Markt & Wirtschaft Westfalen 6-2014

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Effizienzschätze für die Betriebe: Warum die Technologien zur Energie­einsparung noch unzureichend genutzt werden

Neues erfolgreich vermarkten Worauf es bei der Markteinführung von neuen Produkten ankommt


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Die Zukunft im K

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Ausblick Produktneuheiten oder echte Innovationen gelten für Unternehmen als Wachstums­ treiber Nummer eins und bieten die Chance, sich im globalen Wettbewerb und in zunehmend gesättigten Märkten von der Konkurrenz abzuheben. Damit die „Neuheiten“ jedoch nicht schon nach kurzer Zeit floppen, fällt der Vermarktungs­ strategie eine immens wichtige Rolle zu. von Chefredakteurin Christiane Peters

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in anderes Material, eine neue Funktion oder ein verändertes Design… Jedes Jahr strömen tausende Produktinnovationen auf den Markt - ob die mehr oder minder innovativen Produkte ein Erfolg werden, hängt nicht nur vom Produkt selber ab, sondern auch von der Vermarktungsstrategie. Zwei von drei neuen Produkten verschwinden innerhalb von drei Jahren wieder vom Markt, weil sie sich nicht durchsetzen konnten, lautet das Fazit der Verbraucherstudie der Nielsen Market Leader Germany. „Der hohe Wettbewerbsdruck auf den Märkten und die globale Vernetzung sind Ursachen dafür, dass der Produktlebenszyklus immer kürzer wird. Insbesondere in gesättigten Märkten müssen Hersteller ständig neue, innovative Produkte anbieten, um sich von der Konkurrenz abzuheben“, weiß Prof. Dr. Bettina Fischer, Vorstand Wissenschaft und Innovation im Deutschen Marketing Verband (siehe hierzu auch unser Interview S.12). Mit diesem Konkurrenz- und Technologiedruck im Nacken, sind die Unternehmen einmal mehr gefordert, ihre Produkte oder Dienstleistungen in einem permanenten Pro­ zess zu verbessern und anzupassen. Dennoch sind auch Produktneuheiten kein Selbst­ läufer und wollen strategisch vermarktet werden, um nicht nach kurzer Zeit wieder zu ver­schwinden. Wie gelungene Marketingstrategien - über die Markteinführung von neuen Produkten bis hin zur Erschließung neuer Absatzmärkte - aussehen können, lesen Sie u.a. in unserem Titelthema. n

Kommunikation Ihrer Erfolge Zeigen Sie der Öffentlichkeit, was Sie können und wie leistungsfähig Sie sind. Auf unserem Onlineportal können Unternehmen gezielt Ihre Leistungen und Neuheiten kommunizieren sowie neue Kontakte generieren. Zum Beispiel mit dem neuen E-Postfach: www.mawi-westfalen.de/e-postfach/

Ausblick | markt & wirtschaft 6 / 2014

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23 Ausblick 24 Inhalt

Fortschrittskollegs

Flexible Arbeitswelten und Ressourceneffizienz Forschung für die großen gesellschaftlichen Herausfor­ derungen: Mit einer Finanzspritze von fünf Milliarden Euro aus dem NRW-Förderprogramm startet die Universität Paderborn zwei Fortschrittskollegs, von denen auch regionale Unternehmen profitieren. Foto: Fotolia

Forschung und Entwicklung 26 Fortschrittskollegs: Flexible Arbeitswelten 27 27 28 29 10

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Produktmarketing

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Neues erfolgreich vermarkten

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Unternehmen sind einmal mehr gefordert, ihre neuen Produkte oder Dienst­leistungen in einem permanenten Prozess zu verbessern und anzupassen. Doch Produkt­neuheiten sind kein Selbstläufer und wollen strategisch vermarktet werden.

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und Ressourceneffizienz Innovationen finanzieren: Brachliegende Potenziale Hymmen: Great Innovations Award mawi-Innovationsranking Energy-Recovery-System: Verlustfreie Energierückgewinnung Kolumne Innovationen: Innovationen entstehen in Köpfen – in jungen Köpfen Rohstoffeffizienz-Preis: Für mehr Nachhaltigkeit Produktmarketing - Neues erfolgreich vermarkten Interview: „Der Druck, stetig neue Produkte zu liefern, ist groß“ Marken- und Marketingstrategie: Wie kleinere Unternehmen Mut im Marketing beweisen Serie: Das kommt aus Bielefeld: Hymmen – „Neuentwicklungen sind Gegenstand des Tagesgeschäfts“ Nachgefragt: „Auf die wachsenden Ansprüche reagieren“ Nieschlag + Wentrup: Das Marketing und seine Möglichkeiten Geheimnisse der (Marken-) Verführung: Den Kaufknopf im Gehirn gibt es nicht

Verpacken und Kennzeichnen 20 Interview: „Individuelle Verpackungslösungen gehören

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zu den großen Stärken von Holz“

22 Verpackungen aus Holz: Trocknung sorgt Foto: Fotolia

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für bessere Produkte Verpackungslogistik: Lieferketten optimieren Verpackungen für Industriegüter: Hightech unter schwierigen Bedingungen Ink-Jet Farb-Etikettendrucker: Brillante Farben und ausgezeichnete Fotoqualität Grumbach: 100. Presscontainer mit Meldefunktion

Energieeffizienz 28 Interview: „Erst das Zusammenspiel aller hebt die Effizienzschätze“

30 Energieverbrauchsmessungen: Grundlage für Energie-

Industrieverpackungen

Individuelle Verpackungslösungen Marktveränderungen und logistische Abläufe werden ständig komplexer, aber auch individueller. Welche Auswirkungen hat diese Entwicklung auf die Transportlösungen und auf die Anforderungen an Ver­packungen und Materialien?

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markt & wirtschaft 6/ 2014 | Inhalt

management und Steigerung der Energieeffizienz 32 VIS ENERGIE – Energie bündeln: Wettbewerbsvorteile durch professionelle Beratung 33 Mit den Kraftwirten zur effizienten Heizzentrale: Energieeffizienz steigern 33 Vortragsveranstaltung: HQL-Verbot und LED-Beleuchtung


34 1. Forum Energie & Effizienz in Markes Haus: 35 36 37 38 39 40

So spart die Industrie Energie Erneuerbare Energien: Größere Unabhängigkeit von Energieimporten Strom- und Energiesteuer-Spitzenausgleich: Unsichere Situation GreenTec Award für Weidmüller: Ganzheitliches Energieeffizienz-Konzept Energiescouts: Engagement für mehr Energieeffizienz Energieversorgung: Unternehmen atmen auf Energiemanagement: Optimieren und Kosten senken

Energie- und Umwelttechnologien

Effizienzschätze für die Betriebe Ob Druckluft, Antriebstechnik oder Pumpen: Es sind noch immer die klassischen Be­reiche, in denen Ener­ gie ver­ schwen­ det wird. Klaus Meyer, Geschäftsführer EnergieImpuls OWL, über bisher ungenutzte Möglichkeiten zur Steigerung der Energie­ effizienz.

Unternehmen und Märkte 42 Internat Schloss Varenholz: Leben und Lernen in

einem pädagogisch gestalteten Entwicklungsraum

43 Kolumne: Streaming – Was ist das? 44 Cardboard-Engineering: Vorausplanung verschafft Sicherheit und spart Kosten

45 filmzeit medien: Medienpreis für Bielefelder

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Filmemacher 45 Kongressmesse MEiM: Hoher Ausstellerzuspruch 46 Erfolgreiche Forschung: Mit „Hardpaint“ zum Lissabon-Preis

47 Vorschau/Impressum

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Forschrittskollegs

Flexible Arbeitswelten und Ressourceneffizienz Forschung für die großen gesellschaftlichen Herausforderungen: Mit einer Finanzspritze von fünf Milliarden Euro aus dem NRW-Förderprogramm startet die Universität Paderborn zwei Fortschrittskollegs. „Dieser Erfolg stärkt unser Forschungsprofil und zeigt, dass wir mit unseren Schwerpunkten in der anwendungsorientierten Grundlagen­ forschung nachhaltige Lösungen für Problemstellungen in Feldern der großen gesellschaftlichen Herausforderungen erarbeiten kön­ nen“, freut sich Präsident Professor Dr. Nikolaus Risch über den großen Erfolg der Universität Paderborn und sieht die Forschungs­ strategie der Hochschule bestätigt. Die beiden Fortschrittskollegs beschäftigen sich mit den Zukunftsthemen „Gestaltung von flexiblen Arbeitswelten – Menschen-zentrierte Nutzung von Cyber-Physical Systems in Industrie 4.0“ sowie „Leicht-Effizient-Mobil: Energie und kosteneffizienter Extremleichtbau mit Hybridwerkstoffen“. Das erste Fortschrittskolleg, das die Universitäten Paderborn und Bielefeld gemeinsam durchführen, untersucht die Auswirkungen des Einsatzes von modernen intelligenten technischen Systemen in der Produktion auf Arbeitnehmer und Nutzer. Das Fortschrittskolleg verknüpft Informatik, Ingenieurwissenschaften mit Wirtschaftspäda­ gogik und Arbeits- und Organisationspsychologie in den einzelnen Promotionsprojekten. Der Bezug zur Praxis wird durch die enge Anbindung an das Spitzencluster it’s OWL, das Innovationsnetzwerk

Prof. Dr. Thomas Tröster, Sprecher des Fortschrittskollegs „Energie und kosteneffizienter Extremleichtbau“

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Energie Impuls OWL e.V., der Technologieberatungsstelle beim DGB NRW e.V. und IG Metall NRW sichergestellt. In den nächsten viereinhalb Jahren werden hier bis zu 15 Doktoranden der Universi­ täten Paderborn und Bielefeld interdisziplinär zusammenarbeiten. Das zweite Fortschrittskolleg adressiert bedeutende gesellschaft­ liche Herausforderungen, wie die der Ressourceneffizienz, einer umweltfreundlichen Mobilität und die des Klimaschutzes. Die Lö­ sung dieser Herausforderungen bildet eine entscheidende Grund­ lage für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung. Ein wesent­ licher Schlüssel zur Einsparung von Ressourcen und Energie wird dabei in Zukunft der Leichtbau bewegter Massen sein. So würde zum Beispiel eine Gewichtseinsparung von 100 kg bei jedem PKW in Deutschland eine Reduzierung der CO2-Emissionen von 9,1 Mio. Tonnen pro Jahr ermöglichen. Unterstützt wird die Vermittlung dieser übergreifenden Betrach­ tungsweise an die bis zu 25 Doktoranden des Kollegs durch die Einrichtung eines Beirats „Industrie und Gesellschaft“. Darüber hinaus wird der Beirat den Transfer von Wissen in die praktische Anwendung sowie in die Ausbildung von qualifizierten Fachkräften gewährleisten. n

Prof. Dr. Gregor Engels, Sprecher des Fortschrittskollegs „Gestaltung von flexiblen Arbeitswelten“

Neue Konzepte durch Einsatz von hybriden Werkstoffen

Chancen für die Modernisierung der Produktionsprozesse

„Um dieses Ziel zu erreichen, werden im Rahmen des Fortschritts­ kollegs neue Konzepte durch Einsatz von hybriden Werkstoffen, wie Metall-Kunststoff Verbunde für Erzeugnisse aus dem Maschinen-, Anlagen- und Fahrzeugbau erforscht. Das Fortschrittskolleg soll den Grundstein dafür legen, diese hybriden Bauteilsysteme zukünf­ tig mit neuen Methoden auslegen und fertigen zu können. Neben den rein technischen Entwicklungen sollen aber auch die gesell­ schaftlichen Auswirkungen durch die Umsetzung der Forschungs­ ergebnisse intensiv beleuchtet werden. Daher folgt das Kolleg ei­ nem interdisziplinären Ansatz, der sich in der Zusammensetzung der beteiligten Lehrstühle aus dem Maschinenbau, den Natur­ wissenschaften sowie den Kulturwissenschaften wider­spiegelt.“ n

„Für den Industriestandort Nordrhein-Westfalen mit der Vielzahl seiner innovativen Produktionsunternehmen eröffnet der Übergang zu Industrie 4.0 große Chancen für die Modernisierung und die damit verbundene Effizienzsteigerung der Produktionsprozesse. Neben den noch in großem Maße existierenden technischen Herausforderungen bei der Entwicklung solcher Systeme erfährt insbesondere die Rolle der Beschäftigten über die gesamte Wert­ schöpfungskette einen erheblichen Wandel. Die Herausforderung liegt in der Entwicklung neuer sozialer Infrastrukturen, die den Menschen über sein gesamtes Arbeitsleben im Fokus der Ent­ wicklung sehen.“ n

markt & wirtschaft 6 / 2014 | Forschung und Entwicklung


Innovationen finanzieren

Hymmen

Brachliegende Potenziale

Great Innovations Award

Für den Mittelstand und auch kleine Unternehmen wird es zu­ nehmend schwerer, Innovationsprojekte zu finanzieren. Deshalb können sie nicht mit den Innovationsleistungen großer Unterneh­ men mithalten und ihre Innovationskraft entfalten. Das KfW Mittel­ standspanel sieht ein wesentliches Problem in dem traditionell ban­ kenorientierten Finanzsystem in Deutschland. Innovationen bringen unsichere Erfolgsaussichten mit sich, die externe Geldgeber wie Ban­ ken abschrecken. Zudem bestehen die Investitionskosten meist zu einem Großteil aus Personalkosten. Es gibt also nur wenige Sachan­ lageinvestitionen, die den Banken Sicherheiten bieten. Auch weil kleine und mittelständische Unternehmen bei Scheitern eines Vor­ habens häufig in existentielle Nöte geraten, stellen sie für Geldgeber risiko­reiche Investitionen dar. Da die besonderen Merkmale von In­ novationsprojekten eine externe Finanzierung erschweren, werden 79 Prozent der Innovationsfinanzierung aus internen Mitteln be­ stritten. Nur sieben Prozent der Innovationsaufwendungen werden durch Bankkredite finanziert. n

Das Bielefelder Unternehmen Hymmen ist mit dem Great Inno­ vations Award auf der INPRINT 2014, der ersten Fachmesse für industrielle Drucktechnologie in Hannover, ausgezeichnet worden. Der Maschinen- und Anlagenbauer bekam für seine neueste Ent­ wicklung, die Digitaldrucklinie JUPITER JPT-C 2.100, die begehrte Auszeichnung. Das Kernstück der Anlage sind die Druckmodule, mit denen im Single Pass auf 2.100 mm Breite auf Plattenmaterial gedruckt werden kann. In diesem Bereich hat sich Hymmen mittler­ weile als Marktführer etabliert. Seit 2008 beschäftigen sich die Bielefelder mit dem Thema industrieller Digitaldruck. Das heißt in der Praxis: Hier kommen große, breite und schwere Maschinen zum Einsatz, die ent­ sprechende Mengen und entsprechend breite Formate handeln können. Schwerpunktmäßig entwickelt der Maschinenbauer An­ lagen zur Oberflächengestaltung für die Holzindustrie. n n Weitere Informationen: www.hymmen.com

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mawi-Innovationsranking Das mawi-Innovationsranking zeigt die quantitative Innovationsstärke regionaler Kreise / Städte und Unternehmen in Westfalen. Es spiegelt die konsequente Förderung und Umsetzung von Innovationen - von der Idee bis zur Patent- oder Gebrauchs­musteranmeldung- wider und dokumentiert zugleich das Innovationspotential und die ökonomische Leistungsfähigkeit. Unternehmensranking Minden-Lübbecke 5 Harting Gruppe 3 WAGO Herford 6 DeWertOkin 5 Hettich Gruppe Gütersloh 15 Miele & Cie. KG 13 Claas Gruppe 6 Hörmann KG 4 Simonswerk 3 Westfalia Automotive/Westf. Werke 3 Düspohl Maschinenbau 3 Neuenkirchener Maschinenfabrik Lippe 25 Phoenix Contact 4 Weidmüller Interface Paderborn 15 Benteler Automobile Soest 18 Hella KGaA Hueck & Co. 3 Schulte, Guido 3 Esser-Werke Hochsauerland 3 TRILUX Warendorf 5 Aug. Winkhaus 3 Haver & Boeker Steinfurt 4 Windmöller & Hölscher Stadt Bielefeld 3 SCHÜCO International 3 BST International Stadt Münster 2 Hengst 2 Westf. Wilh. Universität Kreis Coesfeld 3 Lehr, Matthias

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Kreis-/Stadtranking* Gütersloh 109 88 Lippe Soest 79 Paderborn 59 Stadt Bielefeld 55 Minden-Lübbecke 52 Steinfurt 48 Herford 44 Hochsauerland 39 Warendorf 35 Kreis Borken 35 Stadt Münster 25 Kreis Coesfeld 15 Höxter 11 Stadt Hamm 5 0 20 40 60 80 100 120

Top Unternehmen in Westfalen Phoenix Contact Hella KGaA Hueck Benteler Automobile Miele & Cie. Claas Gruppe DeWertOkin Hörmann KG

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0 10 20 30 40 50

Top Unternehmen Vormonat Hella KGaA Hueck Miele & Cie. KG Phoenix Contact Benteler Automobile UNIKOPF Innovations GmbH WAGO Verwaltungsges

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Anmeldungen technischer Schutzrechte** * Stadt­/Kreisranking: Überwachungszeitraum 1. Januar bis 31. März 2014. ** Veröffentlichte deutsche Patent- und Gebrauchsmusteranmeldungen des Deutschen Patent-­und Markenamts (DPMA) vom vom 16. Februar bis 31. März 2014. Datenerhebung: Alle Städte / Kreise in Westfalen. Mit freundlicher Unterstützung vom Patent­- und Innovations­-Centrum Bielefeld UG Die Recherche wurde nach bestem Wissen sowie mit größter Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit ab 2 bis 3 Anmeldungen durchgeführt. Überregional tätige Unternehmen sind nur mit ihren westfälischen Standorten aufgenommen. Eine Haftung oder Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann nicht übernommen werden. Das Ranking beurteilt nicht die Qualität der Patent­/ Gebrauchsmusteranmeldungen.

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markt & wirtschaft 6 / 2014 | Ranking


Energy-Recovery-System

Energierückgewinnung Mit der Produktentwicklung „Energy-Recovery-System“ (ERS) stellt MSF-Vathauer Antriebstechnik das weltweit erste Energierückgewinnungssystem für verkettete Förder-, Intralogistik- und Sortieranlagen vor.

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as Energy-Recovery-System bildet „The Next Step for Industry 4.0“ und bringt sowohl neue Industrie 4.0 Lösungen wie auch bereits bestehende Lösungen auf ein neues technologisches Level. Neben der nachhaltigen und umweltschonen­ den Wirkungsweise überzeugt das Produkt durch intelligente Technik. Elektrische Antriebstechnik ist eine Schlüsseltechnologie des Maschinen- und Anlagen­ baus. Rund Zweidrittel des industriellen Stromverbrauchs entfallen auf elektromotorisch angetriebene Maschinen und Anlagen. Intelligente Antriebstechnik mit Diagnose- und Kommunikationsfähigkeiten sowie mit Auswertung und Ver­arbeitung von Messwerten und Signalen zur Prozesssteuerung werden unter der Konzeption Field Drive System, basierend auf dem Field Power® Energiesystem des Detmolder Unternehmens Weidmüller zusam­ mengefasst. Das Energy-Recovery-System ist Teil dieser Konzeption und fokussiert auf die Rückgewinnung elektrischer Energie aus kinetischer Energie. Beim Betrieb elektrischer Anla­ gen entsteht generatorische Energie, wenn der betriebene Motor schneller läuft als sein trei­ bendes Netz. Bislang war eine direkte Nutzung der zurückflie­ ßenden Energie ohne Verluste nicht möglich. Nach intensiver Entwicklungszeit und Erprobung ist es dem Detmolder Unterneh­ men gelungen, mit lokalen For­ schungseinrichtungen wie dem Labor für Leistungselektronik und elektrische Antriebe an der Karl-Ernst und Marc Vathauer; Geschäftsführer MSF-Vathauer Hochschule Ostwestfalen-Lippe, Antriebstechnik, M. Sc. Johann Austermann; Hochschule und dem Fachbereich Leistungs­ Ostwestfalen-Lippe, und Peter Fricke; MSF-Vathauer Anelektronik und elek­ trische An­ triebstechnik, stellten das Energy-Recovery-System auf der Hannover Messe vor. Foto: MSF Vathauer Antriebstechnik / InnoZent OWL triebstechnik an der Universität Paderborn, das neuartige und in­ telligente Verfahren „Energy-Recovery-System“ zu realisieren. Die Innovation des Systems liegt darin, dass die zurückgewonnene elektrische Energie durch das Energy-RecoverySystem direkt und ohne Zwischenspeicherung der Anlage wieder zur Verfügung gestellt wird. Durch den Einsatz neuester Technologien werden sehr hohe Wirkungsgrade erreicht. Das Energy-Recovery-System wird zusätzlich für die Energieoptimierung von Altanlagen eingesetzt, um über den Grundgedanken vorhandener EU-Richtlinienverordnungen für Elektromotoren hinauszugehen. Nicht nur einzelne Komponenten finden Berücksichtigung, sondern die ganzheitlichen Produktionsprozesse werden betrachtet, dadurch können Altund Bestandsanlagen energetisch ganzheitlich saniert werden. Die Nachrüstung geschieht dabei vollständig rückwirkungsfrei, so dass Anlagenbetreiber keinerlei nennenswerte Um­ baumaßnahmen tätigen müssen. n n Weitere Informationen: www.msf-technik.de


Kolumne INNOVATIONEN

Innovationen entstehen in Köpfen – in jungen Köpfen Innovationen beginnen im Kopf! Und welche Köpfe sind unbefangener, kreativer, neugieriger, ja – innovativer, als die Köpfe von Kindern oder Jugendlichen? Wie lassen sich die wertvollen Ressourcen Kreativität, Unbefangenheit und Neugier für Unternehmen nutzbar machen?

