturphilosoph, Theologe, Äs‑ thetiker, Dichter und Übersetzer
burgs schönste Gasse im mediterranen Flair (www.ernst-haas-gasse.de), das Magdeburger Viertel und das „Haus in Haus”-Konzept zeigen, dass diese Präsentationen bei den Kunden ankommt. Mit einer riesigen Auswahl und vielfältige Kombinationen entsteht trendiges Interieur durch die Freiheit des Einrichtens. Zweieinhalb Jahrzehnte nach dem Start in Altenweddingen ist bei MACO der Möbelkauf eine Sache von Emotionen. Fernsehen, Werbung und neue Medien wie das Internet, vermitteln Ideen und wecken Bedürfnisse. „Was uns anspornt, ist die Schaffung neuer Erlebnisbereiche fürs Wohnen. Eben eine neue Form von Präsentation und Erlebbarkeit. Die Kunden sollen von Anfang an das Gefühl haben, zu Hause zu sein”, so Matthias Utermark, der seit dem Start in der Region das Möbelhauses managt. „Faszinationen, entspannt Ideen sammeln und Lifestyle genießen - dass kann der Kunde heute in unerem Einrichtungshaus am Flugplatz. Ich sehe MACO als eine Mischung vom Verkauf diverser Einrichtungen, aber auch als eine Showbühne für Möbel mit Erlebnischarakter, über welche man in der Region spricht”, beschreibt er die Ausrichtung von MACO. So wandelte sich auch kontinuierlich das Angebot im Wohn- und Schlafmöbelbereich durch ständige Umgestaltung zu einem konventionellen bedarfsorientierten Sortiment. Da der Wareneinkauf direkt von Magdeburg aus organisiert wird, können sich die Einkäufer auf die in der Landeshauptstadt herrschenden Ansprüche einstellen. Mehr als 1.200 Lieferanten sorgen für ständigen Nachschub. „Die Suche und der Kauf von neuen Einrichtungsgegenständen muss in der Zukunft genauso ein Erlebnis sein wie ein Kino- oder Gaststättenbesuch. So geht man künftig mit einem hohen Freizeitwert bei MACO einkaufen”, so Utermark.
Die Aussicht:
Immer die passende Idee für ein schöneres Zuhause
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uf den Lorbeeren des Erreichten ausruhen? Nicht bei MACO: Stets ist man hier auf der Suche nach neuen Ideen, um den „Erlebniskauf Möbel“ zu perfektionieren. Zum 25. Geburtstag eröffnet am 12. Oktober 2015 die neugestaltete und um 4.000 Quadratmeter erweiterte MACO-Wohnwelt mit neuen Marken und stilvollen Möbeln. Künftig verfügt das Haus dann über eine Gesamtfläche von 22.000 Quadratmetern. Als starker Partner dient dabei die Europa-Möbel-Verbund GmbH & Co. KG - ein Gemeinschaftsunternehmen mehrerer Möbeleinzelhändler, in das auch MACO eingebunden ist. Wenn Möbel im Vordergrund stehen, werden natürlich vielfach auch Namen damit in Verbindung gebracht. Dazu gehören: Hülsta, Musterring, Rolf Benz und viele mehr. Unter den vielen Marken zu nennen sind: Global und Trendstore. Sie gehören zur Vertriebsschiene des EuropaMöbel-Verbunds und zeichnen für hochwertige Einrichtungen mit ihren Namen. Die vielfältigen Kollektionen sind auf ganzheitliche Einrichtungslösungen und ein stimmiges Gesamtbild ausgerichtet, damit man immer die richtige Mischung aus Lifestyle und Gemütlichkeit für das eigene Heim bei MACO findet. „Global-Wohnen“ - das sind Wohnlandschaften, Sitzgruppen und Polstermöbel und Garnituren in Perfektion - ganzheitlich und anspruchsvoll. Von lässig urban bis hin zu höchstem Komfort und Eleganz - für jeden Geschmack. Das sind Schlafmöbel und Schlafsysteme für unterschiedlichste Ansprüche im ausgewogenen Design und in höchster Qualität. „Global-Wohnen“ sind Sitzmöbel und Tische im exklusiven und erschwinglichen Segmenten - natürlich, komfortabel, elegant. „Global-Küchen“ sind das Rezept gegen Kücheneinerlei - exklusive Küchen im funktionllen Design. Trendstore wendet sich an moderne Menschen, die junge, frische Wohnideen suchen und Möbel auch gern direkt mitnehmen. Die aktuellen Trendstore-Kollektionen setzen Akzente mit kreativen Einrichtungsideen, trendigen Möbeln und stylischen Accessoires. Einrichten macht so Spass - egal ob WG-Zimmer oder die erste eigene Wohnung. Mit diesen Möbeln werden die eigenen vier Wände zur Wohlfühl-Oase - zu Preisen, die das Budget nicht überstrapazieren. Global und Trendstore wecken Emotionen und Behaglichkeit. Hochwertige Möbel sind aufgrund ihrer Qualität ihr Geld wert, denn lange Lebensdauer, hoher Gebrauchswert und Produktsicherheit zahlen sich auf Dauer aus. MACO erfüllt Wohnwünsche, individuell zugeschnitten auf jeden Wohnbereich - natürlich in bester Qualität und zum erschwinglichen Preis. Immer die passenden Ideen für ein schöneres Zuhause.
Was uns in den zurückliegenden 25 Jahren auszeichnet, ist ein starkes Team. Von Anfang an setzte MACO alles daran, Menschen als Verkaufspersonal zu rekrutieren, die mit der Region Magdeburg und dem Umland verwurzelt sind. Da die Kunden und Verkäufer somit eine „Sprache“ nutzen, können wir als Einrichter Erfolge über Erfolge verbuchen. Viele der Mitarbeiter der ersten Stunde sind noch heute im Unternehmen und für die Belange und regionalen Bedürfnisse ihrer Kunden sensibilisiert. Kommen Sie zu uns und feiern Sie mit uns ein Jubiläum, auf das wir alle stolz sein können - Sie als Kunden und wir als Mitarbeiter in einem exzellenten Team. Freuen Sie sich auf eine einzigartige Präsentation in unserem neugestalteten Einrichtungshaus, auf einen Einkauf in neuer Dimension - mit exklusiven Möbeln, Emotionen und Inspirationen für Ihre eigene Wohnwelt zu Hause.
MACO-Möbel Vertriebs GmbH Gustav- Ricker- Str. 63 39120 Magdeburg
Telefon: 0391 / 62 62 600 Telefax: 0391 / 62 62 629 info@maco-md.de www.maco-md.de
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LEBENSART
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Vielfalt des Mittelmeers
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eden Tag gehe ich einkaufen“, berichtet Georgios Tyrikos. „Ich drehe immer erst eine Runde durch das Geschäft und schaue mir dabei die Ware genau an. In erster Linie zählt für mich die Qualität und nicht der Preis. Denn nur eine gut gereifte Tomate kann ihren Geschmack voll entfalten“, erklärt der sympathische Grieche. Seit 24 Jahren arbeitet Georgios Tyrikos als Koch. Es ist für ihn eine Leidenschaft Gerichte zuzubereiten. Vor allem die Spezialitäten der Mittelmeerküste haben es ihm angetan. Sein beruflicher Weg führte ihn aus einer exklusiven Fischtaverne auf Rhodos hinaus über Stationen wie Belgrad, Madrid und Hamburg bis nach Magdeburg an die Elbe. „Ich liebe diese Stadt“, erzählt er. Heute betreiben Georgios Tyrikos und seine Frau Vanja das Restaurant Mittelmeer Aroma auf der Halberstädter Straße 64 Ecke Südring. Ihre Speisekarte liest sich überraschend anders. „Es gibt etwa 25 griechische Restaurants in der Stadt, deren Menüauswahl sich ähneln“, erklärt Georgios Tyrikos. „Wir bieten unseren Gästen mediterrane Kost. Es ist eine leichte und gesunde
Georgios und Vanja Tyrikos. Fotos: Peter Gercke
Küche, zubereitet aus natürlichen und frischen Produkten“, beschreibt er den Unterschied. Es wird viel Fisch, Fleisch, Gemüse und Olivenöl verwendet. Auch dry aged gereifte Steaks gehören zu den Spezialitäten im Restaurant Mittelmeer Aroma. Kein Gericht wird vorgekocht. Alles wird erst nach der Bestellung frisch zubereitet. Auf zwei Ebenen wird der Gast von
einem modernen und freundlichen Ambiente empfangen. Weinkennern bietet sich eine große Auswahl von edlen Tropfen aus Griechenland, Italien, Frankreich und Portugal. Für Liebhaber der kleinen Vielfalt gibt es Tapas mit Wein, Meze mit Ouzo und Antipasti mit Grappa oder Bier. Gäste können reservieren unter Telefon 0391/66293857 oder unter www.mittelmeer-magdeburg.de. (vl)
Contouring heißt der neue Haartrend „Eine Tube kann nicht einschätzen, mit welchem Haartyp sie es zu tun hat.“ Hella Bittman erklärt den Unterschied.
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eder möchte gern gut aussehen. Das stärkt das Selbstbewusstsein. Wenn der morgendliche Blick in den Spiegel mit etwas Zufriedenheit belohnt wird, begint der Tag schon vielversprechend. Ein wichtiges Detail dabei ist das Haar. Nicht jeder ist mit einer perfekten Mähne ausgestattet, wie uns das die Shampoo-Industrie gern Glauben machen will. Jeder muss mit dem zurecht kommen, was ihm von Geburt an mitgegeben wurde. Doch den gewissen Feinschliff geben sich die Meisten selbst. Es wird gefärbt, gesträhnt oder in Locken gequetscht. Entweder wird im heimischen Bad selbst Hand angelegt oder das Vorhaben wird dem Friseur vorgetragen. Zufriedenheit tritt dann ein, wenn das Haar Ähnlichkeit mit dem auf der Verpackung oder dem vorher ausgewählten Muster hat. Doch das ist manchmal nicht der Fall. Statt dem versprochenen Blond leuchtet der Schopf nun in sattem Gelb oder schlimmeres. Was nun?
Hier kommen die erfahrenen Spezialisten von Hella´s Frisiersalon ins Spiel. Ihre Erfahrung mit geschädigtem Haar oder einer verkorksten Färbung umzugehen, hat sich in Magdeburg längst rumgesprochen. Man nennt sie auch die Haardoktoren. Sandy Bittmann schildert einen Fall: „Eine Kundin war regelmäßig beim Friseur und wurde ungewollt immer heller. Aber weil sie sich nicht beschweren wollte, holte sie Farbe aus der Drogerie und wollte den Ton auf eigene Faust korrigieren. Das Ergebnis war eine Mischung aus graublond und grün. Sie kam dann zu uns. Wir haben mit Strähnen gearbeitet und das grün mit einer Tönung aufgehoben.“ „Solche Fälle sind nicht selten“, erklärt Geschäfts-
inhaberin Hella Bittmann. „Oft verwenden die Kunden die Produkte aus dem Einzelhandel. Diese sind ansich von der Qualität nicht verkehrt. Doch sie lassen sich vom Leine nicht dosieren, um sie der eigene Haarstruktur anzupassen. Die Tube kann nicht einschätzen, mit welchem Haartyp sie es zu tun hat. Das kann nur ein Friseur. Die Ergebnisse sind dementsprechend flexibel. Eine Kastanie hat auch je nach Reifegrad eine andere Farbgebung“, unterstreicht Hella Bittmann. In ihrem Salon in der Annastraße beginnt jede Frisur mit einer Analyse, die den Zustand der Haare und deren Belastbarkeit einschließt. Seit über 40 Jahren übt Hella Bittmann diesen Beruf aus und ist immer noch jeden Tag mit Leidenschaft dabei. Auch ihre Kinder sind ihren Fußstapfen gefolgt. Sohn Steven Bittmann ist 22 Jahre und Tochter Sandy seit 15 Jahren im Geschäft. Der eigene Azubi-Nachwuchs, Christin Anton, kann auch schon auf sieben Berufsjahre zurückblicken. Auf der Facebook-Seite und auf der Internetplattform können Kunden ihre Termine auch online buchen. Einen trendigen Tipp für die kommende Saison gibt die Friseurmeisterin noch ab: Contouring heißt das Zauberwort. Je nach Gesichtsform werden vom Friseur gezielt Strähen eingearbeitet, die das Gesicht perfekt in Szene setzen. (vl) Hella´s Frisiersalon Annastraße 40, 39108 Magdeburg Telefon: 7335668 www.hellas-frisiersalon.de
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n Veronikas Verkehr & mehr
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Frau kann mehr, als Mann denkt Marcel Krohn bittet Frauen in die Werkstatt. Im Selbsthilfekurs vermittelt der Kfz-Mechaniker Sachverstand.
D Draufhalten statt ausweichen
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er Herbst ist da und mit ihm auch neue Probleme im Straßenverkehr. Denn jetzt im Oktober und im November ist unser heimisches Wild wieder sehr aktiv. Hinzu kommt die früh einsetzende Dämmerung. Es ist sehr wichtig, die Hinweisschilder auf Wildwechsel ernst zu nehmen. Kreuzt plötzlich ein Reh oder Wildschwein die Straße, wird es für den Autofahrer gefährlich. Manche versuchen auszuweichen. Das ist zwar verständlich – aber leider nicht richtig. Theoretisch wissen auch die meisten Autofahrer, dass sie dem Wild nicht ausweichen, sondern draufhalten sollten, aber sie wissen nicht, dass sie auch gleichzeitig kontrolliert und kräftig abbremsen sollten. Das Lenkrad dabei gut festhalten. Das eventuell eingeschaltete Fernlicht muss ausgemacht werden, weil die Tiere sonst geblendet werden und auf die Lichtquelle zulaufen könnten. Wichtig wäre das Hupen, damit die Tiere wegspringen. Doch Vorsicht, meist kommen weitere Rehe, Hirsche oder Wildschweine hinterher. Wer einem Tier ausweicht, bringt nicht nur sich und andere in Gefahr, sondern riskiert unter Umständen auch seinen Versicherungsschutz. Das gilt vor allem dann, wenn es sich um ein kleineres Tier, beispielsweise einen Hasen, handelt. Welche Tiere genau in ihrer Versicherung eingeschlossen sind, steht in den Versicherungsbedingungen Ihres Vertrages. Ist ein Zusammenstoß nicht vermeidbar gewesen, dann sofort die Unfallstelle durch Einschalten der Warnblinkanlage und Aufstellen des Warndreiecks absichern und die Polizei anrufen. Diese informiert später auch den Förster oder Jagdpächter. Flieht das verletzte Tier, merken sie sich bitte unbedingt die Fluchtrichtung. Verbleibt das Tier an der Unfallstelle, dann ist es von Vorteil alles durch Fotos zu dokumentieren. Wegen Tollwutgefahr sollte das tote oder verletzte Tier nicht angefasst werden. Bis bald, Ihre Veronika (Fahrschule Veronika & Co.)
ass in vielen Frauen mehr steckt, als mancher Mann ihnen zutraut, davon ist Marcel Krohn überzeugt. In erster Linie denkt er dabei an die handwerklichen Fähigkeiten des vermeintlich schwachen Geschlechts. Und weil der versierte Kfz-Mechaniker davon überzeugt ist, dass die Damen auch am Auto vieles selbst anpacken können, möchte er sie mit dem nötigen KnowHow ausstatten. „Ich werde interessierten Damen in einem Selbsthilfekurs zeigen, dass sie durchaus in der Lage sind, einige Reparaturen und Wartungsmaßnahmen an ihrem Fahrzeug selbst durchzuführen“, erklärt Marcel Krohn. „In diesem Kurs, mit etwa vier bis sechs Teilnehmerinnen, möchte ich beispielsweise den Radwechsel üben, sämtliche Flüssig-
keitsstände überprüfen oder auffüllen und die Scheibenwischer wechseln, erklärt der Werkstattinhaber. Wenn jemand Interesse zeigt, werden wir auch einen Ölwechsel durchführen. Außerdem werde ich erklären, wie man das Auto winterfest macht.“ Im Oktober soll der erste Kurs auf dem Werkstattgelände in der Rothenseer Havelstraße 6 starten. Die Anzahl der Teilnehmerinnen ist auf maximal sechs begrenzt. „Wir möchten eine kleine vertraute Runde bilden, in der ich anschließend auf die persönlichen Fragen eingehen kann. Deshalb ist es ratsam, dass jede Frau ihr eigenes Fahrzeug mitbringt. In einem zweistündigen Programm wird alles Wesentliche gezeigt, erklärt und vorgeführt. Danach bleibt etwa eine Stunde Zeit, um am eigenen Pkw zu üben und in einer lockeren Gesprächsrunde detailliert auf Fragen einzugehen. Die Kosten für den Selbsthilfekurs liegen bei 29 Euro. Darin enthalten sind Handschuhe und Getränke. (vl) Selbsthilfe-Werksatt Marcel Krohn Havelstraße 6 (Einfahrt Kaiser Döner) 39106 Magdeburg Telefon 0178 / 16 30 242
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Das Abenteuer kann beginnen Ganz in Familie - der neue Renault Kadjar und ein herbstliches Vergnügen
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ir merken es unweigerlich - die Tage werden kürzer, die Laubfärbung der Bäume kündet vom herannahenden Herbst. Zu dieser Jahreszeit hält es die Kinder nicht mehr in Haus und Wohnung. Jetzt ist die Zeit der Drachen am Himmel. Gemeinsam mit der ganzen Familie macht es Spaß, die selbstgebastelten oder auch fertigen Fluggeräte solange wie möglich am Himmel zu halten. Und ein richtiges Vergnügen ist es, diesen Drachenausflug mit einer Probefahrt mit dem Renault Kadjar in die Natur zu verbinden. Exklusiv dazu bieten die Renault-Autohäuser Röttig einen Ausflug mit dem modernen SUV an, der jedes Terrain erobern kann. Kinder können sich in den sechs Renault Autohäusern Röttig ihren Dra-
chen abholen und mit ihren Eltern oder Großeltern eine 24-Stunden Probefahrt mit dem Renault Kadjar unternehmen. Mit diesem Fahrzeug bietet Renault einen hohen Komfort kombiniert mit purem Abenteuer. Bequeme Sitze mit viel Seitenhalt und Beinauflage, ein fahrerorientiertes Armaturenbrett inklusive virtueller Instrumente, durchzugsstarke Motoren - ob Benziner oder Diesel - und eine sehr präzise Lenkung sowie ein komfortables
Fahrwerk sorgen im Kadjar für viel Platz und sicheres Fahrverhalten. Also ab ins Gelände – auf die komfortable Art. Dazu müssen sich die Eltern lediglich zu einer kostenlosen Probefahrt bis 31. Oktober 2015 über das Mailformular auf www.autohaus-roettig.de oder in allen Renault Röttig Filialen in und um Magdeburg anmelden und gemeinsam mit ihren Sprösslingen einen Drachen sichern. Natürlich nur solange der Vorrat reicht.
