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Die Stadt im Zeitgeschehen

MAGDEBURG KOMPAKT Hintergrund • Wissenswertes • Unterhaltung

3. Jahrgang / Nr. 37

FREIEXEMPLAR • ZEITUNG FÜR DIE LANDESHAUPTSTADT

2. Ausgabe November 2014 WWW.MAGDEBURG-KOMPAKT.DE

Magdeburg wird grüner! Gratisaktion vom 24. -29.11.2014:

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Stadt der Generationen Verbindendes und Unterschiede KOMPAKT-SPEZIAL / ab Seite 9

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IN DIESER AUSGABE

n Editorial

TITEL

• Stadt der Generationen –

Verbindendes und Unterschiede

Jung und alt und dazwischen Liebe Leserinnen und Leser, es gab eine Zeit, da wurde die ältere Generation als weise erachtet und ob des Alters mit Hochachtung bedacht. Nun ist nicht jeder weise, nur weil er älter wird. Doch ist nicht jede/r automatisch besser, nur weil er weniger Jahre auf dem Buckel hat. Das Generationsbild hat sich gewandelt, Zwist zwischen Alt und Jung ist entstanden. Wie in vielen anderen Bereichen macht es auch hier die Medienschaft vor: Waren es früher die betagten Kommissare, die Fälle lösten und durch ihre langjährigen Erfahrungen den „Jungschnöseln“ zeigen konnten, wo es langgeht. So geht es heute eher darum, wie die Jüngeren denen „von gestern“ zeigen, dass sie nicht mehr aktuell sind, keine Ahnung haben, schon gar nicht mithalten können mit dem Tempo des Nachwuchses. Das ist unnsinnig wie unnütz. Es ist niemandem geholfen, wenn wir gegen- statt miteinander leben, Energie verschwenden mit Vergleichen und gegenseitigem „Kleinreden“. Jede Generation hat ihre Vorteile. In dieser Ausgabe zeigen wir eine kleine Auswahl guter Beispiele für Angebote, die sich an alle Generationen wenden, und solche, die von jüngeren und älteren und denen dazwischen gestaltet werden. Gelungenes Miteinander der Generationen wie bei der Kabarett-Familie Hengstmann oder den sportlich tanzenden Klingenbergs. Natürlich gibt es nicht nur das Generationen-Spezial, sondern noch viel anderen Lesestoff in dieser Ausgabe. Neben ein wenig Nachdenklichkeit wünsche ich Ihnen vor allem Lesevergnügen auf den folgenden Seiten. Ihre Birgit Ahlert

IN DIESER AUSGABE

• Editorial • Inhaltsverzeichnis, Impressum

DIE DRITTE SEITE

• Momentaufnahme • Ein Rheinländer an der Elbe

ZEITGESCHEHEN

• Medien im Strudel der Krise? • Geteiltes Land – geteiltes Leben:

Die Stadt im Zeitgeschehen

Herausgebende Gesellschaft: MAGDEBURG KOMPAKT Ronald Floum & Thomas Wischnewski GbR Breiter Weg 202, 39104 Magdeburg Telefon: 0391/ 79296750; Fax: 0391/79296759 Redaktion: Thomas Wischnewski (V.i.S.d.P.), Ronald Floum, Birgit Ahlert (Kultur), Norman Seidler (Sport), Peter Gercke (Fotos), Tina Heinz, Viola Leonarzcyk Gastautoren: Lars Johansen, Jacqueline Heß, Andreas Dahm, Steffen Münzberg, Albrecht Franke, Herrmann-Josef Witlatschil, Sandra Kilian, Axel Römer, Anne Kriewald Anzeigen: Britta Roders; Tel.: 0391/ 79296751 Druck: DruckHaus RIECK Haldensleben GmbH E-Mail: post@magdeburg-kompakt.de Internet: www.magdeburg-kompakt.de Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt die Gesellschaft keine Gewähr. Leserbriefe vertreten nicht unbedingt die Meinung der Redaktion. Die Weiterverwendung von Beiträgen, Fotos und eigens für MAGDEBURG KOMPAKT entworfene Anzeigen ist nur mit schriftlicher Genehmigung gestattet.

Es gilt die Preisliste Nr. 3 vom 1. März 2014

Seite 1 Seite 2 Seite 2 Seite 3 Seite 3 Seite 4

Wir sind ein deutsches Dreamteam Seite 6 • Kompakt Seite 7 • 9.000 Euro für das Katharinenportal Seite 7

JOBCHANCEN

• Aussichten für Azubis, Fachund Führungskräfte

• Kompakt

Seite 8 Seite 8

KOMPAKT SPEZIAL

• Der Generationenvertrag

Seite 9

den Wandel

Seite 10

• „Graue Scheidung“ mit Risiko

für Altersarmut Seite 10 • Café-Geschichten Seite 10 • Neue Bus-Stadttour für den Winter Seite 11 • Das Leben selbst gestalten – bis zuletzt Seite 11 • Ein Platz zum Spielen für Kinder, Eltern, Großeltern Seite 12 • Auf und hinter der Bühne: Ein Projekt für Jung und Alt Seite 13 • Spitzensportlich engagierte Familie Seite 14 • Wo Musik Generationen verbindet Seite 15 • Nachgedacht Seite 15 • Damit jeder dazugehört… Seiten 16-17 • Jung und Alt in guter NachbarschaftSeite 18

Seite 22

seine Schützlinge

LEBENSART

• „Eiserne Kühe“ und Tempelritter zeugen von bewegter Vergangenheit

Seite 24 Seite 25

gefährlich sein

Seite 26 Seite 27

• Klaus Neubauers Restauranttest • „Kulleraugen“ können • Wohnen heute

TECHNIK RATGEBER • Neues aus der Welt von

Audio, HiFi, und Computer

Seiten 30-33

KULTUR

• Mehr Mut zum Anderssein • Advent in den Gewölben • Diese Bluesgitarre rockt • Kekse, Lagerfeld und

Seite 34 Seite 35 Seite 35

Fürst der Finsternis

Seite 35

den King of Pop

Seite 36

für die ganze Familie

Seite 36 Seite 36 Seite 37

Spaß aber viel Mühe

Seite 38-39

• Moonwalker – Tribute an

• Graceland mit Philharmonikern • Prüfstand des Gewissens • Leseprobe: „Sex macht • Sagen andere Worte mehr oder weniger

• Film verrückt

UNTERHALTUNG / RÄTSEL • Kreuzworträtsel • Rocky und Ponpon / Horoskop

MAGDEBURG INTIM

• Lummerland in Magdeburg • Am Rande von 888 Rennen • Wenn Haare streiken

Seite 19

Seite 40 Seite 40 Seite 41 Seite 42 Seite 43 Seite 43 Seite 43

FREIZEIT-TIPPS

• Monatsübersicht zu Kultur,

MAGDEBURGER SPORT die Box-Suppe am Kochen

• Kompakt Seite 19 • Große Momente gemeinsam teilenSeite 21 • Henneberg: Stolz auf

• Ein Weihnachtsmusical

sind wir alle

• Sachsen-Anhalt gestaltet

• Stieglitz und Sturm halten

MAGDEBURG KOMPAKT

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Konzerten, Theater, Ausstellungen, Kino u.v.a.m. Seiten 44-47


DIE DRITTE SEITE

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Momentaufnahme Baustelle A14, nördlich von Magdeburg: Der erste provisorische Rastplatz mit WC ist schon einsatzbereit. Foto: Peter Gercke

n Ein Rheinländer an der Elbe

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Die nächste Ausgabe erscheint am

Bleibt doch mal stehen und hetzt nicht so!

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allo, ihr Lieben. Bisher habt ihr mich ja als lustigen, kölschen ,,WOSSI“ kennengelernt. Doch heute muss ich meinem Herzen mal richtig Luft machen. Ich bin ziemlich sauer. Was passiert ist? Neulich stand ich am Breiten Weg und dann am City Carré. Die Sonne schien prächtig und ich war dabei, die aktuelle Ausgabe von MAGDEBURG KOMPAKT auszuliefern. Ich atmete tief durch und wollte den schönen Tag und das Flair dieser geilen Stadt genießen. Aber was ist mit euch los? Seid ihr alle gehetzt und gestresst? Ich kam mir vor wie 5 vor Weihnachten. Autos fahren über rote Ampeln, Fahrradfahrer entgegen die eigentliche Verkehrsrichtung. Fußgänger müssen zur Seite springen und werden fast über den Haufen gefahren. Überall nur Hektik. Was haben wir früher gelernt? Bei Grün sollst du fahren, bei Rot bleibst du stehen. Nur hält sich kaum einer daran. Muss erst wieder was passieren, bis sich was ändert? Frauen mit Kinderwagen, ältere Menschen mit Gehhilfen, die nicht schnell vorwärtskommen und darauf vertrauen, dass sie bei Grün sicher die Straße passieren dürfen und Autos auch bei Rot halten, wurden mehrfach ignoriert. Ich habe zu Hause auch jeman-

den, der auf mich wartet. Sollen Angehörige erst trauern müssen, weil andere im Straßenverkehr hetzen? Vergesst bitte nicht, der Starke ist erst dann stark, wenn er dem Schwachen hilft. Ich wünsche mir, ihr würdet euch mehr Zeit nehmen. Genießt doch die herrliche Stadt und nehmt mehr Rücksicht aufeinander. Oft höre ich, dass früher alles schöner war. Es wurde zusammen gefeiert, gelacht, man hatte Zeit füreinander. Was ist davon geblieben? Seid ihr es nicht selbst, die durchs Leben hasten und Hektik produzieren? Kehrt mal in euch und zurück zu den Wurzeln. Anstand, Rücksicht und mehr freundliches Lächeln. So kommt jeder ein bisschen glücklicher nach Hause. Zum Schluss wünsche ich euch Zeit, nicht nur zum Hasten und Rennen, sondern die Zeit für mehr Zufriedenheit. Ich wünsche euch Zeit für mehr Staunen anstatt nur auf die Uhr zu starren. Nehmt euch Zeit, um innere Ruhe zu finden. So entsteht ein besseres Lebensgefühl. Ich fahr’ jetzt erstmal nach Kölle und schaue, ob die dort auch so herumhasten wie ihr hier. So, jetzt muss ich aber ganz schnell weiter, damit die Zeitung rechtzeitig ankommt. Bis demnächst. Kölle alaaf! Euer Hermann-Josef Witlatschil

27. November 2014 Neu: Inklusive

KOMPAKT MAGAZIN Ihr Exemplar erhalten Sie zweimal pro Monat an 1.000 Auslagestellen oder im Zeitschriftenhandel! Sie möchten die Zeitung auslegen? Anruf genügt: 0391/79296750

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ZEITGESCHEHEN

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Medien im Strudel der Krise? Sinkende Zeitungsauflagen und Ringen um Einschaltquoten: mit welchen Mechanismen sich Medien manchmal selbst aushebeln.

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eitungssterben, Gleichschaltung der Medien, Verlust an Glaubwürdigkeit, Manipulation, mangelnde Qualität – der Spiegel zur Presselandschaft zeigt viele negative Schlagworte. Die Krise der berichtenden Zunft scheint derart gewichtig, dass sich vielerorts Medien mit immer öfter mit Medien beschäftigen, dass der Untergang des gedruckten Wortes beschworen und die Überfrachtung elektronischer Kommunikationswege mit Unterhaltungsinhalten beklagt wird. Was passiert in der Welt tatsächlich und wie wirkt sich dies auf die Köpfe der Nachrichten-Konsumen aus? Betrachtet seien zunächst die aktuellen Nachrichtenwege. Es ist kaum verwunderlich, dass Leser, Zuschauer und Hörer den Eindruck „gleichgeschalteter Medien“ gewinnen. Schöpfen doch alle aus der Welt berichtenden Medien ihre Informationen aus denselben Quellen. In anderen Ländern gibt es nur wenige Korrespondenten, die letztlich für Deutschland Informationen sammeln und veröffentlichen. Die vernetzte Gesellschaft erfährt heute über das Internet allerdings weitere Berichte. Die knappen Nachrichten aus Funk und Fernsehen werden dadurch oft relativiert, überholt oder sogar revidiert. Innerhalb dieser Informationsflut sind dann neben vielen glaubhaften Dokumentationen häufig auch Verschwörungstheorien, Falschmeldung oder verfälschte Inhalte enthalten. Das nennen wir heute Informationszeit. Je mehr Teilnehmer ihrerseits Inhalte zur Verfügung stellen, um so unübersichtlicher wird eine Selektion zu Glaubwürdigkeit und Seriösität. Letztlich konkurrieren und agieren heute alle Medien innerhalb dieses Wustes an Lebensberichten aus aller Welt. Wahrheit und Lüge lassen sich darin immer schwerer auseinanderhalten und es zeigt sich am Ende nur, dass es richtig und falsch als einzig mögliche Kategorien nicht gibt. Ob das Wissen aus diesen Informations-Lawinen über Schreckensereignisse, Leid, Erfolge, territoriale Konflikte oder Amokläufer aus Übersee für unserer tägliches Leben wirklich wichtig ist, mag bezweifelt

werden. Hier drängt sich gern das knappe Fazit auf: Über andere zu reden, ist allemal einfacher, als die eigenen Probleme zu erkennen und dann auch noch zu lösen. Schließlich erwächts aus allem der Eindruck, als sei jeder mit jedem auf der Erde schicksalhaft miteinander verbunden. Möglicherweise projizieren wir in das Sehen der tausendfachen Weltleiden eine emotionale Schicksalsgemeinschaft als Ersatz für sich auflösende, enge soziale Bindungen in unserem unmittelbaren Lebensumfeld. Fakt ist, dass kaum ein Individuum in diesem Gesamtzusammenhang persönliche Lebenslösungen finden wird. Ein weiteres Phänomen dieser Zeit ist die häufige Äußerung, dass Menschen angeblich unter andauerndem Fernsehkonsum und sonstiger flacher Unterhaltungsangebote immer mehr „verblöden“ würden. An dieser Stelle sei die grundsätzliche Behauptung aufgestellt, dass ein Dummer nicht dümmer werden kann, schlauer indes schon. Dem allgemeinen Eindruck sei eine andere These entgegengestellt: Wahrscheinlich wendet sich eine wachsende Anzahl Menschen von einer vereinfachten Berichterstattung und schlichter Unterhaltung ab. In der Gesamtheit ist die Gesellschaft nämlich viel wissender und differenzierter im Denken geworden. Das Problem der Medien scheint eher darin zu bestehen, dass sie eine kleiner werdende Nutzerschar untersuchen, um deren Bedürfnisse zu erkennen. Auf diese Analysen bauen sie dann maßgeschneidert Programme und Inhalte. Folglich werden ihre Rezipientenzahlen weiter schrumpfen, weil sich weniger in den Angeboten wiederfinden bzw. ihnen kaum Ideen und Inspiration daraus erwachsen. Selbstverständlich lässt sich der Trend, schwindender Zeitungsleser aus der Tatsache ableiten, dass auf Papier gedruckte Nachrichten von gestern in der Tageszeitung von heute nicht mit der Geschwindkeit elektronischer Kanäle mithalten können. Aber warum machen es die Zeitungsverlage dann überhaupt noch? Warum untersetzen sie die Nachrichten nicht mit mehr Hintergründen, Erklärungen und ausführlichen Betrachtungen. Anstatt dem Medium,

für das man Zeit zum Lesen braucht, Zeit für den Inhalt zu schenken, versucht man häufig mit „Schriller-Schneller-Lauter-Konzepten“ aus TV und Boulevard Schritt zu halten. Beschneidet inhaltliche Kompetenz und ersetzt sie mit jugendlichem Elan. Letzter ist zwar wichtig, er kann jedoch nicht jede Erfahrung und jedes Wissen einfach ersetzen. Am Ende wundert man sich über die Abwendung der Nutzer. Von diesem Strudel, in dem es gilt, zu vereinfachen, zu überzeichnen und an Geschwindigkeit zuzulegen, hat sich mittlerweile die überwiegende Medienbranche erfassen lassen. Nur wenige Nischenprodukte gehen andere Wege und verweigern sich durchaus mit Erfolg diesem Trend. Es klingt doch einleuchtend, dass die wachsende Nachrichtendichte durch Facebook, Twitter, Google & Co. von keinem einzelnen Menschengehirn angemessen verfolgt geschweige denn gefasst und verarbeitet werden kann. Die Zeit, in der für viele Social-Media-Nutzer, bereits der Kneipenbesuch mit einer Freundin, die neu gekauften Schuhe oder das Meckern über irgendeinen Nachbarn zur interaktiven „Welt-Nachricht“ mutiert, muss nicht noch von Redaktionen mit weiterem Klatsch und blödsinnigen Nichtigkeiten gefüttert werden. Glaubwürdigkeit, Anerkennung und Aufmerksamkeit entstehen stets gegenseitig. Wer einerseits die eigenen Konsumenten auf gefilterte Analysen herunterrechnet, muss andererseits damit rechnen, dass seine Gleichung am Ende nicht mehr aufgeht, weil er mit seinen Angeboten bei einer größeren Grundgesamtheit einfach nicht mehr ankommt. Eine Medienkrise ist nie allein aus den sich verändernden Bedingungen und anderen Nutzeranforderungen heraus zu erklären, sondern vor allem aus den sich weiter von einander unterscheidenden Beurteilungen der Köpfe über das betreffende Medium. Wenn die Priester als Wahrheitskanal der alten Ägypter überwunden wurden, zeugt das schlicht davon, dass sich die Menschen in ihrem Wissen und ihren Sichtweisen entwickelt haben und nicht davon, dass sie im Zuhören immer gleicher Botschaften verharren wollten. Thomas Wischnewski


Lebensspuren aufgespürt & festgehalten

KOMPAKT MAGAZIN Ausgabe 2014/2015 – MAGDEBURG MENSCHEN METAP HORISCHES

In der nächsten Ausgabe von MAGDEBURG KOMPAKT wird im Innenteil erstmals das KOMPAKT MAGAZIN beiliegen. Auf 64 Seiten in Wort und Bild auf den Spuren der „Sehnsucht nach Unvergänglichkeit“. Erscheinungstermin: 27. November 2014 Für kluge Köpfe – geht tiefer rein, bleibt länger drin!

Sehnsucht nach Unvergänglichkeit


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„Wir sind ein deutsches Dreamteam“

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Geschichten aus 50 Lebensjahren / Heute: Annette Matthiebe

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n diesem Jahr jährt sich der Fall der Mauer zum 25. Mal. Gleichfalls feiern Menschen des Jahrgangs 1964 (der geburtenreichste Jahrgang in der deutschen Geschichte) ihren 50. Geburtstag. Das bedeutsamste Ereig-

Vorname, Name: Annette Matthiebe Geburtsdatum: 15. April 1964 Geburtsort: Magdeburg Wohnort: Magdeburg Erlernter Beruf: Dipl.-Ingenieur (FH) Ausgeübte Tätigkeit: Sachbearbeiterin, Immobilienverwalterin, freibr. Gesundheitscoach Mein wichtigstes Ereignis vor 1989? Das wichtigste war meine Erkenntnis darüber, was es bedeutet hat, in der DDR leben zu müssen. In den Sommerferien 1975, ich war elf Jahre alt, verbrachte ich ein paar Ferientage bei meiner Tante in Berlin. Mit einem Mädchen aus der Nachbarschaft bin ich zu gern die Friedrichstraße entlang gebummelt und Unter den Linden bis zum Brandenburger Tor gelaufen. Bis zum Brandenburger Tor, nunja, an der heutigen Wilhelmstraße war Schluss. Absperrungen so weit das Auge reichte. Das Brandenburger Tor sahen wir nur von Weitem. Ich konnte einen unerkennbaren grauen Hintergrund sehen. Dann kam ein Polizist und fragte mit erhobener, lauter Stimme, was wir hier wollen. Wir antworteten, dass wir „dahin!“ wollen und zeigten auf das Brandenburger Tor. Da schrie er uns an, mit hochrotem Gesicht, eine Hand am Gummiknüppel: „Verschwindet!“ und zeigte in die andere Richtung. Wir waren geschockt und fragten in der Familie nach. Zu Hause wurde mir erklärt, dass hinter dem Brandenburger Tor West-Berlin sei. Auf der Karte, die mir gezeigt wurde, war nichts zu sehen, außer einer weißen Fläche. Ich war schockiert und wollte wissen, ob die Menschen, die da wohnen, eingesperrt sind? Die Antwort meiner Eltern: Nein, die sind nicht eingesperrt. Es dauerte noch einige Zeit, bis ich begriff, dass wir die Eingesperrten waren. Unser Geschichts-, Deutsch- und Staatsbürgerkundelehrer fragte 1978, wer aus unserer Klasse nach der Jugendweihe auch noch Konfirmation machen wird. Zwei Klassenkameraden und ich meldeten uns. Dann ließ er uns mit dem Gesicht zur Klasse aufstehen. Er sagt: „Seht sie euch an, diese Heuchler. Erst schwören sie, der DDR zu dienen, und dann schwören sie auf den lieben Gott.“ Den Schwur auf die DDR habe ich nie ausgesprochen. Es hätte nur noch gefehlt, dass wir uns einen Stern

nis der jüngeren deutschen Geschichte liegt 2014 in der Mitte ihres Lebensweges. In MAGDEBURG KOMPAKT zeigen Leserinnen und Leser, welchen Einfluss der historische Scheitelpunkt für ihr Leben hatte.

auf die Jacke hätten nähen sollen. Mir ist immer noch schlecht, wenn ich daran denke, mit welcher Arroganz dieser Staat die Menschen systematisch reglementiert, entmündigt, Andersdenkende gnadenlos verfolgt und im eigenen Land eingesperrt hat. Meine Überzeugung ist, dass sich in der DDR seit Ende des Zweiten Weltkriegs nicht viel geändert hat. Die Farbe der Fahne änderte sich von braun in rot, aus der Gestapo wurde die Stasi, aus der Jugendorganisation wurde die FDJ. Für diese Überzeugung wäre ich damals mit Sicherheit einige Jahre nach Bautzen in den Stasiknast gekommen. Also habe ich meinen Mund gehalten und in den Fächern Marxismus-Leninismus nur gesagt, was in den

Lehrbüchern stand. Eine ML-Dozentin verlange später von mir, meine eigene Meinung zu sagen. Ich sagt, ich hätte keine. Es kam zum Eklat und ich verließ demonstrativ den Seminarraum. Meine Beurteilung fiel entsprechend negativ aus. Das bedeutsamste Lebensereignis nach 1989? Das war der 9.11.1989! Es lagen einige aufregende Monate hinter uns. Man merkte, es lag Spannung in der Luft. Die Montagsdemos, Berichte im Westfernsehen über die Flüchtlingsströme in den Botschaften – eine geschichtliche Wende stand kurz bevor. Und dann kam der Abend des 9. Novembers. Ich hatte die Nachrichten gesehen und konnte nicht glauben, was Schabowski da vorgelesen hat. Es war eine aufregende Zeit, in der Geschichte geschrieben wurde. Und wir sind ein Teil davon. An diesem Abend haben wir uns in unserer Kirche getroffen,

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Geteiltes Land geteiltes Leben

um sie für die bevorstehende Konfirmation zu putzen und zu schmücken. Aber zuerst haben wir in der Kirche auf die Grenzöffnung angestoßen und Pläne geschmiedet. Es war ein schöner Abend! Am 10. November bin ich brav zur Arbeit gefahren. Dort angekommen war einer unserer Kollegen, der uns zuvor immer aufgefordert hatte, am Arbeitsplatz nicht über Westfernsehen zu sprechen, verschwunden. Alle machten sich Sorgen. Nach einigen Tagen kam er ins Büro, mit einem Westauto und neu eingekleidet. Der Parteifunktionär hatte ganz plötzlich eine Schwester im Westen. Unser Abteilungsleiter verabschiedete sich im Mai 1990 von uns, weil er sich im Westen in die DIN-Vorschriften einarbeiten lassen wollte. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass gerade die Parteifunktionäre als erste das sinkende Schiff verlassen haben. Ich bin am 11.11.1989 das erste Mal über die A2 nach Helmstedt gefahren. Wir haben von Irxleben bis Marienborn 13 Stunden gebraucht, aber das war es uns wert. Wir hatten ein riesiges Volksfest auf der Autobahn. Der Grenzübergang Marienborn … es war gespenstisch und Angst einflößend. Jahre später, als das Brandenburger Tor restauriert und für den Verkehr geöffnet war, bin ich nach Berlin gefahren. Ich bin von der Wilhelmstraße aus in Richtung und dann unter dem Brandenburger Tor hindurch gelaufen. Ich konnte meine Tränen nicht halten, und der Gedanke bewegt mich heute noch. Auf welche Weise hat das Ende der deutschen Teilung mein Leben bewegt? Ich habe nach der Wende meinen Arbeitsplatz verloren. Wir waren im Prinzip die „Nachkriegsgeneration“, die unsere Eltern auch schon gewesen sind. Dann kam die berufliche Neuorientierung. In den letzten Jahren habe ich Verwandte in ganz Deutschland besucht und mir viele meiner Reisewünsche erfüllt. Ich durfte Menschen aus ganz Deutschland kennenlernen, die mein Leben unglaublich bereichert haben. 2006 habe ich die Acrylmalerei für mich und meine Liebe zu meinem Dirk, gebürtiger Wolfsburger, entdeckt. Wir sind ein deutsch/deutsches Dreamteam.


ZEITGESCHEHEN

MAGDEBURG KOMPAKT

 Kompakt Architektenpreis für Hörsaal er neuerbaute Hörsaal 6 auf dem Campus der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU) ist vom Magdeburger Architekten- und Ingenieurverein zum Bauwerk des Jahres 2013 gewählt worden. Der Preis wurde am 12. November gemeinsam vom Minister für Landesentwicklung und Verkehr, Thomas Webel, und dem Beigeordneten für Stadtentwicklung, Dr. Dieter Scheidemann, an das pbr Planungsbüro Rohling AG Architekten und Ingenieure Magdeburg überreicht.

Der „Kauf-Nix-Tag“ ist ein weltweiter Aktionstag, der immer am letzten Samstag im November stattfindet und vor dem Weihnachtskaufrausch zum Nachdenken über die Bedeutung des Konsums anregen soll. Ein Thema, das bei den alarmierenden Berichten über die Arbeitsbedingungen in Textilfabriken in den Ländern des Südens und den zerstörerischen Auswirkungen auf die Umwelt, nichts an Aktualität verliert. Das Seminar richtet sich an MigrantInnen ab 14 Jahren. Die Veranstaltung ist kostenfrei, für die Verpflegung ist gesorgt und Fahrtkosten können erstattet werden. Anmeldungen sind bis zum 21. November möglich!

Workshop zum „Kauf-Nix-Tag“

Weniger Steuern fürs Land

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nlässlich des „Kauf-Nix-Tages“ am 29. November veranstaltet die Landesvereinigung Kinder- und Jugendbildung Sachsen-Anhalt e.V. (lkj) in Magdeburg einen dreitägigen Workshop zum Thema Konsum und Nachhaltigkeit. Vom 28. (16 Uhr) bis zum 30. November (14 Uhr) beschäftigen sich die Teilnehmer unter dem Titel: „1.000 Dinge – und was davon brauchen wir wirklich?“ mit dem eigenen Konsumverhalten und den Auswirkungen auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Menschen in anderen Ländern.

ach der aktuellen Steuerschätzung werden dem Land in den Jahren 2015 bis 2019 deutlich weniger Steuereinnahmen zur Verfügung stehen, als noch im Frühjahr dieses Jahres erwartet. Nach der aktuellen Prognose wird Sachsen-Anhalt im Vergleich zum Haushaltsplanentwurf Mindereinnahmen in Höhe von 171 Mio. Euro zu verkraften haben. In den Jahren 2017 bis 2018 ergeben sich Mindereinnahmen im Vergleich zur Mittelfristigen Finanzplanung in Höhe von insgesamt 96 Mio. Euro.

