No. 06/17
marfa OPER // n // LEBEN
SIEGFRIED let‘s talk about sex!
junge WILDE / / OPER a(k)tive STIMULATION / / WHAT the F....?!?
No. 06/17
marfa OPER // n // LEBEN
SIEGFRIED let‘s talk about sex!
// www.alexanderbusche.de /
Die Oper ist ein Ort freier Kunst – und somit seit jeher ein Spiegel unserer Gesellschaft. Diese rückt – auch angesichts der zunehmenden Digitalisierung und der durch das Internet forcierten Enttabuisierung und hemmungslosen Entfesselung - zunehmend bisher unberührte Aspekte berühmter Komponistenleben in den Fokus der allgemeinen Betrachtung. Das jüngste Beispiel: Eine Ausstellung im Schwulen Museum Berlin über das (mehr oder weniger homosexuelle) Leben Siegfried Wagners. Aber auch Johann Strauß Sohn, der offenbar harmlose Walzerkönig, war kein Kind von Traurigkeit und ließ in sexueller Hinsicht nichts anbrennen. Für uns alles Grund genug einmal zu schauen, welche Rolle Sexualität in der Oper und ihrem Umfeld spielen kann. Was kann die Oper auf der Bühne zur Sexualisierung unserer Welt beitragen? Kann es überhaupt ihre Aufgabe sein? Oder muss sie sich genau diesen Tendenzen mit utopischen Gegenmodellen entgegenstellen, um sich selbst als Ort (homo-)erotischer Fantasien und Sehnsüchte zu behaupten.
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Sex und Oper, diese beiden Dinge gehören im Grunde zusammen wie Brot und Butter, Pfeffer und Salz, Mann und Frau – oder Mann und Mann. Während es durchaus handfest überliefert ist, dass es vor einigen hundert Jahren heiß herging in Logen und Zuschauerreihen während der Aufführungen – Oper ist sicher nicht der Prüderie einer Gesellschaft entsprungen, sondern war von jeher auch Ausdruck ihrer wie auch immer gearteten erotischen und sexuellen Eigenarten – so wird sie heute im Zuschauerraum geprägt von Züchtigung und Kontemplation. Ob das gut ist, sei dahingestellt.
VON ALEXANDER BUSCHE
Doch das sagt ganz explizit etwas über uns aus: Es schafft ein Bild einer Gesellschaft, die sich auf der Opernbühne mit Themen konfrontiert sieht und diese passiv konsumiert. Dass das dazu führt, sich selbst herauszuziehen aus dem Geschehen, quasi als reiner Voyeur dem Bühnengeschehen beizuwohnen, stellt den Zuschauer wiederum im weitesten Sinne in eine sexuelle Beziehung zum Dargebotenen. Dieses wiederum hält ebenso subtil wie ganz selbstverständlich unterschiedlichste Ebenen erotischer und sexueller Auswüchse bis hin zu ausgemachten Perversionen bereit. Man denke nur an die inzestuöse Zeugung Siegfrieds durch das Geschwisterpaar Sieglinde und Sigmund. In Wagners Ring eine totale Selbstverständlichkeit. Die künstlerische Ausdrucksform diverser sexueller Dimensionen ist in der Oper im Grunde genommen eine ganz eigene, ganz natürliche. Und sie verwehrt sich vehement der zu drastischen Darstellung sexueller Akte auf der Opernbühne. Es ist klar, dass das Explizite hier keine Bühne bekommen darf. Das nicht Gezeigte erzeugt hier eine viel größere erotische Spannung mit extrem sexueller Dimension. Und so ist diese Ausgabe der marfa keinesfalls eine plumpe Fleischbeschau mit voyeuristischem Schmuddelcharakter. Sie ist vielmehr eine überaus ernsthafte Auseinandersetzung mit einem viel zu selten dargestellten und somit in gewissem Sinne auch stigmatisierten, weil totgeschwiegenen und allein für billige Skandale hervor gezogenen Themenfeld in der Oper. In diesem Sinne begleitet dieses Heft die Siegfried Wagner Ausstellung in Berlin auf ganz eigene Weise – und bietet einen interessanten Einblick in die vielschichtig-erotischen Dimensionen der Oper heute.
Von der konkreten politischen Darstellung des Wagner-Clans in der Karlsruher Uraufführung „Wahnfried“ - auch Macht ist erotisch! - über die soeben erfolgte Uraufführung des homoerotischen Musikepos „Edward II.“ an der Deutschen Oper Berlin bis hin zur abstrakt gedachten Erschaffung eines Sehnsuchtsortes – eines Holodecks – für unerfüllte Fantasien und dem Sinn für eine der Gesellschaft auf seltsame Weise abhandengekommene Form prickelndster Erotik – diese marfa Ausgabe eröffnet neue Denkweisen und hält die Fahne hoch für eine längst verloren geglaubte Ebene zwischenmenschlicher Utopien.
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IN / NI /
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Bariton Derrick Lawrence absolvierte seine musikalische Ausbildung an der North Carolina School of Arts, der Juilliard School und am Curtis Institute of Music. 1991 gewann er die Metropolitan Opera National Council Auditions. Heute ist er als freischaffender Künstler gefragter Solist im internationalen Opernbusiness und war in mehr als 70 Partien zu erleben. Lawrence hat mit allen großen Orchestern Deutschlands gesungen, Auftritte führen ihn regelmäßig an alle bedeutenden Opern- und Konzerthäuser, darunter die Carnegie Hall und das Concertgebouw Amsterdam. Im marfa-Interview geht es aber nicht vornehmlich um seine erfolgreiche und überaus spannende Karriere, sondern um Oper und Sex! Das erste von drei thematisch etwas anderen Interviews...
> Seite 40 Christof Loy ist der Zweite im Dreierbund der etwas salopp als „Sex-Talk“ bezeichneten thematischen Interviews dieses Heftes. Zur Zeit des marfa-Interviews erarbeitete er gerade die Uraufführung von „Edward II.“ an der Deutschen Oper Berlin, die am 19. Februar 2017 Premiere feierte. Somit beleuchtete er im Gespräch vor allem auch dieses besondere Werk mit all seinen Facetten rund um die Homosexualität eines Königs. Wohin das alles führt, und welche spannenden Sichtweisen auf unsere heutige Gesellschaft die Auseinandersetzung mit dem Thema mit sich bringt, das lesen Sie am besten selbst.
> Seite 74
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marfa // 6
/ / PROLOG / / FASHION
WHAT / / s / / up News und mehr > Seite 8
LOOKS / / like / / / / opera
GANZ / / seitig
Mode wie gemacht für Oper > Seite 78
Queer fantasies > Seite 12
/ / TALK / / TOPIC OPER / / a(k)tive / STIMULATION
Siegfried Wagner, Oper, Sex und mehr... > Seite 20
ANDERS / / / farbige / / KISTE Siegfried Wagner - die Ausstellung in Berlin > Seite 29
WAHRHEIT / oder / / PFLICHT 10 Fragen an Siegfried Wagner > Seite 30
WHAT / / the / F....?!?
Sänger Derrick Lawrence über nackte Tatsachen auf der Bühne > Seite 40
/ / PEOPLE
der / / SCHWULE / König
JUNGE / / W / / ILDE
Christof Loy über Edward II. und das Schwulsein in der Oper Seite 74
OPER / als / / HOLODECK
(Opern-)Leute heute > Seite 64
/ / EPILOG
Mit den besten Empfehlungen > Seite 32 Die Werbepause für Entdecker: Pausengespräche, Hintergründe, Häppchen, Gedanken, Ideen > Seite 44
found / / ON / / / facebook
Es gibt sie noch: Fantasien und Visionen für die Oper. Martin Miotk hat sie! > Seite 88
OPER / / n / / / RADAR
OPERN / werbe / / PAUSE
Charisma und Talent > Seite 58
/ / DESIGN cover / / / D / / / sign
Gender Studies einmal anders... > Seite 68
Termine > Seite 93 Impressum/Fotocredits > Seite 96 FINE. > Seite 98
„ Die Frauen müssen wieder lernen, den Mann auf das neugierig zu machen, was er schon kennt.
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COCO CHANEL Modedesignerin
WHAT THAW // ss / up / pu Neuigkeiten aus der Welt der Oper müssen nicht immer nur trockene Fakten liefern, sondern können auch überraschen – mit neuen Seiten und nackten Tatsachen zum Beispiel. Oder wussten Sie, was ein Barihunk ist? Ganz einfach: Das etwas tiefer gelegte Pendant zum Hunkentenor. Alles klar?
SOME LIKE.. IT. ..HOT! HOT! !
VORHANG AUF FÜR DAS LAB DER OPER Das Lab – in der schwulen Welt ein Synonym und Abkürzung für einen der größten und sagenumwobensten Sexclubs Berlins, in San Francisco Ausdruck der Bemühungen um die Gewinnung neuer Publikumsschichten. Man geht hinaus in die Stadt an ungewöhnliche Orte, um Oper zugänglich zu machen für alle, die sich die relativ teuren Karten der San Francisco Opera nicht leisten können oder wollen und die Hemmschwelle des Opernbesuchs im Stammhaus für zu groß erachten. Das Ganze erinnert ein wenig an die „Yellow Lounge“ der Deutschen Grammophon, die Klassik in Clubs und ähnlich angesagten Orten in Berlin und mittlerweile vereinzelt auch andernorts präsentiert. Und trotzdem ist das SF Opera Lab
WAHRE SCHÖNHEIT KOMMT VOM SINGEN Sex sells – und ein gutes Aussehen fördert die Karriere. Das ist erwiesen. Die US-amerikanische Website Barihunks huldigt dieser Tendenz unserer Gesellschaft mit der Präsentation gut gebauter und sich gerne halb nackt präsentierender Baritone. Ziel der Seite ist nach eigenen Angaben die Förderung talentierter (Nachwuchs-)Baritone und die Etablierung von Vertretern des Stimmfachs auf zeitgemäße Art und Weise, die sich im Zeitalter von TV und Kino mit einer entsprechend freizügigen Bilderflut diesem entgegenstellt. Auf diese Weise will die Website neue Zuschauer für die Oper gewinnen. Das äußert sich nicht nur im eigenen Blog, sondern mittlerweile auch in Kalendern, die Baritone in erfreulich ungehemmten Posen zeigen. Sogar eine eigene T-ShirtKollektion mit dem mittlerweile berühmten Schriftzug des Blogs hat sich aus dem Ganzen entwickelt, berühmte Vertreter des Opernbusiness wie Joyce DiDonato treten als Botschafter der Seite in Erscheinung. Männer und Frauen erfreuen sich gleichermaßen an den
Bemühungen um die Gattung Oper im Allgemeinen und die der „sexiest Baritone alive“ im Speziellen. Im Endeffekt geht es nach eigenen Angaben des Blogs vor allen Dingen auch um eins: Das Opernbusiness positiv zu repräsentieren und jede Form männlicher Stutenbissigkeit zu unterbinden. Denn: Das Metier an sich sei ohne-
www.sfopera.com/sfoperalab
mit Darbietungen in sogenannten PopupLocations etwas eigenes, das wenig Berührungsängste mit den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Auswüchsen einer für die USA ganz eigenwilligen Stadt kennt. So war das SF Opera Lab im Oktober an Halloween zu Gast im Transvestiten-Club Oasis, um dort nicht nur für die Oper zu werben, sondern auch zu zeigen, dass der eigentliche Ursprung des CrossDressings in der Oper zu suchen und zu finden ist. Hier begründet sich eine Tradition des Spiels mit den Geschlechtern, das nicht zuletzt in den zahlreichen Hosenrollen – in den Partien, in denen zumeist Mezzosoprane in entsprechender Kleidung junge Männer verkörpern – des Opernrepertoires Ausdruck findet.
hin schon „tough“ genug. Und so handelt Barihunks ganz im Sinne von marfa. Oper darf sich weder spießig, noch unnötig verklemmt präsentieren. Je natürlicher wir mit der Gattung umgehen, umso mehr können wir es für jedermann zugänglich machen. Es gibt also noch viel zu tun. Packen wir es an!
www.barihunks.blogspot.com
20 JAHRE TIROLER FESTSPIELE ERL
„ Wer einen Sieg über sich selbst errungen hat, ist stark. Wer einen Sieg über sein Weib errungen hat, lügt. LI BAI
Chinesischer Dichter
20 Jahre! Das muss gefeiert werden. Im kommenden Sommer präsentieren die Tiroler Festspiele Erl vom 6. bis 30. Juli die 20. Sommersaison, 2018 feiert man dann 20 Jahre Festspiele. Innerhalb vergleichsweise kurzer Zeit haben sich die Festspiele zu einem fixen Bestandteil des internationalen Kulturkalenders entwickelt. Die zum Jubiläum angesetzte programmatische Retrospektive auf 20 Jahre Festspiele hält eine Rossini-Oper als Neuproduktion bereit, die die Position der Festspiele als bedeutendes Belcanto-Festival auch im Sommer stärken wird.
einem auf Rossini eingeschworenen Orchester wieder unter Beweis stellen. Es dirigiert Gustav Kuhn, die Produktion entsteht als eine Gemeinschaftsarbeit der Künstlergruppe „Furore di Montegral“. Insgesamt stehen im Jubiläumssommer sieben Opernproduktionen, fünf Symphoniekonzerte und viele Konzerte mit Volks- und Kammermusik auf dem Programm. Eine zukunftsweisende Retrospektive eben, wie man sie so sicher nur in Erl erleben kann! www.tiroler-festspiele.at
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Gezeigt wird – neben Mozarts „Die Zauberflöte“, Wagners „Ring des Nibelungen“ und dem Publikumsliebling „Lohengrin“ – ein weiteres und weitgehend unbekanntes Meisterwerk Rossinis: „Semiramide“. Und wo sonst kann man sich ein solches Meisterwerk der Gesangskunst wünschen als in Erl? Erl ist DAS Zentrum für schöne junge Stimmen und einer wahren Belcanto-Kultur - das wollen die Festspiele auch im kommenden Sommer mit einer ausgesuchten Sängerbesetzung und
ZWISCHEN/ZEIT IM FESTSPIELHAUS ERL Die von den Tiroler Festspielen Erl ausgerufene „Zwischen/ Zeit“ ist jene Zeit zwischen den beiden Festspielen, in denen das Festspielhaus eben nicht ungenutzt einfach nur leer steht, sondern Raum bietet für Kunst, Musikprojekte und die [Weiter-]Entwicklung regional bedingter Musikstile in internationalem Kontext. 6. bis 9. April 2017 Klaviertage der Tiroler Festspiele Erl Orchester der Tiroler Festspiele Erl, SIGNUM saxophone quartet Gustav Kuhn, Mélodie Zhao, Davide Cabassi, Jasminka Stančul u.m. Karfreitag, 14. April 2017, 15 Uhr Johann Sebastian Bach: Matthäus-Passion Chorakademie und Orchester der Tiroler Festspiele Erl Musikalische Leitung: Gustav Kuhn Sabina von Walther, Hermine Haselböck, Johannes Chum, Martin Berner www.tiroler-festspiele.at marfa // 10
// www.restaurantecasamontesdeoca.com /
DER SEX DES ALTERS? VON WEGEN! Von gutem Essen behauptet man ja auch gerne, es sei der Sex des Alters. Wir sind da anderer Meinung: Essen ist in jedem Alter so gut wie Sex, wenn es so einzigartig und Gaumen schmeichlerisch daherkommt wie in diesen drei Restaurantempfehlungen der marfa-Redaktion. Alle auf der in vielen Bereichen noch unentdeckten und unterschätzten Insel Gran Canaria - und alle drei sind jedes auf seine Art magische Orte mit dem Potenzial für ein romantisches Candle Light Dinner zu zweit. Casa Montesdeoca Calle Montesdeoca, 10, 35001 Las Palmas de Gran Canaria Telefon: +34 928 333 466 täglich 12:30–16:00 Uhr und 20:00–0:00 Uhr Fantastische Küche in noch fantastischerer Atmosphäre des Innenhofes eines historischen Gebäudes mit viel Geschichte.
// www.locandaelroque.com /
// www.seemuschel.eu /
Locanda El Roque Calle El Roque número 58, Gran Canaria Telefon: +34 928 610 044 täglich 10:30 bis 0:00 Uhr, Sonntag nur bis 19:00 Uhr Im Innenraum nur knapp 12 Plätzen versehen, offeriert das feine Lokal eine ausladende Terrasse auf einem Felsen im Meer. Man sollte reservieren! La Caracola – Seemuschel Lugar Muelle Rivera, 122, 35140 Mogán, Gran Canaria Telefon: +34 928 565 486 täglich 19.00 bis 23.00 Uhr Hier lässt man sich Qualität etwas kosten, dafür gibt es ausschließlich fangfrischen Fisch und Spezialitäten von der Insel. Auch hier reservieren! Wem das alles auch im Alter zu wenig ist, dem seien die herrlichen Golfplätze der Insel ans Herz gelegt. Und überhaupt: Weder Dünen noch Swinger-Clubs scheinen Altersgrenzen zu kennen. Na dann: Viel Spaß! 11 // marfa
SO FANTASTISCH IST DIE BERLINER LUFT Es ist nicht nur eine fantastische Reise zum Mond, sondern eine wahre Sternstunde, die es da zu erleben gab im Tipi am Kanzleramt. Mit der Berlin-Operette „Frau Luna“ von Paul Lincke schafft Regisseur Bernd Mottl mit einer hochkarätigen Besetzung rund um die Geschwister Pfister einen höchst unterhaltsamen Theaterabend, der einen mitreißt und unter Beweis stellt, das das in vielen Inszenierungen platt und unsinnig daherkommende Stück als utopische Realitätsflucht aus einer grauen Alltagswelt vielversprechend, charmant und überaus sinnstiftend präsentiert werden kann. Das humoristische Spiel mit den Geschlechterrollen, wie man es von den Geschwister Pfister kennt, trägt aufgrund der bewussten Distanzierung gegenüber den häufig zu real dargestellten Figuren zum Erfolg ebenso bei wie die komplett entschlackten, modernen und überhaupt nicht plüschigen Orchester-Arrangements Johannes Roloffs. Besser geht’s nicht! www.tipi-am-kanzleramt.de
SCHWUL ZU SEIN BEDARF ES WENIG... Es ist die Geschichte des schwulen Königs Edwards II., die in der jüngsten Uraufführung an der Deutschen Oper Berlin im Februar auf die Bühne gebracht wurde. Gemeinsam mit dem Librettisten Thomas Jonigk schreibt der Komponist Scartazzini ein Musiktheater über die schillernde und polarisierende Figur des mittelalterlichen englischen Königs. Vor allem seine Zuneigung zu Piers de Gaveston, einem Spielkameraden aus Kindheitstagen, ging in die Geschichte ein: als Beispiel höfischer Günstlingswirtschaft, aber auch als Bekenntnis eines Herrschers zu einem nicht standesgemäßen Freund und Geliebten. In der Kunst entwickelte sich die Figur Edwards II. über die Jahrhunderte hinweg zu einer Ikone der Schwulenbewegung. Von Christopher Marlowes Drama reicht die Serie von Bearbeitungen über Bertolt Brechts „Edward II“ bis zu Derek Jarmans gleichnamiger berühmter Filmversion. Thomas Jonigk und Andrea Lorenzo Scartazzini stellen in ihrer Auseinandersetzung die Frage nach dem Umgang auch der heutigen Gesellschaft mit Außenseitern. Wie die Sicht des Regisseurs auf das Werk ist, das erfahren Sie im Sex-Talk No. 2 mit Christof Loy ab Seite 74. www.deutscheoperberlin.de
GLITZERGANG ZUR VERTEILEREBENE Wie ein Schlund wirkt die gebogene Rolltreppe, die einen zur – glamourös als Plaza betitelte – Verteilerebene der Elbphilharmonie führt. Langsam gleitet man hinauf – ein Prozess der bewussten Entschleunigung, der den hoffentlich frühzeitig ankommenden Besucher vor dem Konzertbesuch in einen fast meditativkontemplativen Zustand versetzt. Sie ist also endlich fertig, die Elbphilharmonie. Sie empfängt mit einem magischen Akt, der einen aufsaugt, eintauchen lässt und durch den tunnelförmigen Eindruck der weißen Wände mit den gläsernen Punkten irgendwie auf eine Reise ins eigene Ich zu schicken scheint. Dann aber die pure Ernüchterung: Backsteine und normale Treppen, die den Besucher dazu zwingen, die Plätze im Gebäude wortwörtlich zu erklimmen. Das erinnert ein wenig an das Leben – und an Sex: Die große Verlockung, die pure Ernüchterung und im Endeffekt trotzdem viel Spaß. Die Elbphilharmonie ist in wichtiges Zeichen für die Musikstadt Hamburg. Möge sie sich in Zukunft auch inhaltlich so positionieren und beweisen können. www.elbphilharmonie.de
VISIONEN VOM MENSCHSEIN In seinem ganz eigenen künstlerischen Ausdruck im Theater, der sich in einer Reihe von multimedialen Werken wie Malerei, Fotografie, Text und mehr artikuliert, behandelt der vielseitige Künstler und gerade im Hinblick auf die Oper auch visionäre Theatermacher Martin Miotk Fragen, die sich kritisch mit dem Verhältnis zwischen dem Persönlichen und dem Zwischenmenschlichen beschäftigen. Ein Kernthema ist die kritische Auseinandersetzung mit Visionen von „Menschsein“ im Theater wie im Leben, die als unbewusste Momente in Gegenwart und Vergangenheit gedacht und dargestellt werden. Mehr über seine spannende Sichtweise auf die Oper, die für ihn wie ein Holodeck sein müsste, lesen Sie im SexTalk No. 3 ab Seite 88, ein Kurzporträt finden Sie in der Rubrik „Junge Wilde“ ab Seite 58. www.martinmiotk.de
OPER REPO // a(k)tive / evit(k)a / STIMULATION NOITALUMIST
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SIEGFRIED WAGNER IST EIN HEILAND AUS ANDERSFARBIGER KISTE...
