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FMB Zuliefermesse Maschinenbau: Welche Impulse die Maschinenbauer für die Umsetzung von Industrie 4.0 setzen

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Wie die Digitalisierung die Arbeitswelt von Mensch und Maschine beschleunigt


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Ausblick

Von Christiane Peters, Chefredakteurin

Das „Internet der Dinge“ als Verknüpfung der realen mit der virtuellen Welt verändert die Arbeits- und Lebenswelten. Wie begegnen Unternehmen, Vereine und Netzwerke der Region dieser Entwicklung? Wie wird sich dadurch die „Beziehung“ zwischen Mensch und Maschine verändern?

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eute stehen wir an der Schwelle zur sogenannten vierten industriellen Revolution. Die Chancen zur Schaffung neuer Produkte und neuer Märkte sind immens. Gleichzeitig verlangt diese Entwicklung nach Antworten auf neue Modelle für Arbeit und Produktion. Dank der enormen Entwicklungen in der Automatisierungstechnik und unaufhaltsamen Digitalisierung durchzieht und verändert das „Internet der Dinge“ - als Verknüpfung der realen mit der virtuellen Welt - die Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen immer mehr. Das geschieht jedoch nicht abrupt, sozusagen von heute auf morgen. Es ist vielmehr eine längere, evolutionäre Entwicklung, also ein allmählicher Veränderungsprozess, der dazu führt, dass auch Mensch und Maschine eine neue „Beziehung“ eingehen. Schon jetzt lässt sich erkennen, dass diese fundamentalen Veränderungen große (wirtschaftliche) Chancen bieten, aber auch nicht vollkommen risikolos sein werden. In unserem Titelthema (S. 10f) berichten wir aus Anlass der FMB Zuliefermesse Maschinenbau über Forschungsprojekte, technische Entwicklungen und Erfahrungen der Unternehmen, sowie Vereine und Netzwerke der Region mit den aktuellen Entwicklungen auf dem Weg zur Industrie 4.0.

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Gesundheitsgefährdendes Verhalten – Stressoren belasten die Psyche Schon lange ist bekannt, dass Stress am Arbeitsplatz oft zu überarbeiteten Mitarbeitern und ausgebrannten Managern führt. Eine Studie zeigt, dass immer weiter steigende Zielvorgaben nicht nur die Gesundheit der Beschäftigten beeinträchtigen, sondern auch ein selbstgefährdendes Verhalten der Beschäftigten fördern. Und noch ein weiterer Faktor steht auf der roten Liste der Stressoren: Die zunehmende Technisierung und Digitalisierung lassen die Psyche des Menschen an ihre Grenzen stoßen. Mehr dazu lesen Sie in unserm Sonderheft „personal & wirtschaft“ (S. 45f). n Ihre Meinung zum Thema? Beiträge, die im Heft mit diesem Symbol gekennzeichnet sind, finden Sie auch online unter www.mawi-westfalen.de. KOMMENTAR

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Ausblick | markt & wirtschaft 10 / 201510.03.15 3

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23 Ausblick 24 Inhalt

Forschung und Entwicklung FMB – Zuliefermesse Maschinenbau

Mensch und Maschine: Der Beginn einer neuen Partnerschaft Automatisierung und Digitalisierung stehen im elften Jahr ihres Bestehens im Fokus der FMB – Zuliefermesse Maschinenbau vom 4. bis 6. November im Messezentrum Bad Salzuflen. Die digitale Evolution verlangt dabei nach neuen Ant10 worten im Zusammenspiel von Mensch und Maschine.

Interview

„Unternehmen brauchen Mitarbeiter mit Schnittstellenkompetenz“ Die Digitalisierung, die Vernetzung von Maschinen, Geräten und Menschen, verändert die gesamte Arbeitswelt. Was das für Unternehmen und die Mitarbeiter bedeutet, erklärt Björn Wechsel, Manager Marketing & Communications bei der TK Leaderspoint Group.

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Interview zum Thema Büro- und Arbeitswelten

„Neue Strukturen schaffen, um Kommunikation und Teamarbeit zu fördern“ Hendrik Hund, Vorsitzender des bso Verband Büro-, Sitz- und Objektmöbel e. V., über das gestiegene Interesse der Unternehmen an gut gestalteten Arbeitsplätzen und die Wichtigkeit von Bewegung für die geistige Leistungsfähigkeit der Beschäftigten.

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markt & wirtschaft 10 / 2015 | Inhalt

26 Serie: Rubrik: Denker und Lenker – HLB Stückmann: 2 Arbeiten und Denken für sehr gute Ergebnisse 27 Innovationspreis Münsterland 2015: Ideenreichtum zahlt sich aus 27 IT-Gründerwettbewerb: Pfiffige Ideen gesucht 28 mawi-Innovationsranking 29 Kompetenzzentrum für Mittelstand 4.0: Neue Technologien verfügbar machen

FMB Zuliefermesse Maschinenbau 10 Mensch und Maschine: Der Beginn einer neuen Partnerschaft 11 Fortschrittskolleg - Gestaltung von flexiblen Arbeitswelten: Wie arbeiten wir morgen? 15 Weidmüller: Bestens vorbereitet 17 HARTING Applied Technologies: Maßgeschneiderte Lösung für GROHEDAL 18 Spitzencluster it`s OWL: Neue Technologien schnell und einfach nutzen 20 Interview: „Unternehmen brauchen Mitarbeiter mit Schnittstellenkompetenz“ 21 Wieneke mit neuen Möglichkeiten in der Blechbearbeitung: Rundungen und Kanten in einem Arbeitsgang 22 WSW 3/4/5 Energie: Strom und Erdgas für den Mittelstand 22 HART-COAT-Verfahren: Hartanodisieren von Druckzylinder 23 3D Laserschmelzen: Perfektion in einer neuen Dimension 24 CADEFM: Denn Simulation ist mehr als Software 25 Augmented Reality: Wenn Web und Realität eins werden

Büro- und Arbeitswelten 26 Interview: „Neue Strukturen schaffen, um Kommunikation und Teamarbeit zu fördern“ 28 vonBusch: Mit Weitsicht zu neuen Geschäftsfeldern 30 Moderne Bürokonzepte: Neue Lösungen für Kommunikation und Teamarbeit 32 Neue Stuhlfamilie von Febrü: Allrounder für entspanntes Sitzen 33 AKS Bürosysteme: Immer gut beraten

Kongressmesse Mehr Erfolg im Mittelstand 34 34 36 37 38

MEiM: Informieren und netzwerken Sascha Bartnitzki: „Verkaufen ist wie Leistungssport“ documenteam: Termingeschäfte BREKOM: Unified Communications neu definiert B2B E-Commerce: Von der Planung bis zum Erfolg

Unternehmen und Märkte 39 BVMW-Meeting Mittelstand: Arbeitgeberattraktivität als Erfolgsrezept 40 HNR 1 Firmenzentrum in Paderborn: Immobilienprojekt mit Strahlkraft 42 3. Ostwestfälischer Brandschutztag 43 Kolumne: Kampagnenplanung: Werbliche Aktivitäten miteinander abstimmen 44 Geschenke und Werbeartikel: Wenn der Weihnachtsmann aufpassen muss... 44 A2 Forum: Zukunftsorientierte Investitionen


personal & wirtschaft Gesundheit

Kongressmesse MEiM

47 Gesundheitsgefährdendes Verhalten: Mehr Luft zum Atmen 48 Digitalisierung und Technisierung: Wenn die Psyche überfordert ist 50 Gesundheitsförderung und Arbeitsplatzanalyse: Den Rücken stärken 51 Fachkräftesicherung in Zeiten des digitalen Wandels: Anwerben und überzeugen

Arbeitsmarkt 52 Netzwerk Personalgewinnung Kreis Herford/ Minden-Lübbecke: „Gemeinsam viele Kräfte mobilisieren“ 53 Online-Portal BYZZNET: „Früh den Kontakt mit der Zielgruppe suchen“

Zum 15. Mal treffen sich Entscheider auf der MEiM Den Entscheidern aus der mittelständischen Wirtschaft der Region bietet die MEiM eine Plattform zum Erfahrungsaustausch und zum Netzwerken. Unter-nehmer und Experten informieren die Besucher in Fachvorträgen über 34 Trends, Ideen und Erkenntnisse aus der Praxis.

Weiterbildung 54 Lernen 4.0: Nur neuer Lack für alte Probleme? 55 Kolumne: Arm, aber sexy: Warum Startups beliebte Arbeitgeber sind

Gesundheitsgefährdendes Verhalten

Zeitarbeit

Stress am Arbeitsplatz führt oft zu überarbeiteten Mitarbeitern und ausgebrannten Managern. Der steigende Ziel- und Ergebnisdruck sowie die fortschreitende Digitalisierung lassen die Psyche des Menschen an ihre Grenzen stoßen.

Mehr Luft zum Atmen

56 Personaldienstleistung 2.0: Strategische Partnerschaften erleichtern die Suche nach Fachkräften 57 Spitzenleistungen mit der Zeitarbeit: Mit den richtigen Mitarbeitern zu höchster Produktivität 58 Zeitarbeit für Flüchtlinge: Viel Erfahrung in der Integration 59 Impressum / Vorschau

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Serie: Rubrik: Denker und Lenker – HLB Stückmann

Arbeiten und Denken für sehr gute Ergebnisse Unternehmenslenker stehen im Fokus unserer Serie „Das kommt aus Bielefeld“. Dietmar Engel und Benedikt Kastrup, Partner bei HLB Stückmann, über ihre Philosophie, Herausforderungen und Visionen. Was fasziniert Sie an Ihrem Unternehmen bzw. was erfüllt Sie an Ihrer Tätigkeit? Engel: Bei HLB Stückmann gleicht einfach kein Tag dem anderen. Fachlich ist immer sehr viel in Bewegung, die Arbeit für unsere Mandanten ist spannend und abwechslungsreich. Das Gefühl, Teil eines starken Teams zu sein, beflügelt zusätzlich. Zufrieden und froh macht es uns, wenn wir Ideen und Wege aufzeigen und Lösungen mit umsetzen können – für unsere Mandanten und für unser Unternehmen. Gibt es Leitsätze oder Vorbilder, die für Sie im Hinblick auf die Führung des Unternehmens von Bedeutung sind? Kastrup: Ostwestfalen-Lippe ist eine der stärksten Wirtschaftsregionen Deutschlands. Und das hat seinen guten Grund: Die hier ansässigen Unternehmen richten einen enorm hohen Qualitätsanspruch an ihre Produkte. Auch für HLB Stückmann hat die außerordentlich gute Qualität unserer Dienstleistungen die oberste Priorität. Welche bedeutenden Entscheidungen haben Sie in den letzten Jahren vorgenommen, um Wachstum zu generieren? Engel: Die wichtigste „Ressource“ für unsere erfolgreiche Arbeit ist das Wissen und das Können unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Daher investieren wir schon seit vielen Jahren konsequent und umfassend in die Weiterbildung und Spezialisierung unseres Teams. So gelingt es uns nicht nur, den Status quo zu optimieren, sondern auch neue Geschäftsfelder zu erschließen. Wo sehen Sie die besonderen Stärken Ihres Unternehmens bzw. die Alleinstellungsmerkmale? Kastrup: 08/15-Methoden und -Lösungen reichen heute meistens nicht aus, um wirklich gute Ergebnisse zu erzielen. Daher setzen sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weit über den gewöhnlichen Standard hinaus mit großem persönlichen Engagement und viel Flexibilität für unsere Mandanten ein. Unser Prinzip ist, wirklich nur Lösungen anzubieten, die tatsächlich etwas bewirken und einen echten Mehrwert versprechen. Stichwort Arbeitgeberattraktivität: Was tun Sie, um Ihr Unternehmen für Mitarbeiter und zukünftiges Personal attraktiv zu gestalten? Engel: Wir sind ein modernes Unternehmen, in dem progressives Arbeiten und Denken in einer partnerschaftlichen Atmosphäre großgeschrieben wird. Für die fachliche Förderung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzen wir uns besonders ein. Zudem liegt uns ihre soziale Absicherung sehr am Herzen, die wir mit der stetigen Weiterentwicklung entsprechender Leistungen stärken. Wo sehen Sie Ihr Unternehmen zukünftig? Wie sehen Ihre Weichenstellungen für die nächsten Jahre aus?

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markt & wirtschaft 10 / 2015 | Forschung und Entwicklung

Diplom-Volkswirt Dietmar Engel, seit 2004 als Wirtschaftsprüfer und Steuerberater bei HLB Stückmann tätig, und Diplom-Kaufmann Benedikt Kastrup, seit 1999 bei HLB Stückmann als Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, CVA und Mediator tätig. (v.r.)

Kastrup: Wir entwickeln unsere Dienstleistungen stets vorausschauend, um immer auf dem neuesten Stand zu sein. Dabei ist die fortschreitende Digitalisierung von Gesellschaft und Wirtschaft natürlich ein zentrales Thema, das wir hautnah begleiten. Alles andere als „digitalisiert“ wird auch in Zukunft der Service für unsere Mandanten sein: Als bodenständiges Unternehmen aus OWL bleiben wir die persönlichen Vertrauten der handelnden Unternehmer, anonyme Beratungen „von der Stange“ passen nicht zu HLB Stückmann. n

KONTEXT HLB Stückmann ist seit mehr als 80 Jahren ein starker Partner in allen relevanten Bereichen der Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung, der betriebswirtschaftlichen, der gesellschafts- und erbrechtlichen Beratung. 17 Partner und mehr als 140 Mitarbeiter arbeiten für das Unternehmen in Bielefeld. Zu den Mandanten der führenden selbständigen Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft in Ostwestfalen-Lippe zählen international agierende mittlere und große Unternehmen des Mittelstands genauso wie börsennotierte Gesellschaften, Finanzinvestoren und Familienunternehmen. Seit 1994 ist das Unternehmen Mitglied der internationalen HLB-Kooperation und bietet seinen Mandanten Zugriff auf ein internationales Netzwerk von Spezialisten an allen wichtigen Wirtschaftsstandorten der Welt. n

Der Beitrag ist Teil unserer Serie „Das kommt aus Bielefeld“, die in Kooperation mit der WEGE Bielefeld erscheint.


Innovationspreis Münsterland 2015

IT-Gründerwettbewerb

Ideen zahlen sich aus

Pfiffige Ideen gesucht

Mit ihren zukunftsweisenden Ideen haben sie die erste Hürde überwunden: Die Jury des Innovationspreises Münsterland hat 16 Unternehmen aus der Region für die etablierte Auszeichnung nominiert. Sechs Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft haben die Vorentscheidung in den Kategorien Wirtschaft, Ko­ operation zwischen Wirtschaft und Wissenschaft, Energie inno­ vativ und Start-Up Unternehmen getroffen. „Alle 71 Unternehmen, die sich beworben haben, zeigen wie hoch der Ideenreichtum im Münsterland ist. Das ist ein hervorragendes Startsignal für die gemeinsame Innovationsstrategie, die wir auf Regionsebene verfolgen“, sagt Klaus Ehling, Vorstand des Münsterland e.V. „Die hohe Qualität der eingereichten Bewerbungen ist ein Beleg dafür, dass Inno­vationen für die Firmen einen hohen Stellenwert haben“, sagt Markus Schabel, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Münsterland Ost, stellvertretend für die Sparkassen im Münsterland. „Immer mehr Unternehmen fördern die Kreativität ihrer Mitarbeiter bewusst. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass das Münsterland auch langfristig seine Wettbewerbsfähigkeit be­ haupten kann.“ Die Sieger werden am 25. November im Skaters Palace in Münster gekürt. n

Das ERCIS Launch Pad, der Wettbewerb für Gründer, Gründungswillige und Gründungsinteressierte mit innovativen Ideen für ITProdukte und -Services, geht in diesem Jahr in die achte Runde. Der seit 2008 jährlich stattfindende Wettbewerb des European Research Center for Information Systems (ERCIS) an der West­ fälischen Wilhelms-Universität Münster ist bundesweit aus­ geschrieben. „Ideen, Prototypen oder fertige Produkte präsentieren, mit anderen Gründern und Geldgebern diskutieren, Kontakte knüpfen und Preise gewinnen, das ist die Intention des Wett­ bewerbs“, so die Veranstalter. Zielgruppe sind Studierende, Schüler und andere kreative Köpfe, Einzelkämpfer und Teams mit Lust auf Selbstständigkeit sowie junge Unternehmen im ersten Gründungsjahr. Kategorien sind unter anderem e-Health, Smart Cities und e-Learning. Interessierte können bis zum 9. November ihre Ideen einreichen. Eine Jury aus ehemaligen Gründern, Gründungsberatern, Unternehmern, Vertretern der Universität Münster sowie potenziellen Geldgebern wählt aus allen Ein­ reichungen die Finalisten aus, die am 9. Dezember ihre Idee persönlich vorstellen. Die Teilnehmer wetteifern um Geld- und Sachpreise im Wert von mehr als 10.000 Euro. n


Exklusiv für Westfalen: mawi-Innovationsranking Das Ranking zeigt die quantitative Innovationsstärke der westfälischen Kreise, Städte und Unternehmen. Kreis-/Stadtranking*

Unternehmensranking Minden-Lübbecke Harting Electric WAGO Verwaltungsges. Melitta Europa

3

Herford Hettich Gruppe

3

Gütersloh Miele & Cie. Claas Gruppe

4

Lippe Phoenix Contact Weidmüller Interface

3

Paderborn Benteler Automobiltechnik paragon AG

3

6 4

39

30

6

24

Hochsauerland Schulte Duschkabinenbau Athmer oHG

4

Warendorf Aug. Winkhaus

2

Steinfurt B. Strautmann & Söhne

2

Stadt Bielefeld Parker Hannifin Manufacturing Germany SCHÜCO Intern. Ferdinand Lusch

Stadt Hamm Epple, A.

Kreis Borken Schmidt, U.

Kreis Coesfeld Lenzing, M.

Gütersloh 320 Lippe 219 Soest 184 Minden-Lübbecke 149 Paderborn 132 Steinfurt 111 Stadt Bielefeld 94 Hochsauerland 89 Kreis Borken 86 84 Herford 70 Warendorf Stadt Münster 53 Kreis Coesfeld 35 Stadt Hamm 19 Höxter 17

0 60 120 180 240 300 360

Soest Hella KGaA Hueck & Co.

7

Unternehmensranking: Top Unternehmen in Westfalen Miele & Cie. Phoenix Contact Hella KGaA Hueck Schulte Duschkabinenbau Benteler Automobiltechnik Harting Electric

39 30 24 7 6 6

0 10 20 30 40

Unternehmensranking: TOP 10-Unternehmen 2015 2 2 2

2

5

2

0 10 20 30 40 50 60

Phoenix Contact 147 Miele & Cie. 129 Hella KGaA Hueck 104 Benteler Automobiltechnik 56 Claas Gruppe 34 Harting Electric 27 Windmöller & Hölscher 24 WAGO Verwaltungsges. 22 17 Hörmann Hettich Gruppe 16

0 30 60 90 120 150

Anmeldungen technischer Schutzrechte** * Stadt­/Kreisranking: Überwachungszeitraum 1. Januar bis 15. August 2015. ** Veröffentlichte deutsche Patent- und Gebrauchsmusteranmeldungen des Deutschen Patent-­und Markenamts (DPMA) vom 1. Juli bis 15. August 2015. Datenerhebung: Alle Städte / Kreise in Westfalen. Mit freundlicher Unterstützung vom Patent­- und Innovations­-Centrum Bielefeld UG Die Recherche wurde nach bestem Wissen sowie mit größter Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit ab 2 bis 3 Anmeldungen durchgeführt. Überregional tätige Unternehmen sind nur mit ihren westfälischen Standorten aufgenommen. Eine Haftung oder Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann nicht übernommen werden. Das Ranking beurteilt nicht die Qualität der Patent­/ Gebrauchsmusteranmeldungen.

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markt & wirtschaft 10  / 2015 | Ranking


Neues Kompetenzzentrum für Mittelstand 4.0

Neue Technologien verfügbar machen Um die Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen zu stärken und Geschäftspotenziale der Digitalisierung zu erschließen, entstehen fünf Kompetenzzentren Mittelstand 4.0. Eines befindet sich in NRW.

D

ie gemeinsame Umsetzung des Kompetenzzentrums erfolgt ab Januar nächsten Jahres von den Standorten OstWestfalenLippe, Dortmund und Aachen. „Die Gründung des Kompetenzzentrums ist ein wei­terer großer Erfolg für die Region. Mit dem Kompetenzzentrum werden wir neue Technologien und Forschungsansätze der Digitalisierung für KMU in OWL verfügbar machen, aber auch in an­deren Teilen des Landes NRW. Das Zentrum passt hervorragend in die Aktivi­ täten des Spitzenclusters it´s OWL“, zieht Günter Korder, Geschäftsführer it´s OWL Clustermanagement, ein positives Fazit. Prof. Dr.-Ing. Jürgen Jasperneite, Leiter des Fraunhofer Anwendungszentrums Industrial Automation in Lemgo, unterstreicht: „Unsere Forschungseinrichtungen sind national führend in den Bereichen Mechatronik, Mensch-Maschine-Interaktion und industrielle Automatisierung. Durch die Kooperation mit Dortmund und Aachen können wir zusätzliches Know-how in den Bereichen Logistik und Produktionstechnik für Unternehmen verfügbar machen.“ Für das neue „Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0 West“ werden in den drei Regionen jeweils Knotenpunkte (Hubs) mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten geschaffen. Jeder Hub wird für drei Jahre mit ca. 2,5 Millionen Euro vom Bund gefördert. Das „Hub OWL“ hat den Schwerpunkt intelligente Automatisierung von Produkten und Produktionssystemen. Beteiligt sind das Fraunhofer Anwendungszentrum Industrial Automation (Lemgo), die Fraunhofer Projektgruppe Entwurfstechnik Mechatronik (Paderborn), die Universität Paderborn, die Universität Bielefeld und

Prof. Dr.-Ing. Jürgen Jasper­ neite: „Durch die Kooperation mit Dort­mund und Aachen können wir zusätz­liches Know-how in der Logistik und Produktionstechnik für Unternehmen verfügbar machen.“ Foto: inIT

die Hochschule Ostwestfalen-Lippe. Das „Hub Metropole Ruhr“ mit dem Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (Dortmund) und der Effizienz Cluster Management GmbH (Mülheim) beschäftigt sich mit effizienten, autonomen und wandelbaren Logistiksystemen. Das „Hub Rheinland“ mit dem Forschungs­­ ins­titut für Rationalisierung (Aachen) und dem Werkzeugmaschinenlabor an der RWTH Aachen bietet Expertise im Bereich Produk­tionstechnik. In den Hubs werden neue Technologien und Forschungsansätze für den Einsatz im Mittelstand aufbereitet. Unternehmen werden informiert und qualifiziert sowie bei der Entwicklung von Strategien und Einführung der Technologien unterstützt. In sogenannten Transferzentren wie beispielsweise der SmartFactoryOWL in Lemgo können sie mit Unterstützung der Forschungseinrichtungen neue Technologien erproben und deren Einsatzmöglichkeiten im Unternehmen ermitteln. n

Forschung und Entwicklung | markt & wirtschaft 10 / 2015

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Mensch und Maschine:

Der Beginn einer neuen Partnerschaft Im elften Jahr ihres Bestehens findet die FMB – Zuliefermesse Maschinenbau vom 4. bis 6. November im Messezentrum Bad Salzuflen erstmals im Duo mit der neuen FKT-Anwendermesse Kunststofftechnik statt. Dass Ostwestfalen-Lippe im Maschinenbau wichtige Impulse setzt, ist längst kein Geheimnis mehr. Nicht umsonst hat sich OWL zu eine der drei stärksten Maschinenbau-Regionen Europas entwickelt. Rund 700 meist mittelständische Unternehmen erwirtschaften hier mit etwa 100.000 Mitarbeitern einen jährlichen Umsatz von rund 20 Milliarden Euro. Viele Weltmarktführer in Einzelsegmenten des Maschinenbaus, aber auch in der elektrischen Verbindungstechnik sind hier Zuhause. Das allein zeigt schon, warum der Messeplatz der FMB – Zuliefermesse Maschinenbau gut gewählt ist: Die Dichte an Maschinenbauern und ihren Zulieferern schafft eine gute Basis für die Suche nach neuen Geschäftspartnern – und zieht immer mehr Besucher auch aus dem benachbarten Ausland an. Und nicht zuletzt punktet die Region mit ihrem Technologie-Netzwerk Intelligente Technische Systeme OstWestfalenLippe (it's OWL). In diesem Netzwerk haben sich 174 Unternehmen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Organisationen zusammengeschlossen, um gemeinsam den Innovationssprung von der Mechatronik zu intelligenten technischen Systemen zu gestalten. Das Netzwerk präsentiert sich mit einem Gemeinschaftsstand auf der FMB und zeigt beispielhafte Forschungsprojekte, die eine große Bandbreite an Technologien und Anwendungsbereichen abdecken. Darüber hinaus beteiligen sich aber auch zahlreiche Aussteller aus der Region an den einzelnen Transferprojekten von it´s OWL. Sie haben daher bereits Erfahrung mit der Umsetzung von Industrie 4.0-Projekten sammeln können. Für die Besucher der Messe heißt das: Auf der FMB erhalten sie Informationen aus erster Hand über die Technologien und Methoden, mit denen sich Industrie 4.0 in der Praxis der industriellen Produktion umsetzen lässt. Sie haben Gelegenheit, mit den Akteuren der Projekte ins Gespräch zu kommen – sowohl mit Vertretern von Spitzenforschungsinstituten z.B. aus Bielefeld (Robotik), Paderborn (Informationstechnik) und Lemgo (Modellfabrik Industrie 4.0) als auch mit Entwicklern aus den einzelnen Unternehmen. An allen drei Messetagen ist ein umfangreiches Vortragsprogramm geplant. Am 4. November liegt der Schwerpunkt auf industriellen Anwendungen der Kunststofftechnik. Am zweiten Messetag geben FMB-Aussteller einen Einblick in neue Technologien, die sie einsetzen. Darüber hinaus findet am Vormittag des letzten Messetags ein von it’s OWL initiiertes Vortragsprogramm mit praxisnahen Impulsen statt. n n Weitere Informationen: www.fmb-messe.de

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markt & wirtschaft 10 / 2015 |


Fortschrittskolleg: Gestaltung von flexiblen Arbeitswelten

Wie arbeiten wir morgen? Automatisierung und Digitalisierung verändern Arbeit und Leben rasant. Die digitale Revolution schafft neue Märkte und Produkte und verlangt nach neuen Modellen für Arbeit und Produktion für Beschäftigte und Unternehmen. Diese Veränderungen bieten Chancen und bergen Risiken; sie wecken Hoffnungen und schüren Ängste.

