markt & wirtschaft westfalen 7-15

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Das Wirtschaftsmagazin für zukunftsorientierte Unternehmer

Serie Grüne GeschäftsIdeen

Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz als Unternehmenskonzept

Recycling

Wie die Entsorgungswirtschaft Klimaschutz und Rohstoffsicherung fördert


DER COUN T DOWN

läuft 4. bis 6. November

Schwerpunktausgabe zur FMB 2015 markt & wirtschaft westfalen

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personal & wirtschaft Warum das Fachkräfte-Recruiting immer individueller werden muss

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Das Wirtschaftsmagazin für Unternehmer

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Das Wirtschaftsmagazin für zukunftsorientierte Unternehmer

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Schwerpunktausgabe: FMB-Zuliefermesse für den Maschinenbau präsentiert innovative Technologien

Sonderheft personal & wirtschaft Fachkräftesicherung durch Zuwanderer

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Die Formel für die Zukunft

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Was den Maschinenbau in die Zukunft BEWEGT

Mit welchen Technologien der Maschinenbau die Industrie 4.0 weiter entwickelt

Exklusiv für Aussteller: Wie in den vergangenen Jahren berichtet markt & wirtschaft wieder ausführlich über die FMB Zuliefermesse Maschinenbau 2015 mit Berichten, Hintergrundinformationen, Interviews, Neuheiten und Unternehmen. Fordern Sie jetzt Ihr „FMB-Vorteilspaket“ an! Weitere Informationen: Tel. 0521/2997390 oder E-Mail: service@mawi-westfalen.de Stichwort „FMB-Vorteilspaket“.

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Die Zukunft im K  pf


Ausblick

Von Christiane Peters, Chefredakteurin

Marken sind bekannt, erfolgreich und stehen für Werte wie Qualität und Vertrauen. Dennoch sind auch Markenunterneh­ men gefordert, sich den veränderten Märkten und gesellschaft­ lichen Herausforderungen zu stellen, um die Zukunftsfähigkeit ihrer Marke zu sichern. BMW, die Deutsche Telekom oder Volkswagen… Obwohl die ganz großen internationalen, deutschen Marken zu ganz unterschiedlichen Branchen zählen und verschiedene Ziel­ gruppen bedienen, weisen sie dennoch nicht wenige Gemeinsamkeiten auf: Sie sind äußerst wertvoll! Sie strahlen Produktsicherheit und Vertrauen aus, können auf aktuelle und vergan­ gene Erfolge verweisen und stehen für Kundenorientierung und Qualität. Dass auch diese Werte nicht in alle Ewigkeit, sozusagen „in Stein gemeißelt“ sind, lässt sich vor dem Hintergrund veränderter Märkte und dem Hinzukommen neuer Markenführungs­ instrumente unschwer erahnen. Die aktuellen Herausforderungen wie Digitalisierung, Netz­ werkgesellschaft, neue Arbeitswelten, technologischer und sozialer Wandel erfordern eine vorausschauende und angepasste Markenführung. Dennoch muss das Rad nicht neu erfunden werden, wenn es darum geht, die Zukunfts­ fähigkeit der Marke sicherzustellen. Die aktuelle Studie „Brands Ahead“ des Markenver­ bands sowie des Deutschen Marketingverbands in Kooperation mit TNS Infratest zeigt: „Es gilt, bewährte Kriterien und Mechanismen der Markenführung beizubehalten, sie aber in der Regel anders zu interpretieren, mit veränderten Inhalten zu füllen und weiterhin auf eine starke, kompetitive Marke zu setzen.“ Welche Schritte erforderlich sind, eine Marke fit für die Zukunft zu halten, erfahren Sie in unserem Titelthema. Am Anfang stand die Idee für ein völlig neues Produkt. Der sich abzeichnende Klimawandel war Anlass und Herausforderung, mit einer Innovation Aufsehen zu erregen. Damit begann die Erfolgsgeschichte der topocare GmbH, Gütersloh. In unserer neuen Serie Grüne Ge­ schäftsIdeen (siehe Seite 10) stellen wir gestandene Unternehmen und kreative Start-Ups aus der Region vor, die mit ihrer Geschäfts­philosophie Großes leisten und auf Nachhaltig­ keit, Kosten- und Ressourceneffizienz setzen. n n Wenn auch Sie eine nachhaltige GeschäftsIdee haben, bewerben Sie sich: info@mawi-westfalen.de


23 Ausblick 24 Inhalt

Forschung und Entwicklung

SERIE

Grüne Geschäftsideen In unserer neuen Serie stellen wir gestandene Unternehmen und kreative Start-Ups aus der Region vor, die mit ihrer Geschäfts­philosophie Großes leisten und auf Nachhaltigkeit, Kosten- und Ressourceneffizienz setzen.

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Markenführung

Wie Marken auf Erfolgskurs bleiben Der technologische, öko­ nomische und soziale Wandel zwingt die Markenunternehmen, die Zukunftsfähigkeit ihrer Marke ständig zu pflegen und zu verbessern.

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44 WissensWert 26 OWL-Innovationspreis MARKTVISIONEN: Innovationen ins Rampenlicht rücken 26 FHDW Paderborn: Patent in den USA 27 StartGreen Award: Stärkung der grünen Gründerszene 28 Exklusiv für Westfalen: mawi-Innovationsranking 29 Elektromobilität: Entwicklungsbedarf im Leichtbau 10 Serie Grüne Geschäftsideen: Sandgefüllte Endlosschläuche für den Deichbau

Markenführung 12 Markenpflege: Wie Marken auf Erfolgskurs bleiben 13 Interview: „Marken müssen ein klares Leistungsversprechen kommunizieren“ 15 Studie Markenführung: Contest, Content, Context – so werden Marken zukunftsfähig 16 Markenführung: „Design gehört zu unseren Werkzeugen“ 17 Interview Markenschutz: „So umfassend wie möglich“ 18 Bewertungsmanagement: Zwischen kommentieren und brandmarken 20 Strategische Produktentwicklung: Marken müssen die Kultur der Kunden reflektieren 21 Informative Websites: Think Content! 22 Markenbildung im Web 2.0: Die Macht der Konsumenten 24 Kolumne Innovationen: Ideen schützen 25 tri-ergon film- & werbeagentur: Kunden mit Emotionen locken

Entsorgung und Recycling Entsorgung & Recycling

„Alle Abfälle müssen stofflich oder energetisch verwertbar sein“ Ernst-Peter Rahlenbeck, Vorsitzender des Vereins „Klimaschutz durch Kreislaufwirtschaft e.V.“, über die Potentiale der Abfall- und Recyclingwirtschaft und die Ziele des neu gegründeten Vereins.

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markt & wirtschaft 7/ 2015 | Inhalt

26 Interview: „Alle Abfälle müssen stofflich oder energetisch verwertbar sein“ 28 Kunststoffrecycling: Es fehlt der Input 29 Recycling in Deutschland: Fundgrube an Rohstoffen 30 Neuerungen im Gefahrstoffrecht: Was Unternehmen beachten müssen 31 Akten- und Datenträgervernichtung: Sorgfalt statt Leichtsinn

ITK-Technologien 32 Digitalisierung: Achillesferse der deutschen Wirtschaft? 33 Netzwerkzugangskontrolle für kritische Infrastrukturen: Absicherung von Produktionsnetzen 34 Computergestützte Telekommunikation: Enorme Flexibilität und Zeitersparnis 36 COBUS-Gruppe auf Expansionskurs: Für mehr Marktdominanz


Im Portrait

Digitalisierung

38 PME Familienservice: Die unsichtbaren Kranken 39 Schülerforum der Einrichtungen der Fachinstitute Blauschek: Kreative Auseinandersetzung mit dem Thema „Beschwerde“

Achillesferse der deutschen Wirtschaft?

Unternehmen und Märkte 40 Stadtwerke Detmold: Pachtmodell SolarDach 40 COBUS-Auszubildende zeigen soziales Engagement: Den Kollegen den Rücken stärken 42 Kolumne Kundenbindung: Eine der wichtigsten Aufgaben im Verkauf 42 BVMW Meeting Mittelstand: Industrie 4.0 – Die Produktion wird smarter 44 Profilschienenführungen von DRECKSHAGE: Für mehr Präzision in der Bewegung 44 Planung der Weihnachtsfeier: Termine rechtzeitig buchen 45 WEGE setzt erfolgreiche Marketingkampagne bundesweit fort: Mit provozierenden Botschaften Neugier wecken 46 TrinityComputer.de: TOP Consultant und bester IT-Berater 47 Vorschau / Impressum

„Abwarten und Tee trinken" ist die Devise vieler Mittelständler in Deutschland, wenn es um das Thema Digitalisierung geht. Experten sehen deshalb dringenden Handlungsbedarf.

32 WEGE setzt erfolgreiche Marketingkampagne bundesweit fort

Mit provozierenden Botschaften Neugier wecken Die WEGE setzt weitere Impulse: Nach dem erfolgreichen Start des Internetportals „Das kommt aus Bielefeld“, sollen nun weitere konkrete Aktionen angeschoben werden, um die Stärken des Standortes Bielefeld 45 bundesweit bekannter zu machen.

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WISSENSWERT

Münsterland lockt ausländische Firmen Im Münsterland sind im vergangenen Jahr rund 150 neue Arbeitsplätze durch Investitionen von ausländischen Firmen entstanden. 16 Unternehmen ließen sich neu in der Region nieder. Damit festigt das Münsterland laut einer Studie der landeseigenen Wirt­ schaftsförderungsgesellschaft NRW. In­vest seine Attraktivität für Unterneh­ mensansiedlungen. Mit sieben nieder­ ländischen Firmen stammt knapp die Hälfte der Neuansiedlungen aus dem Nachbarland, die allesamt Dienstleis­ ter sind, die sich größtenteils auf den Finanzbereich spezialisiert haben. n n www.wirtschaftswunderland.com

Innovationsförderung Mittelständische Unternehmen und Hoch­ schulen aus NRW sollen noch besser in den internationalen Markt und bei Forschungsvorhaben begleitet werden: Die EU hat den Vertrag mit NRW.Europa nun bis 2020 verlängert. Damit wird das breite Beratungs- und Dienstleistungsangebot rund um die europäische Forschungs- und Innovati­ onsförderung fortgeführt. NRW.Europa besteht aus ZENIT GmbH, NRW.BANK und NRW.International GmbH. n n www.nrweuropa.de

Mehr Start-up-Mentalität Das EXIST-Gründerstipendium der Bundesregierung hat seit 2007 mehr als 1000 Start-ups unterstützt. Grün­ der kritisieren aber einen übertriebe­ nen bürokratischen Aufwand. „EXIST ist ein wichtiger Baustein der Startup-Förderung. Wir müssen aber si­ cherstellen, dass Start-ups und Förde­ rung auch zueinander passen. Gründer sollen sich auf ihre Idee konzentrieren und nicht auf das Ausfüllen von For­ mularen“, sagt BITKOM-Vizepräsident Ulrich Dietz. „Wenn wir mehr Startups haben wollen, dann müssen wir für die passenden Rahmenbedingun­ gen sorgen, damit sich noch viel mehr kluge Köpfe in den Hochschulen für das Gründen begeistern.“ n n www.exist.de

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OWL-Innovationspreis MARKTVISIONEN

Innovationen ins Rampenlicht rücken Erfolgreiche Produkte, Dienstleistungen und Unternehmenspro­ zesse gesucht: Zum elften Mal schreibt die OstWestfalenLippe GmbH den OWL Innovationspreis MARKTVISIONEN aus.

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nternehmen, Firmenverbün­ de sowie Koo­ pera­tionen von Unternehmen und For­ schungseinrichtungen aus OstWestfalenLippe können sich um den un­ dotierten OWL-Innovati­ onspreis bewerben – mit einem innovativen Pro­ dukt, einer Dienstleis­ tung oder einem vorbild­ lichen Unter­nehmens­prozess. Dabei wird der Preis in den Kategorien Wissen das Potenzial der Region zu schätzen: Friedhelm Rieke „Industrie und Hand­ (Geschäftsführer Stadtwerke Bielefeld), Dr. Ralf Adenstedt (Ge­ werk“, „Energie“ und schäftsführer Böllhoff Automation), Herbert Weber (Geschäftsführer „Zukunft gestalten“ ver­ OstWestfalenLippe GmbH), Wolfgang Marquardt (Fachbereichsleiter geben. Darüber hinaus OstWestfalenLippe GmbH) und Thomas Niehoff (Hauptgeschäfts­ führer IHK Ostwestfalen). Foto: OWL GmbH richtet sich der Start UpPreis speziell an junge Firmen, die nach dem 31. Mai 2012 gegründet wurden. Der Start Up-Preis ist dotiert mit 2.500 Euro (gestiftet von den Stadtwerken Bielefeld) und einem Beratungspaket im Wert von 10.000 Euro gestiftet von der Unity). „Wir haben in diesem Jahr neue Kategorien für den Preis geschaffen, damit wir die gesamte Bandbreite von Innovationen abdecken können“, erläutert Herbert Weber, Ge­ schäftsführer der OWL GmbH, die Neuausrichtung des Wettbewerbs, der von den Stadt­ werken Bielefeld unterstützt wird. Die Preisverleihung findet im Winter 2015/2016 statt. Der OWL-Innovationspreis hat sich seit der ersten Ausschreibung 1995 zu einem der wichtigsten Wirtschaftspreise in OWL etabliert. Insgesamt 833 Bewerbungen sind bei den bisherigen zehn Wettbewerben eingegangen, 35 Unternehmen wurden mit der be­ gehrten Trophäe in Form einer gläsernen Kugel ausgezeichnet. 2013 wurde der Inno­ vationspreis an die Bielefelder Böllhoff Verbindungstechnik für das Hochgeschwindig­ keits-Bolzensetzen „RIVTAC“ (eine innovative Fügetechnik für die Automobilindustrie) und die MSF-Vathauer Antriebstechnik GmbH & Co. KG (Detmold) für die intelligente Automa­ tisierungslösung „MONO-SWITCH Field Power Even Thinking“ verliehen. Der Start Up-Preis für eine erfolgreiche Unternehmensgründung ging an die Gütersloher to­ pocare GmbH, die ein Verfahren und eine Maschine zur Verbesserung von Deichbau und Hochwasserschutz entwickelt hat. n

n Unternehmen mit Sitz in OWL können sich bis zum 4. September bewerben. Weitere Informationen, Teilnahmebedingungen und Bewerbungsunterlagen: www.ostwestfalen-lippe.de.

markt & wirtschaft 7 / 2015 | Forschung und Entwicklung


StartGreen Award

Stärkung der grünen Gründerszene Die nationale Gründerinitiative StartUp4Climate lädt Akteure der Green Economy ein, sich um den StartGreen Award zu bewerben.

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tart-ups der grünen Wirtschaft haben in den letzten zehn Jahren mehr als eine Million neue Arbeitsplätze ge­ schaffen. StartUp4Climate macht mit dem StartGreen Award sichtbar, wie wichtig dieses Gründungsfeld für Deutschland ist. Mit dem Preis will die Initiative Gründungen im Bereich Klimaschutz und Nachhaltigkeit fördern und Start-ups, Gründungsförderer und Investoren gezielt zusammenbringen. Auch Investoren erkennen die Chancen, die ihnen die grüne Wirt­ schaft bietet. „Start-ups und Geschäftsmodelle, die auf ökologi­ sche Nachhaltigkeit setzen, sind eine wichtige Säule des wirt­ schaftlichen Erfolgs Deutschlands. Der High-Tech Gründerfonds

(HTGF) freut sich, mit dem StartGreen Award einen Preis zu unter­ stützen, der sich der Förderung von Ideen in diesem Bereich ver­ schrieben hat“, sagt Dr. Ansgar Kirchheim vom HTGF. Dr. Ute Gün­ ther vom Business Angels Netzwerk Deutschland e. V. (BAND) betont: „Ich engagiere mich beim StartGreen Award, weil Gründun­ gen der Innovationsmotor unserer Volkswirtschaft sind. Nicht zuletzt versprechen grüne Start-ups aber auch hohe Wachstumschancen.“ n n Eine Bewerbung für den StartGreen Award ist ab dem 25. August online über das Portal der nationalen Gründer­ initiative www.start-green.net möglich.

FHDW Paderborn

Patent in den USA Aus einem Forschungsprojekt der FHDW mit Industriepartnern ist eine Patentanmeldung entstanden, die in Deutschland und den USA anerkannt wurde.

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ktuelle Lehre an Hochschulen muss immer auch neues­ te Ergebnisse aus der Forschung einbeziehen, um am Puls der Zeit zu bleiben. Umso interessanter ist es, wenn diese Ergebnisse aus den Reihen der eigenen Do­ zenten stammen und zudem schon in der Praxis genutzt werden. Das aktuelle Projekt, aus dem die Patentanmeldung entstanden ist und an dem die FHDW-Professoren Wilhelm Nüßer und Eck­ hard Koch forschen, widmet sich der hochaktuellen Fragestel­ lung, wie moderne Systeme ihre Umgebung, ihren „Kontext“, er­ kennen und daraus die passenden Aktionen ableiten können. So lassen sich Smartphones oder auch große Systeme, wie Landoder Baumaschinen, automatisiert in Geschäftsprozesse eines Unternehmens integrieren. Smartphones können dann situations­ angepasste Anzeigen bereitstellen, wie zum Beispiel welches Restaurant in der Nähe geöffnet hat. Mähdrescher, die abhängig von Ort, Wetter und benachbarten Maschinen arbeiten, können die gerade passenden betrieblichen Abläufe eines landwirtschaft­ lichen Betriebs erkennen und ausführen. Manuelle Eingriffe wer­ den so stark reduziert, teilweise sogar überflüssig. Diese Frage­ stellung besitzt nach Überzeugung der FHDW-Forscher eine hohe technische und wirtschaftliche Relevanz. Die Einsatzmöglichkeiten dieser Systeme, die je nach Umge­ bungssituation reagieren, sind vielfältig: „Unternehmen aus un­ terschiedlichsten Bereichen können das System nutzbringend einsetzen. Neuartige Geschäftsmodelle sind damit denkbar, zum Beispiel in der Automobil- oder Haushaltsgeräte-Branche. Auch Einrichtungen wie Krankenhäuser, die beispielsweise Krankenbet­ ten mit besonders schwierigen Krankheitsfällen damit ausstatten können, kommen in Frage”, erläutern die FHDW-Forscher Nüßer und Koch. n

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Forschung und Entwicklung | markt & wirtschaft 7 / 2015

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Exklusiv für Westfalen: mawi-Innovationsranking Das Ranking stellt die quantitative Innovationsstärke der westfälischen Kreise, Städte und Unternehmen dar. Kreis-/Stadtranking*

Unternehmensranking Minden-Lübbecke 8 WAGO Verwaltungsges. 5 Battenfeld-Cincinnati 3 Lemförder Electronic GmbH Herford 3 DewertOkin GmbH 3 Hettich Gruppe Gütersloh 15 Miele & Cie. KG 4 Claas Gruppe 3 Hörmann KG 3 Köllner, R. 3 Upmann GmbH Lippe 33 Phoenix Contact 3 Weidmüller Interface Höxter 2 Vauth-Sagel Holding Paderborn 17 Benteler Automobitechnik Soest 22 Hella KGaA Hueck & Co. Hochsauerland 4 TRILUX 3 Glöckner, P. Warendorf 5 GEA Mechanical Equipment 3 Beumer Steinfurt 5 Windmöller & Hölscher 4 egeplast international 3 Hewitech Stadt Bielefeld 6 SCHÜCO Intern. 3 Theodor Hymmen Stadt Münster 2 Dr. Smolka P. 2 Wortmeyer, D. Stadt Hamm 2 Ridder, D. Kreis Borken Hüther, U. 2 2 Reichelt, M.

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Gütersloh 188 Lippe 142 Soest 107 85 Paderborn 84 Minden-Lübbecke 81 Steinfurt 64 Stadt Bielefeld 52 Kreis Borken 51 Herford 48 Hochsauerland 44 Warendorf 34 Stadt Münster Kreis Coesfeld 19 Höxter 9 Stadt Hamm 9 0 35 70 105 140 175 210

Unternehmensranking: Top Unternehmen in Westfalen Phoenix Contact Hella KGaA Hueck enteler Automobiltechnik B Miele & Cie. KG WAGO Verwaltungsges.

33 22 17 15 8

0 10 20 30 40

Unternehmensranking: TOP 10-Unternehmen 2015 Phoenix Contact 96 Miele & Cie. KG 69 Hella KGaA Hueck 61 Benteler Automobiltechnik 41 Claas Gruppe 27 Windmöller & Hölscher 22 WAGO Verwaltungsges. 17 Harting Gruppe 11 Aug. Winkhaus 10 Schüco International 10

0 20 40 60 80 100

Anmeldungen technischer Schutzrechte** * Stadt­/Kreisranking: Überwachungszeitraum 1. Januar bis 15. Mai 2015. ** Veröffentlichte deutsche Patent- und Gebrauchsmusteranmeldungen des Deutschen Patent-­und Markenamts (DPMA) vom 1. April bis 15. Mai 2015. Datenerhebung: Alle Städte / Kreise in Westfalen. Mit freundlicher Unterstützung vom Patent­- und Innovations­-Centrum Bielefeld UG Die Recherche wurde nach bestem Wissen sowie mit größter Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit ab 2 bis 3 Anmeldungen durchgeführt. Überregional tätige Unternehmen sind nur mit ihren westfälischen Standorten aufgenommen. Eine Haftung oder Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann nicht übernommen werden. Das Ranking beurteilt nicht die Qualität der Patent­/ Gebrauchsmusteranmeldungen.

www.pic-bielefeld.de

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markt & wirtschaft 7/ 2015 | Ranking


Studie zur Elektromobilität

Entwicklungsbedarf im Leichtbau Eine Studie der Universität Paderborn, in Zusammenarbeit mit den Technischen Universi­ täten Dresden, München und Freiberg, zeigt den Forschungs- und Entwicklungsbedarf im Karosserie-Leichtbau auf.

