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Industrie 4.0:

Steuerrecht:

Große Herausforderungen an die IT-Sicherheit

Steuerliche Neuerungen zum Jahreswechsel

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Welche Motive uns antreiben, erfolgreich(er) zu sein


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Tanja Kröger

Kai Kröger

Hendrik Höke

Dipl.-Kauffrau Dipl.-Ökonomin Steuerberaterin

Dipl.-Kaufmann Steuerberater

Rechtsanwalt

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Ausblick

Wir leben heute in einer Erfolgs- und Wettbewerbsgesellschaft. Was steckt hinter dem Wunsch des Menschen, Erfolg zu haben und von welchen Motiven lassen wir uns dabei antreiben? Von Christiane Peters, Chefredakteurin

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Erfolgreich vermarkten, Erfolgsgeschichten verkünden, vom Erfolg gekrönt, auf der Erfolgsspur bleiben, Erfolgstypen: die Liste mit Erfolgsbezeichnungen ließe sich zweifellos noch beliebig fortsetzen. Wir leben heute in einer Erfolgsund Wettbewerbsgesellschaft, in der das Streben nach Erfolg zum Alltag gehört. Insbesondere der wirtschaftliche Erfolg gilt als positiv und erstrebenswert. Doch „Erfolg“ auf den rein ökonomischen Faktor bzw. das ausschließliche Streben nach finanziellem Gewinn zu reduzieren, wäre viel zu einfach. Erfolg hat viele Facetten – das gilt sowohl für den privaten als auch den wirtschaftlichen Bereich. Hinter dem Erfolg - oder auch Miss­erfolg - stehen in erster Linie die Menschen, also die Unternehmensführung und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Was steckt hinter dem Wunsch von Menschen, Erfolg zu haben und von welchen Motiven lassen wir uns dabei antreiben bzw. leiten? Wie „ticken“ die sogenannten „Erfolgsmenschen“, die „Alpha-Typen“, denen man eher negative Charaktereigenschaften wie abgebrüht, gewitzt und skrupellos unterstellt? Ein anderer Typ „Erfolgsmensch“, bezeichnen wir ihn als „Unternehmenslenker“, bemüht sich tagtäglich um das Wohlergehen und die Zufriedenheit seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Seine Mission ist von Erfolg gekrönt und er empfindet dabei eine tiefe Zufriedenheit, wenn sein Handeln positiv bestätigt wird. Menschen haben offensichtlich unterschiedliche Ziele, in dem was sie anstreben und in dem, was sie als Erfolg empfinden. Welche Bedeutung dabei die Motive Leistung und Macht haben, und zu welchen extremen Ausprägungen es besonders in der globalisierten Wettbewerbsgesellschaft kommen kann, erfahren Sie in unserem Titelthema. n

Ihre Meinung zum Thema? Beiträge, die im Heft mit diesem Symbol gekennzeichnet sind, finden Sie auch online unter www.mawi-westfalen.de.

KOMMENTAR

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Ausblick | markt & wirtschaft 12 / 2015

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23 Ausblick 24 Inhalt

Psychologie und Erfolgsmotive

Was ist Erfolg? Erfolg hängt von der subjek­ tiven Wahrnehmung jedes Einzelnen ab. Welche Motive treiben Menschen an, erfolg­ reich zu sein und welche Rolle spielen dabei 10 Leistung und Wettbewerb?

Forschung und Entwicklung 26 Neuer Hochleistungszahnriemen: Einfach mehr bewegen 26 30 Jahre C-LAB: Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft 27 Sologründungen versus Teamgründungen: Wer sind wir und wenn ja, wie viele? 28 mawi-Innovationsranking 29 Erste eigenständige Fraunhofer-Einrichtung: Schnittstelle zur angewandten Forschung

Erfolg IT-Sicherheit und Datenschutz

Mehr Wettbewerbsvorteile durch mehr Sicherheit Die Wandlung zur Industrie 4.0 wird sich erst in Jahren vollzogen haben. Um auf der Erfolgsspur zu bleiben, darf die erforderliche IT-Sicherheit die Automatisierungsent­ wicklung jedoch nicht einschränken.

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10 Was ist Erfolg? 11 Psychologie und Erfolgsmotive: Der Zweitplatzierte ist immer der erste Verlierer 14 Nachgefragt: „Menschen mit personalisiertem Machtmotiv streben oft zum eigenen Nutzen“ 15 Nachgefragt: „Der Jäger nach Erfolg wird zum Gejagten“ 16 Erfolgreicher Neustart: Insolvenz muss kein Schreckgespenst sein 17 Kolumne: Erfolg

IT-Sicherheit und Datenschutz 18 Industrie 4.0: Sicherheit bringt Wettbewerbsvorteil 20 Digitalisierung der Wirtschaft / Industrie 4.0: Große Herausforderungen an die IT-Sicherheit 21 Cyberkriminalität bedroht den Mittelstand: Es steht viel auf dem Spiel 22 MR SYSTEME: IT-Sicherheit vertraglich garantiert 22 BREKOM: WLAN-Performance für kabellose Unternehmen 24 IT-Sicherheit: Technik allein kann Probleme nicht lösen 25 IT-Sicherheit: Was hat Pizza mit Datenschutz zu tun?

Interview

Messen, Kongresse, Tagungen

„Messen bieten (fast) immer positive Überraschungen“ Walter Mennekes, Vorsitzender des AUMA_Ausstellungsund Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V., über die weiterhin große Bedeutung von Messen und den nicht zu unterschätzenden Überraschungsfaktor für Aussteller und Besucher gleichermaßen.

26

26 Interview: „Messen bieten (fast) immer positive Überraschungen“ 28 Konferenztechnik: Interaktiv und kabellos 29 A2 Forum: Zukunftsorientierte Investitionen 30 Tagungs- und Kongressstandort Deutschland: Westfalen punktet mit vielen Kompetenzen 32 Interview: Unmöglich ist wenig 34 Kongress- und Eventzentrum Stadthalle Bielefeld: Enorme Bandbreite an Möglichkeiten 35 Pflanzen auf dem Messestand: Kräftiges Grün als Blickfang

Steuern 36 Steuerliche Neuerungen zum Jahreswechsel 39 Steueränderungen: Der Beratungsbedarf steigt

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markt & wirtschaft 12  / 2015 | Inhalt


40 Studie zur strategischen Planung in der Druckbranche: Klare Positionierung 42 Dateimanagementsysteme: Es gewinnt das Unternehmen 44 Darpe Industriedruck und Agentur GEISTREICH: Design und Druck – ein starkes Team 46 Druck- und Medienhaus Gieselmann: „Der Mut zur Veränderung macht uns stark“

Unternehmen und Märkte 47 Skyline Express International setzt auf SCM-Lösung: Jederzeit alle Prozesse im Blick 48 Serie: Denker und Lenker – Mitsubishi HiTec Paper Europe: „Wir investieren konsequent in unsere Mitarbeiter“ 49 Unternehmensführung: Trainings, die zum Nordstern führen 50 Schmitt Consultants: Der Nutzen steht im Mittelpunkt 51 Ostwestfälischer Brandschutztag: Außerordentlich informativ 52 Kolumne: Business-Präsente – Geschenke von regionalen Anbietern 15. MEiM: Im Zeichen der Vernetzung 53 11. FMB: Außerordentlich produktiv 55 Impressum / Vorschau

Foto: lightwise

Studie zur strategischen Planung in der Druckbranche

Klare Positionierung Die Druck- und Medienbranche verändert sich in atem­ beraubender Geschwindigkeit. Wie können sich Unter­nehmen dennoch erfolgreich positionieren? Eine aktuelle Studie gibt Handlungsempfehlungen.

Außerordentlich produktiv Die Zuliefermesse Maschinenbau endete mit einem Aussteller- und Besucher­rekord. Auch die Aussteller schätzten die Kommu­nikation mit den Fach­besuchern und den bilateralen Austausch unter den Unternehmen.

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Audioproduktionen von ams

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11. FMB – Zuliefermesse Maschinenbau

Foto: Clarion Events Deutschland

Druck- und Mediendienstleistungen

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Neuer Hochleistungszahnriemen

Einfach mehr bewegen Er ist erst seit einem halben Jahr auf dem Markt: Die Resonanz auf den neuen Hoch­ leistungszahnreimen BRECOFLEXmove AT 10 ist beeindruckend. Auf der FMB präsentierte die Anton Klocke Antriebstechnik GmbH das erfolgreiche Produkt.

M

it dem Zahnriemen können Anwender kompakt konstruieren, Reibung reduzieren und mehr Leistung übertragen als bisher. Besonders für Hochleistungsantriebe mit höchstem Steifigkeitsbedarf entwickelt, überträgt der Zahnriemen bis zu 30 Prozent mehr Umfangskraft. Dabei ist er im Vergleich zur Standardausführung platzsparender und erzeugt bis zu 25 Prozent weniger Reibung. „Der Antriebszahnriemen bringt viel mehr Leistung auf kleinerer Fläche und benötigt etwa 24 Prozent weniger Bauraum bei direktem Leistungsvergleich. Außerdem sind die Trägheitsmomente der gesamten Baugruppe deutlich geringer, der Antrieb ist leichter und preiswerter“, fasst Thorsten Kott die Vorzüge zusammen. Der Geschäftsführer der Anton Klocke Antriebstechnik GmbH mit Sitz in Bielefeld vertreibt das innovative Produkt, das im Hause BRECO entwickelt wurde. Das Grundprinzip erfand das in Porta Westfalica ansässige Unternehmen bereits vor 35 Jahren, weitere Forschungs- und Entwicklungsarbeiten haben dazu geführt, dass es immer ausgereifter und effizienter wurde. In die Entwicklung des jüngsten Produktes flossen auch die Ergebnisse einer euro­ paweit durchgeführten Kundenbefragung ein, die konkret die künftigen Erwartungen und Wünsche der Anwender in den Fokus stellte.

Auf der FMB vorgestellt: der Hochleistungszahnreimen BRECOFLEXmove AT 10 überzeugt mit mehr Leistung und weniger Reibung auf weniger Raum. Foto BRECO

Zwei Jahre dauerte der Entwicklungsprozess für den Hoch­ leistungszahnriemen, der in Zusammenarbeit mit der Universität Dresden erfolgte und in dem auch völlig neue Materialien und Substanzen Verwendung finden. n

30 Jahre C-LAB

Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft Das C-LAB, die gemeinsame Innovationswerkstatt von Atos, einem international führenden Anbieter von digitalen Services, und der Universität Paderborn, ist 30 Jahre alt geworden. C-LAB steht für Cooperative Computing & Communication Laboratory: Im Zentrum dominieren die Erforschung und Entwicklung zukunftsweisender und intuitiv nutzbarer Informations- und Kommunikationstechnologien sowie der zugehörigen Geschäfts­modelle und Dienstleistungskonzepte. Beispiele der zahlreichen Projekte des C-LAB sind die Aktivitäten im Rahmen des CPS.HUB NRW sowie das Verbundprojekt GEMINI – Geschäftsmodelle für Industrie 4.0, das im Rahmen des Technologieprogramms „AUTONOMIK für Industrie 4.0“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) durchgeführt wird. Ziel von GEMINI ist die Entwicklung tragfähiger Geschäftsmodelle im Kontext von Industrie 4.0. Das C-LAB ermöglicht die räumliche und inhaltlich enge Kooperation von Mitarbeitern aus Wirtschaft und Wissenschaft: Dies verdeutlicht auch die paritätische Leitung unter den Vorstän-

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markt & wirtschaft 12 / 2015 | Forschung und Entwicklung

den Jörg Wehling von Atos Deutschland und Prof. Dr. Gregor Engels von der Universität Paderborn. Im gemeinsamen Forschungslabor C-LAB entstanden in den vergangenen 30 Jahren zahlreiche Projekte von hoher wissenschaftlicher Qualität und hohem prak­ tischen Nutzen. „Das C-LAB als Innovationswerkstatt ist ein hervorragendes Beispiel für den engen Schulterschluss zwischen Wirtschaft und Wissenschaft“, sagte Garrelt Duin, Minister für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen anlässlich des Jubiläums. „Die Kooperation ist eine sehr erfolgreiche Antwort auf die Herausforderungen des beschleunigten digitalen Wandels.“ n n Weitere Informationen: www.c-lab.de


Kolumne: Sologründung versus Teamgründung

Wer sind wir und wenn ja, wie viele? Sologründung oder Teamgründung: Die Vor- und Nachteile beschreibt Jan Philipp Platenius. „Die Beziehung mit dem Mitgründer ist wie eine Ehe“, lautete ein Artikel, den ich vor kurzem las. So lustig er sich anhört, so viel Wahrheit steckt in diesem Satz, denn mit seinen Mitgründern wird man im Idealfall sehr viel Zeit verbringen. Es sollte also wohl überlegt sein, ob man die Ehe eingehen oder doch alleine gründen möchte. Für beides gibt es gute Argumente und im Endeffekt kommt es auf die jeweilige Situation an. Während Sologründer häufig schneller entscheiden und sich nicht zerstreiten können, werden sie vielleicht eher betriebsblind oder überheblich. Oder verzweifelt, wenn gerade mal wieder alles schiefgeht und man das Leid nicht teilen kann, oder man nachts um drei alleine an den Dokumenten sitzt, die bis zum nächsten Morgen fertig sein müssen. Gründerteams haben zudem den Vorteil, dass sie mehr unterschiedliche Fähigkeiten kombinieren. Last but not least ist es für potenzielle Geldgeber natürlich weniger riskant, in mehrere Personen zu investieren als in eine. Doch wie stellt man ein gutes Gründerteam zusammen? Peter Thiel schreibt in Zero to one, dass Gründer eine gemein­ same Geschichte haben sollten und es gibt viele erfolgreiche Beispiele, bei denen das Team bereits vor der Gründung den „proof of team“ erbracht hat. Unerlässlich ist, dass man über eine Vielzahl gleicher Ansichten oder Eigenschaften verfügt, beispielsweise in Bezug auf Einsatzbereitschaft oder Leidens­ fähigkeit, denn sonst wird sich das Team eher früher als später wieder trennen. Aus diesem Grund ist auch eine Zahl von mehr als drei Gründern eher schwierig.

Der Autor der Kolumne Jan Philipp Platenius ist Geschäfts­führer von Talents' Friends und gibt das Facebook-Magazin „Unter­ nehmerische Zeiten" heraus.

Gleichzeitig ist es von Vorteil, wenn sich die Mitglieder des Teams nicht zu sehr ähneln, vor allem unterschiedliche Fähigkeiten mitbringen. Bei uns war es beispielsweise so, dass ich als Kreativer zunächst alleine gegründet habe und später dann zwei Kollegen aus meiner Zeit bei der Studentischen Unternehmensberatung STUNT e.V. gewinnen konnte, deren Talente mehr im kauf­männischen und vertrieblichen Bereich liegen. Wie immer bei Startups gibt es kein Patentrezept. Aber wenn man das Motto „Gleiche Werte, unterschiedliche Fähigkeiten“ berücksichtigt – und einen guten Gesellschaftsvertrag aus­ handelt – kann die glückliche KOMMENTAR Gründerehe funktionieren. n n Weitere Informationen: https://www.facebook.com/unternehmerische.zeiten

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Exklusiv für Westfalen: mawi-Innovationsranking Das Ranking zeigt die quantitative Innovationsstärke der westfälischen Kreise, Städte und Unternehmen. Kreis-/Stadtranking*

Unternehmensranking Minden-Lübbecke WAGO Verwaltungsges. Harting Electric Herford Herbert Kannegießer Gütersloh Miele & Cie. Claas Gruppe

Lippe Phoenix Contact Gebr. Brasseler RTNTRD GbR Weidmüller Interface

Paderborn Benteler Automobiltechnik paragon AG Hentschel, Dietmar

Soest Hella KGaA Hueck & Co. Schulte, Guido CEAG Notlichtsysteme Weber Verpackungen

Hochsauerland TRILUX Warendorf Franz Kaldewei Beumer

7 6

3

19 3

32 10 6 4

Gütersloh 360 Lippe 283 Soest 228 Minden-Lübbecke 179 Paderborn 157 Steinfurt 134 Stadt Bielefeld 115 Hochsauerland 114 Borken 105 96 Herford 87 Warendorf 58 Stadt Münster 39 Coesfeld 27 Stadt Hamm Höxter 20

0

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60 120 180 240 300 360

3 3

Unternehmensranking: Top Unternehmen in Westfalen

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7 3 3

3

0 10 20 30 40

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Unternehmensranking: TOP 10-Unternehmen 2015

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Steinfurt Windmöller & Hölscher

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Stadt Bielefeld Ferdinand Lusch

4

Stadt Hamm Funke Kunststoffe

Kreis Borken hülsta-werke Hüls ARCA Beteiligungen Orbis Will

32 19 16 10 7

Phoenix Contact Miele & Cie. Hella KGaA Hueck Gebr. Brasseler WAGO Verwaltungsges.

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2 2 2

0 5 10 15 20 25 30

Phoenix Contact Miele & Cie. Hella KGaA Hueck Benteler Automoiltechnik Claas Gruppe Harting Electric WAGO Verwaltungsges. Windmöller & Hölscher Hörmann Weidmüller Interface Hettich Gruppe

179 148 120 61 37 33 29 28 19 19 18

0 40 80 120 160 200

Anmeldungen technischer Schutzrechte** * Stadt­/Kreisranking: Überwachungszeitraum 1. Januar 2015 bis 30. September 2015. ** Veröffentlichte deutsche Patent- und Gebrauchsmusteranmeldungen des Deutschen Patent-­und Markenamts (DPMA) vom 16. August bis 30. September 2015. Datenerhebung: Alle Städte / Kreise in Westfalen. Mit freundlicher Unterstützung vom Patent­- und Innovations­-Centrum Bielefeld UG Die Recherche wurde nach bestem Wissen sowie mit größter Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit ab 2 bis 3 Anmeldungen durchgeführt. Überregional tätige Unternehmen sind nur mit ihren westfälischen Standorten aufgenommen. Eine Haftung oder Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann nicht übernommen werden. Das Ranking beurteilt nicht die Qualität der Patent­/ Gebrauchsmusteranmeldungen.

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markt & wirtschaft 12  / 2015 | Ranking


Erste eigenständige Fraunhofer-Einrichtung

Schnittstelle zur angewandten Forschung Ostwestfalen-Lippe bekommt seine erste Fraunhofer-Einrichtung (Fraunhofer IEM): Die Fraunhofer-Projektgruppe Entwurfstechnik Mechatronik in Paderborn wird zum 1. Januar eigenständig.

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ie Eigenständigkeit war klares Ziel bei Gründung der Projektgruppe im Jahr 2011. In nur fünf Jahren erarbeiteten die Fraunhofer-Wissenschaftler in Paderborn ein am Markt orientiertes Forschungsprofil auf Basis einer starken Kooperation mit der regionalen Industrie. Der Maschinen- und Anlagenbau prägt die Industrie in Ostwest­ falen-Lippe. Vom Nutzen eines OWL-eigenen Fraunhofer-Instituts im Bereich Mechatronik ist man hier überzeugt. „Für die Unternehmen in OWL ist Fraunhofer wertvolle Schnittstelle zur angewandten Forschung. Besonders im Bereich Mechatronik und in der Entwicklung intelligenter technischer Systeme ist der Bedarf groß“, erläutert Dr. Eduard Sailer von der Geschäftsleitung der Miele & Cie. KG und Sprecher des Industrie-Lenkungskreises, der sich für ein Fraunhofer-Institut in OWL stark gemacht hatte. Nicht nur für Miele, sondern für eine ganze Reihe regionaler Unternehmen hat sich das Fraunhofer IEM inzwischen als Forschungs- und Entwicklungspartner etabliert. Die Nähe zur Unternehmenslandschaft in OWL ist eine Stärke des Fraunhofer IEM. „Unsere Forschung ist klar an den Bedarfen der ansässigen Industrie orientiert. In OWL sind das zumeist kleine und mittlere Unternehmen mit ganz besonderen Voraussetzungen für ihre Produktentwicklung. Ihnen können wir konkrete Angebote machen und sind so erster Ansprechpartner für den Mittelstand“, so Prof. Dr.-Ing. Ansgar Trächtler, Leiter des Fraunhofer IEM. Sein Forschungsprofil entwickelt das Fraunhofer IEM in enger Kooperation mit dem Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn. „Gerade die Struktur eines Doppelinstituts ermöglicht uns eine interdisziplinäre und anwendungsorientierte Spitzen­ forschung“, betont Prof. Trächtler, Forschungsschwerpunkte sind innovative Technologien im Kontext Industrie 4.0 sowie Methoden und Werkzeuge für die kosteneffiziente Entwicklung von komplexen Systemen. Konkret arbeitet das Fraunhofer IEM etwa an der branchenübergreifenden Anwendung sogenannter Augmented Reality-Technologien (AR). Die computergestützte Erweiterung der Realität birgt großen Nutzen für die Industrie. Gefördert vom BMWi wollen Fraunhofer IEM und seine Partner AR-Technologien besonders für mittelständische Unternehmen zugänglich machen. Im Spitzencluster Intelligente Technische Systeme OstwestfalenLippe (it’s OWL) ist das Fraunhofer IEM als Forschungspartner und im Clustermanagement aktiv. „Wir nehmen von Paderborn aus bedeutende Rollen in großen Förderprojekten des Bundes ein und leisten damit einen erheb­ lichen Beitrag, die Region bundesweit ins Bewusstsein zu rücken“, sagt Dr. Roman Dumitrescu, Direktor am Fraunhofer IEM und gleichzeitig Geschäftsführer it’s OWL. n

Freude über die Eigenständigkeit des Fraunhofer IEM: Dr. Roman Dumitrescu. Prof. Dr. Ansgar Trächtler und Prof. Dr. Wilhelm Schäfer, Präsident Universität Paderborn (v.l.)

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Forschung und Entwicklung | markt & wirtschaft 12 / 2015

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Was ist Erfolg ? Wer kennt ihn nicht, den Kinofilm Wall Street aus dem Jahr 1987, der von Oliver Stone geschrieben und inszeniert wurde. Für seine Darstellung der Figur des skrupellosen „Börsenhai“ Gordon Gekko wurde Michael Douglas mit seinem zweiten Oscar seiner Karriere ausgezeichnet. Als personifizierter Erfolgsmensch liegt für Gordon Gekko der Schlüssel zum Erfolg an der Börse in der Beschaffung von Insiderinformationen und deren illegaler Verwendung. Ein Extrem, aber dennoch nicht unrealistisch. Was steckt hinter dem Wunsch von Menschen, Erfolg zu haben und von welchen Motiven lassen wir uns dabei antreiben bzw. leiten? Wir leben heute in einer Erfolgs- und Wettbewerbsgesellschaft. Erfolg zu haben, ist daher für die meisten vollkommen legitim. Erfolgreich zu sein, ist erstrebenswert und in der Wirtschaft steht Erfolg oft als Maß aller Dinge ganz oben. Dennoch bzw. gerade deswegen werden Erfolgsmenschen nicht immer mit positiven Eigenschaften wahrgenommen, bzw. man sagt ihnen nach, sie seien „Alpha-Typen“, und von eher negativen Charaktereigenschaften geprägt: abgebrüht, gewitzt, skrupellos und darauf bedacht, andere „übers Ohr zu hauen“ - so wie im anfangs erwähnten Paradebeispiel des Kinofilms Wall Street. Dass Erfolg viele Facetten und Ausprägungen hat, ist keine Frage. „Erfolg um jeden Preis“ ist eine davon - dazu zählen das Erreichen unrealistischer, übertriebener und illegaler Zielsetzungen. (siehe hierzu Beispiel Seite 15) Für die meisten ist Erfolg jedoch positiv besetzt. Das zeigt sich zum Beispiel darin, wenn Führungskräfte tagtäglich bemüht sind, die Zufriedenheit und das Wohlergehen ihrer Mitarbeiter in den Mittelpunkt zu stellen. n

Was treibt uns an, erfolgreich zu sein? 10

markt & wirtschaft 12 / 2015 | Erfolg


Psychologie und Erfolgsmotive

Der Zweitplatzierte ist immer der erste Verlierer Erfolg hängt von der subjektiven Wahrnehmung jedes Einzelnen ab. Prof. Dr. Günter W. Maier und Dominik Bentler, wissenschaftlicher Mitarbeiter, beide am Lehrstuhl für Arbeitsund Organisationspsychologie an der Universität Bielefeld, über die Motive, die Menschen antreiben, erfolgreich zu sein. reichen der gesetzten Ziele angesehen werden. Auch die wahrgenommene Schwierigkeit des Ziels ist für die Erfolgswahrnehmung von Bedeutung: Je schwerer ein Ziel zu erreichen ist, desto größer ist das Erfolgsempfinden nach gelungener Zielerreichung.

„Der Zweitplatzierte ist immer der erste Verlierer“ soll der ver­storbene Rennfahrer Ayrton Senna gesagt haben. Wie absurd diese Aussage auch scheint, es wird Menschen geben, die dieser Aussage zustimmen würden, denn Erfolg lässt sich aus psycho­ logischer Perspektive nicht mit objektiven Fakten bestimmen, sondern hängt immer von der subjektiven Wahrnehmung und Bewertung einer Person ab. Aber was genau ist Erfolg für Menschen?

