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Zwischen Labor und Kinderbetreuung

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Dr. Céline Barry (Technische Universität Berlin, ZIFG); Prof. Dr. Alicia Decker (Penn State University, African Studies), Dr. Christine Vogt-William (Universität Bayreuth, AfricaMultiple, Cluster of Excellence)

16. Juni Geschlecht und Macht: Kontroversen um eine feministische Zentralkategorie

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Dr. Gundula Ludwig (Universität Bremen/Politikwissenschaft); Prof. em. Dr. Ingrid Kurz-Scherf (Philipps-Universität Marburg, Politikwissenschaft)

23. Juni Utopie(n) und Utopisches – Entwürfe, Grenz-Überschreitung(en) und Imagination(en)

Prof. em. Dr. Barbara HollandCunz (Justus-Liebig-Universität Gießen, Politikwissenschaft); Dr. Christine M. Klapeer (Universität Göttingen, Geschlechterforschung)

30. Juni Disruptive Körperbilder. Videokunst in den 1970er Jahren und heute

Prof. Dr. Angela Krewani (PhilippsUniversität Marburg, Medienwissenschaft) Alisa Kronberger, M.A (Philipps-Universität Marburg, Medienwissenschaft)

7. Juli Genese eines interdependenten Forschungsfeldes in/über Naturwissenschaft und Technik als kritisch feministische Intervention und Partizipation

Dr. habil. Sigrid Schmitz (Technische Universität Berlin, ZIFG); Dr. Inka Greusing (Technische Universität Berlin, ZIFG); Dr. Hannah Fitsch (Technische Universität Berlin, ZIFG)

Das Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung (ZGS)

wurde 2001 an der Philipps-Universität gegründet. Foto: Rolf K. Wegst

Forschende Mütter in der Pandemie: internationales Positionspapier

Kinder statt Korallen: Im Arbeitsalltag von Dr. Maren Ziegler, Nachwuchsgruppenleiterin an der Professur für Tierökologie und Spezielle Zoologie der Gießener Justus-Liebig-Universität (JLU), ist seit rund einem Jahr nichts mehr wie vorher. Wie so viele Eltern in der Pandemie muss die Meeresbiologin den Spagat zwischen ihrer Forschungsarbeit im Labor und der Kinderbetreuung im Home-Office bewältigen. Gemeinsam mit zwölf Kolle- ginnen in den USA, die in vergleichbaren Situationen sind, hat sich Maren Ziegler daher Gedanken über konstruktive Lösungen gemacht, um die Belastungen, die laut Statistiken weit überwiegend die forschenden Mütter treffen, abzumildern. „Wir können diese Ungleichheiten lösen, indem wir strategisch in kreative Lösungen investieren und so die Beiträge von Frauen zu wissenschaftlichen Arbeiten optimal nutzen“, sagt Ziegler, die als einzige Deutsche an dem gesellschaftspolitischen Debattenbeitrag in der Fachzeitschrift „PLOS Biology“ beteiligt ist. Die Autorinnen stellen internationale Strategien zur Förderung von Müttern in der Wissenschaft auf unterschiedlichen organisatorischen und institutionellen Ebenen vor, die aus ihrer Sicht dazu beitragen könnten, die Belastungen der globalen Pandemie für Mütter in der Wissenschaft zu verringern. Die Forderungen starten mit dem dringenden Bedarf an bezahlbarer, qualitativ hochwertiger Kinderbetreuung und gehen weit darüber hinaus. Die gezielte wissenschaftliche Förderung könnte auf informeller Ebene durch Mentorinnen und Mentoren beginnen und seitens der Hochschulverwaltungen durch Anpassung von Prozessen an die unterschiedlichen Lebensrealitäten während der Pandemie fortgeführt werden. Weiterhin wünschen die Naturwissenschaftlerinnen sich familienfreundlichere Strukturen in wissenschaftlichen Fachgesellschaften und bei Herausgebern sowie gezielte Programme der Fördermittelgeber. Die Probleme, mit denen Mütter in der Wissenschaft konfrontiert sind, werden seit Jahrzehnten diskutiert. Regelmäßig wird in neuen Studien über signifikante Unterschiede zwischen Frauen und Männern auf vergleichbaren Karrierestufen berichtet bei Gehalt, Leistungsanforderungen, Publikationen, Förderanträgen und Gesamtförderquoten. „Die Covid-19Pandemie legt diese Ungleichheiten weiter offen, da Wissenschaft- lerinnen, die Kinder erziehen und gleichzeitig eine Kombination von verschiedenen akademischen Aufgaben wahrnehmen, weiter zurückfallen“, so Ziegler. Das Positionspapier sei ein wichtiger Grundstein für weiterführende Diskussionen. „Die Autorinnen weisen zurecht darauf hin, dass die Pandemie nicht geschlechtsneutral ist. Insofern bedarf es auch differenzierter Strategien, um ein gleichstellungspolitisches Rollback zu verhindern“, kommentierte Nadyne Stritzke, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der Gießener Universität.

Die Autorinnen des Artikels mit ihren Kindern. Screenshot: JLU Gießen

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