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b „Management-Information-Game“, „Investor“, „Gründer­ preis“ oder eine andere Spielform, Schülerinnen und Schü­ ler erhalten zum Beispiel in Planspielen in Zusammenarbeit mit lokalen Wirtschaftsbetrieben die Möglichkeit, ihr krea­ tives und betriebswirtschaftliches Potenzial auszuprobieren. Die Ausrichtung der verschiedenen Angebote ist dabei durchaus unterschiedlich. So zielen einige Planspiele oder Wettbewerbe auf die Entwicklung betriebswirtschaftlicher Kompetenzen ab, andere verfolgen direkter das Ziel, die naturwissenschaftlich- technischen Fähigkeiten zu fördern und zu entwickeln. In der Summe haben alle etwas gemeinsam: die in den Spielen geweckte Neugier, das entdeckte Potenzial der Schülerinnen und Schüler und nicht zuletzt die mitunter hervorragenden und inno­ vativen Produktideen – all das versickert! Sobald das Planspiel, der Wettbewerb oder das Projekt abgeschlossen ist, fehlt in der Regel der Anschluss. Dabei ist dieser für beide Parteien von großer Be­ deutung: die Schülerinnen und Schüler suchen nach ihrer Schulzeit gute Ausbildungsbetriebe oder Betriebe, die sie bei einem dualen Studium unterstützen, Unternehmen benötigen dringend sowohl qualifizierte, aber vor allem auch loyale Nachwuchskräfte, die ihr kreatives Potenzial in den Betrieb einfließen lassen. Hier lohnt sich langfristiges Engagement: Unternehmen, die eine gute Beziehung zu den Schulen der Region unterhalten, die in engem Kontakt zu den Schulleitungen oder zu den Studien- und Berufskoordinatoren stehen und mit diesen Projektideen ent­wickeln, sind klar im Vorteil. Wenn es gelingt, eine Kommunikation auf Au­ genhöhe zu erreichen und die beidseitig häufig vorherrschenden Vorurteile abzuschütteln, entstehen nachhaltige Kooperationen. Diese Vertrauensverhältnisse übertragen sich auf die Schülerinnen und Schüler und sie erinnern sich gerne wieder an die Betriebe vor der eigenen Haustür. Betriebsbesichtigungen, Tage der offenen Tür, die Öffnung der betriebseigenen Labore für schulische Zwecke kön­ nen die Vorstufe für fruchtbare Partnerschaften sein. Gemeinsame Planspiele oder größere Unterrichtsprojekte, in denen Unterricht in neuen Formaten und an anderen, betrieblichen Lernorten stattfin­ det, und in denen die im Planspiel entwickelten Ideen vielleicht in die Tat umgesetzt werden, können folgen. Dass ein solcher Weg erfolgreich ist, lässt sich längst in vielen Kommunen beobachten. Der Wandel ist spürbar. So löst die Frage: „Kannst Du Dir vor­ stellen, Dich bei einem Unternehmen vor Ort zu bewerben?“ längst keine Verwunderung oder Ängste mehr aus, sondern bedient das existentielle Vertrautheitsgefühl der jungen Menschen. Denn: Bei einer gesunden Kooperation von Schule und Wirtschaft haben sie nicht nur die meisten Betriebe längst von innen gesehen, sondern auch die jeweils zuständige Personalchefin oder den zuständigen

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markt & wirtschaft 6 / 2014 | Forschung und Enwicklung

Junge Talente experimentieren in ProID-Workshop mit Elektronikbau­ teilen und setzen erste Ideen um. Foto ProID e.V.

Personalchef persönlich kennengelernt. Das mindert den Effekt deutlich, sich lieber in die anonyme weite Welt hinaus zu bewerben, als vor Ort vorzustellen. Die Betriebe wiederum schätzen, dass die eingehenden Bewerbungen häufig bekannte Gesichter tragen und man sich mitunter einer jahrelangen Loyalität aufgrund der engen lokalen Verortung der „Kinder der Region“ sicher sein kann. Eine Investition, die sich auszahlt: Wann sichern Sie sich den Kopf, der Ihnen die Idee für die Zukunft liefert? n n Den kompletten Beitrag können Sie online lesen: http://www.mawi-westfalen.de/innovationen-entstehen-inkoepfen-in-jungen-koepfen/

KONTEXT Der Autor Lars Buchalle (geb. 1977) ist als Gründungsmitglied von ProID e.V. schwerpunktmäßig für den Bereich „Junge Talen­ te“ verantwortlich. Der Studiendirektor aus Ibbenbüren arbeitet als Kernseminarleiter sowie als Fachleiter für Sozialwissenschaf­ ten am Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung in Rheine und hat einen Lehrauftrag am Institut für Ökonomische Bildung der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Er unterrich­ tet zudem die Fächer Sport und Sozialwissenschaften am Han­ nah-Arendt-Gymnasium in Lengerich und ist dort als Studienund Berufskoordinator, sowie für die Kooperation von Schule und Wirtschaft verantwortlich. n Weitere Informationen: www.ProID-eV.de


Rohstoffeffizienz-Preis

Für mehr Nachhaltigkeit Der intelligente und nachhaltige Einsatz von Rohstoffen ist ein Wettbewerbsfaktor. Besonders kreative Unternehmen haben die Chance auf den Deutschen Rohstoffeffizienz-Preis.

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ie Entwicklungen auf den internationalen Rohstoffmärkten in den letzten Jahren haben aufgezeigt, dass eine nachhalti­ ge und sichere Rohstoffversorgung eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Erhalt der internationalen Wettbe­ werbsfähigkeit der deutschen Wirt­ schaft ist. Der intelligente und nach­ haltige Einsatz von Rohstoffen ist daher ein sehr wirk­sames Mittel um Deutsch­ lands Abhängigkeiten von Importen zu begegnen. Ein effizienter Umgang mit Ressourcen stärkt zudem die Wettbewerbsfähigkeit unse­ rer Wirtschaft: Mehr als 40 Prozent der Gesamt­ kosten des verarbeitenden Gewerbes entfallen auf Materialkosten. In einigen rohstoffintensiven Branchen wie der Metallindustrie liegt dieser Anteil noch weit darüber. Damit sind Materialkosten der bedeutendste Kostenfaktor für das deutsche verarbeitende Gewerbe, noch deut­ lich vor den Personal- und den Energiekosten. Diese Kostenstruktur weist darauf hin, welches Potenzial in der effizienten Nutzung von Rohstoffen liegt. Gerade kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) bieten Rohstoff- und Materialeffizienz damit bedeutende ökonomi­ sche Einsparpotenziale.

Mit dem „Deutschen Rohstoffeffizienz-Preis“ zeichnet das Bundesministerium für Wirt­ schaft und Energie (BMWi) Unternehmen und Forschungseinrichtungen für die Entwicklung und Umsetzung von roh­ stoff- und materialeffizienten Produk­ ten, Prozessen, aber auch Dienst­ leistungen aus. Im Rahmen der Fachkonferenz „Rohstoffe effizi­ ent nutzen – erfolgreich am Markt“ werden auch in diesem Jahr vier mittelständische Unter­ nehmen und eine Forschungseinrich­ tung mit je 10.000 Euro Preisgeld prä­ miert. Besonders innovative Lösungen im Produktionsverfahren, im Produktdesign und bei Dienstleistungen haben in diesem Wettbe­ werb ausgezeichnete Chancen. Gleiches gilt für neue anwendungsorientierte Forschungsergebnisse. n Bis zum 23. September können sich Unternehmen mit bis zu 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie wissenschaft­ liche Forschungsinstitute bei der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) bewerben. E-Mail: dera@bgr.de Foto: BMWi

Forschung und Enwicklung | markt & wirtschaft 6 / 2014

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Produktmarketing

Neues erfolgreich vermarkten Neue Technologien und härterer Wettbewerb führen zu immer schnelleren Produktionszyklen und halten den Markt in Bewegung. Unternehmen sind einmal mehr gefordert, ihre Produkte oder Dienst­leistungen in einem permanenten Prozess zu verbessern und anzupassen. Doch Pro­duktneuheiten sind kein Selbstläufer und wollen strategisch vermarktet werden.

Interview

„Der Druck, stetig neue Produkte zu liefern, ist groß“ Prof. Dr. Bettina Fischer, Vorstand Wissenschaft und Innovation im Deutschen Marketing Verband, über die erfolgreiche Vermarktung von neuen Produkten, immer kürzere Produkt­ lebenszyklen und gesättigte Märkte. Frau Professor Fischer, Innovationen gelten noch immer als gro­ ßer Wachstumstreiber für Unternehmen. Trotzdem verschwinden zwei von drei neuen Produkten innerhalb von drei Jahren wieder vom Markt, das zeigt die Statistik. Haben diese Unternehmen eine falsche Marketingstrategie gewählt? Dr. Fischer: Die Ursachen können vielfältiger Natur sein. Teilweise liegt es an der falschen strategischen Entscheidung, in der Haupt­ sache sind jedoch Fehler im Innovationsprozess auszumachen. Oftmals wurde im Unternehmen eine Innovationsstrategie nicht klar definiert und auch kein Innovationsprozess implementiert. Fragen, wie Mitarbeiter ihre Ideen sammeln, kommunizieren und wie mit ihnen umgegangen wird, sind ungeklärt. Uneffektive Markt­ forschung sowie Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sind ebenfalls nicht erfolgversprechend. Der hohe Innovationsdruck, be­ dingt durch Konkurrenz und Kundenanforderungen, führt dazu, dass zu wenig Zeit investiert wird, um Innovationen vollständig zu planen und zu überprüfen. Vielfach mangelt es an einer Marktaus­ richtung, d.h. im Vorfeld wird nicht ausreichend ermittelt, was der

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markt & wirtschaft 6 / 2014 | Produktmarketing

Kunde wirklich will bzw. braucht. Die Zielgruppenstruktur ist in vielen Fällen nicht klar definiert, was jedoch grundlegend ist. Welche Faktoren beeinflussen die erfolgreiche Vermarktung von neuen Produkten? Dr. Fischer: Ein zu geringes Budget kann einer Produktinnovation zum Verhängnis werden. Innovationen müssen zudem kontinuierlich beworben werden. Auch hier ist ein Konzept unerlässlich, ebenso wichtig ist auch das Controlling. Aktivitäten der Mitbewerber be­ein­ flussen ebenfalls den Erfolg von Innovationen. Negativ kann sich auch ein schlechtes Preis-Leistungs-Verhältnis, das der Kunde nicht akzeptiert, auswirken. Der Mehrwert wird durch die Innovation nicht gerechtfertigt. Eine vorherige Marktforschung verschafft Sicherheit. Es gibt viele verschiedene Bereiche, in denen festzustellen ist, dass der Produktlebenszyklus eines Artikels immer kürzer aus­ fällt, wie z.B. in der Automobilindustrie. Wo liegen die Ursachen für diese Entwicklung?


Dr. Fischer: Der hohe Wettbewerbsdruck auf den Märkten und die globale Vernetzung sind Ursachen dafür, dass der Produktlebens­ zyklus immer kürzer wird. Insbesondere in gesättigten Märkten müssen Hersteller ständig neue, innovative Produkte anbieten, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Gerade in der Automobilindus­ trie mit über 100 Herstellern weltweit wird dieses besonders deut­ lich. Hier arbeitet man gern mit Modellkosmetik. Ein paar neue, schicke Scheinwerfer, ein schnittigeres Karosseriedesign, ein paar kleine Änderungen im Innenraum – schon ist das Fahrzeug an den Zeitgeist angepasst und wird gekauft. Die steigende Markttransparenz ist ebenfalls ein Grund für die Verkürzung der Produktlebenszyklen, da durch sie eine schnellere Nachahmung möglich ist. Neue Kommunikationswege - Stichwort Multi-Channel-Marketing – führen dazu, dass technologische Ent­ wicklungen verstärkt wahrgenommen werden. Das bedeutet für die Hersteller die stetige Lieferung von Innovationen. Neues erregt Aufmerksamkeit: Doch eine Produktinnovation ver­ kauft sich nicht von selber. Worauf müssen die Hersteller achten, um sich im globalen Wettbewerb und zunehmend gesättigten Märkten von der Konkurrenz abzuheben? Dr. Fischer: Wesentlich sind die Fragen, ob eine Innovationsstrate­ gie im Unternehmen klar formuliert wurde, ob das Unternehmen sich selbst als Innovationsführer in der jeweiligen Branche sieht und ob die Bereitschaft besteht, im Zusammenhang mit Innova­ tionen auch größere Risiken einzugehen. Werden diese Punkte im Unternehmen umgesetzt und aktiv gelebt, so hat dies insbesondere einen deutlichen Effekt auf Produktinnovationen. Erfolgreiche Innovatoren besitzen eine hohe Netzwerkkompetenz. Dies führt in der Regel dazu, dass die Zusammenarbeit mit ande­ ren Unternehmen und die Nutzung von externen Quellen, wie zum Beispiel die „Open Innovation“, forciert wird. Ein brancheninterner und branchenübergreifender Austausch führt zu besseren Chan­ cen für erfolgreiche Innovationen. Die Nähe zum Kunden ist eben­ falls entscheidend und kann durch seine Einbindung u.a. durch Crowd Sourcing ideal gepflegt werden. Zusätzlich empfiehlt es sich, auch neue Wege zu gehen und Future Trends vorauszuahnen. Sinnvoll ist zudem, die Innovation mit einer aufmerksamkeits­ starken, prägnanten Kommunikationskampagne zu begleiten. Die genaue Definition und die zielgenaue Ansprache sind ein wichtiger Erfolgsfaktor. Nicht zuletzt entscheidet die Innovationskultur im Un­ ternehmen über den Erfolg einer Innovation. Ist es vorteilhafter, Neuerungen unter etablierten Marken einzu­ führen, statt auf eine neu aufzubauende Marke zu setzen?

Professor Dr. Bettina Fischer: „Der hohe Wettbewerbsdruck auf den Märkten und die globale Vernetzung sind Ursachen dafür, dass der Produktlebenszyklus immer kürzer wird. Insbesondere in gesättigten Märkten müssen Hersteller ständig neue, innovative Produkte anbieten, um sich von der Konkurrenz abzuheben.“

Dr. Fischer: Das lässt sich pauschal so nicht sagen. Tatsache ist, dass ein Neuprodukt von einem bereits aufgebauten Markenimage profitiert. Werden beim Kunden neue Bedürfnisse identifiziert, die nicht ausreichend mit der bestehenden Marke abgedeckt werden können, kann eine Produktvariation oder eine Produktdifferenzie­ rung erfolgen. Auf diese Weise werden neue Impulse gesetzt und auch zusätzliche Kunden gewonnen. Hierbei ist jedoch darauf zu achten, dass der Markenkern nicht verwässert und dass keine Kannibalisierung stattfindet. Für den Aufbau einer neuen Marke sind wesentlich mehr In­ vestitionen erforderlich. Ebenso nimmt dieses eine längere Zeit in Anspruch, da die Marke erst im Kopf des Konsumenten verankert werden muss. Eine neue Marke muss ein knapp 30 Prozent höhe­ res Werbebudget einsetzen, um die gleiche Markenbekanntheit zu erlangen wie eine unter einer Dachmarke gelaunchte Innovation. Welche Faktoren spielen bei der Marketingstrategie für die er­ folgreiche Markteinführung eines neuen Produktes oder Dienst­ leistung eine wichtige Rolle, damit die „Neuheit“ nicht nach kur­ zer Zeit zum „Flop“ wird? Dr. Fischer: Ein klarer Innovationsprozess, eine handfeste Inno­ vationsstrategie und eine begleitende Marktforschung sind Voraus­ setzung für eine erfolgreiche Markteinführung. Dazu gehört die Integration aller produktpolitischen Aktivitäten, d.h. die optimale An­wendung des Marketing-Mix sowie die Anpassungsfähigkeit, um auf Marktveränderungen flexibel reagieren zu können. Kontinuier­ liche, proaktive Kontrollaktivitäten sind erforderlich, um den kom­ pletten Innovationsprozess zu überwachen. n

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odenständigkeit, Leistungsfähig­ keit und Innovation – das alles verbindet man gemeinhin mit dem deutschen Mittelstand. Aber auch Bescheidenheit ist eine fast schon typische Eigenschaft, denn allzu oft halten sich innovative und kompetente Un­ ternehmen sehr zurück, wenn es um die Kommunikation ihrer Erfolge geht. Da­ bei wäre ein wenig mehr Selbstvertrauen ein guter Anfang, um noch erfolgreicher zu werden. Die kleinen und mittelständischen Un­ ternehmen sind der Motor der deutschen Wirtschaft. Hier sorgen hervorragend ausgebildete Fachleute dafür, dass Ent­ wicklungen vorangetrieben werden und hochwertige Produkte entstehen. Nur die Vermarktung dieser Kompetenzen wird häufig vernachlässigt, manchmal sogar als negativ betrachtet. Sicherlich möchte nie­ mand das Blaue vom Himmel versprochen bekommen und durch unglaubwürdige Werbung zum Kauf minderwertiger Produk­ te überredet werden. Vor dem Hintergrund guter Qualität und fundiertem Know-how kann gezielte Vermarktung entscheidend zum positiven Image des Unternehmens beitragen.

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Viele kleine und mittelständische Unter­ nehmen können mit tollen Produkten und Innovationen punkten – nur leider weiß man in der Öffentlichkeit selten davon. Nah an den Kundenbedürfnissen und mit viel Leidenschaft für die eigenen Entwicklun­ gen bringen KMUs oft ausgezeichnete Qua­ lität hervor, die sich neben den „Großen“ der Branche nicht verstecken muss. Einige Organisationen und Bundesländer haben dieses Potenzial schon lange erkannt und fördern es durch regionale Innovationsprei­ se. Aber auch ohne einen solchen Preis

markt & wirtschaft 6 / 2014 | Produktmarketing

lassen sich Innovationen und Kompetenzen kleinerer Unternehmen hervorheben. Eine durchdachte Marken- und Marketingstrate­ gie sorgt dafür, dass Akzeptanz und Be­ kanntheit steigen und das Unternehmen innerhalb seiner Branche als kompetenter Partner und außerhalb als Experte für das Fachgebiet wahrgenommen wird. Dies stärkt ihr Ansehen und vermittelt Vertrauen.