Die Opernspielpläne bringen in jüngster Zeit vermehrt Werke zu Tage, die sich auf unterschiedlichste Art und Weise mit (Homo-)Sexualität auseinandersetzen: „Brokeback Mountain“, „Edward II“, „Tod in Venedig“... Das Schwule Museum in Berlin widmet Siegfried Wagner eine Ausstellung und beleuchtet darin explizit seine homoerotischen Neigungen, davon ausgehend aber auch seinen durchaus als ambivalent zu bezeichnenden Umgang mit den Nazis und dem Dritten Reich. Unser Autor Casten Jenß trägt seinen Teil zu all den Überlegungen bei, indem er sich fragt: In welcher besonderen Beziehung stehen Sex(ualität) und Oper eigentlich zueinander?
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Autogrammkarte von Siegfried Wagner, Studie zum Cover der Publikation „Klassischer Skulpturenschatz“, Zeichnung von Otto Greiner, Ende des 19. Jahrhunderts, Leipzig ^^ Portrait des Malers Otto Greiner >v
Sex - das war mal ein Freiheitsversprechen in der Bundesrepublik Deutschland anno 1960 ff. Keine Tabus mehr weder im Leben noch auf der Bühne. Dieses in den 60er Jahren von Jugendlichen propagierte, und in Kommunen, wie auch immer, gelebte Versprechen, sieht heute etwas alt aus. Wer über Sex sprach, verwies damit auf einen sozialen Kontext: Gesellschaftskritik durch Tabubruch, soziale Utopien im Visier. Heute sieht das ganz anders aus. Derzeit baut sich – leicht anachronistisch zur allgemeinen Sexualisierung unserer Gesellschaft – vor allem die neue Rechte ein Feindbild auf, das mit dem Schauder von Tabu und Tabubruch insbesondere noch unverheirateten heterosexuellen Partnern etwas Verbotenes anzubieten hat: Sex. Mit dieser immer noch wenig gesellschaftsfähigen Geheimwaffe zielt man auf ganz eigene Weise auf ein favorisiertes Feindbild: „den Islam“. Sex soll Grenzen befestigen, das kopulierende heterosexuelle Paar erscheint als feste Burg in Front-Stellung gegen Verschleierung und nordafrikanische Machos, die sich angeblich massenhaft an Deutschen und anderen West-Europäern vergehen. Um diese neue „Front-Stellung“ kann sich noch das eine oder andere Lust-Buch verdient machen, in der Lehre des Kamasutra ist sie allerdings nicht verzeichnet. Die Programme und Reden der rechtsnationalen Parteien Europas erfordern nüchterne TageslichtBetrachtung - sie sind durchaus nicht als Nachttisch-Stimuli zu empfehlen.
Gibt es nicht auch in der Oper ein Bild des fremden „Sexmonsters“?
Wie steht es aber mit der Oper? Gibt es nicht auch hier immer wieder ein ebensolches Bild des fremden „Sexmonsters“? Die Oper kann immer nur so klug sein, wie die Zeit, in der sie komponiert und zur Aufführung gebracht wird. Man denke an Monostatos, der Pamina begehrt. Oder an Mustafa, der seiner eigenen Frau überdrüssig ist und sich eine Europäerin als Sexualpartner wünscht. Sexuelles Begehren wird gern auf Figuren projiziert, denen man nicht so ohne weiteres Zugehörigkeit zur menschlichen Art
zugestehen wollte. Fremde sind verdächtig – und man begegnet ihnen gern mit Abscheu, Angst und Faszination. Was man nicht kennt – das muss im Zweifelsfall ein Tier sein. Die Geschichte des Sklavenhandels ist eine Geschichte des Massenmordes, die aus dem Wort „Neger“ ein universell verfügbares Vorurteil macht, mit dem sich Kosten minimieren, Gewinne maximieren und Menschen effizient ausbeuten lassen. Papageno hingegen, bei dem ein wenig im Dunkeln bleibt, ob er ein Vogel oder ein Vogelhändler ist – er wird nicht mit einem Bann belegt. Vielmehr verschafft ihm seine Resistenz gegenüber Verortbarkeiten einen Vorteil in der Gunst der Zuschauer. Ihm ist Begehren nicht versagt. Er darf sogar im Duett mit Pamina wesentliche Worte über den Mann formulieren: „Bei Männern, welche Liebe fühlen ...“ Er ist der „Natur“ auf eine Weise nah, die ihm zuweilen Autorität in Empfindungsfragen verleiht. Vielleicht verhelfen ihm Vogelfedern dazu. Eine nicht-europäische Pigmentierung der Haut hingegen brandmarkt einen Menschen in den Augen jener Zeit zum Sklaven. Auch dies rechtfertigt implizit angeblich „Natur“.
Verfügt die Oper über Refugien, die mehr als nur öffentliche WollustNischen im Alltagsstress sind? Das Repertoire, von dem die Oper bis heute zehrt und mit dem sie weltweit große Säle füllt, legt Zeugnis davon ab, wie schillernd sich Begehren in der Kunstgattung „Oper“ entfaltet hat. Mit dem Wörtchen „Begehren“ kommt ins Spiel, was sich in den meisten Opern findet, sich dieser als eigenes Medium bedient. Denn die Schlafgemächer selbst kommen traditionell vor allem dort vor, wo der Geschlechtsakt passé ist, Sublimierungen unterzogen oder Keuschheit beschworen wird. Der Wunsch nach Unberührtheit kann auch sozial nachvollziehbare Gründe haben. Eine gewisse Dosis Keuschheit ist untrennbar von der Emanzipationsgeschichte jener Menschen, die nicht von Adel waren. Ein Blick zurück auf das 18. Jahrhundert. Sexuelle Übergriffe waren einseitig und doppelt legitimiert: der Mann in seiner sozialen Rolle als Mann, und nicht selten als Obrigkeit. Die Unverletzlichkeit der Frau - ihrer Keuschheit, ihrer Ehre - konnte als ein Emblem des Widerstands gegen die herrschende Klasse taugen. Eine antike Heldin wie Lukretia, die um ihrer Ehre Willen sich selbst tötet, wurde relevant und zum Beispiel in Lessings „Emilia Galotti“ wiederbelebt. Benjamin Britten sollte ihr noch im 20. Jahrhundert ein eindrucksvolles Werk widmen. Wenn Susanna in Mozarts „Le nozze di Figaro“ dem Grafen Almaviva das Recht auf die „erste Nacht“ verweigert, folgt sie
„ In Rom hatte ich eine schrecklich teure Wohnung an der Piazza di Spagna Nr. 9, zusammen mit zwei jungen Künstlern, Georg Kolbe und Otto Greiner. Während Otto mythologische Szenen zeichnete, komponierte ich mein Opus 2: „Herzog Wildfang“. SIEGFRIED WAGNER
dabei nicht nur einer Laune oder persönlichem Geschmack. Ein neuer politisch relevanter Stolz fordert sein Recht - die Verfügungsgewalt des Grafen wird plötzlich begrenzt. Warum jedoch hatte es Mozart im 19. Jahrhundert so schwer - vor allem mit Werken wie „Così fan tutte“? Jedes Zeitalter, das sich als Epoche zu verstehen versucht, ist um Abgrenzung bemüht und ersinnt Verhaltensregeln für eine neue Zeit. Dem Adel war nicht nur Freizügigkeit, sondern auch freies Spiel mit Ambivalenzen gestattet - denn er selbst gewährte sich das Recht dazu. Welche Haltung des Fächers in Watteaus Gartenlandschaften Zustimmung zum Pläsier signalisiert hatte - mit solchen Fragen konnte man sich nicht aufhalten. Wo sollte man einen Cherubino einordnen? Diese Persönlichkeit zwischen den Geschlechtern und Ständen, diesen charmant melancholischen Boten einer großen Ratlosigkeit? Die Hosenrolle und ihre Vorgeschichte im Barockzeitalter nahm nun andere Formen an. Geschlechtliche Ambivalenz war nach Möglichkeit durch bestimmte Situationen motiviert: Einer Frau, die sich Kostüm und Charisma eines Mannes entlieh, um ihren Gatten zu befreien, nahm man die weibliche Stimme ab und traute ihr Heldenhaftes zu schließlich trug Leonore (alias Fidelio) auf diesem Umweg zur Feier von ehelicher Treue und Gattenliebe bei. Rückblickend darf sie/er jedoch als utopischer Fremdkörper erscheinen - in einer Welt, die kein freies, geheimes, allgemeines Wahlrecht kannte.
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Auch in Rom, wo Otto Greiner eine Wohnung mit Siegfried Wagner teilte, bildeten Körperstudien einen wichtigen Teil seiner künstlerischen Arbeit. v Studie einer Tänzerin > Nackter Mann
Dergleichen Heldentum ist seitens der Frauen jedoch immer mit totaler oder hoch dosierter Keuschheit erkauft. Agathe in Carl Maria von Webers „Der Freischütz“ vertraut sich Gott an und darf ihm ganz intim ihre Gebete anvertrauen, während ihr Max in der Wolfsschlucht magische Techniken zum Zwecke ihres Erwerbs als Braut praktizieren lässt. Dass Agathe am Ende nicht stirbt und nicht als ein Inbegriff trauriger Keuschheit allgemeiner Traueranlass wird, ist, je nach Lesart, einem Zufall oder Wunder geschuldet. Das „glückliche Ende“ lässt jedoch Agathes Sensibilität und Glaubensstärke nicht verblassen. Agathe sieht den Sternenhimmel und hat ein Gesetz in sich. Inwieweit sich ihr Leben nicht auch als Wartezeit auf einen anderen, göttlicheren Bräutigam als Max leben ließe, bleibe dahingestellt. Offiziell wird Max eine Prüfungszeit auferlegt - und Agathe hat, in dieser Perspektive, einem geordneten Eheleben betend den Weg geebnet. Explizitem Sex steht oft auch Gewichtiges im Wege - wenn Elsa im „Lohengrin“ beispielsweise partout darauf beharrt, den Namen des Titelhelden vor jeglichem Liebesakt oder sonstiger Annäherung zu erfahren. Sie will wissen, welches Stück gespielt wird. Elsa verwirkt ihre „Unschuld“ im Sinne des Männerbundes „Gralsritterschaft“ bevor es zu einem Geschlechtsakt kommt, der als „Staatsakt“ vielleicht einen neuen Staat begründen könnte - mit Noch-Anonymous „Lohengrin“ als Anführer. Namenlosigkeit als staatsgewaltige Leerstelle, die - „Stunde Null“ - durch Kopulation zu unberechenbarer Macht käme? Derart blindes Vertrauen bringt Elsa nicht über sich. Sie ist nicht die Jungfrau Maria. Und eine Nacht, die derart offiziell - „Treulich geführt...“ angebahnt wurde, ist nicht dunkel genug für ein Gelegenheitserblinden.
Explizitem Sex steht oft auch Gewichtiges im Wege
Mit der „Namenlosigkeit“ kommt etwas ins Spiel, was den Geschlechtsakt auch als ein Refugium der Anarchie erscheinen lassen kann. „Tristan und Isolde“ müssen die Nacht in die Tat umsetzen – in einem nicht gerade kurz gehaltenen musikalischen Sprechakt, der ihre offizielle Identität auslöschen könnte. Tristan würde zu Isolde, Isolde zu Tristan. Dort geschieht mehr als nur ein neckischer Namensaustausch. Die vollkommene Symbiose zweier Menschen, die keinerlei Rechtfertigung
durch potenzielle Nachkommenschaft bräuchte, dämmert als Möglichkeit auf. Aus dem liebenden Paar wird schlussendlich eine Isolde, die ihren Toten nicht beweint, sondern als vitalen Helden auferstehen lässt. Ohne Gott, ganz auf sich allein gestellt – unbewusst – höchste Lust. Liebend einander zu verherrlichen und miteinander verschmelzend, aneinander vergehend ein neuer Mensch zu sein – das machte für Kritiker der christlichen Religion mehr Sinn als ein unnötiges Drittes, näm-
lich Gott, zwischen Liebende treten zu lassen. In Gedanken bringt Isolde den Mann ihrer Träume zur Welt. Im „Ring des Nibelungen“ klingt inmitten der Götterdämmerung noch einmal der Traum von einem neuen Menschen - Siegfried - an. Die „Empfängnis“ der Traum-Männer Tristan und Siegfried wäre einem utopischen Publikum anvertraut, das sich vom triebhaften Willen zum Leben loszusagen hätte. Es ist ein Traum - was sonst. 25 // marfa
v Zeichnung Skrjabins des utopischen Konzertsaals am Fuße des Himalajas vv Studie zum Gemälde „Prometheus“ von Otto Greiner
graben das eigene Echo vernimmt - ist „Lucia di Lammermoor“. Sie vollzieht pantomimisch die Hochzeit mit dem Mann, den sie eigentlich liebt. Diesen Mann wiederum erleben wir dann schlussendlich mit einer Arie, die ebenso Trauergottesdienstmusik wie Suizid-Ouvertüre ist: „Tu che a dio spiegasti l‘ali“. Mit dieser Arie gibt Edgardo seiner soeben gestorbenen Lucia das Geleit in den Himmel. Dann ersticht er sich. Die Liebeshochzeit fand in Gedanken statt ohne irgendeinen Boden unter den Füßen. Sehnsuchtsort Oper als Ausdruck erst im Tode sich erfüllender Liebe. Erlösung durch die eigene irdische Auslöschung. Auch Richard Wagners Elisabeth („Tannhäuser“) ist ein himmlisches Reservat vergönnt, wenn sie der irdischen Liebe entsagt. Der Autor spricht ihr eine Pantomime zu, mit der sie auch dem mühevoll abstinenten Wolfram entsagt - sie habe „ein hohes Amt zu verrichten“. Ihre Heiligsprechung steht an, Tannhäuser darf eine Chance auf Absolution wittern. Und Wolfram, eine Art Wiedergänger Edgardos aus Donizettis zuvor zitierter „Lucia di Lammermoor“, darf im „Lied an den Abendstern“ aller irdischen Liebe Adieu sagen. Die Gesamtheit irdischen Begehrens findet am Himmel seinen Platz. Eine Art Sternbild, das vielleicht auch eine martialische Menge begeistern könnte, weil sie darin alle inneren Widersprüche überwunden glaubt. Elisabeth hat - post mortem - das Zeug zum Lohengrin. Ohne dass sie den Verpflichtungen eines Männerbundes wie den Gralsrittern („Lohengrin“ und „Parsifal“) unterworfen wäre. Papst und Vatikan darf man bei Wagner getrost ad acta legen. Heiligsprechungen bei ihm sind nur mit seiner eigenen Unterschrift gültig.
Wer sich soeben eines Mordes an einem ihr zwangs-angeheirateten Gatten schuldig gemacht hat - und nun lauscht und singt und im Orchester-
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Der Mann im 19. Jahrhundert ließ auf der Bühne ziemlich starke Frauen zu: Der Blick auf die Bühne war, wo sich die Rezeptionshaltung öffentlich artikulierte, derart maskulin dominiert, dass eine Gender-Revolution nicht jederzeit zu befürchten war trotz erstarkender Emanzipationsbewegungen. Vielleicht hatten starke Frauen, in ein festes Erzählungskorsett eingebaut, eine geheime Verabredung mit jedem Ehemann und Junggesellen im Publikum? So männlich sie sich zu gebärden vermochten, so sehr ihre Stimmen teils tradierten Stimmfächern entwuchsen - ihre Keuschheit war entweder einer großen Sache oder einem Ehemann als Gabe dargebracht. Illegitime Hochzeitsnächte konnten auch mit einem anderen Preis bezahlt werden - mit dem Verlust der Zurechnungsfähigkeit, dem „poetischen“ Gewinn des Wahnsinns.
Keuschheit und Entsagung - dies zusammenzubringen war nicht nur für Tristan und Isolde eine unlösbare Aufgabenstellung. Sie sind weder der Welt noch ihren Namen entgangen. Insbesondere Tristan ist anfällig für Erinnerungen an sein Helden-Ich und an die Geschichte seiner Zeugung, seiner Geburt. So wird ein fatales Leben zementiert, dem zu entrinnen man gewillt war. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebt Elektra (Richard Strauss/Hugo von Hofmannsthal) allein der Idee der Rache und der Erinnerung an ihren Vater. Wenn ihr Bruder diese Rache ohne ihr Zutun vollzieht, darf sie ekstatisch bis zur Bewusstlosigkeit tanzen. Durchaus eine Alternative zu Paar- oder Gruppensex – und keineswegs ohne Schock-Potenzial. Alexander Skrjabin machte sich zu dieser Zeit daran, seine Kompositionen konzeptionell zu einem Mysterium zusammenzufassen. Tausende Menschen sollten an einem suizidalen Ritual der Wiedergeburt beteiligt sein, Sexualität feiernd und gleichzeitig vernichtend - unter Anleitung des Gesamtkunstwerkers Skrjabin. Diese Menschen würden nicht als Auditorium einer Aufführung beiwohnen, sondern tanzend in einen neuen Zustand geraten. Von Skrjabin sind Zeichnungen erhalten, die jenen utopischen Konzertsaal zeigen. Eine Kugel bzw. Halbkugel, die am besten über einem See zu errichten gewesen wäre, in dem sie sich spiegelte. Als Ort hierfür trat Indien bzw. der Himalaya ins Blickfeld des Komponisten, der auch SanskritStudien betrieb. Offenbar hat Skrjabin Gespräche mit potenziellen Financiers in London geführt. Überliefert ist allein eine „Vorbereitende Handlung“ - so als ob das suizidal-reale Opus doch besser nur simuliert werden sollte (so Sigfried Schibli in: Alexander Skrjabin und seine Musik. München 1983). In den letzten Strophen dieser „Vorbereitenden Handlung“ - in der Männer, Frauen, Wellen, die Wüste und der Wald als Subjekte zur Sprache kommen heißt es:
„
Große philosophische und dramaturgische Umwege nahm man auf sich, um in den Genuss der Vorstellung von Ekstase zu gelangen. Die Scham ist eine interkulturell verbreitete Hemmschwelle, die jedoch immer auch zu neuen Entwürfen jener verbreiteten Lust an der Wollust motiviert. Über jene Bedenken, mit denen sie behaftet ist, kann sie zu etwas anderem verwandelt werden. Etwas anderem - das sowohl Vernichtung des „alten“ wie auch die Wiedergeburt eines „neuen“ Menschen bedeuten kann, der endlich von Helden- und Götter-Allüren befreit wäre. In Frontstellung wird das liebende Paar niemals gegen Menschen gebracht, die auf der Flucht sind oder deren staatsbürgerliche Identität fragwürdig erscheint. Im Nachtlicht jenes utopischen Moments absoluter Wollust (und/oder absoluter Entsagung) wird der Tagwelt und ihren Eindeutigkeiten der Kampf angesagt. Wenn Leonora und ihrem geliebten Don Alvaro in Giuseppe Verdis „La forza del destino“ aufgrund von dessen fremdartiger Herkunft (Peru) nichts als die Flucht aus dem Vaterhaus bleibt, dämmert auch in diesem szenisch motivierten Fluchtmoment eine große Sehnsucht auf: die Sehnsucht nach einer gemeinsamen Heimat in inniger, auch von Wollust timbrierter Liebe. Einer Liebe, in der sich Herkunft, Geschichte und Schicksal des Anderen anverwandeln ließen. Am Ende jedoch finden wir Lenora in einer Eremitenhöhle wieder - und ihr bleibt nur ein verzweifelter Schrei nach „Pace“, also Frieden.
Entzünde dich geheiligter Tempel an der Flamme der Herzen Entzünde dich und werde zum heiligen Brand O, süßer Vater, vereinige dich glückselig aufs innigste mit uns Vereinige dich mit dem Tode in brennendem Tanz! ALEXANDER SKRJABIN
27 // marfa
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Liebe und Sex in Zeiten Siegfried Wagners - auch davon erzählte die Ausstellung „Sex in Wien“ vom 19. Jahrhundert bis heute. Das stete Ringen um Verbot und Freiheit prägte und prägt jeden Moment einer sexuellen Begegnung — vom „ersten Blick“ bis zur „Zigarette danach“. Wer durfte wen auf welche Weise anschauen? Wer wen ansprechen? Welche Arten von sexuellem Begehren konnten offen ausgelebt werden, welche nur im Verborgenen? Und welche Konsequenzen musste man fürchten, wenn man erwischt wurde? Wer die Ausstellung verpasst hat, kann das alles im umfassenden und aufschlussreichen Katalog nachlesen.
