Magdeburg kompakt Nr. 59 zensiert

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MAGDEBURG KOMPAKT 4. Jahrgang / Nr. 59

Hintergrund • Wissenswertes • Unterhaltung

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1. Ausgabe November 2015

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Auf welcher Fläche wir leben und wie wir sie gestalten Spezial ab Seite 10

Titel von ISSUU zensiert

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IN DIESER AUSGABE

n Editorial

Spannende Aspekte zu Raum & Zeit Liebe Leserinnen und Leser, wussten Sie eigentlich, dass jede Nase in Sachsen-Anhalt statistisch auf 45,7 Quadratmetern Wohnraum lebt? Damit liegen wir im deutschlandweiten Vergleich im Mittelfeld. Den geringsten Lebensraum leisten sich übrigens die Hamburger. Klar, da sind auch die Mieten von einem anderen Kaliber. Auf jeden Fall versucht jeder, sein Rückzugsareal individuell zu gestalten. Übrigens bleibt die Fläche des intimen Umfeldes über die eigene Lebensdauer nicht konstant. Am Anfang war da das Kinderzimmer, mit zunehmendem Lebensalter kommen Quadratmeter hinzu bis am Ende die Fläche wieder schrumpft. Lesen Sie mehr über die vielen Raumordnungen in unserer aktuellen Betrachtung ab Seite 10. Am Thema der Flüchtlingsproblematik kommt man derzeit nicht vorbei. Jeder und alles scheint davon bewegt, wobei manches einseitige Stöhnen wie ein tieferes Selbstmitleid daherkommt. Und jeder, der sich über Vorurteile beklagt, sollte vor allem die eigenen Vorurteile erkennen können, die anderen übergeholfen werden. Wir leben in einer spannenden Zeit und die schreibt besondere Geschichten bzw. wir haben versucht, das Geschehen in einigen Betrachtungen sichtbar zu machen. Herzlichst, Ihr Thomas Wischnewski

IMPRESSUM

MAGDEBURG KOMPAKT Herausgebende Gesellschaft: MAGDEBURG KOMPAKT Ronald Floum & Thomas Wischnewski GbR B Breiter Weg 202, 39104 Magdeburg Telefon: 0391/ 79296750; Fax: 03 91/79296759 Redaktion und redaktionelle Mitarbeit: Thomas Wischnewski (V.i.S.d.P.), Ronald Floum, Birgit Ahlert (Kultur), Tina Heinz, Peter Gercke (Fotos), Heinz-Josef Sprengkamp, Dr. Rudi Bartlitz Gastautoren: Ludwig Schumann, Frank Hengstmann, Jacqueline Heß, Steffen Naumann, Olaf Bernhardt, Veronika Hohmann, Dr. Torsten Freitag, Toralf Sonntag, Claudia Meffert, Julia Woronin, Axel Römer Professorenkollegium emeritio: Prof. Dr. Gerald Wolf Filmbeiträge: Eulenspiegel Multimedia Magdeburg und Crafty Media Anzeigen: Britta Roders (Tel.: 0391/ 792967 51) Viola Leonarzcyk (Tel.: 0391/ 79 29 67 52) Druck: DruckHaus RIECK Haldensleben GmbH E-Mail: post@magdeburg-kompakt.de Internet: www.magdeburg-kompakt.de Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt die Gesellschaft keine Gewähr. Leserbriefe vertreten nicht automatisch die Meinung der Redaktion. Die Weiterverwendung von Beiträgen, Fotos und eigens für MAGDEBURG KOMPAKT entworfene Anzeigen ist nur mit schriftlicher Genehmigung gestattet. Es gilt die Preisliste Nr. 4 vom 1. Mai 2015

MAGDEBURG KOMPAKT

DIE DRITTE SEITE

Seite 3 Seite 3

• Momentaufnahme • Unüberwindbare Grenzwerte

ZEITGESCHEHEN

• Die Risse durch die Gesellschaft Seiten 4-5 • Meinung: Respekt, Herr Trümper! Seite 6 • Meinung: Volk hin, Volk her! Seite 6 • Job-Ratgeber Seite 6 • Zeitreise: Breiter Weg Nr. 18 Seite 7 • Steuereinnahmen im Land sind 2014 wieder gestiegen Seite 8 • Kompakt Seite 8 • Kompakt Seite 9

KOMPAKT SPEZIAL

• 45 Quadratmeter Seiten 10-11 • Wellness-Wochen: Jetzt wird’s heiß Seite 11 • An allem klebt Geschichte Seite 12 • Die „gute Fee“ im Business Seite 12 • Wolfs Redlichkeiten: Ordnung muss sein Seite 12 • Wie ein zweites Wohnzimmer Seite 13 • Scharfe Sprüche: Curryduft gegen dicke Luft zu Hause Seite 13 • Die „gute“ Kinderstube Seite 14 • Mittel gegen den Herbstblues Seite 14 • Neues Zuhause mit 89 Jahren Seite 15

KULTUR

• Dresdner Kreuzchor singt zum Advent Seite 22 • „Das sieht Magdeburg zuerst“ Seite 22 • Große Hits mit neuen Texten: „Dancing Queen auf Nulldiät“ Seite 23 • Wenn wir Revolution machen, sollten wir wie Kinder sein Seiten 24-25 • Lyrik – Musik – Wolkentanz Seite 26 • Von Göttern und Mythen Seite 26 • Kultur querbeet bei Querstyle Seite 27 • Kompakt Seite 27 • „Himmelsleiter“: Uraufführung in Magdeburg Seite 28 • Wie wärst du, wenn ich du wäre? Seite 29

SEHENSWERT

Seite 30

• Grauer Hermann im Allertal

MAGDEBURGER SPORT

• Mister Kroschke-Cup geht von Bord • Tanzen gegen Berührungsängste

• 1. FCM: Zielsicher

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Seiten 34-35

TECHNIK RATGEBER • Neues aus der Welt von Audio, HiFi und Computer

Seiten 36-38

SATIRE/MAGDEBURG INTIM • Faszinierende Miniaturwelten Seite 16 • Haare formen im Doppelpack Seite 17 • Möglichkeiten der häuslichen Pflege Seite 17

LEBENSART

• Mit dem Auto auch im Winter sicher unterwegs • Neus Konzept für den Elbauenpark • Veronikas Verkehr & mehr • 1. Magdeburger Funkausstellung – Hotspot für Innovationen und Trends • Dem Herbstblues vorbeugen • Freitags Lust & Liebe • Ratgeber Recht • Es gibt nur den Fehler, nichts zu tun

Seite 18 Seite 18 Seite 18 Seite 19 Seite 20 Seite 20 Seite 20 Seite 21

• „Schröder, jetzt nicht“ • Verstandesamt: Symptome einer manischen Episode • Ministerlicher Denkmal-Test an der „Bergkönigin“ • Der letzte Weihnachtsbaum • So stehen die Sterne • 1.200 Besucher erforschten die Puppenwelt • Neuer Buckauer Farbtupfer • Meine Ex sagt … • Kreuzworträtsel

Seite 39 Seite 39 Seite 40 Seite 40 Seite 40 Seite 41 Seite 41 Seite 41 Seite 42

FREIZEIT-TIPPS

• Übersicht zu Kultur, Konzerten, Theater, Ausstellungen, Kino für Magdeburg und Umgebung u.v.m. Seiten 43-47

MAGDEBURG KOMPAKT

Die nächste Ausgabe erscheint am

12. November 2015 B

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DIE DRITTE SEITE

MAGDEBURG KOMPAKT

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Momentaufnahme Grenzzauntestgelände im Jerichower Land. Regelmäßig prüfen Sicherheitsexperten wie überwindungsstabil sich unterschiedliche Zaunarten im Gelände erweisen können. Foto: Peter Gercke

Unüberwindbare Grenzwerte

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Der Ton macht nicht nur die Musik, sondern auch die Bauvorschrift.

n Magdeburg hatte man einst Visionen zur Entwicklung des Wissenschaftshafens. Ein neues, lebendiges Stadtquartier, mit urbanem Flair unweit der Universität sollte da wachsen. Denkfabrik und Unternehmen mit innovativem Potenzial gibt es dort bereits. In die noch stehenden alten Speichergebäude entlang der einstigen Kaimauer will man hochwertige Wohnungen bauen. Individualisten würden insgeheim erfreut mit der Zunge schnalzen. Leben am Wasser in Häusern mit historischem Charakter und in einer einzigartigen Umgebung weckt Interesse und Begehrlichkeiten. Doch seit Jahren bleiben die Speicher unverändert baufällig, sind Wind und Regen ausgesetzt. Ihr Zustand ist belämmert. Der allgemein sehr kritische Magdeburger mäkelt unter vorgehaltener Hand über den Dornröschenschlaf des potenten Areals. In anderen deutschen Städten wie Hamburg oder Münster sind alte Industriehafenanlagen längst zu begehrten Lebensräumen mutiert. Neben vielen Menschen aus der Kreativbranche ziehen solche Viertel eine zahlungskräftige Klientel an. Man dürfte ergo von einer Goldgrube und hochwertigen Anlage für Bauinvestoren ausgehen. Doch das Gelände hinter der Denkfabrik bleibt eine kleine unberührte Geisterstadt. Magdeburg-typisch würde man fix aufs Rathaus wettern und die Unfähigkeit der dortigen Akteure beschwö-

ren. Doch die wirkliche Verhinderung der weiteren Entwicklung liegt einfach am falschen Ton. Die etwa 250 Meter entfernt stehenden Magdeburger Mühlenwerke erzeugen einen niederfrequenten Brummton, der mit der Lärmschutzverordnung nicht in Harmonie zu bringen ist. Um präzise zu sein, es geht um einen Dezibel Lautstärkepegel. Gemessen wird einen Meter vor der Fassade. Ob der Ton im Inneren des Gebäudes überhaupt hörbar wäre, steht nicht zu Debatte. Regel und Grenzwert sind nun einmal gesetzt und damit unüberwindbar. Die Standhaftigkeit deutscher Normen ist ein Qualitätsmerkmal, das weltweit seinesgleichen sucht. Wünsche und Ideen über die Entwicklung von Lebensraum prallen vor solchen bürokratischen Hürden herzlos ab. Regeln kennen keine Gefühle und dem guten deutschen Beamten fließen eher Paragraphen statt Blutkörperchen in den Adern. Die Wahrnehmung des Mühlentons ist eher technischer Natur, als dass ihn ein Mensch bemerken würde. Doch das interessiert den Grenzwert nicht. Die Landeshauptstadt wird ihren Gästen am alten Hafenbecken also weiterhin museales Hinterhofflair ihrer Industriegeschichte demonstrieren dürfen. Altes zu bewahren, ist halt eine schöne Aufgabe, jedenfalls bis es irgendwann im leisen Hintergrundbrummen der Geschichte vergessenen ist. Thomas Wischnewski

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ZEITGESCHEHEN

MAGDEBURG KOMPAKT

Die Risse durch die Gesellschaft Der Austritt von Lutz Trümper aus der SPD erscheint zunächst als mutiges Signal, offenbart aber tatsächlich einen tiefer werdenden Riss durch die Gesellschaft. Von Thomas Wischnewski

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ls Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper am 14. Oktober seinen Austritt aus der SPD erklärte, löste er ein kleines politisches Erdbeben aus. Für ein paar Tage bestimmte sein konsequenter Schritt die mediale Aufmerksamkeit. Der Magdeburger OB tauchte in Zeitungsinterviews, einer ZDF-Politik-Talkshow und zahlreichen anderen Veröffentlichungen auf. Die Grundbotschaft seiner Entscheidung mündete in die Formulierung: „Mir wurde nahegelegt, meine Meinung nicht zu sagen.“ Und seine Kritik schüttete er über der SPD-Landesspitze mit deren Galionsfigur Katrin Budde aus. Der breite Meinungstenor zollte Lutz Trümper Respekt. Als eine mutige Tat wurde sein Parteiaustritt vielfach angesehen. Aber seine Reaktion ist mehr, nämlich längst ein festes Indiz für einen Riss, der durch die Gesellschaft geht. Die Eskalation, die zwischen Katrin Budde als SPD-Landeschefin und Lutz Trümper als Verwaltungsoberhaupt der Landeshauptstadt entstand, zeigt zunächst Diskrepanzen auf unterschiedlichen Handlungsebenen. Als OB ist Trümper täglich und stündlich mit den sehr konkreten Aufgaben zur Flüchtlingsunterbringung und -versorgung konfrontiert. Die Nähe zu Herausforderungen und Schwierigkeiten ist eine andere, als die interpretierte und konzeptionelle durch die Landesbrille. Es sei Katrin Budde nicht unterstellt, dass sie verbalisierte Probleme nicht erfassen könnte. Doch zu glauben, vorwiegend durch entgegengenommene Berichte und Schilderungen oder mit wenigen kurzen Besuchen an Stellen, an denen die Aufgaben ununterbrochen real anfallen, der tatsächlichen Dimension einer derart komplexen Wechselwirkung mit fertigen, politischen Antworten begegnen zu können, ist kurzsichtig. Außerdem mögen im Streit

zwischen Budde und Trümper auch Persönlichkeitsmerkmale sichtbar werden. Beide Akteure sind seit über 25 Jahren politisch aktiv und sehr lange in verantwortungsvollen Positionen tätig. Unter solchen Bedingungen reifen Selbstbewusstsein und Dominanz. Derartige psycho-dynamischen Prozesse können das Finden einer gemeinsamen Lösung erschweren. Jens Rösler, SPD-Fraktionschef im Magdeburger Rathaus, meint, Trümpers Parteiaustritt würde weniger an einer inhaltlichen Diskrepanz zwischen beiden festzumachen sein, sondern mehr auf einer persönlichen Ebene. In dieser Einschätzung schwingt eher oberflächliche Beschwichtigung mit als die tiefere Erklärung über eine gesellschaftliche Entwicklung. Nach Lutz Trümper erntete auch der Oberbürgermeister von Tübingen, Boris Palmer von der Partei Bündnis 90/Die Grünen, von vielen Seiten harsche Kritik, weil er wie sein Magdeburger Amtskollege einschätzt, dass gängigen Regeln und vorhandene Ressourcen an Unterkünften und verwaltungstechnischen Möglichkeiten nicht ausreichen, um dem politischen Willen zur Meisterung des Flüchtlingsaufkommens gerecht zu werden. Was bisher als Flüchtlingskrise bezeichnet wurde, wächst längst in eine Krise der staatlichen Organisation hinein. Auf Bundes- und Landesebene will man Lösungen einfordern, aber die kommunale Verwaltungsbasis sieht sich der Anforderungsbreite dieses höheren politischen Willens und den tatsächlichen Flüchtlingszahlen nicht gewachsen. Wer das nicht sehen oder gar verschweigen will, setzt sich entweder zu wenig mit der Realität auseinander oder haftet zu sehr an gesellschaftspolitischen Forderungen nach Unterstützungsleistungen. Die Auseinandersetzungen auf unterschiedlichen politischen Ebenen mag ein Problem dieser Wochen und Monate sein, ein anderes ist die sich weiter polarisierende Stimmung im Land. Noch radikalisieren sich vor allem Meinungen. Die PEGIDA-Bewegung in Dresden demonstriert mit zugespitzten Botschaften, die sogar schon gewaltfördernde Tendenzen aufweisen. Die Galgen-Symbole für Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihren Vize Sigmar Gabriel sind ein Ausdruck dafür. Die Regierung reagiert indes mit staatsanwaltschaftlicher Verfolgung. Eine Bewegung provoziert Regierungsvertreter dazu, mit der Staatsmacht zu drohen. Über diese Entwicklung muss sich Sorge ausbreiten. Die Menschen, die in Dresden und mittlerweile auch in Erfurt zu mehreren Tausend auf die Straße gehen, können offenbar mit politischen Argumenten nicht mehr erreicht werden. Deren bisherige Stigmatisierung und Diskreditierung hat sie nur temporär geschwächt. Und natürlich klebt am Räderwerk dieser Bewegung auch eine Klientel, der extremistische Gesinnungen zum geistigen

Grundgerüst anhaften. Deren erklärte Feinde aus einem gewaltbereiten Linksspektrum formieren sich als wachsende Gegenbewegung. Längst läuft eine zunehmende Deklaration dazu, wie dieser Zuwanderungsgegnerschaft und deren überhöhten und teils hasserfüllten Wortwahl zu begegnen sei. Der Staat soll konsequent mit Verfolgung drohen. Erfüllte Straftatbestände müssen vor einem Richter landen. Das ist in der juristischen Logik geboten und korrekt, aber politisch ist es leider auch ein Zeichen dafür, dass nicht jedes gewollte Regierungskonzept die nötige Akzeptanz erfährt, geschweige denn ein unterwürfiges Hinnehmen. Vielleicht offenbart die wachsende gesellschaftliche Spaltung über diesen großen Flüchtlingszustrom das bisherige Defizit an Plebisziten. Kein Unternehmen, kein Verein, keine Familie oder welche gesellschaftliche Gruppe auch immer kann eine größere Zahl an Menschen aufnehmen, die zunächst nur zu versorgen sind, ohne über die ei-


ZEITGESCHEHEN

MAGDEBURG KOMPAKT

Katrin Budde am Abend der Wiederwahl Lutz Trümpers als Magdeburger OB. Foto: Peter Gercke

gene Aufnahmebereitschaft und mögliche Leistungsgrenzen zu diskutieren. Würden solche Entscheidungen nicht einfach verordnet werden, sondern in Mehrheitsbeschlüssen sichtbar, entstünde ein ganz anderer Rückhalt und viel mehr Orientierung bei der Problemlösung. Spätestens seit der Gewissheit, dass die Zahl der flüchtigen Menschen aus dem Nahen Osten, Asien und Afrika eine Dimension in Millionenhöhe erreicht, wäre es nicht nur demokratisch geboten gewesen, den Mehrheitswillen des Souveräns zu erfahren, ob die Gemeinschaft, die Unterstützungsherausforderung annehmen und leisten will. Die nun weiter eskalierende Auseinandersetzung unter den Deutschen, die unweigerlich eine Radikalisierung und Spaltung der Gesellschaft fördern wird, wäre sehr wahrscheinlich vermeidbar gewesen. Hätte eine deutliche Mehrheit bei einem Volksentscheid beispielsweise erklärt, dass der Staat höhere finanzielle Anstrengungen aufnehmen sollte, um die Gegebenheiten zu meistern, könnte niemand eine

andere Meinung als Volksmeinung deklarieren. Doch genau das geschieht derzeit und dieser Trend wird weiter zunehmen, weil es in der Dimension der Aufgabe keine Orientierung durch die Wähler gegeben hat. Die deutsche Regierungspolitik zeigt in der Flüchtlingskrise stattdessen autokratische Züge. Deshalb ist eine Gefahr für weitere gesellschaftliche Risse nicht ausschließlich mit konträren Demonstranten aus Dresden zu erklären. Man muss schon das Spiel aller Kräfte berücksichtigen, um sich ein angemessenes Bild von den aktuellen Bewegungen machen zu können. Deshalb hilft es auch jetzt niemandem, rechte und linke politische Seiten zu definieren. Im Prinzip ist die politische Aufteilung des Lebens in die drei Bereiche „Mitte“, „Links“ und „Rechts“ völlig wirklichkeitsfremd und überholt. Je gröber die Unterscheidung, um so brutal einfach die Einordnung über Menschen und ihr Verhalten. Wer andere in eine Schublade steckt, muss auch die eigene sehen, aus der heraus er urteilt. Was jetzt vor allem in den sogenannten sozialen Netzwerken des Internets weitergehen wird, sind Anfeindungen, noch mehr Standpunktabgrenzungen, gegenseitige Argumente verlieren weiter an inhaltlicher Bedeutung und Hetze provoziert Gegenhetze. Zurück nach Magdeburg: Lutz Trümper erklärte im Nachgang seines SPD-Austrittes, dass er der Landespartei, die sich im März zur Wahl stellen will, nicht schaden wolle. Seine Äußerungen über die Asyl- und Flüchtlingspolitik wären überzogen und könnten der Spitzenkandidatin Katrin Budde im Wahlkampf schaden. Das soll man ihm vorgeworfen haben. Nur hat das Trümper-Signal vorerst noch mehr Schaden angerichtet, weil Führungsstil und politische Asyl-Konzeption weiter infrage gestellt werden. Für den Magdeburger Oberbürgermeister ändert sich mit der Abgabe des Parteibuchs an den täglichen Aufgaben vorerst nichts. Er kann die Flüchtlingszuteilung nach Magdeburg nicht begrenzen, muss weiter die Verwaltungsleistungen in diesen Fragen organisieren und garantieren, egal ob ihm das passt oder nicht. Im Internet forderte gar eine Kommentatorin: „Eier hat er erst wirklich in der Hose, wenn er den sogenannten Flüchtlingsstrom in seiner Stadt endgültig stoppt…“ Auch an solchen Forderungen wird deutlich, welchen Riss mangelndes Wissen erzeugen kann. Ein OB hat weder Polizeigewalt noch könnte er Grenzkontrollen zur Stadt einführen. Entscheidungen im Stadtrat im Sinne der Verwaltung oder nach Ansichten von Lutz Trümper selbst herbeizuführen, wird für den Oberbürgermeister in Zukunft nicht einfacher. Wenn SPD-Fraktionschef Jens Rösler auch bekundet, dass seine Partei den OB auch weiter sachlich in allen Fragen begleiten will, so lässt er auch verlauten, dass nicht mehr jede Abstimmung so einfach sein würde. Ließe man heute noch einmal über den Tunnel am Bahnhof abstimmen, würde die Mehrheit eine andere sein, sagt Rösler. Der Satz gibt einen kleinen Vorgeschmack, dass nun mehr Sand im Getriebe zwischen Stadtrat und Verwaltung knirscht. Vielleicht geht sogar ein erster kleiner Riss durch das kommunale Gremiengefüge. Jede Entscheidung für den einen oder anderen Weg bringt Unbalance. Lutz Trümpers Schritt hat einerseits aufgerüttelt und angestaute Luft aus dem Kessel der Bewertungen gelassen. Die Probleme zur Bewältigung des Geschehens sind damit nicht gelöst, auch für den OB selbst nicht.

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Philosophischer Spaziergang Mit Wissenschaftlern über Zeitfragen nachdenken und diskutieren.

Kunstmuseum Magdeburg Kloster Unser Lieben Frauen

Themen & Termine 29. November 2015, 11 Uhr Intelligenz: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm … Aber er muss aufgehoben werden. Prof. Dr. Hans-Gert Bernstein 31. Januar 2016, 11 Uhr Das Gespenst von der Grünen Gentechnik – Gefahren oder politische Diskreditierung? Prof. Dr. Reinhard Szibor 27. März 2016, 11 Uhr „Der böse Kopf“ – hirnbiologische und psychosoziale Ursachen individueller und kollektiver Gewalttaten. Prof. Dr. Bernhard Bogerts Nur ca. 30 Teilnehmerplätze nach telefonischer Voranmeldung: Telefon: 0391/79296750 Teilnahmegebühr 3,00 Euro (ermäßigter Museumseintritt)

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ZEITGESCHEHEN/MEINUNG

MAGDEBURG KOMPAKT

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 Job-Ratgeber … und wie denken Sie über die anderen?

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eld regiert die Welt und genug davon beruhigt. Das mit dem Glück steht auf einem anderen Blatt. Fakt ist, Geld ist das Grundnahrungsmittel der Wirtschaft und damit auch das unseres Lebens – ob uns das nun passt oder nicht. Jeder will möglichst viel davon verdienen, aber man bekommt halt nie genug. Steffen Naumann Was ist eigentlich genug? Jobagentur Wer diese Frage immer weiter spinnt, wird am Ende keine Antwort finden und wahrscheinlich weniger über die inhaltliche Gestaltung des eigenen Lebens nachdenken. Doch Arbeitszeit ist Lebenszeit und deshalb sollte diese spannend sein, mit Herausforderungen und interessanten Aufgaben gespickt. Natürlich kann man sich so etwas nicht ständig aussuchen. Außerdem gibt es da noch die nervenden Vorgesetzten oder die komischen Kollegen, die man lieber von hinten sieht. Wer so über sein Arbeitsumfeld denkt, hat schon verloren und sollte sich schon einmal einen Frühbucherrabatt in einer psychotherapeutischen Einrichtung sichern. Für die Atmosphäre im Arbeitsumfeld sind nicht nur die anderen verantwortlich. Selbst dann nicht, wenn man den Störenfried ganz genau identifiziert hat. So wie Sie Menschen und Job bezeichnen – genauso fühlen Sie sich dann permanent in Ihrem Umfeld. Sollten Sie im Strudel solcher negativen Bewertungen feststecken, versuchen Sie mal ein paar neue Worte für die anderen zu finden. Gelingt Ihnen das wirklich nicht, sollten Sie sich beizeiten nach einer neuen Arbeitsstelle umsehen. Bedenken Sie jedoch, dass dort auch nur Menschen arbeiten, die genauso viele Marotten und Fehler haben, wie andere und wie Sie selbst. Es hilft, die eigenen Einschätzungen ab und zu auf den Prüfstand zu stellen. Mit Ihrem Urteil bewerten Sie nicht nur die anderen, sondern auch sich selbst. Herzlichst Ihr Steffen Naumann

Respekt, Herr Trümper!

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a bin ich doch unlängst über die Rede unseres aus seiner Partei ausgetretenen Oberbürgermeisters gestolpert. Ich muss mal sagen: Respekt! Jetzt nicht für den Austritt. Da hätte er meinen Respekt gehabt, wenn er ausgetreten wäre, als der „Genosse der Bosse“ sein Armutsförderungsprogramm auflegte. Die Reform, wie der Etikettenschwindel seinerzeit benannt wurde. Wir reden bei einer Reform von einer planmäßigen Verbesserung des Bestehenden. Hat dieses Bemühen jemand in der Sozialpolitik der letzten zwanzig Jahre bemerkt? Gut, aber das ist nicht mein Thema. Unser Oberbürgermeister hatte sich ja zum Thema „Flüchtlingsansturm“ zu Wort gemeldet. Der Praktiker gegen die Illusionisten. Nun muss man anerkennen, dass viele Menschen, auch in Magdeburg, sich vehement darum kümmern, die ankommenden Menschen aufzunehmen. Und dass da auf Verschleiß gefahren wird, das ist auch so. Mit Recht weist er auch auf Unzulänglichkeiten des Asylverfahrens hin. Zumindest, was die Unsäglichkeit bedeutet, die das Asylverfahren mit sich bringt, dass ein Asylsuchender aufgrund der zeitlichen Befristung eines Asyls keinerlei Arbeitsmöglichkeit finden kann. Trümper legt, das verdient meine Anerkennung, ziemlich konkret den Finger auf die Wunden. Und dass die Politiker sich in dem Definitionswirrwarr selber nicht zurechtfinden (erstaunlicherweise eben nicht klüger sind als ich, der ich nun wahrlich kein Asylfachmann bin), zeigen Äußerungen wie die von Trümper zitierte unseres Ministerpräsidenten, der mit den Asylbewerbern den qualifizierten Nachwuchs für die Wirtschaft gewinnen möchte (ähnliches sagte aber auch Frau Nahles) oder Justizminister Heiko Mass, der von Einwanderung sprach. Respekt, weil hier einmal ein auch landesbekannter Politiker Nerven zeigt. Zugleich deutlich macht, dass ihm die Ankommenden nicht gleichgültig sind. Immerhin hat, so Trümpers Aussage, Magdeburg bisher noch keine Lager geschaffen, ganz im Gegensatz zum

Jerichower Land, wo auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow ein Gelände für 400 junge Männer abgezäunt wurde, mit dem Wummern der Geschütze auf dem Truppenübungsplatz, damit den Flüchtlingen nicht die vertraute Geräuschkulisse fehlt. Ist nun der, der das so beschreibt, der Zyniker, oder sind es die, die solches zu verantworten haben? Nochmal: Trümper hat auch meinen Respekt, weil er die Belastung aufzeigt. Was aber keine Zukunft haben wird, sind die Bemühungen um die Festung Deutschland. Zäune, und sind sie noch so weit weg, eben in der Türkei, weil wir aus Versehen Gaddafi ermordet haben, der uns ja zumindest die Afrikaner vom Hals hielt, halten nicht. Insofern ist es ja geradezu ein Menetekel, dass der Beitrag Trümpers in einer Zeitung erschien zur Festungsgeschichte Magdeburgs. An der Geschichte der Festung Magdeburg kann man wunderbar sehen, dass eine Abgrenzungspolitik immer schief gegangen ist: 1631 mit der Zerstörung Magdeburgs, 1806 mit der friedlichen Übergabe der stärksten preußischen Festung durch General Franz Kasimir von Kleist, schließlich sprengte das Industriezeitalter mit dem enormen Zuzug die Festungsmauern endgültig weg. Als die Hugenotten kamen, die nicht gern gesehen waren, begann ein wirtschaftlicher Aufschwung. Als die Industriearbeiter aus dem Osten kamen, nahm der wirtschaftliche Aufschwung Fahrt auf. Und glauben Sie nicht, dass die Fremden, die da kamen, willkommen waren. Nur, bei aller Belastung derzeit: Magdeburg prosperierte immer dann, wenn die Grenzen fielen. Respekt, Herr Oberbürgermeister. Und nun brauchen wir eine unendliche Menge Mut und Fantasie. Beides wünsche ich Ihnen, und dass Sie Ihre Standfestigkeit behalten. Den Parteien wünschte ich, dass sie endlich ihre Verzagtheit in Handlung umsetzen und nicht alle Tage eine andere Sau durch’s Dorf treiben. Das schafft Verzagtheit. Und dumme Sprüche von Leuten, die den falschen Parolenschreiern hinterherrennen. Ludwig Schumann

Volk hin, Volk her

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ein Volk hat so schwer an sich selbst zu tragen wie das der Deutschen. Von dessen ehemaligen Stolz ist gerade mal das Bekenntnis übriggeblieben, besonders gründlich zu sein. Und tatsächlich, im Größenwahn waren die Deutschen viel gründlicher als alle anderen, und so gründlich auch wurden in der Nazi-Zeit die Verbrechen gegen die Menschlichkeit verübt. Seitdem sind wir Deutschen im Selbsthass besonders gründlich und bekennen, dass wir Auschwitz sind und sonst fast nichts. Aus Sicht der anderen Völker stehen wir Deutschen allerdings besser da. Überhaupt, auch im Irrtum sind wir schon immer besonders gründlich gewesen, in der Akkuratesse z. B., mit der wir die politische Einfalt betreiben und nun auch noch die treuherzige Fremdenfreundlichkeit. Sollten wir uns am Ende trotzdem noch als ein Volk verstehen dürfen? Immerhin, die Giebelinschrift am Parlamentsgebäude geht wie bisher von „Dem Deutschen Volke“ aus, das Grundgesetz auch. Was aber passiert mit uns, wenn wir Deutschen die Reproduktion zunehmend den anderen überlassen? Heute sind es 30 Prozent der Kinder und Jugendlichen, deren Eltern von Anderswo stammen.