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eutschland soll Leitmarkt für die Elektromobilität wer­ den, das hat Bundeskanzlerin Angela Merkel gerade im Juni wieder auf der Nationalen Konferenz der Bundes­ regierung zur Elektromobilität herausgestellt. Welcher Forschungs- und Entwicklungsbedarf dabei noch im Bereich des Karosserie-Leichtbaus besteht, zeigt eine neue Studie der For­ schungsplattform FOREL unter Beteiligung der Universität Pader­ born auf. Die Forscherinnen und Forscher haben 240 Wirtschaftsund Wissenschaftsexperten aus verschiedenen Branchen befragt. Die Umfrageergebnisse zeigen die hohe Relevanz des Leichtbaus für den ressourceneffizienten Fahrzeugbau. Gerade bei Elektroau­ tos muss eine leichtere Karosserie die relativ hohe Masse der Batterie ausgleichen, um den Stromverbrauch gering zu halten. Durch neue Werkstoffe wie höchstfeste Stähle, Aluminium oder faserverstärkte Kunststoffe ist es gelungen, die Fahrzeugmasse im Vergleich zur konventionellen Stahlkarosserie immer weiter zu reduzieren und die Bauteile dabei zunehmend widerstandsfähiger zu machen. Diese weisen trotz ihrer Leichtigkeit auch sehr gute Crasheigenschaften auf, was zur Sicherheit der Fahrzeuge bei­ trägt. 97 Prozent der befragten Teilnehmer sind überzeugt, dass durch neue Entwicklungen die Werkstoffvielfalt in der Karosserie­ herstellung noch weiter zunehmen wird. Herausforderungen dieser Mischbauweise liegen vor allem in der Fügbarkeit der Werkstoffe, also der Technik zur Verbindung der unterschiedlichen Materialien, und in der Formbarkeit der Bau­ teile. Als problematisch schätzen die Befragten auch den Kosten­ faktor ein: Die Verbindung vieler verschiedener Werkstoffe macht die Mischbauweise sehr viel aufwändiger, die Preise für einige Rohstoffe liegen sehr hoch. Weiteres Entwicklungspotenzial wird in der Wiederverwertbarkeit gesehen: Obwohl eine große wirt­

Prototyp eines Elektroautos mit Ultraleicht-Karosserie: Dank eines Mix aus Stahl und Kohlefaser wiegt das komplette fahrbereite Demonstrati­ onsmodell weniger als 900 Kilogramm. Foto: TU Dresden

schaftliche Relevanz durch die Befragten bestätigt wird, spielt das Thema Recycling beim Großteil der Befragten bisher nur eine untergeordnete Rolle. Als Hemmnisse werden u. a. unzureichende Informationen und Qualität der Recyclingware sowie noch nicht ausgereifte Fertigungsprozesse gesehen. „Die Studie soll den technologischen Fortschritt in der Elektromobilität vorantreiben, indem der Industrie, Automobilherstellern und Zulieferern, mög­ liche Entwicklungspotentiale aufgezeigt werden“, erklärt Dipl.Ing. Michael Gerkens vom Laboratorium für Werkstoff- und Füge­ technik der Universität Paderborn, das die Studie in Zu­sammenarbeit mit den Technischen Universitäten in Dresden, München und Freiberg entwickelt und durchgeführt hat. n n Weitere Informationen: www.plattform-forel.de/studie

Forschung und Entwicklung | markt & wirtschaft 7 / 2015

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topocare SERIE

Grüne Geschäftsideen

Sandgefüllte Endlosschläuche für den Deichbau

Am Anfang stand die Idee für ein völlig neues Produkt. Der sich abzeichnende Klima­wandel war Anlass, mit einer einzigartigen Wickeltechnik Endlosschläuche für den Deichbau herzustellen. Damit begann die Erfolgsgeschichte der topocare GmbH, Gütersloh.

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ie ersten technischen Ideen zum Produkt entstanden in einem vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten ZIM-Kooperationsprojekt. Das Ingenieurbüro Draier und die Firma Löseke & Marx Maschinen- & Anlagen­ bau GmbH starteten die Zusammenarbeit mit der Universität Paderborn und beantragten unter Beteiligung von InnoZent OWL die ZIM Förderung für die „Entwicklung einer innovativen Deich­ baumaschine“ zur Herstellung sandgefüllter Schläuche. Die „grüne Geschäftsidee“ der topocare ist dabei eine Reaktion auf den sich abzeichnenden Klimawandel mit steigenden Meeres­ spiegeln, vermehrten Hochwassern und übertretenden Flüssen. Führende Hochschulen wiesen die Verwendung und die Effektivi­ tät derartiger Systeme schon frühzeitig nach. Der Einsatz von Schläuchen aus Geotextil auf Großbaustellen war dabei zunächst nichts Neues. Im Autobahnbau und selbst bei Aufschüttungen der künstlichen Insel „The Palm“ in Dubai wurden derartige Baumethoden bereits eingesetzt. Sand in Geo­ textilschläuche zu füllen und diese für Baumaßnahmen zu ver­ wenden, war daher keine neue Idee. Die eigentliche Innovation steckt im Wesentlichen in dem Prozess der Befüllung und somit im Verlegevorgang der Schläuche. Die Herausforderung bestand darin, eine effektive, schnelle und stabile Maschine und Methode zu entwickeln, die eine solche Baumethode, vor allem auch wirt­ schaftlich ermöglichte. Mit der patentierten Wickeltechnik ist es nun erstmals möglich, die sandgefüllten Endlosschläuche so zu fertigen, dass sie vor Ort verlegt und zu Verbundelementen, bis zu einer Höhe von drei Metern, im Deich installiert werden können. Die Neuentwicklung stellte eine Diversifikation für die Unterneh­ men dar. Ein vollkommen neues Produkt für einen neuen und unbekannten Markt – da war für alle Beteiligten schnell klar, dass nur eine Unternehmensneugründung sinnvoll ist. Das größte An­ laufproblem bei der Existenzgründung lag nicht im Bereich des Maschinenbaus, sondern in dem unbekannten Markt des Wasser­ baus und den einhergehenden Genehmigungsverfahren. Hoch­ wasserschutz liegt im Hoheitsgebiet der Bundesländer, daher schien es sinnvoll, in NRW zu beginnen. In Bezug auf die Finan­ zierung gelang es topocare, die Christoph Mohn Internet Holding GmbH als Gesellschafter zu gewinnen. Stille Beteiligungen durch die Kapitalbeteiligungsgesellschaft NRW stellten sich hingegen als zeitraubend und unbrauchbar heraus. Ein Start-Up wird aus Überzeugung und Leidenschaft für die Innovation gegründet. Wesentliche Punkte stellen immaterielle Werte (Patente), gute und sehr flexible Mitarbeiter sowie über­ zeugte Gesellschafter dar, die auch bereit sind, ins finanzielle

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markt & wirtschaft 7 / 2015 | Forschung und Entwicklung

Im Einsatz: Der topomover ermöglicht die maschinelle Fertigung von to­ potubes direkt am Einbauort. Das erhöht die Arbeitseffizienz. Foto: topocare

Risiko zu gehen. Daneben sind weitere wichtige Säulen die Bil­ dung von Netzwerken z.B. mit it´s OWL oder InnoZent OWL so­ wie die Kooperationen mit Hochschulen, um weiteren Input und Technologietransfer zu erhalten. Die Akzeptanz in den ersten Jahren am Markt für das Unter­ nehmen war groß. Geschäftsführer Roland Draier: „Erste Kontak­ te zu Behörden wurden schon frühzeitig hergestellt. Im weiteren Verlauf sorgten die Hochwasserereignisse im Jahre 2013 für eine große mediale Aufmerksamkeit in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Bayern. Von Anfang an waren unsere Gesellschafter, als auch die Gutachter der jeweiligen Behörden und Hochschulen vom Pro­ dukt überzeugt. Diese Unterstützung und Nachfrage bestärkten uns, dass unsere Innovation richtig und das Unternehmen auf einem guten Weg ist.“ Der Umgang mit den Risiken durch Hochwasser ist durch Re­ gelungen der neuen EG-Hochwasserrisiko-Management-Richtli­ nie im deutschen Wasserhaushaltsgesetz verbindlich verankert. Wenn sich die Akzeptanz für das Unternehmen insgesamt als sehr hoch herausstellte, brauchte es letztlich zur Umsetzung auch die entsprechenden Nachweise. Funktionsnachweise lie­ gen mittlerweile vor und sind für NRW von einem unabhängi­ gen Gutachter geprüft worden. Beim Gleichwertigkeitsnachweis bzw. Funktionsnachweis der Bauweise wurde das Unternehmen im Bereich Geotechnik durch die Hochschule Ostwestfalen-Lippe von Prof. Dr.-Ing. Carsten Schlötzer am Lehrgebiet Geotechnik, Fachbereich Bauingenieurwesen, unterstützt sowie beim Thema


Wasserbau durch die RWTH Aachen, Lehrstuhl und Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft IWW. Draier: „Wir mussten schnell lernen, dass es nicht nur eine Nachfrage im stationären Deichbau gibt, sondern auch im mo­ bilen Hochwasserschutz. Durch das Transferprojekt im Spitzen­ cluster it´s OWL ist es uns gelungen, zusammen mit Prof. Dr. Nüsser von der FHDW Paderborn und Dr. Meyer vom Fraunhofer IPT eine Software zu entwickeln, die im temporären Hochwas­ serschutz zum Einsatz kommen kann.“ In Kombination mit einer kleinen Schlauchverlegeeinheit, dem „topopacker“, der auf der Interschutz Messe in Hannover vorgestellt wurde, ist topocare nun in der Lage, eine ganzheitliche Lösung anzubieten, die vom stationären Hochwasserschutz (Deiche und Polder) über eine Lo­ gistiksoftware im Notfall bis hin zum mobilen Hochwasserschutz, alles abdeckt. topocare verfügt darüber hinaus über ein gutes Netzwerk aus Entwicklungs- und Forschungspartnern. Mit ihnen wird die Weiterentwicklung der Anlage sowie Forschung zu den Anwen­ dungsfeldern betrieben. Darüber hinaus ist aktuell auch das The­ ma Internationalisierung ein wichtiges Gebiet. „Das Thema Was­ serbau ist ein großes internationales Thema, so dass wir bereits erste Kontakte in den mittleren Osten, die Schweiz und die USA aufbauen konnten und unsere Produkte damit nun auch interna­ tional nachgefragt und eingesetzt werden“, so Roland Draier. n

KONTEXT Das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des BMWi ist ein bundesweites, technologie- und branchenoffe­ nes Förderprogramm für mittelständische Unternehmen und mit diesen zusammenarbeitende wirtschaftsnahe For­ schungseinrichtungen. Die Zielgruppe – kleine und mittlere Unternehmen (KMU) – stehen der Herausforderung einer er­ folgreichen Antragstellung jedoch überwiegend allein gegen­ über. Hier unterstützt InnoZent OWL und bietet notwendige Vorgespräche im Rahmen der Antragstellung, eine Projekt­ prüfung auf Eignung für den ZIM-Antrag sowie Förderung und unterstützt bei der Erstellung des Projektantrags mit al­ len notwendigen Formalien. Auch bei der Suche nach mögli­ chen Kooperationspartnern oder nach Lösungen bei evtl. auftretenden Problemen steht das Netzwerk zur Seite. Eine Betreuung bei Rückfragen durch den Projektträger sowie Un­ terstützung bei der Vermarktung zur Innovation runden das Angebot ab. n

SERIE

Grüne Geschäftsideen

Haben Sie auch eine grüne Geschäftsidee? Dann schreiben Sie uns: info@mawi-westfalen.de

Unser Familienrezept: frische Ideen, heiße Herzen und eine gesunde Portion Vertrauen. Annekatrin Wünsche, PE.WE. GmbH


Wie Marken auf Erfolgskurs bleiben Laut Interbrand-Studie „Best German Brands 2015“ lag der Markenwert von Siemens bei mehr als 6,42 Milliarden Euro. Mit einem Markenwert von rund 25,44 Milliarden Euro war Mercedes Benz die wertvollste deutsche Marke. Auf den Plätzen zwei und drei lagen der Automobil- und Motorrad­ hersteller BMW und die Deutsche Telekom. Nicht nur die nackten Zahlen zeigen, dass die Marke in Deutschland an Stärke gewonnen hat und die Vor­ zeichen für weiteres Wachstum - so eine Studie des Deutschen Marketingverbandes und McKinsey günstig scheinen. Doch bietet sich den Markenma­ chern keine Verschnaufpause: Digitalisierung, Netzwerkgesellschaft, neue Arbeitswelten – Schlag­ wörter des technologischen, ökonomischen und so­ zialen Wandels, in dem sich Unternehmen heute befinden, zwingen die Verantwortlichen, die Zu­ kunftsfähigkeit ihrer Marke ständig zu pflegen und zu verbessern. Was können Markenunternehmen tun, um die wachsende Affinität der Verbraucher zu wertigen

Produkten zu nutzen und ihre Marken weiter auf Erfolgskurs zu halten? Wie können Marken auch in Zukunft ihre Kunden erreichen oder neue Zielgrup­ pen erschließen? Wie lassen sich Sicherheit und Vertrauen in den Mittelpunkt des Markenversprechens stellen? Eine weitere Herausforderung für Markenunterneh­ men liegt in der Optimierung des Mediamix. Diese Aufgabe ist bei vielen noch ungelöst, weil immer mehr Medien on- und offline zur Verfügung stehen, die in ihrer Effizienz und Effektivität nur schwer ver­ gleichbar sind. Dennoch, wer Kunden direkt anspre­ chen, neue gewinnen und bestehende halten will, setzt auch auf Online-Werbung. Der Markenerfolg im Netz wird in Zukunft vor allem von der Fähigkeit ge­ trieben, die richtigen Kanäle auszuwählen und sie ebenso kreativ wie kundennah zu bespielen. Letzten Endes aber zählen das konsequente Fest­ halten am Wettbewerbsfaktor Qualität sowie die of­ fensive Investition in Marketing, Produktentwicklung und neue Talente.


Interview

„Marken müssen ein klares Leistungs­ versprechen kommunizieren“ Thomas Hans, Präsident des Marketing-Clubs Münster/Osnabrück e.V. und Geschäftsführer der husare gmbH, über die ständige Herausforderung, sorgfältige Markenpflege zu betreiben. Herr Hans, welche grundlegenden Bedingungen müssen Unternehmen bzw. Produkte aufweisen, um als Marke wahrgenommen zu werden? Thomas Hans: Marken müssen ein klares Leistungsversprechen kommunizieren. Der Kundennutzen muss klar herausgestellt werden. Die nutzenorientierte Kommunikation wird oft noch stief­ mütterlich behandelt. Oft sind Produktbotschaften nach dem Gusto „Höher, weiter, schneller“ aufgebaut. Was der Nutzer letzt­ endlich wirklich davon hat, geht meist unter. Dabei können Mar­ ken gerade hier eine Kaufentscheidung auslösen. Ein bekannter Autobauer vermittelt „Freude am Fahren“. Ob das durch eine neue Einspritztechnologie, gewichtsreduzierten Komponenten oder intelligentem Kraftstoffmanagementsystem ausgelöst wird,

spielt eher eine untergeordnete Rolle. Was hat der Kunde durch mein Produkt für Vorteile? Oder: Was verspreche ich dem Nutzer, wenn er mein Produkt verwendet? Das gilt es, in einem verläss­ lichen Auftritt zu kommunizieren. Der Auftritt ist besonders wich­ tig. Über welchen Kanal kann ich mit der Zielgruppe in Kontakt treten und eine Kommunikation auf Augenhöhe entstehen lassen? Ist Markenpflege eine ständige Herausforderung und welche Unter­nehmensbereiche sind involviert? Thomas Hans: Ja! Gerade vor dem Hintergrund stetiger Verände­ rung wie die Zunahme der Kanäle und Mittel und ganz besonders vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung. Die Welt

Sparkasse ist, wenn man tut, was man versteht. Und versteht, was man tut. Fokusthema: generationenübergreifende Beratung Erfahren Sie mehr über Vertrauen ohne Verfallsdatum und über die PE.WE. Erfolgsstory auf www.sparkassen-mittelstand.de

Marke | markt & wirtschaft 7 / 2015

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spricht online. Und dabei gilt: Mobile first! Inhalte müssen kanalgerecht und gerätekompatibel aufbereitet und zur Verfügung gestellt werden. Egal, ob in der U-Bahn, am Flughafen-Terminal oder auf dem Tablett Zuhause. Es sollten grundsätzlich alle Unternehmensbereiche involviert werden: Die Unternehmens­ führung, das Marketing, Produktmanagement, der Vertrieb, For­ schung und Entwicklung oder Research & Development (R&D), wie es neudeutsch heißt. Erst wenn alle Bereiche die gemein­ same „digitale und analoge“ Sprache sprechen, wird daraus ein Schuh. Lassen sich darüber hinaus Indikatoren feststellen, die Signalwirkung haben und zum Handeln zwingen? (Absatz-/Umsatz­rückgang) Thomas Hans: Marktbeobachtung, Kaufverhalten oder Ziel­ gruppen-Analyse ist im Zeitalter von Big Data kaum mehr ein Problem. Nur die wenigsten wissen mit den Zahlen umzugehen bzw. sie konsequent für den Erfolg eines Unternehmens zu er­ heben und anschließend auch zu nutzen. Nach Umsatzrückgang ist es meist schon zu spät, den Kurs nachhaltig zu ändern. Der Markt sollte ständig beobachtet werden. Ebenso die Stim­ mung und das Feedback der Kunden. Über soziale Kanäle ist dies problemlos möglich. Zudem werden hier wichtige Daten der Verwender erhoben. Geredet wird über eine Marke sowieso - es liegt an den Unternehmen selbst, ob sie mitreden und da­ von parti­zipieren möchten. Welche Handlungsempfehlungen geben Sie Unternehmen, um ihre Marke zukunftsfähig zu halten? Thomas Hans: Erfolgreiche Markenkommunikation funktioniert nur von innen nach außen. Ein Markenkern ist kein Konstrukt für einzelne Abteilungen wie Marketing oder Geschäftsführung. Sie ist die Grundlage für alle Mitarbeiter im Unternehmen und sollte auch von jedem verstanden und gelebt werden. Auch nach außen ist eine klare, fokussierte Haltung wichtig. Und die Differenzie­ rung zum Wettbewerb. Viele bedienen sich der gleichen Bild­

Thomas Hans: „Erfolgreiche Markenkommunikation funktioniert nur von innen nach außen.“ Foto: husare

welten und Botschaften. Nehmen Sie zum Beispiel Baumärkte. Für alle ist es nur gut, wenn die Kunde es selber machen oder es zu ihrem „Projekt“ werden lassen. Gleiche Bildwelt. Gleiche Bot­ schaft. Keine Differenzierung beim Verbraucher. Im Zuge der Veränderung der Kommunikationslandschaft sollten Unterneh­ men sich dem Dialog mit den Kunden öffnen und frühzeitig die digitale Transformation, den „digital shift“ angehen. Die tech­ nische Entwicklung geht weiter. Vor 15 Jahren wurde das Internet noch belächelt. Heute hat jedes Unternehmen eine Webseite. Aber ist diese auch suchmaschinenoptimiert und nutzerfreund­ lich? Wie inszeniere ich meine Produktvorteile? Durch bullett­ points auf der Internetseite oder durch Storytelling und ContentMarketing? Wie gewinne ich potentielle Mitarbeiter? Durch die Veröffentlichung freier Stellen oder durch einen umfassenden Karriere-Bereich auf der Homepage? Und: Welche Multiplikato­ ren gibt es da draußen? Relevante Blogger mit enormer Glaubwür­ digkeit oder andere „Markenbotschafter“? Diese zu finden und effizient einzusetzen, ist die Kunst. Und der Zielgruppe effiziente reale und virtuelle Touchpoints zu präsentieren. n

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Studie: Markenführung

Contest, Content, Context – so werden Marken zukunftsfähig Vertrauen, Kundenorientierung, Leistungsversprechen: Diese allseits bekannten und eta­ blierten Werte stehen seit vielen Jahren als Garant für die Zukunftsfähigkeit der Marke. Die Studie „Brands Ahead – Die Zukunftsfähigkeit der Marke“*, hat herausgefunden, dass diese Kerntreiber heute grundlegend anders interpretiert und bewertet werden müssen. „Die tatsächliche Bedeutung der Treiber hat sich mit dem Markt und dem Hinzukommen neuer Markenführungsinstrumente wei­ terentwickelt“, erklärt Alessandro Panella, Chief Strategy Officer GREY Germany. Auf Basis dieser Erkenntnis legt die Studie eine Grundstruktur offen. Zukunftsfähige Marken (Brands Ahead) be­ rücksichtigen bei der Markenführung drei Ebenen. Auf der Ebene des „Brand Contest“ gewinnt eine Marke Wett­ bewerbsstärke durch den Blick von innen nach außen. Sie küm­ mert sich um etablierte Treiber wie Leistung, Relevanz oder Dif­ ferenzierung und ist gleichzeitig bereit, das Verständnis dieser Performance-Faktoren immer wieder zu hinterfragen. Um die Zielgruppe zum Engagement mit der Marke zu motivie­ ren, müssen Brands Ahead auf der Ebene des „Brand Content“ ihren eigenen Standpunkt finden. Welcher Brand Content – wel­ che kommunizierten Inhalte und Werte – werden auch in Zukunft die Zielgruppeninteressen treffen und für Gesprächsbereitschaft und -anlässe sorgen? Relevante Inhalte werden zunehmend durch das Umfeld der Zielgruppe bestimmt. Auf der Ebene des „Brand Context“ ge­ winnt die Marke an Bedeutung, wenn sie sich nahtlos in den Le­ bensalltag der Kunden integriert. „Alles bleibt anders: dies umschreibt am besten die zukünftige Herausforderung. Markenleitbilder, Haltung, Leistungsverspre­ chen bleiben natürlich weiterhin wichtig, aber immer flexibler und agiler. Markenführung wird situativer werden, an Kontex­ ten orientiert und mit mehr Dialogtiefe zum Verbraucher arbei­ ten müssen. Alles anders, anspruchsvoller, schneller – in immer neuen Umgebungen, neuen Bedarfs- und Lebenssituationen, in denen sich Marke bewähren muss“, sagt Hartmut Scheffler, Ge­ schäftsführer TNS Infratest, zur Zukunftsfähigkeit der Marke. „Marken haben die Kraft, Werte zu reflektieren und Wertege­ meinschaften zu bilden. Ohne die entsprechende Leistungsunter­

stützung durch Marke gelingt weder die Bildung reiner Wertege­ meinschaften noch der Versuch, reine Wertbündel zu vermarkten. Dabei darf Marke nicht in die Beliebigkeit von Schemata abglei­ ten. Innovation und Kommunikation als reiner Selbstzweck und das Aufgreifen jedes Hypes sind Auslaufmodelle. Klarheit bei der

„Wir brauchen Change-Manager, die einen klar definierten Markenkern „übersetzen“ und die Markenwerte nach innen als auch nach außen kommunizieren.“ Markenführung, das Eingehen auf das Lebensumfeld der Marken­ fans und die Investition in gut geführten Dialog sind Zukunfts­ treiber für die Schaffung von Relevanz und Präferenz“, erläutert Christian Köhler, Hauptgeschäftsführer Markenverband e. V., die Kerntreiber für die Zukunftsfähigkeit der Marke. Den klaren Füh­ rungsauftrag sieht auch Prof. Dr. Ralf E. Strauß, Präsident des Deutschen Marketing Verbands, auf Seiten der Markenmacher: „Damit jedoch auch die Marketing-Organisation selbst zukunfts­ fähig werden kann, muss sie sich einem Change-Prozess unterzie­ hen. Es geht darum, die traditionelle funktionale Silo-Aufstellung aufzuweichen und übergreifend Erfahrung und Expertise in den Vordergrund zu holen. Wir brauchen Change-Manager, die einen klar definierten Markenkern „übersetzen“ und die Markenwerte sowohl nach innen kommunizieren als auch nach außen über Kunden-Interaktions-Punkte hinweg. Dialogfähigkeit einer Marke setzt eine dauerhafte „Beta“-Haltung voraus. Das geht nicht mit Demokratie, sondern mit klaren Entscheidungen Top-down.“ n *Quelle: GREY Germany und TNS Infratest mit Unterstützung des Deutschen Mar­ keting Verbandes und des Markenverbandes, 2015

Markenführung | markt & wirtschaft 6 / 2015

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Markenführung

„Design gehört zu unseren Werkzeugen“ Manchmal ist es an der Zeit neue Kleider zu tragen. Was für die einzelne Person völlig unbestritten ist, führt bei einem Unternehmen mitunter zu umfassenden Diskussionen und umfangreichem Für und Wider. Doch auch das ist klar: Denn hier geht es um nichts Geringeres als die Frage nach einem Wechsel des Corporate Design.