9.000 Euro für das Katharinenportal

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ückenwind für das Kirchtor: Mit einem großzügigen Scheck in Höhe von 9.000 Euro an das Kuratorium zur Wiedererrichtung des Katharinenportals hat Maximilian Grauvogl, Vorstandsvorsitzender der Planungsgesellschaft Obermeyer, seine Solidarität mit dem Projekt bekundet. Bürgermeister und Kuratoriumsvorsitzender Klaus Zimmermann und Wobau-Geschäftsführer Heinrich Sonsalla nahmen die Spende entgegen. Die Magdeburger

Niederlassung des Münchner Planungsunternehmens Obermeyer hat kürzlich ihr neues Büro im Katharinenturm eröffnet. Der Umzug in den Geschäftsturm kam nicht von ungefähr, war das Unternehmen doch maßgeblich an seiner Planung und der Bauleitung während der Sanierungsphase beteiligt. „Das ist ein tolles Haus geworden. Die Idee, das alte Katharinenportal wieder aufzustellen, hat mich sehr beeindruckt“, sagte Maximilian Grauvogl.

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JOBCHANCEN

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 Kompakt Informationsveranstaltung zum Mindestlohn

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um 1. Januar 2015 wird es in Deutschland erstmals einen bundeseinheitlichen gesetzlichen Mindestlohn geben. Er beträgt bei seiner Einführung 8,50 Euro brutto pro Arbeitsstunde. Für wen gilt der Mindestlohnanspruch? Für welche Branchen gibt es eine Übergangsregelung? Welche Zulagen, Zuschläge oder Leistungen werden bei der Berechnung berücksichtigt? Was ist bei einer vertraglich geregelten Monatsvergütung oder bei Minijobbern zu beachten? Was passiert, wenn der Mindestlohn nicht eingehalten wird? Antworten auf diese und weitere Fragen gibt ein Fachanwalt für Arbeitsrecht bei einer kostenlosen Informationsveranstaltung für Handwerksbetriebe am 24. November ab 16 Uhr in der Handwerkskammer Magdeburg. Bitte melden Sie sich an unter Telefon 0391/6268 241 oder per E-Mail an anmeldung@hwk-magdeburg.de, Anmeldeschluss ist der 17. November.

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Die Zahl der Jobangebote bei „hierbleiben“ sind Jahr für Jahr gestiegen.

Foto: Andreas Lander

Aussichten für Azubis, Fach- und Führungskräfte

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as Job- und Recruitingevent „hierbleiben.“ will am 21. und 22. November 2014 wieder tausende Menschen in lockerer Atmosphäre mit über 350 spannenden Stellenangeboten zum Hierbleiben motivieren. Mehr als 50 Aussteller aus Sachsen-Anhalt werden dabei sein. Darüber hinaus wird die Veranstaltung um einen zweiten Tag erweitert, der ganz im Fokus von Ausbildung und Berufsorientierung steht. Auch das Online-Angebot wurde erweitert und bietet regionalen Firmen ab sofort ganzjährig die Möglichkeit, ihre Stellenangebote zu veröffentlichen. Qualifizierte und motivierte Fachkräfte zu finden und zu binden ist für viele Firmen in Sachsen-Anhalt eine große Herausforderung – auch in Zeiten einer moderaten wirtschaftlichen Entwicklung. Aufgrund fehlender Ressourcen im Personalbereich sowie der geringen Firmenpräsenz in der Öffentlichkeit sind vor allem die kleinen und mittelständischen Unternehmen trotz attraktiver Stellenangebote nur selten auf dem Radar potenzieller Bewerber. Die Agenturen freshpepper und eingebrand. etablierten 2011 ein privatinitiiertes Jobevent mit dem Titel „hierbleiben.“, das sich an qualifizierte Fach- und Führungskräfte und regionale Unternehmen richtet, mit dem Ziel, Menschen zum Hierbleiben zu motivieren. 2011 waren es gerade einmal 120 Jobangebote von rund 23 Unternehmen, während 2014 bereits über 300 Jobangebote von rund 50 regionalen Unternehmen auf potenzielle Bewerber warten. Aufgrund der großen Nachfrage im Nachwuchsbereich wird das Jobevent erstmalig

dieses Jahr um einen zweiten Tag erweitert und den Fokus auf Ausbildung und Berufsorientierung legen. Am 21. und am 22. November 2014 werden sich regionale Unternehmen im KONGRESS & KULTURWERK-fichte interessierten Fach- und Führungskräften sowie Berufsstartern in einer lockeren Atmosphäre präsentieren. Mit dabei sind u. a. das IBM Service Center in Magdeburg, EUROGLAS aus Haldensleben, Citim und SALUTAS aus Barleben sowie viele weitere regionale Firmen. Mit spannenden und kurzweiligen Programmpunkten wie das Job-Speeddating, die Bewerber-Lounge oder das Bewerber-Testcenter, wird den Besuchern und Ausstellern eine Plattform zum Interagieren und Netzwerken geboten. Unter der diesjährigen Leitidee „Arbeitswelten“ sollen Bewerber und Unternehmen für neue Arbeitsmodelle sensibilisiert und inspiriert werden. Arbeitnehmern wird es immer wichtiger, nicht nur einen festen Arbeitsplatz zu haben, sondern dass dieser auch attraktiv gestaltet ist und Zusatzangebote bietet. Viele Arbeitgeber der Region gestalten bereits spannende Arbeitswelten, die im Rahmen von „hierbleiben.“ beispielhaft vorgestellt werden sollen. Interessierte Hierbleiber können sich ab sofort auf www.hierbleiben-magdeburg.de kostenlos registrieren und einen Überblick über die aktuellen Jobangebote erhalten. Des Weiteren können die Besucher direkt über das Portal Wunschtermine mit den ausstellenden Unternehmen vereinbaren und persönliche Bewerber-Cards ausfüllen.


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KOMPAKT SPEZIAL

Der Generationenvertrag sind wir alle Trennen oder verbinden sich die Generationen in Magdeburg heute? Es existieren Trends, die zeigen, dass Jung und Alt mehr zusammenwachsen. Von Thomas Wischnewski

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wei Kennziffern gegenübergestellt, zeigt wie deutlich sich die Generationenverteilung in Magdeburg verändert hat: 1990 betrug die Jugendquote an der Gesamtbevölkerung 32,6 Prozent, die Altenquote lag bei 20 Prozent. Bis 2013 hat sich Verhältnis umgekehrt. Die Jugenquote lag bei 20,7 Prozent und die Altenquote bei 37,8 Prozent. Der Anteil der Menschen über 64 Jahre verdoppelte sich in den vergangenen 20 Jahren. Seit 1971 kletterte der Altersdurchschnitt der Magdeburger von 37,8 auf mittlerweile 45,4 Jahre. Wie wirkt sich der Trend auf das Magdeburger Leben aus? Ging die Zahl der 7 bis 17-Jährigen über Jahre hinweg stetig zurück, ist zumindest jetzt wieder eine Stabilisierung zu erkennen. Indes liegt die Anzahl der Pflegebetten heute bei über 3.000, Tendenz

steigend. Blickt man auf die Alterspyramide der Magdeburger, lässt sich abschätzen, dass die heute 45 bis 55-Jährigen bei weiter steigender Lebenserwartung in 30 Jahren einen noch höheren Pflegebedarf anmelden werden. Ob die derzeitige Pflegeversicherung im Umlageverfahren, den Bedarf überhaupt finanzieren kann, ist mehr als fraglich. Vor allem Menschen des mittleren Alters denken heute schon offensiv über neue gemeinschaftliche Lebensmodelle nach. Sich miteinander im Lebensraum verbinden und sich gegenseitig unterstützen, lautet der Denkansatz. Noch sind solche Wohngemeinschaften selten, aber erste Beispiele existieren bereits. Das veränderte Bild eines aktiven Lebens über alle Generationen hinweg, kann an weiteren Tatsachen abgelesen werden: Wer aufgrund seines Lebensalters über 30 Jahre zurückblickt, wird feststellen, dass am öffentlichen und Freizeitleben der Stadt viel mehr über 70-Jährige teilnehmen als noch vor Jahrzehnten. Die Mobilität und Aktivität der älteren Generationen hat entschieden zugenommen. Vor über 30 Jahren saßen Menschen diesen Alters kaum in Gaststätten oder selten in kulturellen Veranstaltungen. Solche Entwicklungen könnte man als Indiz für eine sich ändernde Generationenverbindung begreifen. Und das tut dringend not. Die zahlenmäßig geschrumpfte junge Generationen braucht aktive Alte, die das Leben mitgestalten und sich nicht zurückziehen. Konzepte, die heute unter der Überschrift demografischer Wandel angeschoben werden, dürfen nicht von Abgrenzung geprägt sein, sondern deutlich von Ideen, unter

denen sich alle Altersgruppen verbinden oder in die sie sich einbringen können. Magdeburg ist von ihren bunten Angeboten und Möglichkeiten eine kinderfreundliche Metropole. Auch Senioren können vielschichtige Unternehmungen in Angriff nehmen. Was vor allem Mut macht, sind solche Wahrnehmungen, dass sich unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen offenbar ein Wertewandel vollzieht. Das besonders PS-starke Auto wird weniger als Erfolgssymbol gesehen. Manche verzichten sogar ganz bewusst auf die Motorisierung und bevorzugen konsequent Fahrräder. TV-Konsum und Fastfood-Ernährung nehmen nicht nur im ökologischen Bewusstsein des mittleren Alters, sondern auch oder gerade bei Heranwachsenden ab. Man könnte meinen ein Stück weit rücken die Menschen in Magdeburg wieder in Verantwortung füreinander und gegenüber der Umwelt zusammen. Sicher mag der Trend noch nicht derart signifikant sein, dass man ihn allerorten beobachten könnte. Doch wer genau hinschaut, findet Zeitgenossen und Angebote, die auf generationsübergreifende und nachhaltige Ideen bauen. An dieser Entwicklung wird ohnehin kein Weg vorbeiführen. Je offensiver er von jedem selbst mitgegangen wird, um so selbstverständlicher werden sich unterschiedliche Altersgruppen zusammenfinden. Im Sport, der in der Landeshauptstadt ohnehin einen großen Stellenwert genießt, wird schon immer generationsübergreifend gedacht und gehandelt. Aus diesem Lebensbereich lassen sich mit Sicherheit noch viele gute Beispiele mehr für generationsübergreifende Gemeinsamkeiten ableiten.


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n Café-Geschichten

Sachsen-Anhalt gestaltet den Wandel Eine Woche im Zeichen der Demografie

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Opa Kurt erzählt vom „Warmen Loch“

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agdeburg als Stadt der Generationen, das ist ja genau unser Thema! Wo können sich die Generationen besser treffen als bei uns im Café Alt Magdeburg? Und das tun sie auch. Morgens sind es meist Berufstätige. Gern kommen Geschäftsleute ab 8 Uhr zum Frühstück. Herren in Anzügen treffen sich zu Besprechungen, genießen dabei Kaffee oder Tee. Regelmäßig haben wir auch einen „Mädelsstammtisch“ hier. Zugegeben, ganz jung sind die Damen nicht, aber so adrett und flott, dass sie einfach unsere „Mädels“ sind. Eine davon liebt unsere heiße Schokolade, zwei andere wissen, dass sie bei uns auf ihren Kaffee wirklich „richtige Sahne“ bekommen. Sie lieben das! Und wir freuen uns, wenn sie glücklich darüber sind. Glücklich war neulich auch die muslimische Familie bei uns im Café. Freundlich und fast schüchtern fragte sie, ob wir denn auch Kuchen ohne Gelantine im Angebot haben. Haben wir! Den Guss auf unserem Kuchen machen wir mit Carrageen. Sie haben ihren Besuch ganz offensichtlich genossen. Die Eltern und ihre zwei Kinder. Gern kommen auch Großeltern mit den Enkeln zu uns. Dann schauen sie sich gemeinsam die Fotos vom früheren Magdeburg an. Die Älteren wissen interessante Geschichten zu erzählen. Wie Opa Kurt. Der kannte noch das „Warme Loch“ in Magdeburg. Eine Bäckerei am Breiten Weg, Ecke Kepplerstraße. Die Backstube befand sich im Keller und im Winter stellten sich Passanten gern auf das Gitter vom Kellerloch, um sich aufzuwärmen. So entstand der Name. Es gibt noch viel mehr Geschichten. Aber davon ein andermal mehr. Kommen Sie doch einfach mal vorbei. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Ihre Bedienung von Café Alt Magdeburg und Gemäldestube Anzeige

Das Café „Alt Magdeburg“ ... mit Gemäldestube ist leicht zu finden in der Grünen Zitadelle, Breiter Weg 8a; zu erreichen über den Innenhof und über die Terrasse (Kreuzgangstraße). Reservierungen gern unter Tel. 0391/5 82 31 54.

as Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr initiiert erstmalig eine DemografieWoche. Mit der landesweiten DemografieWoche sollen sowohl Bürgerinnen und Bürger, aber auch Verantwortliche aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft für die Auswirkungen des demografischen Wandels sensibilisiert werden. Vom 10. bis 17. April 2015 zeigen Initiativen und Maßnahmen vor Ort die Gestaltungsmöglichkeiten des demografischen Wandels ebenso wie Chancen und Erfolge, diesen mit EU-Strukturfonds zu gestalten. Den Auftakt der Woche bildet am 09. April der dritte Demografie-Kongress der Landesregierung im Herrenkrug Parkhotel in Magdeburg. Der Kongress fokussiert u. a. die Vielzahl der Herausforderungen, mit denen der ländliche Raum und seine Kommunen konfrontiert sind. Das Zusammenspiel von Politik, Verwaltung und Gesellschaft ermöglichen die Bewältigung und Gestaltung jener Herausforderungen. Beide Veranstaltungen werden aus Mitteln der Technischen Hilfe

EFRE der Förderperiode 2007 bis 2013 finanziert.

Mitmachen und mitwirken! In allen Regionen des Landes werden bereits spannende, zukunftsweisende Projekte, die eine große Aufmerksamkeit verdient haben und Vorbild sein können, durchgeführt. Vielfältig wurden dazu EU-Strukturfondsmittel eingesetzt. Gezeigt hat das zuletzt der Demografiepreis Sachsen-Anhalt, bei dem neun Projekte ausgezeichnet wurden, die teils mit EU-Strukturfondsmittel gefördert waren. Um eine öffentlichkeitswirksame und erfolgreiche Demografie-Woche zu gestalten, werden alle Institutionen, Projektträger sowie die Bevölkerung aufgerufen, sich zu beteiligen. Für ein vielseitiges Programm sollen sich Projekte und Initiativen präsentieren, Maßnahmen vorgestellt und Aktionen rund um den demografischen Wandel angeboten werden. Dabei sollen für zukünftige Projekte vor allem mögliche Maßnahmen der neuen EU-Förderperiode diskutiert werden. Wer einen Programmpunkt beitragen möchte, kann sich an die beauftragte Agentur wenden (Kontakt: Sandra Kilian, Tel.: 0391 5353 9282, Email: kilian@mdkk.de) oder direkt online anmelden unter www.demografie-projekte.de.

„Graue Scheidung“ mit Risiko für Altersarmut Beim späten Scheidungswunsch sollten die Rentenansprüche geprüft werden.

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ie Altersgrenze bei Scheidungen hat sich in den letzten Jahren genauso rasant entwikkelt wie die Lebenserwartung. Immer mehr Ehepaare lassen sich im fortgeschrittenen Alter scheiden. Laut Scheidungsstatistik hat sich die Zahl der „Grauen Scheidungen“, also Scheidungen nach der Silberhochzeit in den vergangenen 20 Jahren von 14.300 auf 24.300 nahezu verdoppelt. Ursache für diesen Trend zu „Grauen Scheidungen“ sieht die Wissenschaft nicht zuletzt im Wertewandel. Zwischen Frauen und Männern im fortgeschrittenen Alter besteht offensichtlich auch der Grundkonsens, dass der Bund fürs Leben nicht nur

in extremen Fällen kündbar ist. Erlebt ein Ehepartner das tägliche Eheleben nur als „schlechte Zeit“, so ist er viel schneller bereit einseitig individuell das Bündnis zu kündigen. Oft hat die Scheidung im höheren Alter Armut zur Folge, weil die angesparten Rentenansprüche für einen, aber nicht mehr für zwei Haushalte reichen. Davon lassen sich viele nicht abhalten. „Betroffene sollten sich überlegen, ob es eine Scheidung sein muss. Sie führt insbesondere im Alter zu Scheidungsarmut, weil die Rente halbiert wird. In der Regel sinkt das verfügbare Einkommen um durchschnittlich 25 Prozent. Vielfach ist eine Trennung effizienter für beide Ehemalige“, stellt der Interessenverband Unterhalt und Familienrecht (ISUV) fest. Es geht auch anders: Trennung ja, Scheidung nein. Trendsetter ist unser Bundespräsident. Er lebt seit 20 Jahren getrennt und seit 12 Jahren in einer festen Beziehung. Rechtliche Informationen gibt der Interessenverband Unterhalt und Familienrecht (ISUV), Bezirksstellestelle Sachsen-Anhalt, Tel. 0391/9906566 und 0170/5484542, Ansprechpartner Herr Ernst; E-Mail: m.ernst@isuv.de


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Neue Bus-Stadttour für den Winter Die „Oben ohne“-Saison ist vorbei, auch für Stadtrundfahrten. Ersatz ist ein moderner Bus für die Wintersaison.

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ie Doppeldeckerbus-Saison endete mit dem Oktober. Doch die Nachfrage nach Stadtrundfahrten war weiterhin so groß, berichtet Ralf Steinmann von der MMKT, „dass wir nach einer Alternative für die kalte Jahreszeit gesucht haben“. Gefunden wurde sie mit einem neuen Reisebus, der vom Reise-Spatz zur Verfügung gestellt wird. „Jetzt können die Gäste der Stadt und natürlich die Magdeburger im Warmen sitzend die Sehenswürdigkeiten betrachten.“ Jeweils sonnabends um 12 und 14 Uhr startet der Reisebus am Alten Markt. Dann geht es zu den schönsten Plätzen im Dom-, Gründerzeit- und Elbviertel sowie zum Herrenkrugpark. Während der einstündigen Tour erzählen die Gästeführer spannende Details zur Stadtgeschichte. Zunächst sind die Fahrten für November und Dezember geplant. „Vielleicht verlängern wir das Angebot auch ins neue Jahr hinein“, kündigt Stein-

mann an. Wenn die Nachfrage so groß bleibt. Normalerweise wäre sonst Pause, bis am 1. April der Doppeldecker wieder auf Tour geht. Die Stadtrundfahrten sind für alle Generationen bestens geeignet. Sie bieten Wissen, Bequemlichkeit und sind familienfreundlich. So fahren Kinder

bis 6 Jahre kostenfrei mit, bis zum 14. Jahr zahlen sie den halben Preis (5 Euro). Anmeldung und Ticketverkauf gibt es weiterhin bei der Tourist-Information, Ernst-Reuter-Allee 12, Telefon: 0391 / 8 38 04 03 oder im Internet: www.magdeburg-tourist.de

Das Leben selbst gestalten – bis zuletzt Neue Wohnformen mit generationsübergreifendem Miteinander / Verein baut Netzwerk auf

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eue Wege für ein selbst bestimmtes Leben bis ins hohe Alter will der Verein Leben selbst gestalten e. V. Er will Organisationspunkt sein für ein Netzwerk, das dieses selbstbestimmte Leben ermöglicht. Dazu gehören Wohnprojekte, Pflege- und Besuchsdienste, Hilfe bei Behördenwegen usw. „In vielen Städten gibt es bereits so ein gemeinschaftliches Leben“, weiß Christa Heinrich, „Magdeburg tut sich noch schwer mit Projekten in der Selbsthilfe“, meint sie und offeriert einen Vergleich: „In SachsenAnhalt bestehen 18 Projekte zur Selbsthilfe, in Bayern sind es rund 400.“ Doch Eigeninitiative wird in Zukunft immer wichtiger werden. „Der Bedarf an Pflege und damit für die Menschen wird immer größer.“ Gerade ist das 35. Pflegeheim in Planung. „Das kann doch nicht die Zukunft sein!“ betont Heinrich, „wir müssen selbst Alternativen finden.“ Zumal die Finanzierung angesichts der geringen Renten infrage steht: „Wer soll die Heimplatzpflege bezahlen?“ Von Fachkräftemangel, Unterbezahlung und anderen Problemen in der Pflege ganz zu

Gesprächsrunde über neue Wohnformen, Privatinitiative für kombinierte Wohnprojekte. Foto: privat

Leben selbst gestalten e. V. Christa Heinrich, Neue Wohnformen Tel. 0391 / 9 90 44 26 Mail: info@neue-wohnformen-md.de www.neue-wohnformen-md.de

schweigen. „Da ist es doch am besten, ein selbst bestimmtes Leben zu organisieren, so lange wir dazu in der Lage sind, Eigenverantwortung zu übernehmen.“ Erfahrungen hat Heinrich durch langjährige Tätigkeit in NordrheinWestfalen gesammelt. Von dort aus wurden bereits durch ihre Mitwirkung drei Projekte realisiert. So entstanden z. B. in Bad Salzuflen sieben Familienhäuser mit 1-, 2und 4-Zimmer-Wohnungen sowie kleine Pflegebungalows auf angegliederten Grundstücken von Seniorenheimen, so dass im Bedarfsfall auch Pflege und Betreuung möglich sind. Räume, Gärten und Serviceangebote können gemeinschaftliche genutzt werden. Seit kurzem treffen sich auch in Magdeburg Interessenten für gemeinschaftliche Wohnprojekte. Dabei spielen Baugemeinschaften im Eigentum, Genossenschaftsformen oder auch Wohnungen im Bestand bzw Neubau als Mietform eine Rolle. Auskunft und Kontaktvermittlung über Christa Heinrich. Birgit Ahlert


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Ein Platz zum Spielen für Kinder, Eltern, Großeltern

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Generationen übergreifende Praxis

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it den Begriffen generationenübergreifendes Arbeiten oder interfamiliäres Praktizieren könnte man die Praxis für Logopädie in der Grünen Zitadelle umschreiben. Widmen sich doch seit Oktober dieses Jahres Mutter und Tochter der Diagnose und Behandlung von Sprach-, Sprech-, Stimm-, Schluck- und Hörstörungen. So vielfältig wie die Störungsbilder sind die Behandlungsmethoden, die bei Andrea und Cecilia Kretschmer Anwendung finden. Übungen zur Verbesserung der Artikulation, der Atmung, der Stimmgebung und des Sprechflusses gehören ebenso dazu wie Wortschatz-, Wortfindungs- und Grammatik- sowie Dialogübungen, die Vermittlung von Kommunikationstechniken und logopädische Präventionsmaßnahmen. Andrea Kretschmer ist bereits seit 2000 als Logopädin tätig, zunächst in der Leiterstraße, seit 2008 im Hundertwasserhaus. Die Arbeit mit ihrer Tochter nennt sie eine Bereicherung, da sie frische Ideen mitbringt, die beiden sich einander ergänzen und ein vielfältigeres Angebot offerieren können. Neben den üblichen Behandlungsmethoden bietet Andrea Kretschmer, die auch Diplom-Musikpädagogin ist, Klangmassage und Klangmeditation an - so können Gäste bereits im Wartezimmer entspannen und sensibilisiert werden. Menschen jeder Generation kommen in die Logopädie-Praxis - Störungen in diesem Bereich sind altersunabhängig. Kinder und Jugendliche können u.a. von Sprachentwicklungsstörungen, Dysgrammatismus, Artikulationsstörungen oder LeseRechtschreibschwäche betroffen sein. Bei Erwachsenen können u.a. Stimmstörungen - etwa bei beruflicher Überbelastung -, Sprach- und Sprechstörungen nach Schlaganfällen oder Erkrankungen wie ALS, MS oder Parkinson hinzukommen.

Breiter Weg 10, 39104 Magdeburg Tel. 0391 / 5639565 www.logopaedin-magdeburg.de

ugegeben, mitten im November, da der Winter naht, scheint der Zeitpunkt nicht gerade geeignet, um über Spielplätze zu philosophieren. Verlassen liegen die Spielflächen der Landeshauptstadt da. Seltener als noch vor wenigen Wochen verirren sich die Kinder auf eine Schaukel oder in den nass-feuchten Sandkasten. Doch welches Thema passt besser zum Kompakt-Spezial? An welchen Orten treffen sich Menschen aller Generationen ohne Aufforderung, ohne Zwang? Auf Spielplätzen. Wochentags, am Wochenende. Eltern und ihre Kinder. Großeltern mit den Enkeln. Jüngere und ältere Geschwister, deren Freunde, Schulkameraden, Kindergartengefährten, Nachbarn, die ganze Familie. Häufig funktioniert es ohne Streit – nur hin und wieder gibt es kleine Rangeleien um Spielgeräte. Schließlich ist Platz für alle da. Oder nicht? In Magdeburg gibt es nach Angaben der Stadtverwaltung mehr als 100 Möglichkeiten für Kinder und Jugendliche, sich im Freien auszutoben. Dabei wird unterschieden: Spielplätze bieten Geräte für Personen der Altersgruppen von 0 bis 5, 6 bis 11 und von 12 bis 18 Jahren. Spiel- und Freizeitflächen – dazu zählen Bolzplätze, BMX- und Skateanlagen, Volleyball- oder Basketballflächen – sollen für Jugendliche von 12 bis 18 Jahren zur Verfügung stehen. Zudem gibt es noch einige Bereiche, auf denen Spielelemente und Geschicklichkeitsspiele genutzt werden können, die aber nicht als Spielplatz oder –fläche einzustufen sind. Um das Miteinander aller Altersgruppen noch stärker zu fördern, wurde im November 2010 der erste Mehrgenerationenspielplatz Magdeburgs in Stadtfeld eröffnet. Er befindet sich nahe der Großen Diesdorfer, Ecke Schenkendorfstraße. Das 3.800 Quadratmeter große Areal, genannt „Zwergenland“, soll Freizeitmöglichkeiten für Jung und Alt bieten.

