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Feminismen im Dialog
„Feminismen im Dialog“ feiert 20 Jahre Zentrum für Gender Studies und
feministische Zukunftsforschung (ZGS) an der Philipps-Universität. Foto: Pixabay
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Feministin oder Feminist zu sein, steht derzeit hoch im Kurs. Mode-Labels greifen den Begriff auf, Fernsehsendungen berichten, und in den Sozialen Medien wird diskutiert. Doch was steht eigentlich hinter all dem? Was verbirgt sich hinter unterschiedlichen Auseinandersetzungen und Ansätzen, wo zeigen sich Konfliktlinien und wo gibt es Annäherungen? Die Geschlechterforschung ist von Feminismen inspiriert, ist aber – anders als allgemein verhandelt – kein verläng- erter Arm der Bewegung, sondern mit ihr in einem forschungsbezogenen Spannungsverhältnis verbunden. Gender Studies beziehungsweise Geschlechterforschung sind ein sehr heterogenes Feld. Gender Studies sind einerseits in den Forschungsdisziplinen verankert, wie beispielsweise in der Erziehungswissenschaft oder in den Wirtschaftswissenschaften. Sie arbeiten aber auch gleichzeitig über die Disziplin-Grenzen hinaus und sind damit inter- und transdisziplinär. Ursprünglich aus frauenbewegten Initiativen entstanden, fand eine Institutionalisierung ab den 1980er Jahren statt. Das Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung (ZGS) an der Philipps-Universität ist 2001 in Tradition dieser Initiativen gegründet worden. Mit dem Studium Generale feiert das Zentrum auch gleichzeitig sein 20-jähriges Bestehen. Dieses Jubiläum will das Zentrum nutzen, um unterschiedliche Zugänge, Wandlungen und Verhandlungen zu zeigen. Der Titel „Feminismen im Dialog“ spielt auf eine intergenerationale, intersektionale und auch interdisziplinäre Aushandlung an. In diesem Dialog gibt es Feminismen nur im Plural, und Wissen - sowie dessen Vermittlung - in Variationen. Die Vortragsreihe findet ab dem 14. April 2021 mittwochs von 20.1521.45 Uhr statt. Wegen der Corona-Pandemie wird das Studium Generale auch im Sommersemester als Online-Format durchgeführt. Die Teilnahme ist nur online per Videokonferenz möglich. Um an einem Vortrag teilzunehmen, bitte auf die Homepage des Zentrums für Gender Studies unter www.uni-marburg.de/de/genderzukunft/veranstaltungen/ringvorlesung gehen. Dort findet sich ein Link zur Veranstaltung. Bei Fragen, E-Mail an studiumgenerale @uni-marburg.de. pe/red
Programm
14. April „What came before…“ – Feminismen im Dialog: Eine Einführung
Prof. em. Dr. Ingrid Kurz-Scherf (Philipps-Universität Marburg, Politikwissenschaft); Prof. em. Dr. Ulrike Wagner Rau (Philipps-Universität Marburg, Evangelische Theologie); Dr. Barbara Grubner (Universität Wien, Kultur- und Sozialwissenschaften); Dr. Denise Bergold-Caldwell (Philipps-Universität Marburg, Erziehungswissenschaften, ZGS)
21. April Kontrapunktische Studien zu Schwarzsein und Schwarzes Europa
Die schwarze queer-feministische Selbstorganisation Generation Adefra als Epistemic Community Prof. Dr. Maisha M. Auma (Technische Universität Berlin, Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (ZIFG); Katja Kinder M.A. Erziehungswissenschaft (Geschäftsführung RAA Berlin; Gründungsmitfrau ADEFRA, Schwarze Frauen in Deutschland e.V.); Peggy Piesche (Literaturwissenschaftlerin, Mitbegründerin von BEST, Black European Studies, Referentin bei der Bundeszentrale für politische Bildung)
28. April Geschlechterkritische Perspektiven auf Arbeit – ein „Dauerbrenner“ nicht nur in der Corona-Krise
Dr. Julia Gruhlich (Universität Paderborn, Soziologie); Prof. Dr. Annette Henninger (Philipps-Universität Marburg, Politikwissenschaften)
5. Mai LGBTI*Q-Bewegungsgeschichte: Unterschiedliche, geteilte Erfahrungen
Dr. Heike Schader (Hamburg); Dr. Adrian de Silva (Université de Luxembourg, Department of Education and Social Work)
12. Mai Solidarität in Bewegungen: (Queer-) feministische und antirassistische Klassenpolitik
Ray Goodspeed (London; Lesbians and Gays Support The Miners/LGSM); BA Tarek Shukralla (Humboldt Universität zu Berlin, Politikwissenschaft); Dr. Denise Bergold-Caldwell (Philipps-Universität Marburg, ZGS) Dipl. Pol. Inga Nüthen (Philipps-Universität Marburg, Politikwissenschaft)
19. Mai Stadtraum aus feministischer Perspektive
Dr. Claudia Wucherpfenning (Goethe-Universität Frankfurt am Main, Humangeographie); Prof. Dr. Christl Maier (Philipps-Universität Marburg, Evangelische Theologie)
26. Mai Sprache und Sprachpolitiken: Lasst uns reden
Dr. Emilia Roig (Center for Intersectional Justice, Berlin); Prof. Dr. Constanze Spieß (Philipps-Universität Marburg, Sprachwissenschaften); Sookee (Musikerin und Aktivistin, Berlin)
2. Juni Feministisch-(neo)materialistische Perspektiven auf das Subjekt: die Soma Studies im Kontext ihrer Genealogie
Prof. Dr. Bettina Wuttig (PhilippsUniversität Marburg, Sportwissenschaften und Motologie); Dr. Joris Atte Gregor (Friedrich-Schiller-Universität, Jena, Soziologie); Dr. Lea Spahn (Philipps-Universität Marburg/Research Fellow Faculty of Fine Arts, Brno University of Technology)