marfa 05/16
OPER // n // LEBEN
EVOLUTION survival of the fittest
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05/16
marfa OPER // n // LEBEN
EVOLUTION survival of the fittest
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In Zeiten unvorhersehbarer Geschehnisse in unserer Gesellschaft vor allem in den alltäglichen Situationen unseres Lebens, die uns immer wieder aus der Bahn werfen, uns erschüttern, uns ergreifen, uns erstarren lassen, steht dieser Text wie auch das gesamte Layout dieser vorliegenden marfa-Ausgabe für eine Zeit der Umbrüche, der Unruhe und der nicht in klare Formen zu gießenden oder festzu-
Ich gratuliere Ihnen. Sie sind entweder fähig, diese hier abgedruckte Schrift von unten nach oben laufend zu lesen, ohne das Heft zu drehen - oder Sie haben das Heft gedreht und lesen den Text genau so, wie sie es gerlernt haben und gewohnt sind. Wie auch immer Sie es geschafft haben, jetzt und hier meinen Worten zu folgen, Sie gehören definitiv zu denjenigen unter unseren Lesern, die aus evolutionstheoretischer Sicht zu den Fitten gehören und Zeugnis davon abgelegt haben, dass Sie des Lesens dieser Zeitschrift würdig sind. Keine Spielerei, kein bloßes typografisches Ausprobieren des sich selbst überschätzenden Creative Directors, sondern ein recht einfach zu realisierendes Symbol, eine physisch begreifbare Metapher für das, was dieses Heft beschreiben möchte, wofür die Themen dieses Heftes stehen: EVOLUTION survival of the fittest...
// www.alexanderbusche.de /
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Und Sie werden sehen, dass wir deutlich mehr Chancen, Sicherheiten und vor allen Dingen den Mut zur gefestigten Toleranz gegenüber Andersartigkeit und fremden Kulturen haben, je utopischer und visionärer wir denken und uns entwickeln. „Anders sein“ ist niemals gleich zu setzen mit „schlecht“. „Anders sein“ heißt vielmehr, sich abzusetzen von den anderen, Vielfalt zu garantieren und die Welt mit etwas zu bereichern, das es in dieser Form womöglich so bisher noch nicht gegeben hat. Wohin entwickelt sich also die Menschheit, wohin mit ihr die Oper? Sind wir auf einem guten Weg? Glauben Sie mir: In der Welt der Oper wie sonst nirgendwo sind wir das immer, weil EVOLUTION – vor allem die der künstlerischen Entfaltung – keine Meinung hat. Gut und Schlecht brauchen wir Menschen nur, damit wir uns aneinander reiben können. Aus dieser Reibung entsteht dann Fortschritt - und Toleranz.
haltenden Geschehnisse unserer Zeit. Je weiter Sie in die Materie dieses Heftes eindringen werden – wozu wir Sie natürlich herzlich einladen – umso mehr werden Sie sehen, dass diese Unsicherheiten, diese ständige Tranformation in welche Richtung auch immer - gut oder böse, laut oder leise, fremd oder bekannt - eigentlich nur mit einer Waffe zu schlagen und in den Griff zu kriegen sind: Mit geistigem Inhalt.
VON ALEXANDER BUSCHE
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/ / PROLOG what / / ‘S / / up
/ / FASHION
News und mehr > Seite 6
GANZ / / seitig Visionen einer besseren Welt > Seite 10
garry‘s / / kleine / (sub)kulturoase Achtung! Selbstversuch... marfa-Redakteur auf der Suche nach neuen kulturellen Erfahrungen im Club und nach sich selbst? > Seite 82
LOOKS / / like / / / / opera Mode wie gemacht für Oper > Seite 74
/ / PEOPLE / / TOPIC WAGNER / / libre Kulturell nachhaltiger Longdrink: Kuba meets Wagner meets Tannhäuser > Seite 18
OPER / / n / / RADAR Saisonempfehlungen > Seite 30
MUT / / zur / / KUNST Gastkommentar von MdB Rüdiger Kruse zur Kulturfinanzierung heute und in der Zukunft > Seite 38
OPERN werbe / / PAUSE Gleich geht‘s weiter... > Seite 42
/ / DESIGN saison / / 4 / / show Diese Spielzeithefte sind preisverdächtig – und bekommen daher auch einen von uns! > Seite 62
cover / / / D / / / sign
intendanten / / / / TYPEN Intendanten sind nicht alle gleich... Zum Glück! > Seite 26
JUNGE / / W / / ILDE Zukunftsweisender Nachwuchs > Seite 54
found / / ON / / / facebook (Opern-)Leute heute > Seite 60
Der Mensch lebt nur vom Kopf... > Seite 68
/ / VISIOTEKTUR MODELL / / oper 4.0 Wie sieht das Opernhaus der Zukunft aus? Was kommt auf uns zu? > Seite 86
/ / EPILOG Termine > Seite 92 Impressum/Fotocredits > Seite 95
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„ Kunst ist keine Servicekraft. Ja, sie kann entgegenkommend sein – entgegenkommend jedoch sollte sie uns immer wieder mit Fremdheit konfrontieren. Genau deshalb braucht sie verlässlich finanzierte Spielräume für eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung. CARSTEN JENSS
WHAT /s
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Musikdramaturg
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Die neue Saison steht vor der Tür. Wir schauen auf all das, was uns erwartet. Hier, jetzt und in der Zukunft. Denn was ist aus Sicht der Opern-EVOLUTION spannender, als die Neuigkeiten, die unsere Opernlandschaft beschäftigen? Eben...
ALWAYS READY.. FOR SOME. GOOD NEWS..
(R)EVOLUTIONSOPER ÜBER APPLE-GRÜNDER
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Das Leben von Apple-Mitgründer Steve Jobs soll nach mehreren Filmen nun auch als Oper auf die Bühne kommen. Das Opernhaus von Santa Fe kündigte die Premiere für 2017 an. Das Werk des Komponisten Mason Bates trägt den Namen „The (R)evolution of Steve Jobs“ („Die (R)evolution von Steve Jobs“). Die Uraufführung ist für den 22. Juli 2017 angesetzt. Steve Jobs gründete 1976 zusammen mit Steve Wozniak und Ron Wayne das Unternehmen Apple Computer Company. Der erste Apple-Computer, der Apple I, steckte damals noch in einem Holzgehäuse. Der als Technik-Visionär gefeierte Jobs war im Herbst 2011 mit 56 Jahren
www.santafeopera.org an den Folgen einer langjährigen Krebserkrankung gestorben. Inhaltlich soll es im neuen Musiktheaterwerk vor allem um die Einflüsse gehen, die Jobs geprägt haben – wie der Buddhismus oder der schnelle Aufstieg und Fall in seiner ersten Zeit bei Apple sowie seine Frau Laurene Powell. Die Komposition von „elektroakustischer Musik“ werde „so innovativ wie der Mann selbst“ sein. Man kann gespannt sein, inwiefern die Musik wirklich Neues bringt. Was aber auch immer auf uns zukommen mag, am wichtigsten ist das Signal, dass zeitgeistige Themen Einzug ins Opernhaus halten. Eines kann man jedenfalls ab 2017 nicht mehr behaupten: Es gäbe keine Jobs in der Oper!
ALLES NEU MACHT DIE ELBPHILHARMONIE Die Hamburger Symphoniker in der Saison 2016/2017 – Das bedeutet Erneuerung und Aufbruch, basierend auf einer beinahe 60-jährigen Tradition. Das bedeutet eine neue, aufregende Rolle als Residenzorchester der Laeiszhalle. Und das bedeutet zahlreiche herausragende Konzerte mit Solisten wie Martha Argerich und Klaus Florian Vogt. Um die Erneuerung und den Aufbruch aber nicht nur hör-, sondern auch sichtbar zu machen, vereinheitlichen und erfrischen die Hamburger Symphoniker nach zwölf Jahren mit bewährtem Logo ihr Erscheinungsbild. Der neue Name lautet von der kommenden Spielzeit 2016/2017 an: Symphoniker Hamburg, Laeiszhalle Orchester. Ein Relaunch der Internetseite soll durch die Agentur Michael Neumann im Herbst erfolgen. Der international renommierte Hamburger Designer Peter Schmidt hat das Erscheinungsbild bearbeitet: “Kulturinstitutionen wie die Symphoniker Hamburg liegen mir seit jeher am Herzen. Wenn überhaupt ein Orchester – bei aller Tradition des Konzertlebens – innovativ ist, dann ist es dieses.“
www.symphonikerhamburg.de
ALLES NEU MACHT DER MAI – AUCH IN SYDNEY Vielerorts werden Opernhäuser renoviert und den modernen Ansprüchen des heutigen Publikums angepasst. Nun beginnt die Umbauzeit auch in Australien: Das Opernhaus von Sydney soll der umfangreichsten Erneuerung seit seiner Eröffnung vor 43 Jahren unterzogen werden. Das gab der Vizepremier von New South Wales, Troy Grant, im August bekannt. Der Bundesstaat will dafür 202 Millionen Australische Dollar (rund 139 Millionen Euro) ausgeben. Die Renovierung und Erneuerung soll im Mai kommenden Jahres beginnen und sechs Jahre dauern. „Das Äußere ist ikonisch, aber was in dem Gebäude passiert, erweckt es zum Leben“, sagte die Geschäftsführerin des Opernhauses, Lou-
ise Herron. Insbesondere die Konzerthalle mit 2600 Plätzen soll modernisiert werden: „Das ist keine schlechte Halle, aber es gibt viele Eigenschaften, die verbessert werden könnten“. Das gilt vor allem für die schlechte Akustik, die immer wieder kritisiert wurde. Auch der Orchestergraben gilt schon seit der Eröffnung des Hauses 1973 als viel zu klein. Für die Sydney Opera ist die Renovierung eine einzigartige Chance, die hoffentlich als solche auch wahrgenommen und genutzt wird. Die Akustik ist natürlich ein wesentliches Element, aber darüber hinaus gilt es heute auch immer, ein Opernhaus für die Zukunft fit zu machen. Welche Aspekte dabei zu berücksichtigen sind, lesen Sie ab Seite 86 in unserem Artikel MODELL oper 4.0.
DER RING IN ERL 2017: VORVERKAUF LÄUFT Nach einer überaus erfolgreichen Sommersaison mit einer fast schon unglaubwürdigen Auslastung von 99,19% im Opern- und Konzertprogramm sehen die Tiroler Festspiele Erl bereits sehr zeitnah in die Zukunft. Wie gewohnt hat mit dem diesjährigen Festspielauftakt am Donnerstag, 7. Juli 2016 auch der Vorverkauf für Gustav Kuhns legendären Erler Ring im kommenden Sommer begonnen. Und das mit ebenso bemerkenswertem Erfolg: Bereits nach nur einem Monat nähert sich der Verkaufsstand für die Aufführung der Tetralogie in 2017 der 60% Marke. Somit heißt es für alle Ring-Fans: Jetzt schnell sein und Karten sichern, bevor es zu spät ist. Die Tiroler Festspiele Erl finden im nächsten Jahr vom 6. bis 30. Juli 2017 statt. Das Programm für die mittlerweile 20. Sommersaison der Tiroler Festspiele Erl wird Mitte November 2016 bekannt und dann auch umgehend in den Vorverkauf gegeben.
www.tiroler-festspiele.at
„ Evolution ist mehr als die Summe aller Revolutionen. GERALD DUNKL
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Psychologe und Aphoristiker
NEUE KLAVIERTAGE IM KUFSTEINERLAND Dieses neue Festival wird den Kalender der Tiroler Festspiele Erl um einen wichtigen Baustein erweitern und das Kufsteinerland noch attraktiver machen: Die KLAVIERTAGE der Tiroler Festspiele Erl, die ab April 2017 jährlich von Donnerstag vor Palmsonntag an vier aufeinander folgenden Tagen stattfinden werden, widmen sich ganz der Rückbesinnung auf die geistige Idee von Klaviermusik. Ideengeber und Financier des Ganzen ist das Kufsteinerland, allen voran Geschäftsführer Stefan Pühringer, der die Initiative ergriff und vor knapp einem Jahr auf die Festspiele und Maestro Kuhn zuging. Man suche noch nach einem geeigneten Kulturangebot in der Zeit zwischen der Wintersaison und Ostern – und das, wenn möglich, mit derselben Strahlkraft wie der „Leuchtturm“ der
www.kufstein.com
Region, die Tiroler Festspiele Erl. Innerhalb der Klaviertage präsentieren die Tiroler Festspiele Erl die Pianistenschule der Accademia di Montegral mit Sitz im Kloster dell’Angelo in Lucca. In Anlehnung an den Namen des Klosters und Akademiesitzes nennen sie sich PIANISTI DELL’ANGELO. Durch eine gezielte Auswahl an Interpreten und Werken aller Epochen – von Johann Sebastian Bach über Wolfgang Amadeus Mozart bis hin zu Anton von Webern – haben die Verantwortlichen den großen Anspruch, die klanglich spannende, ernstzunehmende Interpretation der Klaviermusik innerhalb der KLAVIERTAGE wieder in den etwas vergessenen Fokus zu rücken. Dieses Unterfangen kann nun im kommenden Jahr vom 6. bis 9. April 2017 im Festspielhaus Erl begleitet werden.
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ABSCHIED IN FERNEN GALAXIEN Es war die letzte Produktion des scheidenden Intendanten Rainer Mennicken am Landestheater Linz – und mit dieser schoss er über sich geradezu hinaus, bis zum Mond und noch weiter. Für die Uraufführung von Moritz Eggerts musiktheatraler Zukunftsvision „Terra Nova“ arbeitete Mennicken nicht nur am Libretto mit, sondern versammelte auch alle erdenklichen Sparten des Hauses auf der Bühne: Neben Chor, Orchester und Solisten waren das auch das Ballett, eine große Schar an Statisten und der Kinderund Jugendchor. Hier wurde sichtlich geklotzt, nicht gekleckert. Und Regisseur Carlus Padrissa von der renommierten katalanischen Theatergruppe „La Fura dels Baus“ wusste das alles geschickt und gut in Szene zu setzen – mit dem wunderbaren Nebeneffekt, dass auch noch der gesamten Bühnentechnik eine wichtige Rolle bei der Realisierung zugesprochen wurde und der Theaterabend zur spannenden Leistungsshow auf allen Ebenen wurde. Rainer Mennicken geht nach 10jähriger Intendanz mit 66 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand. Mehr zu „Terra Nova“ erfahren Sie in unserem etwas anderen Opernführer LOOKS like OPERA ab Seite 74. www.landestheater-linz.at
TANNHÄUSER IM FERNEN KUBA Was momentan in Kuba passiert, ist wohl mit kaum einer anderen Entwicklung in welchem Land auch immer vergleichbar. Kuba, das ist gelebte Evolution. Das Land öffnet sich dem Rest der Welt, Touristen fluten Havanna und die gesamte Insel, um das „echte“ Kuba noch einmal zu erleben. Die Einheimischen arrangieren sich mit öffentlichen Hotspots und dem damit einhergehenden veränderten Blick auf die Welt und das, was da auf sie einbricht. Auch kulturell gehen sie neue Wege: Erstmals wurde an Ostern Richard Wagners „Tannhäuser“ auf Kuba präsentiert, unterstützt unter anderem vom RichardWagner-Verband München. Warum das Ganze? Das weiß man eigentlich auch nicht so genau. Aber dennoch ist es als ein wichtiges Zeichen zu sehen, dass nicht nur Investoren in Kuba einfallen, sondern auch eine gewisse Offenheit und ein Interesse gegenüber anderen Kulturkreisen stattfindet. Umso schöner, wenn dann die kulturelle Adaption ganz eigene Züge bereit hält und heimische Stilmittel präsentiert. Einen ausführlichen Bericht zur ersten Aufführung des „Tannhäuser“ auf Kuba lesen Sie ab Seite 18.
OPER HIER, JETZT UND ÜBERALL Eigentlich sind Opern nicht dafür gemacht, dass sie irgendwo an einem in sich nicht geschlossenen Ort gegen die Geräusche des jeweiligen urbanen Umfelds anspielend aufgeführt werden. Doch genau das macht das Künstler-Kollektiv „OPER rund um“ in Wien – und beweist, dass es eben doch geht. Ihr Ziel? Oper dorthin zu bringen, wo Menschen mit ihr konfrontiert werden, die sonst sicher kaum Möglichkeiten dazu bekommen. Auf diese Weise schafft das Projekt genau das zu durchbrechen, wofür die Oper als Kunstgattung für viele steht: Exklusiv, elitär, anstengend und wenig unterhaltsam. Von wegen! Oper ist für alle da. Und genau aus diesem Grund brauchen wir Initiativen wie „OPER rund um“. Nur so – oder zumindest auch so – werden wir es schaffen, die Begeisterung für die Gattung Oper nachhaltig aufrecht zu erhalten. www.oper-rund-um.at
WARUM IN DIE FERNE SCHWEIFEN, ...wenn man auch daheim im eigenen Kulturbetrieb Integrationsarbeit leisten kann. So geschehen bei der Neueinstudierung von Wolfgang Amadeus Mozarts „Die Zauberflöte“ bei den Tiroler Festspielen Erl. Ganz selbstverständlich arbeitet Regisseur und Festspielleiter Gustav Kuhn während der Probenphase mit den im eigenen Dorf gelandeten Flüchtlingen – und schafft es damit nicht nur, diese auf ganz natürliche Weise in den eigenen Betrieb mit einzugliedern, sondern ihnen zugleich die heimische Kultur nahezubringen. Dessen ungeachtet zeigt genau dieses Szenenbild, wie ergreifend es ist, wenn Sarastro von den heiligen Hallen singt, in denen man Hass und Rache nicht kennt, dabei die Flüchtlinge an die Hand nimmt und ihnen nicht nur Respekt zollt, sondern auch ein neues Selbstwertgefühl gibt. www.tiroler-festspiele.at
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EIN BISSCHEN WAGNER. . FÜR EIN. . AUFBLÜHENDES KUBA
Barack Obama, die Rolling Stones und Karl Lagerfeld reisten bereits in diesem Jahr nach Kuba. Auch marfa-Autor Stephan Burianek. Zufällig spielte man in Havanna gerade eine Oper: Erstmals wurde der „Tannhäuser“ aufgeführt. Es war eine schwierige, aber wichtige Geburt.
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RE B I L BA
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Ein Mann verlässt den Ort der ewigen Lust, weil er sich nach Schmerzen sehnt. – Das erscheint einem Kubaner schon seltsam genug. Aber warum, bitteschön, soll der Chor erschrecken, wenn dieser Mann wenig später die Erfüllung von körperlichen Sehnsüchten preist? Das musste der Regisseur Andreas Baesler seinen Chorsängern erst einmal erklären. Noch nie zuvor hatte man Richard Wagners „Tannhäuser“ szenisch in Kuba erleben können. Dabei verfügt die Hauptstadt der größten Karibikinsel mit dem Gran Teatro de La Habana über ein gleichermaßen geschichtsträchtiges wie prächtiges Opernhaus. Seine eklektizistische Fassade und die schmucken Ecktürme lassen zunächst eher an ein klassisches Grandhotel oder an einen gründerzeitlichen Einkaufstempel á la Harrods denken. In der Eingangshalle und im riesigen, stuckverzierten Ballsaal zeugt der verschwenderische Einsatz von Carrara-Marmor von jenem
war.
kunstvollen Spagat zwischen höchster Eleganz und gewolltem Protz, wie er für das einst schwerreiche Havanna typisch
Bei der Gestaltung des großen Zuschauerraums, dem Sala F. García Lorca, ließen sich die Architekten in Bezug auf Form und Ausmaßen von der Mailänder Scala inspirieren. Dieses Juwel, in dem bereits Enrico Caruso sang, ist nach einer dreijährigen Renovierungsdauer seit wenigen Monaten wieder öffentlich zugänglich. Obwohl als Opernhaus errichtet, muss sich die nationale Opernkompanie, das Teatro Lírico Nacional de Cuba, diese Spielstätte mit drei Tanzgruppen teilen. Der Tanz ist auf Kuba eben wichtiger als die Oper, wohl auch, weil er dem kommunistischen Regime lange Zeit besser ins Konzept passte. Es überrascht also nicht, dass
anlässlich der Wiedereröffnung die Bezeichnung des Theaters um den Namen der einst größten Primaballerina Kubas erweitert wurde und nun offiziell Gran Teatro de La Habana Alicia Alonso heißt.
