Wirtschaft kompakt Nr. 2 / 2016

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WIRTSCHAFT IDEEN • LEISTUNGEN • ELITEN l

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kompakt Nr. 2 | April 2016

mein Job

mein Leben Berufe, Möglichkeiten, Perspektiven MAGDEBURG KOMPAKT


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Ausschnitte aus dem Job-Universum der Stadt

MAGDEBURG KOMPAKT

Liebe Leserinnen und Leser,

Mein Job, mein Leben oder Arbeit ist das halbe Leben – Weisheiten und Sprüche über unsere Tätigkeiten gibt es viele. Angestellt, selbstständig, freiberuflich, kreativ, monoton, stressig, erfüllend, bahnbrechend, niederschmetternd – all das und endlose weitere Adjektive kann man für Berufe und Berufungen zusammentragen. Die Arbeitswelt ist so facettenreich wie das Leben. Sie ist das Leben. Oder ist sie doch nur ein Teilbereich? Wir trennen Arbeit und Freizeit. Wir pressen die Arbeit in Zeittakte und messen sie an Ergebnissen. Wir wiegen sie in Geld auf, in Marktfähigkeit und Nützlichkeit. Wohl dem, der Arbeit hat und wehe dem, der sie verliert. Ist das wirklich so und warum wollen wir es so sehen? Handwerk hat goldenen Boden und überdauerte noch jedes Gesellschaftssystem. Aber akademische Berufe erscheinen attraktiver. Lieber studieren und am Ende Tätigkeiten ausüben, für die man eigentlich überqualifiziert ist. Der eine strebt nach Karriere, einem anderen fällt sie

in den Schoß. Und immer stören die Kollegen; Mobbing und Born-out schweben wie ein Damoklesschwert über einer Belegschaft. Warum eigentlich? Im vorliegenden Magazin WIRTSCHAFT kompakt hat sich die Redaktion in Zusammenarbeit mit mehreren Fachautoren mit einigen Berufsbildern beschäftigt und mit Menschen, die etwas in die Hand nehmen. Wir zeigen beispielsweise, wie ein Manager an die Gestaltung der Arbeitsbedingungen seiner Mitarbeiter geht oder wie man in der Gewerkschaft über die Flexibilisierung von Arbeitszeiten nachdenkt. Sogar den Begriff Arbeit haben wir in einer größeren Überlegung unter die Lupe genommen und fragen, ob unser aktuelles Verständnis dazu zukunftsfähig ist. Das vorliegende Heft kann nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Magdeburger Job-Universum bieten. Wir hoffen, Sie finden in den Beiträgen die eine oder andere Anregung. Herzlichst Ihr Ronald Floum und Thomas Wischnewski

IMPRESSUM Herausgebende Gesellschaft: MAGDEBURG KOMPAKT Ronald Floum & Thomas Wischnewski GbR Redaktion: Thomas Wischnewski (v.i.S.d.P.), Ronald Floum, Tina Heinz, Dr. Rudi Bartlitz Autoren dieser Ausgabe: Prof. Dr. Adolf Neubauer, Christian König, Annett Kannenberg-Bode, Cindy Schellhas, Axel Römer Anzeigen: Britta Roders Adresse: MAGDEBURG KOMPAKT, Breiter Weg 202, 39104 Magdeburg Tel.: 0391/79296750 | Fax.: 0391/79296759 E-Mail: post@magdeburg-kompakt.de | Internet: www.magdeburg-kompakt.de WIRTSCHAFT kompakt erscheint zweimal jährlich und ist im Innenteil der regulären Ausgabe von MAGDEBURG KOMPAKT enthalten. Die nächste Ausgabe erscheint Ende September 2016. Die Weiterverwendung von Beiträgen, Fotos und eigens für die Zeitschrift entworfene Anzeigen ist nur mit schriftlicher Genehmigung der Herausgeber gestattet.

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Ein künftiger Arbeitsbegriff muss von Zeit und Geld befreit werden Die gesellschaftliche Entwicklung vollzieht sich in rasanter Dynamik. Die strenge Einteilung des Lebens in Arbeit und Freizeit könnte bedingt zukunftsfähig sein. Eine Denkschrift. Von Thomas Wischnewski

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eder weiß mit dem Begriff Arbeit etwas anzufangen. Wir nutzen ihn selbstverständlich und besitzen konkrete Vorstellungen, was Arbeit bedeutet. Doch sind wir mit den heutigen Bedeutungen des Wortes auch für die Zukunft gerüstet? Oder müssen wir den Begriff überdenken und erweitern. Arbeit nennt man ganz allgemein das bewusste schöpferische Handeln des Menschen. Sie ist gar eine der bedeutendsten Merkmale der Humanentwicklung, um Menschen qualitativ von Tieren zu unterscheiden. Der Bedeutungskern des Wortes Arbeit, bewusstes Handeln – sich also grundsätzlich über ein Ergebnis eigenen Tuns im Klaren zu sein –, hat sich offensichtlich über die Jahrtausende der Zivilisationsgeschichte nicht verändert. Nur wie und was wir arbeiten unterlag und unterliegt ständiger Veränderung. Zweck und Nutzen von Arbeit, ihr Resultat im gesellschaftlichen Spiegel erzeugen ihre Bedeutung und damit wird sie gleichsam sinnstiftend für jedes Individuum. Die Moderne, vor allem die Industrialisierung brachte eine Revolution der Arbeitsorganisation. Was davor vielfach an natürliche Bedingungen wie Jahreszeiten, Wetter und unmittelbare soziale Erfordernisse einer überschaubaren Menschengruppe geknüpft war, wurde mehr und mehr in Prozesse, Spezialaufgaben und differenzierte Abläufe gedrängt. Zeit ist heute genauso ein wichtiges Kriterium für Arbeit wie der Maßstab Geld, mit dem sie entlohnt wird bzw. welcher Gewinn sich aus fertigen Produkten und Dienstleis-tungen erzielen lässt. Außerdem haben wir den Begriff Leistung eng mit dem Wort Arbeit verbunden. Im Grunde signalisiert Leistung ein Verständnis, als ob menschliche Arbeit an sich steigerbar wäre. Oder man nennt es ökonomische Produktivität, unter der in einem festgelegten Zeitintervall mehr Arbeitsergebnisse erzielt werden als zu einem früheren Zeitpunkt. Das Bewusstsein über ständig steigende Produktivität, Prozessoptimierung und Ergebnissteigerung ist mittlerweile tief in das menschliche Verständnis eingewachsen. Daraus wird auch die Vorstellung abgeleitet, dass diese Entwicklung gleichzeitig immer höhere Gewinne in Aussicht stellen würde. Bei Produkten aus hochkomplex organisierten Produktionen kann der Nutzen konkreter Arbeit Einzelner kaum selbst bewertet werden. Das ist oft nur bei handwerklichen,

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freiberuflichen und Dienstleistungen, die direkt für einzelne Menschen geleistet werden, sichtbar bzw. unmittelbar nachvollziehbar. Offensichtlich führt eine wachsende Komplexität von Arbeitsprozessen zu einer Abstraktion des Arbeitsnutzens, weil ein darin Beteiligter zunehmend vom Zweck seiner Arbeit und einem nachvollziehbaren Nutzen am Gesamtergebnis entkoppelt wird. Geht dieser Zusammenhang in unserer hoch arbeitsteiligen Gesellschaft für eine wachsende Zahl an Individuen verloren, besteht die Gefahr, dass der Sinn der eigenen Tätigkeiten ins Hintertreffen geraten kann. In der gemeinschaftlich arbeitenden Gruppe hält der unmittelbare Austausch die Bedeutung des Einzelnen aufrecht. Doch was geschieht mit Menschen, die aufgrund fortschreitender Flexibilisierung von Arbeitszeiten und -orten, ihre Aufgabenerledigung öfter oder gar fast ausschließlich zu Hause erledigen? Die digitale Kommunikation ersetzt nicht den direkten Kontakt zu Kollegen. Das weiß man längst. Was haben solche Überlegungen jedoch mit einer erweiterten Sicht des Arbeitsbegriffes auf sich? In diesem Kontext zunächst noch keine offensichtliche. Allerdings ist hier bereits ein Ansatz zu erkennen, dass sich der bisher bekannte Faktor Zeit künftig nicht mehr überall mit derselben Quantität für die Tätigkeit eines Arbeitnehmers oder auch Freiberuflers messen lässt. Man muss einen Blick in die Geschichte der Arbeit werfen, um zu sehen, was in der Zukunft entstehen kann. Die Trennung zwischen Arbeit und Freizeit und die heute herrschende Vorstellung darüber findet ihre Wurzel eingangs der Entstehung des Kapitalismus. Erst mit der massenhaften Organisation von Menschen im Produktionsprozess entwickelt sich die strikte Trennung zwischen abhängiger Lohnarbeit und Freizeit. Im Verlauf der vergangenen 100 Jahre wurde mit steigender Produktivität auch die Arbeitszeit verkürzt. Allein in den vergangenen 40 Jahren schrumpfte die Jahresarbeitszeit abhängig Beschäftigter um rund 600 Stunden. So viel Freizeit wie heute war also nie. Zumindest deutet die Statistik darauf hin. Auf der anderen Seite nehmen offensichtlich die psychischen Beeinträchtigungen zu. Die Erklärungen dafür werden vorrangig im Arbeitspensum gesucht. Stressfaktoren werden identifiziert, kategorisiert und gemessen. Die gewachsene statistische arbeitsfreie Zeit findet in solchen Untersuchungen keine Berücksichtigung. Allerdings zeigen derartige psychische Studi-


en auch, dass häufig Arbeitssuchende, vor allem Langzeitarbeitslose und Hartz-IV-Empfänger unter psychischen Beeinträchtigungen leiden. Ohne Arbeit zu sein, kann als eine wesentliche Ursache für depressive Erscheinungen betrachtet werden. Mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung, die vor allem durch fortschreitende Digitalisierung und Virtualisierung bestimmt wird, – hier muss das Schlagwort Industrie 4.0 genannt werden – fallen vorrangig in den Industrieproduktionen tausende Arbeitsplätze weg und werden von miteinander kommunizierender Robotertechnik und intelligenten Computersystemen ersetzt. Wie kann die Gesellschaft einem wachsenden Heer an Menschen, die im arbeitsteiligen Produktionsprozess nicht mehr benötigt werden, Perspektiven und Lebenssinn stiften? Der Begriff einer sozialen Absicherung allein wird das Problem nicht lösen. Diese Tendenz wird von einer weiteren Genese beeinflusst. Da der Anteil der Computertätigkeiten weiter zunimmt und kaum mehr ein Sektor existiert, in dem nicht Arbeit am Bildschirm geleistet wird, muss man sich dem Nutzerverhalten insgesamt zuwenden. Denn nach der Arbeit stehen Bildschirme auch im Mittelpunkt aller Freizeitaktivitäten. TV-Konsum mag dabei das kleinere „Übel“ sein. Soziale Netzwerke, Kommunikation via Smartphones, Unterhaltung und Austausch auf

dem Heim-PC sind in ihren Algorithmen den Tätigkeiten am Arbeitsplatz ähnlich. Konzentrationsleistungen, Wahrnehmung und Umsetzungsfähigkeiten entsprechen den Erfordernissen im Job. Es liegt also die Vermutung nahe, dass aufgrund derselben Beanspruchung am Arbeitsplatz als auch bei einer zeitlich zunehmenden Freizeitgestaltung mit denselben technischen Geräten, physische und psychische Anspannungen anhand der Gesamtnutzungszeit betrachtet werden müssen. Man könnte auch sagen, obwohl man keine bezahlte Arbeitszeit absolviert, unterwirft man sich ähnlichen Wirkmechanismen wie am Arbeitsplatz. Von daher ist es fraglich, ob wir unsere Lebenszeit weiterhin derart strikt in Ar-

beits- und Freizeit trennen können. Jene Mitglieder der Gesellschaft, die nicht mehr in bezahlte Beschäftigungsverhältnisse gebracht werden können, brauchen Inhalt, Sinn und Nutzen ihres Seins. Es muss deshalb dringend darüber nachgedacht werden, ob die Maßeinheiten Arbeitszeit und adäquate Entlohnung ausreichen, um Menschen künftiger Generationen mit dem heutigen Verständnis zum Begriff Arbeit Halt gegeben werden kann. Im sozialen und emotionalen Wirken innerhalb von Familien oder Freunden entstehen Nutzwerte jenseits eines geldwerten Austausches. Jeder misst hier mit seinem individuellen Maßstab. Es müssen dringend Überlegungen diskutiert werden, ob Geld und Zeit als Wertmaßstäbe für den Begriff Arbeit überhaupt zukunftstauglich sind. Wir befinden uns längst auf einem Weg, bei dem eine wachsende Zahl an Individuen von diesem Maßstab entkoppelt ist. Aber die Entwicklung macht eben auch nicht vor Menschen halt, die heute noch im Entlohnungsverhältnis stehen. Wenn jede Tätigkeit, die anderen nutzbringend sein kann, einen gesellschaftlich anerkannten Wert findet, können auch Menschen, die nach aktuellen Bedingungen aus der in Geld aufgewogenen Wertschöpfung und Leistungsdiktaten der Arbeitswelt herausgelöst werden, wieder eine Bedeutung in der Gesellschaft finden. Die Überlegungen hier mögen abstrakt erscheinen und nach einer weit vorausliegenden Zeit greifen. Allerdings ist der Autor der Überzeugung, dass wir von der Dynamik solcher Lebensbedingungen schneller erfasst werden, als wir uns das wünschen. Im Prinzip könnte man die gesellschaftlichen, kontroversen Debatten des Heute schon als Ausdruck dafür sehen, dass wir noch nicht in der Lage sind, den Begriff der Arbeit neu zu füllen. Der Protest einer sich ausgeschlossenen oder abgehängten fühlenden Bürgerschaft rührt auch daher, dass wir weiter starr am Begriff Arbeit haften und noch keine Antwort gefunden haben, dass jedermanns Lebenszeit ebenso wertvoll sein würde, wenn der Nutzen für das Gemeinwesen vom Konsumenten zum mitgestaltenden Individuum gedacht werden kann.

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Ein guter Job ist noch lange kein gutes Leben Über die Wechselwirkung persönlicher innerer und äußerer Bedingungen bei der Bewertung der eigenen beruflichen Tätigkeit. Von Axel Römer

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eder ringt irgendwann mit der Entscheidung über den eigenen beruflichen Weg. Schließlich soll der Job den Lebensunterhalt sichern, möglichst abwechslungsreich sein, Aufstiegschancen zeigen und möglichst Zufriedenheit stiften, Freizeit garantieren und ein angenehmes Klima bereithalten. Die Erwartungen an Beruf und Arbeit sind enorm hoch. Um so schwieriger für junge Menschen, in einer Lebensphase eine berufliche Orientierung zu finden, in der man weder die eigene Zukunft fassen kann bzw. über keinerlei Erfahrung verfügt. Deshalb spielen Eltern und Schule eine große Rolle bei der Entscheidung. Eine wesentliche Wirkung entsteht auch durch Berufsbilder, die im Mittelpunkt der Öffentlichkeit stehen. Anziehend, erscheinen heute vielfach künstlerische Tätigkeiten, die übermäßig

mein Job präsent in elektronischen Medien auftauchen. Die Möglichkeit einer Orientierungsphase für junge Menschen entstand erst zum Ende des vergangenen Jahrhunderts. Vorher waren Möglichkeiten, sich mehrfach zu versuchen oder sich Zeit für eine Suche nach der besten Ausbildung zu nehmen, kaum vorhanden. Ein einmal eingeschlagener Weg musste irgendwie gegangen werden. Ein Sichausprobieren mag eine wunderbare Errungenschaft sein, aber das führt auch zu kontraproduktiven Seiten. Je später Menschen Lösungsfähigkeiten, Konfliktbewältigungsstrategien, verlässliche Kontinuität innerhalb eines Berufsweges erlernen und schwierige Situationen bis hin zum Überwinden eines Scheiterns erleben, um so weniger mögen genau solche Kompetenzen ausgeprägt werden bzw. ihr Entstehen verschiebt sich in immer höhere Lebensaltersphasen. So eine Entwicklung könnte ein Indiz dafür sein, dass

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der Beruf zu geringerer Zufriedenheit führt. Es bleibt möglicherweise so ein Restpotenzial lebendig, das die innere Unruhe nährt, ein anderer Weg wäre vielleicht erfüllender gewesen. Außerdem zeigt sich in der Gesellschaft der Trend, den Bereich Arbeit immer differenzierter in Maßstäbe zu sezieren und zu analysieren. Die Forschungsflut über das berufliche Umfeld und dessen Bedingungen schafft ständig neue Messlatten, an denen jeder seinen Job und die damit verbundenen Umstände misst. Man muss wissen, dass jede äußere Analyse Spuren in der inneren Bewertung hinterlässt. Dies kann zu Tendenzen einer sich subjektiven Abwertung der eigenen Tätigkeiten führen, obwohl wahrscheinlich gar keine objektiven Gründe dafür vorliegen. Ein weiterer Aspekt wird im Arbeitsleben häufig ausgeklammert, nämlich das man sich mit und durch die Tätigkeit sowohl in Fertigkeiten als auch in der Persönlichkeit entwickelt und verändert. Dies ist ein interaktiver Prozess, der nie einseitig betrachtet werden darf. Berufe mit hohem Kommunikationsanteil bedingen, dass Menschen auch dementsprechende Kommunikationskompetenzen erlangen, die sich dann in der Regel auch positiv auf das private soziale Umfeld auswirken. Gegensätzliche Erscheinungen können sich dementsprechend negativ auswirken. Wer während seiner Arbeitszeit in Gedanken häufig an Privates denkt, kann davon ausgehen, dass er in seinen Aufgaben vielfach unterfordert ist. Auch das kann Unzufriedenheit enorm verstärken und sogar eine Ursache für Burn-out-Folgen sein. Mein Job – mein Leben. Arbeitszeit ist Lebenszeit. Sie ist sinnstiftend und persönlichkeitsprägend. Die äußeren Bedingungen einer beruflichen Tätigkeit wiegen genauso schwer wie die individuelle eigene Bewertung. Wer ausschließlich sein berufliches Umfeld mit Job-Unzufriedenheit verknüpft, trägt diese Stimmung in vielen Fällen in die privaten Lebensbereiche außerhalb von Arbeit oder umgekehrt. Andererseits verändern sich Menschen in ihrem Verhalten und Wirken auf das soziale Umfeld ebenfalls sehr stark, wenn sie sich ausschließlich aus und durch Arbeit definieren. Dafür mag der Begriff Workaholic stehen. Um sich selbst in Balance zu bringen, bedarf es einer Bewertung beider Seiten, der persönlichen und der beruflichen. Wichtig ist es, zu wissen, dass ein neuer Job nicht besser als ein alter wird, wenn man fest daran glaubt, dass ausschließlich die Arbeitsbedingungen für die persönliche Lebenszufriedenheit verantwortlich sind.