Morgen werden es mehr sein. Zeit, dass die Inschrift ausgewechselt wird, z. B. in: „Deutschlands Bevölkerung“. Oder wie wär’s mit „Denen, die ihren eigenen Verstand verwenden“? – Oh nein, für die haben wir ja die Extremismus-Keule. Besser vielleicht sollte da oben im Giebel prangen: „Mir und meiner Partei!“? Einfach, weil es ehrlich ist. Rundum besehen, tragen die anderen Völker kaum weniger schwer an sich selbst. Überall die Tendenz, sich in Untervölker aufzuspalten. Weder „den“ Spanier und „den“ Belgier gibt es, noch „den“ Franzosen oder „den“ Inder. Noch nicht einmal „den“ Bayern, wo doch der Oberbayer wer ganz anderes ist als der da in Unterfranken. Die Sprache sei‘s, heißt es, sie würde die Nation, das Volk ausmachen. Wenn es das Deutsche sein sollte, dürfen wir das aber nicht den Österreichern sagen, oder den Schweizern gar. Wieso überhaupt sind die Schweizer ein Volk, die mit ihren vier Sprachen? Und wenn es die Sprache gar nicht ist, was soll das dann mit der Integration durch die Sprache, dem Deutschsprechenlernenmüssen? War da nicht noch mehr, was ein Volk ausmacht, etwas, was es von der schieren Bevölkerung unterscheidet? Gerald Wolf


ZEITGESCHEHEN

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49. Magdeburger Mineralienbörse

ZEITREISE

14. November 10 - 16 Uhr im AMO

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Grillfest

31. Oktober 10 - 17 Uhr

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chaurige Geschichten findet man in den Akten des Stadtarchives zur Historie des Gebäudes Breiter Weg 18. So ist verzeichnet, dass am 10. Mai 1631 „eine Frau, so zu guldenen Krengel gewohnt, mit einem Pfahl durch den Leib geschlagen“ wurde. Es war der Tag, an dem Magdeburg wie es damals bekannt war, von einer grausamen Soldateska und Tillys Kommando in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges vom Erdboden verschwand. Auch das Haus Nr.

18, bekannt als Haus „Zur goldenen Kringel“ fiel dem Feuer zum Opfer. Erst 1686 baute der Schmiedemeister Lorenz Schrader hier wieder ein Haus. Ab 1932 gehörte das Haus den Inhabern der Schirmfabrik Laue, die in dem viergeschossigen Wohn- und Geschäftshaus auch ein Ladengeschäft für Schirme und Gehstöcke betrieben. Die Reste des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Gebäudes wurden am 23. August 1946 für 83,64 Reichsmark abgerissen.

Leckers vom Grill: Straußenbouletten und -grillwurst. Für Neugierige gibt es stündliche Führungen über die Farm. Der Hofladen bietet Straußeneierlikör zum Verkauf und Verkostung. Spielplatz für Kinder und am Nachmittag Kaffee & Kuchen. Im Hofladen jetzt erhältlich: Präsente zum Weihnachtsfest. Am Bahnhof 11 39291 Nedlitz bei Magdeburg Fon (049) - 39224/ 97692 Funk 0179- 75 822 04 straussenfarm@gmx.net www.straussenland-nedlitz.de

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ZEITGESCHEHEN

n Kompakt Zahl der Erwerbstätigen ist im Land rückläufig

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m 2. Quartal hatten 999.900 Erwerbstätige ihren Arbeitsplatz in Sachsen-Anhalt, das waren 8.300 Personen oder 0,8 Prozent weniger als in denselben drei Monaten des Vorjahres. Laut Statistischem Landesamt und vorläufigen Berechnungen des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“ sank die Erwerbstätigkeit in Sachsen-Anhalt damit erneut. Seit dem 3. Vierteljahr 2011 lag die Erwerbstätigenzahl immer unter dem Vorjahreswert, im 1. Quartal waren es zuletzt noch 0,6 Prozent weniger. Der erneute Rückgang beruhte hauptsächlich auf der Abnahme geringfügig entlohnter Beschäftigung. Sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen hätten dagegen leicht zugenommen. In Deutschland stieg die Erwerbstätigenzahl im 2. Vierteljahr gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal um 175.000 Personen oder 0,4 Prozent auf 42,8 Millionen Personen. Nur in den alten Bundesländern (ohne Berlin) war ein Zuwachs um 0,5 Prozent zu verzeichnen. Die höchsten Zuwachsraten gab es in Berlin (+1,3 Prozent) und Bayern (+1,0 Prozent). Dagegen sank die Erwerbstätigkeit in den neuen Bundesländern (ohne Berlin) um 0,5 Prozent. Am stärksten war Sachsen-Anhalt (-0,8 Prozent) betroffen, gefolgt von Brandenburg und Thüringen (jeweils -0,6 Prozent). In Mecklenburg-Vorpommern blieb die Erwerbstätigenzahl nahezu konstant.

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Steuereinnahmen im Land sind 2014 wieder gestiegen

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en Städten und Gemeinden in Sachsen-Anhalt standen im Jahr 2014 rund 841,2 Millionen Euro aus den Einnahmen der Realsteuern (Grundsteuer A beziehungsweise B und Gewerbesteuer) zur Verfügung. Nach Mitteilung des Statistischen Landesamts Sachsen-Anhalt war dies im Vergleich zu 2013 eine Steigerung um 9,5 Millionen Euro beziehungsweise 1,1 Prozent. Damit lagen die Einnahmen 2014 das fünfte Jahr in Folge über denen des Vorjahres. Im Vergleich mit 1994, also innerhalb von 20 Jahren, stiegen die Steuereinnahmen auf das Dreifache. Die Gewerbesteuer war (nach Abzug der Gewerbesteuerumlage) mit 597,1 Millionen Euro, also reichlich zwei Dritteln, an diesem Ergebnis beteiligt Dabei konnten im Vergleich zum Vorjahreswert Mehreinnahmen von 5,7 Millionen Euro (plus 1,0 Prozent) erzielt werden. In 124 der 218 Kommunen Sachsen-Anhalts konnte das Gewerbesteueraufkommen erhöht werden, die übrigen 94 Städte und Gemeinden konnten ihr Vorjahresniveau nicht erreichen. Sieben Kommunen mussten sogar Einbußen von über 50 Prozent des Vorjahresnettoaufkommens verkraften. Den größten Verlust von 88,9 Prozent (minus 4,9 Millionen Euro) musste die Stadt Osterwieck hinnehmen.

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Insgesamt änderten 79 Kommunen ihren Hebesatz. In den kreisfreien Städten blieb der Hebesatz auch 2014 bei 450 Prozentpunkten, zusammen mit der Stadt Thale wird hier der höchste Satz in Sachsen-Anhalt erreicht. Die Gemeinde Altmärkische Höhe hatte mit 250 Prozent den geringsten Hebesatz unter den Kommunen mit einheitlichem Hebesatz in Sachsen-Anhalt. Entgegen der deutschlandweiten Entwicklung sank 2014 der durchschnittlich gewogene Hebesatz für die Gewerbesteuer in Sachsen-Anhalt um einen Prozentpunkt auf 368 Prozent. Dies war die erste Verringerung seit 2006. Die Nettoeinnahmen aus der Gewerbesteuer lagen 1994 bei 173,6 Millionen Euro, das bedeutet für 2014 eine Steigerung um 423,5 Millionen Euro beziehungsweise 244,0 Prozent. Der durchschnittlich gewogene Hebesatz änderte sich von 344 Punkten im Jahr 1994 nur um insgesamt 24 Prozentpunkte auf den Wert im Jahr 2014. Bei der Grundsteuer B erhob die Gemeinde Loitsche-Heinrichsberg den geringsten Hebesatz, während in den kreisfreien Städten mit bis zu 495 Prozent in der Landeshauptstadt Magdeburg bzw. 500 Prozent in der Stadt Halle (Saale) die höchsten Hebesätze veranschlagt wurden.

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ZEITGESCHEHEN

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n Kompakt Anwohnerinfo zu geplanter Flüchtlingsunterkunft

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u einer Informationsveranstaltung zur geplanten Flüchtlingsunterkunft in der Altstadt lädt das städtische Sozialdezernat am 3. November ein. Beginn ist um 17 Uhr in der Ratsdiele des Alten Rathauses. Während der Veranstaltung wird die Beigeordnete für Soziales, Jugend und Gesundheit, Simone Borris, gemeinsam mit dem Leiter des Kommunalen Gebäudemanagements (KGm), Heinz Ulrich, die Pläne zur Unterbringung von Flüchtlingen in der ehemaligen Friedrich-FröbelSchule in der Kleinen Schulstraße 18-24 vorstellen. Hintergrund ist ein Beschluss des Stadtrates vom 23. Oktober, zu dem unter anderem auch die Schaffung von Unterbringungsplätzen in diesem städtischen Gebäude gehört. Insgesamt können dort rund 100 Plätze zur Flüchtlingsunterbringung bereitgestellt werden. Eine Inbetriebnahme als Notunterkunft kann nach einfachen Umgestaltungsarbeiten bis Anfang November erfolgen.

Vortrag: „Magdeburg – eine Stadt der Moderne“

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nter dem Titel „Magdeburg – eine Stadt der Moderne“ lädt das Stadtplanungsamt am 29. Oktober zu einem Vortrag ein. Beginn ist um 18 Uhr im IBA-Shop in der Regierungsstraße

37. Referent ist der Architekt und Stadtplaner Dr. Eckhart W. Peters. Im Mittelpunkt seiner Ausführungen stehen der gemeinnützige Wohnungsbau sowie die Entwicklung des „Neuen Bauens“ in Magdeburg und dessen Einflüsse bis heute. Neben den Städten Berlin, Frankfurt/Main, Hamburg und Stuttgart ist vor allem in Magdeburg der soziale Wohnungsbau vom Neuen Bauwillen geprägt. Und – abgesehen von Frankfurt/Main und Berlin – sind die Siedlungen des Neuen Bauens wohl in keiner deutschen Stadt so stadtbildprägend und geschlossen wie in Magdeburg erhalten. Wie es dazu kam, das vermittelt Dr. Peters in seinen Ausführungen. In seinem Vortrag wird Dr. Peters zudem auf die Bemühungen der Stadtplaner und Architekten nach dem Zweiten Weltkrieg eingehen. Damals wurde die Stadt aufgeräumt und Großwohnungssiedlungskomplexe und Wohnungen wurden geplant und in kurzer Zeit realisiert. Der Eintritt ist frei.

Bürgerwerkstätten zur Stadtteilentwicklung

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as prägt meinen Stadtteil, was macht ihn unverwechselbar und wo liegen die Stärken, die die Stadtentwicklung der nächsten Jahre bestimmen sollen. Diese Fragen sollen mit den Bürgern diskutiert werden. Dazu lädt das Stadtplanungsamt im November zu sechs StadtteilBürgerwerkstätten ein. Parallel zu den Veranstaltungen können Sie sich aber auch bis zum 15. De-

zember online an der Diskussion beteiligen. Unter www.magdeburg.de/Start/Bürger-Stadt/Leben-inMagdeburg/Planen-Bauen-Wohnen/Stadtentwicklung ist ein Onlinefragebogen zu finden. Am Montag, 2. November, wird in die Grundschule Nordwest eingeladen. Dort können die Bewohner von Alt und Neu Olvenstedt, Nordwest, Neustädter Feld und Stadtfeld West zur Entwicklung ihrer Stadtteile diskutieren. Am Mittwoch, 4. November, ist das möglich für alle, die in der Neuen und Alten Neustadt sowie in Rothensee, Kannenstieg und Neustädter See leben. Veranstaltungsort hier ist die Grundschule Am Vogelgesang. Bewohner der Altstadt, von Buckau, Stadtfeld-Ost, dem Werder, Cracau und Brückfeld sind am Montag, 16. November, gefragt. Ihre Ideen und Anregungen werden in der Grundschule in der Weitlingstraße 13 entgegengenommen. Am Dienstag, 17. November, findet dann in der Gemeinschaftsschule Johann Wolfgang von Goethe die Bürgerwerkstatt für alle Anwohner von Diesdorf, Sudenburg, Lemsdorf, Ottersleben und der Leipziger Straße statt. In der Grundschule Salbke sind am Montag, 23. November, die Bewohner von Salbke, Fermersleben, Westerhüsen, Beyendorf-Sohlen, Reform und Hopfengarten zur Diskussion über die Stadtentwicklung eingeladen. Den Abschluss der Bürgerwerkstätten bildet dann die Veranstaltung am Montag, 30. November, in der Grundschule Am Pechauer Platz. Sie richtet sich an die Einwohner der Stadtteile Herrenkrug, Berliner Chaussee, Prester, Pechau und Randau-Calenberge.

Feine indische Küche in Sudenburg by Kumar Neueröffnung „Taj

Mahal“ am 6. November

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45 Quadratmeter Lebensraum. Leben im Raum. Lebendige Räume. Raum zum Leben. Geräumiges Leben. Wie gestalten wir unsere Umgebung? Und wie viel Umgebung haben wir eigentlich zur Verfügung? Von Tina Heinz

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as Wort Lebensraum ist ein großer Begriff, der so vieles umfasst. Aus Perspektive der Biologie und Ökologie etwa ist damit ein Biotop, ein Habitat oder auch die Biosphäre gemeint. Humanwissenschaftler definieren mit diesem Begriff eher den Raum, den eine soziale Gruppe bewohnt. Und seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts spielt der Ausdruck auch in der Geopolitik eine gewichtige Rolle. Vor allem weil die Nationalsozialisten ihn zu einem der Schlüsselbegriffe ihrer Ideologie erhoben, was sich u.a. im „Unternehmen Barbarossa“ oder im „Generalplan Ost“ niederschlug. Doch so weit wollen wir an dieser Stelle gar nicht gehen. Mit diesem Thema könnte man schließlich Bücher füllen. Wir wollen lieber einen Blick auf den „kleineren“ Lebensraum werfen … auf den Lebensraum eines einzelnen Menschen, der sich im Laufe dieses Menschenlebens so oft verändert und auf unterschiedliche Weise beeinflussen lässt. Lebensraum – also vereinfacht ausgedrückt: der Raum, der eine Person umgibt ... Für ein Baby ist dieser Lebensraum noch stark begrenzt und es hat noch keinen Einfluss auf die Gestaltung dieser Umgebung. Weder auf die Farbe des Kinderwagens, noch auf die Form des Kinderbettchens. Und auch sonst muss ein Säugling einfach hoffen, dass Mama und Papa das schon richten. Doch bereits nach ein paar wenigen Jahren werden erste Ansprüche gestellt. Die Tapete mit den niedlichen Tieren ist nicht mehr schön genug. Minions an der Wand zu haben, wäre doch viel besser. Und ein Hochbett, von dem man herunterrutschen kann ist sowieso interessanter als das alte Bett. Und in der Jugend? Herrje! Da würde man das eigene kleine „Reich“ am liebsten hermetisch abriegeln, damit kein Erwachsener diese besondere Welt betritt. Wände – zugeklebt mit Postern, Fotos und anderen Bildern. Eine Farbauswahl, die einem beim Rückblick nach vielen Jahren die

Augen zusammenkneifen lässt. Und sollte jemand einen Einwand gegen die Gestaltung der eigenen vier Wände äußern, dann beginnt der Zirkus erst richtig. Dann gibt es noch die Besuche bei Oma und Opa oder anderen älteren Verwandten. Kein direkter Lebensraum, auf den man Einfluss nimmt, aber immerhin unmittelbare Umgebung … ist ja schließlich Familie. Häufig erscheint einem die Welt der älteren Verwandten als merkwürdig geheimnisvoll. Dieser Geruch, der die Wohnung durchzieht. Verblichene Teppiche und abgenutzte Sessel. Tapeten mit kuriosen Mustern wie aus einem weit zurückliegenden Jahrzehnt. Große, unverrückbare Schrankwände. Und Lampenschirme in skurrilen Formen, die von der Decke hängen. Furchtbar! Denkt man sich da mit 15. Doch 20 Jahre später ist das plötzlich retro, total schick. Vielleicht kann man die eine oder andere Lampe von


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Omi abstauben. Oder sogar das Küchenbuffet mitnehmen und etwas aufpolieren … sozusagen „upcyceln“. Macht sich ja gut solch ein altes Stück zwischen den eigenen modernen Möbeln. Denn mit dem ersten selbst verdienten Geld leisten sich die meisten auch die eigenen vier Wände und was eben dazugehört. Keiner mehr, der über die Fotoauswahl an der Wand nörgelt. Niemand, der eine Standpauke hält, weil Ordnung doch nicht immer groß geschrieben wird. Keiner, der fragt, ob man dieses oder jenes wirklich braucht. Außer der Partner oder die Partnerin … Aber mit ihm oder ihr wird man sich schon einig. Kompromissbereitschaft nennt sich das. Und die ist bei der Lebensraumgestaltung hin und wieder von Nöten. Mit der Loslösung vom Elternhaus und dem Einzug in die eigenen vier Wände vergrößert sich der Lebensraum, den man selbst gestalten kann, meist um ein vielfaches. Es ist nicht mehr nur das Kinder- oder Jugendzimmer. Plötzlich kann man auch über Küche, Badezimmer und Wohnzimmer herrschen. Vielleicht sogar über Balkon oder Garten. Schier grenzenlos scheinen die Möglichkeiten – zumindest auf den paar Quadratmetern, die jeder sein Eigen nennt. Fast paradiesische Zustände sind das. Ein paar Quadratmeter … das bedeutet für die Bundesrepublik Deutschland eine Durchschnittswohnfläche von 46,3 Quadratmetern pro Person. Diese Zahl wurde Mitte 2013 auf Grundlage des Mikrozensus vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) veröffentlicht. In der Bundeslandstatistik liegt bei der Pro-Kopf-Wohnfläche Saarland mit 53,1 Quadratmetern an der Spitze. Schlusslicht ist Hamburg mit 39,8 Quadratmetern. Sachsen-Anhalt liegt mit 45,7 Quadratmetern im Mittelfeld. Zieht man die durchschnittliche Wohnfläche pro Wohnung in Betracht, erreicht Deutschland einen Wert von 90,9 Quadratmetern. Der meiste Platz pro Wohnung ist mit 103,7 Quadratmetern in Rheinland-Pfalz vorhanden. Schlusslicht ist in dieser Statistik Berlin mit 72,2 Quadratmetern, Sachsen-Anhalt liegt im unteren Mittelfeld mit 79,1 Quadratmetern Wohnfläche pro Wohnung. Das ergab die Gebäude- und Wohnungszählung der

Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, die Anfang 2014 veröffentlicht wurde. Vergleicht man die Zahlen des BiB mit älteren Statistiken, lässt sich daraus ablesen, dass wir zunehmend mehr Lebensraum zur Verfügung haben. Während im Jahr 1998 jeder Einwohner Deutschlands auf durchschnittlich 39 Quadratmetern lebte, ist die Pro-Kopf-Wohnfläche – wie bereits erwähnt – auf mittlerweile mehr als 46 Quadratmeter angewachsen. Eine der Hauptursachen ist wohl ein höherer Anspruch an die Wohnungsgröße und eine veränderte Haushaltsstruktur. Vor allem die Zunahme der Ein- und Zweipersonenhaushalte habe nach Angaben des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung dazu geführt, dass die pro Kopf zur Verfügung stehende Wohnfläche gewachsen ist. Die Analyse des BiB zeigt außerdem, dass die Wohnfläche pro Kopf mit zunehmendem Alter kontinuierlich ansteigt. Bei Starterhaushalten bis 25 Jahre sind es im Schnitt weniger als 40 Quadratmeter, bei 65-Jährigen hingegen etwa 55 Quadratmeter. Die steigende Lebenserwartung und die verbesserte gesundheitliche Verfassung habe demnach dazu beigetragen, dass Senioren immer länger in der Wohnung bleiben, in der einst die ganze Familie gelebt hat. Haben wir also immer größere Gestaltungsspielräume je älter wir werden, was unseren eigenen Lebensraum betrifft? Welche Wünsche erfüllt man sich noch – finanzielle Möglichkeiten vorausgesetzt? Kamin, Sauna oder Pool. Musikzimmer, Sportraum oder Bastelzimmer. Begehbarer Kleiderschrank, begehbarer Kühlschrank. Heutzutage ist vieles möglich. Die Gestaltungschancen scheinen unendlich. Oder werden wir ab einem gewissen Alter des Gestaltens überdrüssig? Fragen wir uns: Wozu das alles? Ich habe ja sowieso nicht mehr viel davon … Und dann, wenn der Gesundheitszustand es nicht mehr anders zulässt, setzt vielleicht eine Rückentwicklung ein. Der Lebensraum, die eigenen vier Wände werden wieder kleiner. Die Gestaltungsmöglichkeiten geringer. Und dann spielen all die Quadratmeter-Angaben keine Rolle mehr.

Wellness-Wochen: Jetzt wird’s heiß

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enn draußen der Wind die Blätter von den Bäumen fegt und der erste Frost den Boden weiß malt, was gibt es da schöneres, als sich in wohliger Umgebung erwärmen zu lassen? Beispielsweise in der Sauna, in der InfrarotWärmekabine oder im Whirlpool. Die Pool- und Freizeitwelt Koch lädt im Rahmen ihrer WellnessWochen vom 6. November bis zum 19. Dezember zum Testen in die Wohlfühl-Landschaft ein. Entfliehen Sie der Hektik des Alltags, lassen Sie Stress und Verspannungen hinter sich! Und sichern Sie sich zudem 10 Prozent Rabatt auf Bestellungen bis zum 19. Dezember. In der oberen Etage der Pool- und Freizeitwelt Koch können Sie sich über Infrarot-Wärmekabinen informieren, diverse Modelle testen, exklusive Duftsorten entdecken und die Atmosphäre bei heimeligem Licht genießen. Die Infarotkabinen gibt es in verschiedenen Größen und Ausführungen. Regelmäßige Anwendungen stärken das Immunsystem und trainieren das Herz-Kreislauf-System auf schonende Weise. Zudem wirkt sich die Infrarot-Strahlung positiv bei Rücken- und Gelenkproblemen, bei Rheuma und bei Hautkrankheiten aus und hilft, die Muskulatur zu entspannen. Im Außenbereich der Pool- und Freizeitwelt Koch können Besucher der Wellness-Wochen einen Blick auf die vielfältige Saunenlandschaft werfen – von der Saunakota bis zum Saunafass ist alles vorhanden. Auch Whirlpools sorgen dort trotz kühler Außentemperaturen für angenehme Wärme, die gemeinsam mit dem perfekt konzipierten System von Massage-Düsen für geistige und körperliche Entspannung sorgt. Und wem das noch nicht heiß genug ist, der kann sich im Gespräch mit dem Fachmann oder der Fachfrau bei einer Tasse Kaffee oder Glühwein aufwärmen.

Pool- & Freizeitwelt Koch GmbH & Co. KG Gustav-Ricker-Straße 11z, 39120 Magdeburg Telefon: 0391 / 62 87 9 0 Internet: www.freizeitwelt-koch.de Öffnungszeiten: Montag - Freitag: 9 - 18 Uhr Samstag: 10 - 14 Uhr


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n Wolfs Redlichkeiten Ordnung muss sein

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ch solle die Ordnung lieben, höre ich noch meine Mutter sagen, Ordnung sei das halbe Leben. Als Kind spürte ich, dass das so nicht ganz stimmen mochte. Später verteidigte ich mich mit den Worten, Ordnung sei nicht das halbe Leben, sie koste das halbe Leben. Heute, um einige Jahre älter und noch ein paar dazu, begreife ich, dass meine Mutter recht hatte. Einfach, weil die Merkfähigkeit nachlässt und man den halben Tag sucht, was man da irgendwann irgendwo hingelegt hatte. Das Gegenteil von Ordnung ist Chaos. Doch das wahre Chaos ist eher selten. Noch nicht einmal draußen im Kosmos findet man es so ohne Weiteres. Sobald die Strukturen größer werden als es deren kleinste sind, bildet sich Ordnung aus, wenn auch oft nur von den Gesetzmäßigkeiten der Wahrscheinlichkeit diktiert. Wann ein Atom durch Radioaktivität zerfällt, ist völlig ungewiss. Wann aber von einem dieser radioaktiven Elemente, sagen wir von einem Gramm, die Hälfte zerfallen sein wird, ist hoch gewiss, hat durchaus also Ordnung. Haben Sie mal gesehen, wie ordentlich die Bienen ihre Waben bauen, der Buchfink sein Nest und die Beutelmeise das ihre? Selbst in einer Zelle verläuft alles nach Plan, erst recht in einem Organ. Anderes hat die Evolution gemerzt, weitgehend. Denn Störungen der Ordnung bedeuten Nachteil, oft Krankheit. Auch in unserem Kopf geht es erstaunlich ordentlich zu, obschon nicht bis ins letzte Detail. Die Summe der nervalen Prozesse ist es, die die Verlässlichkeit ausmacht. Das gilt gleichermaßen für unsere Gesellschaft. Zwar mag der Einzelne aus der Reihe tanzen, die Summe der Einzelnen aber ist es, die die Ordnung ergibt. Wird diese gestört, hat die Gesellschaft entsprechend für Ordnung zu sorgen. Bleibt sie dann immer noch gestört, kann das den Beginn einer neuen Ordnung bedeuten. Die Repräsentanten der alten Ordnung finden das überhaupt nicht in Ordnung. Sie wehren sich mit Worten, mit Diffamierung, Hetze, auch mit Gewalt. Aus der Geschichte wissen wir, wie die Sache jeweils ausgegangen ist. Der Zukunft indes, der fehlt der rechte Sinn für Ordnung. Weder der Blick in die Glaskugel hilft noch der in die Zeitung. Deshalb ist die Zukunft so spannend. Prof. Dr. Gerald Wolf Mitglied im Professorenkollegium emeritio

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Erst für kluge Köpfe ab 30 B

Verstandesamtlich empfohlen

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An allem klebt Geschichte

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rödel, Kunst, und Raritäten – das sind Gegenstände, mit denen sich besondere Liebhaber umgeben. Durch die Hände von Andreas Jörn und seinen Mitarbeitern von der Firma tip-top-Möbel sind seit 22 Jahren tausende Möbelstücke, Antikwaren und Haushaltsgegenstände gegangen und haben neue Eigentümer gefunden. „In jeder Generation gibt es Menschen, die ein Faible für Gebrauchtgegenstände haben“, sagt der Trödel-Experte. Sein Team spürt auf, was manche loswerden wollen und andere begehren. Schließlich klebt an jedem Gegenstand eine Geschichte. Ein neuer Besitzer schenkt dem eigenen Lebensraum damit entweder eine individuelle Note, eine besondere Aura oder es schont den Geldbeutel. Außerdem hat die Wiederverwendung von Gebrauchtgegenständen den wundervollen Nebeneffekt, Müll zu vermeiden und die Umwelt wird damit nicht belastet. „Selbst zahlreiche junge Menschen entdecken immer öfter ihre Liebe zu alten Sachen“, sagt Andreas Jörn. Bei ihnen stehen derzeit Retro-Möbel der 50er und 60er Jahre hoch im Kurs. Nach seiner Erfahrung findet jedes Objekt auch wieder einen Liebhaber. Das Weiternutzen alter Gebrauchsgegenstände und Möbel sei auch ein Stück Traditions- und Kulturpflege. Auf diese Weise bleibt das Leben vergangener Generationen im Alltag heutiger Zeitgenossen lebendig. Manche richten ihren ganzen Lebensräume damit ein. Andere setzen mit einzelnen Liebhaberstücken Akzente in der Wohnung.