Für Kinder gibt es einen Spielbereich mit Zwergenküche, Zwergenbergwerk und einer Vogelnestschaukel. Außerdem können sich die Kleinen an einer Birnenwippe, an Schnecken und Fliegenpilzen sowie an einer Kletterkombination mit Rutsche austoben. Jugendlichen wurde eine Hütte als Treffpunkt zur Verfügung gestellt. Und Senioren sind eingeladen, Trainingsgeräte für Balance- und Kraftübungen zu nutzen. Auch in Neu Olvenstedt und im Stadtpark gibt es Flächen mit Sportmöglichkeiten für die älteren Bürger. Bei der Konzeption neuer Spielplätze wird seit mehreren Jahren Bewegung, Spaß und Erholung für alle Altersgruppen bedacht – nicht nur für Kinder und Jugendliche. Mit Modellen wie dem Mehrgenerationenspielplatz soll auf die aktuelle demografische Entwicklung reagiert werden. Denn zum einen nimmt die Vergreisung der Gesellschaft zu. Und zum anderen sind Senioren körperlich in besserer Verfassung und länger aktiv, weshalb die Anforderungen an Fitness- und Freizeitangebote kontinuierlich steigen. Dennoch ist fraglich, wie sinnvoll Mehrgenerationenspielplätze tatsächlich sind. Die Geräte werden sehr selten von Senioren benutzt. Und bestimmt gibt es andere Gründe, warum ältere Menschen Spielplätze aufsuchen. Wenn Oma und Opa mit den Enkelkindern im Freien unterwegs sind, haben sie häufig andere Dinge zu tun, als auf Geräten herumzuturnen. Überflüssig sind die Vorrichtungen aber nicht, werden sie doch ausreichend von Jugendlichen und Erwachsenen genutzt, die nach einer Runde Laufen noch nicht ausgepowert sind. Tina Heinz


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Auf und hinter der Bühne: Ein Projekt für Jung und Alt

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iola Ludwig mag Kostüme. Und sie mag die Bühne. Ihre Augen leuchten, wenn sie von der Weihnachtsgeschichte, von Mary Poppins, Sister Act und anderen Bühnenstücken berichtet. Aber nicht, weil sie so gerne im Rampenlicht steht. Sondern viel mehr, weil sie stolz ist, was sie gemeinsam mit zahlreichen Menschen in und aus Beyendorf-Sohlen auf die Beine stellt. Bereits vor zwölf Jahren startete die 49-Jährige das Projekt. „Ich habe mich schon länger in der evangelischen Kirchengemeinde in Beyendorf engagiert. Und damals gab es die Idee, Menschen jeden Alters – also generationsübergreifend – zusammenzuführen, um sich gemeinsam am Geschehen im Ort zu beteiligen und dabei Spaß zu haben“, schildert die Magdeburgerin. Entstanden ist ein Laienspielprojekt, das in den vergangenen Jahren mehr und mehr professionalisiert wurde und viel Zuspruch findet. Am Anfang stand das Krippenspiel das jeden Dezember – dieses Jahr am 13. – zur Waldweihnacht auf der Bühne der Sohlener Berge aufgeführt wird. Inzwischen finden auch andere Vorstellungen statt, beispielsweise zum Thema Filmmusik oder ein Mix aus beliebten Musicals. Auch im Januar ist wieder eine Aufführung mit diversen Musical-Melodien geplant. Mehr als 30 Personen stehen dann auf der Bühne. Eine große Herausforderung für alle Beteiligten. „Dazu zählen nicht nur die Darsteller. Auch hinter der Bühne passiert so einiges. Wir brauchen beispielsweise Personen, die für die

Verpflegung sorgen oder die während der Aufführung beim schnellen Umkleiden helfen“, sagt Viola Ludwig. Ebenso kosten die Vorbereitungen einiges an Zeit und Aufwand. Handwerklich Begabte sind für die Bühnenbilder zuständig, Muttis und Omas helfen beim Kostümnähen – jeder und jede hat eine Aufgabe, vom 4-Jährigen bis zur 75-Jährigen. „Dabei ist es natürlich sehr wichtig, dass ich mich auf alle Beteiligten verlassen kann“, meint die Magdeburgerin. „Aber auch an Spaß darf es nicht mangeln.“ Darum geht es schließlich: sich treffen, miteinander kommunizieren, lustige Stunden gemeinsam erleben, Herausforderungen meistern, voneinander lernen und bei der Aufführung dem Publikum – bei dem auch alle Generationen vertreten sind – eine Freude bereiten. Was Viola Ludwig außerdem an ihrer Freizeitaufgabe schätzt, ist, dass viele diverse Potenziale aufeinandertreffen und zusammengefügt werden. „Die Kleinen sind dynamisch und wild, junge Menschen bringen frischen Wind und frische Ideen, die älteren hingegen verfügen über Lebenserfahrung und teilen diese auch gerne.“ Aber die 49-Jährige muss am Ball bleiben – wie sie selbst sagt. Es gibt Darsteller und Helfer, die schon von Beginn an das Projekt unterstützen. Schwieriger sei es allerdings, den Nachwuchs zu motivieren und zu begei-

Das Krippenspiel sowie bekannte Musicals führen die Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde Beyendorf jedes Jahr unter der Leitung von Viola Ludwig (rechts) auf. Fotos: Peter Gercke

stern. „Man muss auf die Eltern zugehen, mit ihnen und den Kindern sprechen und dann muss man natürlich herausfinden, wer sich was zutraut.“ Aufgaben, die Viola Ludwigs Alltag aufwerten und ihn mit Kreativität füllen. (th)

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Spitzensportlich engagierte Familie Am 30. November geht der Verein Vilando im Alten Theater auf eine tänzerische „Zeitreise“ von Norman Seidler

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agdeburg Rothensee ist nicht so verschlafen, wie es auf den ersten Blick scheint. Im Gegenteil: Beim Einkehren in die Oebisfelder Straße 19 wird man spontan mit einem freundlichen Lächeln und dem Handschlag empfangen – Wohlfühlfaktor eins. Es sind die heiligen Hallen von Siegmar Klingenberg, B-Lizenz Trainer und Weltmeister im Bodybuilding. Im Bodystyl Fitness-Center herrscht 24 Stunden Familienbetrieb. Darauf ist Cornelia Klingenberg sehr stolz: „In unserem FitnessCenter kommen Jung und Alt zusammen, um vom Weltmeister persönlich zu lernen.“ Kein Wunder, da für jeden Sportler etwas zur Förderung der eigenen Gesundheit dabei ist, egal, ob für Ausdauerliebhaber, Eisen-Junkies, Gymnastiker oder Solarium- und Saunaverliebte. Es ist die familiäre Atmosphäre, die die Mitglieder hier her lockt und zu ihren eigenen Höchstleistungen anspornt. Reizvoll sind auch Gutscheine, die es direkt vor Ort oder unter 0391/50 50 776 zu erwerben gibt. Neben sportlich kompetenter Beratung werden sowohl Monatstrainings, als auch Jahresmitgliedschaften angeboten. Weltmeister-Tochter und Geschäftsführerin Sarah Klingenberg: „Gesundheit lässt sich natürlich auch verschenken – zum Beispiel an Weihnachten.“ Dem nicht genug. Mitten im Fitness-Center befindet sich ein großes, geheimnisvolles Zimmer. Es ist der Tanzsaal vom Tanzclub Vilando. Aileen Klingenberg ist Inhaberin des Vereins und blickt mit großem Stolz auf das bisher Erreichte. Die 31Jährige hat neben der Tanzausbildung ein abgeschlossenes Magisterstudium in Sportwissenschaften vorzuweisen und leitet zusammen mit Schwester Sarah (24) das große Tanz-Engagement, welches mit den Standorten Burg und Magdeburg stattliche 270 Mitglieder fasst.

Die Erfolgsfamilie: Aileen, Cornelia, Siegmar und Sarah Klingenberg im Bodystyl FitnessCenter. Foto: Sportfotos Magdeburg

Beiden Klingenberg-Töchtern liegt das Tanzen seit je her im Blut und mit der Eröffnung der eigenen Tanzschule 2010, welche im nächsten Jahr bereits fünf Erfolgsjahre vorzuweisen hat, erfüllte sich ein großer Traum. Seit August diesen Jahres wurde der Tanzclub zur Freude der Mitglieder zum eingetragenen Verein anerkannt. Vilando – Lebe und Tanze! Das weitreichende Leistungsspektrum des Vereins - wie Modern Jazz, Stepptanz, Zumba, Kinder Ballett, kreativer Kindertanz und Kinder Showtanz - ist nur eine Seite der Medaille. Überzeugend ist nämlich auch das Vereinsleben hinter dem Vorhang, wie Sarah Klingenberg weiß: „Wir sind eine große Familie. Die Gruppen wachsen mehr und mehr zusammen. Einige trainieren seit unserer Gründung zusammen und halten aneinander fest. Das Schönste ist jedoch, die Entwicklung der Tänzerinnen und Tänzer zu sehen.“ Aileen ergänzt: „Zweck unseres Tanzclubs ist natürlich die Kinder- und Jugendarbeit. Mithilfe des Tanzes wollen wir neben der sportlichen Seite auch die sozialen Aspekte erfassen und fördern. Die Kinder sollen Selbstbewusstsein und Teamfähigkeit entwikkeln.“ Über das Jahr verteilt ergeben sich für den Tanzclub viele Auftritte. Buchbar sind die VilandoSchützlinge auf Anfrage für Hochzeiten, Kindergeburtstage und Kulturveranstaltungen jeder Art, egal, ob für kurze Auftritte oder individuelle, sehenswerte Programme. „Nicht nur die Kleinen ab dem Alter von drei Jahren starten bei uns ihre Tanzkarriere, auch die Erwachsenen wagen den Einstieg, um die Elemente des Tanzes zu erfahren, oder Showtanz und klassische Kreistänze von früher aufzufrischen.“ vertieft Aileen Klingenberg. Und sie fährt fort: „Mit Dozenten und deren

regelmäßigen Workshops bieten wir die Möglichkeit, um die Tanzstile zu erweitern und sich untereinander besser kennen zu lernen.“ Für den 30. November hat der Tanzclub Vilando eine eigene Tanzgala auf die Beine gestellt. Im Alten Theater Magdeburg heißt es auf großer Bühne für Jung und Alt, das im vergangenen Jahr Erlernte vor den Augen von zahlreichen Zuschauern zu präsentieren. Unter dem Motto „Zeitreisen“ wird das Publikum tänzerisch vom Urknall bis in die Gegenwart und Zukunft versetzt. Die zweieinhalbstündige Vorstellung findet gleich doppelt statt. Während die 16Uhr-Vorstellung mit knapp 500 Zuschauern bereits ausverkauft ist, gibt es noch ein kleines Kontingent für den 12-Uhr-Termin. Der Charity-Gedanke wird durch den Tanzclub Vilando auf der Bühne umgesetzt. An diesem Tag sind 14 Flüchtlingskinder, die aufgrund von Vertreibung oder Misshandlung aus Kriegs- und Krisengebieten kamen, anwesend. Träger ist die Caritasträgergesellschaft St. Mauritius in Kooperation mit dem Land Sachsen-Anhalt. Der Tanzclub sammelt an diesem Tag gern Spenden. Für das leibliche Wohl sorgt der Kuchenbasar mit Leckereien und für den Tanzbedarf präsentiert der Tanzladen „Arabesque“ eine breite Palette. Falls Sie an der Gala teilnehmen möchten, können Sie unter 0177/8684676 Karten bestellen. Übrigens: für die neu gegründete Modern-Showtanzgruppe sucht Tanzlehrerin Sarah Klingenberg Tänzerinnen ab 18 Jahren, die Freude an Musik und Bewegung haben. Für die neu gegründeten Erwachsenengruppen sucht Aileen Klingenberg Tänzer und Tänzerinnen, die der Musik und dem Tanz näher kommen möchten. Kontakt: info@tanzclub-vilando.de


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Wider den Ruhstand als Naturgesetz

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Wo Musik Generationen miteinander verbindet

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en meisten Magdeburgerinnen und Magdeburgern ist das Gesellschaftshaus am Klosterbergegarten sicher ein Begriff, bekannt als der Sitz des Telemann-Zentrums und als Veranstaltungsort klassischer Musik. Was viele nicht wissen: im „Haus der Musik“ gibt es Konzerte für Groß und Klein und längst nicht nur die Liebhaber von Bach und Co. kommen auf ihre Kosten. Mehrmals im Jahr veranstaltet das Gesellschaftshaus Kinder- und Familienkonzerte für kleine Musikbegeisterte: Reisen in die Welt der Töne, musikalische Abenteuer, Klangexperimente – Mitmachen ausdrücklich erwünscht! Kinder sind neugierig und leicht zu begeistern, wenn sie selbst mit Instrumenten und Klang experimentieren dürfen. Eine Begeisterung die dann schnell auch die Erwachsenen ansteckt. Doch auch andere Generationen finden im Gesellschaftshaus die passende Veranstaltung. Tanzbegeisterte können im Gesellschaftshaus vier Mal im Jahr auf der Ü 40 Party zu Schlager, Disco-Fox und den Hits der 70er und 80er das Tanzbein schwingen. Wer Kultur und Lifestyle des Rock’n’Roll und der 50er Jahre liebt, wird begeistert sein von der Rockhouse Party. Freunde der elektroakustischen Musik kommen beim jährlichen „Sinus Ton“ Festival auf ihre Kosten. Und dann gibt es für die Freunde der klassischen Musik natürlich die Sonntagsmusiken, Kammer- und Klavierkonzerte und die Musik am Nachmittag. Ein

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n Nachgedacht

Ob klassisches Konzert, Tanzhöhepunkte oder Kinderprogramme – im Gesellschaftshaus am Klosterbergegarten treffen sich alle Generationen. Foto: Andreas Lander

Das Gesellschaftshaus am Klosterbergegarten

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Ort für Musikliebhaber aller Generationen. Besonders in der besinnlichen Zeit des Jahres finden Alt und Jung den Weg in das Gesellschaftshaus: Chorkonzerte, Bigbands, Orgel, Trompete, Akkordeon, Gitarren – hier gibt es Heiteres, Festliches, Stimmungsvolles für jeden Geschmack. Doch das Gesellschaftshaus bietet nicht nur Musikalisches. Die Räumlichkeiten können gemietet werden für Tagungen, Kongresse, Geburtstage und Hochzeiten. Wenn Sie mehr über das „Haus der Musik“ am Klosterbergegarten erfahren oder eines unserer Konzerte besuchen möchten, informieren Sie sich unter www.gesellschaftshaus-magdeburg.de. Auch 2015 bietet das „Haus der Musik“ wieder ein buntes Musik-Programm für Groß und Klein. Eine gute Gelegenheit für Magdeburger und Magdeburgerinnen aller Generationen das Gesellschaftshaus und seine Musik für sich zu entdecken.

Die Räume im Gesellschaftshaus bieten Klein und Groß Bühnen für eigene Programme.

ir leben vielfach in der Vorstellung, dass die aktive Lebenszeit ein Ende hat. Und dieses Ende ist sogar staatlich festgeschrieben. Gesetzliches Rentenalter wird die Demarkationslinie genannt, bei deren Überschreiten man eigentlich vom gestaltenden Mitschaffenden zum reinen Konsumenten degradiert wird. Nun gibt es viele Menschen, die aufgrund eines wirklich schweren Arbeitslebens, das entsprechende Alter regelrecht herbeisehnen oder wenn möglich sogar per Vorruhestandsregelung unterschreiten. Mittlerweile verschiebt sich die Linie wegen der demografischen Entwicklung weiter nach oben. Es existiert ergo ein Anschein, als wäre der Eintritt ins Rentenalter eine ziemlich flexible Sache. Einige Berufsstände können in der Tat völlig frei entscheiden, wann sie die Hände in den Schoß legen wollen. Freiberufler, Künstler, Politiker oder Unternehmer müssen sich dem gesetzlichen Ruhediktat nicht unterwerfen. Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass das am 22. Juni 1889 vom Reichstag verabschiedete Gesetz über die Invaliditäts- und Altersversicherung zunächst primär im Falle einer Arbeitsinvalidität ausgezahlt wurde. Altersrente wurde als „Sicherheitszuschuss zum Lebensunterhalt“ erst ab Vollendung des 70. Lebensjahres gezahlt, was weit über der durchschnittlichen Lebenserwartung der Arbeiter zu dieser Zeit lag. Im Ursprung war die soziale Sicherung vorrangig für körperlich schwer arbeitende Menschen gedacht. Es geht hier nicht darum, diese soziale Grundsicherung auch nur im Ansatz infrage zu stellen, sondern einzig zum Nachdenken anzuregen, ob wir die gesetzliche Rente mittlerweile nicht wie eine Art Naturgesetz begreifen. Heißt, zu leben nicht viel mehr existenzielles Schaffen als zu ruhen? Sicher engagieren sich sehr viele Bürger im Ruhestand ehrenamtlich und bringen sich damit für ein gesellschaftliches Mitgestalten ein. Doch eine Vielzahl anderer „genießt“ die sogenannte dritte Lebensphase und agiert rein als Konsumenten für ein staatlich verordnetes Einkommen. Außerdem sollte man sich vor Augen halten, dass mit der gesetzlichen Verordnung zum Ausscheiden aus dem Arbeitsumfeld häufig auch Erfahrungen, Kompetenzen oder wertvolles Wissen abgeschnitten werden. In Magdeburg kritisieren beispielsweise ehemalige Professoren, dass Wissenschaftler mit ihrer Emeritierung aus ihrem jahrelangen Forschungsprozess zwangsweise ausgesondert werden. Solche Erfahrungs- und Wissenschätze schmeißt die Gesellschaft per Gesetz über Bord. Jeder Einzelne sollte sich für das eigene Verständnis Gedanken darüber machen, dass mit dem tiefen Bewusstsein, „sich zur Ruhe zu setzen“ nach heutigen Erkenntnissen die eigenen physischen und psychischen Energien schneller nachlassen als man sich dies selbst wünscht. Menschen sind und bleiben in ihrer Natur grundsätzlich soziale Wesen – das heißt, dass Rückzug aus dem sozialen Umfeld – man könnte wachsende Einsamkeit dazu sagen – quasi wider die Natur ist. Gesetzliche Rente ist jedenfalls kein natürliches Ereignis. Thomas Wischnewski


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Damit jeder dazugehört... Zusammen ein Ganzes - die Lebenshilfe Magdeburg setzt sich generationsübergreifend für Menschen ein

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s gibt wohl kaum eine andere Institution in der Landeshauptstadt, die ein Zueinander zwischen den Generationen lebt - die Lebenshilfe Magdeburg. Am Anfang stand (wie bei den meisten Dingen im Leben) eine Vision: Eltern gründeten gleich nach der Wende am 12. April 1990 einen Verein, um ihren behinderten Kindern ein menschenwürdiges Leben zu garantieren und das Gefühl zu geben, gebraucht zu werden. Heute arbeiten in der 1991 gegründeten LebenshilfWerk Magdeburg gemeinnützge GmbH vier anerkannten Werkstätten über 540 Beschäftigte. In diesen können Menschen mit einem Handicap eine berufliche Bildungsmaßnahme absolvieren und unterschiedlichen sinnvollen Tätigkeiten in verschiedenen Arbeitsbereichen nachgehen. Ebenso bietet die Lebenshilfe Magdeburg unterschiedliche Wohnformen für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung mit insgesamt 154 Plätzen. Hinzu kommen 42 Menschen mit Handicap, die eigenständig wohnen und durch den Dienst „Ambulant Betreutes Wohnen" in ihrer Häuslichkeit unterstützt werden. Durch die Ambulanten Dienste werden Begleitungen und Unterstützung im Freizeitbereich und zur Familienentlastung angeboten. Über 220 Fachkräfte und mehr als 80 ehrenamtlich Tätige betreuen und fördern in der Lebenshilfe Magdeburg die Menschen, die die Unterstützung der Gesellschaft brauchen, im Rahmen der Eingliederung in die Gesellschaft und der Teilhabe am Arbeitsleben. Vor einem Jahr entstand das „Haus der Lebenshilfe" - ein vielschichtiges Inklusionsangebot im Herzen der Stadt Magdeburg. Nach über zweijähriger Bauphase auf einem fast 9.000 großen Grundstück der ehemaligen Deutschen Post und der TELEKOM, in der Leipziger Straße 8, hat die Lebenshilfe-Werk Magdeburg gGmbH weitere Arbeits-, Beratungs- und Betreuungsangebote eingerichtet. Es bietet Wohnangebote für Jung und Alt, mit und ohne Behinderung, Dienstleistungen der Anerkannten Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM) wie Werkstattladen, hochmoderne Textilreinigung und Tagungsräume (inklusive Catering). Ebenfalls befinden sich im „Haus der Lebenshilfe" die Tagespflege

, die Ambulanten Dienste und Betreuungen für Senioren und behinderte Menschen, der Reisedienst „Hin und Weg" sowie Beratungsangebote für Betroffene und Angehörige. Nach Feierabend können sich die behinderten Mitarbeiter der Werkstätten in den Freizeiträumen des Ambulanten Dienstes treffen und ihren Hobbys nachgehen, wie z.B. gemeinsam Kochen und Backen, Musizieren, Basteln, Filme ansehen oder sich mit modernen Medien vertraut machen. Oder einfach nur mal Quatschen. 14 Wohnungen bieten Menschen mit und ohne Behinderung ein modernes Zuhause, in dem sie selbständig leben können und die Hilfe und Unterstützung erhalten, die sie brauchen. Die Lebenshilfe-Werk Magdeburg hat hiermit eine Möglichkeit geschaffen, erwachsenen Menschen mit Behinderung das eigenständige Wohnen zu erleichtern und die oftmals betagten Eltern zu entlasten. Einzigartig und neu ist das mit einem Integrativen Tagespflegeangebot, das sich vornehmlich an Familien richtet, die ihre an Demenz erkrankten Angehörigen zu Hause betreuen und tagsüber eine Entlastung benötigen. Sie können hier den Tag in der Gemeinschaft verbringen und Kontakte zu Gleichgesinnten knüpfen. Dafür stehen modern eingerichtete Räume für die Tagesstruktur, Aktivierung, Ruhe

Vielfältige Tagesangebote stehen den Gästen im „Haus der Lebenshilfe“ zur Verfügung. Oben das historische Rayonhaus.

und Pflege zur Verfügung. Darüber hinaus werden Angehörige und Betroffene in Fragen der Pflege und des Behindertenrechts fachlich beraten. Herzstück im „Haus der Lebenshilfe“ ist das historische, denkmalgeschützte Rayonhaus, erbaut um 1878 - ein Kleinod in unserer Landeshauptstadt. Mit Unterstützung aus Fördermitteln, Zuwendungen von Lotto Sachsen-Anhalt, Stiftungen und weiteren privaten Spendern konnte es liebevoll saniert werden. Es steht nun allen Magdeburgern und Gästen zur Nutzung für Familienfeiern und für Firmentagungen zur Verfügung der Service und das Catering wird durch das freundliche Team der behinderten Mitarbeiter der Werkstatt unterstützt. Eine weitere Besonderheit ist der Reisedienst „Hin und Weg". Urlaub ist die schönste Zeit des Jahres und bedeutet für einen Menschen mit Behinderung neue Eindrücke, Freunde und Erlebnisse. Zugleich erhalten pflegende Angehörige Freiraum, um sich von ihrem Alltag zu erholen und neue Energie zu tanken. Der Reisedienst der Lebenshilfe Magdeburg gibt jährlich einen aktuellen Reisekatalog mit einer großen Auswahl verschiedener Reiseangebote heraus. Die Reisen sind auf die Bedürfnisse und Besonderheiten behinderter Menschen abgestimmt und werden von erfahrenem ehren- und hauptamtlichen Personal begleitet. Ziel des Gesamtprojekts „Haus der Lebenshilfe" mit seinen facettenreichen Diensten und Offerten ist, als Anbieter sozialer Leistungen auf Bevölkerung, Unternehmen und Behörden zuzugehen, um sie von der Leistungsfähigkeit dieser besonderen Menschen zu überzeugen und für weitere inklusive Angebote aufzuschließen. www.lebenshilfe-md.de


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SPEZIAL

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Jung und alt in guter Nachbarschaft

Im Birnengarten harmonieren die Generationen. Auch die Älteren leben mittendrin selbstbestimmt und altersgerecht.

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as nebeneinander Wohnen verschiedener Generationen funktioniert im beliebten Stadtteil Birnengarten wunderbar. Ein weiteres Projekt, in dem jung und alt in unmittelbarer

Nähe leben, wurde dort kürzlich fertiggestellt. Neben zwölf schicken Doppelhäusern, die meist von Familien mit Kindern bewohnt werden, wurden die neuen Wohnungen der Seniorenresidenz im Birnengarten bezogen. Die Dr. Sporkenbach Baukonzept GmbH, die Bauherr beider Projekte war, will damit dem wachsenden Bedarf an altersgerechtem Wohnraum in der Elbestadt nachkommen. Der Wunsch seinen Altag weiterhin selbst zu bestreiten und sich dennoch altersgerecht bewegen zu können, lässt die Menschen nach Alternativen suchen. Die Nachfrage war so enorm, dass nach kurzer Zeit alle Wohnungen vermietet und bezogen waren. Die moderne Seniorenresidenz hat insgesamt elf Wohneinheiten. Das Objekt wurde vom Behindertenbeauftragten der Stadt als vorbildlich eingestuft. Die Anforderungen wurden nach Einschätzung von Hans-Peter Pischner nicht nur eingehalten, sondern weit übertroffen. Unter anderem sind alle Schalter und Steckdosen in

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 Kompakt SC Magdeburg lädt zum Abendsportfest

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ie Leichtathleten des SC Magdeburg vollziehen am Mittwoch, den 26. November, das traditionelle Abendsportfest. In der Leichtathletikhalle Ernst-Grube-Stadion geht es von 16.30 Uhr bis 20 Uhr für Männlein und Weiblein ab zwölf Jahren in den Disziplinen Laufen (60 Meter, 300 Meter und 1000 Meter), Hürden (60 Meter) und Hochsprung um die Podiumsplätze. Für die Acht- bis Elfjährigen werden die 50 Meter und 800 Meter, sowie Weitsprung angeboten. Die Anmeldegebühr beträgt für Erwachsene 3 Euro, für U20 und U18 2,50 Euro und für U16 bis U10 2 Euro. Kontakt über: 0391/50 38 89 60 oder unter leichtathletik@sc-magdeburg.de.

Robert Stieglitz und Felix Sturm boten in Stuttgart beide Glanzleistungen. Foto: Peter Gercke

Stieglitz und Sturm halten die Box-Suppe am Kochen Robert Stieglitz und Felix Sturm boten in Suttgart Glanzleistungen und bleiben mit einem Unentschieden weiter im Geschäft.

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m 8. November erwartete die deutschen BoxFans einen Kracher-Kampf und Magdeburg hoffte auf einen Sieger Robert Stieglitz, der sich mit einem Gewinn über Felix Sturm noch einmal für einen Fight gegen Arthur Abraham ins Spiel bringen wollte. Für eine sportliche Glanzleistung sorgten beide Fighter über ganze zwölf Runden. Sturm überzeugte mit technischem Geschick und wirkungsvollen Blitz-Kontern, Stieglitz dagegen wie gewohnt mit einer ungeheuren Energie und Kondition. Am Ende kann man das Unentschieden des Kampfgerichts als ein salomonisches Urteil begreifen, dass sowohl den Boxern als auch den Promotoren Chancen für die Zukunft schenkt. Boxen ist als Kampfsport eigentlich eine der klassischen sportlichen Vergleiche, bei denen es im Kampf Mann gegen Mann um die Entscheidung geht, wer der Stärkere ist. Das erste Duell StieglitzSturm führte zu keiner Entscheidung und ist am Ende doch ein geschäftlicher Erfolg für das ProfiBoxen, bei dem es um Aufmerksamkeit für Helden und Einschaltquoten fürs Fernsehen geht. Über ein Was-wäre-wenn-wer-gesiegt-hätte nachzudenken, scheint zwar müßig, bringt jedoch einen Ansatz,

warum das Ergebnis für alle Beteiligten ein Gewinn ist. Sowohl ein Verlierer Felix Sturm als auch Robert Stieglitz hätte im Falle der Niederlage über ein Karriereende nachdenken müssen. Der Sieger des Kampfes sollte gegen Abraham antreten. Das wäre noch einmal ein einträgliches deutsches TV-Duell gewesen. Aber was dann? Natürlich bietet die internationale Bühne eine große Auswahl an Spitzen-Faustkämpfern, nur sind deren Namen beim deutschen Massenpublikum kaum bekannt. Das Unentschieden eröffnet die Möglichkeit für einen Rückkampf, der beide Boxer als auch deren Management im besser bezahlten Geschäft belässt. Da übrigens die WBO schon den Sieger aus dem Stieglitz-Sturm-Duell zum Herausforderer vom Weltmeister im Super-Mittelgewicht, Arthur Abraham, bestimmt hatte, steht nun das vierte Treffen zwischen Abraham und Stieglitz an. Selbst wenn es dem Magdeburger SES-Schützling nicht gelingen sollte, den Berliner zu schlagen, kann er auf jeden Fall noch einmal gegen den Kölner Sturm antreten. TV-Sender SAT.1 hat mit der Verpflichtung aller bekannten ProfiBox-Größen des Landes geschickterweise die Fäden für die Kämpfe in die Hand genommen. Die Fernsehleute können nun entscheiden, wer gegen wen antreten darf. Bis dato waren solche spannende Kämpfe zwischen Boxern, die bei konkurrierenden Ställen unter Vertrag standen, eher die Ausnahme. Allerdings wird die Auswahl möglicher Box-Stars weiter schrumpfen. Erst zog sich das ZDF aus der Szene zurück, jetzt folgt die ARD. RTL überträgt ohnehin nur noch Wladimir Klitschko, der sicher auch nicht mehr lange in den Ring steigen wird. Das Glanz-Duell zwischen Sturm und Stieglitz hält im Ergebnis das ProfiGeschäft weiter am Kochen. Sportlich war allerdings wichtiger, dass die Boxer im Ring gehalten haben, was man sich von einem guten Fight verspricht. (tw)

Wasserballer starten mit Heimauftakt in die Saison

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ie Wassersportler der Wasserball Union Magdeburg starten am Samstag, den 15. November in die neue Saison der 2. Bundesliga, Landesgruppe Ost. In der heimischen Dynamo Halle geht es um 18 Uhr gegen Liga-Neuling SG Schöneberg Berlin. Die Schöneberger feiern nach zweijähriger Liga-Abstinenz ihr Comeback und sind schwer einzuschätzen. Nach dem Heimauftakt folgen gleich drei schwere Auswärtspartien für Trainer Holger Dammbrück. Zunächst geht es am 23. November gegen die HSG TH Leipzig, während am 13. und 14. Dezember ein Doppelspielwochenende bei der SG Waba Dresden und dem SV Zwickau 04 ansteht. Für den Auftakt gegen Berlin ist für den WUM-Trainer eines klar: „Wir wollen in dieser Saison mit einem Mix aus erfahrenen und jungen Spielern an den Start gehen und uns im gesicherten Mittelfeld der Liga etablieren. Sicherlich werden wir dabei die eine oder andere Niederlage einstecken müssen. Aber daran werden wir uns nicht zerfetzen.“

17. Magdeburger Rettungsschwimmcup

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ie DRK Wasserwacht Magdeburg e.V. entrichtet am 22. November von 10 bis 18 Uhr den 17. Magdeburger Rettungsschwimmcup um den Pokal des Oberbürgermeisters. In der Elbeschwimmhalle Virchowstraße stehen acht Bahnen zu je 50 Metern Distanz zur Verfügung. In den Wettkampfdisziplinen Tauchen, Freistil, Retten mit Tauchring, Retten mit Flossen, Kleiderschwimmen, Rettungsballzielwurf oder Theorieabfrage können die unterschiedlichen Altersklassen ihr Können unter Beweis stellen. Die Startgebühr beträgt 7 Euro pro Starter. Die Anmeldung erfolgt im Vorfeld oder am Wettbewerbstag von 8 bis 9 Uhr. Kontakt: 0391/40 14 574 bzw. petrapalm@mdcc-fun.de.