>> Umkämpftes Juwel Die Vierteilung in der Spielplangestaltung macht eine Fixierung der Aufführungstermine freilich schwierig. Fix ist außerdem auf Kuba gar nichts. Denn wenn die Politik das Theater braucht, hat die holde Kunst Pause. So geschehen im März beim Besuch von US-Präsident Obama, der für die besagte Produktion beinahe den Todesschuss bedeutet hätte. Obama hielt seine vielbeachtete Rede im Gran Teatro just zu einem Zeitpunkt, an dem die Proben auf der Hauptbühne vorgesehen waren. Daran war demzufolge aber tagelang nicht zu denken. Improvisation ist in Kuba der Schlüssel zum Überleben.
Das weiß der deutsche Regisseur Andreas Baesler, immerhin lebt er seit einigen Jahren mit seiner Familie auf der Insel. „Man muss die Mentalität der Kubaner verstehen, um hier fruchtbar arbeiten zu können“, sagt er am Tag der Premiere in der Pastelería Francesa, einer französisch inspirierten Konditorei nahe des Theaters. Zum Gespräch mit marfa hat Baesler den Österreicher Walter Gugerbauer und den Schweizer Stefan Bolliger mitgebracht. Dieses deutschsprachige Trio bildete gemeinsam mit der Choreografin Isabel Bustos das Leading Team des kubanischen „Tannhäusers“. Sie alle haben bereits Erfahrungen mit Havanna. Gugerbauer, damals Generalmusikdirektor in Erfurt, dirigierte bereits vor sieben Jahren eine auf Spanisch gesungene und von Baesler inszenierte „Flauta Magica“, die kubanische Erstaufführung von Mozarts „Zauberflöte“. Der Lichtdesigner Bollinger war vor zwei Jahren bei der vielbeachteten Erstaufführung von Richard Wagners „Fliegendem Holländer“ (Regie: Baesler) mit von der Partie, die damals im riesigen Nationaltheater am Platz der Revolution realisiert wurde und zugleich die erste deutschsprachige Opernaufführung in der kubanischen Geschichte war. Das Team kennt die Besonderheiten in der Arbeit mit kubanischen Künstlern. „Wenn Künstler zu spät kommen, muss man dafür Verständnis haben“, so Gugerbauer, „oft haben sie eine weite Anreise und die öffentlichen Verkehrsmittel sind nicht immer verlässlich. Selbst wenn ein Musiker mal gar nicht erscheint, müsse man nachsichtig sein, denn ein Orchestermitglied verdient hier rund zehn Euro im Monat“. Das muss man sich einmal vorstellen! Natürlich müssen die Musiker noch durch andere Tätigkeiten überleben, die sich mit den Probezeiten überschneiden können. Zum Beispiel durch Jobs in der Tourismuswirt-
schaft: Musiker, die in einem Touristenlokal oder in einem Hotel spielen, verdienen dort mitunter an einem Tag so viel wie in einem ganzen Monat im Orchestergraben. „Schwierig wird es, wenn bei den Proben bestimmte Instrumente gänzlich fehlen“, klagt Gugerbauer. „Man braucht im ‚Tannhäuser‘ nun einmal eine Bassklarinette – oder zumindest eine Harfe“. In ganz Kuba gibt es aber nur drei Harfenistinnen. Wenn der ersten die Noten zu schwierig sind, die zweite einen Todesfall in der Familie zu beklagen hat und der dritten letztlich nur mehr eine Woche zur Einstudierung bleibt, dann greift man zu unkonventionellen Mitteln: Die Harfe kam im „Tannhäuser“ vom Band, eingespielt von einem Keyboard, was überraschenderweise eigentlich niemandem wirklich auffiel.
> Gar nicht so einfach für von Rundum-Service verwöhnte Touristen: Das Informationsmanagement der Oper ist ebenso wenig vorhanden wie ein logisches Kartensystem. Entweder, man hat Glück – oder Devisen. Am besten, man hat beides!
Und dann natürlich Obama. Der kostete der Produktion praktisch die gesamte Probezeit auf der Hauptbühne. Um auf dieser wenigstens zweieinhalb Probetage absolvieren zu können, wurde die erste von ohnehin nur drei geplanten Vorstellungen kurzerhand zur Generalprobe umfunktioniert. Ganz schön viele Herausforderungen für lediglich zwei Vorstellungen!
Warum tut man sich das an, zumal das Team quasi ehrenamtlich arbeitet, wie Gugerbauer betont? „Weil die Musiker hier unglaublich dankbar dafür sind, etwas Neues kennen zu lernen“, so Gugerbauer. „Außerdem durchlebt man die Stücke als Dirigent ebenfalls auf eine neue Art. In Europa brauche ich keinem Musiker die Grundlagen Richard Wagners zu erklären, das ist in Kuba anders. Man hat gleichsam einen Lehrauftrag und setzt sich mit dem Werk viel grundlegender auseinander.“ Auch Lichtdesigner Bollinger
sieht in dem Know-howTransfer eine Art Entwicklungshilfe: „Wir zeigen den Technikern die Möglichkeiten der neuen Bühnentechnik, die die Renovierung des Theaters mit sich brachte, und hoffen, dass sie in Zukunft mit diesem Wissen besser arbeiten können.“
>> Beachtliche Produktion Bollingers Lichtregie spielte im havannischen „Tannhäuser“, der die Weite des Bühnenraums zelebrierte, einen wichtigen Aspekt. In intensives
Kunst gibt es auf Kuba – genauso wie die unzähligen Abbilder von Che Guevara – mittlerweile auch im urbanen Stadtbild, sofern sie harmlos genug ist wie dieses Äffchen an einer Straßenkreuzung. Die Ausdeutung des Nationalhelden in voller sozialistischer Pracht ist im Museum für Moderne Kunst zu sehen. >
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Grün, Rot oder Blau getaucht, unterstrich der schlichte Prospekt im Hintergrund die Grundstimmung der jeweiligen Handlungsabschnitte. Als Versatzstücke dienten Arbeiten von Kubas nationalem Vorzeigekünstler Alexis Leyva Machado alias KCHO, dessen Studio sich in Havannas Stadtteil Miramar befindet und Besuchern offensteht. KCHOs Vorliebe für Paddeln und Holzboote zeigte sich sowohl in jenen Betten, die das Bühnenbild für die Venusbergszene bildeten, als auch in jener riesigen Denkerskulptur, die dem Schlussakt ein ikonisches Erscheinungsbild gaben. KCHOs Denker spielt auf Auguste Rodins gleichnamige Skulptur an, blickt aber in die Ferne statt gen Boden. Ein Kubaner, soll KCHO gesagt haben, trage sein Haupt stets aufrecht. Ebenso wie Tannhäuser. Generell war die Einbindung von kubanischen Künstlern unterschiedlicher Gattungen und Stilrichtungen die große Stärke der Produktion. Choreografiert von ihrer Gründerin Isabel Bustos unterstützten die Solisten der erstklassigen Tanztheater-Kompanie Retazos mit einer Verdoppelung der Hauptfiguren die darstellerische Ausdruckskraft der Handlung, und im Kollektiv legte die Truppe die Ober-
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flächlichkeit und die Selbstverliebtheit einer von schrägen Eitelkeiten infizierten Wartburggesellschaft frei. Diesen Job hätte eigentlich eine andere Tanztruppe übernehmen sollen. Bei einem Auslandsgastspiel waren dieser aber derart viele Tänzer abhanden gekommen, dass sie das Engagement, gerade noch rechtzeitig, zurücklegen mussten.
Um etwas zu tun, muss man es sehr lieben. Um etwas sehr zu lieben, muss man bis zur Verrücktheit daran glauben.
Gespielt wurde eine höchst individuelle Version der Oper, deren Grundlage die Dresdner Fassung bildete und die um das Bacchanal der Pariser Fassung erweitert wurde. Die erste große Überraschung gab es gleich zu Beginn: Die Ouvertüre wurde nicht vom Orchester gespielt, sondern von einem Salonorchester auf der Bühne, das sich aus Mitgliedern des Lyceum Mozartiano de La Habana zusammensetzte – einer vor sieben Jahren mit finanziellen Mitteln der EU und unter der künstlerischen Aufsicht des Salzburger Mozarteums gegründeten Initiative zur Förderung des musikalischen Potenzials der Insel (dessen Finanzierung zwischenzeitlich leider ausgelaufen ist). Den Tannhäuser gab Yuri Hernández, der es vor vielen Jahren ins Finale des Belvedere-Gesangswettbewerbs in Wien geschafft und danach eine Zeit lang in Linz gesungen hatte. Bei der Premiere zunächst noch unsicher, glänzte er in der zweiten Vorstellung mit überzeugenden Momenten. Die Rolle der Elisabeth teilten sich zwei Sängerinnen: Am Premierenabend sang Johana Simón, herrlich schön lyrisch und trotzdem mit einer Kraft, die sich auch an anderen internationalen Häusern bewähren könnte. In der Folgevorstellung war Milagros de los Ángeles zu hören, die mit ihrem dramatischen Sopran einen spannenden Kontrast zum Vorabend bot. Herrlich souverän führte der Mexikaner Jorge Martínez Mendoza, ein Mitglied des Landestheaters Schleswig-Holstein, seine klangschöne Baritonstimme durch die Partie des Wolframs von Eschenbach. Alioska Jiménez schlug sich in der fordernden Venus-Partie wacker. Eine weitere Überraschung war der erst-
CHE GUEVARA
klassige Klang des kubanischen ICRT-Fernsehchors, der einmal mehr auf das immense künstlerische Potenzial hinwies, das Kuba der Welt zu bieten hätte. Es war eine wahrlich bemerkenswerte Produktion, der man eine baldige
Wiederaufnahme, wo auch immer, wünschen würde. Wären nur mehr Menschen im Publikum gesessen! Der 1.500 Sitzplätze fassende Zuschauerraum war an beiden Tagen maximal zur Hälfte gefüllt. Ein guter Teil davon waren vermutlich Angehörige der Mitwirkenden. Obwohl mit zunehmender Dauer der Vorstellung von Erschöpfungszuständen geplagt, war ihr Jubel beim Schlussapplaus groß. Einige Touristen verirrten sich ebenfalls in die beiden Vorstellungen, denn sie hatten erst am jeweiligen Tag der Vorstellung von der Produktion erfahren. Selbst der Autor dieses Textes wusste bei seiner Flugbuchung noch nichts von einer „Tannhäuser“-Produktion.
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Ein Blick auf die Homepage des Teatro Lírico vor Abflug war wenig ermutigend: Das letzte Update stammt aus dem Jahr 2012, ebenso wenig war der Spielplan des Gran Teatro online auffindbar. Und selbst wer vom „Tannhäuser“ wusste, der konnte sich seine Karten nur schwer vorab reservieren. Am Telefon wurde Interessenten mitgeteilt, dass die Vorstellungen bereits ausverkauft seien. Der Hintergrund: Vor dem Theatereingang verkaufen allabendlich Verwandte der Kartenverkaufsmitarbeiter die Eintrittskarten zu einem mehrfach erhöhten v Optisch anmutend wie Preis, und die müssen ja auch von Harrods in London, ist es etwas leben.
>> Ungewisse Zukunft War dieser „Tannhäuser“, der maßgeblich vom Richard Wagner-Verband in München sowie von den Botschaften Deutschlands und Österreichs finanziert wurde, ein Geschenk, das man nicht ablehnen konnte? Dieser Verdacht kommt am Tag nach der Premiere auf, als wir den Direktor des Teatro Lírico Nacional de Cuba, Roberto Chorens, besuchen. Chorens – gesetztes Alter, beleibt, Brille – stellt einen Handlungsbedarf in Sachen Oper in Abrede: „Man kennt Wagner hier aus dem Konzertsaal, wo seine Ouvertüren immer schon gespielt wurden, aber die italienische Oper ist den Kubanern einfach näher. Hätten wir stattdessen etwas
aber doch ein Theater – wie der Blick ins Innere und auf die Ränge beweist... v>
von Verdi oder Puccini gespielt, dann wäre das Haus voll gewesen.“ Eine Aussage, die auf eine beachtliche Lücke in der Vermittlung des klassischen Opernrepertoirs hindeutet. Wir fragen Chorens, der zugleich Präsident des erst vor zwei Jahren in Havanna gegründeten Richard-Wagner-Verbands ist, nach den Tätigkeiten „seines“ Vereins. „Das ist alles sehr schwierig.“ Viel mehr sagt er dazu nicht. Der Verein ist praktisch inaktiv, habe aber 50 Mitglieder, immerhin. Überhaupt könne sich Chorens frühestens in zwei Jahren eine weitere WagnerAufführung vorstellen. Chorens wirkt
ein wenig so, als hätte er seine Visionen schon lange an den Nagel gehängt und als sei er froh, wenn er das alte Rad irgendwie am Laufen halten könne. Auch die schlummernde Internet-Präsenz des Teatro Lírico, auf der immer noch Chorens Vor-Vorgänger als Direktor genannt wird, scheint ihn nicht sonderlich zu stören. Man habe hier eben andere Probleme. Vielleicht um zu beweisen, dass sich auf Kuba in Sachen Oper doch mehr tut als wir zu glauben geneigt sind, drückt uns Chorens zum Abschied eine DVD in die Hand. Auf ihr ist die Uraufführung von „Cubanacan“ aus dem vergangenen Jahr zu sehen, der ersten kubanischen Oper seit 50 Jahren. Die Musik von Roberto Valera, der darin kubanische Rhythmen geschickt mit einer klassischen Klangästhetik verband, klingt durchaus ansprechend. Die Story könnte indes spannender sein: Che Guevara und Fidel Castro beschließen bei einem Golfspiel den Bau eines Kunstzentrums… Ohne Konzessionen an die kubanischen Verhältnisse wird der Anschluss der kubanischen Oper an das 21. Jahrhundert nicht gehen. Das dachte sich wohl auch das „Tannhäuser“Regieteam, das den Titelhelden letztlich am Leben lässt. In Anbetracht der toten Elisabeth zieht er die Venus seinem Tod vor. Am Ende siegt also die Lust. Das musste man den Kubanern bestimmt nicht erklären.
<v Die Produkte aus dem Hause Toledo haben den Duft des heimischen kubanischen Rosengartens in parfümierter Form in einen Flakon gebannt. „Rosa Kuba“ – erhältlich online bei Lane Bryant. www.lanebryant.com
^ Diese „Rosen“ aus Kuba hatten ihren ganz eigenen Duft – und Herkunftsort: New York City. „La Rosa Cubana“ – hier ein historisches Label einer Zigarrenschachtel aus dem 19. Jahrhundert – war nach kubanischem Vorbild in Amerika reproduzierter Ausdruck des kubanischen Lebensstils. Heute kann man in New York unter diesem Firmennamen keine Zigarren mehr kaufen, dafür aber kubanische Zigarrendreher für das eigene heimische Event buchen. larosacubanacigars.com
„ Der Rose Munterkeit soll mich erinnern, dass auch mir im Lebensgarten wie vordem noch manch holde Zierde blüht. JOHANN WOLFGANG VON GOETHE
INTENDANTEN MACHEN NICHT NUR THEATER – SIE SIND HOCHKOMPLEXE MIKROKOSMEN
Sie sind die wahren Sterne am Opernhimmel. Sie lenken unsere Orchester, Festivals, MehrspartenHäuser und Opernschlachtschiffe, kämpfen mit – und gegen – Politik und Lobby und leben somit für die Evolution unserer Kulturlandschaft. Allen voran unsere Kandidaten! Sie überzeugen durch gute Arbeit mit einer beispielhaften Kontinuität und nachhaltigen Entwicklung der Ihnen anvertrauten Kulturinstitutionen. Zudem hat jeder von Ihnen eine ganz besondere Eigenschaft...
Daniel Kühnel
Peter Spuhler
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intendanten / /
???
Der nicht gewollte
Elisabeth Sobotka
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Wer mit Peter Spuhler auf Facebook befreundet ist, der weiß, warum er es hier beispielhaft in die Kategorie des Facebook-Intendanten geschafft hat. Spuhler, Intendant am Badischen Staatstheater Karlsruhe, lässt keine Gelegenheit aus, dem geneigten FacebookFreund deutlich zu machen, dass sein Tag offenbar weit mehr als 24 Stunden hat, die künstlerische Arbeit am eigenen
Peter Spuhler
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Haus selbstverständlich immer erfolgreich und fantastisch ist, und man als Intendant im Sinne der Völkerverständigung und des kulturellen Austauschs im Iran, Georgien und an ähnlich exotischen Orten dieser Welt unterwegs sein sollte. Das macht Spaß zu lesen, lässt einen nahezu in Echtzeit am (Theater-)Leben Peter Spuhlers teilhaben und eröffnet vor allem neue Perspektiven auf uns völlig fremde Kulturen. Und es zeigt, dass der Job des Intendanten im besten Falle längst nicht mehr nur im intellektuellen Elfenbeinturm am eigenen Schreibtisch des Intendantenbüros stattfindet, sondern draußen in der Stadt, in der Region und in der weiten Welt.
N.N. marfa // 28
P.S.
Es gibt leider aus der Sicht mancher Politiker offenbar Intendanten, die gar nicht erst gewollt sind. Denn auf diese Weise besteht die einzigartige Möglichkeit, nicht nur die Position des Intendanten einzusparen, sondern das Jahresbudget für den gesamten Theaterbetrieb. Genau dieses scheint gerade in der NochTheater-Stadt Hagen der Fall zu sein. Hier findet man offiziell keinen Intendanten, der die Etatkürzungen der Stadt in Kauf nehmen würde. Dem entgegen stehen mehrere Angebote von Theatermachern, das Theater zu
übernehmen. All diese wurden abgeschmettert. Und auch ein überaus umfassender und direkter Brief der marfa-Redaktion an den Oberbürgermeister und den Kulturreferenten der Stadt in dieser Sache blieb komplett unbeantwortet. Unprofessionalität oder bewusste Negation? Man weiß es nicht. Zu befürchten ist Letzteres...
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Kühnel
Orchesters“ für Hamburg. Dieser Begriff trifft es auf den Punkt. Was Kühnel plant und entwickelt steht für einen Prozess, in dem sich das Orchester als traditionellster und originärer Klangkörper in der Musikstadt etabliert hat. Kühnel schafft das mit Hilfe ausgewählter internationaler Künstler wie Ion Marin oder Guy Braunstein, die er auf seine ganz eigene und persönliche Art an das Orchester bindet. Mit Programmschwerpunkten wie dem zur Lutherdekade kreiert er nicht nur einzigartig durchdachte Konzertabende, sondern akquiriert auf diese Weise auch zusätzliche Gelder. Es ist schön zu sehen, wenn auf diese Weise gute Arbeit nicht nur geschätzt, sondern auch belohnt wird.
D.K.
Trotz aller Debatten um Frauenquoten in den Führungsebenen von Wirtschaftsunternehmen und fast nur noch weiblichen Studentinnen im Fach Kulturmanagement sind sie auch in der Kultur immer noch eine Minderheit: Die Intendantinnen. Selbst wenn hier die Anzahl der Frauen in Führungspositionen sicher besser als in der Wirtschaft und deren Akzeptanz unangefochten groß ist, gibt
E.S.