Trödel-Experte Andreas Jörn. Foto: Peter Gercke tip-top Möbel | Tel. 0391 / 561 92 76 Olvenstedter Str. 62 | 39108 Magdeburg Möbel A&V Discount Lübecker Str. 23A | 39124 Magdeburg tip-top Möbel Lübecker Str. 87 | 30124 Magdeburg Anzeige

Die „gute Fee“ im Business Irgendwann kommt der Zeitpunkt, da wünscht man sich eine Veränderung im Lebensraum. Das Muster der Tapete ist längst überholt, das Weiß in der Küche hat gräulichen Charakter angenommen oder verblasste Wände schreien nach einer Auffrischung. Nun wäre es schön, wenn das Ganze im Handumdrehen erledigt wäre – ohne lästiges Möbelrücken, das Abhängen von Lampen, Rollos, Bildern und Gardinen und alles möglichst ohne aufkommenden Schmutz. Man müsste einer guten Fee seine Wünsche zuflüstern können, einen respektablen Gegenwert aushandeln und am nächsten Morgen liegt man gebettet im schicken neuen Heim. Doch die gute Fee scheint auf sich warten zu lassen. Und dem ein oder anderen bereitet es großes Vergnügen alle anfallenden Arbeiten selbst zu erledigen. Doch nicht jeder ist mit allen Geschicken ausgestattet. Daher hat sich der Malermeister Bernd Schuhmann auf diesen Rundum-Sorglos-Service spezialisiert. Er ist sozusagen „die gute Fee“ in seinem Business. Seit 25 Jahren bringt er frische Farben und Ideen in die vier Wände seiner Kundschaft und das auch in deren Abwesenheit. Er und sein Team bieten den Kunden an, während der Ferien, der RehaWochen oder am verlängerten Wochenendausflug einzelne Zimmer oder die komplette Wohnung zu renovieren. Sind die Wände wieder schick, wird der Teppich gesaugt, Gardinen aufgehängt und, wenn gewünscht, auch der Vogel gefüttert und der Briefkasten gelehrt. Sein Motto: „Das Besondere ist schwer zu finden, aber wundervoll zu entdek-

ken.“ Den Spaß an der Kreativität empfindet er nach so vielen Jahren immer noch. Egal ob Wandgestaltung oder Verlegearbeiten, jedes Projekt soll perfekt sein, so der Anspruch des Meisters. Zu seinen Stammkunden gehören mittlerweile viele Senioren. Vor allem ihnen falle es schwer Möbel zu rücken und die eigenen vier Wände für einen frischen Anstrich vorzubereiten. „Wir kümmern uns um alles“, erklärt der Malermeister. (vl) Sie wollen renovieren ? Wir gestalten Räume zum Wohlfühlen. Decken-, Wandflächen u. Bodengestaltung. Malermeister Bernd Schuhmann Tel. 0391 / 59800-885 Hegelstr. 39, 39104 Magdeburg Mail: info@malermeister-schuhmann.de


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Wie ein zweites Wohnzimmer

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er Tisch ist schon fertig gedeckt. Ein paar Blümchen stehen da, Tassen und Teller aus filigranem Porzellan, dekoriert mit unterschiedlichen Mustern. Wie bei Omas Geburtstag, wenn im Wohnzimmer der große Eichenholztisch gedeckt wird und die gesamte Familie sich ringsum gruppiert. Und es duftet verführerisch nach Kaffee und Kuchen. Wie fast immer im Loburger Barbycafé, das für einige Besucher schon zum zweiten Wohnzimmer geworden ist. So bietet eine Feier häufig den passenden Anlass, dort zu verweilen. „Unsere Gäste können hier gemütlich beisammensitzen, essen und trinken. Wir tischen zwar kein Festmahl auf – schließlich führen wir hier keine Gastwirtschaft – aber wie zuhause kommen bei uns frisch zubereitete Speisen auf den Tisch“, erzählt Ruth Everinghoff, die sich im Barbycafé um alle Belange sorgt. Vor allem das vielfältige Kuchen- und Tortenangebot lockt die Menschen in das heimelige Lokal. Herbstsorten stehen derzeit hoch im Kurs. „Wir verarbeiten Pflaumen in diversen Varianten, zum Beispiel klassisch mit Streuseln oder friesisch mit Pflaumenmus. Und natürlich gibt es auch Apfelkuchen und -torten“, sagt Ruth Everinghoff. Wer sich passend zum kühlen, herbstlichen Wetter lieber an herzhaften Spezialitäten erwärmen möchte, wird auch fündig. Bei Feierlichkeiten werden Klöße, Rotkohl oder auch Grünkohl serviert. Für den kleinen Hunger in der Mittagspause oder am Abend kommen beispielsweise Kürbissuppe, Frikassee, Chili con carne oder Knacker mit Walnussbrot auf den Tisch.

Auch wenn das Wetter vor einigen Tagen schon an Winter denken ließ, bremst sich Ruth Everinghoff noch mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft. Es gab zwar bereits Anmeldungen für Weihnachtsfeiern, aber die Rezepte passend zu dieser Jahreszeit werden erst ab Mitte November hervorgeholt. Dann gibt es im Barbycafé auch einen kleinen „Weihnachtsmarkt“ im Verkaufsbereich mit hübschen Geschenkideen – vom winterlichen Windlicht bis hin zu dekorativen Sternen. Doch bevor es so weit ist, stehen noch zwei Veranstaltungen im Kalender. Am 6. November lädt der Hegering Loburg zu einem Hubertus-Abend ins Barbycafé ein. Und am 12. November hält Helmut Titsch, tätig bei der Rumänien-Hilfe in Gommern, einen Diavortrag. Er wird dabei von seinen Reisen in das osteuropäische Land berichten und erzählen, wie die Unterstützung aus SachsenAnhalt von den Menschen vor Ort aufgenommen wird. (th)

Kuchen und Torten – hier präsentiert von Ruth Everinghoff – sind im Barbycafé ein Besuchermagnet. Zahlreiche Gäste kommen regelmäßig, um sich in Loburg verköstigen zu lassen. Foto: Peter Gercke

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n Scharfe Sprüche

Curryduft gegen die dicke Luft zu Hause

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anchmal kann es zu Hause ganz schön dicke Luft geben. Stimmt’s! Der schöne Spruch heißt ja: my home is my Castle. Seid Mal ehrlich – entweder nerven die Eltern, die Geschwister oder die Nachbarn und in vielen Fällen die eigene Freundin. Ich glaube, Mädels können extrem dicke Luft produzieren und den Lebensraum auf gefühlte Schuhkartongröße schrumpfen lassen. Irgendwas passt ihnen immer nicht. Da kannst du beim Putzen schwitzen oder versuchen, mit deinen Synapsen den Himalaya zu besteigen – du machst es als Kerl den Prinzessinnen am Ende doch nicht recht. Und genau solche Situationen können ein Zimmer mit einem Fluidum anreichern, da denkste, jetzt kannst du auch durch die Wand gehen. Diese ganzen Astrophysiker mit ihrem Gesülze, dass zwischen den kleinsten Teilchen der Materie das große Nichts sei, die haben doch keine Ahnung, welche Verdichtungspotenziale in einer Frau schlummern. Die glotzen die ganze Zeit mit ihren megamäßigen Teilchenbeschleunigeranlagen auf die Quarks und den anderen Atomschrott, nur so ein Frauenzimmer mit Universalgravitationsquanten zur Luftverdikkung haben sie noch nicht unter die Lupe genommen. Überall suchen sie die schwarze Materie und bei uns macht sie sich in der Wohnung breit. Okay, wir werden das Problem nicht mehr lösen. Damit müssen wir Männer leben. Ist egal. Ich sag’ euch was, es gibt nur ein wirksames Mittel, der dicken Luft zu Hause zu entgehen: Schnell das Weite suchen und am besten eine richtig gute Prise Curryduft einsaugen. Das wirkt echt Wunder. Jede Beklemmung, die euch gerade noch auf die Nerven drückte, löst sich darunter auf. Und diesen Zauberduft kriegt er bei mir quasi gratis, nur wenn ihr mal in den Laden reinschnuppert. Die wirksamste Dosis kommt aber nur über einer heißen Wurst zur Geltung. Lasst euch also nicht von der Supernova zu Hause zerquetschen, sondern kommt mal auf ‘ne Nase Curryduft vorbei. Das hilft. Versprochen!

Bis gleich, Euer Olaf vom Curry54 am Hassel


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n Genießer-Tipps

Die „gute“ Kinderstube

Mittel gegen Herbst-Blues

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enn sich einer von den Kindesbeinen schon längst „Erwachsen“ hat und trotzdem vorlaut, frech und renitent seiner Umwelt tierisch auf die Nerven geht, spricht die ältere Generation sehr oft von verfehlter Erziehung seitens des Elternhauses. Diese Generation fasst das Vorlaute, die Frechheit und die Renitenz des Nichtmehrkindes konsequent mit dem kaum noch üblichen Vorurteil zusammen: „Der hatte aber keine gute Kinderstube!“ Soweit und nicht so gut. Weil, ich hatte auch keine „gute“ Kinderstube. Ich hatte nicht einmal eine „schlechte“ Kinderstube. Ich hatte gar keine Kinderstube. Also für mich allein. In der Kinderstube, in der ich Kind war, lebten noch zwei andere Kinder. Gut! Kinder ist vielleicht etwas übertrieben. Diese anderen „Kinder“ waren meine großen Brüder. Neun und acht Jahre älter als ich. Ein Generationenkonflikt war latent vorprogrammiert. Immer wenn mich das „Ost- Sandmännchen“ im Verbund mit der sich sorgenden Elternschar rigoros ins Bett schickte, also gegen 19 Uhr, durften die „Großen“ noch länger aufbleiben. Länger Aufbleiben! So sagte man es damals in meiner Kindheit. Und länger „Aufbleiben“ wollte ich eigentlich immer. Dieses „Länger Aufbleiben“ gelang mir eigentlich immer am Montag der jeweiligen Woche. Warum? Montags 20 Uhr, im DDR- Fernsehen gab es immer einen „alten Film“ zu sehen. Und den durfte ich mit ansehen. Ich weiß nicht warum, aber ich denke heute, meine Mutti und mein Vati wollten mir Zugute kommen lassen, das was in ihrer Jugend „voll fetzte“! Und ein weiteres Unterpfand des längeren Aufbleibens am Montag war der „Schwarze Kanal“. Karl-Eduard von Schnitzler erklärte uns im Ost-Fernsehen wie wir im Osten den Westen und das Westfernsehen zu sehen haben. Mein Vati war Gott sei Dank der Überzeugung, dass Überzeugung eines Heranwachsenden zum Guten nicht früh genug beginnen kann. Irgendwie bin ich Karl-Eduard von Schnitzler heute noch dankbar. Nein, nicht das Sie mich jetzt falsch verstehen. Dank ihm durfte ich eben länger aufbleiben. Aber dann ging es ab ins sogenannte „Dreikinderzimmer“ also in die „gute“ Kinderstube. Immer noch innerlich aufgewühlt von den Possen eines Hans Mosers und eines Theo Lingens und der ideologischen Entlarvung des stinkenden und faulenden Kapitalismus eines KarlEduard von Schnitzlers konnte ich natürlich nicht sofort einschlafen. Im Halbschlaf verdrehten sich die Gegebenheiten. Ich sah und hörte plötzlich Hans Moser, wie er Theo Lingen bezichtigte, ein Spion der Bonner Ultras zu sein und hörte wie Karl-Eduard von Schnitzel sich einen „Wiener“ Schnitzler bestellte und in der Wartezeit auf das Schnitzel das Lied von der „Reblaus“ sang. Dann wollte mich der Gott des Schlafes Morpheus in seine Ruhe spendenden Arme nehmen. Aber ach! Auch „große“ Kinder müssen eben ir-

gendwann zu Bett gehen. Heute weiß ich, was es bedeutet, wenn man sagte: Erfahrungsaustausch sei die billigste Investition. Meine großen Brüder wähnten mich längst schlafend. Aber ich war trotz Flüstertons der „großen Kinder“ wieder hell wach. Ich erfuhr, dass Mädchen Jungs doch toll finden. Das konnte ich mir in meinem Alter damals gar nicht vorstellen. Auch ich war damals schon verliebt in ein Mädchen. Ich schrieb ihr im Unterricht einen Zettel. Darauf stand: Wennste mit mich gehen tust, kriste zwei Mark! Doch die doofe Zicke in meinem Alter sagte zu mir: Ich solle lieber Roller fahren! Aber ich hatte doch schon ein Fahrrad. Die Intimitätsbeichten meiner großen Brüder wurden plötzlich immer detaillierter. Küssen mit „Zunge“ und so etwas. Das fand ich nun richtig

Hengstmanns andere Seite!

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a hat uns der Herbst mal wieder in die Wetter-Suppe gespuckt. Gemein und hinterhältig hat er sich angeschlichen. Erst war alles eitel Sonnenschein und dann – ganz plötzlich, ohne jede Vorwarnung – war’s kalt, verregnet, neblig … ekelhaft! Aber mal ehrlich, das ist doch das perfekte Wetter für gemütliche Abende in der guten Stube. Wie viele Menschen geben Unsummen aus, um sich die perfekte Wohnumgebung zu schaffen. Und dann nehmen Sie sich nicht die Zeit, diese auch zu genießen. Dabei gibt es doch nichts schöneres, als an einem kalt-nassen Herbstabend mit dem oder der Liebsten auf dem Sofa zu kuscheln, dem Kaminknistern oder den Regentropfen, die ans Fenster klopfen, zu lauschen und einen vollmundigen Wein zu genießen. Vielleicht sind Sie sogar schon in Glühweinstimmung? Bei Vom Fass erhalten Sie handverlesene Weine mit abgestimmten Bio-Glühweingewürzen. Oder Sie laden ein paar Freunde ein – das vertreibt garantiert den Herbst-Blues. Kochen Sie gemeinsam, schnacken und lachen Sie, während der Duft hochwertiger Zutaten – wie Öl, Essig und Gewürze direkt vom Erzeuger – die Küche erfüllen. Zum vollendeten Genuss fehlt dann nur noch ein aromatischer Grappa, ein feiner Obstler oder ein torfiger Whisky, der die Anwesenden in Erinnerungen an den letzten Urlaub schwelgen lässt, während die Temperaturen draußen gen Gefrierpunkt sinken. Gönnen Sie sich und ihren Freunden nur das Beste! Ihnen herbstliche Genüsse Ihr Toralf Sonntag, Inhaber VOM FASS

VOM FASS Magdeburg Breiter Weg 214, 39104 Magdeburg Tel. 0391/5313140 Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 10 bis 18 Uhr; Sa. 10 bis 12 Uhr

eklig. Die eigene Zunge in einen fremden Mund stecken? Man hat doch nun wirklich seine Eigene. Dann aber flüsterten meine großen Brüder über die „erogenen“ Zonen eines Mädchens. Ich schnallte nicht einmal, was Zonen waren. Es ging wohl irgendwie um „Titten“. Heute weiß ich, dass es sich dabei um die Brüste der Frau handeln könnte. Aber damals! Die, in die ich damals verliebt war, hatte noch keine Brüste. Nicht mal Titten! Das Gespräch meiner großen „Brüderkinder“ ging dann noch mehr in die „Tiefe“. Aber ich glaube, dass muss ich nicht mehr so genau schildern. Jedenfalls wusste ich nach diesem „Night- Talk“ meiner mir älteren Anverwandten genau, wie es geht. Natürlich erst einmal theoretisch. Was wollte ich eigentlich erzählen? Der Lebensraum „Kinderzimmer“ entlastet die, welche Kinder gezeugt haben oft und vor allem in meinem Fall, die Kinder, welche sie gezeugt haben, darüber aufzuklären, wie es mit der Zeugung eigentlich funktioniert. Drum ein Dreifach Hoch auf die „Gute Kinderstube“. Los! Wollend werdende Eltern! Strengt euch an! Wir brauchen Kinder! Gute Kinderstuben sind ja heute vorhanden! Herzlichst, Ihr Frank Hengstmann


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Neues Zuhause mit 89 Jahren Manchmal ist der Mensch gezwungen, den ihm vertrauten Lebensraum aufzugeben. Das muss jedoch nicht immer schlecht sein ...

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s sei schon eine große Umstellung gewesen, gibt Irmgard Skowron zu. Wenn man den gewohnten Lebensraum verlässt, braucht es eine Weile, um sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Immerhin habe sie viele Jahre in ihrer Wohnung in Cracau gelebt. „Seit dem Tod meines Mannes vor 13 Jahren war ich dort allein, hatte aber alles, was ich brauchte. Und mein Sohn, der in Rogätz lebt, kam regelmäßig, um nach mir zu sehen“, erzählt die 89-Jährige. Ihr Sohn besucht sie auch heute noch oft. Allerdings nicht mehr in den eigenen vier Wänden. Sondern im Haus Peter Zincke der Wohnen und Pflegen gGmbH in Sudenburg. „In meinem Alter kann man nicht mehr alles allein machen. Man braucht Unterstützung. Und wenn es nicht mehr allein geht, muss man bereit sein, ein gewisses Maß an Selbständigkeit aufzugeben“, meint Irmgard Skowron. In ihrem Fall war dieser Punkt Ende des vergangenen Jahres erreicht. „Gesundheitlich ging es mir nicht so gut. Ich war umgekippt, musste ins Krankenhaus und kam danach hierher zur Kurzzeitpflege.“ In dieser Zeit merkte die 89-Jährige, dass es unkomplizierter ist, in einer Pflegeeinrichtung zu wohnen. „Ich muss nicht ständig herumtelefonieren, wenn ich Unterstützung bei etwas benötige – wie

beispielsweise beim Fensterputzen – und ich muss mir keine Sorgen machen, dass mir nicht geholfen wird, wenn es mir schlecht geht.“ Daher entschied sich Irmgard Skowron, ihre Wohnung in Cracau aufzugeben und im Januar im Haus Peter Zincke einzuziehen. Ihr Sohn kümmerte sich um alles und so kehrte die Wahlmagdeburgerin nach dem Krankenhausaufenthalt gar nicht mehr in ihre ehemalige Wohnung zurück. Die ersten Tage in der Pflegeeinrichtung seien schon komisch gewesen. „Man macht sich so seine Gedanken, wenn man mal darauf achtet, was mitunter in den Medien über Pflegeheime verbreitet wird … dann möchte man dort eigentlich gar nicht wohnen. Aber das trifft zum Glück nicht auf alle Einrichtungen zu“, sagt die 89-Jährige. Sie fühle sich rundum wohl und gut umsorgt. Das Personal sei sehr nett und zuvorkommend. Und auch über das Essen könne sie nicht meckern. „Es gibt immer ein vielfältiges Angebot beim Essen und da es im Haus zubereitet wird,

kommt es auch immer warm auf den Tisch.“ Zudem konnte sie einige der Gegenstände aus ihrer gewohnten Umgebung mitnehmen und in ihrem neuen Zuhause unterbringen: Bilder, ein kleines Tischchen und – besonders wichtig – ein Regal voller Bücher. Denn Irmgard Skowron liest gern. In ihren eigenen Büchern, in Zeitungen und Zeitschriften. „Es gibt hier jeden Morgen eine Zeitungsschau. Wer aufgrund von Problemen mit den Augen nicht mehr lesen kann, dem wird vorgelesen. So erfahren wir immer, was in der Welt passiert.“ Überhaupt komme im Haus Peter Zincke keine Langeweile auf. „Wäre ich in meiner Wohnung geblieben, würde ich den ganzen Tag nur die Wände oder die Flimmerkiste anstarren“, meint die 89-Jährige. „Aber hier ist jeden Tag etwas los – vom gemeinsamen Singen bis hin zur Kreativstunde. Es gibt regelmäßig Veranstaltungen und wir machen Ausflüge.“ Der einzige Wunsch, den sie nun noch habe, sei es, noch ein paar Jahre auf den Beinen zu bleiben und diese Zeit zu genießen. Tina Heinz

Wohnen und Pflegen Magdeburg gGmbH Pflegeeinrichtungen • Haus Budenberg, Budenbergstraße 9 39104 Magdeburg, Tel. 0391/28 04 16 00 • Haus Heideweg, Heideweg 41-43 39126 Magdeburg, Tel. 0391/28 04 14 00 • Haus Lerchenwuhne, Othrichstraße 30c 39128 Magdeburg, Tel. 0391/28 04 12 00 • Haus Mechthild, Mechthildstraße 27 39128 Magdeburg, Tel. 0391/30 05 67 00 • Haus Olvenstedt, Johannes-Göderitz-Str. 83 39130 Magdeburg, Tel. 0391/28 04 13 00 • Haus Peter Zincke, Hesekielstraße 7a 39112 Magdeburg, Tel. 0391/28 04 15 00 • Geschäftsleitung, Leipziger Straße 43 39120 Magdeburg, Tel. 0391/28 04 11 00

Irmgard Skowron musste ihre Wohnung aus gesundheitlichen Gründen aufgeben und lebt nun bei der Wohnen und Pflegen gGmbH im Haus Peter Zincke. Ein nicht ganz freiwilliger, aber dennoch positiver Schritt, wie sie selbst sagt. Foto: T. Heinz


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Faszinierende Miniaturwelten Das City Carré zeigt am 6. und 7. November Sachsen-Anhalts größte Modellbau-Ausstellung.

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as Team vom City Carré freut sich gemeinsam mit mehr als 20 Ausstellern auf großartige Modelleisenbahnen, darunter mehrere Groß- sowie Privatanlagen, eine einzigartige Puppenstadt, spektakuläre Modellflugzeuge, Modellboote, Trucks, ferngesteuerte Fahrzeuge und viele weitere sehenswerte Höhepunkte. Die beeindruckende „Snake-Mining-Co“-Anlage stellt den Abbau von Silbererz im Südwesten der USA um 1930 dar. Das Besondere an dem aufwendigen Konstrukt des Berliners Detlef Schulz ist, dass sie drei Ebenen umfasst. Die Modelleisenbahner aus Halle, kurz MEH, haben eine ganz besondere Anlage im Reisegepäck. Die „Japan-Anlage“ ist dem ShinkansenSchnellstreckenetz in Japan nachempfunden und führt durch das ländliche Japan mit Landwirtschaft und der Großstadt. Die niederländischen Tüfftler vom NProject. Org präsentieren einen geschichtsträchtigen Ort. Ihre Anlage befasst sich mit dem Zugverkehr zwischen Ost- und Westdeutschland rund um den Fall der Berliner Mauer. Sie haben das Treiben an einem Berliner Grenzbahnhof festgehalten. Da dürfen „Kilometer Mauer“, Wachtürme, Kontrollpunkte und Mienenfelder nicht fehlen. „Port of Oakland“ ist eine Anlage in der Spur 0 und im Maßstab 1:48. Der Focus liegt hier auf einer Getreide-Verladung mit umfangreichem Rangierbetrieb, typisch amerikanischen Dieselloks und selbstfahrenden Lkw. Wer die Bucht von San Francisco nicht kennt, hat hier die Gelegenheit auf eine Stipvisite in der Miniversion. Die Magdeburger RC-Piloten zeigen, wieviel PS in den teils aus Karbon und Graphit bestehenden ferngesteuerten Fahrzeugen steckt. Wie „driften“ in der Praxis ausschaut, zeigen die Jungs der „Drift Area 39 MD“. Sie lassen auf ihrem Parcours im 1. Obergeschoss, die Hecks ihrer Autos ausbrechen und kontrolliert über den Asphalt gleiten. MaKaMo – Modellbogendesign – Glanz und Gloria aus Karton, so beschreibt Walfried Fehse seine Kartonagen. Der Magdeburger entwickelt unter der Marke MaKaMo seit 10 Jahren Kartonmodell-Bausätze in Kleinserien zum Thema Eisenbahn-Architektur. Hierzu gehören Bahnhöfe, Stellwerke, Lokschuppen, Wassertürme und weitere Bauten. Im Untergeschoss werden nicht nur Mädchenaugen strahlen. Die Puppenstadt der Vereinsfreunde aus Neupetershain lässt auch Jungenherzen höher schlagen. Allein der Kirchturm der Gemeinde hat eine beachtliche Höhe von über 3 Meter, und die 1 Meter großen Bewohner der Stadt sind ein beliebtes Besuchermagnet. „Fried-

Die „Snake-Mining-Co“-Anlage von Detlef Schulz zeigt eine Silbermine um 1930. Fotos: City Carré

rich List e.V., der vor mehr als 50 Jahren gegründete Verein, ist in diesem Jahr zu Gast im City Carré Magdeburg. Der Traditionsverein präsentiert die N-Modelleisenbahn „Saaletal“ mit wunderbarer, landschaftlich abwechslungsreicher Umgebung. Auf der Strecke sind unentwegt Züge unterwegs, sodass sich den Besuchern eine lebendige Landschaft präsentiert. Eine Vielzahl an Güter-, Personen- und Expresszüge schlängelt sich durch das Saaletal hinweg über viele Brükken, Viadukte und vorbei an anderen tollen Bauwerken. Besonders die Modellbaufreunde von Straßenbahnen im Miniformat können sich in diesem Jahr freuen. Der Modellstraßenbahnclub der DVB AG e.V. präsentiert eine 5 x 8 Meter große Anlage, auf der markante Orte der Stadt Dresden originalgetreu im Maßstab 1:87 nachgebildet sind. Alle Gebäude sind in Eigenregie durch die derzeit 14 Vereinsmitglieder gebaut worden. Die IG Schkeuditz beispielsweise wird mit einer Modelleisenbahnanlage im Maßstab 1:22, Spur II m, zu sehen sein. Zudem werden auf den Gleisen 2 goldene Echtdampfloks fahren, bei denen es sich um weltweit einmalige Unikate handelt. Weiterhin wird die IG Truck Modellbau eine kleine „Fahrschule“ für Kinder aufbauen und betreiben. Die kleinen Fahrschüler dürfen mit einem ferngesteuerten Truck eine festgelegte Strecke abfahren und erhalten im Anschluss einen Kinderführerschein. Der Modellbahnclub Braunsbedra hat in diesem Jahr vier Anlagen mit im Gepäck. Auf der Anlage „4 Jahreszeiten“ dreht eine kleine Schmalspurbahn durch den Sommer, Frühling, Herbst und Winter ihre Runden und ist in der Spurweite H0e zu bestaunen. Die Eisenbahnfreunde aus Barleben haben eine sogenannte Gartenbahn im Reisegepäck, die im Untergeschoss aufgebaut wird. Sie ist eigentlich für den Open–air-Betrieb im Garten konzipiert.Bereits am 5. November, wenn der Aufbau

Japan-Anlage Modelleisenbahn- und Eisenbahnfreunde Halle-Stadtmitte e.V. (MEH)

Drift Area 39, Magdeburg

Modellbahn-, Modellbau- und Puppenverein Neupetershain e.V.

der vielseitigen Schauanlagen im Center beginnt, können interessante Exponate entdeckt und sicherlich auch das ein oder andere Fachgespräch geführt werden. Der Eintritt ist frei!


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Haare formen im Doppelack

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va Höflich versteht ihr Handwerk. Nicht nur, weil sie Friseurmeisterin ist und seit vielen Jahren den „Haarformersalon am Dom“ betreibt. Sondern auch, weil der Beruf in ihrer Familie Tradition hat. Bereits ihre Großeltern gingen dieser Tätigkeit nach und auch ihr Vater hatte einen Friseursalon, den sie zwischenzeitlich leitete. Dort, am Hasselbachplatz, lernte Eva Höflich das Wichtigste, bevor sie ihre Meisterprüfung ablegte und sich selbständig machte. Vor 15 Jahren war das. Während der vergangenen Monate dachte die Magdeburgerin hin und wieder darüber nach, ihren „Haarformersalon“ aufzugeben. Zu groß sei das Geschäft für sie allein. „Aber durch einen glücklichen Zufall habe ich Svitlana kennengelernt“, fügt die Friseurmeisterin hinzu. Und Svitlana Spivak suchte genau das, was Eva Höflich zu bieten hat: Platz in ihrem Geschäft. Von jetzt an „formen“ daher die Damen im Doppelpack die Haare ihrer Kunden. „Wir bieten die gesamte Palette an“, erklärt Eva Höflich. Damen, Herren und Kinder sind willkommen und auch Bartträger sind erwünscht. Neben den alltäglichen Aufgaben freut sich Svitlana Spivak auf die besonderen Herausforderungen. „Frisuren für spezielle Anlässe wie Hochzeiten, Jugendweihe oder andere Feiern – das ist meine Welt.“ Die gebürtige Ukrainerin, die vor 30 Jahren ihr Handwerk erlernte, kümmert sich in diesen Fällen nicht nur um perfekt gestylte Haare, sondern bietet ein Komplettpaket aus Kosmetik, Maniküre und Pediküre an.

Eva Höflich (re.) „formt“ seit 15 Jahren die Haare ihrer Kunden und hat sich nun mit Svitlana Spivak Unterstützung in ihren Friseursalon geholt. Foto: Peter Gercke

„Damit beispielsweise die Braut nicht in drei unterschiedliche Geschäfte laufen muss, bis sie bereit für die Trauung ist.“ Eine Besonderheit, die den „Haarformersalon“ von anderen Friseurgeschäften abhebt, ist die barrierefreie Einrichtung. Der Zugang ist ebenerdig. Rollstuhlfahrer, ältere Kunden mit Rollatoren oder Mütter mit Kinderwagen müssen also keine Kunststückchen vollführen, um den Salon betreten zu können. Zudem setzt Eva Höflich auf Vorwärtswaschbecken, die von vielen Kunden als angenehmer empfunden werden, da Rücken

und Nacken nicht so stark belastet werden. Und gehandikapte Menschen können ohne Probleme diese Waschbecken mit ihrem Rollstuhl erreichen. Breiter Weg 213b / Eingang Danzstraße 39104 Magdeburg Tel.: 0391 / 543 17 91 Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 9 bis 18 Uhr, Mi 9 bis 14 Uhr und nach Vereinbarung

§§ Ihr gutes Recht

Möglichkeiten der häuslichen Pflege

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enötigen Sie im Bereich der Ernährung, Körperpflege und Mobilität im hohen Maße Hilfe, so können Sie bei der Pflegekasse einen Antrag auf die Gewährung einer Pflegestufe stellen. Das Gesetz unterscheidet derzeit zwischen der Pflegestufe I bis III. Darüber hinaus gibt es die „Pflegestufe 0“ für Personen, die beispielsweise an Demenz erkrankt sind, sowie auch eine Härtefallregelung bei schwerster Pflegebedürftigkeit. Zur Pflegestufengewährung orientiert sich Ihre Pflegekasse an der Einschätzung des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung und gewährt nach Aktenlage die Pflegestufe oder lehnt sie ab. Bei Gewährung der Pflegestufe hat der Pflegebedürftige die Wahl zwischen einer Pflegesachleistung durch den Einsatz eines ambulanten Pflegedienstes in den eigenen vier Wänden oder Geldleistungen wie dem Pflegegeld, welches die häusliche Pflege durch Angehörige oder ehrenamtliche Pflegepersonen sicherstellen soll. Überdies können niedrigschwellige Betreuungs- und Entlastungsangebote zur Unterstützung im Alltag genutzt werden.