E

s ist sechs Uhr morgens, der Mitarbeiter betritt seinen Arbeitsplatz, freundlich begrüßt ihn seine Maschine, mit der er den heutigen Arbeitstag verbringen wird. Sie „registriert“ seinen Gesichtsausdruck und erkennt die Müdigkeit ihres Gegenübers zu früher Stunde. Ihr ist klar, dass ihr menschlicher Kollege heute nicht in bester Verfassung ist, dass er länger braucht, bis sie durchstarten kann. Also stellt sie sich auf ihn ein, um es ihm leichter zu machen. So oder ähnlich kann der Arbeitsalltag in der digitalen Fabrik aussehen. Mit dieser vielschichtigen Thematik beschäftigt sich der Bielefelder Doktorand Torben Töniges. Er ist einer von zehn Wissenschaftlern, die sich im Rahmen des vom Land Nordrhein-Westfalen geförderten Fortschrittskollegs „Gestaltung von flexiblen Arbeitswelten – Menschen-zentrierte Nutzung von Cyber-Physical Systems in Industrie 4.0“ mit der Digitalisierung der Arbeitspro-

zesse und den Konsequenzen für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beschäftigen. Es ist kein Projekt, das im Elfenbeinturm der Hochschule stattfindet. Vielmehr geht der Forschungsansatz des Fortschrittskollegs über die Zusammenarbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Fachrichtungen und projektbezogenen Nutzerakzeptanzstudien für technische Produkte hinaus. Der Wandel der Arbeitswelt und die damit verbundenen gesellschaftlichen Veränderungen stehen im Fokus des Projektes. Deshalb sind die IG Metall, die Technologieberatungsstelle beim DGB NRW e.V., der Spitzencluster „it’s OWL“ und das regionale Innovationsnetzwerk „Energie Impuls OWL e.V.“ als Partner in das Fortschrittskolleg eingebunden. Sie liefern den praxisbezogenen Blick auf wissenschaftliche Fragestellungen, wie zum Beispiel: Welche Konsequenzen hat die Digitalisierung der Arbeitsprozesse für die Arbeitnehmerinnen

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und Arbeitnehmer? Was ist eine faire Mensch-Maschine-Interaktion und wie sollte sie gestaltet sein? Wo verläuft die Grenze zwischen Assistenz und Überwachung durch intelligente technische Systeme?

Eine lebendige Weiterbildungsund Lernkultur ist unerlässlich „Die Vernetzung von Arbeitsprozessen rückt auch die Interaktion technischer Systeme mit dem Menschen in den Fokus. Assistenzsysteme sollen den Menschen optimal bei seiner Arbeit unterstützen und maximale Sicherheit bieten. Dieses kann nur gelingen, wenn das System soziale Intelligenz besitzt und auf die sozialen Signale der Mitarbeiterin oder des Mitarbeiters adäquat reagieren kann“, beschreibt Professor Dr. Eckard Steffen, Geschäftsführer des PACE (Paderborn Institute for Advanced Studies in Computer Science and Engineering) an der Universität Paderborn und Koordinator des Fortschrittskollegs, die Herausforderung. „Die aktuellen Fragestellungen sind extrem vielschichtig und können nur in Zusammenarbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen und Akteuren aus der Praxis bearbeitet werden. Die Transdisziplinarität dieses Projektes ist bisher einzigartig“, so der Wissenschaftler weiter. Für Torben Töniges überwiegt der Nutzen in der Mensch-Maschine-Interaktion. „Eine Maschine, die erkennt, wie der menschliche Kollege sich fühlt, die reagieren kann, damit nicht aufgrund von Unkonzentriertheit ein Fehler passiert, kann hilfreich sein und die Sicherheit für den Menschen erhöhen“, so der Wissenschaftler. Reagiert sie bzw. er auf bestimmte Arbeitsschritte mit Irritation, dann klärt das Assistenzsystem mit ihr bzw. ihm, ob relevante Informationen bezüglich der Arbeitsschritte fehlen oder ob es beispielsweise krankheitsbezogene Gründe für bestimmte Ausdrücke gibt. Dadurch kann das System flexibel auf die Mitarbeiterin bzw. den Mitarbeiter reagieren und sowohl die Arbeitssicherheit als auch die subjektive Zufriedenheit des Mitarbeiters mit der Arbeit deutlich verbessern. Obwohl der Doktorand auch

Dr. Bernd Gröger, Leiter der Technologieberatungsstelle des DGB NRW, Regionalstelle Bielefeld „Auch in den 70er Jahren gab es mit dem Einzug der Computer und Roboter in die Unternehmen das Horrorszenario von menschenleeren Fabriken. Millionen Arbeitsplätze in der Industrie gingen verloren, es blieb aber qualifizierte Facharbeit und es kam immer mehr prekäre Beschäftigung. Heute sind wir wieder an dem Punkt, an dem wir uns darum kümmern müssen, wie sich Menschen im Berufsleben weiterentwickeln müssen und was mit denen passiert, deren Arbeitsplätze durch die Digitalisierung wegfallen.“

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mögliche Gefahren nicht von der Hand weist: „Die Thematik birgt enormen Diskussionsbedarf“. Kritiker führen gerne eine mögliche Überwachung des Menschen an. Wie viele Daten speichert die Maschine? Können diese zur Darstellung der Leistungsfähigkeit des Mitarbeiters genutzt werden? Muss er um seinen Arbeitsplatz bangen, wenn die Maschine ihm überlegen ist? „Die aktuelle Entwicklung hat eine Know-how-Verlagerung zur Folge. Während früher der Mensch mit seinen Fähigkeiten die Maschine bediente, ist heute ein stärker werdender Abfluss des Know-hows an die Maschine festzustellen. Das bedeutet auf der einen Seite, dass die Maschine produktiver wird, auf der anderen Seite nimmt der Mensch eine andere Bedeutung ein. Er muss reagieren können, wenn es bei den sich selbst steuernden Maschinen Probleme gibt. Das setzt ein anderes Know-how voraus“, gibt Dr. Bernd Gröger, Leiter der Technologieberatungsstelle des DGB NRW, Regionalstelle Bielefeld, zu bedenken. Sein Kollege von der IG Metall Minden argumentiert ähnlich. „Es ist nur zu verständlich, dass es Mitarbeiter gibt, die Angst vor dieser Entwicklung haben. Wir werden daran arbeiten müssen, solche Situationen erst gar nicht entstehen zu lassen. Die Arbeitnehmer müssen in diesem für sie neuen Prozess mitgenommen werden, sie müssen verstehen, was geschieht, nur so schafft man Akzeptanz. Hier werden neue Qualifizierungsstrategien notwendig, die jeden Beschäftigten in die Lage versetzen, auch neue Aufgabenfelder zu übernehmen.“, sagt Lutz Schäffer. In dem Wandel sehen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fortschittskolleg in erster Linie ganz individuelle Chancen für jeden Einzelnen. Um den Anforderungen an den Menschen zur Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen und Technik gerecht zu werden, bedarf es einer lebendigen Weiterbildungs- und Lernkultur in den Unternehmen. Christoph Fischer beschäftigt sich in seinem Promotionsprojekt mit der Frage, wie das Konzept der Lernkultur genutzt werden kann, um den Veränderungen der Arbeitswelt durch Industrie 4.0 zu begegnen. „Hier wird die Sicht des Menschen in den Vordergrund gestellt und untersucht, wie seine subjektiven Überzeugungen sowie Einstellungen die Wahrnehmung der betrieblichen Lernkultur beeinflussen und sich so auf sein Engagement im Wandel auswirken kann“, beschreibt der ErziehungsKOMMENTAR wissenschaftler Christoph Fischer. n

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Lutz Schäffer, erster Bevollmächtigter der IG Metall Minden „Wir betrachten die Entwicklung zur Industrie 4.0 durchaus positiv. Die Chancen und Risiken, die sich aus der Digitalisierung für die Unternehmen und Beschäftigten ergeben, sind enorm. Und es betrifft bei weitem nicht nur die Industrie, sondern Unternehmen aller Branchen. Tatsache ist, dass sich die komplette Wertschöpfungskette und alles andere in der Gesellschaft verändern wird. Dennoch bleibt der Mensch in der künftigen Smart Factory ein ganz entscheidender Produktionsfaktor. Die Erfahrung und Kreativität der Beschäftigten sind unerlässlich für die intelligente Automatisierung.“

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Bestens vorbereitet Der Elektronikspezialist Weidmüller ist in punkto Digitalisierung und Automatisierung der Produktions- und Arbeitsprozesse gut aufgestellt. Den kontinuierlichen Veränderungsprozess, der durch Industrie 4.0 in Gang gesetzt wurde, sehen die Detmolder als riesige Chance. „Die Evolution ist voll im Gang. Wir können und dürfen uns vor dieser Entwicklung nicht verschließen. Die positive Auseinandersetzung mit diesem Thema ist Aufgabe unseres Unternehmens aber auch unserer Beschäftigten. Das bereitet uns kein Kopfzerbrechen. Wir sind bestens vorbereitet, weil wir uns seit Jahren mit den Herausforderungen der Zukunft und den Veränderungen in den globalen Märkten beschäftigen“, blickt Dr. Jürgen Ober, Personalchef im Hause Weidmüller optimistisch in die Zukunft.

„Hier sind unsere Führungskräfte gefordert, alle Mitarbeiter für Industrie 4.0 zu begeistern“

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Wie man neue technische Anforderungen in Einklang mit Bedürfnissen der Arbeitnehmer bringt, darüber macht sich der Elektronikspezialist aus Detmold schon lange Gedanken. Aus Sicht des Unternehmens werden Mensch-Maschine- und System-Interaktionen durch die informationstechnische Durchdringung der Wertschöpfungsprozesse an Bedeutung gewinnen. „Aufgaben der traditionellen Produktions- und Wissensarbeit werden weiter zusammenwachsen. Der Fokus der Beschäftigten verlagert sich damit zunehmend hin zu kreativen und wertschöpfenden Tätigkeiten“, erklärt Dr. Jürgen Ober. Das lebenslange Lernen sei eine wichtige Voraussetzung, um den Veränderungen positiv zu begegnen. „Angesichts einer weiter steigenden Lebensarbeitszeit sind wir gefordert, uns um unsere geistige und körperliche Fitness zu bemühen. Wir müssen offen für Neues sein. Hier liegt die Aufgabe unserer Führungskräfte, alle Mitarbeiter für Industrie 4.0 zu begeistern“, beschreibt der Personalchef. Das geschieht zum Beispiel mit den regelmäßigen Mitarbeitergesprächen, in denen die Anforderungen an die Tätigkeit reflektiert, der aktuelle Qualifikationsstand beleuchtet und künftige Bedarfe ermittelt werden. Hier ist aber auch der Raum, um den Mitarbeiter mög­liche Ängste zu nehmen. In punkto Weiterbildung und Qualifizierung war das Detmolder Technologieunternehmen bereits lange bevor von Industrie 4.0 die Rede war, bestens aufgestellt. Die besondere Bedeutung einer lebenslangen Aus- und Weiterbildung und eines kontinuier-

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„Unser Handeln ist von festgeschriebenen Werten geprägt. Dazu gehört die persönliche Nähe zu den Mitarbeitern. Es steht immer der Mensch im Mittelpunkt und niemals die Maschine.“ Uta Lewien, Senior HR Manager Marketing, und Personalchef Dr. Jürgen Ober

lichen Wissensaufbaus spiegelt sich insbesondere in der Eröffnung der Weidmüller-Akademie in 2003 sowie der Weidmüller Akademie Asien in 2011 wider. „Mit unserem Weiterbildungsangebot sind wir sehr breit aufgestellt. Aufgabe der Führungskräfte ist es, die Mitarbeiter für das lebenslange Lernen zu begeistern. Letztendlich muss es jedoch aus der Eigeninitiative des Beschäftigten kommen, sich für eine Qualifizierung zu entscheiden. Hier vertrauen wir auf die Eigenverantwortung unserer Mitarbeiter“, so Jürgen Ober. Parallel zur Digitalisierung der Produktionsprozesse und der damit verbundenen Individualisierung der Produkte hat sich auch die Form der Wissensvermittlung, die zum Großteil als Blended Learning erfolgt, verändert. „Wir haben gute Erfahrungen mit dieser Lernform gemacht, weil sie individuelles und gemeinsames Lernen gut miteinander verbindet. Positiv hat sich auch das Ler-

nen in gemischten Teams erwiesen“, sagt Uta Lewien, Senior HR Manager Marketing im Hause Weidmüller.

„Der Mensch mutiert nicht zum Knöpfchendrücker“ Die Gefahr, dass durch die wachsende Intelligenz der Maschinen der Mensch selbst ins Hintertreffen gerät, sieht Dr. Ober nicht. Vielmehr ist er von einem hohen Nutzen der Mensch-MaschineInteraktion überzeugt. Der Mensch mutiere nicht zum Knöpfchendrücker, vielmehr entstehe eine Zusammenarbeit, die Hand in Hand erfolge. Das sei eine sehr vernünftige Kooperation. Auch HR-Managerin Lewien sieht die evolutionäre Veränderung als Chance für die Mitarbeiter: „Als Familienunternehmen ist unser Handeln von festgeschriebenen Werten geprägt. Dazu gehört die persönliche Nähe zu den Mitarbeitern. Es steht immer der Mensch im Mittelpunkt und niemals die Maschine“, so Uta Lewien. n

FMB-Messe in Bad Salzuflen vom 4-6.11.2015 Halle 20, Stand B 52

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Spitzencluster it´s OWL

Neue Technologien schnell und einfach nutzen Selbstkorrigierende Fertigung, wandlungsfähige Produktion, virtuelle Produktentwicklung: Die Digitalisierung ist der entscheidende Erfolgsfaktor für die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Mittelstands. Neue Technologien für intelligente Produkte und Produktionsverfahren liefert der Spitzencluster it´s OWL, die Unternehmen in Transferprojekten nutzen können. Dr.-Ing. Roman Dumitrescu, Geschäftsführer it´s OWL Cluster­ management GmbH: „Unser Technologietransfer aus der Forschung in die Unternehmen ist sehr erfolgreich. Das unter­ streichen die große Resonanz und die positiven Rückmeldungen aus der Wirtschaft. In den Transferprojekten können KMU neue Basistechnologien schnell und einfach nutzen. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag, den heimischen Mittelstand fit für Industrie 4.0 zu machen.“

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Unternehmen können in Transferprojekten durch die neuen Technologien konkrete Herausforderungen in ihrem Betrieb lösen. Anwendungsbereiche sind beispielsweise intuitive Bedienschnittstellen, die Vernetzung von Maschinen, intelligente Regelungs-

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verfahren, ein verbessertes Energiemanagement oder ganzheit­ liche Produktentwicklung. Die Projekte werden in Kooperation mit einer regionalen Forschungseinrichtung aus dem Spitzencluster umgesetzt, deren Leistung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Das Unternehmen trägt seinen eigenen Aufwand. Bewerbungsschluss ist der 31. Januar 2016. Bisher wurden 73 Transferprojekte durchgeführt. So hat beispielsweise das Hövelhofer Unternehmen ELHA Maschinenbau mit der Fraunhofer Projektgruppe Entwurfstechnik Mechatronik Paderborn ein Konzept für die virtuelle Inbetriebnahme von Fertigungsanlagen entwickelt. Hans-Georg Liemke, Geschäftsführen-


der Gesellschafter von ELHA, erläutert: „In unserem Projekt konnten wir auf Anwendungswissen aus der Grundlagenforschung zurückgreifen. In der Diskussion mit den Wissenschaftlern sind völlig neue Ideen entstanden, mit denen wir unsere Fertigungsanlagen schnell und einfach in Betrieb nehmen können.“ Bio-Circle Surface Technology – Gütersloher Spezialist für chemische und biotechnische Produkte in der Oberflächentechnologie – hat in Zusammenarbeit mit der Universität Paderborn Ansätze entwickelt, um den Energiebedarf des Unternehmens zu senken und eine umweltfreundliche Energieversorgung zu ermöglichen. Prokuristin Anne Catrin Schürer ist zufrieden: „Wir konnten unseren Energieverbrauch durch interne Einsparmaßnahmen bereits um 20 Prozent senken. Und wir erzeugen durch Photovoltaik bereits 20 Prozent Strom selbst. Insbesondere die schnelle und unkomplizierte Umsetzung von der Idee bis zur Implementierung im Energiemanagement war für uns ein Erfolgsfaktor. Ich kann nur allen Unternehmen empfehlen, das Technologie Know-how aus dem Spitzencluster zu nutzen und mit den Forschungseinrichtungen zusammen zu arbeiten.“ Die it's OWL Clustermanagement GmbH und die Transferpartner von it's OWL unterstützen interessierte Unternehmen bei der Entwicklung der Projektidee, der Suche nach einem Forschungspartner sowie der Antragstellung. Transferpartner des Spitzenclusters sind die IHK Lippe, die IHK Ostwestfalen, InnoZent OWL, die OstWestfalenLippe GmbH, OWL Maschinenbau, pro Wirtschaft GT und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Paderborn.

Zogen auf dem it´s OWL Transfertag ein positives Fazit: Hans-Dieter Tenhaef (Vorstand OWL Maschinenbau), Dr. Peter Ebbesmeyer (Projektleiter it's OWL Clustermanagement), Hans-Georg Liemke (Geschäfts­ führender Gesellschafter ELHA-MASCHINENBAU Liemke), Herbert Weber (Geschäftsführer it's OWL Clustermanagement), Wolf D. MeierScheuven (Präsident IHK Ostwestfalen), Anne-Catrin Schürer (Prokuristin Bio-Circle Surface Technologies), Albrecht Pförtner (Geschäftsführer pro Wirtschaft GT) und Günter Korder (Geschäftsführer it's OWL Clustermanagement (v.l.)

Ansprechpartner bei der it´s OWL Clustermanagement GmbH ist Dr. Peter Ebbesmeyer, Tel. 05251 5465344, p.ebbesmeyer@ its-owl.de. n n Weitere Informationen: www.itsowl.de und auf der FMB Halle 21, Stand A 27

KONTEXT Neues Kompetenzzentrum für Mittelstand 4.0 Zusätzliche Unterstützung für Unternehmen bietet ab Januar 2016 das „Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0“, das von den Standorten OstWestfalenLippe, Dortmund und Aachen gemeinsam umgesetzt und vom Bund mit 7,4 Mio. € gefördert wird. Das Konsortium hat sich dabei in einem Wettbewerb des Bundeswirtschaftsministeriums durchgesetzt, in dem fünf nationale Kompetenzzentren ausgewählt wurden. In den drei Regionen werden Knotenpunkte mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten geschaffen: intelligente Automatisierung (OWL), Logistik (Dortmund) und Produk­ tionstechnik (Aachen). Neue Technologien und Forschungs­ ansätze werden für den Einsatz im Mittelstand aufbereitet. Unternehmen werden qualifiziert (z. B. durch Fortbildungsangebote) sowie bei der Entwicklung von Strategien unterstützt. In Transferzentren können sie neue Technologien erproben und deren Einsatzmöglichkeiten im Unternehmen ermitteln.