ANDERS // / farbige // KISTE Siegfried Wagner - die Ausstellung in Berlin Als am 6. Juni 1869 Richard Wagners einziger Sohn Siegfried in der Schweiz geboren wurde – benannt nach der heldenhaft anarchistischen und zugleich frauenfürchtenden Opernfigur, die aus der inzestuösen Liaison von Siegmund und Sieglinde hervorgegangen ist –, war schnell klar, dass er dazu auserkoren sein sollte, einmal das Erbe des Vaters weiterzuführen: als Musiker, Komponist, Dirigent, Regisseur und künstlerischer Leiter der Festspiele, die er 1906 von seiner Mutter übernahm und bis zu seinem Tode 1930 in eine moderne neue Ära überführte, zum Ärger vieler reaktionärer Wagnerianer. Dass Siegfried homosexuell war und ein für die Zeit erstaunlich offenes schwules Leben führte, war der Familie bekannt und wurde weitgehend toleriert. Erpresser konnten mit Geld aus der Privatkasse zum Schweigen gebracht werden. Wagner: Wenn aus sexuellem Verlangen Musik wird... Bis heute ist das Thema Sexualität im Wagner-Clan dauerpräsent, aber nie wirklich thematisiert. Wie kein anderer Komponist steht Richard Wagner für ein durch zahlreiche konkrete, mitunter auch familienerhaltende Ergebnisse sich darstellendes, blühendes Sexualleben, das in keiner Zeile seiner Schriften auch nur annähernd detaillierte Ausformulierung oder Erwähnung findet, sondern sich allein in überirdisch musikalischen Ausdrucksformen Luft macht. Man denke nur an die „Wesendonck Lieder“ - zu denen Wolfgang Wagner angeblich nur abwertend meinte: „Wenn der Schwanz über den Kopf regiert, ist der kompositorische Verstand im Arsch!“ - oder gar an „Tristan und Isolde“. In Büchern zu Richard Wagner und den Bayreuther Festspielen kommt Siegfried bislang nur am Rande vor, seine Homosexualität wird so gut wie gar nicht diskutiert oder wenn doch, nur verschlüsselt. Schwul-lesbische Künstlerinnen und Künstler in Bayreuth Ebenso unerwähnt blieb lange der Kreis schwul-lesbischer Künstler, die Siegfried nach Bayreuth holte und die „queeren“ Neuerungen im Inszenierungsstil, die er mit diesen Künstlern durchsetzte. Seine eigenen Werke wurden gänzlich marginalisiert, und seine Privatkorrespondenz ließ Winifred 1973 nicht zusammen mit den Familienunterlagen der Richard-Wagner-Stiftung einfließen, sondern übergab sie an ihre älteste Enkelin Amelie, Tochter von Verena Lafferentz-Wagner, unter der Auflage striktester Geheimhaltung. Sven Friedrich spricht diesbezüglich von „Fafnerisierung”. Nur der Vatikan ist noch hermetischer abgeriegelt. Homosexualität trifft Antisemitismus Die Ausstellung „Siegfried Wagner: Bayreuths Erbe aus andersfarbiger Kiste“ im Schwulen Museum Berlin widmet sich erstmals unvoreingenommen der schwulen Seite von Siegfried Wagners Leben und Oeuvre, seiner innovativen Arbeit in Bayreuth, seinem Verhältnis zum Nationalsozialismus und dem Antisemitismus, seinem Lebenspartner Clement Harris und anderen intimen Freunden. Außerdem stellt sie uns seinen unehelichen schwulen Sohn Walter Aign (1901-1977) vor. Eine längst fällige Auseinandersetzung mit einem Thema, das weit über das Schubladendenken von schwul oder nicht-schwul hinausgeht. Siegfried Wagner: Bayreuths Erbe aus andersfarbiger Kiste Schwules Museum Berlin 17. Februar 2017 - 26. Juni 2017 Die Ausstellung erfolgt in Zusammenarbeit mit der Internationalen Siegfried Wagner Gesellschaft e.V. und dem Richard-Wagner-Museum Bayreuth. Öffnungszeiten: Langer Donnerstag: 14 bis 20 Uhr geöffnet So, Mo, Mi, Fr 14 bis 18 Uhr Sa 14 bis 19 Uhr Dienstag geschlossen Eintritt: 7.50 Euro (ermäßigt 4,00 Euro)
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WAHRHE 1
SIE WAREN EINMAL DER „BERÜHMTESTE HOMOSEXUELLE DEUTSCHLANDS“, BEHAUPTET IHR ENKEL WOLF SIEGFRIED WAGNER. WARUM HABEN SIE 1915 DANN DOCH NOCH GEHEIRATET, NACH ALL DEN JAHREN EINER GLÜCKLICHEN ‚JUNGGESELLENEXISTENZ‘?
SW Am 27. Juni 1914 hat der Journalist Maximilian Harden einen Artikel in seiner Berliner Zeitschrift veröffentlicht unter dem Titel „Siegfried und Isolde“, wo er nach dem Beidler-Prozess schrieb, dass „im hehren Bayreuth der wahnfriedlichen weihfestlichen Edelmenschen“ angeblich nur „Geldgier, Betrug, Lügen, Meineid, Ehebruch und Dynastenwahn“ vorherrschen. Dann fing er an, auf meine Homosexualität anzuspielen: „Herr Siegfried Wagner, der auch nicht wünschen kann, dem Auge allzu sichtbar zu sein, ist ein Heiland aus andersfarbiger Kiste.“ Da Harden mit einer ähnlichen Outing-Kampagne 1906 den Eulenburg-Skandal rund um unseren Familienfreund Philipp Fürst Eulenburg und dessen „Kamarilla“ ausgelöst hatte, wollte ich vermeiden, dass sich so etwas wiederholt. Denn ein derartiges öffentliches Outing wäre mein sozialer und künstlerischer Ruin gewesen, was man am Beispiel meines Freundes Oscar Wilde gesehen hat, mit dem ich in den 1890er Jahren in England bekannt gemacht wurde. Also habe ich sofort um die Hand der minderjährigen Winifred Marjorie Williams-Klindworth angehalten, sie im Jahr darauf geheiratet und mit ihr vier Kinder gezeugt: Wieland, Friedeling, Wolfgang und Verena. Damit waren die Gerüchte vom Tisch und zugleich die Erbfolge Bayreuths geregelt.
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APROPOS BERÜHMT: IHR GROSSER KONKURRENT RICHARD STRAUSS WURDE VON IHNEN ALS „TRIUMPHATOR“ BEZEICHNET, DESSEN RUHM „KEINE GRENZEN“ KENNE. WIE SEHEN SIE SICH SELBST DANEBEN?
SW Ich bin froh, wenn ich hier und da mein Öllämpchen anzünden darf und bei dem bescheidenen Licht der kleinen Schar derer, die Freude an Volkssagen und deutschem Wesen haben, meine Opern vorführen darf. Es ist eine Art Katakombenexistenz!
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/oder
10 Fragen an Siegfried Wagner
SIE HABEN NACH ABLAUF DER SCHUTZFRIST DES „PARSIFAL“ 1912 GESAGT: „ICH LEBE ABER VOM ERTRÄGNISSE MEINES EIGENEN LADENS, NICHT VOM GESCHÄFT DES PAPAS.“ IHR GELD HABEN SIE ALS INTERNATIONAL TÄTIGER DIRIGENT UND KOMPONIST VERDIENT. WELCHE KRITIK IHRER WERKE HAT SIE AM MEISTEN GEFREUT/GEÄRGERT?
SW Am meisten irritiert hat mich Claude Debussy, der 1903 nach einer Aufführung meiner Oper „Herzog Wildfang“ sagte: „Achtbare Musik, nicht mehr; so etwas wie die Hausaufgabe eines Schülers, der bei Richard Wagner studiert hat, aus dem sich aber der Lehrer nicht viel machte.“ Schmeichelhafter fand ich die Äußerung von Arnold Schönberg, der meinte ich sei ein „tieferer und originellerer Künstler als viele, die heute sehr berühmt sind“.
Ein fiktives Interview von Kevin Clarke basierend auf historischen Statements von und über den Richard-Wagner-Sohn
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// PFLICHT // www.schwulesmuseum.de /
EIT
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SIE SOLLEN IHRE SYMPHONISCHE DICHTUNG „GLÜCK“ 1923 FÜR HITLER GESCHRIEBEN HABEN – ALS FEIER DES PUTSCHES VON MÜNCHEN. DAS WERK SOLLTE AM GLEICHEN ABEND IM ODEON KONZERTSAAL URAUFGEFÜHRT WERDEN, WURDE DANN ABER ABGESAGT, ALS DER PUTSCHVERSUCH MISSLANG. STIMMT DAS?
SW Nein, das Werk ist Clement Harris gewidmet, meinem englischen Liebhaber, mit dem ich 1892 die große Asienreise unternahm und der leider 1897 im Freiheitskampf der Griechen gegen die Türken gefallen ist. Trotzdem passt „Glück“ so ganz auf Hitler und seine Schar, als hätte ich’s vorhergeahnt. Ich dirigiere das Werk regelmäßig in Konzerten.
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VON „VÖLKISCHEN“ THEMEN UND KREISEN GESPROCHEN... SIE HABEN NACH DEM ERSTEN WELTKRIEG ÜBER DIE JUNGE WEIMARER REPUBLIK GESAGT: „WIR HABEN JETZT EIN DEUTSCHES REICH JÜDISCHER NATION“. 1923 KAM ADOLF HITLER ZU IHNEN ZUM FRÜHSTÜCK. WAS HALTEN SIE VON IHM??
SW Gottlob gibt es noch echte deutsche Männer! Hitler ist ein prachtvoller Mensch, die echte deutsche Volksseele. Als er zum ersten Mal nach Bayreuth kam, gewann er sich als Mensch und deutscher Helferich in Wahnfried alle Herzen. Ich war von Anfang an begeistert von seiner Bewegung, von der ich Deutschlands Erwachen und Erneuerung erhoffe.
6 WAS HALTEN SIE VON HYPERWAGNERIANERN?
SW Unangenehme Menschen! Es sind Leute, die vom Morgen bis zum Abend Zitate aus den Werken meines Vaters anführen. So kannten wir eine Dame, die beim Naseputzen ihres Mannes ausrief: ‚War das sein Horn?‘
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WAS IST STÄRKER: DIE EIGENE KREATIVITÄT ODER DER ANSPRUCH DES PUBLIKUMS?
ME Darauf gibt es eine ganz einfache Antwort: Wenn ich nicht für etwas brenne und wenn es mich selbst nicht anregt, dann wird es auch das Publikum langweilen. Also muss ich auf jeden Fall das schreiben, was ich von Herzen liebe, sonst ist es nicht echt. Es ist immer der Anspruch der anderen, an dem man letztlich scheitert.
ALS FESTSPIELLEITER VON 1906 BIS 1930 HATTEN SIE EINE ENORME MACHTPOSITION INNE, ODER??
GLAUBEN SIE, GUSTAV MAHLER HAT DESHALB IHREN „BÄRENHÄUTER“ AN DER WIENER HOFOPER ZUR AUFFÜHRUNG GEBRACHT?
SW (schweigt) SW O, wie viele Kuhhandel hätte ich treiben können. Ganze Ställe voller Kühe, wenn ich z. B. Herrn A. oder H. in Bayreuth dirigieren ließe, hätte er meine sämtlichen Opern aufgeführt.
T
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WIE SEHEN SIE DIE ZUKUNFT BAYREUTHS?
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SW Das Ekelhafteste an dieser Zeit ist, dass man immer an Geld denken muss. Pfui Teufel!
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Zensiert!?! Von wegen... Nicht mit uns! Jedenfalls nicht bei unseren aktuellen Inszenierungsempfehlungen, die alle im weitesten Sinne unerfüllte Sehnsüchte, musikalisches Kopfkino und gesellschaftlich bedingtes Verlangen behandeln. Da treten die erotischen Fotografien höchst sensibel dezent in den Hintergrund...
INSZENIERUNGSEMPFEHLUNGEN AUSGEWÄHLTER OPERNLIEBHABER
RR DDAA RRAA
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In m i die K t d sem Ric vo o s k y e r S o ha f r i n N s e R e g mm rd i ü s s c h c h rn n z i e - er z Wa H g a e r e r , ber u d a n ieh gn g er d a n g W i u n t “ w e n d s c t in h i b i n a n n d e r h u n d „ M e h r i B ay O n h i c d e n m i a l t er i s t f t r u s e p e r n a b e h m n ö t a u s a m bar p e r s i B a r eth m m h a n i r t i g s r e - k o as n g r i e e r a c h t S t i l u s i s i c h g a n z e n S i c h m ö d sende r n K I n . S a n B K s i t e e n d i a n er b e o m i st e n d e i t u c h e r l i o s k y c h e r l l e n T i t i I n w e ch an der e i n g u . I e i e f „R t e r ng t . e n O t u n S p i n e n e n a u n d m m n – g e egi a t 2 0 pe d C e l z N m „ s e e r O p n d e sseu i o n a 1 4 r B e h e f e i t a m e i t d i n “ O e r n r d l e r h rli re g 1 2 n i e „ E p e r a B e r J a h r es J O p e i e l t n u n i s s e / 1 3 g e n e n s e A l i n w ahr r a K d h u r i s t Z e t . m b w a m i t u r d es“, A wo s k y a t v d e r d e e d im a r d i e l z u its In le d rd g e m c h r i d e e s J i n m I i e K d a ra d e n 2 0 w ä „ O f t r K a h d e n t e o m uf a l s „ R 1 6 h l t . p e r O p e r i t i r e s “ r K r n a i s c fo l K e g in Ba n h r n ker au at tio he R e e i n Wi s s e u d e r r y a u s w e l u m f s g e e g o n a l t z r an g is u r rse Ko w ra ei i e sei h a l s e u n d e d e s l b e n s k y d e s u r d g e d c h n a ne t e n r w r , s J U sel J e er r a c h r P ro d h i e e t e h t a h r e m f r b s t a h r e s i e „ M u b e u n du o h e r d s“ ag wu s“ s i o a c b n d t e n . ktio s z e f ü r o c h e r n e z u r d e in n e t h d S e nen n i V i e k a u a n m A n Gly v o n “ , d ä m o i e s oh s c h e l f a l m e n t . „ H a m nd H i e n i n u ne Q t u i n E r o f f n e ebou ä n d esz e n s c h e n s e Ausb u a l i t n d in rü ä g e z ä m a s e r ne l s i s c h r , s „ S e Ve a t c h e t n a n“ f h l u n n n V e a c h re i - s z u ine u l “ e r - r d i - e m -
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FEST WIENER WO C HEN
MON FAL A DPARSILPHA (ERZM 1-8 DER A UTTER BWEH R)
Bernh ard L Der M ang e n sch a chen l s L motiv ust ist ei Geisel sein n zen er f le in R Wer sich ichard W trales Aus ischlidamm ihr h agner gangs erlöst t. Und we ingibt, de s Schaffen r r , fel, be wovon au ihr entsa wird ve . rg c i h t, d S i im egfrie diese ds Pa mer. Ohn er wird e i n e p e Zwe a ging Die A Frage i n der K twort wa : Sex oder es stets umr in d undr y n i fal“ d er Re cht Sex schu i rin. We ewige, m f er in se gel: Ja! M ? in i ihrem illenlos w ustergültig em „Pars t i e e A r d V n en er b wurd e oft lick. Alle! die Män führener b Also Nun kopie fa e Bernh wird sie rt und n st. Kundr i y q i a e u r d a erreic si „h Lang retto ht al einen eine neu hat auf W b“ kopier . e t: a r g e ner auf d gelrecht Musik komp s Liber Ho en „K chen onier mepa langk t g o diese zu lesen e der Wie smos“, w , i i n e U s e t sieren raufführ . Als R r Festwo e u than de Perfor ng wurde gisseur fü Mees m a n cekün der polar r e ver lich s p e i s Mees ine Parsif f lichtet, d tler Jona al-Sic e hät e r n un en ht da te ja ner ’sc d r Fests he Origin bekanntlic legen kann pielen al be h i den das Wa . aber insze gn Bayr n a i c ere h Grün en H Differenz n sollen, euther ügel en le laut wurd g e t manc iner Ank ejagt. In ztlich vome ü Wien e ater „ , Musik, v ndigung nun sollen isuell zu ein Perfo onier e Kun em K r e Zuku n, das unst-R aumst und The nft m s V c e bedeu iteina rgangen hiff fusi t n h e d t e e i d t u r ver wie b as für nd bi scheit ei Wagner die Kundr ndet.“ Wa y s , e ? r l n e Wi ? tz Oper nwelt Wird Mees tlich an rd sie, Pa e ist ge spann sie erlöse rsifal Steph n? Di t . an Bu e Re
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GioDon nt„ r e n p Beka va-O s a no t z i h re r ü r n e u e a C s f rt t ro Moz a “ b i e te t te R a u m andesthe i L u r n e a van noch h etwa am is De C r o h e i t ngen. S o ch F ra nç m i t e i ne i e u Deut inz, wo s eschichte ers p ek tiv i L P n G r n a en ate ies der Giov n hisch r pent philosop n ist Don von de e h h h s e h r t . F ü r i d e r s i c e r K i rc . r d l , e e t h u l is ln nä re i ge nd R e ge t nur s ex lhelF n u h e ei r nic gen s n Tit Z w ä n u nd z wa z e i g t d e ksichtslo c s – m ü e e i t r in tr er lös nd se en, d s ar pen De C ls Gelehr t Ne u g ier u geht. Da s a d h den r e i genen s en n ac h e n O r s c – s e i n e n ac h W i g e w ö h n l i r K i rc h e t t e r s d r ö r e t l u l d a D , s em F e ist amit e r d – i n d i e s i m A u g i e r u n g i mn n nung ein Dor euinsze ar ten ent N t g i e s i m r ine k l a d h t . D r a m Vo t v o n K a l e c i n te zep r die e ihn kthea ü nkon Musi in Bühne e auch f tüme ver i s e d o lik t l K , ä h rc ke l l i e r te n i e l S y m b o t ra e H Va n n , d e t a i . M i t v i n e s e x e t gante r tlich is tützung les (C ho b o s e r w m e t e t an Un ens mtesse) g d z r e n a d n T o d u C n n u e a ende , g ier t istin enga afie: C hr ne spann oduktion r i n r P e e g g o i t e il re somi tisch rzwe l i n g t u s ä s t h e b e rau s k u üb era r einen ü ü die f sorg t. d n e b A l Url aftler Danie wissensch list Musik eier Journa r und f rg u b z l a S
marfa // 38
OPÉRA LY ON
l l e n d e n ger We auf übe em tz c h a s ein u n d m, d as e e r , i r o s em E in m a n s fe r S tu e M tell i d t t E l O t e i w ü h s i c h r t. M e f i n d a u m e teilige b m n näh e r s das D ra alle B d e r b e t n s e H a f O r c h e t e n i m n , d a s s Ve r T ä t e r e t d e s o n m i Intr ig a m i n e r u n d unterpf zu nd lts rä n sch h t u a u f h a u e r , O k a u m s o uve i b t suc g a n e e i l h u n z c b h n to t e n t . Z u s d e r B ü De r e i e Bie r e i ß d a u f eiden. i e r e n d g o , d e n i n e n sin sch ag Ja se
V in ta g e h e Z a u b e r fo iß t s e it e in ig e r Z e r m e l fü r E r fo lg . A it d ie O p e r n b e tr u c h im ie b r e g t s n a c h R e tr ic h d e r W u o s ie n o c h , s p e k t iv e n , d e n n e n s c h s g ib t d ie e r in n er ungswü P r o d u k t io rd n s e n m ö c h e n , d ie m a n n ic h ig e n t m is te . In d ie s e m Ja h r d ie O p é r a s ta M é m o ir e s L y o n m it d e m „ F e r te t “ vom 1 s t iv a l 6 A p r il 2 0 1 7 : D r e i le . M ä r z b is 5 . g e nd ä re A r ungen de u ff ü h s g e la n g e n s p ä te n 2 0 . Ja h r h u n d e r ts neu bear b e it e t z u fü h r u n g . r W M e il e n s te ie w e r d e n w ir A u fin e d e r d ie s e Opernges c h ic h te h T h e a te r - u n d e u te , d u r S p ie g e l d ch e s e h e n s in r Z e it , b e t r a c h te d e n n? Zu d „ E le k t r a Berghaus (D r e s d e n “ v o n R u t h M ü ll e r s „ 1 9 8 6 ), H T e r e u th 1 9 r is ta n u n d Is o ld e “ in e r 93) und (B ay „ L’i n c o r o d i Po p p e naz a K la u s -M ic “ in d e r In s z e n io n e ie h P r o v e n c e a e l G r ü b e r s (A r u n g ix -e n 2 0 0 0 ). E in s z e n ie r u n g s le g e n d e T r e n d z u In S a lz b u r g n n ic h t H a , d e r a u c h v o r lt m a c h t w ir d z u : O v o n H e r b s te r n e in e R e -K r H ie r e a t io n e r t -v o n -K d e r „ Wa lk a r a ja n s V ü is g e z e ig t. V r e “ a u s d e m J a h r io n ergangenh 1967 men! e it , s e i w il lk o m -
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VINTAGE, ABER NICH T VON GESTERN Alte Inszen ierungen in
Clauspete rK Redkation oscielny ORPHEUS Berlin
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Der Amerikaner Derrick Lawrence hat sich in den vergangenen Jahren als freischaffender Künstler im dramatischen Bariton-Fach international einen Namen gemacht. Der Sänger ist Preisträger zahlreicher Wettbewerbe und gewann 1991 die Metropolitan Opera National Council Auditions. Als gefragter Solist ist er regelmäßig Gast an den bedeutenden Opernhäusern (Kopenhagen, Lyon, Dallas, Houston, Stuttgart, Köln, Zürich u.v.m.) sowie bei allen wichtigen Orchestern der Welt.
WHAT TAHW / / the eht / / F....?!? k....?!? Mit marfa spricht Derrick Lawrence aus Sängersicht über seine Erfahrungen mit dem Thema Oper und Sexualität auf der Bühne.