Um möglichst lange im gewohnten Umfeld leben zu können, gibt es auch die Möglichkeit, einen Zuschuss für Umbaumaßnahmen in der Wohnung wie den Einbau einer barrierefreien Dusche oder Türverbreiterung zu erhalten. Eine nicht gerechtfertigte Ablehnung Ihres Antrags oder die Einstufung in eine zu niedrige Pflegestufe muss nicht hingenommen werden. Gegen den Bescheid können Sie innerhalb eines Monats Widerspruch einlegen. Wird Ihr Widerspruch abgelehnt, haben Sie die Möglichkeit, dagegen vor dem zuständigen Sozialgericht zu klagen. Überdies werden ab dem 1. Januar 2017 die Pflegegrade durch das Pflegestärkungsgesetz II neu definiert. Dadurch können Personen mit geringer Beeinträchtigung der Selbständigkeit den neu geschaffenen Pflegegrad 1 erhalten. Wir helfen Ihnen gern dabei. Rechtsanwältin Julia Woronin www.kanzlei-jw.de Tel. 0391/58298480


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n Veronikas Verkehr & mehr

Mit dem Auto auch im Winter sicher unterwegs

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it Novemberbeginn müssen sich Autofahrer auf den ersten Schnee einstellen. Dann ist Zeit für einen Reifenwechsel. Hans-Jörg Kurth (Foto), Abteilungsdirektor Kfz-Versicherung bei den ÖSA Versicherungen, beantwortet häufige Kundenfragen: Besteht in Deutschland Winterreifenpflicht? In Deutschland gilt eine Art „Winterreifenpflicht auf winterlichen Straßen“. Das bedeutet, dass laut Straßenverkehrsordnung bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte nur Autos mit Winterreifen unterwegs sein dürfen. Verkehrsexperten und Versicherer empfehlen daher die klassische „O-O-Regelung“: von Oktober bis Ostern mit Winterreifen fahren. Das sollte sich jeder zur eigenen Sicherheit und aus Rücksicht gegenüber den anderen Verkehrsteilnehmern selbst zur Pflicht machen.

Kofferraumklappe: offen oder geschlossen?

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ch wurde gefragt, ob es eigentlich erlaubt sei, mit geöffneter Kofferraumklappe zu fahren. Dazu kann ich Ihnen nur sagen: Es ist nicht verboten. Allerdings müssen Sie einiges beachten, sonst könnte es Probleme in Form von Bußgeld oder sogar Punkte in Flensburg geben. Folgendes sollten Sie unbedingt wissen und auch einhalten. Wenn die Ladung mehr als 1 Meter über die Rückstrahler ragt, muss diese mit einer roten Flagge (30 cm x 30 cm) oder einem zylindrischen Körper gleicher Farbe mit einem Durchmesser von 35 cm kenntlich gemacht werden. Bei Dunkelheit muss eine rote Lampe angebracht werden. Diese Sicherungseinrichtungen dürfen maximal 1,50 m über der Fahrbahn angebracht sein. Das macht Sinn, denn der hinterherfahrende Autofahrer soll diese ja auch erkennen können. Die Ladung darf bis zu 1,5 m hinausragen. Wenn die Wegstrecke allerdings nicht mehr als 100 km beträgt dürfen es sogar 3 m sein. Wenn Sie den Kofferraum offen lassen müssen, bedenken Sie, dass bei schneller Fahrt ein Unterdruck entstehen kann, der dazu führt, dass die Abgase in das Fahrzeuginnere ziehen. Ich glaube aber, dass Ihr gesunder Menschenverstand Sie zu einer sinnigen Fahrweise bewegen wird. Weiterhin achten Sie unbedingt darauf, dass das Polizeiliche Kennzeichen nicht durch die Ladung verdeckt wird. Des Weiteren ist die Ladungssicherung äußerst wichtig. Die Ladung darf auf keinen Fall verrutschen, weder nach außen noch in Richtung Fahrer. Die Kofferklappe sollte fest fixiert sein, am besten mit Spanngurten. Sonst könnten die Scharniere der Kofferraumklappe beschädigt werden. Diese Vorschriften zur Ladungssicherung gelten übrigens auch für Anhängerfahrzeuge. Bis bald, Ihre Veronika (Fahrschule Veronika & Co.)

Wie müssen Winterreifen gekennzeichnet sein? Die Straßenverkehrsordnung schreibt „M+S“Reifen vor. Das können auch entsprechend gekennzeichnete Allwetter- oder Ganzjahresreifen sein. Winterreifen mit dem Alpin-Symbol „Berg mit Schneeflocke“ oder dem sogenannten Schneeflockensymbol werden ebenfalls anerkannt. Was zeichnet Winterreifen gegenüber Sommerreifen aus? Die Fahreigenschaften von Winterreifen gewährleisten bei frischem oder schmelzendem Schnee und Matsch mehr Sicherheit gegen ein Rutschen oder Ausbrechen des Autos. Sie haften besser, weil ihre Lauffläche größere Profilrillen hat als normale Reifen, sodass Schneewasser und Schneematsch schneller ablaufen. Auch die weichere Gummimischung von Winterreifen sorgt für eine bessere Haftung bei niedrigen Temperaturen. Als Mindest-Profiltiefe sind wie bei Sommerreifen 1,6 Millimeter vorgeschrieben, aber aus Sicherheitsgründen sollten die Winterreifen nur bis 4 Millime-

ter abgefahren werden. Was kostet ein Verstoß gegen die Winterreifenpflicht? Wer trotz Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eisoder Reifglätte mit Sommerreifen fährt, begeht eine Ordnungswidrigkeit und muss mit einem Bußgeld von 60 Euro rechnen. Kommt es aufgrund der falschen Bereifung zu Gefährdungen bzw. einem Unfall, kann das Bußgeld sogar noch höher ausfallen. Zudem wird der Verstoß in allen Fällen mit einem Punkt in Flensburg geahndet. Zahlt die Kfz-Versicherung auch, wenn man ohne Winterreifen einen Unfall verursacht? Die Kfz-Haftpflichtversicherung übernimmt den Schaden am Auto des Unfallopfers auch dann, wenn der Unfallverursacher rechtswidrig mit Sommerreifen auf winterlicher Straße unterwegs war. Hat er eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen, bekommt er auch Schäden am eigenen Auto bezahlt, wenn er zum Beispiel plötzlich von Neuschnee oder Glatteis überrascht wird. Allerdings: Hätte der Autofahrer vor Fahrtantritt oder während der Fahrt erkennen müssen, dass Sommerreifen angesichts der Straßenverhältnisse völlig ungeeignet sind, kann bei einem Unfall die Versicherungsleistung anteilig gekürzt werden. Denn wer mit ungeeigneter Bereifung zum Beispiel ins winterlich verschneite Hochgebirge fährt, handelt grob fahrlässig. Aber vor allem sollte jeder Autofahrer bedenken: Winterreifen werden nicht für die Versicherung, sondern für die Sicherheit aufgezogen.

Neues Konzept für den Elbauenpark

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er Magdeburger Elbauenpark soll in den nächsten Jahren noch familienfreundlicher, „schlauer“ und „grüner“ werden. So verspricht es das Konzept „Elbauenpark 2015plus“, das gerade vom Stadtrat beschlossen wurde. Ziel ist es, die Freizeitstätte, die 2019 ihr 20-jähriges Bestehen feiert, als Wissens-, Erholungs-, Aktivund Kulturpark auch touristisch stärker zu vermarkten. „Einerseits planen wir Investitionen in zeitgemäße digitale Angebote und neue Attraktionen. Dazu zählen zum Beispiel ein Gartenträume-Informations- und Erlebniszentrum, ein GenerationenAktiv-Park, sogenannte Therapiegärten und eine deutlich erweiterte Wasserspielwelt für die Sommersaison. Andererseits schärfen wir unser inhaltliches Profil“, sagt Parkgeschäftsführer Steffen Schüller. Im bundesweiten Vergleich wolle sich die

grüne Oase Magdeburgs als „der etwas andere Freizeitpark“ profilieren. Dazu setze man auf vielfältige Bildungs- und Bewegungsangebote für Familien im Grünen, macht der Parkchef klar: „Unseren Besuchern möchten wir auf spielerische Weise Aspekte eines nachhaltigen, gesunden und aktiven Lebens näher bringen. Und das kombiniert mit dem einmaligen Wissensangebot des Jahrtausendturms als Highlight und seiner Dauerausstellung zu 6.000 Jahren Mensch und Technik.“ Rund um das Wahrzeichen sollen die Themengärten schrittweise zum Experimentieren, Bewegen und Lernen erneuert werden. Hauptattraktion wird dabei ein Aktiv-Park mit Spiel- und Kletteranlagen für alle Generationen. Insgesamt biete Magdeburg damit ein Parkkonzept, „das so in Deutschland noch nicht zu finden ist“, so der Geschäftsführer.


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1. Magdeburger Funkausstellung Hotspot für Innovationen und Trends Neuheiten aus der Welt der Technik für Haushalt und Unterhaltung präsentiert am 7. und 8. November in Magdeburg

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ie Landeshauptstadt wird für ein Wochenende zur Technikhauptstadt – mit Innovationen aus der Welt der Technik zum Erlestehen. Geben und Anfassen! Die 1. zeigt werden Magdeburger Funkausstellung Fernseher mit MAFA verwandelt das Maritimgewölbtem 7. + 8. November 10 Hotel zum Hotspot für TechBildschirm - so bis 18 - Uhr niktrends aus aller Welt – pugenannten res Infotainment eben. Mehr Curved TVs als 40 Aussteller haben an eiund extrem nem Wochenende die Geledünne Modelle genheit, einem breiten Publimit OLED-Techkum ihre Produkte und Entnik. Aber auch wicklungen aus den Bereichen UnterhalBedienkomfort tungselektronik und Haushaltstechnik zu präsentieund die einfache Installation ren. Veranstalter ist der Media Markt Magdeburg Am von Zusatzkomponenten - wie Lautsprecher, DokPfahlberg, dem es gelungen ist, führende Hersteller king-Systeme, Hi-Fi-Anlagen oder AV-Receiver, die unter einem Dach zu formieren und über Trends der Audiosignale per Bluetooth oder WLAN empfangen Branche sowie neue Produkte bei freiem Eintritt zu - zeigen die Aussteller. Bei Philips erleben die Besuinformieren. cher der Funkausstellung die Macht des Lichts: Die neuen Funktionen des Ambilight kann man hier in Mittelpunkt sind sicherlich die TV-Geräte, die bei Aktion sehen. LG präsentiert die nächste Generation der 1. Magdeburger Funkausstellung als Trendthema der OLED-Fernseher in großer Dimension - 77 Zoll bringen großes Kino in die „gute Stube“.

1. Magdeburger Funkausstellung im Maritim-Hotel

Eintritt frei!

Für guten Ton sorgen die neuen Dolby Atmos Soundbars von Yamaha. Diese überzeugen die audiophile Hörgemeinde mit dem sogenannten Soundprojektor - einem Lautsprecher-Array, das mittels Wandreflexionen Dolby Atmos Kinosound erzeugt. Testen lässt sich dieser Klang in einem extra für die Funkausstellung eingerichteten Raum. Auch Bose zeigt in einem Extraraum die Klangwirkung und die einfache Installation seiner Soundsysteme.

Hier stehen vor allem neue Möglichkeiten der Einbindung einzelner Komponenten über WLAN im Fokus. Smart Home ist die Vernetzung von Haustechnik, Haushaltsgeräten und Komponenten der Unterhaltungselektronik, die unaufhaltbar ihren Einzug hält. Viele Anbieter nutzen die 1. Magdeburger Funkausstellung, um Vernetzungsmöglichkeiten von Haustechnik und App-gesteuerte Unterhaltungselektronik vorzustellen. Kennwood setzt auf guten Geschmack und schickt den „Cooking-Chef“ ins Rennen. Die hochwertigen MultifunktionsKüchenmaschinen werden live vorgeführt. Ein buntes und umfangreiches Rahmenprogramm auf der Funkausstellung sorgt für Kurzweil und Unterhaltung. Einzelne Hersteller zeigen bei Liveacts die Möglichkeiten ihrer Produkte. Nahezu alle Geräte werden voll funktionsfähig ausgestellt, sodass man zum Beispiel auch die Vorteile eines Kaffeevollautomaten am Veranstaltungsort Maritim-Hotel „erschmecken“ kann. Actioncam-Hersteller GoPro zeigt seine neuesten Kameras im Einsatz, Parrot bietet eine „DrohnenFlugschow“. Technisat holt sich als Verstärkung einige Spieler des 1. FCM, die am 8. November von 14 bis 15 Uhr ihren Fans Autogramme geben.


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n Ratgeber Recht

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n Treffpunkt Gesundheit

Sie haben ein Problem? Dem Herbstblues vorbeugen Wir lösen es! Die Tage werden kürzer,

Rechtsanwältin Nicole Scheen, Referendariat am Landgericht Stralsund, Staatsanwaltschaft Stralsund, Rechtsanwältin in Magdeburg

Rechtsanwalt Andreas Dahm, Richterassistent, Richter, wiss. MA, NLP-Coach (DVNLP), seit 1994 Rechtsanwalt in Magdeburg, Gründung der Kanzlei Dahm und Koll. 1996

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m Jahre 1996 gründete Herr Rechtsanwalt Andreas Dahm die Rechtsanwaltskanzlei. Seitdem werden hier Rat- und Hilfesuchende im Zentrum der Landeshauptstadt Magdeburg betreut. Das Team ist auf das Owi- und Strafrecht, insbesondere Steuerstrafverfahren, das Zivilrecht, das Familienrecht und das Arbeitsrecht konzentriert. Schwerpunkte bilden u.a. umfassende Schadensersatzregulierungen, komplexe Ehescheidungen, Verteidigungen in allen Facetten – auch in Steuerstrafsachen – Arbeitsgerichtsverfahren u.v.m. Inhalte unserer Tätigkeit sind die anwaltliche Beratung mit umfassender Aufklärung, die fachgerechte Betreuung und Bearbeitung eines jeden Mandates bis hin zu allen Prozessvertretungen vor Amts-, Land- und Oberlandesgerichten, die Verteidigung in Ermittlungs- und Gerichtsverfahren vor allen Strafgerichten der Bundesrepublik bis hin zum BGH (auch im Ermittlungsverfahren gegenüber dem FA), und Rechtsvertretungen vor Behörden. Wir stehen mit unserer Erfahrung und unserem Wissen im Dienst Ihrer Rechte. Ihre Rechtsanwälte Nicole Scheer und Andreas Dahm

RECHTSANWALTSKANZLEI DAHM und Koll. in der GRÜNEN ZIDADELLE VON MAGDEBURG Breiter Weg 10 | 39104 Magdeburg Telefon: 0391/7 31 61 11 Fax: 0391/7 34 86 14 sek@kanzlei-dahm.de www.kanzlei-dahm.de

die Temperaturen sinken und das schmuddlige Wetter lässt keine Sonne durch. Schnell legt sich diese Situation aufs Gemüt und man hat zu nichts mehr so richtig Lust, der sogenannte Herbstblues. Man spricht auch von der "saisonal abhängigen Depression". Schuld ist der Mangel an Sonnenlicht, der dafür sorgt, dass im Gehirn mehr von dem Schlafhormon Melatonin gebildet wird. Im Gegenzug wird die Produktion des Glückshormons Serotonin verringert. Jetzt braucht unsere Seele ein paar Extrastreicheleinheiten. Wenn wir nicht die Möglichkeit haben, einen ausgiebigen Sonnenurlaub im Herbst zu machen, dann müssen wir die Freisetzung von Glückshormonen fördern. Ausdauersportarten wie Joggen oder Walken eignen sich besonders gut. Selbst Singen, Musik hören und tanzen wirken ähnlich stimmungsaufhellend, bauen Stress ab und wirken somit positiv

n Freitags Lust&Liebe

auf das Immunsystem. Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga dienen der Seelenpflege. Knallige Farben wie orange, rot und grün, beispielsweise als Obstkorb, als Kleidungsstück oder vielleicht als Wandfarbe wirken stimmungsaufhellend, energiespendend und erfrischend. Duftöle wie Lavendel und Bergamotte wirken positiv auf das Limbische System und regen die Serotoninausschüttung an. Aber auch Schokolade und ausgiebige Küsse tun dies. Das Sonnen auf der Sonnenbank setzt hingegen kein Serotonin frei, da die Aufnahme über die Haut und nicht über das Auge geschieht. Die Einnahme von Johanniskraut Präparaten kann hilfreich sein, sollte aber mit dem Arzt oder Apotheker besprochen werden. Herzlichst Ihre Claudia Meffert, Pluspunkt Apotheken in Magdeburg

Lust auf Rezept?

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ine kleine rosa Pille namens Addyi soll Frauen von sexueller Unlust befreien. In den USA startete gerade der Verkauf eines Medikaments, dessen Bezeichnung als „Viagra für Frauen“ ebenso absichtlich falsch ist wie die Argumentation zur Markteinführung. Bereits zwei Mal hatte hatte die US-Arzneibehörde FDA die Zulassung des Medikaments abgelehnt, zu wenig Wirkung, zu viele Nebenwirkungen. Dass es Addyi trotzdem in die amerikanischen Apotheken geschafft hat, liegt an einer gewaltigen Imagekampagne und der Forderung nach Gleichberechtigung, dass es nach den vielen sexualunterstützenden Medikamenten für Männer endlich auch für Frauen derartiges geben müsse. Doch die medizinischen Fakten sind ernüchternd: Aufgrund der sehr engen Anwendungsvorschriften wird Addyi vielen Frauen gar nicht verordnet werden dürfen. Beispielsweise wurde die Zulassung beschränkt für gesunde Frauen vor der Menopause. Die Tablette muss täglich eingenommen werden, erst nach mehreren Wochen tritt die luststeigernde Wirkung ein und nur bei einer von zehn Frauen. Die Nutzerin soll komplett auf Alkohol verzichten, sonst kann es zum Kreislaufversagen kommen. Zudem erhöht die Einnahme der Antibabypille das Risiko für Unverträglichkeit. Hierzulande wird die Lustpille mindestens noch einige Jahre nicht zur Verfügung stehen, eine Zu-

lassung von Addyi in Deutschland ist derzeit nicht geplant. Das ist nicht schlimm. Sexuelle Unlust wird sich nicht alleine mit einer Pille reparieren lassen. Aber alle Studien mit luststeigernden Pharmaka für Frauen haben gezeigt, dass allein schon die intensive Beschäftigung mit der eigenen und der partnerschaftlichen Sexualität eine erhebliche Verbesserung der Zufriedenheit bewirkte. Das eigene Tun macht Veränderungen möglich. Und deshalb: Pflegen Sie Ihre Lust! Alles Liebe wünscht Dr. Torsten Freitag, Sexualtherapie und Paarberatung im Allee-Center


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LEBENSART/GESUNDHEIT

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Es gibt nur den Fehler, nichts zu tun Reanimation: Obwohl jeder helfen könnte, tun es die wenigsten! Von Jacqueline Heß

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s kann jeden treffen und jeder kann helfen: Herzstillstand. Plötzlich bricht ein Mensch zusammen - Passanten bleiben erschrocken stehen. Einige von ihnen wissen zwar noch ungefähr, was zu tun ist, aber die Angst, etwas falsch zu machen, lässt sie zögern. Wertvolle Minuten vergehen, doch schnelles Agieren ist lebensnotwendig! Erfolgt nicht binnen weniger Minuten eine Herzdruckmassage, so ist ein Überleben eher unwahrscheinlich. Nur 15 Prozent der Bundesbürger, die Zeuge eines solchen Notfalls werden, helfen mit einer lebenswichtigen Reanimation. Die anderen wissen nicht, wie es geht oder trauen sich nicht. Mit der Aktion „Ein Leben retten. 100 Pro Reanimation“ wollen Deutschlands Anästhesisten unter der Schirmherrschaft des Bundesgesundheitsministeriums das Selbstvertrauen der Bürger als Ersthelfer stärken. Der Leitende Oberarzt der Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie Magdeburg, PD Dr. Uwe Ebmeyer, erklärt: „Der plötzliche Herztod ist mit schätzungsweise 100.000 Fällen pro Jahr eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Obwohl jeder helfen könnte, tun es die wenigsten. Mit verschiedenen Aktionen beispielsweise im Rahmen der Woche der Wiederbelebung versuchten wir, die Angst zu nehmen und zum Agieren zu bewegen. Wir wollen somit den Menschen bei der Anwendung lebensnotwendiger Maßnahmen eine größere Sicherheit vermitteln.“ Jeden Tag werden Menschen hierzulande plötzlich und unerwartet mit einem Herznotfall konfrontiert: Wenn jemand ohne Warnzeichen zusammenbricht und bewusstlos am Boden liegt, auf Rütteln und Zurufe nicht reagiert und nicht mehr atmet, dann liegt wahrscheinlich ein akuter Herzstillstand vor. Ab jetzt läuft die Uhr: Denn bereits nach 3 Minuten fängt das Gehirn an, abzusterben. Das Problem: Bis ein Rettungssanitäter oder Notarzt vor Ort sein kann, ist es oft schon zu spät. Denn es gilt: In jeder Minute, die vergeht, verringert sich die Überlebenschance um zehn Prozent und ein plötzlicher Herztod droht. Dr. Ebmeyer: „Aus Angst etwas falsch zu machen, wird nach dem Absetzen des Notrufs oft gar nichts getan und abgewartet, bis der Rettungsdienst eintrifft. Dabei ist die Ersthilfe schnell erlernbar und leicht anzuwenden. Wer einen Menschen mit Herzstillstand auffindet, muss umgehend handeln und innerhalb kürzester Zeit mit Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen. Es zählt nun jede Sekunde. Die sogenannte Laienreanimation ist das erste wichtige Glied einer Rettungskette. Laienhelfern kommt somit eine große Bedeutung zu: Je mehr Menschen die Technik der Wiederbelebung beherrschen,

Skizze: www.einlebenretten.de

Demonstration einer Reanimation auf der Magdeburger Gesundheitsmesse. Foto: Universitätsklinikum Magdeburg

desto besser sind die Chancen, dass jemand einen Herzstillstand überlebt. Es gibt nur den Fehler, nichts zu tun und im Kampf gegen den plötzlichen Herztod können auch medizinische Laien zu Lebensrettern werden.“ Bei der Wiederbelebung gelten die drei Schritte „Prüfen - Rufen - Drücken“: Sprechen Sie die Person an, fügen Sie den Schultern einen Schmerzreiz zu. Prüfen Sie dann, ob die Person atmet. Wenn die Person bewusstlos ist, aber atmet, dann kann man sie in die stabile Seitenlage bringen. Wenn aber der Betroffene bewusstlos ist und nicht atmet, dann rufen Sie zunächst den Notarzt (112). Anschließend beginnen Sie mit der Herzdruckmassage: Liegt der Betroffene bereits auf dem Boden? Falls nicht, legen Sie ihn für die Herzdruckmassage auf einen harten Untergrund (z. B. den Fußboden). Legen Sie Ihre beiden Handballen übereinander mittig auf das Brustbein. Drücken Sie schnell und kräftig auf den Brustkorb des Bewusstlosen: Der Brustkorb sollte mindestens 5 Zentimeter einsinken. Wiederholen Sie dies 100 Mal in rascher Folge. Eine Tempo-Merkhilfe ist folgende: Drücken Sie etwa so schnell wie der Takt im Lied „Stayin' alive" von den Bee Gees. Mit 103 Beats pro Minute ist das Lied ein guter Taktgeber. Unterbrechen Sie die Herzdruckmassage möglichst nicht länger als fünf Sekunden. Steht eine zweite Person als Helfer zur Verfügung, ist es sinnvoll, sich abzuwechseln bis der Rettungswagen eintrifft, um die Wiederbelebung zu übernehmen. Die Wiederbelebung ist die einzige Chance, das Gehirn und weitere Organe wie die Nieren oder die Leber vor einem Sauerstoffmangel zu bewahren. Die Reanimation bringt den Kreislauf wieder in Gang: Die Druckmassage treibt das mit Sauerstoff angereicherte Blut aus den Herzkammern in die großen Gefäße und verteilt es im Körper. Die äußerst empfindlichen Gehirnzellen erhalten so wieder Sauerstoff.


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Dresdner Kreuzchor singt zum Advent

In historischem Ambiente wird der Dresdner Kreuzchor am Sonntag, 29. November, in den Advent einstimmen. Die einzigartigen Stimmen von 80 Knaben und Männern im Alter von 9 bis 19 Jahren sor-

gen ab 16 Uhr für ein besonderes Konzerterlebnis. Einer der ältesten und berühmtesten Knabenchöre der Welt gestaltet das traditionelle Adventskonzert in der Johanniskirche. Die Zuhörer können sich unter

anderem auf Werke von Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy, Johannes Brahms und Heinrich Schütz freuen. Karten gibt es im Vorverkauf, u.a. bei Magdeburg-Ticket, Tel. 0391/ 53 34 80.

„Das sieht Magdeburg zuerst“ Im Gespräch mit Erich von Däniken. Er präsentiert am 21. November neue Erkenntnisse und ein multivisuales Erlebnis im AMO.

MAGDEBURG KOMPAKT: Sie kommen regelmäßig nach Magdeburg … Erich von Däniken: ... weil es ein gutes Publikum gibt. Die Magdeburger sind aufgeschlossen und können gut zuhören. Es geht um Spuren Außerirdischer im alten Ägypten, heißt es in der Ankündigung. Nun, Ägypten kommt immer vor in meinen Vorträgen. Vorrangig geht es diesmal jedoch um Reli-

gionen. Alle Religionen behaupten, die Wahrheit zu kennen. Ich werde der Frage nachgehen: Woher kommt das, wie entstanden die Religionen? Alle beginnen mit Engeln. Was soll das gewesen sein? Was ist das für ein Spuk? Es gibt viele Fragen. Die Antwort hat keiner. Deshalb sage ich am Schluss meiner Vorträge immer: Glauben Sie nichts, überprüfen Sie es! Für mich ist das Wichtigste das Nachdenken. Und wenn wir in den Religionstexten nur einige Worte austauschen, ergibt sich eine völlig andere Bedeutung! Setzen Sie anstelle der Engel Außerirdische. Dann sind nicht die Engel auf die Erde gekommen, sondern die Menschen wurden in den Himmel aufgenommen. Dann ersetzen Sie noch das Wort Himmel durch Weltall … Schon bekommt der Text einen ganz anderen Sinn. Das mache ich jetzt einfach mal. Weshalb beschäftigen Sie sich gerade jetzt mit den Religionen? Wegen der aktuellen politischen Entwicklung? Es gibt die Zoo-Hypothese eines amerkanischen Forschers, wonach unsere Erde eine Art zoologischer Garten ist, mit Wächtern und Besuchern und Regeln, die einzuhalten sind. Jetzt sehen die Wächter aber: Es gibt eine Spezies, die sich schneller entwickelt als alle anderen, die eine Kultur entwickelt mit Musik, Malerein, Gesängen und so weiter. Und plötzlich macht die sogar kleine Schritte zum Mond! Also fragen sie sich: Sollen wir den Erdlingen das gestatten? Ja! Aber vorher sollten sie begriffen haben, dass sie nicht allein sind


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im Universum. Deshalb zeigen sie sich hin und wieder auf der Erde. Dass Ufos zu sehen sind, ist also eine mögliche Antwort. Ufos? Ist das nicht etwas weit hergeholt? Ich habe mich früher nie um Ufos gekümmert. Auch wenn einige das behauptet haben. Doch vor einem Jahr hat ein amerikanischer Militärpilot ein Bild von einem Ufo gemacht, das keine Fälschung sein kann. Im Cockpit ist genau die aktuelle Position des Objekts eingeblendet, seine Geschwindigkeit et cetera. Der Pilot hat geistesgegenwärtig ein Foto gemacht. Das zeige ich in Magdeburg das erste Mal! Wo wurde das Foto gemacht? Über Zentralamerika, Puerto Rico. Dort suchen Militärflugzeuge nach Drogenplantagen oder auch Drogenschmugglern, die mit Unterseebooten 3, 4 Meter unter Wasser sind. In Deutschland wurden „Ufos“ später als Drohnen in verbotenem Fluggebiet identifiziert. In diesem Fall nicht. Das Objekt wurde über dem offenen Meer entdeckt, hinter einem Militärflughafen. Es ist ins Meer gestürzt und später entstiegen zwei Flugobjekte dem Wasser. Das ist mit einer Drohne nicht machbar. Ich werde auch andere Fälle zeigen. Lassen Sie sich überraschen. Seit mehr als 50 Jahren widmen Sie sich der Forschung. Was hält Sie noch immer neugierig? Die Neugier brennt in mir. Und sie wird erhalten durch die weltweiten Verbindungen, die durch meine Bücher entstanden sind, welche ja in 32 Sprachen übersetzt wurden. Leser aus aller Welt machen mich immer wieder auf Interessantes aufmerksam. Dann möchte ich wissen, was dahinter steckt. Die Neugier ist eine Bestie, die gefüttert werden will. Gibt es ein aktuelles Beispiel? Vor zweieinhalb Monaten war ich in Australien, weil ich von altägyptischen Hieroglyphen hörte. Das wollte ich nicht glauben. Das musste ich sehen und untersuchen. Und es stimmt! Offenbar vor zirka 3.000 Jahren ist ein ägyptisches Schiff dort in Seenot geraten und die Besatzung hat ihre kurze Vita in einen Fels eingraviert. Tests zeigten, es ist eine alte Inschrift und keine Fälschung. Oder erst vor 10 Tagen war ich in Sardinien, wo megalyptische Figuren entdeckt worden sind. Große Steine, Riesengräber, die nach Gestirnen ausgerichtet wurden. Was war bisher Ihr ungewöhnlichstes Erlebnis? In letzter Zeit, den vergangenen zwei, drei Jahren, waren es Schächte und Räume in Pyramiden, die auf elektronische Art entdeckt worden sind. Von Robotern. Sie lokalisierten Hohlräume, die nicht begehbar sind. Es sind 4 Zentimeter breite Gänge, da passt niemand rein. Das zeigt: Pyramiden sind nicht so wie wir bisher glauben. Auch darum geht es in meinem Vortrag. (Mit Erich von Däniken sprach Birgit Ahlert.) Erich von Däniken: Außerirdische im alten Ägypten. Sonnabend, 21. November, 17 Uhr, AMO-Kulturhaus. Karten im Vorverkauf, u.a. Magdeburg-Ticket, Tel. 0391/53 34 80, www.magdeburgticket.de

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Große Hits mit neuen Texten: „Dancing Queen auf Nulldiät“ ABBA-Chansonabend mit Ilka Hein und Andreas Reimann

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in Quartett aus Schweden hat die Musikwelt in den 1970er Jahren revolutioniert und bis heute markant geprägt: ABBA. Auf unterschiedliche Weise näherten sich Künstler in den vergangenen 30 Jahren dieser Musik und diesem Sound. Unter dem Titel „Dancing Queen auf Nulldiät“ offenbaren Sängerin Ilka Hein und Pianist Andreas Reiman in einem Chansonabend ihre Sicht auf ABBA. Premiere ist am 29. Oktober im Theater in der Grünen Zitadelle. ABBA-Songs sind für immer, sagt Ilka Hein, sie gehen ins Ohr, unter die Haut, fassen uns an, bringen uns zum Weinen, Lachen, und immer zum Mitsingen. Diese Musik macht an, ist albern, ernst, intim und erzählt uns von ganz persönlichem (Liebes-er)leben. Nur – was eigentlich genau? Wer weiß, welcher konkrete Notruf sich hinter „SOS“ verbirgt? Warum weint und warum lügt einer („One of us“)? Was geschah am Tag, bevor Du

kamst – („The Day before you came“)? Wer ist die süsse „Dancing Queen“? Was alles nimmt der Gewinner mit sich, wenn er geht („The winner takes it all“) und wem gebührt am Ende Dank für all die wunderbare Musik („Thank you for the music“)? Ilka Hein und Andreas Reimann haben sich Lieblings-ABBA-Songs vorgenommen, sie musikalisch sanft verjazzt, versongt, versoult oder einfach so gelassen – in jedem Fall mit hohem Wiedererkennungsfaktor. Neu und poetisch sind die Texte – neben den Original-Strophen hat sich Ilka Hein mit ihrem Kollegen, dem MDR Moderator Peter Hofmann, daran gemacht, die Worte der ABBA-Hits in poetische deutsche Versionen zu übertragen. So kann man eintauchen in die wunderbaren Storys, die die Lieder erzählen – so dicht am Original wie möglich und wo nicht, werden die Geschichten einfach neu erfunden. Aus einem Revolutionssong (Fernando) wird auf diese Weise ein Lied über Männer, die ihrer Frau bei der Diät brutal reingrätschen. So zeigt sich: zu lachen gibt es an diesem ABBA-Abend auch. Unter der Regie von Sandy Gärtner entstand ein Programm, in dem man jede Menge erfährt über das Leben, die Liebe, den Aufstieg, Ruhm und Ende der sagenhaften Pop- und Liebes-Geschichte der Paare Agnetha und Björn, Anni-Frid und Benny und das in Worten und vor allem in Liedern, die Sie bestimmt noch singen werden, wenn Sie sich danach wieder auf den Heimweg machen …

Ilka Hein präsentiert mit Andreas Reimann (Piano) ihre persönlichen ABBA-Hits ab 29. Oktober im Theater in der Grünen Zitadelle.