Handwerksboden glänzt „goldener“ als sein Ruf Herr Grupe, offensichtlich streben junge Menschen gern eine akademische Ausbildung an. Eine Ausbildung in Handwerksberufen erscheint nicht so attraktiv. Burghard Grupe: Es scheint, so einen Trend zu geben. Zugespitzt könnte man annehmen, Berufe ohne Studienabschluss würden kein ausreichendes Sozialprestige erzeugen. Was können Gründe dafür sein? Sicher ist der elterliche Einfluss groß. Sie sind ohnehin der wichtigste Faktor bei der Berufsorientierung. Unter dem Anspruch, das Beste für die eigenen Kinder zu wollen, werben Eltern bei ihrem Nachwuchs für akademische Bildungsabschlüsse und damit verbundenen höheren Einkünften. Handwerker mögen bei der Entlohnung in bestimmten Bereichen im Nachteil sein. Wir verzeichnen im Gegenzug jedoch zunehmend Akademiker in Beschäftigungen, in denen sie überqualifiziert sind. Der längere Bildungsweg zahlt sich eben nicht für jeden aus. Steuert die Politik angemessen, indem sie stark in Hochschulstandorte investiert? Jede Investition in Bildung ist grundsätzlich zu begrüßen. Probleme ergeben sich oft erst durch einen Überhang bestimmter akademischer Studiengänge, oft im gesellschaftswissenschaftlichen Bereich, für die gar keine adäquaten Stellen angeboten werden können. Für die Gesellschaft sind akademische Bildungswege extrem teuer. Die duale Ausbildung ist viel günstiger. Im Handwerk fehlen zunehmend Fachkräfte, und die Situation wird sich nicht verbessern, wenn hier keine politischen Schwerpunkte gesetzt werden. Handwerker schaffen Arbeits- und Ausbildungsplätze. Eine Landesregierung könnte hier mehr tun, um handwerkliche Karrieren zu fördern. An welche Möglichkeiten denken Sie? In Brandenburg beispielsweise gibt es eine Meistergründungsprämie, um Betriebsübernahmen zu erleichtern und Impulse für nachhaltiges Gründerund Unternehmertum zu setzen. Außerdem wird ein Anreiz zur Weiterqualifizierung zum Meister in der beruflichen Bildung gesetzt. Solche Förderungen fordern wir auch für Sachsen-Anhalt. Ihre Botschaft lautet, Handwerksberufe haben Zukunft. Worauf baut diese Zuversicht? Der alte Spruch „Handwerk hat goldenen Boden“ gilt noch immer. Die Konjunkturlage in unseren

Betrieben ist sehr gut. Versuchen Sie mal, kurzfristig einen Handwerker zu bekommen! In einigen Bereichen ist das gar nicht so einfach. Wenn in der Industrie oder auf anderen Beschäftigungsgebieten Arbeitsplätze aufgrund von Rationalisierung wegfallen, dann passiert das nicht im Handwerk. Die Bodenständigkeit, die regionale Verwurzelung der Betriebe und die Nachfrage nach Handwerksleistungen vor Ort sind ein solides Fundament für sichere Arbeitsplätze. Egal, wie sich gesellschaftliche oder Finanzsysteme ändern, Handwerk hat alles überdauert und wird es auch in Zukunft. Und wie sieht es mit den Karrierechancen im Handwerk aus? Derzeit besser als in jedem anderen Sektor. Ein Drittel aller Inhaber der 13.300 Betriebe in unserem Kammerbezirk sind älter als 55 Jahre. In den nächsten zehn Jahren sind viele Übernahmen durch jüngere Nachfolger zu bewerkstelligen. Oft wollen in der eigenen Familie der Unternehmensinhaber die Kinder nicht in die Fußstapfen der Eltern treten. Wer Verantwortung übernehmen möchte und selbstbestimmtes Arbeiten sucht, hat im Handwerk die besten Chancen. Eine Rechtsanwaltsgehilfin wird nicht so schnell Rechtsanwalt wie ein Tischlergeselle zum Meister und Betriebsinhaber werden kann. Außerdem ist der Meisterabschluss mit dem Bachelor gleichgestellt. Wer will, kann damit sogar weiterstudieren. Trotz dieser positiven Argumente scheint es, als sei es schwer, Menschen für solche Karrieren zu motivieren. Das kann auch an einem verzerrten, häufig negativ geprägten Unternehmerbild in der Gesellschaft liegen. Ich denke, da muss einiges gerade gerückt werden. Handwerker genießen in der Regel eine hohe Reputation, sie sind meistens sehr aktiv im gesellschaftlichen Leben, engagieren sich in Sportvereinen, in der Kultur und in sozialen Einrichtungen. Vielleicht strahlen solche Aspekte zu wenig nach außen. Handwerksbetriebe sind ja oft kleine Unternehmen mit wenigen Mitarbeitern.

Junge Menschen drängen vielfach in akademische Laufbahnen und verkennen häufig die Chancen im Handwerk. Burghard Grupe, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Magdeburg, über Zukunft, Sinn und Sicherheit im Handwerk.

„Die konjunkturelle Lage des Handwerks im Kammerbezirk Magdeburg befindet sich weiterhin auf einem sehr hohen Niveau und erweist sich als außerordentlich stabil. So bewerten mehr als die Hälfte der befragten Betriebsinhaber die Geschäftslage mit gut und 50 Prozent erwarten auch eine weiterhin gute Lage. Der Geschäftsklimaindex (errechnet aus dem Mittelwert aus ,guter’ und ,befriedigender’ aktueller und erwarteter Lage) liegt wie im Vorjahresquartal bei herausragenden 92 Punkten und damit wieder auf der bisher höchsten Stufe.“ Quelle: Handwerkskammer Magdeburg, Konjunkturbericht Herbst 2015

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Im Durchschnitt haben unsere Mitgliedsbetriebe fünf Mitarbeiter. Da steht man als Betrieb nicht ständig im öffentlichen Fokus. Meistens ist das Betriebsklima sehr familiär. Gegenseitige Unterstützung und ein besseres Verständnis bei Problemen gehören in Handwerksunternehmen zur Normalität. Wie steht es um die Frauen im Handwerk? In bisher frauentypischen Berufen sind Männer nach wie vor selten zu finden. Doch umgekehrt drängen zunehmend Frauen in klassische Männerdomänen. Sie zeigen sich hier nicht selten engagierter und sozial kompetenter als Männer. Die Bedingungen für Frauen haben sich stark verändert. Alleinerziehende Mütter können eine längere Ausbildungszeit in Anspruch nehmen. Arbeitszeiten werden flexibler gestaltet. Solche Aspekte tragen dazu bei, dass die Zufriedenheit in Handwerksberufen sehr hoch ist.

„Mit 55 Prozent ist die Mehrheit der Handwerksbetriebe im Bauhauptund Ausbaugewerbe zu finden. Weitere 20 Prozent der Betriebe sind in die Gruppe der Handwerke für den persönlichen Bedarf einzuordnen. Hier sind unter anderem Friseure und Kosmetiker eingetragen. Weitere 11 Prozent der Betriebe gehören der Gruppe der Handwerke für den gewerblichen Bedarf an. Hier sind zum Beispiel Gebäudereiniger, Metallbauer oder Informationstechniker eingetragen. Die nächst größere Gruppe bildet die der Kfz-Handwerke. Die kleinste Gruppe bilden mit 2 Prozent die Gesundheitshandwerke. Weitere 3 Prozent der Handwerksbetriebe werden dem Bereich der Lebensmittelhandwerke, wie Bäcker, Fleischer oder Konditoren, zugeordnet. Quelle: Handwerkskammer Magdeburg, Konjunkturbericht Herbst 2015

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Sie meinen, entgegen des Trends zunehmender psychischer Beeinträchtigungen, Handwerker seien weniger betroffen? Dafür sprechen mehrere wichtige Gründe. Wie schon gesagt: die enge soziale Bindung zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgeber. In einem Handwerksbetrieb ziehen wirklich alle an einem Strang. Die Arbeit ist enorm sinnstiftend. Man kann sein Arbeitsergebnis sehen, anfassen. Wenn ein Automechaniker einen Motor wieder zum Laufen bringt, dann ist das, als würde man ein Herz wieder schlagen lassen. Solche und viele andere Erlebnisse sind nur im Handwerk möglich. Das sind wichtige Kriterien für eine tiefe Zufriedenheit im Berufsalltag. In der Industrie nimmt der Automatisierungsgrad zu. Wie sieht das moderne Handwerk aus? Digitalisierung und Automatisierung halten auch im Handwerk Einzug. Bauvorhaben werden heute digital modelliert. Maler nutzen digitale Farbmuster. Denken Sie an solche Dinge wie Smarthome,die digitale Vernetzung von Haus und Wohnung. Da sind Heizungsmonteure, Elektrotechniker, Kälte- und Klimatechniker gefragt, die mit solchen Technologien umgehen können. Hörgeräteakustiker verwenden 3D-Drucker. Im Steinmetzgewerbe werden CNC-Fräsen eingesetzt. Tischler

und Bäcker sind heute hoch technisiert und trotzdem werden hier keine Arbeitsplätze wegrationalisiert. Trotz dieser vielen Vorteile scheint es im Handwerk am Nachwuchs zu hapern. Einerseits ist das eine Auswirkung unserer demografischen Entwicklung, andererseits sicher auch veränderter Vorbildwirkungen. Akademische Laufbahnen auf der einen Seite und dazu medial geprägte Bilder über kreative Tätigkeiten als Schauspieler, Model, Musiker und ähnliches. Fakt ist, dass wir heute nur noch halb so viele Lehrlinge wie vor zehn Jahren haben. In vielen Betrieben arbeitet eine überalterte Belegschaft. Wir stehen überall vor Nachwuchssorgen. Aber das ist nur das quantitative Problem, wir haben auch ein qualitatives. Die Ausbildung im deutschen Handwerk ist eine anspruchsvolle. In anderen Ländern ist manche deutsche Ausbildung vergleichbar mit akademischen Laufbahnen. Diesen hohen Erwartungen müssen junge Menschen, die ins Berufsleben drängen, gerecht werden. Ist dafür eine engere Verzahnung von Handwerk und Schulen nötig? Mit Unserer derzeitigen Imagekampagne gehen wir auf junge Menschen zu. Als Kammer intensivieren wir die Kontakte zu Eltern und Schulen. Hier kann und muss auch jeder Betrieb selbst aktiv sein. Viele Unternehmen haben mit Blick auf die Nachwuchsförderung Patenschaften in Schulen übernommen und engagieren sich in Sportvereinen. Wir beteiligen uns mit den anderen Wirtschaftskammern in Sachsen-Anhalt an der Finanzierung eines Lehrstuhls für Sekundarschullehrer für Wirtschaft an der Universität, damit Lehrerkollegien mit Wirtschaftskompetenz besetzt werden können. Möglicherweise ist vielen Jugendlichen gar nicht bewusst, wie schnell sie im Handwerk berufliche Fähigkeit auf hohem Niveau erreichen. Mit dem ersten Ausbildungsjahr ist man mittendrin im Geschehen und kann nach kurzer Zeit viele Aufgaben übernehmen. Dazu kommt die Nähe zu Kunden, oft ist der Arbeitsort immer wieder ein neuer. Wer glaubt, in der Forschung viel Abwechslung zu finden, muss sich ansehen, wie es dort abläuft. Handwerk ist enorm vielseitig. Was raten Sie jungen Menschen, die ihren Lebensweg finden wollen? Sie sollten sich auf jeden Fall im Handwerk umsehen. Es gibt neben allen klassischen Ausbildungswegen auch viele weniger bekannte. Jeder findet dort etwas nach seiner Eignung und Neigung. Wir beraten Jugendliche bei der Berufsorientierung, Existenzgründer auf dem Weg der Selbstständigkeit und helfen Handwerkern bei der Nachfolgersuche. Als Handwerkskammer müssen wir so vielseitig und flexibel sein wie unsere Handwerker selbst. Wer sich heute ins Zeug legt und im Handwerk seine Zukunft sucht, hat die besten Chancen, in den nächsten Jahren einen gut etablierten Betrieb übernehmen zu können.

Foto: Peter Gercke


Burghard Grupe, Hauptgesch채ftsf체hrer der Handwerkskammer Magdeburg.

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Fleischer-Vielfalt: Mehr als nur Schweine zerlegen Auf Azubi-Suche: Auch in der Fleischer-Branche ist der Nachwuchs rar gesät. von Tina Heinz

DELIKATA Magdeburger Fleisch- und Wurstwaren GmbH Liebknechtstraße 40 39108 Magdeburg Tel.: 0391 733 14 74/75 www.delikata.de

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chwein? Rind? Lamm? Geflügel? Ein bestimmtes Grundwissen im Bereich Biologie sollte schon vorhanden sein, wenn jemand eine Ausbildung zum Fleischer absolvieren möchte. Auch mathematische Kenntnisse sind für den Beruf von Vorteil. „Der Notendurchschnitt sagt natürlich nicht immer so viel über die Fähigkeiten eines Bewerbers aus, aber eine positive schulische Einstellung ist doch wichtig, da es nach dem Schulabschluss in der Berufsschule weitergeht“, sagt Dirk Cuno, Geschäftsführer der Delikata Magdeburger Fleisch- und Wurstwaren GmbH.

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Wie für die meisten Ausbildungsberufe gilt auch für Fleischer: Theorie wird in der Berufsschule gelehrt, konkret in der Berufsbildenden Schule „Hermann Beims“, und die Praxis erlernen die Auszubildenden im Betrieb, konkret bei Delikata in der Liebknechtstraße. „Ein Fleischer ist für diverse Bereiche zuständig – von der Warenannahme und der Zerlegung des Fleisches bis zur Wurstproduktion, dem Verpacken und Ausliefern der Ware“, zählt Dirk Cuno auf. „Das gilt auch für die Fachverkäufer bzw. die Fachverkäuferinnen, die sich neben dem Verkauf um die Thekenspezialitäten, den Partyservice und die Warenannahme kümmern müssen.“ Allgemeinbildung und berufsspezifische Kenntnisse wie die Kundenberatung, das richtige Verpacken von Produkten oder das Planen von Veranstaltungen wer-

den in der Berufsschule vermittelt. Im Ausbildungsbetrieb geht es schließlich ans „Eingemachte“. „Die Auszubildenden lernen, wie man Fleisch beurteilt, klassifiziert, zerlegt und die Teilstücke zur weiteren Verwendung vorbereitet“, zählt der Delikata-Geschäftsführer auf. Auch das Herstellen von Füllungen, das Portionieren, Würzen und Marinieren von Fleisch bekommen sie vermittelt. Zudem erfahren die Nachwuchs-Fleischer, was sie über die Herstellung von Koch-, Brühund Rohwurst wissen müssen. „Doch es geht nicht nur um die Produktion. Ein Fleischer muss sich auch mit der Lagerung von Rohstoffen auskennen. Er muss wissen, wie die Anlagen, Maschinen und Geräte bedient und gereinigt werden. Die Lebensmittelhygiene und die Qualitätskontrolle spielen in diesem Beruf ebenso eine wichtige Rolle“, ergänzt Dirk Cuno. Und die Aufzählung ließe sich noch fortführen… Bei Delikata ist Lehrmeister Frank Lohmann für die Auszubildenden zuständig und bereitet sie auf die Prüfungen vor. Bei der Zwischenprüfung muss ein halbes Schwein zerlegt und verkaufsfertig gemacht werden. Bei der Abschlussprüfung, die aus einem schriftlichen, mündlichen und praktischen Teil besteht, steht das Zerlegen einer Rinderkeule auf dem Plan, die dann ebenso für den Verkauf zubereitet werden muss. Wie viele Branchen sorgen sich auch die Fleischerbetriebe um Nachwuchs. 100 Mitarbeiter sind bei Delikata in der Produktion sowie in den zwölf Filialen tätig. Vier junge Personen werden derzeit ausgebildet. Dirk Cuno würde pro Jahr mindestens zwei Auszubildende einstellen, doch so viele Interessenten gibt es gar nicht. Das liege vor allem an der demografischen Entwicklung, meint er, aber auch daran, dass die Vielfalt des Berufs nicht bekannt und er daher für viele junge Menschen nicht attraktiv sei. Deshalb legt der Delikata-Geschäftsführer Wert darauf, den Beruf in Schulen und bei Ausbildungsbörsen vorzustellen. „Das Problem dabei ist, dass alles recht theoretisch vonstattengeht, da wir nicht einfach ein Schwein einpacken und bei der Börse zum Vorführen zerlegen können.“ Nach wie vor ist der Beruf des Fleischers eine Männerdomäne. „Dabei hat sich das Image in den vergangenen Jahren gewandelt und aufgrund der technischen Entwicklung ist der Job längst nicht mehr so körperlich anstrengend wie früher“, erklärt Dirk Cuno und ergänzt, dass er der Meinung sei, Fleischerinnen würden den Job genauso gut erledigen. „In diesem Jahr stellen wir zum ersten Mal eine Auszubildende ein. Zumindest kann ich behaupten, dass es die erste Frau in den vergangenen 20 Jahren ist, die bei uns als Fleischerin in das Berufsleben startet.“

Foto: Peter Gercke


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Wir über uns Die Firma NIGARI wurde 1990 als Škoda-Vertragshändler in der Lübecker Straße gegründet. 1997 eröffnete ein weiteres Haus am Flugplatz und 2009 das dritte Haus in Burg. Ab 2012 wurde der Standort Lübecker Straße zum Silberbergweg verlagert. Wir haben derzeit knapp 50 Mitarbeiter. In mehr als 25 Jahren wurde bereits 110 jungen Menschen eine Ausbildung ermöglicht, immer mit der Perspektive, weiter im Unternehmen zu arbeiten. Auch deshalb waren wir stolz, dass 2009 ein Mitarbeiter der NIGARI-Gruppe als bester Auszubildender der Handwerkskammer in Sachsen-Anhalt ausgezeichnet wurde. Auch 2016 suchen wir wieder Auszubildende für die untenstehenden Berufe.