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Große Momente gemeinsam teilen Magdeburgs Jung und Alt wächst im Rausch der Menge zu einer Einheit zusammen. Von Norman Seidler

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in lauer Oktoberabend, kurz vor Einbruch der Dunkelheit. Zwischen den letzten sichtbaren Zeichen des Doms schweifen meine Augen in Richtung der kantigen Bauten aus stalinistischem Stil. Der starre Blick wird von grellen, unzähligen roten Lichtern polarisiert. Eine Blechlawine schiebt sich auf dem Asphalt Richtung Innenstadt. Die Cracauer Linie der Verkehrsbetriebe bahnt sich ihren Weg über die Stromelbe, hinaus nach Ost. Das laute Rattern und Zerren der Radreifen bringt die alte Strombrücke ins Zittern und jagt einen stechenden Schmerz in meinen Gehörgang. Waggon für Waggon gefüllt bis zum Rand - die Innenbeleuchtung des Fahrgeschäfts erstickt im Sumpfe der Hunderten. Beschlagene Scheiben; unzählige leuchtende Augen streifen und bohren mich, bis die Bimmel enteilt. Ein kurzer Moment der Ruhe kehrt ein, zwischen den Karossen entsteht ein Halteloch, aus dem sich plötzlich ein schwarzer Teppich ausrollt. Zahllose dunkle Gestalten entleeren sich auf den Elbübergang und bilden eine Einheit. Eine Formation wie zu römischen Zeiten. Doch es herrscht offensichtlich keine Aufstellung nach Größen oder gar eine klare Kleiderordnung. Scheinbar auch keine Trennung nach Alter, politischer Gesinnung, Religion oder gar Geschlecht. Jedenfalls kann ich dies nicht ausmachen. Klar sichtbar ist der gemeinsame Weg. Ein willensstarker Zug aus Menschen, gemeinsam marschierend. In den Gesichtern dieser Wesen legen sich im Schein der Straßenlaternen Schatten nieder. Einige verzerren keine Mine. Andere wiederum freuen sich einfach auf einen tollen Fußballabend und den Genuß, mit Freunden und Lebensgefährten den örtlichen großen Fußballclub zu unterstützen, wie ihr Lächeln aufzeigt. Ab und zu blitzt vom gelben Schein der Laternen ein Gesicht ganz klar auf, teilweise die ganze vorderste Menschenreihe, die auf mich zu marschiert. Wie im Gleichtakt geht es wild entschlossen hinüber nach Cracau. Plötzlich reißt mich ein lauter Knall aus der Tiefe des schwarzen Zuges, von dem mein Blick nicht ablassen kann. Ein Böller - kein Ausdruck von Krawallen, sondern ein lautes Ausrufezeichen: „Hier sind wir! hier kommen wir! Magdeburg wir stehen gemeinsam für dich ein!“ Ein lautes Zischen streift mein Gehör, plötzlich erscheinen die schwarzen Konturen der vordersten Reihe klar abgesetzt vom Hintergrund, da ein rotes bengalisches Feuer die Zollbrücke und ihren allegorischen Figurenschmuck taghell erscheinen lässt. Die Unität macht Halt. Ich erspähe eine Gestalt, die auf die Brüstung der Überführung klettert und mit einem Megaphon zur Men-

ge spricht. Dann erheben sich die Hände in die schwarze Nacht. Ein paar Sekunden Stille. Der Blick aller richtet sich auf den Despot und sie warten auf Freigabe. Funkelnde Augen, Zigaretten glimmen ohne Zug zu bekommen, Hauch aus den offenen Mündern - Es sind gefühlte Minuten, wie sie dort verharren und der Anblick legt sich wie ein einschlagender Blitz in meinem Langzeitgedächtnis nieder. Dann beginnt das Schauspiel, die tausenden Hände klatschen im Rhythmus ein und lassen die restliche Stadt verstummen. „Hier regiert der FCM!“ brüllen sie hinaus in die schwarze Nacht. Der Dezibelmesser sinkt schlagartig in den Keller, genau wie die Hände, die in den Hosen- und Jackentaschen verschwinden, da der Tross sich in Bewegung setzt. Mein Blick richtet sich auf das Stadion und der Puls marschiert nicht nur bei mir in neue Höhen. Rechts ein Schulterklopfer, links ein lautes Stöhnen und Prusten. Der Stahlbetontempel erhellt mit seinen großen Scheinwerfern ganz Ostelbien und zieht die zuckersuchenden Ameisen zu Tausenden in ihren Bau. Die ganze Woche über waren sie schwer arbeiten, studieren, lernen oder sich sogar ablenken. Die neusten Neuigkeiten haben sie gelesen und tauschen sich im Stadionumlauf nun im Volksgemurmel aus. Natürlich weiß es der Eine besser als der Andere, ist ja nicht zu überhören, denn immerhin ist es „mein Club“. Am Würstchenstand steht ein älterer Herr mit seinem Enkel. Die beige alte Jacke hat schon ein paar Semester gesehen, genau wie die ausgewaschene, harte, dunkelblaue Jeans. Schwarze, faltige Lederschuhe glänzen vom Scheinwerferstrahl im Stadionvorgelände. Ein grauhaariger und aufgebauschter Schnauzer schmückt sein Gesicht. „Den hat er sicher schon vor der Wende getragen“, denke ich. Die ernste, grabenwerfende Mine pendelt zwischen Stadion und Enkelchen hin und her. Blau-weiße Fankleidung trägt der Herr nicht, ganz im Gegenteil zu seinem jugendlichen Schatz. Der vermutlich knapp Achtjährige ist dick eingepackt, trägt niedliche Schuhe und knabbert an einem mit Ketchup übersähten Würstchen. Ein roter Kreis hat sich um seinem Mund gebildet. Der blau-weiße Jaquard-Schal um seinen Hals küsst fast den Boden. Die Serviette aus Zellstoff fällt hinunter und Opa hebt sie vorsichtig auf. Der Kleine blickt mit leuchtenden Augen hinauf und greift zu. Zwei vorbeiziehende Jugendliche verwerfen die Szenerie, und ich schnappe die Worte „Hoffentlich wird es nicht zu hoch“ auf. Anstoß. Zu Tausenden sind sie erschienen. Die Hütte platzt aus allen Nähten - seit Wochen ausverkauft für diesen Pokalabend. Eigentlich waren sie nie weg. Denn mindestens im Geiste war jeder Vierte immer dabei, beobachtete seinen Verein seit Jahren in TV, Videotext oder über das Internet. Hier, an dieser Stelle, hatten sie alle schon zusammen gesessen, gebangt, gehofft, gezittert, gesehen, gestanden, gejubelt und gefeiert. Wie er da drüben. Jung und drahtig, eine schwarze Mütze auf dem Kopf, der blau-weiße Schal baumelt um seinen Hals, stets für eine Kletteraktion auf den Zaun bereit und das Mundwerk locker. Oder sie: stabil gebaut, eher die Gemütliche, hat vermutlich vor dem Spiel zwei Würste zärtlich vernascht. Sie trägt das schöne Weiße in XL mit dem Wappen auf der Brust und präsentiert

es mit ihren knapp 35 Jahren und den dunkelblonden, vollen Haaren und dem hübschen Bäckerinnen-Gesicht gern. Auch er war wieder da: Die rote Nase hatte sich noch verstärkt, genau wie seine griffigen Backen. Da es vermutlich zwei weitere goldhelle gebraute Getränke gab, erscheint sein Blick nun glasiger, aber auch gespannter als zuvor. Ein frühes Tor des Gegners reißt die Massen aus dem Traum. Doch sie haben nur ihren traditionsreichen Club im Kopf. Der hatte früher Europapokalschlachten geschlagen. Und gewonnen. Er schuf damals Helden und Grundstrukturen für die Ewigkeit. Emotionen und Gefühle, so tief verankert, wie nichts zweites im Leben. Die Masse kommt während des Spiels in Schwung, bauscht sich auf und findet blind ihre Scheissegal-Einstellung. Bei jeder gewonnen Aktion der Heimmannschaft - ihres Clubs - gibt es tosenden Applaus. Heute wird großer Sport geboten: die Eigendynamik, da ist sie. Die Mannschaft empfängt den Funken aus der Menge. In der 28. Minute hämmert der blau-weiße Flügelflitzer in die Maschen und die Hände recken sich in den Himmel. Ausgleich. Großer Kampf im Spiel David gegen Goliath wird erstmals belohnt. Sie liegen sich in den Armen, reißen Fäuste in die Luft und springen wie kleine Kinder durch die Gegend, denn die Emotionen haben sie erfasst und der Testosteron-Ausstoß erreicht erstmals seine Obergrenze. Mein Blick schweift. Er trifft viele goldige Münder, leuchtende Augen und hochgerissene Nasen. Bereits jetzt verliert das gezahlte Geld für Eintritt, Bratwurst, Bier, Cola oder Fanartikel im Rausch der Gefühle seine Bedeutung. Die Gier übermannt sie jetzt. Noch lauter werden die Anfeuerungen, mehr Kraft geht für Beifall drauf und die Möglichkeit, den professionellen Goliath heute Abend zu stürzen, ist greifbar. Nach 90 Minuten geht es in die Verlängerung, der Gegner ist aufgrund eines Platzverweises bereits dezimiert. Ein Fußballspiel auf Augenhöhe hat sich entwickelt. Viertligist Magdeburg ist kurz davor, Bundesligist Leverkusen das Ausscheiden zu servieren. Es ist die Hundertelfte Minute des Ringkampfes, als ein blau-weißer Neuzugang sein Herz endlich am den Club verliert und dem Leder den Schuß seiner Karriere beibringt und den Zuschauern den Treffer des Monats präsentiert. Als der Ball seine Bahn annimmt und im linken Torwinkel, direkt vor der Masse der Nordtribüne, einschlägt, gibt es kein Halten mehr. Ein Torschrei jagt durch ganz Magdeburg und 23.000 Menschen springen in die Lüfte. Der Drahtige hängt schreiend auf dem Zaun und reckt die Faust in den Himmel, Bierduschen ergießen sich Richtung Rasen, die stabil gebaute Dame reißt ihren Partner vor Glück an sich und beide fallen kreischend auf die Plastik-Sitzschalen. Die Knollnase hat im Vollrausch die Hände vor Unfassbarkeit auf dem Schädel und sieht plötzlich ganz klar. Der kleine Enkel macht Luftsprünge und kreischt schrill vor Glück. Opa steht daneben. Er hatte kurz gejubelt, aber sich schnell gefasst. Nach einem Schultergriff seines Sitznachbarn packt er die Hände zurück in die Taschen der beigen alten Jacke und schaut auf das Feld. Für eine Sekunde wird alles grau und er versinkt in einem Film seiner Jugend, als er mit gemeinsamen Schlachtenbummlern die ganze Ostzone rockte. Er hat Tränen in den Augen. Der Kleine schaut ihn an und ist im Bann.


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Henneberg: Stolz auf seine Schützlinge

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agmar Hase wurde 1992 über 400 Meter Freistil Olympiasiegerin. Ein Meilenstein in ihrer gemeinsamen langjährigen Zusammenarbeit als Schützling von Trainerlegende Bernd Henneberg. Heute trainiert sie die Jugend von Morgen und reicht ihre gemachten Erfahrungen gern an die Magdeburger Jugend weiter. Trainer und Schützling sprachen mit Magdeburg Kompakt über ihre gemeinsamen Erfahrungen. Frau Hase, welche Erfahrungen konnten Sie von ihrem Trainer all die Jahre erhalten? „Am Arsch werden die Enten fett“ – War immer ein Spruch von meinem Trainer „Henne“, wenn es bei mir über das Jahr nicht alles so lief, wie ich mir das vorgestellt habe, oder andere pfeilschnell waren. Er hat mir dann immer Mut zugesprochen, dass die Meisterschaften noch ein Stück weg sind und ich bis dahin nur die Nerven behalten muss. Ich habe gelernt, dass man den Sportlern Ruhe und die Gewissheit vermitteln muss, dass alles nach Plan läuft. Es ist wichtig, dass man im Kopf versteht: „Ich kann es.“ Wie ist ihr gemeinsames Arbeitsverhältnis gewachsen? 1990 kam ich nach einer fünfwöchigen Trainingslagerrundreise nach Magdeburg und trainierte erstmals mit Bernd. In Halle gab es für mich keine Konkurrenz – hier in Magdeburg wurden nach mir die Fühler ausgestreckt und die Kontrahenten waren da. Ich wollte an die Weltspitze. Diese fünf Wochen beinhalteten viel Neuland und es herrschte ein gutes Feeling mit Bernd. Ich wusste, dass er ein Trainer ist, der viele Sportler erfolgreich gemacht hat und das wollte ich auch werden. Dieser Schritt war goldrichtig und hat gezeigt, dass wir acht Jahre lang erfolgreich zusammen arbeiten sollten. Zwischen uns

Olympiasiegerin Dagmar Hase mit Trainerlegende Bernd Henneberg und Schützling Lukas Märtens. Foto: Sportfotos Magdeburg

beiden herrschte blindes Vertrauen. Unsere Reibungen erzeugten Wärme und das hat meine Leistungen nach oben gekitzelt. Wir wussten beide, was wir aneinander hatten und ich konnte mich immer auf ihn verlassen, trotz meiner persönlichen Zweifel. Wie geben Sie ihre Erfahrungen heute weiter? Erkennen Sie Parallelen in ihrer Trainingsmethodik? Da ich mit Kindern zusammen arbeite, ist das grundlegend etwas anderes, allein schon in der Ansprache. Wenn die Kinder wissen wollen, wie es bei mir war, erzähle ich das gern. Sie verinnerlichen die Leistungen schnell und fragen oft: „so viel?“. Für uns lag der Fokus damals auf dem Sport, heute ist es Schule und Sport zugleich. Wir müssen schauen, dass der Sport nicht so sehr in den Hintergrund rückt. Dafür benötige ich aber Zeit. Die Pläne der 13 bis 14-Jährigen für schulische Aufwendungen sind immens - das kann irgendwo nicht gut gehen. Man muss wirklich die Nadel im Heuhaufen suchen und Glück haben, dass man da ein Talent findet. Wie stehen Sie heute zu ihrem Trainer? Haben Sie noch immer gemeinsame Gespräche oder herrscht irgendwann so viel Eigenständigkeit? Wir haben nach wie vor einen engen Draht und wenn es Probleme gibt, sprechen wir miteinander. Dann finden wir gemeinsam eine Lösung. Es ist schön, das zu wissen, denn er kennt mich und weiß, wie ich ticke. Da ist vieles einfach zu hinterfragen. Für das Training hole ich mir öfter Rat und hinterfrage einiges. Herr Henneberg, wie sehen Sie heute, dass die Früchte ihrer Arbeit gereift sind? Schon allein bei Dagmar sehe ich das. Sie musste

zunächst in die Trainerrolle hinein wachsen. Sie hat mit einer fünften Klasse begonnen. Den Anspruch den sie an sich selbst hat, versuchte sie zu übertragen, aber das hat nicht auf Anhieb funktioniert. Ich habe mit zahlreichen jungen Athleten zusammen gearbeitet, doch von allen war sie die Konsequenteste, die sich stets gefordert hat und solche Willensstärke zeigte. Ich habe sie beispielsweise einmal 14 Tage allein trainieren lassen müssen. Sie hat meinen Plan akribisch abgearbeitet. Was ich damit sagen will ist folgendes: Die Sportler, die durch ihre Hände gegangen sind, haben leistungssportliche Kriterien vermittelt bekommen mit der Frage: „Was ist wichtig, um erfolgreich zu sein?“ Natürlich ist es etwas besonderes, bei einer Olympiasiegerin zu lernen. Sie ist mittlerweile sehr gut in die Trainerrolle hinein gewachsen. Ihre Tugenden sind Konsequenz, Willensstärke und Beharrlichkeit. Diese versucht sie auf ihre Schüler zu übertragen. Können Sie heute selbst sehen, wie ihre Schützlinge eigenständig arbeiten und zu Trainern geworden sind ? Ich blicke mit Stolz auf meine Schützlinge. Bei meiner Verabschiedung waren sie alle anwesend und ich habe noch mit jedem Kontakt. Ich muss dazu sagen, dass viele nicht den Trainerjob ausüben. Was hat Sie während ihrer langjährigen Arbeit motiviert? Allein das Arbeiten mit den jungen Sportlern war sehr reizvoll. Immer wieder neue Persönlichkeiten kennen zu lernen, auf die ich reagieren musste, war spannend. Das waren quasi ständig neue Herausforderungen. Dazu kam die Dynamik des Schwimmsports als Leistungssport. Die Jugend war für mich immer unheimlich reizvoll und motivierend. (ns)



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„Eiserne Kühe” und Tempelritter zeugen von bewegter Vergangenheit

Schlicht und schön: St. Nicolai

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ls am 31. Oktober 1517 Martin Luther seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg nagelte, beendete er mit diesem „Paukenschlag” das Mittelalter. Seine Anschauungen teilte auch Johannes Krull, der bis 1553 in Wittenberg eifrig die Werke des Reformators studierte. Nach seiner Ordination erhielt Krull das Pfarramt in Drackenstedt. Die Gemeindeoberen missachteten die Patronatsrechte und öffneten dem Protestantismus im kleinen Bördedorf die Kirchentore und schafften die römische Messe ab. Krulls Amtsvorgänger hatte den Pfarracker verkauft, der den Lebensunterhalt der Pfarrer sicherte, und so war der neue Pfarrer mehrere Jahre auf die Gunst und Unterstützung seiner Gemeinde angewiesen. Als man ihm auch noch die drei verbliebenen „eisernen Kühe” (lebendiges Inventar der Pfarrei) wegnehmen wollte, setzte er kurzerhand einen zusätzlichen Gottesdienst am Mittwoch an. Dieser Eifer überzeugte und er konnte die Kühe behalten. Drackenstedt besaß im Mittelalter ein Marienbild. Es galt als „wunderthätig” und veranlasste die gesamte Umgebung zu Wallfahrten nach Drackenstedt. Mit der Reformation verschwand das Bild aus der Dorfkirche und wurde wahrscheinlich in der St. Jacobskapelle abgestellt. In alten Aufzeichnungen wird vermutet, dass die Jacobskapelle zu einem Ordenssitz der Tempelritter gehörte. Nach gewaltsamer Zerschlagung des Tempelordens durch König Philipp dem Schönen von Frankreich, verfielen auch die Gebäude des Ordens. Beim Abriss der Kapelle 1750 entdeckte man ein wurmstichiges Marienbild, bei dem vermutet wird, es ist jenes wundertätige. Der Name Drackenstedt taucht im Jahre 1108 in einer Schenkungsurkunde des Erzbischofs Adelgot auf, der seine Güter dem Stift Nicolai zu Magdeburg

vermachte. Allerdings erwähnte bereits Otto II. in einer Urkunde den Ort Drikkestedi. Der Name des Ortes bedeutet „Stätte des Dracol” – wahrscheinlich der Name eines Ritters. Daraus entstand die Familie von Drackenstedt, die in unterschiedlichen Zeitdokumenten erwähnt ist. Mit dem 30-jährigen Krieg kam auch fast das Ende des Ortes. Die Soldaten des skrupellosen Heerführers Wallenstein (Albrecht Wenzel Eusebius von Waldstein) plünderten Drackenstedt aus. „Der Krieg ernährt den Krieg” – getreu dieses Wallenstein-Mottos mussten die Bauern für das rohe Kriegsvolk Logis stellen, Lebensmittel liefern und für den Sold aufkommen. Die heutige evangelische Kirche war ursprünglich den Heiligen Cosmas und Damian geweiht. Sie wurde 1225 von Bischof Konrad dem Stift Unser Lieben Frau in Halberstadt geschenkt und von diesem 1267 dem Kloster St. Nicolai in Magdeburg verkauft. Dieses Kirchenpatronat bestand bis zur Übernahme durch den Preußischen Staat im Jahr 1810. Der Namenswechsel der Kirche auf St. Nicolai hängt mit dem Patronat des Klosters St. Nicolai zusammen. Von der mittelalterlichen Kirche ist der spätromanische Westquerturm (Anfang 13. Jahrhunderts) erhalten; im Untergeschoß ist er tonnengewölbt und erhielt 1893 eine neues Portal. 1750 wurde das Schiff von Grund auf neu gebaut, was eine Inschrift belegt. Die Ausstattung mit Holztonne, zwei Emporen und hohem Kanzelaltar ist einfach gehalten und entspricht dem „schlichten preußischen Erbauungsstil”. Bei jüngeren Renovierungsarbeiten kamen unter der Malerei aus dem 19. Jahrhundert weitere Farben zu tage, die auf einen älteren Ursprung verweisen. Das Eingangsportal ist als „Winterkirche” mit Glasscheiben vom Hauptschiff abgetrennt. Mit Leader-Mitteln erhielt der Kirchturm einen Anputz und ertrahlt seit 2013 in neuem Glanz.

Der 2013 sanierte Turm von St. Nicolai Drackenstedt ist heute ein sehenswertes Bördedorf mit mehr als 400 Einwohnern und glänzt mit zahlreichen, liebenswert restaurierten Höfen wie dem „Alten Landgasthof”, der um 1740 errichtet wurde. Zu dem Ortsteil der Gemeinde Eilsleben gehört auch der südlich liegende Ortsteil Bahnhof Dreileben-Drackenstedt. (rf) Nichts ist spannender als Geschichte. Wenn ihre Geschichte detailreich und faszinierend erzählt ist. Gerade im mitteldeutschen Raum, und im Speziellen in der Region um Magdeburg, kann man sie Verborgene heute auf Zeitreisen erSchätze an der kunden. Auf Spuren, die Straße der Romanik unterschiedlicher nicht sein können. Die neue touristische Leitmarke „Verborgene Schätze an der Straße der Romanik“ entführt Besucher zu diesen Orten.

Evangelisches Pfarramt Seehausen

Pfarrer Thomas Seiler Telefon: 039407-425 Führungen und Besichtigungen vor Ort in Drackenstedt: Beate Schmidt Telefon: 039293-50516


LEBENSART

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Eine Entenbrust für Gaumenfreude

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ie Adventszeit steht vor der Tür und bringt manch traditionelle Speisen auf die Karten der Magdeburger Restaurants. MAGDEBURG-KOMPAKT-Tester Klaus Neubauer war diesmal im „Hotel & Gasthaus Zum Lindenweiler“ zu Besuch und seine Augen blieben beim Studium der Karte sofort bei den vorweihnachtlichen Speisen hängen. Unter der Auswahl an Schwein-, Wild-, Rind- und Fischgerichten fiel seine Entscheidung sofort auf die „Gänsebrust Lindenweiler“. Diese ausgewiesene Spezialität des Hauses wird vom Tester schließlich bestellt, um sie von seinem Feinschmecker-Gaumen prüfen zu können. „Das seit über 30 Jahren familiengeführte Gasthaus in der Vogelbreite 27 ist eigentlich schon eine Traditionsinstanz in der näheren Umgebung“, erklärt Klaus Neubauer, der hier nicht zum ersten Mal als Gast am Tisch sitzt. Es dauert keine 20 Minunten und Klaus Neubauer erhält vom einstigen Restaurant-Gründer Eckhardt Meyer das gewünschte Essen serviert. Klaus Neubauer lässt sich vom Duft des Grünkohls einstimmen und probiert die knusprige Entenbrust. Den ersten Bissen quittiert er mit einem langen „Oooh“, um gleich darauf zu erklären: „Die Entenbrust ist perfekt, zart in der Konsistenz und mild im Geschmack.“ Das erste saisongerechte Gericht mit Grünkohl hat den Tester sofort auf die kommende Adventszeit eingestimmt. Nachdem Klaus Neubauer den guten Eindruck von der vorweihnachtlichen Karte mit einem Capuccino abgerundet hat, wirft er erneut einen Blick in die Karte. Dort entdeckt er sogar eine „Seniorenkarte“, die echte Hausmannskost vom Bauernfrüh-

Klaus Neubauer lässt sich von Eckhard Meyer eine „Entenbrust Lindenweiler“ von der vorweihnachtlichen Karte servieren.

stück bis zum Rotbarschfilet beinhaltet. Da es sich beim „Lindenweiler“ um ein Restaurant mit Hotel handelt, bietet das Haus auch Frühstück und auf einer gesonderten Karte echte regionale Spezialitäten an. Frisch gepökeltes Eisbein, Pökelnacken oder hausgemachte Kohlrouladen kann man daraus bestellen. „Leider verträgt ein Magen nicht so viele Speisen, wie das Auge auf der Karte gern probieren würde“, sagt Klaus Neubauer. Beim Rundgang durch das Restaurant wirft er auch einen Blick in die Kegelbahn und den seperaten Raum für Familienfeiern. Die vielseitigen Möglichkeiten, die in der gastronomischen Einrichtung genutzt werden können, sind auf jeden Fall ein besonderes Plus. Im Garten fällt ihm ein großes Zelt

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auf. Schließlich erfährt Neubauer, dass dies extra für ein bevorstehendes Weihnachts- Klaus Neubauer grillen eines Magde- Restaurant-Test burger Unternehmens aufgebaut wurde. Klaus Neubauer ist mit Für die unter- 45 Jahren gastronomischiedlichen Nutzun- scher Erfahrung bewaffgen der Räume und net für MAGDEBURG Flächen im „Hotel & KOMPAKT unterwegs, um Gasthaus Zum Lin- die gute Küche und den denweiler“ hat sich Fa- Service von Restaurants und Cafés unter die Lupe milie Meyer schon zu nehmen. Diesmal telange einen Namen stete er das Hotel & Gastgemacht. Hier finden haus zum Lindenweiler, im Sommer Wohnge- in der Vogelbreite 27. bietsfeste oder andere Festlichkeiten statt. Die Mageburger Profis vom SESBoxstall laden hier beispielsweise regelmäßig zum Sommerfest ein. Klaus Neubauer sagt schließlich, dass er das Restaurant jederzeit weiterempfehlen würde. Die vorweihnachtliche Karte und vor allem die Entenbrust haben Lust auf mehr gemacht. „Das wird sicher nicht mein letzter Besuch vor dem Fest geweisen sein“, so der Tester. Außerdem kann das Haus sicher eine gute Adresse für kleine und große Familienoder Firmenfeierlichkeiten sein. Die langjährigen Erfahrungen, die von Familie Meyer in Küche & Co. eingebracht werden, sind rundherum in echter Wohlfühl-Familien-Atmosphäre zu spüren. Das TestUrteil von Klaus Neubauer lautet am Ende seines Besuchs: Die Entenbrust ist ein Muss!


