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KOMPAKT

Nr. 12 | Herbst 2018

magazin

STILL LEBEN


MEIN

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WOW und

Möbel-

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editorial

Vom Stil unbeschreiblicher Stille Liebe Leserinnen und Leser, das Leben ist nicht nur laut. Es kennt auch stille Kehrseiten. Und die Worte für die Beschreibung über Momente der Stille sind vielfältig. Geräuschlos, schweigsam, in sich gekehrt, abseits des Trubels, zurückgezogen, lautlos, ruhig oder auch totenstill kann ein Zustand von Abgeschiedenheit benannt werden. Doch welches Wort wollte man in den Mund nehmen, um etwas auszudrücken, was lautlos ist? Im Zeitalter permanenter Verfügbarkeit, im Schwall unübersehbarer Informationen, unter dem Sound offenbar nie abklingender Nachrichten von Freunden, Verwandten, Kollegen oder entfernten Bekannten erscheint Stille mehr und mehr verloren zu gehen. Wie ein seltener, tiefliegender Rohstoff werden Augenblicke eines Stilllebens als wertvoll erlebt und die Chance, innezuhalten, zum erstrebbaren Luxus. Aber wie eh und je wird alles nur so, wie wir selbst damit umgehen. So, wie man sich auf Nachrichten und Entertainment einlässt und in der Regel nicht gezwungen ist, ihnen zu jeder Zeit allumfänglich gerecht zu werden, so kann man Stille einlassen, sie erfahren und Gegenpole zu Hektik, Stress und Umtriebigkeit setzen. Bedenken Sie, dass Stille ebenso destruktive Zustände hervorrufen kann und nie per se gut ist. Wir mussten manches Mal still sein, um

daraus Ideen zu entwickeln, welche Beschreibungen, welche Bilder und Metaphern wir in diesem Heft verwenden wollten. Es ist ein Versuch, etwas zu erklären, was sich selbst in Schweigen hüllt. Es mag diese faszinierende Fähigkeit unseres Verstandes sein, selbst Erscheinungen, aus denen offenbar alles Sagende verbannt ist, am Ende noch einen Klang einer Beschreibung abzuringen. Insofern war uns die Beschäftigung mit den Facetten eines STILL LEBENS eine Erfahrungsarbeit. Im vorliegenden Magazin haben wir einige Menschen über ihre stillen Stimmungen befragt und uns selbst in aller Stille Gedanken über das Thema gemacht. Was Sie auf den folgenden Seiten unter die Augen bekommen, sollten Sie in Ruhe genießen. Wir haben der unbeschreiblichen Stille unseren Stil verpasst. Lassen Sie Bilder und Worte auf sich wirken. Vielleicht nehmen Sie den einen oder anderen Beitrag zweimal oder öfter zur Hand, um dabei still genießen zu können. Wir hätten noch viel über die Eigentümlichkeiten von Stille zu sagen. Doch es kommt der Augenblick, in dem man still innehalten sollte. Herzlichst Ronald Floum und Thomas Wischnewski

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Der Weg zu allem So mancher Großen geht überhört die durch die Stille. Stille gern. Friedrich Nietzsche

Erhard Blanck

Wenn die Stille nicht so schön wäre, wäre der Lärm erträglicher. Walter Ludin

Je stiller man ist, desto mehr kann man hören.

Wer die Stille nicht hören kann, muss Manchmal muss man umso lauter schreien. die Stille mit einem Ton Anke Maggauer-Kirsche ausfüllen, um sich ihrer bewusst zu werden.

Chinesisches Sprichwort

Das Leise hat eine starke Stimme.

Titus Lenk

Stille ist sehr geräuschempfindlich.

Chinesisches Sprichwort

Erhard Blanck

Minimalismus ist der Schlüssel zu wahrer Eleganz. Coco Chanel

Nur in Wegwerfung des Zufälligen und in dem reinen Ausdruck des Notwendigen liegt der große Styl. Friedrich von Schiller

Es ist die Würde des Menschen im Schriftsteller, was den Stil macht, nicht das Können.

Ist Eleganz nicht zu vergessen, was jemand trägt? Yves Saint Laurent

REDIW SPRÜCHE

Fanny Lewald

Die große Mode ist jetzt pessimistischer Optimismus: Es ist zwar alles heilbar, aber nichts heil. Ludwig Marcuse

Die schönste Stille ist, Ließe sich Dummheit wenn Dummheit überwinden, würde sie schweigt. für immer schweigen. Thomas Wischnewski Axel Römer

Jede Generation lacht über alte Moden und Gebräuche und folgt doch gläubig den neuen. Henry David Thoreau


Der Schrei der Stille

Text: Thomas Wischnewski Illustrationen: Thomas Westermann

ie Stille erscheint oft wie ein Sehnsuchtszustand. Das Leben ist wie ein Wandel durch einen Geräuschdschungel. Man fühlt sich von Lärm umschlungen und durchdrungen. Es mag einst Zeiten gegeben haben, die vortechnischen, solche ohne Maschinen, Motoren und Signale. Klänge kamen aus der Natur. Vogelgezwitscher, wiehernde Pferde, blökende Schafe, ab und an rasselte ein Fuhrwerk über holprige Pflastersteine oder sang der Hammerschlag des Schmieds beim Niederprall auf den Amboss. Nur vom Kirchenturm kam täglich verlässlich das Geläut der Glocken. So eine Beschreibung mag romantisch klingen. Und genau das ist sie, weil ausschließlich der Sehnsuchtsaspekt dabei herausgeschält bleibt und kein Wort über andere Beschwerlichkeiten dieser Menschheitsphasen gesagt ist. Genauso ließe sich für die Moderne mit ihren Errungenschaften ein einseitig verklärendes Bild zeichnen. Nur der permanente Krach ist aus ihr nicht nicht mehr herauszulösen. Oder doch?

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Ratgeber und Angebote, die Ruhe und inneren Frieden versprechen, haben Hochkonjunktur. Sie existieren und funktionieren, weil es einen spürbaren Mangel an Abgeschiedenheit gibt. Es bedarf keiner Hellseherischen, um hier einen Wachstumsmarkt erkennen zu können. Fortsetzung Seite 10

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Stille Das Schlimmste ist die Stille. Die wirkliche Stille. Nicht die Stille am Meer oder in der Wüste oder in einer Sommernacht inmitten unendlicher Sterne. Diese Stille gibt dir Antwort, spricht zu dir. Nein, diese Stille mein‘ ich nicht.

Ich meine die schlimme Stille der schwatzenden Menschen, unter den ich weile. Keiner spricht zu mir. Und auf mein reden kommt keine Antwort. Das ist die Stille, die meine Wünsche nach dir, Freund, ungestillt lässt. Die Stille der Einsamkeit inmitten … von was? Paul R. Franke


Auch wenn längst Lärmschutzwände Landschaften durchschneiden, Grenzwerte Regelverstöße für tonale Belästigungen hervorbringen und leise Elektroantriebe das Beschleunigungsheulen von Verbrennungsmotoren ersetzen, lassen sich die Phänome eines permanenten Schalls nicht mehr abschalten. Und diese Erscheinungen sind weniger technischer bzw. akustischer Natur, sondern messen sich mehr an einem inneren Pegel. Ist das Leben wirklich laut oder lassen wir uns selbst vom Sound der Unruhe zudröhnen? Man mag beide Fragen mit Ja beantworten können. Wer ständig das Smartphone zur Hand nimmt, um Nachrichten oder Posts und Profile zu checken, verliert zusehends stille Phasen. Wer den Blick immer wieder auf Bildschirme – egal, ob solche von Computern und TV-Geräten – richtet, verlernt mit der Zeit Ruhe und Stille. Eigentlich muss dieser Trend niemandem erklärt werden. Wir wissen um die Wirkmechanismen. Doch es gibt nun Abhilfe. So kann uns das Smartphone sagen, wie oft und lange ich es am Tag genutzt habe. Dass damit jedoch ein Prüfzwang in den Alltag krachen kann, der sich irgenwann wie das Pochen eines schlechten Gewissens anhört, wird im schönen Vorsatz, sich selbst besser zu steuern, übersehen. Sich selbst besser steuern? Diesen Gedanken mag man heute lauthals im Chor singen. Und die Botschaft schallt aus allen Kanälen. Was ist gesund? Wie bewege ich mich angemessen? Welche Ernährung passt zu mir? Was sollte ich tun oder besser lassen? Wie kontrolliere ich mein Gewicht? Zu jeder Frage findet man Informationen und man kann sich mit eigenen Daten von Herzfrequenz und Blutdruck über Schritte und Treppensteigen mit Grenzwerten und Analysetools verbinden, um sich Bescheid sagen zu lassen, was gut sein soll. Das sind nur kleine Aspekte des gewaltigen Lebenskonzert, das offenbar unabschaltbar über allen schwingt. Wer mit vielen „Freunde“ in sozialen Netzwerken verbunden ist, muss dort ständig mitsingen, um wahrgenommen, höflich oder emphatisch erscheinen zu wollen. Mit unter fordern solche Freunde, dass man ihnen Zeichen von Aufmerksamkeit schenkt, indem man irgendwelche vorgefertigten Sätze kopiert, die eine gegenseitige Beachtung signalisieren sollen. Man ist gefordert. Natürlich muss das niemand mitmachen. Doch Hand aufs Herz – wer verliert schon gern „Freunde“? Es klingt wundervoll, mit der „Welt“ verbunden zu sein und sich nicht einsam fühlen zu müssen. Doch sind vielleicht die mit so zahlreich Verbundenen am Ende die eigentlich Einsamen. Weil die Verbindung mit ein wenig Strom und Funkwellen hergestellt wird, weil ein paar Pixel auf dem Bildschirm als Smileys oder Kurzbotschaften erscheinen. Daraus ist der Sound der Zeit. Menschen, die starrend auf ihr Smartphone durch die Straßen marschieren, vielleicht sogar noch Kopfhörer tragen, mögen den Geräuschen des Straßenverkehrs entfliehen, aber niemals dem Singsang virtueller Sirenen. Was offenbar wenige bedenken, ist, wie tief und komplex sich das Hirn mit all diesen Reizen verbindet. Sie sind eben irgendwann nicht mehr nur außen, sondern wachsen quasi ins eigene Bewusstsein. Wer oft Stille ersehnt, leidet seltener an Umgebungsgeräuschen als an den unheimlichen Melodien eigener Wünsche, Träume und Illusionen, die Glücksverheißungen aussenden, sich hier oder dorthin aufzumachen, um