Deine Ausbildung - Dein Leben - Deine Zukunft Automobilkauffrau/-mann

Kfz-Mechatroniker/-in für Karosserieinstandsetzung

Ausbildungsschwerpunkte

Ausbildungsschwerpunkte

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- Umgang mit Kunden und Lieferanten - Konstruktion und Fertigung von Karosseriebaugruppen - Aus-, Um-, und Nachrüsten von Zubehör und Zusatzeinrichtungen

kundenorientiertes Handeln Umgang mit Kunden und Lieferanten umfassende Produktkenntnisse Vermarktung und Vertrieb Finanz-/Versicherungsdienstleistung

Ausbildungsdauer / Abschluss

Ausbildungsdauer / Abschluss

- 3 Jahre - geprüfte/r Automobilkauffrau/-mann der Handwerkskammer

- 3 Jahre - geprüfte/r Kfz-Mechatroniker/-in der Handwerkskammer

Aufstiegsmöglichkeiten

Aufstiegsmöglichkeiten

- zertifizierter Automobilverkäufer/-in - Fortbildung zum/-r Verkaufsleiter/-in - Fortbildung zum/-r Betriebswirt/-in

- staatlich geprüfte KFZ-Techniker-Meister/-in - Fortbildung zum/-r Serviceberater/-in - Fortbildung zum/-r Serviceleiter/-in

Ihr Škoda Vertragshändler

3 x Stark in der Region www.skoda-nigari.de

Carnotstr. 12 39120 Magdeburg Tel.: 0391/79 29 31-21

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Magdeburger Chaussee 77 39288 Burg Tel.: 03921/45 33 5

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Vor mehr als zehn Jahren übernahm Gerald Arnold das Erste Magdeburger Bestattungshaus.

Harte Arbeit – das Geschäft mit dem Tod Von Beruf Bestattermeister: Organisationstalent zwischen Trauerbegleitung und Dienstleistung von Tina Heinz

Erstes Magdeburger Bestattungshaus Brennecke & Kühn GmbH Otto-von-Guericke-Straße 56b 39104 Magdeburg Tel.: 0391 54 31 086 E-Mail: info@magdeburgerbestattungshaus.de www.magdeburgerbestattungshaus.de

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estatter … auf den ersten Blick ein düsterer Beruf. Wer hat schon gerne tagtäglich mit dem Tod zu tun? „Der Beruf ist definitiv nichts für Zartbesaitete“, pflichtet Gerald Arnold bei. Doch der Geschäftsführer des Ersten Magdeburger Bestattungshauses kann sich keinen besseren Job vorstellen. „Meinen Eltern war das damals unangenehm“, gibt er zu. „Schließlich haben sie sich für ihren Sohn eine andere Karriere vorgestellt. Aber wie das Leben so spielt …“ Es spielte so, dass Gerald Arnold nach dem Abitur 1986 neben dem Studium der Sozialistischen Betriebswirtschaft in einem Bestattungsunternehmen, das seinem zukünftigen Schwiegervater gehörte, Särge strich und bei Auslandsüberführungen half, um sich ein bisschen Geld zu verdienen. „Dann kam die Wende, ich brach mein Studium ab und arbeitete im Büro des Bestattungsunternehmens.“ Doch Hilfsarbeiten waren dem Bestattermeister nicht genug. Wenn, dann richtig – hatte er sich gesagt und absolvierte in den 1990er Jahren eine Weiterbildung zum geprüften Bestatter. Später kam noch der Meister als Betriebswirt des Handwerks und eine weitere Qualifikation als vereidigter Sachverständiger hinzu. Ende 2004 hatte sein Schwiegervater schließlich die Entscheidung gefällt, sich aus dem Berufsleben zu verabschieden. „Er wollte verkaufen, aber ich war der Meinung, dass ich entweder für ihn arbeite oder mein eigener Chef sein will“, erklärt der stellvertretende Innungsmeister. Also beschloss er, mit seiner Frau, Kirsten Arnold-Brennecke, das Geschäft zu übernehmen – zunächst den Teil der Familie, später den Teil des Geschäftspartners Kühn. Seitdem ist Gerald Arnold sein eigener Chef und kann sich, wie bereits erwähnt, keinen besseren Job vorstellen. „Die Menschen haben oft ein falsches Bild vom Beruf des

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Bestatters“, sagt er. „Die Tätigkeiten bei unserer Arbeit gehen weit über die eines Totengräbers hinaus – das ist es nämlich, woran die meisten bei diesem Job denken.“ Doch viel wichtiger als der Vollzug der Bestattung ist die Organisation rundherum. „Für die Angehörigen sind wir häufig der erste Ansprechpartner. Ein großer Teil unserer Arbeit ist daher die Trauerbegleitung und dazu benötigt man vor allem Einfühlungsvermögen.“ Vieles passiert nach Absprache mit den Angehörigen im Hintergrund. Bestatter besorgen Sterbeurkunden, kümmern sich um sämtliche Formalitäten – wie beispielsweise die Abmeldung bei Versicherungen oder das Kündigen von Zeitungsabonnements – und übernehmen auch das Schalten von Todesanzeigen. Natürlich sind sie ebenso für die hygienische Versorgung und die Überführung der Verstorbenen zuständig. „Wir beraten die Angehörigen, welche Bestattungsart geeignet ist und wie die Grabgestaltung aussehen könnte. Wir planen und organisieren die Trauerfeier und die Beisetzung. Zudem gestalten wir auf Wunsch Fotos oder Erinnerungsbücher“, ergänzt Gerald Arnold. So gern er den Job macht … es ist harte Arbeit. „Man kann sich an alles gewöhnen, aber man sollte wissen, worauf man sich einlässt“, meint der Bestattermeister. Der tägliche Umgang mit Toten, mit trauernden Angehörigen – die dadurch entstehende psychische Belastung sei nicht zu unterschätzen. „Auch körperliche Belastung und stark variierende Arbeitszeiten gehören zum Beruf. Man übernimmt Bereitschaftsdienste, schließlich sterben Menschen nicht nur wochentags.“ Das alles macht für den Bestattermeister den Job so abwechslungsreich. Und der ständige Balanceakt zwischen Dienstleistungsgeschäft und Trauerbegleitung bringt die nötige Herausforderung. Foto: Peter Gercke


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Q-fin und Magdeburgs Ruf im elektronischen Wertpapierhandel ontagmorgens sitze ich um 5 Uhr im Zug nach Frankfurt am Main. Der deutsche Finanzplatz ist mein Arbeitsplatz. Ich bin hier ein kleines Rädchen in der Finanzwirtschaft, konkreter im elektronischen Wertpapierhandel. Als Geschäftsführer des Magdeburger Softwareunternehmens Q-fin GmbH berate und arbeite ich für Banken. Handelssysteme müssen Sicherheit für Handelspartner bieten. Transaktionen zwischen Wertpapieranbietern und Käufern müssen punktgenau abgerechnet werden, und zwar so, dass im Depot des Käufers eine Order genau zu dem Wert erscheint, für den sie abgeschlossen wurde. Aktienwerte ändern sich heute in Sekundenschnelle, trotzdem müssen getätigte Handelsgeschäfte zu den vereinbarten Konditionen garantiert werden. Hierfür bietet unser Unternehmen IT-Kompetenzen und Lösungen. Unsere heutigen Produkte bauen auf die Erfahrungen aus der Finanzkrise 2008. So etwas darf sich nicht wiederholen. Es geht um bessere Risikoeinschätzungen für die europäischen und deutschen Finanzmarktaufsichten. Die EU-Politik hat auf diesem Gebiet umfangreiche Gesetze und Regulatorien verabschiedet, damit ein möglicher, neuerlicher Kollaps in der Finanzwirtschaft frühzeitig erkannt und verhindert werden kann. Für mich ist es faszinierend, diese Welt erleben zu dürfen und darin aktiv mitzuwirken. Für meinen Job muss ich auch Entbehrungen akzeptieren. Meine Familie lebt in Magdeburg. Das wird auch so bleiben. Wir leben hier nämlich gern und pflegen unsere sozialen Kontakte zu Verwandten und Freunden. Das Pendeln gehört zu meinem Leben und ich nehme das sogar gern auf mich. Die Q-fin GmbH wurde 2003 in Magdeburg gegründet. Der Vorteil des Standorts mit seiner Universität und Ausbildungsschwerpunkten in der Informatik waren dafür ausschlaggebend. Ich habe die Gründungsphase als Praktikant erlebt. Ursprünglich absolvierte ich an der hiesigen Universität ein Grundstudium für Maschinenbau, wechselte dann jedoch in die Ausbildung zum Informatiker und suchte eine Perspektive als Programmierer. Der Firmengründer motivierte mich in einen anderen Bereich einzusteigen und förderte mein kaufmännisches und Beratungsverständnis. Deshalb verschob sich mein Haupteinsatzgebiet an den Börsenplatz und dessen vielschichtige Infrastruktur nach Frankfurt. Meine berufliche Tätigkeit prägt mein Leben. Ich habe Einblicke in Bereiche der Finanzwirtschaft erhalten, die Außenstehenden verborgen bleiben. Zugleich öffnete sich mein Verständnis für neue Zusammenhänge und ich habe einen anderen Blick auf Magdeburg erhalten. Die Vorteile der Stadt liegen bei-

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spielsweise in ihrer überschaubaren Größe, in ihren kulturellen, sportlichen und sonstigen Freizeitangeboten. Es ist auch die IT-Branche mit Softwareentwicklern, die sich in Magdeburg stark entwickelt hat und unserem Unternehmen als auch der Nachwuchsgewinnung an Fachkräften Rückhalt gibt. Seit 2012 stehe ich als Geschäftsführer für die Q-fin GmbH in der Verantwortung und mittlerweile auch in der unternehmerischen als Gesellschafter. 30 Mitarbeitern bietet die Q-fin GmbH Arbeit und sichert auch ein attraktives Lebensumfeld. Das Umfeld, in dem wir individuelle Produkte für unsere Partner erzeugen, muss eine Atmosphäre ermöglichen, in der Aufgaben gern angenommen und gelöst werden. Aufgrund unserer Größe können wir eine flache Hierarchie gewährleisten. Jeder ist für jeden Ansprechpartner. Wir duzen uns alle. Möglicherweise geben wir ein gutes unternehmerisches Beispiel dafür ab, mit Flexibilität für unsere Mitarbeiter, sowohl in Arbeitszeiten, als auch in individueller Umsetzung unserer Aufgaben, hervorragende Arbeitsbedingungen bieten zu können. Vom Bankenzentrum Frankfurt am Main kann ich einiges an Know-how nach Magdeburg transferieren. Wissensaustausch zwischen den Standorten wäre in dieser Tiefe sonst nicht möglich. Wir sind damit hautnah am Geschäft des Geld- und Kapitalmarktes und überblicken den elektronischen Handel und seine elementaren und technischen Funktionsmechanismen. Auf der anderen Seite trägt unser Firmenname auch den Standort Magdeburg in die hessische Metropole und sorgt dort für einen guten Ruf. Die Magdeburger Softwareschmieden haben sich bereits in mehreren Finanzdienstleistungsbereichen einen Namen gemacht. Hier werden Programme für den elektronischen Rentenhandel oder kommunale Finanzdienstleister programmiert. Ich behaupte mit Fug und Recht, dass hier in Magdeburg ein Stück Zukunft tickt. Dafür zu arbeiten, und sich dies bewusst zu machen, schafft Zufriedenheit und Motivation zugleich. Ich habe gelernt, dass man mit entsprechenden Fähigkeiten und Engagement gestalten kann. Auf diesem Fundament arbeitet unser Team und ich nehme die zusätzlichen Aufwendungen für die weiten Wege und die Defizite an Freizeit auf mich. Mein Job prägt mich und schenkt mir Erfahrungen. Ich gebe mein Knowhow gern weiter und hoffe, dass wir viele Menschen motivieren können, sich in unsere Branche einzubringen oder eigene Wege zu gehen. Die Freude auf Familie, Dom und Elbe gestaltet die Heimfahrt in den oftmals überfüllten Zügen etwas angenehmer, denn ich weiß, dass ich gleich wieder dort ankommen werde, wo ich auch zukünftig leben möchte.

Christian König, Geschäftsführer der Q-fin GmbH

Die Softwareentwickler in Magdeburg haben sich einen guten Ruf erarbeitet. Die Q-fin GmbH trägt diesen beispielsweise in die deutsche Finanzmetropole Frankfurt am Main. Von Christian König

Wittenberger Straße 21 39106 Magdeburg Telefon: 0391 / 620 8690 Telefax: 0391 / 620 8691 E-Mail: info@q-fin.de

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MACO-Möbel: Fördern durch Fordern Talentsuche für den Verkauf ls „Shooting-Star“ nach der Wende in Altenweddingen gestartet ist es MACO Möbel in den letzten 25 Jahren gelungen, einen festen Platz im heiß umkämpften Segment des Möbelhandels zu erringen. Möglich machten dies ständig neue Möbelkonzepte, Millioneninvestitionen in den Standort Magdeburg, die Inszenierung des Möbelhandels als Showbühne und Erlebniswelt und stets das richtige Gespür bei der Personalentwicklung. Das Einrichtungshaus hat sich damit zu einem wahren Tempel für trendige Möbel, Küchen und einem riesigen Randsortiment entwickelt. Viele der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bereits seit dem Start im Unternehmen und fühlen sich wohl. MACO ist damit eine Marke und hat eine besondere Reputation.

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Die heutige Ausstellung auf mehr als 22.000 Quadratmetern weckt Emotionen und stillt die Sehnsucht nach Behaglichkeit. MACO erfüllt somit Wohnwünsche, individuell zugeschnitten auf jeden Wohnbereich - natürlich in bester Qualität und auf Langlebigkeit ausgerichtet. Frische Wohnideen, Akzente mit kreativen Einrichtungsideen, trendigen Möbeln und stylischen Accessoires - Einrichten macht so Spaß, egal ob WG-Zimmer oder die erste eigene

Im Jahr 1990 als kleiner „billiger Jakob" gestartet, sieht sich Maco Möbel heute als DAS Möbelhaus der Extra-Klasse in Magdeburg, das stetig expandiert. Was macht denn MACO aus Kundensicht tatsächlich so besonders? Matthias Utermark: Gestartet 1990 in Altenweddingen als „Möbelsonderposten-Markt" haben wir zunächst den Möbel-Mangel der Menschen befriedigt. Alles was wir zum Verkauf anboten, wurde uns buchstäblich von der Palette gerissen. Bedürfnisse und

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Wohnung. Mit diesen Möbeln werden die eigenen vier Wände zur Wohlfühl-Oase - zu Preisen, die das Budget nicht überstrapazieren. Das Erleben von Wohnideen durch eine außergewöhnlich gestaltete Möbel- und Küchenausstellung verbunden mit einer fachkundigen und freundlichen Beratung zeichnet das Einrichtungshaus aus. Dieses qualitativ hohe Niveau verdankt MACO den Menschen vor Ort, die im Verkauf, Logistik, Büro oder Management einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg beigesteuert haben. Als starker Partner dient dabei die Europa-Möbel-Verbund GmbH & Co. KG - kurz EMV, ein Gemeinschaftsunternehmen mehrerer Möbeleinzelhändler, in das auch MACO eingebunden ist. Dank dieser Partnerschaft partizipiert MACO nicht nur von exklusiven Möbeln und Accessoires. Der EMV leistet als Verband im Rahmen des Talentschmiedeprogramms exzellente Unterstützung bei der Rekrutierung neuen Verkaufspersonals aber auch beim Coaching des Mitarbeiterstamms. Im Interview erläutert MACO Prokurist und Hausleiter Matthias Utermark bisher Erreichtes und künftige Ziele bei der Einbindung und Qualifizierung der Menschen im Unternehmen.