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MAGDEBURG KOMPAKT: Mit diesem Lied beginnt Ihre neue CD „Ohne Warum“. So heißt auch Ihre Tour. Meine Frage: Wenn genug schon nicht genug ist, dann hätte ich wohl verstanden, dass das neue Album „Wecker. Ohne Wenn und Aber“ geheißen hätte. Warum aber heißt es „Ohne Warum?“ Konstantin Wecker: Es klingt geheimnisvoll. Es stammt aus der christlichen Mystik. Meister Eckhart hat das Wort geprägt: Sunder warumbe ist mittelhochdeutsch und heißt wörtlich übersetzt: „Ohne Warum“. Das ist ein Ausdruck mystischen Denkens: Etwas tun ohne Warum: Also ohne Berechnung. Ohne Grund. Ich bin für den Moment des „Ohne Warum“ authentisch. 350 Jahre später hat der mystische Dichter Angelus Silesius auf dem Hintergrund der Idee von Meister Eckhart das folgende Gedicht geschrieben: Die Ros´ ist ohn warum sie blühet weil sie blühet Sie acht’ nicht ihrer selbst fragt nicht, ob man sie siehet. Dieses Gedicht las ich als Vierzehnjähriger. Ein halbes Jahrhundert später habe ich mich wieder daran erinnert.

MAGDEBURG Sie beginnen die CD mit dem zitierten Lied „Ich habe einen Traum“. Will sagen, Sie beginnen, so scheint es mir, mit dem Soundtrack dieser Tage. Aber sie schrieben es doch vor etlicher Zeit? Mithin ist es eine Prophetie in Lied gewesen? In gewisser Weise ja. Ich schrieb es tatsächlich vor dem Erleben dieser Tage. Freilich kam, was wir erleben, ja nicht überraschend.

2. Bandes von „Mein Kampf“ geschrieben. Herr Seehofer sollte darauf achten, in welcher Nachbarschaft er da sprachlich verkehrt. Und dann diese unsägliche Verlogenheit der Politiker, die genau wissen, dass sie seit zwanzig Jahren eine Politik gemacht haben, die diese Flüchtlinge erst produziert hat. Da wären doch Träume, Visionen wichtig! Aber nun kommt das Schöne, das Gute. Auch hier in Deutschland ist das wunderbar zu sehen, in Österreich habe ich das

Wenn wir machen wie

Die Theologin und Poetin Dorothee Sölle spricht in ihrem Buch „Mystik und Widerstand“ davon, dass, wo Gott liebt und geliebt wird, sich Gerechtigkeit und Friede küssen. Es geht in der Mystik um die Wirklichkeit einer befreiten Welt. Und die Frage nach dem Sinn des Lebens beantwortete sie mit diesem Gedicht von Angelus Silesius. Ihr Wissen über die Mystik, auch über das Warum, hat sie zum Beispiel aus der Lektüre der Werke Mechthilds von Magdeburg: Mystik und Widerstand sind die zwei Seiten einer Medaille. Meister Eckhart sagte einmal, auch das wäre eine Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens: Fragte man das Leben, warum es lebt, es würde sagen: Ich lebe darum, dass ich lebe. Ich halte das für ein wunderschönes Wort – und die Rose des Angelus für ein wunderschönes Symbol in einer Zeit, in der wir permanent, bei allem, was wir in dieser Gesellschaft tun, nach einem ökonomischen Nutzen fragen. Der Flüchtling ist nicht als Mensch wichtig, sondern ob er jemand ist, der für unsere Wirtschaft von Nutzen sein kann. Das ist doch unsäglich. Aber Angelus oder die Mystikerinnen und Mystiker vor ihm tun etwas, weil man es tun muss, ohne zu fragen, ob es einen Gewinn bringt, ob man damit gefällt. Die Rose blüht, ob wir sie ansehen oder nicht. Das ist ganz egal. Entscheidend ist, dass sie blüht. Das ist eine radikal andere Sicht. Insofern stimmt es: Sich auf die Mystik einlassen, bedeutet, Widerstand zu leisten. Man fragt nicht mehr, warum man etwas macht. Ich weiß ja auch nicht, warum ich so einen Drang zum Singen habe. Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich einen größeren Drang zum Singen habe als andere. Das fällt mir auch auf. Aber ich habe das nie in Frage gestellt. Das ist eben so. Und das kann man natürlich auch im politischen Engagement ausleben. Auch da gibt es Dinge, die man tun muss, weil es einen dazu drängt. Man kann es auch so sagen: Mystik lehrt mich das Staunen über die Schönheit und das Erschrecken über die Ungerechtigkeit in der Welt. Aus diesem Erschrecken und dem Staunenwollen erwächst der Wille zum Widerstand.

Es ist von Martin Luther-Kings „I have a dream“ inspiriert, einem Schlüsseltext der amerikanischen Bürgerbewegung. Sehen Sie den Text Ihres Liedes ebenso? Und, wenn ich an das Deutschland im fünfundzwanzigsten Jahr der Einheit denke, und sehe oder lese von der Verzagtheit angesichts der Fremden, frage ich mich: Sind wir das? Sind wir ein verzagtes Volk? Zur ersten Frage: Ja, „Ich habe einen Traum“ ist für mich immer schon ein Schlüsseltext gewesen. Weil ich ein Verfechter der Utopie bin, weshalb ich mich auch als Frühromantiker betrachte. Helmut Schmidt sagte: „Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen“. Ich meine, wer keine hat, sollte schleunigst einen Arzt aufsuchen. Wir brauchen Visionen, Träume, um uns zu orientieren. Ich meine natürlich den Traum, die Vision als Antrieb, etwas in die Tat umzusetzen. Ohne Visionen werden wir zu Menschen, die unter allen Umständen am Althergebrachten hängen bleiben, die um jeden Preis bewahren wollen, die sich weigern, Dinge einfach einmal weiter zu denken. Politiker wie der bayrische Ministerpräsident mit seiner kreuzgefährlichen „Notwehr“-Debatte. Über „Notwehr als Recht“ hat Hitler schon im 15. Kapitel des

auch erlebt: Es gibt eine unglaubliche Woge der Hilfsbereitschaft: Menschen, die einfach ihre Gefühle sprechen lassen. Das ist schon atemberaubend. Damit hatte ich nicht gerechnet. Meine Frage nach dem verzagten Volk rührt daher, dass ich beobachte, dass Medien und Politik in trauter Gemeinsamkeit eher für Verunsicherung sorgen. Man will das Volk verzagt machen. Sie haben wirklich recht: Medien und Politik versuchen eine Verunsicherung des Volkes, um eine Spaltung hervorzurufen. Ich glaube, wenn man diesen Vorgang einmal, zugegeben sehr vereinfacht, beschreiben will, geht es darum, den unsäglichen Schaden einer neoliberalen Politik, die versagt hat, zu kaschieren. Für 99 Prozent der Menschen auf dieser Erde hat sie versagt. Neoliberale Politik lohnt sich für 1 Prozent der Menschen auf unserem Globus, der immer reicher wird. Darum habe ich auch diesen Song geschrieben: „Revolution“. Ich versuche, den Menschen wieder ins Gedächtnis zu rufen, dass es einen Weg aus diesem Schaden gibt: Revolution. Bei dieser sozialen Ungerechtigkeit, die herrscht, 99 Prozent der Men-


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G KOMPAKT schen besitzen gemeinsam so viel wie das eine Prozent, für das sich die neoliberale Politik lohnt, bedarf es einer Revolution. Und Revolutionen kommen von links. Rechts kann nur Putsch. Ich habe Wecker oft gehört, dass er sich über Missstände empört hat. Diese Empörung erwuchs aus einem verletzten Gerechtigkeitsgefühl. Diesmal habe ich auf Ihrer Platte – ich

r Revolution n, sollten wir Kinder sein

Ludwig Schumann im Gespräch mit Konstantin Wecker werde sie mir noch auf Vinyl kaufen, weil es eine Platte ist, die man auf Vinyl hören muss, der Kostbarkeit wegen – einen anderen Ton gehört, den ich so von Wecker nicht kannte: Eine existenzielle Erschrockenheit. Ja, das stimmt. Ich hatte nie damit gerechnet, dass wir an einem Punkt anlangen könnten, an dem sich die Gesellschaft in solcher Weise zu spalten droht. Das ist meine Angst, aus der mein Engagement erwächst. Nun könnte man im Alter von 68 Jahren sagen, über diese Probleme nachzudenken müsse man jetzt den Jüngeren überlassen. 2012, ja noch 2013 erlebte ich Dieter Hildebrandt auf der Bühne, wie er immer böser, kräftiger, heftiger wurde. Georg Schramm ebenso. Immer wieder brachen sie angesichts der gesellschaftlichen Verwüstungen, die der Neoliberalismus anrichtete, aus ihren Rollen heraus. Diese Erschrockenheit greift bei den sensibleren Menschen, die sich mit diesem Thema beschäftigen, grassierend um sich. Ich schrieb in den neunziger Jahren das Lied „Ich habe Angst“, das ich Petra Kelly widmete, weil in ihm die Zeile „mit dem Herzen denken“ vorkam. Ich habe das jetzt wieder im Programm: „Ich hab Angst um die Spinner, um die Träu-

mer und um die seitlich Umgeknickten ...“ Das Lied entstand anlässlich der rassistischen Übergriffe in Mölln oder in Dessau, dem Tod von Amadeo. Wir hatten diese Situation bereits einmal, dass die Rassisten einen Aufstand wagten. Jetzt erleben wir das wieder. Allerdings weicht allmählich meine Erschrokkenheit, wenn ich sehe, wie viele Menschen im Gegensatz dazu mitfühlend und hilfsbereit sind und diesmal klüger als die Politik erscheinen. Im Lied „Auf der Suche nach dem Wunderbaren“ singen Sie: „Tief im Innern war etwas verborgen, was sich nicht betäuben und verstecken lässt. Eine Hoffnung auf ein unerhörtes Morgen, auf ein unerschlossenes Paradies.“ Lässt sich dieses Paradies beschreiben? Ja. Sie kennen doch auch Momente in Ihrem Leben, in denen alles zu stimmen scheint. Und dieses Schöne zu erfahren hat nichts zu tun mit Geld und Gier und mit Besitz. Diese Momente sind unabhängig von äußeren „Glücksbringern“. Die Mystiker bezeichnen solche Momente als den „Ort der Glückseligkeit“. Ich wurde ja vor zehn Jahren, als ich versuchte, die Spiritualität ins Gespräch zu bringen, gnadenlos verprügelt. Aber ich bin der Überzeugung, dass es kein Gegensatz ist, ein spiritueller Mensch und zugleich ein politisch engagierter Mensch zu sein. Für mich gehört sogar beides zusammen: Ich glaube, dass ein von Herzen kommendes politisches Engagement ohne Spiritualität überhaupt nicht geht. Auf Ihrem Album singen Sie ein Duett mit Cynthia Nickschas, die auch in etlichen anderen Ihrer Lieder zu hören ist. Wie sind Sie auf diese Sängerin aufmerksam geworden? Ich habe sie in Köln als Straßensängerin kennen gelernt. Sie hat mich von dem Moment an fasziniert, als sie mir auf der Gitarre etwas vorspielte. Cynthia ist Musik pur und hat eine atemberaubende Stimme. Sie kann aus dem Stand die zweite Stimme singen, weil sie von Kindheit an Musik macht. Sie hat zudem sehr schöne eigene Lieder. Und sie ist eine Musikerin meines Labels. Ich gründete dieses eigene Label „Sturm und Klang“ aus meiner Erfahrung heraus, dass ich ohne meine älteren Freunde wie Dieter Hildebrandt und Hans-Dieter Hüsch nicht annähernd das erreicht hätte, was ich eben erreichen konnte. So wie diese älteren Kollegen mir auf die Sprünge geholfen haben, möchte ich jüngeren Kollegen diese Chance mit meinem Label geben: Cynthia Nickschas, Roger Stein, Prinz Chaos II. und der Tiroler Liedermacher Dominik Plangger. Wer schafft es auf Ihr Label? Die Künstler müssen mir textlich und musikalisch wahnsinnig gut gefallen und sie müssen bereit sein zur Revolution. Übrigens begann bei diesem Album „Ohne Warum“ alles mit dem Lied „Revolution“. Und da habe ich mir überlegt: Wenn ich als Achtundsechzigjähriger die Revolution ausrufe, wäre das vielleicht ganz gut, wenn da ein junger Mensch dabei wäre. So ist die Idee entstanden, dieses Lied als Duett mit Cynthia zu singen. Und dann war sie im Studio, hat die anderen Lieder mitgesungen. Sie kennt meine Lieder ja auch schon von Jugend an. Dann erst entstand die Idee, gemeinsam auf Tour zu gehen. So habe ich jetzt, zusammen mit der Cellistin, die seit eineinhalb Jahren dazu gehört, zwei Frauen in der Band. Das tut uns musikalisch ausgesprochen gut, finde ich. Apropos Revolution. Die Linke hat da ja immer einen Erklärungsbedarf. Die bisherigen Experi-

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mente sind im Ansatz gescheitert. Jetzt scheint man zu warten, bis ein neues Konzept entstanden ist. Der Schweizer Menschenrechtler Jean Ziegler hat vor kurzem gesagt, dass die Menschen, die 1789 die Bastille stürmten, sich auch kein Konzept vorher ausgedacht hatten. Hätte da ein Reporter gestanden und sie danach gefragt, hätten sie keine Antwort geben können. Es war dran zu handeln. Das taten sie. Die Idee, mit der wir heute die Bürgerliche Revolution von 1789 verbinden, Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, entstand später. Die Idee eines bürgerlichen Staates entstand noch später. Muss man nicht erst handeln, wenn man nicht auf Dauer gelähmt werden will? So ist es. Der Gregor Gysi hat mir neulich erzählt, es sei so gewesen, dass immer, wenn der demokratische Sozialismus in Ansätzen entstand, er auch gleich wieder zerstört wurde. Es gibt kein Modellbeispiel für demokratischen Sozialismus. Wir haben diese Form von Zerstörung im Ansatz doch gerade in Griechenland erlebt, haben es erlebt, wie man mit der linksdemokratischen, mit der gewählten Regierung des Landes umgesprungen ist. Wir haben das seinerzeit in Chile, in Nicaragua erlebt. Meine Vorstellung ist eine andere: Wir müssen weg von einem ideologischen Denkgebäude. Eine feste Ideologie bedarf am Ende eines Führers. Wir brauchen keine Führer mehr. Wir müssen uns vernetzen. Man darf nicht vergessen, dass allein in Brasilien 1,5 Millionen Menschen sich in privaten Initiativen verbünden, eigene Supermärkte aufbauen, praktisch miteinander arbeiten. Das gibt es inzwischen weltweit. Auch in Deutschland gibt es bereits etliche solcher Friedensdörfer. Lesen sie etwas davon in den Zeitungen? Hören Sie etwas davon im Radio? Sehen Sie etwas davon im Fernsehen? Keine Ideologie mehr, sondern Experimente des Zusammenlebens brauchen wir. Wenn wir eine Revolution machen, sind wir wie Kinder. Wir werden innerhalb dieser Arbeit miteinander daran erwachsen werden. Was mir zum 25. Jahrestag der Einheit auffiel: Vom November 1989 bis zum 3. Oktober 1990 hatten wir in der DDR ja eine wunderbare Freiheit. Rückblickend war das die schönste Zeit meines Lebens. In diesem Jahr bemächtigten sich die Medien dieser Zeit und ich las davon, wie unendlich chaotisch diese Zeit gewesen sei, wie schlimm. Dabei war es diese Zeit, in der ich mich einmal als Souverän fühlte, in der ich eine unendliche Freiheit spürte, die am 3. Oktober rechtsstaatlich wieder kassiert wurde. Ich habe diese Zeit bei Euch erlebt. Ich denke, dieses Niederschreiben dieser fast anarchistischen Zeit ist nicht unabsichtlich. Ich bekam damals mit, wie meine Freunde 1989 so voller Hoffnung waren auf einen demokratischen Sozialismus, nicht auf einen Vollanschluss. Und wie schnell, mit den „Helmut! Helmut!“-Rufen diese Hoffnung versandete. Wobei ich heute der Meinung bin, dass diese Rufe gesteuert waren. Aber ich will noch einmal auf „Ohne Warum“ zu sprechen kommen: Mich hat die Poesie zu all dem geführt, was ich geworden bin. Die Poesie als eine rationale Kunst – im Gegensatz zur Musik – deren Worte aber eine nicht eindeutige Bedeutung haben, die ich mir auf dem Hintergrund meiner Lebenserfahrung erst erschließen muss. Das Großartige an der Poesie ist, dass sie mit den Mitteln der Ratio, der Sprache, arbeitet und zugleich über sich hinausweist. Und es war auch die Poesie, die mir den Blick nach Innen geöffnet hat. Ich glaube, dass alles ist auch in dieses Album geflossen.


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Lyrik – Musik – Wolkentanz Man nehme die klaren sinnlichen Worte aus einem Gedicht, die verzauberten Töne, die aus einem Klavier entweichen … man lausche den Stimmen, die zuweilen lieblich und doch so markant sein können … und schon beginnt es, ein Abenteuer der Gedanken und Gefühle, die in Freiheit dürfen. Eine Reise in eine bunte Welt aus Liebe, Verrücktheit, Freude und Sehnsüchten. Das versprechen die eigenen Gedichte in freier Lyrik von Jacqueline Drechsler und die Songs, geschrieben und komponiert von Simon Becker. Gedichte, die durch Musik ganz magisch zum Leben erweckt werden, die harmonisch mit den Noten tanzen. Lieder, deren Herztöne wir hören und fühlen können, die sich ihren ganz eigenen Platz suchen, dort bleiben, weil die Seele sie braucht. Gemeinsam pilgern beide Künstler, als Wolkentanz, durch die manchmal verrückte Welt, nehmen jeden mit, der nach Worten sucht, wofür es manchmal keine gibt. Zu erleben am Mittwoch, 11. November, ab 18 Uhr, in der Literarischen Gesellschaft Magdeburg, im Literaturhaus, Thiemstraße 7.

Von Göttern und Mythen

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ie Fraueninitiative Magdeburg e.V. feiert ihr 25-jähriges Jubiläum. Sie ist Trägerin des Frauenzentrum Courage & Volksbad Bukkau, das sich als Soziokulturelles Zentrum zu einem festen Bestandteil der Stadt entwickelt hat. Und so wird das Jubiläum auch entsprechend kulturell gefeiert. Am Sonntag,1. November, führt ab 11 Uhr Nadja Gröschner durch den Stadtteil Bukkau. Die Führung endet im Volksbad. Dort wird im Rahmen des Erzählcafés die Broschüre „Von der Badekultur zum Kulturbad – Gestern & Heute im Volksbad Buckau“ vorgestellt. Wie in den Anfängen des Volksbades Buckau wird dann in der Suppenküche ein warmes Mittagessen ausgegeben. Teilnahme nur nach Anmeldung (Tel. 404 80 89). Um 19 Uhr wird Katrin Schinköth-Haase mit dem Programm „Ausgegraben/Ausgebadet – Sappho im Volksbad“ den Abend ausklingen lassen. Sie hebt dazu respektvoll den Schleier, um im Alten Griechenland nach Antworten zu suchen, die wir im Heute nicht mehr zu finden glauben. Es wird ausgegraben, rezitiert und gesungen von Katrin Schinköth-Haase und musikalisch restauriert mit Viola Rieck an Gitarre, Flöte und Klangholz. „Im Volksbad hat es sich schon seit Jahrzehnten ausgebadet. Frauen ergreifen dort seit Jahren die

Initiative. Frauen. Ja, ja, Frauen. Das ,alte schöne’ Geschlecht. Nun, dann wollen wir doch mal versuchen, tiefschürfend zu graben“, kündigt die Künstlerin an. Auszugraben aus den Tiefen der Geschichte, ganz tief: Umgeben von Göttern und Mythen suchten schon vor Ewigkeiten die Menschen nach Antworten; stellten Fragen nach Ursprung und Sinn des Lebens auf diesem Erdenrund. Thales fand das Wasser als Ursprung der Dinge, die Erde nicht von Kosmos sondern Meer umgeben. Als Homer Ilias und Odyssee schöpfte, raunte es vielleicht erstmals durch das Schilf: „Midas hat Eselsohren.“ Vieles ist seither nicht nur in die Binsen gegangen, sondern zur Binsenweisheit geworden. Krösus entwickelte das Münzgeld weiter, legte so Grundsteine für spätere (heutige) Finanzgebilde. Orakel, wie die Pythia in Delphi, streuten Schicksale über die schwarze Erde. Fabelhafte Gleichnisse aus Äsops Munde wanderten ebenso durch die archaische, die antike Welt, wie Sapphos zarte, ergreifende oder fordernde Lyrik. Sappho, Sappho? Sappho! Was mag es sein, das all das Leben, Energien, Atome bindet? Liebe? Das Alte Griechenland … zweitausend sechshundert Jahre zurück und doch so nah bei uns ...

Katrin Schinköth-Haase gräbt nach historischen Geschichten in „Sappho“.


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n Kompakt Inspiration der Winterträume

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om 30. Oktober bis zum 1. November öffnen sich zum zweiten Mal die Türen für die „Winterträume“ in der Messe Magdeburg. Diese besondere special-interest Messe mit Inspirationen, Tipps und Schönem macht Lust auf die Vorweihnachtszeit. Über 100 regionale und überregionale Aussteller aus den Bereichen Kleidung, Delikatessen, Kamine, Inneneinrichtung, Geschenkideen, Wellness & Beauty, Schmuck, Antik, Wohnen und Kunst präsentieren sich mit Ihren besonderen, originellen und handgefertigten Produkten. Zusammen mit der Familie oder Freunden genießen die Besucher spannende Vorführungen, abwechslungsreiche Workshops, Modeshows und stimmungsvolle Musik. Neben einem erlebnisreichen Rahmenprogramm lockt eine 100 Quadratmeter große Eisbahn; Schlittschuhe können kostenlos ausgeliehen werden. Eintrittskarten haben gewonnen: Margot Marchewka, Stassfurt; Julia Blume, Magdeburg, und Barbara Zschieschak, Schönebeck.

„JazZzimmer“, mit Frank Schöpke (li.) und Mohi Buschendorf, sind bei Querstyle zu Gast.

Foto: D. Keller

Kultur querbeet bei Querstyle

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er in schönen Dingen einen schönen Sinn entdeckt – der hat Kultur“, das soll der irische Lyriker und Dramatiker Oscar Wilde gesagt haben. Begeben Sie sich also auch mal auf Entdeckungsreise zwischen Mode, Musik und Literatur. Der Kulturkalender bei Querstyle im Breiten Weg 214 ist immer noch gut gefüllt mit diversen Veranstaltungen. Thomas Wischnewski irrt am 4. November ab 19.30 Uhr auf Wegen und in Gedanken und stellt unter dem Titel „Geradewegs querfeldein“ Geschichten und Sechs-Saiten-Lieder vor. Jazz- und Blues-Freunde kommen am 18. November, ebenfalls ab 19.30 Uhr, auf ihre Kosten. Mohi Buschendorf am Kontrabass, Fabio de Miguel am Piano und Frank Schöpke am Saxophon – spielen als „JazZzimmer“ eigene Stücke von Swing über modalen Jazz bis hin zu Bossa Nova.

Möchten Sie mal entspannen vom Weihnachtstrubel? Am 9. Dezember, von 10 bis 20 Uhr, lädt Querstyle-Inhaberin Anke Brämer zu einem Glas Prosecco in ihrem Geschäft ein. Vom 1. bis zum 24. Dezember gibt es zudem einen weihnachtlichen Glücksrabatt auf alle Teile ihrer Kollektion. Unter dem Titel „Nun kommt die Zeit, da alles in uns reift …“ findet die letzte Veranstaltung in diesem Jahr bei Querstyle statt. Liedermacher und Schauspieler Hubertus v. Krosigk vom Ensemble Theatrum Schloss Hohenerxleben stellt gemeinsam mit Jerzy Bojanowksi von der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie am Piano, eigene Songs, Lieblingslieder und Geschichten zur Einstimmung auf die Feiertage vor – darunter bekannte weihnachtliche Melodien, ein nachdenklicher Kellnermonolog aus der Feder Heinrich Bölls sowie besinnliche Texte zu der stillen Jahreszeit, da alles in uns reift.

Töpferkunst, Gaukler & Musik

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u einem Streifzug durch die abwechslungsreiche Welt der Keramik laden zahlreiche Händler und Handwerker am 7. und 8. November in die Festung Mark ein. Dazu gibt es ein zauberhaftes Rahmenprogramm von Basteleien für Kinder bis zu Gaukeleien, kulinarische Köstlichkeiten und Live-Musik im Festungscafé. Allerlei handwerkliche Meisterstücke der Töpferkunst gibt es im historischen Gewölbe an den Marktständen zu sehen, Gebrauchswaren und Schmuckgegenstände – von der Tasse bis zur Vase, Einzelstücke, künstlerische Objekte, Gartenkeramik und mehr. Für die kleinen Besucher verwandelt sich die Kulturwerkstatt in ein Spieleparadies. Traumfänger, Windlichter und zauberhafte Herbstbasteleien können gestaltet werden. Auch Lampionfans kommen auf ihre Kosten. Zusätzlich werden Kinderfilme wie Pippi Langstrumpf gezeigt und Spiele ausgeliehen. Außerdem können die Kinder auch töpfern und Tonfiguren bemalen. Der Gaukler Pan Panazeh verzaubert als Narr, Geschichtenerzähler, Musiker, Poet und Schauspieler. Täglich ab 10 Uhr.

DIE DEUTSCHE ERFOLGSPRO DUKT

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„Himmelsleiter“: Uraufführung in Magdeburg

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m 22. November findet in der St. Andreaskirche im Magdeburger Stadtteil Cracau die Welturaufführung des Oratoriums für Sprecher, Chor, Schlagwerk und Cello mit dem Titel „Himmelsleiter“ statt. Der Beginn des ersten Weltkrieges war eine Zäsur ohnegleichen. Die Jahrhundertkatastrophe nahm von hier an ihren Ausgang. In gewisser Weise ist der Zweite Weltkrieg die beinahe unabwendbare Fortsetzung der Katastrophe. In diesem Jahr begingen wir die siebzigste Wiederkehr seines Endes 1945. Ludwig Schumann als Librettist für dieses Oratorium setzt sich mit der Frage auseinander, wie dieses vergangene Jahrhundert aus der Sicht eines Beteiligten, sozusagen an dessen Seele, vorbeigezogen ist. Es ist die Erzählung eines „Jahrhundertlebens“ mit den Wurzeln im Kaiserreich Wilhelms II. Der Kindheit, mit ihren militaristischen Ansätzen, folgt die Ernüchterung des 1. Weltkrieges nach der anfänglichen Euphorie, der „Sturz“ in die Republik, das tätige „Mitlaufen“ unter der Naziherrschaft, die zunächst als eine Befreiung aus dem „Sturz“ in die Demokratie angesehen wird. Das Verstummen angesichts der Verbrechen des 2. Weltkriegs, die NKDW-Haft nach dem 2. Weltkrieg, die Zeit des sozialistischen Staats. Wie „rutscht“ da jemand von Diktatur zu Diktatur, der nicht gestaltet? Das Oratorium bindet drei sehr unterschiedlich arbeitende Komponisten aneinander: Prof. Günter Baby Sommer ist im deutschen Jazz wohl die wich-

– präsentiert – tigste Figur, die sich bereits lebenslang mit Literatur und Musik auf der Bühne auseinandersetzt. Seine Einspielungen mit Günter Grass (beispielsweise „Die Blechtrommel“) sind legendär. Sommer war Dozent an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ Dresden, wo er auch heute noch Kurse mit Studierenden hält. Jens Naumilkat arbeitet als Cellist, Arrangeur und Komponist. Er ist Dozent an der Musikschule Brandenburg. Naumilkat hat u.a. die sinfonische Fassung des „Canto General“ von Mikis Theodorakis geschaffen. Michael Scholl ist Kantor der Biederitzer Kantorei und leitet deren Kammerchor. Er ist der Organisator des Biederitzer Musiksommers, der weit über regionale Grenzen hinaus bekannt geworden ist durch die hohe Qualität seiner Aufführungen. Scholl ist ebenfalls Komponist. Die Komposition wird eine strenge, klare Komposition für Chor, Schlagwerk und Cello sein, modern, aber sowohl über die emotionale Wucht als auch die Subtilität chorischen Wohlklangs verfügen, dabei themengerecht immer wieder auch von freien Passagen durchzogen sein, welche durch die Kompositionen von Naumilkat und Scholl ihren

Rahmen erhalten. Der Kammerchor der Biederitzer Kantorei besteht aus 17 Mitgliedern. Seine hohe Qualität ist von der Kritik bestätigt. Der Kammerchor setzte sich sowohl mit Werken der Klassik als auch der Moderne auseinander. MAGDEBURG KOMPAKT präsentiert die Uraufführung des Oratoriums in Biederitz.