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zu finden, was erwartet wird. Stille zu finden, gehört zu wachsenden Wünschen. Ganze Urlaubsparadiese werden dafür hergerichtet und Tausende marschieren im Gleichschritt unter der Inszenierung, um sich nach 14 Tagen wieder dem Alltagsradau unterworfen zu fühlen. Deshalb erfreuen sich die Angebote nach Abgeschiedenheit und Abschalten einer großen Nachfrage. Doch einfach Wegsein ist noch keine Zuflucht in Stille. Natürlich kommen da Experten für Meditation und seelischen Frieden gerade recht. Wer sich nicht selbst am Schopfe fassen kann, um sich aus dem Sumpf der Stimmen zu ziehen, nimmt die Hand jedes Versprechens gern an. Geräusche für Wasserplätschern, Vogelgesang im Wald und Meeresrauschen erfreuen sich bei Musikportalen großer Beliebtheit. Ohnehin ist Musik heute überall. Vermutlich soll sie vor Umgebungslärm schützen. Man bekämpft Töne mit Tönen. Mitten in das moderne schwellende Chaos eines Online-Gebrülls platzten Schreie, man müsse politisch-gesellschaftlich die Stimme erheben. Wer schweigt, macht sich schuldig – so rufen die Mahnungen. An den Fronten türmen sich die Lautsprecheranlagen für eine gegenseitige Beschallung auf. Wer kann lauter? Lautstärke ist keine Lösung. Gleichzeitig versammeln sich die Kämpfer für die gute Sache und gegen die erklärten Feinde. Sie schreien aus in Videoselfies oder schlagen auf Tastaturen ein. Jeder kämpft auf seine Weise. Man muss froh sein, dass das Waffengerassel aus Parolen besteht. Doch wie lange noch? Es ist vorbei mit der Stille im Land. Wer seinen politischen Feind erkannt hat, beteiligt sich am Aufschrei gegen jeden, der nicht ins selbe Horn bläst. Übertönt wird alles vom medialen Bombardement, das selbst einen kleinen Satz zu einem großen Empörungsterror aufbauen kann. Letztlich sind es alle, die hinschauen und hinhören, die sich mit empören, die am Lautstärkeregler des gesellschaftlichen Seins drehen und einen schmerzenden Schall erzeugen. Darunter verstummt jede Form der Stille. Das alles mag wie ein Orkal für eine düstere Zukunft daherkommen. Doch tanzen wir mit jeder kleinen Äußerung, bei jeder Teilnahme am Austausch und Mitmachen, sich mit Infofetzen und Interpretationen zu überschütten, alle im Rambazamba mit. Wir sind selbst die Erzeuger dieses gesellschaftlichen Krakelens. Ist Stille also unweigerlich verloren, wenn man nicht schweigen darf? Menschen passen sich neuen Bedingungen an. Sie machen ihre Erfahrungen und richten danach ihr Leben aus. So war es immer, so beweist es uns die Geschichte. Allerdings sind manche Bedingungen entscheidend verändert. In der Vergangenheit haben wir uns den technischen Systemen angepasst, haben beispielsweise gelernt, uns im Straßenverkehr zurecht zu finden und angemessen zu fahren. Doch hinter den Computern, die wir mittlerweile aufgrund ihrer vielfältigen faszinierenden Fähigkeiten quasi verinnerlicht haben, geht eine Entwicklung vor, die sich uns anpasst und zwar unseren Bequemlichkeiten, heimlichen Gelüsten und Süchten. Sie werden darin besser werden und uns gleichzeitig signalisieren, dass sie uns genau davor beschützen können. Das erzeugt keine Stille, nur mehr Sehnsucht danach. Es mag erfreulich erscheinen, dass es Gegenbewegungen gibt, solche, die aus dem Lärm des Zeitgeschehens herausführen. Doch finden wir diese wiederum im selben virtuel-


len Trubel, der auch alles andere in seinen Bann zieht. Wer die Pausentaste für einen oder gar mehrere Tage nicht von allein findet, wird künftig keine Ruhe mehr finden. Wenn sich zwei Partner nichts mehr zu sagen haben und nebeneinanderher schweigen, ist es nie still. Der Aufschrei ist im Innern, in den quälenden Fragen, in der Entrüstung über die fehlenden Antworten. Unser Geist verfügt über ein Potenzial an Nichtstille, unter dem er sich bis zur Selbstzer-

störung anstacheln kann. Die Anzahl ermittelter Burn-outs und Depressionen sind ein Indiz dafür. Oft sind die Ursachen dafür nicht in der Länge der Arbeitszeit oder den physischen Beschwernissen einer Tätigkeit zu finden, sondern an der inneren Unruhe. Und die kommt wiederum seltener von äußeren akustischen Reizungen. Man glaubt solange, alles meistern zu können – die Möglichkeiten, Erlebnisse und Erfahrungen – laut sein bis zur letzten Ruhe. Doch dann ist es schon zu spät, still sein zu können.

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Pssst! Ich höre mich Angela Lang vermittelt Meditation gegen das Verlernen von Stille.

Fragen: Thomas Wischnewski Foto: Jens Wolf

Ruhe bitte! Diese Aufforderung hört man oft im Yoga-Kurs oder beim Rückzug in ein stilles Kloster. Offenbar gibt es einen Trend zum Leisesein oder für ein Still-Leben. Es gibt in der Tat ausgebuchte Klöster und zahlreiche Menschen, die Ruhe und Entspannung suchen. Ich führe selbst solche Kurse durch. Mit den Teilnehmern, für die ich solche Kloster-Auszeiten organisiere, gehört Stille zum Programm. Für einige scheint es heute unvorstellbar, geräuschlos in einem Raum zu sein und häufig werden solche Momente gar unangenehm empfunden. Die Aufforderung, Ruhe zu halten, ist notwendig, damit das, was ich gern als Balsam von innen bezeichne, wirksam werden kann. Wie definieren Sie Stille? Existiert dafür eine messbare Größe, wenn man Stille innerlich erleben möchte? Wenn ich versuche, Stille in Worte zu fassen, dann gehört dazu als Voraussetzung zunächst die Abwesenheit jeglicher Geräusche. Aber Stille ist andererseits wie eine eigene Sprache und gleichsam eine heilsame Kraft. Wenn man sie zulässt, erhält der Zustand möglicherweise philosophische oder spirituelle Bedeutungen. Für mich ist Stille eben wie ein Klang mit vielen Qualitäten. Wirkliche Stille könnte man wie Musik mit einer zarten Klangwirkung auf Körper und Geist beschreiben. Letzlich sind es doch Pausen und Übergänge zwischen einzelnen Tönen, die erst eine Melodie machen. Da, wo kein Murmeln von Stimmen, keine Musik und auch kein technisches oder natürliches Geräusch zu hören ist, sondern nur der Sound des eigenen Körpers und möglicherweise ein Rauschen des Blutes in den Adern wahrnembar wird oder der Herzschlag, dort entsteht die musische Stille eines Selbstseins. Ein Zustand solcher Stille zaubert mir ein Lächeln auf die Lippen und lässt jeden äußeren Ausdruck, z. B. die Gesichtszüge, weich werden. Jeder hat eine andere Beziehung zu Stille. Und für eine Zeit lang still zu leben, bedeutet also für jeden etwas anderes? Still leben kann noch weitaus mehr sein. Besteht eine Verbin-

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dung und das Bedürfnis zur Stille, pflegt sich diese wie eine Kultur in den Alltag ein. Diese Lebensart könnte man auch wie einen gewissen Stil sehen. Ob es der regelmäßige Rückzug von modernen Medien ist, die Abgeschiedenheit im Garten oder in den heimischen vier Wänden, ein ganz banales Schweigen oder einfach nur sein – ist zeitgeistlich stilvoll. Ganz bei sich zu sein, gestaltet sich der in heutigen schnelllebigen Zeit oftmals schwierig. Deshalb wächst wohl die Sehnsucht nach einer Art Still-Leben. Für manche könnte man den Wunsch danach schon als Luxus bezeichnen, weil es für solche Menschen oft schwierig erscheint, Stille zu erfahren. Wie beeinflussen Ihrer Meinung nach Lärm und Geräusche unser Leben? Wir halten wohl den Lärm und das ganze Alltagstheater drumherum für menschlich und unausweichlich. So ist es aber nicht. Wir erschaffen es doch letztlich selbst und dann gewöhnen wir uns daran. Je weiter wir uns dabei von der Stille entfernen, desto mehr verlieren wir die Natur unseres Wesens. Man kann es drehen und wenden wie man will, nur für einen Moment Stille leben bringt uns dahin zurück, was zu uns gehört, ursprünglich ist und zugleich biologische Notwendigkeit für Körper, Geist und Seele. Ohne Pausen und Auszeiten verlieren wir allmählich die kostbare Fähigkeit, Fantasie zu entwickeln und schöpferisch zu sein. Ein gesunder Wechsel zwischen aktiv sein und Verschnaufpausen ist ausnahmslos gut für unser Hirn. Diese Balance zu finden, ist individuell. Yoga hilft dabei ausgesprochen gut. Wie finden Sie Stille? Ich habe meine Möglichkeit gefunden, Stille zuzulassen, quasi schwebe ich in sie hinein. Das gar nicht so ritualisiert, wie sich das andere vielleicht vorstellen. Ein Blick auf den Kern meines Seins reicht mir manchmal schon. Diese innere Sicht ist für mich stets verfügbar. Ich spüre dann etwas von der Schönheit des Lebens. Das ist, als hätte die Stille dann Macht über mich und nicht mehr der Schein eines zwanghanften lauten Drumerhums.


Stille Orte


1964

2018

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Wackeldackel mit Benzingeruch Von Ronald Floum

amstags Vormittag auf einem Baumarktgelände in Rothensee. In das Vogelgezwitscher des sonnigen Tages mischen sich plötzlich andere Töne. Das dumpfe Grummeln eines heckangetriebenen Oldtimers kämpft sich durch das geschäftige Treiben auf dem Parkplatz. Und die heute selten zu hörenden Motorgeräusche erreichen auch die Ohren eines älteren Ehepaares, die gerade in den Baumarkt wollten. Bei dem Mann schlägt das Herz höher, als er den graphitgrauen Oldtimer des tschechoslowakischen Herstellers Škoda sieht. „Genau diesen Wagen hatten wir auch”, sagt er zu seiner Ehefrau. Beide schleichen um das Auto Baujahr 1964 herum und ein Lächeln breitet sich in ihren Gesichtern aus, Erinnerungen werden wach. Als sich dann der ältere Herr sogar noch an das Lenkrad des 1000 MB setzen kann, wischt er sich verstohlen eine Träne aus den Augen. „Dass ich das noch erleben darf”, sagt er mit glänzenden Augen zu seiner Frau.

S

Genau diese Situationen sind es, die auch Joachim Fanger glücklich machen. Der Chef des Rothenseer Autohauses liebt die Momente, in denen er seine vierrädrigen Schätze ausfahren kann. Ob Wartburg, Škoda, Trabi & Co – seine Leidenschaft gehört den Autos, die im Osten Deutschlands die Straßen beherrschten. Als sich vor fast 30 Jahren das Land mit der Einheit über Nacht vergrößerte, veränderte sich auch der Fuhrpark der Ostdeutschen. Begehrte Karossen aus der Ostdeutschen Produktion und den „sozialistischen Bruderländern” wie Trabi, Wartburg, Barkas, Lada, Škoda, Wolga, Polski Fiat, Zastava, Dacia, Saporoshez, Tatra, Tschaika oder Moskwitsch, die teilweise zu horrenden Preisen als „Second-Hand-Wagen” gehandelt wurden, verloren innerhalb weniger Tage ihren Wert und verschwanden nach und nach aus dem Straßenbild. Kein Wunder, dass sich heute die Menschen auf der Straße nach den typischen Zweitakt-Geräuschen eines Trabi-Motors umdrehen. Und selbst der Geruch des verbrannten Benzin-Ölgemischs, das als blauer Rauch aus den dünnen Auspuffrohren des „Stänkers” kommt, lässt Erinnerungen aufleben. Joachim Fanger sammelt diese aus Blech und Plaste geformten Emotionen. Als gelernter Maschinenbauer studierte er diese Fachrichtung in Magdeburg an der Technischen Universität.