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LET‘S TALK ABOUT SEX — NO. 1 DERRICK LAWRENCE BARITON
° Wagner und Sex – ein kaum beleuchtetes Thema der Operngeschichte, aber irgendwie omnipräsent. Oper und Sex – ein anderes Beziehungsgeflecht oder Antipoden, die sich gegenseitig abstoßen? Es gibt im Grunde keine Oper ohne Sex. Wenn man sich da einmal durch das Repertoire arbeitet, dann gibt es gerade bei Wagner keine – sicher sehr peripher behandelte – Perversion, die nicht als selbstverständlich hingenommen wird und komplett unkommentierter Teil seiner Opernhandlungen sind. Die nicht geduldete, weil anders vorgesehene Liebe wie die von Tristan und Isolde ist nur ein Beispiel, aber denken wir nur an die Walküren und ihren Vater Wotan, der ein sehr inniges Verhältnis zu seinen Töchtern, vor allem aber zu Brünnhilde pflegt. Man hatte natürlich Sex – auch zu Wagners Zeiten. ° Ich kenne das sehr gut. Ich hatte mal einen KinderWorkshop über mehrere Tage zu Wagners Ring zu geben. Und dann erzählst Du das alles, mit Rittern und Drachen und Riesen... Und alles ist toll. Dann kommst Du aber zu der Stelle, an der Siegmund mit seiner Schwester Sieglinde ein Kind zeugt. Und dann stehst Du da. Klar, das ist Inzest und Geschwisterliebe. Aber es ist kein wirklicher Schock, weil im Grunde so natürlich damit umgegangen wird. Es ist einfach da, niemand regt sich darüber auf. Und es wird im Grunde ja auch gar nicht explizit gezeigt. ° Das will man auch nicht sehen, oder? Will man das tatsächlich auf der Bühne sehen? Anlässe gäbe es ja genug. Ob nun im Tannhäuser-Venusberg oder bei Tristan im 2. Akt oder am Ende vom 1. Akt in Siegfried? Das ist in der Oper alles ein großes Geheimnis. Und daraus zieht es auch seine Begeisterungskraft. Es wird alles besprochen, aber im Grunde nichts gezeigt. Wenn das rüberkommt, dann ist es ein toller Flirt. 41 // marfa
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° Und viel spannender als real gezeigter Sex – oder nachgespielter realer Sex, was ich ja ganz peinlich finde. Das braucht doch kein Mensch in Zeiten, in denen das Internet die sicherlich größte frei zugängliche Pornosammlung aller Zeiten bereithält. Das geht auch häufig zu weit – und verfehlt seine Wirkung. Ich habe einmal eine Produktion „Macbeth“ gemacht. Da lag ich in der Verführungs-Szene mit der Lady Macbeth auf dem Bett. Sie hat sich da in einer animalisch-gespielten Geilheit gerekelt, dass ich manchmal sogar gesagt habe: Hey, das ist etwas zu viel! Und das Publikum erstarrte jedes Mal bei dieser Szene. Und Du spürst das als Sänger. Es ist dann eine ganz unangenehme Beklemmung und leider keine sexuelle Spannung, die den Raum erfüllt. ° Eigentlich ein peinlicher Moment für alle, oder? Geht es auf einer symbolischen Ebene nicht besser und spannender? Doch, das habe ich auch erlebt. In einer Produktion mit einer komplett weißen Ausstattung, in der ich in genau dieser Szene als Macbeth in der Bühnenmitte liege, Lady Macbeth kommt, mir das Hemd herunterreißt und sich zu mir bzw. auf mich legt. Ich glaube, das war höchst erotisch – für beide Seiten, also für Darsteller und Zuschauer. Und dann entsteht dieser besondere Moment, den es eigentlich nur noch in der Oper gibt. ° Die Oper als Sehnsuchtsort unerfüllter Emotionen und nicht dargestellter sexueller Utopien? So könnte man es genau beschreiben. Wir haben ja mittlerweile alles versucht auf der Bühne. Die Regisseure haben alle möglichen Schockmomente herausgekitzelt und teilweise bis ins kleinste Detail szenisch dargestellt – bzw. darstellen lassen. Und das genau ist der Punkt. Sie müssen es ja nicht machen. Sie lassen es machen. Und vergessen dabei häufig, dass die Oper per se ein erotischer Sport ist. Es gibt so viele Sänger, die sehen toll aus, haben eine fantastische Stimme, aber nach fünf Minuten auf der Bühne ist die Ausstrahlung weg, sind sie einfach nur noch da. Sie verlieren die Ausstrahlung, die erotische Spannung im Spiel mit den anderen und dem Publikum. Man muss in jedem Moment genau darum kämpfen, immer präsent zu sein. Oder – noch besser: Du hast es von Natur aus. Pavarotti zum Beispiel. Der war erotisch auf der Bühne.
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Und das alles drückt sich im Grunde nur durch die Stimme aus. Alles kommt aus der Stimme. Wenn Du auf die Bühne gehst, dann denkst Du nicht mehr an Technik oder das alles, dann dringst Du ein in einen Charakter. Du gehst auf die Bühne und spielst einen Bösewicht – meistens spiele ich Bösewichte... Scarpia zum Beispiel. Er will Sex mit Tosca haben. Aber die Spannung der Szene kommt aus dem Moment, dass er es könnte, aber über die ganze Szene hinweg hinauszögert... ° ...und den Bogen insofern überspannt, als dass er es nicht überlebt. Für ihn ist es ein langes Spiel, das leider tödlich endet. So ist das eben. Und auch das macht es aber auf ganz eigene Art und Weise besonders spannend. Da muss man nicht aneinander herumgrapschen und sich ausziehen und alles zeigen. Nein, es sind diese feinen Momente zwischenmenschlicher Erotik – und womöglich der eigenen Bilder sexueller Natur, die daraus im Betrachter hervorgehen –, die Oper ausmachen. ° Ist Nacktheit ein Tabu für Dich auf der Bühne? Ich habe kein Problem damit. Wenn es passt und im Stück ist oder die Dramaturgie es sinnvoll zulässt, dann macht es mir gar nichts, ohne Hemd oder sogar nackt auf die Bühne zu gehen. Aber es muss eben passen und aus der Situation entstehen. Nicht wie bei diesem einen Regisseur, der bei der ersten Probe der Oper „Die Stumme von Portici“ vor versammelter Mannschaft mit Chor, Solisten, Regieteam – es war ein Samstag, das werde ich nie vergessen – zu mir sagte: Bitte, Herr Lawrence, ich möchte, dass sie reinkommen und diesen Kollegen auf dem Tisch f... (formt das Verb mit dem Mund, spricht es aber nicht aus) What? Aber warum? Was soll das? Der Regisseur fand es irgendwie schön. Aber wo ist da der Sinn? Da habe ich mich verweigert.
° Und wie ist das dann geendet? Es gab einige Gespräche – und dann habe ich es nicht machen müssen. Es gibt für mich ein Limit – und das war genau an dieser Stelle erreicht. Aber ich habe viel gemacht auf der Bühne. Und dann denke ich immer nur: Oh God, denke jetzt bitte nur an die Musik! Das ist dann meistens gar nicht so einfach... ° Ich glaube, dass Regisseure häufig vergessen, was der Gesang mit dem Körper alles macht und was dementsprechend geht und was nicht. Genau, ich denke, jeder Regisseur sollte ein bis zwei Jahre als Sänger arbeiten, um uns als singende Darsteller zu verstehen und die Situation zu begreifen, in der wir uns auf der Bühne befinden. Viele sehen einfach nur das Bild, das sie auf die Bühne bringen wollen. Sie verlieren etwas den Fokus auf die Sängerdarsteller – und die Rahmenbedingungen, die wir brauchen, um mit unseren Stimmen zu begeistern, diese überhaupt den Ansprüchen des Publikums entsprechend entwickeln zu können. Nur dann haben wir die Chance, wahre Euphorie zu schaffen und das Publikum mitzureißen. Und allein darum kann und sollte es in der Oper gehen. Denn dann entsteht auch diese gewisse prickelnde Erotik – und daraus dann wie von selbst auch der Gedanke an Sex...
GLEICH GEHT‘S WEITER...
Häppchen Gedankenaustausch
werbe / ebrew / Design marfa // 44
Pausengespräche
Ideen
Kulinarik
Diskussionen Standpunkte
OPERN NREPO PAUSE ESUAP 45 // marfa
// www.luzernertheater.ch /
„ Provokationen interessieren mich einfach nicht. Zum Nachdenken und Fühlen verführen ist viel schwieriger – aber viel reizvoller. Das hat auch damit zu tun, dass man die Leute heute gar nicht mehr schockieren kann – sie nerven sich bloß! Benedikt von Peter Intendant Luzerner Theater
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// www.symphonikerhamburg.de /
„ Musikstadt zu sein, das bedeutet weit mehr als nur zwei der besten Konzertsäle der Welt zu besitzen. Eine Musikstadt ist eine Stadt, in der Musik gelebt wird. Politik und Kunstschaffende müssen nun klar definieren, was sie mit den beiden Konzerthäusern konkret anfangen wollen. Die Antworten sollten aufregend und anders sein, um uns deutlich zu machen, was die ureigene Musik dieser Stadt im Kern bedeutet. Das betrifft alle Orchester und Chöre, Laien und Profis. Sie alle sind ein ganz großes Glück, das man jeden Tag erneut entdecken muss. Daniel Kühnel Intendant der Symphoniker Hamburg
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Die Friendsfactory gibt es seit 12 Jahren. Wie bist Du überhaupt auf die Idee gekommen?
GG Coole Gemeinschaften faszinierten mich schon immer! Als ich in jungen Jahren auf Fuerteventura als Tauchlehrer im Robinson Club gearbeitet habe, wohnten die Mitarbeiter in einer abgefahrenen „Casa della famiglia“ - ein Haus, mit vielen kleinen Wohneinheiten, in dem alle Mitarbeiter zusammen lebten. Es war eine einzigartige Location. Hier wurde nicht nur gewohnt, hier wurde gefeiert, gelacht, gelebt… Man wohnte aber nicht nur miteinander, man hat sich geholfen, sich vernetzt, sich ausgetauscht und eine Community gebildet. Was brauchen wir Menschen? Zum einen den Raum zum Wohlfühlen, aber auch einen Ort für Ideen, Kommunikation und Austausch. Die Arbeit wird dann automatisch mit Leichtigkeit zur Leidenschaft! Du hast die Idee der Wohngemeinschaft quasi auf eine Bürogemeinschaft übertragen?
GG Wenn man das so sehen will, dann ja. Wir sind eben keine gewöhnliche Bürogemeinschaft, in der alle anonym und einsam vor sich hin arbeiten. Wir sind vielmehr eine Social Community! Wir Vermieter wissen nicht nur, was der jeweilige Mieter arbeitet und auf wessen Gebiet er Spezialist ist und zur Gemeinschaft beitragen kann, sondern wir wissen auch, dass seine Frau beispielsweise im Pudelzüchterverein Schwabing ist. Wir können auf diese Weise Interessensvertreter zusammenbringen, in den unterschiedlichsten Belangen Leute empfehlen und somit potenzielle Geschäftspartner zusammenbringen, die womöglich sonst nicht zusammengfunden hätten – und das in einem besonders angenehmen und stylischen Umfeld mit Lounges und After-WorkEvents. Und woher wisst Ihr so viel über Eure Mieter?
GG Es gibt ein Mietercasting, eine Art Kennenlerngespräch vor der Anmietung eines Büros. Wir haben eben nicht „acht Ingenieure“, die alle auf demselben Gebiet arbeiten, sondern bieten vereint unter dem Dach der Friendsfactory, eine Vielfalt an Berufsgruppen und deren Vertreter: Künstler, Fotografen, Steuerberater, Anwälte, Werbefachleute… einfach alles. Also ist das schon auch etwas Besonderes, wenn man sich bei Euch einmieten darf?
GG Klar, wir legen ein sehr großes Augenmerk auf wertvolle Mieter, die dann in der Gesamtheit eine coole und bunte Community bilden. Das muss man sich so vorstelmarfa // 50
len: Wir sind quasi die, die am Ende einer Party übrig bleiben, um in der Küche noch weiter Party zu machen und Bier trinken, während die anderen gelangweilt im Wohnzimmer an ihrer Weißweinschorle nippen. Und was bietet ihr denjenigen so alles, die es in Eure Community geschafft haben?
GG Wir bieten einen Mietvertrag, der auf einen Bierdeckel passt und somit keine versteckten Klauseln beinhaltet sowie unsere Büros zum Fixpreis - ohne versteckte Kosten inklusive Strom, Heizung und Internet. Außerdem haben wir recht kurze Kündigungsfristen, die es jedem Mieter ermöglicht, flexibel zu bleiben. Und wo gibt es die Friendsfactory überall?
GG Wir haben gerade unser super hippes Gebäude gegenüber der Elbphilharmonie in der Hamburger Hafen City eröffnet. Das ist fantastisch geworden! Die Hafen City ist ein toller Ort - für mich war das ein Riesenglück, ein Gebäude direkt neben dem neuen Wahrzeichen Hamburgs zu bekommen. Das macht schon Spaß. Ansonsten findet man uns an 8 Standorten in Deutschland. Ok, Hamburg ist jetzt eröffnet, eine neue Stadt von der Friendsfactory erobert worden. Herzliche Glückwünsche zunächst einmal dazu! Was sind die nächsten Pläne?
GG „Friendsfactory Living – Wohnen unter Freunden“. Hier wollen wir unser Business Modell auf ein ganz eigenes Wohnmodell übertragen - ähnlich wie das „Casa della famiglia“ Beispiel. Im Grunde dasselbe Konzept wie unsere Bürogemeinschaft - nur mit Wohnungen, die besonders innovativ gestaltet werden.
M it s e i ne m B li ck f ür d as E tw as g ew is s d er G e e b äu de L ei de n u nd s e s ch a ft i ne r z u I mm ob il ie G RE GO R n i st G EB HA R D T a ls F ri en d C EO d e s fa c to r ry d er V or de n k re at i k er d e v e s U nt e r ne hm e ns .
Arbeiten unter Freunden – gibt es da in den einzelnen Bürogemeinschaften auch schon Entwicklungen, die über das berufliche hinausgehen?
GG Das gibt es auf jeden Fall! Wir haben sicherlich schon ein Dutzend Paare zusammengebracht, die jetzt zum Teil sogar verheiratet sind und Kinder haben. Bei uns wird das Konzept intensiv, leidenschaftlich und auf allen Ebenen gelebt und nicht nur gepredigt. Das unterscheidet uns eben maßgeblich von den anderen – und bringt uns den anhaltenden Erfolg, über den wir sehr dankbar sind. // www.friendsfactory.de /
// www.deutscheoperberlin.de
„ Graham Vick inszeniert „Tod in Venedig“ an der Deutschen Oper Berlin. Es ist seine vierte Arbeit an diesem Haus nach so unterschiedlichen Werken wie „Otello“ von Verdi, „Tristan und Isolde“ von Wagner und der Uraufführung „Morgen und Abend“ von Georg Friedrich Haas. Was ihn an der letzten Oper Benjamin Brittens interessiert? Es ist ein Werk, das eng mit der Biografie des Komponisten verknüpft ist. Er schrieb es, als er wusste, die Uhr tickt. Es ist eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben. Vieles findet seinen ganz besonderen Niederschlag darin. Zuerst natürlich, dass er die Oper ganz seinem Lebenspartner Peter Pears auf die Stimme und den Leib geschneidert hat. Dass darin Dinge nicht ausgesprochen werden, die im Zentrum stehen – so wie die britische Gesellschaft genau wusste, dass Britten mit Peter Pears zusammen lebte, was verboten war – und dass er sich gern mit den Jungen umgab, die in seinen Werken auftraten, was zumindest zu Kommentaren hinter vorgehaltener Hand führte. Warum Venedig? Die Sehnsucht des Nordländers nach dem Süden ist notorisch, meist ist es jedoch Sizilien, wo es die Menschen hinzieht, und nicht die Metropole am Nordende der Adria. Venedig aber ist ein ganz besonderer Ort, auch und gerade schon in der Zeit, in der Oper überhaupt entstand und entwickelt wurde, im 17. und 18. Jahrhundert. Venedig war die Stadt, wo alles möglich war, besonders in der Zeit des Karnevals. Unter der Maske konnte man tun und lassen, was man wollte. Lieben, wie und wen man wollte. Selbst ein Mord war möglich und wurde unter der Maske nicht entdeckt. Am Ende des Karnevals ging man weg, zog die Maske aus, und alles war, als ob es nicht stattgefunden hätte. In die moribunde Stadt kommt Gustav Aschenbach zu einem Begräbnis. Seinem eigenen? Curt A. Roesler Dramaturgie Deutsche Oper Berlin
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// www.justinbrownconductor.com /
Justin Brown, in drei Sätzen: Worum geht es in der Oper „Wahnfried“?
JB Wahnfried ist eine Oper über die Wagner-Familie in der Zeit zwischen Wagners Tod und der Ankunft Hitlers in Bayreuth und über ihr Bestreben, zu kontrollieren, was als Wagners Erbe überliefert wird. Es ist eine Oper über Rassismus, genauer über die vergiftenden pseudo-darwinistischen Theorien von Houston Stuart Chamberlain, einem englischen Autor, der in die Familie Wagner eingeheiratet hat und dessen Buch „Grundlagen des 19. Jahrhunderts“ ein einflussreicher Bestseller war – geliebt von Kaiser Wilhelm und Hitler. Es ist eine Oper über den Einfluss von „alternativen Fakten“ – „Jesus war Arier!“, sagt Chamberlain –, über die Unterdrückung jeglicher Meinung oder Idee, die nicht mit der gewünschten Richtung konform ist. „Was Wagner ist, bestimme ich!“, sagt nämlich Chamberlain auch. Welche neuen Erkenntnisse über die Familie bringt diese neue Oper für den Zuschauer mit sich?
JB Wir sehen in der Oper, wie rücksichtslos Cosima Wagner das Vermächtnis Wagners verteidigt und wie Chamberlain (der mit der Wagner-Tochter Eva verheiratet war) ihr in den Bestrebungen geholfen hat, alles zu zerstören, was ein runderes Bild Wagners gezeichnet hätte – mit all seinen Makeln und Widersprüchlichkeiten. Siegfried Wagner wird gezwungen sich anzupassen, zu heiraten, der „Erbe“ zu werden, die Festspiele zu leiten und seine romantischen Sehnsüchte aufzugeben. Als Isolde Wagner auffordert, die Festspiele gemeinsam mit ihrem Mann, dem Dirigenten Biedler, zu leiten, wird sie verstoßen. Welche Aspekte waren für sie neu? Gab es welche?
JB Heute erinnert sich niemand mehr an Chamberlain. Es war für mich eine große Neuigkeit zu erfahren, wie wichtig dieser (englische!) Mann als ideologische Säule für Hitlers rassistische Überzeugung war. In der Oper zeigen wir durch den Charakter des ‚Wagnerdämon‘ – er repräsentiert den freien, kindischen, clownesken, kreativen Geist des toten Wagners –, wie weit entfernt von der Realität das einem Gott gleiche Bildnis Wagners war, welches von den ‚Wagnerianern‘ und Hitler verehrt wurde.
Welche Rolle spielt die facettenreiche, meist verschwiegen gehaltene Sexualität der Wagners in der Oper?
JB Wie Sie sich vorstellen können, gibt es fast keine sympathischen Charaktere in dieser Geschichte! Aber wir präsentieren dann doch zwei: Einer von ihnen ist Hermann Levi, der jüdische Dirigent und Freund von Wagner, der erstaunlicherweise von Wagner eingeladen wurde, die Uraufführung von Parsifal zu dirigieren, später dann jedoch von Cosima aus Bayreuth vertrieben wurde. Der andere ist Siegfried Wagner. Wenn wir ihn zum ersten Mal in der Oper sehen, singt er eine wunderschöne Arie für seinen Liebsten, den jungen Musiker Clement Harris. Dann erleben wir, wie Chamberlain versucht, ihn zu zwingen, seine Sexualität zu leugnen, zu heiraten und Kinder zu bekommen – was er natürlich dann auch getan hat. Neue Oper, neue Musik? Wie würden Sie den Musikstil Avner Dormans in „Wahnfried“ beschreiben?
JB Ich glaube, Dorman hat wirklich etwas außergewöhnliches und neues mit dieser Oper geschaffen. Es ist schwer, den Stil zu beschreiben, denn er hat wirklich viele Gesichter. Es ist ein Stück von beißender Satire, fasst absurd in seiner schnellen Abfolge von Comic ähnlichen Szenen. Manchmal wird es wie eine Revue, zirkushaft, in einem anderen Moment sind wir schockiert über unseren Genuss, wenn wir den Schrecken in dem, was wir gerade sehen, erkennen. Den größten Einfluss würde ich im frühen Schostakowitsch („Die Nase“) und Ligeti („Le Grand Macabre“) sehen – mit ein wenig Kurt Weill dabei. Dramaturgisch ist Bulgakov („Master and Marguerita“) der spirituelle Vater. Wieviel Wagner steckt in der Musik Avner Dormans?
JB Eigentlich ziemlich wenig – aber was darin ist, ist unvergesslich und bewusst respektlos. Rheingold wird von Autohupen gespielt, Tannhäuser auf einem Spielzeugklavier, solche Dinge eben...
Justin Brown Generalmusikdirektor des Staatstheaters Karlsruhe und Dirigent der Uraufführung von „Wahnfried“ marfa // 54
im Kufsteinerland
Der Kultursommer 2017
Der Blick auf die imposante Festung Kufstein ist vielen von der Autobahn bekannt – einen Fehler macht, wer hier noch nie die Ausfahrt genommen hat: Seit Jahren etabliert sich das Kufsteinerland in Tirol mit einem vielseitigen Eventkalender als kultureller Geheimtipp von klassisch über rockig bis philosophisch.