Renault KADJAR Nicht warten. Starten.
ab
19.990,– €*
• Manuelle Klimaanlage • Radio USB+Bluetooth® • Tempopilot • Automatische Parkbremse • 16-Zoll-Stahlfelgen Renault Kadjar ENERGY TCe 130: Gesamtverbrauch (l/100 km): innerorts: 6,8; außerorts: 4,9; kombiniert: 5,6; CO2-Emissionen kombiniert: 126 g/km. Renault Kadjar: Gesamtverbrauch (l/100 km): kombiniert: 5,8 – 3,8; CO2-Emissionen kombiniert: 130 –99 g/km (Werte nach Messverfahren VO [EG] 715/2007).
39175 Heyrothsberge, Am Fuchsberg 52, Tel.: 039292 / 2 78 01 39120 Magdeburg, Filiale Börde, Carnotstr. 3, Tel.: 0391 / 6 11 79-0 39128 Magdeburg Nord, Neuer Sülzeweg 103, Tel.: 0391 / 25 15 010
39340 Haldensleben, J.-G.-Nathusiusstr. 33, Tel.: 03904 / 72 02 40 39218 Schönebeck, Geschw.-Scholl-Str. 143, Tel.: 03928 / 42 43 13 39261 Zerbst, Coswiger Str. 11, Tel.: 03923 / 78 02 06
www.autohaus-roettig.de *Unser Barpreis für einen Renault Kadjar Life ENERGY TCe 130. Abbildung zeigt Renault Kadjar Bose® Edition mit Sonderausstattung.
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Hauptrisiken Rauchen und Alkohol Kehlkopfkrebs immer häufiger auch bei Frauen Von Jacqueline Heß
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ösartige Geschwulsterkrankungen im Kehlkopf haben in den vergangenen Jahren besonders bei jüngeren Menschen zugenommen. Lag das Durchschnittsalter früher bei etwa 60 Jahren und traf es Männer zehnmal häufiger, wächst die Zahl weiblicher und jüngerer Patienten. Häufigster Tumor im Bereich der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde ist der Kehlkopfkrebs. Der Kehlkopf ist das Verbindungsstück zwischen Rachen und Luftröhre. Er hat zwei wichtige Aufgaben: er verschließt beim Schlucken den Eingang zur Luftröhre und ist als eigentlicher Tonerzeuger ganz wesentlich an der Stimmbildung beteiligt. Kehlkopfkrebs, in der Fachsprache Larynxkarzinom genannt, ist eine bösartige Tumorerkrankung des Kehlkopfs und gehört zu den Tumoren der oberen Luft- und Speisewege. Die Erkrankung entsteht in vielen Fällen bei Menschen, die rauchen, regelmäßig alkoholische Getränke konsumieren sowie einer berufsbedingten Gefährdung durch Luftverunreinigungen (z.B. Asbest) ausgesetzt sind. Besonders groß ist das Risiko, wenn sich mehrere Faktoren addieren. „Im Gegensatz zu den meisten anderen Krebserkrankungen, die in Anfangsstadien keine Beschwerden verursachen, kann sich Kehlkopfkrebs frühzeitig durch Symptome bemerkbar machen. Daher sollte bei anhaltend heiserer Stimme über einen Zeitraum von mehr als zwei Wochen ein Arzt konsultiert werden. Hinzu kommen ein Fremdkörpergefühl im Hals, Schluckbeschwerden und ein häufiges Bedürfnis, sich zu räuspern. Mit fortschreitendem Kehlkopfkrebs treten dann Schmerzen auf, insbesondere beim Schlucken, die bis ins Ohr ausstrahlen können. Symptome wie Luftnot und blutig-schleimige Auswürfe treten erst im späteren Stadium auf“, so Prof. Dr. Christoph Arens, Direktor der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Magdeburg. Um bei Verdacht auf Kehlkopfkrebs die Diagnose sichern zu können, muss der Arzt mehrere Untersuchungen durchführen. Nach dem Abtasten des Halses erfolgen spezielle Verfahren, wie eine Kehlkopfspiegelung (Laryngoskopie). Tumorverdächtige Stellen auf der Kehlkopfschleimhaut kann man so recht früh erkennen. Bestätigt sich bei der anschließenden Gewebeprobe (Biopsie) der Verdacht, können unter Einsatz moderner bildgebender Verfahren wie der Computertomographie (CT) oder der Magnetresonanztomographie (MRT) genauestens die Ausdehnung des Tumors und ein möglicher Befall der Halslymphknoten festgestellt werden.
Flexible endoskopische Untersuchung des Kehlkopfes. Foto: Universitätsklinikum Magdeburg
Tumoren der eigentlichen Stimmlippen sind mit über 60 Prozent die häufigsten Larynxkarzinome. Um Kehlkopfkrebs zu behandeln, stehen operative Verfahren und die Strahlentherapie zur Verfügung. Hat der Arzt das Larynxkarzinom in einem frühen Stadium erkannt, kann dies zur vollständigen Heilung führen (kurative Therapie). Aber auch, wenn dies nicht möglich ist, bieten moderne Tumortherapie-Methoden viele Chancen, die Lebensqualität zu erhalten und Symptome wie Tumorschmerzen möglichst gering zu halten (palliative Therapie). Prof. Arens: „Wenn nur ein relativ kleiner Kehlkopfkrebs vorliegt, beispielsweise auf die Stimmlippen begrenzt, trennt der Arzt das bösartige Gewebe mikrochirurgisch ab. Wie bei der endoskopischen Diagnostik des Kehlkopfs auf dem Untersuchungsstuhl am wachen Patienten auch, gelangt der Operateur über den Mund-Rachen-Raum an den Tumor, nur eben in Vollnarkose. Auch Teilresektionen, das heißt die Entfernung bestimmter Anteile des Kehlkopfs, sind möglich. Auf diese Weise kann
sowohl die Stimme als auch eine normale Atmung erhalten bleiben.“ Mit zunehmender Größe des Tumors steigt auch die Gefahr der Absiedlung von Tochtergeschwülsten (Metastasen). Ausgedehntere Kehlkopfkarzinome bedürfen häufig einer Laryngektomie. Dabei entfernt der Arzt den gesamten Kehlkopf. Diese Operation führt zu erheblichen Einschränkungen beim Sprechen und Schlucken. Welches Therapie-Verfahren am sinnvollsten ist, richtet sich beim Kehlkopfkrebs nach dessen Lokalisation, Ausdehnung und Größe. „Leider werden immer noch Kehlkopftumoren trotz der chronischen Heiserkeit als Warnsignal erst im Spätstadium diagnostiziert. Wie bei allen Krebsarten gibt es auch beim Larynxkarzinom keine Maßnahmen, dem Kehlkopfkrebs mit hundertprozentiger Sicherheit vorbeugen zu können. Aber man kann selbst das Risiko einer Erkrankung deutlich durch Rauchverzicht und maßvollen Umgang mit Alkohol senken“, mahnt der Klinikdirektor.
GESUNDHEIT
MAGDEBURG KOMPAKT
Psychologische Betreuung und Therapie für die Seele Alternative Angebote bei den Gesundheitstagen / Drei Beispiele
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eilpraktikerandmore“ heißt ein Messe-Stand, an dem verschiedene alternative Angebote präsentiert und erklärt werden. Der Leiter des Magdeburger Privatinstituts Sensus Communis, Dr. Dietmar Fromme-Hüge, wird am Messestand 128 verteten sein. Er informiert unter anderem über die Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie, Möglichkeiten und Termine. Die Ausbildung endet mit einem zertifizierten Abschluss, nach staatlich anerkannter Prüfung beim Gesundheitsamt. Weiterhin stellt der praktizierende Therapeut verschiedene alternative Therapiemethoden vor, darunter Gesprächstherapie- und Beratungsangebote, Familienstellen und EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing), Energieausgleich u.a.m. Weitere Informationen kommen von zwei Absolventinnen des Instituts. Um Hilfe für Senioren und für Betreuer Pflegebedürftiger dreht sich das Angebot von Birgit Ahlert-Grunwald. Die psychologische Beraterin und ausgebildete Hospizbegleiterin weiß um die besondere Herausforderung pflegender Angehöriger. Sie bietet Besuchsdienste an, Seniorenbetreuung sowie Gespräche für pflegende Angehörige und psychologische Beratung. Ist
die Zeit des Abschieds gekommen, bietet sie Sterbe- und Trauerbegleitung an. Möglichkeiten der „Therapie für die Seele“ präsentiert Bettina Koch. Meeresrauschen oder Presslufthammer - Geräusche wirken sehr direkt auf Körper und Psyche, sie können heilen oder krank machen. Es sind nicht nur die Töne, die in die Ohren gehen, sondern auch die Vibrationen, die sich im Körper ausbreiten. „Bei der Klangmassage nutzen wir gezielt die Effekte wohltuender Klänge“, erklärt die Klangmassagepraktikerin. „Gefühlvoll angespielte tibetische Klangschalen transportieren die Information von Harmonie in die Zellen und lassen sie ,tanzen’.“ Die von einem Monochord gezauberten Obertöne beruhigen angespannte Nerven, die Vibrationen des Saiteninstruments breiten sich großflächig im Körper aus. Gönnen Sie sich während Ihres Messerundgangs einige Minuten der Entspannung und erleben Sie Klänge als eine Wohltat für Körper, Geist und Seele. Am Messe-Stand 128.
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■ Kompakt Notfallseelsorge informiert Interessenten am 5. Oktober
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n den letzten Jahren ist das Gespür dafür gewachsen, dass es bei Unglücksfällen oft nicht ausreicht, Wunden zu versorgen, Lebensrettungsmaßnahmen einzuleiten oder den Tod und seine Ursachen festzustellen. Die Betroffenen brauchen psychosoziale Betreuung. Und auch die Einsatzkräfte, die oft enorm belastet sind, brauchen Begleitung. Für diese sensiblen Aufgaben wurden Konzepte der Betreuung erarbeitet und umgesetzt. Danach werden die Mitarbeiter der Notfallseelsorge ausgebildet. Für den Bereich Magdeburg sucht das Team weitere ehrenamtlich Mitwirkende. Wer sich über Ausbildung, Aufgaben und Einsatzmöglichkeiten informieren möchte, ist am 5. Oktober herzlich dazu eingeladen. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr in der Neustädter Straße 6, im Giebelsaal. Interessenten können sich anmelden (per E-Mail: nfs.md@gmx.de), ebenso aber auch spontan erscheinen. Notfallseelsorge Magdeburg informiert am 5. Oktober, 19 Uhr, in der Neustädter Straße 6, Giebelsaal. www.ek-md.de
Magdeburger Gesundheitstage 24./25. Oktober, jeweils 10 bis 18 Uhr, Halle 1 der Messe Magdeburg.
Chefarztvisite in der Messehalle 4. Magdeburger Gesundheitstage am 24. und 25. Oktober / Reisen und alternative Medizin
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enn „Die Jungen Ärzte“ ausschwärmen, Dr. House durchs Hospital poltert oder in „Grey’s Anatomy“ Herz und Schmerz zusammentreffen, schaltet Fernsehdeutschland ein. Krankenhaus- und Arztserien gehören schon immer zu den Quotenhits. Doch wie sieht es tatsächlich in modernen Krankenhäusern aus? Welche medizinischen Möglichkeiten bieten die Kliniken in Sachsen-Anhalt und Mitteldeutschland. Und: Was kann jeder tun, um vermeidbaren schweren Krankheiten aus dem Weg zu gehen? Um diese Fragen rund um das wertvollste Gut des Menschen geht es bereits zum vierten Mal bei den Magdeburger Gesundheitstagen. Unter dem Motto „Vorbeugen ist besser als Heilen“ laden diese am Wochenende vom 24. und 25. Oktober parallel zur Messe „Kinderwelt“ jeweils von 10 bis 18 Uhr ein. Das Interesse an Gesundheitsthemen und Vorsorge ist größer denn je. Das spüren auch die Messeveranstalter: „Wir verzeichnen einen steigenden Zuspruch sowohl von Ausstellern als auch Besuchern. Deshalb ziehen die Gesundheitstage in diesem Jahr aus der Messehalle 3 in die größere Halle 1 um“, so Stefanie Hesse, Projektleiterin der Messe Magdeburg. Dort können die Besucher Medizin hautnah erleben. Alle großen Gesundheitszentren der Region sind vertreten und bieten den Blick hinter die „echten“ Kli-
nik-Kulissen, darunter das Klinikum Magdeburg, die Universitätsmedizin Magdeburg, das Klinikum der Pfeifferschen Stiftungen, die Helios Kliniken, die Waldburg-Zeil-Kliniken und die Ameos-Kliniken. Erstmals stellt sich auch die Klinik Bavaria vor, ein Rehabilitationszentrum für Intensivmedizin und Frührehabilitation, Anschlussheilbehandlungen
Nicht nur für Kinder interessant: Blicke ins Körperinnere, hier das Modell einer Arterie.
sowie stationäre und teilstationäre Heilverfahren. Hier erhalten Besucher ebenso spannende wie realistische Einblicke in die Arbeit der Mediziner, können Chefärzte persönlich kennenlernen und sich mit allen Fragen an die Experten wenden. Am Stand der Pfeifferschen Stiftungen Magdeburg sind überdimensionale und zum Teil begehbare Organmodelle die Hingucker. In diesem Jahr im Mittelpunkt stehen dabei Arterie und Wirbelsäule samt den Möglichkeiten der Prävention, gängigen operativen Eingriffen und Heilverfahren. Einen weiteren Themenschwerpunkt bilden Gesundheitsreisen und Kuren. Daneben werden Aussteller für alternative Medizin, Spiritualität und Wellness zeigen, was man für die eigene Gesundheit tun kann, ob Reiki und Quantenheilung oder Klangschalentherapie. Ergänzt wird das Angebot durch ein abwechslungsreiches Vortragsprogramm. Dabei wird über Themen wie zum Beispiel Patientenverfügung oder Hilfe für Demenzkranke und ihre Angehörigen informiert. Auch Kinder können eine spannende Reise ins Ich erleben, durch Organmodelle laufen und viel über gesunde Ernährung erfahren. www.magdeburger-gesundheitstage.de Zeitgleich läuft in der Halle 2 die Messe „Kinderwelt“, die zahlreiche Spiel- und Bewegungsangebote bereithält. www.messe-kinderwelt.de
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LEBENSART
MAGDEBURG KOMPAKT
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„Wir übernehmen auch die Kündigungen“ Abendfriede-Serie, Teil 4 / Worum sich die Bestatter nach dem ersten Gespräch kümmern
Wenn ein geliebter Mensch stirbt, ist nicht nur die Trauer groß. Es sind viele Wege zu erledigen, Entscheidungen zu treffen. Was gehört alles zum Abschied vom Leben?
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agdeburg Kompakt geht dieser Frage in einer Serie nach und informiert gemeinsam mit dem Unternehmen Abendfriede Bestattungen über Möglichkeiten, Hintergründe, Abläufe und Besonderheiten. Heute gehen wir der Frage nach: Welche Aufgaben übernimmt das Bestattungsunternehmen für die Hinterbliebenen, welche Tätigkeiten ergeben sich nach dem ersten Gespräch? Wenn die Hinterbliebenen die Filiale des Bestattungsunternehmens verlassen, beginnt für die Mitarbeiter dort der umfangreichere Teil ihrer Arbeit.
Dazu gehören in erster Linie, sich um das Vorbereiten der Beisetzung zu kümmern. Der gewünschte letzte Ruheplatz wird organisiert, Absprachen mit der Friedhofsverwaltung geführt, Sarg und Urne werden jeweils individuell bestellt. Selbst um die Veröffentlichung der Todesanzeige in der Zeitung wird von den Abendfriede-Mitarbeitern übernommen und mit dem Medium vor Ort abgesprochen. Sie kümmern sich um die Abschiedsfeier, organisieren entsprechende Blumenarrangements und Redner für die letzten Worte. Fünf stehen bei Abendfriede zur
Auswahl: Männer und Frauen, jüngere und ältere können vermittelt werden. Zum Service für die Hinterbliebenen gehört zudem, die Sterbeurkunde zu organisieren und sowohl Kranken- als auch Rentenkasse zu kündigen. Selbst der Antrag auf „Vorschussrente“ bei Verheirateten kann übernommen werden; sie wird für drei Monate gezahlt, als Übergangshilfe beim Verlust des Partners, bevor z.B. Witwenrente gezahlt wird. „Wir bieten ebenso an, alle Versicherungen wie Hausrat und Haftpflicht zu kündigen“, erklärt Sibylle Gaedicke von der Filiale Am Westfriedhof, „wir können alle Verträge kündigen, von der GEZ bis ...“. Selbst Konto- und Haushaltsauflösungen gehören zu den Dienstleistungen. Lediglich die Verträge müssten vorgelegt werden. „Alles weitere übernehmen wir.“ Nach Wunsch der Hinterbliebenen. Absprachen über Details können bereits im Voraus getroffen werden. Die Mitarbeiter der Abendfriede Bestattungen informieren Sie gern. Abendfriede Bestattungen in Magdeburg, Schönebeck, Wolmirstedt. Rund um die Uhr für Sie erreichbar. Telefon: 0391/ 543 27 06 Internet: www.abendfriede.de
Von Generation zu Generation erfolgreich
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laus Boese kann sich noch genau an die erste Kundin erinnern. Auch ihren Namen weiß er noch. Das war wenige Jahre nach der Wende, als er zunächst arbeitslos gewesen war und schließlich im Alter von 54 Jahren seine eigene Firma als Friedhofsgärtnerei und Immobilienpflege gegründet hatte. „Wir haben damals ganz klein angefangen, mit einem Grab“, erzählt der Gärtnermeister. „Zwei, drei Jahre später waren es etwa 100, heute sind es 1.500 Gräber, die wir pflegen.“ Neben der Pflege gehört das Neuanlegen von Gräbern zum Geschäft des Familienunternehmens. Neben seiner Frau Roswitha Boese, die als Bürokauffrau hinter den Kulissen tätig ist, gehört auch Enkel Martin Cziborra zum Team. Er hat als Gärtnermeister inzwischen das Zepter übernommen, obwohl er sich das als Jugendlicher anders vorgestellt hatte. Doch Opa Klaus erkannte damals sein Talent im Umgang mit den Pflanzen und war sich sicher, dass sein Enkel das Traditionsunternehmen fortführen würde. Und Martin Cziborra bereut das nicht. „Der sensible Umgang mit den Kunden, die Verbindung mit Pflanzen und der Natur und die stetige Weiterentwicklung auf diesem Gebiet sind Herausforderungen, die ich gerne annehme.“ Eine ehrliche, persönliche Beratung ist für den Inhaber der Friedhofsgärtnerei Boese selbstverständlich. Dazu zählt beispielsweise auch die Auskunft über die
Bei zwei Bundesgartenschauen wurde die Friedhofsgärtnerei Boese ausgezeichnet. Klaus und Roswitha Boese haben das Zepter inzwischen an Enkel Martin Cziborra übergeben. Foto: P. Gercke
Dauergrabpflege. „Viele Kunden wissen nicht, welche Vorteile die Dauergrabpflege bringt. Man kann beispielsweise bereits zu Lebzeiten alles sorgfältig regeln und den Hinterbliebenen eine mögliche Belastung nehmen“, erklärt Roswitha Boese. „Zudem ist es wichtig zu wissen, dass die Pflegekosten bei Vertragsabschluss in einer Summe bezahlt werden und das Geld bei der Treuhandstelle für Dauergrabpflege in Hannover angelegt wird. Diese bezahlt jährlich den Friedhofsgärtner und kontrolliert die erbrachten Leistungen. Durch die Zinsen werden außerdem Preissteigerungen ausgeglichen und nicht auf den Kunden abgewälzt.“
Der bislang längste Vertrag, den die Friedhofsgärtnerei Boese abgeschlossen hat, läuft bis 2058. Dann ist Martin Cziborra bereits 72 Jahre alt und hat das Zepter vermutlich schon an die nächste Generation übergeben. (th) Friedhofsgärtnerei Boese Inh. M. Cziborra Gerwischer Str. 60a, 39114 Magdeburg Telefon: 0391 / 8 11 63 11 Internet: www.friedhofsgärtnerei-boese.de E-Mail: info@friedhofsgärtnerei-boese.de
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§§ Ihr gutes Recht
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Vorsorgevollmacht – Bestimmen Sie selbst!
auch Sie?!