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or dieser Herausforderung stand auch die Firma Elektro Pilger aus Bielefeld. Das Unternehmen, das bald sein zwanzigjähriges Jubiläum feiert, hat in den Jahren seines Bestehens eine rasante Entwicklung genommen und sich vom reinen Handwerksbetrieb zu einem umfassenden Dienst­ leister für die Themen SmartHome, Gebäudetechnik und Industrie­ automation mit inzwischen 35 Mitarbeitern entwickelt. „Wir sind schon vor geraumer Zeit aus unseren „Kinderschuhen“ herausge­ wachsen", kommentiert Lennart Pilger, Gründer und Geschäfts­ führer des Unternehmens, die Entwicklung. „Ausschlaggebend für die Fragestellung, ob nun der richtige Zeitpunkt für einen neu­ en Unternehmensauftritt gekommen sei, ist der aktuelle Umzug in neue, deutlich größere Geschäftsräume, die auch eine umfas­ sende SmartHome-Ausstellung präsentieren werden." Diese Erweiterungspläne gaben den Startschuss für intensives Nachdenken über den Markenkern, der sich in der Vergangen­ heit unverkennbar weiterentwickelt hat. Die einzelnen Kommu­ nikationsbotschaften der unterschiedlichen Leistungsbereiche spiegelten sich in der etablierten Markenbotschaft nicht mehr ausreichend wider. Das bisherige Logo und das konsequente Corporate Design positionierten Pilger als bodenständigen Hand­ werksbetrieb. „Damit laufen wir Gefahr, dass uns unsere Kompe­ tenz bei Beratung und Konzept für intelligente Haustechnik und SmartHome-Technologie nicht zugetraut und deshalb bei anderen Gewerken nachgefragt wird", erläutert Martina Grzywna, Leitung Pilger Unternehmenskommunikation. „Elektro Pilger ist längst nicht mehr nur zuständig für die Umsetzung, sondern ebenfalls erprobter Ansprechpartner für Beratung und Planung", ergänzt Lennart Pilger die Design- und Kommunikationsaufgabe bei der Entwicklung des neuen CDs. So entstand das Briefing für die Agentur. Gesucht wurde das Design, das den weiterentwickelten Charakter des Unternehmens prägt mit Kommunikationsmerkmalen, die schnell und eindeutig den Absender erkennen lassen. „Wer in der heutigen Markenwelt nicht nur überleben, sondern vor allem auch überzeugen will, braucht eine einzigartige Identi­ tät", erklärt Agenturchef Raimund Hild, Werbestudio Hild, seine Herangehensweise. „Die Vorschläge und der letztendliche Ent­ schluss haben Mut erfordert“, so Unternehmensinhaber Lennart

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Neuer Markenauftritt

Pilger. „Doch nach vielen offenen Diskussionen im Führungskreis waren wir uns einstimmig sicher, dass wir mit dem neuen Unter­ nehmensauftritt ganz sicher keine treuen Kunden verlieren, aber die große Chance auf eine neue Wahrnehmung in neuen Ziel­ gruppen haben.“ So soll das neue Design vermitteln, was auch der Slogan transportiert: Elektro Pilger ist erwachsen und reifer geworden und bietet „Viel mehr als Handwerk.“ n


Interview Markenschutz

„So umfassend wie möglich“ Rechtsanwalt Dr. jur. Alexander Dröge, Leiter Recht/Verbraucherpolitik beim Markenverband e.V., über Produkt- und Markenpiraterie, Markenschutz und internationale Regelungen. Herr Dr. Dröge, Produktnamen und Geschäftsbezeichnungen führen schnell zum Streit mit Wettbewerbern, zumal Unternehmen viel Zeit und Geld in den Aufbau eines Produktnamens investiert haben. Wie können Markeninhaber ihre Marke schützen? Dr. Dröge: Markenschutz erreicht man durch Eintragung der Mar­ ke ins Markenregister, entweder beim Deutschen Patent- und Markenamt oder beim Harmonisierungsamt für den Binnenmarkt. Wo man seine Marke anmeldet, hängt davon ab, welchen Schutz­ bereich man für sich sichern möchte. Nur in Deutschland oder innerhalb der EU. Eine Marke kann Schutz zwar auch ohne Ein­ tragung alleine durch Benutzung und Erlangung von Verkehrsgel­ tung erreichen, hierauf sollte man aber besser nicht warten und vertrauen. Auch sollte man seine Produktmarke so umfassend wie möglich schützen. Hierzu kann es hilfreich sein, mehrere Marken anzumelden. Beispielsweise eine Wortmarke, eine Wort-Bildmar­ ke oder auch das Logo gegebenenfalls nur als Bildmarke. Hat eine Farbe eine besondere Bedeutung, kann man auch nur eine oder mehrere Farben (auch in Kombination) als Marke anmelden. Hier sind die Anforderungen bei der Anmeldung aber besonders hoch. Zu welchem Zeitpunkt sollte eine Markenanmeldung erfolgen?

die Weltorganisation für Geistiges Eigentum (WIPO) gestellt wer­ den. Die WIPO prüft dann den Antrag und trägt, wenn alle nötigen Voraussetzungen erfüllt sind, die Marke in das internationale Re­ gister ein. Die Marke ist dann in allen vom Markeninhaber be­ nannten Ländern als Schutzgesuch hinterlegt. Wird dort der Schutz gewährt, hat der IR-Markeninhaber in den Ländern die vollen Rechte eines nationalen Markeninhabers. Stichwort Produkt- und Markenpiraterie: Was empfehlen Sie Unternehmen, um sich vor diesen Gefahren besser zu schützen? Dr. Dröge: Die Liste dieser Empfehlungen ist lang. Besonders wichtig ist allerdings tatsächlich für ausreichenden Markenschutz zu sorgen. Das bedeutet Markenanmeldung nicht nur im Heimat­ land, sondern bestenfalls auch in den Ländern, aus denen die Fälschungen des eigenen Produkts überwiegend kommen. Häufig ist das China. Wenn man in China selbst kein Geschäft betreibt,

Dr. Dröge: So früh wie möglich. Bestenfalls geht man nicht mit einem Produkt in den Markt, dessen Marke man noch nicht ge­ schützt hat. Dann können leicht Wettbewerber die Marke anmel­ den und der eigenen Benutzung entgegenhalten. Hiergegen kann man dann nur noch vorgehen, wenn man die Bösgläubigkeit der Anmeldung aufzeigen kann. Schnell kann einen aber eine einst­ weilige Verfügung schon vorher dazu zwingen, seine eigenen Pro­ dukte vom Markt zu nehmen. Diese Risiken sollte niemand einge­ hen. Nach Anmeldung und Eintragung der Marke genießt man fünf Jahre Benutzungsschonfrist. Das bedeutet, dass man so lan­ ge Zeit hat, die Marke tatsächlich im Markt einzuführen. Es gibt also kein Risiko, eine Marke zu früh anzumelden, aber ein großes Risiko, wenn man dies zu spät tut. Das Geschäft vieler Unternehmen geht über die Landesgrenzen hinaus. Wie lässt sich der Markenschutz international umsetzen bzw. was ist dabei zu beachten? Dr. Dröge: Den europaweiten Schutz erhält man schon über eine Eintragung einer Marke beim Harmonisierungsamt. Für viele Un­ ternehmen ist das bereits genug. Wer darüber hinaus seine Marke in anderen Ländern der Welt schützen will, kann dies über die Internationale Registrierung tun. Der Antrag auf Internationale Registrierung kann über das Deutsche Patent- und Markenamt an

Markenführung | markt & wirtschaft 7/ 2015

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ist die nicht benutzte Marke dort dann zwar auch nach einer Zeit wieder löschungsreif, aber zumindest für diese Zeit hat man Mar­ kenschutz. Danach kann man versuchen, mit Folgeanmeldungen zu arbeiten. Ohne Schutz in den Herkunftsländern ist es einem Unternehmen aber nicht möglich, gegen die Quelle der Fälschun­ gen vorzugehen. Man muss dann sehenden Auges betrachten, wie produziert und exportiert wird. Sehr wichtig sind auch der deut­ sche und europäische Grenz­beschlagnahmeantrag. Sie sind die Basis, damit deutsche und europaweite Zollbehörden gegen ge­ fälschte Produkte der jeweiligen Marke vorgehen können. Auch sollte man dem Zoll best­möglich Informationen zur Verfügung stellen. Was sind Charakteristika der Fälschungen, wo laufen die eigenen Lieferwege etc.? So kann der Zoll leichter Fälschungen erkennen beziehungsweise diese finden. Auch sollte jedes Unter­ nehmen ein eigenes Monitoring, vor allem im Internet durchfüh­ ren. Dies ist für viele Fälschungen der Absatzkanal Nummer eins, so dass dessen Über­wachung von besonderer Bedeutung ist. n

Rechtsanwalt Dr. jur. Alexander Dröge: „Eine Markenan­meldung sollte früh erfolgen. Bestenfalls geht man nicht mit einem Produkt in den Markt, dessen Marke man noch nicht geschützt hat.“ Foto: Markenverband

Bewertungsmanagement

Zwischen kommentieren und brandmarken Ist ein Kunde zufrieden, erzählt er es zwei Personen. Ein unzufriedener Kunde erzählt es zwölf. Dieses Verhältnis ist jedem erfahrenen Unternehmer bekannt. Es wird viel Wert auf Beschwerde- und Reklamationsmanagement gelegt. Aber was ist mit Internetbewertungen?

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ier kann schnell mal etwas veröffentlicht wer­ den, was nun wirklich nicht nett ist und nicht mehr zu löschen ist. Und bei nur wenigen Be­ wertungen trifft die eine schlechte Bewertung besonders hart. Dann sollten Unternehmen schnellstens mit der richtigen Strategie dafür sorgen, dass weitere Be­ wertungen folgen, die positiv sind und die eine negative Bewertung überkompensieren. Kommentare und Bewertungen sind mittlerweile ein fester Bestandteil des Internets. Produktbewertungen kennt jeder Nutzer von Amazon und anderen Shops. Bei Unternehmensbewertungen sieht das schon anders aus. Nun kann man sagen, das Web interessiert mich nicht, wir haben eine Website und sind auf Facebook. Das ist alles super. Wir erhalten keine negativen Kommentare. Au­ ßerdem verkaufen wir nicht über das Web. Vergessen allein werden unzählige Portale, die unabhängig agieren. Hier wer­ den Unternehmen automatisch gelistet und können dort einfach und schnell bewertet werden. Leistungen und Produkte können kommentiert werden, ohne dass das Unternehmen informiert wird oder direkt darauf antworten kann. Viele Bewertungsportale ver­ fügen im ersten Schritt über keine automatisierte Informations­ möglichkeit. Folgerichtig kommen viele Unternehmen gar nicht auf die Idee, dass eine Kundenmeinung oder Bewertung direkt im Internet und damit am Unternehmen vorbei gepostet wird.

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markt & wirtschaft 7 / 2015 | Markenführung

Google ist Nr. 1 Jedes Unternehmen ist beim Unternehmensportal Google My Business automatisch gelistet. Mit Adresse, Branche und einem Google+ Profil, dem Google-Pendant zu Facebook. Und genau hier kann man Unternehmen bewerten und Kommentare hinter­ lassen. Spannend: Die Anzahl der Unternehmensbewertungen


wird bereits beim Suchergebnis angezeigt, wenn man nach dem Unternehmen sucht. Nutzer klicken oft zuerst auf die Bewer­tungen und entscheiden danach, ob sie sich das Unternehmen weiter anschauen.

Kununu und XING für die Personaler Auch das Arbeitgeberportal Kununu listet automatisch fast jedes Unternehmen und da­ mit kann jedes auch bewertet werden. Ob es will oder nicht. Jede Bewertung erhöht seine Sichtbarkeit. Sucht man nach einem Unternehmen, gibt Kununu im Suchergebnis bereits das Bewertungsergebnis mit Sternen aus. XING im Übrigen auch, denn beide Portale gehören zusammen. In der heutigen Zeit mit Fachpersonal- und Azubimangel kann Kununu geradezu wettbe­ werbsentscheidend sein. Wer bewirbt sich bei einem Unternehmen, das schlecht oder gar nicht bewertet wurde? Es gibt viele weitere Portale, die ähnlich verfahren. Jameda ist zum Beispiel Deutschlands größtes Arztempfehlungsportal mit über 1.000.000 Bewertungen. Bei Yelp werden Res­ taurants und Hotels bewertet. Diese Liste lässt sich beliebig fortführen. Bewertungen im Web sind einfach zu einem festen Bestandteil geworden.

Warum Bewertungen so wichtig sind Bewertungen erhöhen also drastisch die Sichtbarkeit eines Unternehmens im Web. Google springt auf jeden Kommentar an und listet ihn im Suchergebnis. Frei nach dem Motto: Über das Unternehmen wird gesprochen, das muss wichtig sein, also ab nach oben in die Liste. Beobachtet man das Verhalten von Kindern im Web, stellt man fest, dass diese sich ausschließlich an „Sternen“ orientieren. Keine fünf Sterne? Das kann nichts sein. Kom­ mende Generationen werden keinen Kontakt mehr knüpfen, wenn keine oder nur negati­ ve Bewertungen im Internet vorhanden sind. Entscheidend ist also die Frage, wann man sich mit dem Thema auseinandersetzt, wie man positive Bewertungen generiert und wie man mit Bewertungen allgemein umgeht.

Das gilt im Übrigen auch für frisierte Be­ wertungen nach dem Motto „tolle Firma, beste Leistung, gerne wieder, super Kli­ ma, bleibe bis zur Rente.“ Aber darum geht es nicht, sondern dar­ um, die zufriedenen Kunden zu aktivieren, das Unternehmen zu bewerten. Denn die unzufriedenen teilen ihre Meinung von al­ leine mit. Leider. Googlen Sie Ihr eigenes Unternehmen, prüfen Sie etwaige Bewer­ tungen und handeln Sie frühzeitig. n

KONTEXT Karsten Hesemann programmierte 1996 seine erste Website. 1999 grün­ dete er die Full Service Online-Agentur HEBAtec Internet Systems mit Sitz in Bielefeld. HEBAtec berät heute Unter­ nehmen in allen Fragen rund um den Bereich Online-Marketing und Reputa­ tion und ist spezialisiert auf die Umset­ zung zielorientierter Unternehmens­ kommunikation im Web. n

Die genannten Portale schaffen eine nie dagewesene Transparenz. Die bis dato im Unter­ nehmen geführte Kommunikation wird in die Öffentlichkeit verlagert. Das sorgt im ersten Schritt für Probleme, Hemmschwellen und interne Diskussionen. Letztlich birgt es aber die große Chance, das Unternehmen besser und öffentlich zu positionieren. Tue Gutes und sprich darüber. Das alte PR-Sprichwort trifft auch hier ins Schwarze. Der zweite Schritt ist die Analyse und die Schaffung der In­frastruktur. Gibt es bereits Bewertungen? Fließen die Informationen? Sind alle Portale richtig eingerichtet, allen voran Google My Business? Dann erst geht es in Richtung Bewertungs- und Reputationsmanagement. Welche Por­ tale können für das Unternehmen zielorientiert genutzt werden? Wie lassen sich Nutzer animieren, Bewertungen abzugeben? Mitarbeiter werden angehalten, bei Kununu das eigene Unternehmen objektiv zu bewerten. Bewerber werden gebeten, Einstellungsge­ spräche zu bewerten. Die Unternehmensreaktion wird festgelegt. Agieren statt reagieren heißt die Devise. Mit der richtigen Strategie lassen sich viele Bewertungen generieren. Macht das Unternehmen alles richtig, sind diese dann auch positiv. Fakt ist, Unternehmen sollten öffentliche Bewertungen als Chance zur Kommunikation mit Kunden sehen. Und gleichzeitig als zielorientierte Möglichkeit, PR zu betreiben. Müssen negative Bewertungen hingenommen werden? Nein, müssen sie nicht. Gegen begründet unqualifizierte Bewertungen kann man vorgehen. Und sogenannte Rachebe­ wertungen werden interessanterweise von den meisten Nutzern auch als solche erkannt.

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Strategische Produktentwicklung

Marken müssen die Kultur der Kunden reflektieren Die Einführung deutscher Markenprodukte auf dem chinesischen Markt verlangt Finger­ spitzengefühl. Das interdisziplinäre Designbüro Köhler & Wilms und deren Partner beraten Unternehmen, die in China Fuß fassen möchten. Wie beeindruckt ein Showroom chinesische Kunden? Wie sieht ein Premium-Wok für China aus? Welche Farb- und Material­ stimmungen bevorzugen Chinesen? Wie sehen chinesische Wohn­ träume aus? Antworten auf diese Fragen liefern ein interdisziplinäres De­ signbüro aus Herford und deren Partner für Firmen wie WMF so­ wie kleine und mittelständische Unternehmen, die sich im chine­ sischen Markt erfolgreich platzieren möchten. Aus Westfalen heraus arbeitet das Team Haverkamp, Köhler & Wilms für Marken in Deutschland und chinesische ImmobilienInvestoren, die deutsches Design und deutsche Produkte schät­ zen. Für unterschiedlichste Zielgruppen entstehen maßgeschnei­ derte Serienprodukte in den Bereichen Wohnen, Küche, Bad und Haushalt, sowie prägnante Räume für Marken – von Premium Immobilien, über Showrooms und Messestände, bis hin zu Ge­ schäftsräumen und Hotels. Haverkamp, Köhler & Wilms teilen ihre vielfältigen interkul­turellen Erfahrungen auch in einer indi­ viduellen Beratung mit ihren Kunden. Das Angebot richtet sich an Firmen, die die dynamischen Bedarfsmärkte in Asien nicht ungenutzt an sich vor­beiziehen lassen wollen. Die WMF AG, langjähriger Kunde des Designbüros, beauftragte die Spezialisten mit einer Recherche und Beratung zu China, um Schnittstellen der Marke WMF mit dem lokalen Markt zu beleuch­ ten. „Die Erkundung des Kontextes und der kulturellen Grenzen, auf die ein deutsches Produkt stößt, ist die Basis für den Er­ folg“, erklärt Designerin Irmy Wilms. So nutzen Chinesen zum Beispiel in ihrer Küche fast ausschließlich ein für europäische Vorstellungen großes Hackbeil, das sogenannte Kowkong Messer, selbst für filigrane Arbeiten. Die Übernahme von europäischen Messer-Sortimenten macht daher dort wenig Sinn. „Sehr wichtig ist es, die Produkte am POS ausprobieren zu können und auf den Produktnutzen hin zu beraten“, ergänzt Geschäftspartnerin Claudia Köhler. Wie wichtig eine empathische Übersetzung von Stilmerkmalen einer Marke für China ist, lässt sich in der Au­ tomobilindustrie beobachten. Nicht umsonst erzielen Mercedes und BMW hier die größten Umsatzanteile. Fingerspitzengefühl ist notwendig, um deutsche Produkte an asiatische Nutzungsund Sehgewohnheiten anzupassen. „Die Nachricht entsteht schließlich beim Empfänger und nicht beim Sender“, betont Irmy Wilms. „Es geht nicht darum, Verbraucher zu bekehren, sondern für eine Marke zu gewinnen, um die entsprechenden Umsätze generieren zu können. Marke muss an jeder Stelle ihre Identität wahren, die Herzen der Kunden erreichen und deren Kultur reflektieren. Die Zeit der Markendiktate ist vorbei. Marken müs­ sen heute dynamisch sein“, betont die Designerin. Das wird auch

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Maßgeschneidert für unterschiedliche Zielgruppen: Ein Luxus-Bad in einer Premium-Immobilie für Chinesen...