Marken nur für die Großen? Die richtige Vermarktung ist nicht nur eine wichtige Unterstützung für den Vertrieb, auch zur Etablierung des Unternehmensi­ mages und zum Aufbau einer starken Mar­ ke leistet sie einen erheblichen Beitrag. Eine Marke gibt ein Versprechen ab, das durch gute Leistung immer wieder erfüllt werden muss. Diese wichtige Voraus­ setzung zur Markenentwicklung erfüllen unzählige kleine und mittelständische Un­ ternehmen. Kunden stets hervorragende Qualität und guten Service zu liefern, ist oftmals sogar in ihrer Firmenphilosophie verankert. Oft herrscht der Irrglaube, dass eine Marke eine gewisse Unternehmens­ größe voraussetzt. Sicherlich fallen uns bei diesem Begriff als erstes die „Großen“ ein, doch auch sie mussten ihre Markenidenti­ tät kontinuierlich aufbauen. Neben der tatsäch­ lichen Leistung eines Unterneh­ mens sind hierfür signifikante Alleinstel­ lungsmerkmale und Eigenschaften notwen­ dig – dies haben auch kleinere Unternehmen zu bieten. Wenn der Charak­ ter des Unternehmens und seiner Produkte zielgerichtet und nachhaltig kommuniziert wird und in allen Marketingmaß­ nahmen zum Ausdruck kommt, ist der Weg zur eige­ nen Marke geebnet. Firmen wie z.B. die Möller Group oder Phoenix Contact haben erkannt, wie wichtig konsequentes und au­ thentisches Marketing ist und sich dadurch zu Größen in ihrer Branche entwickelt. Wer


glaubt, dies nur durch kostenintensi­ ve Werbeaktionen erreichen zu können, unterschätzt die viel­ seitigen Möglichkei­ ten im Marketingpro­ zess. Cross Media Kampagnen spielen bei der Markenbil­ dung eine immer wichtigere Rolle, denn sie können Schritt für Schritt die Bekanntheit eines Unternehmens stei­ gern und Vertrauen bei der Zielgruppe aufbauen. Strategisch gut durchdacht und auf die Bedürfnisse und Ziele der KMUs abge­ stimmt, unterstützt Marketing also effizient und effektiv den Prozess des Markenaufbaus.

Gerade dem Mittelstand, der sich voller Elan in die Entwicklung neuer Pro­ dukte stürzt, kann ein wenig mehr Mut bei der Vermarktung deutliche Vorteile bringen – er muss sich einfach nur trauen.

Wer sich traut, kann nur gewinnen Für ein Unternehmen, das bisher vor allem durch Weiterempfeh­ lung zufriedener Kunden neue Kontakte gewonnen hat, einmal im Jahr in einer Fachzeitschrift inseriert und damit den Stand auf einer wichtigen Messe bewirbt, ist es verständlicherweise ein großer Schritt, das Marketing ein wenig selbstbewusster anzugehen und auf eine nachhaltige Planung zu setzen. Bei konsequenter Um­ setzung aber werden die Ergebnisse eines professionellen Marke­ tingkonzepts für sich sprechen. Deshalb ist eine ausführliche Pla­ nung mit Begründung der einzelnen Maßnahmen auch so wichtig

„Allzu oft halten sich innovative und kompetente Unternehmen zurück, wenn es um die Kommunikation ihrer Erfolge geht. Ein wenig mehr Selbst­ vertrauen wäre ein guter Anfang, um noch erfolg­ reicher zu werden.“ Lothar M. Päbst

für Unternehmen aus dem Mittelstand, damit sie den Sinn und Nut­ zen selbst beurteilen können. Schließlich sollen sie hinter der Ver­ marktung ihres Angebots stehen. Informationen zu den wichtigsten Marketinginstrumenten und ihre Funktionen – abgestimmt auf die Bedürfnisse des Unternehmens – geben zusätzliche Ent­ scheidungssicherheit und sollten in keiner guten Marketingbera­ tung fehlen. Auch eine nachvollziehbare Erfolgskontrolle hilft, das Thema mutiger und gezielter in die Unternehmensstrategie aufzu­ nehmen. Gerade dem Mittelstand, der sich voller Elan in die Ent­ wicklung neuer Produkte stürzt, kann ein wenig mehr Mut bei der Vermarktung deut­liche Vorteile bringen – er muss sich einfach nur trauen. n n Weitere Informationen: www.adbonum.de

Serie: Das kommt aus Bielefeld – Hymmen

„Neuentwicklungen sind Gegenstand des Tagesgeschäfts“ Seit über 120 Jahren setzt der Maschinen- und Anlagenbauer Hymmen als innovatives High-Tech-Unternehmen in der Branche Maßstäbe. Motto der Bielefelder: „Wir machen nur das, wo wir die Besten sind oder es kurz- bis mittelfristig werden können“. Marketingleiterin Dr. Anke Pankoke über das Erfolgsrezept. Innovationen gelten als Wachstumstreiber für Unterneh­ men und jedes Jahr wollen tausende Produktinnovationen den Markt erobern. Welchen Stellenwert hat die Marktfor­ schung bzw. die Entwicklung in Ihrem Unternehmen? Dr. Pankoke: Für Hymmen als Anlagenbauunternehmen sind Neuentwicklungen Gegenstand des Tagesgeschäftes. Denn bei jedem Anlagenprojekt gilt es, die verfahrensbedingt individuel­ len Anforderungen unserer Kunden technologisch umzusetzen.

Gleichzeitig verliert Hymmen aber nicht den großen Blick auf die Gesamtmarktentwicklung. Aus Kundengesprächen, der Lektüre von Fach­ magazinen und durch intensive Messebesuche zieht Hymmen Rückschlüsse auf wesentliche Trends im Endkunden­ markt, denen unsere Kunden - seien es Möbel- oder Fußbodenher­ steller oder Kunden aus anderen Branchen - mit ihren Produkten genügen möchten. Wir haben das Ziel, unsere Kunden maschinen­ bautechnisch hierfür zu rüsten.

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Welche Produkte aus Ihrem Haus zählen zu den neuesten Ent­ wicklungen und für welche Zielgruppen bieten Sie diese an? Dr. Pankoke: Die neueste Entwicklung in unserem Hause ist die industrielle Digitaldrucktechnologie. Dieses neue Geschäftsfeld wurde im Jahre 2008 nach einer intensiven Marktanalyse und der expliziten Verfassung eines Business Plans angegangen. Inzwi­ schen hat Hymmen 28 Digitaldruckanlagen für den Single-PassDruck auf Bahn- und Plattenware in einer maximalen Breite von 2.100 mm verkauft. Zu den Kunden zählen namhafte Fußboden­ hersteller, Möbelproduzenten und Unternehmen aus der Baustoff­ branche. Hymmens Entwicklungserfolg wurde jüngst durch die Verleihung des Great Innovations Award auf der Messe INPRINT 2014 in Hannover ausgezeichnet. In einem durch die fortschreitende Globalisierung gepräg­ ten und zunehmend härteren Wettbewerb kann es sich kaum noch ein Unter­ nehmen leisten, teure Produkt­­ entwicklungen ohne durchsch­lagenden Markt­er­folg zu tätigen. Wie er­ kennen Sie frühzeitig die Markttrends und wie setzen Sie diese schnell in Neupro­ dukte um?

Marketing-Leiterin Dr. Anke Pankoke: „Eine Neuentwicklung beinhaltet ein hohes unternehmerisches Risiko. Doch die rationale Marktabschätzung und die ausführliche Erarbeitung des Business Plans für diesen Bereich haben für eine detaillierte Einstufung des Risikos gesorgt.“

Dr. Pankoke: Wesentlich für die Vermarktung der industriellen Digitaldrucktechnologie sowie der bewährten Hymmen-Produkte wie Doppelbandpressen, Taktpressen, Kaschieranlagen und Flüs­ sigbeschichtungsanlagen, ist die Marketingkommunikation. Neben der Teilnahme an Messen und der Verwen­ dung von Prospekten und Filmen, sowie einem ausführlichen neu überarbeiteten Internet­ auftritt, legt Hymmen großen Wert auf aus­ führliche Berichter­stattungen in Fachmagazi­ nen. Hierbei spielen Referenzkunden eine große Rolle. Außerdem verfügt Hymmen über ein Technikum in Rödinghausen, wo potenzielle Kunden alle An­ lagen aus dem Hymmen-Produktprogramm für ihr Verfahren testen können. Hymmen ist es gelungen, der im Office-Bereich und bei ge­ ringeren Kapazitäten bereits etablierten Digitaldrucktechnologie den Weg in die industriellen Anwendungen zu ebnen. Hier wird das Druckverfahren zunehmend als neue Technologie herkömm­ liche Verfahren wie den Tiefdruck ablösen. Ein Beispiel für die Wirt­ schaftlichkeit der Digitaldrucktechnologie ist der dekorative Druck auf Zimmertüren: Während bislang mit herkömmlichen Druck­ verfahren der Druck 20 Minuten pro Türenseite dauert, ist die Seite mit der Hymmen JUPITER Digital Printing Line in nun sechs Sekunden bei gleicher oder besserer Druckqualität fertig.

Wesentlich für die Vermarktung unserer Technologie ist die Marketingkommunikation

Dr. Pankoke: Die Neuentwick­ lungen, die sich im Rahmen von Kundenprojekten ergeben, werden von den jeweiligen Kunden mitgetragen. Eine Neuentwicklung wie die industriellen Digitaldruck­ anlagen bein­hal­­tet – das ist nicht abzustreiten – ein hohes unterneh­ merisches Risiko. Doch die rationale Marktabschätzung und die ausführliche Erarbeitung des Business Plans für diesen Bereich ha­ ben für eine detaillierte Einstufung des Risikos gesorgt.

Neues erregt Aufmerksamkeit - wie sieht Ihre Vermarktungsstra­ tegie aus und wie heben Sie sich auf weitgehend gesättigten Märkten mit neuen Produkten von der Konkurrenz ab?

Wie prüfen Sie, dass Ihre Marketingstrategie auch erfolgver­s­prechend war? Dr. Pankoke: Dass die Marketingstrategie erfolgreich war und ist, sieht Hymmen an den positiven Rückmeldungen der Kunden und der Fachpresse. Und natürlich an den steigenden Verkaufszahlen.

n Weitere Informationen: www.hymmen.com n Der redaktionelle Beitrag ist Teil unserer Serie "Das kommt aus Bielefeld", die in Kooperation mit der WEGE Bielefeld erscheint.

Eine Hymmen Digitaldruck­­an­lage für den Druck auf Türen

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Fotos: Hymmen


Nachgefragt

„Auf die wachsenden Ansprüche reagieren“ Mit neuen Farbstoffmodifikationen und innovativen Konzepten zum Schutz von Beton­ober­flächen hat die BETRA Beton- und Baustoffverfahrenstechnik GmbH Erfolgsgeschichte geschrieben. Geschäftsführer Hans-Jochen Grüter über die Markteinführung von neuen Produkten und die Erschließung neuer Absatzmärkte. Welche Marketingstrategien und -maßnahmen verfolgen Sie bei neuen Produkten und Dienstleistungen? Hans-Jochen Grüter: Kerngeschäft der BETRA ist ein klassisches B2B-Business. Unser Kernsortiment umfasst Spezialadditive, die Betonoberflächen vor Verschmutzung und Abnutzung schützen. Unsere Produkte optimieren die Oberflächenstrukturen und wer­ den während des Fertigungsprozesses den zu behandelnden Werk­ stoffen wie Beton zugeführt. Vor allem Betonflächen werden auf diese Weise veredelt. Betriebswirtschaftlich realisieren wir bei der Veredelung großer Flächen economies of scale, weshalb der über­ wiegende Teil unserer Abnehmer Betonwerke und andere Großkun­ den sind. Neue Produkte gelangen so über bestehende Kundenbe­ ziehungen, nach wissenschaftlicher Erprobung, entsprechenden Projektphasen und bestandenen Praxistests, zur Anwendung. Un­ sere Marketingstrategie zielt im Wesentlichen darauf ab, deutlich zu machen, dass wir mit unseren Leistungen auf die wachsenden An­ sprüche des modernen Städtebaus antworten und Teil eines gene­ rellen Paradigmenwandels sind, der den Nützlichkeitsgedanken um ästhetische und individuelle Aspekte ergänzt. Ziel ist es, Pro­ jektpartner und Architekten über die neuen Optionen zu informie­ ren, die unsere Additive den behandelten Werkstoffen verleihen.

Unser Hauptaugenmerk gilt daher den dynamischen Wachstums­ märkten Asiens und Osteuropas, wobei gerade Polen und Tschechi­ en eine vielversprechende Entwick­ lung im Bausektor andeuten. Die europäische Wirtschaftskrise hat zwar vor allem die Bauinvestitionen zusammengeschrumpft, dürfte aller­ dings Schritt für Schritt überwun­ den werden. Damit werden kom­ munale Investitionen im Städtebau anziehen, was sich auch bei uns unmittelbar bemerkbar machen wird. Ich gehe davon aus, dass die Hans-Jochen Grüter: „KnowPhase extremer Investitionszurück­ how und Erfahrungen sind die haltung der öffentlichen Hand in Grundlage vieler Innovationen.“ ganz Europa ihrem Ende entgegen­ geht und auch die kleineren Volkswirtschaften unseres Kontinents vor einer konjunkturellen Erholung stehen. Diesen Aufschwung werden auch wir mitgestalten. n

Wo sehen Sie neue Absatzmärkte bzw. Zielgruppen? Hans-Jochen Grüter: Unsere Produkte zur Oberflächenveredelung gewinnen vor allem an Wachstumsstandorten schnell an Zuspruch.

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Nieschlag + Wentrup

Das Marketing und seine Möglichkeiten Wie sieht erfolgreiches Marketing in der heutigen Zeit aus? Ist nach wie vor der Marketingmix entscheidend? Oder primär die richtige Online-Strategie? Welche Instrumente greifen, um ein Produkt erfolgreich im Markt zu lancieren? Die Münsteraner Agentur Nieschlag + Wentrup berichtet aus der Praxis.

U

m eins vorweg zu nehmen: Dank der neuen Medien gibt es zweifelsohne ein größeres Portfolio an kunden­ bindenden Maßnahmen und Kommunikationskanälen. Wer die digitale Klaviatur beherrscht, ist klar im Wett­ bewerbsvorteil, vorausgesetzt das Grundkonzept stimmt. Individua­ lität, eine hohe Wiedererkennung und ein homogenes Erschei­ nungsbild sind weiterhin elementare Erfolgsparameter. Sie sind Pflicht, dann folgt die medienübergreifende Kür.

» Federleicht Die Werbebotschaft zwitschern bereits die Vögel von den Bäumen, um nicht zu sagen ein bestimmter Vogel. Sein Name lautet Pimpi­ nella, abgeleitet von Pimpinellen. Diese Pflanzen gehören zur Fami­ lie der Doldenblüten und liefern den Inhaltsstoff für das von Nie­ schlag + Wentrup beworbene Produkt. Pimpinella Anisbutter dient der sanften Pflege für empfindliche Schnupfnasen. Die Agentur hat dafür ein neues Produktdesign entwickelt. Es wirkt ganz ohne Ne­ benwirkungen. Das Produktdesign als eye-catcher sorgt dabei für den Erstkontakt. Es generiert Aufmerksamkeit, fungiert als Türöff­ ner. Denn: Wer die Wahl hat, lässt das Auge mit entscheiden. Das bestätigt auch Pimpinella-Chef und Geschäftsführer der mom & mommy GmbH Theo Jasper: „Pimpinella ist Dank der optischen Präsentation ein Selbstläufer. Das Design hat gerade auf einem stark umworbenen Markt einen wesentlichen Anteil am Erfolg eines Unternehmens, insbesondere wenn es so positive Assoziationen hervorruft wie bei Pimpinella. Die neue Verpackung ist ein Hin­ gucker und transportiert dabei in hohem Maße Seriosität.“

» Wie gedruckt Für eine Stoffdruckerei hat Nieschlag + Wentrup sowohl das Mar­ kenlogo neugestaltet als auch alle Verpackungslinien. Elbersdrucke versteht sich als Spezialanbieter für trendige Stoffkonzepte wie Fer­ tiggardinen, Kissen, Schiebevorhänge und weitere Accessoires. Absatzmärkte sind moderne Großvertriebsunternehmen wie der Einrichtungshandel, der Fach- oder Baumarkt. „Als Agentur ist es wichtig die Perspektive des Kunden, also des Konsumenten, einzu­ nehmen. Stellen Sie sich vor, Sie stehen vor einem Regal und sollen aus der Vielzahl an Produkten genau das eine auswählen. Wonach gehen Sie? Genau, nach der Verpackung. Sie schafft den Zugang zum Kunden und hilft damit, sich von anderen Wettbewerbern ab­ zusetzen. Den Rest entscheiden das Produkt selbst und nicht zu­ letzt natürlich auch der Preis“, erklärt Geschäftsführer Lars Wentrup.

Lisa Nieschlag und Lars Wentrup: „Erfolgreiches Marketing setzt Individualität, eine hohe Wiedererkennung und ein homogenes Erscheinungsbild voraus.“

Auftrag des Naturschutzbundes in Zusammenarbeit mit dem Labor für Software Engineering der Fachhochschule Münster durchge­ führt hat. „Unter dem Titel „Natur erleben NRW“ haben wir das Gestaltungskonzept für ein neues Naturerlebnis- und Radrouting­ portal für Nordrhein-Westfalen entwickelt und umgesetzt“, berichtet Geschäftsführerin Lisa Nieschlag. Dem Design fällt hier vielmehr eine leitende und strukturierende Funktion zu. Es hilft dem User sich zu orientieren, um schnell die gewünschten Informationen ab­ zurufen. Zugleich hat es eine Art einladenden Charakter. Eine an­ sprechende Gestaltung animiert den User, sich den Inhalten zu widmen und erleichtert somit das Rezeptionsverhalten. Ziel des Portals ist es, eine Schnittstelle zwischen Naturschutz und Touris­ mus zu schaffen und die Menschen für den Umgang mit der Natur zu sensibilisieren. Neben den vielfältigen Informationen rund um Flora und Fauna sind besondere Mehrwerte für den Kunden die Kartennavigation sowie das Fahrradrouting. Mit ihrer Hilfe können Interessierte zukünftig ein- oder mehrtägige Touren zwischen 200 ausgewählten Gebieten in Nordrhein-Westfalen erstellen. Grund­ lage dieser einzigartigen Features ist das Fahrradroutingsystem der FH Münster, das speziell für das Portal stark überarbeitet und er­ weitert wurde. „An diesem Projekt wird deutlich, dass Design nicht nur eine verkaufsfördernde Rolle hat, sondern auch die Benutzer­f­ührung maßgeblich beeinflusst“, ergänzt Nieschlag. n

» Bewegend Die außerordentlichen Möglichkeiten des Online-Mediums de­ monstriert ein anderes Projekt, welches Nieschlag + Wentrup im

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n Weitere Informationen: www.nieschlag-und-wentrup.de


Geheimnisse der (Marken-)Verführung

Den Kaufknopf im Gehirn gibt es nicht Dr. Hans-Dieter Pries, dr. pries gmbh, über die Erkenntnisse der Gehirnforschung und deren Nutzen für Werbung und Marketing.