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er Mensch ist stets bestrebt für sich und seine Familie vorzusorgen, sei es die Gesundheit oder die finanzielle Absicherung. Trotz der enormen Wichtigkeit der Vorsorgevollmacht ist heutzutage kaum jemand mit diesem Thema und dem Verlust der Selbständigkeit mit all seinen weitreichenden Folgen vertraut. Es herrscht oftmals der Irrglaube, dass die Familie in diesem Falle alles regeln könne und auch würde. Doch auch wenn die Familie sich sehr gern um Sie und die damit verbundenen Angelegenheiten kümmern würde, so sind ihr oftmals die Hände durch das Gesetz gebunden. Rechtsverbindliche Erklärungen können nur von einer bevollmächtigten oder durch das Betreuungsgericht zum Betreuer bestellten Person abgegeben werden. Wer verhindern will, dass es sich hierbei um eine fremde Person handelt, sollte mit dem rechtlichen Instrument der Vorsorgevollmacht
agieren. Mit dieser Vollmacht legen Sie in guten Zeiten fest, wer Ihnen in schlechten Zeiten helfen darf. Die Wahl des Bevollmächtigten sollte jedoch stets gut bedacht sein. Die eigenen Kinder wohnen manchmal in anderen Städten oder wären mit der Aufgabe überfordert, auch wenn sie dies nicht zugeben würden. Der Ehepartner ist grundsätzlich eine gute Wahl, könnte aber selbst bald nicht mehr zur Vertretung in der Lage sein. Am Wichtigsten ist, dass ihr Bevollmächtigter Ihr volles Vertrauen genießt. Um der Gefahr des Missbrauchs zu begegnen, steht Ihnen die Möglichkeit offen, einen Kontrollbevollmächtigten zu benennen. Es können für verschiedene Aufgabenbereiche auch mehrere Bevollmächtigte ernannt werden. Die beste Vollmacht nützt jedoch wenig, wenn sie nicht gefunden werden kann. Sie sollte beispielsweise einer vertrauenswürdigen Person zur Verwahrung übergeben werden. Bedenken Sie auch stets, dass Vorsorgevollmachten individuell sein sollten. Jeder Mensch ist einzigartig und sein Leben kann nicht in ein Formular zum Ankreuzen gezwängt werden. Vorsorge sollte sich wie ein Maßanzug an den Menschen anpassen und nicht der Mensch an das Papier. Wir helfen Ihnen gern dabei. Rechtsanwalt Matthias Jakob www.kanzlei-jw.de Tel. 0391/58298480
n Kompakt Kopfschmerz und Migräne Vortrag bei der AWO
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m 6. Oktober lädt die AWO Ehrenamtsakademie Sachsen-Anhalt zu einem Vortrag Kopfschmerz und Migräne, Ursachen und Therapiemöglichkeiten in das Hilde Ollenhauer Haus AWO Seniorenzentrum Reform, Sojusstr. 1, 39118 Magdeburg ein. Es referiert Dr. Thomas Wieser, Facharzt für Neurologie. Als Chefarzt leitet er am AWO Fachkrankenhaus Jerichow die Fachabteilung Neurologie/Spezielle Schmerztherapie. Der Vortrag ist kostenfrei und richtet sich an Betroffene, Angehörige und Interessierte. Beginn ist 18 Uhr. Wünschenswert ist eine vorherige Anmeldung unter ehrenamt@awo-sachsenanhalt.de bzw. Telefon 0391/62790. Kopfschmerzen sind mit die häufigsten Schmerzen überhaupt. Eher selten sind Kopfschmerzen Symptom einer schweren Erkrankung (Tumor), viel häufiger sind jedoch die „primären“ Kopfschmerzen wie der Kopfschmerz vom Spannungstyp oder
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die Migräne. In diesem Vortrag sollen Grundlagen über Kopfschmerzen vermittelt werden sowie therapeutische Wege, Formen und Methoden vorgestellt werden. Folgende Themen werden behandelt: Welche Arten von Kopfschmerzen gibt es? Wie lange soll ich selber behandeln, wann ist es notwendig einen Arzt aufzusuchen? Was gibt es für Therapien? Gibt es nicht-medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten? Die AWO Ehrenamtsakademie Sachsen-Anhalt hat ein umfangreiches Angebot an Workshops und Fortbildungen für Hilfen zur Selbsthilfe zusammengestellt. Dazu gehören aus dem Gesundheitsbereich unter anderem die Themen Schlaganfall, Demenz, ein Leben mit Parkinson, Trauerbewältigung und ein Wochenendseminar für Krebsbetroffene. Die Fortbildungsangebote finden Sie auf der Internetseite der AWO Ehrenamtsakademie SachsenAnhalt unter http://www.AWO-LSA.de/ea-fortbildung-und-austausch. Kontakt: AWO Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. Klausenerstr. 17, 39112 Magdeburg
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Klangwunder: Das Yamaha-Multitalent
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amaha überzeugt schon seit langem die audiophile Hörgemeinde mit den sogenannte Soundprojektoren - einem Lautsprecher-Array, die mittels Wandreflexionen Kinosound erzeugen. Mit dem YSP-5600 gibt es nun das das erste Gerät, das neben der Simulation eines 5.1- oder 7.1-Boxenset auch Dolby-Atmos- und DTS:X-Soundtracks wiedergibt. Yamaha bietet mit dem YSP-5600 aus einer Box nun einen Raumklang, der dem eines sogenannten 7.1.2-Systems mit zwei Deckenlautsprechern entspricht. Hinter dem Frontgitter des YSP5600 befinden sich hierfür insgesamt 44 speziell ausgerichtete Lautsprecher - jeder mit individueller Verzögerungszeit von einer eigenen Verstärkerschaltung angetrieben. Davon sorgen 32 Lautsprecher in drei Reihen für die sieben Hauptkanäle. Um den Klang von Deckenlautsprechern abzubilden, wurden sechs Array-Lautsprecher an jeder Seite des Gerätes eingebaut. Zwei Tieftöner sorgen schließlich für die tiefen Klänge. Optional gibt es einen Wireless-Subwoofer. Die Yamaha YSP-5600 wird mit dem Akustik-Messsystem intellibeam individuell auf den Heimkino-Raum abgestimmt. Der YSP-5600 wird dabei zwischen den Abspielgeräten und Fernseher oder Projektor platziert, die Verbindung läuft über HDMI. Der neue Soundprojektor unterstützt das Multi-Room-Audiosystem
„MusicCast“. Damit greift die Soundbar auf alle eingebundenen Quellgeräte zu – über Bluetooth, Apple AirPlay, Netzwerkfestplatten oder per analogem Eingang. MusicCast bindet beinahe jede denkbare Komponente in seine vernetzte Audio-Welt ein,
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G vereint mit seinem 77EC980V Fernseher alle neuen TV-Technologien der letzten Jahre Mit dem gekrümmten LG OLED TV wagte das Unternehmen einen Schritt in die Zukunft. Durch die speziell berechnete Krümmung des OLED-Displays ergibt sich automatisch die optimale Entfernung von jedem Punkt des Bildschirms zum Auge des Betrachters. Objektverzerrungen gehören damit der Vergangenheit an. Darüber hinaus
führt die Nachahmung des natürlichen Sichtfelds zu einer wahrhaft lebensechten Wahrnehmung – nur möglich dank bahnbrechender LG OLED-Technologie. Der 4K-OLED-TV von LG unterstreicht die Überlegenheit der OLED-Display-Technologie gegenüber herkömmlichen Bildschirmen: Er bietet ein absolut faszinierendes Seherlebnis. Auch in einem weiteren Bereich bricht das TV-Gerät neue Rekorde: der Bildschirmdicke. Der Grund: Durch das Fehlen unnötiger Komponenten bleibt lediglich der Bildschirm als Element übrig. Das Ergebnis ist ein sagenhaft dünner und leichter Screen, wie man ihn noch nie gesehen hat. Der 4K-OLED-TV von LG verwendet ein fortschrittliches Panel, das von LG Display entwickelt wurde und über die proprietäre Vier-Farb-PixelTechnologie WRGB verfügt. 33 Millionen Sub-Pixel stellen naturgetreue Farben und ein nahezu unendliches Kontrastverhältnis dar, das den Zuschauern das Gefühl vermittelt, das wahre Leben zu beobachten. Die selbstleuchtenden Pixel garantieren zum einen kräftigere, hellere und natürliche Farbtöne, zum anderen ein tiefes, sattes Schwarz, wenn sie nicht aktiv sind. Durch seine schnelle Reaktionsrate gibt der Fernseher Bewegungen einwandfrei ohne Flackern oder Unschärfe wieder. Der schlanke, geschwungene Bildschirm, der durch einen fließenden, blattförmigen Standfuß unterstützt wird, strahlt Kinoatmosphäre aus und wirkt zugleich stilvoll. Für eine größtmögliche Flexibilität bei der Installation lässt sich der 77EC980V auch an der Wand montieren. Das SoundSystem liefert dabei eine Audioleistung, die mit der überragenden Bildqualität der Fernseher mithalten kann. In Zusammenarbeit mit den renommierten Audioexperten von Harman Kardon entwickelt, schafft das Gerät eine brillante, detailreiche Klangumgebung, in die der Zuschauer förmlich eintauchen kann.
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Magdeburg im Bördepark
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KULTUR
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Feieralarm in der Feuerwache Gleich zwei Jubiläen stehen an: 25 Jahre PAKK e.V. und 20 Jahre Feuerwache. Gefeiert wird – natürlich – mit Kultur! In Sudenburg, ab 3. Oktober. Von Birgit Ahlert
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ls sich das Podium Aller Kleinen Künste (kurz: PAKK e. V.) 1990 gründete, war vom Tag der deutschen Einheit noch keine Rede. Jetzt feiern beide 25 Jahre Bestehen. Damals hatten Magdeburger Musiker die Aufbruchstimmung zum Anlass genommen, mit einem eigenen Verein Auftrittsmöglichkeiten zu schaffen. Möglichst mit einem eigenen Veranstaltungsort. Der erste Club wurde am 2. Oktober 1990 im „Exlibris“ eröffnet. Fünf Jahre lang gab es Konzerte und andere Veranstaltungen in vollem Saal. Dann folgte die „Rückführung“ des Gebäudes an frühere Eigentümer. Der Verein suchte ein neues Domizil und fand ihn vor 20 Jahren durch Vermittlung des Kulturpolitikers Rainer Löhr mit der Sudenburger Feuerwache. Wo über Jahre zentimeterdick Staub sich angesammelt hatte, entstand durch viel Engagement seitdem eines der facettenreichsten Kulturzentren der Stadt. Als erste Künstler 1995 traten übrigens die Kammerspiele auf, mit einem Stück zum Januar 1945. Jubiläen wollen auch gefeiert werden, und das tut die Feuerwache mit den Menschen, die das Kulturzentrum ausmachen: Mit den Besuchern. Und natürlich mit Kultur. Der Feierreigen wird am 3. Oktober eröffnet mit einer Band, die ebenfalls
Geschäftsführerin Nadja Gröschner (r.) und Ausstellungsleiterin Dagmar Schubert präsentieren Kunst für die Versteigerung.
Jubiläum feiert: 40 Jahre Engerling. Bis Ende des Monats laden Veranstaltungen verschiedener Genres ein. Im Erzählcafé wird der Begründer der Reihe, Dieter Niemann, gemeinsam mit Nadja Gröschner Rückschau halten. Und auch hinter die Kulissen können die Gäste schauen: Bei einem Tag der offenen Türen am 18. Oktober, zwischen 14 und 18 Uhr „öffnen wir auch Türen, die sonst verschlossen bleiben“, lockt Geschäftsführerin Gröschner. Höhepunkt des Tages wird eine Versteigerung von Kunstwerken sein: 25 Bilder sowie 20 Keramiken, Plastiken und Schmückstücke.
Termine 3. Oktober: Eröffnungskonzert des Feiermonats mit einem weiteren Jubilar: 40 Jahre Engerling 7. Oktober: Ausstellungseröffnung mit dokumentarischen Bildern auf Leinwand 10. Oktober: 20 Jahre John Lennon Memory 14. Oktober: Jubiläumskonzert Wenzel 15. Oktober: Erzählcafé mit Dieter Niemann 18. Oktober: Tag der offenen Türen mit BenefizVersteigerung von 20+25 Kunstwerken
www.feuerwachemd.de
Das „Haus der Musik“ lockt jetzt Familien
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ehn Jahre Bestehen werden in diesem Herbst im Gesellschaftshaus gefeiert. Deshalb will das „Haus der Musik“ die neue Saison gleich mit einem „Paukenschlag“ eröffnen, kündigt Carsten Gerth, Leiter Kunst- und Kulturpflege, an. Er bezieht sich dabei auf eine Neuheit im Programm: Am 4. Oktober wird erstmals die Sonntagsmusik mit einem speziellen Angebot für Familien geboten. Während die Eltern das Konzert genießen, können ihre Kinder (im Alter von 3 bis 8 Jahren) unter fachkundiger Anleitung von Musikpädagogen aus dem Konservatorium Musikgeschichten verfolgen. Los geht's, thematisch angelehnt an das Konzertprogramm für die „Großen“ mit einem „Frühstück mit Telemann“. Die Sonntagsmusik wird gestaltet von Sopranistin Ina Siedlaczek und der Hamburger Ratsmusik, mit weltli-
chen Kantaten von Georg Philipp Telemann und Carl Philipp Emanuel Bach. Auch bei künftigen Konzerten wird es dieses kombinierte Angebot für Eltern und Kinder geben, immer thematisch abgestimmt – so haben sich die kleinen und die großen Konzertbesucher auf dem Heimweg etwas zu erzählen. Als Ort für anspruchsvolle Kammermusik habe sich das Gesellschaftshaus etabliert, so Carsten Gerth. Es ist dafür bestens geeignet, wie kein anderes in Magdeburg. Jetzt gelte es, das Haus auch stilistisch zu öffnen und mehr in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Trotz des qualitativ hochwertigen Angebots sei die Wahrnehmung bei den Kulturinteressierten in der Stadt noch nicht so stark wie erhofft. Neben den Abo-Angeboten zu Kammer- und Klavierkonzerten, Musik am Nachmittag
und Sonntagsmusiken wird es beispielsweise auch Jazz- und Swing-Abende geben sowie freie Konzerte. Zudem sollen verstärkt internationale Künstler zu erleben sein. Um eventuelle Schwellenängste zu überwinden, lädt man nun erstmals zu einem Tag der offenen Tür ein: Am 22. November können sich Magdeburger und Gäste im Gesellschaftshaus umschauen. Das ist übrigens der Tag der Heiligen Cäcilia, Schutzpatronin der Musik. Musikalisch bietet der Oktober bereits ein abwechslungsreiches Konzertprogramm in Gesellschaftshaus und der Konzerthalle „Georg Philipp Telemann“. Darunter eine Stummfilmvorführung mit Orgelbegleitung, Operetten zum Kaffee und neue Klänge beim SinusTon-Festivals. Das gesamte Programm im Internet unter: www.gesellschaftshaus-magdeburg.de
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KULTUR
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Reiseführer ins Nirgendwo W enn Simon Becker sich ans Klavier setzt, scheint die Zeit für eine Weile still zu stehen. Mit viel Feingefühl singt er von seiner Reise durchs Leben, erzählt von kleinen Beobachtungen und großen Momenten. Und während er seine Songs spielt, ist es dem Publikum egal, wohin das nächste Lied führt – weil Simon Becker ein wunderbarer Reiseführer ist. „Egal wohin die Reise geht“ heißt das dritte Album, das der Magdeburger Singer-Songwriter Simon Becker am 10. Oktober veröffentlicht und am selben Tag bei einem Release-Konzert im OLi-Lichttheater präsentiert. In den kühler werdenden Tagen des Oktobers hätte Becker sich keinen besseren Ort dafür aussuchen können: In der heimeligen Atmosphäre des OLi können sich die Magdeburger davon überzeugen, dass ihre Stadt einen hochkarätigen Songwriter zu bieten hat. Wo die Besucher sonst in alte Filmklassiker eintauchen können, wartet diesmal eine neue musikalische Reise auf sie. Der Musiker verschmilzt regelrecht mit seinem Instrument und blendet durch seine sanfte, klare Stimme und
die filigran gearbeiteten Texte die hektische Welt dort draußen aus. Was bleibt sind einfühlsame Songs, die von Herzen kommen und von einer aufmerksamen Beobachtungsgabe zeugen. Jedes Lied verleitet zum Innehalten, Nachfühlen und Mitsingen. Seit er denken kann, ist der 33-jährige von Musik fasziniert und komponiert eigene deutschsprachige Songs. Sein neues Album „Egal wohin das führt“ hat er mit seinem langjährigen Produzenten Martin Denzin und namhaften Studiomusikern abseits der Metropolen in Norddeutschland aufgenommen. Und nach fast drei Jahren präziser Handarbeit liegt nun das neue Werk vor: Ein Album mit Herzblut und einer riesigen Portion Gefühl! Auf dieser CD finden sich neben ruhigen und nachdenklichen Pianoballaden auch genauso fröhliche Sommerlieder wie „Ohne mich“, bei dem es wirklich schwerfällt, nicht mit dem Kopf zu wippen. Konzertbeginn ist am 10. Oktober um 20 Uhr. Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf, u.a. unter Tel. (0391) 53 54 86 22 (OLi), Reservierungen unter oli-kino@online.de
Im Gepräck das dritte Album: „Egal, wohin das führt“. Am 10. Oktober jedenfalls erst einmal ins OLi-Lichttheater. CD-Releasekonzert ab 20 Uhr. Foto: Dirk Mahler
Einblicke ins Magdeburg der 60er Das City Carré zeigt noch bis 9. Oktober Bilder vom Fotografen und Sammler Hermann Brösel.