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Interview

„Unternehmen brauchen Mitarbeiter mit Schnittstellenkompetenz“ Björn Wechsel, Manager Marketing & Communications bei der TK Leaderspoint Group, über die zunehmende Digitalisierung und die Herausforderungen für Vertrieb, Kundenprojektmanagement und Service. Die Digitalisierung, die Vernetzung von Maschinen, Geräten und Menschen, verändert die gesamte Arbeitswelt. Derzeit sind hiervon besonders die Produktionsprozesse betroffen. Warum ist es wichtig, über mehrere Wertschöpfungsstufen hinweg an neuen Technologien und Lösungen zusammenzuarbeiten? Wechsel: Genau so, wie sich Maschinen miteinander vernetzen und kommunizieren, vernetzen sich auch die verschiedenen Abteilungen. Im einzelnen Unternehmen und übergreifend. In technischer Hinsicht ist es wichtig, mit gemeinsamen Systemen zu arbeiten. Die eigentliche Herausforderung liegt aber auf personeller Ebene. Es zeichnet sich ab, dass insbesondere Einkäufer zukünftig stärker in das Innovationsmanagement eingebunden werden müssen. Im eigenen Unternehmen stehen sie dann beispielsweise mit Forschung und Entwicklung und dem Produktmanagement in engem Austausch. Einkäufer werden zunehmend strategisch arbeiten müssen. Wir haben in unserer Studie zur Kundenexzellenz festgestellt, dass der Einkauf und der Vertrieb die Schnittstellen zwischen den Unternehmen sind, an denen noch viel stärker an gemeinsamen Entwicklungen und Lösungen zusammengearbeitet werden sollte. Was bedeutet das z.B. konkret für das Zusammenspiel der Mitarbeiter aus den Bereichen Vertrieb, Kundenprojektmanagement oder Service? Im einzelnen Unternehmen liegt die Herausforderung darin, die Strukturen für eine effiziente interne Kommunikation zu schaffen und zu pflegen. Die Unternehmen brauchen Mitarbeiter mit Schnittstellenkompetenz, die externe Anforderungen und Ideen aufnehmen und intern dann die Ressourcen zusammenbringen und jeweils mehr oder weniger agil bündeln. Mit Industrie 4.0 geht auch die Arbeit 4.0 einher und das sind nicht nur MarketingSchlagwörter, dahinter liegen weitgehende strukturelle Veränderungen, die auch von den Mitarbeitern künftig verstärkte persönliche Kompetenzen verlangen. Vernetztes Arbeiten mit un­terschiedlichen und wechselnden Ansprechpartnern, verhandeln, kommunizieren, überzeugen, und das alles intern und extern auf einem hohen qualitativen Niveau, das wird zum Standard. Wir sprechen hier letztlich über eine weiterentwickelte Führungskultur, in der Mitarbeiter stärker befähigt und ermächtigt werden. Digital beschleunigte Prozesse vertragen weder Kompetenzgerangel noch langwierige Abstimmungsschleifen. Wie sieht es hinsichtlich der Verknüpfung digitaler und traditioneller Kundenkanäle in den Unternehmen aus? Was heute bereits teilweise zu beobachten ist, wird zukünftig zur Regel. Die Digitalisierung ermöglicht uns, viele Aufgaben zu au-

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tomatisieren, die bislang von Menschen bearbeitet wurden. Die Menschen müssen nun die Aufgaben übernehmen, die Maschinen und Computer nicht leisten können: intelligente, kreative und kommunikative Arbeit von Mensch zu Mensch. Jeder Mitarbeiter muss sowohl die Kompetenz haben, mit den aktuellen technischen Möglichkeiten souverän umzugehen, als auch in der persönlichen Interaktion integrierend und kundenorientiert aufzutreten. Industrie 4.0 heißt also nicht, dass die Maschinen miteinander kommunizieren und Björn Wechsel: „Digital ansonsten bleibt alles, wie es ist. Die beschleunigte Prozesse gesamte Produktion wird erheblich fle- vertragen kein Kompetenz­ xibler. Auf der einen Seite können Be- gerangel.“ stellvorgänge bei so genannten B- oder C-Teilen digital schneller und transparenter durchgeführt werden. Die Produktionsmaschine merkt, dass ein paar Schrauben fehlen, die digitalen Systeme gleichen Angebote ab, bestellen automatisch und können gleich die günstigste Variante wählen. Das sieht aber bei komplexeren Geschäften oder Dienstleistungen, wie sie im B2B-Bereich häufig vorkommen, anders aus. Die Kommunikation von Mensch zu Mensch wird es hier weiter geben. Nur dass die Menschen nicht wegen des Bestellens einer Schraube kommunizieren, sondern zum Beispiel gemeinsam an Systemlösungen und Innovationen arbeiten. Grundsätzlich allerdings werden Kunden stärker digitale Kanäle nutzen, was in manchen Fällen die physischen Kontakte vor Ort minimieren wird. Aber stets sollte der gleiche vertraute Ansprechpartner zur Verfügung stehen. n n Das vollständige Interview auf: www.mawi-westfalen.de

KONTEXT Die TK Leaderspoint Group hat vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung von Produktions- und Arbeitsprozessen eine Studie durchgeführt, die Erfolgsregeln und Potenziale für den B2B-Vertrieb aufzeigt. Befragt wurden Einkäufer bei 29 deutschen Welt- und Europamarktführern, die als besonders erfolgsorientiert und effizient gelten. n n Weitere Informationen: www.tkleaderspoint.de


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Wieneke

Rundungen und Kanten in einem Arbeitsgang Die Wieneke Anlagenbau und Verfahrenstechnik GmbH hat in eine automatisierte Schwenkbie­ gemaschine investiert. Damit lassen sich Blech­ konstruktionen mit runden Formen schneller bearbeiten.

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n der industrieellen Fertigung steigen die Ansprüche an die Optik eines individuell hergestellten Produktes stetig. Das gilt auch für die Blechbearbeitung. Insbesondere hier gibt es ein umfangreiches Spektrum an Geometrien, die mithilfe des Laserschneidens und anschließenden Gesenkbiegens möglich sind. Eine besondere Herausforderung stellen immer noch die runden Formen dar, weil hier erst in einem Folgeschritt durch Walzen die gewünschte Form realisiert werden könne, so die Firma Wieneke, Spezialist für die Blechbearbeitung. Das in Bad Driburg ansässige Unternehmen hat diese Potenziale erkannt und mit der Investition in eine neue auto­ matisierte Schwenk­biegemaschine effektivere und flexiblere Möglichkeiten in der Blechbearbeitung geschaffen. Die Vorteile dieser Technologie liegen auf der Hand: Blechkonstruktionen mit Rundungen und Kanten lassen sich nun in einem Arbeitsgang erledigen. „Auf diese Weise erreichen wir eine gesteigerte Maßhaltigkeit und ein erweitertes Geometrienspektrum, ohne bei der Qualität Einbußen hinzunehmen“, beschreibt der kaufmännische Leiter Tobias Wieneke die Vorzüge. Die erreichte Im Hause Wieneke gefertigt: moderne Präsentationssäule Qualität lasse sich von einem separaFoto: Wieneke ten Walzvorgang kaum mehr unterscheiden.

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n Weitere Informationen: www.wieneke.de und auf der FMB Halle 20, Stand F7 Partnerschaft, die Freude macht


WSW 3/4/5 Energie

Strom und Erdgas für den Mittelstand Die WSW 3/4/5 Energie GmbH hat sich auf die Energieversorgung mittelständischer Unternehmen in NRW spezialisiert. „Mittelständische Unternehmen sind Betriebe mit besonderen Anforderungen und Bedürfnissen. Das sollten Energieversorger berücksichtigen“, erklärt Andreas Brinkmann, Geschäftsführer der WSW 3/4/5 Energie GmbH. Zum einen gibt es in diesen Unter­nehmen – vor allem im produzierenden Gewerbe – einen hohen Energiebedarf, zum anderen reagieren sie empfindlicher auf wirtschaftliche Krisen mit den entsprechenden betriebswirtschaftlichen Konsequenzen. Daher legt die WSW 3/4/5 Energie GmbH größten Wert auf die flexible Ausgestaltung ihrer Energieprodukte. Darüber hinaus bietet der Wuppertaler Versorger mehr als die reine Energielieferung. Zum Leistungskatalog gehören auch Angebote wie Druckluft-, Wärme- und Kälte-Contracting sowie Energieeffizienzanalysen und die Begleitung zur Zertifizierung nach DIN EN ISO 50.001. „Ziel ist es, unsere Kunden im Wettbewerb

zu stärken und den Unternehmen zu helfen, ein modernes und effizientes Energiemanagement aufzubauen“, erläutert Andreas Brinkmann. Die WSW 3/4/5 Energie GmbH versteht sich als Partner des Mittelstands und ist von dem Ziel geleitet, die beste Lösung für die Herausforderungen der Unternehmen zu finden. Der Energiedienstleister unterstützt die mittelständischen Unternehmen mit relevanten Informationen zu Energiethemen sowie praktischen Tipps und persönlicher Betreuung vor Ort. „Keine langen Wege, kein unnötiger Papierkram, sondern schnell, flexibel und zuverlässig packen wir die verschiedenen Energiethemen an, die die Unternehmen bewegen“, so der Geschäftsführer. n n Weitere Informationen: www.wsw-345-energie.de und auf der FMB Halle 20, Stand E 32

HART-COAT®-Verfahren

Hartanodisieren von Druckzylindern Wenn es um die Stanz-, Druck- und Prägetechnologie geht, überzeugt die Spilker GmbH mit ihrer Innovationsstärke und Flexibilität. Davon profitieren die Druck-, Automobil- und Pharmaindustrie.

D

as in Leopoldshöhe ansässige Unternehmen hat sich entstanden ist. Die Härte des Aluminiumoxids bewirkt eine hohe n längst vom regionalen Werkzeug-Hersteller zu einem Verschleißfestigkeit der Schicht. global agierenden Anbieter mit einem breiten Produktspektrum entwickelt. Die Druckzylinder zur Auf- n Weitere Informationen: www.ahc-surface.com und auf der FMB Halle 20, Stand H 24 nahme von Druckklischees finden überwiegend in Flexo-, Offsetund Buchdruckmaschinen Verwendung. Je nach Maschi­ nen­ spezifikation werden sie aus speziellen Aluminium- oder Stahllegierungen hergestellt. Um die Verschleißfestigkeit der Oberfläche der Zylinder zu erhöhen, werden diese nach dem HART-COAT®Verfahren hartanodisiert. Die HART-COAT®-Schicht bildet sich durch anodische Oxidation in einem gekühlten Säureelektrolyten, indem sich der Aluminium-Grundwerkstoff an seiner Oberfläche in Aluminiumoxid umwandelt. Dabei wächst die Oxidschicht zu gleichen Teilen nach innen und nach außen, wodurch eine definierte Maßänderung des Bauteils entsteht. Besonders positiv ist der sehr gute, auf atomaren Bindekräften Hohe Verschleißfestigkeit: Druckzylinder mit HART-COAT®-Schicht beruhende Verbund mit dem Grundmaterial, aus dem die Schicht

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Foto: AHC


3D Laserschmelzen

Perfektion in einer neuen Dimension Das 3D-Laserschmelzen in Metall und Aluminium eröffnet neue Möglichkeiten in der Fertigung von Bauteilen. Die FR. Aussieker Metallverarbeitung zeigt auf der FMB, was machbar ist.

I

m vergangenen Jahr hat das in Preußisch Oldendorf ansässige Unternehmen in diese neue Technologie investiert, um eine bessere Marktpräsenz zu erreichen und den gestiegenen Anforderungen an Schnelligkeit, Flexibilität und Qualität auch künftig gerecht zu werden. Seit mehr als 40 Jahren arbeitet das Team in der Kleinserien- und Einzelfertigung für den Maschinen- und Werkzeugbau, mit 2D- und 3D-Präzisionsfräsen, CNC-Drehen und die Montage von kleinen Baugruppen hat sich der Metallverarbeiter einen Namen in der Branche gemacht. „Das 3-D-Laserschmelzen ergänzt unsere langjährigen Kernkompetenzen hervorragend und eröffnet unseren Kunden neue Möglichkeiten, effizient und schnell Bauteile fertigen zu lassen“, beschreibt Geschäftsführer Frank Aussieker die Motivation für die Investition. Das Funktionsprinzip lässt sich einfach beschreiben - auftragen statt wegfräsen - lautet die Devise. Materialien wie Edelstahl, Werkzeugstahl, Aluminium und Aluminiumlegierungen bekommen hier ebenso eine neue Form wie Titan, Titanlegierungen und Edelmetalllegierungen. Beim selektiven Laserschmelzen wird der zu verarbeitende Werkstoff in Pulverform in einer dünnen Schicht auf einer Grundplatte aufgebracht. Hier findet mithilfe der Laserstrahlung eine lokal vollständige Umschmelzung des pulverförmigen Werkstoffes statt, der nach der Erstarrung eine feste Materialschicht bildet. „Die Grundplatte wird um den Betrag einer Schichtdicke abgesenkt und Pulver erneut aufgetragen. Das Prozedere erfolgt solange, bis alle Schichten umgeschmolzen sind“, beschreibt Aussieker das Prinzip. Nach der Reinigung des Bauteils vom überschüssigen Pulver stehen bei Bedarf noch Bearbeitungen an, ansonsten kann es sofort verwendet werden. Die Daten für die Führung des Laserstrahls erzeugt ein 3D-CADKörper mittels einer Software. Der erste Berechnungsschritt un-

terteilt das Bauteil in einzelne Schichten, der zweite erzeugt für jede Schicht Bahnen, die der Laserstrahl abfährt. Die Vorteile dieser Technologie liegen auf der Hand: Die schichtweise Fertigung schafft filigrane Strukturen, Freiformflächen, Hohlräume und innenliegende Geo-metrien. Positiv zu Buche schlagen die deutlich niedrigeren Fertigungskosten, weil die direkte Herstellung aus 3DCAD-Daten keine Werkzeuge und Formen benötigt. Die einzelnen Fertigungsschritte werden vereinfacht, eine Produktion „on demand“ ist möglich. Funktionsprototypen lassen sich schnell und unkompliziert herstellen, außerdem ist die simultane Herstellung verschiedener Varianten möglich. Das lokale Aufschmelzen ist zudem ressourcenschonend, weil etwa 95 Prozent des nicht verschmolzenen Pulvers wieder verwendet werden, Material kommt nur dort zum Einsatz, wo es notwendig ist. Die Lieferzeit fällt deutlich niedriger aus, weil der reduzierte Fertigungsaufwand und die Auftragsabwicklung aus einer Hand Zeit sparen. Die anwendungsorientierte Entwicklung konstruiert Bauteile ohne konventionelle Fertigungsrichtlinien. n

n Weitere Informationen: www.f-aussieker.de und auf der FMB Halle 20, Stand B 52

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CADFEM

Denn Simulation ist mehr als Software Die numerische Simulation in der Produktentwicklung eröffnet ungeahnte Möglichkeiten: Sie reduziert Kosten und Entwicklungszeiten und ist der Schlüssel zu wegweisenden Innovationen. Außerdem erhöhen Simulationen die Qualität neuer Produkte spürbar.

A

uf der FMB Zuliefermesse zeigt CADFEM, vertreten durch ihre Dortmunder und Hannoveraner Geschäftsstelle, unter anderem die neue Software-Generation ANSYS AIM zur Produktsimulation, die für jeden Ingenieur geeignet ist. ANSYS AIM verbindet die Simulation mechanischer, strömungsmechanischer, thermischer und elektrischer Eigenschaften in einer neuen, intuitiven Oberfläche und einem über alle physikalischen Disziplinen gleichen Arbeitsprozess. Auf diese Weise kann die volle Breite physikalischer Fragestellungen nun auch direkt in der Produktentwicklung durch Konstrukteure und Entwicklungsingenieure genutzt werden, um ein ganzheitliches Produktverständnis zu erzielen. Von speziellem Interesse für den Maschinen- und Anlagenbau dürften auch die CADFEM ANSYS Extensions FKM inside ANSYS und Bolt Assessment inside ANSYS sein. Diese Zusatzlösungen für die ANSYS Software erweitern deren Funktionen im Bereich Festigkeitsnachweise (FKM) und Schrauben (VDI 2230).

Festigkeitsnachweis mit FKM inside ANSYS FKM inside ANSYS ermöglicht Festigkeitsnachweise nach der FKM-Richtlinie. Ergänzend enthält dieses Engineering-Werkzeug die Materialdatenbank WIAM (Werkstoffinformation und -auswahl für Metalle) zur schnellen Generierung von Materialkarten in ANSYS. Eine häufige Herausforderung bei der numerischen Simu­ lation ist die Bewertung von Spannungsergebnissen, insbesondere bei zyklischen Belastungen. Die Software erleichtert die Bewertung einer FEM-Analyse, indem ein vollflächiger Festigkeitsnachweis nach FKM-Richtlinie für das Rechenmodell durchgeführt wird (Bild 2). Ebenso lassen sich mit FKM inside ANSYS richtlinienkonforme Festigkeitsnachweise von Schweißnähten an Schalenstrukturen durchführen. Das Engineering-Werkzeug bietet auch die Möglichkeit, schnell und unkompliziert Parameterstudien – beispielsweise die Variation der Werkstoffauswahl, der Schweißnahtkerbfallauswahl oder der Oberflächenbehandlung – zu realisieren und so den Nachweisprozess zu beschleunigen. Dabei steht eine umfangreiche Datenbank (basiert auf WIAM METALLINFO) für geschweißte und nicht geschweißte Maschinenbauteile inklusive Werkstoffkennwerten zur Verfügung.

Schraubenbewertung nach VDI 2230 Mit Bolt Assessment inside ANSYS lässt sich eine große Anzahl Schrauben, auch in komplexen Baugruppen, qualitativ und effi­ zient nach VDI 2230 bewerten, wobei dem Benutzer Normwerte für die Definition der jeweiligen Schraubenverbindung vorgeschlagen werden (Bild 3). Zu den wichtigsten Vorteilen, die die-

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Eine große Anzahl von Schrauben, auch in komplexen Baugruppen wie diesem Getriebegehäuse, lässt sich qualitativ und effizient nach VDI 2230 bewerten (Bild 3). Für das Simulationsmodell eines Gussgehäuses wird ein vollflächiger Festigkeitsnachweis nach der FKM-Richtlinie durchgeführt (Bild 2). (Fotos: CADFEM GmbH)

ses Engineering-Werkzeug bietet, gehört der hohe Automatisierungsgrad für den Nennspannungsnachweis, der nur eine mini­male Interaktion des Anwenders erfordert, sowie die umfassende Schraubenbibliothek. Nachdem die Schrauben direkt aus dem CAD-Modell als Volumenkörper ins FE-Modell (Modellklasse III) übernommen wurden, erfolgt die Ermittlung aller relevanten Kenngrößen und Schnittkräfte im Hintergrund durch die bewährte Software KISSsoft. Diese ermittelt die statische und dynamische Festigkeit nach VDI 2230 (Modellklasse I und III). Die CADFEM GmbH wurde im Jahr 1985 gegründet und zählt zu den Pionieren der Anwendung numerischer Simulation auf Basis der Finite-Elemente-Methode (FEM). Das mittelständische Familienunternehmen CADFEM ist weltweit aktiv und mit zwölf Standorten und mehr als 200 Mitarbeitern in Deutschland, Österreich und der Schweiz einer der größten europäischen Anbieter für Computer-Aided Engineering (CAE). Seit Firmengründung ist das Unternehmen ANSYS Vertriebspartner und das ANSYS Competence Center FEM in Zentraleuropa. Weil Software allein noch keinen Simulationserfolg garantiert, ist CADFEM Systemhaus, Ingenieurdienstleister, Ausbildungs- und Informationsanbieter in einem. Aus einer Hand erhalten Kunden alles, was über den Simulationserfolg entscheidet: Software und IT-Lösungen; Beratung, Support, Engineering sowie Know-how-Transfer. n n Weitere Informationen: www.cadfem.de und auf der FMB in Halle 21, Stand E28


Augmented Reality

Wenn Web und Realität eins werden Mit Printprodukten wie Flyern, Broschüren oder Produktkatalogen geben Unternehmern ihren Kunden etwas in die Hand. Mit Plakaten erregen sie die Aufmerksamkeit ihrer Kunden. Aber was wäre, wenn diese Printprodukte zum Leben erwachen?

W

enn sie interaktiv werden? Wenn sich wie von Zauberhand auf einem Bild ein Video entwickelt, dass sich genau auf der Fläche dieses Bildes abspielt? Wenn die abgebildete Person zu sprechen beginnt und sich scheinbar aus dem Bilderrahmen entfernt? Was im ersten Moment vielleicht nach unwirklicher Zukunftsvision klingt, ist bereits Realität. Magie ist dafür nicht nötig, ein Smartphone oder ein Tablet mit Kamera und die dazugehörige App (z.B. „Wiki­ tude“) genügen. Augmented Reality (dt. „Erweiterte Realität“, kurz AR) heißt die Methode, um die in den Bildern versteckten Inhalte zu entdecken. Beim Augmented Reality geht es darum, dem Anwender zusätzlich zu den realen Wahrnehmungen weitere Informationen zur Verfügung zu stellen. Dabei besteht zwischen der Wahrnehmung und den Zusatzinformationen eine Echtzeit-Interaktion. Spannend ist Augmented Reality auch im Marketingbereich. „Mit der erweiterten Realität, bieten wir unseren Kunden ein weiteres Marketingwerkzeug, das die Tür in eine neue Welt der multime­ dialen Informationen und Interaktionen öffnet – und das überraschend und praxisnah zugleich“, erklärt Christian Terhechte, Geschäftsführer der Internetagentur Neuland-Medien GmbH & Co. KG aus Rheda-Wiedenbrück und weiter: „Augmented Reality verknüpft Print-Kampagnen mit den Möglichkeiten, die sonst nur das Internet mit Video, Sound und interaktiven Inhalten bietet.“ Auch die großen Unternehmen unserer Zeit sind längst auf den AR-Zug aufgesprungen. So nutzt zum Beispiel die schwedische Möbelkette Ikea Augmented Reality bereits intensiv zu Marketingzwecken. Der Kunde ist mithilfe der App in der Lage, Möbel virtuell in sein Wohnzimmer zu stellen oder sein Büro komplett neu einzurichten. Diese App wurde mittlerweile von 8,5 Millionen Nutzern heruntergeladen. Das ist mutmaßlich nur der erste Vorgeschmack auf das, was mit der erweiterten Realität für den „normalen“ User in der täglichen Anwendung möglich ist und vor allem in der weiteren Entwicklung noch möglich werden kann. Wird die Nutzung dieses neuen Trends also schon schnell zum festen Bestandteil unseres täglichen Lebens? Es sieht ganz danach aus - zumindest ist er schon jetzt jedem User von Appfähigen Geräten zugänglich. Weltweit nutzten seit Januar 2015 schon zehn Prozent der mobilen User zwischen 18 und 64 Jahren eine App mit AR-Funktion. Frankreich und Großbritannien liegen mit 13 und elf Prozent in der Nutzung dieser Apps aktuell noch vor den USA mit neun Prozent. Deutschland liegt derzeit bei acht Prozent. Schätzungen gehen davon aus, dass die Zahl von weltweit 60 Millionen Augmented-Reality-Nutzern im Jahr 2013, auf 200 Millionen im Jahr 2018 steigen wird.

Mit der „Erweiterten Realität“ (engl. Augmented Reality) lassen sich Printprodukte zum Leben erwecken. Foto: Neuland-Medien GmbH & Co. KG

Die Verschmelzung von Web und Realität wird besonders deutlich, wenn man bedenkt, dass bei der Übertragung von Fußballspielen schon länger mit komplizierten Visualisierungen gearbeitet wird und es für den Zuschauer schon normal zu sein scheint, wenn die exakte Entfernung zum Tor anhand von graphischer Darstellung wie selbstverständlich über den Bildschirm flimmert. Im Tourismus zum Beispiel könnte AR schnell zur normalsten Sache der Welt werden. Man scannt ein Gebäude mit dem Smartphone und schon erscheinen Information darüber auf dem Screen. Man könnte überdies seine Route vor der Reise schon mal virtuell ablaufen oder von seinem aktuellen Standpunkt aus ganz einfach die umliegenden Attraktionen, sichtbar in 3D, mit ausreichender Zusatzinformation, ausfindig machen. AR kann viele alltägliche Dinge erleichtern und wegen ihrer Vielfältigkeit für jede Art von Nutzer interessant sein. Bis jetzt gilt Augmented Reality noch als Sache der frühzeitigen Nutzer und Technikexperten und steht am Anfang der Entwicklung. Jedoch steht für viele fest, dass Augmented Reality, nicht mehr weit von der Massentauglichkeit entfernt, in den Startlöchern auf ihren Einsatz wartet. Besonders weil auch Apple schon auf diese neue Technik aufmerksam geworden ist und den Marktführer Metaio, ein deutsches Software-Startup aus München, aufgekauft hat. n n Weitere Informationen: www.neuland-medien.de und auf der FMB Halle 20, Stand Info 5

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Interview zum Thema Büro- und Arbeitswelten

„Neue Strukturen schaffen, um Kommunikation und Teamarbeit zu fördern“ Hendrik Hund, Vorsitzender des bso Verband Büro-, Sitz- und Objektmöbel e. V., über das gestiegene Interesse der Unternehmen an gut gestalteten Arbeitsplätzen und die Wichtigkeit von Bewegung für die geistige Leistungsfähigkeit der Beschäftigten. Herr Hund, Ihr Verband hat kürzlich eine Forsa-Umfrage gestartet, die sich mit der Ausstattung von Büroarbeitsplätzen beschäftigt hat. Wie sehen derzeitig die Arbeitsbedingungen und Büroausstattungen aus? Wo bzw. in welchen Bereichen besteht besonderer Handlungsbedarf? Hendrik Hund: In der ersten Stufe haben wir nach der Ausstattung mit Schreibtischen und Bürostühlen gefragt. Grob gesagt haben 17 Prozent aller Arbeitsplätze sehr gut abgeschnitten. Weitere 50 Prozent haben Nachholbedarf in Sachen Bewegungsförderung, sind aber davon abgesehen auf einem recht guten Stand. In dem verbliebenden Drittel der Arbeitsplätze besteht in ergonomischer Hinsicht dringender Handlungsbedarf. Acht Prozent der Büroarbeitsplätze in Deutschland können sogar als hochbelastet gelten. Bei diesen kommt zu ungeeigneten Drehstühlen und Schreibtischen auch noch eine regelmäßige Lärmbelastung. Die Bilanz des bso Verband Büro-, Sitz- und Objektmöbel für das 1. Halbjahr 2015 fällt positiv aus. Die Büroeinrichtungsbranche verzeichnet eine Umsatzsteigerung von 7,7 Prozent. Worin spiegelt sich -außer an den Umsatzzahlen- sonst noch das gestiegene Interesse der Unternehmen an gut gestalteten Büro-Arbeitsplätzen wider? Hund: Vor allem an den Fragen, die gestellt werden. Viel häufiger als früher schalten sich die Personalabteilungen, die Betriebsräte und die obere Leitungsebene in die Auswahl- und Entscheidungsprozesse ein. Deren Aufmerksamkeit gilt dann meist Fragen, die sehr viel mit der Unternehmenskultur beziehungsweise mit der Art zu arbeiten, zu tun haben. Wie kann Teamarbeit gefördert werden? Wie ist der Zusammenhang zwischen Einrichtung und Kreativität. Wie sollten die Kommunikationsbereiche gestaltet werden und was finden die begehrten jungen Fachkräfte attraktiv?