I

m Jahre 2003 sorgte eine Coca-Cola-Studie, die mit den modernsten Techniken der Gehirnforschung durchgeführt wurde, für Aufsehen. Darin wurde deutlich, welche star­ ke Wirkung eine Marke auf unsere Kaufentscheidung haben kann. Andererseits wer­ den jährlich viele Milliarden Euro in Werbung fehlinvestiert, die dann Großteils wir­ kungslos verpuffen. Befragungen und andere Erhebungen, mit denen man herausfinden will, wie der Ver­ braucher funktioniert, verfehlen ebenfalls oft ihre Wirkung. Wen wundert daher das Interes­ se, Lösungsansätze mit Hilfe der Gehirnforschung zu suchen? Eine der wichtigsten Erkenntnisse der Gehirnforschung im Hinblick auf Werbung und Marketing ist, dass unser Gehirn keine rationalen Entscheidungen ohne emotionale Ein­ flüsse treffen kann. Eine andere Erkenntnis ist, dass wir viel mehr unbewusst handeln, als wir bisher geglaubt haben. In jeder Sekunde werden über unsere Sinne elf Millionen Bit Informationen gesen­ det. Unser Gehirn kann aber nur 40 Bit pro Sekunde bewusst verarbeiten. Das bedeutet, 99,9996 Prozent aller Signale, die auf uns wirken, werden unbewusst von unserem Gehirn verarbeitet und haben unterschwellig Einfluss auf unser Verhalten. Ebenfalls entscheidend für den Erfolg oder Misserfolg einer Werbekampagne ist, dass es nicht darauf ankommt, was in der Werbebotschaft gesagt wird, sondern vielmehr, welche Bedeutung der Empfänger den Aussagen zuordnet. Die Präsentation von Gesichtern ist von enormer Wichtigkeit, denn unserem Gehirn, dem Meister der Gesichtserkennung, geht es darum, was wir dabei fühlen. Daher ist es bei der Produkt- oder Markenpositionierung enorm wichtig, über die Formalia wie Logo, Farbe

In jeder Sekunde werden über unsere Sinne elf Millionen Bit Informationen gesendet. Unser Gehirn kann aber nur 40 Bit pro Sekunde bewusst verarbeiten. Ein Großteil aller Signale, die auf uns wirken, werden unbewusst von unserem Gehirn verarbeitet und haben unterschwellig Einfluss auf unser Verhalten.

usw. hinauszugehen. Um den Kunden über alle Kontaktpunkte erreichen zu können, muss eine eindeutige, inhaltlich stimmige Bedeutung der Botschaften im Vorder­ grund stehen. Erst wenn bei einem (potenziellen) Kun­ den die zugeordnete Bedeutung mit seinen persönlichen Wünschen und Motiven über­ einstimmt, setzt das gewünschte (Kauf-) Verhalten ein. Das Gehirn trägt also die Mo­ tive, die zu einer Kaufentscheidung führen, bereits in sich und kann nicht von außen hinein gebracht werden. Werbung sollte also das Ziel verfolgen, Produkte und Dienstleistungen an die be­ stehenden Motive und Bedürfnisse poten­ zieller Kunden anzuknüpfen. Gelingt dies, ist die Chance auf Erfolg groß! Die Wünsche und Motive sind jedoch sehr individuell. Wir müssen lernen, den Kunden von seinen Motiven her zu verste­ hen! Inzwischen ist bekannt, es gibt situa­ tionsbezogene und persönlichkeitsbezoge­ ne Bedürfnisse. Ein weiteres Ergebnis der Gehirnforschung besagt, dass unser Gehirn Marken in Form von neuronalen Netzwer­ ken als Muster abspeichert. Es reicht schon, nur wenige Elemente zu zeigen, dennoch wird das komplette Netzwerk der Marke ak­ tiv. Viele Erkenntnisse der Gehirnforschung belegen, wie unser Gehirn arbeitet, wenn es um unser Konsumverhalten und unsere Kaufentscheidungen geht. Um den einen die Hoffnung und den anderen die Angst zu nehmen: Den „Kaufknopf im Gehirn“, der uns zu willenlosen und ferngesteuerten Wesen macht, die alles kaufen, wenn er ge­ drückt wird, gibt es definitiv nicht! Dazu ist das menschliche Gehirn viel zu komplex in seiner Zusammensetzung, Gestaltung und Veränderbarkeit. n n Einzelheiten der Studie sind bei der dr.pries gmbh, Lemgo erhältlich. Die dr.pries gmbh ist Mitglied der Akademie für neurowissenschaftliches Bildungs­ management, AFNB. www.hdp-consult.de

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Interview

Das Naturmaterial Holz eignet sich grundsätzlich für Stückgut verschiedenster Art. Aufgrund seiner hohen Festigkeit bietet es einen sicheren Schutz gegen mechanische Beanspruchungen bei Transport, Umschlag und Lagerung.

„Individuelle Verpackungslösungen gehören zu den großen Stärken von Holz“ Siegfried von Lauvenberg, Geschäftsführer Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung e.V., über die Vorzüge von Holz als Transportverpackung und die gestiegenen Anforderungen an modernen Verpackungsdienstleister. Sichere Transporte von hochwertigen Produkten verlangen nach Verpackungen, die dem Transportgut gerecht werden und die dafür sorgen, dass es sicher beim Empfänger ankommt. Für welche Pro­ dukte bzw. Waren eignet sich das Naturmaterial Holz besonders? von Lauvenberg: Das Naturmaterial Holz eignet sich grundsätzlich für jegliches Stückgut. Aufgrund seiner hohen Festigkeit bietet es einen sicheren Schutz gegen mechanische Beanspruchungen bei Transport, Umschlag und Lagerung. Die Stabilität von Holzver­ packungen ist über das gesamte Temperaturspektrum vom Tief­ kühl- bis zum Saharaeinsatz gleich bleibend hoch. Es gibt keine elektrostatischen Aufladungen, so dass diesbezüglich empfindliche Güter ohne weiteres in Holzverpackungen befördert werden können. Holz ist der ökologische Rohstoff für Verpackungen schlechthin. Holz ist nachwachsend, wird nachhaltig bewirtschaftet und besitzt eine unschlagbare CO2-Bilanz. Die Marktveränderungen und damit einhergehend die zu be­ wältigenden Abläufe werden ständig komplexer, aber auch in­ dividueller. Welche Auswirkungen hat diese Entwicklung auf die Transportlösungen bzw. Anforderungen an Verpackungen und Materialien? von Lauvenberg: Individuelle Verpackungslösungen gehören zu den großen Stärken von Holz. Beispielsweise werden für den Maschinen- und Anlagenbau Verpackungen für das jeweilige Pro­ dukt maßgeschneidert und für die während des Transports zum Zielort (zum Beispiel in Fernost) klimatischen und mecha­ nischen Einwirkungen ausgelegt. Der Komplexität der Abläufe, zum

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markt & wirtschaft 6 / 2014 | Verpacken und Kennzeichnen

Beispiel bei der Kommissionierung von Sendungen, die Produkte von unterschiedlichen Vorlieferanten enthalten, wird zum Teil durch eine IT-mäßige Vernetzung mit den Kunden Rechnung getragen. Dadurch werden eine zeitnahe Abwicklung des Auftrages ge­ währleistet und Fehler, die durch erneute Dateneingabe ent­stehen können, vermieden. Teil der Komplexität ist auch das enge Zeitfenster, das häufig für die Verpackungsleistung zur Verfügung steht. Was verbirgt sich hinter der Bezeichnung „Verpackung nach HPEStandard“? von Lauvenberg: Der so genannte HPE-Standard setzt Mindest­ anforderungen an eine belastungs- und beanspruchungsgerechte Verpackung von Industriegütern. In den HPE-Verpackungsrichtlini­ en wird der Stand der Technik für das Verpacken von Industrie­ gütern beschrieben, damit diese unversehrt am Zielort in Europa und Übersee ankommen. Unternehmen, die gemäß HPE-Standard verpacken, verfügen über geschultes Personal und werden regel­ mäßig auditiert. Kunden erkennen die zertifizierten Verpackungs­ dienstleister an dem Qualitätssiegel HPE-certified custom PA­ CKAGING. HPE-certified custom PACKAGING ist eine geschützte Marke des Bundesverbandes HPE. Reine Verpackungsleistungen reichen heute schon lange nicht mehr aus, um am Markt zu bestehen. Was erwartet der Kunde von einem modernen Verpackungsdienstleister? von Lauvenberg: Der Kunde sucht heute Anbieter, die nicht nur die


Verpackungsleistung, sondern möglichst alle damit zusammenhän­ genden Logistikleistungen erbringen können. Dazu zählen die Ein­ lagerung und Kommissionierung von Produkten sowie das Stauen von Containern, Kundenberatung, die Organisation und papier­ mäßige Abwicklung des Versands oder das „Sichermachen“ von Luftfracht. Verpackungsdienstleister bieten ihren Kunden heute ein umfangreiches Spektrum an Leistungen, die bis zur EDV-mäßigen Vernetzung reichen, um komplexe Projekte effektiver durchführen zu können. Von Verpackungsdienstleistern wird heute erwartet, dass sie flexibel auf die Anforderungen ihrer Kunden reagieren und Aufträge auch kurzfristig abwickeln können. Der Kunde kann sich dadurch verstärkt auf seine Kernkompetenzen konzentrieren. Stichwort Sicherheit: Die verpackten Waren und der anschlie­ ßende Transport von zum Teil hochwertigen und teuren Waren verlangt nicht nur den Schutz der eigentlichen Ware durch die Verpackung. Was passiert, bzw. wer haftet, wenn die Ware den­ noch Schaden nimmt? von Lauvenberg: Qualitativ einwandfreie Verpackungen gemäß dem Stand der Technik sollen Schäden möglichst vermeiden. Ent­ sprechend gering sind auch Schäden, die ursächlich auf mangel­ hafte Verpackung zurückzuführen sind. Falls doch einmal etwas passiert, springt die so genannte Verpackerhaftpflicht-Versicherung ein. Diese deckt Verpackungsschäden sowie daraus resultierende

„Holz ist nachwachsend, wird nachhaltig bewirtschaftet und besitzt eine unschlagbare CO2-Bilanz“, Siegfried von Lauvenberg, Geschäftsführer des Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung e.V. (Fotos: HPE)

Schäden an zu verpackenden Gütern ab. Anders als beim Trans­ porteur wird hierbei nicht nach Warengewicht versichert, sondern der gesamte Warenwert. Für jeden gemäß HPE-CERTIFIED CUS­ TOM PACKAGING auditierten Verpacker ist eine solche Ver­ sicherung obligatorisch. n n Weitere Informationen: www.hpe-standard.com

Spezial | markt & wirtschaft 6 / 2014

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Verpackungen aus Holz

Trocknung sorgt für bessere Produkte Verpackungen und Ladungsträger aus getrocknetem Holz sind hoch stabil, wiegen im Vergleich zu Verpackungen aus feuchtem Holz weniger und es wird keine Feuchtigkeit auf die transpor­ tierten Waren übertragen. Außerdem verhindert getrocknetes Holz die Schimmelbildung. „Die getrocknete Verpackung ist die bessere Verpackung“, betont Siegfried von Lauvenberg, Geschäftsführer des Bundesverbandes Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE) e.V. Insbe­ sondere bei sensiblen Produkten ist es ratsam, nach getrockneten Paletten und Kisten zu fragen. Bei der technischen Trocknung wird das Holz zumeist über meh­ rere Stunden oder Tage in speziellen Kammern getrocknet. „Wird das Holz auf eine Restfeuchte von 20 Prozent oder weniger ge­ bracht, ist ein effektiver Schutz vor Pilzbefall gewährleistet“, erklärt von Lauvenberg. Der große Vorteil der technischen Trocknung liegt darin, dass sie in der Regel auch die Anforderungen einer Hitze­ behandlung (Heat Treatment-Behandlung) gemäß dem internatio­ nalen Standard für phytosanitäre Maßnahmen (ISPM) Nr. 15 erfüllt. „Das bedeutet, dass das so behandelte Holz auch frei von Schäd­ lingen ist – man schlägt also im wahrsten Sinne mit etwas mehr Auf­ wand zwei Fliegen mit einer Klappe“, so der HPE-Geschäftsführer. Für die Bekämpfung von Schädlingen würde zwar theoretisch auch die reine Hitzebehandlung ohne weitere Trocknung ausreichen, aber danach ist die Holzfeuchte noch annähernd so hoch, wie vor der Behandlung. „Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass frisches, lediglich hitzebehandeltes Holz wesentlich schneller und stärker von Schimmel und Bläuepilzen besiedelt wird als nicht hitzebehandeltes Holz. Dagegen hilft nur die technische Trock­ nung“, so von Lauvenberg. Bei der Hitzebehandlung muss eine Mindesttemperatur von 56 Grad Celsius über einen Zeitraum von mindestens 30 Minuten in der Mitte des größten Querschnittes des Holzes einwirken. So wird sichergestellt, dass alle im Holz eventuell befindlichen Schadorganismen abgetötet werden. Dieses Verfahren zielt allerdings ausschließlich auf die pflanzengesundheitlich ein­ wandfreie Beschaffenheit der Verpackung ab und berücksichtigt keine Transport-, Umschlag- oder Lageraspekte. „Daher treten wir als HPE klar für die zeitaufwändigere und etwas teurere technische

Packmittel aus getrocknetem Holz.

Trocknung ein. Sie sichert die Qualität des Produktes“, bekräftigt von Lauvenberg. Damit diese Produktqualität auch bei der späteren Lagerung beim Kunden erhalten bleibt, rät von Lauvenberg zu einer Lagerung der Holzpackmittel unter einem Dach bei guter Durch­ lüftung. „Dann sind Packmittel aus Holz zeitlich unbegrenzt und uneingeschränkt für den sicheren Transport von Waren in die ganze Welt nutzbar.“ n

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markt & wirtschaft 6 / 2014 | Verpacken und Kennzeichnen

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Optimale Identifikation für eine optimale Lieferkette: In Handel und Industrie sorgt die Ver­ packung dafür, dass die Ware auf einen Blick identifizierbar ist: Großer Produktname und Barcodes an allen Seiten. Foto: Kölln / VDW

Verpackungslogistik

Lieferketten optimieren Mit der richtigen Verpackung kann sowohl der Material- als auch der Informationsfluss effizient gesteuert werden – ein deutlicher Wertschöpfungsbeitrag zum modernen Supply Chain Management. „Die Verpackung beeinflusst jede Stufe der Lieferkette“, sagt Marcel Ströhmer, Spezialist für Verpackungs- und Handelslogistik vom Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML. Häufig gehen auf dem Transportweg oder in den Lägern Waren verloren, weil die Verpackung nicht deutlich genug Auskunft über ihren Inhalt gibt. Das kostet viel Zeit und Geld. Besonders ärgerlich ist, wenn dadurch Lücken im Regal entstehen und Kundenwünsche nicht erfüllt werden können. Verpackungen aus Wellpappe bieten wirksame Möglichkeiten, das rasche Auffinden im Lager deutlich zu verbessern. „In den letzten 20 Jahren hat sich der Anteil der mehrfarbig bedruckten Verpackungen vervierfacht“, erläutert Dr. Jan Klingele, Vorsitzender des Verbands der Wellpappen-Industrie e.V. (VDW). „Heute trägt bereits jede fünfte Verpackung ein hochwertiges Druckbild. Well­ pappe hat sich zu einem wichtigen Informationsmedium entwickelt. Wir empfehlen den Nutzern unserer Produkte, dieses Potenzial weiter auszuschöpfen. Es macht sich bezahlt.“ Eine besondere Bedeutung für die Branche stellt der aktuell am schnellsten wachsende Handelssektor E-Commerce dar. Dort liegt die Herausforderung in der Verbesserung der Raumnutzung von

Paketen, die meistens direkt in die Hände des Kunden gelangen. „Der Volumennutzungsgrad ist oft sehr niedrig. Er liegt bei 30 bis 35 Prozent – der Rest im Paket ist Luft“, so Marcel Ströhmer. Das Fraunhofer Institut arbeite daran, das Verhältnis zu verbessern, also die ideale Anzahl unterschiedlicher Verpackungsvarianten und ihre Abmessungen zu ermitteln. Das sei eine komplexe mathema­tische Forschungsaufgabe: „Hier die richtigen Werte zu ermitteln, ist ähn­ lich schwer wie beim Lotto.“ Eine besondere Bedeutung komme der Logistik am Point of Sale zu, insbesondere sei das In-Store-Handling auf den letzten 50 Metern entscheidend: Bis zu 50 Prozent der verpackungs­ bedingten Kosten in der gesamten Lieferkette fallen in den Ver­ kaufsstellen an. Dieser hohe Wert hänge mit den zahlreichen perso­ nalgebundenen Tätigkeiten des In-Store-Handling zusammen: Waren identifizieren, bewegen, auspacken, platzieren, das Zu­ sammenfalten und Entsorgen der gebrauchten Verpackungen. Dazu der VDW-Vorsitzende Klingele: „Wellpappe kann fast alles. Dank ihrer Vielseitigkeit und Flexibilität sind der Erfüllung verschie­ denster Wünsche kaum Grenzen gesetzt.“ n

Verpacken und Kennzeichnen | markt & wirtschaft 6 / 2014

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Verpackungen für Industriegüter

Hightech unter schwierigen Bedingungen Strom und Rohstoffe werden teurer, knappe Frachtkapazitäten treiben die Transportkosten. Wie lassen sich hochwertige Verpackungen ohne nennenswerte Preissteigerungen anbieten? Die Hersteller von Industrieverpackungen zeigen, dass es geht, indem sie günstigeres RecyclingMaterial verwenden, Logistikkonzepte mitentwickeln und auf die Eigenstromversorgung mit erneuerbaren Energien setzen.

D

ie Industrie hat ein Problem: Weil Schwellenländer wie China ra­ sant wachsen und die Konjunk­ tur in Industriestaaten wie Deutschland brummt, werden Rohstoffe immer knapper und teurer. Die Bundesan­ stalt für Geowissenschaften und Rohstoffe warnt in ihrem aktuellen Bericht zur Lage der Rohstoffversorgung in Deutschland be­

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„Auch für Industrieverpackungen gilt: Schutz des Produktes bei weniger Material für die Verpackung.“ reits vor ernsten Versorgungsengpässen. Zugleich steigen in vielen europäischen Ländern aufgrund teurer Öl-, Gas- und Kohleimporte die Energiepreise. Die Hersteller von industriellen Verpackun­ gen treffen die Preissteigerungen beson­ ders hart. Ihre Behälter, Paletten, techni­ schen Teile und Werkstückträger bestehen meistens aus Kunststoff. Er ist leicht und widerstandsfähig, doch wird für die Produk­ tion von Kunststoffverpackungen im so ge­ nannten Spritzgussverfahren viel Energie benötigt. Außerdem sind die Hersteller auf Granulat angewiesen, das sehr gefragt und nicht mehr in beliebiger Menge verfügbar ist. Langfristig bedeute das nicht nur einen Preisanstieg aller Ladungsträger, die Ver­ fügbarkeit werde über kurz oder lang zu ei­ nem entscheidenden Kriterium“, prognosti­ zieren Branchenexperten. Steigende Transportkosten verschärfen die Lage. Das Problem ist, dass die großen Industriever­ packungen beim Transport zu den Kunden auf LKW und Zügen relativ viel Platz benöti­ gen. In dieser Situation sind Kosteneinspa­ rungen kaum durchsetzbar.

Kunden werden anspruchsvoller Während der finanzielle Spielraum für die Unternehmen schrumpft, werden die Kun­ den immer anspruchsvoller. Ob Großhan­ del, Lebensmittel- oder Pharmaindustrie – alle relevanten Branchen wollen ihren Kohlendioxid-Fußabdruck verringern und legen Wert auf nachhaltige, ressourcen­

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schonend hergestellte Verpackungen, die dadurch aber nicht an Stabilität einbüßen. Außerdem setzen die Unternehmen auf hoch automatisierte Fördertechniken, um einen reibungslosen Materialfluss zu ge­ währleisten. Das stellt hohe Anforderungen an die Verpackungen. „Auch für Industrie­ verpackungen gilt: Schutz des Produktes bei weniger Material für die Verpackung. Weniger Material bedeutet auch weniger Platzbedarf für das verpackte Produkt“, er­ klärt Vera Fritsche, Referentin im VDMA Fachverband für Nahrungsmittelmaschi­ nen und Verpackungsmaschinen. Zudem müssen die Behälter identifizierbar werden, damit sie sich durch verschiedene Logistiksysteme steuern lassen. „Codierung spielt eine sehr wichtige Rolle, insbesonde­ re im Hinblick auf die Rückverfolgbarkeit des Produktes über die gesamte Distributi­ onskette wie auch für die gesamte Intralo­ gistik“, erklärt Fritsche. Vor allem die neuar­ tige Inmould-Labeltechnik gewinnt an Bedeutung. Sie ermöglicht besonders lang­ lebige und gut zu reinigende Etiketten, ist dafür aber aufwendiger und teurer als die bisher gängigen Barcodes. Sie werden in einem nachgelagerten Schritt einfach auf die Verpackungen geklebt, während das Inmoulding in die Produktion des Behälters integriert ist. Vorbedruckte Etiketten werden in das Spritzgießwerkzeug eingelegt und verbinden sich mit der Kunststoffschmelze, wenn der flüssige Kunststoff in das Werk­ zeug gespritzt wird.