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er kann sich noch an das vierspurige Asphaltband der Georgi-Dimitroff-Allee, heute Schleinufer, erinnern? Wem ist der Zentrale Platz neben dem Café Stadt Prag noch in Erinnerung? Und wer kennt den Katharinenturm, das ehemalige Haus der Lehrer, noch als Kirche? Viele haben diese Zeit gar nicht miterlebt, einige haben diese Bilder noch wage im Gedächtnis, sehr wenige haben vielleicht sogar ein Foto. Einer hat beziehungsweise hinterließ diese Bilder auch in Farbe: Her-
mann Brösel. Farbfotografien Magdeburgs aus den 60er Jahren gibt es kaum. Denn erst Ende der 50er Jahre kamen erste Colordiafilme auf den Markt, die in ihrer Farbwiedergabe brauchbar, aber teuer waren. So sind Her-
mann Brösels Farbfotografien ein seltenes und umso wertvolleres Zeugnis von den Jahren des Neuaufbaus in Magdeburg nach dem Krieg. Durch sein starkes Interesse und seine Neugierde gegenüber der
Farbfotografie, hat der Sudenburger Farbenfabrikant Hermann Brösel ein seltenes und wertvolles Zeugnis erschaffen. Brösel dokumentiere mit seinen Bildern geradezu den mit dem Neuaufbau verbundenen städtebaulichen Umgestaltungsprozess Magdeburgs. Die zumeist mit architektonischer Strenge fotografierten Bilder zeigen, dass erheblich mehr Altbausubstanzen den Krieg überstanden haben, als man heute annehmen würde. Am 21. September erscheint der 350 – seitige Bildband: Herrmann Brösel, Magdeburg – In Farbfotografien aus den 60er Jahren. Unter dem Motto „Plattenbau am Broadway“ präsentiert das City Carré Magdeburg begleitend zum Bildband noch bis zum 09. Oktober eine Auswahl der besten und eindrucksvollsten Farbfotografien in Großformat. Betrachter der Bilder erleben eine kleine Zeitreise in die Magdeburgische Geschichte der 60er Jahre, welches nur durch Hermann Brösels umfangreiches fotografisches Schaffen aus fünf Jahrzenten möglich ist.
KULTUR
MAGDEBURG KOMPAKT
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Internationale Tanzbühne Weltmeister und West Side Story auf dem Gesellschaftsball der Stadt am 17. Oktober.
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ie sind aktuell Deutschlands erfolgreichste aktive Profitänzer: Die Weltmeister Steffen Zoglauer und Sandra Koperski werden beim 47. Internationalen Tanzturnier „Europa tanzt“ live in der Magdeburger Stadthalle zu erleben sein.
Mehrfach mit WM-Gold gekrönt ist auch die A-Lateinformation vom Grün-Gold-Club Bremen. Trainiert von den Star-Tänzern Roberto und Uta Albanese sowie Sven Emmrich, verspricht das GrünGold-Team den Besuchern der Magdeburger Traditionsveranstaltung ein Feuerwerk der Tanzkunst zu ihrem aktuellen Thema „West Side Story“. Beim Turnier in den Standard- und lateinamerikanischen Tänzen treten in der Hauptklasse „S“ erneut Paare aus ganz Europa um den Pokal des Magdeburger Oberbürgermeisters an. Traditionell spielt dazu die Reinhard-Stockmann-Band in der Stadthalle. Erneut mit viel Herzblut organisiert vom Magdeburger Tanzklub Blau-Silber, können sich die Tanzfreunde auch auf einige hochkarätige Schautänze
SinusTon erforscht Faszination der Stimme
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ie menschliche Stimme als das wohl älteste „Musikinstrument“, steht in diesem Jahr im Mittelpunkt des SinusTon-Festivals. Auch die Repräsentanten der elektroakustischen Musik haben sich immer wieder von ihrem klanglichen Reichtum inspirieren lassen. Das SinusTon-Festival wird in einem kontrastreichen Programm mit Werken für Stimmen, Instrumente und Elektronik schlaglichtartig einige Beispiele präsentieren – von den Anfängen elektronischer Klangerzeugung bis hin zu Uraufführungen aktueller Werke. Unter dem Titel „Klangsprachen“ präsentiert das Festival „SinusTon – 6. Magdeburger Tage der elektroakustischen Musik“ vom 29. Oktober bis zum 1. November „Klassiker“ des Repertoires, wie Luigi Nonos Das Atmende Klarsein für Chor, Bassflöte
und Live-Elektronik und die Speech Songs von Charles Dodge, eines der ersten Musikstücke für Computerstimme überhaupt, faszinierende neuere Werke von Richard Barrett, Cathy van Eck oder Pierre Jodlowski und Uraufführungen von Auftragswerken von Roman Pfeifer (Deutschland), Arsalan Abedian (Iran) und Miyuki Ito (Japan). Namhafte internationale Interpreten experimenteller Musik sind in Magdeburg zu erleben! Im Eröffnungskonzert, das im Gesellschaftshaus stattfindet, steht die Uraufführung des neuen Werks des Essener Tonkünstlers Roman Pfeifer im Mittelpunkt. Der Vorverkauf für die Veranstaltungen hat begonnen. Das ganze Programm und weitere Informationen im Internet unter www.sinuston.org
und Stars freuen. Nicht zuletzt sind natürlich die Magdeburger Showtänzerinnen und -tänzer selbst auf dem Parkett zu bewundern. Sie führen unter anderem ihre schon traditionelle Wiener-WalzerEröffnungsformation auf. Der Gesellschaftsball der Landeshauptstadt, der auch jedermann zum Mittanzen einlädt, beginnt um 20 Uhr, Einlass ist ab 19 Uhr. Internationales Tanzturnier „Europa tanzt“ am 17. Oktober, 20 Uhr, in der Stadthalle. Karten an allen bekannten Vorverkaufsstellen u.a. Magdeburg-Ticket, Tel. 03 91/53 34 80. www.magdeburgticket.de
Vom Hoftheater in den Theaterkeller
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hakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt)“ hatten als Sommertheater auf dem Innenhof des Hundertwasserhauses einen wunderbaren Erfolg. Deshalb entschloss sich das Ensemble des Theaters in der Grünen Zitadelle zu einer Wiederaufnahme in der herbstlichen Spielzeit, und zwar auf der eigenen Bühne im Theaterkeller. Am 15. Oktober ab 20 Uhr heißt es „Sein oder nicht sein“, mit Romeo und Julia, Ophelia, König Lear und vielen anderen. Eine humorvolle Zusammenfassung von immerhin 37 Theaterstükken, dargeboten von drei Schauspielern in allen möglichen und fast unmöglichen Facetten. So haben Klassiker Shakespeare noch nicht erlebt.
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Abgrund - Angst - Antwort Gesungene Geschichte. Hautnah, ohne Orchestergraben. Das Theater Magdeburg inszeniert das Leben der Anne Frank. Darstellt und gesungen von Irma Mihelic. Von Birgit Ahlert
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ie ein Vogel ohne Flügel fühlt sie sich. Was für ein Leben! Sie möchte raus, hinaus in die Welt. Ist voller Energie. Voller Fantasie. Überbordend. Doch der Weg ist versperrt. Wer kann sich das vorstellen – mit 13 Jahren, lebenslustig und -hungrig, eingesperrt zu sein? Die Welt der Anne Frank beschränkt sich auf ein Leben zwischen doppelten Wänden. Statt erster Liebe Angst und Stille. Davon berichtet sie ihrem einzigen Vertrauten, ihrem Tagebuch. Das hat das Mädchen zu ihrem 13. Geburtstag geschenkt bekommen. Es wird zu ihrem Lebenselexier und später bekannt als eines der berührendsten Zeitdokumente über die Schrecken der
Irma Mihelic in der Rolle der Anne Frank. Zu erleben ab 15. Oktober im Opernhaus des Theaters Magdeburg. Foto: Peter Gercke
Shoa. Veröffentlicht von ihrem Vater, stellvertretend für die Tochter, die Schriftstellerin werden wollte. Das Leben der Anne Frank. Heute Weltliteratur. Das hätte sie gefreut. Doch erlebt hat sie es nicht. Anne starb 15-jährig im Konzentrationslager Bergen-Belsen. Vergangenheit, die nicht vergessen werden darf. Nur wer die Geschichte kennt, kann Lehren daraus ziehen. Und so wird 70 Jahre später das Leben der Anne Frank auf die Theaterbühne gebracht. In experimenteller Form. Als Mono-Kammeroper, ohne Orchestergraben, direkt am Publikum, erkärt Sebas-tian Gruner, der Regie führt, wie bereits zuvor bei der Kinderoper „Nabucco“. Ein ähnliches Publikum auch diesmal: Empfohlen für Zuschauer ab 12 Jahre. Die werden mitten im Geschehen sein, kündigt Gruner an. Dadurch entsteht eine „eigene Energie“. Auf der Probebühne erarbeitet er mit Irma Mihelic das Stück, geht mit ihr die Schritte durch, übt Handbewegungen, Haltungen und natürlich Töne. Es ist das erste Einpersonenstück der Sopranistin, die sich mit dieser Inszenierung als neues Ensemblemitglied dem Magdeburger Publikum vorstellt. Geboren in Slowenien, studierte sie in Graz, schloss mit Auszeichnung ab und gewann u.a. beim internationalen Gesangswettbewerb „Klassik Mania“, trat beim Styriarte-Festival, in Graz und in den USA auf. Sie sang an der Staatsoper Stuttgart, bevor sie nach Magdeburg wechselte. Hier wird sie auch als Gretchen in Lortzings „Wildschütz“ zu erleben sein, später in „Hänsel und Gretel“ und als Juliette in „Die tote Stadt“. „Anne Frank“ ist eine völlig neue Herausforderung für Irma Mihelic. Das Libretto orientiert sich detailgenau an den Berichten des jungen Mäd-
chens. Die Handlung beginnt mit dem 13. Geburtstag, mit einer Feier und Ausgelassenheit. In ihrer Darstellung wird die 30-Jährige zum Teenager, lacht, tänzelt, bewegt sich unbefangen. Szenenwechsel. Aus Lachen wird Verzweiflung. Von „Stunden voll unheimlicher Angst und Stille“, singt Anne/Irma und „Ich weiß wohl, dass es keine Antwort gibt“. Angst. Antwort. Abgrund. Worte finden aus ihrer Stimme an die Wand, bringen Verzweiflung nah. Dann wieder Lachen. Widersprüchliche Gefühle. Widersprüchlichkeit auch in Musik und Gesang, die ihr Eigenleben entfalten. Während die Sopranistin ihre Melodie findet, gibt es Achtungspunkte im konträren Klavierspiel (Anna Grinberg), die sie nicht verpassen darf. Eine große Konzentrationsleistung. Dabei leichtfüßig wie ein junges Mädchen das Spiel auf der Bühne gestalten – eine Herausforderung! Fällt es ihr schwer, sich in die Rolle der Anne Frank zu finden? Irma Mihelic verneint: „Anne war ein lebenslustiges Mädchen, und ich glaube, wir waren uns mit 13 sehr ähnlich.“ Dass sie dann so ein tragisches Schicksal erlitt, macht die Künstlerin betroffen. Diese Betroffenheit bringt sie in die Rolle ein, lässt Angst und Trauer fühlen, macht Wünsche und Träume nachvollziehbar. Zu erleben ist Irma Mihelic als „Anne Frank“ auf der Podiumbühne im Opernhaus ab 15. Oktober. Das Tagebuch der Anne Frank Mono-Oper in vier Szenen. Von Grigori Frid. Libretto vom Komponisten auf der Grundlage des Original-Tagebuchs der Anne Frank. Für Schülerinnen und Schüler sind auf Wunsch ein szenischer Einführungsworkshop und ein Nachgespräch möglich.
KUlTUR
MAGDEBURG KOMPAKT
Domsingschule sucht Gesangstalente
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as Singen ist die Grundlage allen Musizierens“, sagte schon vor 300 Jahren der berühmte Magdeburger Komponist Georg Philipp Telemann und diesem Credo folgt die Domsingschule noch heute. Für das neue Schuljahr 2015/2016 sucht sie Nachwuchs, der in die spannende und facettenreiche Welt der Musik eintauchen und in den über 800-jähriger Dommauern eindrucksvoll traditionelle und moderne Musikstücke zu Gehör bringen möchte. In der ersten bis dritten Klasse der Singschule sorgen zwei ausgebildete Musikpädagoginnen für eine breitgefächerte musikalische und stimmliche Bildung des Kindes, informiert Isabel Tönniges. Sabine lattorf ist Kirchenmusikerin und ausgebildete Pädagogin der chorischen Bildung nach der Methode von Justine Ward. Sie kümmert sich um die Kleinsten. Ab der dritten Klasse erhalten die Kinder bereits paarweise Stimmbildung von der Stimmbildnerin Grit Wagner. Nach bestandener Aufnahmeprüfung am Ende der dritten Klasse können die Kinder in den Kinderchor (Mauritius- und Katharinenchor) wechseln, der von Domkantor Barry Jordan geleitet wird. Mitmachen können Kinder aller Konfessionen ebenso wie Konfessionslose. Der zeitliche Aufwand den die Kinder investieren müssen, ist am Anfang sehr gering. Im ersten Jahr umfasst er eine Probe 45 Minuten einmal wöchentlich, 2 Gottesdienste im Jahr, ein Musical und Auftritte beim traditionellen Weihnachtssingen. Unterrichtsbeginn ist für die 1. Klasse Ende September und die 2.-4. Klasse Anfang September. Späteres Einsteigen ist möglich, soweit die Kapazitäten reichen. Wer das gemeinsame Singen ausprobieren möchte, kann gern zwei aufeinanderfolgende Proben besuchen, so Isabel Tönniges. lediglich eine kurze Anmeldung per Mail ist dafür erforderlich. Rückfragen & Anmeldungen bitte per E-Mail an: isabel.toenniges@magdeburgerdommusik.de
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ZwanzigPunktSiebzehn
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anchmal halten wir den Atem an. Dann stehen wir vor etwas sehr Eindrücklichem. Dem Matterhorn, dem Grand Canyon, dem Kölner Dom. Wir hielten den Atem an, als wir vor einigen Tagen in das Innere unserer Johanniskirche traten. Die „gute Stube“ Magdeburgs ist dabei, ein neues Kleid anzulegen. Nach dem gelungenen Wiederaufbau und dem Nutzungskonzept für alle Magdeburger, Christ oder Nichtchrist, erleben wir nun erneut eine Metamorphose. Der Dresdner Künstler Prof. Max Uhlig malt für die alte, vielfach geschundene Ratskirche neue farbige Glasfenster. Er gibt dem Kirchenraum eine andere Qualität. Eine vergleichbare Farbsymphonie in einer Kirche hat Magdeburg nicht mehr. Auch nicht im Dom. Das ist alles zerstört. Vielleicht fragen Sie: Brauchen wir das? Der Münchner Journalist Heribert Prantl sagt: Ja, wir Menschen, gläubig oder nicht, brauchen „Heilige Haltestellen“. Orte, die scheinbar zweckfrei unseren Alltag bereichern, der ohnehin viel zu stark von ökonomischem Denken und sog. „Sachzwängen“ beherrscht wird. Orte, an denen wir anhalten, zur Ruhe kommen und einen Moment dem Alltagsdruck entkommen können. Die Johanniskirche und ihre neuen Fenster sind für Magdeburg ein Glücksfall. Sie wollen uns Magdeburgern und den Gästen der Kirche eine Haltung vermitteln. Haltung gibt, was Halt gibt.
Noch ist die Mammutaufgabe der Fenster nicht bewältigt. Noch fehlt viel Geld. Vielen Magdeburgern ist es sicher möglich, einmalig 20.17 € zu spenden, dann sind die Fenster bezahlt! Allen Christen, weil wir auf das Reformationsjubiläum 2017 zugehen und von dieser Kirche die Reformation Magdeburgs ihren Ausgang nahm. Allen anderen, weil wir den Stellenwert von Magdeburg als Kulturstadt um mehrere Klassen anheben und Magdeburgern und Besuchern von St. Johannis einen Raum schenken, mit einer gesteigerten spirituellen Qualität. Das Kuratorium der Johanniskirche, das in den vergangenen Jahren eine hervorragende Arbeit geleistet hat, verwendet ihr Geld nur für diesen Stiftungszweck. Es bittet herzlich um Ihren Beitrag. Dazu ist es wichtig den Verwendungszweck „JOHANNISKIRCHE“ anzugeben. Auf Wunsch erhalten Sie eine Spendenquittung. Andreas und Gabriele Herbst
Wer spenden möchte, Spendenkonto: Landeshauptstadt Magdeburg Stadtsparkasse Magdeburg IBAN: DE02 8105 3272 0014 0001 01 BIC: NOLADE21MDG Verwendungszweck: „Johanniskirche“ Aktion 20,17 Euro
Eiserner Gustav fährt mit der Droschke vor
Gabriele und Andreas Herbst, P.i.R., im Gespräch mit dem Künstler Max Uhlig in der Johanniskirche.