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es vor allem in Deutschland immer noch Nachholbedarf darin, Frauen in führende Intendantinnenposten zu bringen. Österreich ist da um einiges weiter. Das beste Beispiel dafür ist Elisabeth Sobotka, Intendantin der Bregenzer Festspiele. Mit ihrem Gespür für die nicht selten schwierig zu schlagende Brücke zwischen Außergewöhnlichem und Kommerz ist sie eine würdige Nachfolgerin David Poutneys. Ihre Programme machen auch Lust auf Festspiele fernab der Seebühne und werden dementsprechend von Publikum und Presse gleichermaßen positiv aufgenommen.
Elisabeth Sobotka
Daniel
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Sie haben sich nicht verlesen. Es steht dort nicht „Der Intellektuelle“ – auch wenn das im Falle Daniel Kühnels , Intendant der Symphoniker Hamburg, durchaus auch seine Berechtigung hätte. Es geht bei Kühnel vielmehr um ein interkulturelles Denken und das daraus entwickelte Programm eines „denkenden
OPER / / n// RADAR
SAISONEMPFEHLUNGEN AUSGEWÄHLTER OPERNLIEBHABER
In Deckung! Wir nehmen mal wieder die Opernlandschaft ins Visier. Aber keine Angst, die hier genannten Häuser, Produktionen und Künstler haben den Tarnstoff nicht nötig und brauchen sich keinesfalls zu verstecken. Sie können mit Stolz in die neue Saison ziehen!
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RLIN E B , LIN R E B IN, L R BE
Bei den meisten Operetten, die ich live erlebe, überkommt mich ein Gefühl des Fremdschämens, weil ich das Genre eigentlich liebe. Aber die Liebe beschränkt sich fast ausschließlich auf historische Aufnahmen von vor 1933, als deutschsprachige Operetten noch voller Sex, Jazz und Star-Power waren. Einer der wenigen, bei dem ich in moderner Zeit das Gefühl hatte, so etwas auf Augenhöhe ser viert zu bekommen, ist Barrie Kosky an der Komischen Oper Berlin, wenn er mit Dagmar Manzel und Dirigent Adam Benzwi zusammenarbeitet. Ihr „Ball im Savoy“ und „Eine Frau, die weiß, was sie will“ (beide Operetten wurden im Jahr 1932 in Berlin uraufgeführt) waren derart furios, dass sie eine echte Konkurrenz zu den Versionen mit Gitta Alpar und Fritzi Massary sind. Und das will wahrlich etwas heißen! Nun bringt das Trio die durch und durch anstößige Ägypten-Operette „Die Perlen der Cleopatra“ (1923) von Oscar Straus heraus. Es gibt nichts, worauf ich mich in der neuen Saison so sehr freue wie auf Manzels Version des Liedes „Ach, Anton steck den Degen ein (…) du wirst doch nicht so grausam sein, komm lass‘ ihn in der Scheide“. Als wäre das nicht genug, kommen in Berlin noch zwei weitere Knaller raus: die europäische Erstaufführung von Emmerich Kalmans Broadway-Operette „Marinka“ (1945) als Weihnachtsspektakel an der Komischen Oper sowie eine mit Kabarettstars besetzte „Frau Luna“ (1899) von Paul Lincke im Tipi-Zelt am Kanzleramt. Da darf man auf Fräulein Schneider als Göttin des Mondes, Christoph Marti als Frau Pusebach in Drag und auf Ades Zabel als Sternschnuppe gespannt sein. Um das mit den Worten von Kylie Minogue zu kommentieren: „I Should Be So Lucky“ – dass alle drei komprimiert im Dezember zu sehen sind. Kevin Clarke Direktor des Operetta Research Center Amsterdam marfa // 32
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Nur wenige Intendanten haben bisher bemerkt, dass seit 2010 (und bis 2029), jedes Jahr - meist mehrere – 200-Jahre-Jubiläen von Rossinis Opern gefeiert werden könnten. In Sassari gab es am 9. Oktober 2015, 200 Jahre und fünf Tage nach ihrer Uraufführung, die „Elisabetta regina d’Inghilterra“. Und Rom hat natürlich am 20. Februar 2016 den 200 Geburtstag des „Barbiere di Siviglia“ gefeiert. Nun zeigt sich, dass auch Alexander Pereira in Jubelkategorien denkt: ab 12. April 2017 kann man an der Mailänder Scala neun Mal „La gazza ladra“ („Die diebische Elster“) sehen – rund 200 Jahre, nachdem die Oper an eben dieser Scala ihre Uraufführung am 31. Mai 1817 erlebte. Rossini selbst schrieb über den Stoff eines von einer Elster gestohlenen Bestecks: „Das Libretto ist wunderschön und ich habe es mit großer Begeisterung vertont“. Die hinreißende Mu sik, angefangen von der weltberühmten wahrlich symphonischen Ouvertüre, steht unter der Leitung des Rossini erfahrenen Riccardo Chailly und wird u.a. von Michele Pertusi, Alex Esposito, Rosa Feola und Edgardo Rocha gesungen. Regie führt der in Italien beliebte Filmemacher Gabriele Salvatores. Auf diese Elster sind wir ge spannt! Reto Müller Geschäftsführender Vorsitzender Deutsche Rossini Gesellschaft Basel
Die trauen sich was, die Grazer! Man kann mehr als gespannt sein auf diese Inszenierung zur Eröffnung der neuen Saison, die sicher nicht nur Wagnerfans interessieren wird. Graz kann hier seinen Ruf als Wagner- und Richard-Strauss-Stadt aufpolieren. Erstmals inszeniert an diesem zauberhaften Opernhaus Verena Stoiber, die gemeinsam mit Sophie Schneider 2014 beim Ring Award sowohl den Ersten Preis, als auch die Preise des Landes Steiermark und der Stadt Graz gewonnen hat. Wagners anspruchsvollste Partitur hat sich Chefdirigent Dirk Kaftan mit dem Grazer Philharmonischen Orchester vorgenommen, der „sattes Lorbeer“ mit seiner Augsburger Interpretation von „Tristan und Isolde“ geerntet hatte. Ihre Rollendebuts als Tristan und Isolde geben der ungarische Tenor Zoltán Nyári und die deutsche Sopranistin Gun-Brit Barkmin, die als Wagner- und Strauss-Interpretin u. a. an der Wiener Staatsoper brillierte. Liselotte Richter-Lux Autorin in Sachen Kultur München
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Nicht zuletzt durch seine häufige Zusammenarbeit mit dem Regisseur Jan Philipp Gloger hat sich der Kostüm- und Bühnenbildner Ben Baur längst als fixe Größe in der europäischen Theaterwelt etabliert. Neuerdings führt Baur selbst Regie. Eine Bewährungsprobe absolvierte er be reits vor zwei Jahren am Saarländischen Staatstheater Saarbrücken, wo er Donizettis „Lucia di Lammermoor“ inszenierte (und sich das Bühnenbild selbstverständlich gleich selbst lieferte). Der Erfolg dieser Arbeit brachte ihm mehrere Regie-Aufträge ein, von denen drei in dieser Saison zu sehen sind. Künstlerkollegen schwärmen von Baurs Arbeitsweise, die stets durch eine akribische Vorbereitung und eine profunde Werkkenntnis gekennzeichnet ist, was von seiner tiefen Liebe zum Metier zeugt. Seine Inszenierungskonzepte gehen über eine originelle Visualisierung hinaus, da sich Baur nicht scheut, seine Figuren psychologisch zu durchleuchten. Das führt mitunter zu ungewöhnlichen Lösungen. Zunächst wird er im November an der Oper Graz „Roméo et Juliette“ von Charles Gounod in Szene setzen (Regie, Bühnenbild und Kostüme), im Januar folgt dann Leoš Janáčeks „Kátja Kabanová“ in Saarbrücken (Regie und Bühnenbild) und am Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen steht im April seine Sichtweise von Mozarts „Don Giovanni“ (Regie und Bühnenbild) auf dem Programm. Es ist sehr wahrscheinlich, dass man das eine oder andere große Werk nachher mit neuen Augen sieht. Stephan Burianek Reise / Kultur & Lifestyle / Journalismus Wien 33 // marfa
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Die Oper Leipzig hat sich in den vergangenen Jahren unter Intendant und Generalmusikdirektor Ulf Schirmer zu einem Geheimtipp entwickelt und wartet auch in der kommenden Saison wieder mit einer Vielzahl an großen Projekten auf. Unter den fünf Neuproduktionen des Hauses befinden sich neben Klassikern wie dem „Freischütz“ und „Lucia di Lammermoor“ auch Raritäten wie Gounods „Cinq Mars“ und Schmuckstücke des 20. Jahrhunderts wie „Salome“ und „Turandot“. Doch auch im Repertoire befinden sich Produktionen, die einen Besuch wert sind. Neben einer Wiederholung des Leipziger Rings, der in der letzten Saison mit der „Götterdämmerung“ fulminant komplettiert wurde, ist mit Oper von Mozart („Le Nozze di Figaro“, „Die Zauberflöte“ & „Die Entführung aus dem Serail“), Verdi („La Traviata“ & „Nabucco“) oder Puccini („Madama Butterf ly“ & „La Bohème“) für jeden ein Schmankerl dabei. Außerdem bietet Schirmer neben den in den vergangenen Jahren aufgebauten Wagnerschwer punkt (Leipzig ist ja bekanntlich Wagners Geburtsstadt) auch vermehrt Straussopern an. So etwa die Produktion von „Arabella“, die erst im Juni Premiere feierte, oder die aufwendige „Frau ohne Schatten“-Produktion Balász Kovaliks, die schon 2014 mit großem Erfolg lief. Man sieht also, dass die Lutherstadt Leipzig mit ihrem Opernhaus einiges zu bieten hat, und darf sich auf eine spannende Saison voller musikalischer Höhepunkte freuen. Daniel Url Musikwissenschaftler und freier Journalist Salzburg
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Auch wenn ich gerne über ein kleineres Theater geschrieben hätte, bei einer Premieren-Empfehlung der Spielzeit 16/17 gestaltet es sich als unmöglich, um die Bayerische Staatsoper herumzukommen. Neben Donizetti, Rossini, Wagner und Weber kann sich das Publikum in dieser Saison auch auf zu Unrecht nicht oder zu wenig etablierte Kompositionen freuen. Lange Jahre verboten war Schostakowitschs „Lady Macbeth von Mzensk“, die besonders durch ihre „Stroh-Szene“ in Verruf geriet, einen orchestral illustrierten Liebesakt. In die Zeit der französischen Revolution entführt Umberto Giordano mit seiner Oper „Andrea Chénier“, die mit allen Mitteln des Verismo eine Liebestod-Szene schildert, experimentierfreudig und doch mitreißend-eingängig. Das größte Opernhighlight dieser Saison dürfte jedoch unangefochten Franz Schrekers „Die Gezeichneten“ nach eigenem Libretto sein. Seinerzeit einer der beliebtesten deutschsprachigen Opernkomponisten, wurde Schreker im Dritten Reich diffamiert und ist noch heute der Vergessenheit anheimgefallen. Eingeordnet wird seine Musik oft zwischen Romantik und Expressionismus, sie ist erfüllt von dramatischer Unmittelbarkeit, weitgespannten Melodiebögen und so komplexer wie unentziehbar wirkungsvoller Harmonik. Neben den vielfältigen Opernpremieren punktet die Bayerische Staatsoper auch mit ihrem Ballett-Programm, auf welchem „Spartacus“ von Aram Chatschaturjan und „Alice im Wunderland“ von Joby Talbot stehen, sowie durch ihre Aufführungen für Kinder und Jugendliche, in welchen ebenfalls eher selten zu hörende Musik erklingt. Oliver Fraenzke Musikwissenschaftler und Chefredakteur bei www.the-new-listener.de München
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Diese Empfehlung ist auch ein Hilferuf. Und „survival of the fittest“ ganz sicher die hoffnungsvollste aller Überschriften für die aktuelle Situation des Stadttheaters Augsburg. Das denkmalgeschützte Traditionshaus mit maroder Bausubstanz kämpft um seine Existenz, die Notwendigkeit eines Dreispartenbetriebes in der drittgrößten Stadt Bayerns wird von Teilen der Bevölkerung komplett in Frage gestellt. Trotz hoher finan zieller Zu schüsse durch den Freistaat steht man der notwendigen städtischen Neuverschuldung skeptisch gegenüber, eine Ge geninitiative sammelt Unterschriften und droht recht aussichtsreich mit einem Bürgerbegehren. Schultoiletten statt Hochkultur? Schlimmer! Im vergangenen Juni wurde nun zu allem Überfluss das große Haus wegen anscheinend unüberbrückbarer Zustände in Sachen Brandschutz gleich per sofort geschlossen – ein Jahr früher als geplant und neuerdings auch nicht mehr unumstritten. In aller Eile musste ein Notfallplan her – vier Wochen vor der Sommerpause. Der Spielplan für die kommende Saison war längst fertig, das jetzt unbespielbare Theater fest eingeplant. NochIntendantin Juliane Votteler und Ihr Team reagierten schnell, suchten alternative Spielstätten, fanden diese auch – zum Teil. Augsburgs neuer Intendant ab 2017, Andre Bücker, ist bereits in die Stadt gezogen und beginnt mit der Planung seiner Arbeit. Währenddessen sammeln die Theatergegner fleißig Unterschriften in der Innenstadt und beinahe wöchentlich gibt es neue Horrormeldungen über die unverantwortbare Belastung des städtischen Haushaltes durch die Sanierung. Am 22.9. beginnt in Augsburg die neue Spielzeit, unter anderem mit einer „Nussknacker“Premiere in der kurzfristig angemieteten „Schwabenhalle“. Bleibt zu hoffen, dass Tschaikowsky in Messe-Atmosphäre den einen oder anderen Sanierungskritiker doch noch umstimmt und den „Wert“ eines klassischen Theaterbaus – und unserer hochentwickelten Theater kultur – zu schätzen lehrt! Iris Steiner Kulturjournalistin München 35 // marfa
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Opern für Kinder sind nicht nur ein beliebtes Kulturangebot unserer Zeit, sondern eine wichtige Aufgabe, um Kinder zielgruppengerecht an die Gattung Oper heranzuführen. Dieser anspruchsvollen Aufgabe hat sich auch die Accademia Vocalis mit Sitz in Wörgl (Tirol) seit einigen Jahren angenommen und präsentiert nun eine Neuproduktion, die zum Abschluss der Aufführungsserie im September erstmals auch im Festspielhaus Erl zu sehen sein wird. Auf bauend auf den wunderbaren Erfahrungen und den großen Erfolgen bei der Arbeit mit den „Nachwuchs-Mimen“ der beeindruckend erfolgreichen Kinderopernprojekte „Das tapfere Schneiderlein“ von Edgar Seipenbusch 2003 sowie „Das Dschungelbuch“ von Franz Baur 2008 und 2009, führt die Projektleiterin der Kinderoper und langjähriges Vorstandmitglied der Academia Vocalis – Maria Knoll Madersbacher – die wertvolle Nachwuchspflege für die Region weiter fort. Sie produziert eine neue Kinderoper - „MAX & MORITZ - sieben lustige Streiche“ nach Wilhelm Busch, bereits die dritte Produktion im Rahmen der Academia Vocalis. Der dritte Streich mit Schneidermeister Böck spielte angeblich in Wörgl. Das war Anlass genug, die neue Kinderoper in Angriff zu nehmen. Das Libretto wurde vom talentierten Wörgler Jungautor Walter Hohenauer geschrieben, die Komposition ist umgesetzt durch den Wörgler Musiker und Komponisten Christian Spitzenstätter. Friederike Heyne Herausgeberin marfa Berlin
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Die Oper am Nationaltheater Mannheim ist dank Klaus-Peter Kehr in einem hervorragenden Zustand. Riskante Neudeutung von Klassikern? Etablierte Methode. Uraufführungen? Fast schon Routine, die natürlich nicht annähernd zur Routine erstarrt ist, sondern immer wieder aufhorchen ließ. Risiko ist für die Kunst so nötig wie die Luft zum Atmen. Durch Historie und Gegenwart legitimierte und entsprechend finanzierte Kulturinstitutionen können jenen Spielraum schaffen, der für Kunst unerlässlich ist. Ohne verlässliche Rahmen bedingungen ist es niemandem vergönnt, sich Ausnahmezustände zu erspielen. Ein gewisser Abstand ist vonnöten, wenn man sich im Geist der Kunst der Gegenwart und ihren Fragen stellen will – ohne sich zwanghaft ihre News-Buttons ans Portal heften, jeden Atemzug als Projekt finanzieren zu müssen. Albrecht Puhlmann, neuer Inten dant der Oper, hat gut daran getan, seine erste Spielzeit nicht als Schaulaufen des vordergründig Spektakulären anzugehen. Stattdessen: zeitgemäß mit Augenmaß, im Vollbewusstsein einer guten Tradition des Unbequemen – und eines Repertoires, das in Gestalt der ältesten Produktion „Parsifal“ phantasievoll gefeiert werden wird (60. Geburtstag). Zwischen-Zeiten stehen auf dem Programm, Geschichten zwischen Heimat und Fremdheit – dazu taugen ebenso Monte verdis „Il ritorno d‘Ulisse in patria“, Robert Schumanns „Genoveva“ oder „Infinite now!“, die Uraufführung eines Auftragswerks der grandiosen Chaya Czernowin. Letzteres widmet sich einem Zeitgefühl, das nur aus Zwischen-Zeiten bestand: Erlebnissen im ersten Weltkrieg, die sich nur unter größter existenzieller Atemnot artikulieren konnten. Vor diesem Hintergrund hat die Eröffnungspremiere „Aida“, das Zeug dazu, sich durchaus unheimlich auszunehmen. Die Entstehungszeit des Werkes fiel mit der Gründung eines „Deutschen Reiches“ zusammen. In Versailles, wo dann fast fünfzig Jahre später ein Vertrag unterzeichnet werden sollte, der neuen Unfrieden zur Folge hatte. Man darf gespannt sein, in welchen Welten Regisseur Roger Vontobel, die Äthiopierin Aida und den Ägypter fremd bzw. zu Hause sein lässt. Carsten Jenß Musikdramaturg
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Die Neuköllner Oper ist nicht nur eine erfolgreiche Brutstätte für neue Musicals, sondern stets auch ein spannendes Versuchslabor für die Untersuchung gesellschaftlicher Tendenzen unserer Zeit in der Form zeitgemäßer und höchst aktueller Musiktheaterstücke und -projekte. Nicht nur für die Gattung eher unkonventionelle Bezeichnungen wie „Tanz-Körper-Musiktheater“ oder „politische Operette“ zeugen davon, sondern auch das gesamte bisher veröffentlichte Programm für die neue Saison 2016/17. Den Auftakt ab 15. September bildet das Projekt „Büro für postidentisches Leben“. Im deutsch-spanisch-katalanischen Team unter der Leitung von Matthias Rebstock entsteht in Barcelona und Berlin ein Büro für Postidentisches Leben: hier entwickeln sieben junge Kreative überraschende Fragen und Antworten zu dem, was uns im Kern zusammenhält: Freiheit, Grenzen und Identität. Die erste eigene Uraufführung der Neuköllner Oper steht dann ab 5. Oktober auf dem Programm. In „Tosca G8“ probt eine junge, hippe Regisseurin mit erlesenen Sängern Puccinis Meisterwerk – es soll eine „ultimative Inszenierung“ werden, die „der Oper endlich ihre politisch-kritische Dimension zurückgibt.“ Schließlich handelt Tosca von einem Künstlerpaar, das in die Fänge des Terrorregimes unter Polizeichef Scarpia gerät, „mit fatalen Folgen, wie wir alle wissen.“ Das Konzept des Regie-Shootingstars soll die ebenso fatalen Polizei-Übergriffe während des G 8-Gipfels in Genua 2011 thematisieren. Die Proben schlingern zwischen großen musikalischen Momenten und den Tücken einer ambitionierten Regie, mal komisch-verdreht, mal sentimentalerhebend, bis zu einem überraschenden Ende. Wer fernab des überholten Regietheaters wahrhaft erleben will, was Oper, was die Fiktion von Regie und Theater erreichen kann, wenn wir der Wirklichkeit gegenüberstehen, der ist in der Neuköllner Oper immer richtig. Alexander Busche Redkation marfa Berlin 37 // marfa
Rüdiger Kruse – als MdB (CDU) Hauptberichterstatter für Kultur und Medien im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages – setzt sich aktiv für eine nachhaltige und flächendeckende Kulturförderung im Bundestag ein. Er weiß, wie wichtig Kulturförderung für den Fortbestand, die Festigung und die stetige Entwicklung unserer eigenen kulturellen Identität ist. Für marfa erörtert er das Spannungsfeld, in dem sich staatlich begründete Kulturförderung bewegt. Kein leichtes Unterfangen...
