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Nachnutzung als Löschwasserbecken

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Hier fließt alles

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WZV löst Teichkläranlage Ivenack ab

ser Hinsicht entwickelt hat, vor allem ab Mitte der 1950er-Jahre, darüber gab Petra Tertel dem Publikum einen kurzen Überblick. „Der Entsorgung wurde schon 1963 eine hohe Dringlichkeit bescheinigt. Dies verschärfte sich noch mit dem gesteigerten Wohnungsbau in den 1970er-Jahren“, erzählte sie. „1984 wurde die Kläranlage Stavenhagen gebaut – damals die erste mit biologischer Reinigung, ein echter Meilenstein!“ Der enorme Bedeutung für die Reinheit der Gewässer hatte, war doch zuvor das Abwasser stets nur grob gereinigt in die Natur zurückgeleitet worden. Die positive Entwicklung der Gewässerqualität des Kummerower Sees stehe dafür beispielhaft, erklärte als nächster Redner Christoph Linke, Leiter des Staatlichen Amtes für Landwirtschaft und Umwelt (StALU) Mecklenburgische Seenplatte.

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Gemeinsame Sache

Grundwasserschutz

Dass das Miteinander in Sachen Grundwasserschutz in der Region bereits nahezu vorbildlich funktioniert, davon zeugt die langjährige Partnerschaft des WZV mit dem Bauernverband Malchin e. V. und dem Wasser- und Bodenverband (WBV) „Obere Peene“. „Gemeinsam tragen wir die Verantwortung dafür, dass das Dreieck der Nachhaltigkeit funktioniert – ökologisch, ökonomisch und sozial“, betonte Dr. Heike Müller Geschäftsführerin des Bauernverbandes. KarlHeinz Graupmann, Vorsteher des WBV, zeigte sich zuversichtlich, dass man mit Verständnis und solidarischem Miteinander weiterhin Erfolge in Sachen Gewässerschutz erzielen werde.

Dr. Franziska Tanneberger vom Greifwalder Moorzentrum und

Dr. Uta Berghöfer, Mitinitiatorin des „Wasserwerks der Zukunft“ e. V., schlossen den Reigen der Gratulanten, bevor es für alle Anwesenden Richtung Peene ging: Mit einer großen Schöpfkelle landete eine Portion Flusswasser im Eimer, der von einer 100 Meter langen Personenkette bis zum Wasserwerk befördert wurde, wo das Wasser ein zur Einweihung gepflanztes Bäumchen zum ersten Mal benetzte. In angeregten Gesprächen bei Kaffee und Kuchen klang der doppelte Feiertag schließlich aus.

Im Jahre 1990 wurde die Teich-Kläranlage in Ivenack in Betrieb genommen, mittlerweile sind fast 420 Einwohner angeschlossen. Bestandteil der Abwasserreinigung waren bisher auch die beiden Absetzbecken, welche sich in der Nähe des ehemaligen Marstalls befinden; in diesen geschlossenen Betonbauwerken werden die festen Bestandteile des Abwassers zurückgehalten und das so vorgereinigte Abwasser wird über ein Pumpwerk zu den beiden Abwasserteichen gefördert. Das gereinigte Abwasser aus der Teichkläranlage – jährlich immerhin rund 22.000 m³ –wurde bisher in den Augraben abgeleitet. Dieser ist jedoch der größte Zufluss zur Tollense, er soll deshalb gemäß der europäischen Wasserrahmenrichtlinie in einen guten ökologischen Zustand überführt werden. Sogar eine kleine Population an Flussneunaugen hat in dem Graben ihr Laichgebiet. Die Voraussetzungen für den An- schluss an die Kläranlage Stavenhagen wurden bereits mit der Verlegung der Abwasserleitung vom Industriegebiet Basepohl nach Stavenhagen im Jahre 2014 geschaffen. Die Abwasserleitung von Ivenack bis zum Anschlusspunkt an der ehemaligen Bahntrasse hat eine Länge von insgesamt 2.200 m. Davon wurden bereits 2018 etwa

1.100 m Leitung im Rahmen der Erschließung des Baumkronenpfades / Tierparks verlegt. Bis zum Sommer dieses Jahres sollen nun die verbleiben 1.100 m im gesteuerten Bohrverfahren verlegt werden, also weitestgehend grabenlos, Parallel zur Rohrverlegung wird in der Nähe des ehem. Marstalls ein neues Abwasserpumpwerk errichtet. Die Tiefbauarbeiten werden begleitet vom Schweriner Landesamt für Kultur und Denkmalpflege, um mögliche Funde zu bergen und zu dokumentieren. Nach Inbetriebnahme der Abwasserüberleitung wird die KA Ivenack stillgelegt. Dabei sollen die beiden Absetzbecken entleert, gereinigt, zu Löschwasserbehältern umgebaut und anschließend der Gemeinde übergeben werden. Die Befüllung der beiden Löschwasser-Speicher soll mit Regenwasser erfolgen. Der WZV realisiert das Vorhaben für brutto 377.500 Euro, gefördert vom Land MV mit 25.299 Euro.

Auf dem geschichtsträchtigen Areal sind auch Mitarbeiter Landesamt für Denkmalpflege eingebunden, um möglich Funde während der Bauarbeiten identifizieren zu können.

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