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anz „persönlich“ erscheint der Eiserne Gustav zur neuen Ausstellung im Technikmuseum am 2. Oktober, nachdem er mit einer Droschke vorgefahren ist. Um diese Kultfigur dreht sich die umfangreiche Exposition, die bis März 2016 im Technikmuseum zu sehen sein wird. Die Eröffnung erfolgt durch den literaturwissenschaftler Prof. Dr. Gunnar Müller-Waldeck. Im Rahmen seiner Buchvorstellung „Der Eiserne Gustav“ räumt er in humorvoller und lockerer Weise mit den legenden auf, die literarisch und filmisch um den gebürtigen Magdeburger gewoben wurden. Begleitet wird er von einem ausgewiesenen Drehorgelexperten, dem ehemaligen Magdeburger Carlheinz Schiller. Neben einer Videobotschaft der Enkelin des Eisernen Gustavs, Frau Ursula Buchwitz-Wiebach, werden Ausschnitte aus dem Film „Der Eiserne Gustav“ mit Heinz Rühmann zu sehen sein. Die Veranstaltung beginnt um 16 Uhr im Museum in der Dodendorfer Straße.
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SINUS
TON MAGDEBURGER TAGE DER ELEKTROAKUSTISCHEN MUSIK
29. OKTOBER
— 1. NOVEMBER 2015 MAGDEBURG
KLANGSPRACHEN
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MAGDEBURG KOMPAKT
Die wahre Frischlust der Fortwindung
Wortumbildungshürden von Sabine Raczkowski
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ch hab irgendwas. Wortfindungsstörungen, sagte altklug ein Kollege – den es eigentlich nicht gibt, aber irgendwem muss ich im Sinne der Solodarität anhängen, das gesagt zu haben. So einfach? Glaube ich nicht. Bei mir ist nichts einfach. Es ist ja nicht so, dass die Worte mir nicht einfallen oder ich sie nicht finden würde. Ich finde sie. Ganz einfache Worte wie: Tagebuch, Frischluft oder Notdurft. Gut, das letzte verwendet man kaum. Ich sagte ja schon, es ist nicht so einfach mit mir. Die Sache ist die, dass, wenn ich sie schreibe, diese Wörter, sie dann nicht dastehen. Wie soll ich sagen … ich will sie schreiben, aber da ist etwas dazwischen, was sie ändert. Eine Macht, die ich nicht im Griff habe. Vermutlich hatte ich Hunger, als dann statt Tagebuch das Wort Tagebauch auf dem Bildschirm erschien. Was allerdings zu dem Wort Frischlust führte, möchte ich nicht rekonstruieren und wie aus der Notdurft der Notduft wurde, entzieht sich mir gänzlich. Beruhigend ist, dass den letzten Fehler nicht einmal der Lektor – diesen gibt es allerdings, aber so etwas passiert im sonst nie – bemerkte. Vermutlich haben wir ähnliche Assoziationen, da wir uns gut kennen. Da ist also etwas und es kann ja nur an mir liegen, weil ich da die Fehler sowieso immer zuerst suche. Bei mir. Es muss mein Unterbewusstsein sein und das sollte ich doch wohl in den Griff bekommen. Aber als wenn mir statt dem Tatendrang der Totendrang entwischte, meinte eben jener Kollege – den es ja nicht gibt –, ich solle mich behandeln lassen. Aber ich bin nicht so gern Patient. Das kommt vielleicht von den Erfahrungen, die ich gemacht habe, und versuche eher, mich mit meiner Krankheit zu identifizieren, als sie ständig abzulehnen oder gar darüber zu grübeln. Das ist doch überhaupt die bes-
sere Variante, so ähnlich, wie man sich einreden kann, ruhig zu sein, oder ein Reh oder dass alles gut werden würde. Ich führte in der Selbsttherapie folgende Übungen durch: Der Potsdamer Potskutscher putzt seinen Potsdamer Postkutschkasten. Kennt ja jeder. Nur diese Worte genügten mir nicht. Ich fragte mich, was soll das denn sein? Was ist ein Postkutschkasten? Wäre es nicht angebracht, nur Postkasten oder nur Kutschkasten zu sagen und da hatte ich es, da stand Kutschkosten. Nur eine Unaufmerksamkeit, dachte ich. Nochmal: Der Potsdamer Kotzputscher putzt seinen Potsdamer Potzkutschkasten. Gut. Der Potsdamer Kotzputscher putscht seinen Potsdamer Putschkotzkasten. Das ergibt langsam einen Sinn, dachte ich, und immerhin bleibt der Mensch ein Bürger der Stadt Potsdam, worauf es ja ankommt. Dass er eigentlich aus Cottbus sein müsste, schwante mir im Innern, aber ich glaubte nicht wirklich daran. Ich stand auf und holte mir eine Brassfause. Die gibt es jetzt in Grün und Rot und heißt Berliner Weiße. Da hatte der PR-Manager auch Störungen, dachte ich beruhigt. Ich trinke lieber die rote Variante. Angerend. Äh, anregend. Als Nächstes übte ich: Zehn zahme Ziegen zogen zehn Zentner Zement zur Zerbster Ziegelei. Sofort richtig. Gleich nochmal. Zehn zahme Zogen zeigen zehn Zentner Zement zur Zerbster Zeigelei. Na bitte. Diese Sprüche sind schon so alt. Niemand weiß heute mehr, was eine Zoge ist, dachte ich und googelte. Da kommt: Beispiel: Sie zogen im Pradermarsch vorüber. Da hatte ich wieder was gelernt, ich dachte immer, das heißt Prater und nicht Prader. Und dass es dazu einen eigenen Marsch gibt, wusste ich noch nicht. Ich las nochmal den Eintrag: im Parademarsch zogen … Es lag also immer noch an
mir. Und zogen ist ein Verb, also schreibe ich es lieber klein: Zehn zahme zogen zeigen zehn Zentner Zement zur Zerbster Zeigelei. Hm, zehn zahme was? Zehn zahme zogen zeigen … so ein Blödsinn. Zeigen sie? Zogen sie? Wer denn? Zehn zahme … sagen wir mal jetzt Zebras, weil ja alles mit Z anfängt … und dann: zogen zeigen … wenn dann schon: zeigend … zur Zerbster Zeigelei. Dann geht alles auf: Zehn zahme Zebras zogen zeigend zehn Zentner Zement zur Zerbster Zeigelei. Na bitte. Ich suchte im Internetz nach solchen Sprüchen, weil diese alten Kamellen nicht mehr zeitgemäß sind, wie ich deutlich bemerkte, von wegen Zoge und Kotzkasten, so etwas wird heute nicht mehr verwendet. Und so grub ich aus den Tiefen des Zeigerspaces einiges Brauchbare hervor. Als wir noch in der Wiege lagen, gab's noch keine Liegewaagen. Jetzt kann man in den Waagen liegen und sich in allen Lagen wiegen. Nett! Aber unlogisch dürfen sie nicht sein, denn Liegewagen sind in meinem Sprachgebrauch immer noch Wagen, in denen man schläft, mit einem a, nicht in denen man mit einem A … schläft, wer sollte das auch sein, das würde ich gar nicht wissen wollen. Ich fand noch andere: Das Weinfass, das Frau Weber leerte, verheerte ihre Leberwerte. Eine Tatsache. Und ich kenne Frau Weber. Hätte dieses nicht von ihr gedacht. Oder sogar philosophisch angehauchte Sprüche, wie: Wer wer weiß was weiß, weiß wer weiß wie viel. Doch diese Sätze waren nur Merksprüche, keine Wortbildungs- bzw. Wortumbildungshürden. Es gab noch einen, der vielleicht zum Üben taugen würde. Der lautete: Der froschforschende Froschforscher forscht in der froschforschenden Froschforschung. Ich probierte
LITERARISCHES
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sogleich aus, ihn zu hiederwolen, was ich lieber nicht notierte. Schließlich machte ich Schluss mit diesem Fratsch mit dem schönen Satz: Der Zweck hat den Zweck, den Zweck zu bezwecken; wenn der Zweck seinen Zweck nicht bezweckt, hat der Zweck keinen Zweck! Ich berief mich auf mein Gefühl, was zwar den gezackten Rand der Korrektheit noch nicht erreicht hatte, aber ein gewisses Maß an Wohlbehagen durch meinen Tagebauch strömen ließ. Am nächsten Morgen fuhr ich frosch zur Arbeit und ergab mich der so entstandenen positoven Egernie, als mir ein Kunde sagte, dass er einen Auftrag bekommen könnte, ich ihm aber noch zwanzig Prozent Nachlass gewähren müsste. (Den gibt es auch nicht. Niemand würde 20 % Lachnass verlangen, da habe ich literarisch überhöht.) Zwanzig Prozent, sagte ich, solch einen Lassnach gäbe es nicht bei unseren kleinen Margen, die wir im Handel hätten. Er barmte herum, dass er sich selbst nur eine ganz geringe Summe zahlen würde und mir entfuhr, dass dies der blanke Lungerhohn (Ich gebe zu, nicht der Urheber dieses Wortes zu sein. Das war Herr Bierhoff.) sei! Er sah mich eine Weile an und schien gleich weinen zu wollen. Was ist?, fragte ich. Er lungere nicht, was ich mir denn denken würde. Oh, aber ich war doch auf seiner Seite, und fragte ihn, wie er darauf käme, dass ich meinte, er würde lungern. Er wiederholte das Wort und erst jetzt merkte ich, dass ich auch so sprach, wie ich schrieb. Ei der Daus. Ich bekam Hautgänse (© auch Herr Bierhoff). Ob wir einen Chapukino trinken wollen, fragte ich. Da sah er mich noch entgeisterter an und meinte, so früh am Tag würde er keinen Alkohol zu sich nehmen. Beleidigt ging er. Ich versteifte innerlich. Was sollte der jetzt von mir denken? Alkohol. Um Himmels willen! Hoffentlich hatte das keiner gehört. Ich ging zum Kaffee-Automaten und las „Cappuccino“. Hm. Er stand noch auf dem Hof, konnte ich sehen und stellte ihn. Nach einigen Überredungssekunden hatte ich ihn mit einem Heißgetränk an den Bar-Tisch gelockt und erklärte ihm die Lage. Zugegeben, er sah mich bedauernd an. War ich doch verrückt irgendwie? Ach wissen Sie, sagte er, in der heutigen Zeit kann das schon mal vorkommen. Seine Frau verwechsele immer links mit rechts. Das sei auch nicht ohne. Na ja, egal wie, sie komme trotzdem immer an, früher oder später. Er lachte. Und dass man sich heute kaum noch gegenseitig helfen würde, sagte er. Das läge an der Solodarität, sagte er. Jeder kämpfe für sich. Ich grinste. Wir verstanden uns also doch. Ich wusste, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Ich kämpfe auch, und es wird schon, egal wie, dachte ich. Ein Reh, genau, das konnte ich sein, wenn ich nur solodarisch mit mir wäre. Ein kleiner Lachnass wäre schon drin, sagte ich, vielleicht würde es ja nützen. Er fragte, wieviel. Ich nannte eine Zahl. Er lache sich wirklich gleich nass, sagte er da und es sei zu wenig. Mich verließ auf der Stelle mein gutes Gefühl. Ich hob den Pappbecher hoch. Na dann, auf die Solodarität, sagte ich. Ich verließ ihn und ging an meinen Schriebteich, angelte mir ein paar neue Fische aus dem unendlichen Meer des Alltags und als die Sonne ins Zimmer schien, verspürte ich riesige Sehnsucht nach Notduft und öffnete das Fenster, um die schöne Frischlust – dieses Wort liebe ich inzwischen, und glaube, dass es bald im Duden stehen wird – herein zu lassen.
Unbequem und kreativ Gemeinsame Lesung von Wolfgang und Paul Schreyer
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eit mehr als 60 Jahren ist Wolfgang Schreyer (Foto oben) ein Garant für gute, meist akribisch recherchierte Spannungsliteratur. Der Autor hat damit ein Millionenpublikum in seinen Bann gezogen. Als „Überzeugungstäter“ mischt er sich auch heute noch mit literarischen Mittel ein, wenn es darum geht, Zeitgeschehen zu beleuchten. Sein Sohn Paul knüpft daran an und provoziert mit seinem Blick auf aktuelle Ereignisse jenseits des derzeitigen politisch korrekten Mainstreams
(zuletzt: Wir sind die Guten. Ansichten eines Putinverstehers oder wie uns die Medien manipulieren, 2014) Nachdenken und garantiert gleichzeitig Lesegenuss. Beide stellen Unveröffentlichtes und letzte Texte vor und wünschen sich die Diskussion mit dem Publikum. Eine Gemeinschaftsveranstaltung mit der Literarischen Gesellschaft Magdeburg e.V. Beginn: 18 Uhr. Eintritt: 5, ermäßigt 4 Euro. Lesung: Unbequem und kreativ. Am 7. Oktober, 18 Uhr, im Literaturhaus.
Der schönste Platz Bewegende in Magdeburg Schicksale Abschlusslesung von Peter Wawernizek
Publikation und Lesung: „In Haft bei der Staatssicherheit“
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m Ost-Berliner Bezirk Hohenschönhausen befand sich von 1951 bis 1989 das zentrale Untersuchungsgefängnis des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS). Die Geheimpolizei ermittelte an diesem bis 1990 streng geheimen Ort gegen rund 11.000 politische Gegner sowie andere Personen, gegen die das SED-Regime vorgehen wollte. In Hohenschönhausen bündelten sich Verfahren gegen in Ungnade gefallene Politiker, Dissidenten und Bürgerrechtler. Daneben wurden hier auch zahlreiche NS-Täter und straffällige MfS-Mitarbeiter in Untersuchungshaft gehalten. In der Studie „In Haft bei der Staatssicherheit“ stellt BStU-Mitarbeiterin Julia Spohr exemplarische Häftlingsschicksale vor und zeichnet ein präzises Bild von den Haftbedingungen und Vernehmungsmethoden. Es wird deutlich, dass sich die Alltagssituation der Häftlinge und die Praktiken der Vernehmer im Laufe der Jahrzehnte erheblich veränderten. Am 8. Oktober, 19 Uhr, wird das Buch in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen (Genslerstraße 66) vorgestellt.
eit März 2015 hatte Peter Wawerzinek als Stadtschreiber in Magdeburg ein Zuhause und berichtete im StadtschreiberBlog von seinen Begegnungen mit dieser Stadt, ihren Menschen und ihren Besonderheiten. Nach seinen Romanen „Rabenliebe“ (2010) und „Schluckspecht“ (2014) darf das Publikum nun auf seinen Magdeburg-Roman „Der Liebestölpel“ gespannt sein. Was ein Stadtschreiber in Magdeburg erleben kann, welche sehenswerte Orte es hier gibt und wie es nach dem Abschied von Magdeburg nun weitergeht, kann man zur Abschlusslesung Peter Wawerzineks im Rahmen der Magdeburger Literaturwochen am Mittwoch, dem 30. September, um 19 Uhr im Literaturhaus erfahren. Der Abend wird musikalisch begleitet von Thilo Bock. Auskünfte/Anmeldungen unter Tel. (0391) 40 44 995.
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KULTUR
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Erklären Sie mal die Farbe Rot! W
as formt den Menschen? Erziehung versus Gene“ – unter dieses Motto hatte Prof. Dr. Gerald Wolf den 4. Philosophischen Spaziergang am 27. September im Magdeburger Kunstmuseum gestellt. Über 30 Teilnehmer ließen sich zunächst von seinen Fragen ins Thema und in Zweifel über das eigene Wissen ziehen. Sind wir zunächst wirklich eine Tabula rasa, ein unbeschriebenes Blatt, das vorrangig durch die Umwelt geprägt wird? Welchen Einfluss haben genetische Voraussetzungen zur Ausprägung von Fähigkeiten, Persönlichkeit und letztlich auf die gesamte Lebenszeit? Prof. Wolf nahm die Spaziergänger auf eine unterhaltsame Reise durch das Wissen um die biologischen Fundamente unseres Seins mit. Über Aspekte aus der Zwillingsforschung berichtet er, wonach heute wissenschaftlich untersetzt ist, dass mit zunehmendem Lebensalter genetische Determinierungen durchschlagen und Nachfahren ihren Erzeugern sichtlich ähnlicher werden. Forscher hätten herausgefunden, dass getrennt aufgewachsene, eineiige Zwillinge trotz unterschiedlicher Milieus beim Aufwachsen und verschiedener Sozialisationen im späteren Leben sehr ähnliche Verhaltensweisen und vergleichbare andere Konditionen aufweisen würden. Weltweite Intelligenztests beweisen, dass sich Basisfähigkeiten des Hirns ebenso auf genetische Veranlagungen zurückführen lassen. „Erklären Sie einem Blinden mal die Farbe Rot“, forderte der Hirnforscher und Autor mehrerer Wissenschaftsromane die Teilnehmer auf. Farben zu erkennen und zu un-
Teilnehmer des 4. Philosophischen Spaziergangs im Magdeburger Kunstmuseum.
terscheiden ist eine biologisch festgelegte Fähigkeit, die sich im Verlauf der Evolution als vorteilhaft herausgestellt haben muss. Ohne die Fähigkeit, Farben zu erkennen, könne man nie begreifen, was eine bestimmte Farbe sein soll. Beim Philosophischen Spaziergang wird diskutiert, Wissen ausgetauscht, vertieft und gegenseitig berei-
chert. Diesem Anliegen wird sich auch Prof. Dr. Hans-Gert Berstein zum 5. Philosophischen Spaziergang stellen. Das Thema am 29. November (11 Uhr) lautet „Intelligenz: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm … Aber er muss aufgehoben werden“. Anmeldungen unter Telefon 0391/79296750 (Die Anzahl der Teilnehmer ist begrenzt)
Wenn beim Vakuum die Luft raus ist J etzt ist in Magdeburg die Luft raus. In der Stadt von Guerickes Vakuum bekam das erste „Magdeburger Vakuum“ mit dem ersten Preisträger am 18. September Inhalt. Von luftleerem Raum
Preisträger des 1. Magdeburger Vakuum: Rüdiger Höfken aus Krefeld.
kann hier nicht mehr die Rede sein. Sieben Bewerber aus Magdeburg, Berlin, Wuppertal und Krefeld hatten sich für den Wettbewerb beworben. Unter den vier Finalteilnehmern setzte sich am Ende Rü-
diger Höfken aus Krefeld durch. Die Jury unter Vorsitz von Lars Johansen hatte es bei der Kür des Siegers nicht einfach. Am liebsten hätte man zwei erste Plätze vergeben wollen. Das Duo Martin Valenski und Henning Ruwe mussten sich schließlich mit dem 2. Platz zufrieden geben. Die Besucher des Finalausscheids erlebten einen abwechslungsreichen Abend, junge Künstler und erfahrene Kollegen. Jeder präsentierte Programme mit unterschiedlichen Ansätzen und in verschiedenen Qualitäten. Mit dem Kleinkunstwettbewerb im Kabarett „… nach Hengstmanns“ wollen die Veranstalter wieder einen solchen kabarettistischen Preis in der Landeshauptstadt etablieren. Der Auftakt ist gemacht und unter dem Strich gelungen. In Magdeburg existieren drei feste professionelle Kabarett-Ensembles. Da ist es ohnehin schwer, Künstler aus anderen Regionen auf die hiesigen Kleinstkunstbühnen zu locken. Schließlich müssen die Magdeburger zunächst an das eigene Dasein denken. Insofern bietet das „Vakuum“ die Möglichkeit, Nachwuchs erleben zu können sowie andere Profis der Branche an die Elbe zu ziehen. In einem Jahr soll es die zweite Auflage des Kleinkunstpreises geben. Die Luft aus dem ersten Vakuum-Wettbewerb ist raus. Nun muss die Nachfolgeveranstaltung verdichtet werden, damit erneut ein Vakuum entstehen kann. Sicher werden sogar Entwicklungen zu sehen sein.