Seine Leidenschaft für Autos bekam er schon im Kindesalter ans Herz gelegt. Als kleiner Bub war es für ihn der größte Stolz, mit den Eltern im Auto zu sitzen und auf der Rückbank die Ausfahrten zu genießen. 1983 war es soweit: Fanger kaufte sich sein erstes Auto Marke Trabant. Der im VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau gebaute „Duroplastbomber” hatte seine besten Zeiten allerdings schon hinter sich. Für den Hobbybastler kein Problem. Er baute das für 6.500 Mark gekaufte Auto neu auf und konnte mit dem Verkaufserlös einen Wartburg Tourist erwerben. Wartezeiten von bis zu 17 Jahren für einen Neuwagen aus DDR-Produktion trieben die Gebrauchtwagenpreise in die Höhe. Zwar versuchten DDR-Funktionäre seit den 1970er-Jahren, die Versorgungsengpässe mit Importautos auszugleichen, doch viele DDR-Bürger beschafften sich ihr Auto auf dem privaten und ständig florierenden Gebrauchtwagenmarkt. Selbst Ersatzteile waren „Goldstaub” und die Beschaffung von Zylinderdichtungen, Keilriemen oder Karosserieteilen gestaltete sich oft abenteuerlich. Begehrte Heimwerkerware, Farbfernseher, exotische Früchte oder die „blauen Kacheln” (100-Westmarkscheine, oft getauscht zum Kurs von 1:10) wurden eingesetzt, um an die Ersatzteile oder sogar auch Gebrauchtwagen zu kommen. Joachim Fanger setzte die goldenen Hände in seiner Freizeit wieder ein, um den Wartburg Tourist mit Freunden und Bekannten aufzubauen und schick zu machen. Der Verkaufserlös reichte für eine der begehrten Wartburg 353 Limousinen. Diese wiederum konnte er gegen einen gebrauchten und heiß begehrten Wartburg Kombi mit Knüppelschaltung eintauschen. Und so könnte es weitergehen. Doch 1989 mit der Wende kam der Wandel. Nach dem Mauerfall kam beim Autohandel Goldgräber-Stimmung auf. Der Wert der hoch gehandelten Trabis und Wartburgs fiel ins Bodenlose und „WestAutos“ wurden überteuert verkauft. Plötzlich wollten viele DDR-Bürger in den Besitz eines neuen Autos kommen und plünderten die Sparbücher. Doch die „Gebrauchten” aus dem Westen waren oft mit Märchen-Preisen versehen und zudem viele der angebotenen Schmuckstücke schrottreif. Die böse Überraschung ließ nicht lange auf sich warten und die frisch gekauften Autos blieben mit Motorschäden liegen.

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Zwar brachte diese Form des modernen „Schrotthandels” enorme Gewinnspannen, aber auch den Vertrauensverlust beim Gebrauchtwagenhandel. Die Nachfrage nach den Autos ließ die Preise in astronomische Höhen klettern, sodass selbst die klapprigste Rostlaube für tausende Mark den Besitzer wechselte. Die Käufer im Osten kannten die „Schwacke-Liste” nicht, die als offizielle Preisliste für Gebrauchtwagen als Richtlinie diente, aber von den Händlern sorgsam versteckt war. Es war genau diese Situation, in der Joachim Fanger die Initiative ergriff und auf der Großen Diesdorfer in Magdeburg einen Gebrauchtwagenhandel eröffnete, der auf Beratung und seriöse Angebote setzte. Hier konnte er vielen Automobilisten den Traum von einem Fahrzeug erfüllen, ohne dass diese hinterher ein böses Erwachen hatten. Nach wenigen Jahren bekam Fanger die Chance, in einem neuen Autohaus als Verkaufsleiter einzusteigen. Heute ist er Chef des Rothenseer Autohauses. Seinem Hobby, alte Fahrzeuge zu erhalten und zu restaurieren, blieb er allerdings treu. Für so manches Schätzchen in seiner Fahrzeughalle würden Sammler Höchstgebote abgeben. Aber trotz einigen Platzmangels kann sich Fanger von seinen Autos schwer trennen. Zu den Raritäten zählt ein Wartburg 312 Camping, von dem es heute in der Originalversion nur noch wenige Fahrzeuge gibt. 570 Stück dieser Luxusversion des Wartburg verließen zwischen 1965 und 1967 das Fließband des Automobilwerks Eisenach. Wenn er mit diesen Autos unterwegs ist, kann er sicher sein, die Blicke auf sich zu ziehen. Zu selten sieht man noch die alten Autos auf den Straßen. Und es

kann auch schon mal vorkommen, dass ihn Passanten fragen, ob sie mal in das Auto reinschnuppern können. Denn der unverkennbare Geruch aus Benzin und den alten Bezügen, die sogar noch teilweise im Original vorhanden sind, ist vielen Menschen noch in der Nase. Gleich daneben in der einem kleinen Museum gleichenden Fahrzeughalle steht der Nachfolger des legendären 312. Unverkennbar und kantig präsentiert sich der Wartburg 353 als Kombiversion in „polarweißer” Außenfarbe. Original das Interieur und ein schnörkelloses nutzergerechtes Design ohne Schnickschnack: Der 353 Tourist mit klar erkennbaren Funktionselementen und einem Funken Bauhaus-Esprit war gestalterisch ein Meilenstein. Die Fahrzeuge in der Halle sind neu aufgebaut und aufwändig restauriert. Unterstützung bekommt er vom Schwiegervater Heinz, dem auch das Benzin im Blut fließt. Allerdings beschränkt sich bei ihm die Sammelleidenschaft auf die Zweiräder der DDR-Produktion aus der „VogelSerie”: Schwalbe, Star, Habicht und andere seltene Mopeds. Viele der Autos fährt Joachim Fanger selber an den Wochenenden. „Die müssen bewegt werden, sonst stehen sie sich kaputt”, meint er schmunzelnd. Natürlich nicht nur deswegen. Seine Enkelkinder freuen sich jedes Mal riesig, wenn es mit den auf Hochglanz polierten Oldtimern übers Land geht. „Wenn der Wagen Sprit hat und einen Funken, muss er laufen”, so Fanger, als er einen der Trabis in Bewegung setzt. Das Rumstehen schadet nur einzelnen beweglichen Teilen. So ein Trabi muss auch rollen. Und der Wagen, den er jetzt anlässt, hat es in sich. „Er steht noch auf einer original P50-Boden-

Trabi, Wartburg & Co: Autos aus DDR-Produktion sind heute wenig auf der Straße zu finden und Sammlerstücke.

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Instrumentenanzeige im Škoda 1000 MB. Königsklasse der Oldtimer: Wartburg 312 Tourist. Wartburg 311 Limousine. Grenzübergreifend: Der Wackeldackel bewachte schon vor der Wende in Ost und West die Autos auf der Hutablage. Vom Trabi p50 zur Trabi 601 Limousine. Übersichtlich die Bedienelemente und der Zigarettenanzünder im Wartburg mit Original-Piktogrammen.


gruppe, obwohl es ein P601 ist”, so Fanger. Bei den Wartezeiten auf einen Neuwagen war es kein Wunder, dass man einfach eine neuere Karosserie auf eine alte Bodengruppe setzte, um ein moderneres Model zu haben. Immerhin kamen die ersten P50 (oder auch P500) der Trabant-Modellreihe bereits 1958 von Sachsenring aus Zwickau. Der Trabant P50 (die Bezeichnung bedeutete Personenkraftwagen mit 500 cm³ Hubraum) war einer der ersten vollwertigen Kleinwagen mit Frontantrieb. Und auch der andere Trabi daneben entpuppt sich als kleine Rarität. Er bekam nach der Wende einen Umbau als Trabant Ostermann Cabrio. Ein Trabi Kübel befindet sich auch im Besitz des Sammlers. Wenn es um Autos geht, die auf den ostdeutschen Straßen rollten, entpuppt sich Joachim Fanger als wandelndes Lexikon. Selbst einen Wolga GAZ 21 oder den Lada WAS-2101, auch bekannt als Shiguli, hatte er schon in seinem Bestand. „An diesen Autos konnte man noch vieles selber reparieren. Das macht stolz”, meint er und streichelt liebevoll den Lack der Modelle. Nur ist heute eben weniger Zeit übrig, um dem Hobby nachzugehen. Bei einem EMW 340 oder dem legendären Tatra 603 würde er allerdings noch mal schwach werden. Doch diese Modelle sind äußerst rar und schwer zu beschaffen.

Klimaanlage im Trabant: An heißen Tagen sollte ein Ventilator für Abkühlung sorgen (Bild oben). Der Klopapierhut auf der Hutablage im Heck gehörte schon fast zur Grundausstattung (Foto unten).

Mit einem Auto verbindet Fanger besondere Erinnerungen. Seine Eltern Gerhard und Eva kauften sich in den 1960er Jahren einen graphitgrauen Škoda 1000 MB, den Nachfolger des bis dahin im Mittelböhmischen Mladá Boleslav produzierten Škoda Octavia. Wenn der Steppke Joachim in dem gehobenen Spitzenmodell hinten Platz nahm und die Familie mit 45 Pferdestärken über die Straßen schwebte, war er wie in einer anderen Welt. Den Autobesitzern dieser Modelle war allerdings selten zum Lachen. Sie waren seinerzeit von Korrosionsproblemen betroffen. Beim Škoda 1000 MB waren sie jedoch besonders gravierend. Die Fahrzeuge rosteten selbst bei regelmäßiger Hohlraumkonservierung so schnell, dass die Autos den Beinamen „BMSR” bekamen. Diese Abkürzung stand für „Böhmisch-Mährischer SchnellRoster” und ein Hinweis darauf, dass dieses Auto ab Werk eine rollende Bastelstube war. Zu Tränen gerührt war er, als ihm seine Ehefrau Kerstin zum 50. Geburtstag einen mit allen Originalteilen, ohne Rost und mit Originallack versehenen Škoda 1000 MB schenkte. Mit dem über 50 Jahren alten Nummernschild ausgestattet, hat diese Oldtimer seinen Ehrenplatz in der Halle gefunden. Inklusive eines Wackeldackels, der gefühlt in fast jedem zweiten DDR-Auto die Hutablage im Heck bewachte. Und noch etwas gehört zum „Spezial-Zubehör” jedes Oldtimers – die Häkelrolle für Klopapier, die ebenfalls auf der Hutablage Platz fand. Und die ist bei Joachim Fanger so original, dass sich darunter sogar noch Rollen aus DDR-Produktion mit den SandpapierEigenschaften befinden. Alles muss eben detailgetreu an den Autos sein. Und viele Menschen, die mal eines der nostalgischen Fahrzeuge auf den Straßen rollen sehen, kramen in den Erinnerungen und schmunzeln. Besonders bei dem Gedanken, wie sie mit einem Trabi vollbepackt bis zum Balaton in Ungarn düsten. Und stellen sich stets eine Frage: „Wie haben wir das damals nur geschafft, die Campingutensilien und die vierköpfige Familie im Trabi zu verstauen?”

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Fotos Seite 12 bis 16: Ronald Floum (10) und Privat (1)


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ZufriedEn.