Ludwig Schumann, Erfurter, in Zeppernick, Stadt Möckern, lebend, Librettist, Schriftsteller, Dichter. Foto: Peter Gercke

22. November 2015, 17 Uhr St. Andreaskirche Magdeburg-Cracau (Büchner-Straße 17 /die Kirche ist beheizt) Karten im Vorverkauf und an der Abendkasse: Büro des Fördervereins Biederitzer Kantorei e.V. Magdeburger Str. 38, 39175 Biederitz Tel.: 039292 699030 / E-Mail: foerderkreis@biederitzerkantorei.de Internet: www.biederitzerkantorei.de Preis: 10 Euro / 8 Euro (ermäßigt)

Alento „Hotel • Restaurant • Bar“ Südamerikanische und internationale Spezialitäten Halberstädter Chaussee 123 • 39116 Magdeburg • Telefon: 0391/ 631 67 60 oder 0160/ 441 08 17 www.restaurant-alento.de • info@restaurant-alento.de

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Wer bist du, wenn ich du wäre?

Ich: Immer musst du alles noch komplizierter machen, als es schon ist. Am besten, wir fangen ganz von vorne an. Mit dem Nichts, jawohl, wir denken zu Beginn mal einfach an nichts.

Weiß ich, wer ich bin? Eine uralte Platte der Philosophie, immer wieder gern neu aufgelegt in zwiespältigen Fragen an sich selbst oder wer immer das sei.

Hirn: Wenn du mir erklärst, was das Nichts ist, dann kann ich daran denken, an nichts. Außerdem, wieso denn du? Das verunsichert mich.

Von Thomas Wischnewski

Ich: Es gibt da ein paar Fragen von mir an dich, also an mich, die lassen sich nicht so einfach beantworten. Vielleicht kannst du mir helfen, mich endlich richtig zu verstehen. Du, mein engster Vertrauter, mein Inniglichstes. Hirn: Du glaubst, weil du dich selbst fragen kannst, dass dein Ich dadurch zum Du würde?

Ich: Genau das ist es, was ich nicht verstehe. Soll ich zu dir „ich“ sagen? Du bist doch nicht ich. Zwar erschaffst du mein Ich, aber du bist es doch, nicht ich bin es. Hirn: Wer sonst ist denn dein Ich? Ich: Na, da ist schon ein Unterschied, nur eben … Es ist zum Verrücktwerden. Hirn: Du, also ich, ich meine wir, wir haben da tatsächlich ein Problem mit uns. Ich: Wir? Jetzt sagst du’s auch noch selber! Es wird pathologisch. Ich hätte nicht gedacht, dass es so schwer sein kann, sich nach sich selbst zu fragen. Ja, noch nicht mal zu wissen, wie das mit dem Nichts ist. Sonst würde ich doch längst nichts denken, und es wäre dann einfach Schluss mit der ganzen Denkerei. Und mit dem Schluss endlich ein Anfang. Hirn: Ganz ruhig! Ich mache mir, also dir, jetzt den Vorschlag, uns der Einfachheit halber doch besser in Ich und Du aufzuspalten. Wenn alles Ich ist, kommen wir durcheinander. Also du bist ich, und ich, klar, ich bin du. Ich: Aber du, mein liebes Gehirn, du bist es doch, was mich zum Ich macht, du bist doch ich! Aber wie kann alles Ich sein?

Hirn: Sicher. Sie erzählen das aber niemandem, damit eben keiner denkt, sie seien irre. Ich: Sind wir im Grunde nicht alle verrückt? Hirn: Was ist verrückt und wer nicht? Du machst dir zu viele Gedanken. Ich: Vielleicht weiß es ein Psychiater. Hirn: Der hat auch Fragen an sich selbst.

Ich: Schluss jetzt mit dem Quatsch. Erklär mir lieber, warum du denkst und warum du denkst, was du denkst! Hirn: Wenn ich das selbst wüsste, wäre ich Gott. Ich: Wenigstens der muss es wissen. Hirn: Das glaube ich nicht. Ich: Du sollst nicht Gott lästern! Hirn: Ach Gott. Mit dem ist es wie mit Einstein. Als der die Relativitätstheorie geschaffen hatte, hatte er sie noch lange nicht verstanden. Auch Gott kann nicht verstehen, was er da alles erschaffen hat. Ich: Du spinnst. Hirn: Was denn sonst? Dafür bin ich da. Ich: Du sollst mir vernünftige Antworten geben, dafür bist du da! Hirn: Entschuldige bitte, ich kann nur das sagen, was du in mich eingelassen hast. Ich: Ich habe dich also zu wenig über mich selbst gelehrt, deshalb kannst du dich mir nicht erklären? Hirn: Das könnte ein erster Ansatz sein. Ich: Aber wenn ich noch nicht einmal mich selbst erklären kann, wie soll ich dann wissen, was alles um mich herum ist? Hirn: Wenn alles in dir wäre, wäre draußen nichts mehr und du könntest das Nichts schon deshalb nicht verstehen. Ich: Du treibst mich in den Wahnsinn! Hirn: Eher ins Nichts. Ich: Hunderttausend Hirnforscher weltweit werden dir schon noch auf die Schliche kommen, und dann, dann weiß ich ganz genau, wer ich bin.

Hirn: Du bist alles, allerdings nur in den Grenzen von allem, was du bist.

Hirn: Klar, indem du dann weißt, wie die anderen sind. Und wenn man das weiß, weiß man auch, wer man selbst ist.

Ich: Du solltest mir doch helfen, stattdessen machst du alles noch viel schwerer!

Ich: Du kannst mich doch nicht aus der Verallgemeinerung ableiten.

Hirn: Möglicherweise kommen wir mit der Trennung in zwei Gesprächspartner doch nicht aus.

Hirn: Ich kann alles ableiten und zugleich ins Nichts führen, von dem ich nicht weiß, wie es ist.

Ich: Ich weiß, das ist ja das Problem. Deshalb wollte ich doch ganz in Ruhe mit dir darüber reden.

Ich: Schluss mit der Diskussion. Ich dachte, ich käme mal zur Ruhe. Mir ist das alles viel zu blöd.

Hirn: So ganz unter uns zwei? Die Leute werden dich für verrückt erklären, wenn du ihnen erzählst, was du dir für Fragen stellst. Ich: Selbstgespräche führen doch alle.

Hirn: Du solltest dich nicht so ernst nehmen. Dein Blödsinn ist doch ganz hübsch. Ich: Schluss jetzt! Schluss!


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SEHENSWERT

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Grauer Hermann im Allertal G

eschichtsträchtigen Boden betritt der Tourist in Weferlingen unweit der Ruine der Stiftskirche Walbeck. Das war nicht immer so: Etwa anderthalb Kilometer vom Ortskern, gut 500 Meter vom Bebauungsrand, lag westlich Richtung Grasleben seit 1945 die Zonengrenze zwischen sowjetischer und britischer Besatzungszone bzw. seit 1949 die innerdeutsche Grenze. Ein Besuch Weferlingens war nur mit Passierschein möglich. Seit 1989 können sich die Weferlinger auf ihre Historie besinnen und stolz von ihrer Geschichte den Besuchern berichten. Die Besiedlung der Region lässt sich bis in vorchristliche Zeit verfolgen. Dank fruchtbarer Böden und Wasser ließen sich Siedler im Schutz der vielen Burgen hier nieder. Die befestigten Anlagen zogen neue Siedler nach, die im Schutz gegen einbrechende Feinde im Mittelalter die Nähe zu starken Festungen suchten. So verdankt Weferlingen der alten Burg die Entstehung des Teiles rechts der Aller wie auch das Anwachsen zu einem Flecken. Zum Zeitpunkt der ersten urkundlichen Erwähnung 1239 als „Bleck“ war die Ortschaft in ihrer Siedlungsentwicklung fortgeschritten. Sie lag vom 14. Jahrhundert bis 1648 im Hoheitsbereich des Halberstädter Stiftes. Die Weferlinger Burg und weitere Güter im Ort gehörten 1241 der Familie von Honlage. Nachdem die Burg 1316 von Herzog Albrecht von Braunschweig erobert worden war, ist sie später wieder als Lehensgut der von Honlage nachgewiesen und gelangte Anfang des 16. Jahrhunderts in die Eigenverwaltung des Halberstädter Bischofs.

Weit sichtbares Wahrzeichen des alten Schlosses ist der Bergfried, ein unbewohnter Hauptturm der Burganlage, der nicht mit den übrigen Gebäuden verbunden ist. Erbaut im 13. Jahrhundert hatte der Turm ursprünglich eine Höhe von 30 Metern, heute sind es noch 28 Meter. Mit Lichtschlitzen, Aborterker und einem etwa zehn Meter hoch gelegenen Einstieg diente er im Falle einer Belagerung als Zufluchtso t. Seine Höhe und die etwa zwei Meter dicken Mauern zeugen von seiner Wehrhaftigkeit. Im Volksmund wird der Bergfried „Grauer Harm” genannt. Aus Weferlingen kommt auch eine Nebenlinie der fränkischen Hohenzollern – eine der bedeutendsten deutschen Adelsdynastien. Neben Friedrich III. von Brandenburg-Bayreuth, der am10. Mai 1711 in Weferlingen das Licht der Welt erblickte, kam hier auch Friedrich Christian von BrandenburgBayreuth am 17. Juli 1708 zur Welt. An den Markgrafen des fränkischen Fürstentums Bayreuth, dänischen und preußischen Generalleutnant sowie kaiserlicher Generalfeldzeugmeister erinnert heute ein Denkmal vor der evangelischen Kirche St. Lamberti (Foto rechts). 1662 erwarb eine schillernde Persönlichkeit (der Prinz von Homburg), später 1680 Landgraf Friedrich II. von Hessen-Homburg, die Burg Weferlingen von Hans Christoph von Königsmarck (ein deutscher Heerführer in schwedischen Diensten). Der Prinz von Homburg hatte großen Anteil am Sieg in der Schlacht bei Fehrbellin im Jahr 1675. Erhalten geblieben sind die Briefe an seine Frau in Weferlingen, die er nach der Schlacht verfasste. Die Touristinformation und Bibliothek befindet sich an der alten Burg und dem

„Grauen Harm” im Zentrum von Weferlingen und bietet den Besuchern umfangreiches Informationsmaterial über die Region und ihren touristischen Glanzpunkten. Besucher können sich über Ausflugs ziele, Gastronomie und Übernachtungsmöglichkeiten im Ort und Umgebung informieren. Die Geschichtsmeile führt die Besucher auf einen Rundkurs entlang der historischen Gebäude. Infotafeln geben zu den jeweiligen Positionen Auskunft. Zahlreiche Rundwanderwege, die unmittelbare Lage am Aller-Radweg und die Nähe zum Naturpark Drömling bieten Freizeitaktivitäten in einer naturbelassenen Landschaft mit geschichtsträchtigem Hintergrund. Im Heimat- und Apothekenmuseum unmittelbar an der Schlossruine wird Geschichte an historischen Orginalschauplätzen lebendig. Von hier aus kann man auch den „Grauen Herrmann” ersteigen und die landschaftlichen Reize von oben genießen. Nichts ist spannender als Geschichte. Wenn ihre Geschichte detailreich und faszinierend erzählt ist. Gerade im mitteldeutschen Raum, und im Speziellen Verborgene in der Region um MagdeSchätze an der burg, kann man sie heute Straße der Romanik auf Zeitreisen erkunden. Auf Spuren, die unterschiedlicher nicht sein können. Die neue touristische Leitmarke „Verborgene Schätze an der Straße der Romanik“ entführt Besucher zu diesen Orten. Tourist-Information und Bibliothek Weferlingen Gutshof 4, 39356 Weferlingen Telefon 039061-98903 www.buergerverein-weferlingen.de



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Die Hermann-GieselerHalle war traditioneller Austragungsort des Kroschke-Cups und regelmäßig bis auf den letzten Platz gefüllt.

Mister KroschkeCup geht von Bord Heiner Laugisch, der „Vater des Turniers“ (l.), mit den Kroschke-Cup-Siegern 2014. Fotos: Sportfotos MD

Heiner Laugisch sagt mit 78 tschüss. Das größte Hallenfußball-Turnier der Elbestadt wird künftig vom FCM organisiert. Von Rudi Bartlitz

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er Steuermann geht von Bord. Hinter den Kulissen des Magdeburger Lokal-Fußballs hat sich in den zurückliegenden Tagen und Wochen, mehr still und leise und von der Öffentlichkeit gar nicht so richtig beachtet, ein Rollentausch vollzogen. Heiner Laugisch, der Mister KroschkeCup schlechthin, hat die Verantwortung für das größte Hallenturnier der Landeshauptstadt nach 15 Jahren in andere Hände gelegt. „Mit 78 spürt man das Alter von Jahr zu Jahr mehr, auch wenn man es selbst nicht so recht wahrhaben will“, sagt der noch immer vitale Mann

im Gespräch mit Magdeburg Kompakt. Aber als es darum ging, einen Nachfolger für den Gründungsvater und Cheforganisator des Turniers zu finden, da hob im Verein Kroschke-Cup e.V. niemand den Finger. Zu viel Arbeit, zu viel Verantwortung wurde hinter vorgehaltener Hand gemunkelt. Laugisch schien es geahnt zu haben – und hat umsichtig vorgesorgt. Erste Kontakte zum 1. FC Magdeburg waren seit längerem geknüpft. „Um den Wettbewerb nicht sterben zu lassen und in gute Hände zu legen“, so der umtriebige Macher, „habe ich mit FCM-Manager Mario Kallnik verein-


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bart, dass der Club ab sofort federführend den Cup organisiert. Ich stehe natürlich weiter jederzeit mit Rat zur Verfügung. Magdeburg braucht diese Veranstaltung einfach.“ Wie wahr! Der Kroschke-Cup, das ist nicht nur alljährlich im Januar ein sportliches Halligalli vor ausverkauftem Haus in der Gieseler-Halle; seit 2001 strömten über 220.000 Zuschauer in das altehrwürdige Gebäude. In diesem Jahr passierte bisher Einmaliges: Um 20 Uhr, zwei Stunden vor dem Endspiel, mussten die Organisatoren notgedrungen die Türen schließen lassen, weil der Besucheransturm einfach nicht zu bändigen war. Kroschke-Cup – das ist eine Mischung aus Sport und Unterhaltung, das alljährliche Kräftemessen der besten Magdeburger Teams aus Landesligen und Landesklassen mit dem Primus 1. FC Magdeburg. Doch dieses Turnier ist mehr. Alle Erlöse, die eingespielt wurden, kamen „auf Heller und Pfennig“ (Laugisch) der Nachwuchsarbeit zugute. Weit über 350.000 Euro sind so bisher zusammengekommen. Und davon profitierten nicht nur die Fußballer, Schecks gingen auch an junge Handballer und vor allem an den Behindertensport. Laugisch: „Diese Gemeinnützigkeit, das habe ich dem FCM mit auf den Weg gegeben, darf nie vergessen werden.“ Damit das nicht geschieht, wird der studierte Diplomingenieur und frühere Chef der Magdeburger Schilderfabrik – der nach der Wende eng mit dem Braunschweiger Unternehmer Klaus Kroschke zusammenarbeitete – auch künftig ein Auge auf „sein“ Turnier haben. Ganz wichtig: Es soll, da ist sich Fußball-Urgestein Laugisch mit dem FCM einig, trotz des mittlerweile über die Landesgrenzen hinaus großen Rufs ein regionales Ereignis bleiben: „Das sind wir unseren Vereinen einfach schuldig.“ FCM-Macher Kallnik schwebt vor, in Zukunft vielleicht sogar noch ein Qualifikationsturnier vorzuschalten und die besten Teams aus dem nördlichen Sachsen-Anhalt einzuladen. Er sagt: „Wir besitzen die nötige Kernkompetenz im Fußball und werden den sozialen Charakter des Events beibehalten.“ Wenn Laugischs Ehefrau Hannelore („Ohne ihr umsichtiges Wirken im Hintergrund wäre das alles nicht möglich gewesen“) allerdings geglaubt hat, jetzt kehre Ruhe ein und sie könne mit ihrem Heiner einen ruhigen Lebensabend genießen, hat sie die Rechnung ohne dessen andere „Hobbys“ gemacht: Bürgerverein, Solidaraktionen, JagdbläserGruppe. Zudem schaut er „als geringfügig Beschäftigter“ (Originalton Laugisch) immer noch in seinem Betrieb vorbei, der seit acht Jahren von einer seiner beiden Töchter geleitet wird. „Aber da bringt der den Laden nur durcheinander“, lacht Ehefrau Hannelore. Wegen seiner Umtriebigkeit und seiner unermüdlichen ehrenamtlichen Arbeit wurde Laugisch in der Vergangenheit oft der heimliche Bürgermeister von Diesdorf genannt. „Das muss an meiner preußischen Ader liegen“, mutmaßt er augenzwinkernd. Inmitten unzähliger Fußball- und Handballfotos (die ihn Arm in Arm zeigen mit Koryphäen wie Beckenbauer und Gislason) im Keller-Hobbyraum des schmucken Einfamilienhauses prangt denn auch ein sinnbildlicher Spruch, den er als sein Lebensmotto bezeichnet. „Ob wir leben war nicht so wichtig“, steht da zu lesen, „Hauptsache wir taten unsere Pflicht.“ Und Laugisch sieht darin ganz offensichtlich mehr als nur einen launigen Kalender-Spruch.

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Tanzen gegen Berührungsängste D urch die Räumlichkeiten des Vereins für Sporttherapie und Behindertensport 1980 Magdeburg e.V. dringt Musik. Anne-Sophie Becker zählt dazu „zwei, drei, vier – zack“, dann setzt sie zum Sprung in der Luft an und fordert die umstehenden jungen Mädels auf, es ihr gleich zu tun. Einmal im Monat, meist samstags, treffen sich Tanzinteressierte, um sich in Modern Dance, Jazz Dance, Hip Hop, Breakdance und anderen Stilen zu üben. Meist sind es zwischen 15 und 25 Personen – mit und ohne Behinderung – unterschiedlichen Alters, die sich bei diesem kostenlosen Tanzworkshop austoben. „Die meisten Teilnehmer kommen aus Magdeburg und Umgebung“, erzählt Anne-Sophie, die Sozialwissenschaften studiert und eine Ausbildung zur Tanzpädagogin macht. „Aber manche nehmen auch eine weite Anreise auf sich, wie beispielsweise eine Mutter aus Leipzig, die regelmäßig mit ihrer Tochter teilnimmt.“ Vor etwa zwei Jahren wurde dieses Projekt vom Stadtsportbund und dem Förderverein DownSport Magdeburg ins Leben gerufen. Ziel war damals nicht nur, Menschen mit Down-Syndrom diese Plattform zu bieten, sondern auch durch den integrativen Charakter des Tanzworkshops Menschen mit und ohne Behinderung bei gemeinsamen Aktivitäten zusammenzuführen und so Berührungsängste zu mindern. „Dieser Tanzworkshop macht sehr viel Spaß“, sagt auch VSB-Übungsleiterin Birgit Strackeljan, die sich mit Anne-Sophie und anderen ehrenamtlichen Helfern an der Organisation beteiligt. „Es geht immer sehr emotional zu und von den unterschiedlichen Persönlichkeiten, die teilnehmen, kann man viel lernen – auch Erwachsene ohne Behinderung profitieren von diesen Begegnungen.“ Von 10 bis 15 Uhr dauert der Tanzworkshop meist. Zu Beginn gibt Anne-Sophie Becker eine

Anne-Sophie Becker ist eine der Organisatoren des integrativen Tanzworkshops.

kurze Einführung, dann werden die ersten Schritte erlernt. Wer zwischendurch eine Pause braucht, kann sich in die dafür eingerichtete Ruhezone begeben. Und beim gemeinsamen Mittagessen können sich alle stärken, bevor die Tanzlehrer die nächsten Moves und Steps vorführen. (th)

VSB 1980

Große Diesdorfer 104a 39110 Magdeburg Tel.: 0391/ 5 61 65 14 www.vsb-magdeburg.de

Spaß steht beim Tanzworkshop ganz oben. Und beim Hip Hop geht es auch recht lässig zu. Fotos: T. Heinz


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Zielsicher Jens Härtel wurde am 7. Juni 1969 in Rochlitz geboren. Er ist verheiratet, hat zwei Söhne und lebt heute in Michendorf bei Potsdam. Mit dem Fußballspielen begann er bei Chemie Großbothen. Von dort wechselte er zur Jugend von Motor Grimma und von dort weiter zum 1. FC Lokomotive Leipzig. Im Jahr 1989 schloss er sich Chemie Böhlen an und schaffte auf Anhieb den Aufstieg aus der DDRLiga in die DDR-Oberliga. Später spielte er für den FSV Zwickau und mehrfach für den 1. FC Union Berlin sowie den Zweitliga-Aufsteiger SV Babelsberg 03. Härtel, der fast ausnahmslos in der Abwehr agierte, bestritt 91 Zweitliga-Spiele. Nach der Saison 2002/03 wechselte er zu Germania Schöneiche, wo er 2005 seine aktive Karriere in der Verbandsliga Brandenburg nach einer Verletzung beendete. In Schöneiche machte er auch seine ersten Schritte als Trainer. Über die Stationen Babelsberg (Co-Trainer), Berliner AK und RB Leipzig (Nachwuchs) kam er im Juli 2014 als Cheftrainer nach Magdeburg, wo mit dem FCM 2015 der Aufstieg in die dritte Liga gelang. Foto: Peter Gercke

Wie Trainer Jens Härtel den 1. FC Magdeburg auf Erfolgskurs brachte. Von Rudi Bartlitz

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ass Fußballtrainer eine Spezies der ganz besonderen Art sind, wusste man seit langem. Was allerdings in den letzten Wochen mit dem als „Kloppomania“ in die modernere Kicker-Historie eingegangenem Wechsel des Dortmunder Kulttrainers Jürgen Klopp zum FC Liverpool oder der Verpflichtung von Stefan Effenberg beim FC Paderborn in der deutschen Balltreter-Szene passierte, markierte wahrhaft neue Dimensionen. Da wimmelte es nur so von Wortspielen wie „the normal one“ (der Normale/Klopp) gegen „the special one“ (der Besondere/Mourinho) bis zu „the new one“ (der Neue/Effenberg). Alles vergleichbar nur noch mit dem Hype einst bei der Guardiola-Unterschrift in München. Ist es inzwischen also wirklich so, dass es nicht mehr ausreicht, wenn der Mann an der Seitenlinie ein kenntnisreicher Fachmann, ein guter Pädagoge, ein kluger Stratege und ein feinsinniger Kommunikator - eben ein moderner Trainer - ist? Und ein Stiller obendrein? Braucht es als Coach inzwischen wirk-

lich den schillernden Exoten, den spaßigen Selbstdarsteller, nie um einen flockigen Spruch verlegen? Natürlich nicht. Ein Gegenbeweis ist seit fast eineinhalb Jahren regelmäßig in der hiesigen MDCC-Arena zu besichtigen. Sein Name: Jens Härtel. Seine Funktion: Cheftrainer des aufstrebenden 1. FC Magdeburg. Sein Verdienst: Vater des Magdeburger Sommermärchens 2015, des Aufstiegs der Blau-Weißen in den Profifußball nach über zwei Jahrzehnten in den lähmenden Niederungen des Amateurlagers. Wer ist also dieser Jens Härtel, der in seiner ruhigen, oft in sich gekehrten Art so gar nicht den landläufigen Vorstellungen eines modernen Coachs nahekommt? Um in der branchenüblichen Sprache zu bleiben: Wie tickt er? Wie denkt er über den Fußball, über die Rolle des Trainers? Als sich Magdeburg Kompakt in diesen Tagen mit dem 46-Jährigen traf, signalisierte schon das nüchterne Gesprächsumfeld: Hier wird auf jeden Schnickschnack, jeden Schnörkel verzichtet, hier wird Fußball hart gearbeitet. „Ja“, bestätigt Härtel, „ich würde mich schon als harten Arbeiter bezeichnen, der seine Aufgaben mit Realismus und Zielstrebigkeit angeht.“ Da ist es zum ersten Mal, dieses Wort „zielstrebig“, das wohl treffend wie kein anderes seine Berufsauffassung umschreibt – einst als Spieler wie später als Coach. Als Spieler („Mich konnte man im zentralen Defensivverbund eigentlich überall einsetzen. Nur auf der Außenbahn nicht, da war ich zu langsam“) brachte es der Sachse aus Rochlitz immerhin auf 91 Zweitliga-Begegnungen für den SV Babelsberg und

den FSV Zwickau. „Schon damals haben mir meine Zielstrebigkeit und mein Ehrgeiz sehr geholfen“, erinnert sich Härtel. „Einige mit denen ich damals zusammen gespielt habe, waren talentierter als ich, aber in die zweite Liga hat es keiner so recht geschafft.“ Wollte man es in Schlagworte fassen, so könnte man sagen: Wille triumphiert also über Talent. Der Coach denkt kurz nach: „Ja, da würde ich in den meisten Fällen mitgehen. Oder andersherum: Mentalität schlägt Qualität! Mit Willen kann man immer noch einige Prozent Leistung dazugewinnen.“ Es sind Maxime wie diese, die ganz offenbar den heutigen Trainer und seine Arbeitsweise charakterisieren. Die dem Außenstehenden viele Maßnahmen Härtels vielleicht besser verstehen lassen. Und noch etwas zeichnete den Mann, der in seiner aktiven Laufbahn u.a. das Trikot von Chemie Böhlen, Lok Leipzig, Sachsen Leipzig, Union Berlin und eben Babelsberg und Zwickau trug, aus: „Ich habe schon als Aktiver oft wie ein Trainer gedacht.“ Sicher kein Nachteil für den späteren Job. Dennoch, einfach und schnurgerade war der Weg zum Cheftrainer des FCM für den gelernten KfzSchlosser und späteren Einzelhandelskaufmann keineswegs. „Als Co-Trainer in Babelsberg wurde mir nach finanziellen Schwierigkeiten des Vereins plötzlich der Stuhl vor die Tür gesetzt und gesagt: ‘Geh zum Amt.‘“ Zuvor allerdings hatte er die Zeit genutzt, um auf eigene Kosten (!) in einem zehnmonatigen Lehrgang die Lizenz zum Fußballlehrer zu erwerben – gemeinsam u.a. mit den späteren BundesligaCoachs Markus Weinzierl (Augsburg), Markus Gisdol (Hoffenheim), Roger Schmidt (Leverkusen) und