Leistungs-, Macht- und Anschlussmotiv: Menschen haben unterschiedliche Ziele

Grundsätzlich lässt sich Erfolg als Erreichen von selbst gesetzten Zielen beschreiben. Aber nicht jede Form der Zielerreichung ist auch ausreichend für eine Erfolgswahrnehmung. Um einen Erfolg zu erleben, muss das eigene Handeln als Ursache für das Er­

Menschen unterscheiden sich zudem darin, was sie anstreben und in dem, was sie als Erfolg empfinden. Je attraktiver das Ziel von einer Person bewertet wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass dieser Zielzustand angestrebt wird. Welche Ziele dabei als

Erfolg | markt & wirtschaft 12 / 2015

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attraktiv beurteilt werden, hängt maßgeblich von den vorliegenden Motivausprägungen einer Person ab. Vor allem drei grund­ legende Motive werden in der Forschung unterschieden, und zwar das Leistungs-, Macht- und Anschlussmotiv. Jeder Mensch lässt sich durch diese drei Motive beschreiben, Personen unterscheiden sich jedoch im Maß der Ausprägung des jeweiligen Motivs. Menschen mit einem stark ausgeprägten Leistungsmotiv beabsichtigen ein Ergebnis zu erreichen, bei dem sie die eigene Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen müssen. Dabei wird die erbrachte Leistung durch einen subjektiven Maßstab als Erfolg oder Misserfolg bewertet. Machtmotivierte Personen haben das Bedürfnis, Situationen und Ressourcen zu kontrollieren, um so einen Einfluss auf Menschen auszuüben. Dieser Einfluss bezieht sich auf jede Einwirkung auf physischer, mentaler oder emotionaler Ebene. Studien konnten zeigen, dass stark machtmotivierte Personen soziale Situationen sowie Verhaltensweisen und Intentionen anderer Menschen sehr gut wahrnehmen und ihr eigenes Verhalten optimal zu ihren Gunsten anpassen können. Hoch machtmotivierte Menschen bevorzugen Berufe, die ein hohes Prestige haben und machen oft steile Karrieren, die in hohe Führungspositionen münden. Es kann zwischen zwei Formen machtmotivierter Personen unterschieden werden. Auf der einen Seite steht eine sozialisierte Form des Machthandelns, welches sich durch eine hohe soziale Verantwortungsübernahme auszeichnet. Auf der anderen Seite gibt es eine personalisierte Form des Machthandelns, die sich auf die eigene Person bezieht und sich beispielsweise durch die Anhäufung von Prestigegütern auszeichnet. Personen mit hohem Anschlussmotiv streben nach harmonischen und gleichberechtigten zwischenmenschlichen Beziehungen wie Freundschaften, Partnerschaften, aber auch die Beziehung zu Kollegen und Mitarbeitern. Auf die Frage nach Lebenszielen nennen hoch anschlussmotivierte Menschen oftmals Themen, die sich mit sozialen Beziehungen beschäftigen. Bei der Wahl eines Arbeitspartners ist für anschlussmotivierte Personen der Faktor Sympathie viel wichtiger als die Kompetenz einer Person. Anschlussmotivierte Personen erbringen bei Kooperationsaufgaben gute Leistungen und schneiden in kompetitiven Situationen schlechter ab. Lange Zeit galt die Annahme, dass ein hoch sozialisiertes Machtmotiv, verbunden mit einem gering ausgeprägten Anschlussmotiv für die erfolgreiche Ausübung von Führungspositionen steht. Eine neue, an der Universität Bielefeld durchgeführte Studie zeigt, dass erfolgreiche Führungskräfte durch eine Kombination aus hohem sozialisierten Machtmotiv sowie einem hohen Anschlussmotiv charakterisiert werden können, was die zunehmende Bedeutung zwischenmenschlicher Beziehungen für erfolgreiche Führung unterstreicht. Auch die Unternehmensgröße ist bei der Besetzung von Führungspositionen zu berücksichtigen. Während sich ein hohes sozialisiertes Machtmotiv in großen Unternehmen mit deutlich hierarchischer Struktur positiv auswirkt, finden sich in neu­ gegründeten und kleinen Unternehmen hoch leistungsmotivierte Personen erfolgreich in Führungspositionen wieder. Auf Grund der Mitarbeiteranzahl in großen Unternehmen, können sich Führungspersonen mit einem sozialisierten Machtmotiv durch Loyali-

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markt & wirtschaft 12 / 2015 | Erfolg

Was bedeutet für Sie unternehmerischer Erfolg?

Dirk Aßmann, geschäftsführender Gesellschafter der Assmann Büromöbel GmbH & Co. KG „Vor dem Hintergrund zunehmender Globalisierung und steigendem Wettbewerbsdruck müssen gerade für uns als mittelständisches Familienunternehmen diese beiden Fragen hinsichtlich der Erfolgsziele und der Zukunftssicherung im dauernden Fokus sein. Die Antwort auf die Frage nach dem Unternehmenserfolg erscheint zunächst einfach: Natürlich Gewinnerzielung. Doch Geschäftsergebnisse sind immer auch abhängig von den aktuellen konjunkturellen Marktlagen, dem eigenen Anspruch an nachhaltige Verantwortlichkeit und nicht zuletzt von den wirtschaft­ lichen Rahmenbedingungen. Aus meiner heutigen Erfahrung kann ich sagen, dass gemeinsames Reflektieren, Diskutieren und Optimieren der mittel- bis langfristigen Handlungsziele für uns der erfolgversprechendste Weg zu sein scheint. In diesem Zusammenhang war das Ausfüllen der Nominierungsunterlagen für den „Großen Preis des Mittelstands“ wertvoll, um sich nochmals ein detailliert strukturiertes Bild unseres Unternehmens vor Augen zu führen. In den fünf Bereichen Gesamtentwicklung, Ausbildung/Arbeitsplätze, Innovation/Modernisierung, Engagement in der Region und Marketing/Service haben wir für die Jury der Oskar-Patzelt-Stiftung konkret un­ sere Maßnahmen der letzten vier Jahre zusammenge­ tragen sowie unsere geplanten Projekte skizziert. Und nach der Preisverleihung ist uns klar geworden, dass das, was wir als selbstverständlich angesehen haben, offenbar etwas Besonderes ist. Diese Beur­teilung ist für uns eine starke Motivation, den Weg im Team mit gemeinsamer Reflexion, Diskussion und kontinuier­ licher Optimierung weiterzugehen.“ n


tät, Begeisterungsfähigkeit und strukturierte Führung auszeichnen. In neugegründeten und kleinen Unternehmen stehen jedoch Individualleistungen stärker als Führungsleistungen im Vordergrund. Daher sind hier hoch leistungsmotivierte Personen erfolgreicher.

Was bedeutet für Sie unternehmerischer Erfolg?

Erfolgreiche Menschen erleben ein Gefühl der Zufriedenheit Je nach der Ausprägung dieser drei Motive werden Personen also Situationen und Zielzustände, unterschiedlich attraktiv beur­ teilen. Hoch anschlussmotivierte Personen würden ein gutes Verhältnis zwischen Kollegen und Mitarbeitern als Erfolg wahr­ nehmen, wohingegen für stark personalisiert machtmotivierte Menschen gute zwischenmenschliche Beziehungen keinen Anreiz haben. Eine Beförderung zum Teamleiter würde für eine stark leistungsmotivierte Person einen geringeren Anreiz darstellen als für eine hoch machmotivierte Person und dementsprechend auch im Erfolgserleben variieren. Während leistungsmotivierte Per­ sonen sich bei Sportarten individuelle Ziele setzen, wie zum Beispiel das Setzen einer konkreten Zielzeit bei einem 100m Sprint, ziehen machtmotivierte Personen eine Wettkampfsituation vor, in der ihr Ziel darin liegt, besser als andere Personen zu sein. In dem Zitat von Ayrton Senna, dass der Zweitplatzierte immer der erste Verlierer ist, lässt sich also ein stark ausgeprägtes perso­ nalisiertes Machtmotiv wiedererkennen. Welche Motivausprägung auch vorliegt, die Wahrnehmung von Erfolg beeinflusst zukünftiges Verhalten. Erfolgserlebnisse verbinden Menschen je nach Motivausprägung meist mit Stolz, Stärke oder einem Harmonieerleben. Auf jeden Fall erleben erfolgreiche Menschen ein Gefühl der Zufriedenheit. Diese Emotionen aktivieren maßgeblich zukünftiges Verhalten. Denn je erfolgreicher sich selbst eine Person wahrnimmt, desto wahrscheinlicher wird sie sich auch in Zukunft ähnliche und höhere Ziele setzen und anstreben diese zu erreichen. Und dazu KOMMENTAR zählen nicht nur erste Plätze. n

Wilhelm Mormann, Geschäftsführender Gesellschafter COBUS ConCept „Unternehmer kommt von unternehmen und nicht von unterlassen. Nicht alles was unternommen wird, gelingt. Gerade da ist der Unternehmer gefragt. Ich vergleiche ihn gern mit einem Kapitän. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist Mut. Der Mut, in stürmischer See auch unpopuläre Entscheidungen zu treffen. In ruhiger See segeln können viele „Schönwetter-Kapitäne". Erfolg ist, bei rauher See den Kurs zu halten. Ein weiterer Erfolgsgarant ist Weitsicht. Der Unternehmer, der strategisch und vorausschauend denkt und lenkt, lässt andere Unternehmen hinter sich. Unternehmerischer Erfolg bedeutet, sich besser zu entwickeln als andere. Bodenständiger Mut gepaart mit dem richtigen Bauchgefühl für Unternehmenswachstum, ist meine Erfolgsdevise. Erfolg und Wachstum liegen dicht bei einander, ohne Wachstum geht jede Pflanze ein. Das gilt auch für Unternehmen. Aber auch hier ist Weitsicht gefordert. Wachstum sollte endlich sein – nur so viel, wie der Markt, die Branche und der Wettbewerb erfordern.“ n

Erfolg | markt & wirtschaft 12 / 2015

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Nachgefragt

„Menschen mit personalisiertem Machtmotiv streben oft zum eigenen Nutzen“ Dominik Bentler, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Arbeits- und Organisa­ tionspsychologie an der Universität Bielefeld, über Erfolgsmotive der Mitarbeiter und Unternehmenserfolg. Erfolgreiche Führungskräfte zeichnen sich durch eine Kombination aus hohem sozialisierten Machtmotiv sowie hohem Anschlussmotiv aus. Kann man das an einem Beispiel konkretisieren? Bentler: Persönlichkeiten mit einem hohen sozialisierten Machtmotiv streben selbstverständlich nach einer Position auf einer hohen Hierarchieebene, die durch die Möglichkeit zur Einflussnahme auf andere Personen gekennzeichnet ist. Dabei ist die sozialisiertmachtmotivierte Person sich über die Macht ihrer Position bewusst und sieht es als Verpflichtung, diese Position zum Wohl der Organisation zu erfüllen, um dabei einem hohen moralischen Zweck zu dienen. Die direkte Beziehung zwischen Führungskraft und Mitarbeiter hingegen, wird dabei grundlegend durch das Anschlussmotiv bestimmt. Für Personen mit einem hohen Anschlussmotiv stehen harmonische Beziehungen zu ihren Mitarbeitern im Mittelpunkt. Eine Führungskraft mit einem hohen sozialisierten Machtmotiv sowie einem ausgeprägten Anschlussmotiv strebt wertvolle Ziele an, in dem für die Zielerreichung die Zufriedenheit und das Wohler­ gehen der Mitarbeiter berücksichtigt wird. Wie lassen sich die Motivausprägungen der jeweiligen Mitarbeiter er­ kennen, bzw. wie können diese zum Unternehmenserfolg beitragen? Bentler: Die Motivausprägungen äußern sich vor allem in den Verhaltensweisen einer Person. Eine Beachtung der Motivkonstellation ist für den Unternehmenserfolg durch die Passung von Person und Stelle von Bedeutung. Eine Person sollte auf ihrer Stelle die Möglichkeit haben, sich gemäß ihrer Motivausprägungen verhalten zu können, um eine hohe Arbeitszufriedenheit zu erzielen. Wie können Erfolgserlebnisse im Unternehmen geschaffen werden? Bentler: Ein Erfolgserlebnis ist immer mit der Erreichung von Zielen verbunden. Für die Erfolgswahrnehmung von Mitarbeitern ist also schon das Setzen von Arbeitszielen bedeutend. Bei der Zielsetzung sollten fünf Kriterien beachtet werden. Ziele sollen demnach möglichst spezifisch, messbar, erreichbar, relevant für den Unternehmenszweck und zeitlich strukturiert sein. Sofern diese Kriterien erfüllt sind, fällt es Mitarbeitern leichter, auf ein gesetztes Ziel hinzuarbeiten. Durch die Zielerreichung wird ein subjektives Erfolgserlebnis erreicht, weiterhin erhält man soziale Anerkennung durch Kollegen, Mitarbeiter und Vorgesetzte. Im Alltag und auch in der Wirtschaft gibt es viele Menschen, deren Bestreben es ist, extrem den finanziellen Erfolg zu suchen und Macht und Einfluss zu sichern. Wie verändern sich Menschen, wenn sie zu stark erfolgs- und ziel­ orientiert sind, bzw. das Machtmotiv zu einseitig ausgeprägt ist?

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markt & wirtschaft 12 / 2015 | Erfolg

Dominik Bentler: „Mit­arbeiter, die ent­ sprechend ihrer Motiv­ ausprägung ihre Arbeit verrichten können, sind motivierter und zufriedener.“

Bentler: Eine zu starke Motivausprägung gibt es in dem Sinne nicht. Grundsätzlich gilt: Je stärker ein Motiv ausgeprägt ist, desto wahrscheinlicher wird das Verhalten der Person durch dieses Motiv beeinflusst. Personen mit einem hohen personalisierten Machtmotiv streben häufig nach Prestigegütern, z.B. Geld. Sofern selbstgesetzte Ziele erreicht werden, z.B. die Einnahme von großen Geldsummen, hat das einen aktivierenden Effekt auf zukünftiges Verhalten und wird die Person dazu veranlassen, auch in Zukunft nach noch mehr Geld zu streben. Studien konnten jedoch nachweisen, dass, sofern die Chancen zur Zielerreichung als gering eingeschätzt werden, sich die Wahrscheinlichkeit für depressive Verstimmungen und Angstempfinden erhöht. Es kommt also nicht nur auf das Ausmaß des jeweiligen Motivs an, sondern auch auf die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Motiv befriedigt werden kann. Welche Auswirkungen kann dieses Verhalten auf das Unternehmen haben? Bentler: Eine bedeutende Position innerhalb eines Unternehmens durch eine Person mit einem hoch personalisierten Machtmotiv zu besetzen, kann auch negative Auswirkungen für ein Unter­ nehmen haben. Personen mit einem hoch personalisierten Machtmotiv streben vor allem Ergebnisse zu ihrem eigenen Nutzen an, ohne dabei die möglichen Auswirkungen für ein Unternehmen abzuschätzen. Ein solches Verhalten kann u.a. die illegitime Nutzung von Dienstflugzeugen oder Fahrzeugen für den Privatgebrauch sein, wie zum Beispiel der 2014 bekanntgewordene Gebrauch von Diensthubschraubern als Reisemittel innerhalb des ADACs oder die regelmäßig in den Medien thematisierte private Nutzung von Luftwaffe-Flugzeugen durch Politikerinnen und Politiker. n


Nachgefragt

„Der Jäger nach Erfolg wird zum Gejagten“ Professor Dr. Dr. Nils Ole Oermann über Erfolg in der Wirtschaft, manipulierte Leistung und deren ethische Bewertung. Vor allem die Affären bei den deutschen Traditionskonzernen wie bei­ spielsweise Siemens und VW haben in den vergangenen Jahren für Aufsehen gesorgt. Welche Wertigkeit hat vor dem Hintergrund von Regelverstößen bzw. Manipulationen einer vorgegebenen Leistung überhaupt noch der Erfolg? Dr. Oermann: Auch Erfolg muss sich immer und überall dem Maßstab der Legalität unterwerfen. Wer manipuliert oder Regeln bricht, bricht das Gesetz und bewegt sich jenseits der Legalität, so dass sich die Frage nach der Legitimität und der ethischen Bewertung gar nicht mehr stellt. Das Gesetz „ist", sondern es gilt, und zwar für jeden und unabhängig davon, was man von jenem konkreten Gesetz oder jener konkreten Regel hält. Ein Auto, das Abgasnormen verletzt, ist kein Produkt mittlerer Art und Güte mehr. Den mit solchen Manipulationen verursachten Vertrauensverlust zu kompensieren, ist die Voraussetzung jedes künftigen Unternehmenserfolges. Wo liegen mögliche Gefahren, wenn sich Unternehmen zu einseitig auf den wirtschaftlichen Erfolg fixieren? Dr. Oermann: Dass sie zu Getriebenen ihres eigenen Erfolges werden. Der Satz „Nichts ist erfolgreicher als Erfolg", der ja ein Zirkelschluss ist, wird so zum Teufelskreis. Der Jäger nach Erfolg wird so zum Gejagten und steht damit akut in der Gefahr, notfalls auch unter Umgehung der Regeln, seinen Erfolg sicherstellen zu wollen. Und bezüglich des Stichwortes „einseitig" ist mit dem alten Satz zu antworten, der sich über Platons Akademie in Athen und am Apollon Tempel zu Delphi befand. Dieser lautet „Nichts

Professor Dr. Dr. Nils Ole Oermann: „Erfolg muss sich immer und überall dem Maßstab der Legalität unterwerfen.“

im Übermaß" und daneben steht nicht zufällig dieser zweite Satz: „Erkenne Dich selbst". n Universitäts-Professor Dr. Dr. Nils Ole Oermann (Jg. 1973) ist Direktor des Instituts für Ethik und Transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung an der Leuphana Universität Lüneburg und unterrichtet dort sowie als Gastprofessor an der Universität St. Gallen Ethik mit Schwerpunkt Wirtschaftsethik und Nach­ haltigkeit. Weiterhin ist er Direktor am Forschungsbereich „Religion, Politics and Economics" an der Humboldt Univer­ sität Berlin. Von 2004-2007 war er der persönliche Referent von Bundespräsident Dr. Horst Köhler, dem er bis heute zuarbeitet. Seit 2009 ist er zudem beratend für den Bundesminister der Finanzen, Dr. Wolfgang Schäuble, tätig. n

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Erfolgreicher Neustart

Insolvenz muss kein Schreckgespenst sein Wie sich aus der Zahlungsunfähigkeit der Muttergesellschaft eine Erfolgsstory für die Betron Control Systems GmbH entwickelte, belegt der 2010 geglückte Neustart.

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is Mitte 2009 war die Welt des in Enger ansässigen Spezialisten für elektronische Steuerungen in Ordnung. Im Jahre 2000 von der holländischen Buhrs-Gruppe übernommen, konnten Heinz-Hermann Welscher und Olav Stieghorst als verantwortliche Mitarbeiter durchaus eigenständig agieren. Natürlich wollte die Muttergesellschaft über die wirtschaftliche Entwicklung informiert sein, aber Kundenausrichtung und Strategie wurden in Enger vorgenommen. Die Ertragsund Finanzlage waren sehr stabil, über ein Cash-Pooling wurden die Finanzströme durch die Muttergesellschaft gesteuert. Mit der Schwestergesellschaft in Löhne wurden gute Umsätze erzielt. Die Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2009 verschlechterte die Rahmenbedingungen, die Ertragskraft ging zwar zurück, die Auftragsbücher von Betron waren jedoch gut gefüllt. Mitte 2010 dann der Schock. Der Muttergesellschaft gingen die finanziellen Mittel aus, die beiden deutschen Tochtergesellschaften wurden durch den Haftungsverbund unmittelbar in Turbulenzen gezogen. Insolvenz aufgrund von Zahlungsunfähigkeit war die Folge.

Eine klare Strategie ist ein Schlüssel des Erfolgs

Erfolgreiches Führungstrio: Die Betron-Geschäftsführer Olav Stieghorst, Alf Peters und Heinz-Hermann Welscher (v.l.) Foto: Betron

Die Ausgangslage für Betron war damals äußerst schwierig, zumal die finanziellen Mittel für den Neustart nahezu aufgebraucht und Banken mit frischem Geld nicht in Sicht waren. Der Gesellschafterkreis der „neuen“ Betron setzte sich zunächst mit der strategischen Neuausrichtung auseinander, also mit der Frage, wofür Betron eigentlich steht und wie man eine neue Kundenstabilisierung erreicht. „Hierbei beschäftigten wir uns mit der eigentlichen Wertschöpfungskette einer elektronischen Steuerung, beginnend bei der kundenspezifischen Entwicklung bis hin zur Auslieferung. Die Idee war, gesellschaftsrechtliche Partner zu finden, die sich auf der Wertschöpfungskette einer Steuerung befinden und mit diesen gemeinsam Unwägbarkeiten abzusichern. Kunden und später auch die Banken waren von der Idee begeistert, noch begeisterter jedoch von der konsequenten Umsetzung der Idee“, blickt Alf Peters, einer der drei Betron-Geschäftsführer, zurück. Der heutige Unternehmensverbund Betron-Group zeige die Umsetzung eindrucksvoll. „Eine klare Strategie ist also ein Schlüssel des Erfolgs nach einem Neustart aus der Insolvenz, allerdings ein Perspektivschlüssel“, so Alf Peters. Das Thema Liquidität beschäftigte die Verantwortlichen in be­ sonderer Weise, da der häufigste Insolvenzgrund in einer Zahlungsunfähigkeit liege. „Liquidität kann über mehrere Faktoren wie Gesellschafterdarlehen, Bankkredite oder Lieferantenkredite bereitgestellt werden. Letztere bedürfen einer gewissen Bonität, immer in Abhängigkeit der Sichtweise eines Warenkreditversicherers“, beschreibt Peters.

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markt & wirtschaft 12 / 2015 | Erfolg

Betron ging den Weg einer transparenten Finanzkommunikation und berichtet bis heute quartalsweise über die wirtschaftliche Entwicklung. Dies habe sich ausgezahlt, da es Vertrauen in das Management und die Gesellschaft zur Folge gehabt habe und weiterhin habe. Der enge Kontakt zu Kunden und das wieder erstarkte Vertrauen zu den Lieferanten, gepaart mit der neuen strategischen Ausrichtung führte schließlich zu einem geglückten Neustart. Die anfangs auskömmliche, aber noch enge Liquidität führte außerdem zu Prozessoptimierungen. „Wir nutzten die Chancen der Neuaufstellung mit einer klaren Strategie, einer offenen Finanzkommunikation und verbesserten Produktions- und Prozess­abläufen. Insolvenz muss kein Schreckgespenst sein, sondern bietet auch Chancen, die sich nach vorne nutzen lassen. Strategischer Weitblick, intensives Know-how und gesunde Sparsamkeit, gepaart mit exzellentem Kunden- und Lieferantenkontakt zeichnen die heutige Betron aus“, fasst Alf Peters die Philosophie zusammen. Und auch die Zahlen sind stimmig: Mit 44 Mitarbeitern er­ wirtschaftet das Unternehmen einen profitablen Umsatz von rund sieben Millionen Euro. Der Unternehmensverbund Betron-Group beschäftigt mehr als 200 Mitarbeiter mit einem Jahresumsatz in 2015 von rund 20 Millionen Euro. n


Kolumne

Erfolg Der Erfolg von Unternehmen hat viele Facetten. Christof Paul konnte während seiner Tätigkeit im Vorstand des Vereins ProID, als Designmanager bei der MMID GmbH und mit unterschiedlichen eigenen Unternehmen ver­schiedenste Erfahrungen sammeln. Diese fasst er in 15 Punkten zusammen.  