// www.kufstein.com /
Festspiele auf der grünen Wiese Weit über die Grenzen Tirols bekannt sind die Tiroler Festspiel Erl: Diese „Festspiele auf der grünen Wiese“ vereinen seit 20 Jahren Opernglamour und Bergpanorama, internationales Flair und dörfliche Idylle. Von 6. bis 30. Juli 2017 erklingen unter der Leitung von Maestro Gustav Kuhn täglich Opern, Konzerte und Kammermusik. Höhepunkt ist Wagners „Ring des Nibelungen“ – und zwar genauso, wie ursprünglich von Wagner konzipiert, aber heute nur noch selten umgesetzt: an vier aufeinanderfolgenden Tagen. Um die Wartezeit ein wenig zu versüßen, finden in diesem Jahr erstmals die Klaviertage 2017 von 6. bis 9. April 2017 im Festspielhaus statt. Gemeinsam mit seinen Nachwuchstalenten, den Pianisti dell’Angelo, präsentiert Gustav Kuhn das Klavier als vielseitiges und „vielsaitiges“ Instrument. Neben Werken von Schubert bis Liszt und Tartini bis Fauré erwartet die Zuhörer eine Rarität der Pianoliteratur von Salomon Jadassohn. Operette auf der Festung Von 28. Juli bis 13. August steht mit Johann Strauß‘ „Der Zigeunerbaron“ eine weltweit bekannte Operette auf dem Spielplan des OperettenSommers. Den Reiz der Inszenierung macht die einzigartige Kulisse der Festung Kufstein und die Mischung etablierter Stars der Wiener Volksoper mit begabten Nachwuchskünstlern aus. Ebenfalls auf junge Talente setzt die international geschätzte Kultureinrichtung Academia Vocalis: Für die 29. Sommerakademie von 10. Juli bis 27. August 2017 konnten zahlreiche Referenten aus der ganzen Welt zum kulturellen Austausch gewonnen werden. Von Blumen, Glück und Rockmusik Nicht weniger hochkarätig besetzt sind die Kulturevents der Region, die sich nicht der klassischen Musik widmen: Vom 24. bis 28. Mai geht das Festival glück.tage 2017 mit Vorträgen, Lesungen und Workshops in die zweite Runde. Prominente Autoren, Publizisten, Musiker und Anthropologen setzen sich mit dem Thema Glück in Literatur, Philosophie, Natur und Genuss auseinander. Rockig wird es bei Kufstein unlimited, dem größten Pop- und Rockfestival Westösterreichs von 9. bis 11. Juni 2017: Die Besucher erwarten Live-Konzerte mit über 50 Bands sowie tagsüber eine Festivalmeile mit mehr als 30 Straßenkünstlern in der Innenstadt. Zwanzigjähriges Jubiläum feiert der Ebbser Blumenkorso von 24. bis 27. August 2017. Mit rund 500.000 Blütenköpfen werden kunstvoll geschnitzte Styroporfiguren in blumige Kunstwerke verwandelt, die auf ebenso blütenreich verzierten Wagen durch Ebbs ziehen. Musikalischen Höhepunkt des mehrtägigen Events bildet das Open-Air-Konzert mit Hansi Hinterseer, das 2016 restlos ausverkauft war.
AUF SIE SCHAUT JETZT DIE OPERNWELT
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Gegensätze ziehen sich an – so scheint es auch ein wenig bei der aktuellen Auswahl der jungen Wilden gewesen zu sein. „Sanft“ trifft „sexy“, „verträumt“ auf „energetisch“, „freakig“ auf „intellektuell“. Welche Eigenschaft wem zuzuordnen ist, das muss jeder für sich entscheiden. Fest steht, dass alle hier vorgestellten Nachwuchskünstler charismatisch herausragende Persönlichkeiten sind, die nicht nur eine steile Karriere vor sich haben, sondern dabei weitaus mehr als nur auch nett anzusehen sind.
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// www.alexandershelley.com / // So ist das / Alexander Shelley weiß weltweit nicht nur Orchester zu begeistern, sondern hat sich mit seiner Arbeit bei Publikum und Medien einen Namen gemacht. Dabei arbeitet er immer wieder mit jungen Musikern zusammen und hat die Nachwuchsarbeit immer auf dem Schirm. Sein Händchen für das Ungewöhnliche hat ihm den ECHO-Klassik eingebracht. Glück für ihn, Pech für die Nürnberger Fans: Der Erfolg treibt den jungen Dirigenten hinaus in die Welt. Ab Sommer 2017 widmet er sich vornehmlich seinen Aufgaben als Musikalischer Leiter des National Arts Centre Orchestra (NAC) in Ottawa (Kanada) sowie seinem Engagement beim Royal Philharmonic Orchestra London. // Öffentliche Meinung /
ALEXANDER SHELLEY // Geboren / 1979 in London // Beruf / Dirigent und Cellist // Ausbildung / Cello, Dirigieren und Komposition am Royal College of Music und an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf // Erst einmal / 2001 Gründung des Kammerorchesters Schubert Camerata sowie der Konzertreihe 440Hz für junges Publikum in Düsseldorf // Dann / Zahlreiche Orchester in aller Welt, z.B. Rotterdamer Philharmoniker, Simon Bolivar Orchestra Venezuela und Seattle Symphony Orchestra; 2008 Operndebüt mit Léhars „Lustiger Witwe“ an der königlichen Oper in Kopenhagen, weitere Opern in Ottawa, Montpellier und Leeds // Hier zu sehen / als Chefdirigent der Nürnberger Symphonikern, seit Januar 2015 auch als ständiger Erster Gastdirigent des Royal Philharmonic Orchestra in London // Zuletzt / Januar 2017 Konzertprogramm mit Ballett unter anderem in Berlin und Hamburg sowie Konzerte in der Cadogan Hall in London und der National Concert Hall in Dublin // What‘s next / März 2017 im Leipziger Gewandhaus (Tschaikowski, Bernstein und Korngold) sowie mit Mahlers 2. Sinfonie in der Nürnberger Meistersingerhalle marfa // 60
„Shelley ist einer der aufregendsten und begabtesten jungen Dirigenten, der je diese renommierte Auszeichnung erhalten hat. Seine Dirigiertechnik ist makellos, kristallklar und Werkzeug seiner angeborenen Musikalität.“ Die Presse über den Sieger des „Leeds Conductors Competition“ „So wurde das Spiel zu einer klanglichen und gestalterischen musikalischen Einheit. Großen Anteil daran hat der Chefdirigent der Nürnberger, Alexander Shelley, der mit Souveränität und deutlichen, nie überzogenen Zeichen, seine Musiker zu dieser einzigartigen Leistung führt.“ Onetz über das Neujahrskonzert der Nürnberger Symphoniker, Amberg Januar 2017
// Ausgezeichnet / Gewinner des Leeds Conductor’s Competition im Jahre 2005; ECHO-Klassik 2016 für eine ungewöhnliche Neueinspielung von Prokofjews „Peter und der Wolf“mit Tote Hosen-Sänger Campino und dem Bundesjugendorchester
// Geboren / in St.Petersburg
// www.annaprinceva.com /
// Beruf / Sängerin (Sopran) // Ausbildung / musikalische Ausbildung seit dem 5. Lebensjahr, Gesangs-, Klavier- und Dirigierstudium am St.Petersburger Konservatorium, 2002 Umzug nach Italien und Abschluss des Studiums am Conservatorio di Fermo // Erst einmal / Operndebüt als Violetta in „La Traviata“, „Gilda“ in „Rigoletto“ und Pia in „Pia de Tolomej“ (Donizetti) an den Theatern von Rovigo und Vicenza // Und dann / Mitwirkung bei den Tiroler Festspielen Erl in Mahlers 8. Sinfonie sowie als Abigaille in „Nabucco“, Leonora in Verdis „Il trovatore“, Fiordiligi in Mozarts „Così fan „Besonders für Anna Princeva wurde tutte“, Donna Anna in Mozarts „Don Giovanni“, Mathilde der Abend zum Triumph. Mit dunkel in Rossinis “Guglielmo Tell“ gesäumtem Sopran beeindruckt die russische Sopranistin stimmlich und // Hier zu sehen / regelmäßig bei den Tiroler Festspielen darstellerisch als starke, aber desillu- Erl Sommer und Winter sionierte Frau, die im Wettlauf mit der Zeit noch einmal nach dem Glück // Zuletzt / in „Die lustigen Weiber von Windsor „an der greift und es eine kleine Weile in Hän- Deutschen Oper am Rhein, „La traviata“ an der Oper Graz den hält.“ // What‘s next / Nedda in „I Pagliacci“ von Leoncavallo Kleine Zeitung über „La traviata“, an der Oper Sydney Graz Oktober 2016 // Öffentliche Meinung /
Der Standard über „Guglielmo Tell“, Erl Juli 2016
ANNA PRINCEVA
„…Anna Princeva zum Beispiel ist nicht nur im Auftreten eine glaubwürdig hoheitsvolle Habsburger-Prinzessin Matilda, sondern verfügt auch über einen fülligen Sopran, mit dem sie im Lyrischen reüssiert, in den verzierten Passagen kaum minder beeindruckt und allenfalls im Dramatischen an klanglicher Rundung einbüßt.“
// Ausgezeichnet / Dieses Prädikat verleiht die marfaRedaktion der Sängerin höchstselbst: Anna Princeva ist in jeglicher Hinsicht einfach ausgezeichnet! // So ist das / Diese Frau geht ganz stringent ihren Weg - und wird sich damit eher früher als später in die Riege der Topsängerinnen unserer Opernwelt spielen und singen. Dabei überzeugt Anna Princeva nicht nur durch ihre wundervolle, mit einem ganz besonders schönen und feinen Timbre versehene Naturstimme gepaart mit einer exzellenten Gesangstechnik, sondern überzeugt durch ihr anrührendes und immer wieder packendes Darstellungsvermögen. Ganz nebenbei ist sie auch hinter der Bühne und im normalen Leben eine der angenehmsten und sympathischsten Kolleginnen. Wir wüschen Anna weiterhin den verdienten Erfolg und freuen uns mit ihr über jeden weiteren Schritt in ihrer glanzvollen Karriere!
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// www.martinmiotk.de / // So ist das / Das Magazin Hallespektrum schrieb über seine Arbeit in und an „Keinschöner Land“ für die Oper Halle: „Oper in der Form schadet meiner Gesundheit!“ Das Fachmagazin „Die deutsche Bühne“ wiederum sah das ganz anders: „Martin Miotk moderierte mit dem aasigen Zynismus einer effektgeilen Medienhure ... der Abend verquirlt Klischees und Klamauk zu einer politisch moderat unkorrekten Mischung, die die Heimatkultur-Konservatoren der AfD kaum glücklich machen dürfte.“ Martin Miotk hat eine visionäre Haltung gegenüber Oper und Theater – und er bringt diese konsequent auf die Bühne. Klar, das polarisiert. Aber alles andere langweilt. Und so freuen wir uns auf viele weitere Produktionen und Bühnenbilder des ebenso charismatischen wie spannenden Regisseurs und Bühnenbildners. // Öffentliche Meinung /
MARTIN MIOTK // Geboren / 1984 // Beruf / Bühnenbildner, Regisseur // Ausbildung / Ausbildung zum Theatermaler/Plastiker an der hamburgischen Staatsoper, Studium der freien Malerei und Fotografie an der Universität der Künste Berlin bei Prof. Dirk van der Meulen. Bühnenbildstudium an der Universität der Künste Berlin bei Hartmut Meyer und Katja Czellnik. // Und dann / Auswahl der Arbeiten als Regisseur (R) und Bühnenbildner (B): R: Claudio Monteverdi: „Lamento d´Arianna“, Unit -Theater Udk B: Residenztheater München - „Der Untergang des Hauses Usher“ R: Stadtbad Wedding - Auftragswerk „Happy Birthday Marilyn“ R: Theater Augsburg - Luigi Nono´s „Fragmente - Stille an Diotima“ B: Nationaltheater Weimar - „Wie werde ich reich und glücklich?“ B: Deutsche Oper Berlin - „Cosi fan tutte“ B: Oper Halle - „Kein schöner Land“ // What‘s next / Bühnenbild bei :“Pension Schöller“ am Staatstheater Nürnberg, „Fidelio“ an der Oper Halle „Abraumhalde“ am Staatstheater Bonn, „Staatstheater“ von Kagel im Ballhaus Ost Berlin, „Die Katze auf dem heissen Blechdach“ am Staatstheater Münster
„...dieses kleine Wunder vom Wochenende hat gezeigt... das Musiker und Publikum neugierig unbekannte Wege gehen…....Mit dem Berliner Regisseur und Bühnenbildner Martin Miotk fand sich ein kongenialer Künstler.“ Augsburger Allgemeine über „Fragmente Stille an Diotima“ von Luigi Nono „Noch bevor das erste Wort fällt, sieht man eine beeindruckende Leistungsschau bühnenbildnerischer Schönheit. Martin Miotk hat herrliche Prospekte und Interieurs entworfen... man sieht die Räume und freut sich an ihnen. Süddeutsche Zeitung über „Platonov“ am Theater Augsburg „Eine ‚alptraumschönen Bebilderung‘… Es sind die lust- und liebevolle Perfektion in jedem Detail und eine das Genre listig unterlaufende Verspieltheit, die diese morbide Performance zu einem Theatervergnügen jenseits schlichter Parodie machen.“ Münchner Abendzeitung über „Untergang des Hauses Usher“ am Residenztheater München
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// Ausgezeichnet /
„Mit Hanna-Elisabeth Müller war eine Sopranistin zu hören, die den Part mit großer Anmut, aber auch Würde goldrichtig gestaltete, unverzärtelt leuchtstark.” Zürichsee Zeitung , Zürich 2014 „Hauptaugenmerk auf der Nebenrolle: Eigentlich sollte diese Salzburger ‚Arabella‘ ja ‚Zdenka‘ heißen. Die junge Deutsche Hanna-Elisabeth Müller drückt dieser Aufführung von vorneweg den Stempel auf. Das Sich-Fügen und das spontane Aus-sich-Herausgehen, die Scheinheiligkeit der Triebunterdrückung und die Befreiung des sich anbahnenden Freud-Zeitalters das bringt Hanna-Elisabeth Müller einfach grandios herüber.“ Wiener Zeitung über „Arabella“, Salzburg 2014 „Und wie Hanna-Elisabeth Müller den leisen Anfangston ihrer Arie aus Donizettis Belcanto-Oper ‚L´elisir d´amore‘ anstimmte, das ging sofort vom Ohr ins Herz.“ General-Anzeiger Bonn über die Deutsche Aids-Gala Bonn 2014
// www.hannaelisabethmueller.de /
Hanna-ElisABETh Müller
// Öffentliche Meinung /
2009 1. Preis beim Liedduo-Wettbewerb Enschede; 2010 1. Preis beim Wettbewerb „Ton und Erklärung“; 2011 Gewinn sämtlicher zu vergebender Preise beim Ada Sari International Vocal Art Competition // So ist das / Hanna-Elisabeth Müller ist eine Sängerin, die immer wieder für eine Überraschung gut ist – beispielsweise als Einspringerin bei der Eröffnung des Jahrhundertbauwerks Elbphilharmonie. Das wichtige dabei: Sie überzeugt immer mit Professionalität und einer wunderbaren Stimme, die sich mit ausdrucksstarkem Darstellungstalent paart. Nach ihrem Gesangstudium in Mannheim wurde sie 2010 Mitglied des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper und zur Spielzeit 2012/13 ins Ensemble engagiert. Seit vergangenem Jahr arbeitet sie freischaffend - und stellt somit die Opernwelt auf ihre ganz eigene, wunderbare Weise auf den Kopf. Ob nun als Zdenka in Strauss‘ „Arabella“ bei den Salzburger Festspielen - einer Partie, mit der sie 2014 auch an der Semperoper in Dresden debütierte oder als Sophie im „Rosenkavalier“ im September 2015 an der Niederländischen Oper Amsterdam.
// Geboren / in Mannheim // Beruf / Sängerin (Sopran) // Ausbildung / Gesangsunterricht und Chorauftritte seit dem 11. Lebensjahr, Studium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Mannheim bei Rudolf Piernay, Meisterklassen unter anderem bei Elly Ameling // Erst einmal / Operndebüt 2010 als Eurydike in „Orpheus und Eurydike“ an der Kammeroper Rheinsberg // Und dann / 2011 als Pamina in Mozarts „Die Zauberflöte“ am Theater Thüringen sowie 2012 am Teatro dell‘Opera di Roma // Hier zu sehen / Als ehemaliges Ensemblemitglied der Bayerischen Staatsoper häufig dort, aber auch sonst als Solistin an internationalen Opern- und Konzerthäusern // Zuletzt / Eröffnungskonzert der Elbphilharmonie Hamburg, Februar 2017: „Der Rosenkavalier“ an der Bayerischen Staatsoper // What‘s next / März und April „Fidelio“ an der Metropolitan Opera 63 // marfa
Elina Garanca Seite gefällt dir · 17. Januar um 22:21 · Incredibly grateful for such a wonderful reception so far in Mexico. Traveling this country, singing for its incredible people, and doing so with a great friend and conductor like Constantine is a dream! Torréon tonight, Alamos on Friday. #VivaMexico
N ME
Benjamin Bruns 29. Januar · Gleich geht‘s los! Mein letzter DON GIOVANNI in dieser Spielzeit. +++ We‘re about to start! My last DON GIOVANNI in this season.
H C S
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N E S
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found / dnuof / ON NO
#Mozart #DonGiovanni #DonOttavio #WienerStaatsoper — voll motiviert hier: Wiener Staatsoper.
Sony Masterworks Seite gefällt dir · 26. Januar um 17:54 ·
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! N E
#wendywilliams & Pretty Yende live on the The Wendy Williams Show! Join the #PrettyArmy and stream her new album „A Journey“ - Out now via Sony Classical.
Wir holen die Höhepunkte der glamourösen Klassikwelt mit allen wichtigen Stars aus den Weiten der virtuellen Facebook-Reality hier direkt in unser Heft - und freuen uns mit den Künstlerinnen und Künstler über viele interessante, wichtige und erfolgreiche Momente!
Juan Diego Flórez Seite gefällt dir · 20. Januar um 19:49 · Amazing evening at the Vienna Philharmonic Ball! — mit Anna Netrebko und Placido Domingo
// acebook koobeca Olga Peretyatko Seite gefällt dir · 12. Februar um 22:56 · When I‘m proud, I‘m proud!))) Your Signora Mariotti! Amazing opening night of #semiramide at @bayerischestaatsoper
Barihunks 15. Januar um 15:42 · Photo of the Day. Handel‘s Hercules at Theater Erfurt. Martin Angiuli Stefan Kirmse
Lisa Batiashvili 3. Februar um 08:18 With the miraculous Gustavo Dudamel at the LA Phil #firstnight #violin #concerto #feelingblessed and #grateful
Bayerische Staatsoper 11. Februar um 16.25 · München, Bayern · Der Besetzungsreigen unseres ROSENKAVALIERS geht weiter. Heute springt Anja Harteros für die erkrankte Anne Schwanewilms und Golda Schultz für Hanna Elisabeth Müller ein. Was für ein spannendes Drama bei Umbesetzungen hinter den Kullissen abläuft, lest ihr in unserem Blog: https://blog.staatsoper.de/…/ umbesetzungen-ein-drama-3akte…
// www.facebook.com/marfa-oper /
Anna Netrebko Seite gefällt dir · 26. Januar · It‘s War situation! Wiener Staatsoper MARFA 13. Januar um 21:01 · Hamburg · Bereits im dritten Konzert erlebt die Elbphilharmonie ihre erste Sternstunde. Bravo an alle, vor allem Kent Nagano, der herausragenden Audi Jugendchorakademie, dem unglaublich fantastischen Knabensolo - und danke an Jörg Widmann für ein kluges, nachdenkliches, mitunter auch humoristisches und wirklich gutes Werk!!! #joergwidmann #elbphilharmonie #arche
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cover revoc /.,... ... ...... ...... /., >/DD/< /< .....f .....f >/ /.......... /.......... sign... ... ngis
Diese Cover spielen gekonnt – bewusst oder unbewusst – mit Genderfragen. Sie sind Ausdruck einer Gesellschaft, die sich zunehmend der Frage stellt: Was ist eigentlich normal? Gegenfrage: Müssen wir das überhaupt definieren? Klare Antwort: Nein! Und so erfreuen wir uns lieber an der Vielfalt der Gestaltung von Plattencovern: Von der androgynen Hosenrolle über die schlafende, von „Daddy“ Morricone jedenfalls bei uns in der Rubrik liebevoll bewachte Schöne bis hin zu Maskenspielen mit feingeistigen Denkern.
BE STRAIGHT, BE GAY, BE TRANS... BUT DO NOT COVER!
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Derselbe Titel, eine andere Geschichte: Die in schwarz-weiß gefilmte und mit Jazzmusik unterlegte Tragikomödie „Oh Boy“ aus dem Jahre 2012 handelt von einem ziellosen Berliner Ex-Studenten – dargestellt von Tom Schilling –, der sich einen Tag und eine Nacht durch die deutsche Hauptstadt treiben lässt und dabei unterschiedlichsten Menschen begegnet. Der Film wurde mehrfach ausgezeichnet. Möge es die CD dem Film in dieser Hinsicht nachmachen! www.ohboy.x-verleih.de
Der brave Pagenschnitt wird für den frechen, androgynen Look des Covers mit diesen professionellen Produkten aus dem Hause Schwarzkopf zur wilden Mähne: „Volume Up“ ist ein texturierendes Spray, das den Haaren ein natürliches Volumen verleiht ohne es zu beschweren. „Dust it“ wiederum ist ein mattierendes Volumenpuder, das dem Haar einen leichten Halt gibt. Eine kleine Menge am Haaransatz sorgt für Festigung und Stand.