Oscar Wilde

eden Tag 100 Prozent geben. Immer für andere da sein. Alltag für viele Menschen. Sich selber ausklammern, immer für die Familie oder die Kollegen da sein. Das kostet Kraft. Es ist an der Zeit, auch einmal an sich zu denken. Sich selber etwas zu gönnen. Einen Hauch von Luxus und Entspannung. Da reicht es schon, sich zurückzuziehen. Die „TV-Bespaßungs-Kiste” an der Wand ausschalten, das flimmernde Leben der Reality-Soaps und dröhnender KaufKauf-Kauf-Werbung ausblenden. Einfach mal auf der Terrasse oder dem Balkon dem Sonnenuntergang zuzuschauen. Den Blick auf unendlich, mit den Sinnen die Natur genießen. Ein Buch zur Hand zu nehmen, eingewickelt in eine Wolldecke auf der heimischen Couch. Entspannung für die Seele. Mit dem Partner oder Partnerin gemeinsam die Hände halten, einfach mal ohne Worte. Die Wärme und Nähe zu einem geliebten Menschen spüren. Auch Musik fördert Kreativität, lädt zum Träumen ein. Du willst Dir etwas Gutes tun? Kopfhörer auf, den Lieblingssong aussuchen und Play drücken – mehr „Meine Zeit” geht nicht. Auch ein ausgedehntes Bad in der

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Wanne mit kleinen Kerzen und Relaxmusik kann ein emotionales Wunder sein. Schon das alles ist ein Hauch von Luxus, den man nicht mit irgendeiner Währung bezahlen kann. Den sich jeder leisten sollte, um innere Ruhe und sein Gleichgewicht wiederzufinden. Und wenn man jetzt noch einen guten Rotwein zur Hand hat, einen Whisky oder auch einen richtig guten Cognac, ist man dem kleinen Glück schon ein Stückchen näher. Der Rauch einer aromatischen Zigarre kann in eine andere Welt entführen. Träumereien vor heimischer Kulisse. Beschenke Dich einmal selber, gib Deiner Seele eine Belohnung. Fündig für die kleinen und großen Genüsse wird man in der Magdeburger Hartstraße. Im Bottle & Pipe, dem Geschäft für Rauchkultur und edle Spirituosen, findet man einzigartige Tropfen und ein großartiges Equipment für Pfeifen- & Zigarrenraucher. Die Philosophie ist hier einfach: Genuss pur! Die Rezeptur offenbart sich, wenn man als Kunde in das Geschäft kommt. Edle Brände, Zigarren, fantasievolle Pfeifen, delikate Weine, Rum aus aller Welt, Whisky und Schokolade. Ich gönne mir selber etwas. R. Floum

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Vom Wert der Stille

Von Ludwig Schumann

s ist sicher sieben, acht Jahre her, als ich mich von zwei unabdingbaren Wächtern unserer Zivilisation verabschiedete: Der eine füllte meinen Kopf täglich mit einer Unzahl lauter Bilder, der andere Gegenstand legte mich an die Leine. Meine Frau und ich verabschiedeten unseren Fernseher und ich mein Handy dazu. Es ist stiller geworden in unserem Leben seither. Wir haben uns zu erzählen. Und haben wir das mal nicht, schweigen wir nebeneinander, aber miteinander. Hören den Vögeln zu, sehen den Katzen zu: Die Maikätzchen balgen sich, tauschen ab und zu mal die Mutter. Die abendliche Stille zieht herauf. es ist dieser Moment, den wir beide lieben.

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„Wie ein gestilltes Kind bei seiner Mutter, so ist gestillt in mir meine Seele.“ Dieser wunderschöne Vers stammt aus dem ältesten Gebetsbuch der Bibel, aus den Psalmen. Er umschreibt eben auf eine sehr genaue Weise diesen Moment am Abend, wenn es still wird im Dorf und der Frieden in die Seele einzieht. Es ist ein schlichter Mensch, der vor mehr als 3.000 Jahren diese Sätze als Lied gesungen hat. Er schämt sich seiner Schlichtheit nicht. Er ist mit sich im Reinen. Er hat keine hohen Ziele mehr: „Ich habe besänftigt und gestillt mein Herz, wie ein gestilltes Kind bei seiner Mutter.“ Oh, Ihr gendergetriebenen Damen, da denkt man und spricht man abfällig vom Vatergott, und hier, wie selbstverständlich, beugt sich der Mann über das Bild der stillenden Frau als das Bild des heilmachenden Gottes. Er/Sie macht ihn still. Sie merken, ich mag diesen Psalm, nicht zuletzt, weil er einfach ein Stück sehr alter, wunderbarer, schlichter Poesie ist. Die Poesie ist es wohl auch, in deren Gewand man sich am ehesten der Stille nähern kann. Per Definition bedeutet das aus dem althochdeutschen kommende Wort stilli: ohne Geräusch, aber auch: ohne Bewegung. Heute dient es als Bezeichnung für die so empfundene Lautlosigkeit. Stille kann einerseits Entlastung bedeuten, das Aussperren von Lärmbedrohungen. Für Menschen, denen das Kontemplative eher fremd ist, kann Stille aber auch etwas Bedrohliches haben. Wir saßen mit Magdeburger Freunden sonntags Abend auf unserem Hof. Immer dann, wenn die Fledermäuse kommen, gegen halb sieben Uhr, legt sich die große Sonntagsruhe über das Dorf. „Das ist beängstigend“, sagte mein Freund.

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„Das ist ja furchtbar.!“ Er schüttelte ungläubig mit dem Kopf: „Bei uns hast Du dann wenigstens das Brummen von der Autobahn noch“, sagt er – und überlegt, welche Vorteile so ein Stadtleben noch haben kann. Kneipe, Tanz, Quatschen im Kiez. „Aber hier, das ist ja alles tot.“ Mit der Dämmerung kam ein zunehmendes Unwohlsein. Die Stille machte regelrecht Angst. Bald schlug einer der beiden dem anderen Aufbruch vor. „In der Stadt hast du immer ein Grundrauschen. Das tut gut. Du weißt, dass du nicht allein bist.“ Das erinnerte mich an die Erzählung eines Freundes, der mit seinem italienischen Freund durch Neapel ging. „Die Fenster der Häuser waren weit geöffnet. Je höher das Stockwerk, umso lauter der Fernseher. Durch die Straßen fuhren die Vespa. Ein Höllenlärm. ‚Wie haltet ihr das aus?’, fragte ich meinen Freund. Der stutzte, überlegte und, als er wusste, was ich gefragt hatte, antwortete er: ‚Weißt du, hier in Neapel bedeutete es dass, wenn die Stadt still war, entweder der Feind vor den Toren stand oder die Cholera ausgebrochen war. Stille bedeutete hier den Tod, der Lärm bedeutet Leben.“ Neuzugezogene Städter wollten zwar unbedingt aufs Land, aber ihre städtischen Spielregeln mitnehmen: Der Hahn kräht morgens, also muss die Rübe runter. Das Maisfeld versperrt die freie Sicht. Also muss es der Bauer umpflügen. Macht er e s nicht, muss der Anwalt ran. Wir haben eine lebensfeindliche Kultur zum Joker erhoben. Die Stille, die wir meinen, dient nicht der Seele, sondern dem Machterwerb über den Nachbarn. Stille kann eben auch Bestandteil von Weißer Folter bei Verhören sein. Der Norweger Erling Kagge schrieb ein Buch über die Stille. Stille ist für ihn die Abwesenheit von Lärm, also die Abwesenheit von Ablenkungen, oder gar Erwartungen anderer. Aber auch Kagge weiß: „In der Stille begegnen wir uns selbst. Und das ist eine der härtesten Begegnungen, die man im Leben habe. Das klingt anders als in Psalm 131. Aber da ist die Stille ja auch nicht gegen mich gerichtet, sondern sie umfasst mich und stellt mich sozusagen in den Sauberraum Gottes, einem Raum, in dem die Stille den Menschen Geborgenheit schenkt statt Ablenkung, diese sehr kindliche Zufriedensheitserfahrung, die aus dem Sattsein und dem Wissen, angekommen zu sein, wächst. Das ist keine Stille um ihrer selbst willen, sondern eine Stille, welche die Persönlichkeit bereichert, sie angstfrei und dabei im guten Sinne wahrhaftig reich macht. (Stille: Ein Wegweiser, Suhrkamp-Verlag)


Zehn Sätze über Stille

• Wenn Du mit 17 plötzlich die Luft anhältst und in aller Stille die Ohren ausfährst, glaubst Du, sie gehört zu haben. Wenn Du mit 47 plötzlich die Luft anhältst und in aller Stille nach draußen hörst, fürchtest Du, sie könnte heute früher nach Hause kommen. Wenn Du mit 77 plötzlich ganz still wirst, ist Dir so, als hätte er Dich gerufen. • Im Raum der Stille ist kein Halten mehr. • Mütter pflegen schreiende Kinder einfach zu stillen. • Stille heißt man den Krach der Zwerge. • Dass man dem Endgültigen gegenübersteht, merkt man an der Stille, die sich plötzlich ausbreitet. • Stille und Glück heißen die Schwestern der Freudigkeit. • Ein stilles Kind ist den Eltern Grund genug zur Sorge. • Diese betretene Stille, die einsetzte, als sie ihrem Führungsoffizier ihre Schwangerschaft mitteilte, fühlt sie manchmal heute noch, wenn sie ihm als ihrem Versicherungsvertreter begegnet. • In die erwartungsvolle Stille auf Bahnsteig 9 platzte der Bahnbeamte mit der Mitteilung, dass der Zug fünfundvierzig Minuten Verspätung haben wird. Der darauf einsetzende Handyverkehr katapultierte die Stille hinunter auf die Geleise. • Im christlichen Himmel ist die Stille nicht zu Hause. Dort wird, soweit ich weiß, lauthals gesungen.

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Stilvoller Lebensabend as besondere Geschirr wird aus dem Schrank geholt für besondere Anlässe. Das war früher so. Im Haus Hoheneck gilt das noch immer. Wenn zum „Geburtstag des Monats” aufgetafelt wird, schmücken edle Sammeltassen die Kaffeetafel. Fast historisch wirkt manches Gedeck. „Unsere Bewohner können mitbringen, was ihnen am Herzen liegt. Für viele ist es ihr besonderes Geschirr“, weiß Angelika Heinemann, Leiterin des Pflegezentrums in Ebendorf. So manche Bewohnerin hat dem Haus später eins ihrer Lieblingsstücke hinterlassen. Wie das goldig glänzende Service, das als Ausstellungsstück das Regal in der Lobby schmückt. Neben anderen Erinnerungsstücken. So können sich alle Bewohner daran erfreuen. Hin und wieder ist dann ein „Weißt du noch?“ zu hören oder „So etwas hatte ich früher auch einmal“. Erinnerungen tun gut, zaubern Lächeln auf die Gesichter der Betrachtenden.

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Angelika Heinemann präsentiert die neueste Errungenschaft: einen Massagesessel. „Unsere Bewohner lieben ihn“, freut sie sich.

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Altenpflegezentrum Ebendorf Haus Hoheneck Magdeburger Straße 28 • 39179 Barleben Telefon 039 203 / 77 20 • Fax 039 203 / 77 234 Internet: www.haus-hoheneck.de

Freude ist ein wesentlicher Aspekt. Um die Bewohner des Pflegezentrums zu erfreuen, dafür tun die Mitarbeiter vieles. Stilvoll den Lebensabend verbringen, das heißt, auf jede Persönlichkeit einzugehen, ihre Vorlieben und Abneigungen zu kennen. Vieles ergibt sich aus der Biografie. Danach richtet sich das Leben, weiß Angelika Heinemann. Der Beruf prägt – Fähigkeiten, Lebensauffassung, Geschichte, Glaube. Tagesablauf. Wer früher in Schichten gearbeitet hat, ist ein anderes Leben gewöhnt als im Angestelltenverhältnis, ein Dorfleben prägt anders als das Leben in der Stadt. So ließe sich die Aufzählung fortsetzen. Daraus ergibt sich auch im Alter der Umgang und der Tagesverlauf. Deshalb bieten die Mitarbeiter im Pflegezentrum beispielsweise Vorfrühstück für die Frühaufsteher, spätes Frühstück für die Langschläfer, manchmal auch Nachtmahlzeiten. Das ist nicht immer einfach für die Mitarbeiter, sagt die Leiterin, aber „zum Wohl der Bewohner machen wir das gern“. Neueste Errungenschaft ist ein Massagesessel. Eigentlich, so verrät Angelika Heinemann, habe sie den gar nicht behalten wollen. Stellen Sie ihn einfach hin, hatte sie dem Firmenvertreter gesagt, und sich den Rückgabetermin notiert. Denn eigentlich sei das Budget für dieses Jahr bereits ausgereizt. „Doch die Bewohner haben so eine große Freude daran, da haben wir ihn einfach behalten müssen“, schließt sie lachend die Erzählung ab. Vielleicht findet sich ja noch ein Sponsor zur Mitfinanzierung, fügt sie augenzwinkernd hinzu. Füreinander da zu sein heißt eben auch, Prioritäten zu verändern, wenn es zur Freude beiträgt. Der Massagesessel animiert zu Bewegung, sorgt für mehr Beweglichkeit. Massage stärkt die Muskulatur, hält damit fit. Das tut gut. Im Haus Hoheneck steht eins im Vordergrund: Den Menschen den Lebensabend bestmöglich zu gestalten. Mit Stil. Bis zum letzten Tag. Birgit Ahlert


Sonderveröffentlichung Media Markt Magdeburg

TECHNIKTRENDS & MEHR

Trendsetter

Schärfer gehts kaum Die Zukunft des fernsehens kommt mit 16-facher HD-Qualität

Mobil Arbeiten neue Smartphones-Generation für Business und Freizeit

Bild & Ton Leistungsstarke Systeme fürs Heimische kino

Hört her! Bücher und geschichten für Kinder neu Erleben


Trendsetter

Schärfer gehts kaum: Die Zukunft sieht 8K AUF DER IFA 2018 – DIE WELTWEIT GRÖSSTE MESSE FÜR UNTERHALTUNGSELEKTRONIK – BEREITEN DIE GROSSEN TV-HERSTELLER DIE NÄCHSTE GROSSE TECHNIKUMSTELLUNG IM TV-BEREICH VOR. 8K-TECHNIK SOLL HDTV UND UHDTV BALD ABLÖSEN.