Liebe dein Business! Diese Passion sollten auch deine Mitarbeiter besitzen. Fokussiere auf Kernaktivitäten. Lege Dein Firmen-Portfolio nicht zu breit an. Weniger ist mehr! Gib deinem Team Verantwortung. Und nimm Anmerkungen von Mitarbeitern ernst. Gibst du deinen Mitarbeitern die Chance in deinem Unternehmen zu wachsen, so wirst du mit guten Leistungen belohnt. Die Fähig­keiten von Talenten werden verschenkt, wenn diese nur Anweisungen ausführen. Arbeite zusammen. Lass alle Disziplinen in deinem Unternehmen sich miteinander synchronisieren und gegenseitig optimieren. Alle Dienstleistungen und Produkte sind das Ergebnis von diesen unterschiedlichen Fachrichtungen. Bilde deine Mitarbeiter aus. Wissen ist wertvoll und erleichtert jedem Mitarbeiter, gute Entscheidungen zu treffen. Sei mutig. Mut zu Neuem, dein Unternehmen immer wieder zu erneuen, Innovationen zu fördern und Entscheidungen zu treffen. Fördere Dynamik. Nicht auf vergangenem Erfolg ausruhen. Prozesse immer einfach und unbürokratisch halten. Reflektiere dich objektiv. Lebe mit der Einstellung: Kritik ist ein Geschenk. Scheitern und aus eigenen Fehlern zu lernen, ist der Weg zum Erfolg. Durchdenke deine Geschäftspläne von A bis Z. Ist dein Produkt verständlich? Ist der Vertrieb vorbereitet? Wie viel Kapital benötige ich? Wie sind die Risiken? Ist das Produkt vor Kopien geschützt? Präsentiere ein perfektes Endprodukt. Zeige nur Produkte, von denen du einhundert Prozent überzeugt bist und die fertig entwickelt sind. Entscheide auf Basis von belegbaren Fakten. Emotionen sind kein guter Berater. Ein Bauchgefühl hilft nur, wo die Logik endet. Benutzerbefragungen, eigenes Wissen und Meinungen Dritter sind wichtig, um alle Faktoren betrachten zu können. Deine Entscheidung sollte den Effekt auf das gesamte Unternehmen nicht aus den Augen verlieren. Überblicke deine Ausgaben und Kapazitäten. Überraschungen oder Verschwendungen können zum „Genickbruch“ führen. Pflege deine Unternehmenskultur. Trage die Philosophie und Ziele ins Unternehmen und zu jedem Mitarbeiter. So trittst du als Einheit auf und bist gemeinsam stark. Kunden halten und neue Kunden gewinnen. Deine Kunden solltest du pflegen. Die Abhängigkeit von einem großen Kunden ist ein Risiko. Neue Kunden sollten stetig hinzukommen. Zu schnelles Wachstum und Kapazitätsprobleme können vorhandene Kunden enttäuschen. Die Wünsche deiner Kunde in den Fokus stellen. Das Ziel all deiner Produkte ist, zu begeistern, du willst „Wanna-haves“ generieren. Qualität und gute Optik rentieren sich.

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Erfolg | markt & wirtschaft 12 / 2015

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Foto. Kehli

Industrie 4.0

Sicherheit bringt Wettbewerbsvorteile Die Bundesregierung verbindet mit dem Schlagwort Industrie 4.0 ein milliardenschweres wirtschaftliches Wachstum durch Vernetzung der Fertigung mit Vertriebs- und Service­ prozessen, um Kunden schneller und individueller zu bedienen.

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rofitieren sollen davon die Branchen Maschinen- und Anlagenbau, Elektrotechnik, Automobilbau, Chemische Industrie, Landwirtschaft und die Informations- und Kommunikationstechnologie. Um Erfolg zu haben, darf die erforderliche IT-Sicherheit die Bedienfreundlichkeit nicht einschränken.

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Die Vernetzung von Fertigungsprozessen mit Vertriebs- und Serviceprozessen führt unweigerlich zu viel größeren und damit komplexeren Netzwerken. Die Abläufe in diesen Prozessen sollten möglichst automatisiert werden. Trotzdem bleiben viele manuelle Prozesse übrig. Die hierfür eingesetzten Menschen sind über­ wiegend loyal. Daher mag es paradox klingen, aber die eigenen Mitarbeiter stellen immer noch das größte Sicherheitsrisiko dar, denn mehr als 60 Prozent der Delikte gehen auf ihr Konto. Dies belegen Statistiken des Verfassungsschutzes und des Bitkom. Das besonders hohe Gefährdungspotential liegt im Insiderwissen der Mitarbeiter über Abläufe, Ausstattung und Berechtigungen. Vor diesem Hintergrund sollten Zugriffsrechte regelmäßig aktiv gestaltet und auf das Notwendige eingeschränkt werden. Erfahrungen zeigen, dass insbesondere das gezielte Wegnehmen von Zugriffsrechten oft unterlassen wird. Oft besteht der Irrglaube, die Fertigung sei gar nicht mit dem Internet verbunden oder sonst wie von Außen erreichbar. Dabei werden die Netzwerkverbindungen zwischen Verwaltung und Fertigung, Remote-Wartungsverträge mit Anlagenbauern oder ein­ fache WLANs übersehen. Wirksame Verteidigungslinien müssen daher entlang der Vernetzung etabliert und präventiv in einen Notfallplan aufgenommen werden. In industriellen Netzen ist die Verfügbarkeit oberstes Ziel. Integrität und Vertraulichkeit sind in


der Prioritätenliste auf Platz zwei und drei. Der Grund dafür ist klar, denn Anlagen kann man nicht einfach so abschalten. Selbst wenn ein Hacker die Kontrolle übernommen hat, muss ein geordnetes Herunterfahren einer Anlage gewährleistet sein. Die Missachtung dieser Regel kann teuer werden, wie zum Beispiel der Jahresbericht 2014 des BSI zeigt. Dort wurde ein Hochofen erwähnt, der durch eine Hackerattacke unbrauchbar wurde. Eine Rechner-Störung kann oft nicht von einem Hacker-Angriff unterschieden werden. Die Administratoren und Techniker beheben eine Fehlfunktion durch Neustarts der Rechner oder durch Einspielen von Updates. Dabei werden schnell Schadprogramme und Hacker übersehen. In diesem Zusammenhang sollten Hacker-Angriffe gerade bei größeren Netzen sicher erkannt werden. Viele nutzen dafür Intrusion Detection Systeme. Ähnlich wie Router, Firewalls und Virenscanner ist das ein wichtiger Baustein, für den gilt, dass man ihn irgendwie umgehen kann. Selbst gute Hacker können nicht alle Sicherheitsmechanismen gleichzeitig umgehen, sondern bewegen sich sequenziell vorwärts. Vor diesem Hintergrund sind eigentlich Log-Aggregation-Systeme in großen Netzen unerlässlich. Sie sorgen für Korrelation der Informationen, die die einzelnen Geräte im Netzwerk bereitstellen. So

werden Hackerangriffe leichter sichtbar. Im Vergleich mit Amerika fällt die immense Geschwindigkeit auf, mit der sie das Thema Industrie 4.0 vorantreiben. Dort wurde unter dem Begriff DevOps der Lean-Gedanke aus der Produktion in die Softwarewelt übertragen. Software entsteht nicht mehr in einer Manufaktur, sondern in einer Art Fabrik. Die gewünschten Funktionen werden von ihr innerhalb weniger Tage bereitgestellt. Die Technologien, die einen Beitrag zur Hochautomatisierung in der Software­ entwicklung leisten, sind günstig. Technologisch ist DevOps auch ein Sicherheitsgewinn, denn anstelle von einigen zentralen Servern werden sehr viele kleine virtuelle dezentrale Server genutzt. Ein Hacker kann zwar einen Dienst angreifen, aber nicht die gesamte Wertschöpfungskette. In der Öffentlichkeit geht bei dem Stichwort Industrie 4.0 ins­ besondere der Aspekt des Revolutionären verloren; es handelt sich schließlich um die vierte industrielle Revolution. Das Umwälzende für Anwendungsunternehmen ist die Nutzung einer fabrikartigen Automatisierung der Software-Entwicklung zur Schaffung von Wettbewerbsvorteilen bei gleichzeitiger Erhöhung der Sicherheit. Allerdings setzt das ein grundsätzlich anderes Selbstverständnis über die Abläufe im Unternehmen voraus. n

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IT-Sicherheit und Datenschutz | markt & wirtschaft 12 / 2015

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MR SYSTEME

IT-Sicherheit vertraglich garantiert Phishing, Trojaner, Datendiebstahl: Nahezu täglich erreichen uns Meldungen über scheinbar katastrophale Zustände in der IT-Sicherheit. Das macht Usern Angst und erweckt den Anschein, diesen Situationen hilflos ausgeliefert zu sein. Bedrohungen aus dem Netz nehmen zu, Computer-Viren werden „schlauer“ und Internet-Betrüger immer professioneller.

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ilflos ist jedoch niemand. „Der beste Schutz ist eine gute Mischung aus Mitarbeiter-Sensibilisierung und technischen Lösungen“, sagt Henning Meyer, Gründer und Geschäftsführer der MR SYSTEME GmbH & Co. KG aus Höxter. Er weiß, wovon er spricht. Das entsprechende Know-how und Erfahrungen hat er: Meyer hat das IT-Systemhaus bereits im Alter von 15 Jahren gegründet und koordiniert heute, mit gerade 33 Jahren, vier erfolgreiche Standorte und ein weiteres Unternehmen. „Gute Absicherung muss nicht kompliziert und teuer sein“, ergänzt Danny Moldenhauer, Vertriebsleiter der MR SYSTEME. „Schon die Einhaltung von regelmäßigen Updates (Patch-Management) würde einen Großteil der Sicherheitslücken schließen. Das Problem ist, dass die meisten User diese Updates aus zeitlichen Gründen oder aus Bequemlichkeit vernachlässigen“, erklärt Moldenhauer. In der IT-Welt hört man häufig, dass ein erhöhter Sicherheitsbedarf auf Kosten der Bequemlichkeit ginge. Genau hier kommt MR SYSTEME mit seinem - 2013 und wiederholt 2015 als „BEST OF IT-Service“ prämierten - „MR SafeIT MANAGED SERVICE“-Konzept ins Spiel. Henning Meyer: „Der beste Schutz ist eine gute Mischung aus Mitarbeiter-Sensibilisierung und technischen Lösungen.“

Viele User vernachlässigen regelmäßige Updates aus zeitlichen Gründen oder Bequemlichkeit. Die Idee ist genauso einfach wie genial: Für eine geringe monatliche Pauschale übernimmt MR SYSTEME vertraglich die Verantwortung u.a. für das gesamte Patch-Management und sorgt für die jeweils aktuellen Updates – wie für Microsoft, Adobe, Java, Apple etc. Nicht nur das Patch-Management ist so in besten Händen, sondern die gesamte Kunden-IT. Sobald ein Parameter aus dem Ruder zu laufen scheint, reagieren die MR-Techniker sofort, so dass es gar nicht erst zu einem Ausfall oder einem größeren Schaden kommt. Der Kunde braucht sich, wenn er es wünscht, um nichts mehr zu kümmern. Clients, Server, Datensicherung, Infrastruktur – und seit 2014 auch Mobilgeräte, wie Smartphones oder Tablets – kann MR SYSTEME betreuen. Sogar das User-Verhalten lässt sich ab­sichern. Oft ist für den Anwender nicht mehr erkennbar, ob er auf einer sicheren Seite surft. Auch hier hat MR SYSTEME eine Lösung parat. „Für nur zwei

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Euro/ Monat bieten wir einen Web-Filter als ideale Ergänzung zu Firewall und Virenscanner“, so der Vertriebsleiter. Im Gegensatz zur Firewall, die „lediglich“ Schutz vor Eindringlingen gewährt, greift die neue Lösung von MR SYSTEME mit dem Namen MR SafeWeb schon vorher ein und verhindert bereits den Zugriffs­ versuch auf nicht erwünschten Seiten. Welche Kategorien, welche Seiten und zu welchen Zeiten gefiltert werden sollen, bestimmt der Kunde selbst. Im April dieses Jahres hat MR SYSTEME zusammen mit dem nordrhein-westfälischen Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) zum Thema Datensicherheit und Wirtschaftsspionage eine Informationsveranstaltung ins Leben gerufen. „Uns ist es wichtig, aufzuklären. Wir sehen uns nicht als Lieferant, sondern als Partner. Es gibt keinen 100%igen Schutz, aber mit einer Kombination aus diesen Lösungen und entsprechender Mitarbeiter-Sensibilisierung sind wir sehr nah dran“, sagt Danny Moldenhauer nicht ohne Stolz. n

n Weitere Informationen: www.mr-systeme.de


Cyberkriminalität bedroht den Mittelstand

Es steht viel auf dem Spiel Datendiebstahl ist im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts zu einem der dringlichsten Sicherheitsprobleme erwachsen. Innerhalb der letzten zwei Jahre sind weltweit nahezu ein Viertel aller Firmen Opfer von Cyberkriminalität geworden.

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yberkriminalität ist also auch in Deutschland real existierend. Besorgt scheinen aber längst nicht alle deutschen Unternehmen zu sein. Gerade bei den Mittelständlern scheint das Risikobewusstsein im Hinblick auf die Cyberkriminalität noch keineswegs ausgeprägt zu sein. Die innerhalb einer Studie ermittelten Zahlen sind jedenfalls in der Tat besorgniserregend. Demnach sehen gerade einmal neun Prozent aller befragten Betriebe die eigene Datensicherheit als bedroht an. Dieser geringe Prozentsatz verwundert nicht nur, die Sorglosigkeit vieler mittelständischer Unternehmen kann sich zudem bitter rächen. Wenn sie nämlich auf ihre Versicherung setzen, könnten sie enttäuscht werden. Die so bezeichneten Vertrauensschadensversicherungen oder auch die klassischen Elek­ tronik­ versicherungen decken IT-spezifische Gefahren wie eben Cyberangriffe lediglich bedingt bzw. nur in einzelnen Teil­ bereichen ab. Herkömmliche Versicherungen decken Schäden aus Cyberan­ griffen unzureichend ab. Wenn überhaupt, können sich die mittelständischen Unternehmen adäquat mittels einer Cyber­ versicherung schützen. Zwar hält eine Versicherung dieser Art nicht einen Täter von einem digitalen Angriff ab, aber zumindest die finanziellen Folgen einer solchen Attacke können abgefedert werden. Trotzdem kann jede einzelne kriminelle Attacke auf die Computersysteme und Netzwerke eines Unternehmens fatale Folgen haben. Ein durch den Datenklau einhergehender Image- und Vertrauensverlust kann sogar zu existentiellen Problemen ausufern. Zudem können Hackerangriffe ein Unternehmen für eine gewisse Zeit komplett lahm legen. Viele Unternehmen sind nämlich auf eine sowohl funktionierende als auch funktionelle

Johannes Müller von der Johannes Müller Wirtschaftsberatung (BDU) Finanzkommunikation und Unternehmenssteuerung

Technik angewiesen; die Digitalisierung der Daten schreitet schließlich unentwegt voran. Fällt die Technik aus und hat das Un­ternehmen dann auch keinen direkten Zugriff auf Daten und Zahlen, kann prompt die Zukunft eines Betriebes auf dem Spiel stehen. Bei der Komplexität des Themas Cyberkriminalität ist es aber auf jeden Fall ratsam ein kompetentes Beratungsunternehmen ein­ zubinden. Unabhängige IT-Spezialisten helfen Schwachstellen und Risiken in den betrieblichen EDV Systemen sowie im betrieb­ lichen Umgang mit der IT-Technik zu identifizieren. n n Weitere Informationen: www.mueller-beratung.de


Digitalisierung der Wirtschaft /Industrie 4.0

Große Herausforderung an die IT-Sicherheit Die Digitalisierung als Innovationsmotor unserer Unternehmen bietet die Chance, dem globalen Wettbewerb ein Stück voraus zu sein. Dabei werden sich Wertschöpfungsketten ändern und neue Geschäftsmodelle entstehen.

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ereits heute gibt es Plattformen, die unterschiedliche Maschinen miteinander „sprechen“ lassen - Experten reden hier vom „Internet der Dinge“. Dies sorgt für unmittelbaren Nutzen: So lassen sich zum Beispiel Maschinen deutlich besser auslasten, die Fertigung unterschied­ licher Produkte kann automatisch dem Bestelleingang folgen. Maschinen können durch diese Technologie freie Kapazitäten „ins Netz“ melden – die intelligente Steuerung sorgt für eine höhere Auslastung. Auch die laufende Überwachung sowie die Meldung und weitgehend automatisierte Beseitigung von Störungen werden stark vereinfacht. Für Unternehmen ist es zwingend erforderlich, sich mit diesem Themenkomplex zu beschäftigen. Denn die Vernetzung der Produktion ist eine zentrale Zukunftschance der Digitalisierung. Damit steigen auch die Anforderungen an die Sicherheit der Systeme. Durch die Digitalisierung überträgt sich die wachsende Bedrohung von IT-Systemen durch Cyberangriffe automatisch auch auf industrielle Anlagen. Der jährliche finanzielle Schaden durch Industriespionage beläuft sich laut einer Studie von Cor­ porate Trust in Deutschland auf 11,8 Milliarden Euro. Die Verbreitung der Datenübertragung über WLAN nimmt stetig zu. Und damit auch die Sicherheitsanforderungen. Im privaten oder beruflichen Umfeld kommt für die Anmeldung und Authentifizierung am WLAN in der Regel nur ein einziger, vorab verteilter Netzwerkschlüssel zum Einsatz – Pre-Shared Key (PSK) genannt. „Im Internet der Dinge kommt man nicht umhin, die Maschinen durch individuelle Schlüssel abzusichern. Die jeweiligen Zugriffe auf die Systeme werden so auf ihre Funktionen beschränkt. Dazu ist es notwendig, für ein übergreifendes Management der Systeme zu sorgen und die Aktivitäten der Geräte zu überwachen“, beschreibt Andreas Tracz, Geschäftsführer der K&K Networks GmbH. Sollte zum Beispiel eine „smarte“ Glühbirne versuchen,

Andreas Tracz, Geschäftsführer der K&K Networks GmbH: „Durch die Digitalisierung überträgt sich die wachsende Bedrohung von IT-Systemen durch Cyberangriffe automatisch auch auf industrielle Anlagen.“

auf die Personalakten zuzugreifen, wisse der Systemadministrator sofort, dass etwas nicht stimme. Ein Angreifer kann die Sicherheitstechnik einer Glühbirne also möglicherweise kompromittieren, kommt danach aber nicht weiter, da deren Zugriffsrechte auf eine Aktion wie „Licht an / Licht aus“ beschränkt sind. Der Schaden für ein Unternehmen bleibt in diesem Falle selbst bei einem erfolgreichen Angriff begrenzt. Voraussetzung hierfür ist eine professionelle WLAN-Sicherheitsstrategie in Zusammenspiel mit der Firewalltechnologie. Hierzu gibt es verschiedene Ansätze von unterschiedlichen IT-Dienstleistern. Zum Beispiel bietet die K&K Networks GmbH unter dem Namen „Secure Access Service“ passfähige Security Pakete für die Anforderungen im Mittelstand an und sorgt damit für umfassende Unternehmenssicherheit – auch im „Internet der Dinge“ beziehungsweise für die Industrie 4.0. n n Weitere Informationen: www.kuk-networks.de

BREKOM

WLAN-Performance für kabellose Unternehmen BREKOM setzt in der WLAN-Performance einen weiteren Impuls: Der Over-the-Air Quality of Service mit konvergentem Sprach- und Daten-Service erfolgt über eine einzige WLAN-Infrastruktur.

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eutzutage muss ein Unternehmensnetzwerk per­ formanter sein als je zuvor. Mitarbeiter bringen ihre eigenen Endgeräte mit (Stichwort „Bring Your Own Device“ – BYOD) und erwarten konstante Verbindun-

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markt & wirtschaft 12 / 2015 | IT-Sicherheit und Datenschutz / PR

gen sowie eine hohe Netzwerkperformance. Die WLAN-Experten des regionalen Dienstleisters BREKOM setzen leistungsfähige Produkte des Herstellers Meru ein, um es IT-Managern zu ermöglichen, die Anforderungen moderner WLAN-Umgebungen mit


hoher Daten- und Endgerätedichte sicher zu erfüllen. Die Zeiten, in denen der Drahtloszugriff für Unternehmenskunden eine zusätzliche Option zur verkabelten Infrastruktur darstellte, sind vorbei. Heute ist der Drahtloszugriff eine Notwendigkeit, und in Zukunft wird der kontinuierliche, zuverlässige, kabellose Netzwerkzugriff noch wichtiger werden. Durch die gewaltige Flut neuer WLAN-Endgeräte und bandbreitenintensiver Anwendungen wird der Bedarf weiter zunehmen und neue Herausforderungen an das Netzwerk stellen. Schon heute funktioniert das herkömmliche Konzept, dass der Zugangspunkt vom Endgerät gewählt wird, nicht mehr.

Heute ist der Drahtloszugriff eine Notwendigkeit und in Zukunft wird er noch wichtiger werden. Um Unternehmen auf eine Welt vorzubereiten, in der ein grundsolides WLAN eine Notwendigkeit ist, hat Meru eine Reihe neuer Technologien entwickelt. Das Unternehmen hat mit „Virtual Cell" ein Konzept entwickelt, mit dem sich Funknetze kostengünstiger aufbauen lassen. „Ein Unternehmen benötigt an die 30 Prozent weniger Access-Points", erläutert Markus Krieg, Leiter der BREKOM-Niederlassung in Ostwestfalen-Lippe. „Außerdem bietet die Meru-Lösung Over-the-Air Quality of Service, gepaart mit entsprechender Skalierbarkeit, Sicherheit und konvergentem Sprach- und Daten-Service, über eine einzige WLAN-Infrastruktur.“ Die Technologie des Herstellers Meru erreicht dies, indem sie WLAN-Ports virtualisiert. Ein Client-System, etwa ein Notebook oder Smartphone mit WLAN-Adapter, greift über einen virtualisierten Link auf das Funknetz zu, egal, über welchen Access Point das Gerät mit dem WLAN verbunden wird. Im Gegensatz dazu konkurrieren die Clients bei anderen Lösungen um freie Kanäle und Übertragungskapazitäten eines Access Points, vor allem dann, wenn ein Anwender sich mit seinem System von einer Funkzelle zu einer anderen bewegt (Roaming). Dies ist vor allem dann problematisch, wenn Echtzeitdaten über das Funknetz übermittelt werden, die empfindlich auf Verzögerungen reagieren, etwa Sprache und Videos.

Markus Krieg: „Die Technologie kommt mit einem Funkkanal aus – eine Mehrkanalplanung entfällt. Die anderen Kanäle in einem Wireless LAN stehen so für Er­ weiterungen zur Verfügung."

Ein weiterer Unterschied von Merus Ansatz: „Die Technologie kommt mit einem Funkkanal aus – eine Mehrkanalplanung entfällt. Die anderen Kanäle in einem Wireless LAN stehen so für Erweiterungen zur Verfügung", erklärt Markus Krieg. BREKOM verfügt über eine langjährige Expertise im LAN-/WLANBereich und hat dies bei zahlreichen Projekten bewiesen, u. a. bei der Freien Hansestadt Bremen. Beim Projekt „Managed Port“ stellt BREKOM am Arbeitsplatz des Nutzers rund 8000 standardisierte LAN-Ports zur Anschaltung von IT-Ausrüstung (z. B. Arbeitsplatz-PCs, Drucker, IP-Phones etc.) unter der Bezeichnung „Managed Port“ zur Verfügung. Vor Umsetzung des Projekts wurde eine umfassende Standortanalyse und Bestandsaufnahme durchgeführt. Um einen effizienten Betrieb der LANInfrastruktur an den Standorten zu realisieren, wurde eine homogene Netzwerkstruktur geschaffen. Für einen führenden medizinischen Versorger mit rund 2.000 Mitarbeitern an mehreren Standorten realisierte BREKOM eine redundante NetzwerkInfrastruktur mit 4.500 installierten LAN-/WLAN-Ports zum sicheren Betrieb der sensiblen Anwendungen, u. a Krankenhausinformationssystem, PACS und sonstige daten- und kommuni­ kationsintensive Software für Medizin, Pflege und Verwaltung. n n Weitere Informationen: www.brekom.de

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IT-Sicherheit

Technik allein kann Probleme nicht lösen In den meisten IT-Systemen der Unternehmen sind heute technische Schutzmaßnahmen wie Firewalls, Security Appliances, Virenscanner installiert. Die gesamte Technik ist allerdings (fast) wirkungslos, wenn nicht die Mitarbeiter einbezogen und sensibilisiert werden. Zusätzlich sind, bezogen auf das individuelle Arbeitsumfeld, entsprechende Szenarien zu entwickeln, um mögliche Gefährdungen zu erkennen und anschließend gezielt darauf einzugehen.