Sie möge sich doch bitte selbst finanzieren, die Kultur! So wie vermeintlich alles andere auch. Gute Idee!?! Der Souverän sorgt für Sicherheit, für Infrastruktur, für Wohlfahrt, für Bildung – und für Kultur. Das war immer so. Die Fürsten, Könige und Bischöfe als Inhaber der Macht und Personifikation des Staates haben unter anderem auch die Künste – neutral ausgedrückt – bezahlt oder gefördert. Doch im Begriff „Fördern“ liegt schon die Wurzel allen Missverständnisses, nämlich dessen, dass Kunst keine Gegenleistung erbringen würde, selbst keinen Mehrwert hätte.
Die Souveränität ging 1918 mit der Ausrufung der Republik durch Philipp Scheidemann von einem Balkon des Reichstages endgültig vom Adel auf das Volk über. Plötzlich war es die Aufgabe des Volkes und seiner gewählten Repräsentanten, Krankenhäuser und Schulen zu bauen, Universitäten und Brücken zu unterhalten, und Kunst stattfinden zu lassen. Das entscheidende, wenngleich so unscheinbar wirkende Wort in diesem Zusammenhang ist das ´und´ zwischen Volk und Repräsentanten. Anders als der Untertan hat der Bürger für ´Schutz und Trutz´ durch den Staat keineswegs seine eigene Handlungsfreiheit eingebüßt. Er wirkt, trotz Delegation durch die Wahl von Repräsentanten, bis heute an den Staatsbelangen eigenständig mit. Erst dadurch kann es überhaupt zur Frage kommen, wer was finanziert. Die Kultur ist von dieser Frage besonders betroffen.
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ge Aufgabe des Staates“ und „Kulturelle Angebote sind von deren Nutzern zu bezahlen“ eröffnet sich ein weites Feld verschiedenster Ansichten, ist alles denkbar und wird auch so gut wie alles vertreten.
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Damit nicht genug. Als weitere bedeutende Akteure der Kulturfinanzierung treten Mäzene, Stiftungen und Sponsoren hinzu. Während der Mäzen im Idealfall altruistisch, gegebenenfalls auch narzisstisch motiviert ist, hat der Sponsor letztlich wirtschaftliche Ziele. Die Stiftung geriert sich meist als Mäzen, hat aber manchmal ähnliche Interessen wie ein Sponsor. Allen Akteuren – Staat, Stiftungen, Mäzenen, Sponsoren und Karten kaufenden Endverbrauchern – ist dabei allerdings eines gemein: Sie reagieren auf Meinungen. Meinungen wiederum sind suboptimal geeigneter Nährboden für Kultur. Kultur gefällt keinesfalls immer der Mehrheit – und meistens will sie es ja auch gar nicht. Dabei ist die Bildende Kunst der Klassik bis ins weite 20. Jahrhundert hinein immer noch der Teil der Kultur, der nicht „wehtut“. Vom Status der allgemeinen Akzeptanz ist die Kultur der Gegenwart – und von dieser die Musik ab dem 20. Jahrhundert ganz besonders – meist ausgeschlossen. Während Picasso und Rothko längst allgemein akzeptiert sind, ihre Werke also anerkannte, ja geschätzte Kunst sind, kann man heute noch immer mit Alban Bergs Musik Konzertsäle höchstens zur Hälfte füllen. Picasso starb 1973, Berg 1935. Damit ist eines klar: Wem es wichtig ist, eine allgemeine Zustimmung für sein kulturelles Angebot zu finden, wählt die sicheren Kandidaten: Goethe, Schiller, Brahms und Beethoven, Mozart, Puccini, Verdi und mittlerweile sogar Wagner. Aber selbst bei diesen Kandidaten zieht längst nicht jedes Werk. Darüber hinaus fokussiert man sich auf etablierte Künstler und Orte wie die Wiener Philharmoniker, die Semperoper oder die Neue Nationalgalerie.
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Was aber genau brauchen wir? Und warum? Wir brauchen eine Finanzierung von Kunst und Kultur um ihrer selbst willen, weil genau das der Selbstausdruck einer freien Gesellschaft ist.
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VERFORMUNG
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Der Ausdruck einer freien Gesellschaft ist die freie Kunst. Die bürgerlichen Parteien, und damit vor allen anderen die Union, sind diesem Ideal am nächsten. Bürgerliche haben gegenüber den Künstlern die Attitüde des „laissez faire“. Daher ist es eine nachvollziehbare Tatsache, dass in Deutschland unionsgeführte Regierungen am meisten Geld für Kultur geben und dafür am wenigsten Bedingungen stellen. Gleichzeitig muss man aber zugeben, dass gerade das Bürgertum empfänglich ist für die deutsche Romantik und damit – um es bildlich auszudrücken – für Spitzwegs „Der arme Poet“, 2012 als „Lieblingsbild der Deutschen“ in der „Die Zeit“ betitelt. Diese Vorstellung wiederum verhindert eine wirklich adäquate Kulturfinanzierung. Anders lässt es sich wohl kaum erklären, dass die kleine Zahl der Schauspieler und Tänzer in dieser Republik oft für wirklich beschämende Entlohnung arbeiten müssen.
Wie soll sich die Kulturfinanzierung aber nun zukünftig gestalten? Ohne dass die Reihenfolge eine Wertung darstellt, sind die Säulen der Kulturfinanzierung folgende: Staat (Kommunen, Länder, Bund), Sponsoren, Mäzene, Stiftungen und letztlich natürlich auch die Eintrittsgelder. Kunst braucht Freiheit – das erhabene Argument – und Geld – die profane Realität. Das Problem ist, dass Geld eine Gegenleistung verlangt. Und zwar in der Regel eine geldwerte. Es wäre ehrenwert, dies zu bekämpfen, aber das haben schon so viele versucht. Wir müssen nur anders und besser mit dieser Regel umgehen. Eine der herausragenden bürgerlichen Tugenden ist Pragmatismus. Fragen wir uns also, wer was will, und entscheiden danach, wer was finanziert. Der freiheitliche demokratische Rechtsstaat will die Freiheit der Kunst. Der Sponsor will die positive Aufwertung seines Unternehmens durch die Kunst. Die Stiftung will die sichtbare Verwirklichung ihrer Stiftungsziele. Der Besucher will das Kunstereignis erleben. Der Mäzen will, was er will. Sponsor und Besucher wollen das eine konkrete Ereignis. Sie wollen das, was (sie) jetzt interessiert. Während der Besucher sich nach seinem Geschmack richtet, wird sich der Sponsor nach dem für ihn maßgeblichen Erfolg richten. Das kann sehr oft identisch sein, da ein stark besuchtes Ereignis für Sponsoren ein gutes Ereignis ist. Überließe man das Feld der Finanzierung durch Kartenverkauf und Sponsoring, würden 95% der Kultur aus Mozart,
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>> GEDANKEN!
Beethoven, Pablo Picasso, Rembrandt, Gerhard Richter, Thomas Mann oder eben Goethe bestehen. Nicht schlecht, ABER… Sponsoren und Besucher handeln selektiv. Das ist ihr gutes Recht. Der Intendant muss entsprechende Angebote machen. Ich kann als Direktor einer Kunsthalle gezielt Mittel für Ausstellungen bei Sponsoren einwerben. Caspar David Friedrich, eine der ersten sogenannten Blogbuster-Ausstellungen in Deutschland, ist so ein extrem sponsorentaugliches Angebot. Findet es statt, ist es gut für alle. Aber wer fördert bitte die nicht etablierte, noch nicht kanonisierte Kunst der Gegenwart? Wer könnte daran ein Interesse haben? Der Staat. Weil die Kunst, die uns provoziert, unsere freiheitliche Grundordnung am besten repräsentiert. „Wir finden Deine Kunst schrecklich, aber wir werden alles dafür tun, dass Du sie ausstellen kannst!“ So hieß es noch vor gar nicht langer Zeit. Vor einigen Jahrzehnten endete allerdings die Kreativität hemmende Glückseligkeit der reinen Staatssubvention. Das ist nicht grundsätzlich schlecht, birgt aber folgendes Problem: Drittmittel wurden, genau wie in der Wissenschaft, das Zauberwort. Dass Drittmittel zweckgebunden sind, ist klar. Theaterstücke und Ausstellungen wurden zum förderfähigen Projekt. Sind die Mittel der Sponsoren und Stiftungen zusätzlich, ist das billig und recht. Treten sie an die Stelle der öffentlichen Geldern, wird es schwierig. Schließt sich der staatliche Sektor dann noch den zweckgebundenen Förderkriterien an, ist es vorbei mit der Kunst. Für mich leben Theater, Museen, Festivals etc. vom Intendantenprinzip. Wir, die gewählten Repräsentanten in Parlament und Regierung, wählen einen Intendanten aus und billigen ihm ein Budget zu. Und dann schauen wir uns das drei Spielzeiten an. Und dann verlängern wir – oder auch nicht. Aber wir reden nicht bei jedem Stück und bei jeder Neubesetzung mit, weil dann die künstlerische Freiheit zu Ende wäre. Kultur gäbe es dann zwar immer noch, aber keine künstlerische Freiheit. Was heißt das aber nun für die politische Praxis? Gebt der Kunst, was der Kunst gebührt. Zirka 0,5% vom Bundeshaushalt ist sicherlich zu wenig. Die meist 3% der Länder, die Kultur als Länder- und nicht Bundessache reklamieren, sind ebenfalls beschämend, wenn man mal davon ausgeht, dass Kultur den Menschen vom Tier unterscheidet. Der Staat ist also zuständig für die Finanzierung der Kultur, damit die Kunst frei ist. Auf einer Basis der Unabhängigkeit gewinnen Kultureinrichtungen Sponsoren für weitere, konkrete Projekte. Stiftungen und Mäzenen kommt die Rolle zu, bunte und vielfältige Akzente zu setzen.
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Während Kommunen und Länder das große Feld der Kulturförderung bedienen müssen, sollte sich der Bund der Förderung von nationaler und internationaler Bedeutung, Innovation und Exzellenz in der Kunst widmen. Wir haben in den vergangenen sieben Jahren den Bundeskulturetat massiv erhöht. Heute liegt der Etat bei bemerkenswerten rund 1,4 Milliarden Euro. Das ist ein Teil-Erfolg. Denn eigentlich müssten es 9 Milliarden sein! Gerade mal 3% vom gesamten Bundeshaushalt für unsere Kultur wären wohl immer noch nicht zu viel…
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„ Um die heute vorherrschende Vielfalt an Stil, Produkten, Trends und Strömungen genießen zu können, muss sich ein Einrichtungskonzept deutlich von Beliebigkeit abgrenzen, damit Gefühl, Geschmack und die Freude am Auswählen nicht in der Masse untergehen, sondern Klasse entfalten. Genau das erwarte ich auch von der Oper. Christine Kröncke Gründerin Kröncke Interior Design
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„ Dort, wo Menschen zusammenkommen, um Kultur zu genießen, entsteht unweigerlich ein gesellschaftlicher Zusammenhalt, der Sinnbild für ein friedliches Miteinander und eine starke Gemeinschaft ist. Unser Club ist Kultur. Richard Hauser Gründer und Eigentümer Kitzbühel Country Club
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Was den Kitzbühel Country Club so unvergleichlich macht, ist nicht die Tatsache, dass man dort exzellent netzwerken, köstlich essen, traumhaft wohnen und perfekt entspannen kann. Auch nicht, dass man ein vielfältiges und abwechslungsreiches Angebot aus kulturellen und gesellschaftlichen Highlights genießt. Sondern das Besondere ist die aufregende Mischung aus allem. Hier kommen Mitglieder und deren Gäste in den Genuss einer urtirolerischen Tugend: Dem gemütlichen Beisammensein! Sie möchten nähere Informationen zu diesem Private Members Club erhalten, der Ihre Erwartungen sogar noch übertrifft? Dann freuen wir uns auf Ihre Anfrage:
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„ Im Tiroler Unterland ist unsere Region jene mit der größten Dichte an Hochkultur-Veranstaltungen. Mit den Tiroler Festspielen Erl, der Festung Kufstein und den Passionsspielen sowie zahlreichen anderen Initiativen bringt der Kulturtourismus mittlerweile viele Nächtigungen in unser Gebiet und prägt unser Image nach außen wesentlich mit. Besonders stehen wir aber für die Verbindung zwischen Kultur und Natur. Stefan Pühringer Direktor Tourismusverband Kufsteinerland
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Spuren im Schnee hinterlassen Den Tiroler Bergwinter im Kufsteinerland erleben und seine Spuren im Schnee ziehen.
Auf die Pisten - fertig - los Mit mehr als 90 Liften können Ski- und Snowboardfahrer in der nahen „SkiWelt Wilder Kaiser - Brixental“, einem der größten zusammenhängenden Skigebiete Österreichs, den Berg erobern. Familien und jene, die es gerne weniger schnell mögen, finden im Thierseetal ideale Piste: im Skigebiet „Tirolina“ sowie am Hagerund Sonnseitlift.
bestens geschulte Wanderguide-Team unternimmt mit Ihnen Schneeschuhwanderungen bei Tag und Nacht, Energetische Heilwanderungen, Fackelwanderungen sowie QiGong-Wanderungen. Für Gäste sind diese Programme kostenlos und garantieren abwechslungsreiche Urlaubsmomente. Eventreich Auch im Winter begeistern zahlreiche Events in der Region: Den traditionellen Tiroler Advent mit Anklöpflergruppen und einem weihnachtlichen Kinderprogramm erlebt man am Weihnachtszauber auf der Festung Kufstein und am Weihnachtsmarkt im Kufsteiner Stadtpark. Romantisch wird es beim „Fest der 1000 Lichter“ am ersten Samstag im Januar, wenn Kerzen und Fackeln das elektrische Licht für einen Abend ersetzen.
Reich an Erlebnissen Abseits der Pisten überzeugt eine Vielzahl an Aktivitäten, die wahlweise sportlich, erholsam und/oder unterhaltsam ausfallen: Gestalten Sie Ihre Zeit mit einer spritzigen Rodelpartie, Langlaufen, einer Winterwanderung oder dem Besuch der Festung Kufstein. Im aktuellen Winterwochenprogramm haben die hier tätigen „Winter-Urlaubs-Designer“ zudem interessante GRATIS Programmpunkte zualle ansfers in tr s u Skib sammengestellt, bei te von Skigebie denen Sie Ihre Batterier bis b m Deze en aufladen können. Das März.
TIPP:
„Wagnerianer“ finden ihre schönsten Urlaubsmomente hingegen bei den hochkarätigen Tiroler Festspielen Erl
Kufsteinerland, A-6330 Kufstein, +43 (0) 5372 / 62207, info@kufstein.com, www.kufstein.com
von 26. Dezember bis 06. Januar: Unter der künstlerischen Leitung von Maestro Gustav Kuhn sind die Tiroler Festspiele Erl bereits über alle Grenzen hinaus bekannt und finden alljährlich im Sommer sowie im Winter im neu erbauten und architektonisch reizvollen Festspielhaus statt.
NEU: Familiena dvent am Fohlenho f in Ebbs mit heimisch em Handw erk, Musik un d Kulinari k sowie Kin derprogramm .
„ Als originäres Orchester der Musikstadt Hamburg und Residenzorchester der Laeiszhalle wollen wir mit allem, was wir tun, relevant für die heutige Zeit sein und nichts nur aus dem einfachen Grund machen, weil es so schon immer gemacht wurde. Unsere Auftritte, unsere Programmauswahl muss in die heutige Zeit passen. Daniel Kühnel Intentant der Symphoniker Hamburg
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Wagner Tannhäuser Ouvertüre/Bacchanal Strauss Burleske Adès Totentanz
1. Symphoniekonzert So 18.09.16 — 19.00 Uhr Laeiszhalle Großer Saal Jeffrey Tate, Dirigent Kirill Gerstein, Klavier Christianne Stotijn, Mezzosopran Adrian Eröd, Bariton
Schostakowitsch Aus jüdischer Volkspoesie Mahler 7. Symphonie Lied der Nacht
3. Symphoniekonzert So 13.11.16 — 19.00 Uhr Laeiszhalle Großer Saal Ion Marin, Dirigent Natalia Pavlova, Sopran Irina Shishkova, Mezzosopran Ilya Selivanov, Tenor
Dvořák Karneval Liszt 1. Klavierkonzert Brahms 1. Symphonie
Haspa Neujahrskonzert So 08.01.17 — 11.00 Uhr Laeiszhalle Großer Saal Ion Marin, Dirigent Martha Argerich, Klavier
Beethoven Missa Solemnis
Sonderkonzert Di 17.01.17 — 20.00 Uhr Elbphilharmonie Großer Saal Jeffrey Tate, Dirigent Camilla Nylund, Sopran Sarah Connolly, Mezzosopran Klaus Florian Vogt, Tenor Luca Pisaroni, Bass Philharmonia Chorus , London symphonikerhamburg.de
junge // W // ilde >>
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Sie sind stark – sowohl in dem, was sie tun als auch in der Art, wie sie sich präsentieren. Und sie gehen alle ihren ganz eigenen Weg, um die für sie passende Nische im Opernbetrieb gekonnt zu besetzen. Diese jungen Wilden sind zukunftsweisend in dem, wie man dem Opernbusiness zu begegnen, es zu beherrschen hat – und stehen somit wie keiner sonst für die natürliche Auslese in der Oper. Sie sind der lebende Ausdruck musiktheatraler Evolution!
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// So ist das / Nadia Steinhardt, Mezzosopran, studierte an der Musikhochschule Saar bei Rosemarie Bühler-Fey. Sie erhielt Auszeichnungen wie das Bayreuth-Stipendium, das Bruno-ElisabethMeindl-Stipendium und war Preisträgerin des Gieseking Wettbewerbs 2011. Schnell überzeugte sie Publikum und Presse gleichermaßen mit ihrer Stimme und einer ganz eigenen, sehr starken Bühnenpräsenz, die sie vor allem als „Carmen“ einzusetzen beliebt. Aber auch in den vielen anderen spannenden Partien ihres Fachs präsentiert sich Nadia Steinhardt mit einer ganz eigenen Persönlichkeit, die es ihr ermöglicht, sich vom Gros der anderen Sängerinnen dieses Planeten klar abzusetzen. So mögen wir das!