Es gibt nichts Stilvolleres als eine selbstgebundene Fliege. Zum Glück erfährt diese gerade eine echte Renaissance. Von Damen im weißen Herrenhemd getragen, erzeugt sie unweigerlich eine spannende Verbindung zwischen weiblicher Verführung und männlicher Eleganz. Die hier dargestellte Fliege von „VON FLOERKE“ bietet zudem ein frankophiles Muster mit typischen Symbolen aus der französischen Hauptstadt.
www.hagel-shop.de
www.vonfloerke.com
DAS SPIEL MIT DEN GESCHLECHTERN
Ein weit geschnittenes, weißes Hemd – wie dieses hier von ASOS – frisch aus dem Schrank des Freundes gegriffen an einem Frauenkörper, das kann nur einen entspannten, abturnenden Schlabberlook ergeben? Von wegen! Dieser Schnitt ist leger, aber dermaßen sexy, dass man sich nur wünschen kann, mehr Frauen würden zu diesem Look greifen. www.asos.de
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Wer so wundervolle Schmetterlinge wie die des Covers in der Realität sehen möchte, der kann das zum Beispiel im vierstöckigen Regenwaldnachbau im „California Academy of Sciences“ in San Francisco. Dort fliegen sie um einen herum und winken mit den bunten Flügeln. Etwas statischer, aber nicht weniger dekorativ die hier abgebildete Sammlung des Naturkundemuseums in Berlin. www.naturkundemuseum.berlin
Den perfekten Look zum dargestellten Cover mit vielen wunderschönen Anspielungen an die 50er-Jahre bietet Ewa Herzog in ihrer Herbst/WinterKollektion 17/18. Herzog besticht darin wieder einmal durch ganz klare Formen, elegante Silhouetten und eine längst fällige stilvolle Weiterentwicklung der eigenen Linie. Und das gefällt! www.ewaherzog.com
Mut zu Muster - den braucht es für dieses ausgefallene Tapetenwerk. Schmetterlinge und exotische Vögel entführen einen jeden Betrachter in eine fantasievolle, nicht zu überladene Dschungelwelt.
THE SLEEPING BEAUTY IM VERTRÄUMTEN RETRO-LOOK
Diese Tolle braucht einen festen Stand – vor allem im Schlaf.Wir empfehlen: Boost it Haarspray von L‘Oréal. Volumen, Glanz und Fixierung für das perfekte Finish bietet dieses StylingProdukt, das in keinem Haushalt mit dem Hang zu ausgefallenen Haarkreationen fehlen darf.
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Mutige Ideen – wie die Ennio Morricones in den vergangenen 60 Jahren – haben mehr verdient als ein Leben in der Schublade. Die Agentur
Beste Technik für den perfekten Movie-Sound der MorriconeMelodien: Bis zu 2 Smartphones oder Tablets können kabellos mit dem Lautsprecher JBL Flip 4 verbunden werden und abwechselnd bis zu 12 Stunden beeindruckenden Stereo-Sound bieten. In Gelb macht er sich natürlich neben dem Cover besonders gut. de.jbl.com
Herzblut will Ideen auf die Reise schicken. Die Macher Jan Teunissen und Benjamin Arndt nehmen sich mit finanzieller Hilfe und kreativem Input ausgefallener Idee an. Unterstützung bei Markenbildung, Markenpositionierung und Corporate Design runden das Portfolio ab. Womöglich bringt die Agentur den nächsten Morricone hervor? Wer weiß... www.herzblut-unternehmensbeteiligung.de
Die per se perfekte Brille gibt es nicht. Perfekt wird eine Brille erst im jeweiligen Gesicht. Was sie perfekt macht ist die optimale Form, die treffende Farbe, das besondere Material und die Qualität der Verarbeitung. Und so findet man bei Leidmann in der Münchner Maximilianstraße neben bestem Service sicher auch die perfekte Brille als markantes Markenzeichen der eigenen Persönlichkeit.
PSSST! BITTE KHATIA NICHT AUFWECKEN...
Was für ein edles Accessoire! Mit dieser gelben Tasche von Belli fallen Sie mindestens genauso stilvoll und dabei trotzdem direkt auf wie das Cover der CD Morricones. Ein modisches Extra, das mit jeder Pore italienische Extravaganz ausstrahlt.
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2017 ist auch wieder ein Star Wars Jahr: „The Last Jedi „ist die achte Episode der StarWars-Filmreihe und die von Fans wieder ungeduldig erwartete Fortsetzung der dritten Triolgie der WeltraumSaga. Die Regie übernimmt Rian Johnson, der auch das Drehbuch schrieb. Etwas Geduld müssen wir allerdings noch haben. Filmstart ist der 15. Dezember 2017. de.starwars.com
Diese ganz besonders extrovertierten Herrenstiefel „Life“ von Designer Benjamin John Hall sind womöglich auch für einen Weltraum-Besuch geeignet. Die Reißverschlüsse wurden getestet, indem man die Stiefel in brennende Flüssigkeiten tauchte und sie darin abstellte, wobei der Reißverschluss unversehrt blieb, aber das Baggy-Leder so schrumpfte, dass es sich nun ganz eng an den Fuß anschmiegt.
Dunkel Mode für die dunkle Macht: Wenn Schwarz Ihre Lieblingsfarbe ist, dann sollten Sie diesen schlichten, aber trotzdem ausgefallenen Kapuzenmantel nicht nur in Ihren Schrank packen, sondern auch tragen. Kombiniert mit engen schwarzen Hosen und hohen Stiefeln kann sie keine dunkle Macht mehr erschüttern – zumindest nicht in modischen Fragen.
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MASKENSPIELE EINMAL ANDERS
Black and white – auch ein wunderbarer Kontrast für stylishe Nächte mit einem Kandidaten wie dem Stormtrooper vom Cover der Star Wars CD. Das wunderbare dieser Kombination im Schlafzimmer? Die entstehende Ruhe und Klarheit, die ungemein beruhigend wirkt. www.ballonrose.com
Kleine, freche Randnotiz: Vielleicht würde Darth Vader genau das tun, wenn er einmal seine Maske abnehmen dürfte...
Eine Küche ist heutzutage längst kein einfacher Ort mehr zur möglichst praktischen Zubereitung jeglicher Form von Nahrungsmitteln. Und da hat sie tatsächlich etwas mit einer Bach-CD gemeinsam. Für die alleinige Dokumentation brauchen wir diese längst nicht mehr. Es geht um den Luxus der neuen, immer wieder anders erscheinenden Interpretation des längst Bekannten. Wenn Sie genau das auch in der Küche suchen, dann sind Sie im Fachhandel für Neue Stilküchen in BerlinCharlottenburg genau an der richtigen Adresse.
Der Industrial Look ist so in wie lange nicht mehr. Und er spiegelt sich natürlich auch in den Strömungen des heimischen Interieur Designs wieder – wie hier in der Hängelampe von HK Living.
Schwarz ist auch ihre Glückfarbe! Dann ist dieser schlichte Pullover mit dem bekennenden Aufdruck „BLACK IS MY HAPPY COLOUR“ Ihr perfekter Wegbegleiter. Und seien Sie versichert: Wenn Sie sich mit dem neben Iestyn Davies auf das Cover setzen, dann fällt das sicher gar nicht weiter auf. www.etsy.com
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Die Zeiten waren nicht einfach, als Wilhelm Horn am 26. Januar 1923 seinen ersten Branntwein- und Likörbetrieb in der Leipziger Menckestraße eröffnete. Und doch hat sich das Traditionsunternehmen in der Bach-Stadt bis heute gehalten. Hier werden Spirituosen wie „Echter Leipziger Allasch“, „Leipziger Kräuter Wilhelm“, “Bach Likör“ und nun auch „Long Horn“ Handcrafted Lipsk Dry Gin in Manufakturarbeit gefertigt.
Die Macarons von Ladurée sind seit Sofia Coppolas „Marie Antoinette“ bei Feinschmeckern gefragt. Komplett oder teilweise in Schwarz gehalten verbinden Sie auf verführerische Art und Weise Eleganz, Stil, Purismus und ein unvergleichlich himmlisches Geschmackserlebnis.
DER EINSAME DENKER UND BACH
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73 // marfa
Christof Loy zählt zu den international gefragtesten Opern- und Schauspielregisseuren seiner Generation. Seine minutiös ausgearbeiteten Inszenierungen haben ihm zahlreiche Preise und Ehrungen eingetragen. An der Deutschen Oper Berlin hat er auf ganz eigene Art das musikalische Sittenbild eines schwulen Königs auf die Bühne gebracht: „Edward II.“ von Andrea Lorenzo Scartazzini.
DER RED // schwule / eluwhcs / KÖNIG GINÖK
Im Interview mit marfa erklärt er, wie man sich diesem auf der Opernbühne nicht ganz alltäglichen Thema nähert - und dabei trotzdem Oper für alle unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung macht.
LET‘S TALK ABOUT SEX NO. 2 CHROSTOF LOY REGISSEUR ° Siegfried Wagner und Edward, II. - im Grunde zwei absolut identische Lebensmodelle: Beide waren homosexuell, lebten das auch auf ihre Art aus und führten daneben ein doch bürgerlich mehr oder weniger akzeptiertes Leben mit Frau und Kindern. Wie findet sich das nun in der neuen Oper von Andrea Lorenzo Scartazzini „Edward II.“ - einem Auftragswerk der Deutschen Oper Berlin – wieder? Wie ist das Stück angelegt? Zunächst einmal erzählt das Werk die Geschichte in 10 Szenen. Als ich es das erste Mal gelesen habe, hatte ich das Gefühl, es ist im Grunde eine zeitgenössische Form, Grand Opéra zu machen. Ein Stück, das sich auf ein historisches Thema beruft, dann aber auch eine ganz eigene Sprache hat, die sehr viel mit unserem heutigen Sprachgefühl zu tun hat, keinesfalls der Historie angepasst einen historisierenden Sprachstil entwickelt. Aber dann ist es auch typisch für den Librettisten Thomas Jonigk, dass er sich auf eine Figur fokussiert, von deren Minderwertigkeitskomplexen, Albträumen und Größenwahn gleichzeitig eine Szenenfolge ausgestaltet wird, sodass letztendlich in den Szenen, in denen Edward nicht auftaucht, diese auch eine Rückbezüglichkeit auf ihn haben. Daraus ergibt sich eine sehr merkwürdige, aus dem subjektiven Erleben heraus entwickelte Zufälligkeit der Bilder, die einem auch im Traum widerfahren. ° Eine lose Bilderfolge?
>>
Eine lose Bilderfolge mit einer inneren Logik, wenngleich das Ganze oft sehr willkürlich in der Aufeinanderfolge der Szenen wirkt. Stilistisch wechselt es gerne von extrem emotional aufgeladenen Zweierszenen zu geradezu grotesken Momenten, in denen die zuvor tragisch behandelten Themen einem Satyrspiel gleich komplett anders beleuchtet werden. Aber auch das erinnert mich sehr an die Grand Opéra. Es geht nicht um die historische Darstellung der Figur des Edward, sondern in gewissem Sinne eher um die Aufarbeitung der Rezeptionsgeschichte dieser Person bis heute. Deshalb gibt es am Ende auch einen Ausblick auf die Art und Weise, wie Edward im 20. Jahrhundert betrachtet wurde. Also die Bedeutung, die die Figur als Ikone der homosexuellen Bewegung dastehen lässt.
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° Kam es in gewissem Sinne im Verlauf des vergangenen Jahrhunderts zu einer Art Outing der Figur in der Öffentlichkeit? Im Grunde genommen ja. Man kann das aus der heutigen Sicht nicht immer ganz einfach beurteilen. Da stellt sich einem schon die eine oder andere Frage. Was war mutig , was war Irrsinn, was war Größenwahn? Was ist vielleicht auch kindische Provokation gewesen? Aber diese Aspekte der Rezeption tauchen dann auch auf bei der Figur, wie sie in der Oper dargestellt ist. Es ist auch schwer, im Laufe des Stückes eine eindeutige Haltung als Zuschauer zu gewinnen – was ich auch interessant finde. ° Ich glaube, die kann man auch gar nicht einnehmen. Die konkrete Frage ist ja im Grunde: Wie schwul war er eigentlich? Ich meine, es ist ja im Rückblick auf diese Figuren schwierig zu sagen, wie das früher so war? Wie hat er sich verhalten? Wie sehr hat seine Sexualität in der allgemeinen Wahrnehmung überhaupt eine Rolle gespielt und wie sehr wurde sie – bei Siegfried Wagner vor runde 100 Jahren beispielsweise – ausgelebt und thematisiert? Das stimmt schon, aber bei uns im Stück – und das ist auch im Libretto so vorgegeben – zeigen wir einen Edward, der eindeutig schwul ist. Und das wiederum geht zurück auf die Rezeptionsgeschichte der Figur. Immerhin hat die Schwulenbewegung ihn ja im Grunde für ihre Zwecke komplett gepachtet. Das muss ein schwuler König sein – wie König Ludwig II. von Bayern ja auch. Es geht eben nicht um eine historische Korrektheit und auch deswegen nimmt man ihn als Zuschauer zum Glück nicht eindeutig als Oper wahr. Man findet zwar, dass Leute sich gegen ihn stellen und sich ein Mob zusammenrauft, um ihn oder seinen Liebhaber als Meute fertigzumachen. Natürlich wird da auch eine Hetze getrieben. Das ist auch scheußlich. Aber da er sich in dieser Situation nicht zu helfen weiß, wird er eben zu diesem Diktator und Massenmörder. Auch das ist Thema. Was löst bei ihm wie welche Reaktion aus, die es in dieser Form in einer aufgeklärteren Gesellschaft womöglich so gar nicht gäbe?
° Die Frage nach dem offen schwulen König... ...den es ja bis heute eigentlich auch nicht gibt. Einen wirklich offen schwulen Regierenden kennen wir ja auch nicht. Ok, es gab hier einen Bürgermeister, aber in der Bundespolitik? Bis heute ist es ja leider immer noch ähnlich wie damals bei Edward II. Da gab es damals wie heute natürlich auch ein Umfeld, das das rigoros ausgenutzt hat, das Schwulsein des Königs als Schwäche auszulegen.
marfa // 76
// www.christof-loy.de /
>> ° Das Ganze wird ja nun eben auch auf die Bühne gebracht. Wie stellen Sie in diesem konkreten Fall das Schwulsein eines Königs auf der Bühne dar? Und wie gehen die Sänger damit um? Obwohl mich natürlich auch interessiert, dass es unter den Männern, die sich da nun einmal lieben, eine selbstverständliche Körperlichkeit gibt. Das finde ich wichtig und ist mit den Männern, die wir besetzt haben, gar kein Problem. Da sind schwule Männer dabei, es sind heterosexuelle Männer dabei – und irgendwie ist keinerlei Angst zu spüren. Manchmal habe ich das Gefühl, es ist für einen schwulen Mann schwieriger, öffentlich eine Liebesszene zwischen zwei Männern zu spielen, als für einen heterosexuellen. Die Sänger sind alle komplett aufgeklärte Menschen, da lacht man vielmehr bei manchen Szenen. Das ist aber auch im Stück mitunter leicht humoristisch angelegt. Beispielsweise in der Szene, in der zwei Soldaten übereinander herfallen und dann ganz salopp sagen: „Ich wusste gar nicht, dass Du auch...“ Und dann gehen sie Händchen haltend ab. Es wird bewusst mit Klischees vom Schwulsein gespielt. Damit es eben nicht nur ein Abend für ein schwules Publikum wird. Es werden alle erdenklichen Facetten beleuchtet. ° Und dann gibt es ja immerhin eine Frau in der Oper – das darf man nicht vergessen. Wir haben heute in der Probe einen großen Teilablauf gemacht – und haben dann so gedacht: Mensch, die Frau kommt bis jetzt eigentlich echt noch am besten weg von allen. Sie verrät ihn dann und ist natürlich irgendwie schrecklich. Aber man spürt es, dass die Frau bei uns eine Würde für sich behalten muss, gerade wenn sie bemerkt und die ganze Zeit spürt, wie ausgeschlossen sie eigentlich ist. Es ist halt vom Stück so gesetzt, dass es eben nur diese eine Frauenrolle gibt. Da muss man als Künstlerin und Figur gleichermaßen für sich entscheiden: Entweder ziehe ich mich da nun ganz zurück oder ich emanzipiere mich genau so, wie sich die schwulen Männer eigentlich plötzlich neben mir so emanzipiert haben. Und so weist das Stück weit über das Außenseitertum des Schwulseins hinaus – auf die vielen Formen des Außenseitertums unserer Gesellschaften, zu denen die Frau ja auch immer noch gehört bzw. gehören kann.
DER ETWAS ANDERE OPERNFÜHRER
LOOKS / SKOOL /
// like ekil
//OPERA AREPO
48° 51´8 N 2° 21´9 O marfa // 78
BÄM! Diese Opern haben es in sich - und bilden gemeinsam einen Kosmos aus verschiedensten Formen zwischenmenschlicher Liebe. Die Modedesigner der Mercedes Benz Fashion Week in Berlin liefern – völlig unbewusst und ungefragt, dafür umso schöner und fantasievoller – die passenden Kostüme zu den extravaganten und nicht immer einfach zu händelnden Charaktere, deren Schicksale nicht nur elektrisieren und faszinieren. Durch ihre Einzigartigkeit ziehen sie den Betrachter magisch in ihren Bann.
>>
38° 54´7 N 77° 2´15 W
29° 46´72 N 95° 23´3 W 79 // marfa
LULU Oper in 3 Akten Musik // Alban Berg Libretto // Alban Berg nach Frank Wedekind Literarische Vorlage // “Erdgeist” und “Die Büchse der Pandora” von Frank Wedekind / / Prolog / / Ein Tierbändiger stellt dem Publikum seine Menagerie vor. Als letztes führt er eine Schlange auf die Bühne: es ist Lulu, die „Urgestalt des Weibes“. / / 1. Akt / / (1) Lulu ist mit Medizinalrat Dr. Goll verheiratet, hat aber auch ein Verhältnis mit dem Chefredakteur Dr. Schön. Als sie ein Porträt von sich malen lässt, erliegt der Maler ihren Reizen. Lulus Mann sieht das und stirbt an einem Herzschlag. (2) Lulu ist nun mit dem Maler verheiratet, der durch Dr. Schöns Protektion zu Erfolg und Geld gekommen ist. Als der Maler erfährt, dass Lulu Dr. Schöns Geliebte ist, begeht er Selbstmord. (3) Lulu arbeitet als Tänzerin in einem Theaterballett. Als sie Dr. Schön mit seiner Verlobten im Publikum entdeckt, weigert sie sich aufzutreten. Sie zwingt Dr. Schön seine Verlobung aufzulösen. Er gehorcht.
Uraufführung // 2. Juni 1937 (Fragment), 24. Februar 1979 (Fassung des 3. Aktes von Friedrich Cerha) Ort der Uraufführung // Stadttheater Zürich (1937), Opéra Garnier, Paris (1979) Spieldauer // ca. 3 Stunden Ort und Zeit der Handlung // Großstadt in Deutschland, Paris und London am Ende des 19. Jahrhunderts
/ / 2. Akt / / (1) Mittlerweile ist Lulu mit Dr. Schön verheiratet. Rasend vor Eifersucht aufgrund diverser Liebschaften Lulus fordert er sie auf, Selbstmord zu begehen. Sie erschießt jedoch ihn und wird daraufhin verhaftet. (2) Einige Monate später gelingt es Lulus Freunden, ihr mit einer List die Flucht aus dem Gefängnis zu ermöglichen. Lulu flieht mit Alwa, dem Sohn von Dr. Schön, über die Grenze. / / 3. Akt / / (1) Lulu wird in Paris erpresst, weil sie in Deutschland immer noch als Mörderin gesucht wird. Lulu und Alwa fliehen erneut. (2) Die verarmte Lulu arbeitet in London gelegentlich als Prostituierte. Einer ihrer Kunden ermordet Alwa. Ein anderer ist Jack the Ripper, der zunächst Lulu und dann die Gräfin Geschwitz, ihre lesbische Freundin, umbringt.
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Ein Gott in Weiß, aber mit einer charismatisch-innovativen Ader: Dr. Schön – leger mit etwas Spießigkeit.
SADAK
SADAK
Lulu, geschaffen, Unheil anzustiften, zu verführen, zu vergiften und zu morden – ohne dass es einer spürt...
Alwa, Sinnbild für Lulus Männer: Das Netzoberteil wie von einer Spinne um ihn gewebt, die Maske als Maulkorb.
REBEKKA RUÉTZ
Mehr Glamour zeigt diese Lulu-Interpretation – geeignet für den Auftritt als Tänzerin oder im Pariser Salon. ESTHER PERBANDT
JULIA SEEMANN
48° 51´8 N 2° 21´9 O
Jack the Ripper – ein kerniger Typ, undurchschaubar, eingehüllt in viel Stoff, den Hut tief im Gesicht.