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Prof. Dr. Hagen Thieme, Direktor der Universitätsaugenklinik Magdeburg, während der Untersuchung. Das frühzeitige Entdecken des Glaukoms ist wichtig. Foto: Uniklinik Magdeburg

„Kulleraugen“ können gefährlich sein Kinder nehmen in den ersten Lebensjahren vor allem mit den Augen ihre Umgebung war. Selten kann dieser Sinn aber getrübt sein, u.a. wenn sie am sogenannten Glaukom leiden. Von Jacqueline Heß

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as Glaukom, auch Grüner Star genannt, ist eine Augenerkrankung, die häufig mit einem erhöhten Augeninnendruck verbunden ist und unbehandelt zu Sehbeeinträchtigungen führen kann. Bei Kindern ist das Glaukom in den meisten Fällen angeboren (kongenital); es kann sich aber auch im Verlauf von anderen Augenerkrankungen (wie z. B. nach Linsen-Operationen) oder nach Verletzungen entwickeln. „Das kongenitale Glaukom hat seine Ursache in der Fehlbildung im Abflusssystem des Auges. Es kommt zu einem Stau von Kammerwasser im Augeninneren und damit zu einer Erhöhung des Au-

geninnendrucks. Da das kindliche Auge noch sehr weich ist, ist eines der Frühzeichen dieser Erkrankung, dass die Augen größer werden und im Durchmesser zunehmen. Das bedeutet, dass einerseits der Hornhautdurchmesser zunimmt, andererseits die Augenlänge über den natürlichen Verlauf hinaus steigt. Bei Kindern ist die erste Stufe eine operative Maßnahme, bei der die fehlerhaften Gewebsverwachsungen entfernt werden. Den erfahrenen Ärzten stehen heute mehrere Methoden für die Operation des kindlichen Glaukoms zur Verfügung“, so Prof. Dr. Hagen Thieme, Direktor der Universitätsaugenklinik Magdeburg. Das kongenitale Glaukom bei Kindern fällt zumeist Hebammen oder den Eltern selbst auf. Die Kinder können Augenschmerzen entwickeln aufgrund des hohen Augendrucks. Sie können durch Hornhauttrübungen schlechter sehen und sind insgesamt vom Verhalten „unleidlich“. Sie haben keine Lust zu spielen oder auch zu essen, manche haben wenig Appetit. Ein Großteil der betroffenen Kinder ist auch lichtscheu. Die überdurchschnittlich großen Augen und Hornhautdurchmesser fallen häufig erst später auf. „Viele Eltern sehen die Augen als ,große Kulleraugen’ und somit fallen die Kinder oft durch ein Raster“, so der Klinikdirektor. Dabei sollte bei ersten Verdachtsmomenten eines angeborenen Glaukoms möglichst rasch eine Narkoseuntersuchung erfolgen. Bei dieser Untersuchung wird der Augeninnendruck gemessen, der Hornhautradius bestimmt, die Länge des Augapfels festgestellt sowie eine intensive Befundung aller Strukturen des kindlichen Auges vorgenommen. Es kann sein, dass diese erste Untersuchung auch gleich der Operationstermin ist. Prof. Thieme: „Bei

diesem Eingriff versucht der Augenchirurg, die krankhaften Gewebe zu entfernen und den Kammerwasserfluss aus dem Auge wieder herzustellen. Es handelt sich somit um eine Augeninnendruck senkende Operation. Nach einer Operation müssen vorübergehend mehrmals täglich entzündungshemmende Augentropfen gegeben werden.“ Anfang Oktober 2014 wurde in der Universitätsaugenklinik Magdeburg das Kinder-Glaukom-Zentrum offiziell eröffnet. „Es bietet eine kompetente Anlaufstelle in der Region für kleine Patienten mit Grünem Star. Nach der Diagnose besprechen wir alles zusammen mit den Angehörigen und bieten die bestmögliche Aufklärung, um mögliche Ängste zu nehmen. Bei der Operation wenden wir neueste Techniken an und kümmern uns um die Nachsorge“, so Prof. Thieme. Das neue Zentrum setzt im Klinikalltag das kindgerechte „DOLORES“-Konzept um. Dieses wurde speziell für Kinder im Alter von zwei bis zehn Jahren und deren Eltern entwickelt, um ihnen einen möglichst stressfreien und angstarmen Klinikaufenthalt zu ermöglichen. Die Kuschelfigur „Schnobbl“ steht bei diesem Konzept im Mittelpunkt, und bleibt neben den Eltern die ganze Zeit an der Seite der jungen Patienten. „Die wichtigste Herausforderung ist, diese Erkrankung ins Bewusstsein der Eltern zu rücken, sodass man Veränderungen der Augen besser wahrnimmt und dadurch ein frühzeitiges Entdecken möglich ist“, so der Klinikdirektor. In den neuen Bundesländern ist das Universitätsklinikum Magdeburg die erste Einrichtung, die das neue Konzept umsetzt. Bundesweit beteiligen sich bislang noch sechs weitere Kliniken. Weitere Informationen auf der Internetseite: www.kaug2.ovgu.de/Kinderglaukom.html


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n Kompakt Förderverein will Arbeit des Stadtarchivs unterstützen

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reunde des Stadtarchivs“, so heißt der Förderverein, der ab Anfang des kommenden Jahres seine Arbeit aufnehmen soll. Am Montag, 10. November, hatte dazu eine Informations- und Gründungsveranstaltung stattgefunden. „Sie war sehr gut besucht. Und die anwesenden Bürger haben viele Anregungen und Vorschläge eingebracht“, sagt Fachdienstleiterin, Dr. Maren Ballerstedt. Initiator Daniel Riecke hatte die Gründung angeregt, um das Interesse der Bürger an der Geschichte der Landeshauptstadt zu wecken und zu vertiefen. Zudem soll das Stadtarchiv in seinen Bemühungen, Nachlässe und wertvolle Sammlungsstücke zu erwerben, unterstützt werden. Zusammen mit dem Stadtarchiv Magdeburg kann die Zusammenarbeit mit diversen Institutionen und Bildungseinrichtungen intensiviert werden, indem der Förderverein diesem mittels ehrenamtlichen Engagements unterstützend zur Seite stehen, meint Daniel Riecke. Das Stadtarchiv unserer Heimatstadt verwahrt das historische Erbe mehrerer Jahrhunderte städtischer Geschichte und

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as Oli-Kino zeigt am Mittwoch, 19. November, um 19 Uhr den Dokumentarfilm „Auf den Spuren von Martha Muchow“. Der Film zeichnet den Forschungsansatz der Psychologin nach, die in den 1920/30er Jahren am Hamburger Psychologischen Institut gearbeitet und Kinder im Arbeiterbezirk Barmbek an diversen Orten beobachtet hat. Die Veröffentlichung der Ergebnisse zu „Der Lebensraum des Großstadtkindes“ hat Martha Muchow nicht mehr erlebt, da sie 1933 angesichts der Repressalien durch das Nazi-Regime Suizid beging. Der Film ist ein Gemeinschaftsprojekt der Hochschule Magdeburg-Stendal, dem Institut für Qualitative Forschung/Internationale Akademie Berlin und ww-media Hamburg. Anzeige

Umgestaltung und neue Ausrichtung der Filiale im Weizengrund

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Bernd Kühne,

Dokumentarfilm „Auf den Spuren von Martha Muchow“

Abendfriede frischt auf as Abendfriede-Haus im Weizengrund hat ab sofort eine neue Chefin. Helga Gebhardt, seit 2006 im Unternehmen, wurde als Filialleiterin eingesetzt. Sie übernimmt damit die Nachfolge von Ines Hielmann. „Unsere Wege haben sich getrennt“, sagt Firmenchef Frank Büschel, und kündigt ein neues Konzept für die Filiale an. Das soll von Helga Gebhardt umgesetzt werden, die mit solchen Aufgaben bereits Erfahrungen hat. Gebhardt ist nicht nur Trauerbegleiterin, son-

Wohnen heute

macht es für Benutzerinnen und Benutzer zugänglich. Nicht nur aus der Verwaltung gelangen Unterlagen ins Archiv. Vielmehr werden auch nichtamtliche Quellen gesichert, die ansonsten für immer verloren wären.

dern ebenso Fachfrau für Umbau und Marketing, hat bereits Filialen in der Olvenstedter Straße, in Wanzleben, Schönebeck geleitet und war zuständig für Gestaltung u.a. der Filiale am Westfriedhof. Jetzt soll sie dem Bestattungshaus im Weizengrund, Ecke Helmstedter Chaussee zu neuem Leben verhelfen. So werden die Räume umstrukturiert, Abschiedsraum und Büro klarer getrennt, ein Empfangsraum eingerichtet, in dem die Trauernden sich finden und auch gemeinsam beim Kaffee zusammensitzen können. Die derzeit vor allem funktionale Einrichtung wird gemütlicher, gestaltet in warmen Farben, in Braun- und Orangetönen. „Unsere Kunden sollen sich trotz allen Kummers wohlfühlen“, sagt Helga Gebhardt, die bereits genaue Vorstellungen von der Ausstattung hat. Planen, Gestalten, Dekorieren machen ihr nicht nur Freude, sie hat als gelernten Dekorateurin auch das Fachwissen dazu. Der Umbau erfolgt bis Jahresende; bei Weiterbetrieb der Filiale. „Wir sind selbstverständlich uneingeschränkt für unsere Kunden da“, betont Helga Gebhardt (kl. Bild) führt jetzt die Geschicke in der Abendfriede-Filiale Helga Gebhardt. (ab) im Weizengrund 2. Sie leitet auch die Umgestaltung. Fotos: B. Ahlert/AF www.abendfriede.de

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ft benutzt, aber auch oft verwechselt. Einfach gesagt - Gewährleistung ist eine gesetzliche Verpflichtung des Händlers und Garantie ein freiwilliges Versprechen Herstellers. Maco - als Möbelhändler - möchte mit Möbelstücken begeistern, die Sie komplett wie bestellt und ohne bereits von außen sichtbare Transportschäden zu Hause erreichen. Deshalb durchlaufen fast alle unsere Möbelstücke eine erste Qualitätskontrolle vor der Auslieferung. Unsere Gewährleistungsfrist beträgt bei Waren, die einer täglichen Nutzung unterliegen, 12 Monate. Sollte hier ein Mangel auftreten oder erst später bemerkt werden, gibt das BGB verschiedenen Nachbesserungspflichten vor - an erster Stelle die Ersatzbeschaffung. Eine Garantiezusage des Herstellers bezieht sich zumeist auf die Funktions-fähigkeit einer Sache oder auf Teile eines Produktes über einen bestimmten Zeitraum und sichert eine Schadensersatzleistung zu. Der Zustand der Ware zum Zeitpunkt der Übergabe an den Kunden spielt dabei keine Rolle. Egal wie – unser MACO Service-Anspruch ist, dass Sie sich rund um wohlfühlen. Deshalb unser Service-Versprechen: Ob Gewährleistung oder Garantie, wir werden in jedem Falle eine kulante Lösung für Sie finden. Ihr Bernd Kühne MACO Kundendienstleiter. Kontakt Telefon 0391-6262620 oder Kundendienst@maco-md.de

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Ein würdiges Denkmal

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s gibt diverse Möglichkeiten, Verstorbene zu Ehren. In unserem Kulturkreis sind Grabanlagen auf Friedhöfen mit Grabsteinen weit verbreitet. Friedhofsverordnungen legen fest, wie die Grabmale für die jeweiligen Felder beschaffen sein müssen. Das Personal des Steinmetzbetriebs Tauchert kennt die Bestimmungen und berät Sie gerne. Marcel Kulessa, der im Juli den Betrieb von Uwe Tauchert übernommen hat, ist spezialisiert auf die Bearbeitung und Gestaltung von Grabmalen und Grabanlagen. Zu den handwerklichen Arbeiten des Betriebs gehört die Fertigung von Grabdenkmälern, die Einarbeitung von Schriften und Ornamenten sowie alle anfallenden Friedhofsarbeiten wie das Setzen von Grabmälern, Einfassungen und Abdeckplatten sowie die Ausführung von Nachbeschriftung, Reparaturen, Reinigungen, Vergoldung. In der Grabmalausstellung in der Großen Diesdorfer Straße können Sie sich mehr als 300 Grabmale ansehen - darunter sind liegende und hochstehende Grabsteine, Stelen und breitformatige Grabsteine für Urnen- und Erdbestattungen. Bei Fragen und Problemen helfen wir gerne. Informationen finden Sie unter www.tauchertgrabmale.de. Oder wenden Sie sich an unser Beratungspersonal in der Großen Diesdorfer Straße 166. Wir haben Montag bis Donnerstag von 9 bis 18 Uhr und Freitag von 9 bis 15 Uhr geöffnet.

Marcel Kulessa hat im Juli 2014 den Steinmetzbetrieb Tauchert in der Großen Diesdorfer Straße übernommen. Foto: Peter Gercke

Winterzeit der Stille: Erinnerung und Gedenken

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n wenigen Tagen ist Totensonntag. Zeit, an verstorbene Angehörige zu denken, sich zu erinnern und zu besinnen. Auch wenn die letzten Sommerblumen noch in die Höhe recken, wird es auf dem Friedhof Zeit an die Wechselbepflanzung für den Winter zu denken. Jetzt heißt es für den Friedhof vor allem Herbstblüher zu pflanzen und das Grab einzudecken. Am besten eignen sich die Besenheide sowie die Winterheide. Sie setzen zarte Farbakzente und blühen den ganzen Winter. Und weil meist auch Laub auf die Gräber fällt, bieten Astern, Alpenveilchen, Gräser und Purpurglöckchen dazu ein reizvolles Zusammenspiel. Um die Grabfläche abzudecken eignen sich Nordmanntanne, Blaufichte, Nobilistanne sowie Wacholder. In der Regel ist eine Ganzabdeckung der Grabstelle nicht notwendig, da die Abdeckung kein Winterschutz ist, sondern ein Winterschmuck. Die Gräber erhalten ihren Wintermantel und werden mit einem stillen Gruß eingedeckt. Zu diesen individuellen Anlässen möchte man dem Verstorbenen mit kleinen blumigen Gesten geden-

ken, z.B. mit einem Strauß, einem Kranz oder einem Gesteck. Ein schönes mit Blumen und Tanne geschmücktes Grab ist Zeichen der Erinnerung und Symbol der Wertschätzung für die Menschen, die einem nahe stehen – in diesem Sinne möchte die Friedhofsgärtnerei Boese helfen. Zu keiner anderen Zeit sind unsere Friedhöfe so stimmungsvoll gestaltet wie an diesen Tagen. Verbundenheit und Besinnung bringen Angehörige durch Gestecke, natürliche Grababdeckungen oder eine stimmungsvolle Herbst- und Winterbepflanzung zum Ausdruck. Ob Chrysantheme, Heide oder Tannengrün: Ich als Friedhofsgärtner setze mit der Hilfe von vielfältigen Formen und Farben ein sichtbares Zeichen der Erinnerung. Und dies nicht nur zu den klassischen Totengedenktagen, sondern auch zu Geburts-, Namens- oder anderen Ehrentagen der Verstorbenen. Gerne verwende ich dabei Materialien und Pflanzen, die für Sie oder den Verstorbenen eine besondere Bedeutung haben. Kreativ und individuell werde ich auf Ihre Wünsche eingehen. Schauen Sie mal bei uns vorbei und lassen Sie sich beraten.


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Bei der Gestaltung stets auf den Standort achten Ein Grab ist nicht nur letzte Ruhestätte, sondern vor allem auch Zeichen lebendiger Erinnerung. Bei der Grabgestaltung soll den Hinterbliebenen ein möglichst großer Freiraum für die Umsetzung individueller Wünsche gegeben werden. Die einzelne Grabstelle ist aber gleichzeitig auch Teil des Grabfeldes und des gesamten Friedhofs. Insofern sollen sich die einzelnen Grabstellen harmonisch in das Gesamtbild des Friedhofs einfügen. Hierfür ist es wichtig, die richtigen Pflanzenarten für den jeweiligen Standort zu wählen. Sonne, Halbschatten, Schatten, Wurzeldruck und Tropfenfall sowie Bodenart sind die wichtigsten Dinge die hierbei beachtet werden müssen.

Blumen auf Gräbern Bei der jahreszeitlichen Wechselbepflanzung zeigt sich von Jahr zu Jahr, dass gegenüber der

einfarbigen Bepflanzung, beispielsweise mit Heide, immer mehr gemischte Strukturbeete gepflanzt werden. Wie zum Beispiel ein Herbstbeet mit Alpenveilchen, Purpurglöckchen, verschiedene Gräser kombiniert mit Heide.

Schmuckbeet statt Grababdeckung

Früher wurde die gesamte Grabstelle mit Fichtenzweigen eingedeckt, um die Pflanzen vor Frost und Schnee zu schützen. Doch heutzutage werden auf den Friedhöfen winterharte Bodendecker verwendet. Deshalb reicht es, die Grabstätte des geliebten Menschen mit einer kleinen Fläche, einem sogenannten Schmuckbeet zu dekorieren. Hierbei kommt Edeltanne wie Nordmann-, Nobilistanne und gelbes oder bläuliches Koniferengrün zum Einsatz. Die Friedhofsgärtnerei Boese als qualifizierter Meisterbetrieb kann Ihnen dabei helfen, ein schönes und gepflegtes Grab für Ihren Liebsten zu gestalten.

Friedhofskultur im Wandel begriffen T

rauer – ein Thema, das uns stets und ständig begegnen kann. Es gibt keinen richtigen oder passenden Zeitpunkt dafür. Dennoch ist es im November unvermeidbar, sich mit Tod und Trauer auseinanderzusetzen. Bevor die Adventszeit beginnt, sind im Kalender zwei Gedenktage verzeichnet, die zu den „Stillen Tagen“ zählen. Am 16. November ist Volkstrauertag. Er wird seit 1952 begangen und erinnert an die Kriegstoten und Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen. Der Totensonntag (oder Ewigkeitssonntag) am 23. November ist in den evangelischen Kirchen in Deutschland ein Gedenktag für alle Verstorbenen. In den vergangenen Jahren haben sich Trauerriten geändert, wie sich auch der Umgang mit dem Tod verändert hat. Es gibt Beerdigungen, die einem großen Event gleichen. Im Gegensatz dazu legen aber auch immer mehr Menschen Wert darauf, eine eher anonyme Form zu wählen. Das Erste Magdeburger Bestattungshaus bietet bereits seit 1990 einen umfassenden Service auf allen Gebieten des Bestattungswesens. Kompetente und individuelle Beratung sowie eine qualifizierte Ausführung der Leistungen – darauf legen Geschäftsführer Gerald Arnold und Kirsten Arnold-Brennecke großen Wert. Als einziger Bestattermeister in Magdeburg und Umgebung ist Gerald Arnold auch als Referent im Fachverlag des deut-

schen Bestattungsgewerbes, in der Fort- und der Berufsausbildung der Bestatter in Deutschland tätig. „Wir möchten den Menschen, die zu uns kommen, alles ermöglichen“, sagt der Geschäftsführer. „Dabei werden natürlich alle Vor- und Nachteile in Betracht gezogen.“ So beispielsweise auch bei dem Trend, Verstorbene unter Bäumen bestatten zu lassen, der zeigt, dass die öffentliche Friedhofskultur im Wandel begriffen ist. „Es gibt mehrere Modelle – wie etwa den Friedwald und den Ruheforst. Sicherlich im ersten Moment eine schöne Vorstellung, einen geliebten Menschen im Wald bestatten zu lassen“, meint Gerald Arnold. Abseits des hektischen Alltags an einem friedlichen, ruhigen Ort den Verstorbenen nahe zu sein und sich dabei nicht um die Grabpflege kümmern zu müssen, mag ein Vorteil sein. „Aber man sollte bei der Wahl einer solchen Bestattungsform auch bedenken, dass diese Orte meist schwer zugänglich sind. Personen, die aufgrund ihres Alters oder einer Erkrankung nicht mehr mobil sind, haben so keinen Zugang zum Ort der Trauer“, erklärt der Geschäftsführer. Doch egal, für welche Form sich jemand entscheidet, die Mitarbeiter des Ersten Magdeburger Bestattungshauses bieten sachkundige und vertrauensvolle Hilfe sowie den notwendigen Raum und die Zeit für die Trauerbewältigung.


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lles raustragen – nichts bezahlen! Mit dem in die neue Media Markt-App integrierten kostenlosen Gewinnspiel „Elektronik-Jäger“ macht Media Markt ab sofort Träume von Elektronik-Fans wahr und verlost drei Minuten Einkaufsrausch für lau. Die Media Markt-App bietet auch darüber hinaus alles, was die Herzen von Elektronik-Begeisterten höher schlagen lässt: Einkaufen – jederzeit und überall. Mit der App sind ShoppingErlebnissen keine Grenzen mehr gesetzt: Sich online über die neuesten technischen Highlights informieren, zu jeder Zeit das Lieblingsprodukt auswählen, direkt vom Smartphone aus bestellen und das Produkt in den Media Märkten in Magdeburg abholen. Die Media Markt-App bietet ein übersichtliches, bequemes und mobiles Einkaufserlebnis und fügt sich somit nahtlos in die Multichannel-Strategie des Elektrofachhändlers ein. Eben ganz nach dem Motto „Wer will, der kriegt. Im Markt. Im Netz. Jederzeit.“ Der Name des Gewinnspiels ist Programm und darf wörtlich genommen werden. Media Markt macht einen glücklichen App-User zum Elektronik-Jäger: Dieser darf in seinem nächstgelegenen Markt für drei Minuten so viel Elektronik erbeuten wie möglich – und Media Markt bezahlt. Holger Borchert, Geschäftsführer des Media Markts in Magdeburg im Bördepark hofft auf ein Finale im eigenen Markt: „Natürlich drücke ich insbesondere allen Teilnehmern aus dem Raum Magdeburg die Daumen. Drei Minuten gratis einkaufen in unserem Media Markt in Magdeburg im Bördepark – das wird auf jeden Fall ein Vergnügen der ganz besonderen Art.“

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ist natürlich nicht auf diese Artikel beschränkt“, erklärt Harald Christel. „Der Gewinner kann jedes Produkt erjagen, das während des Beutezugs seinen Weg kreuzt.“ Wer will, der kriegt eben! Und das Beste kommt auch hier zum Schluss, denn der Gewinner braucht keinen Cent zu bezahlen – die Rechnung geht auf Media Markt. Weitere Informationen zur Media Markt-App und zu den Teilnahmebedingungen des Gewinnspiels gibt es im Onlineshop von Media Markt unter www.mediamarkt.de/mcs/shop/elektronikjaeger

tels Zufallsprinzip aus allen Anmeldungen ermittelt und per E-Mail benachrichtigt. Die große Elektronik-Jagd findet Mitte Dezember im nächstgelegenen Media Markt des Gewinners statt. Gewinnt ein Teilnehmer aus Magdeburg und Umgebung holt er die Jagd somit direkt in einen der Media Märkte in Magdeburg und hat dort die Chance unter kräftiger Anfeuerung des Media Markt-Teams TV-Geräte, Spielekonsolen, Tablets und Kameras zu schnappen und in eine Gitterbox zu befördern. „Die Auswahl

Die Teilnahme am Gewinnspiel ist denkbar einfach. Konsumenten können sich die Media Markt-App (verfügbar für iOS und Android) kostenlos auf das Smartphone downloaden. Zudem findet sich ab Ende Oktober auf allen Media Markt-Plakaten in Magdeburg und Umgebung ein QR-Code, über den man zur App gelangt. „Während man an der Bushaltestelle wartet, kann man also bequem den QR-Code auf unserem Werbeplakat einscannen und sich somit die Chance auf den gratis Einkauf sichern“, so Harald Christel Geschäftsführer des Media Markts in Magdeburg „Am Pfahlberg“. Nach dem Download der App muss der Nutzer zunächst die Push-Nachrichten-Funktion aktivieren und sich dann in der App für das Gewinnspiel registrieren. Jeder Spieler darf sich nur ein Mal für das Gewinnspiel anmelden. Die Teilnahme ist bis einschließlich Sonntag, 30. November 2014, möglich. Der Gewinner wird mit-

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Radikaldiät für die Stromrechnung I

n der kalten Jahreszeit setzen wir Menschen gerne ein paar Reserven an. Aber auch die Stromrechnung legt oftmals kräftig zu. Genau jetzt ist der Zeitpunkt für eine Radikaldiät. Wie bei einer richtigen Diät muss man sich fragen, wo die versteckten Kalorien lauern. Bei einer Diät für die Stromrechnung heißt es: Wo entwischt Energie? Manchmal reicht schon ein Blick auf die Lampen im Haus - denn wie wird die Wohnung beleuchtet? Gibt es noch viele alte „Glühbirnen“ oder schon viele Energiesparleuchten und LEDs? In den Geschäften sieht sieht man sie jetzt zur Weihnachtszeit wieder überall blinken, Leuchtdioden, besser bekannt als LEDs. Während LEDs als Deko-Beleuchtung schon weit verbreitet sind, kommen nun auch die großen LED-Lampen immer mehr in die Haushalte. Mehr als 100 Jahre lang waren die Glühlampe das Maß der Dinge, wenn es um eine einfache und helle Beleuchtung ging. Die „Dioden“ stellen eine Alternative zu den inzwischen verbotenen Glühlampen dar. Und auch das „kalte“ Licht der Energiesparlampen übertrumpfen die LED-Lampen mit ihrer Vielfalt bei weitem. Bei diesen Lampen muss man zwischen warmweißem und kaltweißem Licht unterscheiden. Warmweißes Licht sollte für Wohnräume und kaltweißes Licht für Arbeitsräume verwendet werden. Zudem verbrauchen LED-Lampen selbst im Vergleich zu Energiesparlampen weniger Strom und benötigen keine Zeit, um nach dem Einschalten ihre vollständige Helligkeit zu erreichen. Zusätzlich muss der sehr langen Lebensspanne der LEDs Rechnung getragen werden. Durch die Einsparun-

gen beim Strom und die lange Lebenszeit sind die Leuchtdioden zukunftsträchtig. Einziger Nachteil ist der Anschaffungspreis. Zwar ist dieser hoch, rechnet sich aber durch die genannten Vorteile deutlich. Zu den Vorteilen gehört auch, dass LEDs im Gegensatz zu Energiesparlampen kein Quecksilber enthalten und dadurch nicht giftig sind. Zudem

Ob LED, Energiesparlampe oder Halogenlampe - die innovativen Technologien können jede herkömmliche Glühlampe stilvoll ersetzen. Quelle: Osram AG

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verursachen LED-Lampen einen geringeren CO2Ausstoß aufgrund des niedrigeren Stromverbrauchs und sind deshalb bei weitem umweltfreundlicher. Die LED (engl. light emmiting diode) wird erst seit relativ kurzer Zeit als Mittel zur Beleuchtung genutzt. Viel eher kennt sie der Normalverbraucher wohl als Anzeigeelement, zum Beispiel beim Ladegerät. Dies liegt daran, dass die ersten LEDs noch vergleichsweise wenig Licht aussendeten, so dass sie zur Beleuchtung ungeeignet waren. Durch zahlreiche Entwicklungen und Verknüpfungen von mehreren Leuchtdioden können die LEDLampen immer mehr Licht aussenden, sodass die Neusten ähnlich hell leuchten wie 75-Watt-Glühlampen. Die Lampen bestehen aus mehreren LEDs und wurden als Ersatz für herkömmliche Glühlampen entwickelt. Uns ist ein Licht aufgegangen - Ihnen auch? Ab sofort finden die Kunden im Media Markt eine Riesenauswahl an Leuchtmitteln - ob Energiesparlampen, Halogen oder LED - die hell scheinen, dennoch Geld sparen helfen. Mit einem Einsparpotenzial von etwa 85 Prozent sind sie der Glühlampe haushoch überlegen. Und sie erreichen 25.000 Betriebsstunden. Ein VierPersonenhaushalt, der seine Beleuchtung komplett auf LED umstellt, könnte seine Stromkosten pro Jahr um 90 Euro (Annahme: Strompreis 24 ct/kWh) senken. Sogar als Neonröhren-Ersatz können die LED-Leuchtmittel eingesetzt werden. Wenn es ums Energiesparen geht, stehen die Fachberater mit Rat und Tat dem Kunden zur Seite.

