Sparkassen Hallencup 2012

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Montag, 30. Januar 2012 · nummer 25

LokaLer Sport

Seite 19 ABCDE

Vorrunde, Gr. A

So jubeln Siegerinnen: alemannia aachen gewann das Final-turnier um den Sparkassen-Cup. Heike Brech (links) von der Sparkasse aachen freut sich mit.

alle Fotos: andreas Steindl

Schauer: „Respekt für unseren Gegner“

Mittelrheinligist SV eilendorf unterliegt im Finale des Frauen-Hallencups der Sparkasse titelverteidiger alemannia aachen 1:4 Von Helga Raue

rassige Zweikämpfe sahen die Zuschauer im Finale zwischen eilendorf (vorne) und aachen.

Am Ende war das Ergebnis doch standesgemäß, der Titelverteidiger gab sich keine Blöße: Es war ein spannendes und tempogeladenes Finale, in dem Mittelrheinligist SV Eilendorf dem favorisierten Regionalligisten Alemannia Aachen nichts schenkte. Doch kurz nicht aufgepasst, und Natascha Swendrowski und zweimal Ilona Sieben versenkten schnell drei wirklich sehenswerte Treffer im SVE-Gehäuse. Nach dem 4:0 durch Julia Comouth konnte der SVE durch Hilde Lehmann nur noch Ergebniskosmetik betreiben. Mit 4:1 verteidigte Alemannia Aachen somit erneut den traditionsreichen Hallencup der Sparkasse, den unsere Zeitung ausrichtet. „Wir haben verdient im Finale verloren, Respekt für unseren Gegner“, war SVE-Trainer Holger Schauer trotzdem mit den Auftritten seiner Frauen sehr zufrieden. „Bis zum Finale war alles super, das haben die Mädels wirklich gut gemacht mit vier Siegen.“ Im Endspiel gegen den höherklassigen Gegner wirkten die SVE-Frauen, die im Halbfinale den SV Waldenrath-Straeten 4:1 bezwungen hat-

ten, ein wenig müder als in der Alemannia Aachen wie erwartet Vorrunde. „Das war auch Kopfsa- und der SV Waldenrath-Straeten che. Und Alemannia hat uns wirk- doch etwas überraschend waren lich drei passgenaue Treffer in die im Gleichschritt ins Halbfinale Lücke geschossen“, zollte Schauer eingezogen. Wie ernst der Aachener Regionalligist das Turnier dem Gegner Respekt. Der hatte im Finale wirklich auf- nahm, zeigte sich schon im Aufgetrumpft: Alemannia war von der taktspiel gegen den vermeintlich ersten Sekunde an hellwach und härtesten Gegner, Mittelrheinligazeigte, dass man unbedingt gewin- Spitzenreiter Sportfreunde Uevenen wollte. „Insgesamt bin ich koven, auf den man auch in Runde sehr zufrieden. Wir sind als Favorit zum Hallencup gekommen und ha„Wir sind als Favorit ben diese Rolle klar angenommen. Nur in der letzgekommen und haben diese ten Vorrunden-Partie gerolle klar angenommen.“ gen Waldenrath-Straeten haben wir uns eine MAnUEl ORTiz-GOnzAlES Schwäche geleistet“, resümierte Aachens Coach Manuel Ortiz-Gonzales. Auch das war wohl eine Kopfsache, 2 des FVM-Pokals treffen wird. Codenn die beiden Teams waren vor- mouth besorgte nach knapp zwei zeitig fürs Halbfinale, in dem Aa- Minuten Spielzeit den ersten Turchen Mittelrheinligist TSV Kester- niertreffer. Aachen dominierte die nich 4:0 schlug, qualifiziert gewe- Partie klar, scheiterte aber einige sen. „Ja, da waren wir vielleicht et- Male an den Pfosten. Mit einem was zu locker“; bestätigt Oritz- wunderschönen Volleyschuss in Gonzales, der sein Team im Finale den Winkel setzte Natascha Swentaktisch umstellte. „Wir haben drowski den Schlusspunkt zum Eins gegen Eins gespielt und so 3:1, dem Aachen ein 5:1 gegen Bedeutlich mehr Druck gemacht, das zirksligist TuS Jüngersdorf-Stütgerwar ein verdienter Sieg.“ loch folgen ließ. Im Duell der bei-