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iele Inhaber und Geschäftsführer sind der Meinung, dass, wenn Firewall und Virenschutz laufen, die Sicherheit ihrer IT zu 100 Prozent gewährleistet ist. Dies ist ein extremer Irrglaube und führt nicht selten dazu, dass genau diese Unternehmen ein leichtes Opfer von kriminellen Machenschaften, ob nun von innen oder von außen, werden. „If you think, technology can solve your security problems, then you don’t understand the problems and you don’t understand the technology.“ Frei übersetzt hat der heute als Vordenker der gesamten IT-Security Branche geltende Amerikaner Bruce Schneier bereits vor 15 Jahren sehr deutlich zu erkennen gegeben, dass, wenn man der Meinung ist, dass Technologie Sicherheitsprobleme lösen kann, man weder die Probleme noch die Technologie verstanden hat. Der Mensch ist die größte Schwachstelle Den Unternehmenslenkern, die in der Regel weder Datenschutznoch IT-Securityspezialisten sind und sich auf ihre IT-Admins verlassen müssen, kann man daraus keinen Vorwurf machen. Geschäftsführer und Inhaber sind jedoch gefordert, die Komponente Mensch als größte Schwachstelle des Systems zu erkennen. Denn genau die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind es, die allzu schnell auf problematische Links klicken, wenn sie Mails öffnen. Regelrecht perfide sind die Methoden der Angreifer. Immer häufiger finden sie attraktive Themen und eine vermeintlich vertraute „Tonality“, die die Anwender dazu bewegen, sich unwillentlich und unwissentlich durch eigenes Handeln Schadsoftware auf ihr System und somit in die Firmen-EDV zu laden. Aus diesem Grund kann eine maximale IT- bzw. Informationssicherheit in Unternehmen nur dann funktionieren, wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ein Gesamtkonzept mit einbezogen werden. Denn nur wer die Vielfalt der Angriffsmethoden kennt, wird es künftig unterlassen, unbekannte Links oder ähnliches anzuklicken. Hat man die Mitarbeiter erst einmal erreicht und haben diese die Risiken und Folgen unbedachten Handelns verstanden, so ist man dem Ziel eines hohen Informationssicherheitsgrades schon sehr viel näher gekommen. Dort, wo normale Schulungen nicht ausreichen, bieten sich ergänzend sogenannte Social-Engineering-Kampagnen als Teil der Problemlösung an. Hierzu werden mit Wissen von Geschäftsführung, Betriebsrat und dem Datenschutz speziell präparierte Mails mit „besonderen“ Links an die Mitarbeiter versendet. Werden diese Links angeklickt, so werden auf entsprechend eingerichteten Plattformen diese Zugriffe dokumentiert und im Nachgang ausgewertet. Ein zweiter Sensibilisierungsansatz ist ein Live-Hacking. Hierbei

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wird nicht mit abstrakten oder visionären Experimenten gearbeitet, sondern mit Varianten aus dem täglichen Leben. Ob es nun die WLAN-Nutzung im Hotel ist oder der USB-Stick, der vom Vertriebsmitarbeiter der Firma XY mit der neuesten Präsentation überlassen wird. Wer einmal erlebt hat, welche nachhaltigen Wirkungen solche Live-Präsentation bei den Mitarbeitern auslösen, wird sich fragen, warum man es nicht schon immer genau so gemacht hat. Denn einfache Verbote (z.B. keine USB-Sticks) oder komplizierte Verfahren helfen in der Regel nicht, um die gewünschte Sicherheit zu erreichen. Vielmehr fördern solche Zwänge die Kreativität der Mitarbeiter zur Umgehung dieser Regelungen. Bestes Beispiel ist eine Passwort-Policy, welche vorgibt, dass nur noch sichere, komplexe Passworte genutzt werden dürfen (z.B. mind. 12 Zeichen, Groß/Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen), und dass diese Passwörter auch noch jeden Monat gewechselt werden müssen. Ein solch komplexes Passwort ohne Merkregel kann sich der Mitarbeiter nur noch aufschreiben und genau diesen Zettel findet man häufig unter der Schreibtischunterlage. Solche Ansätze sind sicherlich sehr gut, führen aber in der Regel zu falschem Handeln. In der Informationssicherheit müssen intelligente Lösungen Vorrang vor reinen Verboten haben. Was lernt man als Inhaber oder Geschäftsführer daraus? Vermittelt man die Erfordernisse von Informationssicherheit nicht richtig und nicht so, dass es auch handhabbar wird, so erreicht man in Bezug auf die Informationssicherheit sehr wenig. Eine Firewall oder ein „Mobile Device Management“ helfen nur in einem sehr begrenzten Maße, denn der erfahrene Hacker weiß sie gezielt zu umgehen. Also muss die Sensibilität der Mitarbeiter kontinuierlich gefördert werden, um die möglichen Folgen ihres Handelns in Bezug auf die Informationssicherheit zu verstehen. n n Weitere Informationen: www.floss-consult.de

KONTEXT Autor Thomas Floß ist Geschäftsführer der EDV-Unternehmensberatung Floß GmbH. Er ist seit über 15 Jahren im Risikomanagement für die IT und Datenverarbeitung von Unternehmen tätig. Zu seinen Referenzen gehören auch Unternehmen besonders sensibler Branchen wie Energieversorger, Kreditinstitute, Engineering und IT. Internationale Zertifizierungen n T.I.S.P. (Teletrust Information Security Professional) n CISA (Certified Information System Auditor) n CEH (Certified Ethical Hacker)


IT-Sicherheit

Was hat Pizza mit Datenschutz zu tun? Die Würde des Menschen ist unantastbar und jeder Mensch hat das Recht auf freie Entfaltung seiner Persönlichkeit: Diese beiden Artikel des Grundgesetzes sind eine wichtige Basis für den Datenschutz und unterstreichen den besonderen Schutz persönlicher Daten.

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och was sind persönliche Daten? Nur so etwas wie eine Adresse oder vielleicht ein Geburtsdatum? Im Zeitalter von BigData ist es aber viel mehr. Jede kleine Information wird zu einem Puzzlestück einer jeden Persönlichkeit. Man stelle sich ein Einkaufsband an der Kasse eines Supermarktes vor: Schokolade, Hefeteig, Glasreiniger, Streuselkäse, Götterspeise, Kochschinken, Tomatensoße, Kaffee, Ananas. Ohne große Anstrengung lässt sich erahnen, was es zum Abendessen gibt - Pizza. Jede Information an sich ist vielleicht nicht so relevant, aber in Summe ergibt sich ein Profil. Und genau das ist der Grund, warum jeder Unternehmer und jeder Mitarbeiter auf seine Daten achten muss. Alles was einer Person zugeordnet werden kann, ist eine persönliche In­ formation und muss geschützt werden. „Die Verletzung von Persönlichkeitsrechten von Mitarbeitern oder Kunden zu verhindern, ist unser Ziel“, sagt Ingo Vollmer, Geschäftsführer von invo-IT. Denn die Gefahren, Verlust, Zerstörung oder Missbrauch durch Unbefugte seien allgegenwärtig in unserer digitalisierten Welt, so Vollmer weiter. Das Bielefelder Unternehmen hat sich darauf spezialisiert, ITSicherheitskriterien, die vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) erstellt wurden, individuell für jedes Unternehmen abzuleiten und eine maßgeschneiderte Gesamtlösung zu entwickeln. Schwerpunkte seiner Tätigkeit sind die Sensibilisierung, Aufklärung und Schulung der Mitarbeiter und die technische Sicherung der Infrastruktur und Ressourcen im Unternehmen. „Die Mitarbeiter müssen erkennen, dass ein Schutz der Daten essenziell für das Unternehmen ist und mithelfen, dieses Ziel zu erreichen. Diese Sensibilisierung beginnt schon beim Mittagessen. Warum weisen Sie Ihren Kollegen nicht darauf

hin, dass die Person am Nachbartisch nicht wissen muss, dass ein Büro urlaubsbedingt leer steht? Ein Angreifer müsste hier weniger befürchten, entdeckt zu werden“, erläutert der Geschäftsführer. Oftmals sind es die kleinen Dinge, wie die vergessenen Ausdrucke im Drucker, die Gefährdungspotenzial bergen. Hier hilft das Wissen um die technischen Möglichkeiten, wie zum Beispiel, vertrauliche Dokumente in einer Druckerbox zu drucken. Sensibilisierung ist auch beim Umgang mit dem ungeliebten Passwort notwendig. Dies müsse, so hört man es immer wieder, möglichst komplex sein, um als sicher eingestuft zu werden. Außerdem empfehlen die Sicherheitsspezialisten, sich regelmäßig ein Neues einfallen zu lassen. „Ein biometrischer Fingerabdruck-Scanner erleichtert das Einloggen und lässt die Zettel unter der Schreibtischablage verschwinden. Auch der sich permanent selbst sperrende Bildschirm sorgt dann für keinerlei Unmut mehr“, erklärt Ingo Vollmer.

„Unternehmensverantwortliche sollten auch einmal darüber nachdenken, ob es nicht ratsam wäre, zu verhindern, dass Mitar­beiter die Kundenadressen als Excel-Liste per Mail versenden. Werte brauchen Schutz, unsere Motivation ist es, zu helfen, Werte zu schützen“, so Ingo Vollmer. n n Weitere Informationen: www.invo.it

Ebenso wichtig wie die Minimierung der Gefahren durch den Menschen, ist eine technische Absicherung der Infrastruktur. Mittlerweile ist fast jedes Unternehmensnetzwerk an das Internet angebunden. Ist hier keine vernünftige Firewall mit Funktionalitäten, wie Stateful Packet Inspection für die Erkennung von Angriffen etabliert, kann bereits ein ernstes Problem existieren. Ein typisches Eingangstor stellen auch E-Mails dar. Ein Anti-VirenschutzKonzept schützt den E-Mailserver und sorgt dafür, dass eine infizierte E-Mail gar nicht erst den Anwender erreicht. Hierzu gehört auch der Spamfilter als Content­ filter mit Greylisting. Aber auch die Absicherung im Inneren ist wichtig. Stichwort: „Bring Your Own Device“ (BYOD). Ein Gerät, das nicht unter dem Einfluss des Unternehmens steht, muss trotzdem im entsprechenden Sicherheitskonzept berücksichtigt werden.

IT-Sicherheit und Datenschutz / PR | markt & wirtschaft 12 / 2015

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Interview Foto: Albert Yurolaits

„Messen bieten (fast) immer positive Überraschungen“

Walter Mennekes, Vorsitzender des AUMA_Aus­stellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V., über die weiterhin große Bedeutung von Messen und den nicht zu unterschätzenden Überraschungsfaktor für Aussteller und Besucher gleichermaßen. Die Besucherzahlen als auch die Ausstellerzahlen von Messen in Deutschland sind im Vergleich zum Vorjahr erneut leicht gestiegen. Was macht die Messen im Zeitalter der Digitalisierung so anziehend? Mennekes: Zum einen haben Messen immer noch bemerkens­ werte Vorsprünge, wenn es um die Herstellung von Markttrans­ parenz in bestimmten Branchen geht. Natürlich ist es online relativ leicht, einen Überblick über potentielle Lieferanten zu gewinnen. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass man die Qualität dieser Firmen und deren Produkte zuverlässig einschätzen kann. Der Messebesuch mit Kontakten zu realen Personen und realen Produkten führt in den meisten Fällen zu einer wesentlich klareren Entscheidungsgrundlage. Zum anderen kann ich auf Messen potenzielle und aktuelle Kunden umfassend emotional ansprechen – nicht nur mit Text und Bild, denn auf Messen kann der Besucher Produkte testen, anfassen, riechen oder schmecken. Und ich kann mit Kunden vertrauensbildende Gespräche führen – ein wesentliches Element, um langfristige Geschäfts­kontakte aufzubauen.

Messen bieten sich nicht nur zur Produktpräsentation an, sondern haben mittlerweile auch wachsende Bedeutung bei der Ansprache von Nachwuchskräften erlangt. Wo sehen Sie hier die Vorteile be­ sonders für Unternehmen? Mennekes: Messen bieten hier eine Vielzahl von Ansatzpunkten: Das Spektrum reicht von Kontakten zu Studenten auf HightechMessen bis zu Schülern, die auf Regionalmessen mehr über das Handwerk erfahren. Dort lernt ein Interessent Mitarbeiter des Unternehmens persönlich kennen, und er kann sehen, was und wie eine Firma produziert. Umgekehrt bedeutet das, dass Firmen auch die Interessenten direkt kennenlernen und einschätzen können und so etwas über seine Erwartungen erfahren. Um die handwerklichen Fähigkeiten eines Schülers herauszufiltern, bieten die Firmen dann im Betrieb sog. „Werkstattstraßen“ an. Der Schüler legt dort Fertigkeits- und Installationsprüfungen ab. Nach dem Motto: learning by doing. Deshalb nutzen etwa Verbände, Handwerksorganisationen und IHKs immer häufiger Messen, um in Zeiten eines knapper werdenden Angebots an Auszubildenden Schüler für bestimmte Berufe zu begeistern.

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markt & wirtschaft 12 / 2015 | Messen, Kongresse, Tagungen


Walter Mennekes, Vorsitzender des AUMA_ Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V.: „Auf Messen lassen sich potenzielle und aktuelle Kunden umfassend emotional ansprechen, denn auf Messen kann der Besucher Produkte testen, anfassen, riechen oder schmecken.“ Foto: AUMA

Welche Bedeutung hat die Messewirtschaft besonders für die exportstarke bzw. exportabhän­ gige deutsche Wirtschaft? Mennekes: Für die deutsche Wirtschaft, insbesondere die mittelständischen Unter­nehmen, haben Messen „made in Germany“ eine herausragende Bedeutung. Gerade Aussteller profitieren in dreifacher Hinsicht von hohen Qualitätsstandards „made in Germany“: Zum einen können gerade kleine und mittlere Firmen auf qualitativ hochwertige Weltmessen quasi vor der Haustür zurückgreifen. Zum anderen bieten die Auslands­messen deutscher Veranstalter gerade Mittelständlern einen direkten Zugang zu einzelnen Auslandsmärkten in gewohnter Qualität. Schließlich haben die Gemeinschaftsbeteiligungen des Bundeswirtschaftsministeriums auf Auslandsmessen unter dem Label „made in Germany“ eine besonders hohe Attraktivität bei den Besuchern, denn es steht unverändert weltweit für exzellente Qualität zu fairen Preisen und langjährigen Partnern. Wie beurteilen Sie das Auslandsmesseprogramm des Bundeswirtschaftsministeriums, das deutsche Aussteller auf Messen weltweit unterstützt. Sind Sie mit dem Etat zufrieden oder fordern Sie mehr Unterstützung für Auslandsbeteiligungen, wenn ja warum? Mennekes: Das Auslandsmesseprogramm ist ein zentrales Instrument der deutschen Außenwirtschaftsförderung. Aber es kann nur dann dauerhaft seine Funktion erfüllen, wenn die finanzielle Ausstattung verbessert wird. Wir müssen die Qualität unserer Gemeinschaftsbeteiligungen verbessern, denn die Konkurrenz in anderen Ländern schläft nicht. Im Gegenteil – sie rüstet sogar stark auf. Die deutsche Wirtschaft hat hochwertige Produkte und die müssen angemessen präsentiert werden. Viele Mittelständler haben ihre Auslandsmärkte zunächst in Europa; aber allzu viele Wachstumsregionen gibt es im Moment in Europa nicht, eher schrumpfen manche Märkte wie etwa in Russland. Deshalb muss sich der Mittelstand noch stärker Richtung Übersee orientieren und dort wird die Markterschließung teurer und komplizierter. Und gerade dafür brauchen wir das Auslandsmesseprogramm: unverzichtbar für den Mittelstand.

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Die Teilnahme an einer Messe bringt oftmals auch einen „Überraschungsfaktor“ mit sich, also z.B. ein unerwarteter Besuch oder ein nicht vorhersehbarer Präsentations- oder Produkter­ folg. Was hat es damit auf sich? Menneskes: Auch wenn es ungewöhnlich klingt – es ist schwer berechenbar, was auf einer Messe passiert. Natürlich vereinbaren Aussteller im Vorfeld einer Messebeteiligung Termine mit aktuellen und potentiellen Kunden, und natürlich planen viele Besucher sehr detailliert die Zeit, die sie auf einer Messe verbringen, aber eben nur zu einem bestimmten Teil. Deshalb kann man auf Messen Dinge entdecken, die man gar nicht gesucht hat. Das gilt für Besucher, die Produkte und Lieferanten finden, die sie bisher gar nicht im Fokus hatten. Das gilt ebenso für Aussteller, die etwa von Personen angesprochen werden, die an Kooperationen oder Tätigkeiten im Unternehmen interessiert sind. Insofern bieten Messen – (fast) immer – positive Überraschungen. n

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er zukunftsweisende Trend geht weg von der gewohnten Folienpräsentation, hin zu interaktiver Teamarbeit unter Verwendung von intuitiven und auch standortübergreifenden Kommunikationstechniken. Die Firma Lucky Look™ aus Hamm unterstützt Unternehmen bei der Im­ plementierung der dafür notwendigen Systemkomponenten. Wenn früher in einem Besprechungsraum meistens eine Leinwand und ein Projektor als Ausstattung im Arbeitsalltag aus­ reichend waren, sind die heutigen Anforderungen an die Technik umfassender. Für die interne und externe Unternehmenskommunikation ist es häufig notwendig, innerhalb kürzester Zeit Informationen, die auf Laptops, Tablets oder in der Cloud verfügbar sind, auszutauschen. Neben der bekannten Verkabelung über einen Tisch- oder Bodentank, bietet Barco mit ClickShare eine ergänzende, kabellose Lösung mit vielen Vorteilen für die Zusammenarbeit. ClickShare dient zur einfachen Präsentation in Besprechungen von Arbeitsgruppen oder Meetings. Der große Nutzen des ClickShare Systems liegt in seiner Unkompliziertheit: Jeder Diskussionsteilnehmer, der etwas mit seinem Notebook präsentieren möchte, bekommt einen ClickShare Button, jeder Tabletnutzer kann seinen Inhalt per WLan über den Projektor oder das Display darstellen. Wer die ClickShare Taste drückt, dessen Bildschirminhalte werden auf dem Präsentationsmedium eingeblendet. Bei der standortübergreifenden Zusammenarbeit entwickelt sich Microsoft® Skype for Business® zu einem neuen Standard. Lucky Look™ bietet hierfür mit ihrem langjährigen Partner und Marktführer SMART™ Technologies eine der wenigen Komplettlösungen, die von Microsoft® für Skype for Business® zertifiziert wurden. Mit dem SMART Room System™ für Microsoft® Skype for

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Einladendes Ambiente: Der renovierte Festsaal steht für Veranstaltungen verschiedenster Art zur Verfügung.

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A2 Forum

Zukunftsorientierte Investitionen Investitionen in die Modernisierung von Messe- und Kongresszentren sowie in die Infra­ struktur sind Maßnahmen zur Zukunftssicherung. Das A2 Forum in Rheda-Wiedenbrück hat wichtige Modernisierungsaktivitäten abgeschlossen. „Wir befinden uns heute in einem rasanten Veränderungsprozess. Nicht nur die tech­ nische Entwicklung schreitet im Eiltempo voran, auch die Anforderungen der Gäste und Besucher von Messe- und Kongresszentren steigen und wollen befriedigt werden. Die Entscheidung, wo eine Tagung oder Messe stattfinden soll, wird von Veranstaltern und Tagungsgästen mit Sorgfalt ausgewählt und unterliegt den verschiedensten Kriterien“, sagt Jörg W. Begemann, Geschäftsführer des A2 Forums. Neben dem persönlichen Service und einem guten Catering müsse das Umfeld stimmen. Eine zentrale Lage und eine gute Infrastruktur seien Grundvoraussetzungen für eine Messe- und Tagungsstätte. „Bedarfe und Bedürfnisse der Veranstalter und Gäste ändern sich mit jeder Veran­ staltung, die entsprechenden Rahmenbedingungen sind daher immer aufs Neue zu prüfen und anzupassen. Die Tagungstechnik muss sich auf dem neuesten Stand befinden, Mobilfunk ohne Einschränkung verfügbar sein, eine schnelle Internetverbindung ist ein Muss“, so Begemann weiter. Das sei eine Herausforderung, aber auch eine Chance, sich mit dem stetigen Wandel weiter zu entwickeln. Das A2 Forum arbeitet kontinuierlich an diesen Themen und hat bereits 2014 mit umfangreichen Maßnahmen begonnen, um die Attraktivität des Veranstaltungshauses auf hohem Niveau zu halten. Neben jährlichen Renovierungs- und Wartungsarbeiten im Gebäude und der stetigen Erneuerung der Tagungstechnik, erhielt jetzt der Festsaal mit seiner 1.200 Quadratmeter großen Grundfläche ein Facelifting, in dem ein ansprechender, der Natur nachempfundener Fußboden in Holzoptik verlegt wurde. Besonderheit dieses Bodens: Er unterliegt einer extremen Belastung, zumal hier PKW und Transportfahrzeuge bewegt werden. Zusätzlich muss er auch dem Auge des Betrachters stand­ halten und Atmosphäre bieten.

und an eine beampelte Verkehrsanbindung direkt an die B 64 und zur BAB 2 angeschlossen sind. Die An- und Abreise wird für die Besucher erheblich vereinfacht. n n Weitere Informationen: www.a2-forum.de

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Das Thema „Nachhaltigkeit“ zieht sich wie ein roter Faden durch alle Bereiche des Veranstaltungshauses. Beginnend bei der Energieversorgung und endend beim Catering, das sich am „Slow-Food“ orientiert. Alle Produkte kommen von bekannten Herstellern und Lieferanten aus der Region, die gute und frische Qualität garantieren. In der Steuerungstechnik für die Lüftungs- und Heizungsanlage für das gesamte Gebäude liegt ein großes Energie-Einsparpotential. Deshalb wurde hier kräftig investiert. Ausgestattet mit CO²-Fühlern, die in allen Bereichen die Qualität der Luft überprüfen, wird der Besucher bestmöglich versorgt, die Raumtemperaturen bleiben konstant. „Die Einsparungen beim Energieverbrauch sind nicht unerheblich. In Verbindung mit einem Block-Heizkraftwerk, das für das kommende Jahr geplant ist, reduzieren wir die jähr­ lichen Energiekosten um 20 Prozent gesenkt. Der tägliche Energiebedarf für Beleuchtung, Heizung, Klimatisierung, EDV wird komplett abgedeckt“, so Begemann. Eine weitere Maßnahme war die Erweiterung der Stellplätze, die für Großveranstaltungen dringend erforderlich sind. Gegenüber dem A2 Forum entstanden auf einem 20.000 m² Areal insgesamt 690 zusätzliche Stellplätze, so dass nun 1.200 Parkplätze vorhanden

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Tagungs- und Kongressstandort Deutschland

Westfalen punktet mit vielen Kompetenzen Im internationalen Wettbewerb um Tagungen und Kongresse, Geschäftsreisen und Veranstaltungen behauptet Deutschland seit Jahren eine Spitzenposition.

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m Vergleich der Destinationen für Geschäftsreisende aus Europa steht Deutschland auf Platz eins mit ins­ gesamt 12,3 Millionen Reisen im Jahr 2014. Mehr als die Hälfte dieser Reisen – 6,9 Millionen – entstanden durch die Teilnahme an Messen, Meetings, Incentives, Kongressen und Events. (Quelle: DZT/IPK International und World Travel Monitor (WTM)). Die jährlichen Konsumausgaben, die durch in- und ausländische Geschäftsreisende in Deutschland getätigt werden, bemessen sich auf 28,1 Milliarden Euro (Quelle: DZT/ BTW/BMWi, DIW econ 2012). Somit stellen Geschäfts­ reisen einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar, der laut einer Reihe von Studien

GELUNGEN!

Matthias Schultze, Geschäftsführer GCB German Convention Bureau e.V.: „Der nach der Technisierung wichtigste Trend ist die Internationalisierung. Sie stellt im welt­weiten Wettbewerb um Tagungen und Kongresse ein weiteres wichtiges Handlungsfeld für die Branche in Deutschland dar.“

künftig noch an Gewicht gewinnen wird. Konstant steigende Zahlen verzeichnet auch das jährlich erhobene „Meeting- & EventBarometer“, das den gesamten Markt der Veran­ staltungen in Deutschland betrachtet – neben Tagungen und Kongressen auch Sportund Kultur-Events. Im Jahr 2014 besuchten insgesamt 383 Millionen Teilnehmer rund 3,04 Millionen Veranstaltungen. Bereits seit mehr als zehn Jahren steht Deutschland zudem laut International Congress & Convention Association (ICCA) als Ziel internationaler Verbandskongresse in Europa auf Rang eins und im globalen Vergleich nach den USA auf Platz zwei.

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„Der Erfolg Deutschlands als Ziel für Tagungen und Kongresse basiert zum einen auf dem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis und auf der hervorragenden Infrastruktur: Eine Stärke Deutschlands im internationalen Vergleich ist die Vielzahl an urbanen Zentren in allen Regionen, die sich aus der föderalen Struktur ergibt. So tragen mehr als 30 Städte zum hervorragenden Ergebnis Deutschlands im jährlichen ICCA-Ranking bei“, sagt Matthias Schultze, Geschäftsführer GCB German Convention Bureau e.V. Damit hänge auch zusammen, dass Deutschland über deutlich mehr Veranstaltungsstätten als andere Länder verfüge: Insgesamt verzeichnet das „Meeting- & EventBarometer 2015“ mehr als 7.150 Kongresszentren, Tagungshotels und Veranstaltungsstätten in Deutschland.

Der Erfolg Deutschlands als Ziel für Tagungen und Kongresse basiert auf einem sehr guten Preis­-Leistungs­ Verhältnis und einer hervorragenden Infrastruktur Zum anderen profitiert Deutschland vor allem von drei Stärken: der Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit der deutschen Tagungs- und Kongressbranche, Deutschlands breitem Angebot für nachhaltige Veranstaltungen sowie den Kompetenzen deutscher Städte und Regionen in bedeutenden Bereichen von Wirtschaft und Wissenschaft. Matthias

13:19:43 Uhr 12 / 201501.12.2009 | Messen, Kongresse, Tagungen


Schultze: „Die Region Westfalen und insbesondere die Zentren Münster und Osnabrück punkten dabei vor allem mit Kompetenzen in den Bereichen Medizin und Gesundheit, Transport, Logistik und Verkehr sowie Technologie und Innovation: Das heißt, dass hier besonders viele Unternehmen, Institute und Forschungseinrichtungen präsent sind, die beispielsweise Referenten für thematisch passende Tagungen und Kongresse stellen können oder sich für Werksbesichtigungen eignen.“ Unter anderem diese Branchenkompetenzen seien der Grund dafür, dass Nordrhein-Westfalen nach Bayern das beliebteste Flächen-Bundesland bei den internationalen Veranstaltungsplanern sei, die im Rahmen des „Meeting- & EventBarometer 2015“ befragt wurden.