Magdeburg im Bördepark Salbker Chaussee 67 • Telefon: 0391/8108-0


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KULTUR / ESSAY

MAGDEBURG KOMPAKT

Foto: Peter Gercke

Mehr Mut zum Anderssein Ein Plädoyer für mehr Offenheit, Neugierde und Beifall gegenüber „bunten Vögeln“ Von Axel Römer

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or allem sollte man bedenken, dass jene Optimisten, Weltverbesserer und harmoniesüchtigen Idealisten irren, die sich ein Glück auf Erden dadurch versprechen, wenn die Welt frei von Kollisionen mit komischen Käuzen, skurrilen Charakteren und aufsässigen Geistern sei. Es sind verschrobene Fanatiker oder naiv-komische Käuze, die das Räderwerk einer Ordnung in Gang setzen und verkrustete Roststellen der Anpassungsfähigkeit durch soziales Schleifen freilegen. Somit pumpen sie frischen Wind in nivellierte Lebensbeziehungen. An solchen auffälligen Charakteren scheint es Magdeburg zu mangeln. Es sind die Spinner und verrückten Visionäre, die die Welt aus den Angeln heben. Mögen sie narzisstisch, egozentrisch und aufbrausend auf einer selbst errichteten Bühne stehen – so sind sie eben jene, die andere mitreißen können und fortwährend vor Ideenreichtum und verrückter Kreativität sprühen. Die, die anders sind, bewegen das Geschehen. Andersartigkeit hat es in der Elbestadt nicht leicht. Das

ist mein Eindruck und ich weiß, es gibt viele Gleichgesinnte. Trotzdem begegnet die Mehrheit derart kantigen Typen mit Distanz und scheelen Blicken. Wer anders daher kommt, als die solide, regelkonforme Masse wird geschnitten. Bestenfalls beäugt man solche schillernden Menschen mit Argwohn und redet über sie beim Nachbarn abfällig. Ein Anderssein wird in Magdeburg häufig in den tiefen Bördeboden zurückgestutzt, so dass bunt bewegte Lebenschancen in Dunkelheit ersticken. Wer sind die Verhinderer und Vernichter der Quertreiber und schrägen Vögel? Wir Magdeburger sind es selbst! Was sollen denn die Nachbarn denken … , wenn da jemand daherkommt, sich wie ein Narr aufführt, lauter und fremder redet als jeder Bekannte. Die Sätze der Reglementierung und Normierung sind es, die uns allzu leicht über die Lippen fließen und jeden potenziellen Phönixflieger vom Himmel schießen, bevor jener überhaupt zehn Meter von der Erde abgehoben war. Magdeburg ist zu übersichtlich, als dass sich Fantasten entfalten könnten. Doch wir brauchen solche Persönlichkeiten dringend. Wer sind die Vorbilder und Persönlichkeiten, die über ihre verrückt charismatischen Züge Menschen begeistern? In der Politik finden wir sie nicht. Den Blick in schlafende Verwaltungen, in denen jeder Tag wie ein Ei dem anderen gleicht, kann man sich getrost sparen. Die Landeshauptstadt kann auf ein paar herausragende Sportler schauen, die für Aufmerksamkeit über die Stadtgrenzen hinaus sorgen. Es gibt pfiffige Unternehmer, die ihre Geschäfte aus existenziellem Antrieb heraus ideenreich gestalten. Haben sie Erfolg, sind die Neider nicht weit. Das ist kein alleiniges Magdeburger Phänomen, sondern ein klassisch deutsches. Aber wo sind die kreativen Kunst- und Kulturgei-

ster, die ein Licht entfachen, dass so hell scheint, dass es bis in andere Länder scheint? Damit sollen nicht die zahlreichen künstlerischen Initiativen kleingeredet sein, die Magdeburg sehr wohl zu bieten hat. An klugen Köpfen herrscht kein Mangel. Doch sie trauen sich häufig nicht, aus dem eigenen Schatten zu treten, weil sie eingefangen werden von Verunglimpfungen und dümmlichen Provokationen der Regelkonformisten. Die Stadt sollte dem Anderssein mehr Bühnen bieten. Jedes Jahr im Januar gibt es eine Sportlerehrung. Die Leistungsträger werden zurecht offiziell auf ein würdiges Podest gehoben. Warum versagt sich die Bürgervertretung eine Plattform, auf der bisher unbekannte Kunst- und Kulturschaffende stärker ins öffentliche Rampenlicht geholt werden? Das wäre zumindest eine Möglichkeit, solchen Menschen mehr Gewicht zu geben, für Aufmerksamkeit zu sorgen und Bedeutung zu stiften. Diese Stadt braucht mehr Sensibilität für Visionäre, Ideenschmiede und verrückte Kreative. Wir reden darüber, Abwanderung stoppen zu wollen und vertreiben genau derart dynamische-quirlige Gestalten in die Anonymität von Metropolen. Doch hier sind sie gefragt und notwendig und jeder kann helfen, dass solche Menschen mitten unter uns einen Platz finden. Es braucht nur ein Quäntchen mehr Mut zum Anderssein! Allem, was bei anderen zunächst befremdlich erscheint, kann man mit Neugierde, Offenheit und vielleicht sogar mit Beifall begegnen, nur nicht mit Distanz und Befremden. Dann würde Magdeburg virtuosen Geistern eher ein Fundament für deren Leben und Schaffen schenken und möglicherweise würde der eine oder andere von ihnen eines Tages für seine Heimatstadt einen Schein aussenden, der weiter strahlt als jedes bisherige Licht.


KULTUR

MAGDEBURG KOMPAKT

Advent in den Gewölben Es lässt sich nicht mehr leugnen: Der Advent steht bevor. Die Festung lädt zum romantischen Markt.

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it weihnachtlichen Klängen in einer märchenhaften Kulisse öffnet der romantische Markt in diesem Jahr an zwei Wochenenden in den verzauberten Festungsgewölben. Am 1. und 3. Advent gibt es Schönes und Schmackhaftes für den Gabentisch sowie musikalische Überraschungen. Dekoratives, Feines und Produkte des Kunsthandwerks, abseits der großen

Einkaufscenter, gibt es auf dem Adventsmarkt. Kerzen, Stoffpuppen, Selbstgenähtes, Seifen, Textilien, Gartenaccessoires und Filzprodukte warten an den Ständen auf die Besucher des Marktes. Neben Ständen wird der Markt am 1. Advent von einem kleinen Kulturprogramm umrahmt, z.B. mit Troika auf der Bühne des Festungscafés. Die Alpakas von Sonnenland Alpakas streifen durch die Gänge (am Freitag) und ein Porträtzeichner präsentiert sein Können. Ein Chor wird mit weihnachtlichen Klängen den Festungshof stimmungsvoll beleben. Am Samstag und Sonntag stehen Puppentheateraufführungen auf dem Programm und der Märchenwald lässt Kinderaugen strahlen. Für die Jüngsten gibt es noch viel mehr – filzen, Kerzen gießen, einen Nähworkshop und das Schauhandwerk des Ossa-Sepiagießens zum Beispiel. Der Markt öffnet am Samstag und Sonntag jeweils um 10 Uhr, am Freitag um 15 Uhr. Der letzte Einlass zum Markt erfolgt um 19.30 Uhr.

Diese Bluesgitarre rockt

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it Stan Webb kommt einer der bedeutendsten britischen Bluesrock-Gitarristen nach Magdeburg. Am 15. November ist der Chicken-ShackGründer live in der Festung Mark zu erleben und wird die Saiten erbeben lassen. Chicken Shack wurde neben John Mayalls Bluesbreaker, Ten Years After und Fleetwood Mac zu einer festen Größe im britischen Blues. 1962 formierte Webb seine erste Band „Blue Four“, die später zu „Sounds of Blue“ wurde. Darin spielten neben anderen Christine Perfect (danach bei Fleetwood Mac), Andy Silvester und Chris Wood (später bei Traffic). 1967 entstand daraus Chicken Shack.

1974 löste Webb die Band auf und spielte zunächst bei Savoy Brown, bevor er eine neue Band namens Broken Glass zusammenstellte. Die allerdings blieb nur für ein einziges Studioalbum zusammen. Das brachte Stan Webb zurück zu Chicken Shak und er stellte eine neue Version der Band auf die Beine. In wechselnden Besetzungen bleibt immer eines gleich: Die unverwechselbare Bluesgitarre von Webb, die die Band und ihre Musik ausmacht. Tickets für das Konzert gibt es im Vorverkauf in der Festung Mark (Mo.-Fr.: 10-12 Uhr & 1316 Uhr) oder an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

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■ Festungsgeflüster

Kekse, Lagerfeld und Fürst der Finsternis!

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as habe ich ja schon immer geahnt! Allein diese Kleidung! Schwarz! Weiß! Rüschen! Leder! Das kommt doch von ganz weit her! Aus der Vergangenheit! Mindestens! Zeitlos heißt das heute! Das trägt dieser ... dieser ... Lagerfeld! Kommt euch das auch nicht geheuer vor? Schon diese Handschuhe! Was die wohl verbergen? Wollt ich schon lange wissen! Jetzt erklärt es endlich einer! Sierp heißt der! Martin Sierp! Nennt sich Verwandlungskünstler. Die größte Verwandlung zeigt sein wahres Gesicht! Der ist der Fürst der Finsternis! Ehrlich! Sagt jeder! Also jeder, der ihn kennt! Obwohl ... Wer kennt den eigentlich? Der verwandelt sich ja ständig! Dass der was Vampiriges hat, lässt sich jedoch nicht leugnen! Schon wegen seines Programms: „Zum Anbeißen“ heißt das! Das verrät doch alles! Oder gar nichts! Er verbindet Kekse, Gedankenlesen, Karl Lagerfeld, die Titanic, Vampire, Ketchup, Geld, Harry Potter und DJ Ötzi in einem Programm! Kaum zu glauben! Kriegt dafür auch ein Spezial. In der Comedy Lounge! Am besten überprüft ihr das selbst! Am 18. November in der Festung. Ich werde den Typen jedenfalls im Blick behalten. Abmarsch! Der Festungskommandant

18. November, 20 Uhr: Comedian und Verwandlungskünstler Martin Sierp ist als „Der Fürst der Finsternis“ beim Comedy-Lounge-Spezial.


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KULTUR

MAGDEBURG KOMPAKT

Moonwalker – Tribute an den King of Pop

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ichael Joseph Jackson, alias „The King of Pop“, war und ist wohl einer der größten und bekanntesten Künstler aller Zeiten. Mehr als 350 Millionen verkaufte Tonträger und über 200 bis zum Anschlag gefüllte Stadien auf seinen drei Solowelttourneen machten ihn zum erfolgreichsten Entertainer dieses Erdballs. Schon im Kindesalter, als Mitglied der legendären „The Jackson 5“, erlangte Jackson Weltruhm – der endgültige und absolute Durchbruch gelang ihm spätestens mit der Veröffentlichung des bestverkauften Albums aller Zeiten: „Thriller“. Ein Superstar, ein Phänomen, ein Ausnahmekünstler! „Moonwalker“, eine Tribute-Show zu Ehren der Legende Michael Jackson, zelebriert alle großen Hits des

„King of Pop“. Dargeboten von einem der weltbesten Jackson-Imitatoren, gepaart mit frischen Klängen einer Liveband, unterstützt von Profitänzern und akrobatische Showeinlagen bieten Unterhaltung auf höchstem Niveau. Doch nicht nur Gesang und Bühnenperformance werden diesen Abend unvergesslich machen. Eine atemberaubende Lichtshow, originalgetreue Kostüme und eine gigantische Videoleinwand erschaffen Konzertatmosphäre, wie man sie nur bei Michael Jackson erleben konnte. The King of Pop – die Legende lebt! Erleben Sie es selbst: Am 2. Januar 2015 gastiert die Show im Alten Theater am Jerichower Platz. Eintrittskarten gibt es jetzt im Vorverkauf. www.ww-events.com

Ein Weihnachtsmusical für die ganze Familie Ein neues Gewand für ein altes Märchen: „Hänsel und Gretel“ als Familienmusical im Theater Grüne Zitadelle.

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ür die Weihnachtszeit hat sich die Theatercrew in der Grünen Zitadelle etwas Besonderes ausgedacht: eine musikalische Version des Grimmschen Märchens „Hänsel und Gretel“. Buch und Regie sind von Wolfgang-David Sebastian, die Musik schrieb Enrico Scheffler, der zudem als Erzähler zu erleben sein wird. In den Hauptrollen singen und spielen Richard Ernst Dobbert als Hänsel und Marie Matthäus als Gretel. Das Musical ist für Kinder ab 3 Jahre. Die Not treibt die Eltern von Hänsel und Gretel dazu, ihre Kinder im Wald auszusetzen. Hänsel, der die Mutter belauschte, als sie den Vater überredet, legt eine Spur aus Steinen und so finden die Kinder zurück. Am nächsten Tag haben sie nur eine Scheibe Brot dabei und die Brotkrumen, die Hänsel fallen lässt, werden von den Vögeln gefressen. Alleine im Wald wissen sie nicht, was sie tun sollen, und schlafen ein. Am nächsten Tag entdecken sie ein Haus, das nur aus Lebkuchen und Süßigkeiten besteht. Eine alte Frau bittet sie herein und serviert ihnen die schönsten Speisen. Doch

wie Märchenfeunde wissen, ist sie die böse Hexe und die Geschichte nimmt ihren Lauf … Die Inszenierung wird im klassischen Stil große und kleine Zuschauer in eine Märchenwelt führen und die Vorweihnachtszeit mit Fantasie und Humor bereichern. Aufführungen gibt es bis zum 14. Dezember, einige Vorstellungen sind bereits ausverkauft. (ba) Karten-Info unter Telefon 0391 / 59 75 04 90.

Graceland mit den Philharmonikern

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it der Philharmonie Leipzig kommt das Duo Graceland am 12. Dezember nach Magdeburg. „A Tribute to Simon & Garfunkel“ bieten sie ab 20 Uhr in der Stadthalle. Das Duo kommt dem Original ausgesprochen nah. Dabei bietet es die Welthits der Stars aus New York in einem einzigartigen Arrangement, mit einem Orchester, das bereits in der Carnegie Hall in New York, in Chicago, Moskau, Mumbai oder Peking sein Können unter Beweis stellte. Dieses Projekt entstand 2013 und es ist bisher einmalig, dass Songs von Simon & Garfunkel von einem Sinfonieorchester in dieser Form begleitet werden. Die Konzertbesucher erwartet ein Abend voller Emotion, eine Hommage an die 60er und 70er Jahre und eine musikalische Vielfalt wie selten. Band und Orchester durchstreifen die gefühlvollen Lieder, ebenso „rocken“ beide zusammen und an anderer Stelle formieren sich die KlassikMusiker zur Big-Band oder zum Chor. Selbst Johann Sebastian Bach kommt nicht zu kurz – Paul Simon ließ sich von ihm inspirieren. Angelehnt ist der Abend an das legendäre Konzert im Central-Park in New York 1981 mit einer halben Million Besuchern. Das Ensemble will sein Publikum in die Atmosphäre jenes Abends entführen, als hunderttausende Feuerzeuge entflammten bei „The Sound of Silence“. Mitmachen und gewinnen: Für den Abend mit Graceland und der Philharmonie Leipzig verlost Magdeburg Kompakt 5 x 2 Freikarten. Interessenten schreiben unter dem Kennwort Graceland eine E-Mail an: post@magdeburg-kompakt.de oder eine Postkarte an Magdeburg Kompakt, Breiter Weg 202, 39104 Magdeburg. Einsendeschluss ist der 4. Dezember 2014. Bitte Telefonnummer und Adresse für die Benachrichtigung angeben.


KULTUR

MAGDEBURG KOMPAKT

Prüfstand des Gewissens

■ Kompakt

Zur Erinnerung an Christa Johannsen zum 100. Geburtstag

Autoren lesen für Christa Johannsen

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ie Magdeburger Schriftstellerin Christa Johannsen wäre am 17. November 2014 einhundert Jahre alt geworden. Im Haus der Jakobstraße 10 lebte sie bis zu ihrem Tode am 9. April 1981. Eine winzige Wohnung im 8. Stock, mit Elbblick, war ihr „Turm“. „Suche nach Einstein“, Untertitel Im Prüfstand des Gewissens – an diesem Roman hat sie bis zuletzt gearbeitet. „Zuletzt“ ist hier ganz wörtlich gemeint, denn das Manuskript soll aufgeschlagen auf ihrem Tisch gelegen haben, als man sie tot fand. Ich selbst habe diese Legende kolportiert: „Ich rief H. an. Am 15. April. Sie ist im Badezimmer umgefallen, sagte H. Mitten in der Arbeit an ihrem großen Roman, mit dem sie uns seit Jahren schon nervte. Aufgeschlagene Bücher, Mappen, eine Unzahl von Zetteln und Papierfetzen mit Notizen, verstreut auf Tisch und Teppich. In der Schreibmaschine der Bogen 330; Zigaretten lagen bereit, die Kaffeetasse war noch fast voll …“ (Aus Albrecht Franke: „Zersplitternde Erinnerung“, Union Verlag Berlin 1985.) Gedruckt wurde der Roman noch nicht. Ein wenig prätentiös, aber das ist typisch für sie, hebt er so an: „Erde zu Erde, sagte der Pfarrer. Er stand zu Füßen des Sarges, der eben zwischen Lehmwällen verschwunden war und die Erde ließ sich schwer abheben aus der Schale, deren in den Boden gerammter Schaft bedenklich schwankte. Der Pfarrer bemühte sich, die erste Handvoll, die zweite, die dritte zu zerbröseln. Es gab jedesmal einen dumpfen Laut in der Tiefe. Oben in den Wipfeln der Bäume rauschte noch immer der Sturm. […] Im Halbkreis vorn nahm sich die Trauergemeinde stattlich aus. Die in den hinteren Reihen trugen weniger elegantes Zeug. Einige junge Leute waren in zerrupften Schafspelzen erschienen, deren Herkunft auf polnische Flohmärkte hinwies. Es war rührend zu sehen, daß die jungen Leute billige kleine Sträuße mitgebracht hatten: Schneeglocken. „(Aus Christa Johannsen, „Suche nach Einstein“, unveröffentlichtes Manuskript, Literaturhaus Magdeburg / Archiv.) Es waren immer junge Leute, die ihr als widerspenstig und damit als Gestalten ihres Zukunftsglaubens erschienen: „Ich bin häufig mit jungen Menschen zusammen. Ich betreue eine Gruppe hoffnungsvoller Prosaisten zwischen 18 und 25.

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Ich erinnere mich, wie ich zum ersten Mal in ihrer Mitte saß. Jedes Gesicht voller Skepsis – etwa so: Was will denn die Alte? Ich verschwieg ihnen, dass ich bei der Übernahme des Auftrags gedacht hatte: Auch das noch. Aber nun sind wir gute Freunde geworden …“ (Aus Christa Johannsen: „Das Wort des Künstlers zum 25. Jahrestag der DDR“, Volksstimme vom 22.8.1974.) Ihr Buch „Zeitverschiebungen“ erschien 1979. Jahrelang las ich es als Ergebnis des Gewissensprüfstandes in der Jakobstraße 10. Heute weiß ich, dass man sein Gewissen prüfen und sich doch täuschen kann, so dass eine gewünschte Biografie am Ende die ist, die man zu leben meint. „Ich gehöre zu den Leuten, die laut, sehr laut tönen, um ihre Geheimnisse zu hüten.“ (Christa Johannsen, Zeitverschriebungen) Wie widerspenstig oder angepasst sie im Laufe ihres Lebens, das ein Spiegelbild des schlimmen 20. Jahrhunderts ist, auch immer gewesen mag: Gekämpft hat sie mit sich auf ihrem „Turm“, davon zeugen ihre Briefe und auch der Einstein-Roman, so zerfahren und inhomogen der Text auch daherkommen mag. Die letzten Worte, die sie ins Manuskript getippt hat, lauten: „Ich kriege dich, darauf“ (Aus Christa Johannsen, „Suche nach Einstein“). Ich denke das auch, so oft ich mich mit ihrem Leben und ihrem Werk befasse. Dass darin etwas zu finden ist, beweisen Texte, verfasst von den LiteraTeens, einer Schreibgruppe junger Leute im Literaturhaus Magdeburg, nachdem sie mit Werken Christa Johannsens konfrontiert wurden. Albrecht Franke

ur Würdigung von Christa Johannsen anlässlich ihres 100. Geburtstages findet am Mittwoch, dem 26. November, um 18 Uhr im Literaturhaus eine Gedenklesung statt. Sie trägt den Titel „Am Ende meines Lebens möcht ich gerne ehrlich sein…“ (Zitat Christa Johannsen). Zu der Gemeinschaftsveranstaltung mit der Literarischen Gesellschaft Magdeburg haben sich einige der einst „hoffnungsvollen jungen Prosaisten“ verabredet: Albrecht Franke, Matthias Biskupek, Diana Kokot – als Gäste sind dabei Renate Gebhardt und Karin Wolf. Und hoffnungsvolle junge Schreibende gibt es zum Glück noch heute, so gibt es Texte über Johannsen beispielsweise von Katharina Schaare, Beatrice Buchholz, Madlen Horst von den Magdeburger „LiteraTeens“. Christa Johannsen wurde am 17. November 1914 in Halberstadt geboren und starb am 9. April1981 in Magdeburg.

Die swingende Welt auf dem Abtshof

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u einer musikalischen Reise durch die swingende Welt von Frank Sinatra, Dean Martin und Sammy Davis Jr. lädt der Abtshof am 22. November ab 20 Uhr ein. Durch den Abend führt Heiko Loyda, der u.a. interessante Details aus dem Leben der vorgestellten Gesangsstars erzählt. Anmeldung unter Tel. 0391/ 4 05 15 34.

Kino für Zwei im „Weihnachts-Special“

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ls „Weihnachts-Special“ bietet das CineStarKino am Pfahlberg Gutscheine für KinoDuos an (siehe unten). Damit können Schenkende gleich zwei Menschen eine Weihnachtsfreude machen. Einlösbar sind die Gutscheine ab 24. Dezember 2014. „Kino für Zwei“ enthält die Geschenkkarte im Weihnachtslook für 2 Kinotickets für einen 2D-Film nach Wahl, für 2 Drinks und einen Snack – stilvoll verpackt in der schwarzen, mit Samt ausgelegten Filmdose.

im Wert von 10 €, 15 €, 25 € oder 50 € – für alle CineStar-Produkte einlösbar

Diesen und weitere Gutscheine gibt’s an der Kinokasse und im Online-Shop unter cinestar.de


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LITERATUR

MAGDEBURG KOMPAKT

Die nackte Wahrheit … Auszug aus dem Buch „Sex macht Spaß, aber viel Mühe“. Der Mitautor Steffen Münzberg lebte von 1994 bis 2012 in Magdeburg.

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un endlich ist sie da, die lang und aufgeregt erwartete Gelegenheit. Zögernd schmiegen sie sich aneinander. Zart und unsicher berühren sich ihre Lippen. Doch schnell wächst ihr Mut. Ihre Küsse werden immer vordringender, einander fordernder. Mit jedem Kuss wandert ein winziges Stück des Geküssten in das Innere des Küssenden hinein und verschmilzt dort mit ihm. Der Lichtschein einer Tausend-Watt-Leuchtstoffröhre versetzt die einander begierig Umschlingenden in wollüstige und doch romantische Stimmung. Seine Lippen beginnen, sich an ihrer … Hm? Leuchten dabei nicht sonst immer Kerzen? Warum ist im Dunkeln gut munkeln? Warum tun es viele von uns im Licht nicht? Unsere Angewohnheit, für die schönen erotischen Momente die Abgeschiedenheit zu bevorzugen, kommt wohl daher, dass wir darauf programmiert sind, achtzugeben: Das Alphamännchen –oder die jeweiligen Ehepartner – könnten den Verkehr missbilligen. Das ist zwar der wichtigste, aber nicht der einzige Grund, warum wir beim Vor-, Haupt- und Nachspiel so lichtscheu sind. Der andere: Die Geschlechtspartner sind in schummerigem Licht einfach immer etwas hübscher. Kann Kerzenlicht Doppelkinne, Schwabbelbäuche und Hängebrüste un-

Das Buch und seine Autoren

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n den ersten zwei Milliarden Jahren ihrer Existenz vermehrten sich Lebewesen ganz ohne Sex. Die Evolution entwickelte sich von allein, bis diese neuartige und wunderliche Art der Fortpflanzung auftauchte. Anfangs betrieben nur wenige Arten diesen Aufwand, doch mit der Zeit stellten sich mehrere Vorteile heraus, die den Siegeszug der Sexualität zur beliebtesten Fortpflanzungsart einleiteten. Anschaulich und kurzweilig erklären uns Steffen Münzberg, Susanne Thiele und Vladimir Kochergin die Evolutionsgeschichte der Sexualität und beantworten dabei Fragen wie: Warum vermehren sich Blattläuse jungfräulich, Elefanten aber nicht? Wäre unser Leben ohne Sex nicht wesentlich angenehmer? Und was hat das mit der Scheidungsrate bei Schimmelpilzen zu tun? Ihr Buch möchte ein Verständnis vermitteln für die sexuellen Kräfte,

sichtbar machen? Leider nicht. Fettpolster werden nur dann völlig unsichtbar, wenn man die Kerzen auspustet. Unseren, an das helle Tageslicht angepassten Augen, entgehen aber bei Kerzenlicht viele Details. Die Bilder, die von der Netzhaut per Sehnerv ins Gehirn gemailt werden, haben keine hohe Auflösung. Unser datengieriges Gehirn ist mit den wenigen Pixeln der Bilder nicht ausgelastet und beschäftigt sich dann stattdessen mit den hereinströmenden Tast-, Riech- und Schmeck-Signalen. So kann das Augentier Mensch im Dunkeln auch mal eine Zeit lang ein genussvolles Fühl- und Riechtier sein. Die fehlenden Pixel bei der Abbildung des Gegenübers lassen uns dessen grobe Poren und feine Haare, die Cellulite, die Mitesser, die Pickel, die Pusteln, die Akne und die kleinen Narben nicht mehr erkennen. Bei Kerzenschein erscheint uns seine Haut glatt wie ein Babypopo. So wie wir die Haut unseres Liebsten am liebsten haben. Warum aber verschmähen wir so völlig harmlose Dinge wie Akne und Cellulite? Weil die irgendwie so ähnlich aussehen wie zum Beispiel Hautpilze, Läuse, Flohstiche, Zecken, Pocken und Lepra, die wir nicht besonders mögen, da sie zu uns herüberkriechen oder uns anstecken könnten. Reine, glatte Haut zeigt an, dass hier die Parasiten durch Abwesenheit glänzen. Der tiefe Sinn des Liebesspiels ist es ja, die Parasiten loszuwerden. Ein Minirock mit darunter zur Schau getragener Haut ist damit immer auch ein Minimalparasitenbefallsanzeige-Rock. Übrigens: Erfahrene Männer wissen zu schätzen, dass Frauen mit Akne einen höheren Testosteronspiegel und damit eine höhere Libido haben. Nackte reine, wohlfarbene Haut wirkt nicht nur auf Menschen erregend. Hühner lassen sich von tiefroten Kämmen und Kehllappen bezirzen. Blasse Kämme mit dubiosen Stellen sagen: »Dieser arme Gockel ist von Parasiten besetzt. Ist krank!« Menschen können die Gockel-Vorlieben der Hennen die offen und verdeckt auf uns einwirken – gewollt und genossen oder auch unerwünscht, dann aber meist umso beharrlicher. Steffen Münzberg, geboren 1968, ist Diplom-Ingenieur und Techniker. Seit der Kindheit hat er ein starkes Interesse an den Naturwissenschaften. Er fragt sich, wie die Biologie des Menschen die Gesellschaft beeinflusst. Website: www.steffen-muenzberg.de Susanne Thiele, geboren 1970, ist Biologin und Wissenschaftsjournalistin. Sie ist fasziniert von den unglaublichen Krimis, die die Evolution erzählt. Die Biologie erklärt uns, wie wir alle, Mensch oder Mikrobe, in unserer Komplexität und Vielfalt entstanden sind. Vladimir Kochergin, geboren 1981, ist Diplom-Biologe, Lehrer und Ausbilder. Er sieht die Biologie als Mittel, um die Menschen besser zu verstehen und sich über die wahre Natur unserer Emotionen und Verhaltens klar zu werden.

ganz leicht beeinflussen. Wird der Kamm und der Kehllappen eines Gockels rot angepinselt, ist dieser Hahn schlagartig der Schwarm aller Hennen. Bekommt er aber einen gelblichen oder braunen Anstrich ab, dann wird er verschmäht und es hat sich für ihn sexuell ausgegockelt. Wenn es aber doch so wichtig ist, die Parasiten auf der Haut des potentiellen Geschlechtspartners zu analysieren, warum kuscheln wir dann lieber im Dunklen als im Hellen? Sollten wir nicht besser immer eine Lupe griffbereit neben dem Bett liegen haben? Wir Menschen haben uns angewöhnt, die Inspektion und Wahl der Partner zeitlich vom Vollzug des Aktes abzukoppeln. Würden Sie jemanden im Dunkeln unter Ihre Decke lassen, den Sie nicht vorher bei Tageslicht oder zumindest in der Disko-Eingangsraumbeleuchtung beäugt haben? Wahrscheinlich nicht. Wir haben unser Urteil über den nun unter unsere Decke Schlüpfenden schon vorher gefällt. Das Urteil lautete: Parasitenfreispruch. Auch wenn der eben Hineingeschlüpfte nicht ganz perfekt ist, lassen wir uns den Spaß nicht von einigen Hautunebenheiten verderben. Wir können unseren Bettgefährten ja mit zartem Licht verschönern. Denn unsere von der Evolution ins Hirn gebrannte Vorliebe für glatte Haut können wir nicht abschalten. Das Licht aber schon!