... und für Europäer. Fotos: Haverkamp, Köhler & Wilms

auf den großen Möbelmessen in Köln und Mailand deutlich. Sie zeigen unübersehbar auf, dass die Kunden in Asien eine große Bedeutung genießen. „Made in Germany“ steht in China nach wie vor hoch im Kurs. Chinesen verbinden hiermit Vertrauenswür­ digkeit, Qualität, Nachhaltigkeit und überlegene Technik. Und sie akzeptieren dafür einen hohen Preis. Und wie halten es die Chinesen mit dem Thema Markenschutz? „Vom europäischen Maßstab ist man in China derzeit noch weit entfernt. Wir haben erlebt, dass ein namhaftes Hotel mit einem von uns gestalteten Markenprodukt ausgestattet war. Es stellte sich heraus, es han­ delte sich um Plagiate.“ Rechtliche Schritte einzuleiten, hat hier wenig Sinn“ meint Irmy Wilms. „Die Lage ist diffus, denn ande­ rerseits ist echte Markenware ein hoch geschätztes Statussymbol. Schwer zu kopierende Produktfeatures, hohe Markenbekanntheit und emotionale Markeninszenierung in der Peer Group sind im Konsumgüterbereich praktikabler Schutz.“ Chinesische Kunden haben hohe Ansprüche, für sie spielt das gesamte Markenerlebnis eine große Rolle und sie erwarten einen deutlich umfangreicheren Service als deutsche Verbraucher. „Spektakuläre Präsentationen, aufwändige, lokale Events und ein üppiges Personalaufgebot sind Grundvoraussetzung, um heute von zunehmend anspruchsvollen chinesischen Verbrauchern als Marke überhaupt beachtet zu wer­ den“, fasst Claudia Köhler die Herausforderungen zusammen. n


Informative Websites

Think Content! Um Besucher einer Website zu begeisterten Käufern oder Kooperationspartnern zu machen, müssen die Inhalte stimmen. Lothar M. Päbst, Geschäftsführer adbonum GmbH, plädiert für ein fundiertes Content-Management. „Content first!", „Content rules!", „Content is king!" - sieben Buchstaben beherrschen seit geraumer Zeit wieder die Web-Sze­ ne. Gut so! Content ist der Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg im Web. Doch was macht eigentlich „guten Content" aus? 1993 gab es weltweit gerade mal 130 Websites. Seitdem hat sich eine Menge getan. Das Angebot von aktiven Sites im World Wide Web ist bis 2012 auf rund 630 Millionen angewachsen. In mehr als drei Milliarden Suchanfragen pro Tag recherchieren die User alleine mit Hilfe von Google nach relevantem Content. Dabei sto­ ßen sie leider immer wieder auf einen Haufen Schrott. Denn die meisten Websites entpuppen sich schon beim ersten Kontakt als Enttäuschung und werfen ein denkbar schlechtes Licht auf das Renommee des Seitenbetreibers. Das Internet war in seiner An­ fangszeit mit Sicherheit für alle Beteiligten ein Abenteuerspiel­ platz, den die User spannend fanden und sich gegenüber ver­ schiedenen Experimenten aufgeschlossen zeigten. Heute ist das Web zu einem alltäglichen Nutzungsumfeld geworden. Deshalb sind die User nicht mehr tolerant, wenn sie an minderwertige, schlecht zugängliche oder miserabel aufbereitete Webinhalte ge­ raten. Sie lassen sich auch nicht mehr von blinkenden Werbebot­ schaften oder klassischen Online-Werbemitteln beeindrucken. Das zeigen sie unter anderem dadurch, dass sie Werbebanner konsequent ignorieren. 999 von 1.000 Bannern werden schlicht und ergreifend nicht geklickt. Stattdessen suchen Website-Besu­ cher nach Informationen und Unterhaltung, nach Lösungen und einem aktiven Austausch zu Problemen und Produkten. 70 Prozent der Konsumenten oder Geschäftskunden lernen ein Unternehmen lieber über Content-Marketing kennen als über klassische Anzeigen. Aber die Unternehmen geben mehr Geld für Werbung als für Content aus. Und wenn die User tatsächlich mal auf eine Online-Werbung klicken und auf das Webangebot des betreffenden Unternehmens gelangen, werden sie meistens ent­ täuscht. Kein Wunder, denn oft ist das Bestreben der Betreiber, möglichst viele Webnutzer auf die Site zu bekommen, größer als

„Es wird höchste Zeit, dass bei Unternehmen und Teilen der OnlineBranche ein Umdenken hin zum nutzerorien­ tierten Umgang mit Content stattfindet.“ Lothar M. Päbst die Leidenschaft dafür, sie dort auch kompetent zu „bedienen". Wenn aber die angeklickten Inhalte auf der Website nicht gefal­ len, dann sind die Besucher ruck, zuck wieder weg. Aus diesem Grunde wird es höchste Zeit, dass bei Unternehmen und Teilen der Online-Branche ein Umdenken hin zum nutzerorientierten Umgang mit Content stattfindet. Mit kreativen, exklusiven, informativen und „ansteckenden" Web­ inhalten können Sie User zu begeisterten Fans, Käufern, Abonnenten oder Kooperationspartnern machen. Lassen Sie also Ihre Wettbewerber nicht an Ihnen vorbeiziehen. Etablieren Sie in Ihrem Unternehmen ein fundiertes, wirtschaftlich effektives Content-Management. Unternehmen benötigen dazu vor allem eine ausgeprägte „Content-Denke": Think Content - durch alle Unternehmensbereiche! Fangen Sie an und erzählen Sie die Un­ ternehmensgeschichte neu. n n Weitere Informationen: www.adbonum.de

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Marketing im Internet­zeitalter funktioniert von Mund zu Maus. Foto: ©Rawpixel, #70824076, fotolia.com

Markenbildung im Web 2.0

Die Macht der Konsumenten Warum es heute sinnvoll ist, in eine Markenbildung zu investieren und welche Möglichkeiten das Internet dafür bereithält, erläutert die Agentur Neuland Medien. „Es braucht 20 Jahre einen guten Ruf aufzubauen und fünf Mi­ nuten, ihn zu zerstören.“ Dieses Zitat des Unternehmers Warren E. Buffet wird häufig im Zusammenhang mit Reputations- und Markenmanagement verwendet. Heute wäre es besser zu sagen: „Es braucht eine gut zielgerichtete Online-Marketing-Strategie, um sich einen guten Ruf im Internet aufzubauen. Ein einzelner Facebook-Kommentar kann allerdings ausreichen, diesen wieder zu zerstören.“

Was ist eine Marke? Sucht man in der Marketing-Literatur nach dem Begriff Marke, stößt man auf verschiedene definitorische Ansätze. Juristisch ge­ sehen ist eine Marke ein rechtlich geschütztes Herkunftszeichen. Betrachtet man aber den klassisch merkmalsorientierten Ansatz, so kann eine Marke als Qualitätssiegel interpretiert werden. Dem­ nach ist eine Marke ein Kennzeichen, das dem Konsumenten eine gleichbleibende Qualität eines Produktes garantiert. Im Mar­ keting geht die Betrachtungsweise aber noch weiter. Hier steht die Marke für ein unverwechselbares Bild von einer Dienstleis­ tung oder einem Produkt, welches in den Köpfen der Verbraucher fest verankert ist und entscheidend zur Imagebildung beiträgt.

Marketing im Internetzeitalter: Mund zu Maus Die rasante Weiterentwicklung des Online-Marketings bringt ei­ nen enormen Geschwindigkeitsanstieg mit sich. Wer in der heuti­ gen Zeit agieren und reagieren möchte, muss das in Echtzeit tun. Während noch vor einiger Zeit das Marketing über Mund zu Mund Propaganda funktionierte, geschieht das heute von Mund zu Maus. Schließlich lassen sich die meisten Produkte und Dienst­ leistungen im Internet relativ einfach vergleichen und beziehen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass immer mehr Verbraucher Berichte und Bewertungen ins Internet stellen, um anderen Kon­ sumenten von ihren Erfahrungen zu berichten und deren potenti­ elle Kaufentscheidung zu beeinflussen.

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markt & wirtschaft 7 / 2015 | Markenführung

Alleinstellungsmerkmale der Marke definieren Die meisten Produkte und Dienstleistungen lassen sich im Inter­ net einfach vergleichen und wesentlich unkomplizierter beziehen. Um diesem entgegenzuwirken, ist es sinnvoll, aktiv Markenbil­ dung zu betreiben und Zeit in die Bildung von Unternehmenswer­ ten wie Vertrauen, Sicherheit und Sympathie zu investieren. Be­ vor man aber mit der Markenbildung startet, ist es wichtig, die Eigenschaften der Marke und vor allem die Alleinstellungsmerk­ male gegenüber den Marktbegleitern zu definieren.

Markenpositionierung im Internet Mit Beginn der Markenpositionierung sollten die zuvor analysier­ ten und festgelegten Eigenschaften und Merkmale mit entspre­ chenden Inhalten auf der Webseite kommuniziert werden. Der Bereich des Online-Marketings hält zudem eine Vielzahl an Mög­ lichkeiten bereit, die Markeneigenschaften zielgruppengerecht zu vermarkten. Eine ausführliche Zielgruppenanalyse gibt Auf­ schluss darüber, welche Kanäle geeignet sind, um die Zielgruppe effektiv anzusprechen. Der Zielgruppe muss dabei klar werden, wofür die Marke steht und was sie von ihr erwarten kann. Denn nur mit einer klaren und zielgerichteten Kommunikationsstrate­ gie schafft man es, einen Wiedererkennungswert und Vertrauen gegenüber seinen Konsumenten aufzubauen. Dabei gilt es zu be­ achten: Man kann es nicht jedem recht machen.

Social Media Der große Vorteil bei der Kommunikation über die sozialen Netz­ werke ist, dass man schnell mit seiner Zielgruppe in Kontakt kommt und entsprechend interagieren kann. Dabei ist es wichtig, dass die Kommunikation glaubwürdig und auf Augenhöhe statt­ findet. Gibt man seiner Zielgruppe dann noch die Möglichkeit, sich aktiv einzubringen, ist das eine gute Möglichkeit der Kun­ denbindung. Schließlich setzt sich die Zielgruppe so aktiv mit der Marke auseinander und wird ein Teil von dieser.


Content Marketing Zielgruppengerechte Inhalte mit Mehrwert wecken die Sympathie und verankern die Marke positiv in den Köpfen der Konsumenten. Das Content Marketing bietet zudem interessante Möglichkeiten, wie beispielsweise die Beratungsqualität der Marke zu erhöhen oder die Zielgruppe mit branchenspezifischem Fachwissen abzu­ holen. Corporate Blogs sind gute Werkzeuge um auch die Mitar­ beiter mit einzubeziehen. In diesem Kanal haben sie die Möglich­ keit, ihr Fachwissen durch nützliche Tipps und Tricks an die Leser weiterzugeben.

Suchmaschinenoptimierung (SEO) SEO bildet eine wichtige Grundlage, um sämtliche Inhalte in den einzelnen Suchmaschinen auffindbar zu machen. Dabei arbeitet die Suchmaschinenoptimierung Hand in Hand mit dem Content Marketing. Denn nur so kann gewährleistet werden, dass die veröffentlichten Inhalte auch den Richtlinien von Google ent­ sprechen und die Marke zu den entsprechenden Schlüsselwör­ tern, auch Keywords genannt, in den Suchergebnissen erscheint. Fakt ist, durch die schnelle Verbreitung des Internets hat sich die Konsumentenmacht spürbar gesteigert, so dass eine ziel­

gruppenorientierte Online-Marketing-Strategie unabdingbar ist. Das Web 2.0 hält dafür eine Vielzahl an Kommunikationskanälen bereit, welche zu einer klaren und zielführenden Gesamtstrategie führen sollte. n n Weitere Informationen: www.neuland-medien.de

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Markenführung | markt & wirtschaft 7/ 2015

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KOLUMNE INNOVATIONEN

Ideen schützen Innovationen sind oftmals das Ergebnis langer Forschungs- und Entwicklungsarbeit, umso wichtiger ist es, diese zu schützen. Christof Paul, Vorstandsvorsitzender von ProID – Allianz zur Förderung von Produkt-Innovationen in Deutschland e.V., gibt einen Einblick in die Erfahrungen mit Patenten & Co.

O

b Technik, Design oder Marke – ein Schutz für die eige­ ne Nutzung ist wichtig. Doch was ist die beste Schutz­ form? Und wie wirksam ist dieser Schutz? Das Deutsche Marken- und Patentamt bietet mit Marken-, Geschmacks-, Gebrauchsmuster oder Patenten einen regis­trierten Schutz an. Ein Firmen- oder Produktname stellt in diesem Zusammenhang eine Wortmarke und ein Unternehmens­ logo, eine Bildmarke da. Geschmacksmuster sind ästhetische Kreationen beispielsweise aus den Bereichen Grafik- und Pro­ duktdesign. Technische Erfindungen werden unter den Begriffen Gebrauchsmuster und Patent abgelegt. Grundlage für eine erfolg­ reiche Anmeldung ist ein unveröffentlichtes Konzept. Ist dieses im Rahmen einer Messe oder Presseveröffentlichung bereits vor­ gestellt worden, ist eine Anmeldung über das Amt ausgeschlossen. Ein Patent hat im Vergleich zur Marke, zum Geschmacks- oder Gebrauchsmuster den höchsten Anspruch auf technische Neu­ heit, einen langen Weg bis zur Registrierung, den besten Schutz­ umfang und ist somit meist auch am kostspieligsten. Die Kosten ergeben sich durch die gewünschte Anzahl der Anmeldungs­ länder. Je nach Anmeldung ist die Arbeit eines professionellen Patentanwalts erforderlich. Mit dem Ziel eines umfangreichen Schutzes, gibt er die Form der Abbildungen oder Formulierungen in den Patenttexten an. Der Anmelder kann bei kleineren Schutz­

anfragen (z.B. Geschmacksmuster und Marken) auch durch die Beratung des Marken- und Patentamts gute Anmeldungsdoku­ mente erstellen. Für das Aufspüren von Verstößen gegen den eingereichten Schutz ist der Eigentümer selbst verantwortlich. Lediglich bei Patenten oder einfach prüfbaren Anträgen - wie bei­ spielsweise Wortmarken - wird vom Marken- und Patentamt eine Grundprüfung durchgeführt. Ein Patentanwalt oder diverse Agen­ turen können gegen Gebühren eine Prüfung durchführen. Ist der Schutz eingetragen, erhält der Eigentümer häufig unverbindliche Angebote von Dienstleistern, die diesen Prüfvorgang auf Jahres­ basis durchführen. Eine Anmeldung ist, neben der Registrierung beim Amt, häufig auch eine Veröffentlichung für Mitbewerber. Der Konkurrent ist so über Aktivitäten des Anmelders informiert und kann im ungüns­ tigsten Fall auch kopieren. Deshalb nehmen einige Unternehmen oder Erfinder Abstand von einer Anmeldung beim Markten- und Patentamt. Da jede Idee bereits durch das Urhebergesetz einen Basisschutz erhält, ist der Beleg über den Zeitpunkt der Idee sehr wichtig. In einem späteren Streit über die Urheberschaft gilt der­ jenige mit der späteren Idee vorerst als Nachahmer – er kann die Idee gesehen und kopiert haben. In einigen Ländern, wie den Niederlanden, ist es möglich, die dokumentierte Idee in einem Briefumschlag versiegeln und mit Eingangsstempel versehen zu lassen – als Beleg für den Erfindungszeitpunkt.

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markt & wirtschaft 7 / 2015 | Markenführung

Einige Hersteller von Markenprodukten setzen neben dem Schutz auch auf den Wert der Marke. Bei Marken ist es das Ziel des Käufers, ein originales Produkt und keine Kopie zu besitzen. An­ dere Hersteller bemerken bei illegalen Produktkopien eine andere Materialwahl, freuen sich über die minderwertige Qualität der Plagiate und können dies meist auch erfolgreich gegenüber ihren Kunden kommunizieren. Der Elektroautohersteller Tesla geht mit seinen Urheberrechten und Patenten seit Mitte 2014 sehr offen um, in dem er seine Technik zum Gebrauch für andere Unterneh­ men freigibt. Hierdurch erhofft sich der Hersteller einen schnel­ leren Zuwachs des Elektrofahrzeugmarktes mit seiner Technik. Ein sinnvoller Schutz ist immer im Zusammenhang mit Art des Produktes oder der Idee, Ziel bei der Vermarktung, Lebensdauer, Einsatz- und Verkaufsort sowie Produktstrategien zu betrachten. n Weitere Informationen: www.ProID-eV.de


tri-ergon film- & werbeagentur

Kunden mit Emotionen locken Wer erfolgreich kommunizieren möchte, muss Geschichten erzählen. „Storytelling“ – „Geschichtenerzählen“ – den Kunden mit einbeziehen. Ihn die Vorteile der Produkte spüren lassen. Dabei Markenwelten schaffen, die überzeugen und wirken. Das alles kann nur eine gute Geschichte. Nicht ohne Grund ist deshalb Storytelling in aller Munde. Passé ist der nicht enden wollende Unternehmensfilm, der nur allzu gern mit dem klassischen Imagefilm verwechselt wird. Kurz, knackig, emotional und mit „echten“ Menschen und ihrer Ge­ schichte kommt der „Storytelling“-Film daher. Die Bielefelder tri-ergon film & werbeagentur hat gerade zusammen mit dem Cir­ cus Roncalli eine solche Geschichte für den renommierten Wohn­ mobil-Hersteller LMC erzählt. Als Kommunikationsagentur ver­ leiht die tri-ergon Inhalten, Marken und Produkten eine erlebbare Identität. Dazu ist es notwendig, einer konzeptionellen Grundidee zu folgen, diese auszugestalten und auf die vielfältigen Medien­ formate zu übertragen. Die tri-ergon film & werbeagentur kann dabei auf viel Erfahrung zurückgreifen. Immer wieder stellten sich die Firmengründer Dr. Holger Schettler und Michael WiegertWegener in den über 25 Jahren des Bestehens ihrer Firma dem rasanten Fortschritt. Das heutige Agenturportfolio mit Film, Web und Print sichert ihnen auch in Zukunft den Erfolg in einer hart umkämpften Medienbranche. Neben der Produktion von Wirtschaftsfilmen decken sie heu­ te die komplette Bandbreite moderner Werbeformen ab. „Wer in unserem Business so lange erfolgreich sein und bleiben will, der muss sich immer wieder neu erfinden“, weiß auch Geschäftsfüh­ rer Dr. Holger Schettler. Viel zu kurzlebig seien die Trends der visuellen Kommunikation. Klassische Imagefilme erfordern neu­ artige Produktionsweisen, spezielle Plattformen und ihre Inhal­ te sind insgesamt komprimierter. Folgerichtig geht tri-ergon den Weg von der Filmproduktion zu einer Agentur für visuelle Marken­ kommunikation. „Die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Kernkompetenz Film geht daher Hand in Hand mit unserer stra­ tegischen Ausrichtung, eine breitaufstellte Agentur zu führen“, ergänzt Dr. Schettler. Das sogenannte „Corporate Publishing“ ge­ hört selbstverständlich dazu. Da passte es, dass der langjährige Kunde LMC-Caravan GmbH zu seinem 60-jährigen Jubiläum eine Publikumszeitung brauchte. Tri-ergon entwickelte und konzipier­ te das spannende und unterhaltsame Magazin mit 60 Seiten in drei Sprachen und einer Auflage von 25.000 Stück. Strategischer, ganzheitlicher und noch kundenorientierter sieht das Team seine Entwicklung für die Zukunft: „Die Macht von Bil­ dern ist unverändert, allein die Werbung und ihre Kommunikati­ onskanäle haben sich vervielfacht“, so Holger Schettler. Da heißt

es, beweglich bleiben und sich allen visuellen Welten öffnen. Ob Youtube-Spot, Werbefilm, gutes Webdesign für den Internetauf­ tritt, Inhalte für Facebook und Co. oder gedruckte Broschüre: Es geht ihm darum, Strategie und Kreation aus einem Guss anzubie­ ten. Nur so kommen die Ziele seiner Agenturkunden dort an, wo sie hingehören: in die Köpfe ihrer Kunden. n n Weitere Informationen: www.tri-ergon.de

Kurz, knackig, emotional, mit „echten“ Menschen und ihrer Geschichte: Die tri-ergon film & werbeagentur hat mit dem Circus Roncalli einen Storytelling-Film für den renommierten Wohnmobil-Hersteller LMC produziert.

Der Circus Roncalli als Drehort für Szenen des Storytelling-Films. Fotos: tri-ergon

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Foto: Kristaps Eberlins

Interview

„Alle Abfälle müssen stofflich oder energetisch verwertbar sein“ Ernst-Peter Rahlenbeck, Vorsitzender des Vereins „Klimaschutz durch Kreislaufwirtschaft e.V.“, über die Potentiale der Abfall- und Recyclingwirtschaft und die Ziele des neu gegründeten Vereins. Herr Rahlenbeck, über welche Potentiale verfügt die Abfall- und Recyclingwirtschaft, um einen signifikanten Beitrag für den Klimaschutz zu leisten? Rahlenbeck: In den letzten 25 Jahren hat die Abfallwirtschaft bereits einen Beitrag von etwa 20 Prozent zur Reduzierung der bundesdeutschen CO2 Emissionen geleistet. Der Haupteffekt re­ sultierte aus dem Ablagerungsverbot von Abfällen im Jahr 2005, die noch organische Bestandteile enthalten. Dieser Effekt lässt sich natürlich nicht noch einmal wiederholen. Für die Zukunft muss es darum gehen, unsere Kreislaufwirtschaft so zu optimie­ ren, dass alle Abfälle entweder stofflich oder energetisch verwer­ tet werden können. Die Maßnahmen beginnen bereits bei der Qualität der Erfassung von Wertstoffen in den Haushalten, setzen sich bei Sammlung und Transport der Abfälle und Wertstoffe fort

und enden beim Recycling bzw. der Erzeugung von Strom und Fernwärme aus den Restabfällen. Auf all diesen Feldern wird unsere Brancheninitiative aktiv sein, um zum einen über Best Practice-Beispiele die positiven Wechselwirkungen zwischen Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz darzustellen. Zum anderen wollen wir das Netzwerk der Bran­ cheninitiative nutzen, um gemeinsam neue Projekte und Verfah­ ren zu entwickeln, die das Gesamtsystem der Kreislaufwirtschaft noch weiter verbessern. Mit welchen Projekten und Veranstaltungen möchte die Brancheninitiative konkret den Klimaschutz fördern? Rahlenbeck: Wie bereits erwähnt, möchten wir mit unseren Akti­ vitäten in allen Bereichen der Kreislaufwirtschaft ansetzen. Dazu

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gehören Projekte und gezielte Öffentlichkeitsarbeit, mit deren Hilfe das Thema Re­ssour­cen­schonung transportiert und darüber hinaus auch die Qualität der Wertstoff­erfassung verbessert wer­ den können. So arbeiten wir bereits intensiv an innovativen Antriebstechno­logien für Entsorgungs­fahr­zeuge und planen hier künftig in Pilotprojekten den Einsatz von Wasserstoff, der wieder­ um aus der Energie gewonnen wird, die im Abfall enthalten ist. Das Müllheizkraftwerk Iserlohn erzeugt aus den nicht mehr weiter verwertbaren Abfällen rund 88.000 MWh Strom, was aus­ reicht, um etwa 28.000 Haushalte in Iserlohn über das ganze Jahr mit Strom zu versorgen. Über die Fernwärmeauskoppelung wird das MHKW in das NRW-Projekt „Kraft-Wärme-Kopplung Modellkommune Iserlohn“ integriert, hier schlägt die Abfallwirt­ schaft eine Brücke zur Energiewende. Neben der energetischen Verwertung von Abfällen steht für uns aber vor allem die stoffliche Verwertung von Abfällen im Vor­dergrund, um die aufbereiteten Wertstoffe wieder zurück in den Produktionskreislauf zu führen. Damit werden natürliche Ressourcen geschont und Primärenergieträger substituiert, die man ansonsten für die Erzeugung der Vorprodukte gebraucht hätte. Ein Beispiel: Für die Erzeugung von Produkten aus Alumi­ nium spart man durch den Einsatz von aufbereitetem Aluminium 95 Prozent der Energiemenge gegenüber der erstmaligen Er­zeu­ gung von Aluminium. Im Bereich der stofflichen Verwertung kön­ nen wir in neuen Anlagen unter Verwendung modernster Technolo­ gien, wie beispielsweise Infrarotsensoren, Wertstoffe aus den unterschiedlichsten Materialien bestmöglich wieder trennen und aufbereiten. Allein die Wertstoffaufbereitungsanlage für Leichtver­ packungen aus den Dualen Systemen in Iserlohn, die wir im Janu­ ar dieses Jahres in Betrieb genommen haben, sorgt für die sorten­ reine Trennung von Metallen, Kunststoffen, Folien und Papier in einer Größenordnung von 32.000 Tonnen pro Jahr. Damit allein sparen wir bereits CO2 Emissionen von 55.000 Tonnen ein, eine Menge, die der jähr­lichen CO22 Erzeugung von rund 5.800 Bun­ desbürgern entspricht. Sie sehen, dass es für die Brancheninitiative noch eine Menge zu tun gibt. Welchen Stellenwert haben innovative Technologien in der Entsorgungs- und Recyclingbranche und inwieweit eröffnen diese Exportchancen auf internationalen Märkten?