Individuelle Verpackungslösungen gehören zu den großen Stärken von Holz. Beispielsweise werden für den Maschinen- und Anlagenbau Verpackungen für das jeweilige Produkt maßgeschneidert und für die während des Transports zum Zielort klimatischen und mechanischen Einwirkungen ausgelegt. Foto: HPE

Zu den Anforderungen an die Verpackungsanbieter zählt auch, dass sie platzsparende Behältnisse anbieten können. „Frachtund Lagerflächen werden nicht nur knapper, sondern sind auch teuer“, erklärt Fritsche. Den Druck geben die Unternehmen an die Verpackungsindustrie weiter. Es werden Behälter gewünscht,

die volumenreduzierbar sind, seien es Klappbehälter, konische Behälter oder Drehstapelbehälter. Die große Herausforderung besteht für die Verpackungshersteller nun darin, die erforderlichen Innovationen ohne Qualitätseinbußen und möglichst kostenneutral anzubieten. n

Verpacken und Kennzeichnen | markt & wirtschaft 6 / 2014

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Ink-Jet Farb-Etikettendrucker

Brillante Farben und ausgezeichnete Fotoqualität Laserdruck, Thermo-Transfer-Druck oder Tintenstrahl-Technologie: Der Etikettendruckermarkt ist in Bewegung. Mit seinem Ink-Jet Farb-Etikettendrucker AFINIA L 801 revolutioniert der gleichnamige Hersteller die Branche. Produktetiketten, Auszeichnungsetiketten, hochwertige vollfarbige Etikettenaufkleber, spezielle Etiketten für bestimmte Branchen: Die Kennzeichnung von Produkten sorgt für Unverwechselbarkeit und dient der Information. Der Markt bietet zwar eine Vielzahl an Lö­sungen, dennoch gibt es gravierende Unterschiede in der Druck­ qualität und Haltbarkeit. Forschung und Entwicklung führen hier besonders zu ausgereifteren und leistungsstärkeren Technologien. Als eine zukunftsweisende Innovation im digitalen Etikettendruck gilt zurzeit der AFINIA L 801, der aufgrund seiner bahnbrechenden Produktivität und hoher Druckauflösung eine Nische zwischen Desktop-Druck und Highspeed-Anwendungen besetzt. „Die paten­ t­ierte, von der Firma memjet® entwickelte Düsentechnologie mit ei­ nem feststehenden Druckknopf ermöglicht brillante Farben zu bis­ her undenkbar günstigen Tintenkosten“, sagt Detlef Niesel, Inhaber von Niesel-Etikett. Der in Kirchlengern ansässige Unter­nehmer ist seit mehr als 20 Jahren in der Branche tätig, kennt den Markt bestens und weiß, worauf es beim Etikettendruck ankommt. Die neue Technologie des AFINIA begeistert den Spezialisten. In den vergangenen Monaten hat er das Gerät, das mittlerweile in der dritten Generation angeboten wird, getestet.

Leistungsfähiges Gerät überzeugt mit vielen technischen Vorteilen und geringen Betriebskosten „Der Drucker überzeugt, seine Leistungsfähigkeit und das sehr gute Preisleistungsverhältnis sprechen für das Gerät. Der AFINIA L 801 druckt bis zu 15 Mal schneller als herkömmliche Inkjet-Dru­ cker und stellt somit eine ideale Lösung für Industrie und Drucke­ reien dar, um in kleinen Auflagen und ausgezeichneter Fotoqualität zu drucken“, fasst Niesel die Vorteile zusammen. Dank des fixierten Druckkopfes und der hohen Druckgeschwin­ digkeit ergeben sich entscheidende Vorteile: Bei einer Auflösung von 1600 x 800 dpi und einer Breite von 216 mm (DINA 4) druckt das Gerät 18 Meter Etiketten in nur einer Minute. Das entspricht einer Leistung von 305 mm pro Sekunde. Die Ansteuerung des Druckkopfes und der einzelnen Druckdüsen übernimmt ein intel­ ligenter Steuerchip, der bis zu 900 Millionen Druckpunkte pro Sekunde berechnet. Aus Nutzersicht lassen sich noch weitere Pfunde in die Waagschale werfen. Jederzeit ist es möglich, flexible Mengen zu drucken, was wiederum einen reduzierten Lagerplatzbedarf und Logistikaufwand bedeutet. Etiketten lassen

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sich individuell und mit variablen Daten in nur einem Arbeitsgang und mit einem Drucker fertigen. Der Thermotransfer-Drucker be­ nötigt vergleichsweise zwei Arbeitsprozesse. Für Detlef Niesel ist der AFINIA eine gute Alternative zum Laser­ drucker. Im Gegensatz zu ihm benötigt er keine Aufwärmzeit und die Tinte trocknet sofort. Ein weiterer Pluspunkt liege zudem in dem sehr geringen Geräuschpegel beim Drucken. Die niedrigen Druck- und Betriebskosten im Vergleich zu her­ kömmlichen Druckern sprechen ebenfalls für das Hightech-Gerät: „Die hohe Druckgeschwindigkeit, die großen fünf Tintentanks mit 250 ml-Fassungsvermögen und der geringe Stromverbrauch sind ernst zunehmende Vorteile. Die wasserbasierenden Tinten sind lösemittelfrei. Was auf der anderen Seite dazu führt, dass die Etiket­ ten nicht so lichtbeständig sind. Dieser kleine Nachteil kommt aber nur bei solchen Produkten zum Tragen, wenn diese dauerhaft der Sonne ausgesetzt sind.“ Wenn es um hohe Lichtbeständigkeit geht, empfiehlt Niesel den Farbetikettendrucker Epson TM-C3500, der Etiketten, Preis­ schilder und Tickets in moderner Tintenstrahltechnologie mit ei­ ner Geschwindigkeit von bis zu 103 mm/s druckt. „Das Gerät ist ein echter Allrounder. Es entspricht auch den internationalen GHS-Richtlinien zur Kennzeichnung von Chemikalien. Die Kombi­ nation aus Pigmenttinte und PE Matte Label-Medien eignet sich ideal für den Einsatz unter widrigen Bedingungen und sorgt für exakte, wischfeste Drucke, die unempfindlich gegen Wasser und die meisten Chemikalien sind.“ n

Der AFINIA L 801: Brillante Farben und beste Druckqualität Foto: AFINIA


Grumbach

100. Presscontainer mit Meldefunktion Der Entsorgungsfachbetrieb Grumbach hat jetzt den einhundertsten Presscontainer beim Kunden in Betrieb genommen. „Unsere Presscontainer sind ein Erfolgsmodell“, so das Fazit von Torsten Kröner-Jussack, Geschäftsführer der Grumbach GmbH & Co. KG. Anfang Mai hat der Entsorgungsfachbetrieb aus Harsewin­ kel seinen nunmehr 100. Presscontainer bei einem Kundenunter­ nehmen in Betrieb genommen. Für die Nutzer sind die Anlagen ein Gewinn: Sie profitieren nicht nur von der großen Volumenreduzie­ rung, sondern auch von der hohen Gewichtsauslastung und der komfortablen Bedienung. Der Spezialist für Entsorgung und Recycling hat die Presscon­ tainer, als einziger Dienstleister in der Region, mit einer automa­ tischen Fernübertragung ausgestattet. Ist der Behälter voll, erfolgt sofort eine Meldung zur Abholung an den Entsorgungsfachbetrieb. „Unsere Kunden müssen nun nicht mehr anrufen, wenn der Behäl­ ter befüllt ist, wir kommen nach Eingang der Meldung automatisch. Durch die hierdurch optimierte Befüllung der Anlagen werden Anund Abfahrtswege und somit Transportkosten gespart. Das schont natürlich auch die Umwelt“, so Kröner-Jussack. n

Weniger Transportkosten: Ist der Container komplett befüllt, erfolgt die Abholung durch den Entsorgungsfachbetrieb. Foto: Grumbach

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Verpacken und Kennzeichnen | markt & wirtschaft 6 / 2014

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Lernende Energie-Effizienz-Netzwerke

„Erst das Zusammenspiel aller hebt die Effizienzschätze“ Klaus Meyer, Geschäftsführer EnergieImpuls OWL, über Möglichkeiten zur Steigerung der Energieeffizienz durch gemeinsame Kooperation und noch ungenutzte Potenziale. Die „Lernenden Energie-Effizienz-Netzwerke“ (LEEN) gehen in die dritte Runde. Ziel der Kooperation ist es, in den nächsten drei Jahren eine zehnprozentige Steigerung der Energieeffizienz zu er­ reichen. In welchen Bereichen und mit welchen Technologien soll dieses Ziel umgesetzt werden? Klaus Meyer: Es sind noch immer die klassischen Bereiche, in denen Energie verschwendet wird: Druckluft, Antriebstechnik wie Motoren, Wärme und Pumpen. So sind allein die verschiedenen Pumpen für zehn Prozent des gesamten (weltweiten) Energiebe­ darfs verantwortlich! Dabei lässt sich hier die Effizienz insgesamt um fast 60 Prozent steigern. Die Technik ist also da, darum arbeiten wir auch verstärkt daran, diese in die Praxis der Betriebe zu bringen. Aus Ihrer Erfahrung: Wie sieht es derzeit mit der Nutzung von Energieeffizienzmaßnahmen in den Unternehmen aus? Ist die Einsicht in die Notwendigkeit in den Betrieben vorhanden?

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6 / 2014 | Energieeffizienz

„Die Energiewende stockt zurzeit daran, dass bei der Energie noch nicht systemübergreifend und systemintegrativ gedacht wird.“ Klaus Meyer, Geschäftsführer EnergieImpuls OWL

Klaus Meyer: Der Wille ist schon da, gerade unsere Unternehmen in OWL sind für Klimaschutz und Energieeinsparung aufgeschlossen. Nur die Umsetzung scheitert oft, meistens an Kleinigkeiten im Ta­ gesgeschäft. Um das besser zu managen, haben sich bereits 1/6 der größeren ostwestfälischen Unternehmen in den Effizienz-Netz­ werken organisiert. Zum Beispiel das Medien Centrum Giesdorf in Detmold: Der kaufmännische Leiter Alexander Riedel wollte sich nicht mit dem schon erreichten zufriedengeben, obwohl dort schon ein Blockheiz­ kraftwerk für die Senkung der Energiekosten installiert wurde. In unserem Energieeffizienz-Netzwerk hat er sich zusammen mit den anderen Teilnehmern zu einer weiteren Senkung der Energiekosten um zehn Prozent verpflichtet. Mit Erfolg! Die Impulse und Lösungs­ ansätze aus anderen Unternehmen haben das möglich gemacht. 26 Unternehmen haben in den ersten beiden Netzwerken LEEN OWL und LEEN OWL II über 350 Effizienz-Maßnahmen umge­ setzt. Welche Maßnahmen haben sich dabei durchgesetzt bzw. sind auch unter dem Kosten/Nutzen-Verhältnis zur Energieein­ sparung am wirkungsvollsten? Klaus Meyer: Alle Querschnittstechnologien wie Antriebe, Pumpen, Druckluft, Wärmerückgewinnung, Kälteanlagen, Ventilatoren, Ser­ verräume und Beleuchtung haben zur Senkung der Energiekosten beigetragen. Trotzdem ist ein isolierter Blick auf die einzelnen Tech­ nologien nur der halbe Weg: Erst das Zusammenspiel in einem Gesamtkonzept hebt die Effizienzschätze für die Betriebe. Die Men­ schen spielen da eine entscheidende Rolle. So haben einige Teil­ nehmer – wie z.B. Reitz-Ventilatoren in Höxter – erstaunliche Er­ folge damit erzielt, indem sie die Auszubildenden als Energyscouts

20.05.14 10:40


zur Suche nach Energielecks im Betrieb aufgerufen haben. Ein frischer Blick auf alte Abläufe kann einiges verbessern. Immer mehr Unternehmen machen das jetzt nach. Insgesamt haben die Unternehmen eine jährliche Energiekosten-Einsparung von 3,2 Mio. Euro mit unseren Netzwerken realisiert. Bei einem Investi­ tionsvolumen von 9 Mio. Euro. Was wünschen Sie sich von der Industrie, damit die Energiewende gelin­ gen kann? Klaus Meyer: Ganz vorne stehen zwei Themen: Die Betrachtung der Lebens­ zykluskostenrechnung statt Betrachtung der Amortisationszeit bei der Anschaffung von energierelevanten Produkten und Maschinen so­ wie die konsequente Nutzung des vorhandenen Know-hows von Experten und Kollegen, wie es in unseren Ener­gie­effizienznetzwerken ja schon geschieht. Zum anderen stockt die Energiewende daran, dass bei der Energie noch nicht systemübergreifend und systemintegrativ gedacht wird. In den nächsten Monaten soll ein weiteres Netzwerk entstehen, an dem sich zusätzliche Industrieunternehmen beteiligen kön­ nen. Wer kann mitmachen, bzw. welche Teilnahme-Voraussetzun­ gen müssen Interessenten erfüllen? Klaus Meyer: Das nächste Netzwerk ist in diesen Tagen mit zwölf Unternehmen in die nächsten drei Jahre gestartet. Neben den neu­ en Teilnehmern sind auch solche weiter mit dabei, die bereits schon

Eine Optimierung nur einzelner Technologien wird unserer Region mit dem Spitzencluster it’s owl nicht gerecht.

Bringen Schwung in die Unternehmenskultur für mehr Energieeffizienz: die Energyscouts im Einsatz bei Reitz-Ventilatoren in Höxter. Fotos: EnergieImpuls OWL

die vergangene Drei-Jahresperiode sehr erfolgreich bei uns mitge­ macht haben und noch immer weitere Potenziale mit uns finden. Lohnend ist die Teilnahme für alle produzierenden Unternehmen ab 250.000 Euro Energiekosten pro Jahr. Ein weiteres Lernendes Energieeffizienz-Netzwerk (LEEN) - bereits das fünfte in der Region – wollen wir im Spätsommer starten. n


Energieverbrauchsmessungen

Grundlage für Energiemanagement und Steigerung der Energieeffizienz Wer in Zukunft energie- und kosteneffizient sein will, kommt an einer Energieverbrauchsanaly­ se und strukturierten Vorgehensweise bei der Aufstellung und Umsetzung von Energieeffizienz­ maßnahmen nicht vorbei. Eine Einschätzung von der econius GmbH.

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teigende Energiepreise sowie rechtliche Pflichten rücken den bewussten Umgang mit der Ressource Energie zu­ nehmend in den Fokus von Unternehmen. Energie wird damit in vielen Bereichen zu einem wichtigen und teilweise existentiellen Kostenfaktor. Wer wettbewerbsfähig bleiben will, muss daher nicht nur die Beschaffung von Energie, sondern vor allem die Nutzung, d.h. die Energieeffizienz von Prozessen und Abläufen, zu­ nehmend mit kritischem Blick bewerten und optimieren. Energiever­ brauchsmessungen und deren Analyse sind dabei die Basis für ent­ sprechende Maßnahmen sowie deren strukturierte Umsetzung.

Warum Energiemanagement bzw. Energieaudits? Mit Energiemanagementsystemen (EnMS), wie es z.B. die DIN EN ISO 50001 abbildet, lassen sich Prozesse im Unternehmen struktu­ rieren und organisieren, um Optimierungspotentiale zu identifizie­ ren und die Energieeffizienz kontinuierlich zu verbessern. Beispiels­ weise können im Bereich Druckluft bis zu 50 Prozent, aber bereits auch durch veränderte Abläufe, Verhaltensmuster und bedarfs­ orientierte Fahrweisen, mehrstellige Prozentwerte an Energie und damit Kosten eingespart werden. Viele Unternehmen nutzen zudem die Möglichkeiten von Steuer­ vergünstigungen. Hierzu sind die Unternehmen zur Führung von Managementsystemen (z.B. DIN EN ISO 50001) oder Nachweisen in Form alternativer Systeme der Spitzenausgleichs-Effizienzverord­ nung (SpaEfV), wie z.B. Energieaudits, verpflichtet. Darüber hinaus sind zukünftig alle Unternehmen, die keine KMU sind und bis zum 5.12.2015 kein Energiemanagementsystem ein­

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geführt haben, nach der europäischen Energieeffizienzrichtlinie verpflichtet, alle vier Jahre Energieaudits durchzuführen. Weitere Gründe für die Einführung eines EnMS sind u.a. » die Verbesserung der Außendarstellung und Stärkung des Firmen­images durch Dokumentation der Verantwortung für den bewussten Umgang mit Energie, » nachhaltiges Wirtschaften, d.h. Steigerung der Energieeffizienz zur Reduzierung der Treibhausgasemission und Schonung der Ressourcen. Auch hier sind zukünftig weitere gesetzliche Auf­ lagen geplant (z.B. verbrauchsabhängige CO2-Steuer).

Effizienzsteigerung beginnt mit einer Ist-Analyse Belastbare Ist-Analysen, insbesondere der wesentlichen Energie­ ströme (Produktion, Maschinen, Anlagen, usw.), sind die Basis jedes Energieaudits und Energiemanagements. Die Ergebnisse von Energieverbrauchsmessungen führen zur Identifikation der Haupt­ verbraucher und Einflussfaktoren. Des Weiteren liefert die Aus­ wertung Erkenntnisse zum Grundlastverbrauch, der häufig einen wesentlichen Anteil am Energieverbrauch ausmacht. Unnötige Verbräuche sowie Optimierungspotential für Produktionsabläufe können identifiziert werden. Auf Basis dieser Bewertungen lassen sich Ziele und Aktionspläne zur Verbesserung der Energieeffizienz definieren. Bei den Energieverbrauchsmessungen sollten angemessene, d.h. zunächst einfache, temporäre Methoden und mobile Messtechni­


ken herangezogen werden. Diese liefern bereits nach kurzer Zeit Daten, welche Auf­ schluss über den sinnvollen Einsatz statio­ närer Messgeräte geben. Unsere Erfahrun­ gen in diesem Bereich sowie beim Aufbau von Energiemanagementsystemen in unter­ schiedlichsten Branchen zeigen, dass sich damit statio­ näre, oft teure Messsysteme, Soft- und Hardwarelösungen, auf das We­ sentliche (bis zu einem Drittel des ursprüng­ lich dafür Angesetzten) reduzieren lassen. Darüber hinaus kann hiermit der diesjähri­ gen Verpflichtung im Rahmen der SpaEfV ent­ sprochen werden, eine Energiever­ brauchsanalyse, welche zur Aufteilung der Energieträger auf die Verbraucher führt, nachzuweisen. Somit brauchen stationäre Systeme nicht kurzfristig, unter Zeitdruck installiert werden. Die systematische Erfassung von Energie­ verbräuchen schafft die notwendige Trans­ parenz und Basis für ein strukturiertes Handeln. Jedoch kommt man in diesem Zusammenhang nicht umhin, darauf hin­ zuweisen, dass eine Verbesserung der Energieeffizienz nur durch ein strukturier­ tes Vorgehen, z.B. in Form eines Energie­ managements, in Kombination mit einem entsprechenden Energiebewusstsein im gesamten Unternehmen zu erreichen ist. Dieses setzt eine entsprechende Priorisie­ rung des Themas durch die Geschäftslei­ tung sowie ein ausreichendes Bewusstsein und energiespezifisches Wissen bei den handelnden Personen im Unternehmen voraus. Neben einer Energiedatenerfas­ sung und ‑analyse ist daher die Sensibilisie­ rung und fachliche Schulung von Mitarbei­ tern aus Einkauf, Produktion bis hin zum Vertrieb für die Steigerung der Energieeffi­ zienz grundlegend. n

Aufteilung der elektrischen Energie auf die Verbraucher

Anhand von gemessenen Lastganganalysen lassen sich unnötige Verbräuche ermitteln

Grafiken: econius

KONTEXT Die econius GmbH, Bad Laasphe, ist als Ingenieurbüro der Energie- und Verfahrens­ technik spezialisiert auf das komplette Leistungsspektrum des Energiemanagements (inkl. Aufbau eines normkonformen EnMS sowie Durchführung von Energieaudits) und des Energiecontrollings. Unternehmen können nicht nur auf eine fundierte Ingenieurbe­ treuung und Energieeffizienzberatung zurückgreifen, sondern auch auf einen umfassen­ den messtechnischen Service sowie praxisorientierte Schulungsprogramme. n Weitere Informationen: www.econius.de 1x

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Wettbewerbsvorteile durch professionelle Beratung Warum sollten produzierende Unternehmen ab 2.000 Euro monatlichen Strom- und 1.000 Euro monatlichen Gaskosten mit einem professionellen Energie-Dienstleister zusammenarbeiten?