Die Zukunft heißt 8K. Jedenfalls, wenn es nach den Herstellern der TV-Geräte geht. Auf der IFA 2018, der Leitmesse für TV und Co. zeigten LG, Sharp und Samsung ihre höchstauflösenden 8K-Displays, – das schärfste, was der Markt derzeit zu bieten hat. Die 8K-Displays verfügen über die 16-fache Pixeldichte gegenüber von Full HD. Noch steckt der 8K-TVMarkt noch in den Kinderschuhen und die Geräte schlagen mit hohen Preisen zu Buche. Doch bis 2022 sollen bereits über 5 Millionen Stück der neuen TV-Geräte verkauft sein. Der Samsung QLED 8K TV ist in drei Bildschirmgrößen (65 Zoll, 75 Zoll und 85 Zoll) erhältlich. Einschließlich Real 8K Auflösung, Q HDR 8K und Quantum Prozessor 8K – alles geschaffen, um Bilder in 8K-Qualität zum Leben zu erwecken.

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8K Resolution kann den höchsten Standard an Helligkeit mit 4.000 Nits erzeugen, den die meisten Filmstudios erfüllen. Die neuen TVs liefern realistische, lebensechte Bilder, so wie es die Filmemacher ursprünglich beabsichtigt hatten. Mit dem 8K AI Upscaling des Q900R, einer innovativen Technologie, die mit künstlicher Intelligenz entwickelt wurde, lässt sich die Bild- und Tonqualität unabhängig von der ursprünglichen Quelle oder dem Originalformat auf 8K-Qualität verbessern. Kein Kabelsalat: Das Standardkabel ist 5 Meter lang und umfasst das optische Kabel und die Stromversorgung in einem nahtlosen Kabel, sodass die Benutzer mehr Freiheit haben, um zu entscheiden, wo und wie sie das Fernsehgerät platzieren.


Trendsetter

LG will im Ultra-Premium-Markt mit seiner OLED-Technik eine führende Rolle einnehmen. Auch bei der 4K-Technik habe OLED die Branche verändert und man sei zuversichtlich, dass das auch bei 8K gelinge. Auf der IFA 2018 stellte LG den weltweit ersten 8K (7680x4320) OLED-Fernseher vor. Der 88-in-8K LG Fernseher verfügt über mehr als 33 Millionen selbst emittierende Pixel.

OLED gilt als besonders hochwertige Technologie, die extrem hohe Kontraste und kräftige Farben erzeugen kann, weil – anders als bei LCD- oder LED-Bildschirmen – jedes Pixel auf dem Bildschirm selbst leuchtet. Dieses 8K-TV-Gerät ist der Höhepunkt der technologischen Errungenschaft und der nächste Entwicklungsschritt in der Display-Technologie.

Spektakuläre Farben

Dank künstlicher Intelligenz befindet sich die smarte Bedienung von Fernsehern im Wandel – und der SK9500 von LG führt hier das Feld an. Als Topmodell von LGs 2018er-Super-UHD-Range liefert er dank seiner IPS-Nanocell-Technologie mit Full-ArrayLED-Dimming-Pro ein hochwertiges Ultra-HD-Bild (mit Unterstützung von Dolby Vision). Weiterhin setzt er eine „AI ThinQ“ genannte, leistungsstarke künstliche Intelligenz ein, welche in der Lage ist, mit Google Assistant zusammenzuarbeiten. Dieses Sys-

tem funktioniert mit vorhandenen Google-Assistant- und Amazon-Alexa-fähigen Geräten und ermöglicht Kanalwahl, Eingaben und weitere Anpassungen über Sprachbefehle. Die aktuellste WebOS-Plattform und die Magic Remote machen das Navigieren durch die umfangreiche Anzahl von Streaming-Apps des Fernsehers zu einem Vergnügen. Ein K.I.- TV mit umfangreichen Anschlüssen und intuitiv bedienbaren Funktionen, die auf die individuellen Bedürfnisse des Nutzers reagieren.

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NEUHEIT

Mobilität

Für alle, die mehr erreichen wollen Samsungs neues Aushängeschild in puncto Funktionalität, Leistungsfähigkeit und Design ist das PremiumSmartphone Galaxy Note9. Mit seiner hochwertigen Ausstattung begeistert es sowohl Business-Nutzer als auch Kunden, die privat das Maximum herausholen wollen. Dank der Kombination aus hochentwickelter Kameratechnologie und intelligenter Software ist die Kamera des Galaxy Note9 die bisher leistungsfähigste Smartphone-Kamera von Samsung. Der Akku mit 4.000 mAh Kapazität – der größte jemals in einem Galaxy Smartphone – ermöglicht lang anhaltende Leistung, um den ganzen Tag über zu telefonieren, Nachrichten zu schreiben, Spiele zu spielen oder von morgens bis abends Filme zu sehen. Das Note9 ist mit zwei internen Speicheroptionen erhältlich – entweder 128 GB oder 512 GB. Mit der Option, eine microSD-Karte einzustecken, hat das Galaxy Note9 in der 512 GB Variante sogar fast 1 TB Speicherplatz für Lieblingsfotos, -videos und -apps. Das Herz bildet ein moderner 10nm-Prozessor, der flüssiges Arbeiten ermöglicht. Zudem wurde ein eigens entwickeltes, innovatives Wasser-Carbon-Kühlsystem und ein KI-basierten Algorithmus zur Leistungssteuerung verbaut, um Spitzenleistungen bei gleichzeitig hoher Stabilität abrufen zu können. Auffälligste Neuerung des Galaxy Note9 ist der S Pen mit Bluetooth-Unterstützung. Durch die umfassende Weiterentwicklung des Eingabestifts eröffnet der S Pen eine andere Art, das Galaxy Note9 zu verwenden. Erstmals mit Bluetooth Low-Energy Unterstützung ist es beispielsweise mit nur einem Klick möglich, Selfies und Gruppenfotos per Fernauslöser zu machen, Folien zu präsentieren, Videos abzuspielen und vieles mehr – selbst aus bis zu zehn Metern Entfernung zum Smartphone.

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Mit seiner brillanten Glasoberfläche, einem beeindruckenden 6,1-Zoll AMOLED-Display mit 1080 x 2240 Pixel Auflösung, dem 18:9-Format, dem zuverlässigen Akku und der herausragenden Kamera auf der Rückseite ist das Huawei P20 Pro das bis dato fortschrittlichste, innovativste und technisch überlegenste Smartphone. Mit der im P20 Pro verbauten Leica Triple-Kamera schafft Huawei es, die mobile Fotografie zu revolutionieren. Das Besondere: Die Kamera verfügt über eine brandneue Leica-Optik mit fünffachem Hybrid-Zoom sowie die innovative Funktionen AIS (AI Image Stabilization). Das Smartphone besticht besonders aufgrund der revolutionären Aufnahmetechnik, die sich aus einem 40 MP RGB-Sensor, einem 20 MP Monochrom-Sensor und einem 8 MP RGB-Sensor mit 80mm-Teleobjektiv zusammensetzt. Das schlanke Design des neuen Smartphones zeichnet sich durch einen ultradünnen Rahmen und völlig neue Farben wie Twilight aus. Dank des Kirin 970, dem weltweit ersten mit Künstlicher Intelligenz (KI) gestützten System on a Chip, bietet das Telefon ein schnelles und reibungsloses Benutzererlebnis. Die erstklassigen Kamerafunktionen ermöglichen ein hervorragendes Fotografie-Erlebnis selbst bei herausfordernden Lichtverhältnissen. Mit der Huawei-eigenen AIS-Technologie liefert das Gerät auch ohne Stativ wackelfreie Bilder bei Langzeit- und Nachtaufnahmen. Zudem gehört das P20 Pro mit einem 4.000 mAh Akku zu den Smartphones mit der größten Akkukapazität. Das KI-verbesserte Power-Management bringt für maximale Effizienz und verfügt über SuperCharge für ein extra schnelles Laden.

Mit seiner brillanten Glasoberfläche, einem beeindruckenden 6,1-Zoll AMOLED-Display mit 1080 x 2240 Pixel Auflösung, dem 18:9-Format, dem zuverlässige 4000-mAh-Akku mit Super-Charge-Funktionalität und – nicht zuletzt – der herausragenden, in Kooperation mit Leica produzierten Dreifach-Kamera auf der Rückseite ist das Huawei P20 Pro das bis dato fortschrittlichste, innovativste und technisch überlegenste Smartphone. Dank beeindruckender Fotos und Videos ist dieser perfekte Begleiter für mobile Nutzer auch ein Trendsetter in der mobilen Fotografie. Der zentrale Bildprozessor umfasst einen primären f/1,8-Farbsensor mit 40 Megapixeln, kombiniert mit zwei sekundären Sensoren – ein 20-Megapixel-Schwarzweiß-Sensor f/1,6 und ein 8Megapixel-Ultrazoom f/2,4 für Farbaufnahmen. Hier ist eine be-

Revolution der mobilen Fotografie

NEUHEIT

Mobilität

stechende Kombination aus großartiger Hardware, Optik und Handwerkskunst entstanden.

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Trendsetter

Auf eine gute Zusammenarbeit DAS DIGITALE FLIPCHART SOLL ANALOGE MEETINGRAUM-KULTUREN REVOLUTIONIEREN, DENN MIT FLIP SIND DIE ALTBEKANNTEN PROBLEME PASSÉ: DAS PAPIER GEHT NICHT MEHR AUS, STIFTE TROCKNEN NICHT MEHR EIN UND MEETING-DOKUMENTATIONEN MÜSSEN NICHT MEHR UMSTÄNDLICH ABFOTOGRAFIERT ODER TRANSPORTIERT WERDEN. MÜHSAME MITSCHRIFTEN UND HÄNDISCHE PROTOKOLLE WAREN GESTERN – BESPRECHUNGSTEILNEHMER KÖNNEN INHALTE EINFACH ÜBER EINEN USB-STICK HERUNTERLADEN ODER PER E-MAIL TEILEN. SAMSUNG FLIP IST EIN PROBLEMLÖSER, UND ZWAR FÜR JEDEN MEETINGRAUM.