LOLITA Oper in 2 Akten Musik // Rodion Shchedrin Libretto // Rodion Shchedrin Literarische Vorlage // Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Vladimir Nabokov Uraufführung // 14. Dezember 1994 Ort der Uraufführung // Königliche Oper Stockholm, Schweden Spieldauer // ca. 3 Stunden Ort und Zeit der Handlung // USA, Mitte des 20. Jahrhunderts
/ / 1. Akt / / Der Literaturprofessor und Feingeist Humbert heiratet Charlotte, die Mutter Lolitas, um dieser nahe sein zu können. Er ist der gerade 12-jährigen, vaterlosen Lolita komplett verfallen. Er verführt das Mädchen und lebt mit ihm einige Zeit zusammen. Als die Mutter die besondere Beziehung ihres Mannes zu Lolita entdeckt, dreht sie durch und stirbt bei einem Autounfall. Humbert verheimlicht Lolita den Tod ihrer Mutter und reist mit ihr stattdessen lieber quer durch Amerika. Doch Lolita entflieht der Beziehung zu Humbert. / / 2. Akt / / Nach dem Ende der zunehmend problematischen Beziehung trifft Humbert drei Jahre später erneut auf Lolita, die inzwischen mit einem anderen Mann verheiratet ist und ein Kind erwartet. Eifersucht wendet sich jedoch nicht gegen Lolita oder ihren Mann, sondern gegen den mephistophelischen Filmregisseur Quilty, der Lolita für Pornofilme missbraucht hat. Humbert nimmt blutige Rache an Quilty und bringt ihn um. Er wird dafür zum Tod auf dem elektrischen Stuhl verurteilt. Lolita stirbt bei der Geburt ihres Kindes.
29° 46´72 N 95° 23´3 W
LEONIE MERGEN LENA HOSCHEK
Die nicht sehende und in ihrer eigenen Welt gefangene Mutter, die dieser nur mit einem Selbstmord entfliehen kann.
DEPRESSION
DANNY REINKE
Küss mich, Daddy! Auf den Mund, auf die Brust – oder auf den Mund auf meiner Brust. Sooo viele Varianten!
Der andere Mann – halb maskiert, kaum zu erkennen, in Ketten. Ein Mitläufer in Lolitas Leben.
Der Literaturprofessor in einer stark abgewandelten Variante des klassischen Trench-Coats: Glatt und kühl. ESTHER PERBANDT
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Der teuflische Filmregisseur Quilty, der Lolita für Pornofilme missbraucht: Schwarz verhüllt, dabei aber streng.
FELLOW TRAVELERS / / Inhalt / / Senator Joseph McCarthy wird von Ängsten geplagt, dass die Regierung von Kommunisten, sowjetischen Spionen und Homosexuellen durchsetzt ist. Gesellschaftsreporter Timothy wird als Redenschreiber für Senator Charles Potter engagiert. Er schaut in Hawkins Fullers Büro vorbei, um ihm ein kleines Dankeschön für die Jobvermittlung zu überreichen. Dort lernt er Hawkins Assistentin und beste Freundin Mary kennt. Daheim wird Timothy von Hawkins überrascht. Timothy ist hin- und hergerissen zwischen seinem Katholizismus und der glühenden Liebe zu Hawkins. Bei einer Weihnachtsfeier gelingt es der Sekretärin Miss Lightfood, ein intimes Gespräch zwischen Hawkins und Timothy mitzuhören. In einem Verhör versucht man, in zahlreichen demütigenden Tests herauszufinden, ob Hawkins homosexuell ist. Mary warnt Timothy vor der umtriebigen Natur Hawkins und erklärt ihm im selben Atemzug, dass sie aufgrund eines One-Night-Stands schwanger sei. Hawkins wird von den Vorwürfen der Homosexualität freigesprochen und will das gemeinsam mit Timothy feiern. Dieser ist aber nur geschockt über das Verhalten seines Freundes. Von der missglückten Beziehung frustriert erklärt Timothy Hawkins, dass er sich für die Army eingeschrieben hat. Drei Jahre später. Hawkins ist mit Lucy verheiratet. Er will die Beziehung zu Timothy wiederbeleben, nachdem dieser aus Frankreich zurückgekehrt ist. Hawkins trifft Timothy heimlich, muss ihm aber gestehen, dass er den Ansprüchen Timothys nicht gerecht werden könne und die Affäre beenden möchte. Hawkins gesteht Mary, dass er Timothy als Homosexuellen an die Behörden verraten habe, um von ihm loszukommen. In der Hoffnung, dass Timothy ihn hassen wird, bittet er sie, diesen über seinen Verrat zu unterrichten. Timothy und Hawkins trennen sich nun endgültig, Timothy verlässt Washington...
Oper in 16 Szenen Musik // Gregory Spears Libretto // Greg Pierce – in englischer Sprache Literarische Vorlage // Basierend auf einem Roman von Thomas Mallon
Uraufführung // 17. Juni 2016 Ort der Uraufführung // Cincinnati Opera, Aronoff Center for the Arts, Jarson-Kaplan Theater Spieldauer // ca. 1 ½ Stunden Ort und Zeit der Handlung // September 1953 bis Mai 1957 in Washington, D.C.
38° 54´7 N 77° 2´15 W
ESTHER PERBANDT
EWA HERZOG
Die flotte, dabei sehr elegante und etwas verspielte Sekretärin Mary als sexy Vertraute der beiden Schwulen.
Die hinterhältige Gegenspielerin Miss Lightfood: Ausladende Form und Silhouette bei androgyn-coolem Look.
LEONIE MERGEN
Sein Partner Hawkins hat eine ganz andere Natur: Freizügig lebt er und nimmt sich, was er braucht. ESTHER PERBANDT
LEONIE MERGEN
>> Der brave, züchtige, dabei aber doch so mit der gesellschaftlichen Konformität brechende Timothy in Hellgrau.
Die Mitarbeiter des Senats: Strenge Form und – durch das vorherrschende Schwarz – überaus gleichgeschaltet.
ACHTUNG: Satire! Es gibt Situationen, denen man eigentlich nur noch mit viel Ironie, alles entlarvendem Witz und Humor begegnen kann. Es ist die letzte Waffe gegen willkürliche Demütigungen, politisches Kalkül und eine äußere Erscheinungsform, die jeden halbwegs ästethischen Menschen unseres Planeten erschauern lässt. Und so dachten auch wir, es sei Zeit für eine persönliche Ansprache an den First Man im First Land of the World. Amercica first? Ok, wir aber dann an zweiter Position... oder?
dear / raed /
Fir st !
//// MR. / / / .RM / / / //trumpelmann! nnamlepmurt! ! t rs i F marfa // 86
Firs t!
Wir haben Sie gehört, verstanden und insofern das Gehörte akzeptiert, als dass wir vorerst an der Gesamtsituation ohnehin nichts ändern können.
America first! Jawoll! Verstanden...
Wir haben nur eine gaaanz große Bitte an Sie: Bitte lassen Sie uns wenigstens die Zweiten sein im Ranking der Kulturnationen. Kulturnation? Verstehen Sie nicht? Ah, Sie kennen den Begriff gar nicht. Ok, versuchen wir es einmal mit einem anderen Begriff: Vorgruppe? Verstehen Sie, was ich meine? Nein? Das ist so etwas wie das Vorspiel beim Sex, nur in Form einer musikalischen Formation bei einem Rock- oder Pop-Konzert. Die spielt dann zwar zuerst, ist aber in der Bedeutung definitiv an zweiter Stelle.
Ah, ok, nicht zuerst... Gut, dann eben nicht als Vorgruppe. Wie soll man das also erklären...? Wir haben uns quasi mit so seltsamen Dingen wie Theater, klassischer Musik, Opern, Konzerten und vielem mehr insofern einen Namen gemacht, als dass Sie sicher nur davon hätten profitieren können, wenn Sie beispielsweise die 9. Symphonie Beethovens – ist so ein längst verstorbener deutscher Komponist... kein Begriff? Ist ja auch egal... – wenn Sie also diese Symphonie zu ihrer Amtseinführung gespielt hätten, dann wären sicher mindestens doppelt so viele Leute gekommen, weil die nun leider ja nicht anwesende Masse an Menschen dann wenigstens aus der einen einzigen Überzeugung doch gekommen wäre, eben genau diese Symphonie zu hören – völlig unabhängig vom eigentlichen Aufführungsgrund. Und dann sollten Sie bedenken, Mr. President, dass wir im vergangenen Jahrhundert auch schon wahnsinnig gut zusammengearbeitet und uns als gute Kooperationspartner an zweiter (!) Stelle der Kulturnationen nach Amerika bewiesen haben. So wurden beispielsweise in den 30er-Jahren von den Deutschen alle guten Künstler nach Amerika entsandt und im selben Atemzug der Begriff „entartete Kunst“ geprägt, auf den Sie heute wunderbar zurückgreifen können, um selbst die Kunst- und Kulturförderung im eigenen Land zu streichen.
Ist das nicht WUNDERBAR? Wir produzieren Neue Musik, die niemand in Ihrem Land versteht. (Bei uns übrigens auch nicht.) Die müssen sie also gar nicht aufführen - und können noch ein bisschen mehr einsparen, um all Ihre so wunderbar menschenverachtenden und jegliche Menschenrechte ignorierenden Maßnahmen zu finanzieren, die Sie so umtreiben. Und nicht zuletzt unsere Wahnsinnsprodukte Wagner und Bayreuth: eine echte Erfolgsstory! Ein Mann hat sich von einem König – Ludwig II. von Bayern – seinen künstlerischen Traum eines eigenen Festspielhauses verwirklichen lassen, um dort nur seine Werke aufzuführen und dem späteren Führer Hitler eine fantastische Präsentationsfläche zu bieten.
Das muss Ihnen doch gefallen!?! Wusste ich es doch. Das freut mich!
Und erlauben Sie mir noch den Zusatz, dass es doch ein fast schon visionäres Schicksal war und ist, dass es auf deutscher Seite schon damals Ludwig II. war – und nicht der Erste! Wir waren eben schon immer gut in demütiger Zurückhaltung. So auch Siegfried Wagner – ein echtes Phänomen: schwul und trotzdem ein hervorragender Nazi. Wussten Sie nicht? Toll, oder? Ja, mich fasziniert das auch... Ach, und es gibt noch sooo viele tolle Beispiele, warum Sie uns als Kulturnation lieben und – natürlich nur an zweiter Stelle nach Amerika – akzeptieren, ja vielleicht sogar ansehen müssten! Nein? Wirklich nicht? Ah, ok... Verstehe.
Amerika immer zuerst!?! Alles klar. Da kann man wohl nichts machen. Nur gut zu wissen, dass in der Musik die Eins immer wo ist?
Genau! Unten... Gute Reise dorthin, Mr. President!
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Für Martin Miotk sollte die Oper wie ein Holodeck bei Star Trek sein: ein Raum, in den man sich aus der Realität zurückziehen kann, um sich seinen Fantasien in Form von künstlich erzeugten Realitäten hinzugeben und in diesen komplett einzutauchen. Von diesem Anspruch ausgehend entwickelt Miotk nicht nur Bühnenräume, sondern auch Inszenierungskonzepte, die auf ganz eigene Weise Projektionsflächen für die Sehnsüchte und Assoziationen des Publikums bieten.
OPER REPO / als / / sla /
HOLODECK KCEDOLOH
marfa // 88
LET‘S TALK ABOUT SEX NO. 3 MARTIN MIOTK BÜHNENBILDNER
Worüber reden wir jetzt eigentlich? °Man könnte es vielleicht als erweiterten „Sex-Talk“ bezeichnen. Und das heißt? ° Es geht um Sexualität in der Oper und deren Inszenierung, aber, um es kurz zu machen: Im Grunde geht es hier überhaupt nicht um den Sex als solchen. Denn wenn man sich mit diesem Thema einmal näher auseinandersetzt, gelangt man doch schnell zu der Erkenntnis, dass Sex und Oper im Grunde sowieso nicht zusammenpassen, oder? Natürlich kann man mit den richtigen Darstellern und der entsprechenden Regie und Ausstattung Sexualität abbilden. Doch diese bloße Verkörperung interessiert mich kaum. Was ich spannend finde, ist der Blick von außen. Wer geht denn eigentlich in die Oper? Und wer möchte die Ausformulierung körperlicher und sexueller Direktheit in der Oper erleben? Es ist durchaus wichtig, zu bedenken, dass beispielsweise das Ballett die am besten verkaufte Sparte an unseren Opernhäusern ist. Das natürlich auch, weil da mit einer Sexualität umgegangen wird, die nicht offensichtlich ist, weil man keinen peinlichen, nachgespielten Sex sieht. Es ist meist eine ästhetisch-narrative Bilderwelt mit durchtrainierten, dressierten und genormten Körpern. Körper, die sich performativ und unpsychologisch bewegen und trotzdem eine Emotion erzeugen können. Du hast oft das permanente Muskelspiel bei den Männern und im Gegenzug dazu die grazilen Frauen, die sich hochheben lassen, Pirouetten drehen und zu fliegen scheinen. Nicht, dass ich persönlich diese Norm künstlerisch bevorzugen würde. Doch für einen Großteil der Gesellschaft machen ebendiese Eigenschaften das Ballett zur Kunstform. Die Verspieltheit und Märchenhaftigkeit sind wichtige Elemente des Balletts, was natürlich auch an der Musik liegt, die die Fantasie des Zuschauers anregt. ° Aber da wird die Eigendarstellung auch nicht durch die Zusatzaufgabe des Gesangs konterkariert... Genau, das ist der Punkt. Beim Tanz können wir mehr eigenes Empfinden hineinlegen. Das Weglassen der Sprache bzw. des Gesangs schafft eine besondere Konzentration auf unsere innere Stimme – unsere Gedankenwelt. Bei der Oper ist es oft unangenehm, dass die spielerische Potenz der Darsteller falsch oder gar nicht verstanden wird – Potenz im Sinne des potenten Darstellers, der auf verschiedene Art und Weise die Facetten seiner Partie ausleben kann. Da geht es ja oft nur um ein impulsives Herumlaufen und überpsychologisiertes Singspiel. Schlechte Kostümbildner versuchen dann, Bärte anzukleben und Perücken zu kreieren, um dem schlaksigen Opernsänger doch noch ein wenig Potenz zu verleihen. Aber genau das Gegenteil passiert. Er wird einfach nur noch lächerlicher. Warum dann nicht die Eigenarten herausformen?
89 // marfa
° Gerade die großen Sängerinnen dieser Zeit werden zu einer Art Überfigur stilisiert und von den Opernfans zu Heiligen erklärt. Sie werden in gewisser Weise zu Übermüttern hochstilisiert und vom heutigen Klassikgeschäft immer noch zelebriert. Das passiert jedoch nicht nur mit früheren Stars. Auch heute müssen Sängerinnen perfekt, schlank und schön sein - Männer nicht. Fülligere Opernsängerinnen sind nicht mehr gern gesehen – ein Paradox. Anna Netrebko oder Angela Gheorghiu sind gute Beispiele dafür. Sie werden zu pseudo-sexuellen Wesen stilisiert, deren SexAppeal jedoch nur auf Bildern funktioniert. Auf der Bühne sieht es wieder ganz anders aus. Denn zu einer gewissen Erotik gehören Sinnlichkeit, Gefühl, Vielfalt und Bewegung die auf der Bühne andere Übersetzungen verlangen. Wenn man sich außerdem nicht bewegen kann, sollte man doch lieber nur stehen. Aber selbst gut stehen muss man können. Ich glaube, viele Opernsänger müssen allein deswegen spielen, weil sie einfach nicht stehen können. ° Obwohl das bei den Countertenören beispielsweise nicht der Fall ist. Die sind von Natur aus vielleicht schon eher Exoten und präsentieren sich gerne so? Das schon, aber immer irgendwie mit vorgehaltener Hand und indirekt. Meiner Ansicht nach, sollen Opernfiguren nicht begehrenswert, sondern bewundernswert sein. Ein Spiegel meiner Emotionen. Wenn ich in die Oper gehe und einen Sänger oder eine Sängerin sehe, die herumschreit, das Gesicht verzieht, ein schlimmes Kostüm hat, warum sollte ich die begehrenswert finden? Die kann ich irgendwie bewundern, bemitleiden oder vergöttern – aber mehr auch nicht. Und da liegt der große Unterschied zum Tanz, wo die Sichtbarkeit des Körpers, die Imagination eine übergeordnete, wahrere Rolle spielt. Wo auch die „Hässlichkeit“ poetisch wirken kann. ° Aber mir geht es nun einmal um die Oper und nicht ums Ballett. Und da muss ich jetzt auch mal ein wenig widersprechen: Es gibt ja schon immer mehr Sängerinnen und Sänger, die viel auf ihr Äußeres setzen und damit bei den für die Besetzungen verantwortlichen Personen auch immer öfter punkten. Wie gesagt, auch bei denen funktioniert das für mich nicht. Sie können noch so gut aussehen, eine klasse Figur haben und einen umwerfenden SexAppeal – sobald der Mund aufgeht und die Stimme den Raum erobert, dann verändert sich der sich mir präsentierende Mensch. Er wird vom Mensch zum Sänger – und somit auf ganz besondere, gute oder schlechten Weise unnahbar und abstrakt. Er kann im klassischen Sinne nicht mehr sexy sein. Denn er hat sich vom natürlichen Gestus entfernt. Wieso diesen dann bemüht psychologisch weiter inszenieren?
marfa // 90
° Heißt das, Du willst dann gar keine Oper mehr sehen? Ich möchte einfach keine schlecht inszenierten, herumirrenden Opern mehr sehen. Konsequenterweise würde ich dann sogar eher noch sagen: Lasst uns einfach zurückgehen in die 50er Jahre oder zur Entstehungszeit, wo sie stehen und singen – und gut ist´s. Wo sie einfach auftreten und abtreten und nicht so inszeniert werden, als würden sie sich gegenseitig ablecken, rumbumsen, alkoholkrank herumwälzen und spastische Anfälle bekommen. Was ich jedoch interessant finde, ist ein heroisches, wirklich theatralisches Opernspiel, was die Oper zugleich humorvoll angeht und durch Überzeichnung und Überlagerung von Theatermitteln zu einer extremen Theatralität führen kann. Mit dem nötigen Mut kann die Oper zu einer bewundernswerten Kunstform, eben zur „wahren“ Oper werden. Wenn man diese Kunstform an sich wieder in den eigentlichen Fokus der Betrachtung stellt, dann funktioniert der „Fetisch Oper“ auch wieder. Das durchgehende psychologisierende Spiel sollte man einfach oft streichen, da dieses in eine Sackgasse geraten ist. Es passiert nichts mehr. Man sitzt die Dinge in der Oper ab. Auch weil man selten Leitungsteams vorfindet, die das wirklich können oder sich die Zeit nehmen, sich damit intensiv zu beschäftigen, weil dann wie so oft ein Projekt das nächste jagt. Hauptsache es wurde „konsequent“ gemacht. Für wirkliche Größe und Virtuosität ist doch oft kein Platz und keine Zeit mehr. ° Wir können also getrost auf jegliche Form der Sexualität in der Oper verzichten? Nicht ganz. Was in der Oper wiederum an Sexualität funktionieren könnte, das ist die „Wahrheit“ als bewusster Gegenpol zu diesen Übermenschen, dieser künstlich überzeichneten, sauberen Übermutter-Funktion einer Primadonna – zurückgreifend auf diese Kunstform, die Susan Sonntag mal als Camp definiert hat: die stilistisch überpointierte Art der Wahrnehmung kultureller Produkte aller Art. Nicht in der Form, dass man sagt: Lasst uns dieses saubere Verhältnis zwischen Mann und Frau aufbrechen – und dann fasst man sich eben mal an Brust und Hüfte. Sondern dass man Eigenarten der Figuren und Ausstattung herauskristallisiert – das mache ich auch bei meinen Regie- und Ausstattungsarbeiten – und wie die Figur der Devine in John Waters „Pink Flamingo“ sagt: „Wer ist die schmutzigste Person auf der ganzen Welt? Das bin ich!“ Es gibt ja kaum Dinge, die die an sich so sehr überhöhte Kunstfigur in diesem Film nicht auf sich nimmt, um diesen Anspruch der schmutzigsten Person aufrecht zu erhalten. Und doch ist sie eben dadurch die schönste Frau der Welt!
