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Hier fließt alles

WZV feierte Jubiläum gemeinsam mit Eröffnung

Auch die zweite digitale „Baustelle“ steuert aktuell auf die erste praktikable Anwendung zu. Die dezentrale Abfuhr der Kleinkläranlagen und abflusslosen Gruben soll für die beauftragten Fahrer und den Koordinator beim WZV über eine App zu managen sein. „Im ersten Schritt wurde ein Web-Portal zur Auftrags und Tourenplanung, sowie die Fahrer App zur Navigation und Erfassung der Abfuhrdaten realisiert", erklärt Matthias Bringezu vom Software-Unternehmen Clausohm aus Neverin. „Diese Daten stehen im Anschluss sofort zur digitalen Weiterverarbeitung zur Verfügung. Aktuell wird unter anderem am Kundenportal zur Terminvereinbarung und einer automatischen Routenoptimierung gearbeitet. Das regelmäßige Feedback des WZV ist eine große Hilfe bei der kontinuierlichen Verbesserung des Produktes, das in Zukunft weitere Kunden beim digitalen Abfuhrmanagement unterstützen soll.“

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Online statt Aktenstapel Dritte im Bunde der digitalen Fortentwicklung ist die optimierte Zusammenarbeit mit den Bürgermeistern der Mitgliedsgemeinden. Statt große Papierstapel per Post zu verschicken, genügt fortan ein Klick, um alle relevanten Unterlagen parat zu haben. „Das digitale Informationssystem ist den Amtsinhabern bereits aus ihrer Arbeit mit der Stadt Malchin und den umliegenden Ämtern bekannt. Die Arbeit in den Gremien wird dadurch ungemein erleichtert“, berichtet Renard Jantz, der die Verbandsversammlungen im WZV vorbereitet. „Termine sind im Voraus online sichtbar und alle Unterlagen sind verlinkt – besser geht es nicht.“

Ist bei Ihnen alles dicht?

Wer nicht an die zentrale Abwasserbeseitigungsanlage angeschlossen ist, entsorgt sein Abwasser zumeist über abflusslose Gruben oder Kleinkläranlagen.

Diese sind unterirdisch verbaut und müssen unbedingt dicht sein, damit Abwasser nicht ins Erdreich gelangt und Grundwasser verschmutzt. Insgesamt 2.371 solcher Anlagen sind im Verbandsgebiet des WZV in Betrieb.

Gefahr für Mensch und Natur Neu gebaute Sammelgruben aus Beton oder Kunststoff bestehen bei korrekter Bauausführung eine Dichtheitsprüfung in der Regel ohne Probleme. Sind die Anlagen jedoch schon länger als 15 Jahre in

Betrieb – womöglich noch selbst gebaut (verputztes Mauerwerk o. ä.) – ist eine Dichtheitsprüfung erforderlich. Auch bei Neubau oder der Nachrüstung bestehender Sammelgruben ist eine Dichtheitsprüfung vorgeschrieben. Diese hat durch Sachverständige zu erfolgen. Merke: Undichte Sammelgruben sind eine ernsthafte Gefahr für Mensch und Natur. Für Sammelgruben verlangt die Untere Wasserbehörde einen Dichtheitsnachweis. Der Nachweis der Dichtheit der Abwasseranlage (Rohrleitung und Sammelbehälter) ist beim Landkreis nachzuweisen, sofern dies noch nicht geschehen ist.

Hand in Hand beförderten die Gäste einen Eimer Peene-Wasser vom Fluss zum Wasserwerk. Christoph Linke vom StALU und Dr. Franziska Tanneberger vom Greifswalder Moorzentrum hatten ihn gemeinsam aus dem Fluss geschöpft.

Fortsetzung von Seite 1

Vor drei Jahren wurde im WZV die Idee zu einem außerschulischen Lernort ge boren, zu dem die damalige Geschäftsführerin Petra Tertel das Konzept entwarf. Im Verlauf der umfangreichen Sanierungsarbeiten vergrößerte sich der Umfang des Projektes, ein Verein wurde gegründet, weitere Fördermittel akquiriert. Pünktlich zum 30. Jubiläum des WZV ist das „Wasserwerk der Zukunft“ nun bereit für seinen Auftrag.

Wobei „bereit“ längst nicht „fertig“ meint, denn fertig sei im historischen Wasserwerk noch nicht alles, betonte WZV-Geschäftsführer David Schacht, als er die geladenen Gäste am 5. Mai willkommen hieß. „Wir befinden uns zwischen dem 2. und dem 3. Bauabschnitt der Maßnahme. Trotzdem wollen wir dieses Haus mit Leben füllen, alles Weitere kommt nach und nach.“ Sein Dank galt, ebenso wie der von Malchins Bürgermeister Axel Müller, der Belegschaft des WZV und allen anderen am Projekt Beteiligten, die in einem Kraftakt dafür gesorgt hatten, dass die Feierlichkeiten wie geplant stattfinden konnten. „Wir stehen hier in der neunten Bildungseinrichtung von Malchin“, betonte Axel Müller nicht ohne Stolz auf dieses breite Angebot in der vergleichsweise kleinen Stadt. Mit bis dato rund 300.000 Euro Fördermitteln sei der Umbau möglich geworden, der einzigartig die Geschichte der Malchiner Wasserversorgung mit Gegenwart und Zukunft verbinde.

Einladung an einen historischen Ort

Am 15. Januar 1903 war das Wasser werk in Betrieb gegangen. Seit 1987 harrte es als Lagerstätte einem weiteren sinnvollen Verwendungszweck. Eng verbunden mit seiner Geschichte ist auch die andere Seite der Medaille: die Abwasserentsorgung in der Region. Was sich seit der ersten Kanalisation – ebenfalls ab 1903 – in die -

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