Schneckt es dir? Warum Schnecken Zwitter sind

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in Beispiel für Tiere, bei denen das Zwitter/Hermaphroditsein noch funktioniert, sind die Lungenschnecken. Bekannte Lungenschnekken sind die Weinbergschnecken und verschiedene Nacktschnecken. Wenn eine paarungswillige Schnecke eine andere paarungswillige Schnecke trifft, befühlen und betasten sie sich. Sie schmiegen sich aneinander und einige Nacktschnecken schlingen sich gar spiralig umeinander. Viele Arten stechen beim Vorspiel harte, spitze Liebespfeile in das Fleisch des Partners hinein. Irgendwann fahren die Schnecken die seitlich am Kopf liegenden Penisse aus und führen sie gleichzeitig in die Geschlechtsöffnung der anderen Schnecke ein. Dann lassen sie jeweils ein Spermapaket hinüberwandern. Die Schnecken verlieren ganz schnell die Lust am Sex, wenn die Partnerschnecke kein Spermapaket hinübergleiten lässt. Wieso das? Zwitter-Mäusen käme es doch recht gelegen, kein Sperma zu bekommen. Sie würden nicht schwanger und hätten mehr Zeit für Sex. Was ist bei den Schnecken anders als bei den Mäusen? Bei den Mäusen genügt ein winziger Tropfen Sperma für eine vielköpfige Kinderschar. Die Schnecken aber wollen große Portionen Sperma haben. Schnecken geben nur dann Sperma an ihren Schnexualpartner ab, wenn auch der Schnexualpartner willig ist, viel Sperma zu überreichen.


LITERATUR

MAGDEBURG KOMPAKT

Wofür brauchen Schnecken so viel Sperma? Schnecken finden Sperma lecker. Zu den weiblichen Geschlechtsteilen gehört eine Kammer, in der das Spermienpaket verdaut wird. Nur ganz wenige Spermien können aus der Verdauungskammer entkommen. Um die Überlebensrate der Spermien zu erhöhen, kommen beim Vorspiel die Liebespfeile – die eigentlich Messer oder Spieße sind – zur Anwendung. Sie enthalten Hormone, die in der Vaginalmuskulatur der gestochenen Schnecke wellenförmige Transportbewegungen auslösen. Ähnlich wie beim weiblichen Orgasmus erhöhen sich dadurch die Chancen der Spermien, zu überleben und es bis zu einer weiblichen Eizelle zu schaffen. Ein menschlicher Single-Mann lässt sich recht schnell zu einem Date in Bettnähe überreden. Wenn das Date aber in einem teuren Restaurant stattfinden soll, dann nimmt er vielleicht nicht mehr jede Einladung an. Wenn er nun – wie bei den Schnecken – eine große Frühlingsrolle, gefüllt mit selbst erzeugtem Sperma, zum Date mitbringen soll, dann überlegt er sich recht gut, für wen er die wochenlange Mühe des Befüllens auf sich nimmt. Und wenn nun unser Single-Mann kein Single-Mann ist, sondern ein Single-Hermaphrodit, dann gibt er (herma) die Frühlingsrolle nicht gleich her. Herma schiebt nur dann eine Frühlingsrolle in den Partner hinein, wenn auch herma mit einer leckeren Frühlingsrolle gefüttert wird. Sex und gegenseitiges Füttern sind bei den Lungenschnecken eins – Esssex. Und bei all der Mühe ist überhaupt nicht sicher, ob sich der ganze Frühlingsrollen-Esssex-Aufwand überhaupt lohnt,

denn im Eileiter des Partners lauern schon viele Spermien aus vielen Frühlingsrollen von vielen anderen Schnecken auf ihre Chance. Wegen dieses hohen Aufwands ist bei den Lungenschnecken die männliche Seite die umworbene Seite. Stellen Sie sich vor, Männer würden große Portionen leckeren Vanilleeises ejakulieren. Dann wären die Männer doch viel begehrenswerter als sie es jetzt sind. Die Landschnecken sind also – anders als die meisten anderen Tiere – immer noch Zwitter, weil die männliche Seit genauso viel Aufwand hat wie die weibliche Seite. Bei den meisten Tieren, bei denen die männliche Seite nicht viel mehr Mühe hat als ein als ein paar Spermien zu produzieren, ist das nur Männchen-Sein viel bequemer als das Zwitter-Sein. Und deshalb gibt es nur so wenige Tierarten, die Zwitter sind. Bei der kalifornischen Bananenschnecke Ariolimax dolichophallus gibt es eine interessante Facette der Paarung. Bei etwa fünf Prozent der Paarungen wird am Schluss mittels starker Vaginalmuskulatur die Penisspitze festgehalten und »abgebissen«. Mal gegenseitig, mal nur einseitig. So wird Vaginalverkehr zum Schnappinalverkehr. Die gekürzte Schnecke hat nun keinen Sex mehr mit anderen Schnecken, denn sie kann kein begehrtes Sperma mehr abgeben. Die Spermien der zuschnappenden Schnecke bekommen dadurch keine weitere Konkurrenz mehr. Wenn sich dieses Verhalten in der Bananenschneckenpopulation ausbreiten sollte, haben irgendwann alle Bananenschnecken nur noch einmal Sex im Leben, der dann gleichzeitig Entjungferung und Kastration ist.

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Sex macht Spaß, aber viel Mühe Steffen Münzberg, Susanne Thiele Vladimir Kochergin Sachbuch August 2014 gebunden, ca. 256 Seiten Orell Füssli Verlag ISBN 978-3-280-05557-1 Preis: 14,95 Euro Am 4. Dezember, um 18 und 20 Uhr gibt es in Magdeburg zu dem Buch Lesungen im Rahmen des „Offenen Adventskalenders in Sudenburg“ in der Kirchhofstrasse 4 bei Wolter (Eintritt frei).


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KULTUR

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Sagen andere Worte mehr oder weniger? Streifzug durchs Wortakrobaten-Programm der Hengstmann-Brüder.

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m politisch-satirischen Kabarett, den Finger in die Wunden des Gemeinwesens zu stecken, ist keine besonders schwere Aufgabe. Über schadhafte Stellen in den Sphären von Politik, Wirtschaft und Sozialem stolpert man quasi überall. Die identifizierten Missstände jedoch so sprachlich zuzuspitzen, dass sie am Ende die darin lebenden Menschen zum Lachen bringen, ist eine Kunst. Sebastian und Tobias Hengstmann beherrschen diese Kunst gut und zeigen mit ihrem neuen Programm, dass man die Vielschichtigkeit der Themen und Ereignisse unter ein Motto bauen kann. Die eigentliche Würze entsteht jedoch in der sprachlichen Umsetzung. In ihrem neuen Programm „Mit anderen Worten“ geht es vor allem darum Begriffe in ihren Mehrdeutigkeiten, Sinnverstellungen, Assoziationen und Metaphern zu drehen und zu wenden, den einen Wortzusammenhang in den nächsten zu führen, ihn dort in sein Gegenteil zu lenken und schließlich über verschlungene Anknüpfungen wieder in den Ursprung zurückfallen zu lassen. So taucht Kanzler-Aspirantin Ursula von der Leien kreuz und quer durch die rund 90 Minuten Programm auf, mutiert in unterschiedlichste Rollen und Funktionen und scheitert letztlich doch an Über-Mutti Angela. Welt-Erklärer Sebastian, der seinem Bruder auf der Bühne konsequent ins Wort fällt, um dessen schlichten Schlüsse inhaltlich aufzupolieren, übernimmt an den meinsten Stellen die Rolle des Überleiters, der die Pointe letztlich wieder Tobias überlässt, der dann jede weitschweifende Bruder-Beschrei-

Tobias und Sebastian Hengstmann im neuen Brüder-Programm „Mit anderen Worten“. Foto: B. Ahlert

bung kurz im Fazit volksvertrauter Einfachheit ertränkt und die Lacher auf seine Seite zieht. Die einzelnen Themen, welche die HengstmannBrüder „mit anderen Worten“ behandeln, sind Kennern der deutschen Satire vertraut. Die menschlichen und strukturellen Defizite in Politik und Gesellschaft lassen sich eben nicht einfach neu erfinden. Dafür beweisen Sebastian und Tobias Hengstmann mit gut 30 Lebensjahren schon eine gute politisch-kabaretistische Reife, mit der sie ihr Publikum mit zahlreichen Lachern in einen unterhaltend kurzweiligen Abend führen können. Schauspielerisch brilliert Tobias Hengstmann in seinen Figuren mit einem facettenreichen Repertoire an komischen Ausdruchsmöglichkeiten. Das Programm „Mit anderen Worten“ kann mit anderen Worten mehr als andere mit anderen

Worten weniger können. Oder was? Lassen Sie sich von den beiden Hengstmann-Brüdern ruhig mal gut unterhalten. (tw)

„Mit anderen Worten“ von und mit Sebastian und Tobias Hengstmann Regie: Frank Hengstmann Nächste Aufführungen: 20.11., 19.30 Uhr; 22.11., 15 und 19.30 Uhr; 30.11., 15 und 19.30 Uhr Kabarett „…nach Hengstmanns“ Breiter Weg 37, 39104 Magdeburg Kartenverkauf: Dienstag bis Freitag 10 bis 17 Uhr Kartentelefon: 0391 / 4 02 55 40

Film verrückt Tipps von Lars Johansen

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ch möchte hier regelmäßig Filme oder Serien empfehlen, die Sie im Kino oder auf dem Bildschirm zuhause einmal anschauen sollten. Dabei möchte ich Ihren Blick auf eher Ungewöhnliches lenken. Meine DVD-Tipps sind diesmal zwei Klassiker, die in wunderbaren Versionen auf BluRay erschienen sind. Zum einen den unsterblichen ES WAR EINMAL IN AMERIKA von Sergio Leone, den es jetzt in einem sogenannten „Director's Cut“ gibt, der über vier Stunden dauert und jetzt endlich nahezu dem entspricht, was dem Regisseur damals als Vision vorschwebte. Die eingefügten Szenen haben eine etwas schlechtere Bildqualität, aber sie erklären vieles ausführlicher, was in der alten

Fassung vielleicht nicht jeder ganz verstanden hat. Zum anderen ist Dario Argentos Meisterwerk SUSPIRIA jetzt endlich in adäquater Version als Mediabook (also BluRay, DVD, CD mit Soundtrack) herausgekommen. Das ist zwar teuer, aber dafür ist das aufwändig restaurierte Bild ein wahrer Genuss. Denn bisher konnten die Farben nie so strahlen wie auf der Leinwand, da in kompliziert verfremdetem Technicolor gedreht wurde. Im Kino sollte man jetzt sich unbedingt auf den MORITZHOF begeben, wo im November ein kleines Festival des Phantastischen Films läuft. Es heißt „MitternachtsFILME“, von denen ich ein paar hier beonders empfehlen möchte. COHERENCE ist wahrscheinlich einer der be-

sten Science-Fiction-Filme des Jahres, hochintelligentes Kino, welches ohne Spezialeffekte auskommt und verstörend nachwirken dürfte. GEFÄLLT MIR! ist ein (nord)deutscher Thriller, der mit sehr wenig Geld realisiert wurde, aber nach mehr aussieht und in dem es um einen Serienkiller geht, der seine Opfer mit Hilfe von Facebook findet. Der Schluss ist wirklich böse geraten und zeigt uns die Helden in etwas anderem Licht. Ein Klassiker schließlich ist THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE, der vor 40 Jahren entstand, sehr viel weniger blutig ist, als gemeinhin angenommen wird und nun endlich im Kino, zum ersten Mal ungekürzt und strahlend restauriert, wieder in Augenschein genommen werden kann.


RÄTSEL

MAGDEBURG KOMPAKT

flüssiger Kochrückstand

grasartige Sumpfpflanze

Heiligenbild der Ostkirche

Abschiedsgruß

zum Lachen

vorhersehbar

englisch: legen, stellen

ein Kohlenwasserstoff

englisch: eins

Wellenbrecher an Küsten

ein Verkehrszeichen guatem. MayaRuinenstätte

Klan, Familienverband türk. Anisbranntwein

menschlicher Laut

ängstlich

die Heilige Schrift

ehem. ,Goldküste‘ Afrikas

hin und ... Initialen des Biologen Koch

fester Niederschlag

türk. Männername männlicher Verwandter

Süßwasserfisch

Kfz-Z. Oldenburg

Büchergestell

Gewichtseinheit (Abk.)

niederl. Branntwein

Strom durch Köln

Reittier in der Wüste

A

Knoblauch (ugs.)

erlernte Tätigkeit

Widersacher Gottes

orient. Fleischgericht

Delegation

schein- persönEntheiliger liches lassung Mensch Ansehen

Wahrzeichen Athens (Antike)

Tropenfrucht

Furcht

Vorname Atatürks

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Ausbilder, Pädagoge

Backware

afrikanische Getreidesorte

scherzen

11-2014

Laubbaum

ergänzendes Gegenstück

Tratsch

gegenwärtiger Bundespräsident

Regierung (abwertend)

Gestalt der jüdischen Sage

Verbindungsmasse aus Gips

Vagabund

talentiert

Oberflächenspiegelung

erfrischen positives elektr. Teilchen

54 32 706 Gipfel Teil des im Geschirrs Himalaja

! ' *

"! # !

$ " ( ( "

%

Boten Gottes Gegenteil von Schatten

kleines Nagetier

Tonerde

dt.rumän. Lyriker † (Paul)

,-

Geliebte von Lohengrin

"

!

Teil einer Zeitung zusammengehörende Teile Blutadern

span. Anrede: Herr

Feriengast

verlangen

Rohkost

med.: Schmerzempfinden

Gottes Gunst histor. Landschaft in Arabien

altröm. Silbermünze poln. Kleingewicht (12,5 g) Ausruf der Überraschung

schweiz. Alpenmassiv altes Maß des Luftdrucks

würdigen

bekannt

0

magische Silbe der Brahmanen größtes Tasteninstrument

Teil Großbritanniens

männlicher franz. Artikel

balkonartiger Vorbau roter japan. Edelstein

langer, schmaler Umhang Abk.: Normalnull

abfällig: Diener

griech. Unheilsgöttin

Mantel der Araber

Kreditwürdigkeit

Pflanzensamen persönl. Geheimzahl (Abk.)

)

Andeutsche inhaltssteckung Vorsilbe los (med.)

Brotbelag

vorausgesetzt, sofern

& . " / #!

+

Ruhrgebietsmetropole

griechischer Buchstabe

in guter immer Kon(veraltet) dition

!

Eigene Abschiedsräume u. Kaffeezimmer.

aufmerksam Hüftnervschmerz

!

)

.

Abk.: Verzeichnis Entwässerungsrohr

&

Männerkurzname

gestreiftes Steppenpferd

,-

italienischer Artikel

mexikan. ,Freiheitsheld‘

ein Nadelbaum

italienisch: drei MK14-43b


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11-2014

UNTERHALTUNG

So stehen die Sterne Sie müssen rasch aufhören, sich über Kleinigkeiten zu streiten. Reden Sie über Probleme und beweisen WIDDER 21.03-20.04. Sie Toleranz. Keine Angst, wenn im Job mal etwas schief geht. Etwas Risiko muss man schon eingehen, wenn sich der STIER 21.04.-20.05. Erfolg einstellen soll. Sie haben sich in letzter Zeit körperlich sehr verausgabt. Nun müssen Sie zur Ruhe komZWILLINGE men und vor allem 21.05-21.06. neue Kraft tanken. Ihr Liebesleben dümpelt öde vor sich hin. Tun Sie etwas, um die Beziehung zu beleben und den Partner zu KREBS 22.06.-22.07. überraschen. Man wird prüfen, ob Sie höheren Anforderungen gewachsen sind. Zeigen Sie dem LÖWE Chef, dass er mit Ihnen 23.07.-23.08. rechnen kann. Legen Sie Ihrem Bewegungsdrang keine Fesseln an. Aktivitäten in herbstlicher Natur JUNGFRAU tun sehr gut und ent24.08.-23.09. spannen die Nerven. Sie werden demnächst viel Liebe und Leidenschaft erleben. Lassen Sie dieses Glück aber bloß nicht gleich wieWAAGE 24.09.-23.10. der einschlafen. Entwickeln Sie mit dem Chef neue Ideen und Projekte. Zeigen Sie dabei ebenso KriSKORPION tikfähigkeit wie innova24.10.-22.11. tive Kreativität. Machen Sie sich frei von emotionalen Altlasten. Dann werden Sie auch wieder den von SCHÜTZE Ihnen bekannten Elan 23.11.-21.12. verspüren. Nehmen Sie Ihren Schatz an die Hand und gönnen Sie sich ein paar Tage Auszeit. STEINBOCK Das wird Sie einander 22.12.-20.01. wieder näher bringen. Lassen Sie im Job nicht länger ein Durcheinander zu. Ordnen Sie Ihr berufliches UmWASSERMANN feld. Verteilen Sie Auf21.01.-19.02. gaben im Team neu. Sportliche Höchstleistungen sind nicht erstrebenswert. Halten Sie stets das Gleichgewicht von Aktivität und FISCHE 20.02.-20.03. Entspannung.

Von Fall zu Fall

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MAGDEBURG KOMPAKT

Rocky und Ponpon … über rechtlichen Folgen tierischer Unberechenbarkeit

ocky, ein absolut echt unrassiger, permanent quirlig durch die Gegend laufender und durch keinen Zaun oder jegliche Absperrmaßnahme lokal festzuhaltender Mischlingsrüde, der aus einem „Deckungsverhältnis“ seines Vaters „Hornie“, ein überaus sympatischer, sog. „Dorfköter“ mit einer hübschen „halb-Pudel-halb-Dackel-Dame“ in das irdische Leben hineingeboren worden war, lebt seit Jahren mit seinem Herrchen in einem wunderschönen Haus am Stadtrand und kann aufgrund seines umgesetzten Fortbewegungsdrangs und der damit einhergehenden Fitness als überaus „gut geformt und mit erhöhter Potenz ausgestattet“ bezeichnet werden. Kurzum: ein geiler Kerl. Auf dem Nachbargrundstück – man ahnt es wohl schon – lebt Ponpon mit ihrem Frauchen. Beide etwas bewegungsärmer, ergo „gut im Futter stehend“ und nichtsdestotrotz äußerst ansehnlich, mithin anziehend – ja, absolut rassig. Ponpon ist zudem eine reinrassige Pon-Hündin, erwählt für die Zucht ebenso reinrassiger Pons… So trug es sich zu, dass Rocky die rassige, justament läufige Ponpon , als diese gerade ein Sonnenbad neben ihrem schlafenden Frauchen auf der Wiese genoss, mit seinen Rüdenaugen wahrnahm, sodann, da triebgesteuert, sofortigst über den 2 m hohen Sperrzaun sprang, ihr nun einen direkten, äußerst aktiven Besuch abstattete und mit Ponpon dabei gewissermaßen einen deckenden Akt zur grundsätzlichen Arterhaltung vollzog. Frauchen war aufgrund hechelnder Laute wach geworden, sah das Geschehen… so war es geschehen. Und später gebar Ponpon fünf süße, wenn auch völlig unrassige Welpen, die von Frauchen wehmuts- aber dennoch liebevoll aufgezogen worden sind. Rocky und Ponpon waren glücklich, Ponpon wollte später auch keinen anderen Pon-Rüden an sich heranlassen, den Frauchen ihr zum Zwecke eines nunmehr reinrassigen Aktes angemietet hatte. Sie hatte nur Augen für den starken Rocky… Ponpons Frauchen indes war nicht so zufrieden mit ihrem Nachbarn – sie klagte gegen Rockys Herrchen und wollte Schadenersatz – so der Fall… Und wie sahen das nun die Gerichte? Hier die Auflösung: Oberlandesgericht Hamm, Urteil vom 07.02.1990 – 13 U 62/88. Wird eine Rassehündin ungewollt von einem Mischlingsrüden gedeckt, so kann dem Halter der Rassehündin ein Schadenersatzanspruch zustehen. Beruht der ungewollte Deckakt aber auch auf unzureichenden Sicherheitsvorkehrungen des Rassehündinhalters, so muss er sich ein Mitverschulden zurechnen lassen. Dem Fall lag folgender Sachverhalt zugrunde: Im Dezember 1986 begab sich ein Mischlingsrüde auf das Grundstück der Nachbarn und deckte dabei eine läufige Pon-Rassehündin. Diese warf aufgrund dessen fünf Mischlingswelpen und ließ sich später von einem Pon-Rüden nicht mehr decken. Die Halterin der Rassehündin klagte wegen des Vorfalls gegen den Halter des Mischlingsrüden auf Zahlung von Schadenersatz. Denn zum einen entstanden ihr Kosten für die Aufzucht der Mischlingswelpen. Zum anderen entstand ihr ein Verdienstausfall, weil sich die Rassehündin nicht mehr decken ließ. Das Oberlandesgericht Hamm entschied zu Gunsten der Klägerin. Ihr habe ein Anspruch auf Schadenersatz gemäß § 833 BGB zugestanden. Der Anspruch habe jedoch nur in einer Höhe von 25 Prozent bestanden, da ihr ein Mitverschulden anzulasten gewesen sei. Nach Auffassung des Oberlandesgerichts habe die Klägerin den Schaden zu 75 Prozent mitverschuldet (§ 254 Abs. 1 BGB). Dies habe sich daraus ergeben, dass die Gefahr eines Deckaktes in erster Linie von der läufigen Hündin ausgeht. Denn diese setze Duftstoffe frei, durch welche Rüden ange-

zogen werden. Die Rüden können dem Reiz nicht widerstehen und folgen ihm beharrlich. Davon ausgehend seien die Sicherheitsvorkehrungen der Klägerin gegen einen ungewollten Deckakt unzureichend gewesen. Sie hätte die Hündin nicht außerhalb des Hauses frei herumlaufen lassen dürfen, sondern hätte sie im geschlossenen Gebäude halten müssen. Es sei nach Ansicht des Oberlandesgerichts nicht zu beanstanden gewesen, dass die Klägerin keine Abtreibung vornehmen ließ. Zwar hätte dies den Schaden durch die Aufzuchtskosten verhindert, eine Abtreibung wäre aber mit Gefahren für die Rassehündin verbunden gewesen. Zudem sei die Klägerin auch nicht verpflichtet gewesen, die Mischlingswelpen nach der Geburt töten zu lassen. Vielmehr stehe es jedem Hundehalter frei selbst zu entscheiden, ob er Mischlingswelpen aufzieht oder nicht. Aha – für den Menschen stellt es also einen verursachten Schaden dar, für den Rockys Herrchen haftet, allerdings trägt Ponpons Frauchen daran die hauptsächliche Schuld, da sie Ponpon nicht wegsperrte und sie im Freien der Gefahr des Deckungsaktes aussetzte (derartige Gedanken hegen wohl auch einige Väter jugendlicher Töchter…). Und hier noch eine andere Entscheidung: Bundesgerichtshof, Urteil vom 06.07.1976 – VI ZR 177/05 – Ungewollter Deckungsakt kann Tierhalterhaftung begründen. Tierhalter haftet grundsätzlich für alle Folgen tierischer Unberechenbarkeit. Der ungewollte Deckungsakt zwischen zwei Hunden ist Folge der tierischen Unberechenbarkeit und kann daher eine Tierhalterhaftung begründen. In diesem Fall wurde eine reinrassige Chow-Chow-Zuchthündin während des Auslaufens an einer Leine von einem Mischlingshund gedeckt. Die Hundehalterin klagte aufgrund der ungewollten Begattung auf Ersatz der Kosten. Tierische Unberechenbarkeit begründet Tierhalterhaftung: Der Grund der Tierhalterhaftung liege in der Unberechenbarkeit des Verhaltens eines Tiers und der dadurch hervorgerufenen Gefährdung von Leben, Gesundheit und Eigentum Dritter, so der Bundesgerichtshof weiter. Daher müsse ein Tierhalter für all das einstehen, was infolge dieser tierischen Unberechenbarkeit an Schaden entsteht. Ein solches unberechenbares Verhalten sei in jedem Deckungsakt zu sehen, den die Tiere ohne Wissen und Wollen ihrer Halter vornehmen. Jeder Deckungsakt sei daher als Ausfluss der Tiergefahr anzusehen. Ein Mitverschulden der Hundehalterin lag auch hier vor. Der Bundesgerichtshof verneinte jedoch letztendlich einen Anspruch auf Schadenersatz, da der Hundehalterin ein überwiegendes, den Anspruch ausschließendes Mitverschulden (§ 254 BGB) anzulasten gewesen sei. Sie habe dadurch, dass sie mit ihrer Zuchthündin trotz Wissen um ihre Läufigkeit spazieren ging, den Schaden selbst mitverursacht. Siehe da – hier wurde dem Frauchen kein Geld zugesprochen, da sie ihr Hündchen so schutzlos den tierischen Trieben eines Mischlingsrüden preisgab, indem sie einfach so in der Öffentlichkeit mit ihr herumspazierte… Was würden aber Rocky und Ponpon dazu sagen – wenn sie könnten? Das bleibt heute natürlich offen. Herzlichst, Ihr Rechtsanwalt Andreas Dahm


MAGDEBURG INTIM

MAGDEBURG KOMPAKT

11-2014

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n Salongeflüster

Wenn Haare streiken Lummerland in Magdeburg

Wort-Coiffeur Lars Johansen

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ch habe in letzter Zeit weniger Kunden als sonst. Die Straßenbahnen fahren nach Fantasieplänen, weil die Deutsche Bahn streikt und auf Ring und Autobahn gebaut wird, so dass sich der gesamte Autoverkehr durch die Stadt drängelt, die natürlich völlig verstopft ist. Wenn jetzt noch das Weihnachtsgeschäft dazu kommt, dann können wir uns beinahe wie in einer echten Großstadt fühlen. Ein glatzköpfiger Kunde kam erregt zu mir in den Salon und sagte, er habe seit einiger Zeit ein Problem mit seinen Haaren. Sie würden streiken, weil sie sich nicht so gut behandelt fühlten. Jedenfalls die Kopfbehaarung. Ohren-, Nasen, Rücken- und Achselhaare dagegen würden ohne Ende sprießen. Ob ich das, was machen könnte? Nun hat der Schopf ja bekanntermaßen eine eigene Gewerkschaft, die gerne alle Haare vertreten möchte. Die Körpergewerkschaft aber verweigert das. Und nun soll ich Schlichter für solche Haarspaltereien spielen? Aber ich habe getan, was ich konnte. Die Rückenhaare zum Hinterkopf hochgefönt und zusammen mit den rübergekämmten Ohrenhaaren ergibt sich beinahe eine Frisur. Nicht schön, aber wenigstens eine haarige Angelegenheit. Dann kam der Zoodirektor und wollte von mir, dass ich sein Pony schneide. Was er mit seinen Tieren macht, ist mir eigentlich egal. Die toten Tiger waren ja damals nicht rasserein und ich bin sicher, dass die anderen Zootiere die Warnung verstanden haben: Wer aufmuckt, kommt in den Kochtopf. Ich denke, dass man auch Elefanten essen kann, wenn es nur Töpfe gäbe, die groß genug wären. Aber in München und Münster haben die Tiere durchgesetzt, dass er nicht kommen darf, und nun soll er auch in Magdeburg gehen. Klar, dass er da sauer wird, aber das ist doch kein Grund ein Pony zu schneiden. Beziehungsweise von mir schneiden zu lassen. Als ich ihm das erklärte, meinte er, dass wohl ein Missverständnis vorliegen würde. Er hätte seinen Pony gemeint. Da habe ich den Rasierer in die Hand genommen und nun hat er eine Frisur wie ein rassereiner Nacktmull. In diesem Sinne: Die Nächste bitte.

ine Insel mit zwei Bergen und nem Eisenbahnverkehr ... Wie mag die heißen ...Jeder sollte einmal reisen in das schöne Lummerland.“ Dieses Lied kennt wohl jedes Kind und die meisten Erwachsenen auch. Die Augsburger Puppenkiste lässt Herzen jeden Alters höher schlagen. So eine Puppenkiste ist jetzt auch in Magdeburg gelandet – und nicht nur eine! Jesko Döring überzeugte sich sofort, ob der Inhalt stimmt: Exponate für eine Sonderausstel-

lung, die extra für die FigurenSpielSammlung konzipiert worden ist! Mit Lukas, dem Lokführer, Jim Knopf, Urmel aus dem Eis und der Original Lummerland-Insel! Gegründet wurde die Augsburger Puppenkiste übrigens vom gebürtigen Magdeburger Walter Oehmichen 1948. Die Ausstellung wird vom 14. November bis ins neue Jahr hinein in der villa p. zu sehen sein, mit Hintergrundinformationen und Puppen-Geschichten. Eröffnung ist am 13. November, 19 Uhr.