Warum sind den Unternehmen nun offensichtlich auch die Themen ergonomisches Arbeitsumfeld, Mitarbeitergesundheit, Mitarbeiterbindung etc. wichtig geworden? Hund: Zum Thema Mitarbeiterbindung gab es in den letzten Jahren eine ganze Reihe von Untersuchungen. Alle kamen zu dem Schluss, dass die Arbeitsumgebung einen großen Beitrag zur Identifikation der Beschäftigten mit ihrem Arbeitgeber leistet. Unsere aktuelle Forsa-Umfrage weist darauf hin, dass es dabei auch auf die ergonomische Qualität der Einrichtung ankommt. Aktuell wertet Forsa für uns einige Fragen zur Ausstattung von Homeoffice-Arbeitsplätzen aus. Ein erstes Ergebnis dieser Auszählungen lautet: Jeder fünfte Nutzer leistet sich Zuhause einen top-ausgestatteten Arbeitsplatz. Dazu gehören Sitz-Steh-Tische, deren Arbeitshöhe zwischen einer Höhe für sitzende Tätigkeiten und dem Arbeiten im Stehen verstellt werden kann und Drehstühle für dynamisches Sitzen. Bemerkenswert ist das, weil nur ein sehr kleiner Teil dieser Homeoffice-Nutzer von ihren Arbeitgebern bei der Anschaffung ihrer Möbel unterstützt wurde. Das sollte einige Arbeitgeber nachdenklich stimmen, denn wer heute in die eigene Tasche greift, um für gute Arbeitsbedingungen im Homeoffice zu sorgen, wird mit veralteten Möbeln im Büro nicht mehr lange zufrieden sein. Wer die Motivation seiner Mitarbeiter verbessert, investiert gleichzeitig in die Produktivität. Welche Perspektiven sehen Sie vor diesem Hintergrund für eine gute Büro- und Arbeitsumgebung? Hendrik Hund: Auch Unternehmen, die heute mit einer durchschnittlichen Ausstattung noch ganz gut zurecht kommen, wer-

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„Heute werden meist Fragen gestellt, die sehr viel mit der Unternehmenskultur beziehungsweise mit der Art zu arbeiten, zu tun haben. Wie kann Teamarbeit gefördert werden? Wie ist der Zusammenhang zwischen Einrichtung und Kreativität?“ Foto: bso

Hendrik Hund

den sich in den kommenden Jahren verändern müssen. Heute wissen wir ziemlich genau, wie wichtig regelmäßige Bewegung während der Arbeitszeit für die Gesundheit und die geistige Leistungsfähigkeit der Beschäftigten ist. Wir haben klare Kennzahlen und Richtlinien zur Vermeidung von Stress durch Lärm und wir wissen, dass wir neue Strukturen schaffen müssen, um Kommunikation und Teamarbeit zu fördern. An all diesen Punkten gehen Veränderungen der Organisationen, der Unternehmens- und Personalführung und der Ausstattung der Arbeitsplätze ineinander

über. Das stellt neue Anforderungen an die Unternehmen, aber auch an die Einrichtungsbranche hinsichtlich deren Rolle als beratender Partner. Der bso und seine Mitglieder investieren daher nicht nur in die Forschung und die Produktentwicklung, sondern unter dem Markenzeichen „Quality Office“ seit geraumer Zeit auch verstärkt in die Aus- und Weiterbildung der Beschäftigten im Büroeinrichtungshandel und bei den Fachberatern. Die ersten Früchte dieser Bemühungen haben sich in maßgeschneiderten Einrichtungskonzepten niedergeschlagen. n

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vonBusch

Mit Weitsicht zu neuen Geschäftsfeldern Die vonBusch GmbH, führender Dienstleister im Dokumenten-, Druck- und Output-Management, hat in den letzten Jahren verstärkt in neue Geschäftsfelder investiert, die nicht nur dem Unternehmen viel Freude bereiten, sondern auch die Kunden positiv überraschen.

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er Erfolg kommt nicht von ungefähr. Unternehmensgründer Stefan F. W. von Busch hat es in den vergangenen 37 Jahren verstanden, ein Team zu rekrutieren, das nicht nur über die notwendigen Qualifikationen verfügt, sondern auch die von Wertschätzung geprägten unternehmenseigenen Leitsätze verinnerlicht hat. Das gilt auch für die Geschäftsleitung, die diese Werte täglich lebt. „Wir arbeiten mit Menschen. Die Mitarbeiter sind die wichtigste Ressource, Vertrauen und Respekt sind die Basis unseres gemeinsamen Arbeitens. Das praktizieren wir natürlich auch im Umgang mit unseren Kunden“, sagt Carsten Kay Müller, Prokurist und Mitglied der Geschäftsleitung. Da überrascht es nicht, dass die Bielefelder sich ein gutes Image als Arbeitgeber erarbeitet haben. Schwierigkeiten, Fachkräfte für den Vertrieb zu generieren, gibt es deshalb keine. Zudem wird fleißig in die Ausbildung junger Menschen investiert. In diesem Jahr haben drei Auszubildende ihre berufliche Karriere im Hause vonBusch begonnen. „Über die Ausbildung rekrutieren wir gerne unseren Nachwuchs, die jungen Menschen sind von Beginn an voll integriert und erlernen einen Beruf mit bestmöglicher Qualifikation“, beschreibt Carsten Kay Müller.

Komplettlösungen als Mehrwert Der national führende IT-Dienstleister für unternehmensweites Dokumenten-, Druck- und Output-Management stellt nicht nur die entsprechende Hardware zur Verfügung, sondern liefert auch Komplettlösungen für den Kunden. Dazu gehört zum Beispiel die effektive Bewirtschaftung von Druckern und Multifunktionssystemen. Störungsmeldungen werden automatisch übermittelt, Verbrauchsmaterialien automatisch bestellt und geliefert sowie mo-

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& wirtschaft 10 / 2015 | Büro- und Arbeitswelten

natliche Statistiken abgerufen. „Pro Jahr laufen gut 300 Millionen Seiten über unsere Drucker und MFP“, so Carsten Kay Müller. Dennoch haben die Bielefelder, neben ihrem Kerngeschäft, in weitere Geschäftsfelder investiert. Dazu gehören zum Beispiel zukunftsweisende Software- und DokumentenmanagementLösun­gen. Top-Thema ist zurzeit das sogenannte eWLAN, eine außergewöhnlich zukunftsfähige WLAN-Lösung, die ausschließlich für Unternehmen angeboten wird und ein Zeichen für die Innovationsstärke des Dienstleisters ist. Diese neue Form des drahtlosen Netzwerkes wird als managed Service betrieben. Mit eWLAN lassen sich Prozesse und Infrastrukturen moderner Unternehmen sicher und gesetzeskonform optimieren. Carsten Kay Müller: „Das ist ein zukunftsweisendes Thema, das künftig noch weiter an Bedeutung gewinnen wird. Hier sehen wir noch jede Menge Potenzial.“

Ideen- und Innovationsmanagement als Inspirationsquelle An zukunftsweisenden Ideen, aus denen neue Produkte und Dienstleistungen entstehen, mangelt es im Hause vonBusch nicht. Regelmäßig werden die Köpfe zusammengesteckt, wird über den Tellerrand geschaut und „quer“ gedacht. „Erfolgversprechende Ideen werden an Mitarbeiter gegeben, die diese dann zu Projekten weiter entwickeln“, beschreibt Carsten Kay Müller. Das hat sich ausgezahlt und spiegelt sich nicht zuletzt in der positiven Umsatzentwicklung wider. Beflügelnd und inspirierend auf neue Produkte und Dienst­ leistungen wirkt auch die Kooperation mit der Compass Gruppe. Das Netzwerk steht für 39 Systemhäuser mit 72 Servicestütz-


Setzen auf Wertschätzung und Nachhaltigkeit: Prokurist José-Antonio Vina, Stefan F. W. von Busch, geschäftsführender Gesellschafter und Prokurist Carsten Kay Müller (v.l.) Foto: vonBusch

punkten und ist damit der größte Anbieter von Dokumenten-, Druck- und Outputlösungen in Deutschland mit einem Gesamtumsatz von etwa 700 Millionen Euro. Müller: „Unsere Kunden profitieren von der Professionalität und dem Know-how einer überregionalen Organisation und genießen dennoch die pragma­ tische Marktnähe, Flexibilität und lokale Präsenz eines inhabergeführten mittelständischen Dienstleisters.“ Der Blick in die Zukunft fällt positiv aus: Im klassischen Geschäftsfeld stehen die Zeichen weiter auf Wachstum. „Das soll überschaubar und gesund erfolgen“, gibt Müller die Marschrichtung vor. Die Investition in weitere Geschäftsfelder ist außerdem geplant. „Bei der Entwicklung neuer Dienstleistungen gehen wir behutsam vor. Überstürzter Aktionismus liegt uns nicht. Entscheidend ist, am Ende ein erfolgreiches und nach­

Regelmäßig werden die Köpfe zusammengesteckt, wird über den Tellerrand geschaut und „quer“ gedacht. haltiges Projekt auf den Weg zu bringen“, so Carsten Kay Müller. Gerade erst haben die Bielefelder eine neue Niederlassung in Paderborn eröffnet und bereits wichtige Impulse am neuen Standort gesetzt. n n Weitere Informationen: www.vonbusch.eu

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Moderne Bürokonzepte

Neue Lösungen für Kommunikation und Teamarbeit Wie müssen Möbel für moderne Büros aussehen? Welche Anforderungen stellt die zu­ nehmende kommunikative Vernetzung bei der Büroarbeit an Arbeitsplätze im Verwaltungsbereich? Was macht ein Büro zu einem Ort, an dem Menschen zeitgemäß miteinander arbeiten können?

A

nspruchsvolle und vielschichtige Anforderungen stellen sich an zukunftsfähige Bürokonzepte: Zunehmend offene Bürostrukturen, die immer schneller voranschreitende Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnik an den Arbeitsplätzen und die Notwendigkeit bei neuen Arbeitsformen die Büroflächen als Lebensräume zu begreifen, sind wichtige Faktoren bei der Einrichtungsplanung. Der Büromöbelhersteller Assmann bietet mit den Programmen Applica und Syneo zum Teil ganz neue Lösungsansätze, die den Anspruch unterstützen, zukunftsorientiert gute Voraussetzungen für die Arbeitseffizienz zu schaffen und gleichzeitig den Wohlfühlfaktor im Lebensraum Büro zu erhöhen.

Applica – Innovatives Docking-System für Büroarbeitsplätze Unter den Aspekten Arbeitsplatzorganisation, Zonierung, Licht, Akustik und Gebäude-Infrastruktur hat der Hersteller aus Melle das völlig neue Arbeitsplatzmodul Applica entwickelt. „Für diese Innovation erteilte uns das Patentamt Gebrauchs- und Geschmacksmusterschutz“, erläutert Gerd Lauszus, Leiter der Produktentwicklung bei Assmann. Darüber hinaus erhielt das Programm den international anerkannten Red Dot Design Award 2015 für eine optimale Verbindung von Design und Funktion: Als tragendes Konstruktionselement am Schreibtisch nimmt das Applica Modul die Strom- und Datenleitungen entweder über Bodentanks oder aus der Deckenzuführung auf und verteilt sie im Inneren auf bis zu neun Anschlussmöglichkeiten für verschiedenste mobile Endgeräte im Außenrahmenprofil. Ständig am Arbeitsplatz installierte Hardware, wie zum Beispiel Monitore, Drucker, Scanner etc. können im Modulinneren in weiteren Steckerleisten fest angeschlossen werden. Über das geordnete Kabelmanagement hinaus lassen sich außerdem Mini PCs in dem Applica Wandelement unterbringen und durch verschließbare Wandfüllungen vor ungebetenem Zugriff absichern. Zur Anbringung von weiteren Adaptionselementen ist das Rahmenprofil zudem mit einer Nut ausgestattet, die beispielsweise Monitor- oder Tablet-Halter aufnimmt. Weiterhin sind sowohl Aufnahmen für Schreibtischleuchten als auch für Stehleuchten vorgesehen. Die Applica Module sind in drei Breiten- und zwei Höhenabmessungen sowie in verschiedenen Farbvarianten lieferbar. Essenziell bei modernen Bürokonzepten sind die effektive Arbeitsplatzzonierung und die effiziente Raumstrukturierung. Das Applica Wandmodul am Schreibtisch kann sowohl für die Schirmung des Ar-

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Die Kommunikationszone mit Syneo Elementen in der Mitte einer Bürofläche lässt sicht gleichermaßen für Arbeitsgespräche wie für Pausenzeiten nutzen. Fotos: ASSMANN

Applica-Module in einer Team-Arbeitsplatzsituation stellen die Stromund Datenleitungen für alle Schreibtische zur Verfügung und können zudem noch beliebig viele Arbeitsplatzleuchten aufnehmen.

beitsplatzes zum Raum als auch für die Zonierung bei verketteten Arbeitsplätzen in vielfältigen Konfigurationen genutzt werden. Im Sinne einer wohltuenden Schallabsorption in großflächigen Büroeinheiten stehen optional akustisch wirksame Füllungen zur Verfügung. Gleichzeitig unterstützt die klare Formensprache den Anspruch an moderne Arbeits­ umgebungen, alle Möglichkeiten der Kommunikationstechnik intelligent in ein Wohlfühl­ambiente im Büro zu integrieren.


Mit der flexibel einsetzbaren Syneo Lounge-Möbellinie lassen sich auch weitere Anwendungsbereiche wie temporäre Arbeitsplätze, Garderoben etc. ausstatten

Syneo - Durchdachte Lounge-Möbellinie für Kommunikationszonen Zu einer motivierenden Arbeitsumgebung gehört nach Auffassung von Assmann jedoch nicht nur die intelligente Vernetzung von Technik und Kommunikation, sondern auch die Schaffung von Rückzugsmöglichkeiten für informelle Kommunikation sowie Erholung und Entspannung. Das Loungemöbel Programm Syneo mit seinen durchdacht aufeinander abgestimmten Einzelelementen bietet vielfältige Möglichkeiten für die akustisch wirksame Raumplanung. Egal ob es sich um einen Besprechungskubus, freie Sitzecken, temporäre Arbeitsplätze oder die Einrichtung von

Das Applica Docking-System in einer Doppelarbeitsplatzkonfiguration.

Pausenzonen handelt, bietet Syneo Lösungen, die klare Formen und praxisgerechte Funktionalität einfallsreich miteinander vereinen. n n Weitere Informationen: www.assmann.de

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Schwungvoll und elegant – „One“ macht eine gute Figur.

Der Freischwinger aus dem „Febrü·One“Programm bietet Unterstützung beim Meeting und in Konferenzen.

Der Konferenz-Drehsessel „Febrü∙One“ animiert zur Bewegung. So lassen sich lange Besprechungen ganz entspannt über­stehen. Fotos: Febrü

Neue Stuhlfamilie von Febrü

Allrounder für entspanntes Sitzen Wer täglich acht und mehr Stunden im Büro sitzt, braucht gute Unterstützung. Neben Schreibtisch und Co. sind es vor allem die Stühle, die mit ergonomischen Funktionen zu einem bequemen Sitzerlebnis beitragen. Mit „Febrü·One“ stellt der Herforder Büromöbelspezialist eine neue Stuhlfamilie vor.

Z

ur Stuhlfamilie „Febrü∙One“ gehören ein Bürodrehstuhl in unterschiedlichen Ausstattungsvarianten sowie passende Konferenzsessel als Freischwinger oder KonferenzDrehsessel. Sowohl als Solisten als auch im Zusammenspiel mit dem Febrü-Büromöbelprogramm tragen die Stühle zum bequemen Sitzen und damit zum entspannten Arbeiten bei. Dank seiner vielen technischen Details ermöglicht der Büro­ drehstuhl ergonomisches Arbeiten im Open-Space-Büro ebenso wie in der Chefetage. Auch wechselnde „Besitzer“ an DeskSharing-Arbeitsplätzen finden ihren individuellen Wohlfühlmodus schnell. Zum Beispiel mit der patentierten Körpergewichts­ einstellung, die den Gegendruck der Rückenlehne mittels Schnellverstellung an das Körpergewicht anpasst. Sitzdynamik wird durch die Punkt-Synchron-Mechanik erreicht, deren abgestimmte Balance von Vorwärts- und Rückwärtsbewegung sich

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automatisch den natür­lichen Körperbewegungen anpasst. Hinzu kommen schwenkbare Multifunktionsarmlehnen, die in Höhe, Breite und Tiefe verstellbar sind, ebenso wie die individuelle Sitzhöheneinstellung. Optional kann der Bürodrehstuhl mit einer stufenlos verstellbaren und schwenkbaren 3D-Nackenstütze ausgestattet werden, die hilft, die Nackenmuskulatur zu entlasten. Neben der Sitzflächenneigungseinstellung reguliert der optionale Schiebesitz die Sitztiefe nach vorn um sechs Zentimeter, so dass der ergonomisch richtige Abstand zwischen Sitzvorderkante und Kniekehle genau auf den Benutzer eingestellt werden kann. In langen Konferenzen nehmen Freischwinger und Drehsessel die Körperbewegungen auf und animieren zum Haltungswechsel. Zurücklehnen, wippen, drehen: Das wirkt Ermüdungserscheinungen entgegen, fördert die Konzentration und hilft, Verspannungen zu vermeiden. Der Freischwinger wird auch als stapelbare Variante angeboten. Beim Konferenz-Drehsessel gehört die Rückhol­ mechanik zur Ausstattung. Form und Funktion der neuen Stuhlfamilie sind so aufeinander abgestimmt, dass alle Modelle leicht und beschwingt wirken und somit auch beim Design den Gestaltungsansprüchen moderner Arbeitswelten folgen. Neben strapazierfähigen Stoff- und Lederbezügen in attraktiven Farben lassen auch unterschiedliche Gestellfarben Freiraum für die individuelle Gestaltung. Zwei Bürostuhl- und zwei Freischwinger-Varianten fasst Febrü unter der Bezeichnung „One·XPress“ zusammen und bietet damit seinen Fachhandelspartnern ein spezielles, kurzfristig lieferbares Lagerprogramm an. Nach dem Motto „heute bestellt und mit der nächsten Möbellieferung beim Fachhandel“ hat dieser die Möglichkeit, schnell und zuverlässig die Wünsche seiner Kunden zu erfüllen. n


AKS Bürosysteme

Immer gut beraten Vor zehn Jahren gründeten Andreas Knapp und Andreas Schulze die AKS Bürosysteme GmbH: Die beiden Geschäftsführer richten jedoch seit mehr als 30 Jahren Büroräume ein und kennen die Branche wie ihre Westentasche.

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ie Kenntnis des Marktes, ihre langjährige Erfahrung und die starke Serviceorientierung sind ein wichtiges Pfund, dass die beiden Bielefelder bei der Gründung ihres Unternehmens in die Waagschale werfen konnten. Das hat sich bis heute ausgezahlt. Zahlreiche Kunden, vom Freiberufler, über den Mittelständler bis hin zum Großunternehmen wissen die absolute Kundenorientierung und Beratungskompetenz des sechsköpfigen Teams zu schätzen. In den letzten Jahren hat der Dienstleister zahlreiche Objekte in Unternehmen verschiedener Branchen eingerichtet. Die individuelle und umfassende Beratung ist ebenso selbstverständlich wie die 2-D- bzw. 3-D-Planung im Vorfeld. Im Bereich Büromöbel steht das gesamte Spektrum einer modernen Büroausstattung zur Verfügung. Neben Schreibtischen, Steh-/Sitzarbeitsplätzen, Schrank- und Trennwänden komplettieren auch Besprechungs- und Bürodrehstühle sowie Beleuchtungskonzepte das Angebotsspektrum. Hierbei legen die Büroeinrichtungsexperten großen Wert auf Qualität und ergonomische Arbeitsplatzgestaltung. Gern genutzt wird auch der Service, den neuen Bürostuhl im eigenen Büro erst einmal „Probe zu fahren“. „Das „Probesitzen“ im Arbeitsalltag erleichtert die Entscheidung und erhöht die Zufriedenheit“, beschreibt Andreas Knapp.

Auch bei der Auswahl ihrer Lieferanten verfolgen die beiden Unternehmer eine eigene Strategie und setzen auf die räumliche Nähe. „Wir suchen bewusst die Nähe zu Lieferanten, die im Umkreis ansässig sind, so dass wir auch mit Kunden zum Hersteller vor Ort fahren können, um zusätzliche Büromöbel anzuschauen, die wir in unserer eigenen Ausstellung nicht zeigen können“, sagt Andreas Knapp.

Wir setzen auf räumliche Nähe Der Umzug in größere Räumlichkeiten hat die Lagerkapazitäten und gleichzeitig die Flexibilität in der Abstimmung der Lieferzeiten mit den Kunden erhöht. Am neuen Standort gibt es zudem mehr Platz für die Präsentation der Möbel. Auch Mustermöbel und B-Ware zu Sonderpreisen stehen dort zur Verfügung. n

n Einen bundesweiten 24-Stunden-Lieferservice von ca. 15.000 Bürobedarfsartikeln bietet das Unternehmen darüber hinaus über seinen Online-Shop unter www.aks-buerosysteme.de an.

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Kongressmesse MEiM

Informieren und netzwerken Am 28. Oktober treffen sich Entscheider im Heinz Nixdorf Museumsforum auf der MEiM – Mehr Erfolg im Mittelstand. Die Kongressmesse findet in diesem Jahr zum 15. Mal in Paderborn statt.

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in wichtiger Programmpunkt ist der Auftritt der drei Keyspeaker, die mit spannenden Themen für interessante Informationen sorgen. Zum Auftakt spricht Professor Dr. Gregor Engels von der Universität Paderborn, der auf den Zug um den Hype 4.0 aufspringt und die Chancen und Risiken für mittelständische Unternehmen erläutert. Zweiter Referent ist der Verkaufstrainer Sascha Bertnitzki, der in seinem Impulsvortrag „Raus aus der Komfortzone – neue Kunden kommen nicht von alleine!“ die viel gelehrten Verkaufsmythen infrage stellt und zeigt, was Spitzenverkäufer anders machen. Mit weit über 1.000 Veröffentlichungen in der Fach- und Wirtschaftspresse gilt er als der Akquise-Experte in den Medien. (Siehe unten stehendes Interview) Mit Frank Schäffler, der zum Abschluss der MEiM spricht, hat der Veranstalter einen Politiker eingeladen, der zuletzt als „Euro-Rebell“ für Aufsehen gesorgt hat. In seinem Vortrag „Nicht mit unserem Geld!“ referiert der ehemalige Bundestagsabgeordnete unter anderem zu Chancen und Risiken des billigen Geldes für den Mittelstand.