// Öffentliche Meinung / „Was für eine herrliche, gereifte und voluminöse Stimme! Welch vollendeter Vortrag dieser berühmten Arie! Die Zuhörer konnten sich ganz gelöst von dieser wunderschönen Stimme bezaubern lassen.“ Mainpost über Nadia Steinhardt als „Carmen“
NADIA STEINHARDT // Geboren / 1985 in Bad Neustadt // Beruf / Mezzosopran/Alt // Ausbildung / Musikhochschule Saar bei Prof. Rosemarie Bühler-Fey, danach Masterstudium Operngesang an der Bayerischen Theaterakademie sowie der Hochschule für Musik und Theater München bei Prof. Daphne Evangelatos // Erst einmal / Stipendium der Villa Musica Mainz sowie des Richard Wagner Verbandes
„Nadia Steinhardt ist diejenige, die schließlich als Carmen alle in ihren Bann zieht. Die frischgebackene Absolventin der Münchner Musikhochschule wechselt mit ihren Kollegen auf verschiedenen Ebenen gekonnt zwischen den Welten“ BR Klassik über „Carmen Assassinée“ „Zwei Sängerinnen (Marie-Pierre Roy und Nadia Steinhardt, beide glänzend besetzt) übernehmen jede mehrere Rollen in einem durchaus nicht geradlinig angelegten und zudem mit etlichen fantastischen Elementen angereicherten Spiel.“ Stuttgarter Nachrichten über „Into the little hill“
// Und dann / 2014 Judith in „Herzog Blaubarts Burg“ an der Bayerischen Theaterakademie, Dorabella in „Così fan tutte“ mit der Jungen Oper Rhein Main und Minister/ Minister’s wife/Narrator in „Into the little hill“ (George Benjamin) an der Jungen Oper Stuttgart // Hier zu sehen / Regelmäßig an der Jungen Oper Stuttgart und bei Gastauftritten im In- und Ausland // Zuletzt / Titelpartie in „Carmen Assassinée“ von Christof Nel an der Theaterakademie München // What‘s next / Oktober 2016, Staatsoper im Schillertheater Berlin: Gussy in der Uraufführungsproduktion einer eigens für sie geschriebenen Oper mit dem Titel „Comeback“ von Oskar Strasnoy
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// Ausgezeichnet / 2011 Gewinnerin des Walter Gieseking Wettbewerbs Saarbrücken; 2015 Preisträgerin beim Internationalen Gesangswettbewerb zu den Opernfestspielen Munot (CH)
// Geboren / 1993 in Rosenheim // Beruf / Tänzerin/Choreografin // Ausbildung / Klassischer und zeitgenössischer Tanz an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien, Studium der deutschen Philologie an der Universität Wien // Erst einmal / Tänzerin in Werken namhafter Choreografen, zum Beispiel „notes on blanc 1“ (Willi Dorner), „energetic bodies“ (Doris Uhlich), „golden jumpers“ (Anton Lachky), „swanlake remixed“ (Liz King), „Set & reset“ (Trisha Brown) sowohl in großen Häusern wie dem Festspielhaus St.Pölten und der Staatsoper Bratislava als auch in kleinen Theatern und Showproduktionen
// Öffentliche Meinung /
Münchner Merkur über „Guglielmo Tell““
// Ausgezeichnet / Förderstipendium der Stadt Wien für ihre wissenschaftliche Abschlussarbeit zum Thema „Live von Hans van Manen – der Versuch einer intertextuellen Einordnung eines intermedialen Klassikers der zeitgenössischen Bühnenkunst“
// Zuletzt / Choreografie zu Rossinis „Guglielmo Tell“ bei den Tiroler Festspielen Erl im Sommer 2016; Tänzerin bei den Salzburger Festspielen in „Die Liebe der Danae“ // What‘s next / Choreografie für Rossinis „L‘italiana in Algeri“ bei den Tiroler Fetspielen Erl Winter 2016/17
KATHARINA GLAS
„Immerhin stellt sich Kuhn mit seiner Choreografin Katharina Glas den Anforderungen der Grand Opéra. Man spielt wesentlich mehr vom Stück als vor zwei Jahren die Münchner, wo sich die Partitur schwere Amputationen gefallen lassen musste. Ballettund Opernszenen sind in Erl geschickt verschränkt, manchmal auch als Kommentar zu den Arien.“
// Und dann / Als Choreografin in Zusammenarbeit mit Hans-Jürgen Doetsch „Undine“ (2011) und „Sommerbilder“ (2015), 2012 Gewinnerin des Castings „Bollywood Dance Newcomer“, Ballett-Choreografie „Sail“ an der Nationaloper Cluj, Rumänien; Winter 2015 Choreografie zu Rossinis „Il barbiere di Siviglia“ bei den Tiroler Festspielen Erl
// So ist das / Es ist wahnsinnig spannend zu sehen, wie sich die junge Tänzerin Katharina Glas als Choreografin vor allem auch bei den Tiroler Festspielen Erl quasi als Spezialistin für Rossini-Opern einen wirklich interessanten und ganz eigenen Namen macht. Dabei schafft sie es in ihren Choreografien, Neues mit traditionellen Elementen so zu kombinieren, dass Klischees konsequent vermieden werden und höchst intelligente Grenzgänge zwischen den Stilen entstehen. Vielleicht liegt aber genau das in der Natur der Sache: Aufgewachsen im schönen Kiefersfelden direkt an der deutschen Grenze zu Tirol ist sie Grenzgänge zwangsläufig gewöhnt...
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// www.ulrichcordes.com /
// So ist das / Manchmal braucht man nicht nur Glück, sondern auch die richtigen Freunde. Und die hatte Ulrich Cordes offenbar. Zumindest einen, der ihm als Coach und Vocal Trainer zur Seite stand und ihn nach dem Gesangsstudium zu einem der vielversprechendsten und spannendsten Nachwuchstenöre machte. Diese Stimme ist ein Geschenk, gute Freunde aber eben auch. Und so hat Ulrich Cordes in der perfekten Kombination aus beidem den Grundstein für seine Karriere gefunden - und begeistert!
Ulrich Cordes // Ausgezeichnet / // Geboren / 1980
2. Preis beim Podium junger Gesangssolisten in Kassel 2008
// Beruf / Tenor // Ausbildung / Kirchenmusikstudium an der Musikhochschule Köln bei Prof. Margareta Hürholz und Prof. Reiner Schuhenn, danach Gesangsstudium bei Prof. Christoph Prégardien // Erst einmal / Student am Conservatoire de Paris bei Prof. Pierre Mervant; Konzerte in Europa, USA und Brasilien // Und dann / Operndebüt als Don Ottavio („Don Giovanni“) am Theater Solingen, Auftritte mit dem Bachkoor Holland sowie beim Musikfest in Fribourg // Hier zu sehen / Schloss Greinburg in “Der geliebte Adonis“ (Reinhard Keiser) bei den Donau-Festwochen und in Köln, wo er lebt // Zuletzt / „Platée“ von Jean-Philippe Rameau am Staatstheater Saarbrücken // What‘s next / Theater am Rudolfplatz Köln in „Ich, Jacques Offenbach“ (Leitung: Johannes Quack) marfa // 58
// Öffentliche Meinung / „Die ‚österreichische Erstaufführung in heutiger Zeit‘ beeindruckt vor allem musikalisch: Klar und stark sind alle Partien besetzt.“ Der Standard über „Der geliebte Adonis“ „Mit weicher Tenorstimme überzeugt Ulrich Cordes (Philistus).“ Wiener Zeitung über „Der geliebte Adonis“
// Öffentliche Meinung / „Diese (Dorothea Spilger und ihre Kollegin Mercedes Arcuri, Anm.d.Red.) singen und spielen derart gut, dass man ihnen ihren intriganten, egoistischen Rollen-Charakter fasziniert verzeiht.“ Abendzeitung München über „La Cenerentola“
Thüringische Landeszeitung über „Faust“ „Dorothea Spilger hat sich die Rolle des Sesto einverleibt und glänzte mit sicherer Stimmführung, fokussierter und warm leuchtender Tonqualität und ausgeglichen in den Lagen. Die zwiespältige Gefühlsskala des Sesto machte sie mit differenziertem Ausdruck glaubhaft und ihre Arien zu persönlichen Höhepunkten.“ Traunsteiner Tagblatt über „La clemenza di Tito“
// So ist das / Vielseitig, interessant, zielstrebig, humorvoll, unterhaltsam – die Reihe der positiven Attribute, die man dieser aufstrebenden Sängerin zuschreiben könnte, ließe sich noch lange fortsetzen. Und dabei ist sie nicht nur mit einer fantastischen Stimme gesegnet, sondern einfach auch ein herzlicher Mensch, den man einfach mögen muss. Beste Voraussetzungen für eine wunderbare Karriere, die nun zunächst ihre Fortsetzung in der renommierten Akademie der Mailänder Scala findet. Wunderbar!
DOROTHEA SPILGER
„Viel Gutes in den Nebenrollen: Dorothea Spilger ist ein munterer, sensibler Siebel...“ // Ausgezeichnet / Preisträgerin bei Wettbewerben wie der Competizione dell’opera, des internationalen Johannes-BrahmsWettbewerbs und des internationalen Antonin-Dvořák-Wettbewerbs
// Geboren / 1989 in Landshut // Beruf / Mezzosopran // Ausbildung / Hochschule für Musik und Theater München bei Prof. Fenna Kügel-Seifried // Erst einmal / 2011 szenische Erstaufführung von Puccinis „Elgar“, 2012/13 Studio der Opéra National de Lyon, seit 2014 Stipendiatin des Menuhin-Projekts „Live Music Now“ // Und dann / 2014/15 Nerone („L’incoronazione di Poppea“) und Siebel („Faust“) am Theater Erfurt // Hier zu sehen / Staatstheater am Gärtnerplatz München, bei den Tiroler Festspielen Erl und als Mitglied der Akademie am Teatro alla Scala di Milano // Zuletzt / 2. Dame in Mozarts „Die Zauberflöte“ bei den Tiroler Festspielen Erl Sommer 2016 // What‘s next / Flora („La traviata“) und Zulma („L’italiana in Algeri“) bei den Tiroler Festspielen Erl Winter 2016/17 59 // marfa
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Olga P Seite eretyatko gefäl lt dir Pesar · 7. Ju o li · Be o o oo e s mit M arbei ia mo ichele tet · Mario insieme tti. )))))) —
Virtuelle Welt goes print! Schnappschüsse, Erinnerungen, Opernpromis in Aktion... What happens on Facebook stays noch lange nicht on Facebook! Denn ab sofort präsentieren wir Ihnen unsere Lieblingsfundstücke hier im Heft!
saison / / / . 4f / / ....... / show
Wir haben uns weit über 50 Spielzeitvorschauhefte vorgenommen, durchgearbeitet, in der Redaktion heftig diskutiert und es schließlich gefunden das fitteste Theater mit dem innovativsten und spannendsten Saisonbuch 2016/17. And the marfa „saison 4 show“ award goes to... Trommelwirbel... Luzerner Theater!
marfa // 62
>> 1. PREIS:
// www.luzernertheater.ch /
Luzerner Theater Klar strukturiert, künstlerisch höchst anspruchsvoll, innovativ, serviceorientiert, die Idee eines neuen Theaters für Luzern vermittelnd und dabei grafisch durchweg ein purer Genuss - so ist die Spielzeitvorschau des Luzerner Theaters. Und daher geht unser 1. Preis, der neben der hiesigen Präsenz auch eine ganzsetige Anzeige für den Preisträger im nächsten marfa-Heft mit sich bringt, in diesem Jahr an eben dieses Theater mit einem vielversprechenden neuen Leitungsteam.
Kunst ist Kunst ist Kunst... Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen. Die Saisonvorschau des Theaters an der Wien bekommt f체r die k체nstlerisch einzigartigen und aufwendig gestalteten Titelseiten und der damit verbundenen Freude f체r das Auge beim Betrachten der einzelnen Produktionen unseren Sonderpreis in der Kategorie KUNST einhergehend mit einer halbseitigen Anzeige im Terminteil der n채chsten marfa.
// www.theater-wien.at /
KATEGORIE ENSEMBLEFOTOS
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KATEGORIE KUNST
Am meisten leidet jedes halbwegs ästhetisch ausgerichtete Auge bei den Ensemblefotos in den Saisonvorschauen. Vieles wird versucht von volksnaher Einfachheit bis hin zur häufig aus welchem Grund auch immer misslungenen Inszenierung von witzigen bis absurden Szenerien. Nur selten kommt dabei etwas heraus, das innovativ und richtig gut ist. Dem Staatstheater Nürnberg ist das aber in dieser Saison gelungen. Atemberaubend gut, diese Idee und ihre Umsetzung. Ein würdiger Preisträger in der Kategorie ENSEMBLEFOTOS. Diese ästhetische Freude ist uns ebenfalls eine halbseitige Anzeige in der nächsten marfaAusgabe wert. Bitte mehr davon!!!
// www.staatstheater-nuernberg.de /
// www.theater-basel.ch /
KATEGORIE TYPO
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Manchmal sieht man den Wald vor lauter Typo nicht. Manchmal aber gelingt es, über das Schriftbild und den spielerischen Umgang damit nicht nur eingefahrene Sichtweisen zu durchbrechen, sondern durch die typografische Gestaltung ein Spielzeitheft ganz ohne sonstige visuelle Anreize spannend und neu zu gestalten. So geschehen in der Saisonvorschau des Theaters Basel – unser diesjähriger Preisträger in der Kategorie TYPO.
>> DIE ANDEREN
marfa // 68
BE HOT, BE YOURSELF... DO NOT COVER!
cover /., ... ...... >/ D /< .....f /.......... sign ...
Der Mensch steht wieder voll im Fokus – egal wohin das Auge blickt. Auch auf den Cover aktueller Klassikalben. Der Mensch als Künstler inszeniert sich stark und expressiv – oder lässt sich inszenieren. Man schmückt sich und die eigene CD mit einem klaren Bekenntnis zur eigenen Persönlichkeit inklusive Tattoos und eher ungewöhnlichen Posen. Der Künstler wird auf seinem Cover zu Kunst. Expressionismus ist Trend – und mit ihm eine bunte Palette ausgefallener Produkte, die höchst assoziativ zu den ausgewählten Covern und der durch sie verborgenen Musik passen.
Es muss nicht immer Wodka sein. Ein guter Weizenbrand aus Berlin tut es allemal! Der Name dieses Getränks verspricht nicht nur alkoholische Genüsse, sondern weckt (womöglich damit einhergehend?!?) auch monitäre Assoziationen. Eine wunderbare, ganz besondere Alternative zum russischen Nationalgetränk Nummer Eins!
Ein Kissen, das es auf das Cover der vorliegenden EVOLUTIONS-Ausgabe von marfa geschafft hat. Die auf senfgelb gestickte Giraffe aus dem Einrichtungshaus Kare ist ebenso dekorativ wie Sinnbild für die Weiterentwicklung all derjenigen, die sich am besten anpassen. Oder mit ihrer ganz eigenen Art so lange für die eigene Akzeptanz kämpfen, bis auch der Letzte Ruhe gibt und die eigene, hochqualitative Kunst feiert...
steinreich42.de
www.kare.de
JETZT ERST RECHT: TRIUMPH FÜR AUSNAHMESÄNGER IM WAGNERFACH Manchmal wünscht man sich diesen Effekt vielleicht auch für ganz andere Dinge auf der Haut: schwarze Masse auftragen, trocknen lassen, abziehen – und schon ist die Haut darunter porentief rein. Funktioniert bei fast allen Hautunreinheiten, aber nicht bei Tattoos... jorgobe.de
Harte Schale, weicher Kern – diese etwas klischeehafte Beschreibung trifft bei Evgeny Nikitin ins Schwarze. Und so sind diese Pralinen mit Limoncello-Creme-Füllung weißer Schokotraum gewordener Ausdruck einer einzigartig herzlichen und charmanten Sängerpersönlichkeit. www.dolcemente.it
Feinperlig und rein im Geschmack, da nach Maß– gaben eines ordentlichen Biochampagners hergestellt, vereint diese edle Flasche aus dem Hause Pascal Mazet Exzellenz und Nachhaltigkeit. Erhältlich unter anderem bei der auf Bio–Champagner spezialisierten Champagne Château Grafenburg KG in Kiefersfelden.
Christine Kröncke beherrscht den Interiordesign-Markt souverän wie keine andere. Sie ist die „Queen of Design“ - und passt somit perfekt zur Netrebko. Ganz zu schweigen von der farblichen Konvergenz der hier abgebildeten Tische mit dem dargebotenen Cover... www.christinekroencke.net
www.die-grafenburg.de
Gott sei Dank gibt es in London eine Alternative zum KaDeWe – einem der favorisierten Kaufhäuser der Netrebko in Berlin: Das Liberty lockt nicht nur mit einzigartigem Flair und einem exklusiven Sortiment, sondern auch mit architektonischer Rafinesse. www.liberty.co.uk
KÖNIGIN DER OPERNWELT MIT VERISMO DER DRAMATISCHEN ART
Einmal um die Welt, einfach bleiben, wo es uns gefällt... Sicher ein Traum der Netrebko. Doch das Opernbusiness treibt sie eher dahin, wohin man sie ruft. Mit diesem ausgefallenen Globus besteht die farbenfrohe Chance, bei all den vielen Reisen um die Welt immer noch den Überblick zu bewahren. Ach übrigens: Gesehen im KaDeWe... www.kadewe.de
Jetzt wird es richtig bunt! Ein Farbfest für jedermann mit Dresscode „Weiß“! Zumindest am Anfang... Wer eines der Holi Festivals besucht, der weiß, was
ein echter Farbrausch ist. Die 2012 von der Holi Concept GmbH ins Leben gerufene Partyreihe geht zurück auf ein aus der hinduistischen Überlieferung stammendes indisches Frühlingsfest am ersten Vollmondtag des Monats Phalgun. 2017 unter anderem wieder in Berlin, Dresden, Frankfurt, München und Stuttgart.
Diese spanischen Schokokügelchen mit Mandelkern sind vom Look bis hin zum einzigartigen Geschmackserlebnis eine pure Freude – und erinnern in der Lemon-Form tatsächlich ein wenig an eine Miniaturform des vorliegenden Cover-Kopfes... www.bombonscudie.com
www.holifestival.com
Zurück zur Natur: Mit diesem außergewöhnlichen iPhoneCase bekommen sie nicht nur ein stylisches Rahmenprogramm für ihr Handy, sondern zugleich in Form der die Hülle umgebenden Verpackung auch eine praktische Halterung zum Abstellen ihres Handy. Ein wunderbares, handgemachtes Geschenk zum 20. Geburtstag des Smartphones aus dem Hause Wood‘d in Italien. www.woodd.it
ORPHEUS ALS ABSTRAKT ENTRÜCKTES MENSCHENWESEN
Alkoholfreier Angriff auf den Cocktail-Markt aus Italien: Dieser erfrischende Mojito verzichtet ganz auf den eigentlich charakteristischen Rum und ersetzt ihn durch prickelndes Soda. Perfekt für Autofahrer oder eine minziglimettige Trinkpause zwischen zwei richtigen Cocktails... www.mojitosoda.it
Das perfekte Kostümbild zum Album der Prohaska kommt vom Berliner Designer-Duo Augustin Teboul und wurde auf der Fashion Week in Berlin gesichtet. Filigran gearbeitete Netze in Kombination mit viel Leder erlauben tiefe Einblicke, ohne zu entzaubern. www.augustin-teboul.com
Ok, Sandalen sind ein Thema für sich, und sie gehören in jedem Fall höchstens an einen gut gepflegten Damenfuß. Also, meine Herren, Finger weg, selbst wenn sie meinen, Caesar zu sein. Dieses Modell aus Berlins kreativer Mitte passt aber gleich dreifach in diese Rubrik: Es kommt eben wie Anna Prohaska aus Berlin, ist höchst kreativ, weil von jedem variabel zu gestalten, und ziert den Fuß der Kleopatra sicher ganz wundervoll.
Tattoos sind wieder IN - und mittlerweile größtenteils sogar gesellschaftsfähig. Nicht jeder will sich aber auf ewig mit einem Tattoo festlegen. Die Alternative kommt traditionell aus Indien: Henna-Tattos sind nicht nur überaus attraktiv, sondern auch vergänglich. Genau so wie die kleopatrösgüldenen Fake-Tattoos unten im Bild...
www.chalasandals.de
www.fake-tattoos.com
MUSIK DER EXOTISCHEN WELTEN VON DIDO UND KLEOPATRA
Das Gold der Kleopatra – in diesem unseren Fall zum Trinken. Wir präsentieren DAS alkoholfreie Erfrischungsgetränk des vergangenen Sommers : Crodino Spritz, Crodino mit Soda. Erfrischender geht‘s nicht! www.crodino.de
Schöne Locken im wilden Style möchten ganz besonders gut gepflegt werden. Wenn dabei allerdings noch hochwertige Pflege – wie hier von C:EHKO – auf farblich dem eigenen CDCover angepasste Verpackungskunst stößt, dann ist die Symbiose von Barockund Haarpflege perfekt.