Rahlenbeck: Das Land Nordrhein-Westfalen ist durch den Strukturwandel seit mehreren Jahrzehn­ ten bundesweit Vorreiter im Bereich der Umwelt­ schutztechnologien. Dies gilt auch für den Bereich der Abfallwirtschaft. Die Abfallwirtschaft gehört, von vielen unbemerkt, mit rund 35.000 Beschäftig­ ten und mehr als zehn Ernst-Peter Rahlenbeck: „Neben der Milliarden Euro Umsatz energetischen Verwertung von Abfällen zu den wichtigsten Bran­ steht für uns vor allem die stoffliche Ver­ chen der Umweltwirt­ wertung von Abfällen im Vordergrund.“ Foto: Klimaschutz durch Kreislaufwirtschaft e.V. schaft in NRW. Viele Inno­ vationen in der modernen Abfallwirtschaft stammen von namhaften Entsorgungsunterneh­ men in NRW und in Südwestfalen sind beispielsweise eine ganze Reihe von so genannten „Hidden Champignons“ in den Zuliefer­ bereichen der Abfallwirtschaft beheimatet.

Wir wollen die positiven Wechselwirkungen zwischen Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz darstellen. Wir wissen, dass Maschinen und Anlagen zum Recycling unter­ schiedlicher Wertstoffe bereits schon heute auf den vorderen Plätzen der Exportstatistik Nordrhein-Westfalens liegen. In dem Maße, wie sich andere Länder der EU ebenfalls von der Deponie­ wirtschaft zur Kreislaufwirtschaft entwickeln müssen, wird mei­ ner Meinung nach unser Know-how und der Technologievorsprung eine sehr gute Grundlage für eine Ausweitung der Exporte bilden. Vor diesem Hintergrund ist es für uns als Brancheninitiative besonders wichtig, immer wieder darauf hinzuweisen, dass man mit dem Export von innovativen Verfahren und Technologien aus NRW nicht nur die Effizienz und Effektivität der Systeme in anderen Ländern verbessert, sondern gleichzeitig auch Klima­ schutz exportiert. n

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Kunststoffrecycling

Es fehlt der Input Dem Kunststoffrecycling kommt eine besondere Bedeutung hinsichtlich der Ressourcen­ schonung, der Verminderung von CO2-Emissionen und der Energieeffizienz zu. Dennoch fehlt es an geeignetem Inputmaterial für die Recyclingindustrie.

K

In Deutschland ist das Kunst­ stoffrecycling heute ein we­ sentlicher Bestandteil der Branche und ein echter Wirtschaftsfaktor. Die Verwertungsquote liegt bei ca. 99 Prozent, die entstehenden Recyclate werden hauptsächlich im Baubereich und für Verpa­ ckungen eingesetzt. „Unser Hauptproblem ist, dass die Kunst­ stoffrecycler mehr Material benötigen, und zwar möglichst Mate­ rial in ausreichender Qualität", beklagt der Hauptgeschäftsführer des Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. (bvse) Eric Rehbock. Recyclingfähige Rohstoffe müssten aktuell auch aus dem Ausland beschafft werden.

die Quoten für die einzelnen Systeme mitteilen. Auf europäischer Ebene wurde zur Harmonisierung des Marktes das EuCertPlast Zer­ tifikat eingeführt. Es wäre sinnvoll, dieses Zertifikat auch im hiesigen System anzuerkennen und es in die Mitteilung aufzunehmen, schlägt Rehbock vor. Gleichzeitig, so kritisiert der Verband, werde zu wenig unternommen, um die vorhandenen Kunst­ stoffabfälle in Deutschland dem Recycling zuzuführen. Nach wie vor werden zu große Mengen verbrannt, anstatt sie stofflich zu verwerten. Deshalb fordert der Verband, die Kapazitäten der Müllverbrennungsanlage deutlich zu verringern, bzw. diese mit einer Verbrennungsabgabe zu belegen. „Mit einer Verbrennungsabgabe können Mengen in das Re­cycling gelenkt werden. Andere Staaten in Europa machen es uns vor! Die Überkapazitäten in der Verbrennung behindern eine Kreislaufwirtschaft, wie sie seit Jahren von der Politik gefor­ dert wird", so bvse-Vizepräsident Herbert Snell.

Transparenz im System verbessern

Studie zeigt Funktionieren des Kunststoffrecycling

Aus Sicht des bvse würde mehr Transparenz bei der Herkunft der Kunststoffe zu einer deutlichen Verbesserung der Mengenstrom­ nachweise führen. Auch wenn es nicht durchführbar sei, pro La­ dung die Mengenanteile einzelner Dualer Systeme zu definieren, so sei dies doch in der Regel nach Ablauf etwa eines Monats möglich. Die Lieferanten könnten dann den Kunststoffrecyclern

Die Kunststoffverwertung in Deutschland funktioniert, hat stabil ein sehr hohes Niveau erreicht und ist auch wirtschaftlich bedeu­ tend. Das zeigen die Ergebnisse der Studie „Produktion, Verarbei­ tung und Verwertung von Kunststoffen in Deutschland", die erst­ malig auch identifiziert, wofür die gewonnenen Rezyklate eingesetzt werden. n

unststoff ist zum Wegwerfen zu schade. Wenn dieser jedoch ein Werkstoff der Zukunft sein will, muss er auch wesentliche Beiträge zur Nachhaltigkeit leisten. Das ist aber nur möglich, wenn auch die Verwertung ge­ ordnet und geregelt ist.

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Es wird zu wenig unternommen, um Kunst­ stoffabfälle dem Recycling zuzuführen

Zusammenfassend ergibt sich aus der Studie für das Jahr 2013 folgendes Bild: In Deutschland wurden rund 19,8 Millionen Tonnen Kunst­ stoff erzeugt. Zur Herstellung von Kunststoffprodukten wur­ den im Inland rund 10,5 Millionen Tonnen Kunststoff genutzt. Die Kunststoffabfallmenge betrug rund 5,7 Millionen Tonnen. Obwohl die verarbeitete Menge im Vergleich zu 2011 etwas geringer war, stieg die Recyclingmenge auf rund 2,3 Millionen Tonnen (+ 1,3%). Die Kunststoff-Verwertungsquote lag im Jahr 2013 wie schon im Jahr 2011 bei 99 Prozent. Dabei wurden die zu Abfall gewordenen Kunststoffe zu 41 Prozent werkstofflich, ein Prozent rohstofflich und 57 Prozent energe­ tisch verwertet. Erstmalig wurde in der Studie erhoben, wo die aus Produktions-, Verarbeitungs- und Post-Consumer-Abfällen gewonnenen Rezyklate eingesetzt werden: nämlich in erster Linie im Baubereich, etwa für Fensterrahmen, Rohre oder Pro­ filbretter. Im Verpackungsbereich entstehen aus den Rezykla­ ten unter anderem PET-Flaschen, Paletten, Eimer, Transport­ behälter und ähnliches mehr. n


Foto: sk design

Studie: Recycling in Deutschland

Fundgrube an Rohstoffen Die Rückführung der in Abfällen enthaltenen sekundären Rohstoffe in den Wertstoffkreislauf ist ein wichtiger Baustein zur langfristigen Sicherung der Rohstoffversorgung Deutschlands.

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ie Studie Recycling in Deutsch­ land * im Auftrag der KfW-Ban­ kengruppe beleuchtet die Marktprozesse, die bereits heu­ te ökonomische Anreize zur Schließung von Stoffkreisläufen geben bzw. verweist

Ergebnis der Studie. Handlungsbedarf be­ steht insbesondere bei der Rückgewin­ nung von seltenen Technologiemetallen aus Elektroschrott, für den keine geeigne­ ten Systeme zur Verwertung der enthalte­ nen Kunststoffe und Metalle existieren. Ebenso zeigt die Untersu­ chung, dass speziell für kritische Rohstoffe die Rückgewinnungsquoten er­ schreckend niedrig seien. Um zu einer Verbesserung der Kreis­ laufführung zu kommen, müssten u.a. der verstärkte Einsatz ökonomischer Instru­ mente, Maßnahmen zur verstärkten Inte­ gration von Abfallwirtschaft und Produk­ tion, internationale Vereinbarungen zum

Für die Wirtschaft ist die Versorgung mit Rohstoffen eine wettbewerbsstärkende Voraussetzung. auf spezifische Hemmnisse, die solchen Entwicklungen im Weg stehen. Für die deutsche Wirtschaft ist die Ver­ sorgung mit Rohstoffen eine wettbewerbs­ stärkende Voraussetzung. Dabei gilt es zum einen die Produktion möglichst res­ sourcenschonend zu gestalten und zum anderen entstehende Abfälle als Rohstoffe dem Produktionskreislauf zurückzuführen. Das Ziel einer effizienten Entsorgungswirt­ schaft - so die Autoren der Studie - müsse es deshalb sein, die Bildung geschlosse­ ner Stoffkreisläufe zu entwickeln.

Rohstoffrecycling sowie Green Tech Funds vorangetrieben werden. Ganz praxisnah ist der Vorschlag, der die Integration von Produktion und Abfall­ wirtschaft besser verzahnt. Dahinter steckt die Idee des „Urban Mining”, wobei im Prinzip jedes abbruchreife Haus eine Fundgrube an Rohstoffen ist. Eine Scho­ nung von Rohstoffreserven und bessere Verwertung von Abfällen wären laut der Studie auch durch internationale Koopera­ tionen möglich. n * Recycling in Deutschland - Status quo, Potenziale, Hemmnisse und Lösungsansätze", von Henning Wilts, Rainer Lucas, Nadja von Gries und Marthe Zirngiebl im gleichnamigen Projekt im Auftrag der KfW-Banken­ gruppe 2014

„Special waste needs specialists!“

Die Untersuchung zeigt, dass hohe Recyc­ lingquoten in Deutschland, vor allem bei Massenrohstoffen wie Glas, Papier, Kupfer und Eisen, vorliegen. Trotz aller Erfolge seien aber weitere Schritte zur Schließung von Stoffkreisläufen notwendig – so ein

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Fotos: Höppner

Neuerungen im Gefahrstoffrecht

Was Unternehmen beachten müssen Seit wenigen Wochen gelten Neuerungen im Gefahrstoffrecht. Dr. Nils-Oliver Höppner, Experte für Umweltschutz und Arbeitssicherheit, bei der Höppner Management & Consul­ tant GmbH, stellt die wichtigsten Änderungen für Unternehmen vor.

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ie Gefahrstoffverordnung (GefStV) regelt die Schutz­ maßnahmen für Beschäftigte beim Umgang und bei Tätigkeiten mit gefährlichen Stoffen. Gefährliche Stoffe sind Stoffe, Zubereitungen und Erzeugnisse, die be­ stimmte physikalische, chemische oder toxische Eigenschaften besitzen, also z.B. hochentzündlich, krebserzeugend oder ätzend sind. Anfang des Jahres trat im Zuge der Änderung der Betriebs­ sicherheitsverordnung und der Anpassung an die europäische CLPVerordnung eine Novellierung der Gefahrstoffverordnung in Kraft. Zur Vereinfachung und der Erhöhung der Sicherheit im Umgang mit Chemikalien, hat die UN schon vor Jahren das sogenannte GHS, das Global Harmonisierte System, erarbeitet. In Europa wurde dieses sukzessive durch die CLP-Verordnung eingeführt. Diese schreibt die einheitliche Einstufung (Classification), Kenn­ zeichnung (Labelling), Verpackung und Transport (Packaging) vor und nimmt Einfluss auf länderspezifische Regelungen. Zunächst mussten nur einzelne Stoffe neu gekennzeichnet wer­ den. Seit dem 1. Juni 2015 gilt die neue Kennzeichnungspflicht auch für Stoffgemische. Das GHS führt zur Vereinheitlichung der Klassifikation von Gefahrstoffen neue Gefahrensymbole ein: Eine Raute mit roter Umrandung und einem schwarzen Piktogramm. Insgesamt neun solcher Zeichen weisen auf die Gefährdung von Mensch und Umwelt durch bestimmte Eigenschaften der Stoffe hin (entzündlich, explosiv, kanzerogen, ätzend, umweltgefähr­ lich,…etc.). Doch es gelten nicht nur neue Piktogramme. Auch die Einstufung der Stoffe wird neu definiert. Dies hat weitreichen­ de Folgen in der Handhabung. So kann z.B. ein Stoff, der bisher als gesundheitsschädlich eingestuft wurde, jetzt als giftig gelten.

Des Weiteren werden die R- und S-Sätze ersetzt durch H- (Ha­ zard) und P-Sätze (Precautionary). Einheitliche Signalwörter war­ nen zusätzlich vor der Gefährdung. Außerdem ändern sich Grenz­ werte und für die Arbeit mit potentiell krebserzeugenden Stoffen werden Akzeptanz- und Toleranzwerte eingeführt. Mit der Neure­ gelung durch CLP/ GHS ändern sich auch viele flankierende Be­ stimmungen. Zum Beispiel werden Technische Regelwerke ange­ passt und die Anforderungen zum Brand- und Explosionsschutz ausschließlich in der Gefahrstoffverordnung geregelt.

Auswirkungen auf den Arbeitsschutz Von den Änderungen im Gefahrstoffrecht ist aber vor allem der Bereich des Arbeitsschutzes betroffen. Sobald Beschäftigte an ihrem Arbeitsplatz mit Gefahrstoffen in Berührung kommen, ist der Arbeitgeber verpflichtet, eine Gefährdungsbeurteilung (GBU) zu erstellen. Durch die Änderung der Kennzeichnung und die An­ passung verschiedener Grenzwerte müssen vorhandene GBU auf ihre Aktualität und Richtigkeit überprüft und gegebenenfalls neu erstellt werden. Als Basis dafür dienen u.a. Sicherheitsdatenblät­ ter, die der Inverkehrbringer eines gefährlichen Stoffes zu erstel­ len hat. Aber auch die Sicherheitsdatenblätter müssen auf dem aktuellsten Stand sein und hinsichtlich ihrer Richtigkeit über­ prüft werden. Die Übertragung dieser Überprüfungen an eine Person mit entsprechender Fachkunde ist hierbei sinnvoll. Zumal die Neuerstellung der GBU ebenfalls durch eine fachkundige Per­ son durchgeführt werden muss. Sobald neue GBU erstellt sind oder sich bestehende verändert haben, müssen die Beschäftigten von den Änderungen unterrich­ tet und hinsichtlich aller Neuerungen unterwiesen werden. Der Arbeitgeber muss zusätzlich zur Dokumentation über die Beurtei­ lung der Gefährdung bei krebserzeugenden, erbgutverändernden oder fruchtbarkeitsgefährdenden Gefahrstoffen die Dauer und Höhe der Belastung der Beschäftigten aufzeichnen und diese Do­ kumente bis 40 Jahre nach der Exposition aufbewahren. Auf den Arbeitgeber sind hinsichtlich der Neuregelung des Gefahrstoffrechts einige Änderungen zugekommen. Wer seinen Pflichten verantwortungsbewusst und rechtskonform nachgehen will, sollte mit dem unternehmenseigenen Sicherheitsbeauf­ tragten alle wichtigen Schritte detailliert besprechen. Oder sich durch eine professionelle Beratung unterstützen lassen, die ge­ gebenenfalls auch weitere Aufgaben und Leistungen im Zuge der Umsetzung der neuen Gefahrstoffverordnung übernehmen kann. n Weitere Informationen: www.hoeppner.de

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Akten- und Datenträgervernichtung

Sorgfalt statt Leichtsinn Wenn es um die Vernichtung von vertraulichen Dokumenten geht, ist hohe Sensibilität geboten. Zu groß ist die Gefahr, dass Daten in unbefugte Hände gelangen. Für Unter­ nehmen steht viel auf dem Spiel.

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n einem Altpapiercontainer lagen Bewerbungsschreiben mit Fotos, Anschriften und Telefonnummern, dazu Lebensläufe, Führungs- und Gesundheitszeugnisse, Beurteilungen, Zerti­ fikate, Schulzeugnisse und nicht zuletzt die Arbeitsvermitt­ lungsverträge. Und ein weiterer Daten-Skandal sorgte für Aufsehen: Ver­ trauliche Behörden-Dokumente mit sensiblen Daten aus dem Standesamt wurden in einem Müllcontainer entsorgt. Darunter Dokumente über aktuelle Eheschließungen, über Geburten und

Datenverursacher und Datenvernichter sind gleichermaßen in der Pflicht Todesfälle. In verschiedenen Papiercontainern fanden Polizei­ beamte kürzlich hunderte Akten von Mandanten einer Anwalts­ kanzlei. Ein aufmerksamer Passant hatte die Beamten auf die Spur gebracht. Gegen die Anwälte wird wegen Verstoßes gegen das Datenschutzgesetz und Verletzung von Privatgeheimnissen ermittelt. Das sind nur einige Beispiele, von denen immer mal wieder in den Medien zu lesen ist und die zeigen, wie fahrlässig in man­ chen Unternehmen und Behörden mit vertraulichen Papierdoku­ menten umgegangen wird. In Zeiten von Web 2.0 und Cloud Computing herrscht vielfach die Denke vor, dass nur elektronische Daten einer permanenten Gefahr ausgesetzt sind. Das Risiko, durch Hackerangriffe geschä­ digt zu werden, die Schwachstellen in der digitalen Infrastruktur ausnutzen und Informationen stehlen, gilt als größer. Welche Gefahren aber in einem fahrlässigen Umgang mit Do­ kumenten, Geschäftspapieren, Patentunterlagen und Business­ plänen und ihrem Verlust lauern, ist vielen Verantwortlichen nicht ernsthaft bewusst. Die Konsequenzen können jedoch nachhaltig sein und zu Störungen im Geschäftsablauf und zu Imageschäden führen, was wiederum die Existenz des Unternehmens bedrohen kann. Dabei ist es recht einfach, Daten jeder Art sicher zu ent­ sorgen. Zertifizierte Unternehmen, die die Archivierung und auch Entsorgung von vertraulichen Daten und Dokumenten überneh­ men, arbeiten nach gesetzlich verankerten Richtlinien und garan­ tieren eine ordnungsgemäße Entsorgung. Grundlage für die sichere Vernichtung ist die seit 2012 gel­ tende DIN 66399, die die Vernichtung von Akten und Datenträ­ gern sehr genau definiert, da sie unterschiedliche Schutzklassen und Sicherheitsstufen festlegt, die unter Berücksichtigung der Wichtigkeit der Daten bestimmt werden. Die DIN 66399 besteht

aus drei Teilen und nimmt Datenverursacher und Datenvernichter gleichermaßen in die Pflicht: Grundlagen und Begriffe der Ver­ nichtung; Anforderungen an die Maschinen sowie Prozess der Datenträgervernichtung. Hier ist festgelegt, dass das Unterneh­ men seine Schutzklasse selbst bestimmt. Das heißt konkret, je­ der Verantwortliche entscheidet, wie wichtig seine eigenen Daten sind und wie sie vernichtet werden sollen. Das bedeutet auch, jeder Datenerzeuger ist involviert, wenn es um die Vernichtung, Kontrolle oder Haftung geht. Die Norm gibt außerdem konkrete Handlungsanweisungen an den Aktenentsorger, angefangen bei der Sammlung, über den Transport bis hin zur Vernichtung. Er ist nicht nur verpflichtet, alle gesammelten Mengen taggleich zu vernichten. Auch die Möglichkeit eines Siebwechsels bei der Aktenvernichtung muss gewährleistet sein, um die verschiedenen Sicherheitsstufen (Partikelgrößen) einzuhalten. n

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Foto: faithie

Digitalisierung

Achillesferse der deutschen Wirtschaft? „Abwarten und Tee trinken" ist die Devise vieler Mittelständler in Deutschland, wenn es um das Thema Digitalisierung geht. Nur wenige sind digitale Vorreiter. Das ist das Ergeb­ nis einer aktuellen Umfrage der Commerzbank, die Top-Manager von 4000 mittelständischen Unterneh­ men von TNS Infratest befragen ließ.

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ie Zahlen sind ernüchternd: 63 Prozent haben es nicht eilig mit der Digitalisierung im eigenen Hause. Mehr noch, sie räumen ein, dass sie das Thema derzeit vernachlässigen. Denn eigentlich haben die meisten Unternehmer das Potenzial der Digitalisierung auch als große Chance für den Standort erkannt. So erwartet gar die Hälfte sub­ stanzielles Wachstum durch die Digitalisierung. Doch nur wenige der Mittelständler identifiziert die Studie als digitale Vorreiter. „Sie vernetzen beispielsweise Wertschöpfungsketten oder indivi­ dualisieren ihre Produkte", sagt Markus Beumer, CommerzbankVorstand und verantwortlich fürs Mittelstandsgeschäft. Oberste Priorität hat bei den Unternehmen das Dauerbrenner-Thema Kosten-Senken beziehungsweise Produktionssteigerung, zu Las­ ten der Entwicklung von Produkt- und Dienstleistungsinnovatio­ nen sowie der Erschließung neuer Vertriebswege. Der Grund: Sie glauben, dass sie so eher dem Verdrängungswettbewerb und den immer kürzeren Produktzyklen begegnen zu können.

Bei der digitalen Leistungsfähigkeit nur im Mittelfeld Dringenden Handlungsbedarf in Sachen Digitalisierung sieht auch der MÜNCHNER KREIS in seiner Studie „Digitalisierung. Achillesferse der deutschen Wirtschaft? Wege in die digitale Zu­ kunft“. Damit die deutsche Wirtschaft mit der weltweit voran­ schreitenden Digitalisierung Schritt halten könne, müssten die Weichen für den Wandel schnellstens gestellt werden. Dazu sei es notwendig, altbekannte Wege zu verlassen und neue Pfade zur Bewältigung der digitalen Herausforderung zu beschreiten.