Plattform für Entscheider Darüber hinaus informieren an diesem Tag erfahrene Unter­nehmer und Experten die Besucher in Fachvorträgen über Trends, Ideen und Erkenntnisse aus der Unternehmenspraxis. Kundenforen so-

Professor Dr. Gregor Engels: Der Hype um 4.0

Frank Schäffler: Chancen und Risiken des billigen Geldes

wie Unternehmens- und Produktpräsentationen ergänzen den Kongress. Parallel stehen Ansprechpartner zahlreicher regionaler und einiger überregionaler Aussteller verschiedener Branchen bereit, den Besuchern anspruchsvolle Lösungen zu präsentieren. Die Kongressmesse MEiM wurde 2001 gegründet, um Entscheidern aus der mittelständischen Wirtschaft der Region eine Plattform zu bieten, die Erfahrungsaustausch, Netzwerken und Zugang zu aktuellem Know-how ermöglicht. n n Weitere Informationen: www.meim.de

Im Interview: Sascha Bartnitzki

„Verkaufen ist wie Leistungssport“ Sascha Bartnitzki, Verkaufstrainer und Keynote Speaker, über aktive Neukundengewinnung und zielgenaue Akquise. Herr Bartnitzki, Ihr Vortrag steht unter dem Thema „Raus aus der Komfortzone – neue Kunden kommen nicht von alleine“. Das lässt den Schluss zu, dass es sich viele Verkäufer in ihrer Position bequem gemacht haben? Sascha Bartnitzki: In der Tat befinden sich viele Verkäufer in einer Warteposition. Sie werden erst aktiv, wenn ein Kunde anruft. Es gibt nur wenige, die selbst Initiative ergreifen. Dabei könnten sie zum Beispiel in „Leerlaufzeiten“ einfach einmal zum Telefon

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greifen. Wie heißt es doch so treffend: „Mach dir ein paar schöne Stunden und telefonier mit deinen Kunden.“ Sie sind seit vielen Jahren als Verkaufstrainer tätig. Wo sehen Sie aktuell die größten Herausforderungen für Verkäufer? Bartnitzki: Angesichts zunehmend gesättigter Märkte stehen viele Branchen vor einer großen Herausforderung in der Kunden-Akquise. Verkäufer haben es zunehmend schwerer, die Person zu erreichen,


die auch die Entscheidungen trifft. Die verbale Kommunikation verlagert sich. Die vor­geschaltete Person am Telefon übernimmt die Aufgabe der Informationsaufnahme und blockt ab, indem sie beispielsweise mitteilt, dass sie sich bei Bedarf melden würden. Diese Entwicklung ist seit einigen Jahren zu beobachten und wird sich leider weiter verstärken. Sascha Bartnitzki Verkaufstrainer aus Leidenschaft: „Verkaufen ist ein traumhafter Beruf.“

Was raten Sie Verkäufern? Wie können sie auf diese Situation reagieren?

Bartnitzki: Die Kunst liegt darin, möglichst sparsam die Informationen zu streuen. Es gibt verschiedene Techniken, die leicht erlernbar sind und die helfen, den Gesprächspartner von der Wichtigkeit des Anrufes zu überzeugen. Was zeichnet einen guten Verkäufer aus? Bartnitzki: Verkaufen ist wie Leistungssport. Man muss vor dem Wettkampf trainieren, Ausdauer haben und Mut beweisen. Gute Verkäufer haben sich eine gute Kondition antrainiert und gehen hoch konzentriert in ein Verkaufsgespräch. Sie haben sich richtig auf ein Gespräch vorbereitet, sich über die Wünsche des Kunden informiert und stellen die entscheidenden Fragen. Ein erfolgreicher Verkäufer ist begeistert, verfügt über verkäuferisches Wissen und bringt Ausdauer und Biss mit. Meine Trainings sind ultrapraktisch. Ich habe bei unzähligen Begleitungen meiner Teilnehmer in Verkaufsgesprächen erlebt, welche Hürden es gibt und immer wieder gesehen, dass es an einem zielgenauen strategischen Verkaufen mangelt. Herr Bartnitzki, Sie selbst sind begeisterter Verkäufer. Welche Faszination übt der Beruf aus? Sascha Bartnitzki: Verkaufen ist ein traumhafter Beruf. Man kann unendlich viel bewegen, das macht ihn so einzigartig. Verkäufer, die erfolgreich sind, haben unendlich viel Spaß, sie brennen für ihren Job. Leider wird in den Unternehmen sehr viel kaputt gemacht. Der Druck ist oftmals zu groß, es wird zu viel gefordert und nicht gefördert. Das wird Unternehmen früher oder später das Genick brechen. Muss man zum Verkäufer geboren sein? Sascha Bartnitzki: Tendenziell eher nein. Man wird ja auch nicht als Rennfahrer geboren. Gewisse Grundparameter sollten vielleicht vorhanden sein. Aber wenn man ehrgeizig ist und Mut mitbringt, kann fast jeder Mensch Höchstleistungen erbringen. Übung ist natürlich auch hier unvermeidbar. n n Tipp: Sascha Bartnitzki spricht zum Thema „Raus aus der Komfortzone – neue Kunden kommen nicht von alleine“, Beginn: 14 Uhr

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documenteam

Termingeschäfte Es gibt Weisheiten, die verlieren niemals ihre Aktualität. Aus dem Buch „Ratschläge für junge Kaufleute“ verfasst von Benjamin Franklin im Jahre 1748 stammt z.B. die heute noch gültige Weisheit „Zeit ist Geld“. Diesen Ratschlag beherzigt documenteam, eine Digital- und Offsetdruckerei aus Bielefeld, zum Nutzen der eigenen Kunden. „Bei documenteam steht der Kunde auf der Pole-Position!“, behauptet selbstbewusst Torsten Bischof, Geschäftsführer der documenteam GmbH & Co. KG. Wir haben hinter die Kulissen geschaut und entdeckt, dass es sich bei dieser Behauptung nicht um eine Phrase handelt, wie sie gerne im Verkauf gedroschen wird, wenn es kein wirklich alleinstellendes Leistungsangebot gibt. Die Metapher der „Pole-Position“ aus dem Motor-Rennsport hat durchaus ihre Berechtigung. Denn das ganze Unternehmen ist auf schnelle und flexible Abläufe getrimmt: das fängt an bei Angeboten Digital- und Offsetdruck zu kombinieren, geht über das Vorhalten großer Kapazitäten dank neuester Druckmaschinen und endet noch lange nicht bei den qualifizierten Mitarbeitern. „In der Optimierung von Workflows liegt die große Stärke von documenteam“, ist sich Bischof sicher. Hier gibt es die Chance, in einem Markt zum Erfolg zu kommen, der im Wesentlichen bipolar geprägt ist. Auf der einen Seite stehen Online-Druckereien, die Standardprodukte zu einem unschlagbar günstigen Preis verkaufen. Auf der anderen Seite, kleine bis mittelgroße Druckereien, die sämtliche Facetten der Druckveredlung dem Kunden anbieten, der es braucht und bereit ist, die Mehrkosten zu tragen.

Druck und Logistik Hohe Durchlaufgeschwindigkeiten und schlanke Abläufe verschaffen Unternehmen nicht nur mehr Zeit, sondern auch die Terminsicherheit, wenn es darauf ankommt. Hinzu kommt die Flexibilität, einen Auftrag auch einmal vorziehen zu können,

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Torsten Bischof: „In der Optimierung von Workflows liegt unsere große Stärke.“

wenn es kurzfristig brenzlig wird. „Das geht nur, wenn sie nicht alle Maschinen zu 100 Prozent auslasten, sondern bewusst zusätzliche Kapazitäten einkalkulieren“, erläutert Bischof. Gerade größere Kunden nutzen auch die Möglichkeit, ihre Pub­ likationen bei documenteam zu lagern und in den Mengen abzurufen, wie sie gerade benötigt werden und punktuell dorthin liefern zu lassen, wo deren Einsatz geplant ist. So werden Jahr für Jahr im Auftrag der DIHK-Bildungs-GmbH die Industrie- und Handelskammern in Deutschland bedarfsgerecht mit Schulungsunterlagen versorgt. Dass Schnelligkeit nicht nur etwas mit Geschwindigkeit und Flexibilität zu tun hat, sondern auch mit dem Anspruch, bei jedem Druckauftrag im Sinne des Kunden mitzudenken, gibt uns Torsten Bischof zum Abschluss noch mit auf den Weg. Wichtig ist hier schon die Beratung, welcher Produktionsweg der richtige ist, ob Digitaldruck oder lieber Offsetdruck oder sogar eine Mischung aus beiden. Aber auch die angelieferten Produktionsdateien einer Plausibilitätsprüfung zu unterziehen und den Andruck genauestens zu prüfen, gehört zur Unternehmens-Philosophie von documenteam. „Schnelligkeit muss eben auch mit Fehlerfreiheit Hand in Hand gehen“, so Bischof. Auch eine Weisheit, welche das Zeug dazu hat, die Zeiten zu überdauern. Übrigens: documenteam ist offizieller Druckpartner der Kongressmesse MEiM. Wer mehr zu Philosophie und Leistungen erfahren möchte, ist am Stand A13 herzlich willkommen. n


BREKOM

Unified Communications neu definiert Der Kommunikationsspezialist BREKOM zeigt auf der MEiM die neu aufgesetzte UC-Plattform XPhone Connect des deutschen Software-Herstellers C4B Com For Business AG.

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ie Lösung bündelt alle Kanäle, sämtliche Kontakte und die gesamte Kommunikationshistorie in einem Client und ermöglicht die nahtlose Integration in Kundenanwendungen wie CRM- und ERP-Systeme. Wichtig für den Kunden ist der Investitionsschutz: Es werden praktisch alle namhaften Telefonanlagen-Hersteller unterstützt. Der Vorteil für die Kunden: Unternehmen können verschiedenste, vorhandene Telefonanlagen einsetzen. Die gesamte Kommunikation richtet sich konsequent auf den Kontakt aus: „Der Anwender muss nur entscheiden, mit wem er kommunizieren möchte“, erklärt Markus Krieg, Leiter der BREKOM-Niederlassung Paderborn. „Wie er kommunizieren will – ob via Telefon, Chat oder Screen-Sharing – kann er zu jeder Zeit anpassen und beliebig kombinieren.“ Wo der Mitarbeiter ist, spielt dabei keine Rolle: „Mobilität ist einer der entscheidenden Erfolgsfaktoren“, bestätigt Markus Krieg. „Überall arbeiten zu können, ist heute eine Selbstverständlichkeit. In Sachen komfortabler Kommunikation hängt die Realität diesem Arbeitsverständnis aber leider oft noch hinterher.“ Ob im Home Office, Hotel oder auf dem Weg zum Kunden: Mitarbeiter können mit jedem Festnetz- oder Mobiltelefon ebenso komfortabel wie im Büro Gespräche annehmen, weiterverbinden oder Konferenzen einrichten. Die Integration aller Kontaktdaten aus den verschiedensten Datentöpfen, Anwendungen und Niederlassungen eines Unternehmens ist seit jeher eines der Alleinstellungsmerkmale der XPhone-Serie. Mit dem neuen Modul „AppLink“ können Daten, die bei eingehenden Anrufen im Client angezeigt werden sollen, einfach per Drag & Drop aus verschiedensten Anwendungen (ERP, CRM etc.) zusammengestellt werden. So werden den Mitarbeitern direkt bei Anrufeingang nicht nur Name und Firma des Anrufers, sondern darüber hinaus zentrale Informationen wie beispielsweise Kunden-Nummer oder Partner-Status, angezeigt. Großes Potenzial, die Kommunikationsprozesse nachhaltig zu straffen, bietet auch das neue Business Intelligence-Modul „XPhone Analytics“: Übersichtliche Grafiken und klar gegliederte Dashboards geben Antwort auf die Fragen nach Anrufauf­kommen, durchschnittlicher Telefondauer, Erreichbarkeit und vieles mehr. Teamleiter können so einfach und schnell identifizieren, zu welcher Zeit die Quote der verlorenen Anrufe besonders hoch ist – und entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen. „Mit Analytics kann jede Abteilung ihre Ressourcen deutlich besser planen und Mitarbeiter effizienter einsetzen. Für Unternehmen liegt hier ein unglaubliches Potenzial. Nicht nur hinsichtlich der ganz konkreten Einsparungen, sondern z. B. auch in Form einer verbesserten Erreichbarkeit im Service und höherer Umsätze im Vertrieb“, so Krieg.

Markus Krieg: „Überall arbeiten zu können, ist heute eine Selbst­ verständlichkeit. In Sachen komfortabler Kommunikation hängt die Realität diesem Arbeitsverständnis aber leider oft noch hinterher.“

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Foto: Leonex

B2B E-Commerce

Von der Planung bis zum Erfolg Der digitale Trend macht auch vor dem klassischen B2B-Geschäft keinen Halt. Etwa 18 Prozent aller B2B-Geschäfte werden über das Internet abgewickelt – Tendenz steigend.

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abei ist E-Commerce nicht nur ein moderner Trend, sondern bietet Möglichkeiten, die weit über die des klassischen B2B-Geschäfts hinausgehen. Möchte man von den Vorteilen profitieren und sein Geschäft ausbauen, ist mehr notwendig, als das bloße Aufsetzen eines Webauftritts. Das klassische B2B-Geschäft ist geprägt von langjährigen Kundenbeziehungen und individuellen Konditionen. Der tagesaktuel-

le Bestpreis ist oftmals weniger relevant. Der Service, die Zuverlässigkeit und die Verfügbarkeit stehen dagegen häufig im Vordergrund. Produkte sind meist komplex und bedürfen viel Erklärungsbedarf, so dass auch die Kundenakquise nicht selten eine Herausforderung darstellt. B2B-E-Commerce soll dabei durch einen eigenen Webauftritt oder Online-Shop die Kundengewinnung verbessern, das bestehende B2B-Geschäft unterstützen und die Kaufabwicklung auch über die üblichen Geschäftszeiten hinaus ermöglichen. Durch effizientere Prozesse erlaubt B2B-ECommerce obendrein die Reduktion von Kosten und erhöht somit die Wirtschaftlichkeit nachhaltig. Eine umfangreiche Planung, die Analyse des Marktumfelds und eine langfristige Strategie sind essentiell für einen nachhaltigen Erfolg eines E-Commerce Auftritts. Ein guter B2B-Online Shop sollte funktional an den Mustern vorhandener und erfolgreicher B2C-Shops anknüpfen, da die Kunden eines B2B-Shops durch private Käufe an diese Funktionen gewöhnt sind und diese erwarten. So kann eine klare Webseitenstruktur, das Zusammenfassen bestimmter Produktgruppen oder auch das Bereitstellen funktionaler Themengebiete innerhalb des Shops dazu helfen, die Kunden einfach und bequem zur Wahl des richtigen Produkts zu führen. Der Erfolg eines E-Commerce Auftritts hängt letztendlich davon ab, ob die gewünschte Zielgruppe das Portal findet und sich dieses auch von der Konkurrenz abhebt – sprich die Positionierung des Portals bei relevanten Suchbegriffen auf Suchmaschinen wie Google. Primär spielen hierbei zwei Bausteine eine Rolle - Suchmaschinen-Optimierung (SEO) und SuchmaschinenWerbung (SEA). Während SEA pro Klick Kosten verursacht und schnelle Erfolge verspricht, ist SEO nachhaltiger und spart langfristig Kosten. Mit der richtigen Strategie kann man also nicht nur viel Geld sparen, sondern sich auch dauerhaft von der Konkurrenz absetzen. n n Weitere Informationen: www.leonex.de. Auf der MEiM bietet der Vortrag „B2B E-Commerce – Von der Planung bis zum Erfolg“ einen Einblick in das Thema.

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markt & wirtschaft 10 / 2015 |


BVMW-Meeting Mittelstand

Arbeitgeberattraktivität als Erfolgsrezept Der Alltag fordert Unternehmen und Mitarbeiter heute mehr denn je: Für BVMW-Geschäftsführer Udo Wiemann Motivation genug, über dieses Thema zu diskutieren. Mit Dr. Oliver Schumann hatte er einen Spezialisten an den Stammsitz der Verler Nüssing GmbH einge­ laden, der wertvolle Empfehlungen für den Unternehmensalltag lieferte.

U

nternehmen haben heute verschiedene Herausford­ erungen zu meistern, wenn sie dauerhaft wettbewerbsfähig bleiben möchten. Es reicht längst nicht mehr, möglichst schnell die besten Produkte und Dienstleistungen auf den Markt zu bringen. Vielmehr geht es auch darum, vorhandene Mitarbeiter zu binden und attraktiv für neue zu sein. Welche Möglichkeiten haben Unternehmer im Alltag, ihre Ideen und Leitlinien gemeinsam mit den Mitarbeitern umzusetzen? Antworten auf diese Fragen lieferte Dr. Oliver Schumann, der den Besucherinnen und Besuchern aufzeigte, das Arbeitgeberattrak­ tivität und Erfolg verschiedene Gemeinsamkeiten haben. „Beides muss hart erarbeitet werden, beides muss sich fortwährend bewähren und immer wieder hinterfragt werden.“ Dr. Schumann gelang es in besonderer Weise, Strategien aus dem erfolgreichen Leistungs- und Freizeitsport für die praktische Nutzung in der Wirtschaft heranzuziehen. Mit einem Ausflug in die Welt des Fußballs zeigte Oliver Schumann, wie ein extrem niedrigklassig spielender englischer Fußball­ verein, der zwar ein Jubiläum, aber keinerlei Fans hatte, mithilfe der sozialen Medien innerhalb kürzerster Zeit „weltbekannt“ wurde. „Dieser fulminante Erfolg lässt sich ganz leicht erklären. Der Verein hatte auf einmal eine kraftvolle Geschichte“, beschreibt Dr. Schumann. Bezogen auf die Unternehmenslandschaft bedeutet das, eine interessante Geschichte kann dazu beitragen, die eigene Arbeitgeberattraktivität zu steigern. Schumann machte deutlich, dass es nicht die Aufgabe der Führungskraft sei, die Mitarbeiter zu motivieren, vielmehr müsse sie etwas für die emotionale Bindung der Beschäftigten tun. Sinn­volle und motivierende Rahmenbedingungen seien ein wichtiges Instrument, damit sich die Mitarbeiter entfalten und identifizieren könnten. „Motivation begründet sich aus Visionen, diese wiederum treiben zu unglaublichen Leistungen an. Unternehmen, die einen Fachkräftemangel beklagen, haben ein Problem hinsichtlich der Atmosphäre“, so der Dozent und Coach. Dr. Schumann hatte noch einige andere Empfehlungen parat, die Unternehmer beherzigen sollten, um Mitarbeiter für das Unternehmen zu begeistern und langfristig zu binden. „Führungskräfte sind gut beraten, über die eigenen Werte im Unternehmen nachzudenken und zu schauen, ob die Werte der Mitarbeiter mit dieFebruar 8, Aspekte 2013 sen0001506039_000003.pdf konform gehen.“ - Weitere sieht Oliver Schumann in

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Motivierende Veranstaltung: Referent Dr. Oliver Schumann, Sascha Gutmann; Techniker Krankenkasse, BVMWGeschäftsführer Udo Wiemann und Gast­ geberin Carola Nüssing, Geschäftsführerin der Nüssing GmbH.

der positiven Kommunikation sowie in der Selbstreflexion. „Gute Vorsätze reichen nicht aus. Vielmehr bedarf es sauberer Ziele, die nach Inhalt, Ausmaß und Zeit zu formulieren sind. Am Ende zählt jedoch immer das beherzte Handeln, das Tun.“ n

BVMW-Veranstaltungsvorschau n Meeting Mittelstand Soziale Kompetenz im Unternehmen Das Spannungsfeld betriebliche Notwendigkeit und Mitarbeiterbedürfnisse Do. 29.10.2015 | Beginn um 18:00 Uhr - ca. 21:00 Uhr BTZ Berufliches Trainingszentrum, Benhauser Feld gGmbH, Friedrich-List-Straße 47, Paderborn n Meeting Mittelstand Innovative Kommunikation Do. 12.11.2015 | Beginn um 18:00 Uhr - ca. 21:00 Uhr aXon Gesellschaft für Informationssysteme mbH, Technologiepark 8, Paderborn n Jahresabschlussveranstaltung Joey Kelly: NO LIMITS - Wie schaffe ich mein Ziel Do. 03.12.2015 | Beginn um 18:00 Uhr - ca. 21:00 Uhr Bilster Berg Drive Resort GmbH & Co. KG, Bilster Berg 1, Bad Driburg BVMW Geschäftsstelle Gütersloh • Paderborn • Höxter fon 0 52 51.6 86 03 67 fax 0 52 51.6 86 23 28 www.paderborn.bvmw.de erika.schumacher@bvmw.de

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Unternehmen und Märkte | markt & wirtschaft 10 / 2015

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Markantes Gebäude mit herausragender Architektur: Die Immobilie birgt das Potenzial für die erfolgreiche Ansiedlung moderner Unternehmen

HNR 1 Firmenzentrum in Paderborn

Immobilienprojekt mit Strahlkraft Lange fristete das gut 80.000 Quadratmeter große Gebäude ein Schattendasein: Jetzt wird es wieder zum Leben erweckt. Die ehemalige Nixdorf-Immobilie birgt das Potenzial für die erfolgreiche Ansiedlung moderner Unternehmen in Paderborn. Es ist eine exzellente Adresse, die nicht nur für die Stadt an der Pader, sondern für die Region eine besondere Bedeutung dar stellt und weitreichende Strahlkraft besitzt. Schon der Name soll dieses widerspiegeln: HNR 1 Firmenzentrum heißt der Standort jener berühmte Standort, an dem Computer-Pionier Heinz Nixdorf erste Ansätze

GELUNGEN!

für den professionellen Einsatz von Computern geschaffen hatte und hier die moderne IT-Struktur mit aus der Wiege hob.

Die Keimzelle der Computerindustrie Was Nixdorf hinterließ, wirkt bis heute nach: Vor über 45 Jahren hat der weitsichtige Unternehmer hier nicht nur eine Immobilie errichten lassen, in dem die Mitarbeiter einen Arbeitsplatz fanden. Vielmehr ist hier ein Gebäudekomplex mit besonderer Lage und Anbindung an die regionale Infrastruktur geschaffen worden. Heinz Nixdorf war seiner Zeit in vielen Aspekten voraus und hatte die Bedürfnisse seiner Mitarbeiter schon früh im Blick. Die Schaffung eines riesigen Außenareals mit umfangreichen Grünflächen zum Verweilen und Wohlfühlen war für die damalige Zeit etwas Besonderes. Mit dem Bau des Ahorn Sportpark setzte er einen weiteren Impuls, um die Beschäftigten zur sportlichen Betätigung zu motivieren.

„Die Immobilie ist ein Schatz für die Stadt und die Region“ Beratung Konzeption Abwicklung Preis/Leistung Beispielhaft: Böttger Arbeitsschutz Bad Lippspringe Industriebauten Bürogebäude Produktionsgebäude Lagerhallen Funktionshallen Gewerbebau Sonderlösungen

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Der riesige Gebäudekomplex wurde viele Jahre von Unternehmen des Nixdorf Konzerns genutzt und im Laufe der Entwicklung mit wichtigen Zulieferern besetzt. Ein Teil des Objektes steht jedoch seit Längerem leer. Vor zwei Jahren entstand Bewegung für das im „Dornröschenschlaf“ befindliche Gebäude F. Eine Investmentgruppe ist auf das Objekt aufmerksam geworden. Die US-Amerikaner waren von den Vorzügen des Standortes und der Immobilie überzeugt, kauften das Gebäude und beauftragten die Eurofacility Solutions GmbH (ESG) als offiziellen Facilitymanager mit der Renovierung der Flächen. „Die Immobilie ist ein Schatz für die Stadt und die Region. Wir freuen uns, dass wir diesen Ort mit seiner bewegten Geschichte wieder vollständig aktivieren können“, sagt Marcus Rüther, zuständiger Ansprechpartner für die Vermarktung der Flächen. Die Verantwortlichen vor Ort haben sich viel vorgenommen. Bis 2017 wollen sie gut 40.000 Quadratmeter Fläche komplett vermarkten, und das besondere Gebäude wieder zu neuem Leben erwecken und zu neuem Glanz führen. Dazu wird eine Menge Geld in die Hand genommen. Die Amerikaner investieren in einem ersten Schritt gut acht Millionen Euro. „Die Eigentümer haben uns einen großen Handlungsspielrum eingeräumt. Die Immobilie ist in einem guten Zustand, dennoch werden in allen Gewerken Renovierungen vorgenommen. Das Dach wird zurzeit saniert, parallel werden die einzelnen Etagen für die Nutzung vorbereitet“, sagt Gary Herbert, Geschäftsführer der ESG.