Sie suchen die neueste Klangtechnik und den besten Surroundsound für den Kopfhörer Ihres Vertrauens? Dann sehen Sie sich doch einmal bei den Gaming-Headsets um. In Sachen Klangqualität sind viele nahezu unschlagbar. Und sie sind – wie hier der Danyin DT-531 con – für jedermann erschwinglich. Vielleicht wird es ja in Zukunft auch eine Funktion geben, bei der man über Headset beim CD-Hören mit dem Künstler oder sogar dem Komponisten Kontakt aufnehmen kann. Dann ist man darauf auf jeden Fall schon jetzt bestens vorbereitet.
www.cehko.de
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Die Muster des Covers erinnern an die detailverliebten und verspielten Verzierungen nordafrikanischer Kacheln, Stoffe und sonstiger Alltagsgegenstände. Der MarokkoTunesien-Style ist wieder so angesagt, wie lange nicht mehr. Und er erhält nun auch Einzug in die Covergestaltung von Klassik-CDs im Fall von Marina Baranova als Symbol der traditionsverbundenen Neudeutung eines altbekannten Phänomens. www.depot-online.com
Diese traditionell marokkanischen Babouches – Hausschuhe für Damen – werden im Ursprungsland handgefertigt und bieten den perfekten Komfort für den gut gebetteten Damenfuß im trauten Heim. www.etsy.com
DJANE AM KLAVIER – BAROCK ALS REMIX IN DER EXTENDED VERSION
DER ETWAS ANDERE OPERNFÜHRER
e k / i l S / K O LO / / / / opera
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Ähnlich wie in der Mode wird es auch im Bereich der Oper immer schwieriger, klare Trends und Entwicklungen auszumachen. Die EVOLUTION im Kreativbereich hat sich entschleunigt. Neue Ideen, neue Stoffe, neue Musik – all diese Dinge kämpfen an gegen eine grundsätzliche Bequemlichkeit, dass alles doch schon immer so war, wie es ist, und dass das so auch gut ist. Doch gibt es neben den Klassikern bemerkenswerte neue Werke und Wege, spannende Neuerungen, die vor allem auch thematisch in die Zukunft weisen. Wie schön, dass die Modemacher auf der Berliner Fashion Week im Juli zumindest teilweise ähnlich zukunftsweisende – und zu unserer Werkauswahl wieder wunderbar passende – Mode präsentierten.
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TERRA NOVA ODER DAS WEISSE LEBEN Musik / / Moritz Eggert Libretto / / Franzobel und Rainer Mennicken Uraufführung / / 26. Mai 2016 Ort der Uraufführung / / Landestheater Linz Spieldauer / / ca. 2 3/4 Stunden, eine Pause Ort und Zeit der Handlung / / Auf der Erde und im Weltraum in utopisch metaphorisierter Zukunft / / Inhalt / / Ein apokalyptisches Szenario gebiert eine konkrete Utopie: Weil die Weltregierung – und allen voran ihr Präsident Ruler – die Ausbeutung und schrittweise Zerstörung der Erde nicht hat verhindern können, sollen drei Astronauten – Armstrong, Titow und Dreier – im Weltraum nach einer bewohnbaren Alternative Ausschau halten. Doch das überdeutlich ausgestellte Mondlandungs-Zitat ist nur die politischaktionistische Folie, auf der viel größere Entdeckungen gemacht und Entscheidungen vollzogen werden. Wie Pandura, die staatliche Astronomin, dem Präsidenten berichtet, gibt es Anzeichen von Leben im All: Eine paradiesische Welt, mit scheinbar friedlichen, unsterblichen Aliens, von denen weiße Materie auf physikalisch bislang unbekannten Wegen Eingang zur Erde gefunden hat und immer neue Informationen über dieses phantastische „Eden“ auszusenden scheint. Während Ruler, Pandura und der Geheimdienstchef Kolker das Projekt entschieden vorantreiben wollen, stören die terroristischen „Moonwalker“ – unter dem Einfluss von Rulers Ex-Frau Chang’e – den staatlich verordneten Fortschritts-Fanatismus. Unberechenbar ist auch die Geliebte des Präsidenten, Marilyn, die sich neben dem Staatsoberhaupt mit einem schon etwas altersschwachen Laboranten verlustiert, der seine ganz eigenen Gedanken über Raum und Zeit zu haben scheint. Am Ende verlieren sich die zur Weltrettung entsandten Astronauten in den Weiten der eigenen Fantasie, während auf der Erde die Menschen – allesamt von der weißen Materie und somit von den Aliens – eingenommen werden.
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Körperbetont und Einblicke konsequent verwehrend präsentiert sich Marilyn hier angenehm klischeelos.
IRENE LUFT
THOMAS HANISCH
Absurder Wink des eigenen, die Welt bedrohenden Schicksals: Präsident Ruler fast komplett in weiß...
Chang’e trägt ein kunstvoll gestaltetes Flechtwerk, das charakterlich wie farblich klar Opposition ausdrückt.
THOMAS HANISCH
Pandura in klarer Form aus offenbar Wasser und vermutlich auch andere Materien abweisendem Stoff. IRENE LUFT
DIMITRI
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Die von den Aliens befallenen Menschen müssen noch lange nicht stillos daherkommen: Ein Traum in weiß!
SOLARIS Musik / / Detlev Glanert Libretto / / Reinhard Palm Literarische Vorlage / / „Solaris“ von Stanislaw Lem Uraufführung / / 18. Juli 2012 Ort der Uraufführung / / Bregenzer Festspielhaus Spieldauer / / 140 Minuten, zwei Teile Ort und Zeit der Handlung / / Eine Raumstation in der Nähe des Planeten Solaris in nicht allzu fernen Zukunft / / Inhalt / / Nach sechzehnmonatiger Reise durch den Weltraum trifft der Psychologe Kelvin auf dem Planeten Solaris ein, weil von den dort stationierten Forschern beunruhigende Nachrichten kommen. Man weiß zwar, dass Solaris keinen bekannten Gesetzen der Physik gehorcht, doch wird Kelvin bei seiner Ankunft vor allem mit seltsamen Erscheinungen bei den Forschern konfrontiert. Nach einigen Selbstmorden unter den Wissenschaftlern sind nur noch Snaut, ein zerstreuter Kybernetiker, und Sartorius, ein undurchschaubarer, paranoider Analytiker, auf der Station. Schon beim ersten Zusammentreffen wird Kelvin vor merkwürdigen Erscheinungen gewarnt und prompt mit ihnen konfrontiert. So lässt auch Kelvins „eigene“ Erscheinung nicht lange auf sich warten: seine Frau Harey, die mit neunzehn Jahren Selbstmord beging, leistet ihm plötzlich Gesellschaft und lässt seine schuldvolle Liebesbeziehung wieder aufleben. Offenbar gelingt es keinem der drei Männer, sich ihrer merkwürdigen „Gäste“ zu entledigen. Der gigantische Ozean des Weltalls ist es, der die Wesen so gnadenlos materialisiert. Seine Erforschung hat bereits Generationen von Wissenschaftlern über die Grenzen der Vernunft getrieben, indem er ihre psychischen Abkapselungen (Scham und Schande) mit gleichmütiger Unnachgiebigkeit in ihr Leben projiziert. Der Ozean, der sich jeglicher Erforschung widersetzt, wird zum eigentlichen Feind der Wissenschaftler, ein jeder bekämpft ihn auf seine Weise. Als Kelvin klar wird, dass eine Rückkehr auf die Erde nicht mehr möglich ist, nimmt er Abschied von der Raumstation und reist zum Plasmameer des Planeten Solaris, der ihn schließlich verschluckt und damit verschwinden lässt.
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IRENE LUFT
BRACHMANN
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Erscheinung Nummer 2: Harey in der Rolle der Lolita, die ihr mit höchstens 19 Jahren gut zu Gesicht steht...
Erscheinung Nummer 3: Heray im fantasievoll überdrehten Negligé der verführenden Frauenfigur.
Erscheinung Nummer 1: Harey als zauberhafte Schöne in Märchenhaftem, güldenen Tüllkleid... DIME MEXICO FASHION DESIGN
I‘VR ISABEL VOLLRATH
EWA HERZOG
Achtung, jetzt komm ich! Kelvin ist in seinem detektivischen Trenchcoat fest entschlossen, für Klarheit zu sorgen.
Die Herren Forscher: Klare Formen stehen für Willenskraft. Und doch wirken die beiden anregend zerstreut.
PARSIFAL
Musik und Libretto / / Richard Wagner Literarische Vorlage / / „Parzifal“ von Wolfram von Eschenbach / / Vorgeschichte / / Klingsor hatte sich um Aufnahme in die keusche Gralsgemeinschaft beworben und dafür sogar entmannt. Doch die Gralsritter stießen ihn zurück, fortan sann er auf deren Vernichtung. Kundry, die einst Jesus am Kreuz verlachte und seither ruhelos durch die Zeiten wandert, verführte den Gralskönig Amfortas im Auftrag Klingsors . Dabei entriss dieser ihm den heiligen Speer, mit dem Jesus am Kreuz durchbohrt worden war und der gemeinsam mit dem Kelch, aus dem dieser beim letzten Abendmahl getrunken hatte, das Gralsheiligtum bildet. Mit diesem Speer fügte Klingsor Amfortas eine Wunde zu, die nur durch eben diesen Speer wieder geheilt werden kann. Doch dazu müsste dieser erst in den Besitz der Gralsritter zurückgelangen. Das aber kann nur „durch Mitleid wissend“ ein „reiner Tor“ vollbringen. / / 1. Akt / / Parsifal erscheint im Gralsgebiet. Gurnemanz, der Waffengefährte des ersten Gralskönigs Titurel, führt den jungen Mann in die Gralsburg. Er vermutet in ihm den verheißenen „reinen Toren“. Parsifal erlebt, wie sich der leidende Amfortas gegen die stets neue Lebenskraft bringende Enthüllung des Grals zu wehren versucht. Er will sterben. Doch Amfortas muss sich fügen und den Gral enthüllen. Parsifal bleibt stumm, weshalb ihn Gurnemanz wegjagt. / / 2. Akt / / Parsifal gelangt in Klingsors Reich. Den Verführungskünsten der Blumenmädchen widersteht er. Erst Kundry, von Klingsor dazu gezwungen, vermag ihn zu fesseln. Doch als sie ihn küsst, begreift er jäh, was mit Amfortas geschah und weist sie zurück. Als Klingsor den heiligen Speer nach ihm wirft, ergreift er diesen, lässt Klingsors Reich untergehen und verheißt Kundry Erlösung. / / 3. Akt / / Nach mühevoller langer Wanderschaft erreicht Parsifal an einem Karfreitag das Gralsgebiet und trifft dort auf Gurnemanz. Auch Kundry ist zugegen, die von Parsifal die Taufe empfängt. In der Gralsburg heilt Parsifal Amfortas‘ Wunde und wird neuer Gralskönig.
Uraufführung / / 26. Juli 1882 Ort der Uraufführung / / Festspielhaus Bayreuth Spieldauer / / ca. 4 1/2 Stunden Ort und Zeit der Handlung / / In und um Burg Monsalvat in Nordspanien im frühen Mittelalter
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HFK BREMEN
VANESA KRONGOLD
>> Amfortas und die Gralsritter sind eine sektenartige Gemeinschaft mit leicht esoterischem, aber frischem Look.
HFK BREMEN
GREEN SHOWEROOM
ANJA GOCKEL
Der reine Tor im wollweichen Kettenhemd: Parsifal kommt ebenso zottelig wie stringent daher.
Flower-Power mit gut gelaunten Models: Die Blumenmädchen in der modisch-eleganten Interpretation.
Irgendwie aus demselben Guss wie die Gralsritter und doch unheimlich und befremdlich: Klingsor.
Kundrys wilde, in sich geschlossene Kombination aus Farben und Mustern ist Ausdruck ihrer Geschichte.
ABTAUCHEN, UM DIE WELT ZU ENTDECKEN...
Bei einem unvorhersehbaren Selbstversuch, der mich in die Clubkultur der Münchner Gay Community führte, bot sich mir ein ganz besonderes Schauspiel mit Musik, das einer Performance glich und sich in dieser Inszenierung sicher nicht wiederholen wird. Denn es zeigte deutlich, dass die Menschen die Szene und die Kultur (aus-)machen, nicht die Musik. Vielleicht auch ein interessanter Denkanstoß für einen neuen Blick auf die Gattung Oper, ihre Musik und deren Bedeutung an sich...
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garry‘s / / / / >> kleine / (sub)kulturoase
Ich kam vom Flughafen - quasi mitten in der Nacht. S-Bahn-Probleme, Ausfälle, eine völlig andere Route mit doppelter Fahrzeit. Alles nichts Neues. Vier Tage Gran Canaria lagen hinter mir. Ein wundervoller Ort, um mit vielen Gleichgesinnten wenig zu denken und viel zu trinken. Sehr erholsam auf eine Weise, aber wenig inspirierend auf der anderen. Entsprechend unaufgeregt nahm ich deshalb die ganzen Widrigkeiten der späten Heimfahrt gelassen in Kauf. Endlich am Hauptbahnhof und nur noch ein Paar hundert Meter von meiner Schlafstätte entfernt. Am Stachus wurde ich von einem jungen Typen, der recht extrovertiert herumgestikulierte und auf zwei minder interessante Mädels einredete, aus meiner nächtlichen Gedankenverlorenheit geholt. Was bitte macht so ein Typ nachts um eins an eben dieser Stelle auf der U-Bahn-Mauer? Noch während diese Frage durch meinen Kopf geisterte, wanderte mein Blick zunächst in ein vermeintliches Loch in der Hauswand, das den Blick auf einen von allerhand Leuten bevölkerten Gang freigab, die auf Bierbänken, am Boden und sonstwo saßen oder standen und ganz offensichtlich feierten. Erst dann entdeckte ich das alles erklärende Schild über dem mich irgendwie magisch anziehenden Loch in der Wand, das mir später eine völlig neue Welt und Kultur eröffnen sollte: Harry Klein. Ach, hier ist das also. Ich wusste von einem Freund, dass (sich) die Münchner Gay Community am Mittwoch im Harry Klein feierte und für ihre ganz eigene Party den Ort einmal in der Woche in Garry Klein (den Namen einer entsprechenden Comic-Werbefigur) umtaufte - das für mich ungefähr dem Vorgang gleichkam, als wenn sich das Restaurant Toscana zu Dinner-Events mit klassischer Musikbegleitung in Toscanini umbenennen würde.
Es war Mittwoch. Der erste Eindruck wirkte auf mich wie eine Studentenparty,
unkonventionell und improvisiert. Das Ganze in einem Passagendurchgang. Trotzdem beschloss ich kurzerhand, hier noch ein Bier zu trinken. Mein Ziel: Die Erforschung des magischen Lochs in einer Münchner Häuserfassade nahe des Stachus. Jetzt war ich ihm schon nahe, schaute vorsichtig ums Eck - und sah, dass da ein Gitter die rauchende und trinkende Meute in eine sich über besagte Bierbänke und den Fußboden ergießende Traube und einen leeren Gang mit zwei Männern am Ende teilte, die mir den Rücken zukehrten. Etwas unsicher - oder besser: Vorsichtig ging ich auf diese zu...
° Entschuldigung, darf ich hier mal rein? °° Kommt ganz drauf an. Was willst’ denn? ° Ein Bier trinken. °° Das kannst’ an der Tanke oder in ’ner Bar oder ganz woanders. Ich versuchte, ruhig und distinguiert zu bleiben auch wenn der Typ mir gegenüber nicht einmal wusste, wie man das schreibt:
° Ich möchte es aber gerne hier trinken.
Warum denn nicht?
°° Weil die Leute hier nicht wegen des Biers, sondern wegen der Musik herkommen. Weißt’ denn überhaupt, was hier für ’ne Party ist? Ganz unerwartet ermutigt und mit etwas Stolz antwortete ich:
° Na klar, Garry Klein. °° Dann sag’s doch gleich. Da vorne rechts ist die Kasse.
>> 83 // marfa
Huch, so einfach war es dann doch, da hinein zu kommen. Kann man ja nicht ahnen, dass es eines Code-Wortes bedarf, um den Laden zu betreten. Aber als gut vorbereiteter Spontantrinker hat man ja immer das passende Code-Wort zur Hand. Garry Klein also war es - Garry Klein, der Türöffner in eine ewig gestrige Welt, die sich seit meiner Jugend kaum verändert hat, und doch völlig neue Perspektiven auf eine unserer Gesellschaft innewohnenden Kultur und deren Anhänger eröffnete. Der Raum, den ich Unwissender, in diesem Punkt komplett reiner Tor als Bar erhofft hatte, war ein Club - und zum Bersten gefüllt mit jungen Menschen, deutlich jünger als ich. Ok, überwiegend männliche Wesen füllten die Tanzfläche bis zum Rand, die Hitze war nahezu unerträglich, die Luft stand. Die Musik war nicht schlecht - Techno-House-Gemisch - aber auch nicht wirklich neu. Ich flüchtete auf die Galerie, wo sich die Luft als gut und kühl erwies und sich trotzdem kein Mensch aufhielt. Wunderbar, hier konnte ich mich akklimatisieren und mein erstes Bier genießen, dass ich unten in der Menge an der Bar erkämpft hatte. Leute gingen an mir vorbei, ich folgte ihnen - ins Separee. Jetzt endlich hatte ich meinen Platz gefunden: Ein kleiner Raum mit einer Bar, nicht zu voll, ein freier Barhocker in der Ecke, noch ein Bier und die Spiele konnten beginnen. Auftritt Dennis, der durch eine Tür neben mir offenbar von unten vom Rauchen kam und einem jungen Kerl um den Hals fiel, der den ganzen Abend mit einem Sektkühler durch die Gegend lief und jedem halbwegs willigen Mitmenschen ein Glas organisierte, um mit ihm aus seiner nie sich leerenden Wunderflasche auf seinen Geburtstag anzustoßen.
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° Hey Dennis! Kennst Du Conny? °° Hey Conny! ° Ihr kennt Euch? °° Ja, aber kennt IHR Euch? ° Ja, seit einem halben Glas Sekt. Und ihr? °° Seit einer Zigarette unten. ° Das ist ja witzig, dass ihr Euch auch kennt.
Ich war verwirrt, weil ich das jetzt nicht besonders erstaunlich fand angesichts der Tatsache, dass Conny offenbar jeden anquatschte und nicht gerade zurückhaltend und schüchtern war. Die Szene des leicht absurden Theaters zu Beginn der Performance wurde im Hintergrund begleitet von zwei Typen, die sich am liebsten wild knutschend auf der Bank ausgezogen hätten, von den anderen beiden Jungs an ihrer Seite allerdings immer wieder davon abgehalten wurden. Es gibt eben auch noch junge Menschen mit Anstand. Den versuchte Dennis nun einem jungen Herrn Anfang 20 mit weißem, hoch zugeknöpften Hemd jedenfalls zu nehmen, indem er versuchte, ihn davon zu überzeugen, dass er dieses doch bitte aufknöpfen müsse. Viel Gefummel, ein paar Beschwerden, dass er doch zu wenig Brusthaare habe, dann war auch diese Szene durch. Conny immer noch fröhlich dabei, aber irgendwie wie Musetta in „La Bohème“ nach ihrer Arie im 2. Akt: Fertig!