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Wichtigster Megatrend ist die Technisierung der Lebens- und Arbeitswelt Damit Deutschland als Geschäftsreiseziel auch künftig im internationalen Wettbewerb erfolgreich bestehen kann, ist die Betrachtung wichtiger Zukunftsthemen unabdingbar. Aufbauend auf der 2013 veröffentlichten Studie „Tagung und Kongress der Zukunft“, die sämtliche relevanten Entwicklungen in den Blick genommen hat, gibt es eine Reihe von Maßnahmen, mit denen die zentralen Erkenntnisse in konkrete Handlungsempfehlungen und Projekte umgesetzt werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Technisierung der Lebens- und Arbeitswelt, den die Zukunfts­ studie als einflussreichsten Megatrend identifiziert – er zeigt sich vor allem in wachsenden Anforderungen in Bezug auf die Digitalisierung. Ein Beispiel für diese Aktivitäten ist der Innovationsverbund „Future Meeting Space“: Im Rahmen des Projekts werden verschiedene Bereiche, die künftig Veranstaltungen beeinflussen, wie zum Beispiel gesellschaftliche Trends, neue Methodik- und DidaktikKonzepte, innovative Mobilität und Technik sowie Gebäudeautomation in den Blick genommen. Auf dieser Basis entwickelt der Innovationsverbund neue Meeting-Szenarien und konzipiert ein konkretes „Future Meeting Space“ als Use- und Showcase. In den kommenden Wochen wird als erstes Ergebnis des Verbundes ein Innovationskatalog veröffentlicht, dem im Frühjahr 2016 ein „Future Meeting Guide“ folgen soll. Der nach der Technisierung wichtigste Trend ist laut der Studie „Tagung und Kongress der Zukunft“ die Internationalisierung: Sie stellt, so Schultze, im weltweiten Wettbewerb um Tagungen und Kongresse ein weiteres wichtiges Handlungsfeld für die Branche in Deutschland dar. Die internationalen Quellmärkte sind wich­ tige Wachstumstreiber für die deutsche Tagungs- und Kongressbranche: „Neben Deutschland als wichtigem Quellmarkt sowie den traditionellen Auslandsmärkten Europa und USA steht derzeit vor allem der potenzialstarke Zukunftsmarkt China im Fokus“, beschreibt Matthias Schultze. n

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Interview

Unmöglich ist wenig Die Planung und Durchführung einer Veranstaltung ist zeitintensiv und setzt Kreativität, Know-how und Erfahrung voraus. Benjamin Krentz, Geschäftsführer Infinity GmbH & Co. KG und Spezialist für Events und Catering, über das Erfolgsrezept einer gelungenen Veranstaltung. Herr Krentz, bei der Suche und der Wahl einer perfekt passenden Lo­ cation sollten die Räumlichkeiten auf die Zielgruppe und das Thema der Veranstaltung abgestimmt sein. Wie und wo können Sie bereits im Vorfeld professionelle Unterstützung anbieten? Krentz: Bei der Suche nach geeigneten Veranstaltungsorten können wir auf ein umfangreiches Repertoire zurückgreifen, da uns Räumlichkeiten zur Verfügung stehen, die wir exklusiv betreuen und vermieten. Zusätzlich haben wir Zugriff auf einen großen Pool an weiteren Locations. Selbst wenn der perfekte Veranstaltungsort nicht sofort gefunden wird, zu guter Letzt gibt es immer eine Lösung. Wir haben auch schon aus einer eher unscheinbaren Produktionshalle einen wunderschönen Ort für eine Firmenfeier gestaltet. Und ein festliches Zelt auf dem Betriebsgelände kann ebenfalls eine gute Alternative sein. Mit ein wenig Kreativität findet sich immer die richtige Location. Welche Kriterien sind bei der bei Wahl der Location für Sie beson­ ders wichtig und wie finden Sie diese? Krentz: Ein wichtiges Kriterium für die Wahl einer Location ist zweifelsohne die Erreichbarkeit. Ist diese nicht optimal, so muss man nach Lösungen suchen, die den Standort rechtfertigen. Ein Shuttleservice ist zum Beispiel eine gute Möglichkeit, den Gästen die Anfahrt möglichst leicht zu machen. Ein weiteres Kriterium ist die eigentliche Veranstaltung. Während das Zusammentreffen eines Teams eher in einem intimeren Kreis stattfindet, um unter sich zu sein und die Teambildung zu stärken, kann es bei einer Tagung sinnvoll sein, eine Umgebung zu wählen, in welcher die Gäste auch abends noch Unterhaltung bekommen und es auch einmal lauter werden kann. Je nachdem was der Kunde wünscht und was die Ziele des Events sind, finden und gestalten wir die passende Location. Unmöglich ist wenig…

Event- und CateringSpezialist Benjamin Krentz: „Jede einzelne Dienstleistung ist entscheidend für ein rundum gelungenes Event.“

Welchen Stellenwert haben Erfahrung und Kreativität bei der Planung und Durchführung von Veranstaltungen? Krentz: Die Kreativität ist sicherlich der entscheidende Faktor bei der Planung. Oftmals steht man in großen Hallen und muss sich vorstellen können, wie es aussehen könnte, wenn die Gäste vor Ort sind. Kann es gemütlich werden, passt die Lautstärke, ist die Sicherheit gewährleistet? Dabei darf man aber auch die Kosten nicht aus den Augen verlieren. Und hier kommt die Erfahrung ins Spiel. Langjährig in der Branche Tätige sind in der Lage, kurzfristig abzuschätzen, was die einzelnen Gewerke kosten und können zumindest einen ersten Eindruck schnell an den Kunden weitergeben. Jede Veranstaltung hat ihre eigenen Erfolgsfaktoren: Welche wei­ teren Dienstleistungen wie Catering, Technik etc. sind notwendig, damit Location, Zielgruppe und Thema der Veranstaltung zusammen­ passen?

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Krentz: Jede einzelne Dienstleistung ist entscheidend für ein rundum gelungenes Event. Was nützt das beste Essen und freundliches Personal, wenn die Gäste den ganzen Abend in einem kalten Raum sitzen und den Mantel nicht ausziehen können? Oder wenn die Rede des Gastgebers aus technischen Gründen nicht zu verstehen war? Natürlich sind es die Kerndienstleistungen wie Speisen, Service und Unterhaltung, die immer zuerst wahrgenommen werden und deshalb besonders im Fokus stehen. Gerade deshalb haben wir das Catering auch in unserem Leistungsportfolio integriert, um hier aus einer Hand, verlässlich reagieren zu können. Aber auch unsere Partner und Subunternehmer sind wichtige Faktoren für eine erfolgreiche Veranstaltung. Hier hilft es sehr, wenn man sich im Laufe der Jahre ein tolles Netzwerk aufbaut, von A wie Autovermietung bis Z wie Zeltbauer.

Wie stellen Sie fest, ob die Veranstaltung auch bei dem Auftraggeber und bei den Gästen positiv angekommen ist? Krentz: Wir unterscheiden grundsätzlich immer zwischen dem direkten Kunden, also dem Auftraggeber, und dem indirekten Kunden, dem Gast des Events. Letzterer nimmt uns als Dienstleister im besten Fall nur am Rand wahr, weil alles perfekt und reibungslos funktioniert. Hier haben wir über unsere Veranstaltungsleiter, Servicekräfte und Mitarbeiter vor Ort eine ständige Kommunikation und erhalten nach dem Event ein genaues Stimmungsbild. Das ist wichtig, nur so lassen sich künftig, auch wenn es sich nur um Kleinigkeiten handelt, noch Verbesserungen erzielen. Bei unserem eigentlichen Auftraggeber gehen wir noch einen Schritt weiter. Natürlich ist hier der „Draht“ vor und während dem Event noch enger, so dass wir sofort über ein Feedback verfügen. Im Nachklang einer Veranstaltung bitten wir aber auch immer noch um ein schriftliches Feedback. Dabei freuen wir uns über jedes lobende Wort, aber natürlich auch über die eine oder andere Verbesserungsidee. Zum Glück gibt es diese aber nur sehr selten. n

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Messen, Kongresse, Tagungen | markt & wirtschaft 12/ 2015

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Kongress- und Eventzentrum Stadthalle Bielefeld

Enorme Bandbreite an Möglichkeiten Kongresse, Shows, Präsentationen, Unternehmensevents – der Kalender des Kongress- und Eventzentrums Stadthalle Bielefeld steht auch in 2016 für die Attraktivität und Vielfalt der Veranstaltungsstadt Bielefeld. „Der Unternehmertag Ostwestfalen-Lippe mit Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier, das Forum Gesundheitswirtschaft OWL, der Ball der Wirtschaft des Industrie- und Handelsclubs und Auftritte von Serdar Somuncu und Howard Carpendale - die Vielfalt der Veranstaltungen spiegelt zugleich die Bandbreite der Möglichkeiten im Kongress- und Eventzentrum Stadthalle Bielefeld wider“, beschreibt Geschäftsführer Martin Knabenreich die Multifunktionalität des Bielefelder Veranstaltungsdampfers. Einen besonderen Höhepunkt im Programm des Kongress- und Eventzentrums Stadthalle Bielefeld, das vor 25 Jahren an den Start ging, bilden Tagungen, Kongresse und Konferenzen. So war - neben medizinischen und wirtschaftlichen Fachverbänden oder Kongressveranstaltungen von Unternehmen und Institutionen auch bereits Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel mit ihrem persönlichen Kanzlerdialog im Kongress- und Eventzentrum Stadthalle Bielefeld zu Gast. Bis zum Jahr 2020 sind bereits 23 weitere Großkongresse gebucht; damit belegt das Bielefelder Kongresszentrum im bundesweiten Wettbewerb einen führenden Rang. „Mit dem nationalen Renommee hochkarätiger Kongressevents und deren hoher wirtschafts- und beschäftigungspolitischer Bedeutung für die Stadt wirkt die Stadthalle Bielefeld als echter Motor der Wirtschaftsförderung“, sagt Hallenmanager Stephan Kipp. Tausende Kongressgäste tragen Jahr für Jahr in erheblichem Maße zur Wertschöpfung des Bielefelder Städtetourismus bei. Kongressveranstalter dürfen dabei auf vielfältige Synergien am Standort Bielefeld setzen. Martin Knabenreich: „Viele nutzen die organisatorische Unterstützung durch das Kongressbüro der Bielefeld Marketing GmbH, sei es bei der Registrierung und Unterbringung der Teilnehmer oder der Buchung eines ortstypischen Rahmenprogramms.“

Multifunktionalität als Stärke Gemeinsam mit der Ausstellungshalle verfügt das multifunktionale Gebäude über 8.500 Quadratmeter nutzbare Eventfläche. Unternehmensevents wie Hausmessen, Hauptversammlungen, Kick Off Meetings, Vertriebsevents oder Produktpräsentationen bilden ein weiteres wesentliches Standbein des Veranstaltungsgesche-

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Gute Adresse für Kongresse: Zahlreiche Fachverbände und Unter­nehmen setzen für die Durchführung ihrer Veranstaltungen auf den Standort Bielefeld. Fotos: Stadthalle

hens im Kongress- und Eventzentrum Stadthalle. Die 2010 eröffnete Ausstellungshalle hat sich in der Nutzung für begleitende Industriemessen im Kongressbereich etabliert, aber auch als Eventlocation und als Ausrichtungsort für Unternehmenspräsentationen und Regionalmessen mit den unterschiedlichsten Themenbereichen bewährt. Im Rahmen der vielfältigen Eventaktivitäten fühlt sich die Stadthalle Bielefeld auch dem Nachhaltigkeitsgedanken in besonderer Weise verpflichtet. Mit Unterzeichnung des Nachhaltigkeitskodex der deutschsprachigen Veranstaltungsbranche und dem Erhalt der Auszeichnung „fairpflichtet“ stellt das Unternehmen bei der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen u.a. ein nachhaltiges Wirtschaften, die Wahrnehmung der Verantwortlichkeit gegenüber der Region und einen bewussten Umgang mit Ressourcen und Energie in den Vordergrund. Hierzu passt auch die hervorragende Anbindung an den öffentlichen Nah- und Fernverkehr; direkt in der Bielefelder City ist das Haus vis-a-vis des Bielefelder ICE-Bahnhofs und am Knotenpunkt der vier unterirdisch verlaufenden Stadtbahnlinien platziert. n n Weitere Informationen: www.stadthalle-bielefeld.de


Pflanzen auf dem Messestand

Kräftiges Grün als Blickfang Messen sind immer wieder ein Highlight für die Besucher. Es gilt viel zu sehen, Neuheiten zu bestaunen und wichtige Kontakte zu knüpfen. Da der Andrang oftmals groß ist, muss es dem ausstellenden Unternehmen gelingen, das Augenmerk der Gäste schnell auf sich zu ziehen.

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uf Messen sind es die ersten drei Sekunden, die zählen. In dieser Zeit fällt die Entscheidung, ob ein Besucher sich dem Stand weiter nähert. Beeinflusst wird diese Entscheidung durch die Wahrnehmung, die wiederum vom Namen des Unternehmens, den ausgestellten Produkten und dem Aufbau des Standes geprägt wird. Lebendige Stände, an denen Produkte zum Anschauen und Anfassen ausgestellt sind, Informationsmaterial bereit liegt und die freundlich begrünt sind, werden von Besuchern gerne betreten. Der Messeauftritt vermittelt die Professionalität und Corporate Identity des ausstellenden Unternehmens. Details, wie eine Begrünung und Dekorationen hinterlassen – meist unbewusst – den ersten positiven Eindruck. Pflanzen im Vordergrund, mit einem kräftigen Grünton, üppigen Blättern und stilvoller Form ziehen die Blicke an. Der Besucher geht langsamer, sein Blick wandert von der Pflanze zu den Produkten und bleibt schließlich bei den Verkäufern hängen. Werden die rich­ tigen Pflanzen mit passenden Gefäßen kombiniert, fügen sie sich in das Bild des Messestandes ein. „Die Möglichkeiten sind vielfältig und reichen vom Tischgefäß bis hin zu Großbäumen“, beschreibt Dipl.-Ing. (FH) Gartenbau Christian Engelke, Geschäftsführer von Engel & Engelke Raumbegrünung GmbH. Auch die Exklusivität und Funktionalität der Produkte wird durch Pflanzen untermalt. Der glänzende Schmuck leuchtet aus dem Grün heraus, Möbelstücke werden aufmerksamkeitsstark in Szene gesetzt. Bei vielen Ausstellungen steht der persönliche Kundenkontakt im Vordergrund. Für vertraute Gespräche kann es vorteilhaft sein, sich auf dem Messestand in einem gesonderten Bereich zurückzuziehen. Eine lebendige, grüne Wand, wie sie von Engel und Engelke Raumbegrünung auf Wunsch zur Verfügung gestellt wird, schafft abgetrennte Standbereiche für ruhige Gesprächszonen. Um eine Sitzgruppe platziert, verbessert diese die Akustik. Die Pflanzen dämpfen den Schall und halten die laute Geräusch­ kulisse der Messehalle zurück. Während der Messe sind Pflanzen Stress ausgesetzt. Kein Tageslicht, meist wenig Wasser und trockene Luft setzen den grünen Dekorationen zu. Damit auch am letzten Messetag der Stand bis zur letzten Stunde frisch und attraktiv wie am ersten Tag aussieht, ist eine rechtzeitige Planung hilfreich. Eine professionelle Be­ grünung beginnt mit der Auswahl der richtigen Pflanzen. Das zertifizierte Raumbegrüner-Team um Christian Engelke wählt dabei Pflanzen aus, die wenig Licht benötigen und dickere Blätter haben, um Wasser zu speichern. Zu beachten ist auch der Standort auf dem Messestand. So ist es empfehlenswert, dass sich auch während der Ausstellung die Pflanzen in geeigneten Gefäßen befinden. Diese sollten auch eine Wasserversorgung ermöglichen, da bei längerer Messedauer ein Gießen erforderlich wird. n

n Weitere Informationen: www.raumbegruenung-owl.de

Pflanzen auf dem Messestand: Mit ihrem kräftigen Grünton, ihren üppigen Blättern und ihrer stilvollen Form verleihen sie einen positiven Eindruck. Foto: Engel & Engelke Raumbegrünung GmbH

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Messen, Kongresse, Tagungen | markt & wirtschaft 12/ 2015

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Foto: Coloures-pic

Steuerliche Änderungen 2016 Regelmäßig zum Jahreswechsel treten wieder zahlreiche Änderungen im Steuerrecht in Kraft. Mit Spannung erwarten Unternehmen, aber auch Privatpersonen, welche Änderungen, Be- und/oder Entlastungen auf sie zukommen und welche Auswirkungen die bereits im zurückliegenden Jahr beschlossenen Neuerungen haben. Wer die steuerlichen Belastungen für sein Unternehmen möglichst gering halten möchte, muss daher gut und vor allen Dingen frühzeitig informiert sein. Steuerberater Wolfgang Wawro, Steuerexperte des Deutschen Steuerberaterverbandes (DStV), über die aktuellen Änderungen.

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ine deutliche Erleichterung beim Investitionsabzugsbetrag ist der Wegfall der Funktionsbenennung. Die übrigen Regelungen wie etwa Betriebsgrößenmerkmale und Rückabwicklung behalten ihre Gültigkeiten wie bisher. Hier ergeben sich neue Gestaltungsansätze der Steueroptimierung. Wer die Einkommensteuererklärung für 2014 noch nicht eingereicht hat, sollte sich sputen, sonst können Verspätungszuschläge bis zu zehn Prozent der festgesetzen Einkommensteuer erhoben werden. Für 2015 ist noch Zeit bis 31.05.2016. Nur die steuerberatenden Berufe haben für ihre Mandanten allgemein eine Verlängerung bis zum Jahresende. Arbeitnehmer, die nicht zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet sind, können bis 31.12.2015 noch rückwirkend bis zum Steuerjahr 2011 eine Veranlagung beantragen bzw. danach bis 31.12.2016 rückwirkend bis zum Steuerjahr 2012. Für viele Arbeitnehmer lohnt es sich, eine Steuererklärung einzureichen. Denn in den vergangenen Jahren wurden durchschnittlich rund 900 Euro erstattet.

www.kanzleitoelle.de

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markt & wirtschaft 12 / 2015 | Steuern

www.rae-melchior.de

Steuerklassen wählen und Freibeträge beantragen: Wer nicht auf seine zuviel gezahlten Steuern warten möchte, kann das oft schon vorher beeinflussen. Zum einen kann bei Eheleuten oder einge­ tragenen Partnerschaften die Wahl der Steuerklasse von Bedeutung sein. Bei unterschiedlichen Einkünften ist es günstiger für den Besserverdienenden die Steuerklasse III und den anderen Partner die Steuerklasse V zu wählen. Noch präziser geht das mit dem Faktorverfahren, dabei wird genauer nach den Verhältnissen der Bezüge zueinander ein Faktor ermittelt, der dann für den Lohnsteuerabzug gilt. Bei Bezug von Lohnersatzleistungen kann es aber von Vorteil sein, gegen den Strich zu disponieren, weil


Elterngeld oder andere Lohnersatzleistungen an die Nettobezüge anknüpfen. Das führt dazu, dass die Lohnersatzleistungen höher ausfallen. Allerdings muss dann der weiter Verdienende mit der ungünstigeren Steuerklasse höhere Steuerabzüge hinnehmen. Der Vorteil daran ist, dass die höheren Lohnersatzleistungen bleiben, aber die dafür höheren Steuerabzüge des anderen Partners durch die Steuerveranlagung weitgehend wieder zurückfließen. Dies bedarf aber einer rechtzeitigen Planung und Einschätzung der unterschiedlichen Auswirkungen. Steuerberater oder auch Lohnsteuerhilfevereine können hier hilfreich sein. Freibetrag nutzen: Neben optimaler Steuerklassenwahl besteht auch die Möglichkeit, die voraussichtlich abzugsfähigen Werbungskosten, Sonderausgaben oder anderen Aufwendungen schon im Voraus durch die Eintragung eines Freibetrages nutzbar zu machen und damit den Steuerabzug zu minimieren. Einen Freibetrag bekommen Sie auf Antrag, wenn Sie über die gesetzlichen Pauschalbeträge hinaus mindestens 600 Euro weitere Aufwendungen geltend machen können. Bis zum 30. November jeden Jahres kann ein Freibetrag noch für das laufende Jahr beantragt werden. Und seit Oktober 2015 können Arbeitnehmer eine Ermäßigung für 2016 geltend machen. Erstmals mit dem Lohnsteuerermäßigungsverfahren 2016 können Freibeträge jetzt gleich für zwei Jahre beantragt werden. Arbeitnehmer mit mehreren Einsatzorten müssen auf die Fest­ legung der ersten Tätigkeitsstätte achten. Für die Fahrten zur ersten Tätigkeitsstätte gilt nur die Pendlerpauschale von 0,30 Euro pro Entfernungskilometer. Bei Fahrten zu anderen Tätigkeitsorten werden die tatsächlichen Kilometer der Hin- und Rückfahrt abgerechnet und es können Verpflegungsmehraufwendungen von 12 Euro oder 24 Euro in Betracht kommen. Es gibt nur eine erste Tätigkeitsstätte pro Arbeitsverhältnis, die normalerweise vom Arbeitgeber festgelegt wird. Kommen mehrere Orte in Frage und wurde keine Zuordnung getroffen, gilt der Einsatzort, der der Wohnung des Arbeitnehmers am nächsten liegt. Minijobber haben grundsätzlich eine Arbeitsentgeltgrenze monatlich von 450 Euro einzuhalten. Ein gelegentliches unvorhersehbares Über­schreiten der Entgeltgrenze bleibt bis zu drei Monaten innerhalb eines Zeitjahres unschädlich (ab Januar 2019 nur zwei Monate!).