Wer auf ein Samsung Flip schreibt, braucht dazu keinen speziellen Stift. Schreiben funktioniert nahezu mit jedem Gegenstand – vom Essstäbchen bis zum Zahnstocher oder zur Not auch mit einem Fingernagel. Korrekturen sind ebenfalls schnell umgesetzt: Falsche Textpassagen oder Zeichnungen einfach mit einem Finger oder der Handfläche wegwischen und überschreiben. Das Display stellt bis zu 20 Seiten pro digitaler Papierrolle zur Verfügung. Anstatt umzublättern wird in Zukunft einfach gescrollt. Mehrere dieser digitalen Papierrollen können auf dem Gerät abgespeichert oder auf einem USBStick einfach mitgenommen werden. Das Abfotografieren von Flipcharts ist nicht mehr erforderlich. Durch das Abspeichern von Inhalten wird es Anwendern zudem leicht gemacht, diese später abzurufen und wieder- oder weiterzuverwenden. Das Samsung Flip kann auf dem dazugehörigen Ständer aus dem Hochformat auch ins Querformat gedreht werden und steht dann als normaler Meetingraum-Bildschirm zur Verfügung. Für Diskussionsrunden oder Meetings mit Präsentationscharakter kann das Samsung Flip bei Bedarf natürlich auch über eine Wandhalterung an der Wand angebracht werden.

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WILL HABEN

LAUTSTARK Der innovative Laustsprecher Sonos Beam liefert raumfüllenden Sound für Audio-Inhalte jeder Art – von Filmen und TVSendungen über Musik bis hin zu Podcasts. Das System unterstützt über 80 Musikdienste, mehrere Sprachassistenten sowie Apple AirPlay 2. Genau wie alle anderen Sonos Lautsprecher auch, ist die Beam Teil des Sonos Home Sound Systems und erzeugt ein überraschend breites Klangbild. Sie kann mit anderen Geräten zu einem Surround-Sound-System verbunden, mit einem Sub um tiefere Bässe erweitert oder in ein bereits vorhandenes Sonos Multiroom-Setup eingebunden werden. Wer Sound über Sonos Beam erlebt, hat die

Wahl: Sie lässt sich per Sprachsteuerung, mit der Sonos App sowie mit Apps von Dritten wie Spotify, Audible, Pandora oder Tidal steuern. Doch damit nicht genug: Auch mit vorhandenen TV-Fernbedienungen sowie Smart-Home-Gadgets, wie zum Beispiel Wandschaltern und Fernbedienungen von zertifizierten Sonos Partnern, kann die Beam bedient werden. Und die Sonos Beam hat Amazon Alexa direkt integriert. Die Beam passt mit ihren 65 Zentimetern perfekt auf jede Anrichte und unter wandmontierte Fernseher. So ragt sie weder über Möbel hinaus, noch blockiert sie den Fernseher oder überfrachtet den Raum.

Herausragende Details in 4K Der UBP-X700 stammt aus Sonys zweiter Generation von Ultra-HD-Blu-ray-Playern und bringt alles mit, was man für die neue UHD-HDR-Welt braucht – und das, ohne die Vergangenheit abzuhängen: Die Wiedergabeleistung des UBP-X700 übersteigt die Qualität von 4K UHD Blu-ray Discs um ein Vielfaches. Sie können nahezu alles anschauen, hören oder streamen. Dazu gehören auch die meisten HD-Videos und Audioformate sowie die beliebtesten Streaming-Dienste. Bei Bedarf kann man dem zweiten HDMI-Ausgang ausschließlich die Audioübertragung zuweisen, sodass der Hauptausgang das Videosignal (inklusive HDR10 und Dolby Vision) direkt zu einem Fernseher transportiert. Wireless-Netzwerkfunktionen sind ein

weiterer Trumpf, mit dem er aufwartet; außerdem verschafft er Zugang zu Online-Video- und -Audiodiensten wie Netflix und Youtube und beherrscht HiRes-Wiedergabe per DLNA. Hochentwickelter Surround Sound, Details in 4K und leuchtende Bilder mit High Dynamic Range bieten ein nie dagewesenes audio-visuelles Fernseherlebnis. Der UBP-X700 umfasst Upscaling auf 4K Auflösung für alle Inhalte. Alle Objekte werden in Echtzeit schärfer gemacht und optimiert, damit Sie detailreiche Bilder genießen können – hervorragend geeignet für die modernsten, hochauflösenden Fernseher. In der intuitiven Benutzeroberfläche sind die Apps und Funktionen einfach und intelligent angeordnet, damit Sie stets alles auf Anhieb finden.

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WILL HABEN

KEINE HALBEN SACHEN! WER PLANT, EINE KAMERA MIT PROFESSIONELLEN EIGENSCHAFTEN ZU KAUFEN, MUSS AUF MEHR ACHTEN ALS AUFLÖSUNG, MEGAPIXEL UND ANDERE GADGETS. DABEI KOMMT DIE SYSTEMKAMERA INS SPIEL – DIE SPIEGELLOSE ZUKUNFT DER FOTOGRAFIE. IN PUNCTO BILDQUALITÄT UND AUSLÖSEGESCHWINDIGKEIT HABEN DIE SPIEGELLOSEN KAMERAS SOWEIT AUFGEHOLT, DASS SIE SICH PROBLEMLOS MIT VERGLEICHBAREN SPIEGELREFLEXKAMERAS MESSEN KÖNNEN. LAUT STIFTUNG WARENTEST LIEFERT DAS BESTE SYSTEM IM TEST DERWEIL PANASONIC.

Diese Panasonic Lumix DC-GH5S wurde speziell für anspruchsvolle Videofilmer entwickelt. Der Micro-Four-Thirds-Sensor mit 10,2 Megapixeln bietet zwei native ISO-Empfindlichkeiten für die beste Bildqualität bei schlechten Lichtverhältnissen und ermöglicht eine Empfindlichkeit von maximal ISO 51.200 im Hochempfindlichkeitsmodus. Die Kamera beherrscht viele verschiedene Formate, darunter die 4K/30p-Aufnahme mit 4:2:2-Abtastung und 10 Bit Farbtiefe direkt auf die Speicherkarte – und das ohne Zeitbegrenzung. Auch flüssige Zeitlupen mit hohen Bildraten sind möglich (240 fps in Full HD). Die exklusive Autofokus-Technologie von Panasonic erlaubt der Systemkamera eine schnelle Autofokussierung in nur ca. 0,07s und Serienbilder mit maximal 12 Bildern in der Sekunde. Der 4K Fotomodus er-

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möglicht zudem Highspeed-Serienaufnahmen mit 60 B/s bei 8 Megapixeln Auflösung. Die LUMIX GH5S ist besonders für Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen geeignet. Für den Einsatz unter widrigen äußeren Bedingungen bestehen die vorderen und hinteren Gehäuseabdeckungen der GH5S aus Magnesiumlegierung. Die Kamera ist dadurch nicht nur spritzwasser- und staubdicht, sondern auch frostsicher. Sie ist professionell mit einem doppelten UHS-II SD-Speicherkartensteckplatz und einem HDMI Typ A Anschluss ausgestattet. Für mehr Akkukapazität und stabileren Halt bietet Panasonic optional den Akkugriff DMW-BGGH5 an. Ein umfangreiches Objektivsortiment bietet umfangreiche Einsatzmöglichkeiten für den ambitionierten Hobby-Fotografen und Filmer aber auch den Profi.


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Neuheit

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Inspirationen und Emotionen Von Ronald Floum

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ins wird sich wahrscheinlich nie ändern: Möbelkauf war und ist eine emotionale Angelegenheit. Und Emotionen kommen sofort hoch, wenn man ein Möbelhaus betritt. Sofort stellt man sich vor, wo die neue Couch in der Wohnung steht, wie der Esstisch mit den Stühlen im Wohnzimmer wirkt. Diesen Herausforderungen, den Kunden immer wieder etwas Neues zu bieten, stellt sich MACO in Magdeburg nun mehr seit 28 Jahren. Doch etwas ist seit wenigen Tagen nunmehr völlig neu. MACO Möbel hat eine neue Qualität. Mit dem Umbau des Einrichtungshauses wird nicht nur ein Design präsentiert. MACO ist ab sofort auch jüngstes Mitglied der Home-Company-Familie des Europa-Möbel-Verbunds, der bundesweit bereits 16 Möbelhäuser angehören. Mit der Rundum-Erneuerung der gesamten Ausstellungsfläche wurde ein zeitgemäßes Konzept der Präsentation umgesetzt. Das neue Design soll Wohn-Ideen inspirieren und faszinieren, frische Impulse zum Thema Einrichten setzen, mit Gewohntem brechen und ein frisches, stilvolles Erscheinungsbild realisieren. Schließlich hat jeder das Recht auf ein schönes Zuhause. Genau deshalb stehen im Einrichtungshaus am Flugplatz moderne und anspruchsvolle Möbel und Küchen für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel. Vor der Einrichtung steht die Idee. Und vor der Idee steht die Inspiration. Bei MACO kann man sich für neue Trends begeistern und sich neue Ideen für Küchen und Möbel holen. Die Ausstellung ist eine Erlebnis-Landschaft und entführt die Kunden in schicke Wohnwelten. Hier entdeckt man praktische Tipps und Tricks für seine ganz individuelle Einrichtung. Flippig, kreativ und modern und dennoch spießig, verantwortungsvoll und traditionell. Das alles ist Home Company. Home Company überzeugt sogar den spießigsten Mitbürger zu neuen Wohntrends und Trendsetter von klassischen Designmöbeln. Wie das geht? Mit einer erlesenen Auswahl an Möbeln und Küchen, hochwertigen und vielfältigen Marken und zuverlässigen Möbelhändlern in ganz Deutschland. So kann man ab sofort bei MACO außergewöhnliche Einrichtungsideen, erstklassigen Service und beste Qualität erleben. Immer mehr Kunden – eine Zielgruppe ohne Emotionen – bestellen ihre Wunschartikel im Internet, lassen sich die Artikel bequem liefern oder holen sie zuweilen auch im Ladengeschäft ab. Der Online-Einkauf ist zu einer beliebten Freizeitbeschäfti-

Fotos Seite 32 und 33: Sabrina Trieger (7) und Global-Möbel (1)

gung geworden – rund um die Uhr. Möbel online kaufen? Schwer vorstellbar. Doch der Homo Oeconomicus, der von Wirtschaftswissenschaftlern gerne benutzte zeitkonsistente Erwartungsnutzenmaximierer, schaut in seinem PC, Smartphone oder Tablet nach, vergleicht Preise und trifft Kaufentscheidungen zwischen Abendbrot und Zähneputzen. Inhalte zahlreicher Webseiten werden gesucht, verglichen und zur Entscheidungshilfe herbeigezogen. Suchmaschinen und Algorithmen bieten stets das an, wonach man sucht. Wirklich? Einrichtungsgegenstände sind viel zu erklärungsbedürftig, um sie online erleben zu können. Zudem bekommt der Kunde die Haptik über den Monitor seiner Geräte nicht vermittelt, geschweige denn Emotionalität. Man kann als Händler Angst vor dem digitalen Markttreiben haben, kann die Onlinerecherche aber auch als glücklichen Umstand ansehen. Grundsätzlich informieren sich 70 Prozent der Kunden im Internet, bevor sie einkaufen gehen. Nach wie vor zieht es die meisten Menschen aber beim Kauf von Küchen, Möbeln und Polstergarnituren in die Geschäfte, um die Ware erst einmal anzufassen und auszuprobieren. Nur dürfen diese Geschäfte nicht nach Mittelalter aussehen. Gerade darum muss der stationäre Handel Verkaufserlebnisse schaffen, denn die Atmosphäre im Möbelgeschäft ist neben dem persönlichen Berater ein hoher Kundenbindungstreiber. Dies gelingt durch die Inszenierung von Marken und Lifestyle in einem erlebnisorientierten Ambiente. MACO Möbel gehört zu den Vorreitern bei den Inszenierungen der Wohnwelten. Mit den besten Innenarchitekten entstanden jetzt ansprechende Wohnwelten, die inspirieren sollen. Ab dem Kauf bekommen die Kunden die beste Leistung zum besten Preis. MACO räumt ein spezielles Umtauschrecht für Polstermöbel für 360 Tage ab Kauf ein. Außerdem kann man bis zu drei Tage lang daheim alles aus der Ausstellung testen, was in einen privaten Pkw passt. Die Home Company hat genau das, was man sucht. Ohne es vorher zu ahnen. Denn die Fachberater bei MACO hören hin. Sie haben offene Ohren für Wünsche, Ideen und Bedürfnisse. In dem vielseitigen Möbelsortiment findet man dann genau das, was exakt auf seine Vorstellungen passt. Und wenn einmal etwas nicht vor Ort vorrätig ist, bestellen die Fachberater die Lieblingsmöbel, liefern sie nach Hause und bauen sie dort gerne auch gleich auf. In den Punkten Service, Sicherheit und beim Kauf sowie Beratung und Dienstleistungen vor Ort gewinnen die Möbelhäuser immer mehr an Relevanz.