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Ähnlich argumentiert auch der Digitalverband BITKOM. Deutsch­ land und Europa müssten zusätzliche Maßnahmen ergreifen, um bei der Digitalisierung Anschluss halten zu können und verlore­ nes Terrain zurückzuerobern. Ohne rasche Maßnahmen zur Unter­ stützung der digitalen Transformation der Wirtschaft würden Deutschland und Europa im internationalen Wettbewerb zurück­ fallen und damit die Grundlagen für den Wohlstand künftiger Generationen verspielen. „Wir müssen bei digitalen Schlüssel­ technologien, Diensten und Plattformen internationales Spitzen­ niveau erreichen“, fordert BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf. „Derzeit spielen Deutschland und Europa im internationalen Ver­ gleich der digitalen Leistungsfähigkeit nur im Mittelfeld.“ In seinem aktuellen Positionspapier „Digitale Souveränität“ weist BITKOM darauf hin, dass Europa weiterhin in 28 Teilmärkte zersplittert ist und die Nachfrage nach IT und Telekommunikation EU-weit um gerade einmal 0,1 Prozent wächst. Länder wie die USA oder China hätten heute bereits deutlich größere, einheit­ liche Heimatmärkte, gleichzeitig stiegen die entsprechenden In­ vestitionen um ein Mehrfaches. Von den hundert global führenden IT- und Telekommunikationsunternehmen haben gerade einmal neun ihren Sitz in Europa, davon nur zwei in Deutschland. „Inter­ national führende Unternehmen sind der Kern eines funktio­ nierenden digitalen Ökosystems“, so Kempf. Leitbranchen wie Maschinenbau, Automobilindustrie, Logistik, Energie oder Medi­ zin­ technik und Pharma befinden sich in einem rasanten Prozess der digitalen Transformation. Kempf: „In vielen Leitbran­ chen verfügt Deutschland über weltweit führende Unternehmen. Es muss alles dafür getan werden, dass diese Branchen und ihre Unternehmen gestärkt aus der digitalen Transformation her­ vorgehen.“ n


Netzwerkzugangskontrolle für kritische Infrastrukturen

Absicherung von Produktionsnetzen Die BREKOM Netzwerkzugangskontrolle (NAC – Network Access Control) schützt vernetzte Produktionssysteme.

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n Produktionsbereichen sind die gängigen Kommunikationssysteme, wie Feldbus, Inter­ bus oder Profibus, in den letzten Jahren zuneh­ mend durch PROFINET, ein Ethernetbasiertes Datenkommunikationssystem, ersetzt worden. Die­ ser Umstand bietet neben wirtschaftlichen Vorteilen – da nun Standardkomponenten für den Datenaus­ tausch zum Einsatz kommen – jedoch auch ein enormes Gefahrenpotential. Mit der zunehmenden Vernetzung der Produktionssysteme, die zum Teil bis in die Office-Welt hineinreicht, steigt die Kom­ plexität und Anfälligkeit der Netze. Im Gegensatz zur Office-Welt können die sensi­ blen Komponenten in den Produktionsnetzen, wie Roboter, Maschinen und Steuerungen, allerdings nicht mit den üblichen Mitteln geschützt werden. Virenschutz und Patch-Management sind in vielen Fällen nicht vorhanden. Viele Systeme verfügen Markus Krieg: „Ein Sicherheitskon­ auch über keinen ausreichenden Passwortschutz zept für den Produktionsbereich oder arbeiten aufgrund Echtzeitanforderungen zum muss vorsehen, dass Wartungszu­ Teil ganz ohne Anmeldung. Häufig sind auch noch gänge für externe Dienstleister oder ältere Systeme mit bekannten Sicherheitslücken Anlagenher­steller abgesichert sind.“ im Einsatz, da Änderungen an bestehenden Verfah­ ren eine aufwändige Inbetriebnahme erfordern und immer mit einer Produktionsunter­ brechung verbunden sind. Der wirksame Schutz vor Schädlingen aus der Office-Welt und anderen Angriffen ist dennoch unabdingbar, denn ungeplante und unerwartete Ausfälle verursachen nicht nur einen wirtschaftlichen Schaden, sondern bergen oft auch Ge­ fahren für Personen, Natur und Umwelt.

Wartungszugänge schützen „Ein Sicherheitskonzept für den Produktionsbereich muss zum Beispiel vorsehen, dass Wartungszugänge für externe Dienstleister oder Anlagenhersteller abgesichert sind und nur einen begrenzten und kontrollierten Netzzugang gewähren“, so Markus Krieg, Leiter der BREKOM-Niederlassung in Ostwestfalen-Lippe. Die Lösung vielfältiger Sicherheits­ anforderungen ist die „Sortierung“ des Netzwerks. Jedes Gerät im Netz muss eindeutig identifiziert und dann anhand der vorher definierten Regeln in ihre entsprechenden Gruppen und zugehörige VLANs einsortiert werden. Fremde Geräte werden isoliert, um das Netzwerk vor unbefugten Eindringlingen zu schützen. BREKOM, als regionaler Dienstleister in Ostwestfalen-Lippe, bietet sichere Lösungen in Zusammenarbeit mit dem deutschen Software-Hersteller macmon secure an. macmon ist spezialisiert auf Netzwerk-Sicherheit und zählt zu den Pionieren unter den heutigen Network-Access-Control (NAC)-Anbietern in Deutschland. Die eigenentwickelte, modula­ re NAC-Lösung schützt das Netzwerk vor unautorisierten, nicht sicheren Geräten und internen Angriffen. macmon kommuniziert im Unternehmensnetzwerk mit allen manage­ baren Switchen und hat so eine komplette Übersicht aller Geräte im LAN und WLAN.

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sitz in Bremen sowie von der Niederlassung Ostwestfalen-Lippe (Paderborn und Bielefeld) aus Geschäftskunden aus allen Bran­ chen sowie Institutionen und Behörden. In vertrauensvoller und langjähriger Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern entste­ hen hochwertige Lösungen, die den jeweiligen Bedarf individuell umsetzen und sich auch langfristig als leistungsstark erweisen. Innovative Technologie, Erfahrung und qualitativ hochwertige Dienstleistungen sind die Säulen, auf denen BREKOM sich stetig weiterentwickelt und als Unternehmen wächst. n

n Weitere Informationen: www.brekom.de.

Foto: AGFEO

Intelligente Technologien im Hintergrund sorgen dafür, dass un­ zählige Systemeigenschaften miteinander kombiniert, die Ein­ deutigkeit der Systeme sicherstellen, ohne die komplexen Tech­ nologien selbst implementieren, beherrschen oder administrieren zu müssen. Die BREKOM GmbH bietet als Partner für Kommunikation und Sicherheit Geschäftskunden übergreifende Lösungen in den Be­ reichen Telefonanlagen, Unified Communication & Collaboration, Contact Center, Gebäudesicherheit, Leitstellen und IT-Sicherheit an. Als Tochterunternehmen der EWE TEL GmbH verbindet sich bei BREKOM die persönliche Nähe eines mittelständischen Un­ ternehmens mit der Leistungsfähigkeit eines Konzerns. Über 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedienen vom Stamm­

Computerunterstützte Telekommunikation

Enorme Flexibilität und Zeitersparnis Die computerunterstützte Telefonie (CTI) hat längst in zahlreichen Unternehmen Einzug gehalten. Die Vorzüge liegen auf der Hand: Größere Flexibilität im Arbeitsalltag und eine höhere Kundenorientierung.

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elmut Schieve, ITK-Spezialist aus dem Münsterland und Geschäftsführer von TKS Telekommunikation & Service, weiß um die Leistungsstärke dieser Technolo­ gie. Seit 17 Jahren ist er AGFEO Fachhandelspartner und Experte für AGFEO-Klick-Software. Die langjährige Partner­ schaft mit dem Bielefelder Telefonanlagen-Hersteller hat ihm nicht nur Erfahrung, sondern auch jede Menge Know-how ge­ bracht, von dem seine Kunden profitieren. „Wir sind mittlerweile in der Lage, das Maximum an Möglichkeiten aus den Telekommu­

nikationsanlagen herauszuholen“, beschreibt der Unternehmer. Seine Motivation und sein Antrieb, Lösungen zu verfeinern und zu optimieren, kommen ihm außerdem zugute und so entstehen immer wieder neue Softwarelösungen, mit denen er Lieferanten und Kunden überrascht. So geschehen im Herbst letzten Jahres, als Helmut Schieve mit der Entwicklung der Software AMIS-CTI für Allianz-Agenturen auf sehr positive Resonanz gestoßen ist. Fast 100 Allianz-Agenturen telefonieren mittlerweile mit dieser zukunftsweisenden Technolo­

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gie und sind sehr zufrieden. „Insbesondere für Versicherungen leistet die Computertelefonie wertvolle Unterstützung. Ein Mitar­ beiter führt nicht selten 30 bis 50 Telefonate an einem Tag. Bei jedem abgehenden Gespräch spart er schnell 30 Sekunden, weil er nur noch klicken muss. Bei einem ankommenden Gespräch ist die Zeitersparnis weit größer, da der Name des Anrufers direkt auf dem Bildschirm angezeigt wird. Per Mausklick lässt sich die zu­ gehörige Kundenakte dazu aufrufen – und das sogar bevor der Telefonhörer abgenommen wird. Hier sind schnell Zeitersparnisse von bis zu einer Minute pro Telefonat zu erzielen. Pro Tag und Mitarbeiter sind dadurch Zeitvorteile von bis zu einer halben Stunde möglich. Deshalb wird sich die Investition für eine fertige Lösung in kürzester Zeit amortisieren“, bringt Helmut Schieve die Vorteile auf den Punkt. Durch AMIS-CTI verändere sich der Um­ gang mit dem Kunden, Fragen könnten schneller und einfacher beantwortet werden, die Arbeitsabläufe würden optimiert und ver­ kürzt, dadurch bleibe mehr Zeit für den Kunden an sich.

Basis für die Software ist der sogenannte AGFEO-Klick, eine Schnittstelle zwischen PC und einer Telefonanlage aus dem Hau­ se AGFEO. Durchdacht ist auch das Vertriebskonzept: AGFEO verfügt über einen flächendeckendes, gut 20.000 Fachhändler umfassendes Händlernetz. Für den experimentierfreudigen Unternehmer ist die erfolg­ reiche Kooperation mit der Versicherungsbranche kein Einzelfall. „AGEFO ist ein sehr innovativer Partner. Die neuen ES-Anlagen sind beeindruckend flexibel, die Programmiermöglichkeiten er­ scheinen fast grenzenlos. Außerdem kommen regelmäßig neue Funktionen auf den Markt – das motiviert uns, auch für an­ dere Branchen individuelle CTI-Lösungen zu entwickeln, die ohne die windowseigene TAPI-Schnittstelle auskommen“, so Helmut Schieve. n n Weitere Informationen: www.AGFEOKLICK.de, www.AGFEOPartner.de und www.AGFEO.de

„Für uns ist die CTI-Software ein unentbehrlicher Begleiter im Arbeitsalltag, der nicht nur Zeitersparnis schafft, sondern auch zur Kostenreduktion führt und zudem den Kundenservice erhöht. Ich bin beeindruckt von der hohen Innovationskraft und der ständigen Weiterentwicklung bestehender Lösungen, die durch den Austausch mit TKS entstehen und unkompliziert per Fernwartung installiert wer­ den. So lassen sich zum Beispiel neue Handynummern unkompliziert ins System übernehmen. Auch die neue Schnittstelle zur Termin- und Routenplanung ist eine große Hilfe bei der Terminplanung. Eine Mail lässt sich mit nur einem Tastenklick schreiben und man spart wieder zwei Sekunden, die das Leben schöner machen.“ Lars Wolff, Allianz-Vertretung, Berlin

„Wir nutzen die CTI-Lösung seit gut zwei Jahren und sind begeis­ tert. Ein wichtiger Vorteil liegt in der enormen Flexibilität und im einfachen Handling. Wir können so schneller reagieren und unse­ ren Kundenservice erhöhen. Die Möglichkeit zur Weiterentwicklung der Software, ist ein weiterer Pluspunkt. Wir sind froh, mit TKS Telekommunikation & Service einen Partner gefunden zu haben, der nicht nur Standard-Lösungen anbietet, sondern auch für indivi­ duelle Wünsche ein offenes Ohr hat. Auf diese Weise sind bereits verschiedene Programmierungen entstanden, die uns die tägliche Arbeit enorm erleichtern.“ Wolfgang Kohlschütter e.K, Allianz-Generalvertretung, Lauf

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Modernes Unternehmensgebäude: Der COBUS-Stammsitz in RhedaWiedenbrück

COBUS-Gruppe auf Expansionskurs

Für mehr Marktdominanz Die COBUS Gruppe, Rheda-Wiedenbrück, und die PinnCalc GmbH, Eckernförde, haben die ADULO GmbH mit Sitz in Hettstadt/Würzburg übernommen. Für COBUS-Gesellschafter Wilhelm Mormann ist dies ein weiterer Schritt zur Abrundung des eigenen Produktportfolios und zur Realisierung seiner Vision, in 2020 die Mitarbeiterzahl auf 250 zu erhöhen.

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uf der vergangenen Ligna sorgten sie nicht nur mit ihrer neuesten Softwarelösung ADULO ERP/3 für Gesprächs­ stoff, die Ostwestfalen wurden außerdem als ernstzu­ nehmender Marktbegleiter von den Branchenersten wahrgenommen. Die Nachricht von der Übernahme der ADULO GmbH hatte sich schnell verbreitet. Für Wilhelm Mormann war es ein gutes Signal und eine Bestätigung seiner bisherigen Strate­ gie, die zielgerichtet in Richtung Expansion zeigt. „Seit Jahren sind wir auf der Suche nach einer Fensterbaulösung, um unser eigenes Produktportfolio abzurunden. Das gilt auch für den zwei­ ten Eigentümer PinnCalc. Viele unserer Kunden produzieren und handeln mit Fenstern und Türen aus Holz oder Holzalu sowie Kunststoff (PVC) und Aluminium. Mit ADULO haben wir einen Spezialisten gefunden, der uns gut zu Gesicht steht. Durch die Übernahme, sind wir jetzt in der Lage, in Deutschland, Österreich und der Schweiz das Hauptmarktsegment von ca. 60 Prozent des Kunststofftüren- und -fenstermarktes anzugehen“, fasst Mor­ mann die Motivation für seine aktuellen Expansionsaktivitäten zusammen. Die eigene sowie die Vertriebs- und Finanzstärke von PinnCalc seien bestens geeignet, der zuletzt in die Jahre gekom­ menen Technologie von ADULO durch vorhandene modernste Lösungen und Entwicklungsplattformen neue Stärke zu geben.

In der Branche nachhaltige Impulse setzen Der Fenster- und Türenmarkt ist sehr differenziert: Auf der einen Seite liegt der Fokus auf den Werkstoffen Holz, Kunststoff, Alu­ minium, auf der anderen stehen die handwerks- und industriena­ hen Betriebe. Klein- und mittelständische Unternehmen arbeiten anders als die Industrie, so dass sich die Abläufe gravierend von­ einander unterscheiden. „Diese Zweiteilung des Marktes in hand­ werks- und industrienahe Unternehmen war für uns der einzige Anlass, ADULO nicht allein zu übernehmen“, beschreibt Mor­ mann die strategische Entscheidung. Die neuen Eigentümer sei­ en prädestiniert, in der Branche nachhaltige Impulse am Markt zu setzen, von der alle Seiten profitieren: COBUS und ADULO sind jetzt in der Lage, das gesamte Spek­ trum der Werkstoffe für Fenster und Türen abzudecken, von der Konstruktion bis zur Maschine. Zudem eröffnen sich für ADULO

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durch die Nutzung des COBUS ei­ genen ERP-Systems neue Perspek­ tiven, eine größere Flexibilität und bessere Marktchancen. Durch den Schulterschluss beider Unterneh­ men mit insgesamt 130 Mitarbei­ tern bewegt sich ADULO in neuen Kundenkreisen und so auf Augen­ höhe mit den Großen. Mit dem Eintritt von PinnCalc ergibt sich für ADULO die Möglich­ keit, nun auch Mischbetriebe zu bedienen. Ein weiterer Pluspunkt Expansionsbestrebungen: ist zudem die Nutzung des von COBUS-Chef Wilhelm Mormann sieht in der ADULO-Übernahme PinnCalc entwickelten Auftragsbe­ Synergien für alle Beteiligten. arbeitungssystems Corpora. „Wäh­ rend PinnCalc das Handwerk und Mischbetriebe betreut, konzen­ trieren wir uns mit unserer Microsoft basierenden Lösung auf die industrielle Fertigung“, sagt Wilhelm Mormann, der die ersten fünf Wochen nach der Übernahme als positiv beschreibt. „Unser Vertrieb ist bereits auf der Straße. Wir haben bisher sehr gute Re­ sonanz generiert“, so der Unternehmer, dessen Hauptaugenmerk in den kommenden Wochen auf den Besuch der Kunden liegt, um sie über die neue Produktstrategie, die verbesserte Service- und Produktqualität zu informieren und sie so langfristig zu binden. Mit im Gepäck wird der Unternehmer die beiden neuen strategi­ schen Produkte haben.

„Diese Konstellation schafft hervorragende Synergien und ist ein Gewinn für uns“ Mit ADULO ERP/3 ist ein am Markt etabliertes ERP-System erhältlich, mit dem COBUS über den Fenster- und Türenmarkt hinaus auch Kunden im Maschinen- und Anlagenbau, in der Mö­ belindustrie bis hin zur Automotivindustrie bedient. „Das System begeistert durch funktionalen Tiefgang, der sich auf Augenhöhe von Anbietern wie SAP oder Navision bewegt. Dank der modernen Architektur und Technologie des Systems sind auch stark indivi­ dualisierte Lösungen schnell zu aktualisieren. In Kürze verfügt


das ERP-System über all das, was Branchenlösungen funktional leisten und was in der industriellen Fertigung von Fenstern und Türen gefordert ist. Weiterer Pluspunkt für den Anwender: Hier gibt es Funktionalitäten, die für andere Branchen entwickelt wur­ den“, erläutert Wilhelm Mormann. An kleinere und mittlere Un­ ternehmen richtet sich ADULO PLUS, eine Lösung, die auf der Basis der Auftragsbearbeitung Corpora entwickelt wurde und eine alltagstaugliche, leichtverständliche und bedienbare Software auf höchsten technischem Niveau darstellt. „Unsere Kunden er­ halten nicht nur einen Wartungsvertrag, sondern auch ein Plus an Service. Der neue Wartungsvertrag „Service Plus“ beinhaltet neben Updates und Upgrades auch Gruppenschulungen an allen Standorten, Webinare sowie Telefonsupport kostenlos“, so Mor­ mann, dem eine nachhaltige Kundenbetreuung wichtig ist. Auf die guten Erfahrungen des Bestandskundenmanagements will Mormann weiter setzen. Das gilt auch für die ADULO Bestands­ kunden, die je nach Prozessen und Unternehmensgröße die Mög­ lichkeit haben, auf die modernen Systeme ADULO ERP/3 oder ADULO Plus zu mi­grieren. Für die Kunden, die mit der bestehen­ den ADULO-Lösung weiterarbeiten möchten, ändert sich nichts. Pflege, Wartung und Weiterentwicklung werden im Rahmen des Softwarevertrags gewährleistet. Hinsichtlich der künftigen Ent­ wicklungsstrategie sieht Mormann nun weiteres Potenzial. Kurz­ fristig umzusetzende Maßnahmen erhöhen die Entwicklungsge­ schwindigkeit und verbessern deutlich die Qualität von Produkten und Dienstleistungen sowie den Service. Alle Synergien zwischen den Entwicklungsstandorten Hettstadt, Eckernförde, Dortmund, Langen und Rheda-Wiedenbrück werden gebündelt, so dass über­ all gleiche Entwicklungsmethoden, maximaler Know-how-Trans­ fer und der standardmäßige Austausch von Basisentwicklungen gelten. „Auf diese Weise gibt es keine Doppelt- oder Parallelent­ wicklungen, sondern ein ressourcenschonendes Arbeiten. Meine Vision ist es, alle 30 Entwickler dafür zu begeistern, Komponen­ ten zu entwickeln, die auch in anderen Modulen einsetzbar sind. Vorbild ist hier die Autoindustrie, die Komponenten und Motoren in unterschiedlichen Modellen verwendet“, so Mormann. In den nächsten Wochen werden weitere Strukturen geschaffen. Hauptsitz der neuen ADULO Solutions GmbH ist Rheda-Wieden­ brück. Von hier aus sollen das Industriegeschäft durch das neu etablierte Vertriebskompetenzteam gesteuert sowie ein Markt­ team für Projektabwicklung aufgebaut werden. Der Standort Hett­ stadt bleibt als Niederlassung mit dem kompletten ADULO-Team erhalten. Hier erfolgen der Aufbau eines Industriemarkt-Teams sowie eines Industrievertriebs unter der Regie von COBUS. Kurz­ fristig ist hier die Eröffnung einer COBUS Niederlassung geplant. Für die neuen Mitarbeiter haben mittlerweile Aus- und Weiterbil­ dungsprogramme sowie motivationssteigernde Maßnahmen be­ gonnen. Mit modernen Managementmethoden, klar definierten Prozessen und dokumentierten Strukturen soll so eine gute Basis geschaffen werden, um die Zusammenarbeit unter allen Beschäf­ tigten und mit den Kunden positiv zu unterstützen. Der Erwerb von Unternehmen wird für Wilhelm Mormann nicht der letzte sein. „Wenn wir Partner finden, die zu uns passen und wir uns in weiteren Microbranchen stärken können, sind weitere Zukäufe nicht ausgeschlossen. Ich denke zum Beispiel an die Geschäftsfelder Elektronik und Blech. Als ostwestfälisches ITSystemhaus mit Standorten in Dortmund und Münster möchten wir deutschlandweit noch aktiver werden. Der erste Schritt ist jetzt ge­

tan. Uns ist bewusst, dass unsere bodenständige Haltung, Investitio­ nen ausschließlich aus Eigenkapital zu tätigen, zum Teil ein Hemm­ schuh ist. Dennoch halten wir an unserer Philosophie fest, nur das Geld auszugeben, das wir auch verdient haben“, so Mormann. n

KONTEXT Der Softwarespezialist für Türen- und Fensterlösungen ADU­ LO tritt nach der Übernahme durch COBUS und PinnCalc als ADULO Solutions GmbH auf. COBUS bietet seit vielen Jahren CAD/CAM- und ERP-Systeme für Unternehmen mit industriel­ ler Organisation an. Mit ihren Lösungen werden die Prozesse von der Auftragserstellung über die Programmierung der CNCMaschinen bis hin zur Auslieferung automatisiert. In der Mi­ crobranche Holzhaus- und Holzzimmertüren haben die ITSpezialisten das marktführende Produkt NCAD, eine komplexe CAD/CAM-Lösung für die automatisierte Produktion von Holz­ haus- und Holzzimmertüren entwickelt, die von namhaften Maschinenherstellern wie HOMAG und IMA empfohlen wird. Die PinnCalc GmbH, Eckernförde, ist seit gut 25 Jahren als Berater von Tischlern, Schreinern und Fensterbauern tätig und betreut über 5000 Anwenderbetriebe. Das Unternehmen arbeitet mit dem ADULO Fensterdesigner, der in reinen Fens­ terbaubetrieben und im Bauelementehandel sowie in Misch­ betrieben zum Einsatz kommt. n

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Schülerforum der Einrichtungen der Fachinstitute Blauschek

Kreative Auseinandersetzung mit dem Thema „Beschwerde" Im Rahmen von Beteiligungsverfahren von Kindern und Jugendlichen innerhalb der Jugendhilfeeinrichtungen der Fachinstitute Blauschek wurde bereits 2012 ein Schüler­parlament gegründet, dem gewählte Vertreter aus der Schülerschaft der Internate Schloss Varenholz im Kalletal und Gut Böddeken in Büren-Wewelsburg sowie der Wohngemeinschaften Grabbe-WG in Detmold, Haus Ulrich in Büren und Haus Meinulf in Wewelsburg angehören.