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Tayfun Korkut (Hannover). Und dann sagt Härtel noch einen Satz, der aufhorchen lässt: „Ich bin Christ. Das hilft mir, die Dinge zu relativieren.“ Trotzdem: Da stand er nun, der zweifache Familienvater, ohne Job. Die einzige Chance bot ihm seinerzeit Regionalligist Berliner AK. Wahrlich keine TopAdresse. Doch gerade mit diesem Underdog aus Liga vier machte Härtel Schlagzeilen, als er im DFBPokal den Erstligisten Hoffenheim spektakulär mit 4:0 aus dem Wettbewerb schoss. Es war, so befanden Beobachter, zuallererst ein taktisches Meisterstück des Trainers. In der Szene blieb das nicht ohne Resonanz, und das Angebot des Brauseklubs RB Leipzig folgte auf dem Fuß. Für den Coach war die Arbeit beim umstrittenen Sachsen-Klub durchaus interessant. „Ein Engagement in einem Nachwuchsleistungszentrum fehlte mir noch, da hatte ich Lust, das auszuprobieren“, erzählt er heute. Trotz sportlicher Erfolge wie dem Aufstieg der A-Jugend in die Bundesliga folgte nach einem Jahr die Trennung: „Im zwischenmenschlichen Bereich hat es geknackt und geknirscht. Das muss ich nicht haben. Alles wird dort dem Erfolg untergeordnet. Es fehlt die menschliche Wärme.“ Und so fügte es sich, dass just in jener Zeit ein gewisser Mario Kallnik anfragte, ob er sich vorstellen könne, nach Magdeburg zu wechseln. „Es gab zwei, drei Gespräche, dann waren wir uns einig.“ Nach mehreren Missgriffen in Sachen Fußball-Lehrer blieb, als der Name Härtel bekannt wurde, überbordende Begeisterung beim FCM-Anhang zunächst einmal aus. Und richtig, nach einem passablen Start schlitterte der Klub mit vier Niederlagen nacheinander in eine richtige Krise. Die Spieler verstehen nicht, wurde getuschelt, was der Trainer eigentlich will, der erreicht die Mannschaft nicht. Härtel: „Da gab es die volle Breitseite. Es wurde ungemütlich.“ In jener Zeit geschah etwas, was sich im Haifischbecken bezahlter Fußball nicht allzu oft ereignet: Die Führung stand uneingeschränkt zum Coach. Der mächtige Manager Kallnik, so wird kolportiert, soll sogar gesagt haben: Bevor wir uns vom Trainer trennen, holen wir eher neue Spieler, die verstehen, was er will. Härtel räumt heute ein: „Auch ich musste meine Ansprüche ein wenig modifizieren.“ Aber von einem Anspruch ging er nicht ab: „Auch wenn die Tradition hier groß ist“, sagte er seinen Spielern, „wir dürfen nie vergessen, im Augenblick sind wir nur vierte Liga. Wir als Mannschaft müssen liefern, in Vorleistung gehen.“ Irgendwann war der Knoten tatsächlich geplatzt. Der Rest ist schnell erzählt: Der FCM wurde Sieger in der Nordost-Staffel und bezwang in den Relegationsspielen zur dritten Liga in einem Parforceritt ohnegleichen zweimal die favorisierten Offenbacher Kickers. Eine ganze Region lag sich in den Armen, feierte den Aufstiegs-Helden Härtel. Magdeburgs Fußball-Legende Achim Streich adelte ihn in der vergangenen Woche als „besten FCM-Trainer der letzten 25 Jahre“. Auf Härtels Karriereleiter war also ein weiteres Etappenziel abgehakt: erstmals Cheftrainer im Profifußball. „Das mag für den Außenstehenden so sein“, schränkt er ein. „Für mich beginnt der Profifußball dort, wo ich unter professionellen Bedingun-

gen arbeiten kann. Und das war bei mir eigentlich seit 2007 der Fall.“ An seiner Philosophie vom Fußball hat sich auch unter den neuen Bedingungen in Magdeburg eigentlich wenig geändert. „Natürlich hängt das zuallererst davon ab, was man für Spieler zur Verfügung hat. Aber generell bin ich für einen Fußball, der auf einem aggressiven Pressing beruht, wo der Ball schnell zurückerobert wird und möglichst lange in den eigenen Reihen gehalten wird. Ich plädiere zudem für ein schnelles Umschaltspiel, aus dem dann, wenn der Gegner noch nicht geordnet ist, Torchancen herausgearbeitet werden.“ Aber seine Vergangenheit als Defensivstratege kann Härtel dann doch nicht ganz verleugnen: „Ich gebe zu, als früherer Abwehrspieler nehme ich nur ungern Tore hin.“ Und genauso agiert sein Team auch zuweilen. Einen bestimmten Trainer als Vorbild nennt der schlanke, hochaufgeschossene Mann nicht: „Natürlich haben mich Männer wie Frank Pagelsdorf, Hans Meyer, Georgi Wassilew, Ede Geyer oder Gerd Schädlich mit geprägt. Von denen konntest du dir vieles abschauen. Bei anderen Dingen hast du gesagt: So machst du es nie. Aber irgendwann ist der Punkt erreicht, wo du sagst: Du musst deinen ganz eigenen Weg finden und ihn dann konsequent gehen.“ Und den geht er jetzt mit den Blau-Weißen: ehrgeizig, konsequent, zielstrebig, wie es seinem Lebensmotto entspricht. „Es wird knüppelhart,

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die Klasse zu halten“, ist er sich sicher. Zuversichtlich stimmt ihn, dass sein Team nach einem Drittel der Saison bewiesen hat, dass „wir konkurrenzfähig sind. Das haben wir zuletzt auch gegen Große wie Augsburg, Leverkusen oder Dortmund gezeigt. Aus dem Stahlbad der Relegation sind wir gestärkt hervorgegangen.“ Geht es um seine weitere Zukunft als Trainer, bleibt er Realist – was sonst! „In der Champions League werde ich sicher nicht landen.“ Er lacht verschmitzt. Ein seltener Augenblick. Denn lachen sah man den Coach anfangs höchst selten. Das war etwas, was sie ihm in Magdeburg angekreidet haben: „Warum guckt der denn immer so ernst?“ Daran hat man sich inzwischen gewöhnt, genauso wie die Journalisten-Kollegen vom Boulevard, die einst stöhnten: „Der haut ja überhaupt keinen Spruch raus.“ Noch ist niemand auch auf die Idee gekommen, ihm einen – siehe Anfang – Kampfnamen anzuheften. Wie wäre es mit „The determined one“ – der Zielstrebige? Spaß beiseite: Einen Vertrag beim FCM besitzt Härtel jedenfalls bis zum Sommer 2016. Er verlängert sich automatisch um ein Jahr, sollte der Klub die Klasse halten. Für den Verein eine recht komfortable Situation. Findet auch der Trainer, um dann sofort hinzuzufügen: „Das geht schon in Ordnung, ich fühle mich hier gut aufgehoben.“ Was kann ein Realist auch anderes sagen …

Goldene Trainerworte FCM- Legende Heinz Krügel: „Der Spieler muss immer den Daumen seines Trainers an der Halsschlagader spüren.“ l Franz Beckenbauer (nach einer Bayern-Niederlage): „Ich bin immer noch am Überlegen, welche Sportart meine Mannschaft an diesem Abend ausgeübt hat. Fußball war's mit Sicherheit nicht.“ l Lothar Matthäus: „Wir sind eine gut intrigierte Truppe.“ l Berti Vogts: „Wenn ich übers Wasser laufe, dann sagen meine Kritiker, nicht mal schwimmen kann er.“ l Berti Vogts (vor dem WM-Spiel gegen Kroatien): „Die Kroaten sollen ja auf alles treten, was sich bewegt – da hat unser Mittelfeld ja nichts zu befürchten.“ l Franz Beckenbauer: „Berkant Öktan ist erst siebzehn. Wenn er Glück hat, wird er nächsten Monat achtzehn.“ l Ron Atkinson (Trainer des FC Liverpool): „Ich wage mal eine Prognose: Es könnte so oder so ausgehen.“ l Franz Beckenbauer (über das WM-Finale 1990): „Damals hat die halbe Nation hinter dem Fernseher gestanden.“ l Frank Pagelsdorf: „ Wir werden nur noch Einzelgespräche führen, damit sich keiner verletzt.“ l Berti Vogts: „Wir haben ein Abstimmungsprol

blem – das müssen wir automatisieren.“ Volker Finke: „Ich habe zwei verschiedene Halbzeiten gesehen.“ l Friedhelm Funkel: „Die Situation ist bedrohlich, aber nicht bedenklich.“ l Ewald Lienen: „Ich habe ihn ausgewechselt, weil ich einen anderen Spieler einwechseln wollte. Da musste ich einen auswechseln.“ l Max Merkel: „Spieler vertragen kein Lob. Sie müssen täglich die Peitsche im Nacken fühlen.“ l Giovanni Trappatoni: Fußball ist Ding, Dang, Dong. Es gibt nicht nur Ding.“ l Max Merkel (über seinen Schützling Friedl Koncilia): „Der sollte von der Innsbrucker Universität ausgestellt werden. Einen Menschen mit so wenig Hirn gibt's ja net.“ l Giovanni Trappatoni: „Es gibt nur einen Ball. Wenn der Gegner ihn hat, muss man sich fragen: Warum!? Ja, warum? Und was muss man tun? Ihn sich wiederholen!“ l Dino Zoff (Italienische Torwart-Legende und späterer Nationalcoach): „Es ist das Schicksal aller Trainer, früher oder später mit Tomaten beworfen zu werden.“ l Max Merkel: „Im Training habe ich mal die Alkoholiker meiner Mannschaft gegen die Antialkoholiker spielen lassen. Die Alkoholiker gewannen 7:1. Da war's mir wurscht. Da hab i g'sagt: Sauft's weiter.“ l


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11-2015

RATGEBER TECHNIK

MAGDEBURG KOMPAKT

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Weniger Kosten, mehr Individualität! Deutschlands ersten Tarifbaukasten mit DataSharing-Option gibt es jetzt bei Media Markt

T

eilen macht Spaß und lohnt sich vor allem finanziell. Ganz im Zeichen der wachsenden Shareconomy bietet Media Markt jetzt mit „Media Markt Super Select“ einen völlig neuen Mobilfunktarif an, der erstmals einen flexiblen Tarifbaukasten mit einem sogenannten Data-Sharing-Modell verbindet. Und das heißt ganz konkret: Mehrere Nutzer, beispielsweise Familien, können mit unterschiedlichen Rufnummern ein gemeinsames Datenvolumen von bis zu 11 GB teilen und gleichzeitig individuelle Leistungspakete für bis zu sechs mobile Geräte zusammenstellen. Trotzdem bekommt die Familie am Monatsende nur eine übersichtliche Rechnung für alle im Rahmen des Media Markt Super Select-Vertrages aktivierten SIM-Karten. Das bedeutet maximale Flexibilität bei voller Kostenkontrolle. Mit Media Markt Super Se-

lect surfen Kunden schon ab 6,99 Euro monatlich mit Highspeed im leistungsstarken TelefónicaNetz. Der neue Tarif ist ab sofort exklusiv bei Media Markt verfügbar. „Mit Media Markt Super Select bieten wir unseren Kunden einen Mobilfunktarif der enorm vielfältig und individuell anpassbar ist“, erklärt Harald Christel, Geschäftsführer des Media Markts Magdeburg Am Pfahlberg. Trotz dieser Variabilität haben die Kunden aber zu jeder Zeit den Überblick über alle Leistungen und Kosten für jedes mobile Endgerät. Hinzu kommt der Spareffekt. Denn ein Vertrag für bis zu sechs SIM-Karten mit eigenen Rufnummern und einem gemeinsamen Datenvolumen ist günstiger als Einzelverträge. Mehr Individualität, weniger Kosten: Tarif nach Baukastenprinzip „Mit Hilfe des übersichtlichen Super Select-Tarifbaukastens können sich Media Markt-Kunden ihren persönlichen One-for-All-Tarif direkt in den Magdeburger Media Märkten zusammenstellen lassen oder ganz leicht selbst konfigurieren – im Internet und ab Ende Oktober mit der Super Select-App“, So Holger Borchert, Geschäftsführer des Media Markts im Bördepark. Hat man die passende Highspeed-Datenflat (S, M, L, XL, XXL, zwischen 0,55 und 11 GB) gewählt, kann man nach Bedarf

weitere SIM-Karten mit jeweils eigener Rufnummer aktivieren und ihnen individuelle Sprach/SMS-Pakete von monatlich 3,99 Euro (250 Freiminuten/SMS) bis 9,99 Euro (AllNet/SMS-Flat) je Karte zuweisen. Auch der MusikStreamingdienst JUKE kann flexibel hinzu gebucht werden. Wer viel im Ausland unterwegs ist, freut sich über attraktive EU-Roaming-Pakete, die sich bei Super Select ebenfalls voraktivieren lassen. Abgerechnet werden die Roaming-Tagespakete von 1,19 Euro oder 2,99 Euro aber erst dann, wenn sich das Mobilfunkgerät in ein ausländisches Telefonnetz einwählt. Ob zu Hause oder unterwegs – Media Markt Super Select gewährleistet hohe Flexibilität bei absoluter Kostenkontrolle Mit Super Select superschnell ins Netz Bis zu sechs SIM-Karten mit eigener Rufnummer können Media Markt-Kunden pro Super Select-Vertrag aktivieren. Im Tarif XL ist bereits eine zweite, im Tarif XXL sind sogar drei SIM-Karten kostenlos enthalten. Jede Zusatzkarte kostet 4,99 Euro im Monat. Weitere Anschlussgebühren fallen nicht an. Der neue Media Markt Super Select-Tarif wird in Kooperation mit Telefónica Deutschland angeboten. Dadurch profitieren die Kunden von einer hervorragenden Netzabdeckung und Highspeed-Internet mit einer Bandbreite von bis zu 42 Mbit/s im gesamten Telefónica-Netz.

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SATIRE

MAGDEBURG KOMPAKT

9-2015

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Bescheide vom Verstandesbeamten KnülligDingeldeu

Symptome einer manischen Episode

I

„Schröder, jetzt nicht!“ ... hieß es dieser Tage bei der Präsentation des neuen Programms der Kugelblitze. Doch es ist nicht so wie es scheint – vielmehr heißt es: Schröder, jetzt!

A

xel Schröder (links auf dem Foto) ist der Neue im Dreigestirn der Magdeburger Kugelblitze. Was eigentlich nicht so richtig stimmt, denn er war schon mal da - vor zirka 18 Jahren, auch in einem Dreierprogramm, damals noch mit Lars Johansen und bereits mit Ernst-Ulrich Kreschel, der sich an diesen Spaß zurückerinnerte und den Schröder -holte. Der spricht nun von „Liebe auf den ersten Blick“ und zumindest gesanglich

boten die Herren mit Sabine Münz bereits eine stimmige Kostprobe: „Es ist nicht das, wonach es aussieht“ hat nicht nur Ohrwurm-Potenzial, es ist gleichsam Titel des neuen Programms. Inhaltlich wie musikalisch habe sich jeder eingebracht, erklärte Kreschel bei der Vorschau aufs Programm, bei dem es „ab ins Zelt“ geht. Wie vielerorts in Deutschland. Ihrs steht nicht wie einst im Kristallpalast, sondern auf der Bühne der Zwickmühle. Und ist auch eher ein „bird observator“, durch den man „all die komischen Vögel“ beobachten könne… Ob beim Campen oder Protestieren, wird sich zeigen. Die Vorpremiere allerdings wird gruselig: Sie steigt in Lappau zu Halloween, 31. Oktober. Ist es das, wonach es aussieht? Antworten gibt’s im neuen Programm. (ab) Die Kugelblitze: „Es ist nicht das, wonach es aussieht“. Premiere: 6. November, 20 Uhr, in der Zwickmühle, Leiterstraße. Dort gibt es auch Karten bzw. unter www.kugelblitze.de

m Oberstübchen des Staates wurden in den letzten Wochen Symptome sichtbar, die auf eine manische Störung hinweisen könnten. Deshalb scheint eine verstandesamtliche Begutachtung Regierung geboten. Wenn Antrieb und Stimmung weit übernormal, mitunter bis ins äußerste Extrem gehoben werden und sich deutlich am Limit bewegen, vermuten Psychiater eine Manie. Betroffene nehmen zwar oft die Überreizung wahr, verausgaben sich dennoch völlig, obwohl ihnen schädliche Folgen bewusst sind. Zur Symptomatik dieser psychischen Störung gehören auch ein ins Maßlose gesteigertes Selbstbewusstsein, das oft mit Realitätsverlust und Größenwahn (Megalomanie) einhergeht. Die Patienten geben häufig mehr und schneller Geld aus als üblich und zeigen typischerweise keinerlei Problemeinsicht. Vor allem wurden im deutschen Regierungshandeln mit Beginn der Zuwandererströme häufiger Merkmale einer solchen Manie deutlich. Auf höchster Ebene waren dauerhaft euphorische Zustände zu beobachten, die sich in permanenten Glücksausbrüchen über den Zustrom äußerten. Aus verstandesamtlicher Sicht wäre grundsätzlich mehr Rationalität und Sorge angebracht. Zumal Auslöser für die Wanderungsbewegungen oft genug schreckliche Ereignisse wie Krieg und Verfolgung sind. Aus solchen negativen Ursachen ausschließlich freudige Umstände für die eigene Nation abzuleiten, wie beispielsweise die Lösung des Fachkräftemangels oder einen Aufwuchs kulturellen Reichtums, muss unbedingt psychodiagnostisch ausgewertet werden. Die Umdeutung einer menschlichen Tragödie in einen Glücksfall könnte auf Ideenflucht hinweisen. Auch ein völlig unangepasstes, distanzloses Sozialverhalten gehört zu typisch manischen Symptomen. Ein verstandesamtliches Einschreiten ist ebenso geboten, weil manische Episoden durchaus in depressive Phasen münden können. Hier muss der Gefahr möglicher selbstzerstörerischer Folgen amtlich präventiv entgegenwirkt werden. i.A. Knüllig-Dingeldeu, Verstandesamtsrat


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11-2015

MAGDEBURG INTIM

MAGDEBURG KOMPAKT

So stehen die Sterne

WIDDER 21.03-20.04.

Lassen Sie Ihren Worten unbedingt auch Taten folgen. Ihr Partner beobachtet genau, wie Sie sich tatsächlich um ihn bemühen.

Halten Sie getrost an Ihren hohen beruflichen Zielen fest. Sie werden so Ihre Vorgesetzten letztlich überzeugen und STIER 21.04.-20.05. beeindrucken.

ZWILLINGE 21.05-21.06.

Entspannen Sie öfters und gehen Sie alles jetzt etwas langsamer an. Sie haben zuletzt zu sehr am Limit Ihrer Belastbarkeit gelebt.

KREBS 22.06.-22.07.

Fechten Sie Meinungsverschiedenheiten mit Anstand und Fairness aus. Toleranz ist immer der beste Weg zur Verständigung.

LÖWE 23.07.-23.08.

Eine Beförderung steht in weiter Ferne. Lassen Sie sich davon aber nicht entmutigen und entwikkeln Sie immer neue, innovative Projekte.

JUNGFRAU 24.08.-23.09.

Teilen Sie sich Kraft und Nerven gut ein. Sie werden schon bald dringend gebraucht, wenn es anderen Menschen nicht so gut geht.

WAAGE 24.09.-23.10.

Entwickeln Sie zum Partner wieder mehr Zuwendung. Er fühlt sich in letzter Zeit von Ihnen sehr vernachlässigt und unverstanden.

SKORPION 24.10.-22.11.

Gehen Sie im Beruf getrost einmal Kompromisse und ein gesundes Risiko ein. Sie wissen doch: Wer nichts wagt, gewinnt auch nichts.

SCHÜTZE 23.11.-21.12.

Nehmen Sie den Alltag mit mehr Humor und leben Sie bewusster. Dann überwinden Sie auch Ihre gelegentliche trübe Stimmung.

Versäumen Sie nicht, dem Partner Ihre Wünsche anzuvertrauen. Sprechen Sie demnächst STEINBOCK ausführlich über Ihre Zu22.12.-20.01. kunftspläne. Lassen Sie sich im Job nicht vor den Karren von Missgunst spannen. Vorsicht vor Kollegen, die WASSERMANN besonders freundlich zu 21.01.-19.02. Ihnen sind.

FISCHE 20.02.-20.03.

Sie haben keinen Grund, sich über Gebühr zu schonen. Trotzdem sollten Sie auch Wert darauf legen, ab und an auch zu entspannen.

Ministerlicher Denkmal-Test an der „Bergkönigin“

D

a schlägt das Herz eines ehemaligen Verkehrsministers höher: Zum 130-jährigen Jubiläum der Rübelandbahn durfte Karl-Heinz Daehre, Minister in Sachsen-Anhalt bis 2006, die Pfeifen einer Dampflok zum Tönen bringen. Daehre hatte sich einst dafür eingesetzt, das die Lok die sogenannte „Bergkönigin“ (Nr. 95027) generalüberholt in den Harz zurückkehren konnte. Zwischen

1950 und 1969 hatte sie hier Kalkzüge gezogen. Einen regelmäßigen Personenverkehr gibt es heute zwar nicht mehr, doch die rund 125 Jahre alte Steilstrecke von Blankenburg nach Rübeland soll ein Anziehungspunkt für Eisenbahn-Fans aus aller Welt werden. „Diese Bahn ist ein technisches Denkmal von höchstem Rang“, lobte KarlHeinz Daehre die Lok nach persönlicher Testfahrt

Der letzte Weihnachtsbaum

N

ein, Magdeburg wird in den Adventswochen 2015 nicht zum letzten Mal einen stattlichen Weihnachtsbaum auf den Alten Markt stellen. Die Tradition setzt sich auch in den nächsten Jahren fort. Aber für Fred Raabe, dem Geschäftsführer und Hauptorganisator des Festes um das Rathaus, wird es die letzte hohe Tanne sein. Ab 2016 verabschiedet sich der Magdeburger Eventunternehmer und Musiker in den Unruhestand. 15 Jahre lang kümmerte er sich mit vielen Mitstreitern um das bunte Treiben vor den Festtagen. 15 Bäume hat er in dieser Zeit aufgestöbert und ausgesucht. Der diesjährige Festbaum kommt erstmals aus dem Stadtteil Nordwest. In den Morgenstunden des 9. Novembers wird die rund 20 Meter hohe Tanne in der Kleingartensiedlung der Robert-Koch-Straße gefällt und sogleich in die Innenstadt verfrachtet. Gegen Mittag soll der Baum fertig aufgestellt sein. Dann geht es bald ans Schmücken. Vom 23. November bis zum 30. Dezember duftet und klingt es wieder rund um den Alten Markt weihnachtlich. Mit Toresschluss des diesjährigen Weihnachtsmarktes wird Fred Raabe den Staffelstab der Geschäftsführung an Paul Stieger übergeben.


MAGDEBURG INTIM

MAGDEBURG KOMPAKT

11-2015

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Meine Ex sagt …

1.200 Besucher erforschten die Puppenwelt

R

und 1.200 Besuchern kamen am 18. Oktober zum Tag der offen Tür ins Puppentheater, darunter viele Familien aus unterschiedlichen Ländern. Alle Gäste konnten einen ganzen Tag lang in sämtliche verborgene Ecken und Winkel des Hauses spähen und die Welt der Puppen aus nächster Nähe kennelernen. Neben Kreativangeboten, Flohmarkt und Tombola wur-

den exklusive Einblicke in die Neuinszenierungen der Spielzeit 2015/16 gegeben. Dazu gab es Musik, es wurde die Geschichte des Breakdance vorgestellt (oder besser: performed), Schatzsuche und Schnitzeljagden durch die ganze FigurenSpielSammlung, Besuche in Puppen- und Kostümfundus und Werkstätten waren teilweise überfüllt.

Neue Buckauer Farbtupfer

A

ls Partisan, als Widerstandskämpfer in Sachen Kunst, versteht sich Max Grimm nicht. Er bezeichnet sich selbst als „ARTisan“ in Sachen Kunst. Seit Jahren ist der Künstler eine feste Größe in der Magdeburger Szene und findet mit seinem eigenwilligen Malstil in satten Farbintonationen ein breites Publikum. Sein bisheriges Schaffen ist nicht nur während mehrerer Ausstellungen zu besehen gewesen, sondern es hat sich auch sehr demonstrativ in die Magdeburger Öffentlichkeit gespielt. So sind seine künstlerischen Farbspuren an Gebäudefassaden der Städtischen Werke sowie am Haus der Stiftung krebskranker Kinder, an der Blutbank des Universitätsklinikums Magdeburg und am Puppentheater zu sehen. Die jüngsten Arbeiten schmücken nun das frisch sanierte Wohngebäude an der Schönebecker Straße in Buckau. Es gibt also nicht nur unschöne Fassadenschmiererein, sondern echte Graffiti-Kunst, die einen einst grauen Stadtteil immer bunter werden lässt.

… letztens hätte es zwischen ihrem Freund und ihr richtig Zoff gegeben. Drei Tage lang hätten sie daraufhin nicht miteinander gesprochen. Was denn der Auslöser für den Streit gewesen sei, wollte ich wissen. Sie erzählte, dass sie ihren Partner zur Rede gestellt hätte. Seit längerer Zeit schon würden sie irgendwie aneinander vorbeileben. Er redete einfach nicht und sie habe keine Ahnung, was mit ihm los sei. Warum Männer immer schweigen würden, wenn sie etwas bedrückte, fragte sie mich. Aber ihr habt euch doch gestritten, hielt ich ihr entgegen. Dabei hätten sie sich doch schlecht anschweigen können. Sicher, bestätigte sie, aber erst als sie versucht hatte, ihn aus seinem Schweigen herauszuziehen, wäre die Situation eskaliert. Ich könne nichts dazu sagen, was ihren Freund in den Rückzug geführt hätte, allerdings würde ich mir sehr gut vorstellen können, dass sie mit ihrer fordernden Art sehr bedrängend wirkte. Ich solle mal die Kirche im Dorf lassen, wetterte sie. Als Frau verfüge sie über ganz viel Sensibilität. Sie hätte sich bei ihm erst beschwert, als er eine ganze Weile nicht mehr geredet hatte. Noch einmal gab ich zu bedenken, dass ich die ganze Sache nicht gerecht bewerten könne. Aber ich würde für ihre Darstellung meine Hand nicht unbedingt ins Feuer legen. Ganz klar, ich würde nur meinen Geschlechtsgenossen in Schutz nehmen wollen. Männer halten ja immer zusammen. Da hätte sie sich die Bemerkungen gleich sparen können. Warum ich dann erst Fragen stellte, wenn ich mich doch nicht für ihre Gefühle interessierte. Über ihre Gefühle hätte sie gar nichts gesagt, sondern nur über das angebliche Schweigen ihres Freundes und den anschließenden Streit berichtet, argumentierte ich. Das sei ja alles wieder ganz typisch. Kerle würden gar nicht erst versuchen, Frauen verstehen zu wollen. Da zeigte sich, dass man es gleich lassen könne, miteinander zu reden. Männer und Frauen würden sich eben nie verstehen. Ich seufzte schließlich leise vor mich hin, wenn sie ihrem Freund gegenüber genauso gesprochen hätte, müsste sie sich über sein Schweigen nicht wundern. Für mich sei es jetzt auch besser, zu schweigen, weil ich gegen ihre Wahrheit nicht länger ankämpfen wollte. Vielleicht erklärte derselbe Grund auch das Schweigen ihres Partners. Thomas Wischnewski


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11-2015

Abitur der Schweiz

schweiz. Alpengletscher

wissensdurstig

RÄTSEL

MAGDEBURG KOMPAKT

Vorname des Musikers Brown †

eine Göttin der Hindus

dritter Monat des Jahres Hochgebirge betreffend

nicht außen

Vorfahr

DatenSportübertrakleidung gungsgerät

abgezogene Tierhaut

glasartiger Überzug

Stammgründer der Russen

Berg des IdaGebirges (Kreta)

westdt. Sendeanstalt (Abk.) Stadt im Taunusvorland

nördlichster Punkt Europas Bootswettfahrt

Wassersportler

kleiner Einschnitt, Scharte

französisch: wo Wasserrinne im Watt

Gebirgsmulde Mutter der Medea

eingeschaltet Weinort in Ungarn

Stadt am Meer

Insel bei Neapel

Café

schweiz.: eingezäuntes Land persönliches Fürwort (4. Fall)

Seestrasse

Exklusive Übernachtungsmöglichkeiten Sauerstoff benötigend

wagen

Dienstags Kaffeetag: Kännchen Kaffee + 1 St. Kuchen 5,50 mit live Kaffeehaus-Musik Öffnungszeiten: 8 bis 18 Uhr

Liebelei

‚Italien‘ in der Landessprache

japanisches Längenmaß

Heuboden

Seestraße 24 39114 Magdeburg unwirklich

Teil der Bibel (Abk.)

Albernheiten

Pressefalschmeldungen längliche Vertiefung

TeekLTER

Rechtsvertreter

Sportwette (Kw.)

Verschleierung

Abk.: Lager

Vorname der Turner

Gegenteil von Praxis

Jazzstil (heiß) Abk.: Bußgeldliste

Meeresnymphen

Oper von Puccini

Laubbaum

weiblicher Nachkomme

Haarbüschel

rote Filzkappe

männlicher Vorfahr

Reisender

‚Irland‘ in der Landessprache

indischer Gaukler

ungebraucht

wurmstichig

Sportgefährt

Überraschungsangriff

Loyalität

Telefon: 0391 -504 52 34 • www.cafe-seestrasse.de

ein Kontinent

englische Anrede (Herr) orientalisches Fleischgericht

Primelart

Eiskreationen, Kaffeespezialitäten & hausgebackener Kuchen

so weit, so lange

lÌGEL loses Insekt

scharfsinnig

arab. Zupfinstrument

Delikatessenliebhaber

musikalischer Taktteil

Verbindungsstift

unparteiisch

Mutter Marias

englisch: Ohr

Schönheitsfehler

amerik. Raubkatze

spanisch: ja

deutsche Tennisspielerin (Jana)

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Salz der Ölsäure

altrömischer Schriftsteller

Zitrusfrucht

chinesische Dynastie

Thaivolk in China

schweiz. Kantonshauptstadt

chem. Zeichen für Neodym

HauptundeutSchalen- stadt liches von JorVorgefühl tier danien haben

Blütentrieb

regelm. Teil in einer Zeitung

altgriech. Sitz der Giganten

Kanalstufe

Halbinsel Rügens

H·UkG

polnischer Männername Fremdwortteil: jenseits (lat.)

altgriechische Grabsäule

magische Silbe der Brahmanen

Halbgott

Abk.: Kilonewton

ohne Feuchtigkeit

Revolte

Nordgermane MK15-41b


FREIZEIT-TIPPS

MAGDEBURG KOMPAKT Mittwoch,

28.10.