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Magdeburger Forscher hilft Menschen mit Sehdefiziten enschen schwärmen von Magdeburg in die Welt aus, reisen in die USA oder in andere europäische Länder, um dort an namhaften Universitäten zu studieren, um sich über jüngste Forschungsergebnisse zu informieren und an neuesten wissenschaftlichen Ergebnissen zu partizipieren. Fortschritt lebt vom Wissenstransfer. Vor allem in der Medizin ist es wichtig, dass neue Therapiemöglichkeiten, die Patienten Heilung oder zumindest Linderung versprechen, zügig zum Einsatz kommen können. Aber es kann auch umgekehrt funktionieren. So schauen Mediziner, die sich mit Sehverlusten beschäftigen, auf die Arbeit von Prof. Dr. Bernhard Sabel. Der gebürtige Trierer studierte zunächst Psychologie an der Universität Trier und später Psychobiologie an der Clark University in Worchester (Massachusetts) sowie außerdem Physiologische Psychologie an der Universität Düsseldorf. 1984 promovierte er und begann nach Forschungsaufenthalten in den USA am Massachusetts Institute of Technology eine Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Medizinische Psychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit über 30 Jahren untersucht Bernhard Sabel Behandlungsmöglichkeiten bei Sehbehinderungen durch Aktivierung und Rehabilitation von Restsehleistungen. 1992 folgt er dem Ruf an die Otto.-v.-Guericke Universität Magdeburg und gründete hier das Institut für Medizinische Psychologie mit einem Forschungslabor für visuelle Restitution.

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Hier wendete er erstmals die aus Tierstudien gewonnenen Erkenntnisse auf Patienten an, die aufgrund von optischer Neuropathie, Glaukom oder Schlaganfall an einem Sehverlust litten. Mittlerweile gilt Prof. Sabel mit seinen Forschungsarbeiten als Koryphäe auf dem Gebiet therapeutischer Möglichkeiten der Gesichtsfeldverbesserungen. Im von ihm gegründeten „SAVIR Vision Restoration Center“ mit Sitz im Magdeburger Ulrichshaus behandelt er Patienten aus der ganzen Welt mit seiner aus der Forschungsarbeit abgeleiteten „SAVIR-Wechselstrom-Stimulation“ zur Aktivierung des Restsehvermögens. „Unsere Patienten kommen aus Asien, arabischen Staaten, Afrika, den USA und anderen EULändern nach Magdeburg“, sagt Kornelia Sabel. Die Ehefrau des Wissenschaftlers arbeitet als Geschäftsführerin im Therapiezentrum. Doch worum geht es eigentlich innerhalb der so beachteten Behandlungsmethodik? Bisher galt der Verlust von Sehvermögen bei Schäden am Sehnerv, der Netzhaut oder des Gehirns als irreversibel. Die neuartige Wechselstromtherapie kann aber aus dem Potenzial des Restsehvermögens er-

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staunliche Verbesserungseffekte erzeugen. „Das Gehirn kann sich, dank seiner enormen Veränderlichkeit – der neuronalen Plastizität – an Sehverluste anpassen“, erklärt Prof. Bernhard Sabel. Es handele sich bei den Theapiemöglichkeiten vor allem um Sehnervschädigungen, die zu einem eingeschränkten Gesichtsfeld führen können, aber auch Schäden der Retina und des Gehirns würden eine ähnliche Wirkung zeigen. Therapeutische Erfolge stellen sich bei Patienten ein, die selten vollständig erblindet sind. Diese verfügen in der Regel über eine mehr oder weniger stark vorhandene Restsehfähigkeit. „Diese Restsehfähigkeit gilt es optimal zu aktivieren. Mit unserem Wechselstrom-Verfahren werden die noch vorhandenen Informationen aus dem geschädigten Sehnerv vom Gehirn besser interpretiert und verarbeitet. Dem Gehirn kommt dabei die Rolle eines Verstärkers zu. Indem die ankommenden Impulse verstärkt werden, verbessert sich die Sehkraft des Patienten“, so Prof. Dr. Sabel. Das Verfahren unterstützt die Aktivierung von Hirnarealen, die maßgeblich für das Sehen verantwortlich sind. Dort wird eine sauerstoffreiche Blutzufuhr ermöglicht und Zellgewebe angeregt. Zur Therapie gehört allerdings mehr als nur eine elektromagnetische Stimulation. So wie unser Gehirn alle Fähigkeiten erlernen und üben muss, ist es prinzipiell auch mit dem Sehvermögen. Es bedarf deshalb einer aktiven Mitarbeit des jeweiligen Patienten. Ziel der Therapie ist die Verbesserung und optimale Nutzung noch vorhandener Fähigkeiten von Restsehvermögen, unabhängig vom Alter der Patienten, dem Alter der Läsion oder dem Grad ihrer Schädigung. Prof. Sabel: „Wir stärken die noch vorhandenen Sehfähigkeiten, die vom Auge und Gehirn vernachlässigt und gar unterdrückt wurden. Unser Motto ist: Fokussiere Dich nicht auf das, was bereits verloren ist, sondern erkenne, was noch vorhanden ist und stärke es.“ Angst, Stress und ähnliche Lebensfaktoren wirken sich häufig negativ auf Hirnfunktionen aus. Auch das Sehvermögen kann dadurch beeinträchtigt werden. Ob mit der Methode therapeutische Erfolge möglich sind, muss im Einzelfall analysiert werden. Dazu wird im SavirZentrum eine umfassende Eingangsdiagnostik durchgeführt. In vielen Fällen, in denen von einem „vollständigen Sehverlust“ ausgegangen wird, ist in Wirklichkeit ein Restsehvermögen vorhanden. „Patienten wissen oft selbst am besten, ob Sie über ein Restsehvermögen verfügen. Es ist dann vorhanden, wenn man subjektiv den Eindruck hat noch etwas sehen zu können, selbst wenn das Gesichtsfeld sehr klein ist, man verschwommen sieht oder nur Hell und Dunkel unter-


Das Team des Magdeburger Savir-Zenrums mit Prof. Dr. Bernhard Sabel. Foto: Savir-Zentrum

scheiden kann. Sehtests beim Augenarzt sind nicht dafür ausgelegt, ein Restsehvermögen zu untersuchen, sondern stellen lediglich Defizite fest. Menschen können durchaus noch Sehvermögen haben, selbst wenn bei der Gesichtsfeldmessung durch den Augenarzt alles schwarz bleibt. Die umfassende Diagnostik, Therapie und Beratung im SAVIR-Zentrum dauert in der Regel zwei Wochen. Patienten verlassen die Magdeburger Einrichtung mit wirksamen Ratschlägen und Hilfestellungen, wie sie das Sehvermögen künftig weiter trainieren und verbessern können. „Wichtig ist zunächst das Verständnis über die eigene Erkrankung, das Erkennen von Selbstblockaden und den enormen plastischen Fähigkeiten des Gehirns. Damit ausgerüstet, erleben wir stets die Erfolge der Therapie“, sagt Kornelia Sabel über die Arbeit des SAVIR-Zentrums. Die wissenschaftlichen Veröffentlichungen über die Forschungen von Prof. Dr. Bernhard Sabel und die sichtbaren Erfolge des Magdeburger Therapiezentrums wecken die weltweite Aufmerksamkeit. 2017 wurde das SAVIR-Zentrum von der International Brain Injury Association (IBIA) anerkannt. Inzwischen reisen US-amerikanische Wissenschaftler nach Magdeburg, um sich über Anwendung, Ablauf und Hintergründe der Therapie zu informieren. „Wir versprechen mit unserer Methode keine Wunder, aber wir können aufgrund unserer vielen Behandlungserfolge die Verbesserungen des Sehvermögens bei unseren Patienten nachweisen“, erklärt Prof. Dr. Bernhard Sabel. (tw)

Die Savir-Wechselstrom-Stimulation Das Savir-Zentrum bietet eine holistische Therapie zur Verbesserung von Sehschädigungen nach Erkrankung des Sehnervs, Schädelhirntrauma oder Schlaganfall an. Ziel der Therapie ist die Verbesserung und optimale Nutzung der noch vorhandenen Fähigkeiten von Restsehvermögen, unabhängig vom Alter der Patienten, dem Alter der Läsion oder dem Grad ihrer Schädigung. Wir stärken die noch vorhandenen Sehfähigkeiten, die vom Auge und Gehirn vernachlässigt und gar unterdrückt wurden. Das Motto lautet: „Fokussiere Dich nicht auf das, was bereits verloren ist, sondern erkenne, was noch vorhanden ist und stärke es“. Die Savir-Wechselstrom-Stimulation zur Aktivierung des Restsehvermögens ist das Kernstück unserer Therapie. Patienten werden nicht nur medizinisch behandelt, sondern sie lernen ihre Krankheit zu verstehen und anzunehmen. Die Sehbehinderung ist viel mehr als nur der Verlust der Sehleistung. Sie kann Angst hervorrufen vor dem Verlust der Selbstständigkeit und sozialen Kontakten im beruflichen und privaten Umfeld. Patienten als auch Angehörige dürfen damit nicht alleine gelassen werden. Die holistische Therapie betrachtet den Menschen hinter dem Auge: Betroffene erhalten Hilfestellungen zu allen Themen rund um die Sehbehinderung, medizinisch und psychologisch.

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Savir Vision Restoration Center Ulrichplatz 2 | 39104 Magdeburg Tel: +49 (0) 391 99048 701 info@savir-center.com

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Offensive gegen die Verwitterung inter den Mauern, unter dem dichten Dach der Baumkronen wirken die Geräusche der Stadt gedämpft. Die vorüberfahrende Straßenbahn, die zahlreichen Autos, das Stimmengewirr der Menschen – nichts davon scheint auf den Friedhof zu dringen. Es liegt wohl daran, dass dies ein Ort der Besinnung, der Trauer, des Gedenkens, der Stille ist. Ein Ort, um den eigenen Gedanken nachhängen und andere Einflüsse ausblenden zu können. Abgeschirmt und entlegen, doch zugleich mitten im Leben. Ein Ort von Menschen gemacht, der – ohne viel Zuwendung – wieder von der Natur vereinnahmt würde. Baumwurzeln, die gegen Grabplatten drücken. Efeu, der Denkmale umrankt. Moos, das sich auf den Inschriften der Gedenktafeln breitmacht. Der Lauf der Dinge eben …

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Ganz so einfach nimmt der Magdeburger Lutz Kaufmann diese Dinge allerdings nicht hin. „Dass ein Denkmal errichtet wird, geschieht doch aus einem bestimmten Grund. Um Menschen und ihre Leistungen zu würdigen, um sie zu ehren, um ihrer zu gedenken. Wenn eine Erinnerungsstätte dem Verfall überlassen wird, ist das eine traurige Sache“, meint der 72-Jährige. Er hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, dort nachzuhelfen, wo Erinnerungen verblassen, und restauriert ehrenamtlich verwitterte Inschriften. Vor allem Soldatengräber liegen ihm am Herzen. „Das waren oft junge Männer, die sinnlos verheizt wurden“, sagt er und wirkt dabei sehr nachdenklich. Vielleicht liegt das auch an seiner eigenen Vergangenheit. Denn Lutz Kaufmann stammt aus einer Offiziersfamilie, war selbst Offizier der Nationalen Volksarmee und ausgebildeter Sporttaucher. Sein Interesse galt jedoch schon früher der Kunst – und dabei vor allem der Orna-