Szenenwechsel. Zurück auf der Galerie. Hier hatten sich nun einige vereinzelte Personen eingefunden und präsentierten angesichts des nun offenbar auch von anderen hoch geschätzten Freiraums und des deutlich besseren Klimas freudige Ausdruckstänze. Während ein recht abwesend wirkender Kerl eher zuckend seinen Tanzbereich beackerte, zeigten zwei Grazien im American Apparel Look mit Leggings und bauchfreien Tops choreografisch eine interessante Kreuzung aus Pina Bausch, Sascha Waltz und Isadora Duncan. Besonders beeindruckten mich die sich immer wiederholenden Wechselschritte der einen Dame, die sie elfengleich durch den Raum schweben ließ. Was für ein Spaß! Im Hintergrund flackerten klassische Ballerinen sich anmutig drehend über die Videokunst-Projektions-Ecke. Welch ein irrer Kontrast! Und was für eine Inszenierung! Klassischer Tanz trifft performative Bewegungsübungen auf der Tanzfläche eines Clubs. Ich bekam immer mehr Freude an diesem einzigartigen Performance-Projekt. Interessant dabei: Die Musik war vielleicht treibende Kraft für die Protagonisten, spielte für mich in der Gesamtwahrnehmung aber kaum eine Rolle. Klar, sie störte nicht und gehörte natürlich dazu. Aber sie hatte nicht den Charakter, sich in den Vordergrund zu spielen und war nicht das ausschlaggebende Element für meine kulturelle Grenzerfahrung. Die Ballerinen an der Wand wandelten sich in drehende Orangen. An diesem Punkt konnte ich dramaturgisch-intellektuell nicht mehr folgen. Zeit für einen weiteren Szenenwechsel. marfa // 84
Zurück im Separee, mitten hinein in das intime Kammerspiel von Grace, die nun die Rolle der Protagonistin übernahm. Grace tanzte auch im Separee, als ob es um ihr Leben ginge. Während sie das zunächst mit einer Freundin im koketten Pagenschnitt und mit Jutetasche über der Schulter tat, die sich – wenn mich meine mittlerweile etwas betörten Sinne nicht komplett täuschen sollten – bei näherem Hinsehen vom Hals abwärts als männliches Wesen entpuppte, ging Grace auf nahezu jeden im Raum zu, der bei drei nicht den Raum verlassen hatte. Und so tanzte sie auch ganz zielstrebig auf einen groß gewachsenen jungen Man zu, der im Begriff war, den Raum zu verlassen. ° Hey, komm tanzen! °° Du, ich wollte gerade eine rauchen gehen... ° Nee, erstmal tanzen. °° Ok, dann das! Man tanzt ein wenig.
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° Ich bin Grace! °° Ah, cool, und wie heißt Du in echt? ° Ich heiße Grace! Bin auch etwas englisch. °° Ok, dachte nur... Ich hab’ zwei Freundinnen, die sich Grace nennen, aber eigentlich anders heißen. ° Und Du? Bist Du ganz deutsch? Mir schoss der Gedanke in den Kopf, warum sie ihn nicht gleich gefragt hatte, ob er „arisch“ sei. Aber das scheint ein Restproblem der schuldbeladenen Denke meiner Generation zu sein. Sie meinte natürlich vor dem Hintergrund, dass sie „auch etwas englisch“ sei. Trotzdem leichte Verwirrung auch bei dem großen Kerl - der mich in meiner Denke somit wiederum nicht ganz so alt aussehen ließ...
°° Ja, ich bin ganz deutsch. Gut, war auch das geklärt. Man tanzte noch ein wenig, bevor sich der arme Mann dann endlich seine Zigarette verdient hatte und verschwand. Grace blieb allein zurück und tanzte weiter durch die Nacht. Ich beschloss, dass ich genug der improvisierten Performance dieser ganz besonderen und dabei überaus sympathischen Partygemeinde genossen hatte und begab mich auf den Heimweg - mit dem fantastischen Eindruck, dass diese soeben erlebte Kultur von den Menschen und kleinen Persönlichkeiten, die sie birgt, geprägt wird. Das Harry Klein wirkte wie eine große Bühne für die vielen besonderen Menschen einer Generation, die solche Orte der Selbstverwirklichung offenbar suchen, brauchen und auf wunderbare Weise auch finden. Und sie erlauben Zaungästen wie mir – wenn auch nach einigen kurzen Diskussionen auf der Suche nach dem richtigen Codewort – einen interessanten und wie ich finde wichtigen Einblick in sonst recht unerforschte und von der klassischen Kultur wenig beachteten (Sub-)Kulturen.
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M
/ L L E D O // DAS OPERNHAUS DER ZUKUNFT: ES LEBE DIE EVOLUTION!
Die Herausforderungen an das Opernhaus der Zukunft sind mannigfaltig. Standen bisher die technischen Möglichkeiten bei der Sanierung der in die Jahre gekommenen, historisch gewachsenen Opernhäuser im Vordergrund der Betrachtungen, könnten bald andere, gesellschaftsbedingte Aspekte völlig neue Grundbedingungen schaffen, die den Fokus auf ganz andere Maßstäbe in der Sanierung und Neugestaltung von Opernhäusern setzen. Doch das sicher nicht ohne Widerstände. Ein Blick in die nicht allzu ferne Zukunft...
Von Alexander Busche
0 . 4 r e p o / >> Oper auf dem Mars? Warum nicht. Während sich hochspezialisierte Architekturbüros auf die Suche nach der Möglichkeit von bewohnbaren Behausungen für die Besiedelung des Mars begeben und es zu diesem Thema sogar schon Architekturwettbewerbe gibt, stellt sich zwangsläufig die Frage, wie das Leben auf dem Mars kulturell beschaffen sein wird. Der Mensch sucht und findet seine Identität in der eigenen Kultur. Diese zu negieren in Fragen der Besiedelung des Mars scheint zum jetzigen Zeitpunkt sicher verständlich, ist diese Vorstellung doch eine höchst visionäre. Andererseits muss man sich früher oder später auch die Frage stellen, wie der auf dem Mars angesiedelte Mensch sich zerstreuen, Kultur leben und erfahren soll ohne zu enden, wie die in zeitgenössischen Opern „Solaris“ oder „Terra Nova“ charakterisierten Kreaturen exterrestrischen Lebens. Diese sehen in ihrer eigenen Daseinsform außerirdischer Lebensgemeinschaften ohne Kultur keine Perspektive und verkommen völlig. Der Mensch braucht Kultur – auch auf dem Mars. Wie sind die Gegebenheiten dort hinsichtlich der Akustik, welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um Mozart, Beethoven oder gar Wagner dort erlebbar und hörbar zu machen? Überlegungen, die wir uns auch stellen müssen, wenn es wirklich darum gehen soll, Leben auf dem Mars zu ermöglichen. Weniger utopisch allerdings sind die Aussichten auf die Chancen eines durch die technischen Möglichkeiten unserer Zeit realisierbaren Maßnahmen zeitgemäßen
Marketings. Eine Vorstellung ist nicht ausverkauft? Dann schicken wir doch kurzerhand eine Nachricht mit einer Rabattaktion auf die Smartphones aller User im Umfeld der Oper von zwei Kilometer beispielsweise: „Wer jetzt ins Opernhaus kommt, bekommt Karten zu einem Fixpreis von 25 Euro.“ Möglich wäre das. Aber greift ein solcher Prozess wiederum zu stark in die Privatsphäre eines sich völlig freiwillig im Umfeld eines Opernhauses befindlichen Menschen ein? Wie steht es da um den Datenschutz? Besteht die Gefahr der Verunsicherung? Oder erreiche ich damit tatsächlich den opernaffinen Kunden, der das Programm meines Opernhauses vielleicht bei seiner akuten Abendplanung nicht auf dem Schirm hatte? Fragen, denen sich die Marketingexperten in nächster Zeit werden stellen müssen. Womöglich gehört ein solches Szenarium in einigen Jahren zum wichtigen Kanon des hoch gepriesenen Marketing-Mixes eines jeden Opernhauses. Die Abendbesetzung wird beim Betreten des Hauses direkt auf das Handy gesendet? Ein toller Service und ohne größere Umstände so umsetzbar. Schließfächer mit Ladestationen an der Garderobe sorgen für einen von Handys befreiten Zuschauerraum, derselbe als empfangsfreie Zone für einen ungestörten Operngenuss. Allerdings würde das auch zu einer nicht zu unterschätzenden Unterbindung des direkten Postings von Applausvideos als Nachweis einer erfolgreichen Aufführung im eigenen Haus noch während der Vorstellung führen. Optional wäre eine zeitliche Eindämmung des Empfangs eine Alternative. 87 // marfa
„ Wir sind mit Lagen konfrontiert, die nach situationsabhängigen Sicherheitsvorkehrungen im Opernbetrieb verlangen. MICHAEL KRZYZNIEWSKI
Diese allerdings muss entsprechend gesteuert werden. Auch personell müsste sich das Opernhaus neu aufstellen und womöglich zusätzliche Stellen schaffen. Somit befinden wir uns beim Blick auf das Opernhaus der Zukunft an einem viel akuteren, elementaren und strukturellen Knackpunkt der nach Reformen schreit. Während das Kürzen von Geldern für Opernbetriebe hierzulande gerne als symbolische Maßnahme eines zu Sparmaßnahmen bereiten Politikapparats herangezogen wird, führen die vorherrschenden Tarifverträge zu einer langsamen, aber stetigen Erhöhung des monitären Bedarfs der Kulturbetriebe. Dem gegenüber steht der sogenannte Normalvertrag-Bühne (NV-Bühne) – eingesetzt für künstlerisches Personal ebenso wie nicht-künstlerisches Personal in der Verwaltung, bei deren Mitarbeitern jede Gage, jedes Gehalt frei verhandelbar ist. Die Schere klafft zusehend auseinander. Das führt irgendwann dazu, dass die tariflich gesicherten Orchestermusiker und Techniker immer mehr vom schwindenden Kuchen abgreifen, vor allem aber für die Künstler auf der Bühne immer weniger übrig bleibt oder zur Verfügung steht. Dirk Kiefer, Leiter des Bayerischen Zentrums für Kulturund Kreativwirtschaft mit Sitz in Nürnberg, versucht dieser Problematik auf den Grund zu gehen. Für ihn steht fest, dass sich die wirtschaftlichen Kräfteverhältnisse im Kulturbetrieb immer stärker verändern werden: „Die über Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte gewachsenen marfa // 88
Kulturinstitutionen, nennen wir sie Kulturtanker, sind heute mindestens mit zwei Problematiken konfrontiert – sie müssen die eigenen, meist starren Strukturen sowohl den aktuellen inhaltlichen Anforderungen moderner künstlerischer Entwicklungen als auch einer gänzlich neuen Nachfragesituation beim Publikum anpassen.“ Dieses Publikum werde immer mehr zum anspruchsvollen „Kunden“ mit vielfältig ausdifferenzierten Ansprüchen. Die ausschlaggebende Frage dabei sei: „Wo macht die etablierte institutionelle Form Sinn, zum Beispiel um die wertvolle Verknüpfung eines Hauses oder Ensembles mit dem kulturellen Erbe oder der regionalen Identitätsstiftung zu erhalten, und wo sind vielleicht künstlerisch flexiblere und organisatorisch agilere ‚Kulturschnellboote‘ eine bessere Alternative?“
MEHR TRANSPARENZ Dabei spielt für Kiefer der Aspekt der Teil-Privatisierung von Kulturbetrieben eine große Rolle: „Die öffentlich geförderte Kulturlandschaft wird genau wie die privatwirtschaftlich orientierte Kultur- und Kreativwirtschaft immer unternehmerischer. Innovative Angebote, die sich eigenständig am Markt behaupten können und somit neue Erlösquellen für kulturelle und kreative Tätigkeiten erschließen, spielen dabei eine bedeutende Rolle.“ Wichtig sei ihm zu betonen, dass der inhaltliche Anspruch darunter keinesfalls automatisch leiden muss, sondern
kulturelle Vielfalt und künstlerische Qualität durch ein gesundes Quäntchen Marktorientierung dauerhaft bewahrt und sogar weiterentwickelt werden könne. Dabei dürfe die öffentliche Förderung aber nicht aus der Verantwortung gezogen werden, sondern sollte nach wie ein wichtiger Teil des Einnahme-Mix sein. „Wo eine kluge öffentliche Förderung die Rahmenbedingungen für anspruchsvolles kreatives Arbeiten sichert, können Kultur- und Kreativschaffende durch privatwirtschaftliche Modelle ein enormes Maß an ökonomischer – und auch künstlerischer (!) – Freiheit gewinnen.“
eigenen Finanzsituation und der entsprechenden Gagen traditionsgemäß eher gering ist. Deshalb wird das Bayerische Zentrum für Kultur- und Kreativwirtschaft in Kürze die individuelle wirtschaftliche Situation Kulturund Kreativschaffender untersuchen. Man geht der Frage auf den Grund, was die Kreativen verdienen, von wem sie ihr Geld beziehen und vor allem auch, wo es bisher noch ungenutzte Potenziale aus künstlerischer und kreativer Arbeit gibt, die sich gezielter zum Nutzen für Wirtschaft und Gesellschaft fördern ließen.
Ein großes Manko bei all den Betrachtungen zur Situation, und somit zur zukünftigen Ausrichtung der Kultur in Deutschland, stellt allerdings die bisher wenig vorhandene Transparenz der Geldverteilung in Kulturbetrieben dar. „Es ist schon bemerkenswert, dass die vom Bundeswirtschaftsministerium gemessene Wirtschaftskraft der Kultur- und Kreativwirtschaft, die als Gesamtbranche zum Beispiel die in der Mehrzahl freiberuflichen Künstler, Interpreten oder Dramaturgen des Opern- und Theaterbetriebs umfasst, mindestens auf Augenhöhe mit traditionellen Branchen wie der Chemischen Industrie, dem Maschinenbau oder der Automobilindustrie steht“, so Kiefer weiter. „Denn wir erleben in unseren Beratungsgesprächen, dass die ökonomische Situation Kreativer, Künstler und Kulturschaffender auf individueller Ebene noch sehr viel Wachstumspotenzial nach oben hat.“ Selbstverständlich ist es dabei wenig hilfreich, dass die Bereitwilligkeit von Künstlern in der Offenlegung ihrer
KEIN REGELWERK
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„Es gibt für die Entlohnung der meisten künstlerischen und kreativen Disziplinen kein verbindliches Regelwerk wie etwa für die Honorare von Architekten“, erklärt Kiefer. „Damit fehlt ein allgemein akzeptiertes Wertverständnis schöpferischer Arbeit sowohl bei den Künstlern und Kreativen als Leistungserbringer als auch bei den Auftraggebern. Das ist deshalb so ärgerlich, weil die Auftraggeber in der Regel von den von ihnen eingekauften Kulturund oder Kreativleistungen profitieren.“ Üblicherweise würden solche „profitablen Investitionen“ schon aus Eigeninteresse ordentlich honoriert. Immerhin soll die Qualität stimmen und auch nachhaltig für Nachschub gesorgt sein. Nur über dieses akzeptierte Wertverständnis sei es überhaupt möglich, dass sich unternehmensnahe kreative Dienstleister wie etwa Architekten oder
Kommunikationsprofis in arbeitsteilig organisierten Büros als Unternehmen zusammenschließen können – mit Gewinn für beide Seiten. Mit Sängeragenturen seien solche Architektur- oder Werbeunternehmen nicht zu vergleichen: „Agenturen sind eben keine Künstlerbüros, in denen sich beispielsweise Sängerinnen und Sänger zusammenschließen, um Ressourcen gemeinsam zu nutzen oder ihren Kunden ein breiteres Angebot machen zu können. Agenturen sind in der Regel Händler zwischen Angebot und Nachfrage – und als solche Gatekeeper, die vor allem und verständlicherweise ihrem eigenen ökonomischen Interesse verpflichtet sein müssen.“ Allerdings verliert dieses traditionelle Modell, das auch in vielen anderen Teilmärkten der Kultur- und Kreativwirtschaft zu finden ist – man denke an Autoren und ihre Verlage oder an Bildende Künstler und ihre Galeristen – zusehends an Dominanz. Vor allem digitalisierte Geschäftsmodelle und direkte Marktzugänge sowie eine stetig steigende Nachfrage nach individuelleren schöpferischen Leistungen stärken die Marktposition des einzelnen Kultur- und Kreativschaffenden. Trotzdem hilft das nicht dabei, die Grauzone der eigentlichen Verdienstsituation von freischaffenden Künstlern in Deutschland zu durchschauen.
SAFETY FIRST Eine ähnlich gravierende Grauzone findet sich im Übrigen auch bei den vorliegenden statistischen Materialien zur Finanzierung von Kultur in Deutschland. In diesen werden öffentlich finanzierte Kultureinrichtungen ausgeklammert. Was Kulturinstitutionen wie die Berliner Philharmoniker beispielsweise auf dem freien Markt aufgrund von Gastspielen im Ausland als eigene GmbH einnehmen, ist bis heute ein wohl gehütetes Geheimnis. So kommt es zu einem Verzerrbild, das eine klare Einschätzung der Lage schier unmöglich macht. Apropos Lage... Einer der meist gebrauchten Begriffe im Gespräch mit Sicherheitsexperte Michael Krzyzniewski ist der der Lagen: „Angesichts der sich wandelnden gesellschaftlichen Strukturen und der gesamtpolitischen Situation in der Welt sind wir zusehends mit unterschiedlichen Lagen konfrontiert, die mehr und mehr nach situationsabhängigen Sicherheitsvorkehrungen auch im Opernbetrieb verlangen.“ Das beste Beispiel dafür ist das diesjährige Sicherheitskonzept der Bayreuther Festspiele. „Das Problem ist, dass bisher der Brandschutz immer im Vordergrund der Einschätzung der Sicherheitslage eines Opernhauses stand,“ erklärt der Sicherheitsexperte. „Selbst hier stößt manch historisches Gebäude wie das Festspielhaus in Bayreuth an seine Grenzen.“
Besucherströme müssten im Ernstfall koordiniert werden, das Personal geschult sein um den Zuschauern Ruhe zu vermitteln, aber auch um klare Anweisungen zu geben. Mit den Anschlägen hier in Deutschland seien aber ganz neue, terrorbedingte Lagen nicht auszuschließen, müssten diese auch bei entsprechenden Sicherheitskonzepten für ein Haus untersucht und in Evakuierungsplänen berücksichtigt werden. Ein großes Problem stellt die Einlasskontrolle dar. Während es bei großen Pop-Konzerten in Stadien Gang und Gäbe sei, Taschen am Eingang zu kontrollieren, ist der Opernbesucher immer noch der Ansicht, er sei ein friedfertiger und sich in einem sicheren Umfeld bewegender Mensch. Bei dieser Klientel stellen Taschenkontrollen einen viel größeren Eingriff in die Privatsphäre dar als beim durchschnittlichen Besucher eines Pop-Konzertes oder sonstigen Großevents. Technisch sind mittlerweile auch auf diesem Gebiet unzählige Maßnahmen vorstellbar, die sich weit weg von dem bewegen, was zum Beispiel ein Körperscanner am Eingang eines Opernhauses als recht unbequeme und augenscheinlich verunsichernde Maßnahme darstellen würde. So wäre es ohne weiteres denkbar, die Eingangsbereiche von Opernhäusern mit Scannern zu versehen, die Sprengstoff und ähnliches Gefahrengut ausmachen und entsprechend Alarm schlagen. Dafür bräuchte es aber nicht nur ein Umdenken und damit einhergehend eine Gesetzesänderung im Datenschutz- und Persönlichkeitsrecht, sondern vor allem ein Konjunkturpaket, das diese Maßnahmen dann auch finanziert. Wobei wir wieder beim leidigen Thema des Geldes im Kulturbetrieb wären.