den vorzeitig qualifizierten Klubs gab es dann zum Gruppenabschluss ein umkämpftes 2:2 gegen Waldenrath-Straeten. Der SV hatte dem 4:1 gegen den TuS ein etwas überraschendes 3:1 gegen Ligakollege Uevekoven folgen lassen und auch beim 2:2 gegen Alemannia engagiert gespielt. „Kompliment an meine Frauen, die kämpferisch alles gegeben haben“, war Trainer Jakob Scherrers trotz der Halbfinalniederlage zufrieden. Eh nur mit sieben Feldspielerinnen angereist, musste im Halbfinale auch Kapitänin Nicole Baczewski verletzt passen. „Umso zufriedener kann ich sein, denn wir haben das Halbfinale bis drei, vier Minuten vor Schluss offen gehalten. Dann fehlte die Kraft.“ In der zweiten Vorrundengruppe war Ausrichter SV Eilendorf das Maß der Dinge. Das Team von Holger Schauer gewann alle drei Partien. Liga-Kollege Kesternich zog mit einem Sieg und einem Remis nur aufgrund des besseren Torverhältnisses ins Halbfinale ein. Nach der 0:4-Niederlage gegen die Alemannia unterlag der TSV etwas unglücklich auch im Strafstoßschießen um Platz 3, den sich Waldenrath-Straeten sicherte.

Die Kraft gut eingeteilt

SV Viktoria überzeugt mit sieben Spielerinnen Von RobeRt baumann Vor zwei Wochen spielte das Frauenteam der Sportfreunde Uevekoven „ein Riesenturnier“, blickte Trainer Udo Jansen zurück. Da setzte man sich gegen namhafte Mannschaften wie FCR Duisburg oder VfL Bochum durch. Erst im Finale unterlag man mit 2:4 gegen Recklinghausen. Doch von dieser tollen Leistung des Mittelrheinligisten war beim Hallencup nichts zu sehen. „Ich bin stinksauer. Was wir hier gezeigt haben, war absolut arrogant. Die Einstellung hat überhaupt nicht gestimmt“, ärgerte sich Jansen über den Auftritt seiner Mannschaft. Gegen Alemannia Aachen und den SV WaldenrathStraeten verlor Uevekoven jeweils

Waldenrath-Straeten (rechts) lieferte den alemannia-Frauen ein Duell auf augenhöhe.

mit 1:3. Vom TuS Jüngersdorf-Stütgerloch trennte sich die Jansen-Elf 2:2 – zu wenig: Aus in der Vorrunde. Dass Uevekoven mit einer BMannschaft antrat, lässt Jansen nicht als Entschuldigung für das schlechte Abschneiden gelten: „Wir wollten den Spielerinnen aus der zweiten Reihe eine Chance geben, aber es hat sich niemand aufgedrängt, außer unsere Torhüterin.“ Damit meint der Trainer Michelle Seifert, die aus der zweiten Mannschaft nachrückte und zeitweise mit tollen Paraden glänzte. „Das Niveau des Turniers ist sehr hoch. Dass, was die Mädels hier spielen, ist schon klasse – taktisch und fußballerisch“, erklärt Seifert. Mit ihrer eigenen Leistung sei sie aber nur zu 70 Prozent zufrieden. „Den ein oder anderen Ball hätte ich noch parieren können“, sagt die 20-Jährige bescheiden. In der Liga läuft es beim Mittelrheinlisten dagegen viel besser als beim Hallencup: Platz 1 bis zur Winterpause. „Wir haben eine riesen Hinrunde gespielt. Aber das ist nur eine Momentaufnahme“, sagt Jansen warnend. Liga-Konkurrent SV Waldenrath-Straeten belegt derzeit Platz 6 in der Meisterschaft. Zum Hallenturnier ist die Mannschaft aufgrund vieler Erkrankungen nur mit sieben Feldspielerinnen angereist. Dennoch sorgte das Team für reichlich Furore: In der Vorrunde ungeschlagen, musste man sich erst im Halbfinale Mittelrheinligist SV Eilendorf mit 1:4 geschlagen geben. „Wir haben uns die Kraft souverän eingeteilt, eine kompakte Manschaftsleistung geboten und unsere Chancen genutzt“, freute sich Jakob Scherrers, seit 43 Jahren SV-Coach. Im April 2009 war er von Ex-Nationalspielerin Steffi Jones als dienstältester Trainer der Welt (!) im Frauenfußball ausgezeichnet worden.