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ei den Betriebskosten kön­ nen die regelmäßigen Zah­ lungen für Strom und Gas einen erheb­ lichen Kosten­ block ausmachen. Die Auswahl der richtigen Strategie und des richtigen Anbieters ist manchmal entscheidend für die letzten Prozentpunkte der Pro­ duktionskosten, die damit auch eine direkte Auswirkung auf die Marktpreise und die Gewinnspanne eines Unter­ nehmens haben. VIS Energie in Pader­ born ist ein unabhängiger Dienstleister Alexandra von Borzykowski: zur Optimierung von Strom- und Gas­ „Der Energiemarkt ist unübersichtlich geworden und kosten. Alexandra von Borzykowski, Inhaberin von VIS Energie, über un­ eine falsche Entscheidung kann Unternehmen auf Jahre nötige Betriebskosten, die absolut ver­ zu ungünstigen Konditionen meidbar sind: „Der Energiemarkt ist binden.“ Foto: Jutta Jelinski unübersichtlich geworden und eine falsche Entscheidung kann Unternehmen auf Jahre zu ungünstigen Konditionen binden und so erhebliche und dabei völlig unnötige Kosten produzieren.“ Sich durch die Vielzahl von Versorgern und deren Angebote zu ar­ beiten und sich eingehend mit dem Thema Energie-Einkauf zu be­ fassen, kostet Unternehmer viel Zeit. Das vor allem auch vor dem Hintergrund häufiger Änderungen bei Beantragungsverfahren und Gesetzen, die eine Grundlage für mögliche Erstattungen und Förde­ rungen bilden. Das ist wichtige Zeit, die an anderer Stelle dringender benötigt wird, wie Frau von Borzykowski aus ihrer jahrelangen Erfah­ rung weiß: „Unsere Kunden kümmern sich um ihr Kerngeschäft, wir kümmern uns als kompetenter Partner um die benötigte Energie.“ Selbstverständlich hat sie in den vergangenen 14 Jahren viele Un­ ternehmer getroffen, die dachten, alle Einsparmöglichkeiten wären bereits ausgeschöpft. Die tägliche Praxis zeigt aber immer wieder, dass die Analyse eines Profis sehr viel Geld bringen kann. Frau von Borzykowski: „So konnte sich beispielsweise ein Verpackungs­

mittelhersteller durch die Zusammenarbeit mit VIS Energie über eine Ersparnis von 59.764 Euro freuen. Und das sind keine ein­ maligen Einsparungen, sondern Beträge, die sich langfristig aus­ wirken und so auch immer wieder neu dazu beitragen, die Betriebs­ kosten gering zu halten!“ Doch wo genau liegen solche Einsparungspotenziale und wie wer­ den sie aufgedeckt? VIS Energie ermittelt zunächst den für den Kunden optimalen Anbieter mit den günstigsten Konditionen und achtet selbstverständlich auf dessen Zuverlässigkeit und Leistungs­ fähigkeit. Ein oft unterschätzter Bereich kommt aber noch hinzu und zeigt, dass es mit einfachen Tarif- und Anbietervergleichen bei weitem nicht getan ist: Dabei geht es um ein verbessertes LastgangManagement, mögliche Steuer- und Abgabenreduzierungen sowie Sondertarife, mit denen ebenfalls dauerhaft die Kosten der Kunden reduziert werden. VIS Energie kennt den Energiemarkt bis ins Detail und kann so gezielt im Interesse seiner Kunden handeln. Täglich beobachten qualifizierte Mitarbeiter die Entwicklung der Energiepreise an der Börse. Unterstützt wird VIS Energie von einem eigenen Experten-Netzwerk, das sich aus Rechtsanwälten aus dem Bereich Energierecht, Steu­ erberatern und Wirtschaftsprüfern sowie unabhängigen Energie­ beratern, die auch bei Fördergeldstellen zugelassen sind, zusam­ mensetzt. So profitieren die Kunden über die Kernkompetenzen hinaus von einem kompletten Dienstleistungsspektrum. Von diesem Know-how profitieren deutschlandweit Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen. Dabei liegt der Fokus klar auf dem produzierenden Gewerbe, da hier die höchsten Einsparungen er­ reicht werden können. Dazu zählen Firmen aus den Bereichen Maschinenbau, Fahrzeugbau, Metall, Kunststoff, Möbelherstellung, Holz sowie Fleischverarbeitung, Ziegel-, Marmor- und Betonwerke, aber auch Bäckereien. Das Unternehmen VIS Energie scheut keine Herausforderung und stellt sich gerne allen Fragen rund um das Thema Energie­ versorgung. n

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markt & wirtschaft 6 / 2014 | Energieeffizienz

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Mit den Kraftwirten zur effizienten Heizzentrale

Energieeffizienz steigern – Kosten senken Energieeffizienz – so lautet das Zauberwort, wenn es um Heizkostensenkung geht. Jede Heizungsanlage wird mit den Jahren alt und ineffizient, eine Auswechslung ist unum­ gänglich. Fragen zur Versorgungssicherheit, Technikauswahl, Instandhaltung und Optimierung der Anlagentechnik müssen getroffen werden.

D

ie Kraftwirte bieten mit ihren Lösungen Transparenz und Planbarkeit des Energiebudgets. Zum Vorteil für den Kunden, der auf diese Weise bares Geld spart. Seit über 50 Jahren versorgen die Stadtwerke Lemgo die Bürgerinnen und Bürger der Alten Hansestadt mit Wärme und Strom aus eigenen Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen. Dabei legen die Stadtwerke großen Wert auf eine wirtschaftliche und zugleich sichere Versorgung. Innerhalb des Unter­nehmens haben sich die „Kraftwirte“ – die Energiedienstleister der Stadtwerke Lemgo – auf den Bereich Energieeffizienz spezialisiert und bieten ihre umfas­ senden Kenntnisse z.B. der Industrie, Wohnungsbaugesellschaf­ ten, Immobilienbesitzern, Kliniken, Altenheimen und Architekten an. „Wir ermöglichen unseren Kunden eine effiziente Energiezen­

trale zu installieren und kümmern uns auf Wunsch auch um eine günstige Finanzierung“, so Dr. Georg Klene, Leiter der Kraftwirte. Im Rahmen ihres modularen Dienst­ leistungsangebotes pla­ nen, errichten, finanzieren und betreiben die Kraftwirte die jeweils beste und wirtschaftlichste Lösung für den Standort. Die in den optimierten Anlagen erzeugte Wärme, Kälte oder Strom sichert dem Kunden jahrelange Kosteneinsparungen. Schon heute set­ zen die Kunden weit über die Region OWL hinaus auf Lösungen aus Lemgo – und damit auf Energie­effi­zienz, Kostensicherheit und Transparenz. n n Weitere Informationen: www.kraftwirte.de

Vortragsveranstaltung

HQL-Verbot und LED-Beleuchtung Am 12. Juni veranstaltet die ELS GmbH gemeinsam mit EnergieImpuls OWL eine Informations­ veranstaltung zum Thema HQL-Verbot und LED-Beleuchtung.

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n weniger als einem Jahr ist es soweit: Die in der Industrie als Hallenbeleuchtung weit verbreitete Quecksilberdampflampe wird - ähnlich wie zuvor die Glühlampe - EU-weit verboten. In Deutschland betrifft dies allein in der Industrie knapp drei Millionen Leuchten, für die ab April 2015 keine Ersatz-Leuchtmittel mehr erhältlich sein werden. In Ostwestfalen-Lippe dürften hiervon rund 50.000 Leuchten betroffen sein. Sehr viele Unternehmen sind hierauf noch unvorbereitet. Denn was ist die richtige Alternative? HQL? T5? Oder LED? Insbesondere die noch neue LED-Technologie verspricht zwar sehr hohe Einsparungen, wie bei jeder „BoomTechnologie“ findet sich jedoch auch sehr viel minderwertige Quali­ tät auf dem Markt. Die Informationsveranstaltung will verantwortli­ chen Entscheidern helfen, sich vorzubereiten und die richtigen

Weichen zu stellen. Experten von ELS, Energie-Impuls OWL sowie ARCHIMEDES geben in ihren Fachvorträgen Antworten auf immer wieder gestellte Frage: Was steckt genau hinter dem HQL-Verbot? Was kann ich tun, wenn es keine Leuchtmittel mehr gibt für meine Leuchten? Wie bereite ich mich am besten auf den Wechsel vor? Welche Fördermöglichkeiten gibt es? Worauf muss ich vor allem achten, wenn ich LED in Betracht ziehe? Die Veranstaltung findet um 15 Uhr bei der Bio-Circle Surface Technology GmbH in Gütersloh statt. Eine schriftliche Anmeldung ist aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl zwingend erforderlich. n Das Anmeldeformular ist im Internet unter www.els-lichtsysteme.de erhältlich.

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Energieeffizienz | markt & wirtschaft 6 / 2014

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Nutzbringende Informationen: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Forums Energie & Effizienz erfuhren von Spezialisten, wie man der Kostenfalle entgehen kann.

1. Forum Energie & Effizienz in Markes Haus

So spart die Industrie Energie Energieintensive Industrien wie Brauereien, Metall verarbeitende Betriebe oder Automobilzulie­ ferer haben ein gemeinsames Problem: Wie für Privathaushalte steigen die Energiekosten auch für die Industrie unaufhörlich. Betroffene Betriebe sehen daher mit Schrecken der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) entgegen, die zu weiter steigenden Preisen führen wird.

W

ie man als industrieller Großverbraucher der Kostenfal­ le entgehen kann, darüber informierte im April das 1. Forum Energie & Effizienz in Markes Haus in Evers­ berg. Eingeladen hatten die beiden EnergieverbrauchsSpezialisten ECOTEC Ingenieure und Kombiplan aus Meschede. Gekommen waren aus der gesamten Republik über 70 Teilnehmer

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markt & wirtschaft 6 / 2014 | Energieeffizienz

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von bekannten Unternehmen wie Agrarfrost, Heraeus, John­ son Controls, Muhr & Bender, Tönnies, Pfeifer & Langen, Sachtleben Chemie und Wincor Nixdorf. Öffentliche Großver­ braucher waren durch das Klini­ kum Arnsberg und die Uniklinik Bonn vertreten. „Die EEG-Reform von Minis­ Peter Temmhoff, Geschäftsführer ter Gabriel wird die Ausnahme­ „Markes Haus“(Mitte), die Veranregelungen für die Industrie stalter Markus Schnier, Geschäftsführer Ecotec, und Christoph Koch, reduzieren und damit zu einer Geschäftsführer Kombiplan (rechts). höheren Kostenbelastung der ohnehin schon stark belasteten Großverbraucher führen", erklärt Dipl.-Ing. Markus Schnier, Inhaber von ECOTEC. „Das Klügste was die Industrie zurzeit tun kann, ist, alle Effizienzpotentiale zu nutzen und den Energiebedarf weiter zu redu­ zieren.“ Wie das geht, und ob sich ggf. auch eine Eigenerzeugung der Energie lohnt, das erfuhren die Teilnehmer in Expertenrunden etwa zum Thema Energiemanagement nach DIN EN ISO 50001 oder Energieversorgungskonzepte mit Kraft-Wärme-Kopplung. „Fakt ist, wer kein Energiemanagement betreibt, hat keine Chance auf Entlas­ tung bei der EEG-Umlage mehr", macht Dipl.-Ing. Christoph Koch, Geschäftsführer von Kombiplan deutlich. „Energiemanagement ist also ein Muss, und die Eigenerzeugung ggf. eine zusätzliche Mög­ lichkeit - aber nur unter sehr genau zu prüfenden Voraussetzungen." Die Veranstalter des Forums, ECOTEC und Kombiplan, sind seit vie­ len Jahren in der Region ansässig und arbeiten beim Thema Energie für große Endverbraucher Hand-in-Hand: ECOTEC berät industrielle Verbraucher bei allen Fragen der optimalen Energiebeschaffung, bei den Netzentgelten und bei Contracting-Projekten. Kombiplan liefert technische Planungen, Energieversorgungskonzepte und Energie­ managementsysteme. Beide Unternehmen haben 2013 neue Ge­ schäftsräume unter einem Dach an der Stadtmauer in MeschedeEversberg bezogen. n


Erneuerbare Energien

Größere Unabhängigkeit von Energieimporten Solarthermie und Pellets haben im vergangenen Jahr gut 33 Milliarden Euro an fossilen Brenn­ stofflieferungen und rund 21,5 Millionen Tonnen Treibhausgas-Emissionen eingespart. Weiterer Pluspunkt: Sie verringern außerdem auch die Abhängigkeit von Krisenregionen.

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und 20 Prozent des Stroms aus erneuerbarer Energie stammte 2013 aus Photovoltaikanlagen. Damit festigte die Sonnenlicht-Umwandlungstechnik Rang zwei nach Windenergie und noch vor Biogas und Wasserkraft, so das Bundesumweltministerium. Gleichzeitig verringerten sich die Treibhausgas-Emissionen durch Photovoltaiknutzung um etwa 21,5 Millionen Tonnen. Beim Bereitstellen von Wärme hätten in den ver­ gangenen Jahren auch Solarthermieanlagen und Wärmepumpen zunehmende Bedeutung erlangt. Für die Solarthermie werden auf dem Dach, der Hauswand oder im Garten Sonnenkollektoren instal­ liert, die Wasser oder Luft durch Sonnenenergie aufheizen können. Inzwischen stammen, nach Informationen des Bundeswirtschafts­ ministeriums, etwa fünf Prozent der Wärme aus erneuerbarer Ener­ gie von solchen Anlagen.

Struktur der Strombereitstellung aus Erneuerbaren Energien in Deutschland im Jahr 2012 Gesamt: 143,5 Mrd. Kilowattstunden Deponiegas 0,4% Klärgas 0,9%

biogener Anteil des Abfalls 3,5 %

Biogas

17,7 %

15,2 %

biogene flüssige Brennstoffe 0,2% Biomasse

8,4 %

biogene Festbrennstoffe

Wasserkraft

15,2 % 31,1 %

Quelle: ZSW nach Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien Statistik (AGEE-Stat)

Windenergie 18,4 % 35,3 %

18,4 %

34,8 %

Photovoltaik Windenergie an Land

Mit den bereits bis 2013 in Deutschland installierten Solarthermieund Holzpelletanlagen können in den nächsten 20 Jahren Energie­ importe von 33 Milliarden Euro ersetzt werden. Die dadurch gewon­ nene erneuerbare Wärme erzeugt bei einer Laufzeit von 20 Jahren eine Leistung von rund 300 Terawatt­ stunden. Mit dieser Menge kann der jähr­ liche Energiebedarf von 1,25 Millionen Haushalten bis 2033 abgedeckt werden. Gleichzeitig ist das Potenzial der erneuerbaren Wärmeversorgung in Deutschland noch längst nicht ausgeschöpft. „Die Solarthermie reduziert die Abhängigkeit von Energielieferun­ gen“, so Jörg Mayer, Geschäftsführer des Bundesverband Solarwirt­ schaft e.V. (BSW-Solar). „In vielen politischen Konflikten wird heute die Energiekarte gespielt. Spannungen mit Handelspartnern kön­ nen die Versorgungssicherheit gefährden. Erneuerbare, dezentrale Wärmeenergie ist in solchen Konflikten ein wertvoller Trumpf für die Zukunft.“ „Solarthermie und Pellets sind eine ideale Kombination, um fossile Brennstoffimporte schon heute überflüssig zu machen. Pellets sind ein heimisch verfügbarer Energieträger mit einem deut­ lichen Preisvorteil gegenüber fossilen Brennstoffen“, so Martin Bentele, Geschäftsführer des Deutschen Energieholz- und PelletVerbands e.V. (DEPV). Durch die Reduzierung von Heizöl- und Erdgasimporten schützt die erneuerbare Wärmeerzeugung mit Solarthermie und Pellets auch Klima und Umwelt. So wird der aktuelle Bestand an Pelletanlagen in den kommenden 20 Jahren 48 Millionen Tonnen CO2 einsparen, durch die Wärmeerzeugung mit Solarthermie können zusätzlich weitere 38 Millionen Tonnen CO2 reduziert werden. Die gemeinsa­ me CO2-Einsparung entspricht dem jährlichen C02-Ausstoß von 2,05 Millionen PKWs.

Windenergie auf See 0,5%

„In vielen politischen Konflikten wird heute die Energiekarte gespielt.“

Stromrechnung kürzen ist kinderleicht + Photovoltaikanlage aufs Dach + Strom selber nutzen

= Strompreis halbiert shutterstock/Nina Buday

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07.05.1435 11:41 | markt & wirtschaft 6 / 2014


Strom- und Energiesteuer-Spitzenausgleich

Unsichere Situation Die ökologische Energiewende und knapper werdende Ressourcen treiben die Energiekosten und die finanziellen Belastungen für Unternehmen weiter in die Höhe. Energie sparen und Energiekosten optimieren sind wesentliche Ziele und dauerhaft notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Seit dem vergangenen Jahr müssen Unternehmen des produzie­ renden Gewerbes, die den so genannten Strom- und EnergiesteuerSpitzenausgleich wahrnehmen, einen Nachweis zur Verbesserung der Energieeffizienz erbringen. Je nach Unternehmensgröße gibt es verschiedene Möglichkeiten, diese Vorgaben zu erfüllen. Die Ein­ führung eines Energiemanagementsystems nach DIN EN ISO 50001 oder eines Umweltmanagementsystems nach EMAS (Eco Management and Audit Scheme) steht jedem Unternehmen offen. Speziell für kleinere und mittlere Betriebe mit weniger als 250 Mit­ arbeitern und weniger als 50 Millionen Euro Jahresumsatz, gibt es zusätzliche Alternativen. Sie können zum Beispiel jährlich Energie­ audits nach DIN EN 16247-1 durchführen. Ganz gleich, für welches Nachweissystem ein Unternehmen sich entscheidet, eine Überprüfung durch eine unabhängige Konformi­ tätsstelle ist verpflichtend, ebenso die schrittweise Einführung für die Jahre 2013 und 2014. „Die schrittweise Einführung eines Nachweissystems sieht vor, dass die in diesem Jahr durchzuführenden Maßnahmen auf die des Vor­ jahres aufbauen. So hat es in 2013 bereits eine Erfassung und Ana­ lyse der eingesetzten Energieträger gegeben. Für das laufende Jahr sind zusätzlich auch alle Energie verbrauchenden Anlagen und Ge­ räte zu erfassen und zu analysieren“, beschreibt Nicolas Berger, Energieberater der CEC-Energieconsulting GmbH, die Vorgaben. Spätestens im kommenden Jahr müssen die Nachweissysteme im Unternehmen vollständig implementiert und zertifiziert sein. Ni­ colas Berger: „All diese Systeme dienen insbesondere dem Zweck, das Bewusstsein für Energieeffizienz zu schärfen sowie durch Ein­ sparungen nachhaltig die Energiekosten zu reduzieren.“

CEC-Energieberater Nicolas Berger: Energiekosten optimieren ist für Unternehmen zum Wett­ bewerbsfaktor geworden.

Vergütungsansprüche variieren Zur Berechnung der Vergütungsansprüche werden die Arbeitgeber­ anteile der Rentenversicherungsbeiträge herangezogen. Laut des seit März geltenden „Beitragssatzgesetz 2014“ liegt der Beitrags­ satz auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr bei 18,9 Prozent. „Die Unternehmen können also mit Entlastungen in ähnlicher Höhe wie im Vorjahr rechnen. Wird der Beitragssatz, wie vorgesehen, weiter abgesenkt, hat das geringere Vergütungsansprüche der Unterneh­ men zur Folge. Um nicht Gefahr zu laufen, sich um ein Testat zu bemühen, was am Ende des Jahres keinen Gegenwert im Sinne einer Vergütung hat, empfiehlt es sich, die möglichen Vergütungen im Vorfeld prognostizieren zu lassen.“ n

KONTEXT Die CEC Energieconsulting GmbH verfügt über Auditoren nach DIN EN ISO 50001, die den Zertifizierungsprozess in Unterneh­ men begleiten. Außerdem übernimmt das in Kirchlengern an­ sässige Unternehmen die Durchführung von Energieaudits nach DIN EN 16247-1. Für einen reibungslosen Ablauf der Testierung beziehungsweise Zertifizierung fungiert CEC als Schnittstelle zum Zertifizierungsunternehmen. Die Energiespezialisten sehen sich nicht nur als Partner für die rationelle Energieverwendung, sondern unterstützen auch bei der Entlastung durch den mögli­ chen Spitzenausgleich. n Weitere Informationen: www.cec-energie.de

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GreenTec Award für Weidmüller

Ganzheitliches Energieeffizienz-Konzept Der Elektrotechnikspezialist Weidmüller hat den renommierten GreenTec Award in der Kategorie Produktion bekommen.