Ansprüche unserer Kunden wuchsen stetig von Jahr zu Jahr. Wir haben dies jederzeit hinterfragt, unsere Sortimente darauf optimiert und unser Erscheinungsbild nicht nur angepasst, sondern es auch richtungsweisend und innovativ inszeniert. In unserem Wesen sind wir aber dabei immer das MACO der Menschen von hier geblieben - eine fachkompetentes, regionales Möbelhaus mit emotionaler Nähe und nationalem Charme. Dabei ist uns Zufriedenheit des Geleisteten zu wenig, da wir damit gerade mal den Erwartungsgrad unserer Kunden erfüllen. Wir wollen begei-


stern und somit über die „Erwartungen " hinaus erfüllen und nachhaltig wirken. Dies bekommen wir von unseren Kunden vielfach bestätigt. Wir sind einer von „Ihnen". Ihre Philosophie, Ihr Claim und der absolute Leitgedanke dahinter ist denn auch, „Wir wollen begeistern" - allerdings nicht nur die Kunden, sondern mindestens ebenso die eigenen Mitarbeiter als Botschafter zum Kunden. Was steckt denn dahinter? Matthias Utermark: Heinrich Nordhoff, ehemaliger VW-Chef, hat mal gesagt: „Den Wert eines Unternehmens machen nicht Gebäude und Maschinen aus. Wertvoll an einem Unternehmen sind nurdie Menschen, die dafür arbeiten und der Geist, in dem sie es tun.“ Wir können sicherlich über eine sehr schöne, erlebnisorientierte Ausstellung versuchen, Kunden zu gewinnen und sie zunächst auch beeindrucken. Nichts wirkt aber so nachhaltig und bindend, wenn dieser besondere Erlebniseindruck dann über eine perfekte und sympathische Mensch zu Mensch Beziehung fortgeführt wird. Unsere Mitarbeiter sind das emotionale Bindeglied vom Kunden zum Produkt. Von der ersten Kontaktaufnahmen, über Auftreten und Ausstrahlung bis hin zur Fachkompetenz, Verlässlichkeit und überraschenden Serviceleistungen, die über das Erwartete hinausgehen, wird der Kunden begeistert. Diese Begeisterung kann von den Mitarbeitern nur dann geleistet werden, wenn er selbst von seinem Arbeitsumfeld und den Bedingungen begeistert ist. Dass der Mensch - und damit die eigenen Mitarbeiter - bei MACO absolut im Mittelpunkt stehen, geht soweit, dass Sie die Geschäftsleitung - und damit auch sich selbst - lediglich als Dienstleister für Ihre Mitarbeiter verstehen. Inwiefern? Matthias Utermark: Ja, wir verstehen uns wahrhaftig als Dienstleister für unsere Mitarbeiter. In Arbeitsgruppen und wöchentlichen Zusammenkünften erfragen wir die Rahmen- und Arbeitsbedingungen unserer Mitarbeiter. Sie selbst können dann, mit einem hohen Maß an Eigenverantwortung, ihr Arbeitsumfeld mit konstruktiven Änderungsvorschlägen optimieren. Beim gemeinsamen Besuch von Einkaufsmessen haben sie maßgeblichen Einfluss auf Sortimentsauswahl und auch auf den Einkauf ihrer „Verkaufsrenner". Ich möchte dies am Beispiel unseres Küchenfachmarktes erläutern. Auf mehr als 2.000 Quadratmetern wurde gemeinsam mit all unseren Küchenplanern - ohne Architekten und Ausstellungsplaner - eine einzigartige Küchenerlebniswelt geschaffen. In vielen Zusammenkünften über Monate hat dieses Team von der freien Fläche, über die Raumordnung, Laufwege, Kojen, Beleuchtung, Dekorationen, Küchenlieferanten, Küchenmodelle mit einer unglaublichen Ideenvielfalt geplant und gestaltet. Unsere eigenen Hausmonteure und Handwerker haben es dann letztendlich realisiert. Es ist eine sehr eindrucksvolle und erlebnisorientierte Küchenausstellung entstanden, mit der sich die Mitarbeiter im Küchenbereich Foto: Peter Gercke

zu 100 Prozent identifizieren und hoch motiviert hegen und pflegen. Wir, als Geschäftsleitung, schaffen die finanziellen und organisatorischen Rahmenbedingungen und moderieren diese Prozesse und verstehen uns so als Dienstleister, die von den Mitarbeitern erarbeiteten und gemeinschaftlich getragenen Optimierungen zu veranlassen. Erste Säule Ihrer Fokussierung auf die Mitarbeiter ist, Ihnen ungewöhnlich viel Verantwortung und Mitbestimmungs-Möglichkeiten vom Einkauf bis zur Gestaltung der Ausstellung zu gewähren. Warum und wie weit gehen Sie damit?

Begeisterung kann von den Mitarbeitern nur dann geleistet werden, wenn sie selber von ihrem Arbeitsumfeld und den Bedingungen begeistert ist. Seit mehr als 25 Jahren Unternehmen versteht es Matthias Utermark, Prokurist bei MACO Möbel in Magdeburg, der Personalentwicklung höchste Priorität zuzuorden.

Matthias Utermark: Ich kann sicherlich vieles als „CHEF“ festlegen und bestimmen, um dann vielleicht später mir vorwerfen zu lassen, wie fern meine Entscheidungen von der Realität sind. Ein Schuldiger für den ausbleibenden Verkaufserfolg ist somit schnell gefunden und der Mitarbeiter selbst entlastet. Wer wenn nicht Mitarbeiter, wissen, was (nach)gefragt ist. Und somit ist es unabdingbar sie am Entscheidungsprozess mitwirken zu lassen und sie somit auch Verantwortung übernehmen zu lassen. Dadurch erzeugen wir bei den Mitarbeitern eine viel tiefere Auseinandersetzung und konstruktive Analyse ihrer täglichen Aufgabenstellungen in der Planung und im Verkauf. Auch findet ein Reifeprozess ihrer Persönlichkeit statt. Sie erlernen konstruktive Diskussionskulturen, schaffen einen Lösungskonsens und übernehmen für die getroffenen Entscheidungen auch Eigenverantwortung im Kreise ihrer Kollegen. Die Motivation zu Mitgestaltung und Mitbestimmung unserer Mitarbeiten legen ungeahnte kreative Reserven frei, schaffen Selbstbewusstsein und Souveränität im Auftreten und ein Wertgefühl, was durch Geld nicht aufzuwiegen ist. WIRTSCHAFT kompakt

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jeden Einzelnen mit unserer Zielsetzung und Philosphie zu erreichen. Zumindest Ihre Mitarbeiter sind von dem CoachingProjekt begeistert - sind Sie es denn auch mit seiner nachhaltigen Wirkung auf den Verkaufserfolg und damit auf die Verkaufszahlen Ihrer Mitarbeiter?

Emotionen pur: In den MACO-Erlebniswelten sind exklusive Möbel in Wohnwelten arrangiert, die den Einkauf mit einem hohen Freizeit wert verknüpfen.

Zu diesen optimalen Rahmen-Bedingungen für ein exzellentes Verkaufen gehören Ihrer Meinung mindestens ebenso auch Produktkompetenz, Psychologie und Kleidung. Welche Bedeutung kommt in diesem Rahmen dem Coaching-Projekt Talentschmiede des EMV auf Basis der Structogram-Analyse zu? Matthias Utermark: Der EMV leistet hier als Verband im Rahmen des Talentschmiedeprogramms exzellente Unterstützung. Erfolgreiches Business braucht bestens ausgebildete Persönlichkeiten durch individuelle Qualifizierung und Coaching der Mitarbeiter. Neben der Förderung und Entwicklung einer ausgeprägten Fach-und Sozialkompetenz sind dies auch Maßnahmen zur Stärkung einer kundenorientierten Ausrichtung, wie z.B. Arbeit mit der eigene Bio-Struktur und vor allem auch der des Kunden. Die Bio-Strukturanalyse und das regelmäßige Coaching hierüber festigen die Mitarbeiter in ihrer Wahrnehmung für persönliche Stärken und Schwächen und helfen insbesondere bei der Empathie und Kommunikation im Umgang mit Kunden. Die allumfassenden Themen der Bio-Struktur sind wesentliche Hilfestellungen bei der Kontaktaufnahme, der Bedarfsanalyse und Lösungspräsentation sowie der Kundenführung. Aber auch Bereiche wie Sortimentsgestaltung, Einrichtung in der Ausstellung bis hin zum Marketing fliesen hier ein. Sie treiben dieses externe Coaching im Rahmen der Talentschmiede intern im Unternehmen weiter voran und machen es dadurch richtig nachhaltig wie schaffen Sie das eigentlich? Matthias Utermark: Die Förderung und Entwicklung sowie die Pflege und Motivation unserer Mitarbeiter ist für mich die wichtigste Aufgabenstellung und Schwerpunktthema der letzten und kommenden Jahre. Die Probleme der Arbeitskräftebeschaffung sind nicht nur in unserer Branche eine zunehmend existenzielle Herausforderung. Daher muss ich und möchte es natürlich auch schaffen, Mitarbeiter für uns zu gewinnen, zu begeistern und langfristig zu binden. Unser Erfolg gibt uns die Bestätigung, diesen Personal-Entwicklungs-Prozess weiter und unabdingbar voranzutreiben, auch wenn es zunehmend durch die Individualisierung unserer Selbstverwirklichungsgesellschaft schwieriger wird,

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Matthias Utermark: Nun, der Verkaufserfolg und die Leistungen sind überwiegend bei vielen, insbesondere langjährigen Mitarbeitern im Verkauf stetig steigend. Neue Kollegen brauchen oft gewisse Zeit, mit den Vorteilen aber auch mit den Herausforderungen der geforderten Selbstständigkeit und Eigenverantwortung im täglichen Arbeiten zurechtzukommen. Wir haben aber hierfür spezielle „Mentorenkonzepte" entwickelt, die es diesen Kollegen deutlich einfacher machen sollen, sich in diesem „Freiraum" zu Recht zu finden und erfolgreich zu arbeiten. Die Hälfte Ihrer täglichen Arbeit investieren Sie nicht zuletzt im Rahmen von Arbeitsgruppen - über die Steigerung der Nachhaltigkeit des TalentschmiedeCoachings hinaus - ganz bewusst in die Führungsarbeit zur Forderung und Förderung Ihrer Mitarbeiter. Zahlt sich das ebenso deutlich aus? Matthias Utermark: Ja, unsere Arbeitsgruppen zahlen sich aus. Wir erfahren über uns als Führungskräfte, über unsere Abläufe und Prozesse aber auch insbesondere über unsere Mitarbeiter und unsere Kundenbedürfnisse sehr viel. Das Wichtigste einer jeden Arbeitsgruppe ist: sie widmet sich einem speziellem Problemkreis, sie arbeitet eigenverantwortlich, entwickelt Lösungskonzepte und vor allen sie kann Entscheidungen treffen. So haben wir zum Beispiel eine Arbeitsgruppe „Youngteam", in der sich ausschließlich junge und neue Mitarbeiter einmal im Quartal mit unserer Personalleiterin und mit mir treffen. Dort werden sehr offen Fragen und Probleme über interne Abläufe und Prozesse, aber auch über Verletzungen von selbstverpflichtenden Führungsprinzipien Vorgesetzter besprochen. Ich bin so positiv überrascht, mit welcher Klarheit und Offenheit heikle Themen von den jungen Mitarbeitern angesprochen werden und wir uns fragen müssen, ja warum ist dies und das eigentlich so? Zwei weitere Säulen von MACO's Erfolgs-Philosophie sind sein betriebliches Gesundheits-Management und eine leistungsorientierte Entlohnung. Was heißt das eigentlich konkret - und welche Früchte ernten Sie dadurch? Matthias Utermark: Für gute Arbeit bis herausragende abrechenbare Leistung haben wir verschiedene Prämien und Provisionssysteme etabliert, welche in jeder erreichten Erfüllungsstufe nach verschiedenen Kriterien wie z.B. Umsatz, Kalkulation, Rohertrag, Sozialkompetenz für den Mitarbeiter greifen. Dabei werden sehr leistungsstarke Mitarbeiter in der Erfüllungsquote der Kriterienbudgets natürlich besonders, über Foto: EMV - Global


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das übliche Maß hinaus, entlohnt. Weiterhin schütten wir bei entsprechender Erfüllung Jahreszielerfüllungsprämien aus bzw. motivieren mit anderen Anerkennungen und Würdigungen. In einem gesunden Körper ist auch ein gesunder Geist, daher ist uns die Gesunderhaltung unserer Mitarbeiter sehr sehr wichtig! Um das Wohlbefinden sowie die Leistungsfähigkeit bei den Mitarbeitern zu fördern und Krankheitsausfall und Minderung der Lebensqualität durch langwierige Krankheit bei Mitarbeitern entgegenzuwirken, betreiben wir seit nahezu zehn Jahren ein ausgeprägtes betriebliches Gesundheitsmanagement. So haben Mitarbeiter die Möglichkeit, kostenlos Fitnesseinrichtungen oder auch andere gesundheitsfördernde Kurse, bis hin zu autogenem Training oder prophylaktische Burn-Out Seminare in Anspruch zu nehmen. Einmal im Monat veranstalten wir ein kostenloses „Gesundes Frühstück" oder es werden organisierte Radtouren am Wochenende mit den Ehepartnern angeboten. Vorträge über gesunde Ernährung oder auch Abnehmkurse runden das Angebot für die Mitarbeiter ab. Zielführende Gespräche und Empfehlungen bieten wir über unsere Betriebsärztin im Bedarfsfall an. Und wie wirken sich Ihre außergewöhnlich intensiven Investitionen in ihre Mitarbeiter im Zeitalter des zunehmenden „Wars for Talents" auf die Bindung Ihrer Mitarbeitern und die Gewinnung qualifizierter neuer Fachkräfte aus? Matthias Utermark: Es ist sehr schwierig, trotz all unserer Bemühungen, am Markt die „Besten Talente" der Branche für sich zu gewinnen. Ich glaube, jedes vernünftig geführte Unternehmen weiß heute um die Bedeutung Ihrer „Stars" oder „High Potentials" und wird sie hegen und pflegen. Daher ist ein Wechsel der „Besten" regional schon eher selten Un-

Kein Geheimnis: Der Erfolg von MACO liegt nicht allein in der emotionalen Präsentation und der Exklusivität der Möbel. Es sind in erster Linie die Mitarbeiter vorwiegend langjährig beschäftigt und aus der Region stammend die seit mehr als 25 Jahren das Rückgrat des Unternehmens bilden.

DIE BESSEREN IDEEN. DIE BESSEREN PREISE. ser Fokus liegt stark auf die „bissigen“ jungen und talentierten Quereinsteiger. Der erfolgreich abschlussorientierte Verkäufer muss in seiner Persönlchkeit und Sozialkompetenz schon eine große Portion Talent und Verantwortungsbewusstsein mit einbringen. Oft schlummern diese Talent mangels Förderung. Mit unseren guten Rahmenbedingungen haben wir in den letzten Jahren erfolgversprechende Zugänge gehabt. Wir stehen in der Verantwortung, mit diesem Potenzial ein Entwicklungsprogramm zu vereinbaren, und kontinuierlich das „IST“ mit dem „SOLL“ abzugleichen. Und immer wieder fördern durch Fordern, um nachhaltig zu wirken.

MACO-Möbel Vertriebs GmbH Gustav- Ricker- Str. 63 39120 Magdeburg Telefon: 0391 / 62 62 600 Telefax: 0391 / 62 62 629 info@maco-md.de www.maco-md.de

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Digital, weltweit – aber nicht rechtlos! raumhaft: Ich kann meine Arbeitszeit selbst festlegen. Diese Freiheit gehört zu den Folgen der Digitalisierung, zu den großen Veränderungen in der Arbeitswelt. Das sieht auch die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di. „Flexible Arbeitszeiten helfen den Beschäftigten, ihre privaten und ihre Arbeitspflichten gut zu koordinieren“, sagt Annett Kannenberg-Bode, Geschäftsführerin des ver.di-Bezirks Sachsen-Anhalt Nord mit Sitz in Magdeburg. Die Möglichkeit, die Work-Life-Balance gut zu gestalten, gehöre zu den wichtigen gewerkschaftlichen Anliegen. Viele Beschäftigte beispielsweise in den Call-Centern in Magdeburg erhalten Arbeitsverträge mit Jahresarbeitszeitkonten und flexiblen Arbeitszeiten, nennt sie ein Beispiel.

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Dienstleistungsgewerkschaft ver.di kämpft für hiesige Jobs und Arbeitnehmerrechte von Annett Kannenberg-Bode

Dass die Call-Center-Betreiber mit solch flexiblen Arbeitszeitmodellen ihrerseits gut auf eine schwankende Auftragslage reagieren können, also ebenfalls profitieren, sei in Ordnung. Aber nur, solange der Vorteil gleichmäßig auf beiden Seiten liegt. „Das tut er aber leider nicht, ganz im Gegenteil“, weiß ver.di-Rechtssekretär Stefan Wolff. „Ich habe gerade einen Fall, bei dem ein Familienvater wochenlang ohne Lohn arbeitete. Er startete mit 2088 Minusstunden auf seinem Arbeitszeitkonto ins Jahr. Es war vertraglich vereinbart, dass er dieses Minus abbaut. Aufs Jahr gerechnet hatte er damit etwa eine 40-Stunden-Woche. Er konnte aber über längere Zeit gar nicht so viel arbeiten, weil keine Arbeit da war. Dann fand er einen anderen Job, kündigte – und musste sein Arbeitszeitkonto ,ausgleichen‘, indem er die letzten Wochen zwar ins Call-Center ging, aber nicht einen Cent bekam.“ Mit einem solchen oder ähnlichen Modellen überträgt der Unternehmer sein Risiko auf den Arbeitnehmer, freilich ohne ihn angemessen oder gar nicht am Gewinn zu beteiligen. Da geraten Standards ins Rutschen und die selbst festlegbare Arbeitszeit wandelt sich zum Albtraum. Es sind Arbeitsmodelle wie diese, die den Gewerkschaftern Sorge bereiten. Doch nicht allein. Computer reparieren Computer „Ich befürchte in Magdeburg und Umgebung in nicht allzu ferner Zukunft einen erheblichen Jobverlust im Bereich der Call-Center und der Tele-