13:19:43 Uhr 10 / 2015 01.12.2009 | Unternehmen und Märkte


Mit Motivation und Leidenschaft treiben die Projektverantwort­ lichen das Vorhaben an. Sie sind vom Erfolg überzeugt. Der Markt für ein Firmenzentrum dieser Ausrichtung sei vorhanden. Auch Gespräche mit der Stadt Paderborn seien positiv verlaufen. Für den Standort sprechen verschiedene Aspekte: Das Gebäude selbst, das aufgrund seiner zukunftsweisenden Architektur in den 70er Jahren mit dem Architekturpreis für Industriebauten ausgezeichnet wurde, überzeugt mit seiner Multifunktionalität, hohen Sicherheitsstandards und einer Modulbauweise, die auf individuelle Bedürfnisse der Nutzer eingeht. Besondere Ausstattungswünsche, wie zum Beispiel die Schaffung von Reinräumen oder die Installation von Druckluft oder Kältetechnik sind möglich. „Die Flächenaufteilung und die flexible Parzellierung sind auf moderne Unternehmen zugeschnitten, die Büro-, Produktionsund Lagerflächen benötigen“, sagt Andy Joyce, stellvertretender Geschäftsführer von ESG. Die Energieversorgung und Vernetzung entsprechen aktuellen Standards, sie wurden in den letzten Jahren regelmäßig auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Das Gelände am heutigen Heinz-Nixdorf-Ring punktet mit weiteren Ausstattungen und Services: Neben einer Restaurantkantine im Nebengebäude und einem zentralen Empfangsservice haben Mieter auch die Möglichkeit, das zentrale Multi-Media-Center mit modernster Präsentations- und Kinotechnik zu nutzen. Zwei Mietwagen-Firmen haben ihren Standort direkt am Gebäude, Parkplätze und Fahrradständer sind ebenfalls vorhanden. Die direkte Anbindung an die A33 sowie eine schnelle Verbindung zur A2 und A44 sind weitere Vorteile, wie auch die gute Erreichbarkeit des Flughafen Paderborn/Lippstadt. „Dieses Projekt ist ganz nach unserem Geschmack. Es macht unendlich viel Spaß, dieses Vorhaben zum Erfolg zu führen und damit nicht nur für Paderborn, sondern für die Region einen wichtigen Impuls zu setzen. Daran arbeiten wir jeden Tag mit Leidenschaft“, so Gary Herbert und Andy Joyce. n

Hohe Multifunktionalität: Die Flächenaufteilung und die flexible Parzellierung bieten Möglichkeiten für verschiedene Nutzungsmodelle.

Fotos: HNR1

Platz zum Produzieren und Lagern: Unternehmen verschiedener Branchen finden hier die entsprechenden Räumlichkeiten.

n Weitere Informationen: www.hnr1.de

Unternehmen und Märkte | markt & wirtschaft 10 / 2015

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3. Ostwestfälischer Brandschutztag

Für mehr Sicherheit Der dritte Ostwestfälische Brandschutztag am 21. Oktober im Messezentrum Bad Salzuflen zeigt die gesamte Bandbreite der Thematik auf.

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in Blick auf das umfangreiche Spektrum der gut 50 Aussteller zeigt, dass das Thema Brandschutz viele Unternehmen betrifft. Weit mehr als nur Architekten, In­ genieure und Brandschutzbeauftragte haben mit der The­ matik zu tun. Eine Vielzahl von Handwerksbetrieben wie Schlosser, Maler, Zimmerer, Trockenbauer und Elektriker werden tagtäglich mit der Problematik konfrontiert. Für sie und viele weitere Unternehmen ist die Veranstaltung eine ideale Möglichkeit, sich mit dem Brandschutz zu beschäftigen und sich über das umfangreiche Spektrum zu informieren. Neben aktuellen Brandschutzprodukten, die die Aussteller präsentieren, sind verschiedene Unternehmen vor Ort, die Schulungen und Ausbildungen im Brandschutz anbieten. Dazu gehören u.a. die ISA-Akademie Hattingen sowie die Firmen Klaas Brandschutz und Meding Brandschutz. Weitere Aussteller haben sich auf die Erstellung von Feuerwehrplänen sowie Flucht- und Rettungswegplänen spezialisiert und helfen auch bei der Digitalisierung vorhandener Pläne. Die Adolf Würth GmbH & Co. KG, führender Spezialist im Handel mit Montage- und Befestigungsmaterial, ist ebenfalls vor Ort wie auch die Wagner Group GmbH, Lieferant für Brandmeldeanlagen und Sondermelder. Über Software für Brandschutzbeauftragte und Unternehmer zur sicheren Dokumentation informieren die beiden Bochumer Unternehmen KEVOX® und TENADO sowie die Gütersloher DAEDALUS GmbH. Spezialisten für Feuerlöschtechnik, wie die MULTIMON Indus­ trieanlagen GmbH, GLORIA GmbH, HSF Heinz Schaper GmbH & Co. KG und die Kidde Brandschutz GmbH zeigen einen Einblick in ihr Produktspektrum, der vom Feuerlöscher bis zur Löschan­ lage reicht. Mit der ESSMANN GROUP ist ein Spezialist für Licht, Luft und Sicherheit rund um die Gebäudehülle vor Ort. Abgerundet wird die Veranstaltung mit einem interessanten Vortragsprogramm.

So informiert der Vortrag von Dr. Dieter Figge von der Fachhochschule Lemgo über die Brandschutzanforderungen nach der neuen Landesbauordnung NRW. Einen Blick auf die neue Brandschutzordnung wirft Uwe Wiemann vom Verein der Brand­ schutzbeauftragten in Deutschland e.V., und gibt Tipps für die praktische Umsetzung. Weitere Vorträge beschäftigen sich mit den Themen: Fettbrand und Computer mit Wasser löschen, Rauchwarnmelder, Zuviel Brandschutz in Deutschland?, Brandschutzbeschichtungen, Brandschutztore und Mobile Brandschutzmeldeanlagen sowie Hydranten und Trinkwasser- geht das? Mit einem in der Praxis häufig festzustellenden Problem beschäftigt sich ein Vortrag der EAS Technischer Brandschutz GmbH: „In zahlreichen Gebäuden trifft man immer wieder auf Installationsschächte und Verteileranlagen, die entweder gar nicht oder nur unzureichend gegenüber den Flucht- und Rettungswegen abgeschottet sind. Insbesondere Schächte stellen bei Bränden ein besonders hohes Gefahrenpotential dar“, so der Referent aus dem Hause EAS. Denn hierdurch würden oft brennbare Installationen wie Elektrokabel und Versorgungsleitungen stockwerkübergreifend geführt. Ein Brand könne sich somit in kürzester Zeit im gesamten Gebäude ausbreiten. (Den kompletten Vortrag finden Sie auf www.mawi-westfalen.de) n

KONTEXT Eintrittskarten zum Brandschutztag sind zum Preis von 20 Euro erhältlich. Besucher, die sich vorher auf der Webseite www.owl-brandschutztag.de registrieren, bekommen eine Ermäßigung von fünf Euro. n Weitere Informationen: www.owl-brandschutztag.de

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Unsere nächsten Termine: Ausbildung zum Brandschutzbeauftragten ab dem 25. November 2015 Fortbildung für Brandschutzbeauftragte am 09. und 10. März 2016 Ausbildung zum Brandschutzbeauftragten am 17.-19. Februar und 24.-27. Februar 2016 Wir erstellen Feuerwehrpläne und Flucht-und Rettungswegpläne nach DIN

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Klaus Meding | Sicherheitsanlagen GmbH | Gerberweg 24 | 32108 Bad Salzuflen Telefon: 05222-707989 | Telefax: 05222-805181 | E-Mail: info@kmsonline.de

markt & wirtschaft 10 / 2015 | Untenehmen und Märkte

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Melanie Schwarz ist Verkaufsleiterin im Medienunternehmen ams – Radio und MediaSolutions und verantwortet die Vermarktung von Lokalradios in Ostwestfalen, im Kreis Gütersloh, Warendorf und Paderborn/Höxter sowie die Kundenberatung und -betreuung für den Bereich MediaSolutions mit den Geschäftsfeldern Audio, Video und Event.

Kolumne: Kampagnenplanung

Werbliche Aktivitäten miteinander abstimmen

D

as letzte Drittel des Jahres ist angebrochen. Zeit, sich Gedanken über relevante Planungsdetails zu machen. In dieser Kolumne werfen wir einen Blick auf das Thema Werbeplanung oder - um genau zu sein – auf die Kampagnenplanung. Was genau ist eine Kampagnenplanung und was ist dabei zu berücksichtigen? Wenn Sie werbliche Maßnahmen planen, wie zum Beispiel eine Anzeige in einem Magazin schalten oder einen Werbekalender auflegen, dann wissen Sie, was zu tun ist. Sie kennen die Abläufe und behandeln jeden Schritt für sich. Bei der Kampagnenplanung ist das etwas anders. Hier stimmen Sie werbliche Aktivitäten auf- und miteinander ab. Dies beginnt mit folgenden strategischen Fragen: n Der Zielsetzung: Was wollen Sie erreichen? Warum wird eine Kampagne aufgelegt? n Die Zielgruppe: Wer soll angesprochen werden? n Welche Maßnahmen kommen zum Einsatz? n Wann wird was durchgeführt? n Welche Inhalte werden kommuniziert und transportiert?

Werbekalender: Nutzen Sie die Kalendermotive zur Wiedererinnerung auf die Anzeige, z.B. Produktabbildungen, Standort, das Team oder ähnliches. Auf jedem Kalenderblatt muss Ihr Logo abgebildet werden, sonst verpufft der Werbeeffekt. Bei einer Kampagnenplanung geht es nicht um einzelne werb­ liche Maßnahmen, sondern um die Verzahnung dieser im Hinblick auf Zeit und Inhalte. Ich wünsche gutes Gelingen! n

Ein Beispiel: Einen Werbekalender sende ich an meine Kunden als Dankeschön für die gute Zusammenarbeit, aber auch als Reminder für die nächsten zwölf Monate. Er soll sich an Sie erinnern. Und sobald Ihr Kunde wieder Bedarf hat, soll er Sie kontaktieren und nicht Ihren Mitbewerber. Die Anzeigenschaltung hat das Ziel, neue Kunden auf sich aufmerksam zu machen. Ein anderes Medium. Eine andere Zielsetzung. Eine Verknüpfung dieser beiden Aktivitäten ist nicht geplant. Könnte man aber machen, wenn man frühzeitig über die Maßnahmen und Botschaften nachdenkt. Deklinieren wir eine Kampagnenplanung anhand der o. g. Aktivitäten einmal durch: Zielsetzung: Kundenbindung stärken, Neukundenakquisition Zielgruppe: Bestandskunden, Neukundendefinition: Einzugsgebiet, alle Firmen, die bislang nicht zu Ihrem Kundenstamm gehören. Maßnahmen: Anzeigenschaltungen, Werbekalender Zeitplan: von Januar bis Juni werden Anzeigen geschaltet, im August wird die Auflage für den Werbekalender festgelegt, dann habe ich die Menge der Neukunden, die ebenfalls wie die Bestandskunden mit dem Werbekalender bestückt werden. Inhalte: Anzeige: Standort, Kernkompetenz, Auslobung der Vorteile des Unternehmens.

Untenehmen und Märkte | markt & wirtschaft 10 / 2015

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Geschenke und Werbeartikel

Wenn der Weihnachtsmann aufpassen muss...

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as im privaten Umfeld gang und gäbe ist, gilt auch für Geschäftsbeziehungen. Insbesondere in der bevorstehenden Weihnachtszeit gehören Geschenke an Geschäftspartner und Kunden in vielen Unternehmen seit Jahren zur Gewohnheit, um sich für die gute Zusammenarbeit zu bedanken. Dieser Brauch wird nun durch gewisse Anpassungen innerhalb der Unternehmen beeinflusst. Immer mehr Firmen haben sich dazu entschieden, Compliance-Regeln aufzustellen, um sowohl gesetzlichen Vorgaben, aber auch ethischen Anforderungen im Innen- und Außenverhältnis Genüge zu leisten. Gerade in Bezug auf Geschenke und/oder Werbeartikel ist die Furcht immer größer, den Anschein einer Vorteilsnahme oder gar Bestechlichkeit zu erwecken. Ferner möchte man speziell bei diesem Thema sicherstellen, den gesetzmäßigen, insbesondere den steuerlichen Vorgaben, zu entsprechen. Die internen Bestimmungen sind jedoch kein Grund auf Werbeartikel oder Geschenke zu verzichten. Im Gegenteil, Compliance sorgt für den positiven Nebeneffekt, dass Werbeartikel nicht mehr wahllos verteilt und gestreut, sondern zielgerichtet eingesetzt werden und so einen echten Mehrwert für das Unternehmen bieten. Hierzu gilt es, die Artikel den Vorgaben anzupassen, dann macht das Schenken auch weiterhin Spaß. Der Gesetzgeber gibt hier die 35 EuroWertgrenze für Werbeartikel und die zehn Euro-Grenze für Streuartikel aus dem Steuerrecht vor. Wichtig: die richtige Herange-

hensweise, die Auswahl der Artikel und vor allem die korrekte Versteuerung. In punkto Vorteilsnahme oder Bestechlichkeit hilft ein Blick ins Strafgesetzbuch. Der Paragraf 299 liefert für den B2B-Bereich einen Hinweis. Strafbar macht sich nur der, der jemandem einen Vorteil einräumt, um sich in einer konkreten Wettbewerbssituation einen Vorteil gegenüber Mitbewerbern zu verschaffen. In der Praxis bedeutet das, ein kompletter Verzicht auf die Verteilung und Annahme von Werbeartikeln und Geschenken im normalen Sascha Latza, Geschäftsführer Agentur Bela Geschäftsalltag muss nicht sein, sie sind aus rechtlicher Sicht unproblematisch. Dennoch empfiehlt es sich, die Richtlinien der Geschäftspartner hierzu zu kennen, das schützt vor bösen Überraschungen. Einen Wettbewerbsvorteil erreicht man – gerade zu Weihnachten – durch antizyklisches Schenken. Es gibt eine Vielzahl von Alternativen zu den typischen Weihnachtsgeschenken, die hervorragend zum Start in das neue Jahr verschenkt werden können und so nicht in der Masse der Geschenke untergehen. n Weitere Informationen: www.agentur-bela.de

A2 Forum

Zukunftsorientierte Investitionen Das an der Autobahnabfahrt liegende A2 Forum investiert in die Zukunft: Neben der Schaffung zusätzlicher Parkplätze, steht auch die Renovierung der Hallen auf dem Programm.

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rößte Maßnahme ist die Erweiterung der Stellplätze, die für Großveranstaltungen dringend erforderlich sind. Gegenüber dem A2 Forum entstehen jetzt auf einem 20.000 Quadratmeter Areal insgesamt 690 zusätzliche Stellplätze. Mit den bereits am A2 Forum vorhandenen Parkplätzen wächst die Stellplatzzahl nun auf 1.200. Gleichzeitig wird direkt am Messe- und Kongresszentrum eine beampelte Verkehrsanbindung direkt an die B 64 und die Autobahn A2 entstehen. Jörg W. Begemann, Geschäftsführer der A2 Forum Management GmbH, dankt der Stadt Rheda-Wiedenbrück für die unbürokratische Unterstützung: „Beide Maßnahmen werden die Verkehrssituation insbesondere bei Großveranstaltungen spürbar entlasten.“ Zusätzlich wird auch im Inneren des A2 Forums renoviert. Der Festsaal mit seiner 1.200 Quadratmeter großen Grundfläche erhält einen neuen Fußbodenbelag in ansprechender, der Natur nachempfundenen Holzoptik. „Im Rahmen der permanenten Investitionen in die sich laufend optimierende Konferenz- und Kommunikationstechnologie, müssen wir immer wieder auch die

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markt & wirtschaft 10 / 2015 | Unternehmen und Märkte

Mehr Fläche: Über 690 zusätzliche Stellplätze stehen künftig für die Nutzung bereit.

Renovierungen der Hallen im Auge behalten. Der neue Fußboden im Festsaal schafft über die bessere Strapazierbarkeit hinaus eine sichtbare Aufwertung, die mancher Veranstaltung einen perfekten Rahmen geben wird“, so Jörg W. Begemann. n n Weitere Informationen: www.a2-forum.de


Das Magazin f체r Personalmanagement

10/2015

personal & wirtschaft westfalen [ www.mawi-westfalen.de ]

Wie viel Druck h채lt der Mensch noch aus?


Gesundheitsgefährdendes Verhalten

Mehr Luft zum Atmen Stress am Arbeitsplatz führt oft zu überarbeiteten Mitar­ beitern und ausgebrannten Managern. Der steigende Zielund Ergebnisdruck sowie die fortschreitende Digitalisierung lassen die Psyche des Menschen an ihre Grenzen stoßen.

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Online-Portal BYZZNET

„Früh den Kontakt mit der Zielgruppe suchen“ Geeignete Mitarbeiter zu rekrutieren, ist für viele Unternehmen mittlerweile Schwerstarbeit. Der Warburger Unternehmer Meinolf Gockel geht verschiedene Wege und ist erfolgreich damit.

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Personaldienstleistung 2.0

Strategische Partnerschaften erleichtern die Suche nach Fachkräften Gerade im Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte muss das Personalmarketing gezielt vorgehen, um Fachkräfte für eine nachhaltige Zusammenarbeit zu gewinnen. Frank Schrader Mitglied der Geschäftsleitung von Piening Personal, über die Chancen, die „Personaldienstleistung 2.0“ bietet.

56 Gesundheit 47 Gesundheitsgefährdendes Verhalten: Mehr Luft zum Atmen 48 Digitalisierung und Technisierung: Wenn die Psyche überfordert ist 50 Gesundheitsförderung und Arbeitsplatzanalyse: Den Rücken stärken

Arbeitsmarkt 51 Fachkräftesicherung in Zeiten des digitalen Wandels: Anwerben und überzeugen 52 Netzwerk Personalgewinnung Kreis Herford/MindenLübbecke: „Gemeinsam viele Kräfte mobilisieren“ 53 Online-Portal BYZZNET: „Früh den Kontakt mit der Zielgruppe suchen“

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personal & wirtschaft 10 / 2015 | Inhalt

Weiterbildung 54 Lernen 4.0: Nur neuer Lack für alte Probleme? 55 Kolumne: Arm, aber sexy: Warum Startups beliebte Arbeitgeber sind

Zeitarbeit 56 Personaldienstleistung 2.0: Strategische Partnerschaften erleichtern die Suche nach Fachkräften 57 Spitzenleistungen mit der Zeitarbeit: Mit den richtigen Mitarbeitern zu höchster Produktivität 58 Zeitarbeit für Flüchtlinge: Viel Erfahrung in der Integration 59 Impressum / Vorschau


Gesundheitsgefährdendes Verhalten

Mehr Luft zum Atmen Stress am Arbeitsplatz führt oft zu überarbeiteten Mitarbeitern und ausgebrannten Managern. Eine Studie zeigt, dass immer weiter steigende Zielvorgaben nicht nur die Gesundheit der Beschäftigten beeinträchtigen, sondern auch ein selbstgefährdendes Verhalten der Beschäftigten fördern.

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reiheiten am Arbeitsplatz haben auch ihren Preis. Der steigende Ziel- und Ergebnisdruck in Unternehmen verleitet Beschäftigte in Deutschland dazu, mehr zu arbeiten, als ihnen gut tut. Damit wächst bei vielen die Gefahr, dass sie sich gesundheitlich selbst gefährden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Gesundheitsmonitors von Bertelsmann Stiftung und BARMER GEK, für die rund 1.000 Erwerbstätige repräsentativ befragt wurden. Demnach legt knapp ein Viertel der Vollzeit-Beschäftigten in Deutschland ein Tempo vor, das es langfristig selbst nicht durchzuhalten glaubt. 18 Prozent erreichen oft die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit, auf Pausen verzichten 23 Prozent. Jeder Achte erscheint krank im Unternehmen. Selbstgefährdendes Verhalten äußert sich neben dem Verzicht auf Erholung im übermäßigen Konsum von scheinbar die Leistung steigernden Substanzen, wie Nikotin, Medikamenten oder dadurch, dass Sicherheits-, Schutz- und Qualitätsstandards unterlaufen werden. Ursache hierfür sind häufig die permanent wachsenden Anforderungen: 42 Prozent der Befragten geben an, dass ihr Arbeitsumfeld durch steigende Leistungs- und Ertragsziele geprägt ist. Jeder Dritte weiß nicht mehr, wie er die wachsenden Ansprüche im Betrieb bewältigen soll. Dadurch komme es leicht zu einer Überforderung, bilanziert die Studie. Werden die Vorgaben dennoch erfüllt, gelte die übersprungene Messlatte schnell als neuer Standard. Dass er dieser Spirale selbst entrinnen kann, glaubt nur jeder zweite Arbeitnehmer. 51 Prozent der Befragten geben an, keinen oder nur geringen Einfluss auf ihre Arbeitsmenge zu haben; über 40 Prozent sagen das auch über ihre Arbeitsziele. Dr. Brigitte Mohn, Vorstand der Bertelsmann Stiftung, sieht daher zunächst die Unternehmen in der Verantwortung: „Das Management kann die Leistungskultur maßgeblich beeinflussen und durch realistische Arbeitsziele ein gesünderes Arbeitsumfeld schaffen." Für den Vorstandsvorsitzenden der BARMER GEK, Dr. Christoph Straub, belegen die Studienergebnisse die Aktualität der politischen Diskussion über den Umgang mit Stress im Berufsleben. Straub begrüßte, dass im künftigen Präventionsgesetz nationale Präventionsziele vorgesehen seien, die auf die Bedürfnisse in der Arbeitswelt eingehen und vor allem die psychische Gesundheit fördern sollen. Klar sei aber auch, dass die Unternehmen selbst stärker engagiert sein müssten. „Wir brauchen in erster Linie keine neuen

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Rechtsvorschriften. Wir brauchen in Unternehmen eine Kultur, die Gesundheit als Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg anerkennt und fördert." Die Autoren der Studie, Dr. Anja Chevalier von der Deutschen Sporthochschule Köln und Prof. Gert Kaluza vom GKM-Institut in Marburg, schlagen deshalb vor, Arbeits­bedingungen so auszurichten, dass ein gesundheitsförderndes Arbeits- und Leistungs­ verhalten des Einzelnen möglich wird. Wenn regelmäßig offene,

verbindliche und rea­listische Zielvereinbarungsgespräche geführt würden und die vereinbarten Ziele innerhalb der vertraglichen Arbeitszeit erreichbar seien, reduziere es das selbstgefährdende Verhalten. Aber auch die Beschäftigten selbst könnten zur Entlastung beitragen, betont Prof. Gert Kaluza. Es sei daher besonders wichtig, dass Arbeitnehmer ein Gefühl für die eigenen Grenzen entwickelten, damit sie ihr Leistungspotenzial auch langfristig optimal ausschöpfen könnten. n