A

usgezeichnet wurde die Produktionsstätte Niemeierstraße am Stammsitz Detmold für die vorbildliche und ganz­ heitliche Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen, sowohl im Gebäude als auch in der Produktion. „Wir sind auf diese Auszeichnung in besonderem Maße stolz, zeigt sie doch, dass sich die jahrelange Arbeit zur Förderung der Energieeffizienz auch im eigenen Haus gelohnt hat“, freut sich Weidmüller Finanz­ vorstand Harald Vogelsang. „Wir nehmen den GreenTec Award aber nicht nur als Auszeichnung, sondern ebenso als Ansporn, in unse­ ren Bestrebungen zur Entwicklung ökologisch nachhaltiger Lö­ sungen nicht nachzulassen.“ Für die Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz wurde Weidmüller im vergangenen Jahr bereits von der Bundesregierung als Klimaschutzunternehmen ausgezeichnet. Weidmüller versteht und lebt das Thema Energieeffizienz als ganzheitlich im Unter­ nehmen implementiertes System. „Eine intelligente und energie­ effiziente Fabrik ist keine Zukunftsvision“, erläutert Helene DerksenRiesen, Leiterin internationales Gebäude- und Energiemanagement. Weidmüller zeigt mit dem 2011 fertiggestellten Produktionsge­ bäude, dass durch die Integration von Fertigung und Infrastruktur bis zu 1.700 t CO2 pro Jahr eingespart werden können. „Der hohe Effizienzgrad wird vor allem durch die ganzheitliche Umsetzung des Themas Energie- und Ressourcenschonung erreicht: von der ener­ gieeffizienten Gebäudehülle über intelli­gente Gebäudeversorgungs­ technik bis hin zu zukunftsweisenden Produktionsprozessen“, weiß Derksen-Riesen.

Ausgezeichnete Energieeffizienz: Weidmüller Finanzvorstand Harald Vogelsang und Helene Derksen-Riesen, Leiterin inter­nationales Gebäude- und Energiemanagement, nahmen den Preis in München entgegen.

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Die energieeffiziente Fabrik ist keine Zukunftsvision Die Detmolder monitoren ihren Energieverbrauch mittlerweile auf Anlagenebene und gehen sogar noch einen Schritt weiter, indem der Stromverbrauch der wichtigsten Komponenten innerhalb der Anlage, wie Motoren und Heizung, erfasst werden. „Bisher geben die meisten Maschinenhersteller im Industriebereich nicht an, wie viel Strom ihre Anlagen im Produktionsbetrieb verbrauchen“, so Derksen-Riesen. „Die Stromverbrauchmessung auf Mikroebene soll es Weidmüller ermöglichen, Maschinen effizient zu optimieren und zu nutzen.“ Das ganzheitliche Energieeffizienz-Konzept von Weidmüller hat sich unter 200 internationalen, innovativen Bewerbern durchge­ setzt und die Jury überzeugt. Die Fabrik des 21. Jahrhunderts soll aber nicht nur intelligent, sondern auch transparent sein. Als erste energietransparente Fabrik bietet Weidmüller auch Kunden und Geschäftspartnern an, die ganzheitlich umgesetzten Maßnahmen zum Thema Energieeffizienz direkt vor Ort zu erleben und von ihren Erfahrungen zu profitieren. „Gemeinsam voneinander lernen - für eine bessere Zukunft“, so Harald Vogelsang. n

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Energieeffizienz | markt & wirtschaft 6 / 2014

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Energie-Scouts

Engagement für mehr Energieeffizienz 172 Auszubildende aus 46 Unternehmen in der Region machen in diesem Jahr Ernst mit der Effizienzsteigerung: Sie wollen die Themen Ressourcen- und Energieeffizienz in ihrer betrieblichen Ausbildung voran bringen.

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as Projekt geht auf eine Idee der Wirtschaftsjunioren Lippe aus dem Jahr 2013 zurück, die angesichts der gu­ ten Erfolge vieler Unternehmen in den „Lernenden Ener­ gieeffizienz-Netzwerken“ in Ostwestfalen-Lippe speziell die jungen Nachwuchskräfte mit ihren Ideen stärken wollen. Nach dem erfolgreichen Start in OWL dient das Projekt nun als Modell für deutschlandweit 20 weitere Pilotprojekte der „Mittelstandsinitiative Energiewende“, die vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert und vom DIHK koordiniert wird. Die Energie-Scouts OWL werden von den drei Wirtschaftsjunioren-­ Kreisen in OWL und den Industrie- und Handelskammern Ostwest­ falen und Lippe durchgeführt. Fachlich unterstützen die Energie­ agentur NRW, Energie Impuls OWL und die Effizienzagentur NRW das Projekt. Die Auszubildenden, sowohl aus technischen als auch aus kaufmännischen Berufen, wollen bis Ende August in ihren Unter­ nehmen Schwachstellen aufspüren und ressourcen- und energie­ effizientere Lösungen finden. Dazu bilden sie Teams und tauschen

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Engagement für ein zufkunftsweisendes Projekt: Uwe Lück; IHK Ostwestfalen zu Bielefeld, Nils Krüger; Energieagentur NRW, Frank Meyer zur Heide; Wirtschaftsjunioren Lippe und Geschäftsführer DeTec, NRW-Umweltminister Johannes Remmel, Harald Vogelsang; Weidmüller Interface, Andreas Kunsleben; Effizienz Agentur NRW und Klaus Meyer; Energie Impuls OWL (v.l.)

sich mit Fachleuten innerhalb und außerhalb des Unternehmens aus. Johannes Remmel, Minister für Klimaschutz, Umwelt, Land­ wirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NordrheinWestfalen, hofft auf diese Weise den Effizienzgedanken in den Unternehmen „von unten“ stärker verankern zu können. Er freut sich sehr, dass die Erfahrungen der Effizienz-Agentur NRW und der EnergieAgentur.NRW so auch von den jüngeren Fachleuten genutzt werden können.

Die Idee der Energie Scouts ist einfach in der Umsetzung und sehr effizient." „Die Idee der Energie-Scouts ist einfach in der Umsetzung, zugleich sehr effizient und bereitet die Auszubildenden auf die Aufgaben der Zukunft vor. Mit unserem Wettbewerb wollen wir möglichst viele Unternehmen anregen, sich mit ihren Auszubildenden aktiv zu be­ teiligen“, so erläutert Frank Meyer zur Heide, Initiator und Leiter des Arbeitskreises Innovation und Ressourcen bei den Wirtschaftsjuni­ oren Lippe. n

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Energieversorgung

Unternehmen atmen auf Seit dem Gesetzentwurf des novellierten Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) vom 8. April 2014 kann die Industrie aufatmen. Nach kontroversen Diskussionen über die Kostenbelastung von eigenproduziertem Strom herrscht jetzt Planungssicherheit. Die Investition in nachhaltige Stromerzeugung durch eigene Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen lohnt sich wieder. Immer mehr Unternehmen aus dem produ­ zierenden Gewerbe setzen in Energiefragen auf eine nachhaltige Selbstversorgung. Die­ ses neue Bewusstsein für Energieeffizienz und Einsparmöglichkeiten ist nicht zuletzt eine Reaktion auf die massiv steigenden Preise für fremdproduzierten Strom. Allein im vergangenen Jahr lag der Strompreis inklusive aller Abgaben und Steuern bei rund 15 Cent pro Kilowattstunde. Tendenz weiter steigend.

gewissheit, denn die EEG-Umlage sollte nun auf den eigenproduzierten Strom berechnet werden. „Das ist so, als ob man in seinem eigenen Obstgarten einen Apfel pflückt und dann auf diesen Mehr­ wertsteuer zahlen soll“, sagt Dr. Rein­ hard Wagner, Geschäftsführer der GWE Wärme- und Energietechnik GmbH. Auch das Ingenieurbüro selbst war von der Entwicklung betroffen und spür­ te die allgemeine Verunsicherung. „Das

rende Gewerbe zwar auf 15 Prozent, doch die Refinanzierungszeit steigt lediglich um etwa ein halbes Jahr. Damit haben Unter­ nehmen wieder Planungssicherheit und können dem Preisdruck aktiv entgegen­ wirken. Das reformierte EEG soll zum 1. August 2014 in Kraft treten. n

n Weitere Informationen: www.gwe-energie.de/

Unternehmen haben jetzt wieder Planungs­ sicherheit und können dem Preisdruck aktiv entgegenwirken. Mit der Diskussion um die Energiewen­ de wurde in den letzten Jahren mehr und mehr auf die Stromeigenproduk­ tion durch effektive Kraft-Wärme-Kopp­ lungsanlagen (KWK) gesetzt. Aus gutem Grund, denn sie sind der ungekoppelten Erzeugung von Strom und Wärme in der Energie- und CO2-Einsparung weit überle­ gen. Um die gleiche Menge an Strom und Wärme zu produzieren wie mit einer KWKAnlage, benötigt man gekoppelt bis 40 Pro­ zent weniger Primärenergie. Zudem war der KWK-produzierte Strom von Umlagen und Steuern befreit, sodass die Anlagen nach etwa zwei Jahren refinanziert waren und die Unternehmen durch die deutlichen Einsparungen von einem Wettbewerbs­ vorteil profitierten. Die GWE Wärme- und Energietechnik GmbH aus Gütersloh ist spezialisiert auf in­ novative und effektive Lösungsansätze mit Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen und rea­ lisierte bereits erfolgreich zahlreiche Pro­ jekte mit Unternehmen aus der Region. Doch mit der Neuerung des Erneuer­ baren-Energien-Gesetzes stieg die Un­

Interesse der Industrie am eigenpro­ du­ zierten Strom durch eine Kraft-WärmeKopplungsanlage, teilte sich in zwei Lager. „Das eine Lager wollte schnellst möglich ein dezentrales Kraftwerk bauen, um nicht von den Gesetzes-Neuerungen betroffen zu sein, das andere Lager war so irritiert, dass jegliche Planungen erst einmal auf Eis gelegt wurden“, so Dr. Wagner.

Ganzheitliche Energielösungen für Gewerbe und Industrie.

Kosten-/Nutzensicht: Investitionen lohnen sich Zwischenzeitlich waren die Diskussionen zur Kostenbelastung auf eigenproduzierten Strom so gestiegen, dass sich eine Inves­ tition wirtschaftlich nicht mehr gelohnt hätte. Mit einer Refinanzierungszeit von zwei auf mehr als zehn Jahre wäre sie kaum profitabel gewesen; für manche Unter­ nehmen hätte sie sich gar nicht refinanziert. Seit Anfang April ist nun der Entwurf des neuen EEG-Gesetzes verabschiedet und die Industrie kann aufatmen. Mit dem nun veröffentlichten Gesetzesentwurf erhöht sich die Kostenbelastung für das produzie­

Energiemanagement

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Energiemanagement

Optimieren und Kosten senken In jedem Unternehmen stecken ungeahnte Energieeinsparpotenziale. Wer sich auf Spurensu­ che begibt, der wird in der Regel auch fündig: Ein Blick auf den Verbrauch und die Kosten für Druckluft, Prozesskälte, Licht und Lüftung zeigt es schwarz auf weiß. Hier wird oftmals Geld zum Fenster hinaus geworfen. „Die Reduktion von Kosten sowie der Schutz der Umwelt – das sind starke Argumente, die eigentlich jeden Unternehmer überzeugen sollten und die für die Implementierung eines Energiemanagements sprechen. Die Realität sieht jedoch anders aus. Viele Verantwort­ liche wissen nichts davon. Fakt ist, dass sich nur etwa zehn Prozent der Unternehmen mit diesem The­ ma beschäftigen“, weiß Sascha Stuckmann aus Erfahrung. Dass es lohnenswert ist, sich für mehr Ener­ gieeffizienz einzusetzen, macht der Geschäftsführer der SWG Stuck­ mann wirtschaftliche Gebäudesys­ teme GmbH in Gesprächen, insbesondere auch mit kleinen und mittleren Unternehmen, deutlich. „Wer ein Energiemanagement­ system implementiert, hat die Möglichkeit, den eigenen Energie­

Basis für die erfolg­reiche Umsetzung ist eine überge­ ordnete Gebäudeleittechnik

Sascha Stuckmann, Geschäftsführer SWG Stuckmann wirtschaftliche Gebäude­systeme: „Entscheidend ist, Energiemanagement als systematische Einheit zu sehen.“

verbrauch zu identifizieren, Optimierungsmöglichkeiten umzu­ setzen und Kosten zu senken“, ist Stuckmann überzeugt. Argumente wie hoher Aufwand und hohe Kosten seien nicht zu hal­ ten. „Es muss nicht gleich eine aufwendige Zertifizierung durchge­ führt werden. Auch kleinere Maßnahmen können zu nachhaltigen Einsparungen führen. Entscheidend ist, Energiemanagement als systematische Einheit zu sehen, in dem alle technischen Prozesse, Unternehmensprozesse, Mitarbeiter und Unternehmensziele ganz­ heitlich betrachtet werden. Nicht verzahnte Einzelaktionen erzeu­ gen nur kurzfristige Erfolge, langfristig führen sie zu keinen Verän­ derungen“, so Stuckmann. Finanzielle Anreize von Vater Staat sollen Unternehmen motivieren, in Sachen Energiemanagement aktiv zu werden. (Siehe Kastentext) Bei der Umsetzung dieses Ziels steht der Unternehmer aus Be­ ckum Energieoptimierern zur Seite. Seine Arbeitsweise basiert auf einem ganzheitlichen integrativen Ansatz der technischen Gebäu­ Kraftwirte_Anzeige_2spaltig_Druck_14.indd 1

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Ein ausgefeiltes und durchdachtes Energie­managementsystem muss in der Unternehmens­philosophie ver­ankert sein, nur so lassen sich Ver­änderungen nachhaltig umsetzen. deautomation und der übergreifenden Ge­ bäudeleittechnik. Das Prinzip ist einfach und genial zugleich: Die in einem Gebäude existierenden verschiedenen Gewerke, wie Heizung, Kli­ maanlage, Gebäudehülle und Beleuchtung werden miteinander verbunden, so dass diese kontinuierlich miteinander kommu­ nizieren können. Basis für die erfolgreiche Umsetzung ist eine übergeordnete Gebäu­ deleittechnik auf Basis des herstellerneu­ tralen Kommunikationsprotokoll BACnet, das alle technischen Gewerke in einem Gebäude verbindet, und dem Nutzer zu jeder Zeit einen genauen Überblick über seine technischen Anlagen verschafft. So werden Fehler schnell erkannt und können umgehend direkt vor Ort behoben werden. „An einer Gebäu­de­leittechnik für Pro­ duktions- und Büro­ gebäude kommen Unternehmen nicht mehr vorbei“, so Stuckmann. Das verlangt auch der Gesetz­ geber. Die aktuelle Energiesparverordnung besagt, dass Zweckbauten ab einer Fläche von 400 Quadratmetern eine Ge­ bäude­ automation benötigen. Damit soll das erklärte Ziel, dass die deutsche Indust­ rie bis 2020 ihren Energieverbrauch um

20 Prozent ein­spart, umgesetzt werden. Hinsichtlich der Bedeutung der Gebäudeautoma­ tion ist Sascha Stuckmann optimistisch: „Die technische Ausstattung von Ge­bäuden mit Wärmepumpen, Heizkraftwerken, Photo­voltaikanlagen, automatisierter Lüftung und einer dickeren Gebäudehülle ist so komplex und die Anfor­derungen steigen ständig, dass ein Überbau in Form einer Leittechnik unerlässlich wird. Davon profitieren der Nutzer der Im­ mobilie und die Umwelt.“ n Weitere Informationen: www.swg-beckum.de

KONTEXT

Finanzspritze für grüne Ideen Die von der Bundesregierung verabschiedete Richtlinie für die Förderung von Energiemanagementsystemen hat das Ziel, Syste­ me und Maßnahmen für die planvolle Erfassung und Aus­wertung der Energieverbräuche zu fördern und darauf aufbauend Voraus­ setzungen für die Umsetzung von effektiven EnergieeffizienzMaßnahmen zu schaffen. Folgende Maß­nahmen sind Gegenstand der Förderung: • Erstzertifizierung eines vollständig eingerichteten Energie­ managementsystems nach DIN EN ISO 50001 sowie eines Energiecontrollings nach den Anforderungen des Anhangs die­ ser Richtlinie • Erwerb von Mess-, Zähler- und Sensorik-Technologie für Ener­ giemanagementsysteme

• Erwerb von Software für Energiemanagementsysteme • für die Erstzertifizierung nach DIN EN ISO 50001 maximal 80 % der zuwendungsfähigen Ausgaben und maximal 8.000 € • für die Erstzertifizierung eines Energiecontrollings maximal 80 % der zuwendungsfähigen Ausgaben und maximal 1.500 € • für den Erwerb von Messtechnik für Energiemanagement­ systeme maximal 20 % der zuwendungsfähigen Ausgaben und maximal 8.000 € • für den Erwerb vom Software für Energiemanagementsysteme maximal 20 % der zuwendungsfähigen Ausgaben und maximal 4.000 € • Soweit ein Unternehmen in einem Zeitraum von 36 Monaten Zuwendungen zu mehreren Maßnahmen erhält, ist die Gesamt­ summe der Zuwendungen auf maximal 20.000 € innerhalb dieses Zeitraums beschränkt.

Energieeffizienz | markt & wirtschaft 6 / 2014

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Internat Schloss Varenholz

Leben und Lernen in einem pädagogisch gestalteten Entwicklungsraum Das Internat Schloss Varenholz befindet sich neben der Privaten Real- und Sekundarschule Schloss Varenholz auf dem Gelände des Schlosses Varenholz im lippischen Kalletal/NRW.

S

eit nunmehr fast 65 Jahren werden hier vorrangig Kinder und Jugendliche individuell betreut und beschult, die auf­ grund von Defiziten in ihrer schulischen oder persönlichen Entwicklung einer besonderen Unterstützung bedürfen. Eine Aufnahme in das Internat kann entweder über öffentliche Kos­ tenträger erfolgen oder privat finanziert werden. Als anerkannter Träger der freien Jugendhilfe orientiert sich das Internat an den Vor­ gaben des SGB VIII. Hierzu zählen unter anderem die hohe Betreuungsdichte wie auch der ausschließliche Einsatz von päda­ gogischen Fachkräften in den Wohn- und Internatsgruppen. Alle Kinder und Jugendlichen auf Schloss Varenholz besuchen die private Real- oder Sekundarschule Schloss Varenholz, in der fast ausschließlich Internatsschüler/innen beschult werden. Die staat­ lich genehmigten Ersatzschulen in Ganztagsform sind durch ihr spezielles Internatsprofil darauf vorbereitet, insbesondere Schüler/ innen mit ADHS, Teilleistungsschwächen oder sonstigen Lern- und Leistungsdefiziten durch ein passgenaues schul- und erziehungs­ pädagogisches Konzept zu unterstützen und zu fördern.

Schloss Varenholz ist ein Haus des Lernens, in dem Schülerinnen und Schüler aller gesellschaftlichen Gruppen willkommen sind. Ein wichtiges schulpädago­ gisches Ziel besteht darin, dass alle Kinder und Jugendlichen sich in einem leistungsorientierten Umfeld wohl fühlen.