SATIRE
MAGDEBURG KOMPAKT
Elvira hat Rücken
Von Fall zu Fall Oktoberfestliche Ausreden mit Steitfallfolgen
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in toller Abend sollte es werden für Willi Stahl, einem, wie er stets zu sagen pflegt, „jestandenen Inschenjör aus Machdeborch“. Schließlich hatte er seit der „Wende“ seinen Metallbau-Betrieb wie einen Ozeandampfer erfolgreich durch das tobende Wirtschaftsmeer mit seinem ständigen „Aufund-Ab“ geschippert und wollte heute zum IHK-Empfang ins Festzelt der Mückenwirte, um das eine oder andere Pläuschchen mit dem einen oder anderen Funktionär abzuhalten, ein paar Bier-Maße zu genießen und das Tanzbein zu bayrischen Rhythmen der „Jodelhuder Dudelspatzen“ zu schwingen. Gesagt, getan – flugs noch in Lederhose und Haferln geschlüpft, ab ins Taxi und Richtung Stadtpark … Dort ward er freundlich aufgenommen, begrüßte zunächst Bekannte und Kollegen, schüttelte Hände von schwarzen, roten, grünen und gelben Parteianhängern, sogar dem einen und anderen Ministerialregenten, und winkte nach der Besetzung eines ergatterten Holzbankplatzes der nächst dahergelaufenen Kellnerin zu … Doch was war das? Jene, die sich ihm nun im ausschnittbetonten Dirndl mit einem riesigen Tablett voller Maßkrüge und einem dicken Kellnerportemonnaie annäherte, erkannte er als seine eigene Produktionskraft Elvira Kleverle, die seit fünf Wochen durch Abwesenheit am Arbeitsplatz glänzte, ständig Krankenscheine schickte und ihm gerade gestern noch am Telefon vorgejammert hatte, „immer noch janz schlimm Rücken“ zu haben. „Na toll – ich zahle diesem Luder noch den Lohn weiter und die kellnert nebenbei“, dachte er bei sich und brachte in seiner aufsteigenden Wut gerade noch hervor „Das war´s mit uns!“. Sodann zückte Willi sein Handy, schoss noch ein Foto von der ach so rückenleidenden Elvira und verließ wutschnaubend die oktöberliche Festivität, ohne auch nur an einem Maß Hopfenwasser genippt zu haben … Schon am nächsten Tag war mit Anwalt Lieblings Hilfe die Kündigung aufgesetzt und in Elviras Briefkasten befördert worden – so als sofortigst und ohne Frist – schließlich war ja das Beweisfoto auch scharf gelungen… Doch von Elvira Kleverles Anwalt kam die Klage ins Haus geflattert, so nach dem Motto: „Alles Quark, das Foto verletzt Elvira arg in ihrer Persönlichkeit und darf gar nicht verwendet werden. Die Kündigung ist damit futsch. Elvira hätte das Tablett nur mal eben kurz für eine Bekannte gehalten, die dort gearbeitet hat und mal PiPi war…“ War Elvira Kleverles
Anwalt wirklich so clever? Was meinen unsere Gerichte zu diesem „Quark“? Ein Eingriff in das allgemeine Persönlichkeitsrecht ist durch das berechtigte Interesse des Arbeitgebers gedeckt (Landesarbeitsgericht RheinlandPfalz, Urteil vom 11.07.2013 - 10 SaGa 3/13). Also: Fotos vom Arbeitnehmer bei Zweifel an dessen Arbeitsunfähigkeit sind zulässig! Auch ein anderes Arbeitsgericht meint zu diesem Thema: Der Arbeitgeber hat den öffentlichen Vorgang zu Beweiszwecken im Bild festhalten dürfen, weil eine vorgetäuschte Erkrankung im Bereich des Möglichen lag. Gegen die Entscheidung war Berufung eingelegt worden. Was passierte dann? Das Landesarbeitsgericht bestätigte das erste Urteil. Zwar habe hier ein Eingriff in das allgemeine Persönlichkeitsrecht (Art. 1 Abs. 1, Art. 2 Abs. 1 GG) vorgelegen. Aber der Eingriff in allgemeines Persönlichkeitsrecht war gerechtfertigt. Eingriffe in das allgemeine Persönlichkeitsrecht können durch die Wahrnehmung schutzwürdiger Interessen des Arbeitgebers gerechtfertigt sein. Dies sei angesichts des Verdachts, dass der Arbeitnehmer seine Arbeitsunfähigkeit lediglich vorgetäuscht hat, der Fall gewesen. Zudem sei zu berücksichtigen gewesen, dass keine heimliche Fotografie vorgenommen wurde. Nun soll Elvira woanders einen „auf Rücken“ machen, denkt sich Willi, der nach den gewonnenen Gerichtsprozessen wieder seine Ruhe gefunden hat. Elvira hatte dann ein paar Wochen nicht mal Arbeitslosengeld und im Bierzelt will sie auch keiner mehr sehen. Da hat sie dann auch bitterlich bereut, dass sie Willi behumbst hatte … Und die Moral von der Geschicht’? Machst Du nur ein’ auf „Rücken“, schaffst gar woanders für’n paar Mücken, dann darf der Chef sein Handy zücken. So wirst Du Deinen Job schnell los, gewissermaßen arbeitslos und bist ‘ne Weile ohne Moos. Und das, Elvira Klever, merke Dir – for ever! Ihr Machdeborjer Rechtsanwalt Andreas Dahm
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Bescheide vom Verstandesbeamten KnülligDingeldeu
Strategieumkehr: Google wird analog
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ei der weltweit größten Internet-Suchmaschine Google ist offensichtlich eine Verstandesumkehr zu erkennen. Seit 1998 wuchs und explodierte das amerikanische Unternehmen mit der digitalen Welt des Worldwidewebs und bestimmte das Onlinegeschehen sogar maßgeblich mit. Kaum eine Anfrage im Internet läuft ohne Google-Suche. Im vergangenen Jahr verzeichnete der Datenkonzern einen Jahresumsatz von rund 66 Milliarden Dollar. Dabei wurden nach Steuer knapp 14 Milliarden Dollar Gewinn erwirtschaft. Dem Verstandesamt liegen jetzt Unterlagen in Papierform vor, aus denen geschlossen werden kann, dass Google im reinen Onlinemarkt nicht mehr genügend Umsatz generieren kann. Möglicherweise liegt hier ein Fall psychischer Verstandesbeeinträchtigung vor. Besser bekannt unter der volkstümlichen Bezeichnung „Gier frisst Hirn“. Auf jeden Fall ist festzustellen, dass es eine Abkehr von digitalen Verkaufsstrukturen gibt. Das Unternehmen verschickt derzeit massenhaft Werbebriefe, auf ganz analoge und herkömmliche Weise per Post. Aus Sicht des Verstandesamtes muss gefragt werden, ob die Google-Manager nicht mehr an ein reines Wachstum aus dem Online-Geschäft glauben oder ob die Menschheit in der Vergangenheit über die digitale Welt getäuscht wurde? Angeblich sollen wir erst am Anfang der Digitalisierung stehen. Dass jetzt selbst Google zu Marketingmechanismen aus dem vergangenen Jahrhundert greift, lässt am Zukunftsverstand der Firmenbetreiber zweifeln. Das Verstandesamt prüft natürlich unabhängig, ob eventuell Indizien vorliegen könnten, dass im angeblich unerschöpflichen Online-Universum doch nicht alles zu haben ist, wie gern suggeriert wird. Der Rückfall in Mechanismen des analogen Zeitalters lassen Zweifel aufkommen, dass nicht alle Bedürfnisse digital erfüllt werden können. Womöglich werden bald auch die Suchanfragen im Internet per Briefpost beantwortet. i.A. Knüllig-Dingeldeu, Verstandesamtsrat
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ge no o ssens aft Ott ch
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03 91 / 72 61-111 · www.guericke.de
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MAGDEBURG INTIM
MAGDEBURG KOMPAKT
So stehen die Sterne
WIDDER 21.03-20.04.
Gefühle spontan zu bekunden, ist immer in Ordnung. Zügeln Sie trotzdem Ihr Temperament und gängeln Sie den Partner nicht.
Halten Sie Ihre berufliche Bescheidenheit in Grenzen. Sorgen Sie auch dafür, dass man Ihre Leistungen erkennt STIER 21.04.-20.05. und schätzt.
ZWILLINGE 21.05-21.06.
Ihre Nerven haben sich wieder stabilisiert. Schlagen Sie deswegen nicht gleich wieder über die Stränge. Machen Sie bloß keinen Stress.
KREBS 22.06.-22.07.
Eine unerwartete Begegnung könnte Ihr Innenleben durcheinanderbringen. Behalten Sie dabei möglichst einen kühlen Kopf.
LÖWE 23.07.-23.08.
Begreifen Sie den Job keinesfalls nur als Pflicht. Arbeiten Sie mehr an der Kür und entwickeln Sie Ihre schöpferische Kreativität weiter.
JUNGFRAU 24.08.-23.09.
Lassen Sie gerade jetzt nicht nach, Körper und Geist zu trainieren. Behalten Sie Ihren Optimismus bei, der Ihnen immer viel geholfen hat.
WAAGE 24.09.-23.10.
Zeigen Sie sich getrost wieder einmal von Ihrer romantischen Seite. Verstellen Sie sich aber auch nicht gegenüber dem Partner.
SKORPION 24.10.-22.11.
Ihr Chef wird demnächst prüfen, auf welcher Seite Sie stehen. Beweisen Sie dabei Diplomatie und verprellen Sie die Kollegen nicht.
SCHÜTZE 23.11.-21.12.
Wenn Sie überschüssige Energien haben, lenken Sie die in geordnete sportliche Bahnen. Nutzen Sie die Freizeit zur aktiven Betätigung.
Ihr Partner schätzt stets klare Ansagen. Lassen Sie also keinesfalls Missverständnisse über Ihre STEINBOCK Zukunftsvorstellungen 22.12.-20.01. aufkommen. Sprechen Sie an, wenn Sie sich im Beruf unterfordert fühlen. Und kramen Sie einmal in alten WASSERMANN Unterlagen nach Ideen 21.01.-19.02. für neue Projekte.
FISCHE 20.02.-20.03.
Tun Sie sich die nächste Zeit keinen Zwang an. Leben Sie Ihre Bedürfnisse aus und trauen Sie sich etwas mehr Bewegung zu.
Webel gewinnt Jubiläums-Rennen der Promi-Achter
S
eit 25 Jahren wetteifern unterschiedliche Teams im Ruderachter gegeneinander. Kürzlich legten sich mehrere Manschaften zum 25. Mal in die Riemen. In einem der Boote saß Sachsen-Anhalts Bau- und Verkehrsminister Thomas Webel. Er ist ohnehin einer der dienstältesten Promiruderer. Die Jubiläumsfahrt krönte
Webel mit einem Sieg. Im unterlegenen Boot hatte sich Ministerkollege Holger Stahlknecht vergebens bemüht gegen das Webel-Team aufzubegehren. Obwohl das Rennen auf dem Mittellandkanal stattfand (auf fließendem Gewässer dürfen Amateure nicht mehr rudern) hatten Wind und Regen zusätzlich für Erschwernis gesorgt
Ewige Treue in Blau-Weiß
D
ie Liebe der Magdeburger zu ihrem Fußballclub 1. FCM ist schon etwas Besonderes. Auf diese Treue blicken andere Vereine mit Neid. Jetzt lieferten Falko Graf und Katrin Richtetzky einen neuen Beweis für diese einzigartige Verbundheit. Falko ist seit dem legendären 1974er Jahr treuer Fan des Teams und Katrin hat das Fußballfieber 1997 gepackt. Im selben Jahr hielt Falko bei der Liebsten um die Hand an. Er bat um das Ja-Wort während eines Freundschaftsspiels zwischen dem FCM und dem VfL Wolfsburg im alten ErnstGrube-Stadion. Schon damals sagten beide, dass sie das Eheversprechen erst einlösen würden, wenn die Magdeburger im bezahlten Fußball spielen würden. Falko und Katrin hielten jetzt Wort. Nach 16 Jahren lösten sie den Schwur ein und gingen den Bund der Ehe ein. Geheiratet wurde natürlich Fan-verbunden in Blau-Weiß. Zum Punktspiel gegen Energie Cottbus durfte das frisch vermählte Paar im Hochzeitsaufzug auf dem „heiligen“ Rasen der MDCC-Arena stehen. Das Vorbild könnte Schule machen. Vielleicht denkt das Management bald darüber nach, ob man die Trauungszeremonie im Stadtion absolvieren kann.
MAGDEBURG INTIM
MAGDEBURG KOMPAKT
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Meine Ex sagt …
Hermann Brösels Aufbau-Dokumentationen
D
er Magdeburger Farbenfabrikant Hermann Brösel (1902–1984) war auch Fotograf und Chronist. Er hinterließ ein umfangreiches fotografisches Schaffen von vielen Tausend Aufnahmen aus fünf Jahrzehnten. Die erst vor einigen Jahren aufgetauchten Alben, in denen er seine Fotografien akribisch archiviert hat, befinden sich heute größtenteils im Stadtar-
chiv Magdeburg. Schon die Kontinuität ist beachtlich, mit der sich Hermann Brösel in den Dienst der Fotografie stellte und bildlich festhielt. Nach einem ersten veröffentlichten Fotoband von 2010 hat nun Conrad Engelhardt in seinem Verlag Ost-Nordost einen neuen Band herausgegeben. Das Buch zeigt Magdeburg in Farbfotografien aus den 1960er Jahren.
Bahnoldies zum Rathausfest
Z
um 24. Magdeburger Rathausfest, am 3. Oktober, tauchen die Vorfahren der heutigen Niederflurbahnen auf den Gleisen der Stadt auf. Die Magdeburger Verkehrsbetriebe richten zum Feiertag einen Sonderverkehr auf der Linie 77 ein. Als Ringlinie fahren die Oldies um das Rathausfest herum. Start ist an der Hartstraße, weiter geht die Fahrt über den Nordabschnitt des Breiten Wegs und den Nordbrückenzug in den Herrenkrug. Zurück führt die Route dann über Brückfeld und die Strombrücke wieder zur Hartstraße. Zwischen 12 Uhr und 17 Uhr werden die historischen Bahnen im Halbstundentakt durch die Innenstatt kreisen. Der Preis für die Fahrt mit den Tram-Oldtimern beträgt 5 Euro. Fahrkarten können direkt bei den Schaffnern auf den Wagen erworben werden. Man kann so auf diese Weise auf früheren Zeiten des Öffentlichen Nahverkehrs wandeln oder seinen Kindern Magdeburger Stadtgeschichte präsentieren und erlebbar machen.
… sie sei völlig genervt davon, dass sich ihr Freund stundenlang am Rechner mit Computerspielen beschäftigen würde. Sie müsse sogar ganz oft allein ins Bett gehen, weil er noch bis tief in die Nacht vor dem Bildschirm hockte. Warum Männer denn nie erwachsen werden würden, wollte sie wissen. Ich fand zunächst keine Worte. Wahrscheinlich war es Mitleid, das mich etwas blockiert hatte. Ich stellte mir vor, wie sie allein vor dem Fernseher sitzt, während er im Nachbarzimmer am Computer daddeln würde. Ich fragte, ob es zwischen ihnen Streit gegeben hatte. Das verneinte sie. Und sie wetterte dann, dass der Typ total abhängig von diesem Blödsinn sei, er sich für nichts anderes mehr interessierte und sich kaum noch am gemeinsamen Leben beteiligen wollte. Da liegt aber etwas tief im Argen, sagte ich seufzend. Das wolle sie sich nicht mehr lange ansehen. Wenn sich nicht ganz schnell etwas änderte, kann er seine Sachen packen, schimpfte sie. Irgendetwas muss ihn doch in diese virtuelle Scheinwelt getrieben haben, bemerkte ich nachdenklich. Kerle sind doch alle Kinder. Sie brauchten immer ein neues Spielzeug. Erst wäre es das Auto, dann nehmen sie sich eine Frau. Wenn sie von der die Nase voll hätten, gingen sie mit Kumpels in die Kneipe, sitzen vor der Glotze oder eben dem Computer. Vielleicht ist die Frau manchmal wirklich nicht mehr sehr spannend, weil sie vielleicht häufiger shoppen geht als sich für seine Leidenschaften zu interessieren, meinte ich. Meine Ex plusterte sich auf: Ich solle gefälligst den Mund halten. Jetzt wolle ich ihr auch noch die Schuld dafür in die Schuhe schieben. Das sei mal wieder typisch Mann. Kerle würden nie etwas falsch machen. Ich wollte ihr nur signalisieren, dass meistens das Verhalten beider Seiten für die Entwicklung verantwortlich ist. Es könnte doch sein, dass sie ein paar Marotten an sich hätte, weswegen er den Rückzug wählte. Ich solle endlich aufhören, mich wie ein Therapeut aufzuspielen, und vor allem ihren Freund nicht noch in Schutz nehmen. Das wollte ich gar nicht. Es sei sicher viel besser, sie würde sich mit einer Freundin aussprechen. Die könne das Problem ganz bestimmt lösen. Thomas Wischnewski
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nicht dabei
RÄTSEL Bundesstaat in Westnigeria
architektonische Richtung
ein psychologischer Test
MAGDEBURG KOMPAKT
unbestimmter Artikel (2. Fall)
Fremdwortteil: vor
Geldwert einer Ware
Postdeutsche versandVorsilbe gut
Gleisanlage
sehr ausgelassen
Eselslaut
Abscheugefühl
grob, übel
Nähutensil
große Rüsseltiere
ein Epos griechischer Buchstabe indones. Name für Neuguinea
Sinken der Börsenkurse
Stadtkern von Paris
aalförm. MeeresraubkSCH
elektr. Informationseinheit Vermächtnis FilmlichtEMPkND lichkeit japanischer Wallfahrtsort
weit abseits, fernab
Gerät zum Rasenkürzen eh. russische Raumstation
venezianische Truhe
USFilmpreis
nicht fest
französischer unbest. Artikel
verbergen
Zeichen musikalisches Übungsstück
Infantin von Spanien
Männerkosename
Gefäß für Zigarettenreste
kurz für: eine
philos. Begriff (Sein vs. Wesen)
Stadt in Argentinien (La ...) aufgeschichteter Haufen
griechische Rachegöttin Vorfahr
Senf
Obstbrei
senkrecht
Hauptstadt von Ghana
Frauenname
Geheimgesellschaft gleichmäßig eben
festes Seezeichen
Hunnenkönig (5. Jh.)