Digitalisierung und Technisierung

Wenn die Psyche überfordert ist Die Arbeits- und Lebenswelt verändern sich rasant. Wie viel Veränderung hält der Mensch angesichts des zunehmenden Tempos der Technisierung und Digitalisierung noch aus? Dipl.- Psychologe Werner W. Wilk, Geschäftsführer der Pecon GmbH, wirft einen kritischen Blick auf diese Entwicklung, die alle Altersgruppen durchdringt. Dabei ist der Mensch in Gefahr, psychisch auf der Strecke zu bleiben.

l

ler Warnungen zum Trotz scheint die Digitalisierung unserer Welt nicht mehr aufzuhalten zu sein. Aus psychologischer Sicht muss längst die Frage gestellt werden, wie viel an psychischer Veränderung dies täglich erfordert. Kann der Mensch mit seiner Persönlichkeit sich im beruflichen und persönlichen Umfeld den vielen Entwicklungen überhaupt noch anpassen? Ist das Bedürfnis nach immer mehr „technischer Hilfe“ durch Roboter, Elektronik und künstlicher Intelligenz vielleicht Ausdruck von Hilflosigkeit, weil sich der Mensch der globalen UnBeherrschbarkeit nicht mehr entziehen kann? Kann die Gesundheits-App uns vor multiresistenten Viren schützen? Hat der Mensch selbst sein psychisches Entwicklungspotential in den letzten Jahrzehnten sträflich vernachlässigt? Wir schaffen heute täglich neue Techniken und damit Herausforderungen für die Nutzer, ohne die psychologischen Konsequenzen für die Anwender zu Ende gedacht zu haben. Wir wollen es haben, also wird es erfunden, produziert und genutzt. Wozu braucht ein dreijähriges Kind ein Handy oder Tablet? Wir sind es, die uns überfordern. Die technischen Entwicklungszyklen werden immer kürzer. Die Funktionen seines Smartphones hat man gerade einigermaßen begriffen, dann kommen schon die ersten Updates auf den Markt oder gleich das nächste neue Gerät. In der Zukunft werden wir nicht nur unsere Heizung fernsteuern. Unser Kühlschrank wird für uns Bestellungen abgeben, unser Lieferant wird einen Zugangscode zu unserer Küche haben und den Kühlschrank automatisch auffüllen und die Rechnung für die Lieferung wird direkt vom Konto abgebucht, sobald die Wohnungstür ins Schloss gefallen ist. Der Mensch müsste eigentlich in seiner psychischen Entwicklung schon bei 5.0 sein, um letztlich nicht von einer hoch technisierten und digitalisierten Welt beherrscht zu werden. Eine der wichtigsten Fähigkeiten des Menschen, genetisch kodiert, ist seine Fähigkeit zur Anpassung an seine Umwelt und neue Lebenssituationen. Sie hat bisher unser Überleben gesi-

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personal & wirtschaft 10 / 2015 | Gesundheit

Dipl.-Psychologe Werner W. Wilk: „Wir schaffen heute täglich neue Techniken und damit Herausforderungen für die Nutzer, ohne die psycholo­ gischen Konsequenzen für die Anwender zu Ende gedacht zu haben.“

chert. Wir haben Klimakatastrophen, Kriege, Seuchen und Hungersnöte überstanden. Immer wieder hat sich der „Bestand Mensch“ wieder erholt und hat überlebt. Wir bestimmen den Stress, den wir in unserer Zukunft haben werden. In diesem Jahrhundert, im Zeitalter der Automatisierung und Digitalisierung, hat der Mensch nun die Sache selbst in die Hand genommen. Er selbst bestimmt jetzt ganz bewusst, was entwickelt wird und in welcher Zeit, unabhängig davon, ob er es überhaupt zum Überleben braucht. Unser persönliches Ziel ist es geworden, dass körperliche und geistige Arbeit leichter, effizienter und erfolgreicher wird, der persönliche Wohlstand, in Form der Existenzsicherung, kontinuierlich wächst. Dazu brauchen wir eine erfolgreiche Industrie.


Können wir es auf Dauer schaffen, dass unser Bewusstsein die Tatsache verdrängen und leugnen kann, dass wir die dafür notwendigen Ressourcen ausbeuten und wir zum Teil unsere Lebensgrundlagen vernichten? Irgendwie wissen wir, dass wir längst an dem Ast sägen, auf dem wir alle sitzen. Wie lange können wir diesen Konflikt, der uns auch unbewusst psychisch und körperlich stresst, noch alleine aushalten?

Unser Bildungs- und Gesundheitssystem produziert weiterhin den Menschen 0.9 Der Mensch ist bereit, dem Computer ein menschliches Gesicht zu geben. Wir haben aber keine Festplatte im Kopf. Doch mit unseren Ansprüchen an Veränderungen und Lernprozesse verhalten wir uns so, als bräuchten wir nur ein neues Update oder ein neues Programm zu downloaden und in unserem Kopf läuft schon alles nach neuem Plan. Wir haben vergessen, dass unser Gehirn nur Veränderungen vollzieht, wenn es etwas nachhaltig gelernt hat. Kein guter Ratschlag, kein Buch bringt uns zum Sport, Abnehmen oder zum Yoga. Unser Bildungs- und Gesundheitssystem produziert weiterhin den Menschen 0.9. Wir haben uns angepasst an die Gegensätzlichkeit. Hilfsbereitschaft wird überlagert durch soziale Kälte; gesellschaftliche Regeln von Moral und Ethik durch eigene, ganz private Werthaltungen ersetzt; Gemeinschaft durch individuelle Egoismen überlagert. Der Stärkere zu sein heißt „Gewinner“ zu sein. Wir produzieren Siegertypen. Prozessoptimierung im Arbeitsleben ist unser ständiger Anspruch bis hin zum Perfektionismus. Leider kommt der Handwerker nicht zum gewünschten Termin; Bus, Bahn und Flugzeug auch nicht. Alles soll und muss funktionieren. Nur der Mensch bleibt unkalkulierbar.

Unsere Zukunft liegt nicht in der Mensch-Maschine. Mensch 5.0 heißt, ein menschengerechtes Programm für die Zukunft zu entwickeln, das die nachhaltige Existenzsicherung des Menschen auf diesem Planeten zum Ziel hat. Nur Menschen können menschenverachtende Kriege abwenden, Naturkatastrophen verhindern und abmildern, Verteilungskämpfe um das Trinkwasser vermeiden. Das heißt, dafür zu sorgen, dass gesellschaftliche Werte wie Toleranz, Respekt, Wertschätzung und Gemeinschaft Priorität bekommen. Wir wünschen uns alle ein Höchstmaß an Lebensqualität und psychische Gesundheit, sind aber kaum noch in der Lage der nächsten Generation die dafür notwendigen gesellschaftlichen Werte zu vermitteln. Sozialisation ist zeitintensiv; soziale Gemeinsamkeit hört nicht mit dem Besuch der Kindertagesstätte auf. Hier zählen nur langfristige Lernprogramme, die auf einen psychisch und körperlich gesunden Menschen abzielen. Der optimale Mensch. Schon jetzt versuchen wir uns permanent für die Arbeit fit zu halten. Wir optimieren, um zu funktionieren. Wir essen vernünftig, ruhen uns ausreichend aus, machen Ausdauersport und Yoga. Haben aber keine Zeit mehr, uns mit politischen, gesellschaftlichen und religiösen Fragestellungen zu beschäftigen, an einem grandiosen Veränderungsprozess teilzuhaben und uns aktiv daran zu beteiligen. Nicht, weil wir darin keinen wirklichen Sinn sehen, sondern weil wir nicht mehr in der Lage sind, uns dafür Zeit zu geben. Wirtschaft 4.0 heißt für viele, eine funktionierende, erfolgreiche Wirtschaft garantiert dem Einzelnen Wohlstand und Sicherheit, in dem er es sich dann leisten kann, über den Sinn seines Lebens nachzudenken. Mensch 5.0 heißt, jetzt sofort die längst notwendige gesellschaftliche Wertediskussion zu führen. Was braucht der Mensch wirklich zu einem KOMMENTAR sinnerfüllten Leben? n

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Gesundheit | personal & wirtschaft 10 / 2015

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Gesundheitsförderung und Arbeitsplatzanalyse

Den Rücken stärken Wie bekommt man die Volkskrankheit Nummer eins in den Griff? Mit arbeitsplatz­ bezogenen Analysen und Rückencoaching sagt der Gütersloher Gesundheitsspezialist soma.consult dem Rückenschmerz den Kampf an.

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s gibt wohl kaum jemanden, der nicht schon einmal unter Rückenbeschwerden gelitten hat. Ob im Arbeitsalltag, in der Freizeit oder sogar im Schlaf - das Thema Rückenschmerzen beschäftigt fast jeden Menschen. Informationen des Robert-Koch-Instituts zufolge, leiden bis zu 85 Prozent der Bevölkerung in Deutschland mindestens einmal in ihrem Leben unter Rückenschmerzen, die länger als sechs Wochen anhalten. Erkrankungen des Muskel- und Skelettsystems, zu denen auch der Rückenschmerz gehört, waren im Jahr 2012 mit gut 13 Prozent der häufigste Grund für Arbeitsunfähigkeitstage. Und noch eine besorgniserregende Entwicklung: Probleme mit dem Rücken seien nicht nur am häufigsten der Grund für Arbeitsausfälle, die Rückkehr der Betroffenen an den Arbeitsplatz dauere auch am längsten. Unternehmen sind also gefordert, in Sachen Prävention und Gesundheitsförderung aktiv zu werden.

Individuelle Analyse jedes einzelnen Arbeitsplatzes Die soma.consult mit Sitz in Gütersloh hat die Herausforderungen dieser Entwicklung erkannt und ein Konzept entwickelt, dass auf die Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz und die direkte Kommunikation mit den Mitarbeitern basiert. Das Team um Geschäftsführer Christian Kache setzt auf eine branchenspezifische und arbeitsplatzbezogene Beratung und hat damit in den vergangenen drei Jahre sehr gute Erfolge erzielt. „Ein besonderer Schwerpunkt unserer Tätigkeit liegt in der individuellen Analyse jedes einzelnen Arbeitsplatzes und dem gezielten Rückencoaching. Die Mitarbeiter haben hier die Möglichkeit, ihre jeweiligen Verhaltens- und Bewegungsmuster der täglichen Arbeit unter realistischen Bedingungen rückenschonender zu erlernen. Deshalb findet die Schulung auch direkt am Arbeitsplatz statt. Durch eine interaktive Gestaltung werden die Inhalte auf die Arbeitssituation angepasst“, beschreibt Christian Kache, der auf ein interdisziplinäres Team aus Sportwissenschaftlern, Ärzten, Psychologen, Betriebswirten und Pädagogen zurückg­ reifen kann. Mit ihren unterschiedlichen Kom­pe­tenzen sind diese in der Lage, die Arbeitssituation aus un­ ter­­ schiedlichen Blick­ winkeln zu analysieren und anschließend ein passgenaues und optimales Programm zu entwickeln.

Mitarbeiter für rückenschonende Bewegungsmuster und Verhaltensweisen sensibilisieren Die Tätigkeitsbereiche der Beschäftigten in einem Unternehmen sind vielfältig. Deshalb sind Standardangebote wenig hilfreich. „Es gibt Mitarbeiter, die räumen Ware von einem Ort an einen anderen, andere transportieren ausschließlich schwere Lasten.

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Zeigen ein Herz für den Rücken: die Sportwissenschaft­ lerinnen Nicola Justus und Katrin Posdorfer Nur durch eine spezifische arbeitsplatzbezogene Analyse ist es möglich, Beschäftigte auf mögliche Fehlbelastungen aufmerksam zu machen und ihnen gesundheitsfördernde Maßnahmen für ihren eigenen Arbeitsplatz näher zu bringen“, weiß Sportwissenschaftlerin Nicola Justus, die bei soma.consult die Arbeits­ platzanalysen durchführt. Doch mit der Analyse allein ist es nicht getan, viel entscheidender ist es, die Mitarbeiter für rückenschonende Bewegungsmuster und Verhaltensweisen zu sensibilisieren, um so die Beschwerden im Muskel-Skelett-System zu reduzieren und Krankenstände zu senken. Um die Nachhaltigkeit eines Projektes und somit rückenschonende Arbeitsabläufe zu gewährleisten, erfolgt auch nach Ablauf der Projektphase in regelmäßigen Abständen eine Betreuung. Außerdem erhalten die Unternehmen weitere Handlungsvorschläge zur weiteren Gesundheitsförderung der Beschäftigten. Die direkte Betreuung am Arbeitsplatz bietet für den Mitarbeiter und natürlich auch für das Unternehmen einen nachhaltigen Nutzen. Das belegen zahlreiche positive Rückmeldungen und messbare Resultate. „Es gibt immer wieder Arbeitsabläufe und -belastungen, bei denen unser Körper auf ungünstige Weise beansprucht wird. Diese werden meist unbewusst durchgeführt und äußern sich erst nach langer Beanspruchung in Form von Beschwerden. Das arbeitsplatzbezogene Rückencoaching durch einen qualifizierten externen Beobachter hat den Vorteil, diese Aspekte zu analysieren, aufzudecken und Veränderungen frühzeitig herbeizuführen“, beschreibt Sportwissenschaftlerin Katrin Posdorfer den weitreichenden Nutzen. n n Weitere Informationen: www.soma-consult.com


Fachkräftesicherung in Zeiten des digitalen Wandels Foto: ©christophe BOISSON - Fotolia.com

Anwerben und überzeugen Das Thema Fachkräftemangel verlangt auch in der Region nach konkreten Maßnahmen. Das Deutsche Zentrum für nachhaltiges Wirtschaften und Fachkräfte­ sicherung (DZNF) in Paderborn nimmt sich dieser Problematik an. „Insbesondere in technischen Berufen, im Handwerk sowie im Gesundheitsbereich ist aktuell bereits eine deutliche Mangelsituation festzustellen“, sagt Professor Dr. Micha Bergsiek, Gründer des DZNF und Professor an der FHDW Paderborn. „Uns ist es wichtig, innovative Methoden nicht nur aus der Theorie zu entwickeln, sondern auch direkt in der Praxis zu erproben und zu optimieren.“ Die Etablierung einer langfristig auf Ertrag ausgerichteten Unternehmensführung im Gegensatz zur häufig anzutreffenden Konzentration auf kurzfristige Gewinnziele stellt ein Arbeitsgebiet des DZNF dar. Nachhaltige Maßnahmen sollen vor allem in den Bereichen Ökologie, Mitarbeiter und Gesellschaft/Region gefördert werden. Im letztgenannten Bereich steht vor allem das Thema

Fachkräftesicherung im Fokus. So erleichtert ein attraktives und angenehmes Arbeitsumfeld langfristig die Gewinnung des benötigten Personals. Insbesondere die individuelle Förderung von Mitarbeitern nimmt dabei eine zentrale Rolle ein. Weiter werden Mitarbeiter, insbesondere die Generation Y, immer kritischer gegenüber ihrem potenziellen Arbeitgeber und achten besonders auf das ökologische sowie gesellschaftliche Engagement von Unternehmen. Die nachfolgenden Beispiele zeigen, was Unternehmen tun, um sich als attraktive Arbeitgeber in einer gut aufgestellten Region zu präsentieren. n

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Netzwerk Personalgewinnung Kreis Herford/Minden-Lübbecke

„Gemeinsam viele Kräfte mobilisieren“ In vielen Kreisen in der Region hat man mittlerweile erkannt, dass sich durch gemeinsame Aktionen gegen den Fachkräftemangel mehr bewegen lässt. In den Kreisen Herford und Minden-Lübbecke ist mit Unterstützung des DZNF das Netzwerk Personalgewinnung Kreis Herford/Minden-Lübbecke entstanden. „Das Thema Fachkräftesicherung betrifft uns alle. Gerade in unserer bodenständisch geprägten Region sind wir gefordert, auf unsere Stärken aufmerksam zu machen. Wir haben hier sehr viele interessante Arbeitgeber, einen starken Mittelstand und deshalb ideale Bedingungen für Auszubildende und Fachkräfte. Neben hervorragenden Arbeitsbedingungen lässt es sich hier sehr gut leben. Gemeinsam wollen wir diese Potenziale kommunizieren und auf uns aufmerksam machen“, beschreibt Kai Romes die Motivation für die Gründung des Netzwerks vor knapp zwei Jahren. Der Personalleiter der Unternehmensgruppe Brüder Schlau, führendes Einzelhandels- und Großhandelsunternehmen für Raumgestaltung mit Sitz in Porta Westfalica, ist einer von insgesamt sechs Gründern und Mitglied im Lenkungskreis des Netzwerks Personalgewinnung. Romes ist kein gebürtiger Ostwestfale, von den Stärken und Qualitäten der vielfach unterschätzten Region ist er längst überzeugt. „Das Netzwerk ist ein sehr gutes Instrument, um effektives Ausbildungsmarketing zu betreiben. Hier geht es nicht um kurzfristigen Aktionismus, sondern um die Schaffung einer langfristigen Perspektive. Ziel ist es, eine starke Position bei den potenziellen Bewerbern zu etablieren und eine Bekanntheit an den Schulen des Kreises zu erreichen. Entscheidend ist, dass alle beteiligten Unternehmen nicht nur an ihr eigenes Fortkommen denken, sondern den gemeinsamen Erfolg in den Mittelpunkt stellen. Wir müssen uns als attraktive Arbeitgeber darstellen, um die Bewerber für uns zu gewinnen“, beschreibt Romes die gemeinsame Herausforderung. Dazu werden verschiedene Impulse gesetzt. Die durch das DZNF ins Leben gerufene Internetplattform Byzznet zeigt Referenzprofile zur Mitarbeitergewinnung und hat sich bereits im regionalen praktischen Einsatz bewährt. Flankiert wird die Darstellung der Firmen durch eine Herausstellung der Stärken der Region, um insbesondere für auswärtige Fach- und Führungskräfte attraktiv zu sein. Die Kontaktaufnahme zu den Schulen des Kreises ist ein weiterer Schritt des Netzwerks, um sich bei den künftigen Auszubilden-

den „vorzustellen“ und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Das geschieht real und virtuell. Die regelmäßig stattfindende SmartJobMesse präsentiert die Unternehmen der Region und deren Ausbildungsmöglichkeiten. Teilnehmer sind zahlreiche Hauptund Realschulen, Berufskollegs sowie einige Gymnasien und Gesamtschulen. Oftmals sind auch Praktika ein effektives Rekrutierungsinstrument für den künftigen Nachwuchs. „Wir haben hier sehr gute Erfahrungen gemacht. Jeder fünfte Auszubildende hat bei uns als Praktikant angefangen und so bereits vor Beginn der Lehre sehr viel Erfahrung durch eigenes Tun und durch das direkte Erleben der Kollegen sammeln können“, berichtet Kai Romes, der in der Ausbildung junger Menschen nicht nur die Sicherung des eigenen Fachkräftebedarfs, sondern eine gesellschaftliche Verantwortung sieht. Die verschiedenen Karriere- und die individuellen beruflichen Weiterentwicklungsmöglichkeiten für die Beschäftigten sind ein weiteres Pfund, mit dem die etwa 6.000 Mitarbeiter zählende Gruppe punktet.

Die Stärken des Standorts kommunizieren Für die nächsten Jahre hat sich das Netzwerk noch einiges vor­ genommen. „Wir möchten über die regionalen Grenzen hinaus mehr Beachtung finden und auf unseren starken Standort hinweisen. Das macht jedoch weiteres Engagement notwendig“, betont Kai Romes. Der gemeinsame Besuch von Job-Börsen, die Ko­ operation mit anderen Netzwerken und die Intensivierung der Kontakte zu den Schulen seien Aufgaben, die in Zukunft weiter forciert werden müssten. Insbesondere die Kooperation mit den Schulen sei ein wichtiges Ziel. „Wir müssen es schaffen, bei den Lehrern permanent präsent zu sein, wenn es darum geht, einen Schüler in Ausbildung zu bekommen. Die demografischen Ver­ änderungen sind eine enorme Herausforderung, um diese zu meistern, müssen viele Kräfte mobilisiert werden. Das schafft man nicht allein“, sagt Kai Romes. n

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personal & wirtschaft 10 / 2015 | Arbeitsmarkt

„Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt“ Albert Einstein


Online-Portal BYZZNET

„Früh den Kontakt mit der Zielgruppe suchen“ Geeignete Mitarbeiter zu rekrutieren, ist für viele Unternehmen mittlerweile Schwerstarbeit. Unternehmer Meinolf Gockel geht verschiedene Wege und ist erfolgreich damit.

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einolf Gockel ist zufrieden, alle für dieses Jahr zu besetzenden Ausbildungsplätze sind vergeben. Damit liegt die Ausbildungsquote konstant bei zwölf Prozent, zwölf junge Menschen lernen im Familienunternehmen mit knapp 90jähriger Tradition für ihre berufliche Zukunft und mit sehr guten Karriereaussichten. Die Ausbildung junger Menschen ist für den Firmenchef des 108 Mitarbeiter zählenden Handelshauses für Stahl, Handwerks- und Industriebedarf existenziell. „Auf diese Weise generieren wir unsere Fach- und Führungskräfte. Fast alle unserer leitenden Mitarbeiter sind Eigengewächse, die nach ihrer Ausbildung durch verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten ihre Karriere gezielt vorangetrieben haben“, sagt der Warburger Unternehmer, der jährlich gut 240.000 Euro in die Aus- und Weiterbildung investiert. Probleme, geeignete Bewerber zu finden, hat Meinolf Gockel bisher nicht. Er unternimmt jedoch Einiges, legt die Hände nicht in den Schoß und jammert auch nicht, dass die heutige Jugend nicht immer die gewünschten Fähigkeiten mitbringt. Natürlich sucht er den Kontakt zu seiner Zielgruppe, die neuen Medien sind für ihn Pflicht, eine Präsenz auf Facebook unerlässlich. Seit einiger Zeit ziert das Unternehmen auch die Rückseite der örtlichen Kinoeintrittskarten und informiert über die Berufsbilder, für die es Ausbildungsplätze gibt. Gute Erfahrungen hat Meinolf Gockel bisher auch mit dem Portal BYZZNET gemacht, das als Ausgründung aus der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) vom Deutschen Zentrum für Nachhaltiges Wirtschaften und Fachkräftesicherung (DZNF) in Paderborn entstanden ist. „Auf der Plattform können wir uns als Unternehmen präsentieren, Videos einstellen und freie Stellen veröffentlichen. Ein weiterer Pluspunkt sind die vom Portal initiierten SmartJobMessen, die in den örtlichen Schulen durchgeführt werden. Hier haben wir sehr gute Möglichkeiten, mit künftigen Auszubildenden in Kontakt zu treten“, beschreibt der Unternehmer. Neben der Präsentation des Unternehmens sowie freier Stellen informiert das Portal auch über die Stärken der Region. „Mit über 1200 aktuellen Stellenangeboten hat sich das Portal BYZZNET seit seiner Gründung zu einem der größten regionalen Portale in OWL entwickelt“, beschreibt Prof. Dr. Micha Bergsiek, Leiter des DZNF, dessen Ziel es ist, innovative Methoden zur Fachkräfte­ sicherung nicht nur aus der Theorie zu entwickeln, sondern auch direkt in der Praxis zu erproben und zu optimieren. Doch der Warburger Unternehmer unternimmt noch mehr, um der Herausforderung Fachkräftesicherung gerecht zu werden. Neben seinem Engagement in der Wirtschaftsinitiative Kreis Höxter e. V. (www.wih-hx.de), leitet er ehrenamtlich im Verein Natur & Technik e. V. (www.natur-und-technik.org) den „Arbeitskreis Beruf­ liche MINT Ausbildung“, um für die sogenannten MINT-Fächer bei Jugendlichen die Werbetrommel zu rühren. Meinolf Gockel weiß, gute Mitarbeiter zu finden und langfristig zu halten, ist eine

Unternehmer Meinolf Gockel schafft gute Rahmenbedingungen für ein positives Betriebsklima. Foto: Gockel

Daueraufgabe. Das gesamte Team bedarf der Wertschätzung. Deshalb wird der Unternehmer nicht müde, gute Rahmenbedingungen für ein positives Betriebsklima zu schaffen. Das beginnt bei der gleichen Bezahlung von Männern und Frauen und reicht bis zu gemeinsamen Aktivitäten und Feierlichkeiten. Dann kann es auch einmal sein, dass der Chef das gesamte Team zum gemeinsamen Kinobesuch einlädt. Wie demnächst wieder im November, wenn der neue James Bond in die Kinos kommt. „Jeder Mitarbeiter ist wichtig, jeder soll sich wohlfühlen, entfalten und weiterentwickeln können. Deshalb fördern wir seine Karriere- und Weiterbildungsambitionen, übernehmen Verantwortung für die Gesundheit und unterstützen konkrete Maßnahmen finanziell, das ist gut investiertes Geld“, beschreibt Meinolf Gockel. „Wir müssen noch mehr machen“, sagt der engagierte Unternehmer. Dass das nicht nur Worte sind, sondern bald auch weitere Taten folgen werden, davon kann man ausgehen. n

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Lernen 4.0

Nur neuer Lack für alte Probleme? Der Industrie 4.0-Gedanke will neue Potenziale erschließen, involviert aber auch massive Veränderungen. Produktionsprozesse werden durch die zunehmende Digitalisierung schneller und komplexer, was wiederum andere und zusätzliche Kompetenzen für die Mitarbeiter notwendig macht.