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kommunikation, weil die simple Beratungstätigkeit von Computern übernommen wird“, sagt HansJoachim Fischer. Er leitet den ver.di-Landesfachbereich Telekommunikation und hat Einblick in die Branche in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. „Und nicht nur das. Einfache Reparaturen erledigen inzwischen ebenfalls Computer, indem sie defekte Software prüfen und in Ordnung bringen. Die Call-Center-Branche muss sich auf komplexere Dienstleistungen einstellen“, schlussfolgert Fischer. Das werde sie sicher tun – fraglich sei aber, wo sich die Arbeitsplätze dann befinden. Für die Gewerkschafter spielen nämlich nicht nur Jobs und ihre Bezahlung eine Rolle. „Im Zuge von Digitalisierung und digitaler Vernetzung verändern sich Arbeitsbedingungen grundlegend. Die Entgrenzung von Arbeit und Freizeit durch ständige Erreichbarkeit ist nur ein Beispiel hierfür. Notwendig sind daher Leitlinien guter Arbeit“, zitiert Annett Kannenberg-Bode sinngemäß, was ver.di innerhalb des DGB auf den Weg brachte: „Aus der Perspektive von Beschäftigten entwickelte Leitlinien, im Sinne einer beteiligungsorientierten Gestaltung der Arbeitswelt. Die innergewerkschaftliche und gesellschaftliche Diskussion dazu muss geführt werden.“ Leicht wird das nicht, geht es doch längst nicht mehr nur um Arbeitsplätze im Raum Magdeburg. Die Entgrenzung erfolgt ja nicht nur zeitlich, sondern auch räumlich. Rings um die Telekom-CloudRechenzentren in Magdeburg und Biere werden sich Dienstleister ansiedeln, hochwertige Arbeitsplätze, ist sich Hans-Joachim Fischer sicher. „Aber wo die sich befinden – in Indien oder in Rumänien – wer weiß“, nimmt er den Gedanken der weltweiten Vernetzung und damit des „Exports“ der Arbeitsplätze wieder auf. Und schon ist die Globalisierung mitten drin in der Magdeburger Arbeitswelt – oder umgekehrt. Die Globalisierung, die andererseits gerade im Dienstleistungsbereich eine Vereinzelung der Arbeitnehmer mit sich bringt. Homeworking – so schön es ist, vom heimischen PC aus tätig zu sein, es fehlt der Austausch mit den Kollegen. Und die meisten Homeworker sind keine Arbeitnehmer mehr sondern Selbstständige. Als Crowdund Cloudworker bieten sie auf inzwischen mehr Foto: ver.di


als 25.000 Online-Portalen weltweit ihre Dienste an. Früher trabten die Tagelöhne los, um sich zu verdingen. Oder die Hafenarbeiter, um beim Entladen etwas zu verdienen. Heute stellen die Cloudworker ihre Angebote ins Netz und hoffen auf einen Auftrag – hoffentlich auskömmlich. Soziale Absicherung, Regelungen für den Krankheitsfall, kalkulierbare Arbeitszeiten und Urlaub: Fehlanzeige – ergo: auf dem globalen Arbeitsmarkt fehlen Regularien, wie sie in Deutschland Standard sind. „Ver.di hat sich schon früh um die Belange solcher Selbstständiger gekümmert, die als Einzelkämpfer letzten Endes ebenso abhängig arbeiten, wie es fest angestellte Menschen tun, aber ohne soziales Netz“, sagt Annett Kannenberg-Bode. Sie verweist auf das Portal www.mediafon.net, das Beratungsnetz für Solo-Selbstständige. „Wir bieten damit zum einen konkreten Mitgliederservice durch komplexe Beratung an und können individuell helfen. Zum anderen spielt mediafon eine Rolle für ver.di als Interessenvertretung insgesamt und hilft, Konkurrenz der Auftragnehmer untereinander abzubauen und ihre Position gegenüber den Auftragnehmern zu stärken.“ Solidarität Damit hat die Gewerkschafterin einen wichtigen Aspekt berührt: Angesichts der Globalisierung der Wirtschaft, und ganz speziell der Dienstleistungs-

branchen, kann sich Gewerkschaftsarbeit nicht mehr allein regional oder national verstehen. Egal ob es um die Beschäftigten des Finanzsektors, der Logistik, des Handels, der Gesundheitsfürsorge geht – das Gegenüber der gewerkschaftlich organisierten Belegschaften sind zunehmend Großunternehmen, die als Global Player versuchen, die gewinnträchtigsten Arbeitsbedingungen zu diktieren. So steht auf der Gewerkschaftsagenda, nicht nur mit dem Blick auf Magdeburger Beschäftigte, die Persönlichkeits- und Arbeitnehmerrechte zu schützen, für Arbeitsbedingungen zu sorgen, die ein Arbeiten in Gesundheit ermöglichen und Freiräume für eine gute Arbeits- und Lebensqualität zu schaffen. Auch eine Qualifikationsoffensive für beschäftigungswirksame Innovationen würde ver.di fördern. „Damit die Arbeitsplätze hier bleiben, wo wir gemeinsam die Standards verteidigen und verbessern wollen“, sagt Hans-Joachim Fischer. „Auf die Veränderungen müssen wir mit einer modernisierten Mitbestimmung reagieren“, formuliert Rechtssekretär Stefan Wolff eine weitere Gewerkschaftsaufgabe im politischen Raum. „Und der Globalisierung der Wirtschaft müssen wir den Zusammenhalt und damit die Handlungsgewalt gewerkschaftlich organisierter Beschäftigter gegenüberstellen“, schlägt Bezirksgeschäftsführerin Annett Kannenberg-Bode den Bogen von Magdeburg in die Welt. www. sachsen-anhalt-nord.verdi.de

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Maßstab in seiner Klasse der neue Renault Talisman Reichlich Platz, kräftige Motoren und wechselnde Farbkulissen im Innenraum - vor wenigen Tagen feierte der neue Renault Talisman bei Renault Röttig in Magdeburg Premiere.

Die Markteinführung für den Renault Talisman Grandtour ist für den Mai 2016 vorgesehen.

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ufsehenerregendes Design und ein Reisekomfort auf höchstem Niveau bestimmen den Charakter des neuen Renault Talisman. Die effektvolle Kombination von sinnlichen Rundungen, muskulösen Flächen und straffen Linien macht den Talisman zur Ausnahmeerscheinung in seiner Klasse. Details wie das Renault Multi-Sense System, belüftete Vordersitze mit Massagefunktion, das multifunktionale Mediasystem Renault mit Online-Anbindung oder das Head-upDisplay vermitteln ein einzigartiges Reiseerlebnis. Das Äußere des Talisman bestimmen elegant gestreckte Proportionen. Das ausdrucksstarke Design verleiht dem Talisman einen eigenständigen Charakter und sorgt für hohen Wiedererkennungswert. Wesentlich zur Präsenz des Talisman trägt die kraftvoll gezeichnete Frontpartie bei. Zur optimierten Aerodynamik des Talisman sorgt der Einsatz einer elektronisch geregelten Kühlerjalousie. Mit dieser lässt sich die Kühlluftmenge des Motors bedarfsgerecht begrenzen und auf diese Weise Kraftstoff einsparen, denn geschlossene Kühlerlamellen bedeuten weniger Luftwiderstand. Einen unverwechselbaren Charakter erhält die Front des Talisman durch die weit in die Fahrzeugflanken gezogenen Hauptscheinwerfer in Voll-LEDTechnik (Serie bei Intens und Initiale Paris). Diese erlaubt den Einsatz besonders kompakter und

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hocheffizienter Lichtquellen. In die Scheinwerfer integriert ist das ebenfalls in LED-Technik ausgeführte Tagfahrlicht. Als Merkmal mit hohem Wiedererkennungswert zieht es sich über die Scheinwerferabdeckung hinaus bis weit in den Frontstoßfänger hinein und beschreibt dabei die Form eines asymmetrischen „C”. Auch die Seitenansicht des Talisman verkörpert Dynamik und Souveränität. Den hochwertigen Charakter des Renault Modells unterstreichen die Chromeinfassung der drei Seitenscheiben und die ebenfalls in Chrom gehaltene Zierspange an den Fahrzeugflanken. Minimale und gleichmäßige Spaltmaße zeugen außerdem von der hohen Fertigungsgüte des Talisman-Aufbaus. Auch in puncto Konnektivität und On-Board-Entertainment setzt der Talisman Zeichen. Ab Werk beinhaltet das Renault-Modell das Online-Multimediasystem Renault R-Link mit integrierter Navigation. In der Basisausstattung Life umfasst das Gerät den querformatigen 7-Zoll (18-Zentimeter)-Touchscreen-Farbmonitor. Intens und Initiale Paris verfügen über das noch größere, hochformatige 8,7-Zoll (22,1-Zentimeter)-Display. Im neuen Talisman kommen alle Fahrassistenzsysteme zum Einsatz, die auch im Topmodell Espace erhältlich sind. Hierzu zählen der Sicherheitsabstand-Warner, Notbremsassistent und Toter-WinkelWarner. Hinzu kommen Spurhalte-Warner, Verkehrszeichenerkennung mit Geschwindigkeitswarner und Fernlichtassistent. Als weiteres System ist der adaptive Tempopilot erhältlich. Das Motorenangebot für den Talisman umfasst zwei Turbobenziner und drei Turbodiesel, die ein Spektrum von 81 kW/110 PS bis 147 kW/200 PS abdecken. Sämtliche Aggregate entstammen der hocheffizienten ENERGY-Motorenfamilie und verfügen über die Start & Stop-Automatik sowie das Energy Smart Management zur Rückgewinnung von Bewegungsenergie. www.autohaus-roettig.de


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Blick über den Tellerrand ie Fantasie ist die Königin der Kochrezepte – so sagt man. Um die Fantasie zu nähren, schadet es nicht, einen Blick über den Tellerrand zu wagen. Ideen sammeln, die Kreativität testen, von anderen lernen, mit Leidenschaft dabei sein. Und das gleich von Beginn an. Die Ausbildung zum Koch ist kein Zuckerschlecken, erfordert das Lernen von Basiswissen und im Idealfall den Mut, neue Wege zu gehen. Für André Piller und Tjark Rösing, die ihre Ausbildung zum Koch bei der Bildungsnetzwerk Magdeburg gGmbH in der Villa Böckelmann in Ottersleben absolvieren, gehört das jedenfalls dazu. „Hier in der Villa absolvieren wir unsere Ausbildung in einem verhältnismäßig kleinen Rahmen – da herrschen fast schon familiäre Verhältnisse“, meint Tjark Rösing. Das bringe nicht immer nur Vorteile mit sich. „Generell sollte man bedenken, dass es nicht leicht ist, die Ausbildung abzuschließen. Da reicht es eben nicht, wenn man zu Hause mal gerne kocht“, ergänzt André Piller. „Man braucht viel Leidenschaft. Die Arbeitszeiten können recht wechselhaft sein. Und es ist eben auch körperlich anstrengend.“ Um herauszufinden, ob Koch der richtige Beruf ist, sei es am besten, vor der Ausbildung ein Praktikum zu absolvieren, sind sich die beiden einig. Und sie wissen, wovon sie reden. Denn eigentlich hatten die jungen Männer einen anderen Plan. Tjark – der 25-Jährige stammt aus Bremen – hatte sich zunächst Richtung Wirtschaft orientiert und ein Studium in Magdeburg begonnen. André, 28 Jahre alt, aus Waren (Müritz), hatte sich ebenfalls für ein Studium entschieden. Doch Maschinenbau war dann doch nicht das richtige für ihn. Also begab er sich auf die Suche nach einer anderen Aufgabe. „Und weil ich so gern koche, habe ich hier in der Villa ein Praktikum gemacht und anschließend mit der Ausbildung begonnen, weil ich – trotz der Anstrengungen, die das Arbeiten in einer Küche mit sich bringen – viel Spaß hatte“, sagt der 28-Jährige. Seinem drei Jahre jüngeren Kollegen erging es ähnlich. „Allerdings begann ich meine Ausbildung im Maritim und wechselte dann in die Villa“, erklärt Tjark. Die Ausbildung zum Koch ist nach dem dualen System angelegt. Theorie in der Berufsschule und Praxis, die natürlich auf die Theorie aufbauen sollte, in einer gastronomischen Einrichtung. „In einer großen Einrichtung wie dem Maritim durchläuft man mehrere Bereiche. Dadurch bekommt man zwar überall einen guten Einblick, es führt aber dazu, dass man bei einer Einteilung in den Servicebereich die Küche zwei Monate lang nicht sieht.“ In der Villa Böckelmann gehe es anders zu. „Hier sind wir Mädchen für alles“, sagt

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André Piller (li.) und Tjark Rösing (re.) absolvieren ihre Ausbildung zum Koch bei Leo Pilz in der Villa Böckelmann, einem Bildungs- und Tagungshaus am südöstlichen Stadtrand von Magdeburg.

Foto: Peter Gercke

André und lacht. „Das bringt viel Abwechslung und Herausforderungen mit sich.“ Als familiär hatte Tjark die Atmosphäre eingangs bezeichnet. Das sei auch daran spürbar, dass die Bindung zu den Kunden besser ist. „Wir haben hier persönlichen Kontakt zu unseren Gästen und bekommen dadurch ein hilfreiches Feedback“, so Tjark. Das ist jedoch nicht der einzige Vorteil, den der 25-Jährige an seiner Koch-Ausbildung in der Villa Böckelmann schätzt. „Wir werden hier gefordert und gefördert. Man lässt uns bei der Arbeit in der Küche unseren Freiraum – wir können uns ausprobieren, zahlreiche Erfahrungen sammeln – und das nicht nur in diesem Haus, sondern auch bei Kochwettbewerben. Und das Bildungsnetzwerk ermöglicht es uns im Rahmen diverser Programme, wie etwa ‚Leonardo da Vinci‘ oder ‚Erasmus+‘, bei mehrwöchigen Aufenthalten im Ausland ein anderes Arbeiten kennenzulernen.“ In Frankreich zum Beispiel, in der Türkei und in Schweden haben die beiden während ihrer Ausbildung gearbeitet. Diese Erfahrungen seien wichtig, um den eigenen Stil zu finden. „Und es sind besondere Erlebnisse, weil die Menschen in jedem Land eine andere Einstellung zum Essen und zur Zubereitung des Essens haben“, meint André und Tjark ergänzt: „Die Franzosen sind Genießer – ganz im Gegensatz zu den Deutschen, die oft essen, weil sie Hunger haben. Das zeigt sich auch daran, dass die Deutschen etwa elf Prozent ihres Bruttolohns für Essen ausgeben und die Franzosen etwa drei Mal so viel. Und in etlichen Ländern hat man auch eine respektvollere Einstellung zum Beruf des Kochs, was sich natürlich in der Bezahlung niederschlägt.“ Daher wollen die beiden auch – nachdem sie alle Phasen ihrer Ausbildung durchlaufen und die Prüfungen bestanden haben – ihr kulinarisches Können mit weiteren Blicken über den deutschen Tellerrand verfeinern.

Kochen lernen ist mehr als nur das Abarbeiten von Rezepten... von Tina Heinz

Villa Böckelmann Bildungsnetzwerk Magdeburg gGmbH Lüttgen-Ottersleben 18a 39116 Magdeburg Telefon: 0391 / 63 60 18 0 www.bildungsnetzwerkmagdeburg.de


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Größe zeigen. Leistung nutzen. Apple neues iPad Pro

Apple iPad Pro ist eine neue Genaration eines Tablet, welches ein atemberaubendes 12,9-Zoll Retina Display mit 5,6 Millionen Pixel bietet, mehr als jemals zuvor bei einem iOS-Gerät. Mit der bahnbrechenden Leistung des 64-Bit A9X Chip steht es im Wettstreit mit den meisten portablen PCs. Das iPad Pro zeigt dabei Größe, ist dünn und leicht und bietet eine ganztägige Batterielaufzeit. Das iPad Pro wird eine neue Generation an fortschrittlichen Apps (es gibt mehr als 850.000 speziell für das iPad entworfene Apps) für alle Bereiche ermöglichen – von Produktivität, Design, Illustration, Technik und Medizin bis hin zu Bildung, Spiele und Unterhaltung. Das Smart Keyboard steigert darüber hinaus den Nutzwert von iPad Pro und bietet eine Tastatur in Originalgröße in einem flachen, beständigen Design, die überall mithin genommen werden kann. Das optional erhältliche Smart Keyboard wird am innovativen Smart Connector-Port angeschlossen und macht dadurch eine separate Batterie, einen Ein/Aus-Schalter oder das Verbinden per Bluetooth überflüssig. Es ist mit maßgeschneidertem Gewebe verkleidet und verfügt über Tasten, die die Genauigkeit, Stabilität und das zufriedenstellende Gefühl von Standard-Tastaturen bieten, ist aber dennoch faltbar und kann in ein Smart Cover umgewandelt werden. Der leistungsstarke, neue 64-Bit A9X Chip mit 64-Bit Architektur der dritten Generation sorgt für eine CPU-Leistung wie bei einem Desktop-PC und für Grafiken wie die einer Konsole. Ultra-schnelle drahtlose Datenübertragung, Unterstützung einer großen Bandbreite an LTE-Frequenzbändern und anderen schnellen Mobilfunktechnologien bietet Konnektivität, egal wohin man geht.


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Vollkommen vertraut. Absolut revolutionär. Der Apple Pencil für das iPad Pro.

Wer das iPad Pro verwendet, braucht noch mehr Präzision. Extra dafür wurde der Apple Pencil so designt, dass er Multi-Touch noch vielseitiger macht. Obwohl die Technologie im Apple Pencil anders ist als alles, was je entwickelt wurde, fühlt er sich trotzdem vertraut an. So kann man unzählige Effekte pixelgenau umsetzen und hat mehr kreative Freiheit als je zuvor. Seine Präzision und Vielseitigkeit machen den Apple Pencil zum idealen Werkzeug für Künstler – auch für solche, die normalerweise mit traditionellen Medien arbeiten. Wer den Apple Pencil zum ersten Mal sieht, weiß trotzdem schon, wie man ihn benutzt. Vom ersten Augenblick an macht er genau das, was man von ihm erwartet. Und noch viel mehr. Ob man etwas im Bistro skizziert, ein Porträt mit Wasserfarben malt oder eine technische Zeichnung erstellt – der Apple Pencil ist viele Werkzeuge in einem. Und lässt der Kreativität freien Lauf. Der Apple Pencil unterscheidet sich durch seine blitzschnelle Reaktionszeit von anderen Kreativ-Werkzeugen. Das liegt an seiner Latenz – die winzige Verzögerung, bis die Zeichnung auf dem Display erscheint – die so weit reduziert ist, dass man sie kaum wahrnehmen kann. Das dünne Gehäuse enthält komplexe und präzise Drucksensoren, die verschiedene Kräfte messen können. Der exakt platzierte Sensor spürt genau, wie fest die Spitze des Apple Pencil aufgedrückt wird. Mit mehr Druck malt man so dickere Linien. Weniger Druck ergibt dünnere Linien. So kennen die gestalterischen Effekte fast keine Grenzen.