Sportfreunde Uevekoven: Michelle Seifert Stephanie Claeren, Stephanie Beckers, Nicole Bertrams, kathrin Grünewald, Vanessa Seidel, annika Loose, Lisa Clahsen, Carolin Schüsser, Jaqueline Berger, karina Hünnekens Alemannia Aachen: Julia Hahn, Lea köcher - Jaqueline Schmidt, Mara Möthrath, Lisa Stollenwerk, Nicole Dziwisch, Laura Jendrzejko, Mariko engels, Ilona Sieben, Verena Göttgen, Julia Comouth, Natascha Swendrowski SV Waldenrath-Straeten: Janine Güntert Christina rütten, Nadine reiners, Sonja Bürsgens, aileen Yehner, Nicole Baczewski, Britta pelzer, Nina Faenger TuS Jüngersdorf-Stütgerloch: anne Biergans alice Wenn, Sonja Gillissen, katrin ruhnau, Lena Heuser, Denise ruhrig, Jessica rehfisch, Juia pietschmann, Daniela Nacken Uevekoven - Aachen 1:3: 0:1 Comouth, 0:2 Stollenwerk, 1:2 Berger, 1:3 Swendrowski Waldenrath-Straeten - Jüngersdorf-Stütgerloch 4:1: 1:0 Yehner, 2:0 Baczewski, 3:0 Bürsgens, 4:0 Baczewski, 4:1 ruhrig Aachen - Jüngersdorf-Stütgerloch 5:1: 1:0 engels, 2:0 Schmidt, 3:0 Stollenwerk, 4:0, 5:0 Comouth, 5:1 ruhrig Uevekoven - Waldenrath-Straeten 1:3: 0:1 reiners, 1:1 Bertrams, 1:2 Yehner, 1:3 reiners Jüngersdorf-Stütgerloch - Uevekoven 2:2: 1:0 Gillissen, 1:1 Clahsen, 1:2 Loose, 2:2 ruhrig Aachen - Waldenrath-Straeten 2:2: 0:1 reiners, 1:1 Jendrezjko, 2:1 Mötrath, 2:2 reiners 1. alem. aachen 3 2 1 0 10: 4 7 2. Waldenrath-Straeten 3 2 1 0 9: 4 7 3. Uevekoven 3 0 1 2 4: 8 1 4. Jüngersdorf-St. 3 2 0 1 4: 11 1

Vorrunde, Gr. B

TSV Kesternich: Laura Bergs - Nadine Feuchter, Carolin Falter, Sarah Stollenwerk, Laura Frantzen, Lena Gasper, Jasmin rennert, Nina Scheidt, Jana Gasper, Sarah kaulen, Svenja Frantzen, Sabrina thoma SV Eilendorf: Mirela Spahic, Larissa aldenheim, Hilde Lehmann, Julia engelhardt, Gianna krott, katrin pütz, karolin Bettge, Sayam Mijazawa, Gina kohnen, Sabrina Cremer, Sarah Dorsel, Jessica Sibilja Eintracht Warden: Valeska Sibbel - Sara pelzer, Sarah Fischer, Christina kühnemann, Sarah Fröschen, kirsten pehl, katrin radermacher, Mandy Franzen, Jessica piecha, anja Schmidt, Julia Huber, Jaqueline kehr VfR Venwegen: Dana ernst, Nina Hülsen, anja Schloßmacher, Larissa Bepple, Lisa kleinert, Marie termath, antonia runte, randi aßheuer, Steffi Schnitzler Kesternich - Eilendorf 0:3: 0:1 Cremer, 0:2 Bettge, 0:3 Sibilja Warden - Venwegen 1:2: 1:0 Huber, 1:1, 1:2 Hülsen Eilendorf - Venwegen 8:2: 1:0 Bettge, 2:0 Cremer, 2:1 Hülsen, 3:1 Lehmann, 4:1 Mijazawa, 5:1 Dorsel, 6:1 Cremer, 6:2 Hülsen, 7;2, 8:2 kohnen Kesternich - Warden 3:0: 1:0 Stollenwerk, 2:0 J. Gasper, 3:0 Frantzen Venwegen - Kesternich 2:2: 0:1 Frantzen, 1:1 runte, 1:2 J. Gasper, 2:2 kleinert Eilendorf - Warden 6:2: 1:0, 2:0 krott, 3:0 Sibilja, 3:1 Fischer, 4:1 Bettge, 5:1, 6:1 Cremer, 6:2 Fröschen 1. eilendorf 3 3 0 0 17: 4 9 2. kesternich 3 1 1 1 5: 5 4 3. Venwegen 3 1 1 1 6:11 4 4. Warden 3 0 0 2 3:11 0