Am Rande von 888 Rennen

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ferdefreunde sind eine besondere Spezies. Vor allem zeichnet sie wohl Treue zu den Tieren aus. Der ehemalige sachsen-anhaltische Bauminister Dr. Karl-Heinz Daehre ist den Vierbeinern sogar ganz sportlich verbunden. Seit 1993 fehlten bei keinem Rennen im Magdeburger Herrenkrug. Zum letzten Renntag, am 31. Oktober, zählte er gar seine 888. Teilnahme an einem Einzelrennen. Natürlich gab der einstige Politiker auch einen Tipp ab. Über Gewinn oder Verlust wollte Daehre nicht reden. Für ihn bleibt der Sport und die Magdeburger Anlage, zu dessen ersten und wichtigen Förderern er gehörte, der größte Gewinn. Und wenn es nach seinen Wünschen geht, will er in den nächsten Jahren auch noch die 1.000 gut und gern übererfüllen. Pferdefreunde sind halt treue Zeitgenossen.

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FREIZEIT-TIPPS

11-2014

13.11.

Peter Schönfeld / Naturwissenschaftlicher Verein / 19.00 Uhr / KulturhistoriKonzerte sches Museum, Säulensaal CrossOver - Rock trifft auf (Eintritt frei) Jazz / Oliver-Vogt-Band Das Bild Jerusalems im und Gäste, u.a. mit MiSpätmittelalter / Vortragschael Barakowski / Mitmu- reihe zu „Am Vorabend der sizieren erwünscht / 20.00 Reformation“ / Vortrag: Uhr / Wasserturm Salbke Mordechay Lewy, Bonn / 19.00 Uhr / KulturhistoriTheater/Show sches Museum, KaiserThe Kraut zum 25. BühOtto-Saal (Eintritt frei) nenjubiläum von Dirk Heidecke / mit Susanne Bard / 20.00 Uhr / Forum Gestaltung

Donnerstag,

MAGDEBURG KOMPAKT

Comedy/Kabarett Durch die Bank weg / Duo Goetz/Hengstmann / 19.30 Uhr / „…nach Hengstmanns“ Axel Pätz: Die ganze Wahrheit / Tastenkabarett: das Niveau singt / 20.00 Uhr / Theater Grüne Zitadelle Zwischen Tür und Angel(a) / 20.00 Uhr/ Zwickmühle

Comedy/Kabarett Des Wahnsinns fetter Beutel / Gastspiel: Kabarett Weltkritik / 19.30 Uhr / Kabarett „…nach Hengstmanns“ Über Kimme und Zorn / von und mit Lothar Bölck und Hans-Günther Pölitz / 20.00 Uhr / Zwickmühle

Kleines Kino

Sonnabend,

15.11.

Konzerte

Queen Il Magic Tribute / 20.00 Uhr / AMO Beatsteaks: Creep Magnet Tour / 20.00 Uhr / Stadthalle Stan Webb: Chicken Shack / Bluesrock-Legende aus Britanien / 20.00 Uhr / Festung Mark Werner Bettge Band / 20.30 Uhr / Blue Note

Theater/Show

Kunst/Literatur Die Augsburger Puppenkiste / Eröffnung der Sonderausstellung / 19.00 Uhr / Puppentheater, villa p. Spur und Spiel der Farben / Acrylmalerei von Dieter Drewitz / Ausstellung bis 10. Januar/ 10.00 bis 18.30 Uhr / Querstyle, Breiter Weg 214

Silent Disco Kopfhörerparty / 22.00 Uhr / Altes Theater am Jerichower Platz

Mit ihrem Beatles-Programm haben sich Tabea und Tobias Wollner einen lange gehegten Wunsch erfüllt. Sie füllen das Programm mit Musik und Worten, deren Gegensätze faszinieren und neugierig machen. Zu erleben sind T & T Wollner und „The Beatles“ am Sonnabend, 15. November, 20 Uhr, in der Sudenburger Feuerwache. Tickets unter Telefon 0391/ 60 28 09

Mama, wo ist eigentlich das Gestern hin? / Theater Apron / 14.00 Uhr / Moritzhof Hier sind Sie richtig / Komödie von Marc Camoletti, gespielt von den Theaternomaden / Premiere / 19.30 Uhr / Feuerwache Sudenburg Die Meerjungfrau in der Badewanne / Familienvorstellung / ab 6 J./ 19.00 Uhr / Puppentheater Männer, Machos & Mimosen / 20.00 Uhr / Theater Grüne Zitadelle

Comedy/Kabarett

Uwe Steimle: Heimatstunde / 19.00Uhr / SalzSpur und Spiel der Farben wedel, Kulturhaus / Acrylmalerei von Dieter Durch die Bank weg / Duo Konzerte Drewitz / Ausstellung / Goetz/Hengstmann / Bernd Rinser: Roots Rock / 10.00 bis 18.30 Uhr / Quer- 15.00 und 19.30 Uhr / Folk & Blues des Südens, style, Breiter Weg „…nach Hengstmanns“ Für die Jüngeren Southern Swamp & Dusty „Ausgebucht für eine Die Meerjungfrau in der Road Ballads / 20.00 Uhr / Für die Jüngeren Macht / mit Marion Bach, Die Meerjungfrau in der Badewanne / für MenHegel Bar Heike Ronniger und Oliver schen ab 6 Jahre / 9.00 und She Owl „She Owl“ / 20.00 Badewanne / für MenVogt / 15.00 und 20.00 Uhr schen ab 6 Jahre / 9.00 und / Zwickmühle 10.30 Uhr / Puppentheater Uhr / Moritzhof Kauz in Concert / Kon10.30 Uhr / Puppentheater Ein Sommer in der Provence / 16.00 Uhr /Kulturzentrum Moritzhof Good Bye, Lenin! / 18.00 Uhr /OLi Lichtspiele

... und außerdem

Vom Stutenharn zur AntiBabypille – ein Meilenstein der sexuellen Revolution / Vortrag: Prof. Dr.

Freitag,

14.11.

Kunst/Literatur

zert zum 25. Bühnenjubiläum von Dirk Heidecke ... und außerdem mit seinen Songtexten / Bad Taste Party / Stay cool, 20.00 Uhr / Forum Gestay ugly! / 22.00 Uhr / staltung Festung Mark

Kunst/Literatur

Spur und Spiel der Farben / Acrylmalerei / 10.00 bis 14.00 Uhr / Querstyle, Breiter Weg 214

Für die Jüngeren Quatsch und die Nasenbärbande / 15.00 Uhr / Kulturzentrum Moritzhof

Messe/Märkte

Nachtflohmarkt / 15.00 bis 23.00 Uhr / Messe Magdeburg

Sonntag,

16.11.

Konzerte

Matinee-Konzert / 11.00 Uhr / Pauluskirche Die große Weihnachtsgala der Operette / 19.00 Uhr / Hotel Maritim

Theater/Show Mama, wo ist eigentlich das Gestern hin? / Theater Apron / 11.00 Uhr / Moritzhof Die große Weihnachtsgala der Operette / Vorweihnachtlich klassisch mit Ballett und großen Starsolisten / 19.00 Uhr / Maritim Hotel Herricht und Preil Abend / 16.00 Uhr / Theater Grüne Zitadelle

Comedy/Kabarett Mit Schirmer, Charme und Melone / Talk mit Lothar Schirmer / Gast ist Wolfgang Stumph / 17.00 Uhr/ Zwickmühle

Kunst/Literatur

Mythischer Brunch / Lesung und Gespräche/ zum 25. Bühnenjubiläum von Dirk Heidecke / 11.00 Uhr / Forum Gestaltung daily memories / Malerei, Fotografie, Skulptur, Installation, Video / Eröffnung 16.00 Uhr / Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen Spur und Spiel der Farben / Acrylmalerei von Dieter Drewitz / Ausstellung / 10.00 bis 18.30 Uhr / Querstyle, Breiter Weg 214


FREIZEIT-TIPPS

MAGDEBURG KOMPAKT

sche Interpretation des Shakespeare-Klassikers / 2. Fernweh-Reisetag / Vor- USA 2012 / Original mit träge u.a. über Sierra deutschen Untertiteln / Leone, Guinea, Papua 18.30 Uhr / Moritzhof Neuguinea, Sudan, New York City, Uganda und Me- Für die Jüngeren Die Meerjungfrau in der kong / ab 10.00 Uhr / Badewanne / für MenHotel Ratswaage schen ab 6 Jahre / 9.00 und Jugendvideopreis Sach10.30 Uhr / Puppentheater sen-Anhalt / Vorführung und Preisverleihung /12.00 Uhr / Schauspielhaus Dienstag, Andy Wilde & Co. spielen auf zum Tanz / 15.00 bis Theater/Show 18.00 Uhr / Villa BöckelTamme Hanken – Der XXL mann, Klein Ottersleben Ostfriese auf Tour / 20.00 Uhr / AMO Montag,

... und außerdem

18.11.

17.11.

Comedy/Kabarett

Kunst/Literatur Spur und Spiel der Farben / Acrylmalerei von Dieter Drewitz / Ausstellung / 10.00 bis 18.30 Uhr / Querstyle, Breiter Weg 214 daily memories / Malerei, Fotografie, Skulptur, Installation, Video / Ausstellung / Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen

Mittwoch,

Erspart uns eure Zukunft / Marion Bach und HansGünther Pölitz / 20.00 Uhr/ Zwickmühle

Kunst/Literatur Allein unter Juden. Eine Entdeckungsreise durch Israel / Lesung mit Tuvia Tenenbom/ 19.30 Uhr / Stadtbibliothek Spur und Spiel der Farben / Acrylmalerei von Dieter Drewitz / Ausstellung bis 10. Januar/ 10.00 bis 18.30 Uhr / Querstyle, Breiter Weg 214

Kleines Kino

Comedy/Kabarett

Ein Sommer in der Provence / Frankreich 2014 / mit Jean Reno, Anna Galiena / Original mit deutschen Untertiteln / 16.00 Uhr / Moritzhof Viel Lärm um nichts / fri-

Martin Sierp – Der Fürst der Finsternis / Comedy Lounge Spezial / 20.00 Uhr / Festung Mark Erspart uns eure Zukunft / Marion Bach und HansGünther Pölitz / 20.00

Donnerstag,

19.11.

Er ist gefragt wie vielseitig: Wolfgang Stumph, bekannt durch Kabarett, Fernsehen, Kino und seine Bücher. Am 16. November ist er Gast beim Talk „Mit Schirmer, Charme und Melone“, ab 17 Uhr, in der Zwickmühle.

ManniFestSpiele / von und mit Frank Hengstmann / Erspart uns eure Zukunft / Marion Bach und HansGünther Pölitz / 20.00 Viel Lärm um nichts / USA Uhr/ Zwickmühle 2012 / Interpretation des Kunst/Literatur Shakespeare-Klassikers / Ingrid von Koppelow: Was 18.30 Uhr / Moritzhof sich der Wald erzählt… / Für die Jüngeren 18.00 Uhr / Literaturhaus daily memories / Malerei, Christine und das WolkenFotografie, Skulptur, Instal- schaf / nach der Bildergelation, Video / Ausstellung schichte von Fred Rodrian bis 1.3.15 / Kunstmuseum und Werner Klemke / für Menschen ab 3 / 9.00 und Kloster Unser Lieben 10.30 Uhr / Puppentheater Frauen

Kleines Kino Ein Sommer in der Provence / F 2014 / mit Jean Reno, Anna Galiena / 16.00 Uhr / Moritzhof

20.11.

Konzerte

Kleines Kino

Comedy/Kabarett

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schaft / Moderiert von Bernd Wagner / 20.00 Uhr / Forum Gestaltung

Uhr/ Zwickmühle

Ein Sommer in der Provence / F 2014 / mit Jean Reno, Anna Galiena / 15.45 Uhr / Moritzhof

11-2014

... und außerdem

Hannes Wader / 20.00 Uhr / Altes Theater am Jerichower Platz Status Quo / 20.00 Uhr / Stadthalle Salon Pernod / Französische Musettes, Chansons und Schlager von der Cote d’Azur / 20.00 Uhr / Café Flair Chris Cubeta / 20.30 Uhr / Blue Note

Theater/Show Schöner Scheitern mit Ringelnatz / 20.00 Uhr / Theater an der Angel

Comedy/Kabarett

3 sind Einer zuviel / Frank, Sebastian und Tobias Hengstmann / 19.30 Uhr / Kabarett „...nach Hengstmanns“

Kunst/Literatur Spur und Spiel der Farben / Acrylmalerei von Dieter Drewitz / Ausstellung bis 10. Januar/ 10.00 bis 18.30 Uhr / Querstyle, Breiter Weg 214 daily memories / Malerei, Fotografie, Skulptur, Installation, Video / Ausstellung bis 1.3.15 / Kloster Unser Lieben Frauen

Energiesparseminar: Wärmedämmung / 18.30 Uhr / Kleines Kino SWM Kundencenter Good Bye, Lenin! / 18.00 Neue Mittwochsgesell-


46

11-2014

FREIZEIT-TIPPS

Uhr / OLi Lichtspiele

Kunst/Literatur

Blick nach innen / MaleFür die Jüngeren rei, Grafik & Plastik von Christine und das Wolken- Thomas Andrée / Eröffschaf / nach der Bilderge- nung / Ausstellung bis schichte von Fred Rodrian 13.12.14 / 19.30 Uhr / und Werner Klemke / für Kunstwerkstatt, Buckauer Menschen ab 3 / 9.00 und Engpass 10.30 Uhr / Puppentheater Spur und Spiel der Farben / Acrylmalerei von Dieter

Freitag,

21.11.

Konzerte

Wolf Maahn - Solo Konzert / 20.00 Uhr / Theater Grüne Zitadelle Milow / 20.00 Uhr / AMO

MAGDEBURG KOMPAKT

Für die Jüngeren

Führungen

Christine und das Wolkenschaf / nach der Bildergeschichte von Fred Rodrian und Werner Klemke / für Menschen ab 3 / 9.00 und 10.30 Uhr / Puppentheater

Spezialführung durch die Grüne Zitadelle / mit dem Nachtwächter /Hundertwasser und dessen Architektur / 18.00 Uhr / Anmeldung erforderlich! Nachtführung durch den Dom / Nächtliche Führung durch den ersten gotischen Dom Deutschlands / Taschenlampen mitbringen / 22.00 Uhr / Dom

Messe/Märkte hierbleiben – das Job- und

... und außerdem

Männerfrühstück / 9.00 Uhr / Bürgerhaus Nord

Jacobsweg – Alten Legenden auf der Spur und sich Selbst dabei finden / 20.00 Uhr / OLi Lichtspiele

tra, Dean Martin, Sammy Davis Jr. / Reiseleiter Heiko Loyda / 20.00 Uhr / Abtshof, Brauereistr. 2 / Anmeldung unter Tel. 0391/ 4 05 15 34

Theater/Show Rossini: Il Barbiere Di Siviglia / Übetragung aus der Metropolitan Opera / 19.00 / Cinemaxx Schöner Scheitern mit Ringelnatz / 20.00 Uhr / Theater an der Angel

Comedy/Kabarett

Mit anderen Worten / neues Programm von Sebastian und Tobias Hengstmann / 15.00 Uhr / „...nach Hengstmanns“ Zwischen Tür und Angel(a) / von und mit LoSonnabend, thar Bölck / 15.00 und 20.00 Uhr/ Zwickmühle Konzerte Lars Redlich: Lars But Not Jahreskonzert der Kompo- Least! / Musik-Comedy / „Ente gut, alles gut!“ nennen die Theaterschiffer ihr nistenklasse / 15.00 Uhr / 20.00 Uhr / Theater Grüne mittlerweile 6. schwimmendes Weihnachtsspektakel. Konservatorium „Georg Zitadelle Erneut nehmen Ulrike Nocker, Oliver Vogt & Matthias Philipp Telemann“ Theater/Show Krizek (v.r.) unter der Regie von Knut Müller-Ehrecke Lesekonzert / mit Ludwig Kunst/Literatur Schöner Scheitern mit Wortwäsche Slam / 20.00 in ihrem neuen Programm den alljährlichen Schumann, Conny und Ringelnatz / 20.00 Uhr / (Vor-)Weihnachtswahnsinn auf eine rabenschwarze Hannes Bauer / 20.00 Uhr Uhr / Moritzhof Theater an der Angel Spur und Spiel der Farben (Schnee-)Schippe. / Kunstmuseum Kloster / Acrylmalerei von Dieter Premiere: am Mittwoch, 26. November, 19 Uhr. KarUnser Lieben Frauen Comedy/Kabarett Drewitz / Ausstellung bis ten unter Tel. 01805 / 23 09 57 oder 0 39 28 / 46 92 71. Nazareth: Rock’n’Roll TeManniFestSpiele / Prolephone / 20.00 Uhr / Altes 10. Januar/ 10.00 bis 14.00 gramm von Frank Hengst- Drewitz / Ausstellung / Recruitingevent / auf mo- Theater am Jerichower Uhr / Querstyle, Breiter mann / 19.30 Uhr / Kaba- 10.00 bis 18.30 Uhr / Quer- tivierte und qualifizierte Weg 214 Platz rett „...nach Hengstmanns“ style, Breiter Weg 214 Fach- und Führungskräfte Sachsendreier / 20.00 Uhr Blick nach innen / MaleAlice im Widerstand oder rei, Grafik & Plastik von daily memories / Malerei, warten über 300 span/ Moll’s Laden Der totale Teilzeitkrieg / nende Stellenangebote aus Meike Koester /20.00 Uhr / Thomas Andrée / 11.00 bis Fotografie, Skulptur, InDie Kugelblitze: Sabine 16.00 Uhr / Kunstwerkstallation, Video / Ausstel- der Region zum HierbleiVolksbad Buckau Münz und Ernst-Ulrich statt, Buckauer Engpass lung bis 1.3.15 / Kunstmu- ben, dazu RahmenproSwinging Abtshof / MusiKreschel/ 20.00 Uhr / im daily memories / Malerei, seum Kloster Unser Lieben gramm / 10.00 Uhr / Kulkalische Reise durch die Kabarett Zwickmühle turwerk Fichte Fotografie, Skulptur, InFrauen swingende Welt von SinaJennifer Rostock / 20.00 Uhr / Stadthalle Tostedt Community Gospel Chor / Gospels und Spirituals / Kunst Kultur Karstadt / 20.00 Uhr / Karstadt Acoustic Guitar Night / 20.00 Uhr /Pauluskirche Klosterbrüder – Die Rockband aus Magdeburg / 20.00 Uhr / Feuerwache

22.11.


FREIZEIT-TIPPS

MAGDEBURG KOMPAKT

stallation, Video / Ausstellung bis 1.3.15 / Kloster Unser Lieben Frauen

10.30 Uhr / Puppentheater

Herr Burczik hat sonst nie Besuch / ab 8 J. / skurrile AußerirdischenFreundschafts-GeKleines Kino Love Supreme – Sechs Sai- schichte / 10.00 Uhr / Puppentheater ten und ein Brett / 20.15 Uhr / Moritzhof

Messe/Märkte

... und außerdem

Eröffnung des MagdeburFamilien-Flohmarkt / 9.00 ger Weihnachtsmarktes / Uhr / Nordpark 16.00 Uhr / Alter Markt 3. DaWanda handgemacht / Kreativmarkt / 11.00 Uhr / Messe Magdeburg hierbleiben - das Job- und Recruitingevent / Tag zu Ausbildung und Berufsorientierung / mehr als 40 Arbeitgeber verschiedener Branchen der Region offerieren Ausbildungsstellen / 10.00 Uhr / Kulturwerk Fichte

Hengstmanns“ Die Erde hat ‘ne Scheibe Christine und das Wolken- oder Sie bewegt uns doch / schaf / nach der Bilderge- Die Kugelblitze: Sabine schichte von Fred Rodrian Münz, Lars Johansen und und Werner Klemke / für Ernst-Ulrich Kreschel / Menschen ab 3 / 9.00 und 20.00 Uhr / Kabaretthaus 10.30 Uhr / Puppentheater Zwickmühle

Für die Jüngeren

Herr Burczik hat sonst nie Besuch / ab 8 J. / skurrile AußerirdischenFreundschafts-Ge-

Sonntag,

23.11.

Herr Burczik hat sonst nie Besuch / ab 8 J. / skurrile AußerirdischenFreundschafts-Geschichte / 10.00 Uhr / Puppentheater

Eine bewegende Musikshow mit Original-Titeln von Simon & Garfunkel gibt es am 12. Dezember in der Stadthalle. Zu erleben ist das Duo Graceland mit der Philharmonie Leipzig. Beginn ist um 20 Uhr; Karten können im Vorverkauf erworben werden. Magdeburg Kompakt verlost zudem 5x2 Freikarten. Interessenten schreiben mit dem Kenntwort „Graceland“ eine E-Mail an post@magdeburg-kompakt.de. Bitte Adresse und Telefonnummer für die Benachrichtigung vermerken.

Konzerte

Preisträgerkonzert des Jugendkompositionswettbewerbes / 11.00 Uhr / Konservatorium „Georg Philipp Telemann“

Dienstag,

25.11.

Konzerte

Am Ende meines Daseins möcht ich gerne ehrlich sein… / Lesung zum 100. Geburtstag von Christa Johannsen / 18.00 Uhr / Literaturhaus daily memories / Malerei, Fotografie, Skulptur, Installation, Video / Ausstellung bis 1.3.15 / Kloster Unser Lieben Frauen

Für die Jüngeren

... und außerdem SC Magdeburg – TSG Friesenheim / 15.00 Uhr / GETEC-Arena Depeche Mode & 80er Electro-Party / 22.00 Uhr / Festung Mark Whisky Tasting / Veranstaltungsreihe Genusshandwerker/ 19.00 Uhr / Wasserburg Gommern

Kunst/Literatur

renten des Interessenverbandes Unterhalt und Familienrecht (ISUV) /18.30 Uhr / Katharinenhaus, Leibnizstr. 4

27.11.

Donnerstag,

... und außerdem

Theater/Show

24.11.

Comedy/Kabarett

Manni Fest Spiele / Soloprogramm von Frank Hengstmann / 19.30 Uhr / „... nach Hengstmanns“ Zwischen Tür und Angel(a) / Lothar Bölck / 20.00 Uhr/ Zwickmühle

Kunst/Literatur

Blick nach innen / Malerei, Grafik & Plastik von Thomas Andrée / 14.00 bis 18.30 Uhr / Kunstwerkstatt, Buckauer Engpass daily memories / Malerei, Fotografie, Skulptur, Installation, Video / Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen

Für die Jüngeren

... und außerdem Verbotene Künste. Volksmagie und Volksfrömmigkeit vom Vorabend der Reformation bis ins 18. Jahrhundert / Vortrag: Prof. Dr. Eva Labouvie, Magdeburg/ Vortragsreihe zu „Am Vorabend der Reformation“ / 19.00 Uhr / Kulturhistorisches Museum, KaiserOtto-Saal (Eintritt frei)

26.11.

Kunst/Literatur

Christopher Clark: Die Schlafwandler. Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog / Dr. Maik Hattenhorst spricht über Christopher Clark's neues Werk 19.30 Uhr /Kulturhistorisches Museum Blick nach innen / Malerei, Grafik & Plastik von Montag, Thomas Andrée / 14.00 bis 18.30 Uhr / KunstwerkFür die Jüngeren statt, Buckauer Engpass Christine und das Wolken- daily memories / Malerei, schaf / nach der Bilderge- Fotografie, Skulptur, Inschichte von Fred Rodrian stallation, Video / Ausstelund Werner Klemke / für lung bis 1.3.15 / Kloster Menschen ab 3 / 9.00 und Unser Lieben Frauen

nachtsspektakel / Theaterschiff Magdeburg / Boarding ab 18.30 Uhr / Abfahrt 19.00 Uhr / Anleger Sarajevo-Ufer; Wissenschaftshafen

Herr Burczik hat sonst nie Besuch / ab 8 J. / skurrile AußerirdischenInfotreff für GetrenntleFreundschafts-Gebende, Geschiedene und schichte / 10.00 Uhr / Alleinerziehende / Erfahrungsaustausch / mit Refe- Puppentheater

Schlag den Santa / WeihHoliday On Ice / 19.00 Uhr nachtsspielshow mit Kaba- / GETEC-Arena Kunst/Literatur rettist Lars Johansen / 6.Theaterschiff-WeihOliver Polak: Der jüdische Comedy/Kabarett 19.00 Uhr / Alter Markt 3 sind Einer zuviel / ToPatient / Lesung / 20.00 Duftreise: Bibelöle: Ätheribias, Sebastian und Frank sche Öle, die schon zu bibUhr / Moritzhof Hengstmann / 19.30 Uhr / lischen Zeiten besondere Für die Jüngeren „...nach Hengstmanns“ Anwendung fanden / EinChristine und das Wolken- Ausgebucht für eine stimmung Vorweihnachtsschaf / nach der Bilderge- Macht / mit Marion Bach, zeit mit ätherischen Ölen/ schichte von Fred Rodrian Heike Ronniger und Chris- Nur für Frauen / 18.00 Uhr und Werner Klemke / für toph Deckbar / 20.00 Uhr / / Volksbad Buckau Menschen ab 3 / 15.00 und Zwickmühle 16.30 Uhr / Puppentheater Mittwoch,

Herr Burczik hat sonst nie Besuch / ab 8 J. / skurrile AußerirdischenFreundschafts-Geschichte mit selbstgebauten Tischfiguren Produktion des PuppenSpielClub / 15.30 Uhr / Puppentheater

47

... und außerdem

schichte / 10.00 Uhr / Puppentheater

Jethro Tull's Ian Anderson / 20.00 Uhr / Stadthalle

11-2014

Konzerte

Konzert der Sänger / Leitung: Frank Satzky / 18.00 Uhr / Konservatorium „Georg Philipp Telemann“

Theater/Show Premiere: 6.TheaterschiffWeihnachtsspektakel / Theaterschiff Magdeburg / Abfahrt 19.00 Uhr / Anleger Sarajevo-Ufer; Wissenschaftshafen

Comedy/Kabarett Durch die Bank weg / 19.30 Uhr / „...nach

„Die goldene Spur“ ist der Titel der großen Show Apassionata. Zu erleben am 20.und 21. Dezember in der Getec-Arena. Grandiose Reit- und Tanzkunst, verbunden mit mitreißender Musik, faszinierenden Lichteffekte und zauberhaften Kulissen. Noch gibt es Karten im Vorverkauf. Außerdem verlost Magdeburg Kompakt 3x2 Freikarten für die Show am 21.12, 14 Uhr. Interessenten melden sich per E-Mail an post@ magdeburg-kompakt.de, Kennwort: Apassionata.


Magdeburg wird grüner! Unglaublich! 2 Bäume für 1 Preis

Sensationelle Aktionswoche vom 24. - 29. 11. 2014

Nur

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€ für zwei Nordmanntannen

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Magdeburger Spargelhalle (Das Original) Lerchenwuhne 125 (direkt hinter dem Florapark) Öffnungszeiten: Montag - Samstag 9 bis 18 Uhr


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