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ber wie sieht das dazu passende „Lernen 4.0-Szenario“ aus und wie viel digitales Lernen oder E-Learning ist nötig, um die betroffenen Menschen auf die Industrie 4.0 Norm umzustellen? Die Antwort ist eindeutig: Passgenau zum Bedarf, zeiteffizient beim Wissenstransfer und arbeitsplatzintegriert am Ort des Lernanlasses, um genau da zu unterstützen, wo der Prozess nicht verstanden, die Produktion gefährdet oder der Mitarbeiter schlicht nicht kompetent genug ist. Für die Weiterbildungsexperten ist es nicht wirklich neu, Lernprozesse auf den konkreten Lernbedarf auszurichten und die Berücksichtigung von reellen Budgets sowie die zeitlichen und mentalen Ressourcen der Lerner im Auge zu behalten. Denn auch in Zeiten von Industrie 4.0 gilt, „Weniger ist oft mehr“ und auch hier bleibt Didaktik das Zauberwort, damit die benötigten Kompetenzen zuverlässig im mittelständischen Alltag ankommen. Um die Herausforderungen der Industrie 4.0. an das Lernen zu meistern und Fehlinvestitionen zu verhindern, sind drei Bedingungen unverzichtbar: Eine praxisbezogene und betriebsspezifische Erhebung der Lernbedarfe ist ebenso unerlässlich wie eine wertschätzende, verbindliche Lernkultur im Unternehmen, die den Lernenden genauso gerecht wird, wie den Führungskräften. Drittens sind (digitale) Lernszenarien notwendig, die in die Welt der Mitarbeiter passen und idealerweise durch Coaches begleitet werden. Der Nutzen der Bemühungen muss unmittelbar erfahrbar sein.

E-Learning schlank und passgenau Doch welche Lernlösungen sind für die Industrie 4.0 die effektivsten? Hier gilt, nicht die Technik ist maßgebend, sondern der aktuelle Kenntnisstand und der künftige Wissensbedarf der Mitarbeiter. Dieser Ansatz sollte natürlich nicht bei den Szenarien enden, denn dann läuft das Lernen 4.0 Gefahr, nicht mehr zu erreichen als die Innovationen davor. Gerade im Bereich der Lernmedien ist es ratsam, den durchaus korrekten Ansatz zu verfolgen, E-Learning schlank und passgenau anzubieten. Schließlich macht es wenig Sinn, dass sich die gesamte Belegschaft eines Unternehmens durch den gleichen Inhalt kämpft. Moderne Lernmedien bieten die Möglichkeit einer Binnendifferenzierung, damit jeder Mitarbeiter das zum Lernen bekommt, was er benötigt. So können auch die für alle verbindlichen Inhalte, wie zum Beispiel das Thema Compliance, passgenau vermittelt werden, wie sie sich aus der jeweiligen Tätigkeit des Mitarbeiters ergeben. Ein Beispiel: Das Management sollte die Vorschriften zur Beamtenbestechung oder Geldwäsche kennen und diesbezüglich sensibili-

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siert werden, für den Mitarbeiter am Schweiß­roboter ist dieses hingegen eher uninteressant. Passgenauigkeit beim E-Learning bedeutet Modularisierung. Diese verursacht in der Summe produktionstechnisch kaum nennenswert höhere Kosten, führt aber nachweisbar zu einem besseren Informationstransfer inklusive Nachhaltigkeit. Klingt einfach, ist es auch – und trotzdem tun sich viele Unternehmen seit Jahren schwer, passgenaue E-Learning Szenarien zu etablieren. Und das liegt nicht daran, dass die Innovation Lernen 4.0 gefehlt hat oder es an positiven Beispielen mangelt. Häufig werden die Potenziale und die mögliche Wertschöpfung, die durch effiziente Lernszenarien entstehen, schlicht nicht erkannt. Manchmal erweisen sich auch die Versprechen, die Game Based Learning oder Corporate Social Learning für unabdingbar halten, als Irrwege. Denn sie belasten zwar das Budget, verlieren aber die Didaktik und damit die Akzeptanz und die Nachhaltigkeit in der Mitarbeiterschaft völlig aus dem Blick. Hier lohnt es sich, etwas mehr Ressourcen in Planung und Beratung zu stecken, um am Ende auch die Lernszenarien zu haben, die inhaltlich, didaktisch und ökonomisch zum eigenen Betrieb passen. n n Weitere Informationen: www.creos-akademie.de


Arm, aber sexy

Warum Startups beliebte Arbeitgeber sind

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tartups haben viele Herausforderungen. Eine, vor der wir stehen, ist die Gewinnung passender Mitarbeiter. Kein einfaches Unterfangen, denn am Arbeitsmarkt haben Startups gegenüber bekannten Namen strukturelle Nachteile. Renommierte Unternehmen bezahlen häufig mehr Geld, bieten mehr Sicherheit und sehen im Lebenslauf besser aus. Startups eilt zudem – oft zu Unrecht – der Ruf heraus, dass bei ihnen rund um die Uhr gearbeitet wird. Dennoch haben Startups einen immer größeren Zulauf von Talenten. Natürlich liegt das auch am aktuellen medialen Rückenwind. Erfolgreiche Startup-Unternehmer gelten bei jungen Menschen als die neuen Rockstars und es ist in Mode, bei einem Startup zu arbeiten. Das ist aber nicht das einzige. Viele Mitarbeiter werden von der Unternehmenskultur der Startups angezogen. Der lockere Umgang, die Möglichkeit, Ideen einzubringen, die Nähe zu den häufig gleich alten oder vielmehr gleich jungen Chefs, passen sehr gut zu den Werten der Generation Y – aber auch zu Personen, die sich bei früheren, hierarchischeren Arbeitgebern weniger einbringen konnten. Sie haben zudem das Gefühl, ihre Zeit sinnvoll zu nutzen, für das Startup wichtig zu sein, entsprechend wertgeschätzt zu werden, und ein Unternehmen komplett zu verstehen.

Eine große Chance ist auch die frühe Übernahme von Verantwortung und die steile Lernkurve – zumal viele Startups Vorreiter, beispielsweise in Sachen Digitalisierung, sind. Aber auch finanziell kann die Arbeit bei einem Startup attraktiv sein: Insbesondere den ersten Mitarbeitern und Führungskräften bieten die Gründer häufig über ein spezielles Programm eine Beteiligung am Erfolg an. Ziel des Programms ist es, die zentralen Köpfe des Unternehmens mehrere Jahre zu binden. Für Personen, die selbst vielleicht nicht gründen, aber ein junges Unternehmen mit aufbauen möchten, ist dies eine große Chance, mit wenig Risiko die eigenen Fähigkeiten zu versilbern. Natürlich nur im Erfolgsfall - aber das haben die Mitarbeiter in Startups ja nicht zuletzt selbst in der Hand. Der Autor der Kolumne Jan Philipp Platenius, ist Geschäftsführer von Talents' Friends und gibt das FaceKOMMENTAR book-Magazin „Unternehmerische Zeiten" heraus. n n Weitere Informationen: https://www.facebook.com/unternehmerische.zeiten

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Personaldienstleistung 2.0

Strategische Partnerschaften erleichtern die Suche nach Fachkräften Der demografische Wandel stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen. Gerade im Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte muss das Personalmarketing gezielt vorgehen, um Fachkräfte für eine nachhaltige Zusammenarbeit zu gewinnen.

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ie „Personaldienstleistung 2.0“ – die langfristige und strategische Partnerschaft von Unternehmen und Personaldienstleistern – schafft in diesem Aufgabenbereich Lösungen. Ein wichtiger strategischer Schritt ist in diesem Zusammenhang die stufenweise Auslagerung von Rekrutierungsprozessen. Das Aufgabenfeld der Personalbeschaffung hat sich durch die demografische Entwicklung und immer häufiger wechselnde Konjunkturphasen massiv erweitert. Daher gilt es kritisch zu prüfen, ob der erhöhte Aufwand mit den vorhandenen Ressourcen zu bewerkstelligen ist oder auf externe Dienstleister übertragen werden sollte. Bei vielen Unternehmen kleiner und mittlerer Größe stehen für das Personalmarketing eher begrenzte personelle und finanzielle Kapazitäten zur Verfügung. Gerade hier liefern mögliche Schnittstellen für eine engere Zusammenarbeit von Personaldienstleistern und Unternehmen Lösungen. „Personaldienstleistung 2.0“ lautet das Stichwort. Denn Unternehmen können erhebliche Skaleneffekte erzielen, wenn sie auf das Wissen und die Ressourcen eines modernen Personaldienstleisters zurückgreifen. Das erforderliche Umdenken auf Unternehmensseite hinsichtlich der Einbindung externer Partner in den Rekrutierungsprozess ist eng mit der sich verändernden Rolle moderner Personaldienstleister verknüpft. Der Begriff der „Personaldienstleistung 2.0“ steht dabei für eine neue Generation der Anbieter, die sich als strategischer Partner der Unternehmen versteht und ihre Kernkompetenz in die Analyse von Prozessen und Arbeitsabläufen einbringt.

Das Drei-Stufen-Modell der Partnerschaft Entscheidet das Management, Prozesse mit Hilfe von Personaldienstleistern zu optimieren, reicht die Bandbreite der Ein­ satzmöglichkeiten von der Ausgestaltung flexibler Arbeitsplatzund Arbeitszeitmodelle, über Konzepte zur Mitarbeiterbindung bis hin zur teilweisen oder vollständigen Auslagerung der Personalbeschaffung, dem sogenannten Recruitment Process Outsourcing (RPO). In welchem Umfang ein Unternehmen RPO einsetzt, bestimmt der individuelle Bedarf. Ein stufenweises Modell sieht sowohl eine punktuelle Abdeckung von Einstellungsspitzen als auch die längerfristige Auslagerung von einzelnen Rekrutierungsbereichen oder des gesamten Rekrutierungsprozesses vor. In der ersten Stufe werden beispielsweise neben den klassischen Printauch Online-Anzeigen durch Personal­dienstleister geschaltet, um

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mehr Bewerber anzusprechen. Der Dienstleister bringt sein Know-how bei Text und Gestaltung der Anzeigen, der zielgruppengenauen Medienauswahl, Kampagnenplanung und Einbindung von Landingpages für GoogleKampagnen ein. Die zweite Stufe ähnelt einer strategischen Partnerschaft: In der Regel über einen längeren Zeitraum angelegt, erweitert sie den Leistungsbereich um Aufgaben des Personalmarketings und der Bewerbungsprozesse. Ein zentrales Element ist die Beratungsleistung zu Punkten wie der Direktansprache von Bewerbern, dem Einsatz der Eignungsdiagnostik bei der Bewerberauswahl oder dem Management eines hohen Bewerberaufkommens. Darüber hinaus geht es im Rahmen des Employer Branding um die Stärkung der Arbeitgeberattraktivität, Suchmaschinenoptimierung und -marketing sowie das Marketing in den Sozialen Netzwerken. Die dritte Stufe, das ganzheitliche RPO, kommt der Aufstockung interner Kapazitäten im Unternehmen gleich. Der Dienstleister übernimmt auf dieser Stufe den vollständigen Rekrutierungsprozess. Eine solche, langfristig angelegte strategische Partnerschaft kommt vor allem für mittelständische Unternehmen in Frage. Für große Unternehmen ist stattdessen eine Auslagerung oder Unterstützung des Rekrutierungsprozesses für bestimmte Teilzielgruppen, beispielsweise Auszubildende oder Absolventen, von Interesse. Zusammenfassend ist das RPO-Modell ein Beispiel dafür, wie Unternehmen und Personaldienstleister die Herausforderungen eines sich verändernden Arbeitsmarktes gemeinsam erfolgreich meistern. Die Dienstleistungstiefe der Auslagerungsprozesse orientiert sich dabei stets an den Bedürfnissen der Kunden. Sie beginnt bei reiner Beratungsleistung und entfaltet sich bei der vollständigen Übernahme der Rekrutierungsaufgaben. n Über den Autor: Frank Schrader verantwortet als Mitglied der Geschäftsleitung die Unternehmensentwicklung sowie das Kunden- und Personalmarketing von Piening Personal.


Spitzenleistungen mit der Zeitarbeit

Mit den richtigen Mitarbeitern zu höchster Produktivität Konkurrenzkampf, Preisdruck. Die Märkte werden enger und härter. Diese Entwicklung wird sich nicht mehr umkehren – im Gegenteil. Wir leben in einer Zeit, in der Mittelmäßigkeit nicht mehr ausreicht. Wer in Zukunft weiterhin dabei sein will, muss sich die Frage stellen, wie aus einem mittelmäßigen ein Spitzenunternehmen wird. Und das nicht kurz­ fristig, sondern dauerhaft.

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pitzenleistung ist eine Frage der Einstellung. Das heißt, man muss sich zunächst dafür entscheiden, tatsächlich auch Spitzenleistungen erbringen zu wollen. Das klingt banal, wenn man jedoch genau hinschaut, lässt sich immer wieder beobachten, dass Unternehmen mit einer mittelmäßigen Leistung zufrieden sind und was sich in Sätzen wie „Das ist doch schon gut.“ äußert. Doch das reicht nicht. Wer sich nicht ausdrücklich für die überdurchschnittliche Leistung entscheidet, der wird im Mittelmaß verharren. Diejenigen, die sich dafür entscheiden, sollten sich mit zwei Fragen intensiv auseinandersetzen: Worin können wir die Besten werden? und wofür brennen wir wirklich? Wer sich diesen Fragen stellt, hat den Anfang Richtung Spitzenleistung gemacht. Frage eins richtet das Unternehmen auf seine wahren Stärken aus, denn Spitzenleistung kann nur auf Stärken aufbauen und nicht auf der Beseitigung von Schwächen. Wer diese Frage beantworten kann, besitzt die nötige Klarheit, sein Unternehmen konsequent zu fokussieren. Die Antwort auf Frage zwei liefert die nötige Energie, um dauerhaft auf hohem Niveau zu leisten - ohne dabei auszubrennen! Dieses ist die theoretische Basis für eine Hochleistungskultur. Wie aber erfolgt die Umsetzung in die Praxis? Wie bekommt man seine Mitarbeiter dazu, jeden Tag Leistungen auf überdurchschnittlichem Niveau zu erbringen? Auch hier ist es im Wesentlichen eine Einstellungssache – nämlich der richtigen Mitarbeiter. Wobei hier die Betonung auf „die Richtigen“ liegt. Die Personalmärkte.werden immer dünner und viele Unternehmen, gerade kleine und mittlere, widmen dem Thema Recruiting zu wenig Aufmerksamkeit.

„Mit den falschen Mit­arbeitern kommt man nie zu den richtigen Ergebnissen.“ Personalspezialist Jürgen Haupt

Mangelndes Recruiting-Wissen in kleinen Unternehmen Sie versuchen immer noch mit aussagelosen Stellenanzeigen ihre Personalprobleme zu lösen. Im Rahmen der Fokussierung ist es nun aber nicht sinnvoll, sich mühsam das nötige Recruiting-Wissen anzueignen, sondern mit einem professionellen Personaldienstleister partnerschaftlich zusammenzuarbeiten. Das hat zwei Vorteile: Erstens steigen die Chancen deutlich, dass dieser die richtigen Mitarbeiter findet und zweitens entlastet er das Unternehmen von einer Arbeit, die nicht zu den eigenen Stärken zählt. Natürlich ist ein Dienstleister auch ein Kostenfaktor. Den

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falschen Mitarbeiter einzustellen oder womöglich gar keinen zu finden, kann aber noch viel mehr kosten. Stichwort „falsche Mitarbeiter“: Diese gibt es natürlich auch und diese ziehen die Leistung der gesamten Mannschaft nach unten. Wir haben eine interessante Feststellung gemacht: Wenn man immer wieder über den gleichen Mitarbeiter redet, dann weiß man, dass er der falsche ist. Leider erbringen auch diese Mitarbeiter einigermaßen ihre Leistung und vielen Menschen fällt es sehr schwer, zu kündigen. Zumal eine Kündigung häufig mit Ärger verbunden ist und mitunter auch mit erheblichen Kosten. Und einen neuen Mitarbeiter muss man auch noch finden. Wer es aber mit Spitzenleistung ernst meint, darf sich an dieser Stelle nicht. drücken.. Auch hier kann die Zusammenarbeit mit einem Personaldienstleister im Rahmen des sogenannten Outplacements Sinn machen. Bei Wikipedia findet man für Outplacement folgende Definition: „Die Begriffe Outplacement (engl.) bzw. Außenvermittlung. bezeichnen eine von Unternehmen finanzierte Dienstleistung für ausscheidende Mitarbeiter, die als professionelle Hilfe zur beruflichen.Neuorientierung angeboten wird, bis hin zum Abschluss eines neuen Vertrages oder einer Existenzgründung.“

In diesem Fall fällt der Mitarbeiter nicht in die Arbeitslosigkeit, sondern erhält Unterstützung bei der Jobsuche. Begleitet von einem professionellen Berater kann die Trennung deutlich verträglicher ausfallen. Spaß machen werden Kündigungen deshalb wohl.trotzdem nie. Wer es mit Spitzenleistung ernst meint, wird um dieses Thema nicht herum kommen, denn eines steht fest: Mit den falschen Mitarbeitern kommt man nie zu den richtigen Ergebnissen. Wer sich also auf den Weg machen und sein Unternehmen konsequent auf Stärken ausrichten will, dem können wir nur zur Zusammenarbeit mit einem professionellen.Personaldienstleister raten. Wobei auch hier wichtig.ist, dass es sich um den richtigen Dienstleister handelt und nicht um irgendeinen, der beispiels­ weise günstig ist oder weil man sich schon seit Jahren kennt. n n Weitere Informationen: www.hp-personalpartner.de

Autor des Beitrags ist Jürgen Haupt, Vertriebsleiter der H+P Personal GmbH in Bielefeld.

Zeitarbeit für Flüchtlinge

Viel Erfahrung in der Integration Asylbewerber sollen künftig auch in der Zeitarbeitsbranche arbeiten dürfen. In einem Maßnahmenpaket einigte sich der Koalitionsausschuss darauf, das Zeitarbeitsverbot für Asylbewerber nach drei Monaten zu kippen.

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amit folgt die Große Koalition der Forderung des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ). iGZ-Geschäftsführer Dr. Martin Dreyer freut sich über die geplante Aufhebung des Zeitarbeitsverbotes für Asylbewerber nach drei Monaten. „Zeitarbeitsunternehmen haben sehr viel Erfahrung darin, Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren“, sagt iGZ-Geschäftsführer Dr. Martin Dreyer. Fast zwei Drittel der neueingestellten Mitarbeiter in der Zeitarbeitsbranche waren zuvor beschäftigungslos. Auch mit ausländischen Beschäftigten kenne sich die Branche sehr gut aus – ihr Anteil liege mit 22 Prozent wesentlich höher als in der Gesamtwirtschaft (acht Prozent). „Durch diese besonderen Qualifikationen wird die Zeitarbeitsbranche Asylbewerbern, die eine Beschäftigung auf dem deutschen Arbeitsmarkt suchen, ein starker und kompetenter Partner sein“, blickt Dreyer in die Zukunft.

IGZ-Angebot aufgegriffen Der iGZ hat in der Vergangenheit verstärkt darauf aufmerksam gemacht, dass das Zeitarbeitsverbot für Asylbewerber längst nicht mehr zeitgemäß sei – und stieß damit auf wachsende Resonanz. Immer mehr Politiker und Wirtschaftsverbände stellten sich

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hinter die iGZ-Forderung. „Wir freuen uns sehr, dass die Bundesregierung unserem Angebot gefolgt ist, auf die besondere Erf­ ahrung unserer Branche bei der Integration von Flüchtlingen in Arbeit zurückzugreifen“, betonte Dreyer. Er wies jedoch auch darauf hin, dass die Bemühungen um Sprachkurse noch intensiviert werden müssten. „Grundlegende Deutschkenntnisse sind wichtig, um den Arbeitsschutz zu gewährleisten“, so der iGZGeschäftsführer.

Gleichstellung von Zeitarbeitsunternehmen Durch den Wegfall des Verbotes würden Zeitarbeitsunternehmen endlich mit anderen Unternehmen gleichgestellt. „Und das zu Recht“, stellt Dreyer klar. Bereits 2003 unterschrieb der iGZ den ersten Tarifvertrag mit den DGB-Gewerkschaften. Seit 2012 ist der tarifliche Mindestlohn auch als gesetzliche Lohnunterschranke für ausländische Unternehmen festgeschrieben. Branchenzuschlags-Tarifverträge sorgen zudem seit 2012 in elf Bereichen für eine stufenweise Lohnangleichung zwischen Zeitarbeitskräften und Stammbelegschaft. n


IMPRESSUM Herausgeber PBL MEDIA Verlag, Meisenstraße 96, 33607 Bielefeld Tel. 05 21 / 2 99 73 90, Fax: 05 21 / 2 99 73 91 e-mail: info@mawi-westfalen.de

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Erscheinungsweise 8 x im Jahr, Preis des Einzelheftes: 4,00 Euro.

Die Themen der Dezember-Ausgabe Erscheinungstermin: 1. Dezember Anzeigen- und Redaktionsschluss: 7. November IT- und Datensicherheit

Sicherheitssituation unzureichend Jedes zweite deutsche Unternehmen hat in den vergangenen zwei Jahren einen Spionageangriff oder zumindest einen entsprechenden Verdachtsfall erlebt. Durch Industriespionage entsteht für die hiesige Wirtschaft ein Schaden in Höhe von gut zwölf Milliarden Euro. Ist die aktuelle IT-Sicherheitssituation für eine moderne Informations- und Wissensgesellschaft wie Deutschland nicht angemessen sicher und vertrauenswürdig genug?

Foto: Markus Vogelbacher_pixelio.de

Layout und Konzeption Silke Welz, e-mail: welz@mawi-westfalen.de

Steuerliche Neuerungen zum Jahreswechsel

Druck

Geldwerte Tipps

Hans Gieselmann Druck- und Medienhaus GmbH & Co. KG, Bielefeld Gekennzeichnete Beiträge decken sich nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion.

Staat

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Verantwortlich für den Inhalt: Christiane Peters 17. Jahrgang Auflage: 25.000 Exemplare sowie 7.500 pdf-Exemplare

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Regelmäßig zum Jahreswechsel treten wieder zahlreiche Änderungen im Steuerrecht in Kraft. Mit Spannung erwarten Unternehmen, aber auch Privatpersonen, welche Änderungen, Be- und/oder Entlastungen auf sie zukommen. Wer die steuerlichen Belastungen für sein Unternehmen möglichst gering halten möchte, muss daher gut und vor allen Dingen frühzeitig informiert sein.

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Vorschau | markt & wirtschaft 10 / 2015

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