» Das Internat Die Pädagogen/innen auf Schloss Varenholz leisten eine „Rundum-die-Uhr-Betreuung“, um die Kinder und Jugendlichen in ihrer Individualität zu fördern und zu persönlichen Erfolgserlebnissen zu animieren. Die Zielvorgabe steht darin, für jede Schülerin und jeden Schüler den individuell bestmöglichen Schulabschluss zu erreichen und eine Persönlichkeit mit weitreichenden sozialen Kompetenzen zu entwickeln. Ein zentrales und überaus wichtiges Arbeitsinstru­ ment der Erziehungsarbeit in Schule und Internat bildet in diesem Zusammenhang der Aufbau von tragfähigen Beziehungen, denn nur, wenn Kinder und Jugendliche sich sicher gebunden fühlen, werden sie Vertrauen zu sich selbst und zu ihrem sozialen Umfeld aufbauen können. Die pädagogischen Fachkräfte versuchen des­ halb, die Problemlagen der Heranwachsenden zu erkennen und durch ein hohes Maß an Gespür und Feinfühligkeit Vertrauen bei ihnen aufzubauen. Teilleistungsschwächen oder ADHS werden auf Schloss Varenholz immer von der individuellen Lernausgangslage des Kindes oder Jugendlichen betrachtet. Dieses impliziert eine genaue Diagnose seiner Stärken und Ressourcen. In Elterngesprächen werden sowohl die Entwicklung des Kindes als auch die gegebenen familiären Beziehungen und Entwicklungsumstände eruiert, um lösungsorientiert Wege aufzu­ zeigen, die das Kind oder den Jugendlichen bei der Bewältigung einer Verhaltens- oder Entwicklungsstörung unterstützen können.

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Im Internat Schloss Varenholz werden Kinder und Jugendliche individuell nach ihren Stärken und Ressourcen betreut. Bedürfen sie im Bereich der Erziehung, des Lernens, des Verhaltens oder der Konzentration besonderer Hilfe, bekommen sie eine intensive pädagogische Unterstützung.

» Die Real- und Sekundarschule

Schüler nachhaltig und individuell auf die persönliche Wunschaus­ bildung vor: entweder auf die Sekundarstufe II, also z. B. den nach­ folgenden Besuch einer gymnasialen Oberstufe, oder auf den Ein­ stieg in das Berufsleben. Die Sekundarschule besitzt, wie auch die Realschule, den Status einer staatlich genehmigten Ersatzschule des Landes NRW, ist also staatlich anerkannt. Wie kaum eine ande­ re Schulform bietet insbesondere die Sekundarschule die Möglich­ keit des längeren gemeinsamen Lernens. Sie kommt damit dem Wunsch vieler Eltern entgegen, die Bildungswege ihrer Kinder länger offen zu halten und sie noch nicht nach der Grundschule in eine der klassischen Schulformen „einsortieren“ zu müssen. Hier­ von profitieren insbesondere „Spätstarter/-innen" oder Schüler/-in­ nen mit Lern- und Leistungsproblemen, ADHS, Verhaltensauffällig­ keiten oder Entwicklungsverzögerungen. Diese Schüler/-innen erhalten an der Varenholzer Sekundarschule eine Chance auf den gewünschten Bildungsabschluss. Bei der Sekundarschule Schloss Varenholz handelt es sich um eine Sekundarschule in kooperativer Form, die auch von Tagesschüler/-innen besucht werden kann. n

In der privaten, direkt an das Internat angeschlossenen Real- und Sekundarschule bereitet Schloss Varenholz die Schülerinnen und

n Weitere Informationen: www.schloss-varenholz.de

markt & wirtschaft 6 / 2014 | Unternehmen und Märkte/Portrait


Melanie Schwarz ist Verkaufsleiterin im Medienunternehmen ams – Radio und MediaSolutions und verantwortet die Vermarktung von Lokalradios in Ostwestfalen, im Kreis Gütersloh, Warendorf und Paderborn/Höxter sowie die Kundenberatung und -betreuung für den Bereich MediaSolutions mit den Geschäftsfeldern Audio, Video und Event.

Kolumne:

Streaming - Was ist das?

Herzlich willkommen zur vierten Kolumne. In dieser Ausgabe be­ schäftigen wir uns erneut mit einem technischen Thema. Es geht um das Streaming. Was ist das eigentlich? Aus rein technischer Sicht ist Streaming eine Übertragung von Datenpaketen, die hintereinander weg (sequentiell) verarbeitet werden. Der Vorteil ist, dass hier von Musik bis Filme und Videos ohne Wartezeiten gehört bzw. gesehen werden kann. Hier ein Beispiel: Sie planen eine Veranstaltung, die zu Informationszwecken an alle Mitarbeiter gerichtet sein soll. Ihre Firma ist aber auf verschiedene Standorte aufgeteilt, und der Veranstaltungsort beherbergt auch nicht alle Mitarbeiter. Einen Wanderzirkus wollen sie nun auch nicht in Gang setzen, geschweige denn die Stadthalle buchen. Dennoch sollen alle Mitarbeiter zeitgleich die Informationen erhalten. Geht nicht, meinen Sie. Doch, und zwar ganz einfach. Die Ver­ anstaltung findet wie geplant statt, gegebenenfalls sind nur die Führungskräfte oder der Teil der Belegschaft vor Ort, der in dem Gebäude arbeitet. Vor Beginn der Veranstaltung wird eine Kameratechnik instal­ liert, die während der gesamten Zeit die Veranstaltung filmt. Die Aufzeichnung wird in Echtzeit mit Hilfe eines Übertragungswagens

und der so genannten SNG-Technik (Satellite News Gathering) an einen Satelliten geschickt. Aus unserem AMS Studio haben wir Zugriff auf den Satelliten und holen uns die Daten. Dann erfolgt die sogenannte Encodierung, die Digitalisierung für das Internet. Über ein Netzwerk übertragen wir die Bilder ins Internet live und/ oder on demand. Wie die Mitarbeiter an den anderen Standorten die Botschaft erreicht, entscheiden Sie. Entweder gibt es in je­ dem Gebäude eine Zusammenkunft und es wird über eine große Leinwand übertragen, oder jeder Mitarbeiter sitzt an seinem Ar­ beitsplatz und kann die Veranstaltung an seinem Bildschirm über die eigene Firmenhomepage abrufen. So können im besten Fall alle Mitarbeiter zeitgleich über eine Art Liveschaltung der Veran­ staltung beiwohnen. Wir haben bereits für Unternehmen die Jahreshauptversamm­ lung gestreamt oder Konzerte übertragen. Selbst eine lokale Kar­ nevalsveranstaltung haben wir über das Internet in die Welt hin­ aus verbreitet. Auch nach der Live-Veranstaltung kann der Stream beispielsweise auf der Homepage zur Verfügung gestellt werden, so dass die User selbst entscheiden können, wann und wie oft sie die Inhalte abrufen möchten. Eine wirklich innovative Technik, die zwar nicht neu ist, die Sie aber für sich neu entdecken können. n

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Unternehmen und Märkte | markt & wirtschaft 6 / 2014

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Cardboard-Engineering

Vorausplanung verschafft Sicherheit und spart Kosten Die realistische Vorausplanung von Produktionsmitteln mit dem Rohrklemmsystem hat ver­ schiedene Vorteile: Der Prozess ist nicht nur schneller und effizienter, sondern auch kreativer. Unterstützung bei der Konzepterstellung bietet das BEECardboard- eine Revolution im Card­ board-Engineering.

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ie Problematik ist in jedem Unternehmen bekannt: Be­ stehende Prozesse verlangen regelmäßig nach Verände­ rung bzw. Neugestaltung. Auch Betriebsmittel und Ein­ richtungen müssen diesen neuen Gegebenheiten möglichst effektiv angepasst oder neu erstellt werden. „Eine hun­ dertprozentige Vorausplanung von Produktionsmitteln mit „echten“

Rohrklemmkomponenten erweist sich oftmals als unwirtschaftlich. Das BEECardboard-Engineering ist eine gute Alternative, auf schnel­ lem Weg realitätsnahe Produktionsmittel vorzuplanen. Diese Nach­ bildungen sind stabil und für praktische Versuche geeignet“, be­ schreibt Bernd Diekmann aus dem Hause DRECKSHAGE, die Vorteile. BEECardboard ist die Revolution des Cardboard-Engineering. Mit dem neuen System lassen sich in kürzester Zeit individuelle Lösun­ gen für unterschiedlichste Anwendungsfälle kreieren. Eingesetzt wird die Methode bei Workshops, um hier vor dem „realen“ Bau zum Beispiel Arbeitsplätze und Regale zu kreieren und zu testen. Die Vorteile liegen auf der Hand. Spätere kostspielige Änderungen entfallen und auch beim Aufbau werden die einzelnen Teile einfach aufgesteckt, Kleber und Schrauben sind nicht notwendig. Ein weite­ rer Pluspunkt – alle Teile sind wiederverwendbar.

Einfache Montage

Der Baukasten besteht aus einem Papprohr mit 28 mm Durchmes­ ser, Pappwinkeln in der Größe 40 x 40 mm und den dazu gehören­ den Kunststoffverbindern. Starterpakete sind ebenso erhältlich wie Einzelkomponenten.

Verbindungslösungen

Passend zu den BEECard­ board-Engineering Produk­ ten gibt es auch Kompo­ nenten für den Bau von praxisnahen Sonderla­ dungsträgern. Mit diesen wiederverwendbaren Bau­ teilen lassen sich in der Findungsphase Behälter erstellen und testen. „Hier wird nur noch Kartonage benötigt. Soll der zukünfti­ ge Ladungsträger extern bezogen werden, dient er zur schnellen Umsetzung Lean Box als Muster“, so Bernd Diekmann. n

Papprohre mit 28 mm Durchmesser

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markt & wirtschaft 6 / 2014 | Unternehmen und Märkte

n Weitere Informationen: www.dreckshage.de

Fotos: Dreckshage


filmzeit medien

Medienpreis für Bielefelder Filmemacher Die Filmemacher von filmzeit medien überzeugten mit ihren Videos zur Organspende und wurden dafür mit dem „intermedia globe Gold“ ausgezeichnet. „Für filmzeit medien ist der „intermedia globe Gold“ eine riesige Auszeichnung“, freut sich Projektleiter Theo Knepper. Er konnte den begehrten Filmpreis jetzt beim Hamburger World Media Festival 2014 für die Filmreihe „Organspende – Berufung und Profession“ entgegennehmen. Im Auf­ trag der Bundeszentrale für gesundheit­ liche Aufklärung (BZgA) hat filmzeit medien sieben Schulungsvideos über die Abläufe einer Organspende gefertigt. Der Wett­ bewerbsbeitrag von filmzeit medien wurde von einer internationalen Jury in der Katego­ rie „Professionel Education“ ausgezeichnet. Die Themenvideos werden im Juli als Schu­ lungsvideos für Mitarbeiter in Kliniken und

niedergelassene Ärzte veröffentlicht. Unter anderem thematisieren sie die komplexen Abläufe bei einer Organspende, die schwie­ rigen Gespräche mit den Angehörigen und die Transplantation. Dafür waren die Biele­ felder Filmemacher an Kliniken in ganz Deutschland und bei Eurotransplant im nie­ derländischen Leiden unterwegs. Mit dem Krankenhaus Lübbecke wurde auch auf der Intensivstation einer ostwestfälischen Klinik gedreht. „Wir freuen uns über die tolle Unter­ stützung, die wir in den Kliniken erhalten haben. Nur so war es möglich, aufwändige Filmaufnahmen auch im laufenden Be­ trieb einer Intensivstation zu machen“, sagt

Kongresse MEiM

Theo Knepper. filmzeit medien hat sich in den zurückliegenden Jahren als Anbieter von hochwertigen Informationsfilmen einen Namen gemacht. Das Unternehmen konn­ te sich immer wieder bei zahlreichen öffent­ lichen Ausschreibungen von Film­projekten durchsetzen, vor allem wenn Spezialwissen in den Bereichen „Medizin und Gesund­ heit“ oder „Energie und Umwelt“ gefragt war. Zum Portfolio gehören neben hoch­ wertigen Filmen auch Medienberatung und filmgestützte Internet‐Produktionen. n

n Weitere Informationen unter: www.filmzeit.info

GELUNGEN!

Hoher Ausstellerzuspruch Grothus van Koten Mittelstandsmarketing meldet schon jetzt einen hohen Ausstellerzuspruch. „Bereits ein Drittel der Ausstellerflächen und mehr als die Hälfte der Vortragszeiten sind bereits vergeben“, so der Veranstalter der MEiM 2014 in Paderborn. 70 Ausstellerflächen und 35 Vortrags­ zeiten sind für die MEiM am 29. Oktober insgesamt zu vergeben. „Eigentlich treten wir erst jetzt in die heiße Vertriebsphase ein“, freut sich Frank van Koten über die frühen, guten Nachrichten. „Das zeigt mir, dass sich die MEiM im Aufwind befindet und insbesondere unsere Neuerungen an­ genommen werden.“ Eine der Neuerungen sind die „InhouseTagungen“, die nach einem Shop-in-ShopKonzept von Unternehmen auf der MEiM veranstaltet werden und für alle Besucher zugänglich sind. Zwei Tagungsthemen ste­ hen schon fest: Die Tagung „Lean Produc­ tion/Lean Management“ vom Dienstleis­ tungsunternehmen Delta Top International aus Wesseling und die Tagung „Prozess-

Beratung Konzeption Abwicklung Preis/Leistung

MEiM-Veranstalter Frank van Koten

Management“ von der Paderborner Unter­ nehmensberatung UWS Unger Welsow und Schneider. „Selbstverständlich freue ich mich über weitere Buchungen“ erläutert van Koten und erwartet, dass sich in den nächsten Wochen die noch vorhandenen Lücken schließen werden. n n Weitere Informationen: www.meim.de oder unter Tel.: 05251 8707070

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Erfolgreiche Forschung

Mit „Hardpaint“ zum Lissabon-Preis Prof. Dr. Jürgen Peterseim, Fachbereich Maschinenbau an der Fachhochschule Münster, ist mit dem Lissabon-Preis für eine weltweit einzigartige Technologie ausgezeichnet worden.

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er den Lissabon-Preis erhält, muss Besonderes geleis­ tet haben. Besonderes im Sinne des Leitgedankens der Europäischen Union „Wissen gestaltet Europa“ und einer herausragenden Transferleistung zwischen Hochschule und Gesellschaft. Verdient hat diese Aus­zeichnung in diesem Jahr aus der Sicht des Hochschulrats der Fachhochschule Münster, Prof. Dr. Jürgen Peterseim vom Fach­bereich Maschinen­ bau für seine Erfindung „Hardpaint". Mit diesem Produkt ist es möglich, durch Verschleiß stark be­ anspruchte Stahlbauteile kostengünstig und effizient mit einer Schutzschicht zu versehen. Gleich vier Patente an der weltweit ein­ zigartigen Technologie hat die Hochschule angemeldet. Inzwischen wurden sehr erfolgreich Lizenzverträge mit mehreren Unternehmen abgeschlossen. Das Prinzip der Technologie: Das zu schützende Bauteil erhält eine Art Anstrich. Im Gegensatz zu herkömmlicher Farbe handelt es sich bei „Hardpaint" allerdings um ein widerstandsfähiges Gemisch aus metallischen sowie keramischen Bestandteilen und Wasser. Dieser „Schlicker" gleicht in seiner Konsistenz einer teigigen Paste. Nach dem Auftragen werden die beschichteten Teile bei zirka 1.000 Grad geglüht, danach sind sie mehrfach widerstandsfähi­ ger. Die Lebensdauer der auf diese Art geschützten Bauteile kann dabei je nach Einsatzfall mehr als verzehnfacht werden. „Hardpaint" ermöglicht so das kostengünstige Versiegeln auch schwer zugänglicher Stellen wie zum Beispiel Rohrinnen­ flächen. Einsatzfelder finden sich in vielen industriellen Anwendun­ gen, so etwa in Rohrleitungen zur Förderung von Feststoffen - wie zum Beispiel Mineralien -, in Anlagen der Kunststoffverarbeitung, in der Gesteinszerkleinerung, aber auch in der Sicherheitstechnik, wie beim Schutz von Schließeinrichtungen.

„Hardpaint ermöglicht das kostengünstige Versiegeln auch schwer zugänglicher Stellen“

„Ich bin einfach total begeistert von dieser genialen Idee", sagte Prof. Dr. Engeln-Müllges bei der Überreichung des Preises. Der Preisträger sei ein würdiger Repräsentant der Fachhochschule Münster, so die Vorsitzende des Hochschulrates. 0001506039_000003.pdf - Februar 8, 2013

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markt & wirtschaft 6 / 2014 | Unternehmen und Märkte

Erfolgreiches Forschungsprojekt: Prof. Dr. Jürgen Peterseim erhält für die Entwicklung von „Hardpaint“ den Lissabon-Preis. Prof. Dr. Engeln-Müllges überreicht die Urkunde.

Professor Peterseim selbst empfindet die Auszeichnung als eine Anerkennung, die er stellvertretend für sein Team entgegen­ nimmt, ohne das diese Leistung nicht möglich gewesen wäre. Und na­türlich freut er sich über den mit 5.000 Euro dotierten LissabonPreis: „Mit dem Geld habe ich die Möglichkeit, Studierende als studentische Mitarbeiter in laufende Forschungs- und Entwick­ lungsprojekte einzubinden und ihnen damit die Chance zu eröff­ nen, das erlernte Wissen in konkreten Projekten anzuwenden." n

KONTEXT Wissen gestaltet Europa - unter diesem Leitgedanken steht die Verleihung des Lissabon-Preises an der Fachhochschule Münster. Die Auszeichnung für neuartige Transferleistungen zwischen Hochschule und Unternehmen hat die Fachhoch­ schule Münster im Jahr 2007 erstmals vergeben, 2009 und 2012 hat ihn der Hochschulrat der FH Münster verliehen. An­ gelehnt ist die Auszeichnung an die im Jahr 2000 von den euro­ päischen Staats- und Regierungschefs in der portugiesischen Hauptstadt entwickelte Lissabon-Strategie. Diese hat sich zum Ziel gesetzt, die Europäische Union zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt zu entwickeln. Die Nachfolge hat nun „Europa 2020" angetreten - die neue Entwicklungsstrategie der EU für das kommende Jahrzehnt. Das Ziel: intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum für Europa. n


Impressum Herausgeber PBL MEDIA Verlag, Meisenstraße 96, 33607 Bielefeld Tel. 05 21 / 2 99 73 90, Fax: 05 21 / 2 99 73 91 e-mail: info@mawi-westfalen.de

Das lesen Sie in der Juli-Ausgabe: Erscheinungstermin: 15. Juli Anzeigen- und Redaktionsschluss: 24. Juni Kommunikationslösungen und Informationstechnologien

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Redaktion Christiane Peters (Chefredakteurin) Tel.: 05 21 / 2 99 73 90, Mobil: 01 71 / 1 74 22 59 e-mail: peters@mawi-westfalen.de

Mitarbeiter der Redaktion Jörg Gieselmann e-mail: info@mawi-westfalen.de Region Münster, Jürgen Rönsch, Tel.: 01 77/5 91 96 82 Das Abonnement läuft über ein Jahr und verlängert sich nur dann um ein weiteres Jahr, wenn es nicht spätestens drei Monate vor dem Ablauf des Abonnements gekündigt wird. 8 Hefte kosten im Abonnement 18 Euro.

Der weltweite Zugriff auf sichere Datennetze ist für fast alle Unternehmen eine grundle­ gende Voraussetzung zur Nutzung von Res­ sourcen und Informationstechnologien und damit zugleich Basis für den Geschäftser­ folg. Wie diese Technologien im Unterneh­ men erfolgreich eingesetzt werden können, ist Thema der Juli-Ausgabe. Schwerpunkte sind u.a.: Big Data, Mobile Devices, Telefo­ nie, Managing Trust, Cloud Computing, intel­ ligente Netzkonzepte und IT-Services.

Erscheinungsweise

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8 x im Jahr, Preis des Einzelheftes: 4,00 Euro.

Layout und Konzeption Silke Welz, e-mail: welz@mawi-westfalen.de

Druck Hans Gieselmann Druck- und Medienhaus GmbH & Co. KG, Bielefeld Gekennzeichnete Beiträge decken sich nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion. Verantwortlich für den Inhalt: Christiane Peters 16. Jahrgang Auflage: 25.000 Exemplare sowie 5.000 pdf-Exemplare

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Vorschau | markt & wirtschaft 6/ 2014

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