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Attraktive Jobs & die Vorzüge der Stadt 1993 gründete Bernd Weidemann das Dienstleistungsunternehmen M.A. Reinigungsservice GmbH. Daraus entwickelte sich die heutige Weidemann-Gruppe mit vier Standorten. Aktuell sind 2.450 Mitarbeiter der Weidemann-Gruppe in elf Bundesländern tätig. Die Dienstleistungsfirma zieht inzwischen Führungskräfte aus großen Metropolen an. Von Tina Heinz und Thomas Wischnewski

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lexibilität – das Schlagwort, auf das kaum ein Unternehmen bei der Personalsuche verzichtet. Diverse Anforderungen stecken in diesem Begriff und häufig ist damit die räumliche Flexibilität gemeint. Bereit, für einen neuen Posten, einen Karrieresprung den Ort zu wechseln? Wenn man noch dazu aus der Metropole Berlin ins eher provinzielle Magdeburg ziehen muss? Dominik Schröter lacht. „Dieser Vergleich ist nicht fair“, sagt der 33-Jährige. Und der Geschäftsführer von Weidemann Gebäudemanagement & Consulting weiß, wovon er spricht – lange genug wohnte er in Berlin und inzwischen kennt er auch Magdeburg sehr gut. Im Süden Thüringens geboren, zog Dominik Schröter im Alter von acht Jahren mit seinen Eltern nach Berlin. „Bis zu meinem 22. Lebensjahr wohnte ich in Mitte – unweit des Reichstags. Durch die räumliche Nähe, vor allem aber aufgrund meines politikaffinen Elternhauses studierte ich Politik und Geschichte in Trier und ging danach zurück nach Berlin.“ Ein Praktikum im Wirtschaftsministerium folgte, der Sprung in die Politik scheiterte jedoch an 1,3 Prozent. „So viel fehlte dem Politiker, für den ich arbeitete, auf dem Weg in den Bundestag“, erklärt der Wahl-Magdeburger und entschied sich für einen Neustart. „Da mein Vater im Facility Management tätig ist, war mir dieser Bereich vertraut. Zunächst nahm ich eine Assistenzstelle der Geschäftsführung in einem Seniorenstift an, bevor ich zur Weidemann-Gruppe wechselte.“ 2010 war das – Dominik Schröter wurde als Operativer Controller eingestellt, später zum Leiter Servicegesellschaft ernannt und anschließend als Prokurist in die Geschäftsführungsebene berufen. „Im Sommer 2013 kam es zur Umstrukturierung, ich erhielt das Angebot, die Leitung der Niederlassung in Magdeburg zu übernehmen“, erzählt der gebürtige Thüringer. „Lange musste ich nicht nachdenken, obwohl dadurch einiges umgekrempelt wurde.“ Zunächst war pendeln angesagt – zwischen Magdeburg und Berlin, wo seine Frau und seine beiden Kinder lebten. „Als ich merkte, dass alles gut funktioniert, entschieden wir uns 2014 für einen Umzug.“ Köpenick wurde gegen Stadtfeld getauscht. Kein lästiges Pendeln, sondern Zusammenleben mit seiner Frau und inzwischen drei Kindern. „Zugegeben, das war eine Umstellung, aber nicht im negativen Sinne“, meint der Geschäftsführer. Denn die Familie fühle sich hier wohler, was nach Meinung des 33-Jährigen vor allem mit der deutlich besseren Kinderbetreuung zusammenhängt. „Das liegt nicht nur daran, dass es in Magdeburg mehr Kita-Plätze gibt, sondern dass das Angebot allgemein hochwertiger ist – nicht nur in den Einrichtungen, auch an öffentlichen Orten.

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Und dadurch, dass es unseren Kindern hier sehr gut geht, ist insgesamt die Lebensqualität für unsere Familie höher.“ Und das sind nicht die einzigen Vorteile, die Dominik Schröter einfallen. „Die kurzen Wege sind ein großes Plus – statt Ewigkeiten im Stau zu stehen, bin ich innerhalb weniger Minuten von der Arbeit zu Hause und habe dadurch natürlich mehr Zeit für meine Familie. Oder wenn ich abends mal mit den Kollegen ausgehe, sind wir schnell am Hassel“, resümiert der Geschäftsführer zufrieden. Auch das kulturelle Angebot könne sich sehen lassen, selbst wenn es nicht ganz so vielfältig wie in der Bundeshauptstadt ist. „Aber auch hier wäre ein Vergleich unfair.“


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n Bad Sobernheim, ein Ort nahe Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz, wird Andreas Marx 1976 geboren. 24 Jahre später schließt er in Trier ein Wirtschaftsingenieurstudium ab und zieht nach Frankfurt am Main. Hier ist er für eine Unternehmungsberatung tätig und lebt den beruflichen Alltag oft aus dem Koffer heraus. Nach 13 Jahren denkt Andreas Marx an Veränderung und sucht nach einer Aufgabe, die Herausforderungen und Bodenständigkeit bietet. Auf der Internetseite einer Personalvermittlung findet er einen Job, der in der Kurzdarstellung seiner Kompetenz und Erfahrung zu entsprechen scheint. Es gibt ein Vorstellungsgespräch und der Kaufmann lernt

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Foto: Peter Gercke

Bernd und Robert Weidemann kennen. Die Magdeburger Unternehmer sind auf der Suche nach einem Spezialisten für die betriebswirtschaftlichen Abläufe. Die Weidemann-Gruppe ist in den zurückliegenden Jahren bundesweit expandiert und an vier Standorten überwiegend im Sozialmarkt tätig. Der Wachstumskurs, die Aufgaben und die Persönlichkeiten der Unternehmensinhaber überzeugen Andreas Marx. Von Magdeburg, seinem künftigen Arbeits- und Lebensort hat er bis dahin keine Vorstellung. Also fährt er in die Stadt und nimmt erste Eindrücke auf. Die Lage am Fluss, die grünen Areale und das Stadtbild fallen sofort positiv ins Gewicht. Die Entscheidung von der fast 700.000 Einwohner zählenden Stadt Frankfurt in die sachsenanhaltische Landeshauptstadt zu wechseln, fühlt sich gut an. Andreas Marx gibt ein Beispiel für viele, bei denen Magdeburg überraschend glänzen kann. Sportbegeistert ist der Rheinland-Pfälzer auch. Für die SCM-Handballer in der 1. Bundesliga fängt er schnell Feuer. Der Enthusiasmus der Fans in der MDCC-Arena trifft auf eine vorhandene Sportbegeisterung des Managers, obwohl der 1. FCM damals noch in der 4. Liga kickte. „Mich hat dieser FCM-Virus einfach gepackt“, gesteht der Fußballfan. Den Aufstieg von den Amateuren in den bezahlten Fußball erlebt Andreas Marx nun hautnah mit. Sogar zu den Auswärtsspielen begleitet er die Mannschaft. Die Verbindung zum Sport – mittlerweile spielt er selbst Fußball in einem Freizeitteam – und die Arbeit im Unternehmen knüpfen soziale Bindungen in die Stadt. Die erste möblierte Wohnung gibt der kaufmännische Leiter der Weidemann-Gruppe bald auf und richtet sich mit festem Wohnsitz ein. Das anfängliche Pendeln ist vorbei. Freunde kommen ihn heute an der Elbe besuchen. „Magdeburg hat viel zu bieten. Freiluftkonzerte im Elbauenpark und historisch schöne Orte“, sagt Andreas Marx und zeigt seinen Besuchern die neue Heimat gern. Die zentrale Lage Magdeburgs im Städte-Dreieck Berlin, Leipzig und Hannover erlaubt Ausflüge zu großen KulturEvents. Für jemanden wie ihn, der jahrelang auf der Autobahn zu Hause sein musste sind Entfernungen mit gut 100 Kilometern ein Katzensprung. Sogar der hiesige Menschenschlag hat ihm durch nachbarschaftliche Hilfe eine weitere liebenswerte Seite gezeigt, die er in Frankfurt vorher nicht gefunden hatte. Für ihn sind die Magdeburger zugängliche und offenherzige Menschen. Manchmal ist es jemand, der von außen kommt, der mit seinem Spiegel Züge sichtbar macht, die man selbst nicht sehen kann. Die Entscheidung für die Weidemann-Gruppe und für den Lebensmittelpunkt Magdeburg hat der heute 39-Jährige nach zweieinhalb Jahren nie bereut. Der Ingenieur in Andreas Marx ist den aktuellen Aufgaben für Finanzen, Buchhaltung, Controlling und Personalwesen gewichen. Er ist gern 100 Prozent Kaufmann und 100 Prozent in Magdeburg. Die eindrucksvolle Maschinenbau Geschichte der Elbestadt will er seinem Ingenieurherz noch näher bringen.

Dominik Schröter (rechts), Geschäftsführer von Weidemann Gebäudemanagement & Consulting und Andreas Marx (links), kaufmännischer Leiter der Weidemann-Gruppe. Foto: Peter Gercke

Dienstleistungsbereiche: - Gebäudemanagement - Catering - IT Service Standorte: - Magdeburg (Hauptsitz) - Berlin - Gera - Saarbrücken

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AOK und Klinikum Magdeburg engagieren sich für gesundes Pflegepersonal örperliche und seelische Belastungen sowie hoher Zeitdruck sind typisch für Pflegeberufe. Das wirkt sich auf die Gesundheit des medizinischen Personals aus. Dem wollen die AOK Sachsen-Anhalt und das Klinikum Magdeburg gemeinsam entgegenwirken: Mit betrieblichem Gesundheitsmanagement sollen Arbeitsplätze gesundheitsgerechter gestaltet werden. Ob im OP, in der Notaufnahme oder am Krankenbett: Das Pflege- und Arztpersonal in einem Akutkrankenhaus ist besonderen Belastungen am Arbeitsplatz ausgesetzt. Langes Stehen, häufiges Eilen durch die Gänge der Klinik oder Stress durch ein hohes Patientenaufkommen beispielsweise in der Notaufnahme gehören zum Klinikalltag. Die AOK Sachsen-Anhalt und das Klinikum Magdeburg wollen gemeinsam in die Gesundheitsförderung investieren und so langfristig ein gesünderes Arbeitsumfeld für das medizinische Personal gestalten. Mit konkreten Maßnahmen soll die Belastung für die Mitarbeiter verringert, Krankheiten vorgebeugt und gesunde Arbeitsweisen gefördert werden. Dazu haben die Partner im Januar eine Rahmenvereinbarung unterzeichnet. Ein Brennpunkt ist die Notaufnahme. Hier werden neben einer Verhaltensprävention auch die Organisationsabläufe überprüft. Es gilt, die Ursachen für

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stressige Situationen ausfindig zu machen und Wege zu finden, um dem Stress entgegenzuwirken. Parallel werden Krankenschwestern und Krankenpfleger von Experten des betrieblichen Gesundheitsmanagements geschult. Bewegen sie beispielsweise häufig Patienten im Krankenbett, sollten sie rückengerecht arbeiten. Von den AOK-Gesundheitsberatern lernen sie, wie sie täglich mit Hilfsmitteln und Bewegungen arbeiten und dabei gleichzeitig den Rücken entlasten können. „Muskel- und Skeletterkrankungen sind in der Pflegebranche sehr häufig“, erklärt René Bethke, Leiter Gesundheitsmanagement bei der AOK Sachsen-Anhalt. „Jeder weiß: Vorsorgen ist besser als Heilen. Daher setzen wir auf Prävention und Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz.“ Die Krankenkasse hat die betriebliche Gesundheitsförde-rung zu einem wichtigen Schwerpunkt ihrer Präventionsarbeit erklärt und engagiert sich 2016 mit rund 2000 Maßnahmen in 800 Unternehmen Sachsen-Anhalts. „Gesunde Mitarbeiter stehen für ein gesundes Unternehmen“, sagt Mario Schulz, Personalentwickler am Klinikum Magdeburg. „Es steigert die Zufriedenheit und motiviert die Mitarbeiter, wenn sie erfahren, dass uns ihre Gesundheit am Herzen liegt. Nicht zuletzt senkt es Fehltage und das wirkt sich auf die Arbeitsabläufe und die Arbeitsbelastungen positiv aus“.

Foto: Wie stressige Situationen in der Notaufnahme entstehen, analysieren Mario Schulz, Personalentwickler am Klinikum Magdeburg (Mitte) und René Bethke, Leiter des AOK-Gesundheitsmanagements (rechts), gemeinsam mit den Krankenschwestern Angela Stephan und Doreen Rach (links).

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Foto: Klinikum Magdeburg


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Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818-1888)

Gemeinschaftsidee gegen Armut

Die Genossenschaftsidee so aktuell wie vor 100 Jahren n seiner 1855 erschienenen Schrift „Vorschussvereine als Volksbank“ legte Hermann Schulze-Delitzsch die Grundprinzipien eines genossenschaftlichen Kreditwesens dar. Im Gegensatz zu den Volksbanken für die kleineren und mittleren Gewerbetreibenden widmete sich Friedrich Wilhelm Raiffeisen mit seinen Geschäftsideen den Belangen der Bauern und Agrarproduzenten. Bereits 1893 entstand eine Kasse für landwirtschaftliche Genossenschaften der Provinz Sachsen und angrenzender Staaten, gefolgt von Handwerksinnungen, die eigene Spar- und Darlehnskassen bildeten. 1896 der Zusammenschluss: „Die Verbandsbank gewerblicher Genossenschaften“ – Vorläuferin der heutigen Volksbank – entstand.

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Am 27. März 1916 wurde durch die Gründung der Genossenschaft Magdeburger Hausbesitzer zur Beschaffung und Sicherung von Hypotheken eGmbH der Grundstein für die heutige Volksbank Magdeburg gelegt. Die Eintragung in das Genossenschaftsregister erfolgte am 18. September 1916. In ihrer wechselvollen Geschichte wurde die Bank mehrmals umbenannt. So 1946 in die Bank für Handwerk und Gewerbe Magdeburg eGmbH, kurz Gewerbebank genannt. Zu dieser Zeit befand sich der Sitz in der Otto-von-Guericke-Straße 65. Eine schwere Zeit begann für die Bank und ihre Kunden Anfang der 70er Jahre: größere mittelständische Betriebe und Produktionsgenossenschaften (PGH) wurden zwangsverstaatlicht. Damit verlor die Bank einen Teil ihrer angestammten Kundschaft. Nachdem es so aussah, als ob sie ihre Selbstständigkeit verlieren und damit der Staatsbank angegliedert werden würde, zeichnete sich 1975 ein Sinneswandel in der Regierung der damaligen DDR ab.

Jetzt wurde die Bank daran gemessen, wie sie die Leistungsfähigkeit des Handwerks und Gewerbes mit Hilfe von steuerbegünstigten Krediten stärkte. Damit wuchs der Kundenkreis wieder an. Die wirtschaftliche Wende nach der friedlichen Revolution 1989 und die Währungsreform am 1. Juli 1990 verlief für die Bank reibungslos. Schwieriger war der Umbau des neuen Bankdomizils im Breiten Weg 212 und der Kampf um den Kauf des Gebäudes. 1993 konnte der Kaufvertrag unterzeichnet werden. Mit der Jahrtausendwende stehen alle Banken vor neuen Herausforderungen. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Volksbank Magdeburg stellen sich den Veränderungen. Der elektronische Zahlungsverkehr nimmt weiter zu. Online-Banking wird als Dienstleistung eingeführt, und die Transaktionen per Internet gewinnen schnell an Zuspruch. Trotzdem viele Dienstleistungen mehr und mehr im Internet abgewickelt werden, will die Volksbank stets ein verlässlicher Partner für den Mittelstand und ihre Privatkunden sein. Sicherheit des Zahlungsverkehrs im Internet ist ein völlig neues Gebiet, dem sich die Genossenschaftsbank annimmt. Das Filialnetz wird der Entwicklung angepasst, ohne dass Kunden weniger Service geboten wird. Die Entwicklung kennt keinen Stillstand und es ist die Aufgabe der regionalen Bank, in der Verantwortung gegenüber ihren Anteilseignern als auch für jeden Kunden stets als zuverlässiger Partner zu agieren. Die 100-jährige Geschichte der Volksbank Magdeburg untermauert, dass regionale Verwurzelung ein Fundament für Vertrauen und Sicherheit sind. Sie sind zugleich eine solide Basis für die Zukunft des genossenschaftlichen Gedankens im Bankenwesen.

Ihren Ursprung haben die Genossenschaftsbanken bereits im 19. Jahrhundert. Um die Not der ländlichen Bevölkerung zu lindern und der Verarmung der Handwerker entgegenzuwirken, gründete Friedrich Wilhelm Raiffeisen 1847 in Weybusch/Westerwald den ersten Hilfsverein. Zwar noch keine Genossenschaft - dennoch ein richtungsweisender Verein für den Gemeinschaftssinn. Aus den „Vorschussvereinen für Kreditbeschaffung“ wurden später die Volksbanken. Zeitgleich rief Herrmann Schulze-Delitzsch in Delitzsch/Sachsen eine Hilfsaktion für in Not geratene Handwerker ins Leben. Sie arbeitete nach den Grundsätzen der Selbsthilfe, der Selbstverwaltung und der Selbstverantwortung. Schulze-Delitzsch war es auch, der 1850 den ersten „VorschussVerein“ initiierte, den Vorläufer der heutigen Volksbanken. Er begründete mit den Genossenschaften ein Wirtschaftsprinzip, nach dem heute laut Schätzungen der UNO etwa 800 Millionen Menschen weltweit organisiert sind. Sein stärkster Gegner war Bismark, der noch 1866 die Genossenschaften als die „Kriegskasse der Demokratie“ bezeichnete. Raiffeisen und Schulze-Delitzsch riefen unabhängig voneinander Vereine ins Leben: Mit Ideen, die auch noch heute modern sind.