Tafelaufsatz im MA.
Kochempfehlung
kurz für: zu dem
Kfz-Z. Lippstadt
Bergkloster in Bulgarien
englisch: geheim
Café
Seestrasse
Eiskreationen, Kaffeespezialitäten & hausgebackener Kuchen
‚Reich der Mitte‘
Exklusive Übernachtungsmöglichkeiten
nord. Unterweltsgöttin
leichter Sommerschuh
Sprechweise einer dt. Ligatur
Dienstags Kaffeetag: Kännchen Kaffee + 1 St. Kuchen 5,50 mit live Kaffeehaus-Musik Öffnungszeiten: 8 bis 18 Uhr
€
österr. Bildhauer (16. Jh.) deutsche gefüllte BackAirline ware (Abk.) Zustimmung
Technisches Hilfswerk (Abk.)
Seestraße 24 39114 Magdeburg Initialen EdelPriester- des versteinwundert gewand Autors imitation Zweig
österr. Stadt an der Thaya
Feigling (ugs.)
dünnes Tau
Nerven betreffend
populär
fester Lehrsatz
hinteres Schiffssegel
Körperstellung niederl. Karibikinsel
europ. TV-Satellitensystem
rechter NebenlUSS DER Rhône
engl. Männer- Endspiel kurzname Abk.: Zeitung
Frage nach einem Ort
dt. Horrorromanautor Weltorganisation (Abk.)
lateinisch: sei gegrüßt Stammmutter der jüd. Könige
zerbrochen ehem. Einheit für den Druck
Siegerin im Wettkampf
Furchen- 0lAN vertiefunzengen der Tischler ableger
Rufname illoyal, d. ‚Hair‘abtrünSängerin nig Kramer
germanischer Kriegsgott
südasiatischer Gibbonaffe
englische Schulstadt englisch: frei
biblische Landschaft
statt dessen
krank machend
Wohnungsvermittler
Amateur
Schiffszubehör
eingelegtes Hühnerprodukt Halbton unter G
Winzerbetrieb
Reiserückfahrt
Gatte
Telefon: 0391 -504 52 34 • www.cafe-seestrasse.de
französisch: Straße
antiker Tempel für alle Götter
lateinisch: ich
Teil des Bruchs, Divisor
MK15-39
FREIZEIT-TIPPS
MAGDEBURG KOMPAKT
29.9.
Dienstag,
MEINS, wie es sinkt und kracht / Marion Bach und Hans-Günther Pölitz / 20.00 Uhr / Zwickmühle
Donnerstag,
Sinfonie der Elemente / Wasser-Show mit Musik / Choreografien aus Wasser, Feuer, Licht und Laserstrahlen / Premiere / 20.00 Uhr / Festung Mark
Jenny Erpenbeck: Gehen, ging, gegangen. Entdeckungsreise zu einer Welt, die zum Schweigen verurteilt, aber mitten unter uns ist / Lesung / Magdeburger Literaturwochen / 19.00 Uhr / Literaturhaus
Comedy/Kabarett Lerne klagen, ohne zu leiden / Premiere / von und mit Frank Hengstmann und Bernd K. Goetz / 19.30 Uhr / Kabarett „...nach Hengstmanns“
Kleines Kino Am Ende ein Fest / 10.30 und 18.15 Uhr / Moritzhof Jim Knopf und Lukas der Lokomotivfuhrer / 9.00 & 10.30 Uhr / Puppentheater Emil und die Detektive / von Erich Kästner / ab 8 J. / Wiederaufnahme / 11.00 Uhr / Schauspielhaus≠
... und außerdem Otto von Bismarck – Magdeburgs Ehrenbürger als Politiker und Mythos / mit Historiker Prof. Dr. Konrad Breitenborn / Reihe „Im Stadtarchiv gefunden...“ / Eintritt frei / 19.00 Uhr / Altes Rathaus, Franckesaal
Mittwoch,
30.9.
Konzerte Das andere Viertel / Sudenburger Schaufensterkonzert / musikalisch-literarisches Programm, „Lie-
1.10.
Theater/Show
Kunst/Literatur
Für die Jüngeren
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Emil und die Detektive / von Erich Kästner / ab 8 Jahre / 11.00 Uhr / Schauspielhaus
Sinfonie der Elemente
Comedy/Kabarett
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Wasser fasziniert. Erleben Sie die einzigartigen Choreografien aus Wasser, Feuer, Licht und Laser. Genießen Sie eine einmalige Wassershow vor historischer Kulisse! Begeben Sie sich mit uns auf eine Reise durch die Musikgeschichte und lassen Sie sich auf ein überwältigendes Rendezvous der Sinne ein. Als multimediales Kunstwerk entsteht eine Show, die sich mit den Takten der Musik verbindet. Premiere: 1. Oktober, ab 19 Uhr Programm, Showbeginn 20 Uhr. Weitere Termine: 2., 3. und 4. Oktober, jeweils ab 19 Uhr. Einlass ab 18 Uhr. www.festungmark.com 15.00 und 20.00 Uhr / Zwickmühle Lerne klagen ohne zu leiden / Neues Programm von Frank Hengstmann und Bernd K. Goetz / öfTheater/Show fentliche Generalprobe / Soiree / zu „Die sexuellen 19.30 Uhr / Kabarett Neurosen unserer Eltern“ / „...nach Hengstmanns“ Schauspiel unterwegs / Kunst/Literatur Eintritt frei, Karten vorab an der Theaterkasse / 19.30 Wasserhautseele / Gedichte von Ludwig SchuUhr / Maritim Hotel mann / mit Musik von SuComedy/Kabarett sanne Ansorg / 16.00 Uhr / MEINS, wie es sinkt und Café tART, Kloster Unser kracht / Marion Bach und Lieben Frauen Hans-Günther Pölitz / Der schönste Platz in Mag-
der & Fragen zu Leben und Glück“ / mit Edgar Weimann und Jörg Ratai / 19.30 Uhr / Scala-Gemeinde, Halberstädter Str.
INTERNATIONALES TANZTURNIER SA | 17. Oktober 2015 Stadthalle Magdeburg Tickets ab 47,50 EUR
www.facebook.com/pages/Magdeburg-Ticket
deburg / Abschlusslesung von Stadtschreiber Peter Wawerzinek / lyrisch-musikalische Begleitung: Thilo Bock (Berlin) / Magdeburger Literaturwochen / 19.00 Uhr / Literaturhaus
Kleines Kino Der Sohn der Anderen / im Original mit deutschen Untertiteln / 18.15 Uhr / Moritzhof
Für die Jüngeren Jim Knopf und Lukas der Lokomotivfuhrer / 9.00 Uhr / Puppentheater
ERICH VON DÄNIKEN „Geheimnisvolles Ägypten“ SA | 21. November 2015 AMO Magdeburg Tickets ab 31,00 EUR
Kunst/Literatur Das kleine Liverpool / Musik und Geschichten aus dem legendären „Café Impro“ / Buchpräsentation mit Lesung und Musik / 19.30 Uhr / Elbfoyer, MDR-Landesfunkhaus
Für die Jüngeren Jim Knopf und Lukas der Lokomotivfuhrer / 9.00 Uhr / Puppentheater Räuber Hotzenplotz / Berliner Puppenkoffer /Puppentheater / 16.00 Uhr / Moritzhof
Freitag,
2.10.
Konzerte Josef zwischen Wohlstaat und Armewelt / Singschule / Benefizkonzert / 17.00 Uhr / Pauluskirche
SCHNEEKÖNIGIN „Weihnachtsballett“ SA | SO 11./12. Dezember 2015 AMO Magdeburg Tickets ab 11,50 EUR
Ticketverkauf: Magdeburg Ticket Ernst-Reuter-Allee 12, 39104 Magdeburg Telefon 0391 5334-80 und www.mvgm.de
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FREIZEIT-TIPPS
MAGDEBURG KOMPAKT
K EWS - N EWS INO -N KINO Die Filmstarts im Oktober
Magdeburg - Am Pfahlberg 5
Sicario Die Grenze zwischen Mexiko und dem US-amerikanischen Bundesstaat Arizona ist schon seit Jahren vom Drogenkrieg geprägt. Die junge FBI-Agentin Kate Macer (Emily Blunt) schließt sich einer internationalen Einsatztruppe an, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, dem lokalen Drogenhandel endlich Einhalt zu gebieten. Doch schon ihr erster Einsatz in dem gefährlichen Grenzgebiet läuft völlig aus dem Ruder, als die Überführung eines Gefangenen in einem brutalen Hinterhalt endet. Mit der Hilfe des ebenso geheimnisvollen wie erbarmungslosen Söldners Alejandro (Benicio Del Toro) kommt Kate aber mit dem Leben davon. Bei der nächsten Operation trifft sie wenig später erneut auf Alejandro und seine Spezialeinheit, die jedoch, wie ihr bald klar wird, ganz eigene Ziele zu verfolgen scheinen. So dauert es nicht lang, bis die Grenzen zwischen Freund und Feind verwischen und Kate sich mehr und mehr fragt, wem sie eigentlich noch vertrauen kann. Genre: Thriller
Filmstart: 01.10.2015 (StudioCanal)
Er ist wieder da Adolf Hitler (Oliver Masucci) erwacht 66 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs mitten in Berlin. Was ist mit Deutschland in der Zwischenzeit geschehen? Überall Ausländer, Demokratie und Euros, das gefällt dem ExDiktator gar nicht. Doch niemand glaubt, dass er wirklich zurückkehrt ist, alle halten ihn für einen Imitator – einen verdammt witzigen. Ein Kioskbesitzer (Lars Rudolph), der dem obdachlosen Hitler zeitweise Unterschlupf gewährt, vermittelt ihn an die Fernsehproduzenten Sensenbrink (Christoph Maria Herbst) und Sawatzki (Fabian Busch). Senderchefin Bellini (Katja Riemann) kann schnell davon überzeugt werden, dass sie potentielles Comedy-Gold vor sich hat. Hitler bekommt ein Büro, und kurz nachdem ihm seine neue Sekretärin Fräulein Krömeier (Franziska Wulf) erklärt hat, was eine Computermaus ist und wie man ins „Internetz“ kommt, weiß Hitler schon genug über die Gegenwart, um reichlich Munition für seine Bühnenauftritte zu haben. Es dauert nicht lange, und er ist wieder da. Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Timur Vermes. Genre: Komödie
Filmstart: 08.10.2015 (Constantin)
American Ultra
Drive Darlings - KlangPerlen - Lieblingslieder / Claudia Weschke, Kathrin Achtelik und Stefanie Szibor singen, spielen und interpretieren ihre Lieblingslieder / 19.30 Uhr / Querstyle, Breiter Weg 214 Gruppe PAN / 20.00 Uhr / Molls Laden Celina Bostic: Zu Fuss / Lieder über die Schönheit im Grau des Alltags / 20.00 Uhr / Moritzhof
von Philipp Löhle / 19.30 Uhr / Schauspielhaus Kruso / nach dem Roman von Lutz Seiler / Uraufführung / 19.30 Uhr / Schauspielhaus Sinfonie der Elemente / Wasser-Show / Choreografien aus Wasser, Feuer, Licht und Musik / 20.00 Uhr / Festung Mark Doktor Faustus reorganisiert / ab 12 Jahre / 20.00 Uhr / Puppentheater
Theater/Show
Comedy/Kabarett
Romeo und Julia / William Shakespeare / Wiederaufnahme / Sonderpeis mit SWM-Card / 19.30 Uhr / Schauspielhaus Sinfonie der Elemente / Wasser-Show / Choreografien aus Wasser, Feuer, Licht und Musik / 20.00 Uhr / Festung Mark Doktor Faustus reorganisiert / ab 12 Jahre / 20.00 Uhr / Puppentheater
Lerne klagen, ohne zu leiden / F. Hengstmann und B. K. Goetz / 19.30 Uhr / „...nach Hengstmanns“ LARS WARS wieder / Wohnzimmerkabarett mit Lars Johansen / 19.30 Uhr / Moritzhof
Comedy/Kabarett
Für die Jüngeren
Lerne klagen, ohne zu leiden / F. Hengstmann und B. K. Goetz / 19.30 Uhr / „...nach Hengstmanns“
Rico, Oskar und die Tieferschatten / Kinderfilm / 15.00 Uhr / Moritzhof
Kunst/Literatur
PRÄSENTATION von Verbänden und Vereinen zum 24. Rathausfest / 10.0018.00 Uhr / Johanniskirche Nachtflohmarkt / 15.00 Uhr / Messe Magdeburg
Der Eiserne Gustav / Ausstellungseröffnung / 16.00 Uhr / Technikmuseum
Kleines Kino Räuber Hotzenplotz / Berliner Puppenkoffer /Puppentheater / 16.00 Uhr / Moritzhof
Kleines Kino Capital C / Original mit deutschen Untertiteln / 18.00 Uhr / Moritzhof
Messe/Märkte
... und außerdem
Rathausfest / zum Tag der deutschen Einheit / u.a. 10.00 Uhr Festgottesdienst Messe/Märkte im Dom, 11.00 bis 18.00 Stoffmarkt / 100 Stände / Uhr Fest auf dem Alten 10.00 bis 18.00 Uhr / Alter Markt Markt Langer Tag des Wissens/ 10.00 Uhr / Jahrtausend... und außerdem turm, Elbauenpark Blue Lines mit Bugs & 10. Geburtstag Grüne ZitaFriends / Party / 23.00 Uhr delle Magdeburg / Jubilä/ Feuerwache Süd umsfeier mit Mietern und Gästen / 11.00 bis 18.00 Uhr, u.a. mit dem Café Alt Sonnabend, Magdeburg, der Goldschmiede Krietsch und Konzerte dem Theater in der GrüMädchenchor der Schola nen Zitadelle / HundertCantorum Leipzig / 18.00 wasserhaus, Breiter Weg Uhr / Dom Straußenland / Grillfest 40 Jahre Engerling – Die mit stündlichen FührunJubiläumstour 2015 / Start gen über die Farm / 10.00 der Jubiläumsveranstalbis 17.00 Uhr / Straußentungen zu 20 Jahre Feuerland Nedlitz (Bahnhof wache - 25 Jahre PAKK e.V. Büden) / 20.00 Uhr / Feuerwache Neonschwarz: Outta ConSonntag, trol / 20.00 Uhr / Moritzhof Lennocks feat. Victoria Pieper / 20.00 Uhr / Molls Konzerte Frühstück mit Telemann / Laden Sonntagsmusik mit neuem Theater/Show Angebot für Familien / Wir sind keine Barbaren / während des Konzerts gibt
3.10.
Der Kiffer Mike (Jesse Eisenberg) und seine Freundin Phoebe (Kristen Stewart) führen ein ruhiges Leben in einer beschaulichen Kleinstadt. In seinem langweiligen Alltag als Kiosk-Mitarbeiter erlebt Mike keine großen Abenteuer. Dennoch sind er und Phoebe mit ihrem Dasein und ihrem Dope rundum zufrieden. Mike plant sogar, seiner großen Liebe einen Heiratsantrag zu machen. Doch so einfach wird sein Leben nicht weiter dahinplätschern, denn eigentlich ist Mike ein Schläfer-Agent der US-amerikanischen Regierung, was ihm selbst jedoch gar nicht mehr bewusst ist. Eine geheime Parole entfesselt eines Tages jedoch zu seinem eigenen Erstaunen seine tödlichen Fähigkeiten. Von der Regierung nun als hohes Risiko eingestuft und fortan gejagt, fliehen Mike und Phoebe vor ihren Verfolgern, doch früher oder später muss die unfreiwillige Killermaschine ihr ganzes Potential entfalten, um die Vergangenheit endgültig abzuschütteln. Genre: Action Filmstart: 15.10.2015 (Concorde)
4.10.
FREIZEIT-TIPPS
MAGDEBURG KOMPAKT
es für Kinder (3-8 Jahre) Musikgeschichten / 11.00 Uhr / Gesellschaftshaus Orgelpunkt 21 / mit Stefan Madrzak / 16.00 Uhr / Dom Konzert: 25. Jahre Deutsche Einheit / Musikkorps der Bundeswehr und Rundfunk-Jugendchor Wernigerode / 17.00 Uhr / Johanniskirche
Theater/Show
Kleines Kino Ein Jahr voller Musik / DEFA-Filmspaß von 1970 mit Rolf Herricht / 18.00 Uhr / OLi-Lichtspiele
Für die Jüngeren KINO KONZERTE LESUNGEN AUSSTELLUNGEN AUF DEM MORITZHOF.
Ein kurzweilig Lesen von Till Eulenspiegel / Generationentheater / 16.00 Uhr / Opernhaus, Podium Sinfonie der Elemente / Wasser-Show / Choreograkracht / Marion Bach und fien aus Wasser, Feuer, Hans-Günther Pölitz / Licht und Musik / 20.00 20.00 Uhr / Zwickmühle Uhr / Festung Mark
Comedy/Kabarett
Kleines Kino
Lerne klagen, ohne zu leiden / Frank Hengstmann und Bernd K. Goetz / 17.00 Uhr / Kabarett „...nach Hengstmanns“ MEINS, wie es sinkt und kracht / Marion Bach und Hans-Günther Pölitz / 17.00 Uhr / Zwickmühle
Life / Original mit deutschen Untertiteln / 19.30 Uhr / Moritzhof
Dienstag,
6.10.