Steuerberater Wolfgang Wawro, Steuerexperte des Deutschen Steuerberaterverbandes (DStV)

Beitragsrückerstattungen mindern den Abzug der Krankenversicherungsbasisbeiträge. Bonus­ zahlungen dienen der Förderung einer gesunden Lebensweise oder dergleichen, meint das Finanzgericht Rheinland Pfalz und hält solche Vergütungen nicht für Beitrags­ erstattungen. Beim Bundesfinanzhof (BFH) ist deshalb ein Verfahren (Az. X R 17/15) anhängig. Darauf gestützt, kann im Rahmen eines Einspruchs Verfahrensruhe beansprucht werden. Kosten für Rechtsstreite im privaten Bereich sind seit 2013 in der Regel nicht als außergewöhnliche Belastung steuermindernd zu berücksichtigen. Mehrere Finanzgerichte haben aber entschieden, das Scheidungskosten von dieser Einschränkung ausgenommen werden müssen, weil sie zwangsläufig anfallen. Hierzu liegen derzeit zwei Verfahren dem BFH vor (Az. VI R 66/14 und VI R 81/14). In einer erbrechtlichen Sache kam das Finanz­gericht Düsseldorf zu einer Entscheidung, die Kosten als außergewöhnliche Belastung anzusehen, weil eine existenzielle Bedeutung für den Kläger dahintersteht. Auch hier ist eine Revision beim BFH unter dem Az. VI R 70/14 anhängig. Zur Berücksichtigung von Unterhaltsaufwendungen hatte der BFH abschlägig entschieden, auch Pflichtbeiträge zur Renten- und

Steuern | markt & wirtschaft 12 / 2015

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Arbeitslosenversicherung anzuerkennen. Hiergegen ist eine Verfassungsbeschwerde beim BVerfG unter dem Az. 2 BvR 1853/15 erhoben worden. Ab 2016 ist bei der Beantragung von Unterhaltsaufwendungen, die Angabe der steuerlichen Identifikationsnummer des Unterhaltsempfängers zwingend vorgeschrieben. Entsprechendes gilt auch bei der Beantragung von Kindergeld. Bei Einsprüchen besteht Anspruch auf Ruhen des Verfahrens, wenn in gleicher Angelegenheit ein Verfahren vor dem Gerichtshof der Europäischen Union, dem Bundesverfassungsgericht oder einem obersten Bundesgericht anhängig ist. Bei den Einkünften aus Kapitalvermögen erfolgt eine depotüber­ greifende Verrechnung von Gewinnen und Verlusten nur innerhalb eines Bankinstituts. Bestehen Depots bei verschiedenen Banken, ist zur Verrechnung bis zum 15. Dezember des laufenden Jahres eine Bescheinigung nach amtlichem Muster über die nicht ausgeglichenen Verluste zu beantragen, die dem anderen Bankinstitut zur Verrechnung vorgelegt werden kann. Ansonsten bleibt der Verlust vorzutragen auf das folgende Jahr. Nun hat das Finanzgericht Düsseldorf gegen die Auffassung des Bundesministerium für Finanzen entschieden, dass das Finanzamt nicht daran gehindert ist, selbst eine Verrechnung vorzunehmen, um eine effektive Verlustverrechnung zu ermöglichen, was insbesondere bis 2013 zur Verrechnung von Altverlusten wichtig war. Das Finanzamt hat gegen diese Entscheidung Revision beim BFH (VIII R 23/15) eingelegt. Auch als Privatperson kann man unter Umständen von den Finanzbehörden, als Gewerbetreibender bzw. Unternehmer entdeckt werden. Ebay und andere Internet-Handelsforen werden kontinuierlich überwacht. Auch nahestehende Personen, die über verschiedene Internetprovider auf unterschiedlichen Plattformen auftauchen, können durch die Software Xpyder erkannt werden. Ebay und andere Handelspartner sind gegenüber den Finanz­ behörden zu Auskünften verpflichtet.­ Bei der für Nordrhein-Westfalen zuständigen Steuerfahndung in Wuppertal wird wieder einmal eine Steuerdaten-CD aus Luxemburg ausgewertet. Anfang 2015 wurden die Bedingungen für eine strafbefreiende Selbstanzeige verschärft, gleichwohl macht es Sinn, mit einer Selbstanzeige möglicher Tatentdeckung zuvorzukommen. Kernpunkt einer wirksamen Selbstanzeige ist die vollständige Aufdeckung nicht deklarierter steuerrelevanter Daten. Hierzu ist die Einbeziehung eines in dieser Problematik erfahrenen Steuerberaters oder Rechtsanwaltes ratsam. Achtung: Das Amtsgericht Kiel (48 Ls 1/14) hat entschieden, dass der Steuerpflichtige trotz Selbstanzeige keine Straffreiheit erhält. Er hätte mit der Tatentdeckung rechnen müssen, weil sich eine Steuer-CD in Auswertung befand. Dieses Urteil scheint deutlich überspannt, denn von einer Tatentdeckung ist i.d.R. die Rede, wenn solche Daten mit der individuellen Steuerakte im zuständigen Finanzamt abgeglichen wurden. Dieses Urteil stellt sich gegen die weit überwiegende Auffassung der Fachliteratur und der Strafverfolgungsbehörden. Es ist mit einer Aufhebung durchaus zu rechnen. Werden in einer Schenkungsteuererklärung bewusst unzutreffende Angaben über vom Schenker bereits erhaltene Vorschenkungen gemacht, liegt ein Fall der Steuerhinterziehung vor. Un­abhängig

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markt & wirtschaft 12 / 2015 | Steuern

von strafrechtlichen Fristen gelten für eine Steuer­ verkürzung die längeren Festsetzungsfristen der Abgabenordnung. Bei der Erbschaft- und Schenkungsteuer sind mehrere Erwerbe der letzten zehn Jahre der Besteuerung insgesamt zugrunde zu legen, wobei die Festsetzungsverjährungsfristen erst mit Kenntnisnahme durch das Finanzamt beginnen. Am 10.02.2015 hatte der Bundesgerichtshof (1 StR 405/14) mit Beschluss über die strafrechtliche Verjährungsfrist befunden, konnte aber hinsichtlich der für länger zurückliegende Vortaten keine Verjährung prüfen, weil die Vorinstanz entsprechende Tatsachen nicht festgehalten hatte. Familienunternehmen warten auf eine neue Erbschaftsteuer-Ge­ setzgebung. Die Regulierung der vom BVerfG beanstandeten betriebsorientierten Begünstigungen wird zu Einschränkungen führen. Ob diese hinreichend einer künftigen verfassungsrechtlichen Würdigung standhalten können, steht in den Sternen. Derzeit aber gelten noch die unveränderten Vorschriften. Bei Über­ tragungsgedanken innerhalb der Familie von Betrieben oder Anteilen sollte eine rasche Umsetzung angestrebt werden, um noch an der weiterreichenden Begünstigung teilhaben zu können. n

Überblick über wesentliche Änderungen, die für 2016 zu erwarten sind: Einkommensteuer n Anpassung der Besteuerung stiller Reserven bei Ver­ äußerung bestimmter Anlagegüter an die Rechtsprechung des EuGH n Erleichterungen beim Investitionsabzugsbetrag: Abschaffung des Funktionsbenennungserfordernisses n Angabe der ID-Nummer des Unterhaltsempfängers beim Sonderausgabenabzug von Unterhaltsleistungen n Anpassung der Regelung zur Fälligkeit der Dividenden­ zahlungen an außersteuerliche Bestimmungen Körperschaftsteuer n Ausdehnung der Konzernklausel n Abzinsung von Schwankungs- und Großrisikenrück­ stellungen in der Steuerbilanz Umwandlungsteuer n Anhebung des absoluten Freibetrags und Begrenzung bei hohen sonstigen Gegenleistungen in Einbringungsfällen Umsatzsteuer n Klarstellung zum Zeitpunkt der Steuerentstehung in Fällen des § 14c Abs. 1 UStG n Klarstellung Steuerschuldnerschaft des Leistungs­ empfängers bei Bauleistungen Erbschaftsteuer n Ergänzung der Anzeigepflicht des Erwerbs von Todes wegen n Anpassung an verfassungsgerichtliche Vorgaben Grunderwerbsteuer n Anpassung der Ersatzbemessungsgrundlage für Zwecke der Grunderwerbsteuer an die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts Bewertung n Verschiedene Maßnahmen, u. a. Anpassung des Sachwertverfahrens


Steueränderungen 2016

Der Beratungsbedarf steigt Wolf-Dieter Tölle, Rechtsanwalt, Notar und Steuerberater, Fachanwalt für Steuerrecht und Erbrecht, Kanzlei Tölle & Melchior, Detmold, über die wichtigsten steuerlichen Änderungen.

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b 2016 treten zahlreiche Änderungen im Steuerrecht in Kraft. Das Besteuerungsverfahren soll modernisiert werden. Dieses hat zur Folge, dass die elektronische Abgabe der Steuererklärung forciert und zum Standard werden soll. Langfristig sollen alle Steuererklärungen ausschließlich elektronisch abgegeben werden können. Schreib, Tipp- oder Rechenfehler lassen sich so einfacher berücksichtigen. Die vorausgefüllte Steuererklärung soll vorangetrieben werden. Daneben sind Entlastungen im Bereich der Grund- und Kinderfreibeträge geplant. Allerdings werden diese Entlastungen nur gering ausfallen. Der Effekt der sog. „kalten Progression“ bei Gehaltserhöhungen soll vermindert werden. Die Wirkung dieser „Reförmchen“ wird jedoch voraussichtlich nur gering sein. Aufgrund dieser geringen Wirkungen wird es nach wie vor er­f­orderlich sein, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer das Arbeitsverhältnis optimal gestalten, um mehr „netto“ vom „brutto“ zu haben. Steuerfreie Gehaltsextras, wie der monatliche 44 Euro Gutschein oder die private Nutzung des betrieblichen Smartphones sollten besser ausgeschöpft werden. Daneben gibt es weitere Gestaltungsoptionen, die eine wesentlich höhere Wirkung haben, als die Reformbestrebungen für das Jahr 2016. Auch hier heißt es allerdings, ohne professionellen Rat geht fast gar nichts, dass unser Steuerecht immer komplizierter wird, trotz eigentlich ange­ kündigter Bürokratievereinfachungen. Daneben gibt es mit dem neuen Steueränderungsgesetz 2015 weitere maßgebliche Änderungen. Die Übertragung stiller Reserven bei der Veräußerung bestimmter Anlagewirtschaftsgüter wird erweitert auf Reinvestitionen in einem EU-Mitgliedstaat sowie in Staaten des EWR-Wirtschaftsraumes. Für den Investitionsabzugsbetrag wird das Funktionsbenennungserfordernis abgeschafft. Diese Maßnahmen stellen Vereinfachungen für die betriebliche Praxis dar. Das Gesetz umfasst weitere wesentliche Änderungen. Auch diese sorgen dafür, dass der Beratungsbedarf in der Praxis weiter steigen wird. Auch die Unternehmensnachfolge wird sich 2016 stark ver­ ändern. Das Bundesverfassungsgericht hat am 17.12.2014 die erbschafts- und schenkungssteuerlichen Begünstigungen für Unternehmensübertragungen für verfassungswidrig erklärt und den Gesetzgeber aufgefordert, hier bis zum 30.06.2016 Neuregelungen zu schaffen. Entwürfe für die Änderungen liegen bereits vor. Diese erschweren die steuerbegünstigte Unternehmensübergabe jedoch erheblich. Die für 2016 geplanten Neuregelungen werden massiv kritisiert und von Experten bereits wiederum für ver­ fassungswidrig erachtet. Die Ungewissheit über die Neuregelungen erschwert die Nachfolgeplanung bei der Betriebsnachfolge

Die Regelungen zur Unternehmensnachfolge werden sich im kommenden Jahr stark verändern. Die aktuelle Ungewissheit erschwert die Nachfolgeplanung bei der Betriebsnachfolge erheblich. Foto: Stefanie Salzer-Deckert_pixelio.de

erheblich. Insoweit werden wir auch im kommenden Jahr mit vielen Neuerungen und einem sich immer schneller ändernden Steuerrecht zu tun haben. Der Beratungsbedarf steigt erneut. Daneben gibt es weitere geplante Änderungen. Ist jemand durch einen Steuerberater vertreten, soll zukünftig eine automatische Fristverlängerung bis zum 28. Februar des Zweitfolgejahres für das die Steuererklärung abgegeben werden soll, gelten. Diese Regelung soll allerdings vorbehaltlich einer Vorabanforderung durch das Finanzamt oder einer etwaig vorbehaltenen Kontingentierung der Fristverlängerungen in Kraft treten. Das vorgenannte Frist­ verlängerungssystem soll durch weitere Änderungen zum Ver­ spätungszuschlag begleitet werden. Ein Verspätungszuschlag soll danach bei bestimmten Fällen nicht mehr im Ermessen des Finanzamtes stehen, sondern zwingend festgesetzt werden müssen. Ein Verspätungszuschlag, der dann einmal festgesetzt wurde, kann im Rahmen einer Ermessensentscheidung dann auch nicht mehr einfach wieder aufgehoben werden. Damit soll in Zukunft für einen fristgerechten und kontinuierlichen Fristeingang gesorgt werden. Die Häufigkeit und Geschwindigkeit der Änderungen sorgt allerdings immer noch für hohen Beratungsbedarf in der Praxis. Freuen wir uns dennoch in diesem Sinne auf ein erfolgreiches neues Jahr. n

n Weitere Informationen: www.kanzleitoelle.de

Steuern | markt & wirtschaft 12 / 2015

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Foto: lightwise

Studie zur strategischen Planung in der Druckbranche

Klare Positionierung Die Druck- und Medienbranche verändert sich in atemberaubender Geschwindigkeit. Wie können sich Unternehmen dennoch erfolgreich positionieren? Eine aktuelle Studie gibt Handlungsempfehlungen.

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ie in vielen anderen Branchen auch, bringt die Digitalisierung der Unternehmensprozesse in den Bereichen Marketing, Vertrieb, Einkauf, Produktion und Verwaltung in der mittelständisch geprägten Druckund Medienbranche neue Organisationsformen hervor, die die bestehenden Unternehmensformen verdrängen. So konnten in den letzten 15 Jahren Online-Druckereien ihre Marktanteile deutlich ausbauen. Allein die zehn größten Online-Druckereien in Deutschland vereinten 2014 mit mehr als 1,5 Mrd. Euro Umsatz soviel Umsatz wie 1.000 mittelständisch geprägte Druckereien im Durchschnitt. Zum anderen besteht mit dem Digitaldruck auch für die mittelständischen Unternehmen mit 20, 50 oder 100 Beschäftigten, das Potenzial in strategisch attraktiven Märkten langfristig durchsetzbare Geschäftsmodelle zu etablieren. Vor dem Hintergrund dieser operativen und strategischen Chancen und Risiken und der anhaltenden strukturellen Veränderungen in der Druckbranche haben die Unternehmensberatung PIER18, Hamburg, gemeinsam mit dem Verband Druck+Medien Nord-West e.V. und der Beuth Hochschule für Technik, Berlin, eine Studie zum Stand der strategischen Planung und dem Unternehmenserfolg in den mittelständischen Unternehmen des Druckgewerbes in Deutschland im Frühjahr 2015 durchgeführt. „Für die mittelständischen Druckunternehmen bedeutet eine klare strategische Positionierung in der Phase der digitalen Transformation der Druckbranche eine wichtige Weichenstellung, um auch in der Zukunft Wachstumschancen zu realisieren“, sagt Christoph Näpelt, Geschäftsführer der Unternehmensberatung PIER18. Dies gelte sowohl für die erfolgreich wachsenden Unter-

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Eine klare strategische Positionierung in der Phase der digitalen Transformation der Druckbranche ist eine wichtige Weichenstellung, um auch in der Zukunft Wachstumschancen zu realisieren.

nehmen, die ihre Planungs- und Steuerungsprozesse der sich dynamisch verändernden Marktstellung anpassen müssten. Erst recht seien die Unternehmen, die sich weniger erfolgreich entwickelten, gefordert, sich neu zu positionieren und ihr Planungsund Steuerungsverhalten zu ändern. Zentrale Fragestellung der Studie war es, herauszufinden, wie sich die erfolgreichen Druckund Medienunternehmen im Gegensatz zu ihren Wettbewerbern positionieren, wie sie ihre Organisationen planen und steuern und worin sich die erfolgreichen Druck- und Medienunternehmen durch ihre Strategie, Planung und Steuerung von den weniger erfolgreichen unterscheiden. Die Beantwortung dieser Frage erhält im Lichte der disruptiven Veränderungen, denen die Druckbranche derzeit ausgesetzt ist, eine umso größere Bedeutung.

Mittelständische Druckunternehmen sind besser aufgestellt, wenn... Aus den Ergebnissen der Studie lassen sich konkrete Handlungsempfehlungen für die mittelständischen Druckunternehmen ableiten. n So sind die Unternehmen tendenziell besser aufgestellt, wenn sie ihre Aktivitäten auf drei bis fünf Geschäftsfelder ausrichten und diese Geschäftsfelder fortlaufend detailliert analysieren. n Durch den Einsatz von Szenarioanalysen speziell zu besonderen Anlässen, wie z.B. der Investition in neue Technik oder IT, unterscheiden sich die erfolgreichen Druckereien von den weniger erfolgreichen Druckunternehmen deutlich. n Wichtige Zielgröße ist nicht der Umsatz, sondern der Deckungs­ beitrag, also der Wert der Produktionswert­ schöpfung, der im eigenen Unternehmen nach Abzug von Material und Fremdleistungen tatsächlich erwirtschaftet wird. n Auch ist die detaillierte Planung von Produktionskenn­ zahlen, wie Beschäftigungs- oder Nutzungsgrad nicht zielführend. n Ein monatliches Vertriebsreporting sowie die monatliche und jährliche Auswertung der Zielerreichung bzw. der Ana­ lyse der Abweichungsursachen sind für erfolgreiche Druckereien unerlässlich.

Disruptive Technologien verändern die Druckbranche Disruptive Technologien und Geschäftsprozesse verändern die Druck- und Medienbranche in teilweise atemberaubender Geschwindigkeit. So treibt neben dem Online-Druck der Digitaldruck den Strukturwandel in der Druckindustrie seit vielen Jahren voran. Während die Produktion im Offsetdruck- und im Tiefdruckverfahren rückläufig war, entwickelte sich die Produktion digital produzierter Druckprodukte in kleinen Serien mit und ohne Personalisierung in den letzten Jahren gegen den Trend deutlich positiv: Um mehr als 360 Mio. Euro stieg laut Statisches Bundesamt der Produktionswert digital gedruckter Produkte von 2009 bis 2013, während der Produktionswert in der gesamten Druckindustrie um 942 Mio. Euro zurückging. „Zu den erfolgreichen Druckunternehmen, die im Rahmen der Studie identifiziert wurden, zählten typisch mittelständische Unternehmen mit Umsätzen zwischen 1,5 und 42 Mio. Euro Jahresumsatz. Im Durchschnitt wiesen diese Unternehmen über die letzten drei Jahre ein Umsatzwachstum von 40 Prozent aus“, so Christoph Näpelt. Aus den Erkenntnissen der Studie kann gefolgert werden, dass die erfolgreichen Druckunternehmen durch eine Kombination aus fokussierter und pragmatischer Unternehmenssteuerung tendenziell besser aufgestellt sind, um auf die disruptiven Veränderungen zu reagieren als ihre Wettbewerber, die sich mit zu vielen, nicht zielführenden Informationen, beschäftigen. Was zählt, ist die Reduktion des Berichtswesens und

Druck- und Mediendienstleistungen | markt & wirtschaft 12 / 2015

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Entwicklung der Produktionswerte ausgewählter Marktsegmente nach Druckverfahren 2009-2013 (in T €)

Quelle: Studie

der Kennzahlen auf das Wesentliche sowie ein gesunder unternehmerischer Pragmatismus, der dann durch den Einsatz der spezifischen Szenarioplanung zum Tragen kommt, wenn sich eine Chance am Markt bietet - sei es in Form einer neuen Maschine

oder Software, sei es durch die Kooperation mit anderen oder durch die Übernahme von anderen Unternehmen – um die wirtschaftliche Situation für das eigene Unternehmen langfristig zu verbessern. n

Dateimanagementsysteme

Es gewinnt das Unternehmen Die Nadel im Heuhaufen finden: Wie Unternehmen mit einem innovativen Dateimanagementsystem Zeit und Geld sparen können.

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n einer Welt, in der mehr als 200 Milliarden Mails pro Tag um den Globus gejagt werden und sich der weltweite Datenbestand alle zwei Jahre verdoppelt, spielt das Datenmanagement und -handling für Unternehmen eine entscheidende Rolle. Egal ob große oder kleine Unternehmen, sie alle stehen vor der Herausforderung, immer größere Mengen an unterschied­ lichen digitalen Assets (Daten verschiedenster Art wie Fotos, Videos, Dokumente, Grafiken, Mails etc.) aus unterschiedlichsten Quellen bändigen zu müssen. Mit einem innovativen Digitalen Asset Management System (DAM) gelingt es Unternehmen, nicht nur die Datenflut optimal zu organisieren, sondern auch Zeit und Geld zu sparen. Um zu verstehen, warum das so ist, versetzen wir uns in die Lage von Max Mustermann: Max ist Marketing-Manager eines OnlineVersandhandels für Möbel. Er möchte eine neue Möbelserie im Webshop des Versandhandels präsentieren und dazu einen

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passenden Produktflyer drucken lassen. Dafür hat Max einen Fotografen beauftragt, Fotos von der Möbelserie zu schießen, eine Werbeagentur verpflichtet, Produkttexte zu entwerfen und einen Grafiker angeheuert, einen Print-Flyer zu layouten. Die gute Nachricht für Max: alle Dienstleister haben ihre Daten geliefert. Die schlechte Nachricht: der Fotograf hat seine Fotos postalisch per CD geschickt, die Werbeagentur hat die Produkttexte in mehreren E-Mails gesendet und der Grafiker liefert über einen Dropbox-Link den Flyerentwurf. Max macht sich an die Arbeit: Er speichert die Fotos des Fotografen auf der lokalen Festplatte, lädt sie dann in einen nicht zugriffsbeschränkten Ordner des Firmenservers, logt sich im Typo3-Redaktionssystem des eigenen Webshops ein und lädt die Fotos auch noch hier hoch. Dann mailt ihm plötzlich der Fotograf, dass auf der CD einige Fotos in der falschen Auflösung vorhanden waren, Max sich aber die korrekten Bilder mithilfe eines Zusatzprogramms über einen Link runterladen kann. Max schaut auf die Uhr und denkt sich: „Schon eine

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Stunde rum und jetzt kann ich alles noch einmal machen?“ Das Szenario ließe sich noch über die anderen Dienstleister weiterspinnen und zusätzlich verkomplizieren, wenn neben Max auch noch Marketing-Managerin Erika und Sarah aus dem Vertrieb die Daten der Dienstleister abspeichern und verwenden würden. Das Arbeitsergebnis wäre das gleiche: Datenchaos, Dubletten, Zeitverlust, unnötig verbrauchter Speicherplatz, Daten­­ verwechslungen und vieles mehr. So wie bei Max, geht es leider in vielen Unternehmen zu, die täglich mit digitalen Assets hantieren. Das zeigt auch eine Studie des Fraunhofer Instituts für angewandte Informationstechnik zum Thema Datenmanagement in der Life Science Branche, die belegt, das Mitarbeiter im Durchschnitt 22,6 Prozent ihrer Arbeitszeit für die Datenverwaltung aufwenden. Kaum verwunderlich also, dass eine Studie der AberdeenGroup zum „Marketing Digital Asset Management“ zu dem Ergebnis kommt: Unternehmen, die ein DAM eingeführt haben, konnten ihre Suchzeit nach Inhalten um 75 Prozent verringern und die Produktivität der Mitarbeiter um 83 Prozent erhöhen.

Ein Großteil der Arbeitszeit wird für die Datenverwaltung aufgewendet. Ein kluges Digitales Asset Management System hilft Unternehmen also dabei bares Geld zu sparen, schneller zu agieren und sich so Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Aber was muss ein solches System wirklich können? Daniel Lücke, Branchenexperte und Geschäftsbereichsleiter bei Cross Media – die Daten & Netz GmbH, weiß worauf es ankommt: „Ein gutes DAM muss die Möglichkeit bieten, verschiedenste Assets im System zu bearbeiten, zu speichern und unmittelbar weiterzuverwenden. So wird das DAM zu einer zentralen Plattform für unterschiedliche Dateiformate und bietet ein optimales Tool mit dem auch die Verwendung von Assets zentral gesteuert werden kann. Wichtig ist ebenso die direkte Einbindung von Kunden und Partnern in den Fertigungsprozess über das DAM. So können Workflows optimiert und dadurch letztlich Zeit gespart werden.“

Jederzeit aktuelle Inhalte Eine ausgefeilte DAM-Software bietet zudem weitere Vorteile, wie stets aktuelle Inhalte, Vermeidung von Dubletten sowie bei browserbasierten Systemen, einen ortsunabhängigen Zugriff auf Assets. Durch intelligente Verschlagwortung und Metadatendefinition lassen sich buchstäblich Nadeln im Heuhaufen suchen und in Sekundenschnelle gezielt die gewünschten Dateien finden. Ebenso optimiert ein durchdachtes DAM Datenfrei­ gabeprozesse, vereinfacht die Rechteverwaltung und reduziert durch eine detaillierte Dokumentation die Fehleranfälligkeit. Einige Softwarelösungen bieten zudem als besonderes Bonbon die direkte Integration in Programme wie beispielsweise Typo3. Die Vorteile eines effektiven Softwaretools zum Datenmanagement liegen also auf der Hand. Nutznießer sind dabei unterschiedliche Zielgruppen: vom Marketing-Manager oder Inhaber einer Werbeagentur, der Logos, Videos und Texte effizient sortieren will, über Verlage oder Reiseveranstalter, die Unmengen von Fotos für Kataloge, Magazine und Zeitungen verwalten müssen, bis hin zu Druckereien, die Bearbeitungs- und Freigabeprozesse von Layoutentwürfen fehlerfrei organisieren müssen. Kurzum: Alle, die täglich mit vielen unterschiedlichen Assets zu tun haben. Die Kosten für die An­ schaffung und Schulung eines DAM haben sich schnell amortisiert, unterm Strich gewinnt das Unternehmen. Mit Blick auf die digitale Arbeitswelt, die heute schon Realität ist, tun Unternehmen also gut daran, sich beim Thema Datenmanagement pro­ fessionell aufzustellen. n


Kompetenz unter einem Dach: Am Unter­ nehmensstandort in Warendorf sind Design und Druck eine effektive Symbiose eingegangen.

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Design und Druck - ein starkes Team Ein Druckhaus mit 180jähriger Geschichte überzeugt noch immer mit Leistungsstärke, Know-how und Qualität. Das Geheimnis des Erfolgs: Tradition, Innovation und die Fähigkeit, schnell auf Kundenwünsche zu reagieren. Im Familienunternehmen Darpe Industriedruck sind diese Werte, auch in der sechsten Generation Ansporn und Motivation.