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Das fast schon Liebenswerte an diesem überhöhten Selbstbewusstsein wird somit herausgestellt, weil sie bei allem, was sie an abartigen Dingen auch tut, nie diese artifizielle Ebene verlässt und somit wahr ist und bleibt – und damit das Gesamtwerk zu einer überhöhten, theatral spannenden Groteske macht, die dabei unglaublich lustig ist. Wir können also auch mal herzhaft lachen und weinen, unmoralisch sein und uns dem puren Drama hingeben. Das wird aber nur sehr selten passieren, weil dafür unheimlich viel Mut, extrem viel Fantasie und Talent erforderlich sind, um so etwas zu inszenieren, geschweige denn auf die Bühne zu bringen. Und ich rede da nicht über ein verwirrendes, unverständliches Stück, in dem die Leute dann drinsitzen und sagen: „Hä? Was soll das jetzt?“
>> Ich suche gerade nicht diese typischen Skandal-Inszenierungen, die eigentlich nie wirklich Skandal sind. Wir sitzen dann im Dunkeln in der Oper und tun so, als ob uns das, was uns da auf der Bühne präsentiert wird, interessieren würde. Später gibt’s dann Sekt und Bussi-Bussi. Die Zuschauer haben sich doch von einem guten Gemeinschafts- und Theatererlebnis oft entfernt. Da stellt sich die Frage, wo ist die „Sexiness“ im Publikum geblieben? Ich möchte eine Vermischung mit tradierten Bildern und neuen Mustern, die sich in collagenartiger Weise zusammenfügen, in heutige Gedankenwelten und Strukturen widerspiegeln. Kunst und Nichtkunst. Die wahrhaftige, gekonnte Vermischung der Kunstmittel ist mein Fetisch. ° Calixto Bieto versucht in seinen Inszenierungen ja genau das Gegenteil: Schocken auch durch explizite Darstellung sexueller und sonstiger Akte. Das ist genau das, was ich für komplett falsch halte. Es muss eine Artifizierung zu diesem „simplen Akt“ geben. Also nicht der sexuelle Akt an sich sollte Zentrum unserer Betrachtung auf der Bühne sein, sondern seine Transformation, welche stets die Anbindung an das Umfeld und den damit verbundenen - manchmal als Affront zu sehenden - Dialog suchen sollte. Aber die momentanen Interpretationen sind oft stinklangweilig und unergiebig, auch die Musik und Sprache hört man nicht mehr, weil alles durch eine bestimmte Aktualisierungsform abgetötet wird. Mir geht es genau darum, das Besondere von dem ereignishaften Werk wie die Oper wieder zu wecken, um neu und wieder fremd auf dieses Werk zu schauen. Es geht nicht um die Infragestellung des Oper selbst, sondern um eine Herangehensweise, die eine Wiederentdeckung des Werkes vielleicht möglich macht. Aber auch um meine eigene Neukreation bereichert. Wichtig ist mir die Mannigfaltigkeit, die man da findet, z.B. eine Faszination – zu Gegenständen, zu Menschen –, ein besonderes Verhältnis, das man zu Dingen hat, zu Situationen oder Umständen. Und das ist bei Bieto und bei anderen Regisseuren in der Oper einfach missverstanden worden. Da geht es oft um ein permanentes Angeilen, Rumhängen und Rumbumsen der Protagonisten. Und das ist das Peinlichste, das die zeitgenössische Lesart von Opern überhaupt hervorbringen kann. Die Oper muss ein „Holodeck“ wie bei Star Trek sein. Ein Ort, an dem sich Fantasien vermischen, neuen Sinn ergeben und das Herz der Oper freilegen – damit wir sein Pochen nicht nur hören, sondern auch sehen können.
FRANKFURT
/ / TERMINE /
Benjamin Britten TOD IN VENEDIG Deutsche Oper Berlin / / So 19.03.2017, 18.00 Uhr / / Mi 22.03.2017, 19.30 Uhr / / Sa 25.03.2017, 19.30 Uhr / / So 23.04.2017, 18.00 Uhr / / Fr 28.04.2017, 19.30 Uhr / s.S. 50 www.deutscheoperberlin.de
Peter Lund & Thomas Zaufke KOPFKINO Neuköllner Oper / / Do 13.04.2017, 20.00 [UA] / / Mo 17.04.2017, 20.00 / / Fr 21.04.2017, 20.00 / / Sa 22.04.2017, 20.00 / / So 23.04.2017, 20.00 / / Do 27.04.2017, 20.00 / / Fr 28.04.2017, 20.00 /s.S. 34 www.neukoellneroper.de
Paul Lincke FRAU LUNA Tipi am Kanzleramt / / 2018 wieder im Programm (genaue Termine noch nicht bekannt gegeben) / s.S. 12/13 www.tipi-am-kanzleramt.de
/ / So 30.04.2017, 18:00 (P) / / Fr 05.05.2017, 19:30 / / So 07.05.2017, 19:30 / / Fr 12.05.2017, 19:30 / / So 14.05.2017, 19:30 / / Do 18.05.2017, 19:30 / / So 21.05.2017, 15:30 / s.S. 34 www.oper-frankfurt.de
BAYREUTH BERLIN
Ernst Křenek Der Diktator / Schwergewicht oder die Ehre der Nation / Das geheime Königreich
BAYREUTHER FESTSPIELE Richard Wagner DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG Festspielhaus / / Di 25.07.2017, 16:00 Uhr (P) / / Mo 31.07.2017, 16:00 Uhr / / Mo 07.08.2017, 16:00 Uhr / / Di 15.08.2017, 16:00 Uhr / / Sa 19.08.2017, 16:00 Uhr / / So 27.08.2017, 16:00 Uhr / s.S. 34 www. bayreuther-festspiele.de
ERL KLAVIERTAGE der Tiroler Festspiele Erl Festspielhaus Erl / / Do 06.04.2017, 20:00 Die Klaviatoren / / Fr 07.04.2017, 20:00 Pianisti dell’angelo / / Sa 08.04.2017, 20:00 Signum & Klavier / / So 09.04.2017, 11:00 Klavier-Konzert-Matinee
TIROLER FESTSPIELE ERL Sommer 2017
HAMBURG Richard Wagner LOHENGRIN Passionsspielhaus / / Sa 08.07.2017, 18.00 [P] / / Sa 29.07.2017, 18.00
Richard Strauss SCHLUSSGESANG AUS „SALOME“ / EINE ALPENSYMPHONIE 7.Symphoniekonzert der Symphoniker Hamburg Laeiszhalle, Großer Saal
Richard Wagner DER RING DES NIBELUNGEN Passionsspielhaus / / So 02.04.2017, 19.00 / / Do 13.07.2017, 19:00 Das Rheingold / / Fr 14.07.2017, 17:00 Die Walküre / / Sa 15.07.2017, 17:00 Siegfried / / So 16.07.2017, 17:00 Götterdämmerung
/ s.S.48 www. symphonikerhamburg.de
Wolfgang Amadeus Mozart DIE ZAUBERFLÖTE Festspielhaus
KARLSRUHE
/ / Sa 22.07.2017, 19.00 Gioacchino Rossini SEMIRAMIDE Festspielhaus / / Fr 07.07.2017, 18.00 [P] / / Fr 21.07.2017, 18.00
Avner Dorman WAHNFRIED Badisches Staatstheater / / So 19.03.2017, 19:00 / / Mi 12.04.2017, 20:00 / / Fr 28.04.2017, 20:00 / / Fr 12.05.2017, 20:00 / s.S. 20, 54
/ s.S. 10, 56 www.tiroler-festspiele.at 93 // marfa
KUFSTEIN OPERETTENSOMMER 2017 Johann Strauss DER ZIGEUNERBARON Arena der Festung Kufstein / / Fr 28.07.2017, 20.00 [P] / / Sa 29.07.2017, 19.00 / / So 30.07.3017, 17.00 / / Fr 04.08.2017, 20.00 / / Sa 05.08.2017, 19.00 / / Fr 11.08.2017, 20.00 / / Sa 12.08.2017, 19.00 / / So 13.08.2017, 17.00 / s.S. 56 www.operettensommer.com
LINZ Wolfgang Amadeus Mozart DON GIOVANNI Landestheater Linz / / Mi 22.03.2017, 19:30 / / Fr 24.03.2017, 19:30 / / Di 04.04.2017, 19:30 / / Mo 10.04.2017, 19:30 / / Di 18.04.2017, 19:30 / / Sa 22.04.2017, 19:30 / / Do 27.04.2017, 19:30 / / Sa 06.05.2017, 19:30
LUZERN Giuseppe Verdi LA TRAVIATA Luzerner Theater / / So 02.04.2017, 19.00 [P] / / So 09.04.2017, 16.00 / / Sa 29.04.2017, 20.00 / / Di 30.05.2017, 19.30 / / Do 01.06.2017, 19.30 / / Sa 03.06.2017, 19.30 / / Mi 07.06.2017, 19.30 / / Sa 10.06.2017, 19.30
Claudio Monteverdi MARIENVESPER Jesuitenkirche / / Mo 03.04.2017, 21.00 [P] / / Mi 05.04.2017, 20.00 / / Do 06.04.2017, 20.00 / / Sa 08.04.2017, 20.00 / / So 09.04.2017, 21.00 / / Do 20.04.2017, 20.00 / / Fr 21.04.2017, 20.00 / / Sa 22.04.2017, 20.00 / / Do 27.04.2017, 20.00 / / Fr 28.04.2017, 20.00 /s.S. 52 www.luzernertheater.ch
/s.S. 38 www.landestheater-linz.at
LYON LEIPZIG Gewandhausorchester unter Alexander Shelley WERKE VON TSCHAIKOWSKI, BERNSTEIN, KORNGOLD Großer Saal / / Do 02.03.2017, 20.00 / / Fr 03.03.2017, 20.00 / s.S. 58 www. gewandhausorchester.de
Richard Strauss ELEKTRA Opéra Lyon / / Fr 17.03.2017, 20.00 / / Mo 20.03.2017, 20.00 / / Do 23.03.2017, 20.00 / / So 26.03.2017, 16.00 / / Do 30.03.2017, 20.00 Claudio Monteverdi L’INCORONAZIONE DI POPPEA TNP Villeurbanne / / Do 16.03.2017, 19.30 / / Sa 18.03.2017, 19.30 / / So 19.03.2017, 15.30
Richard Wagner TRISTAN UND ISOLDE Opéra Lyon
NÜRNBERG / / Sa 18.03.2017, 18.30 / / Di 21.03.2017, 18.30 / / Sa 25.03.2017, 18.30 / / Di 28.03.2017, 18.30 / / So 02.04.2017, 15.00 / / Mi 05.04.2017, 18.30 /s.S. 39 www.opera-lyon.com
MÜNCHEN
Gustav Mahler 2. SYMPHONIE Nürnberger Symphoniker unter Alexander Shelley Meistersingerhalle, Großer Saal / / Sa 11.03.2017, 20.00 / / So 12.03.2017, 16.30 / s.S. 60 www. nuernbergersymphoniker.de
Richard Wagner TANNHÄUSER Bayerische Staatsoper im Nationaltheater / / So 21.05.2017, 16:00 [P] / / Do 25.05.2017, 16:00 / / So 28.05.2017, 16:00 / / So 04.06.2017, 16:00 / / Do 08.06.2017, 17:00 / / So 09.07.2017, 18:00 Gioacchino Rossini SEMIRAMIDE Bayerische Staatsoper im Nationaltheater / / Fr 21.07.2017, 18:00 / / Mo 24.07.2017, 18:00 / s.S. 37, 65 www.staatsoper.de
NEUSS Michel Decar JENNY JANNOWITZ Rheinisches Landestheater Neuss / / Sa 18.03.2017, 20.00 [P] / / So 26.03.2017, 18.00 / / Mi 29.03.2017, 19.30 / / Di 25.04.2017, 20.00 / / Fr 28.04.2017, 20.00 / / Do 18.05.2017, 20.00 / / Do 01.06.2017, 20.00 / s.S. 62 www.rlt-neuss.de
WIEN Bernhard Lang MONDPARSIFAL ALPHA 1-8 Wiener Festwochen Termine finden Sie auf der Homepage der Festwochen / s.S. 36 www.festwochen.at
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Geschäftsführer: Christoph Mattes Chefredaktion (verantwortlich): Alexander Busche - info@alexanderbusche.de Redaktionelle Mitarbeit (Termine, Junge Wilde): Sally Ann Moran Autoren: Elisabeth Böhm, Stephan Burianek, Alexander Busche, Kevin Clarke, Friederike Heyne, Carsten Jenß, Clauspeter Koscielny, Sascha Reuter, Daniel Url, Martin Miotk, Sally Ann Moran Produktion: MuP Verlag GmbH Druck: Druck Pruskil GmbH Buch- und Offsetdruck, Gaimersheim, Bayern Erscheinungsweise: Das Magazin marfa erscheint zweimal jährlich. Haftungshinweis: © für alle Beiträge bei der MuP Verlag GmbH Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung. Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle übernehmen wir keine Haftung für die Inhalte externer Links. Für den Inhalt der verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Werbung, PR, Marketingkooperationen: Alexander Busche (+49 (0)170 83 525 84), Iris Steiner (+49 (0)177 23 11 443) Anzeigenverkauf: Yasmin Keller (Mobil: +49 (0)89 139 28 42 42, yasmin.keller@mup-verlag.de) Anzeigenpreise: Liste vom Januar 2017 Abonnentenverwaltung: Leserservice, MuP Verlag GmbH, Nymphenburger Straße 20b, 80335 München Tel.: +49 (0)89 139 28 42 30 Fax: +49 (0)89 139 28 42 28 leserservice@mup-verlag.de Alleinvertrieb für den Zeitschriftenhandel: MuP Pressevertrieb GmbH, Nymphenburger Straße 20b, 80335 München Tel.: +49 (0)89 139 28 42 61, Dispositioin@mup-pv.de, www.MuP-PV.de Vertrieb freie Verteilung Berlin/Hamburg/München: Vertrieb: Hamburger Innen-Werbung, DINAMIX Media GmbH Bildnachweise: Titel, 2, 21: Nachlass Bernhard Paumgartner, Universität Salzburg, Musikgeschichtliche Sammlungen, mit freundlicher Genehmigung; 4: Xiomara Bender; 6: Michael Donath/www.michaeldonath.de (Lawrence), Monika Rittershaus (Loy); 8: José A Guzman Cólón/JAGC Photography; 9: www.barihunks.blogspot.com; 12/13: Barbara Braun; 14/15: Monika Rittershaus; 18/19: Martin Miotk; 20/21, 24: Metropolitan Museum New York; 22: www.ottogreiner.com; 25, 26: Kunstmuseum Hamburg; 31: Schwules Museum Berlin; 32/33: www.flickr.com/photos/davidswiftphotography/2297299598, CC BY 4.0 (www.creativecommons.org/ licenses/by/4.0) / Desaturated from original; 34/35: www.flickr.com/photos/craigcloutier/3323999513, CC BY 4.0 (www.creativecommons.org/licenses/by/4.0) Desaturated from original; 36/37: www.flickr.com/photos/kk/93758986, CC BY 4.0 (www.creativecommons.org/licenses/by/4.0) / Desaturated from original; 38/39: www.flickr.com/photos/calvinsmith/ 12373877733, www.flickr.com-photos-calvinsmith/12373877733; 46: Kai Stuth; 58, 60: Torsten Hönig; 59, 61: Tom Benz; 59, 62: Jan Rasmus Voss; 59, 63: Chris Gonz; 64-67: Facebook-Profile und Fotocredits wie an den Bildern angegeben; 69 (von oben links im Uhrzeigersinn): www.hagl-shop.de, www.ohboy.x-verleih.de, www.vonfloerke.com;,www.asos.de; 70 (von oben links im Uhrzeigersinn): www.ewaherzog.com, www.naturkundemuseum.berlin, www.loreal.de, www.aliexpress.com; 71 (von oben links im Uhrzeigersinn): www.herzblut-unternehmensbeteiligung.de, de.jbl.com, www.belli-shop.de, www.leidmann.de; 72 (von oben links im Uhrzeigersinn): de.starwars.com, www.benjaminjohnhall.com, www.ballonrose.com, www.flickr.com/photos/seeminglee/ 4354600772, CC BY 4.0 (www.creativecommons.org/licenses/by/4.0) / Desaturated from original, www.newstylish.com; 73 (von oben links im Uhrzeigersinn): www.neuestilkuechen.de, www.hkliving.nl, www.etsy.com, www.laduree.com, www.longhorn-gin.de; 78-85 (Modefotos): © Mercedes Benz Fashion Week; 80/81: www.flickr.com/photos/73451587@N05/16120016426/in/ photostream, CC BY 4.0 (www.creativecommons.org/licenses/by/4.0) / Desaturated from original; 82/83: www.flickr.com/photos/ deda_87/2938070524, CC BY 4.0 (www.creativecommons.org/licenses/by/4.0) / Desaturated from original; 84/85 www.flickr.comphotos/perspective/14206945200, CC BY 4.0 (www.creativecommons.org/licenses/by/4.0) / Desaturated from original; 86: www.saturn.de
Sollten Fotos versehentlich entgegen der eigentlichen Bestimmung eingesetzt und verwendet worden sein, wir die Urheber vor Drucklegung nicht erreicht oder sich diese trotz mehrmaliger Kontaktaufnahme nicht zurückgemeldet haben und die Verwendung ohne Vorsatz des Herausgebers zur Verletzung von Urheberrechtsansprüchen führt, bitten wir Sie, uns umgehend per Mail zu kontaktieren und auf den Missstand hinzuweisen. marfa // 96
Damals reifte die Idee, den ORPHEUS in der Form der heutigen marfa wiederzubeleben. Es gab viele Gespräche und viele Konzepte. Dann aber kam die Realität ins Spiel – und Orpheus und marfa entwickelten sich unabhängig voneinander zu zwei hochwertigen, sehr unterschiedlichen, aber dabei auch sich sehr gute ergänzenden Publikationen, die es bei einer sofortigen Vereinigung beider Konzepte in der jetzt vorliegenden Vielfalt so vermutlich nie gegeben hätte. ORPHEUS ist als älterer Bruder etwas gesetzter und weiser. Er betrachtet die Opernwelt in der klassischen Form der Ansammlung von Rezensionen, die einen Überblick geben über das im Opernzirkus stattgefundene Geschehen. Außerdem stehen hier Sängerpersönlichkeiten, deren Porträts und die spezielle Betrachtung der Stimme und Gesangstechnik des Künstlers im Mittelpunkt. Der ORPHEUS ist durch die 2-monatige Erscheinungsweise aktueller und in der Denkweise kurzfristiger und dadurch sicher auch flexibler. Die kleine Schwester marfa hingegen ist jünger, frecher, blickt stets voraus, gibt nur Empfehlungen und verzichtet ganz auf Rezensionen. Das Heft will eine Orientierung geben, indem es auf Inszenierungen und Produktionen im sogenannten Opernradar hinweist. Ein besonderes Thema bildet den gesamten Rahmen für die Publikation. Somit wird das Heft zu einer Art Sammlerstück, das stets auf neue Art und Weise das immer gleiche – nämlich die Oper – thematisiert und einer vielleicht auch nicht so fachkundigen Leserschaft näherbringt, ohne das Fachpublikum zu langweilen. Dabei greift marfa auf Mode, Lifestyle, Designprojekte und -produkte sowie Architektur, Kunst und Kultur im Allgemeinen zurück, um als eine Art Lobbyheft für die Oper zu werben und sie in der Einzigartigkeit ihrer Vielfalt zu zelebrieren.
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Und jetzt kommt Dieter Thomas Heck um die Ecke. Er beschließt, das zusammenzuführen, was da ursprünglich mal in Gedanken zusammengehörte – und er führt die kleine Schwester marfa dem großen Bruder ORPHEUS zu. Es fließen viele Freudentränen, man ist gerührt und das Publikum applaudiert frenetisch. Fortan existieren beide Hefte als Geschwisterpaar – und Sie profitieren als Abonnent davon, weil sie nun automatisch zweimal im Jahr beide Hefte bekommen. Bleibt uns nur zu wünschen, dass Sie eben so viel Freude beim Lesen und Entdecken haben wie wir beim Machen der Hefte!
ORPHEUS UND MARFA
Die Geschichte erinnert ein wenig an die TV-Sendung „Melodien für Millionen“. Sie erinnern sich? Dieter Thomas Heck griff aus den Untiefen menschlicher Schicksale die emotionsgeladensten und herzergreifendsten heraus, um sie einem Millionenpublikum als große Samstagabendunterhaltung präsentieren zu können. Da flossen viele Tränen und wurden tatsächlich Menschen wieder zusammengebracht, die sich längst aus den Augen verloren und an ein Wiedersehen nicht im Traum mehr gedacht haben. Im Grunde genauso, wie jetzt bei ORPHEUS und marfa. Die marfa ist ein junges Opernmagazin, das als kleine Schwester vom älteren Bruder ORPHEUS gesehen werden muss. Die Grundidee für eben dieses neue Opernmagazin, das zweimal jährlich Lifestyle, Mode, Architektur, Kulturmarketing und Kunst unter einem Themenschwerpunkt vereint, entstand in genau der Phase, als der ORPHEUS quasi ein Sabbatical nahm und ein Jahr Kreativpause machte.
MELODIEN // FÜR / // MILLIONEN
Entstanden aus einer gemeinsamen Idee ist die weibliche, junge marfa ab sofort mit dem großen Bruder ORPHEUS vereint. So gibt es beide Hefte nicht nur nebeneinander glücklich im Handel, sondern für Abonnenten auch zweimal im Jahr frei Haus.
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Sie finden Oper genauso sexy wie wir? Dann abonnieren Sie marfa und gehen Sie mit uns zweimal jährlich auf eine spannende Reise in die Welt der Oper – mit garantiert neuen und ungewöhlichen Sichtweisen auf die einzigartige und faszinierende Kunstgattung. Das Abo kostet 19,80 Euro [2 Ausgaben] inkl. Porto und Verpackung und kann beim Leserservice des MuP Verlags bestellt werden: Leserservice MuP Verlag GmbH Nymphenburger Straße 20b 80335 München Tel.: +49 (0)89 139 28 42 30 Fax: +49 (0)89 139 28 42 28 leserservice@mup-verlag.de Dort können Sie alternativ auch ein Abo des Opernmagazins ORPHEUS bestellen – und bekommen dann marfa einfach zweimal im Jahr mitgeliefert. Ein Jahresabo ORPHEUS (6 Ausgaben) bekommen Sie zum Vorzugspreis von 59,40 € (Ausland 74,90 €). Außerdem erhalten Sie beim Leserservice die aktuelle sowie alle vorherigen Ausgaben der marfa als Einzelexemplare zum Preis von 8,00 Euro zzgl. 3,00 Euro für Porto und Verpackung. Das Angebot gilt, solange der Vorrat reicht.
marfa 07 – opereligion erscheint gemeinsam mit der Ausgabe 11/12 des ORPHEUS Ende Oktober 2017.
FINE.
/ / / Ein Intellektueller ist jemand, der etwas Interessanteres als Sex gefunden hat. / / Edgar Wallace (1875–1932)
marfa 06 Frühjahr/Sommer 2017 9,90 €