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ie Mitglieder des Schülerparlaments halten regelmä­ ßige Treffen ab, um aktuelle Themen zu bearbeiten und gemeinsam zu überlegen, welche Anliegen im Bereich von Partizipation und Mitbestimmung bestehen. Alle zwei Jahre findet ein großes Schülerforum statt, bei dem das Par­ lament die Wünsche der Kinder und Jugendlichen aus den genannten Einrichtungen zu einem aktuellen Thema sammelt und anschließend weiter bearbeitet. Das „Schülerforum 2015" fand auf Schloss Varenholz statt und befasste sich mit dem Thema „Beschwerde – Möglichkeiten, Wünsche und Umsetzung für Kinder und Jugendliche“. Ziel der Veranstaltung, an der insgesamt 230 Schülerinnen und Schüler teilnahmen, war es, in den Einrichtungen der Fachinstitute Blau­ schek zukünftig allen Kindern und Jugendlichen die gleichen offiziellen Möglichkeiten im Bereich der Beschwerde zur Verfü­ gung zu stellen. Wie kreativ die Schülerinnen und Schüler sich schon im Vorfeld des Schülerforums mit dem Thema „Beschwerde" aus­ einandergesetzt hatten, wurde schließlich bei den einzelnen Darbietungen bzw. Interpretationen deutlich. Ob Kurzfilm, Dia­ show, Rollenspiel, Sketch, Plakatkollage oder Rap-Song, die ein­ zelnen Wohngruppen nutzen alle ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, um von humorvoll bis kritisch ihre Vorstellungen und Wünsche im Bereich der Beschwerde bzw. Partizipation zum Ausdruck zu bringen. Während die Schülerinnen und Schüler der Wohngrundschule Gut Böddeken oder auch die Jugendlichen der Grabbe-WG aus Detmold beispielsweise in ihrem Rap- bzw. Sprechgesang unter­ schiedliche Beschwerdewege thematisierten, nutzte die Wohn­ gruppe „Engelsburg 2" aus dem Internat Schloss Varenholz das Stilmittel des verwackelten Schwarz-Weiß-Stummfilms, um ihre Kritik an einer teilweise langatmigen Bearbeitung von Beschwer­ den zu äußern. Alle von den Wohngruppen präsentierten Bei­träge werden nun vom Schülerparlament genutzt, um ein von allen Kindern und Jugendlichen angenommenes Beschwerdeverfahren weiter zu entwickeln bzw. zu verfeinern. Dipl. Pädagogin Kathrin Dujardin, Kinderschutzbeauftragte und Mitglied des Arbeitskrei­ ses Partizipation der Fachinstitute Blauschek, zeigte sich über­

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Die Grundschüler aus der Wohngrundschule Gut Böddeken begeisterten die Forumsteilnehmer mit einem selbstgetexteten Rap-Song.

Mit Hilfe von Plakaten erklärten die Jugendlichen der Wohngruppe „Haus 1" des Internates Schloss Varenholz, wie, wo, über was und bei wem man sich beschweren kann.

aus zufrieden mit den erzielten Ergebnissen: „Fantastisch, mit wie viel Einfallsreichtum und Engagement die Schülerinnen und Schüler sich mit dem Thema 'Beschwerde' beschäftigt haben. Dies verdeutlicht noch einmal, wie wichtig Mitbestimmung und Teilhabe für die Kinder und Jugendlichen sind." n


pme Familienservice

Die unsichtbaren Kranken Zwei von drei Menschen gehen in Deutschland regelmäßig arbeiten, obwohl sie sich richtig krank fühlen. Arbeitsforscher nennen dieses Phänomen Präsentismus und fassen damit ein Verhalten zusammen, das Mitarbeitende wie Arbeitgeber teuer bezahlen. Um den gesund­ heitlichen wie ökonomischen Folgen des Präsentismus vorzubeugen, bietet der pme Famili­ enservice aus Münster Hilfe auf vielen Ebenen an.

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enschen, die krank zur Arbeit gehen, tun weder sich selbst noch ihrem Arbeitgeber etwas Gutes: anstelle guter Ergebnisse produzieren sie häufiger Fehler oder sogar Unfälle. Und anstatt in Ruhe zu gesun­ den, laufen sie sogar Gefahr, chronisch zu erkranken. Arbeitgeber können darauf nicht rechtzeitig reagieren, denn bisher lautet ihre Gleichung: Wer zur Arbeit kommt, ist gesund und produktiv. Stattdessen kosten diese „verlorenen Stunden“ mit 2.399 Euro pro Mitarbeiter und Jahr viel mehr als echte Fehltage – die mit 1.999 Euro zu Buche schlagen. Zu diesem Ergebnis kam bereits 2011 eine Studie, die die Felix Burda Stiftung veranlasst hatte.

Druck befördert Präsentismus – auf allen Ebenen Warum aber gehen Menschen zur Arbeit, obwohl sie sich richtig krank fühlen? Der Stressreport 2011/12 ermittelte, dass über­ durchschnittlich viele von ihnen Druck empfinden: Leistungs­ druck, Zeitdruck, emotionalen oder sozialen Druck. Er entsteht, wenn Vertretungen fehlen oder das Arbeitsklima schlecht ist. Wenn Mitarbeitende sich von Vorgesetzten nicht unterstützt füh­ len oder glauben, dass sie zu spät von Entscheidungen oder Ver­ änderungen erfahren. Die Sorge, dem Unternehmen gehe es schlecht und die Angst um den Job, verstärken das Verhalten – und zwar unabhängig von hierarchischen Positionen. Präsentis­ mus findet demnach auch auf der Führungsebene statt.

Wie der pme Familienservice unterstützt „Es reicht also nicht, Fehltage zu zählen“, sagt Britta Hüfing, Standortleiterin des pme Familienservice in Münster. „Präsentis­ mus ist ein Verhalten, mit dem Mitarbeitende auf betriebliche Umstände reagieren.“ Der pme Familienservice unterstützt Un­ ternehmen dabei, diese Umstände zu verbessern. An neural­ gischen Punkten und mit ganz praktischen Hilfen. „Wir beraten werdende Eltern, betreiben Betriebs-Kitas und betreuen Kinder auch zu ungewöhnlichen Zeiten. Zum Thema Pflege führen wir Gespräche, helfen bei Anträgen oder vermitteln Pflegepersonal. All diese Hilfen führen dazu, dass Mitarbeitende überhaupt erst entspannt zur Arbeit gehen können.“

schen wollen etwas leisten“, so Hüfing. „Was ihnen fehlt, ist eine Strategie, Druck gesund abzufedern. Um hier wirksam etwas zu verändern, müssen Arbeitgeber sie unterstützen.“ Zum Beispiel mit dem Lebenslagen-Coa­ ching des pme Familienservice. Das Angebot wendet sich an Mitarbeitende mit seelischem Druck - egal, wo er her­ kommt. „Hier gilt: Bin ich für meine Mitarbeitenden da, sind sie auch für mich da“, so Hüfing. „Das ist wohl der Schlüssel für eine erfolgreiche betrieb­ liche Gesundheitsfürsorge.“ Britta Hüfing, Standort­

Beratung in geschützter Atmosphäre

leiterin des pme Familien­ service in Münster: „Prä­ sentismus ist längst kein Nischen­phänomen mehr."

„Um sich zu öffnen, brauchen Mitarbeitende nicht nur qualifizierte Ansprechpartner, sondern auch geschützte Räume“, sagt pmeFachberaterin Sabine Krichel-Jüngst. Räume, in denen sie frei reden können. „Deshalb erreichen sie bei uns rund um die Uhr geschulte Beraterinnen und Berater, mit denen sie über ihre Situ­ ation sprechen können. Auf Wunsch auch anonym.“ AngehörigenPflege, Entschuldung, Konflikte am Arbeitsplatz, Burnout, Sucht oder Depression sind Themen, die immer wieder kommen. Sabine Krichel-Jüngst: „Das Lebenslagen-Coaching ist so wirksam, weil Mitarbeitende plötzlich Auswege und Alternativen sehen. Der Druck fällt von ihnen ab, sie gehen motivierter zur Arbeit, bleiben gesünder – und schlussendlich auch produktiver.“

Auf dem Weg zum Wertewandel

Die Schnittstelle bleibt der Mensch

Auch Führungskräfte erlernen mit dem pme Familienservice Strate­gien und Methoden, wie sie eine aktive Personal- und Ge­ sundheitspolitik einführen. „Es hilft ja nichts, wenn jemand nach einem Burnout in dieselben Strukturen zurückkehrt, aus denen er ausgestiegen ist“, sagt Britta Hüfing. „Unterm Strich geht es um einen Wertewandel. Die aktuelle Präsentismus-Debatte hilft sicher dabei, den Zusammenhang zwischen Gesundheit und Pro­ duktivität noch deutlicher zu sehen.“ n

Und auch das sagt der Stressreport: Menschen, die krank zur Arbeit gehen, halten sich selbst für engagiert. „All diese Men­

n Weitere Informationen: www.familienservice.de/web/muenster

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Stadtwerke Detmold

Pachtmodell SolarDach Die Stadtwerke Detmold haben unter dem Namen Detmolder SolarDach eine neue Dienst­ leistung etabliert. Haus- und Gewerbeimmobilienbesitzer pachten eine Solaranlage und produzieren ihren eigenen Strom.

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ie Sonne ist eine unendliche Quelle der Energie. Der ein oder andere Hausbesitzer hat sicherlich schon ein­ mal darüber nachgedacht, selbst auf regenerative Ener­ gie zu setzen und so einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Der Aufwand und die Investitionskosten für eine eigene Photovoltaikanlage sind oftmals ein Hemmnis, das Vorhaben kon­ kret umzusetzen. Genau hier setzt das aktuelle Angebot der Stadtwerke Detmold an. Der Energiedienstleister bietet unter dem Namen Pachtmodell Detmolder SolarDach eine Alternative zum Kauf einer Photovoltaikanlage. Das Procedere ist unkompliziert. Die Stadtwerke Detmold ana­ lysieren kostenlos und unverbindlich, ob das Dach des Gebäudes für die Nutzung von Solarenergie und die Installation einer Pho­ tovoltaikanlage geeignet ist. Danach wird die Anlage individuell für das Haus geplant und in Zusammenarbeit mit örtlichen Hand­ werksbetrieben auf dem Dach installiert. Der Hausbesitzer pachtet die Photovoltaikanlage für 20 Jahre von den Stadtwerken Detmold, die für Überwachung, Betrieb und Wartung zuständig sind. Erstmalig nach fünf Jahren besteht die Möglichkeit, aus dem Pachtmodell auszusteigen und die Anlage gegen Zahlung ihres Restwerts vollständig zu übernehmen. „Die Anlage produziert den Strom zum eigenen Verbrauch. In­ vestitionskosten entstehen keine. Bis auf eine feste monatliche Rate, in der alle Kosten enthalten sind und mit der die eigene Stromproduktion abgesichert wird, entstehen keine weiteren fi­ nanziellen Belastungen. Der Ertrag der Anlage ist über eine Ver­ sicherung abgedeckt“, so die Stadtwerke Detmold. Strom, der

Mit einer gepachteten Solaranlage eigenen Strom produzieren.

Foto: Stadtwerke Detmold

nicht selbst verbraucht werde, gelange ins Netz der Stadtwerke und werde nach dem Erneuerbare Energien-Gesetz vergütet. Laut Stadtwerke Detmold liegen die Vorteile für Haus- und Ge­ werbeimmobilien-Besitzer auf der Hand. Der Verbraucher könne die Stromkosten langfristig planen, Strompreiserhöhungen für die eigenproduzierten und selbst verbrauchten Strommengen gehör­ ten damit der Vergangenheit an. Zusätzlich unterstütze man die Energiewende und den Klimaschutz durch die CO2-Reduktion. n n Weitere Informationen: www.stadtwerke-detmold.de

COBUS-Auszubildende zeigen soziales Engagement

Den Kollegen den Rücken stärken Auszubildende der COBUS ConCept haben mit einem eigens entwickelten Softwaretool nicht nur die Kollegen zu mehr Bewegung motiviert, sie haben auch ein soziales Projekt unterstützt, ganz viel persönliche Erfahrung gesammelt und den Teamgeist gestärkt.

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ie lässt sich der Rücken der Kolleginnen und Kolle­ gen stärken? Eine Frage, die im wahrsten Sinne des Wortes gemeint war. Gesucht wurden Ideen, die die Mitarbeiter zwischendurch an die Bewegung erin­ nern und sie animieren, das starre Sitzen gegen eine kleine Be­ wegungspause einzutauschen, sich einfach einmal zu recken und zu strecken. Das macht munter und fit, steigert die Motivation

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und das Wohlbefinden. Dieser Aufgabe sahen sich die Auszubil­ denden, das sogenannte „A-Team“, des Systemhauses COBUS ConCept gestellt. Eine Herausforderung, die die angehenden Softwarespezialisten und Marketingfachleute mit Bravour ge­ meistert haben. Die gemeinsame Bewältigung von besonderen Aufgaben ist fester Bestandteil einer Ausbildung beim Rheda-Wiedenbrücker


COBUS-Azubis unterstützen Kinderschutzbund: Personalreferentin Stephanie Klinnert, die Auszu­ bildenden Markus Bergholz, Lea Stijohann, Marvin Krähling, Robin Hauck, Kinderschutzbund-Ge­ schäftsführerin Bettina Flohr, Helga Kaiser, CSR-Direktorin der Wilo SE sowie KinderschutzbundFoto: COBUS Vorstand Burkhard Martin (v.l.)

Softwarespezialisten mit Niederlassungen in Dortmund und Münster. „Unsere Auszubil­ denden sind auf unsere Standorte verteilt und stehen so nicht regelmäßig in Kontakt. Die Lösung einer gemeinsamen Aufgabe fördert das Kennenlernen und den Teamgeist auch über Bürogrenzen hinweg“, beschreibt Personalreferentin Stephanie Klinnert die Motivation für das Projekt. Die Berufsstarter hatten verschiedene Ideen zum Thema Prävention und Rückenge­ sundheit im Kopf – von der Entwicklung eines Plakats, über das Drehen eines Kurzfilms bis hin zur Entwicklung eines kleinen Softwaretools, das auf jedem PC oder Notebook installiert werden kann. Die Software animiert in einstellbaren Intervallen zu mehr Be­ wegung und bietet dafür zahlreiche Kurzübungen zur Kräftigung und Entspannung ins­ besondere der Nacken- und Rückenmuskulatur, die sich leicht am Arbeitsplatz durch­ führen lassen. Zur Umsetzung des Projekts gab es – je nach Fachkompetenzen der Azubis – eine genaue Aufgabenverteilung. Die Programmierung, die Aufnahme der Trainingsübungen und der erläuternde Text – gemeinsam stemmten die sechs jungen Menschen die Her­ ausforderungen. Inhaltlich wurden sie von einer Physiotherapeutin fachlich beraten und begleitet. Schließlich sollten die Tipps und Übungen zum rückengerechten Verhalten korrekt sein. Ein Name für das pfiffige Tool war schnell gefunden: Der „RückenWächter“ kam im Hause COBUS und bei den Kolleginnen und Kollegen sehr gut an. Was damals jedoch niemand erahnte - er machte auch außerhalb des Unternehmens richtig Furore. Eher beiläufig, als ein Beispiel für gesundheitliche Prävention, stellte Stephanie Klin­ nert anlässlich eines Vortrags zum Thema Personalmanagement den „RückenWächter“ vor. Bei einer der Zuhörerinnen aus dem Hause Wilo SE, weltweit agierendes Unter­ nehmen mit 7.000 Mitarbeitern in Dortmund, stieß das Software-Tool auf besonderes Interesse. „Die Direktorin für CSR war so begeistert, dass sie eine Weiterentwicklung der Software anregte, um diese dann im Rahmen des eigenen Gesundheitsmanagements den Mitarbeitern anzubieten. Das hat mich sehr überrascht. Für unsere Auszubildenden war das ein sehr großer Erfolg – man kann sich vorstellen, wie die auf einmal gewachsen sind“, blickt Klinnert zurück. Gut 2.500 Mal wurde der „RückenWächter“ im Hause Wilo installiert, 5.000 Euro konn­ ten so bereits an Einnahmen verzeichnet werden. Was wiederum neue Fragen aufwarf: Was geschieht mit den Lizenzeinnahmen? Eine Lösung war auch hier schnell gefunden: Die Hälfte des Erlöses kommt einem sozialen Zweck zugute, in diesem Fall, dem Deut­ schen Kinderschutzbund Gütersloh. Die andere Hälfte wird in die Weiterentwicklung des Tools investiert, das inzwischen für eine verbreitete Nutzung zur Verfügung steht.

Die Beschäftigung mit dem Thema Mitar­ beiter-Gesundheit ist im Hause COBUS seit längerem fest verankert. Das Projekt des A-Teams also keine Eintagsfliege. Für den geschäftsführenden Gesell­ schafter Wilhelm Mormann ist die The­ matik ein wesentlicher Baustein für die Mitarbeiterbindung, die Entwicklung von Angeboten deshalb wichtig. Wöchentlich ist zum Beispiel eine Physiotherapeutin vor Ort, die Massagen für die Beschäftig­ ten anbietet. „Wir haben Verschiedenes bereits ausprobiert. Von Vorträgen über ge­ sundheitliche Themen, über einen StressTest und Tipps, wie man Stress erkennen und präventiv etwas dagegen tun kann, bis hin zu frischem Obst am Arbeitsplatz. Nicht alles stößt auf dauerhafte Resonanz. Gesundheit ist für jeden etwas Individuel­ les. Mit einem Gutschein für die Nutzung eines sportlichen oder gesundheitlichen Angebots haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht. Jeder Mitarbeiter kann hier frei wählen und das Angebot auch mit der Fa­ milie nutzen“, so Stephanie Klinnert. n

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HMS_ANZEIGEN.indd 6 | markt & wirtschaft 01.12.2009 Unternehmen und Märkte 7 / 201513:19:43 41Uhr


Melanie Schwarz ist Verkaufsleiterin im Medienunternehmen ams – Radio und MediaSolutions und verantwortet die Vermarktung von Lokalradios in Ostwestfalen, im Kreis Gütersloh, Warendorf und Paderborn/Höxter sowie die Kundenberatung und -betreuung für den Bereich MediaSolutions mit den Geschäftsfeldern Audio, Video und Event.

Kolumne: Kundenbindung

Eine der wichtigsten Aufgaben im Verkauf

H

erzlich willkommen zur aktuellen Kolumne, dieses Mal zum Thema Kundenbindung. Ein wichtiger Bereich im Verkauf, den jedes Verkaufsteam immer wieder mit Leben füllen muss. Ich berichte Ihnen heute von unse­ ren Ideen und Erfahrungen. Jeder Verkaufsleiter ist auf der Suche nach Methoden, die Kundenbindung aufzubauen und im Verlauf der Beziehung zu intensivieren. Eine gute und stabile Kundenbindung beschert ei­ nem Verkäufer eine offene und angenehme Verkaufsbeziehung, die über viele Jahre hält und gewinnbringend eingesetzt werden kann. Außerdem wechselt ein Kunde eher weil die „Behandlung“ nicht stimmt, als bei zu hohen Preisen. Und wir wissen alle wie viel teurer es ist, einen neuen Kunden zu gewinnen, als einen zufriedenen Kunden zu halten. Also genug Gründe, sich Gedanken über ein neues Kundenbin­ dungsprojekt zu machen. Wir haben uns vor drei Jahren entschie­ den, ein Kundenbindungsprogramm für Premiumkunden einzu­ führen. Premiumkunden sind gute, sprich umsatzstarke Kunden oder Kunden mit großem Potenzial. Das Programm basierte auf Belohnung und Motivation und sollte auf keinen Fall angebotsoder rabattgetrieben sein.

Im ersten Schritt des Programms wurde ein Mehrwert, den wir für unsere Kunden entwickelten, kommuniziert: Eine Veranstal­ tung mit namhaften Referenten, Impulsvorträge und Workshops. Networking in einem interessanten Kreis von Entscheidern aus unterschiedlichen Branchen im exklusiven Rahmen und in einer exklusiven Location. Im zweiten Schritt wurden spezielle Vorteile für diese Kunden konzipiert, die kein anderer Kunde in Anspruch nehmen konn­ te. Vorteile, die unter anderem auch ohne monetären Einsatz zu nutzen sind. Die Einladungstickets pro Verkaufsgebiet waren be­ grenzt. Das Konzept ging auf. Wir sind jetzt im dritten Jahr des Projektes und blicken auf interessante Kundenentwicklungen für unser Business zurück. Aber auch auf Geschäftsbeziehungen unserer Kunden unterein­ ander, die sich durch das Networking ergeben haben, welches die Kunden sehr schätzen. Optimierte Kundenbeziehungen, in­ tensivere Kundenbindungen und Ausweitung der Kompetenz als Medienunternehmen bei unseren Kunden. Zielsetzung erreicht. Versuchen Sie es doch auch mal. Es lohnt sich. In der nächsten Ausgabe beleuchte ich das Thema werbliche Testimonialnutzung. Bleiben Sie gespannt. n

BVMW Meeting Mittelstand

Industrie 4.0 – Die Produktion wird smarter Die vierte Industrielle Revolution, die Integration von Mensch, Maschine und Produktion in die komplette Wertschöpfungskette, hat bereits begonnen. Welche Chancen und Potenziale sich für Unternehmen durch die Industrie 4.0 eröffnen, und welche Herausforderungen bewältigt werden müssen, war Thema des BVMW Meeting Mittelstand.