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ven Darpe, Dipl.-Industriemeister Druck und seit 13 Jah­ ren geschäftsführender Gesellschafter der Darpe Indus­ triedruck GmbH, ist bekannt für außergewöhnliche Ideen und Entscheidungen. So zeigte er in 2009 – mitten in der Wirtschaftskrise und als sich viele Unternehmen mit Inves­ titionen zurückhielten, jede Menge Mut und Risikobereitschaft und erweiterte das Unternehmensgebäude, um ein intensiv durchdachtes Konzept zu realisieren. Ziel seines Engagements war es, neuen Raum für eine professionelle Agentur zu schaffen, und damit der leistungsstarken Druckerei ein kreatives Team an die Seite zu stellen. Seine Vorstellungen waren klar und eindeutig: Beide Unternehmen sollten eigenständig agieren und doch auch voneinander profitieren. Und ganz entscheidend – die Kunden, viele von ihnen namhafte Unternehmen, aber auch Kleinund Mittelständler verschiedener Branchen, sollten die Synergien überzeugen und begeistern. Ein Name für die Agentur war schnell gefunden: Mit „Geistreich“ hatte man eine Bezeichnung kreiert, die die Denke und den Spirit des Teams widerspiegelt und für neue Energie, frische Ideen und handwerkliches Know-how steht und von Julia Darpe ge­ leitet wird. Inspirierend sollte das neu geschaffene räumliche Umfeld sein: Lichtdurchflutet und transparent präsentiert sich die mo­derne Agentur, in der zehn kreative Köpfe aktiv sind und mit viel Enthusiasmus und Begeisterung Konzepte für ihre Kunden entwickeln. Heute weiß der gelernte Schriftsetzer-Meister und Kaufmann, dass die damalige Entscheidung richtig war. „Als reine Druckerei ist man schnell austauschbar. Man benötigt Alleinstellungsmerkmale, um sich dauerhaft erfolgreich zu positionieren. Dazu gehört es, vorhandene Strukturen und Konzepte immer wieder zu hinterfragen und neue Strategien zu entwickeln. Unser Geschäfts­

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markt & wirtschaft 12 / 2015 | Druck- und Mediendienstleistungen

Sven Darpe: „Als reine Druckerei ist man schnell austauschbar. Man be­ nötigt Alleinstellungsmerkmale, um sich dauerhaft erfolgreich zu positionieren.“

modell, kombiniert aus Design und Druck, lebt von der Begeis­ terung, mit der wir es angehen. Mit umfassenden Angeboten reagieren wir auf die veränderten Kundenanforderungen. Alles aus einer Hand ist die Lösung“, beschreibt Darpe sein Erfolgs­ rezept, der seit seinem Unternehmenseintritt die Mitarbeiterzahl von 20 auf 40 erhöht hat.

Die unter einem Dach vereinten Kompetenzen schaffen neue Möglichkeiten für die Kunden. „Wir sind heute in der Lage, weit mehr als nur ein reines Print­ produkt anzubieten – welches natürlich auch weiterhin eines unserer Steckenpferde sein wird. Durch die neu geschaffenen Synergien sind wir für unsere Kunden viel interessanter gewor-


den, weil wir für sie nun ein sehr breites Spektrum an Leistungen anbieten können, das ihnen letztendlich einen höheren Nutzen generiert“, beschreibt Sven Darpe die positiven Effekte. Die Resonanz auf das Mehr an Dienstleistung wurde von zahlreichen Kunden mit Begeisterung aufgenommen. „Wir haben viele Premium-Unternehmen, die aus einem Druckprodukt das Maximale heraus bekommen möchten und die zusätzlich Wert auf Beratung und Qualität legen“, so der Geschäftsführer. So sind es die außergewöhnlichen Fragestellungen, die das Team um Unternehmer Sven Darpe mit besonderer Begeisterung annimmt. „Bei solchen Anfragen sind unser Know-how und unsere Kreativität gefragt, Vorschläge zu entwickeln, die bereits vor dem eigentlichen Druck und auch nach dem Druck liegen. Welche Verpackungsmöglichkeiten gibt es, mit welchen Versendungsformen erreicht man besondere Aufmerksamkeit beim Empfänger? Wir sehen uns hier in der Rolle des Problemlösers und betrachten die Aufgabe erfüllt, wenn wir es geschafft haben, mit dem fertigen Produkt zu begeistern“, berichtet der Unternehmer weiter, der durch Investitionen in modernste Maschinen auch technisch bestens aufgestellt ist.

Modernste Technik: eine wichtige Basis, um als leistungsstarke Druckerei wettbewerbsfähig zu bleiben. Fotos: Darpe

Man braucht Alleinstellungsmerkmale, um sich dauerhaft erfolgreich zu positionieren. Die Nähe zum Kunden ist ein weiterer Pluspunkt, den der Druckund Mediendienstleister als wesentlich ansieht und der sich letztendlich in einer festen Beziehung niederschlägt. In der Praxis bedeutet das - jeder Kunde nutzt die kurzen Wege der Kommunikation, teilt seinem Ansprechpartner im Innen- oder Außendienst seine Wünsche direkt mit. „Wir leben Transparenz und Offenheit nicht nur intern, sondern auch im Umgang mit unseren Kunden. Ich hatte damals als ich die Verantwortung für das Unternehmen übernommen habe, eine Vision. Mein Ziel war es, mich dafür zu engagieren und dafür zu arbeiten, dass der Focus des Kunden auf uns gerichtet ist, bevor er ein Projekt, ganz gleich welcher Größenordnung, angeht. Heute kann ich sagen, dass wir dem Ziel schon sehr nah kommen“, ist Sven Darpe überzeugt. Deshalb fällt der Blick in die Zukunft auch positiv aus: In allen Geschäftsfeldern sind die Warendorfer sehr gut unterwegs. Wobei insbesondere der Bereich Lettershop noch eine Menge Potenzial bietet. „Wir haben stark in modernste Technik investiert, so dass wir hier mit einem breiten Leistungsspektrum aufwarten können. Das ist ein Wachstumsmarkt. Außerdem sehe ich weiterhin große Chancen, dem Kunden ein Gesamtpaket anzubieten. Entscheider haben immer weniger Zeit, sich um jedes Detail selbst zu kümmern. Sie wünschen sich einen verlässlichen Partner. Dieser Aufgabe stellen wir uns gerne“, so Sven Darpe. n

n Weitere Informationen: www.darpe.de und www.agentur-geistreich.de

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Druck- und Mediendienstleistungen | markt & wirtschaft 12 / 2015

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Interview Druck- und Medienhaus Gieselmann

„Der Mut zur Veränderung macht uns stark“ Henrike Gieselmann, Geschäftsführerin der Hans Gieselmann Druck und Medienhaus GmbH & Co. KG, über das Geheimnis, wie man als mittelständisches Unternehmen in der Erfolgsspur bleibt. Frau Gieselmann, Sie und Ihr Bruder haben vor zwölf Jahren das Druckhaus Ihres Vaters und damit Verantwortung für 90 Mitarbeiter übernommen. Eine große Herausforderung. Insbesondere die struktu­ rellen Rahmenbedingungen haben zu einem Wandel im Druckereige­ werbe geführt. Wie macht sich diese Entwicklung in Ihrem Unterneh­ men bemerkbar? Henrike Gieselmann: Das Printprodukt verändert sich in einer zu­ neh­ mend online dominierten Welt. Kleinere und individuellere Druckauflagen und kürzere Lieferzeiten sind zwei Entwicklungen, auf die wir reagieren mussten und müssen. Zudem begleitet uns eine massive Konkurrenz durch die zahlreichen Online-Druckereien. … Gleichzeitig sind Sie als Unternehmerin gefordert, auf neue Tech­ nologien zu setzen, um besser wirtschaften zu können. Henrike Gieselmann: Exakt. Die Technik wird immer besser, womit sich parallel auch die Effizienz erhöht. Fakt ist jedoch, dass die dadurch entstehenden Kapazitäten nicht komplett nachgefragt werden. Diese Überkapazitäten führen letztendlich zu einem Preiskampf mit schwindender Ertragslage. Dennoch sind wir permanent gefordert, zu investieren. Druckereien, die dieses unterlassen, gehen langfristig unter. Warum hat Print aus Ihrer Sicht eine Zukunft? Was fasziniert Sie an Print? Henrike Gieselmann: Das haptische Erleben von Printprodukten ist durch nichts zu ersetzen. Wer ein Produkt verkaufen will, das Leidenschaft ausstrahlen soll, setzt nach wie vor auf Print. Ihr Unternehmen ist seit 66 Jahren am Markt. Wo liegt das Geheimnis des Erfolgs? Henrike Gieselmann: Es war und ist auch heute noch, der Mut zur Veränderung, der uns stark macht. Zugute kommt uns außerdem

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unsere ostwestfälisch solide Denke. In all den Jahren haben wir immer versucht, mit Weitsicht in die Zukunft zu investieren. Neben modernster Technik sind es auch die Qualifikationen der Mitarbeiter, die uns wichtig sind und die uns wettbewerbsfähig machen. Denn bei aller Euphorie – neue Technologien, so faszinierend und erforderlich sie auch sein mögen, sind nicht alles. Ein rein funktional durchtechnisierter Produktionsbetrieb allein bringt uns nicht nach vorn, wenn die Henrike Gieselmann: „Neue menschlichen Qualitäten nicht Technologien, so faszinierend und erforderlich sie auch sein stimmen. Da viele Prozesse in einer mögen, sind nicht alles.“ Druckerei mittlerweile standardi- Foto: Veit Mette siert und damit austauschbar sind, kommt es auf andere Stärken an und die sehen wir im Faktor Mensch. Entscheidend ist, dass der Kunde erlebt und fühlt, dass die Mitarbeiter ihn mit seinen Bedürfnissen wahr- und ernstnehmen. Stichwort technische Investitionen: Im vergangenen Jahr haben Sie auf Risiko gesetzt und in eine neue Maschine investiert. Henrike Gieselmann: Die Investition in die Komori Greenline H-CV war unsere Antwort auf die Anforderung nach mehr Effizienz, kürzeren Lieferzeiten und einem uneingeschränkten haptischen Erlebnis. Aus heutiger Sicht war das eine kluge Entscheidung. n

KONTEXT Druck und Medienhaus Gieselmann 1949 wurde die Druckerei Gieselmann in Bielefeld ge­gründet. Im Jahr 1991 expandierte der Betrieb und eröffnete eine Nieder­lassung in Potsdam. 2003 übernahmen Henrike und Henner Gieselmann als geschäftsführende Gesellschafter das Unternehmen. An beiden Standorten sind 90 Mitarbeiter beschäftigt. Seit 2010 ist der Betrieb zertifiziert für FSC (Forest Steward Ship Council) und PEFC (Program for the Endor­ sement of Forest Certification Schemes). n n Weitere Informationen: www.gieselmanndruck.de

12 / 2015 | Druck- und Mediendienstleistungen 06.01.2011 11:31:20 Uhr


Skyline Express International setzt auf SCM-Lösung

Jederzeit alle Prozesse im Blick Handel und Fertigungsindustrie lagern immer mehr logistische Prozesse an Spediteure aus. Gleichzeitig steigen die Ansprüche an die Flexibilität und die Transparenz entlang der gesamten Logistikkette.

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er zunehmende Wettbewerbsdruck und die Anfor­ der­ ungen der Kunden an eine durchgängig transparente Supply Chain erfordern von den Logistikern ein erweitertes Service-Angebot. Supply Chain ManagementSysteme sind eine Antwort auf die aktuellen Herausforderungen und sichern im täglichen Wettbewerb deutliche Vorteile. Die Skyline Express International GmbH, weltweit tätige Spedi­ tion für Luft-, Seefracht und Landverkehr, hat diese Chancen bereits vor längerer Zeit erkannt und in die SCM-Lösung „Global Logistic Access“ (GLA) investiert. Diese zukunftsorientierte Technologie punktet gleich mehrfach, da sie auf einem integrierten, schlanken und flexiblen Konzept basiert, bei dem die Prozesse unter Einbeziehung der Anforderungen aller an der Supply Chain beteiligten Parteien synchronisiert werden. Mit modernster Internettechnologie optimiert und integriert die GLA-Lösung die verschiedenen Transportprozesse und bestehenden ERP-Systeme zu einer „collaborative supply chain platform“. „Diese gewährleistet eine medienbruchfreie und durchgängig transparente Prozessüberwachung für alle Beteiligten - von der Bestellung beim Hersteller oder Lieferanten bis zum Wareneingang beim Endabnehmer“, sagt Hermann Stamburg, im Hause Skyline Express International für den Bereich Supply Chain Management zuständig.

Schneller Informationsüberblick für alle Partner Am Beispiel eines Kunden, der als Hersteller für den Möbel- und Küchenfachhandel Dunstabzugshauben mit Skyline Express einlagert und versendet, lässt sich genau aufzeigen, wie alle Schritte der Prozesskette zukünftig über die gemeinsam genutzte SCMPlattform erfolgen: angefangen bei der Bestellung, über die gesamte Warenwirtschaft inklusive der Einlagerung, bis hin zur Warendisposition. Zusätzliche Optionen sind die Aufteilung der Bestellung und die Zustellung als Teillieferungen sowie eine ständige Übersicht über alle zugehörigen Sendungen. Anhand definierter Milestones besteht zudem die Möglichkeit, selbst festzulegen, welcher Arbeitsschritt wann erfolgen soll und wer bei Abweichungen darüber frühzeitig informiert wird. Alle Sendungen sind zudem online erfassbar, ein Vorteil sowohl für den Spediteur als auch den Kunden, weil so die notwendigen Daten früher zur Verfügung stehen. Zusätzlich lassen sich zu jeder Sendung alle relevanten Dokumente hochladen, sodass alle Beteiligten frühzeitig Zugriff darauf haben. „Die internetbasierte Plattform ermöglicht für jeden Partner einen weltweiten Zugriff auf alle benötigten Informationen. Schnell und unkompliziert lässt sich der aktuelle Stand und

Jeder einzelne Schritt der Prozesskette erfolgt über die gemeinsam genutzte SCM-Plattform: angefangen bei der Bestellung, über die gesamte Warenwirtschaft inklusive der Einlagerung, bis hin zur Warendisposition. Grafik: Skyline

der Aufenthaltsort der Sendung jederzeit nachvollziehen, egal ob zu Land, auf See oder in der Luft“, beschreibt Hermann Stamburg die Vorteile. n n Weitere Informationen: www.skyline-express.de

KONTEXT

Skyline Express International Die im Jahr 2000 gegründete Skyline Express International GmbH ist heute nach DIN EN ISO 9001:2008 zertifiziert und beschäftigt aktuell 28 Mitarbeiter am Unternehmenssitz in Lage. Erfolgsrezept des Lipper Unternehmens ist die intensive Zusammenarbeit mit den Kunden, die von individuellen Transportlösungen und die effektive Kombination verschiedener Verkehrsträger profitieren. Eine weitere Stärke liegt in der kompletten Dienstleistung auf allen Transportwegen aus einer Hand: ob Luftfracht, Seefracht, internationale Transporte, Gefahrguttransport, Kommissionierung, Lagerhaltung oder Zollabwicklung – Skyline Express setzt unter dem Motto „all ways“ auf eine ausgeprägte Partnerschaft mit den Kunden. n

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Serie Denker und Lenker - Mitsubishi HiTec Paper Europe

„Wir investieren konsequent in unsere Mitarbeiter“ Andreas Jastrzembowski, Direktor HR, Mitsubishi HiTec Paper Europe, über die weitsichtige Personalpolitik und Führungskultur des Herstellers von Spezialpapieren. Gut ausgebildete Fachkräfte sind entscheidend für unternehmerischen Erfolg. In vielen Betrieben macht sich bereits ein Mangel an qualifizier­ ten Mitarbeitern bemerkbar. Bekommen Sie diesen auch zu spüren? Jastrzembowski: Dass fachliche und soziale Belegschaftsqualitäten maßgeblichen Einfluss auf den wirtschaftlichen Unternehmenserfolg haben, ist keine neue Einsicht. Jetzt ist das gesellschaftliche Megathema demografischer Wandel da, gepaart mit einer recht guten Wirtschaftslage im Lande, und die halbe Unternehmenswelt verfällt geradezu in Panik: Plötzlicher Fachkräftemangel und jähes Versiegen von Nachwuchs-Ressourcen werden beklagt. Diese Entwicklung war aber lange absehbar. Wir haben deshalb trotz schwieriger Unternehmensphasen konsequent in unser Personal investiert. Insbesondere seit 2006 mit kontinuierlichen, jährlichen Entwicklungsprogrammen für gestandene und potenzielle Fach- und Führungskräfte sowie seit 2010 mit einer mehr als verdoppelten Ausbildungsleistung (aktuelle Quote beträgt fast 10%). Insofern sind wir derzeit nicht mit akuten Folgen eines Fachkräftemangels konfrontiert. Gleichwohl stellen wir uns für die Zukunft auf zurückgehende Schulabgänger und deutlich aufwändigere Rekrutierungen im Auszubildendenbereich ein. Stichwort Arbeitgeberattraktivität: Was tun Sie, um Ihr Unternehmen für Mitarbeiter und zukünftiges Personal attraktiv zu gestalten? Jastrzembowski: Wir arbeiten kontinuierlich an der Gestaltung unserer „hauseigenen Arbeitswelt“. Dabei beschränken wir uns auf die Themen, die für unsere konkreten Anforderungen wichtig und weiterführend sind. Um diese herauszufinden, binden wir die Mitarbeiter/innen stets unmittelbar mit ein. Spezielles Augenmerk legen wir auf die kontinuierliche Entwicklung unserer Führungskultur. Vorgesetzte jeden Levels üben als Vorbilder mit ihren Verhaltensweisen den stärksten Einfluss auf die Qualität des gesamten betrieblichen Umgangs aus. Sie sind die Treiber für die Leistungskraft der Belegschaft im positiven Sinne (Förderer, Motivator …), aber in negativer Hinsicht auch Hauptauslöser gravierender Missstände (Blockierer, Motivationskiller…). In aktuellen Kündigungsstudien wird nicht zuletzt deshalb als Anlass Nr. 1 die Unzufriedenheit mit dem Chef genannt. Wir sind überzeugt – neben zahlreichen weiteren Aktivitäten – damit unseren außerordentlich erfreulichen Loyalitätsstatus zu erhalten. Unsere Fluktuationsrate mit Blick auf ungeplante Personalabgänge liegt bei stabil zwei bis fünf von 700 Beschäftigten pro Jahr. Daraus resultiert die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit von knapp 19 Jahren! Welche konkreten Möglichkeiten bzw. welche Unterstützung bieten Sie jungen Menschen, in Ihrem Unternehmen Karriere zu machen? Jastrzembowski: Da wir im Unternehmen vom Einkauf, über die Produktion mit Nebenbetrieben wie Werkstätten, einer Forschung und Entwicklung, bis hin zu unterschiedlichen kaufmännischen Abteilungen und einer Vertriebsorganisation extrem viele Berufsfelder im Portfolio haben, können wir ein breites fachliches Ent-

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wicklungsspektrum bieten. Angesichts unserer vielfach recht speziellen Anforderungen als Spezialpapierhersteller und –veredler entspricht es guter Tradition, den überwiegenden Teil unserer Führungskräfte­ nachfolger aus den eigenen Rei­hen zu generieren. Damit treten wir offensiv gegenüber unseren jungen, wie gelegentlich aber auch gestandenen Einsteigern unter der Überschrift „Fordern und Fördern“ auf. Unsere in kaufmännische und gewerblich-technische Andreas Jastrzembowski (58), Bereiche getrennt gegliederte Aus- Direktor HR, IT + Allg. Verwaltung, Prokurist und Mitglied bildungsorganisation und die inter- im Management ne Entwicklungsbegleitung durch erfahrene Mentoren signalisieren, wie wichtig uns Bildungs- und Karrierethemen sind. Wo sehen Sie die besonderen Stärken Ihres Unternehmens bzw. die Alleinstellungsmerkmale? Jastrzembowski: Obwohl wir Mitglied der global vertretenen „Mitsubishi-Großfamilie“ sind, haben wir uns mit Blick auf unsere betrieblichen Organisations- und Personalstrukturen die flexible Gestaltungsfähigkeit eines lokalen mittelständischen Unternehmens erhalten. Unserer Belegschaft bietet sich ein Unternehmens- und Arbeitsumfeld, das einerseits unter Einfluss bewahrter Traditionen steht, aber andererseits kontinuierlichen fortschrittlichen Weiterentwicklungen ausgesetzt ist. Das mögen aus externer Perspektive recht hybride klingende Feststellungen sein, beschreiben aber unsere tatsächliche Realität – und wir haben Erfolg damit. n

KONTEXT Die Mitsubishi HiTech Paper Europe GmbH wurde am Standort Bielefeld im Jahr 1799 gegründet und beschäftigt 434 Mitarbeiter. Der Standort Flensburg mit 210 Mitarbeitern existiert seit 1696. Das Produktspektrum umfasst gestrichene Spezialpapiere (Digital Imaging-, Thermo-, Selbstdurchschreibe- und Etikettenpapiere). Die Gesamtkapazität an beiden Standorten liegt bei 185.000 t/Jahr, bei einem Umsatz von insgesamt 272 Millionen Euro. Anteilseigner sind die Mitsubishi Paper Holding (Europe) GmbH (81,6 %) und die Mitsubishi Corporation (18,4 %) n Der Beitrag ist Teil unserer Serie „Das kommt aus Bielefeld“, die in Kooperation mit der WEGE Bielefeld erscheint.


Unternehmensführung

Trainings, die zum Nordstern führen „Lean Management“ – für viele Führungskräfte ist dieses Konzept noch immer ein Buch mit sieben Siegeln. Zwar hört man oft von KANBAN, 5S oder Wertstromdesign, was jedoch konkret dahinter steckt und welcher Nutzen sich daraus ergibt, ist oft zu wenig bekannt.

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as Impuls Trainingscenter in Köln setzt seit 2011 erfolgreich genau bei diesem Defizit an. Allerdings nicht über Frontalunterricht, Theorie und vorgefertigte Lösungsansätze, sondern mit Hilfe von praktischen Gruppenübungen, gezielten Nachfragen und „Erlebnislernen“. Lean Management nicht rein theoretisch, sondern über motivierendes „Erlebnislernen“ zu vermitteln, beschäftigte Firmengründer Joachim Klesius schon geraume Zeit. Selbst begeisterter Anhänger des Management-Konzeptes und regelmäßig als Trainer für Konzerne und Mittelständler im Einsatz, setzte er in einer früheren Produktionshalle seine Vorstellung von einer idealen Wissensvermittlung um. Das Besondere an diesem Konzept: Gegenüber anderen Einrichtungen verfügt das Trainingscenter nicht nur über Besprechungs- und Präsentationsräume, sondern auch über rund 25 mit farbigen Tafeln, Materialien und Dokumentationen versehene Trainingsstationen. An diesen lernen die Kursteilnehmer an sich theoretische Themen wie „Vermeidung von Verschwendung“, „Rüstzeiten zu lang“, oder „richtige Verteilung von Aufgaben“ von einer ganz anderen Seite her kennen. „Wir setzen“ so Klesius, „bei unserer Konzeption zuallererst auf das Wort ‚Begreifen’ in seiner eigentlichen Bedeutung. Konkret heißt das: Die Teilnehmer stellen zum Beispiel mit Bauklötzen einen idealen Prozessablauf nach oder erarbeiten mit Hilfe von Papier und Kartonagen ein optimales Projektmanagement. „Wird“, so Klesius weiter, „etwas aktiv angefasst und damit gearbeitet, bleiben die Erfahrungen und Ergebnisse viel länger und nachhaltiger im Gedächtnis als wenn man Neues und Unbekanntes nur anhand von theoretischen Fallbeispielen vermittelt.“ Hinzu komme: Eine Idee, die man selbst entwickelt und simuliert hat, übertrage man viel besser auf die eigene Arbeitsumgebung.

Die Kreativität der Mitarbeiter nutzen Für das Impuls Trainingscenter, dessen zahlreiche Kunden aus der produzierenden Wirtschaft, aus der Dienstleistung, der Verwaltung bis hin zum Forstwesen kommen, hat der propagierte Trainings-Ansatz aber noch einen weiteren wichtigen Nutzen. Klesius: „Obwohl es Führungskräfte gern sehen, wenn ihre Strategien durch die Mitarbeiter eins zu eins umgesetzt werden, müssen diese Ideen nicht unbedingt die besten sein. Nicht selten ist es aus unserer Erfahrung so, dass Menschen, die im Unternehmen direkt an einem Prozess arbeiten, viel bessere Lösungen in petto haben und ihre Kreativität und ihr Einsatzwillen deutlich mehr bringen.“ Gelingt es am Ende den Führungskräften, diese Ideen auch zu akzeptieren und zu honorieren, kommt zum Erkenntnisauch noch ein deutlicher Motivationsgewinn hinzu. Dies gelte umso mehr, als alle Trainings ergebnisoffen gestaltet werden, es also kein richtig oder falsch gebe. Klesius: „Wir leben das Mento-

Erlebnislernen: Die Teilnehmer werden selbst aktiv und stellen zum Beispiel mit Bauklötzen einen idealen Prozessablauf nach oder erarbeiten mit Hilfe von Papier und Kartonagen ein optimales Projektmanagement.