Vilja und die Räuber / Film / 16.30 Uhr / Moritzhof
Mittwoch,
7.10.
Theater/Show Theatersport / Die große Improshow / 19.30 Uhr / Schauspielhaus
Comedy/Kabarett Lerne klagen, ohne zu leiden / Frank Hengstmann und Bernd K. Goetz / 19.30 Uhr / Kabarett „...nach Hengstmanns“ MEINS, wie es sinkt und kracht / Marion Bach und Hans-Günther Pölitz / 20.00 Uhr / Zwickmühle
Donnerstag,
8.10.
Theater/Show
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mit Marion Bach, Heike Ronniger und Oliver Vogt / 20.00 Uhr / Zwickmühle
Kleines Kino Wochenenden in der Normandie / 17.00 und 19.00 Uhr / Moritzhof Erstsemesterparty / 22.00 Uhr / Festung Mark
9.10.
Gerechtes Geld / von MiFreitag, chael Yates Crowley / Premiere / eine Kooperation mit dem Südthüringischen Konzerte Staatstheater Meiningen / Rockhaus / Therapie-Tour 2015 / 20.00 Uhr / Feuer19.30 Uhr / Schauspielwache Süd haus, Foyer The SkyStones / 20.00 Uhr / Molls Laden
Theater/Show
Kunst/Literatur
Kreativ und unbequem / zweimal Schreyer / Vater Konzerte und Sohn stellen unveröfquattrocelli: cinema acus- fentlichte Texte vor / 18.00 tica / Konzert mit Bühnen- Uhr / Literaturhaus Für die Jüngeren show und Charme / 20.00 Rico, Oskar und die Tiefer- Uhr / Moritzhof Für die Jüngeren Rico, Oskar und die Tieferschatten / Kinderfilm / Comedy/Kabarett schatten / Kinderfilm / 14.00 Uhr / Moritzhof 16.30 Uhr / Moritzhof Vilja und die Räuber / Film Comedy Lounge / mit Tamika Campbell, Die / 14.30 Uhr / Moritzhof Buschs, Özgür Cebe / 20.00 ... und außerdem Einfach mal zur Ruhe Uhr / Festung Mark Montag, kommen! / Hilfreicher MEINS, wie es sinkt und kracht / Marion Bach und Umgang mit Störungen, Comedy/Kabarett gesundheitlichen ProbleHans-Günther Pölitz / MEINS, wie es sinkt und men und Krankheit / Vor20.00 Uhr / Zwickmühle
5.10.
trag zum neuen Kurs im Gesundheitsamt / um Anmeldung wird gebeten: Tel. 0391/540-61 19 / 16.30 Uhr / Gesundheits- und Veterinäramt, Lübecker Str. 32
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Comedy/Kabarett Lerne klagen, ohne zu leiden / Frank Hengstmann und Bernd K. Goetz / 19.30 Uhr / Kabarett „...nach Hengstmanns“ Ausgebucht für eine Macht / Zum letzten Mal /
Strandgut-Bar 3/28 / song cabarét mit den „Nachtschwärmern“ Ulrike Nocker, Oliver Vogt und Matthias Krizek / Abfahrt 19.00 Uhr, Boarding 18.30 Uhr / Theaterschiff, Anleger Sarajevo-Ufer, Wissenschaftshafen (bei Niedrigwasser neben der Württemberg, im Stadtpark) Die sexuellen Neurosen unserer Eltern / von Lukas Bärfuss / Premiere / 19.30 Uhr / Schauspielhaus Oscar. Ein Missverständnis in drei Akten / 20.00 Uhr / Puppentheater
Comedy/Kabarett Mit anderen Worten / Hengstmann-Brüder / 19.30 Uhr / Kabarett „...nach Hengstmanns“ Die Erde hat 'ne Scheibe
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FREIZEIT-TIPPS
MAGDEBURG KOMPAKT
K EWS - N EWS INO -N KINO Die Filmstarts im Oktober
Magdeburg - Am Pfahlberg 5
Kleines Kino Wochenenden in der Normandie / 18.00 Uhr / Moritzhof Awake – Das Leben von Yogananda / 20.15 Uhr / Moritzhof
Crimson Peak Die ehrgeizige Autorin Edith Cushing (Mia Wasikowska) versucht nach einer schweren Familientragödie den Schatten ihrer Vergangenheit zu entkommen. Als sie eines Tages den ebenso charmanten wie geheimnisvollen Thomas Sharpe (Tom Hiddleston) kennenlernt, verliebt sie sich – sehr zum Missfallen ihres Kindheitsfreundes Dr. Alan McMichael (Charlie Hunnam) – schnell in den Fremden. Eine Hochzeit ist rasch geplant und Edith zieht schließlich mit in Thomas‘ großes, düsteres Anwesen, wo er gemeinsam mit seiner unnahbaren Schwester Lucille (Jessica Chastain) lebt. Verstörende Geistererscheinungen und die Anweisung, sich nur in bestimmten Teilen des Schlosses aufzuhalten, lassen Edith bald an den wahren Absichten ihres neuen Gatten zweifeln und vermuten, dass in dem Haus ein schreckliches Geheimnis schlummert. Genre: Horror
oder Sie bewegt uns doch / mit Sabine Münz, Lars Johansen und Ernst-Ulrich Kreschel / Kabarett Die Kugelblitze / 20.00 Uhr / in der Zwickmühle
Messe/Märkte
benes Konzert vom 20.2., Karten behalten Gültigkeit / 20.00 Uhr /Stadthalle BlowFlower / 20.00 Uhr / Molls Laden
Theater/Show Oscar. Ein Missverständnis in drei Akten / 20.00 Uhr / Puppentheater
Comedy/Kabarett Erspart uns eure Zukunft / mit Marion Bach und Hans-Günther Pölitz / 15.00 und 20.00 Uhr / Zwickmühle Mit anderen Worten / Hengstmann-Brüder / 19.30 Uhr / Kabarett „...nach Hengstmanns“
PERSPEKTIVEN / Messe für Bildung und Berufsorientierung / Eintritt frei / 9.00-18.00 Uhr / Messe Magdeburg Spiritualität & Heilen 2015 Kleines Kino / Esoterikmesse /14.0019.00 Uhr / Johanniskirche Rico, Oskar und die Tieferschatten / Kinderfilm / ... und außerdem 15.00 Uhr / Moritzhof 80er Jahre Mottoparty / Vilja und die Räuber / Film 19.00 Uhr / Villa Böckel/ 14.30 Uhr / Moritzhof mann, Lüttgen Ottersleben
Filmstart: 15.10.2015 (Universal)
The Last Witch Hunter Einer der letzten überlebenden Hexenjäger der heutigen Welt, Kaulder (Vin Diesel), zieht durch die Straßen von New York, um die Erde vor einer zerstörerischen Kraft zu schützen – ausgestattet mit hilfreichen Tipps von Father Dolan (Michael Caine) und dessen Schüler (Elijah Wood), im Kampf unterstützt durch die Hexe Chloe (Rose Leslie). Der 700-jährige Kaulder und seine magisch begabte Begleiterin versuchen, den zahllosen bösen Hexen und Zauberern, die in New York unter dem Kommando einer niederträchtigen Königin (Julie Engelbrecht) ihr Unwesen treiben, das Handwerk zu legen. Denn die Unholde vermehren sich bedrohlich, nachdem sie bereits einen Großteil der anderen Hexenjäger getötet haben. Bald liegt es allein an dem ungleichen Duo Kaulder und Chloe, die wachsende Gegnerschar endgültig zu stoppen - und deren Anführerin. Genre: Fantasy
Filmstart: 22.10.2015 (Concorde)
Paranormal Activity: Ghost Dimension 3D
10.10.
Messe/Märkte
PERSPEKTIVEN / Messe für Bildung und Berufsorientierung / Eintritt frei / Konzerte 10.00-17.00 Uhr / Messe Mozart: Requiem Konzert Magdeburg für Klavier und Orchester / 3. Magdeburger Gründer18.00 Uhr / Dom markt / Motto: „HandgedIRE sTRATS / erfolgmacht – mit Herz – von reichste Dire-Straits-Trihier!“ / junge Unternehbute-Band Europas / mer/-innen präsentieren 20.00Uhr / Festung Mark sich und ihre Produkte / Simon S. Becker: Egal ganztags zu den Öffnungswohin das führt / CD-Re- zeiten / City Carré leasekonzert / 20.00 Uhr / Spiritualität & Heilen 2015 OLi-Kino / Esoterikmesse /11.0020 Jahre John Lennon Me- 19.00 Uhr / Johanniskirche mory / Jubiläumskonzert ... und außerdem zu 20 Jahre Feuerwache / mit Burkhard Schmidt, Jan Modellbootschau / Mound Daniel Kubon / Gäste: dellsportverein Magdeburg T&T Wollner / 20.00 Uhr / / 14.00 Uhr / Elbauenpark, Angersee Feuerwache Süd Nena: Live 2015 / verscho- 70er 80er 90er Jahre Party
Sonnabend,
Rod Mason and His Hot Five Ryan Fleege (Chris J. Murray), Ehefrau Emily (Brit Shaw) und die kleine Tochter Leila (Ivy George) brauchen einen Tapetenwechsel. Doch in dem neuen Haus entdeckt die Familie ein paar Gegenstände, die darauf schließen lassen, dass ihr neues Heim eine dunkle Vergangenheit hat. In einer Kiste lagert VHS-Material, das Furchtbares erahnen lässt, als Ryan die Videos mit seinem Bruder Mike sichtet. In einem der Filme werden die Mädchen Katie (Chloe Csengery) und Kristi (Chloe Csengery) in übersinnliche, gruselige Fähigkeiten eingewiesen – und Katie bemerkt die Präsenz der Brüder, obwohl die Aufnahmen zwanzig Jahre alt sind. Es dauert nicht lange, bis die kleine Leila Opfer von Geisterattacken wird – die sich durch die Linse einer speziellen Kamera, die ebenfalls im neuen Haus gefunden wurde, sogar sehen lassen. Genre: Horror
Filmstart: 22.10.2015 (Paramount)
am Schlagzeug NILS CONRAD 5. November 2015 Beginn: 20 Uhr, Einlass: 19 Uhr Karstadt-Kulturbühne 2. Etage Karten an der Service-Kasse
Karstadt Magdeburg · Breiter Weg 128 · 39104 Magdeburg Telefon 03 91 / 59 59 – 435
FREIZEIT-TIPPS
MAGDEBURG KOMPAKT
10-2015
63
12.10.
/ 22.00 Uhr / Festung Mark manns / 17.00 Uhr / KabaMontag, Schwoof - die Party / 23.00 rett „...nach Hengstmanns“ MEINS, wie es sinkt und Uhr / Feuerwache kracht / Marion Bach und Konzerte Josef zwischen Wohlstaat Hans-Günther Pölitz / Sonntag, und Armewelt / Paulus17.00 Uhr / Zwickmühle Singschule / Chöre und InKonzerte Kleines Kino strumentalisten / 10.00 Die große Sachsen-Anhalt Vilja und die Räuber / Film Uhr / Pauluskirche Schlager-Starparade / / 14.30 Uhr / Moritzhof Flóra Polnauer & The Pro14.30 Uhr / GETEC-Arena mised Band / 19.30 Uhr / Orgelpunkt 22 / mit Barry Für die Jüngeren Forum Gestaltung Rico, Oskar und die TieferJordan / 16.00 Uhr / Dom Kleines Kino schatten / Kinderfilm / Josef zwischen Wohlstaat The Program - Um jeden 14.30 Uhr / Moritzhof und Armewelt / SingPreis / 15.30 Uhr / Studioschule & Instrumentalisten kino / 17.00 Uhr / Pauluskirche Messe/Märkte Der Staat gegen Fritz Freie Klänge / Weltmusik- Fischmarkt/Tuchmarkt / 9.00 Uhr / Stadthalle Bauer / Film von GrimmeReihe / mit dem Sadawi Trio / anschließen: Tatort- Spiritualität & Heilen 2015 Preisträger Lars Kaume /18.15 Uhr / Moritzhof Übertragung / 18.15 Uhr / / Esoterikmesse /11.0018.00 Uhr / Johanniskirche Festung Mark Thomas Godoj: V-Stärker Dienstag, ... und außerdem aus / besondere Unplugged-Konzerte auf der Tour Herbst- und Drachenfest / Comedy/Kabarett 2015 / Band wird mit zwei 10.00 Uhr / Elbauenpark MEINS, wie es sinkt und Streichern und einem Pia- Auf ein (Schäfer)Stündkracht / Marion Bach und chen / zu Gast ist Schaunisten verstärkt / 20.00 Hans-Günther Pölitz / spielerin Ursula Werner / Uhr / Festung Mark 20.00 Uhr / Zwickmühle 17.00 Uhr / Feuerwache Theater/Show Rund um die frischen Premierenfieber / zu Pilze / Saisonaler Gaumen- Kunst/Literatur „Elektra“ von Richard schmaus /12.00 Uhr / Villa Funkelnd zwischen Stahl und der Blume Viola / Strauss / Eintritt frei, EinBöckelmann, Lüttgen OtThomas B. Schumann über lasskarten: Theaterkasse / tersleben 18a das Leben und Werk des 11.00 Uhr / Opernhaus PERSPEKTIVEN / Messe für Bildung und Berufsori- expressionistischen DichComedy/Kabarett entierung / 9.00-18.00 Uhr ters Ernst Blass / 19.30 / Ganz schön 3st / HengstForum Gestaltung / Messe Magdeburg
11.10.
13.10.
Das Rossini-Quartett ist am 31. Oktober in der Pauluskirche zu erleben. Es gehört zu den Interpreten des Abendfriede-Konzerts „Hoffnung & Zuversicht“. Solisten sind u.a. Kammersängerin Ute Bachmaier und der Magdeburger Liedermacher Stefan Müller. Beginn ist um 14.30 Uhr (Einlass ab 13.30 Uhr), freie Platzwahl. Karten in allen Abendfriede-Filialen und unter Tel. 0391/ 54 32 706.
Magdeburger Weiße Flotte
Ausstellungstipps Stasi im Westen. Wie sie in der Bundesrepublik agierte Der DDR-Staatssicherheitsdienst war auch auf dem Gebiet der Bundesrepublik aktiv. Sein Wirken lässt sich unter anderem in Niedersachsen und anderen Bundesländern, die an die DDR grenzten, nachweisen. Die Stasi war auch in weiteren westlichen Bundesländern im Einsatz. Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen (BStU) zeigt anlässlich der Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag der Deutschen Einheit die Ausstellung „Stasi im Westen. Wie die DDR-Geheimpolizei in der Bundesrepublik agierte“ am ehemals größten und bedeutendsten Grenzübergang der DDR in Marienborn. Außerdem ist die Ausstellung „Stasi Ohn(e)Macht. Die Auflösung der DDR-Geheimpolizei“ zu sehen. Diese richtet die Aufmerksamkeit insbesondere auf die Ereignisse vor Ort und vermittelt anhand von Fotodokumenten einen lebendigen Eindruck von dem Geschehen in Sachsen-Anhalt im Herbst 1989. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr,
Gedenkstätte Marienborn, Freundeskreises zu UnterAn der Bundesautobahn 2. stützern und Förderern des Der Eintritt ist frei. Kunstmuseums geworden. In einer Ausstellung zum Der Eiserne Gustav Thema haben die Freunde eröffnet seine Ausstellung nun anlässlich des 40. JubiläAb 2. Oktober ist im Technik- ums des Kunstmuseums aus museum eine Ausstellung dessen Depots unter ganz über den „Eisernen Gustav“ persönlichen Gesichtspunkzu sehen. Eröffnet wird sie ten Werke ausgesucht. In sehr um 16 Uhr, und zwar vom persönlichen Texten schilGustav persönlich: Er wird in dern die Freunde, warum sie einer Droschke im Technik- ausgerechnet diese Kunstmuseum vorgefahren, heißt werke ausgesucht haben. es in der Ankündigung. Die umfangreiche Exposition soll Lore Krüger: Ein Koffer bis zum 30. März 2016 ge- voller Bilder. Fotografien zeigt werden. Die Ausstellung im Kunstmuseum Kloster Unser LieQuerstyle vereint ben Frauen zeigt Fotografien Mode und Malerei aus den Jahren 1934 – 1944. „(Ein)blicke“ ist der Titel Die deutsch-jüdische Fotoder neuen Ausstellung in der grafin Lore Krüger erlebte Boutique Querstyle im Brei- und überlebte Emigration, ten Weg 214. Gezeigt werden Widerstand, Verhaftung, InBilder von Dieter Hecht, ternierungslager, Verfolgung Mischtechnik und Collagen und Exil nach der Machterauf Leinwand. Besichtigung greifung der Nationalsozialiist möglich zu den Öffnungs- sten und während des Zweizeiten: montags bis freitags ten Weltkrieges. Ihre beein10 bis 18.30 Uhr, samstags 10 druckenden Bilder geben bis 14 Uhr. Kostenfrei. nicht nur einen tiefen Einblick in das Leben europäiNoch bis 11. Oktober: scher Intellektueller im Exil, ff. über die Liebe zur Kunst sondern auch einen seltenen, Über die Liebe zur Kunst – persönlichen Blick auf die poso sind die Mitglieder des litischen Ereignisse jener Zeit.
Fahrplan Nachsaison 2015 (01.10. - 01.11.)
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Stadtfahrt Stadtfahrt Stadtfahrt Stadtfahrt Stadtfahrt mit Anbindung Herrenkrug Westerhüsen Stadtfahrt Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Stadtfahrt Kaffeefahrt Richtung Schönebeck Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Stadtfahrt Stadtfahrt mit Anbindung Herrenkrug Westerhüsen Stadtfahrt Stadtfahrt mit Anbindung Herrenkrug Westerhüsen Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Stadtfahrt Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Kaffeefahrt Richtung Schönebeck Stadtfahrt Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Stadtfahrt Kaffeefahrt Richtung Schönebeck
Tickets und Reservierungen
Schifffahrtsbüro am Petriförder Petriförder 1 Tel.: 0391 - 5 32 88 91 www.weisseflotte-magdeburg.de
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