Hermann Schulze-Delitzsch (1808 - 1883)


Wenn Job und Leben aus den Fugen geraten

Mobbing jede Sekunde zählt Cindy Schellhas

ch habe Angst! Angst, zur Arbeit zu gehen. Ich fühle mich matt und niedergeschlagen, nichts ist mehr so, wie es war. Jede Aufgabe im Job fällt mir schwer. Und, es stimmt, ich bin wirklich nicht mehr so aufmerksam und mache Fehler. Zu nichts bin ich mehr zu gebrauchen. Wahrscheinlich bin ich an der Situation sogar selbst schuld. Ich hasse mich dafür! Ich bin nur noch am Weinen und habe eine tief traurige Grundstimmung. Mein Partner versteht mich nicht und meine Kollegen auch nicht. Keiner will mehr was mit mir zu tun haben. Am besten wäre es, wenn ich nicht mehr existierte! Ich bin so hilflos! Ich will nicht mehr leben!

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Was ist passiert? Die Geschichte beginnt damit, dass es mir von Tag zu Tag schwerer fiel, zur Arbeit zu gehen. Es war nur ein Gefühl. Nur, warum fühlte ich mich so? Ich blickte zurück und erinnerte mich an verschiedene Situationen, zwischen mir und meinem Vorgesetzten. Vor allem war es die ständige Kritik an meiner Arbeit, die mich ruhelos machte. Ich bin ein sehr gewissenhafter, pflichtbewusster und perfektionistischer Mitarbeiter und habe mir stets ein Bein für meine Firma ausgerissen, doch ohne Erfolg. Eines Morgens bin ich in das Büro meines Vorgesetzten gerufen worden, um Aufgaben zu erledigen. Schon allein diese Tatsache, hat meinen Puls auf 200 steigen lassen. Ich wurde innerlich geradezu panisch. Denn egal, wie viel Mühe ich mir machte, ich wurde regelmäßig mit verbalen und nonverbalen Äußerungen niedergetrampelt. Vor allem Augenverdrehen und die gesamte restliche Mimik und Gestik zeigten mir seinen fehlenden Respekt. So passierte es natürlich, dass ich durch meine Angst mehr und mehr Fehler machte. Ich konnte mich keiner Person im Unternehmen anver-trauen, auch der Betriebsrat stand nicht wirklich hinter mir. Die Fehler, die ich machte, wurden mit Schreiattacken meines Vorgesetzten beantwortet, was mir einfiele, „…so ein Scheiß hier, kann nicht mal die einfachsten Aufgaben erledigen…“ Er machte mir sehr deutlich, was er davon hielt. Ich konnte darauf häufig nicht reagieren, weil ich so schockiert von der Lautstärke und Aggressivität meines Chefs war. Ich entschuldigte mich zwar mehr-

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mals, doch all das zeigte keine Wirkung. Ich habe gezittert und konnte nur noch zur Toilette rennen, um dort zu weinen. Ich habe mich mehrmals gefragt, ob ich an der Situation selbst schuld bin? Ich habe Strategien entwickelt, wie ich vielleicht meinem Vorgesetzten alles Recht machen könnte. Dies war faktisch nicht möglich und dennoch, ich habe es kurzzeitig geglaubt. Also verbrachte ich den ganzen Tag damit, mir zu überlegen, wie sage ich was, wem und zu welcher Zeit. Ich musste mir überlegen, wie er emotional beschaffen war, d. h. gut gelaunt oder eher schlecht. Dann ging ich ihm konsequent aus dem Weg. Hörte ich ihn schimpfen, schreien, die Türen fliegen, ging ich und verhielt mich ruhig. Ich versuchte, ihn zu besänftigen, um es auch den anderen Mitarbeitern zu erleichtern. Alle Strategien halfen nichts, stattdessen wurde ich bis ins letzte Büro verschanzt und mit Aufgaben beauftragt, die keinen Nutzen hatten. Irgendwann weinte ich nur noch, sogar bei der Arbeit. Ich war zu nichts mehr zu gebrauchen. Ich wurde krank, für eine sehr lange Zeit. Und irgendwann traf ich auch die Entscheidung zu kündigen, weil ich geradezu Angst hatte, wieder zur Arbeit zu gehen. Ich wollte nur noch meine Ruhe haben! Doch was passierte mit meinem Chef? Es dauerte nicht lange und er erkor sich ein neues Opfer aus. Ich habe es durch Kollegen erfahren. Das ganze Spiel ging damit von vorn los. Doch ich war raus. Gott sei Dank! Nur, was mache ich jetzt? Ich bin emotional am Boden. Wo finde ich Hilfe? Ich habe Angst, ob mein neuer Arbeitgeber ebenso vorgeht. Nein, das geht auf keinen Fall. Dann bleibe ich lieber zu Hause. So oder so ähnlich können sich Szenen im Unternehmen abspielen. Mobbing bedeutet zumeist, jemanden im Arbeitsleben zu schikanieren, zu demütigen oder in sonstiger Weise in seiner Würde zu verletzen. Es sind fortgesetzte und aufeinander aufbauende oder ineinander übergreifende Anfeindungen, die darauf abzielen, die betreffende Person aus der Gemeinschaft auszuschließen. Dies kann sowohl unter Mitarbeitern als auch zwischen Mitarbei-


tern und Vorgesetzten auftreten. Mobbingopfer haben häufig mit psychischen Einschränkungen zu kämpfen, wie z. B. tiefe Traurigkeit, Depressionen, Schlafstörungen, starke Gereiztheit, wie das Fallbeispiel zeigt. Die Situation ist ernst zu nehmen, denn nicht nur Betroffene leiden, sondern Unternehmen erkranken mit. Für Unternehmen kann eine solche Situation in vielerlei Hinsicht einen enormen wirtschaftlichen Schaden bedeuten, bspw. unmittelbare Kosten durch Unproduktivität der Beteiligten, Folgekosten durch Fehler in der Produktionskette, Wiederbeschaffungskosten durch Personalausfälle, Prozesskosten durch Gerichtsverfahren und nicht zu vergessen der Imageschaden für das Unternehmen. Allein der Produktionsausfall kostet Unternehmen in Deutschland 13,4 Milliarden Euro. Der jährliche Schaden für die Volkswirtschaft wird auf 15 bis 25 Milliarden Euro geschätzt. Die Ursachen hierfür können vielfältig sein. Grundsätzlich hat jeder das Potenzial zu mobben. Ob wir tatsächlich damit anfangen, hängt oftmals von den Begleitumständen im Unternehmen ab. Begünstigende Situationen hierfür sind ein schlechtes Arbeitsklima, ein defizitäres Führungsverhalten, Mängel in der Betriebs- und Informationskultur oder in der Personalpolitik. Laut einem Mobbing-Report sind in 38,2 Prozent der Fälle die Vorgesetzten alleinige Mobber, in 12,8 Prozent mobben sie gemeinsam mit einem oder mehreren Kollegen. Das Thema wird nach wie vor tabuisiert, Betroffene schweigen aus Scham oder aus der Überzeugung heraus, sie könnten an der Situation selbst schuld sein. Betroffene haben zwar ein erhöhtes Schuldbewusstsein, sind sich jedoch häufig nicht ihres persönlichen Verhaltens bewusst. Bestimmte Charakterzüge und Verhaltensweisen begünstigen die Gefahr, gemobbt zu werden. Es gibt kein typisches Mobbing-Opfer, vielmehr beschleunigen bestimmte Vorgehensweisen Prozesse bzw. entschärfen diese. Mobber und Gemobbte haben oft mehr gemeinsam als man denkt, einzig die individuelle Reaktion auf einen äußeren Umstand unterscheidet hier „Täter“ und „Opfer“. Foto: Privat

Das tückische am Mobbingprozess ist es, dass dieser sich schleichend entwickelt und Betroffene und Unternehmen erst spät merken, dass etwas nicht stimmt. Experten empfehlen daher, sich frühzeitig Unterstützung zu holen. Das Thema ist ernst zu nehmen! Die Gefahr liegt im Verschweigen des Themas. Betroffene können sich helfen lassen! Einige Tipps: Es sollte ein Mobbingtagebuch geschrieben werden. Betroffene sollten sich Vertraute im Unternehmen suchen, das Mobbingthema notfalls zur Chefsache machen, rechtzeitig zum Arzt gehen und die Alarmzeichen ernst nehmen. Betroffene sollten sich außerdem zeitnah Hilfe holen, betriebsintern durch eine geeignete Arbeitnehmervertretung oder durch externe Beratungsstellen, wie z. B. der Mobbingberatungsstelle Magdeburg mit kostenloser Erstberatung. In diesem einstündigen Gespräch geht es vor allem um Hilfe zur Selbsthilfe. Als Führungskraft ist es wichtig, sensibilisiert zu sein und sich regelmäßig Zeit für die Mitarbeiter und deren Bedürfnisse zu nehmen. Damit erhält die Führungskraft ein Gespür dafür, ob das Betriebsklima und die Zwischenmenschlichkeit im Unternehmen bröckeln. Daher sind Gesprächsbereitschaft, ein mitarbeiterzentriertes Betriebsklima sowie eine Streitund Konfliktkultur, klare Aufgaben- und Verantwortungsbereiche und eine positive Kommunikationskultur unerlässlich für eine gute Stimmung. Unternehmen haben die Möglichkeit sich auf das Mobbingthema mit entsprechenden Präventionsseminaren vorzubereiten. Mehr dazu unter: www.mobbing-magdeburg.de

Die Beratungsstelle für Mobbingbetroffene und Unternehmen geht aus dem Unternehmen Schellhas Personalentwicklung hervor. Das Personalentwicklungsunternehmen hilft Firmen im Raum Magdeburg dabei, ihre Mitarbeiterbindung positiv und bewusst zu gestalten. Denn zufriedene Mitarbeiter sind richtungsweisend für ein erfolgreiches Unternehmen. Cindy Schellhas ist Diplom-Wirtschaftsjuristin und hat eine Ausbildung im NeuroLinguistischen Programmieren absolviert. Weitere Informationen unter: www.cindy-schellhas.de

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Ins Netz gegangen Zwei Profifußballer haben in Magdeburg vor eineinhalb Jahren das Sportlernetzwerk „SAMforcity“ gegründet. Für Marius Sowislo und Telmo Teixeira ist es zwar kein Fulltime-Job, könnte sich aber durchaus zu einem zweiten beruflichen Standbein entwickeln. Von Rudi Bartlitz

arius Sowislo atmet schwer. In den Katakomben der MDCC-Arena wollen die Reporter von ihm wissen, wie er denn die zurückliegenden 90 Minuten bewertet. Körperlich mag er noch so ausgelaugt und fertig sein, der Kapitän des Fußball-Drittligisten 1. FC Magdeburg spricht in Sätzen, die unbesehen so gedruckt werden könnten. Wo Mitspieler vielleicht ein „Schwer heute“ oder „Wichtig waren die drei Punkte“ nuscheln, analysiert er haarscharf, ordnet ein, blickt voraus. Ein Mannschaftsführer also, wie ihn sich wohl (fast) jeder Trainer wünscht. Einer, der nicht nur auf dem Rasen die Richtung vorgibt.

Wohnungssuche und ähnlichem hilft. „Jemand, der dir Tipps fürs Einkaufen und die Freizeit gibt.“ Es blieb nicht lange beim heimlichen Hoffen auf einen imaginären Mister X. Das müsste doch zu machen sein, sagte sich Sowislo und nahm die Sache selbst in die Hand. Die Geschäftsidee für ein Sportlernetzwerk war geboren. Mit Teixeira, damals noch Mannschaftskamerad bei den Blau-Weißen, hatte er schnell einen Mitstreiter gefunden. Die beiden machten sich ans Werk. „Nicht aus äußeren Zwängen, sondern aus innerem Antrieb“, wie sie versichern. „Es gibt für uns nichts Schöneres, als zu sehen, dass wir anderen helfen können.“

Szenenwechsel. Magdeburg Kompakt sitzt mit dem 33-Jährigen in einem Café der Landeshauptstadt. Diesmal geht es nicht um die wichtigste Nebensache der Welt; zumindest nicht direkt und nicht in erster Linie. Der Fußball-Profi Sowislo spricht über sein „Kind“, das Sportlernetzwerk „SAMforcity“, das er gemeinsam mit seinem ehemaligen Mannschaftskameraden Telmo Teixeira (derzeit in Diensten des Regionalligisten Germania Halberstadt) im Herbst 2014 aus der Taufe gehoben hat.

Heute, nach eineinhalb Jahren, hat sich das Netzwerk – übrigens das einzige seiner Art in der gesamten Bundesrepublik – sehr gut etabliert. Einen Mitgliedsausweis (Jahresbeitrag 89 Euro) kann erwerben, wer beim SC Magdeburg, beim 1. FC Magdeburg oder bei den Boxern von SES Hochleistungssport betreibt. Inzwischen gehören „SAMforcity“ mehr als 120 Aktive an. Dazu zählen Fußballer Christian Beck ebenso wie Handball-Kapitän Fabian van Olphen, SchwimmStar Franziska Hentke, Diskus-Riese Martin Wierig und Ex-Boxweltmeister Robert Stieglitz. Über 100 Unternehmen der Stadt und der Region zählen zu den Partnern. Das beginnt bei Autohäusern, Autovermietungen, Bars, Restaurants, Möbelhäusern und Umzugsfirmen, geht weiter über Firmen für Sportlerbedarf, Handwerker, Hotels, Events, Veranstaltungstickets und hört bei Technik, Wellness & Beauty-Angeboten und wichtigen Kontakten zu Ärzten, Dolmetschern und Übersetzern längst nicht auf. Ganz wichtig: Die Unternehmen bieten den „Netzwerkern“ attraktive Rabatte und Sonderkonditionen an. Im Gegenzug sehen sie in den Handballern, Fußballern, Schwimmern, Leichtathleten und Boxern natürlich attraktive Botschafter für ihre Waren und Dienstleistungen.

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Und wieder fällt auf: Da redet einer, der von seiner Sache zutiefst überzeugt ist, sie mit einer Menge Engagement und Hingabe betreibt, dessen Enthusiasmus auf seine Zuhörer durchaus ansteckend wirkt. Da, wo andere Kicker ihre Freizeit auf der heimischen Couch, mit Videospielen oder an Daddel-Automaten verbringen, erkunden Sowislo und Teixeira neue Möglichkeiten, wie ihr Netzwerk auf noch mehr und noch festere Füße gestellt werden kann, wie sie noch mehr Magdeburger Sportler und Unternehmen an einen Tisch bringen können.

Kontakt:

„Ja, das liegt uns wirklich am Herzen, Sportler und Unternehmen der Stadt zusammenzubringen“, sagt Sowislo, der im schlesischen Bytom geboren wurde, den Großteil seiner Kindheit allerdings in Westfalen verbrachte. „Es waren alles andere als finanzielle Erwägungen, als wir uns zu diesem Schritt entschlossen. Wir wollten einfach für die Sportler da sein, ihnen helfen. Vor allem jenen, die neu in der Stadt sind.“

SAMforcity Halberstädter Chaussee 22 39116 Magdeburg Telefon: 0391/56327568

Als er 2012 nach Magdeburg zum FCM gekommen sei, so Sowislo heute, habe er selbst schnell gespürt: Ach, wär‘ das schön, wenn es jetzt jemanden gäbe, den du alles fragen könntest, der dir bei den Behördengängen, bei der

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„Wir bieten“, erläutert Teixeira, „Kontakte zu Unternehmen, zu anderen Sportlern und vorteilhafte Angebote in allen Lebensbereichen. Dabei begleiten und betreuen wir, und das ist uns sehr wichtig, die Leistungssportler ganz persönlich.“ Gerade junge Athleten, die aus allen Ecken des Landes nach Magdeburg zu den Klubs und ins Sportgymnasium kommen, und deren Eltern wissen inzwischen die Dienste des Netzwerkes zu schätzen. Und da 16- oder 17-Jährige in der Regel kein eigenes Einkommen beziehen, kommt es schon einmal vor, dass „SAMforcity“


SAMforcity-Gründer Marius Adrian Sowislo (l.) und Telmo Teixeira Rebelo (r.) mit Robert Stieglitz, der sich seit Ende 2014 dem Sportlernetzwerk angeschlossen hatte. Foto: Peter Gercke

bei Vermittlung von Wohngeld behilflich ist. Andere hinterlegen ihren Zweitschlüssel der Wohnung bei den Netzwerkern. Teixeira: „Wir spüren inzwischen, man vertraut uns.“ Eine eigene kleine Jobbörse informiert zudem über Stellenangebote, Ausbildungsplätze, Weiterbildungen und Minijobs. Spätestens jetzt ist es an der Zeit, danach zu fragen, was sich eigentlich hinter dem etwas gespreizt daherkommenden Namen „SAMforcity“ verbirgt. „Ganz einfach“, meint Sowislo. „SAM steht für Sachsen-Anhalt und Magdeburg, also kurz das englische SAM. Lässt sich leicht merken. Mit dem englischen for city wollen wir ausdrükken: Eine Stadt hält zusammen.“ Dass SAM rückwärts gelesen die Anfangsbuchstaben des Namens des Firmengründers (Marius Adrian Sowislo) wiedergibt, sei nicht mehr als ein lustiger Nebeneffekt … Noch, versichern beide unisono, werfe das Unternehmen keinen Gewinn ab, von dem man le-

ben könne. Es fällt das Wort vom „passiven Einkommen“, gefolgt von der Aussage: „Wir müssen unser Geld schon noch mit dem Fußball verdienen …“ Noch denken die beiden Firmengründer nicht daran, die Schuhe an den berühmten Nagel zu hängen. Im Gegenteil, im Herbst seiner Karriere hat Sowislo – der einst für den Wuppertaler SV, Preußen Münster und die Sportfreunde Sieger auflief – laut der renommierten Vermittlerbörse transfermarkt.de den höchsten Marktwert seiner Laufbahn erreicht. Als er 2012 zum FCM kam, lag der bei 25.000 Euro. Heute wird der Mittelfeldakteur der Blau-Weißen, der zuletzt innerhalb der berühmten Rotationsachse von Trainer Jens Härtel auch schon mal den Mittelstürmer gab, mit 175.000 Euro taxiert.