Foto: Jürgen Rönsch

ren-Prinzip, das heißt unsere Trainer vermitteln das Wissen durch gezieltes Nachfragen und Vorschläge für Denkstrukturen und Verhaltensweisen.“ Doch wie findet man heraus, welche Elemente des Lean Managements das eigene Unternehmen gerade vorwärtsbringen? Welche Veränderung und welcher Bereich als erstes angegangen werden soll? Für Geschäftsführer Klesius ist die Beantwortung dieser Fragen eine zentrale Aufgabe der Führungskräfte bei den Kunden. Ein geführter Veränderungsprozess, erklärt der 53-Jährige, erfordert Orientierung, sprich Führung, Jedes Unternehmen braucht einen Nordstern, also einen Punkt, der mit einer bestimmten Arbeitsweise verknüpft ist und in dessen Richtung sich das Unternehmen entwickeln will.“ Abgeleitet von diesem Idealzustand könne man dann den Weg bestimmen, der zum Nordstern führe, und abgeleitet davon wiederum die Handlungsfelder definieren, die den Weg begleiteten und Zielzustände beschreiben. „Wir erwarten von unseren Auftraggebern“, so Klesius, „dass sich deren Führungskräfte mit uns über diese Themen austauschen und auch Ausgangssituation, Herausforderungen und mögliche Störfaktoren benennen.“ Die Langfristigkeit der Maßnahmen ist ein weiteres Kriterium für die Zusammenarbeit. Werden für eine bestimmte Ausgangs- und Zielsituation spezielle Trainings entwickelt und aufgebaut, so müsse auch eine längere Zeitdauer gewährleistet sein. Klesisus: „Da unsere Trainings grundsätzlich ergebnisoffen gestaltet sind und wir keine Lösungen vorgeben, kann es mit den Ergebnissen ganz schnell gehen, aber auch schon mal mehrerer Einheiten bedürfen. Jedes Unternehmen folgt nämlich seiner eigenen, spezifischen Veränderungsgeschwindigkeit.“ n n Weitere Informationen: www.impuls-trainingscenter.de

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Schmitt Consultants

Der Nutzen steht im Mittelpunkt Nach gut 20 Jahren Tätigkeit in großen Versicherungskonzernen hat sich Joachim Schmitt als Versicherungsmakler selbstständig gemacht. Mit seinem Know-how und seiner Erfahrung möchte er nun kleine und mittelständische Unternehmen begleiten. „Vorsorge ist Vertrauenssache. Gespräche mit Kunden und po­ teniellen Interessenten beruhen grundsätzlich auf Vertrauen. Nur so ist es möglich, eine optimale Basis für eine effektive und langjährige Zusammenarbeit aufzubauen“, sagt Joachim Schmitt, Gründer der Schmitt Consultants, Risiko und Vorsorge Management Gesellschaft mbH in Herford. Sachverstand und Erfahrung sind wichtige Stärken, die er mitbringt. Die differenzierte Analyse von umfangreichen Vertragstexten fasziniert ihn, er weiß, worauf es ankommt und kann sich in oft langatmigen Schriftstücken schnell orientieren und einen profunden Überblick verschaffen. „Es ist meine Aufgabe, im Interesse des Kunden für seine spezielle Situation Versicherungsbedingungen zu analysieren und eine für ihn nutzenbringende Lösung zu schaffen“, beschreibt der Versicherungsmakler und diplomierte Theologe seine Motivation. Joachim Schmitt ist Spezialmakler für betriebliche Altersvorsorge. Mathematische Gutachten und Vertragsgestaltung sowie die Honorarberatung sind weitere Tätigkeitsfelder, die über ein Netzwerk zusätzlicher Spezialisten abgedeckt werden.

„Der Bedarf für eine gute Rentenberatung ist in den Unternehmen nach wie vor vorhanden.“ Das Thema Rente ist für viele Menschen aufgrund der Komple­x­ität nicht ganz einfach greifbar. Um eine solide Abschätzung zum Renteneintritt vorzunehmen, müssen u.a. verschiedene Faktoren berücksichtigt werden: Lohnentwicklung, Inflation, Zin­ses­ zins­effekte, Möglichkeiten zur steuerlichen Absetzbarkeit, gesetz­ liche Vorgaben der Deutschen Rentenversicherung. Hier wird ein Fachmann benötigt, der eine objektive Beratung durchführen kann. „Vor 2004 wusste jeder, was eine Lebensversicherung ist. Heute gibt es neben einer Riester- und Rüruprente, auch die betriebliche Altersvorsorge oder die private Vorsorge. Was ist für wen die beste Art der Vorsorge? Welche Produkte kann man objektiv empfehlen? Welche Versicherer und welche Rentenversicherungen sollte man meiden?“, gibt Schmitt zu bedenken. Neben diesen speziellen Aufträgen vertritt das Beratungsunternehmen auch Privatpersonen und kleine und mittelständische Firmen in Verhandlungen mit den Versicherern. Für den Versiche-

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Joachim Schmitt hat sich als Versicherungsmakler selbstständig gemacht. Sein Spezialgebiet ist die betriebliche Altersvorsorge.

rer mache es einen großen Unterschied, ob der Gesprächspartner ein sachkundiger professioneller Ansprechpartner sei. Die Interessen des Kunden könnten deutlich effizienter durch einen Makler vertreten werden, weiß Schmitt aus Erfahrung. Ein weiterer Pluspunkt und Nutzen für seine Kunden ist die Mitgliedschaft in der Einkaufsgemeinschaft VEMA, einem Zu­ sammenschluss von etwa 2.000 Versicherungsmaklern, die besondere Deckungskonzepte anbieten können. Für die ersten Monate zieht Joachim Schmitt eine positive Akquise-Bilanz. „Ich habe bereits einige große Kunden gewinnen können. Ein deutschlandweit bekannter Caravan-Hersteller, eine der größeren Eisfabriken Deutschlands und ein ostwestfälischer Möbelhersteller, der jedes Jahr hervorragende Zuwächse zu verzeichnen hat“, fasst der Versicherungsmakler zusammen. Die Messlatte liegt jedoch hoch. Schmitt setzt auf schnelles Wachstum. „Mein Ziel ist es, einen soliden Versicherungsbestand käuflich zu erwerben. Interessant wären ein oder zwei ältere Makler, die ihr Geschäft altersbedingt aufgeben möchten“, sagt Joachim Schmitt. n n Weitere Informationen: www.schmitt-consultants.de


Ostwestfälischer Brandschutztag

Außerordentlich informativ 50 Aussteller aus ganz Deutschland und gut 500 Fachbesucher: Die Bilanz des dritten ostwestfälischen Brandschutztages fällt positiv aus. Die ausstellenden Unternehmen punkteten mit vielen Neuheiten. Im nächsten Jahr soll es noch etwas größer werden. „Wir haben uns mit der Veranstaltung einen guten Namen gemacht. Die meisten der 50 Aussteller haben ihr Interesse bekundet, im nächsten Jahr wieder dabei zu sein“, sagt Klaus Meding, Veranstalter des dritten Ostwestfälischen Brandschutztages. Stolz ist der Geschäftsführer der Meding Sicherheitsanlagen GmbH und Mitbegründer des Netzwerks Brandschutz OWL über die gute Resonanz. „Es freut mich sehr, dass hier Aussteller waren, die auf der Veranstaltung erstmals ihre Neuheiten präsentierten. Eine Messe lebt von innovativen Produkten und Entwicklungen der Aussteller und erhöht die Attraktivität. Davon profitieren wiederum die sich hier präsentierenden Unternehmen. Aus Gesprächen mit diesen weiß ich, dass viele ihre Zielgruppe erreicht haben“, so Meding. Gut 500 Besucher nutzten im Messezentrum Bad Salzuflen die Möglichkeit, sich über das Thema Brandschutz bei den Ausstellern und im begleitenden Kongressprogramm zu informieren und dabei in Themenbereiche vorzustoßen, die bisher eher unbekannt waren. Unter dem Motto „Einbruchschutz und Brandschutz in Kombination“ informierte das Mindener Unternehmen SichTel über die neueste Generation von Feuerschutztresoren der Baureihe PaperStar. „Diese Tresore bieten nicht nur einen hervorragenden Einbruchschutz, sondern verhindern auch, dass wichtige Dokumente, Verträge und Geld durch Feuer, Rauch und Löschwasser zerstört werden“, beschreibt SichTel-Geschäftsführer André Rutha. Der auch weiß, dass diese Thematik sehr beratungsintensiv ist. Der Präventionsgedanke sei in den Unternehmen leider nicht sehr stark ausgeprägt. Oftmals reagierten Verantwortliche erst, wenn bereits etwas passiert sei. Dass das Interesse an seinen Produkten vorhanden war, erfuhr der Unternehmer auf dem Brandschutztag. „Wir haben sehr gute Gespräche geführt. Jetzt bleibt abzuwarten, ob sich daraus konkrete Aufträge generieren“, so Rutha. In die Kategorie „Neuheit“ ließ sich auch die mobile Krisenplattform des Unternehmens GroupKom einordnen. Die Bielefelder haben mit ihrer App EVALARM eine völlig neue Form der Kommunikation entwickelt, mit der sich Gefahren und detaillierte Informationen in Sekundenschnelle mitteilen lassen.

Einbruchschutz und Brandschutz in Kombination: Das SichTel-Team Andreas Döpking, Sven Mantei und André Rutha (v.l.)

Positive Bilanz: Veranstalter Klaus Meding möchte im kommenden Jahr noch mehr Aussteller gewinnen.

Auch der Markt für Rauchmelder ist in Bewegung und wartet mit immer wieder verbesserten Technologien auf. Dass hier moderne Elektronik mit innovativen Funktionen und modernes Design eine gelungene Symbiose eingehen können, zeigte die Pyrexx Technologies GmbH. Funkrauchmelder geben mittlerweile den Ton an und sind, durch das sogenannte PX-iP-Gateway, auch internetfähig. Meldet der Funkrauchmelder diesem System eine Statusänderung, gelangt eine Nachricht an das Smartphone oder Tablet in Echtzeit. Die Mitteilung enthält die Alarmursache und den exakten Einbauort des Rauchmelders. Klaus Meding hat mit dem erstmals in Bad Salzuflen durch­ geführten Brandschutztag „Neuland“ betreten. Nach den ersten beiden erfolgreichen Veranstaltungen im kleineren Kreis, hat er die Messlatte in diesem Jahr bewusst hochgelegt. Der Brandschutzspezialist sieht seine Veranstaltung als Pendant zur Nürnberger Fachmesse. „Unser Ziel ist es, eine Kongressmesse für den gesamten Norden zu schaffen“, beschreibt der Veranstalter seine Motivation und zeigt sich optimistisch: „Die aktuelle Ver­ anstaltung zeigt, dass noch Potenzial nach oben ist. Im nächsten Jahr planen wir mit 80 Ausstellern und einem entsprechend informativen Kongressprogramm.“ n n Weitere Informationen: www.owl-brandschutztag.de

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Melanie Schwarz ist Verkaufsleiterin im Medienunternehmen ams – Radio und MediaSolutions und verantwortet die Vermarktung von Lokalradios in Ostwestfalen, im Kreis Gütersloh, Warendorf und Paderborn/Höxter sowie die Kundenberatung und -betreuung für den Bereich MediaSolutions mit den Geschäftsfeldern Audio, Video und Event.

Kolumne: Business-Präsente

Geschenke von regionalen Anbietern

E

s geht mit großen Schritten auf das Ende des Jahres zu und damit auch ganz rasch auf die Weihnachtszeit. Jetzt stellt sich erneut die Frage: Was schenke ich meinen Kunden und Geschäftspartnern? Noch einen Schlüssel­ anhänger? Wieder einen USB-Stick? Geschenke, zu welchem Anlass auch immer, sind ein wiederkehrendes und nicht immer einfaches Thema. In dieser letzten Kolumne des Jahres habe ich einige Ideen für Business-Präsente zusammen getragen. Während man privat noch kurz vor Heiligabend das eine oder andere Geschenk besorgen kann, geht das bei Kunden-Geschenken nicht. Hier heißt es vorausschauend denken und handeln. Firmenpräsente sind eine besondere Kategorie: Sie sollen einerseits bei dem Gros der Kunden gut ankommen und dennoch individuell und kreativ wirken. Andererseits gilt es bei Kunden-Geschenken Kosten einzuhalten. Und dann stellt sich noch die Frage nach dem Bezug des Präsentes? Als lokal oder regional agierendes Unternehmen können Sie Ihre Verbundenheit mit dem Unternehmensstandort zum Ausdruck bringen, indem Sie ihren Geschenken einen regionalen Touch geben. Wie? Ganz einfach: Warum nicht beim bekannten Bäcker des Ortes Plätzchen oder kleine Christstollen in Auftrag geben und diese verschenken? Oder suchen Sie mal ihr Weinpräsent ganz bequem bei Ihrem Weinhändler um die Ecke aus, statt

über den Großhändler im Internet. Die meisten regionalen Händler bieten auch Verpackung und Versand an. Außerdem haben Sie den Vorteil, auch kleine Mengen abnehmen zu können. Das ist praktisch und einfach. Vielleicht haben Sie auch eine Schnapsbrennerei in Ihrem Kreis?! Dann senden Sie Ihren Geschäftspartnern im In- und Ausland einen guten Tropfen aus der Region. Das ist doch charmanter als sich einer großen Marke zu bedienen, die zwar teuer ist, aber nicht so individuell. Natürlich könnte man sagen, dass Präsente, die kurz nach der Übergabe im Magen des Beschenkten verschwinden, nicht ge­rade nachhaltig sind. Dennoch: Manchmal ist die kurzfristige Freude über die süße Verführung oder das schmackhafte Getränk größer als bei Gadgets, die niemand braucht. Zudem erwachsen nicht selten aus derartigen Geschäften langfristige Kundenbeziehungen, die beiden Geschäftspartnern Vorteile bringen. Ein Beispiel: Für eine werbliche Aktion zur Weihnachtszeit suchten wir nach einem schönen, kreativen Give away. Bei den Überlegungen stolperten wir über ein Unternehmen aus der Region, bei dem wir bereits selbst seit einiger Zeit in der Akquise waren. Durch den Auftrag, den wir bei der Firma platzierten, wurde im Gegenzug auch bei uns gebucht. Die Zusammenarbeit dauert bereits seit einigen Jahren an. Eine klassische win-win Situation. Es heißt nicht umsonst: „Das Gute liegt so nah.” n

15. Kongressmesse Mehr Erfolg im Mittelstand

Im Zeichen der Vernetzung Die digitale Transformation hat unseren Unternehmensalltag längst durchdrungen. Auch die MEiM widmete sich diesem Thema und schlug eine Brücke zwischen Digitali­ sierung und Netzwerkpartnerschaft. Veranstalter Frank van Koten konnte für die 15. Auflage seiner Kongressmesse Ende Oktober starke Partner gewinnen. Nicht nur in der Standortpartnerschaft mit der Wirtschaftsförderung Paderborn hatte er eine „Gleichgesinnte“ an Bord, die das Thema Vernetzung als wichtigen Aspekt einer zukunftsorientierten Unternehmensführung und als Antwort auf die aktuellen Heraus­ forderungen des digitalen Wandels sieht. „Bis heute wirken die Leistungen von Heinz Nixdorf und sein interdisziplinäres Denken nach. Die Kultur der Vernetzung kommt hier besonders zum Tragen. Gerade diese Interdisziplinarität ist ein besonderer Standortfaktor“, macht Wirtschaftsförderin Annette Förster deutlich. Mit Bürgermeister Michael Dreier war ein weiterer Verfechter des Netzwerkgedankens vor Ort. „Paderborn ist ein wichtiger ITStandort und nicht zuletzt die enge Kooperation zwischen Univer-

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sität, Stadt und Wirtschaft ist eine gute Basis, um diesen weiter zu stärken“, so Bürgermeister Dreier. „Wir haben viele Pfunde, die wir in die Waagschale werfen können und punkten mit unserer starken Universität, dem Heinz Nixdorf Institut, der Zukunftsmeile und dem hier an­ sässigen FraunhoferInstitut mit der Projektgruppe Entwurfstechnik Mechatronik.“ Von seiten der Wissenschaft untermauerte Professor Dr. Gregor Engels den erfolgreichen Netzwerkgedanken in der Stadt. „Die enge Verzahnung von Universität, Stadt und KMUs ist eine Erfolgsgeschichte. Wir befruchten uns gegenseitig. Die kleinen und mittleren Unternehmen liefern interessante Fragestellungen“, beschreibt Dr. Engels. n n Weitere Informationen: www.mawi-westfalen.de


11. FMB

Außerordentlich produktiv Die 11. FMB – Zuliefermesse Maschinenbau endete mit einem Aussteller- und Besucher­ rekord. Mit 514 Ausstellern wurde erstmals die 500er-Marke überschritten. „Wir haben viele Gespräche geführt, die uns bestätigten, dass das Konzept der FMB als Arbeitsmesse außerordentlich produktiv ist. Aussteller und Besucher kommen hier zusammen, um neue Kontakte zu knüpfen und konkrete Projekte zu besprechen. Das schätzen sowohl die Weltmarktführer, die auf der FMB ausstellen, als auch die spezialisierten KMUs in der kompletten Zulieferkette des Maschinenbaus“, so das Fazit von Christian Enßle, Project Manager FMB beim Messeveranstalter Clarion Events Deutschland GmbH. Da ist es nicht erstaunlich, dass viele Aussteller direkt auf der Messe wieder für die FMB 2016 gebucht haben. Zu den besonderen Attraktionen der Messe gehörte der Ge­ meinschaftsstand des Spitzenclusters „Intelligente technische Sys­teme – it´s OWL“. Mehrere Hochschulen der Region zeigten aktuelle Ergebnisse der Forschungs- und Transferprojekte, die zum Ziel haben, die mittelständische Industrie im Sinne von Industrie 4.0 auf die Anfor­derungen und den Wettbewerb von morgen vorzubereiten.

Seit acht Jahren dabei: Geschäftsführer Frank Aussieker, Birgit Aussieker und Maik Tielker (v.l.)

Ausstellerstimmen Als eines der größten Systemhäuser in der Region nutzt die COBUS ConCept GmbH aus Rheda-Wiedenbrück alljährlich die FMB als ideale Plattform, um den Dialog mit der heimischen Wirtschaft zu suchen und über die Chancen und Möglichkeiten der drei zum Leistungsportfolio gehörenden ERP-Systeme zu informieren. „Es ist unser Anliegen, einfach zu bedienende, leistungsfähige Software anzubieten, die dem Anwender bei seinen täglichen Aufgaben wirklich unterstützt“, beschreibt Ferdinand Meier, ERP-Spezialist im Hause COBUS, den hohen praxisorientierten Anspruch der Systeme. Positiv fällt das diesjährige Messefazit aus: „Wir schätzen die Kommunikation mit den Fachbesuchern, sehen aber auch den bilateralen Austausch mit den ausstellenden Unternehmen als Vorteil. Hier ergeben sich oftmals neue Impulse, die in eine erfolgreiche Zusammenarbeit münden“, sagt Ralf Kretschmar, Vertrieb ERP. Ständiger Aussteller auf der FMB ist die Wieneke Anlagenbau und Verfahrenstechnik GmbH mit Sitz in Bad Driburg. Nach ruhigem Start am ersten Messetag konnte der Spezialist für die Blechbearbeitung an den Folgetagen sehr gute Gespräche führen. „Obwohl wir zum elfen Mal auf der Messe sind, konnten wir auch jetzt wieder einige neue Kontakte zu Unternehmen in der Region knüpfen“, zieht Geschäftsführer Alexander Wieneke eine positive Bilanz. Der Familienbetrieb fertigt für recht unterschiedliche Branchen: Die Möbelindustrie, die Medizintechnik, die Kälte-, Klima- und Solartechnik und der Fahrzeug- und Karosseriebau

Spezialisten für die Energieversorgung mittelständischer Unternehmen: Das Team der WSW 3/4/5 Energie Jens-Hendrik Kunze, Anna Lay und Stefan Scherf

Spezialisten für Augmented Reality: Das Team von Neuland Medien mit Geschäftsführer Christian Terhechte (l.)

Unternehmen und Märkte | markt & wirtschaft 12 / 2015

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ERP-Spezialisten aus dem Hause COBUS ConCept: Jürgen Kopruch und Ferdinand Meier (l.) informierten über ihre Softwarelösungen, die dem Anwender einen hohen Nutzen generieren.

In Kooperation mit den Kunden entstehen individuelle Konzepte, wie die Hülle für den „Produktberater“, der im Einzelhandel zum Einsatz kommt. Auf dem Messestand: Geschäftsführer Alexander und Prokurist Tobias Wieneke (v.l.)

gehören zu den Auftraggebern. „Die sehr vielfältigen Anforderungen der Kunden sind es, die zum Teil sehr außergewöhnliche Problemlösungen entstehen lassen“, so Alexander Wieneke. Die Hardy Schmitz GmbH mit Sitz in Rheine und weiteren Stand­ orten in der Region nutzt die FMB seit acht Jahren, um mit Kunden und Interessenten ins Gespräch zu kommen. Sebastian Schürmann, Verkaufsleiter Industrie, lobt die immer wieder neuen Kontakte, die auf der Messe generiert werden könnten. Sein Kollege Rudolf Hahn schätzt die entspannte Atmosphäre: „Die Besucher, die hierher kommen, haben Zeit für Gespräche, so dass man sich in Ruhe austauschen und über Neuheiten informieren kann.“ Die Tatsache, dass auch einige unserer Kunden hier ausstellen, ist ein weiterer Pluspunkt. „Auf kurzem Wege nutzen wir gerne die Möglichkeit der Kontaktpflege“, so Rudolf Hahn.

Vom Konzept der Messe überzeugt: Das Hardy Schmitz-Team Sebastian Schürmann, Peter Blok, Maltem Ersen und Rudolf Hahn (v.l.)

Aktuell stand der neue Webshop und die hohe Effizienz in der Bestellung von nicht beratungsintensiven Lagerartikeln im Fokus. „Mit dem Online-Bestellprozess haben wir Erleichterungen für unsere Kunden geschaffen, der zudem auch unter Kostenaspekten attraktiv ist“, beschreibt Peter Blok, zuständig für die E-Commerce-Aktivitäten im Hause Hardy Schmitz. Frank Aussieker, Geschäftsführer Frank Aussieker Metallverarbei­ tung GmbH & Co. KG mit Sitz in Preußisch Oldendorf, ist bekennender Fan der FMB. „Seit acht Jahren sind wir regelmäßig dabei und sind vom Nutzen der Messe überzeugt. Die regionale Nähe, die guten Gespräche und die sich langfristig entwickelnden Geschäftsbeziehungen sprechen für eine Teilnahme. Wir sind im nächsten Jahr garantiert wieder dabei“, so der Unternehmer. Mit einem neuen Gesamtkonzept in klarem Design präsentierte sich DRECKSHAGE in diesem Jahr auf der FMB. Mit Produkten aus den vier Bereichen Werkstoffe, Lineartechnik, Technische Walzen und Profile + Systeme stellte der Zulieferer für den Maschinenbau sein breit gefächertes Angebot vom Standardprodukt bis zur maßgeschneiderten Lösung dar. „Wieder einmal konnten viele interessante und informative Gespräche vor Ort geführt werden, die die Messe nach wie vor zu einer wichtigen Plattform in unserer Region machen“, zieht Christian Steffen, Geschäftsführer DRECKSHAGE, ein positives Fazit. n

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Zeit für informative Gespräche: Das Bielefelder Unternehmen DRECKSHAGE präsentierte Lösungen aus den Bereichen Werkstoffe, Linear­technik, Technische Walzen und Profile + Systeme.


Impressum Herausgeber PBL MEDIA Verlag, Meisenstraße 96, 33607 Bielefeld Tel. 05 21 / 2 99 73 90, Fax: 05 21 / 2 99 73 91 e-mail: info@mawi-westfalen.de

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Das lesen Sie in der Januar/Februar-Ausgabe: Erscheinungstermin 20. Januar Anzeigen- und Redaktionsschluss: 22. Dezember E-Business / Online-Marketing / Social Media

Digitale Wirtschaft als starker Wachstumstreiber E-Business, Online-Marketing und die Sozialen Netzwerke werden für Unternehmen immer interessanter, denn viele Firmen wollen so Geschäftsbeziehungen pflegen, neue Kunden gewinnen und Leistungen rascher auf den Markt bringen. Wohin entwickelt sich die rasant wachsende Branche und welche Trends zeichnen sich ab?

Foto: studiom1

8 x im Jahr, Preis des Einzelheftes: 4,00 Euro.

Entsorgungsbranche und Kreislaufwirtschaft

Layout und Konzeption

Mehr Recycling und Qualitätssicherung

Silke Welz, e-mail: welz@mawi-westfalen.de

Druck Hans Gieselmann Druck- und Medienhaus GmbH & Co. KG, Bielefeld

Angesichts immer knapper werdender weltweiter Rohstoffe bekommen der Ressourcenschutz und die Rückgewinnung von Stoffen eine immer größere Bedeutung. Für die Kreislaufwirtschaft wird diese Entwicklung zu einer zentralen Aufgabe und Herausforderung.

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Verantwortlich für den Inhalt: Christiane Peters 17. Jahrgang

Transport - Logistik - Verkehr

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