RASANTE VERÄNDERUNGEN „Eine 100-prozentige Sicherheit gibt es aber nicht,“ gesteht Krzyzniewski. „Man muss im Grunde in einem ständigen Prozess immer wieder abmessen, welche Maßnahmen angemessen und wirklich vonnöten sind.“ Immerhin soll der möglichst uneingeschränkte Operngenuss im Vordergrund stehen und die Oper nicht zum Hochsicherheitstrakt mutieren. Dennoch stellt dieser Aspekt in naher Zukunft Intendanten und Geschäftsführer von Opernhäusern vor neue Herausforderungen, die es gemeinsam mit Sicherheitsexperten anzugehen und zu lösen gilt.
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Bei all den unterschiedlichen und unsicheren „Lagen“ in dieser Thematik ist doch eines sicher: Eine Modell-Oper 4.0 wird es so schnell nicht geben. Die Zeiten ändern sich viel zu rasant und unvorhersehbar. Der Weg im schnellen Umdenken, sich Anpassen und im Finden von situationsbedingten Lösungen wird auch in Zukunft das Ziel sein. Wir werden nicht darum herumkommen, uns auch auf diesem Gebiet eines sich ständig entwickelnden Evolutions-Prozesses zu stellen, der auch den Opernbetrieb als solchen nicht nur im Künstlerischen, sondern auch hinsichtlich der eigenen Infrastruktur mit einer Formel prägen wird: Survival of the fittest.
/ s.S. 34 academiavocalis.com
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Gioacchino Rossini L’ITALIANA IN ALGERI Tiroler Festspiele Erl Winter 2016/17 / / Mo 26.12.2016, 18:00 / / Fr 07.01.2017, 18:00 / s.S. 57 und 59 Giuseppe Verdi LA TRAVIATA Tiroler Festspiele Erl Winter 2016/17
BERLIN Oscar Straus EINE FRAU, DIE WEISS WAS SIE WILL Komische Oper Berlin / / Sa 10.09.2016, 19:30 / / Fr 16.09.2016, 19:30 / / So 18.09.2016, 20:00 / / Sa 24.09.2016, 19:30 / / Sa 01.10.2016, 19:30 / / Fr 07.10.2016, 19:30 / / So 11.12.2016, 20:00 / / Fr, 23.12.2016, 19:30 / / Fr, 27.01.2017, 19:30 / s.S. 32 Oscar Straus DIE PERLEN DER CLEOPATRA Komische Oper Berlin / / Sa 03.12.2016, 19:30 [P] / / Mi 07.12.2016, 19:30 / / Sa 10.12.2016, 19:30 / / Di 13.12.2016, 19:30 / / Do 15.12.2016, 19:30 / / Mo 19.12.2016, 19:30 / / Mi 21.12.2016, 19:30 / / Mi 28.12.2016, 19:30 / / Sa 31.12.2016, 19:30 / / Fr 20.01.2017, 19:30 / / Do 02.02.2017, 19:30 / / Sa 11.02.2017, 19:30 / / Mi 12.07.2017, 19:30 / s.S. 32 marfa // 92
Emmerich Kálmán MARINKA [konzertant] Komische Oper Berlin / / So 18.12.2016, 19:00 [P] / / Fr 30.12.2016, 19:30 / s.S.32 Paul Abraham DER BALL IM SAVOY Komische Oper Berlin / / Do 23.02.2017, 19:30 / / Mo 27.02.2017, 19:30 / / Fr 03.03.2017, 19:30 / / Mi 08.03.2017, 19:30 / / Sa 25.03.2017, 19.30 / / Sa 08.04.2017, 19:30 / / So 16.03.2017, 19:00 / / So 30.03.2017, 18:00 / s.S. 32 komische-oper-berlin.de Matthias Rebstock (Leitung) BÜRO FÜR POSTIDENTISCHES LEBEN Neuköllner Oper / / 15.09. bis 16.10.2016 eweils Do bis So, 20:00 / s.S.37 Giacomo Puccini TOSCA G8 Neuköllner Oper // Mi 05.10.2016, 20:00 [UA] // Mo 10.10.2016, 20:00
// Mi 12.10.2016, 20:00 // Di 18.10.2016, 20:00 // Mi 19.10.2016, 20:00 // Fr 21.10.2016, 18:30 // Sa 22.10.2016, 20:30 // Di 25.10.2016, 20:00 // Do 27.10.2016, 20:00 // Sa 29.10.2016, 20:00 // So 30.10.2016, 20:00 / s.S. 37 neukoellneroper.de Oscar Strasnoy COMEBACK Staatsoper im Schiller Theater / / Fr 30.09.2016, 20:00 [UA] / / So 02.10.2016, 20:00 / / Di 04.10.2016, 20:00 / / Fr 07.10.2016, 20:00 / / So 09.10.2016, 20:00 / / Mi 12.10.2016, 20:00 / / Sa 15.10.2016, 20:00 / / So 16.10.2016, 20:00 / s.S. 56 staatsoper-berlin.de
ERL Christian Spitzenstätter MAX UND MORITZ – SIEBEN LUSTIGE STREICHE Accademia Vocalis Wörgl / Festspielhaus Erl / / Sa 24.09.2016, 19:00 / / So 25.09.2016, 11:00
/ / Fr 30.12.2016, 18:00 / / Fr 06.01.2017, 18:00 / s.S. 59 KLAVIERTAGE der Tiroler Festspiele Erl Festspielhaus Erl / / Do 06.04.2017, 20:00 Die Klaviatoren / / Fr 07.04.2017, 20:00 Pianisti dell’angelo / / Sa 08.04.2017, 20:00 Signum & Klavier / / So 09.04.2017, 11:00 Klavier-Konzert-Matinee / s.S. 9 Richard Wagner DER RING DES NIBELUNGEN Tiroler Festspiele Erl Sommer 2017 / Passionsspielhaus / / Do 13.07.2017, 19:00 Das Rheingold / / Fr 14.07.2017, 17:00 Die Walküre / / Sa 15.07.2017, 17:00 Siegfried / / So 16.07.2017, 17:00 Götterdämmerung / s.S. 8 tiroler-festspiele.at
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KÖLN GELSENKIRCHEN Wolfang Amadeus Mozart DON GIOVANNI Musiktheater im Revier / / Sa 29.04.2017, 19:30 [P] / / Fr 05.05.2017, 19:30 / / Do 11.06.2017, 19:30 / / So 14.05.2017, 18:00 / / Sa 20.05.2017, 19:30 / / Do 25.05.2017, 18:00 / / So 28.05.2017, 15:00 / / Sa 03.06.2017, 19:30 / / So 02.07.2017, 18:00 / / Fr 07.07.2017, 19:30
Alphons Silbermann ICH, OFFENBACH Volksbühne am Rudolfplatz / / Fr 09.09.2016, 20:00 [P] / / Sa 10.09.2016, 20:00 / / So 11.09.2016, 20:00 / / Fr 16.09.2016, 20:00 / / So 18.09.2016, 20:00
/ / Sa 05.11.2016, 19:30 [P] / / Mi 09.11.2016, 19:30 / / Do 17.11.2016, 19:30 / / So 27.11.2016, 15:00 / / Mi 30.11.2016, 15:00 / / Sa 10.12.2016, 19:30 / / Do 22.12.2016, 19:30 / / So 08.01.2017, 15:00 / / Fr 20.01.2017, 19:30 / / Fr 03.03.2017, 19:30 / / So 19.03.2017, 18:00 Richard Wagner TRISTAN & ISOLDE / / Sa 24.09.2016, 17:00 [P] / / Mi 28.09.2016, 17:30 / / Sa 01.10.2016, 17:00 / / Do 06.10.2016, 17:30 / / Mi 12.10.2016, 17:30 / / So 16.10.2016, 15:00 / / Fr 04.11.2016, 17:30 / / So 20.11.2016, 15:00 / / Fr 25.11.2016, 17:30 / s.S. 33 oper-graz.com
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MAILAND Gioacchino Rossini LA GAZZA LADRA Teatro alla scala di Milano
LEIPZIG
Charles Gounod ROMÉO & JULIETTE Oper Graz
/ / Sa 04.03.2017, 19:00 [P] / / Sa 18.03.2017, 19:00 / / So 30.04.2017, 18:00 / / Sa 10.06.2017, 19:00
/ s.S. 58 volksbuehne-rudolfplatz.de
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GRAZ
Carl Maria von Weber DER FREISCHÜTZ Oper Leipzig
Gaetano Donizetti LUCIA DI LAMMERMOOR Oper Leipzig / / Sa 26.11.2016, 19:00 [P] / / Sa 10.12.2016, 19:00 / / Fr 23.12.2016, 19:00 / / So 01.01.2017, 18:00 / / Sa 25.02.2017, 19:00 / / Sa 06.05.2017, 19:00
/ / Mi 12.04.2017, 20:00 / / Sa 15.04.2017, 20:00 / / Di 18.04.2017, 20:00 / / Sa 22.04.2017, 20:00 / / Mi 26.04.2017, 20:00 / / Sa 29.04.2017, 20:00 / / Di 02.05.2017, 20:00 / / Fr 05.05.2017, 20:00 / / So 07.07.2017, 15:00 / s.S. 33 teatroallascala.org
Charles Gounod DER REBELL DES KÖNIG Oper Leipzig / / Sa 20.05.2017, 19:00 [P] / / Sa 27.05.2017, 19:30 / / So 11.06.2017, 18:00 Giacomo Puccini TURANDOT Oper Leipzig / / Sa 22.10.2016, 19:00 / / Sa 05.11.2016, 19:00 / / So 27.11.2016, 18:00 / / Fr 02.12.12016, 19:30 Richard Strauss SALOME Oper Leipzig / / Sa 17.06.2017, 19:00 [P] / / So 25.06.2017, 18:00
MANNHEIM Chaya Czernowin INFINITE NOW / UNENDLICHES JETZT Nationaltheater Mannheim / / Fr 26.05.2017, 19:30 [UA] / / So 28.05.2017, 19:30 / / Mi 31.05.2017, 19:30 / / Mo 05.06.2017, 19:30 / / Mi 07.06.2017, 19:30 / / So 18.06.2017, 16:00
>> Claudio Monteverdi IL RITORNO D’ULISSE IN PATRIA Nationaltheater Mannheim / / Sa 04.03.2017, 19:30 [P] / / Di 07.03.2017, 19:30 / / Mi 22.03.2017, 19:30 / / Fr 24.03.2017, 19:30 / / Sa 01.04.2017, 19:30 / / Mo 03.04.2017, 19:30 / / Do 20.04.2017, 19:30 / / Sa 22.24.2017, 19:30 Robert Schumann GENOVEVA Nationaltheater Mannheim / / Sa 20.04.2017, 19:30 [P] / / Di 02.05.2017, 19:30 / / Mi 10.05.2017, 19:30 / / Do 18.05.2017, 19:30 / / Do 01.06.2017, 19:30 / / So 11.06.2017, 19:00 / / Fr 30.06.2017, 19:30 Giuseppe Verdi AIDA Nationaltheater Mannheim / / Sa 29.10.2016, 19:30 [P] / / So 06.11.2016, 19:30 / / Fr 18.11.2016, 19:30 / / Sa 03.12.2016, 19:30 / / Do 15.12.2016, 19:30 / / So 25.12.2016, 19:00 / / Do 05.01.2017, 19:30 / / So 22.01.2017, 18:00 / / Fr 03.02.2017, 19:30 / / Sa 18.03.2017, 19:30 Richard Wagner PARSIFAL Nationaltheater Mannheim / / So 09.04.2017, 16:00 / / Fr 14.04.2017, 17:00 / / So 04.06.2017, 16:00 / / Do 15.06.2017, 17:00 / s.S. 35 nationaltheater-mannheim.de
MÜNCHEN Aram Chatschaturjan SPARTACUS Bayerische Staatsoper
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/ / Do 22.12.2016, 19:00 [P] / / Fr 23.13.2016, 19:00 / / So 25.12.2016, 18:00 / / Do, 29.12.2016, 19:00 / / Di 03.01.2017, 19:00 / / Fr 06.01.2017, 14:30 + 19:30 / / Mi 11.01.2017, 19:00 / / Sa 04.03.2017, 19:30 / / Mo 06.03.2017, 19:30 / / Fr 10.03.2017, 19:30 / / Sa 08.04.2017, 19:30 / / Mo 10.07.2017, 19:00 Umberto Giordano ANDREA CHÉNIER Bayerische Staatsoper
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/ / So 12.03.2017, 19:00 [P] / / Mi 15.03.2017, 19:00 / / Sa 18.03.2017, 19:00 / / Mi 22.03.2017, 19:00 / / So 26.03.2017, 19:30 / / Do 30.03.2017, 19:00 / / So 02.04.2017, 18:00 / / Fr 28.07.2017, 19:00 / / Mo 31.07.2017, 19:00 Dimitrij Schostakowitsch LADY MACBETH VON MZENSK Bayerische Staatsoper / / Mo 28.11.2016, 19:00 / / Do 01.12.2016, 19:30 / / So 04.12.2016, 19:00 / / Do 08.12.2016, 19:00 / / So 11.12.2016, 18:00 / / Sa 22.07.2017, 19:00 Franz Schreker DIE GEZEICHNETEN Bayerische Staatsoper Der Extra-Genuss
AB SEPTEMBER: Zur Eröffnung der SchokoladenSaison neue handgeschöpfte Tafelschokoladen AB NOVEMBER: Literarische Adventskalender mit den wohl besten Tafelschokoladen Europas
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SANTA FE Mason Bates THE (R)EVOLUTION OF STEVE JOBS Santa Fe Opera / / Sa 22.07.2017, 20:30 [UA] / / Mi 26.07.2017, 20:30 / / Fr 04.08.2017, 20:00 / / Do 10.08.2017, 20:00 / / Di 15.08.2017, 20:00 / / Fr 25.08.2017, 20:00 / s.S. 7 santafeopera.org
WIEN Richard Wagner PARSIFAL WIener Staatsoper / / Do 30.03.2017, 17:00 [P] / / So 02.04.2017, 17:00 / / Do 06.04.2017, 17:00 / / So 09.04.2017, 17:00 / / Do 13.04.2017, 17:00 / / So 16.04.2017, 17:00 / s.S. 80 wiener-staatsoper.at
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marfa IMPRESSUM heynecp Bleibtreustraße 5 10623 Berlin www.marfa-oper.com Herausgeber: Friederike Heyne - heyne@heynecp.de Chefredaktion (verantwortlich): Alexander Busche - busche@heynecp.de
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Redaktionelle Mitarbeit: Sally Ann Moran Autoren: Stephan Burianek, Alexander Busche, Kevin Clarke, Oliver Fraenzke, Friederike Heyne, Carsten Jenß, Rüdiger Kruse, Sally Ann Moran, Reto Müller, Lieselotte Richter-Lux, Iris Steiner, Daniel Url Produktion: heynecp Druck: Mayr Miesbach GmbH Vertrieb: ONPRESS Media GbR Berlin, Hamburger Innen-Werbung, DINAMIX Media GmbH Erscheinungsweise: Das Magazin marfa erscheint zweimal jährlich. Haftungshinweis: © 2016 für alle Beiträge bei heynecp. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung. Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle übernehmen wir keine Haftung für die Inhalte externer Links. Für den Inhalt der verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Bildnachweise: Xiomara Bender (S. 3, 8,16/17); Shelley Panzarella (www.flickr.com/photos/shelleyp/2330590596), CC BY 4.0 (www.creativecommons.org/licenses/by/4.0) / Desaturated from original (S. 7); Hamburger Symphoniker (S. 7); Tiroler Festspiele Erl (S. 8/9); Ursula Kaufmann/Landestheater Linz (S. 10/11); Andreas Schiekofer (S. 12/13); Sefan Bernreitner (S. 14/15); lanebryant.com (S. 25); havannacollectibles.com (S. 25); cigarstorehouse.com (S. 25); Florian Merdes (S. 26); Konrad Schmidt (S. 26); Bregenzer Festspiele/Anja Köhler (S. 27); widewallpapers.info (S. 30/31, 34, 36/37); Büro Rüdiger Kruse MdB (S. 39); batchfield.de (S. 54/57); Mark Noormann (S. 55/59); Nadia Steinhardt (S. 55/56); ulrichcordes.com (S. 55/58); Peter Spuhler, Anne Netrebko, Lada Kyssy, Olga Peretyatko on facebook.de (S. 60/61); issuu.com/luzernertheater/docs/spielzeitbuch_16_17 (S. 62/63); issuu.com/theateranderwien/docs/ 1617_saisonprogramm_issuu, issuu.com/staatstheaternuernberg/docs/szh_2016_17_homepage (S. 64/65); issuu.com/theaterbasel/docs/tb-saisonvorschau-web (S. 66); issuu.com (S. 67); naive.fr (CD-Cover), jorgobe.de (S. 69); deutschegrammophon.com (CD-Cover), christinekroencke.net, unicellular (www.flickr.com/photos/unicellular/ 4859556274), CC BY 4.0 (www.creativecommons.org/licenses/by/4.0) / Desaturated from original, Kim (www.flickr.com/photos/thegirlsny/5165824843), CC BY 4.0 (www.creativecommons.org/licenses/by/4.0) / Desaturated from original (S. 70); warnerclassics.com, holifestival.com (S. 71); outhere-music.com (CD-Cover), faketattoos.com, chalasandals.de, PIVISO (www.flickr.com/photos/piviso/26688917365), CC BY 4.0 (www.creativecommons.org/licenses/by/4.0) / Desaturated from original (Henna-Tattoo) (S. 71); edel.com (CDCover), amazon.de, cehko.de, etsy.com (S. 73); © Mercedes Benz Fashion Week (S. 74/75, 77, 79, 81); Andreas Levers (www.flickr.com/photos/96dpi/2738114167), CC BY 4.0 (www.creativecommons.org/licenses/by/4.0) / Desaturated from original (Hintergrund S. 76/77); Andrew Sutherland (www.flickr.com/photos/fishyone1/13025060003), CC BY 4.0 (www.creativecommons.org/licenses/by/4.0) / Desaturated from original (Hintergrund S. 78/79); Drumlikemike (www.flickr.com/photos/mickdodds/3012758596), CC BY 4.0 (www.creativecommons.org/licenses/by/4.0) / Desaturated from original (Hintergrund S. 80/81); Busche/maskworld.com (S. 82/83); Peter Kitzbichler (S. 95). Sollten Fotos versehentlich entgegen der eigentlichen Bestimmung eingesetzt und verwendet worden sein, wir die Urheber vor Drucklegung nicht erreicht oder sich diese trotz mehrmaliger Kontaktaufnahme nicht zurückgemeldet haben und die Verwendung ohne Vorsatz des Herausgebers zur Verletzung von Urheberrechtsansprüchen führt, bitten wir Sie, uns umgehend per Mail zu kontaktieren und auf den Missstand hinzuweisen. 95 // marfa
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marfa 06 erscheint am 15. März 2017.
FINE.
Tiroler Festspiele Erl Winter 26. Dezember 2016 — 8. Januar 2017 Festspielhaus Präsident: Hans Peter Haselsteiner Gesamtleitung: Gustav Kuhn
Gioacchino Rossini
L’italiana in Algeri Mo. 26. Dezember 2016 Sa. 7. Januar 2017
Giuseppe Verdi
La Traviata Fr. 30. Dezember 2016 Fr. 6. Januar 2017
SILVESTER- und NEUJAHRSKONZERT und vieles mehr … Tickets & Information T +43 53 73 81 000 20 ∙ www.tiroler-festspiele.at
/ / / Wenn Arten aus anderen Arten durch unmerkbare kleine Abstufungen entstanden sind, warum sehen wir nicht überall unzählige Übergangsformen? Warum bietet nicht die ganze Natur ein Gewirr von Formen dar, statt daß die Arten, wie sie sich uns zeigen, wohl begrenzt sind? / / Charles Darwin (1809-1882)
marfa 05 Herbst/Winter 2016 8,00 €