Kompakt Das Sportlernetzwerk SAMforcity wurde im Herbst 2014 von den beiden Magdeburger Fußballspielern Marius Sowislo und Telmo Teixeira gegründet. Es vereint mittlerweile über 120 Leistungssportler und 100 Unternehmen der Stadt. Ziel ist es, Hochleistungssportlern Hilfestellung und Orientierung in der Landeshauptstadt zu geben. Kontakte zu SAMforcity gibt es im Internet unter www.samforcity.de.

Sollte irgendwann einmal Schluss sein mit Fußball, sagt Teixeira, „und sich unser Netzwerk weiter etabliert haben, könnten daraus durchaus einmal ein oder mehrere Arbeitsplätze entstehen.“ Die Gründungsväter wären sich dann sozusagen selbst ins Netz gegangen …

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Vom Hartguss zum Weltunternehmen Ausgewählte Meilensteine prägen die Industriegeschichte (1855 – 2015): Prof. Dr.- Ing. habil. Adolf Neubauer, Dipl.-Ing. Heinz Just, Christoph Kretschmann, Dr.-Ing. Hans-Jürgen Rasehorn, Prof. Dr.-Ing. Rainer Schmidt

n Deutschland bricht ab Mitte des 19. Jahrhunderts die Gründerzeit für Unternehmen an. Aus einer kleinen Fabrik an der Mündung des Flüsschens Sülze in die Elbe in Buckau entwickelt sich ein Weltunternehmen, der die Industriegeschichte von Magdeburg prägte. Die „Säule“ der Unternehmen Gruson - Krupp/Gruson - SKET hat Magdeburg durch den Schwermaschinenbau für präzise, langlebige Industrieprodukte weltweit bekannt gemacht.

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1835 Gründung des Eisenbahn - Comite`s unter Vorsitz von Oberbürgermeister August Wilhelm Francke, trotz Gegenstimmen aus der Bürgerschaft. Abraham Louis Gruson, der Vater des späteren Firmengründers Hermann Jaques August Gruson, erwirbt sich große Verdienste und wird zum Ehrenmitglied ernannt. Der Triumphzug der Eisenbahn ist ein Beginn für die Industrialisierung der Region Magdeburg. Ausgewählte Meilensteine prägen die Industriegeschichte (1855 – 2015): 1855 Hermann Gruson errichtet an der Sülze seine Maschinenfabrik einschl. Eisengießerei und Schiffswerft, letztere schließt kurz danach.

schen Kupferhammer in Osterode/Harz. Die gewalzten Kupferbleche sind u. a. für das Brandenburger Tor in Berlin und das Hermanns Denkmal im Teutoburger Wald bestimmt. 1886 Die Firma wird in die „Aktiengesellschaft Grusonwerk, Magdeburg-Buckau“ umgewandelt und weckt, wegen der überzeugenden Produkte aus Hartguss, die Begierde der Konkurrenz. 1892 Das Grusonwerk übernimmt den Gasmotorenbau der Magdeburger Firma Buss, Sombart & Co. 1893 Friedrich Alfred Krupp, Essen übernimmt gemäß Betriebsüberlassungsvertrag von1892 das Grusonwerk und firmiert nun als Fried. Krupp Grusonwerk Magdeburg-Buckau. Es erfolgt eine drastische Umstellung des Produktionsprogramms, wobei zunächst das Kriegsmaterial nach Essen verlegt wird und die Friedenserzeugnisse in Magdeburg verbleiben. Bei dieser Arbeitsteilung blieb es später jedoch nicht. 1897 Herstellung des ersten Dieselmotors (20 und 50 PS), nachdem Rudolf Diesel den Bau von Gasmotoren im Krupp-Grusonwerk Magdeburg studiert hatte. Die Produktion wird nach Essen verlagert und 1898 an MAN abgegeben.

Die Firma „H. Gruson, Magdeburg – Buckau“ um 1860

1856 Gründung des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) in Alexisbad/Harz. Hermann Gruson erhält die Mitgliedsnummer 28. 1858 Hermann Gruson optimiert meisterhaft den Schalenhartguss, ein metastabiles Gusseisen mit hohem Carbid-Anteil, für die industrielle Anwendung (Weichen, Eisenbahnräder, Walzen), aber auch für die Kriegstechnik. 1863 Hermann Gruson beginnt mit der Herstellung von Schalenhartgussgranaten für den Beschuss von Panzerplatten. 1869 Umzug der prosperierenden Firma in die Marienstraße / Ecke Klostergraben, heute Dodendorfer Straße. 1870 Lieferung des ersten Walzwerkes für den Jorn-

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1923 Die Fried. Krupp Grusonwerk Aktiengesellschaft wird, infolge der französischen Besetzung des Ruhrgebietes, in Magdeburg gegründet. Markante Produkte sind u. a. Öl-, Walz-, Verseil- und Zerkleinerungsmaschinen, aber auch Krane, Zementfabriken und Anlagen für den Wasserbau (Schiffshebewerke, Klappbrücken).


1939 Aufnahme der Rüstungsproduktion, wozu ab 1940 die Erweiterung des Südgeländes (Panzerbau) erfolgt, mit fatalen Folgen.

1991 Die HARMS Lohnhärterei GmbH & Co. KG wird gegründet. Die größten Werkstücke werden für namhafte Unternehmen in Magdeburg einsatzgehärtet

1945 Am 8. Mai 1945 ist der 2. Weltkrieg zu ende. Die Verluste (zu beklagende Tote, Zerstörungen durch Bombenangriff bereits ab August 1944, Abtransport von Know-how durch amerikanische Besatzer) sind immens. Enteignung, Zwangsverwaltung, Neuanfang und Wiederaufbau stehen bevor.

1991 Die H&B OMEGA Europa GmbH, Osterweddingen ist aus dem ehemaligen Werkzeug- und Vorrichtungsbau hervorgegangen und ist heute u. a. für die Entwicklung und den Bau von Präzisions – Reibschweißmaschinen bekannt.

1946 Die Sowjetunion erteilt Großaufträge (Zerkleinerungs-, Öl- und Zementmaschinen), die aber bis Ende der 40er Jahre beträchtliche Reparationsleistungen darstellen. 1953 Das Werk, bisher sowjetisches Eigentum, geht in Staatseigentum über und firmiert nunmehr als VEB Schwermaschinenbau „Ernst Thälmann“ Magdeburg. Das breite Produktionsprogramm für die Grundstoffindustrie wird fortgeführt. 1969 Kombinatsgründung; der VEB Schwermaschinenbau-Kombinat „Ernst Thälmann“ Magdeburg (SKET) entsteht. 1990 Auflösung des Kombinates SKET und kurzzeitige Umbildung in die SKET Maschinen- und Anlagenbau AG mit Sitz in Magdeburg; Einführung der D-Mark ab 1.Juli1990. Der dominante Osthandel bricht weg. Dramatische Aktivitäten zur Privatisierung neuer SKETGesellschaften (GmbHs) unter Egide der Treuhandanstalt (THA) folgen.

1993 Die Flamco STAG GmbH, Genthin ging aus dem SKET – Betrieb VEB Stahl- und Apparatebau Genthin hervor. Sie gehörte zur niederländischen Flamco-Gruppe, nunmehr zur österreichischen VOESTGruppe. Kernprodukte sind Behälter und Apparate der Wärmetechnik. 1994 Die DREMA Dreherei und Maschinenbau GmbH wird gegründet und setzt die Tradition der Getriebe- und Verzahnungstechnik des SKET, einst von Otto Gruson1871 kreiert, in Magdeburg fort. 1997 Die SKET GmbH, Magdeburg ist ein Tochterunternehmen der ENERCON-Gruppe, spezialisiert auf die Bearbeitung großer Komponenten, beispielsweise für ENERCON Windenergieanlagen.

Ein drastischer Umbruch mit sozialer Brisanz steht bevor. Den etwa 12.000 Beschäftigten im Stammwerk Magdeburg (über 30.000 Beschäftigte sind es im Kombinat) wurden „blühende Landschaften“ versprochen. Aus der Konkursmasse des Kombinates sind leistungsfähige KMU übrig geblieben. Nachfolgend sollen ausgewählte GmbHs, die unmittelbar aus dem SKET hervorgegangen sind oder deren Firmengründer einst im SKET tätig waren, genannt werden. Sie behaupten sich dank eigener Produkte und Technologien. Ihr Firmensitz ist u. a. der SKET-Industriepark Magdeburg in der Schilfbreite, der Industriepark Burg-Ost, Industriepark „Am Werder“ Genthin und der Industriepark Sülzetal, Ortsteil Osterweddingen.

1. Ein Großunternehmen (Gruson, Krupp/Gruson bzw. SKET) hat mit seinem 160jährigen Know-how Spuren in der Industrielandschaft hinterlassen, die bis in die Gegenwart reichen. 2. Technische Neuheiten (durch Patente geschützt) sind ein bestimmender Wachstumsmotor eines Unternehmens, dennoch stellen sie kein „Ruhekissen“ dar. 3. Mit gefragten Produkten, entwickelt in nicht mehr vorhandenen Großunternehmen, und dazu mit Man-Power ist oft der Start in erfolgreiche Firmengründungen möglich. Diesen Prozessschritt nennen wir „Zukunft aus Tradition“. Die nach 1990 erfolgten zahlreichen Firmengründungen sind ein Beleg.

1997 Die SKET Verseilmaschinenbau GmbH wird gegründet und setzt die Tradition auf diesem Produktsektor fort; das Unternehmen liefert weltweit die leistungsfähigsten Verseilmaschinen. 1997 Die SAM Stahlturm- & Apparatebau Magdeburg GmbH, gegründet am einstigen Standort für die Fertigung von KKW-Kranen, agiert als Spezialist für schweren Stahlbau. 1997 Die PRÄMAB-Präzisionsmaschinen und Anlagenbau GmbH & Co. KG entwickelt und fertigt in Burg anspruchsvolle Sondermaschinen und Anlagen. 2001 Die MWE Magdeburger Walzwerk Engineering GmbH setzt gewissermaßen die Tradition der SKET Walzwerkstechnik GmbH, einst 1997 gegründet, fort.

350 Tonnen-Gießkran im Eisenhüttenkombinat Ost.

Fazit:

2011 Der amerikanische Anlagenbauer CPM übernimmt die 1997 gegründete dänische CIMBRIA SKET GmbH und firmiert nun als CPM SKET GmbH, Magdeburg. Seit mehr als 100 Jahre kommen Ausrüstungen zur Verarbeitung von Ölsaaten aus Magdeburg.

CPM SKET GmbH Magdeburg: Vorpresse 700 tpd für die Rapsverarbeitung

Literatur: • Gruson, Ernst: Geschichte der Familie Gruson Quedlinburg 1924, gedruckt bei Gebrüder Röhl • Derp, H.: Hermann Gruson (13. März 1821 – 30. Januar 1895) – Ingenieur, Unternehmer, Mitbürger, Schrift anlässlich der Ausstellung der SKET Schwermaschinenbau Magdeburg GmbH 1995 • Kretschmann, Ch.: Vom Grusonwerk zum SKET - 150 Jahre Industriegeschichte Verlag DELTA-D, Magdeburg 2005, 1. Auflage; ISBN 3935831-28-5 • Autorenteam: 150 Jahre Walzwerksbau in Magdeburg im Wandel der Zeit, Verlag DELTAD, Magdeburg 2011, 2. Auflage; ISBN 978-3935831-42-0 • Kretschmann, Ch.: Magdeburg – Buckau – Marienstraße 20 seit 1869 eine gute Adresse, Verlag DELTA-D, Magdeburg 2010; ISBN 9783-935831-47-5 • Kühling, A.: Krupp Grusonwerk, Panzer aus Magdeburg 1933-1945, Verlag DELTA-D, Magdeburg 2001; ISBN 3-935831-02-1 • Diesel, Eugen: Diesel – der Mensch, das Werk, das Schicksal, W. Heyne-Verlag GmbH, München 1996, Sonderauflage für die MAN AG München und Augsburg • Köhler, Horst: Die ersten Dieselmotoren bis 1900 weltweit; Horst Köhler-Verlag, Augsburg • Karlsch, R. und Laufer, J.: Sowjetische Demontagen in Deutschland 1944-1949, Duncker & Humblot, Berlin 2002; ISBN 3-428-10739-X • Autorenteam: Der Maschinen- und Anlagenbau in der Region Magdeburg zu Beginn des 21.Jahrhunderts – Zukunft aus Tradition, Verlag Delta – D, Magdeburg 2014; ISBN 978-3935831-51-2 • Asmus, H.: 1200 Jahre Magdeburg, Band 3 und 4, Scriptum • Kretschmann, Ch.: SKET Zeitungsberichte, 1.Auflage 2015, Stadtarchiv Magdeburg

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„Man merkt direkt, ob man miteinander kann“ Zum schnellen Glück gezwungen – Josina gibt Tipps fürs Speeddating.

Josina Papendick-Zein.

Fünf Tipps fürs Speeddating * Sich überlegen: Wer bin ich? Was will ich?

* Nicht schwafeln! Es geht nicht darum, die 3 Minuten mit dir selbst zu füllen.

* Genügend Bewerbercards

ausdrucken und mitnehmen.

* Sich selber Notizen machen! * Seid mutig!

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enn man seine Heimat liebt, dann findet man bei der hierbleiben seinen Karrieresprung“, sagt Josi. Im letzten Jahr hat sie in der Fichte ihren Traumjob gefunden. Aber geplant war das nicht. „Hi, ich bin Josi“, wird man von der sympathischen Magdeburgerin begrüßt. Sie arbeitet jetzt bei der Weidemann-Gruppe, einem deutschlandweit tätigen Unternehmen für Dienstleistungen rund um das Gebäudemanagement. Vor wenigen Monaten hat Josi ihre Stelle als Bereichsleiterin Gebäudemanagement angetreten. Dabei ist sie eigentlich Diplom-Medienwirtin. Wie kam es dazu? Schon während des Studiums hat sie sich beim 1. FC Magdeburg um das Sponsoring gekümmert. Doch schnell wollte sie weiterkommen und landete dann bei einem großen Discounter, erst als Filialleiterin, später in der Bezirksleitung. „Ich war irgendwie immer eine Quereinsteigerin“, sagt die junge Mutter. Doch als vor zwei Jahren ihr erstes Kind auf die Welt kam, wurde Vereinbarkeit von Familie und Beruf auf den Prüfstand gestellt. Dabei wollte sie nicht auf eine gute Karriere verzichten und nicht fortziehen. „Ich bin ein Magdeburger Kind. Selbst für mein Auslandssemester habe ich es nur bis nach Wien geschafft“, sagt sie. „Ich mag meine Heimat. Ich wohne gern hier und schätze die Verbindung zu meinen Freunden.” Daher wurde Josi auf das Recruting-Events „hierbleiben“ aufmerksam und besuchte die Veranstaltung für Jobs und Perspektiven seit 2011 regelmäßig. Als sie sich beruflich neu orientieren wollte, bot sich im vergangenen Jahr die Gelegenheit, erneut „hierbleiben“ einen Besuch abzustatten. „Ich kam relativ unvorbereitet und dachte, ich versuch es einfach.“ Ihr Kind konnte sie den Kinderbetreuern vor Ort überlassen. Doch wo anfangen? Sie lief einer Bekannten in die Arme, und die hat sie quasi zum „Glück“ gezwungen: Speeddating. 30 Minuten. 10 Gespräche. Jeweils 3 Minuten. Mehr Zeit als für einen kurzen Blick auf das Pro-

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gramm mit den teilnehmenden Unternehmen blieb nicht. Am Ende waren nur zwei davon für sie interessant. Beim Speeddating lernte sie ihren heutigen Chef kennen. Auch wenn das Gespräch nett war, mit dem Ergebnis hatte sie nicht gerechnet. Das war in drei Minuten nicht absehbar. „Eigentlich geht es erstmal nur um den ersten Eindruck. Das schafft eine normale Bewerbung so überhaupt nicht. Man merkt direkt, ob man miteinander kann.“ Anschließend verabredeten die beiden sich für ein späteres Gespräch am Stand der WeidemannGruppe. Doch auch da war es mehr ein Austausch von Daten und Fakten. Das Spannende: Josi meint, dass sie sich bei der WeidemannGruppe wahrscheinlich nie initiativ beworben hätte. Und so richtig ausgeschrieben war die Stelle, die sie heute ausfüllt, auch nicht. Einige Monate später gab es einen spontanen Anruf. Man sollte sich mal zusammensetzen. Aus dem einen wurden mehrere Termine. Den Entscheidern bei der Weidemann-Gruppe war es wichtig, Josi richtig kennenzulernen. Heute ist sie sehr glücklich in ihrem Job. Für Josi war es wichtig, Verantwortung übernehmen zu können. In den weiteren Gesprächen zeigte sich, dass das persönliche Gespräch und ein harmonisches Klima bei ihrem Arbeitgeber im Mittelpunkt stehen. Aber nochmal zurück zum Speeddating: Was, wenn man sich selbst in drei Minuten nichts zu sagen hat? „Das passiert eigentlich nicht. Am Anfang stellt man sich ja erstmal vor. Man merkt schnell, ob überhaupt ein Job zur Diskussion steht, der zu einem passen könnte.” Und dann? „Man schweigt sich schon nicht an. Es findet sich immer ein Thema. Niemand war stocksteif – Personalfachleute sind es gewohnt, sich mit Leuten zu unterhalten.“ Das Speeddating war schneller vorbei, als gedacht. Sicher sind nicht alle Unternehmen in einer Runde unbedingt für jeden interessant. Denn auch wenn sie als Quereinsteigerin gelernt hat, sich überall reinzufuchsen, gibt es natürlich spezielle Qualifikationen, die man nicht mitbringt. „Aber es waren trotzdem alles nette Gespräche, und man bekommt auch unglaublich viel zurück.“ Josi rät, das Speeddating unbedingt auszuprobieren. Danach sei man unglaublich locker. Man erzählt zum Einstieg direkt zehn Mal das Gleiche. Schließlich wird die Atmosphäre von Mal zu Mal entspannter. Die späteren Stippvisiten an den anderen Messeständen waren für sie daher eher ein Klacks.


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