Halbfinals

Aachen - Kesternich 4:0: 1:0, 2:0 Comouth, 3:0 Schmidt, 4:0 Swendrowski Eilendorf - Waldenrath-Straeten 4:1: 1:0 Cremer, 1:1 Faenger, 2:1 pütz, 3:1 Mijazawa, 4:1 Cremer

Straßstoßschießen um Platz 3

Sabrina Cremer ist mit sieben treffern die beste torschützin „Ich hätte das turnier gerne gewonnen, aber am ende fehlte ein wenig die kraft. Die auszeichnung ist ein kleiner trost“, sagte Sabrina Cremer (Zweite von links), die im Finale mit dem SV eilendorf gegen die alemannia-Frauen mit 1:4 unterlag, sich

aber über die auszeichnung „beste Schützin“ freuen konnte. Gleich sieben Mal traf sie ins gegnerische Gehäuse. Mit ihr freuten sich (von links) ralf Jansen von der Firma arei, Julia Hahn (alem. aachen), die als beste torhüterin ausgezeichnet wurde, tilo

Busch von Smile autovermietung, Julia Comouth (alem. aachen), die zur besten Spielerin des endrundenturniers gekürt wurde und sechsmal traf, sowie andreas Bücken, Vertriebsleiter Net aachen, über einen erneut gelungenen Hallencup. (rb)

„Es hat so in den Füßen gejuckt“ Julia Comouth feiert nach schwerer knieverletzung ihr Hallen-Comeback Für eine Spielerin ist der diesjährige Hallencup ein ganz besonderes Turnier. Nach einer schweren Knieverletzung feierte Julia Comouth ihr Comeback im Hallenfußball. „Ich liebe es, in der Halle Fußball zu spielen, und es war bei den letzten Turnieren sehr schwer, den anderen von außen nur zuzuschauen“, sagt die offensive Mittelfeldspielerin des Regionalligisten Alemannia Aachen. Im Mai 2010 zog sie sich im Pokalfinale des Fußballverbands Mittelrhein nach nur 15 Spielminuten einen Kreuzbandriss zu. „Julia hat eine gute Reha gemacht und sehr professionell gearbeitet. Sie

hat keine Angst mehr um ihr Knie und greift wieder voll an“, erklärt ihr Trainer Manuel Ortiz-Gonzales. Und so konnte die 21-Jährige bis auf ein Spiel schon wieder die komplette Hinrunde der laufenden Saison durchspielen. Viermal traf sie in der Liga ins gegnerische Tor. Für die ehrgeizige Comouth ist da aber noch deutlich Luft nach oben: „Ich habe zu viele Chancen liegengelassen und hätte mehr Tore schießen können“, sagt die 21-Jährige selbstkritisch. Dass der Hallenfußball nicht gerade als sonderlich geeignet gilt für ein lädiertes Knie, ignoriert Julia Comouth. „Es hat wieder so stark

in den Füßen gejuckt. Ich wollte unbedingt bei diesem Turnier mitspielen“, sagt die Alemannia-Akteurin mit einem Lächeln. „Und das Vertrauen in mein Knie ist auch wieder zu 100 Prozent vorhanden, und ich fühle mich sicher.“ Rundum zufrieden war die Alemannin mit dem Auftritt ihres Teams in der Vorrunde zwar nicht. Am Ende überwog aber die Freude über ihr ganz persönliches, gelungenes Hallen-Comeback. „Dieses Turnier mit den vielen Lokalduellen war bisher mein absolutes Highlight in dieser Saison“, freute sich die Alemannia-Kickerin. (rb)

Kesternich - Waldenrath-Straeten 1:3: Bergs hält gegen Scheidt, Güntert hält gegen J. Gaspers, Bergs hält gegen reiners, 0:1 Yehner, Güntert hält gegen Bergs, 0:2 Bürsgens, 1:2 Frantzen, 1:3 Faenger

Finale

Alem. Aachen - SV Eilendorf 4:1: 1:0 Swendrowski, 2:0, 3:0 Sieben 4:0 Comouth, 4:1 Lehmann

Sonderehrenpreise

Beste Spielerin: Julia Comouth (alem. aachen) Beste Torschützin: Sabine Cremers (SV eilendorf) 7 Beste Keeperin: Julia Hahn (alem. aachen) Schiedsrichter: Nikolaus andré (SV kohlscheid), Jürgen Wernerus (Sparta Würselen), ruth Butzen (teutonia Weiden)

SV eilendorf – Warden 6:2: eintracht-akteurin Jaqueline kehr lässt ihre Gegnerin hinter sich.


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