11-2015

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Kleines Kino

Madsen / Kompass Tour / 20.00 Uhr / Altes Theater

Aus unerfindlichen Gründen / Original mit deutschen Untertiteln /17.00 Uhr / Morotzhof

Comedy/Kabarett

Für die Jüngeren

Mit anderen Worten / Hengstmann-Brüder / 19.30 Uhr / Kabarett „...nach Hengstmanns“ DIE kaufen wir uns / Marion Bach, Heike Ronniger, Oliver Vogt / 20.00 Uhr / Zwickmühle

Das blaue Licht / Märchen nach Grimm / ab 9 Jahre / 9.00 und 11.00 Uhr / Puppentheater Das Kuscheltierkonzert / Musikalisches Märchen für Orchester und Erzähler / von Klaus Wüsthoff / ab 5 Jahre / 11.30 Uhr / Zoo

Konzerte

Kunst/Literatur

... und außerdem

Kunstpause / kurze Führung in einer der Ausstellungen / 12.30 Uhr / Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen Andrea von Treuenfeld: „Remigration / Lesung / Tage der jüdischen Kultur / / 19.30 Uhr / Forum Gestaltung

Stammtisch des Magdeburger Museumsvereins / Vortrag: Aktuelle regionale Literatur, von Hans-Joachim Wahle /16.00 Uhr / Das Tagebuch der Anne Frank: Spielerisch wie stimmlich überzeugend ist Irma MiMuseum, Schmuckhof helič derzeit im Theater Magdeburg als Anne Frank zu erleben. Auszüge aus deren Weinabend / mit ChristoTagebuch sind Textgrundlage für die Mono-Kammeroper. Moderne Klassik für Bepher Konrad am Klavier / sucher ab 12 Jahre. Zu erleben am 29. Oktober und 3. November, jeweils 19.30 Uhr, 18.00 Uhr / Elbelandhaus, sowie am 12. November um 11 Uhr auf der Podiumbühne im Opernhaus. Benediktinerstr. 6 Kleines Kino Tango Argentino / TanNicht schon wieder Rudi! / gounterricht mit Frank 19.00 Uhr / Moritzhof Schauspielhaus DIE kaufen wir uns / MaRöhrig / 19.00 Uhr / anDonnerstag, Der Staat gegen Fritz Das Tagebuch der Anne rion Bach, Heike Ronniger, schließend ab 21 Uhr Bauer / 20.30 Uhr / MoFrank / Mono-Oper in vier Oliver Vogt / 15.00 und Tango-Café Übungsabend ritzhof Konzerte Szenen / P 12 / 19.30 Uhr / 20.00 Uhr / Zwickmühle / Feuerwache Süd Speech Songs – Elektroni- Opernhaus, Podium Halloween / Die lange Für die Jüngeren sche Sprachmusiken / Fes- Dancing Queen auf Null- Kunst/Literatur Nacht der Schönen und Das blaue Licht / nach About Love – Literatur und Schrecklichen / 1. Party / tival SinusTon / 18.00 Uhr diät / Premiere / AbbaChanson Abend mit Ilka Gesang / mit dem Chor Li- 21.00 Uhr/ Festung Mark Grimm / ab 9 J. / 9.00 und / Gesellschaftshaus Hein und Pianist Andreas gamentum vocale / Akti11.00 Uhr / Puppentheater Vocaloid / Festival SinusReimann / 20.00 Uhr / Kunst mit Kindern / für onswoche „Netzwerk BiTon / 19.00 Uhr / GesellFreitag, Theater in der Grünen Zi- bliothek“ / 19.30 Uhr / MeKinder ab 6 Jahre / 15.00 schaftshaus tadelle Uhr / Kunstmuseum Klos- MASAA: Afkar“ / young dizinische ZentralbiblioKonzerte ter Unser Lieben Frauen thek, Leipziger Straße 44 german jazz / 20.00 Uhr / Comedy/Kabarett AnKlang / Festival SinusBERLIN I BERLIN / LeseMoritzhof ... und außerdem Mit anderen Worten / Ton / Musik von Hans Konzert mit Ulli Blobel / Kochschule / 19.00 Uhr / Theater/Show Hengstmann-Brüder / Tutschku, Pierre Jodlowski, Jüdische Kulturtage / Villa Böckelmann, Lüttgen Romeo und Julia / William 19.30 Uhr / Kabarett 20.00 Uhr / Forum Gestal- Arun Chandra, Ying Wang, Shakespeare / 19.30 Uhr / „...nach Hengstmanns“ Ottersleben 18A Judith Shatin (UA) und tung

29.10.

30.10.


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11-2015

FREIZEIT-TIPPS

Miyuki Ito (UA) / 19.00 Uhr / Konservatorium „Georg Philipp Telemann“ Julie Sassoon: Solo Piano / Abschlusskonzert / Jüdische Kulturtage / 20.00 Uhr / Forum Gestaltung Gunther Emmerlich singt, swingt und liest / Gastspiel / 19.30 Uhr / Opernhaus

dem Roman von Clemens Meyer / 19.30 / Schauspielhaus, Studio Abraham / Inszenierung der Kammerspiele / mit Susanne Bard und Jörg Schüttauf / 20.00 Uhr / Stadthalle, Blüthnersaal Cavewoman / mit Stefanie B. Fritz / 20.00 Uhr / Thea-

ter in der Grünen Zitadelle

Comedy/Kabarett Marco Rima: Made in Hellwitzia / 19.30 Uhr /AMO Volker Pispers: Bis Neulich / Update 2015 / 20.00 Uhr / Stadthalle

au turh ag b r r it

Kunst/Literatur HC Schmidt liest François Villon / szenisch-musikalische Lesung / 20.00 Uhr / Kapelle Westfriedhof (Karten über Feuerwache Süd)

Kleines Kino Big Daddy / 20.00 Uhr / Molls Laden Shmaltz: Lost & Found / Von Balkan bis Kurt Weill, von Berliner Schnauze bis Fellini-Filmmusik / 20.00 Uhr / Moritzhof Foyal: FolkZeit - 15 Jahre Folk und Weltmusik / 21.00 Uhr / Schauspielhaus Machandelboom / Hörstück nach den Brüdern Grimm von Rolf Riehm / Festival SinusTon / 21.30 Uhr / Stadtbibliothek (Musikbibliothek)

Theater/Show Als wir träumten / nach

Aus unerfindlichen Gründen / Original mit deutschen Untertiteln /18.00 Uhr / Morotzhof

Für die Jüngeren Das blaue Licht / Märchen nach Grimm / ab 9 Jahre / 9.00 und 11.00 Uhr / Puppentheater

Messe/Märkte Winterträume / Trendmesse mit Inspirationen, Tipps und Schönem / macht Lust auf die Vorweihnachtszeit / über 100 regionale und überregionale Aussteller / 10.00-

MAGDEBURG KOMPAKT

20.00 Uhr / Messe Magdeburg

... und außerdem Happy Halloween Party / 18.00 Uhr / Villa Böckelmann, Lüttgen Ottersleben

Sonnabend,

31.10.

Konzerte Hoffnung und Zuversicht / Konzert mit dem RossiniQuartett und Solisten swie mit dem Autoren und Sänger Stefan Müller, Moderation: Wolfgang Klose / Einlass ab 13.30 Uhr / Beginn 14.30 Uhr / Pauluskirche, Goethestraße Reformationskonzert / Magdeburger Dombläser / 18.00 Uhr / Dom Das atmende Klarsein / Festival SinusTon / 19.00 Uhr / Konzerthalle Kloster Unser Lieben Frauen Come Together: 15 Jahre Lennocks Live / special guests: Starfucker & Kellergeister / 20.00 Uhr / Feuerwache Süd Johanna Zeul: Sandmann / 20.00 Uhr / Moritzhof voiceXtensions / Festival SinusTon / Vokalkünstlerin Ute Wassermann mit Resonanz- und Lautsprecherobjekten, Musikinstrumenten, Mundlautsprecher / 21.30 Uhr / Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen

Theater/Show WEITBLICK / Schauspiel

BARRELHOUSE JAZZBAND 3. Dezember 2015 Beginn: 20 Uhr, Einlass: 19 Uhr Karstadt-Kulturbühne 2. Etage Karten an der Service-Kasse

Karstadt Magdeburg · Breiter Weg 128 · 39104 Magdeburg Telefon 03 91 / 59 59 – 435

unterwegs / Eine Produktion des Bürger Ensembles Magdeburg / 12.00-17.00 Uhr / Albinmüller-Turm, Stadtpark Abraham / Inszenierung der Kammerspiele / mit Susanne Bard und Jörg Schüttauf / 20.00 Uhr / Stadthalle, Blüthnersaal Männer, Machos und Mimosen: „Gefangen in der Welt des Schlagers“ / 20.00 Uhr / Theater in der Grünen Zitadelle

Comedy/Kabarett Mit anderen Worten / Hengstmann-Brüder / 19.30 Uhr / Kabarett „...nach Hengstmanns“ Selfie von Mutti! - Wenn Eltern cooChris Talll sein

wollen... / Gastspiel von Chris Tall / 20.00 Uhr / Festung Mark

Kleines Kino Aus unerfindlichen Gründen / Original mit deutschen Untertiteln / 20.15 Uhr / Moritzhof

Für die Jüngeren Rettet Raffi / Kinderkino / 15.00 Uhr / Moritzhof Die Legende der weißen Pferde / Kinderkino / 15.30 Uhr / Moritzhof

Messe/Märkte Winterträume / Trendmesse mit Inspirationen, Tipps und Schönem / Lust auf die Vorweihnachtszeit / über 100 regionale und


FREIZEIT-TIPPS

MAGDEBURG KOMPAKT

überregionale Aussteller / 10.00 – 18.00 Uhr / Messe Magdeburg

Führungen

von und mit Lothar Bölck und Hans-Günther Pölitz / 17.00 Uhr / Zwickmühle Kurt Krömer: Heute stimmt alles / 20.00 Uhr / AMO

Führung im Dämmerlicht / Vom dunklen Werder zur hell erleuchteten Sternbrü- Kleines Kino cke / mit Nadja Gröschner Macbeth / 15.30 Uhr / Studiokino und Frank Kornfeld / ab 16.30 Uhr / Buchung über Messe/Märkte Feuerwache Süd Flohmarkt / vom Famili... und außerdem enhaus / 9.00 Uhr / UniGrillfest im Straußenland Campus, Pfälzer Straße Nedlitz / mit stündlichen Winterträume / TrendFührungen über die Farm messe mit Inspirationen, / 10.00 Uhr / Nedlitz, Am Tipps und Schönem / Lust Bahnhof 11 auf die Vorweihnachtszeit Renntag / 11.30 Uhr / / über 100 regionale und Rennwiesen Herrenkrug überregionale Aussteller / Lampionumzug Ostelbien 10.00 – 18.00 Uhr / Messe / ab 17.00 Uhr / ab Café Magdeburg Seestraße (gelaufen wird ... und außerdem bis Endstelle Cracau) 25 Jahre Fraueninitiative Happy Halloween Party / Magdeburg / ab 11 Uhr 18.00 Uhr / Villa Böckelmann, Lüttgen Ottersleben Frührung mit Nadja GröDritter Magdeburger Vor- schner durch Buckau / trag zum Reformationsju- abends Katrin SchinköthHaase: „Ausgegraben/Ausbiläum: „Humanismus in Magdeburg. Das Altstädti- gebadet – Sappho im sche Gymnasium von sei- Volksbad“ / 19.00 Uhr / ner Gründung bis zur Zer- Frauenzentrum Courage & Volksbad Buckau störung der Stadt (1524– 1631)“ / Dr. Carsten Nahrendorf, Wolfsburg / EinMontag, tritt frei /19.00 Uhr / Museum, Kaiser-Otto-Saal Theater/Show Top-Ten-Years-Party mit Tschick / Schauspiel nach DJ / die besten Hits der letzten 10 Jahre / 20.00 Uhr dem Roman von Wolfgang Herrndorf / 19.30 Uhr / / Molls Laden Schauspielhaus, Studio Halloween / Die lange Nacht der Schönen und Für die Jüngeren Schrecklichen / Party / Christine und das Wolken21.00 Uhr/ Festung Mark schaf / ab 3 J. / 9.00 und 10.30 Uhr / Puppentheater Sonntag,

11-2015

45

K EWS - N EWS INO -N KINO Die Filmstarts im November

Magdeburg - Am Pfahlberg 5

Ritter Trenk Als der Fürst des Landes verspricht, demjenigen einen Wunsch zu gewähren, der es schafft, das Reich von einem gefährlichen Drachen zu befreien, beschließt der Bauernsohn Trenk (Stimme: Georg Sulzer), sich der Herausforderung zu stellen, um im Falle eines Erfolges seinem zu Unrecht in den Kerker geworfenen Vater die Freiheit schenken zu können. Um sich das Recht zu erkämpfen, mit dem Heer des Fürsten im Rücken einen Angriff auf den im Wald hausenden Drachen zu starten, gilt es allerdings zunächst, ein knallhartes Ritterturnier zu gewinnen. Und so macht sich Trenk auf, ein waschechter Ritter zu werden. Doch der Weg dahin ist lang und äußerst beschwerlich. Bloß gut, dass ihm bei seinen turbulenten Abenteuern stets der Gaukler Momme Mumm, die junge Ritterstochter Thekla und der Ritter Hans (Axel Prahl) tatkräftig zur Seite stehen. Genre: Animation

Filmstart: 05.11.2015 (Universum)

2.11.

James Bond 007

SPECTRE

James Bond (Daniel Craig) erhält eine kryptische Nachricht aus seiner Vergangenheit, die ihn auf die Spur einer finsteren Organisation bringt. Bond muss immer mehr entdecken, dass es viele Täuschungen und Lügen gibt, die er entschlüsseln muss. Während sein Boss M (Ralph Fiennes) mit anderen Problemen kämpft, mit politischen Kräften konfrontiert ist, die den ganzen Geheimdienst gefährden, erkennt Bond erst nach und nach die schreckliche Wahrheit hinter SPECTRE. Genre: Action Filmstart: 05.11.2015 (Sony)

1.11.

Konzerte Peter und der Wolf. Reinterpretation / Familienkonzert / Festival SinusTon / 14.00 Uhr / Gruson-Gewächshäuser Speakers / mit dem Vokalensembles „Die Maulwerker“ / Festival SinusTon / 17.00 Uhr / Kloster Unser Lieben Frauen

Dienstag,

3.11.

Theater/Show Tschick / Schauspiel nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf / 11.00 und 19.30 Uhr / Schauspielhaus, Studio

Comedy/Kabarett

MEINS, wie es sinkt und kracht / Marion Bach und Theater/Show Hans-Günther Pölitz / Liebe, Sex und Eifersucht / 20.00 Uhr / Zwickmühle Magdeburg-Theater / Kunst/Literatur 16.00 Uhr / Elbelandhaus William Faulkner: Licht im Die Goldene Gans / Eine August / Literaturklub / Produktion von „The Pi19.30 Uhr / Schauspielpers“ / Premiere / 16.00 Uhr / Opernhaus, Podium haus, Treffpunkt BühnenDer Nussknacker / Wie- eingang

deraufnahme / Ballett von Gonzalo Galguera / 16.00 Uhr / Opernhaus

Comedy/Kabarett Über Kimme und Zorn“ /

Steve Jobs

Für die Jüngeren Christine und das Wolkenschaf / ab 3 J. / 9.00 und 10.30 Uhr / Puppentheater Hänsel und Gretel / Mär-

Biopic über Apple-Mitbegründer Steve Jobs (Michael Fassbender). Das Leben des 2011 verstorbenen Visionärs wird nicht von Geburt bis zum Tod behandelt, sondern es stehen die Ereignisse hinter den Kulissen dreier Produktpräsentationen im Mittelpunkt, den Präsentationen von Macintosh (1984), NeXT (1988) und iPod (2001). Der Mac geht auf die Idee zurück, einen Computer für jedermann zu kreieren und zu verkaufen. Doch schnell gibt es erste Konflikte zwischen Jobs und einem der anderen Apple-Gründer, Steve Wozniak (Seth Rogen). Von der MarketingChefin des Mac, Joanna Hoffman (Kate Winslet), bekommt Jobs ordentlich Kontra, er und Apple-CEO John Sculley (Jeff Daniels) liefern sich einen Machtkampf. Beruflich erlebt der ebenso herrische wie visionäre Jobs also einige Turbulenzen – und privat auch. So weigert er sich zunächst, seine Tochter Lisa (Makenzie Moss) anzuerkennen, die er mit Ex-Freundin Chrisann Brenna (Katherine Waterston) hat. Genre: Biographie

Filmstart: 12.11.2015 (Universal)


46

11-2015

FREIZEIT-TIPPS

MAGDEBURG KOMPAKT

chenoper von Engelbert Humperdinck im neuen Gewand / ab 8 Jahre / Wiederaufnahme / 11.00 Uhr / Opernhaus / Wagnerfoyer Das Kuscheltierkonzert / Musikalisches Märchen für Orchester und Erzähler / ab 5 J. / 15.30 Uhr / Zoo

Mittwoch,

Donnerstag,

4.11.

Konzerte Jugend kulturell / Klezmer und Weltmusik mit Yxalag / 19.30 Uhr / Johanniskirche

Comedy/Kabarett Nebenbei / Programm der HengstmannBrüder / Vorpremiere / 19.30 Uhr / „nach Hengstmanns“ DIE kaufen wir uns / mit Marion Bach, Heike Ronniger, Christoph Deckbar / 20.00 Uhr / Zwickmühle

Alles andere als Angler-Latein

Kunst/Literatur Interlese 2015 / 25 Jahre Sachsen-Anhalt, Kolloquium mit Anna Santoliquido (Italien), Nicki Pawlow (Bulgarien), Dato Barbakadse (Georgien), Pär Hansson (Schweden), Erik Lindner (Niederlande), Tanja Stupar-Trifunovic (Bosnien-Herzegowina), Issa Fayad und Zardasht Badr (Syrien) / Eintritt frei / 17.00 Uhr / Literaturhaus Geradewegs querfeldein/ Verirrt auf Wegen oder verwirrt in Gedanken? Eine sprachliche Untersuchung in Geschichten und Sze-

Alles was das Herz der Petrijünger begehrt, bieten die Meeres- und Raubfischangeltage in der Messe Magdeburg. Am 7.und 8. November werden Neuheiten vorgestellt und Ausflugstipps gegeben. Erstmals dabei ist Dietmar Isaiasch (Foto), der neben zahlreichen Vereinstiteln bei der 1. Raubfisch-Team-Weltmeisterschaft in Frankreich mit seiner Frau Carmen den WM-Titel geholt hat. www.magdeburger-meeresangeltage.de schaf / ab 3 J. / 9.00 und 10.30 Uhr / Puppentheater Emil und die Detektive / nach Erich Kästner / für die Bühne bearbeitet von Robert Koall und Götz LoeFür die Jüngeren pelmann / ab 8 J. / 11.00 Christine und das Wolken- Uhr / Schauspielhaus nen, Lesung mit Sechs-Saiten-Liedern von und mit Thomas Wischnewski / 19.30 Uhr / Querstyle, Breiter Weg 214

5.11.

Freitag,

6.11.

Theater/Show

Konzerte

Die lustige Witwe / Operette von Franz Lehár / 19.30 Uhr / Opernhaus Als wir träumten / Schauspiel nach dem Roman von Clemens Meyer / 19.30 Uhr / Schauspielhaus

Lucy Ward / junges Talent im britischen Folk / 20.00 Uhr / Courage/Volksbad Buckau

Theater/Show

Der Nazi & der Friseur / Uraufführung / nach dem Comedy/Kabarett Roman von Edgar HilsenNebenbei / Premiere / Pro- rath / 19.30 Uhr / Schaugramm der Hengstmannspielhaus Brüder / 19.30 Uhr / „nach Die Goldene Gans / Eine Hengstmanns“ Produktion von „The PiDIE kaufen wir uns / mit pers“ / 19.30 Uhr / OpernMarion Bach, Heike Ronni- haus, Podium ger, Christoph Deckbar / Der Wildschütz / Oper von 20.00 Uhr / Zwickmühle Albert Lortzing / zum letzBaumann und Clausen: ten Mal in dieser Spielzeit / Suspendiert / 20.00 Uhr / 19.30 Uhr / Opernhaus Altes Theater Marleni - preußische Diven blond wie Stahl / Kunst/Literatur 20.00 Uhr / Puppentheater Schnitzeljagd – eine SpuComedy/Kabarett rensuche in der Villa p. / 19.00 Uhr / Puppentheater Nebenbei / HengstmannBrüder / 19.30 Uhr / „nach Für die Jüngeren Hengstmanns“ Emil und die Detektive / Es ist nicht das, wonach es nach Erich Kästner / ab 8 J. aussieht / Premiere / / 11.00 Uhr / Schauspielneues Programm der Kuhaus gelblitze Sabine Münz, frankophone MärchenErnst-Ulrich Kreschel und stunde – Heure du conte Axel Schröder / 20.00 Uhr / francophone / Geschichten Zwickmühle / für Kinder in französischer Sascha Korf: Wer zuletzt und deutscher Sprache / lacht, denkt zu langsam / ab 4 J. / Gastspiel / 16.30 20.00 Uhr / Theater in der Uhr / Schauspielhaus Grünen Zitadelle

Ausstellungstipps Querstyle vereint Mode und Malerei „Mit Stift, Farbe und Ton“ ist der Titel der Ausstellung, die am 9. November in der Boutique Querstyle eröffnet wird. Gezeigt werden Malerei, Keramik und Grafik von Peter Pamperin. Die Vernissage beginnt um 18.30 Uhr, der Künstler wird anwesend sein. Seine Arbeiten sind bis Januar 2016 zu sehen. Besichtigung ist möglich zu den Öffnungszeiten: ontags bis freitags 10.00 bis 18.30 Uhr, samstags 10.00 bis 14.00 Uhr. Natürlich kostenfrei. Atemberaubende Kulissen: Frontcountry Grenzland Noch bis zum 15. November sind im Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen Fotografien von Lucas Foglia zu sehen. Die Serie Frontcountry ist das erste Mal in

Europa ausgestellt. Szenen aus Landwirtschaft und Bergbau prägen die Fotoserie, entstanden von 2006 bis 2013. Der US-amerikanische Fotograf (geb. 1983) trifft Menschen, lernt sie kennen und begleitet ihre Suche nach dem idealen Lebensmodell mit pointierten und zuweilen skurrilen Bildern. Virtuos inszeniert er in atemberaubend gigantischer, uramerikanischer Kulisse cinematoskopische Panoramen, die den großen Traum vom selbst geschmiedeten Glück, vom Leben im Einklang mit der Natur und von der eigenen Hände Arbeit noch einmal in altem Glanz erstrahlen lassen. Dagegen stellt er Bilder, die die Vergänglichkeit dieser Lebensformen an die Oberfläche treiben. Gegen die augenscheinliche Idylle der Zivilisationsflüchtlinge

und Landarbeiter montiert der Künstler die Geschichte eines sterbenden amerikanischen Mythos’: der Wilde Westen der Cowboys weicht einer menschenleeren, von Raubbau gezeichneten Industrielandschaft. Die Natur – im Rausch der Farben Bilder von Petra Schmidt sind derzeit in der Reihe „Kunst kommt in die Gänge“ zu sehen. Unter dem Titel „Die Natur – im Rausch der Farben“ zeigt sie Aquarelle und Acrylbilder, Landschaftsund florale Motive in leuchtenden, frischen Farben. Eine Hommage an die Schönheiten der Natur. Die Exposition ist bis Mitte November zu sehen, im Landtag von Sachsen-Anhalt, Domplatz 6-9, Foyer 1. Etage. Der Eintritt ist kostenfrei.

Till Eulenspiegel erzählt Rumpelstilzchen: am 5. Dezember 13 und 15 Uhr, 18. Dezember 9 und 11 Uhr, und 19. Dezember 13 und 15 Uhr im AMO-Kulturhaus. Eintrittskarten an den bekannten Vorverkaufsstellen und unter info@schaubuehne-magdeburg.de

.


FREIZEIT-TIPPS

MAGDEBURG KOMPAKT

Kunst/Literatur Landolf Scherzer: Der Rote. Macht und Ohnmacht des Regierens. 19.00 Uhr / Literaturhaus

... und außerdem Festball 20 Jahre Heimatverein Ottersleben e. V. / 19.00 Uhr / Ramada Hotel

Sonnabend,

7.11.

Theater/Show Die Goldene Gans / Eine Produktion von „The Pipers“ / 19.30 Uhr / Opernhaus, Podium The Petits Fours / Show / Ein Hauch Frivolität, ein Schuss Nostalgie, eine Priese Sinnlichkeit / 20.00 Uhr / Altes Theater Marleni - preußische Diven blond wie Stahl / 20.00 Uhr / Puppentheater Lord Of The Dance / 20.00 Uhr / Stadthalle

Comedy/Kabarett Nebenbei / HengstmannBrüder / 15.00 + 19.30 Uhr / „nach Hengstmanns“ MEINS, wie es sinkt und kracht / Marion Bach und Hans-Günther Pölitz / 15.00 und 20.00 Uhr / Zwickmühle Michael Hatzius: Echstasy / 20.00 Uhr /AMO Vince Ebert: Evolution / 20.00 Uhr / Theater in der Grünen Zitadelle

17.00 Uhr / „…nach Hengstmann“ MEINS, wie es sinkt und kracht / Marion Bach und Hans-Günther Pölitz / 17.00 Uhr / Zwickmühle

Kunst/Literatur Gisela Steineckert und Jürgen Walter: „Weißt Du noch“ / 20.00 Uhr / Theater in der Grünen Zitadelle

Für die Jüngeren Das Kuscheltierkonzert / Musikalisches Märchen für Orchester und Erzähler / ab 5 Jahre / 11.00 Uhr / Opernhaus

Messe/Märkte Töpfermarkt / Die Welt der Keramik / mit Rahmenprogramm / 10.0018.00 Uhr / Festung Mark Meeres- und Raubfischangeltage / Messe für Petrijünger / Reisetrends und Produktneuheiten / 10.00 bis 17.00 Uhr / Messe Magdeburg

Montag,

K EWS - N EWS INO -N KINO Die Filmstarts im November

Magdeburg - Am Pfahlberg 5

Scouts vs. Zombies - Handbuch zur Zombie-Apokalypse Die drei jungen Pfadfinder Ben (Tye Sheridan), Carter (Logan Miller) und Augie (Joey Morgan) freuen sich, dass endlich das letzte Zeltlager bevorsteht – und die Stadt, in der sie anhalten, wie ausgestorben wirkt. Also heißt es nichts wie rein in den verwaisten Stripclub ohne Türsteher, und eine Exklusiv-Show genießen – bei der sich die Tänzerin allerdings schnell als Zombie entpuppt, womit auch die Leere der Stadt erklärt ist. Das Trio muss nun all seine Fähigkeiten abrufen, um die Welt vor einer Bedrohung zu beschützen, für die noch kein Pfadfinder-Abzeichen erfunden wurde. Die fleißigen Scouts setzen alles daran, die fleischfressenden Untoten abzuwehren und ihrem Ruf als Helfer in der Not gerecht zu werden. Unterstützung bekommen sie durch die Cocktail-Mixerin Denise (Sarah Dumont). Die kann nicht nur mit dem Shaker umgehen, sondern auch mit Waffen. Genre: Horror

Filmstart: 12.11.2015 (Paramount)

Theater/Show Über Jungs oder Bin ich Küche / 19.30 Uhr / Schauspielhaus, Studio

Kunst/Literatur

8.11.

Dienstag,

10.11.

Cris Cosmo: Alles Blau / 20.00 Uhr / Altes Theater

Theater/Show

Theater/Show

Thimon von Berlepsch: Der Magier / 20.00 Uhr / Theater Grüne Zitadelle

Gerechtes Geld / von Michael Yates Crowley / Kooperation mit dem Südthüringischen Staatstheater Meiningen / 19.30 Uhr / Schauspielhaus, Foyer Die Goldene Gans / von „The Pipers“ / 19.30 Uhr / Opernhaus, Podium

47

9.11.

Mit Stift, Farbe und Ton / Peter Pamperin: Malerei, Keramik und Grafik / Vernissage / 18.30 Uhr / bei Messe/Märkte Querstyle, Breiter Weg 214 Meeres- und Raubfischan- Der Richard-Wagner-Vergeltage / Reisetrends und band lädt ein / 19.00 Uhr / Produktneuheiten / 9.00 Opernhaus, Wagnerfoyer bis 18.00 Uhr / Messe ... und außerdem Magdeburg Töpfermarkt / Die Welt der Sozialrechtliche Auswirkungen durch Trennung Keramik / mit Programm für Familien, Musik, Gauk- und Scheidung / Welche Leistungen gibt es? / Vorlern & Co. / 10.00-18.00 trag / 18.30 Uhr / RonUhr / Festung Mark calli-Haus, Max-JosefMetzger-Straße 12/13 Sonntag,

Konzerte

11-2015

Comedy/Kabarett Nebenbei / HengstmannBrüder / 19.30 Uhr / „nach Hengstmanns“

... und außerdem

Christoph Roth: Zu Fragen und Entwicklung der Comedy/Kabarett Buch- und PapierrestauraGanz schön 3st / Protion / 19.00 Uhr / Gesellgramm der Hengstmanns / schaftshaus

Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 2 3D Der Krieg in Panem spitzt sich immer weiter zu. Die junge Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence), die mittlerweile ganz offen als Gesicht der Rebellion der Distrikte gegen Präsident Snow (Donald Sutherland) und sein totalitäres Regime gilt, bereitet sich auf die letzte große Konfrontation vor, die alles beenden und die Bevölkerung endgültig befreien soll. Mit jedem Erfolg der Aufständischen wird Snow nur noch besessener davon, Katniss zu stoppen. Unter Einsatz ihres Lebens will sie gemeinsam mit einer Einsatztruppe aus Distrikt 13, zu der auch ihre Freunde Gale (Liam Hemsworth), Finnick (Sam Claflin) und Peeta (Josh Hutcherson) gehören, das Kapitol erobern und Snow ein für alle Mal stürzen. Doch die Gefahren, die beim Kampf um die Zukunft auf sie warten, übertreffen alles, was die jungen Leute je in den Arenen der Hungerspiele durchleben mussten. Genre: Abenteuer Filmstart: 19.11.2015 (StudioCanal)

Highway To Hellas Deutsche Touristen sind normalerweise ziemlich beliebt in Griechenland. Das Problem mit Jörg Geissner (Christoph Maria Herbst) ist, dass er nicht als Tourist kommt. Die Aufgabe des Bankangestellten besteht darin, nachzuforschen, ob für vor langer Zeit gewährte Kredite wirklich die seinerzeit angegebenen Sicherheiten bestehen. Schnell ist er den Bewohnern der griechischen Insel Paladiki ein Dorn im Auge. Besonders Supermarktbesitzer Panos (Adam Bousdoukos) will ihm bei seinen Aktivitäten einen Strich durch die Rechnung machen. Für Geissner beginnt eine Odyssee quer über die Insel und wieder zurück, bei der er viele Steine in den Weg gelegt bekommt, sodass seine Reise ins vermeintliche Urlaubsparadies zum Höllentrip gerät. Doch so sehr sich die Ereignisse auf Paladiki auch überschlagen: Mit der Zeit wird immer deutlicher, dass man sich im Grunde gar nicht so unähnlich ist. Genre: Komödie Filmstart: 26.11.2015 (Warner)


1. Magdeburger Funkausstellung

im Maritim-Hotel Fernsehen, Smartphone, Foto&Video, Kommunikation, Home-Entertainment, Computer, Haushalt, Games, Zubehรถr, Kaffeevollautomaten, Smart Home

MA FA

FREIER EINTRITT

7. + 8. November 10 bis 18 Uhr


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