D

er Veranstaltungsort konnte besser nicht ausgewählt sein: In die Unternehmensräume von Phoenix Contact Power Supplies in Paderborn hatten Udo Wiemann, BVMW-Geschäftsführer für die Kreise Paderborn, Höx­ ter, Gütersloh, und Peter Staudt, BVMW-Geschäftsführer für den Hochsauerlandkreis, eingeladen. Die gut 150 Unternehmerinnen und Unternehmen waren hier in bester Gesellschaft: Der Welt­ marktführer aus Blomberg gehört nicht nur zu den innovativsten Unternehmen Deutschlands, sondern ist auch beim Thema In­

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dustrie 4.0 Vorreiter. Michael Heinemann, Executive Vice Presi­ dent bei der PHOENIX CONTACT Power Supplies GmbH, seit 2014 in Paderborn ansässig, stellte nicht nur die Entwicklung des Unternehmens seit der Gründung im Jahre 1923 in Essen vor, sondern verriet auch das Erfolgsrezept des seit 1947 in Blomberg ansässigen Spezialisten für Elektrotechnik. „Wir wollen begeistern. Deshalb entwickeln wir keine Produkte, die es bereits beim Wettbewerb gibt“, machte Heinemann deutlich. Mit mehr als 1000 Patenten und mehr als 60.000 Produkten, 50 eigenen


Tochtergesellschaften und zehn Produktionsstätten weltweit, sei­ en die Blomberger gut aufgestellt und für die Herausforderung Industrie 4.0 bestens gerüstet. Mit Dr.-Ing. Christian Henke, Ab­ teilungsleiter Regelungstechnik am Fraunhofer-Institut für Pro­ duktionstechnologie IPT, war ein Spezialist vor Ort, der aus wis­ senschaftlicher Sicht, fundierten Input auf dem Weg zu Industrie 4.0 lieferte und dabei interessante Beispiele aus der regionalen Praxis präsentierte. Als ausgewiesener Spezialist in Sachen Indus­ trie 4.0 begeisterte Dipl.-Ing. Frank Knafla, Master Specialist In­ dustrie 4.0 bei der PHOENIX CONTACT Electronics GmbH. Moti­ vierend und erklärend erläuterte er auch Nicht-Insidern die Faszination Industrie 4.0. „Wie kann ich das Thema für mein Unternehmen voranbringen?, Wo genau liegt die Wertschöpfung und gibt es für mein Unternehmen einen monetären Nutzen“, forderte der die Zuhörer zum Nachdenken auf. Die intelligente Produktion von morgen, bei der sich Mensch, Maschine und das Produkt zu einem intelligenten und selbstständigen Netzwerk zu­ sammenschließen, berge viele Chancen.

Mensch und Maschine müssen direkt ohne Umwege miteinander kommunizieren Die Ziele auf dem Weg zu Industrie 4.0 sind anspruchsvoll. „Heu­ te sind immer mehr individualisierte Produkte gefragt, die Plan­ barkeit bleibt auf der Strecke. Ziel der Industrie 4.0 ist es, ein Produktionssystem zu entwerfen, mit dem es möglich ist, die Vor­ teile der Massenfertigung auch für die individuelle Produktion zu nutzen – auch bei der Stückzahl eins“, beschreibt Knafla. Weitere Herausforderungen sieht der Spezialist in der Modularisierung, in dem sich die Produktion in Menge und Ablauf nahezu beliebig konfigurieren lässt, sowie in der parallel laufenden Entwicklung und Fertigung. „Künftig müssen sich die Maschinen- und Anla­ genkonzepte den neuen Bedingungen flexibel anpassen und Mensch und Anlagen direkt ohne Umwege miteinander kommuni­ zieren. Die intelligente Produktion von morgen ist nicht nur kom­ munikativ und sicher, intelligent und selbstständig, sie ist auch durchgängig digital, einfach installierbar, leicht bedienbar sowie ressourceneffizient“, fasst Knafla die Ziele und Erwartungen zu­ sammen. Diese neue Dimension der vernetzten Produktion ma­ che jedoch Sicherheitsmaßnahmen notwendig. Ein Security-Kon­ zept für die Cloud sei überlebenswichtig, um möglicher Datenmanipulation und der unberechtigten Datennutzung einen Riegel vorzuschieben. Die IT-Sicherheit spiele ebenso eine Rolle wie auch die Daten- und Angriffssicherheit, eindeutige Identitäts­ nachweise und die Einführung von Kryptografie seien außerdem unerlässliche Maßnahmen. Auch juristische Rahmenbedingun­ gen, wie Haftung, Nutzung personenbezogener Daten und Verant­ wortungsaufteilung, seien zu schaffen. Zum Schluss seines Vor­ trags machte der Experte seinen Zuhörern Mut: „Die Handlungsfelder von Industrie 4.0 sind nicht neu. Heute lassen sich bereits viele Ansätze in der industriellen Fertigung finden.

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Faszination Industrie 4.0: Udo Wiemann, BVMW; Michael Heinemann, PHOENIX CONTACT; Dr. Ing. Christian Henke, Fraunhofer-Institut; Dipl.-Ing. Frank Knafla, PHOENIX CONTACT; sowie Peter Staudt, BVMW; und Martin Mühlenschulte, PHOENIX CONTACT (v.l.)

Morgen wird es auf eine konsequente Weiterentwicklung und In­ tegration ankommen, um eine Gesamtvision zu erreichen. We­ sentlicher Schlüssel ist die Kommunikation zwischen allen tech­ nischen Systemen“, erläuterte Knafla. Er forderte die Unternehmer auf, „Fangen Sie an! Niemand wird zu Ihnen sagen, was Ihr Weg ist. Sie müssen Ihren eigenen Weg finden und wenn es beim ers­ ten Mal nicht klappt, dann gehen Sie zurück auf Anfang und su­ chen eine neue Möglichkeit – das ist wahre Kompetenz.“ n

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Unternehmen und Märkte | markt & wirtschaft 7 / 2015

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Profilschienenführungen von DRECKSHAGE

Für mehr Präzision in der Bewegung Das Bielefelder Unternehmen DRECKSHAGE verfügt über langjähriges Know-how und herstellernahes Wissen im Geschäftsfeld Profilschienenführung.

W

enn es um eine präzise lineare Bewegung geht, ga­ rantieren Kugeln oder Rollen, die zwischen Schiene und Laufwagen platziert sind, beste Ergebnisse. Ver­ gleiche mit herkömmlichen Gleitführungen zeigen einen deutlich geringeren Reibungskoeffizienten, der nur noch ein Fünfzigstel ausmacht. Durch die Zwangsführung des Laufwa­ gens auf der Schiene sind Profilschienenführungen in der Lage, Lasten in vertikaler und horizontaler Richtung aufzunehmen. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Profilschienenführungen mit Kugelumlauf kommen zum Beispiel in Produktionsmaschinen wie Spritzguss-, Textil- oder Holzbearbeitungsmaschinen zur An­ wendung. Auch in der Papier- und Lebensmittelindustrie leisten sie hilfreiche Dienste. In Werkzeugmaschinen finden insbesonde­ Breitversion WE

Miniaturbaureihe MG

re Profilschienenführungen mit Rollen sehr häufig Verwen­ dung. Die Elektroindustrie wie die Halbleiterindustrie und Robotertechnik profitiert insbesondere von Breit- und Miniatur-Profil­s chienenführungen. Standardbaureihe HG Weitere Einsatzgebiete eröffnen sich Fotos: DRECKSHAGE in der medizinischen Ausrüstung, der Automatisierung und Handhabungs­technik. „Im Maschinenbau haben sich Profilschienenführungen längst zu einem Standard­ produkt entwickelt. Für einen optimalen Einsatz ist jedoch nach wie vor eine intensive Produktberatung notwendig“, sagt Thomas Wöhrmann, Geschäftsfeldleiter Lineartechnik im Hause DRECKS­ HAGE. Langjährige Erfahrung und herstellernahes Wissen sind die Stärken der Bielefelder, die die jeweiligen Profilschienenfüh­ rungs-Anwendungen des Kunden betrachten und unter Berück­ sichtigung der wirtschaftlichen und technischen Aspekte eine schnelle Angebotserstellung durchführen. „Wir schlüsseln von allen Herstellern auf mögliche kompatible Alternativprodukte um. Dank unserer hohen Materialverfügbarkeit sind sehr kurze Liefer­ zeiten möglich“, so Thomas Wöhrmann. n n Weitere Informationen: www.dreckshage.de

Planung der Weihnachtsfeier

Termine rechtzeitig buchen Bis Weihnachten ist ja noch so viel Zeit, so denken wohl die meisten Menschen. Um mit der Planung der Weihnachtsfeier zu beginnen – dafür kann es gar nicht zu früh losgehen. „Schon jetzt haben wir die ersten Reservierungen für Weihnachts­ feiern bei uns im Kalender“, erklärt Michael Niegisch, Inhaber des Restaurants Sparrenburg. „Gerade mit größeren Gruppen sollten die Verantwortlichen schon früh genug Termine anfragen, um auch noch in der gewünschten Lokalität feiern zu können.“ Das Restau­ rant Sparrenburg mit seinen beiden Sälen ist ein begehrter Ort für große und kleine Weihnachtsfeiern. Eine einzigartige Atmosphäre hoch oben auf der Burg, ein rustikales Ambiente und festlich deko­ rierte Räume sorgen dafür, dass das Restaurant oft schon weit vor der Weihnachtszeit für Weihnachtsfeiern ausgebucht ist. Teams, Abteilungen und ganze Unternehmen finden dort Platz: Für kleine­ re Gruppen wird das Restaurant oder das Burgzimmer empfohlen, für größere Gruppe bis 100 Personen eignet sich der Rittersaal bestens. „Für die Menüauswahl liefert unser Küchenteam zahlrei­ che kulinarische Vorschläge von winterlich-westfä­ lisch bis klas­ sisch, aus denen sich die Verantwortlichen dann ihr WeihnachtsMenü zusammenstellen können“, so Michael Niegisch. „Jetzt heißt es nur noch: Termin finden und schnell buchen!“ n

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markt & wirtschaft 7 / 2015 | Unternehmen und Märkte

Foto: Kopfstand

Einzigartige Atmosphäre: das Restaurant Sparrenburg auf dem Sparrenberg

n Weitere Informationen: www.restaurant-sparrenburg.de


WEGE setzt erfolgreiche Marketingkampagne bundesweit fort

Mit provozierenden Botschaften Neugier wecken Die WEGE setzt weitere Impulse: Nach dem erfolgreichen Start des Internetportals „Das kommt aus Bielefeld“ vor zwei Jahren, sollen nun weitere konkrete Aktionen angeschoben werden, um die Stärken des Standortes Bielefeld bundesweit bekannter zu machen. Finanzielle Unterstützung bekommt die Wirtschaftsförderung von 20 Premiumpartner-Unternehmen.

E

s sind Unternehmen von Rang und Namen, die sich für die Fort­ führung der Kampagne stark ma­ chen und die sich mit dem Standort Bielefeld identifizieren. „Die Maßnahmen sind nur deshalb möglich, weil sich eine Gruppe starker Unterneh­ menspartner für die Kampagne engagiert und gemeinsam den Beweis dafür liefert, was die Großstadt Bielefeld mit ihrer und durch ihre Wirtschaft zu bieten hat“, so Brigitte Meier. Die bisherige Arbeit habe durchaus Früchte getragen und könne sich sehen lassen, schaute die WEGE-Prokuristin im Rahmen des Premiumpartner-Treffens im Hause der Wirtschaftsprüfungsgesell­ schaft HLB Stückmann zurück. „Wir wol­ len jetzt einen Schritt weiter gehen und die Chancen nutzen, die diese Kampag­ ne für Bielefeld bietet. So gelingt es uns, Menschen in Bielefeld und in der Region, Unter­nehmen, Fach- und Führungskräfte, Studierende sowie Ansiedlungswillige aus ganz Deutschland und der ganzen Welt auf unterhaltsame Weise zu informieren und auf die wirtschaftlichen Stärken un­ serer Stadt aufmerksam zu machen“, be­ tont Brigitte Meier. Um die Reichweite des Wirtschaftsportals „www.das-kommt-aus-Bielefeld.de“ bun­ desweit zu erhöhen, hat sich die WEGE für gezielte Online-Werbemaßnahmen ent­ schieden. Die Konzeption dafür hat die Agentur artgerecht entwickelt. So sollen bis Mitte November über die Suchmaschi­ ne Google die Aufmerksamkeit und die Klickraten für das Portal erhöht werden. Über Google Adwords werden Textanzei­ gen geschaltet, die beim Internetsurfer durch die Eingabe bestimmter Keywords über dem Suchergebnis erscheinen. Aus­ gewählt wurden zunächst die Keywords

Bielefeld-Bekenner: Vertreter der Premiumpartner-Unternehmen trafen sich zum Austausch im Hause HLB Stückmann. Foto: Andreas Frücht, NW

„Fachkräfte“ und „Wirtschaftsstandort“, sie sollen jedoch unter Einbeziehung der Vor­ schläge und Wünsche der Premiumpartner erweitert bzw. regelmäßig geändert werden.

„unbekannt – bekannt gerad­linig“: Die Aussagen sollen neugierig machen In einem weiteren Schritt erfolgt über Google die Platzierung von Werbebannern mit unkonventionellen Aussagen zur Wirtschaft in Bielefeld auf Wirtschaftsportalen oder thematischen Portalen, die von Entscheidern, Fach- und Führungskräften genutzt wer­ den. Eine genaue Angabe der Platzierung gebe es nicht, so artgerecht-Kreativdirektor Thomas Volkmar. Groß sei jedoch die Hoffnung, dass die Banner es auch in Teilbereiche bei spiegel.de, focus oder sueddeutsche.de schaffen. Die Werbebanner sollen provozieren und die Neugier wecken. Dazu wurden drei ver­ schiedene Botschaften entwickelt: „unspektakulär? – spektakulär erfolgreich“, unsicht­ bar?– sichtbar produktiv“ oder unbekannt? - bekannt geradlinig“. Nach dem Klicken auf die jeweiligen Banner gelangen Internetsurfer auf eine ebenso provozierende Landingpa­ ge mit der Botschaft: „Was wir machen, machen wir richtig“. Hier finden sich interes­ sante Informationen über den Wirtschaftsstandort Bielefeld.

Unternehmen und Märkte | markt & wirtschaft 7 / 2015

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KONTEXT Für das Bielefelder Unternehmen Dr. Freist Automotive Bielefeld GmbH hat die Kampagne vor dem Hintergrund der Fach­ kräfte-Rekrutierung bereits für mehr Be­ wegung gesorgt. „Wir haben eine Vielzahl direkter Online-Bewerbungen bekommen. Gut 90 Prozent konnten wir über „Daskommt-­aus-bielefeld.de“ generieren. Die­ se Plattform macht uns prominenter und bringt uns einen konkreten Mehrwert“, zieht Dr. Ralf Dopheide bereits jetzt ein positives Fazit der Premiumpartnerschaft. n n Weitere Informationen: www.das-kommt-aus-bielefeld.de

Was Bielefeld stark macht Im März 2013 hat die WEGE mbH das Wirtschaftsportal www.das-kommt-aus-biele­ feld.de gestartet, um Informationen aus Bielefelder Unternehmen in die Welt zu tragen und für den Standort zu begeistern. Das Portal ist mittlerweile ein umfangreiches und überraschendes Nachschlagewerk, in dem innovative, weltweit bedeutsame Produkte und Dienstleistungen von Bielefel­ der Unternehmen aller Größen und Branchen zu finden sind. Ob Studierende, Fach- und Führungskräfte, Gründungswillige und die Bevölkerung sie alle erfahren hier, wie wirtschaftsstark und lebenswert die Stadt ist. Bielefelder Unternehmen, die sich ebenfalls für Bielefeld stark machen möchten, haben jederzeit die Möglichkeit, Logo-Partner zu werden. n n Weitere Informationen: www.das-kommt-aus-bielefeld.de

TrinityComputer.de

TOP Consultant und bester IT-Berater Es gibt rund 15.000 Beratungsunternehmen in Deutschland – Eines der besten hat ihren Sitz in Detmold: Die IT Unternehmensberatung TrinityComputer.de GmbH wurde als „TOP Consultant“ im Rahmen des Deutschen-Mittelstands-Summit in Essen ausgezeichnet.

V

iele Mittelständler scheuen sich, externe Berater einzu­ schalten. Der Grund: Die schier unüberschaubare Zahl von Anbietern macht eine Orientierung schwierig. Ein gutes Matching zwischen Kundenfirmen und Beratern zu erreichen, erscheint da wie ein Glücksspiel. TrinityComputer.de hat sich daher um das Siegel „Top Consultant“ beworben und das aufwendige Prüfverfahren erfolgreich durchlaufen. Das Unterneh­ men ist damit leicht als geeignete Beratung für den Mittelstand zu identifizieren. Die TrinityComputer.de GmbH hat sich auf die Kompetenzfelder IT-Infrastructure und IT-Business-Alignment spezialisiert. Wie sehr es dem Unternehmen dabei gelingt, auf die speziellen Bedürfnisse des Mittelstands einzugehen, zeigt die Auszeichnung mit dem renommierten „Top Consultant“-Siegel. Denn entscheidend für den Erfolg bei dem wissenschaftlich fun­ dierten Benchmarking ist eine kundengerechte, mittelstandsori­ entierte Beratungsleistung. Diese wurde von Prof. Dr. Dietmar Fink von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und Bianka Knoblach überprüft. Beide leiten die Wissenschaftliche Gesellschaft für Management und Beratung (WGMB) und führen „Top Consul­ tant“ seit sechs Jahren durch. Im Rahmen der Analyse befragten Fink und Knoblach jeweils zehn Referenzkunden der Bewerber nach ihrer Zufriedenheit mit dem jeweiligen Unternehmen und prüften die Performance und Beratungsleistung. Alle bei „Top Consultant“ ausgezeichneten Berater haben dabei ein hervorragendes Ergebnis erzielt. Die TrinityComputer.de GmbH hat es als eines von nur 55 Unterneh­ men in ganz Deutschland, die in fünf Kategorien ausgezeichnet werden, in die Riege der Besten geschafft. „Wir helfen unseren

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markt & wirtschaft 7 / 2015 | Trends

Einer der besten IT-Berater in Deutschland für den Mittelstand: Das Qualitätssiegel erhielt Marc Andre Kauffmann, Geschäftsführer der TrinityComputer.de GmbH, vom Mentor des bundesweiten Wettbewerbs, dem Bundespräsidenten a.D. Christian Wulf. Foto: TrinityComputer

Kunden noch besser zu werden und betrachten neben den tech­ nologischen auch die betriebswirtschaftlichen Aspekte“ sagt Geschäftsführer Marc Andre Kauffmann. „Nur durch eine ganz­ heitliche Betrachtung schaffen wir Nachhaltigkeit für unsere Kunden und haben das mit der Auszeichnung zum TOP-Consul­ tant bewiesen.“ n n Weitere Informationen: www.trinitycomputer.de


Herausgeber PBL MEDIA Verlag, Meisenstraße 96, 33607 Bielefeld Tel. 05 21 / 2 99 73 90, Fax: 05 21 / 2 99 73 91 e-mail: info@mawi-westfalen.de

Redaktion Christiane Peters (Chefredakteurin) Tel.: 05 21 / 2 99 73 90, Mobil: 01 71 / 1 74 22 59 e-mail: peters@mawi-westfalen.de

Anzeigen Jörg Gieselmann e-mail: anzeigen@mawi-westfalen.de Tel.: 05 21 / 2 99 73 90 Das Abonnement läuft über ein Jahr und verlängert sich nur dann um ein weiteres Jahr, wenn es nicht spätestens drei Monate vor dem Ablauf des Abonnements gekündigt wird. 8 Hefte kosten im Abonnement 18 Euro.

Erscheinungsweise

Die Themen der September-Ausgabe: Erscheinungstermin: 1. September Anzeigen- und Redaktionsschluss: 13. August Industrie- und Gewerbebau

Foto: fotolia

Impressum

Ökologisch und ökonomisch Das Thema Nachhaltigkeit ist aus der Bau- und Immobilienbranche nicht mehr wegzudenken. Investoren, Bauherren, Bewohner und Nutzer profitieren von nachhaltig geplanten „Green-Buil­ dings“ ebenso wie die Umwelt und zukünftige Generationen. Doch je größer und umfangreicher die Projekte sind, desto wichtiger ist es, in den Stufen Beraten, Planen, Bauen und Betreiben richtig zu agieren, um Ökonomie und Ökologie nachhaltig zu verbinden.

8 x im Jahr, Preis des Einzelheftes: 4,00 Euro.

Layout und Konzeption Silke Welz, e-mail: welz@mawi-westfalen.de

Druck Hans Gieselmann Druck- und Medienhaus GmbH & Co. KG, Bielefeld Gekennzeichnete Beiträge decken sich nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion.

Transport - Logistik - Verkehr

Logistik verbindet nachhaltig Foto: Fotolia

Verantwortlich für den Inhalt: Christiane Peters 17. Jahrgang Auflage: 25.000 Exemplare sowie 7.500 pdf-Exemplare

Umgezogen? Neue Adresse?

Vielen Dank für Ihre Unterstützung! www.mawi-westfalen.de Titelfoto: eigene Grafik | Logo S. 10: Andrey Kryuchkow / eigene Grafik

Korrektur Im Beitrag „Glasmetall: Stromkosten sen­ ken mit Photovoltaik“ der Juni-Ausgabe (Seite 25) muss die Bildzeile richtig hei­ ßen: Gegen steigende Energiekosten: Das in Porta Westfalica ansässige Unterneh­ men PURIMA setzt auf Photovoltaik.

Foto: fotolia

Liebe Leserin, lieber Leser! Damit wir auch zukünftig markt & wirtschaft an die richtige Adresse senden, möchten wir Sie bitten, uns im Falle einer Adressänderung bzw. Abbestellung dieses mitzuteilen: Telefon: 0521-299 739-0, Fax: 0521-299 739-1 oder E-Mail: service@mawi-westfalen.de

Mit der zunehmenden Globalisierung ist Logistik immer wichtiger geworden und damit in der modernen nachhaltigen Wirt­ schaft ein unerlässlicher Wegbereiter für Beschaffung, Produktion und Absatz. Gleichzeitig ist mit logistischen Leistun­ gen auch ein wachsender Ressourcenver­ brauch verbunden, der u.a. über eine zu­ künftige „Grüne Logistik“ abgebaut werden soll. Welche Impulse, Ideen und Innovationen können von der Logistik­ branche ausgehen, um Ökonomie und Ökologie nachhaltig zu verbinden?

FMB-Zuliefermesse Maschinenbau 2015

Gebündelte Fachkompetenz für neue Zulieferketten­ Mit der elften Veranstaltung in Folge präsentiert die Zuliefermesse Ma­ schinenbau vom 4. bis 6. November das gesamte Spektrum an Kompo­ nenten und Dienstleistungen für den Maschinenbau. Dabei deckt die Mes­ se die gesamte Bandbreite der Zulie­ ferkomponenten für den Maschinenund Anlagenbau ab. markt & wirtschaft stimmt auf das Event mit Interviews, Hintergrundin­ formationen und Ausstellerinnovatio­ nen rund um den Maschinenbau ein. Foto: Clarion Events Deutschland GmbH

Vorschau | markt & wirtschaft 7/ 2015

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