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mentik und der Schrift. „Deshalb habe ich an der Kunstgewerbeschule studiert und mich auf die Restaurationsmalerei konzentriert“, erzählt der Magdeburger, während er in einem Album blättert, in dem all seine Projekte dokumentiert sind. Dass sich der 72-Jährige in seiner Heimatstadt ehrenamtlich für die Erhaltung von Grab- und Denkmalinschriften engagiert, hängt mit einem ungeklärten Mordfall aus dem Jahr 1927 zusammen. Der Kraftdroschkenfahrer Walter Wittig wurde damals von einem Unbekannten auf dem Weg von Leipzig nach Magdeburg – kurz vor seiner Ankunft – im Biederitzer Busch angeschossen und erlag später seinen Verletzungen. Ebendort wurde ein Denkmal errichtet, das allerdings in Vergessenheit geriet und nicht mehr gepflegt wurde, bis der Magdeburger Hans Jaintzyk das Ehrenmal vor mehr als 50 Jahren zufällig entdeckte. „Meine Frau hat vor etwa einem Jahr einen Bericht in der Zeitung gelesen, dass Hans Jaintzyk den Gedenkstein ehrenamtlich pflegt, ihn regelmäßig von Unkraut befreit und Blumen ablegt. Sie war davon so berührt, dass sie den Anstoß gegeben hat, mich der Inschrift des Denkmals zu widmen“, schildert Lutz Kaufmann. Also zog er los in den Biederitzer Busch – mit seiner Frau und seinen Utensilien. Reinigte, grundierte, bemalte und versiegelte mit seiner eigenen Technik die Schrift auf dem Denkmal, sodass sie wieder lesbar war. Nur die Initialen L. K. hinterließ er, was kurzzeitig für Aufregung sorgte. „Das Rätsel habe ich dann recht zügig aufgelöst, bevor irgendwelche Gerüchte verbreitet und Probleme heraufbeschworen werden.“ Die Anerkennung, die Lutz Kaufmann für die ehrenamtliche Restauration des Walter-Wittig-Gedenksteins entgegengebracht wurde, regte ihn dazu an, sich noch weiteren Inschriften zu widmen. Nicht immer ohne Komplikationen, wie er zugibt. „In einem Fall beispielsweise hätte ich vorher mit der Denkmalpflege reden müssen … aber aus diesem Fehler habe ich gelernt“, sagt der Magdeburger, der sich meistens im Stil der 1920er Jahre kleidet. In einem anderen Fall zog er den Zorn von Angehörigen auf sich. „Dabei ging es um das Grab des Schwimmers Arno Bieberstein. In ‚Magdeburg Kompakt‘ hatte ich ein Foto vom verwitterten Grabstein entdeckt und Verbindung zu den für den Westfriedhof zuständigen Personen aufgenommen, mit der Bitte, bei der Suche nach Angehörigen zu helfen, um mit ihnen das mögliche Projekt zu besprechen.“ Doch als er nach mehreren Monaten keine Rückmeldung erhalten hatte, handelte Lutz Kaufmann auf eigene Faust. „Das ist allerdings nach hinten losgegangen. Die Angehörigen waren wenig erfreut, dass ich die Inschrift wieder lesbar gemacht habe und unterstellten mir, mich am Denkmal vergriffen zu haben.“ Dabei sei dies lediglich in guter Absicht geschehen. Doch auch daraus hat Lutz Kaufmann gelernt. Der 72-Jährige gibt lediglich Denkanstöße und Anregungen – an Gedenksteinen oder Grabplatten legt er nur noch Hand an, wenn er darum gebeten wird. So restaurierte er in Absprache mit Stefanie Warnstedt, Leiterin der Friedhofsverwaltung, zwei Psalmplatten am Eingang des Neustädter Friedhofs und erneuerte die Inschriften auf dem Gedenkstein für gefallene TuS-Sportler sowie auf dem Denkmal für den Komponisten und Chorleiter Werner Nolopp. Ebenfalls auf dem Neustädter Friedhof befindet sich die Grabanlage der Familie Hauswaldt, deren Kreuze und Platten Lutz Kaufmann gereinigt und deren Inschriften in Gold er wiederhergestellt hat. „Die Hauswaldts waren eine bedeutende Magdeburger Unternehmerfamilie, die sich vor allem in der Zichorien- und in der Schokoladenindustrie einen Namen gemacht hatte“, erklärt der Rentner. „Und die Grabanlage ist ihnen nicht gerecht geworden. Denn was nützt das beste Denkmal, wenn man dessen Inschrift nicht entziffern kann?“ Der 72-Jährige sieht zufrieden aus, während er über das bislang Erreichte spricht. Doch er plant noch weitere Arbeiten – beispielsweise auf dem Israelitischen Friedhof in Absprache mit der Synagogen-Gemeinde zu Magdeburg. „Das macht mir viel Spaß und hält mich fit. Außerdem kann ich der Stadt auf diese Weise etwas geben. Warum sollte ich also zu Hause auf dem Sofa sitzen, wenn ich etwas Sinnvolles tun kann“, fragt Lutz Kaufmann und fügt an, dass er dies auch für seine Ehefrau Ursula mache. „Sie begleitet mich bei meinen Arbeiten und sie ist der Motor, der mich antreibt.“ Tina Heinz

Foto: Peter Gercke

Herbstbepflanzung mit Stil Nach dem heißen Sommer werden nun die Tage kürzer, die Nächte kühler, das Laub verliert sein sattes Grün. Die bunte Blütenpracht auf dem Friedhof geht langsam, aber sicher zur Neige. Beinahe haben wir uns daran gewöhnt, dass die Melancholie der späten Jahreszeit ohne natürliche Farbenpracht auskommen muss. Das muss nicht so sein, denn die Herbstbepflanzung bietet farbenfrohe Gestaltungsmöglichkeiten. Neben einer einfachen Gestaltung mit verschiedenen Heidesorten sowie Silberpflanzen kann auch ein exklusiv strukturiertes Pflanzbeet mit Alpenveilchen, Gräsern, Heide, Purpurblatt, Heiligenkraut und Wurzeln gepflanzt werden. Hierbei sollte man beachten, dass blühende Pflanzen regelmäßig ausgeputzt und gegossen werden. Ein Düngen der Pflanzen in der Jahreszeit Herbst und Winter ist nicht notwendig. Wir, die Friedhofsgärtnerei Boese, helfen Ihnen dabei, zu jeder Jahreszeit etwas Blühendes auf der Grabstelle zu haben. Anzeige

Friedhofsgärtnerei Boese Inh. Martin Cziborra Gerwischer Str. 60a 39114 Magdeburg Tel.: 0391 / 811 63 11 Fax: 0391 / 810 76 20 info@fg-boese.de www.fg-boese.de www.facebook.com/Grabpflege www.insektenfriedhof.de


Thomas Westermann Mein STILLES Selbstporträt nachdem es zu LAUT war.

Foto: Wolfgang Schneider

er Magazintitel „STILL LEBEN“ passt zu mir. Er redet nicht und spricht doch, STILL eben, eher mit meiner inneren Stimme. Ich lasse lieber Bilder sprechen. Ansonsten muss man schon fragen (und nachhaken). Geboren bin ich 1962 in Magdeburg und aufgewachsen am nördlichen Stadtrand. Man könnte es das damalige Stadtende nennen. Meine Kindheit war wohl überwiegend STILL, isoliert von Gleichaltrigen. So blieb ich fokussiert auf mich selbst. Das mag unrelevant erscheinen, war allerdings prägend. 1980 erreichte ich an der Magdeburger EOS „Otto von Guericke“ das Abitur und wurde für eineinhalb Jahre ins Niemandsland hinter Salzwedel verschickt. Anschließend wurde ich Mitarbeiter am AMOKulturhaus in Magdeburg. Ab 1986 arbeitete ich als Siebdrucker und grafischer Zeichner in Schönebeck. Hier zog ich hin – vielleicht wurde ich im Bleiben auch verzogen, jedenfalls wurde ich nie Schönebecker bzw. konnte mich nie als solcher fühlen. Seit 1994 bin ich als selbstständiger Kommunikationsdesigner für Klein(st)unternehmerinnen, Mittelständler und Gewerkschaften tätig. Weil ich weder wortgewandt noch mit ‘nem musikalischen Gespür ausgestattet war, begann ich 1977, Bilder zu machen – Ölbilder und Druckgrafik, dann vor allem Bleistift- und Kreide-

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zeichnungen. Dank meines Zeichenlehrers Rainer Löhr gab es 1979 die erste Ausstellung in der Magdeburger „Galerie Süd“. Es folgten weitere in Magdeburg, in Wolmirstedt und in Schönebeck. Die Werke zu zeigen, war meist der eigentliche Antrieb fürs Bildermachen. Da hatte ich etwas zu sagen oder zu erzählen und zu fragen. Höhepunkt war 1984 die GAUKLER-Ausstellung im „Haus Klee“, die bei der „Abnahme“ der Ausstellung wohl Verletzungen zufügte. Die Bilder waren wohl zu laut gewesen. Danach folgten ein paar stille Schönebecker Stadtlandschaften und einige Porträts, aber keine Selbstdarstellungen mehr. Für andere machte ich noch Galeriearbeit und etwas MAIL ART. Dann war’s STILL. Und die Zeiten seit 1989 für mich erstmal zu laut. Doch man findet das Erzählen und Fragen, das Spielen mit Interpretationen und Denkweisen natürlich weiterhin in meinen Arbeiten. Und nun, seit einem guten Jahr, gibt es wieder neue freie Arbeiten. Die Gefahr, wieder zu laut zu sein, besteht heute eher nicht und es geht hierbei ja um NICHTS mehr – oder etwa doch um ALLES? In (Selbst-)Porträts mit Kreide, mit denen ich an den GAUKLER anknüpfe oder in fotografierten STILL-LEBEN, mit inszenierten kleinen Modellfiguren. Vielleicht ist mir die STILLE mittlerweile ZU LAUT geworden.

IMPRESSUM Herausgebende Gesellschaft: MAGDEBURG KOMPAKT Ronald Floum & Thomas Wischnewski GbR Redaktion: Thomas Wischnewski, Ronald Floum (v.i.S.d.P.), Birgit Ahlert, Tina Heinz, Dr. Rudi Bartlitz, Sophie Altkrüger Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. Markus Karp Gastautoren: Angela Lang, Ludwig Schumann, Axel Römer, Thomas Westermann (Illustrationen)

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Fotos: Peter Gercke, Jens Wolf, Wolfgang Schneider, 123rf.com Anzeigen: Britta Roders, Kerstin Kunde-Würpel, Michaela Sternberg Adresse: Breiter Weg 202 | 39104 Magdeburg Telefon: 0391/ 79 29 67 50 E-Mail: post@magdeburg-kompakt.de Internet: www.magdeburg-kompakt.de Verbreitete Auflage: 27.350 Exemplare KOMPAKT magazin erscheint viermal jährlich und ist

der regulären Ausgabe von MAGDEBURG KOMPAKT beigelegt. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt die Gesellschaft keine Gewähr. Leserbriefe vertreten nicht unbedingt die Meinung der Redaktion. Die Weiterverwendung von Beiträgen, Fotos und eigens für MAGDEBURG KOMPAKT entworfene Anzeigen ist nur mit schriftlicher Genehmigung der Gesellschaft gestattet. Das nächste Magazin erscheint im Dezember 2018. Es gilt die Preisliste vom 1. Januar 2018.


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