markt & wirtschaft 4/2014

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Das Wirtschaftsmagazin für zukunftsorientierte Unternehmer 4,00 €

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Innovation + Wirtschaft Warum nur die wenigsten Innovationen es bis zur Marktreife schaffen

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Das Online-Portal für Unternehmer Abfindungszahlung aus Unternehmersicht: Vernünftige Lösung finden Prof. Dr. Heinz Gussen, Fachanwalt für Arbeitsrecht, Rheda-Wiedenbrück, über Abfindungszahlungen aus Unter­nehmersicht. Es gibt unterschiedliche Arten von Abfindungen. Gesetzlich verankert sind Abfindungen für den Verlust des Arbeitsplatzes über § 112 BetrVG im Sozialplan und beim Nachteilsausgleich nach § 113 BetrVG, wenn ein Arbeitgeber wegen einer Betriebs­änderung vom vereinbarten Interessenausgleich abweicht oder es unterlässt einen solchen abzuschließen. Schließlich gibt es Abfindungsregelungen im Kündigungsschutzgesetz. weiterlesen: http://www.mawi-westfalen.de/abfindungszahlungen-aus-unternehmersicht/

Der „Schutzschirm“ in Konkurrenz zur „Eigenverwaltung“: Was ist neu und wo liegen die Unterschiede? Zwei unmittelbar benachbarte Regelungen, die durch das ESUG in die Insolvenzordnung Einzug gehalten haben, definieren beim genauen Hinsehen zwei Verfahren: Die Insolvenz in Eigenverwaltung (§ 270a InsO) und den so genannten „Schutzschirm“ (§ 270b InsO). Es ist psychologisch nachvollziehbar, dass sich der Unternehmer lieber unter dem Schutzschirm sieht als in der Insolvenz, doch darf nicht verkannt werden, dass beides Insolvenzverfahren sind. weiterlesen: http://www.mawi-westfalen.de/der-schutzschirm-in-konkurrenz-zur-eigenverwaltung/

Innovationen entstehen in Köpfen – in jungen Köpfen! Altengerechte Sicherheitsschuhe mit Gleichgewichtssensoren und Sturzpräventionsautomatik, kontaktlose Distanz-Universalladegeräte, 24-fach-Toaster mit integriertem W-LAN-Radio für den Großküchenbetrieb – oder einfach nur Saftpresse mit automatischer Obstzufuhr und Schälautomatik als stylisches Lifestyle Küchen­accessoire – Unsinn oder gute Ideen? Innovationen beginnen im Kopf! Und welche Köpfe sind unbefangener, kreativer, neugieriger, ja – innovativer, als die Köpfe von Kindern oder Jugendlichen? weiterlesen: http://www.mawi-westfalen.de/innovationen-entstehen-in-koepfen-in-jungen-koepfen/

Innovation und kreative Ideen: Was grenzt unsere Kreativität ein? Unser Gehirn unterstellt, es ist nicht notwendig, „das Rad ständig neu zu erfinden“. Es geht davon aus, alles läuft kontinuierlich ab. Daran hat es sich in der Evolution gewöhnt. Wir sprechen von dem „Ökonomieprinzip des Gehirns“. Das hat aber erhebliche Nachteile, wenn es um kreative Prozesse geht. Tritt etwas Neues auf, ist das Gehirn bei der Informationsverarbeitung schnell überfordert. Das Ökonomiegesetz des Gehirns ist der Feind der Kreativität, denn wenn man kreativ sein will, muss man die gewohnten „Trampelpfade verlassen“. weiterlesen: http://www.mawi-westfalen.de/innovation-und-kreative-ideen/

Haftungsmanagement: Den Gefahren trotzen Dipl.-Ökonom Jörg-Dieter Brand (CFP), Finanzökonom (ebs), Unternehmensgruppe Brand & Partner, über die Notwendigkeit eines systematischen Haftungsmanagements für mittelständische Unternehmer. In der Wirtschaftsgeschichte gibt es Beispiele genug, dass Erfolgssträhnen selbst großer Unternehmen auch nach Jahrhunderten reißen können. Das gilt natürlich auch für kleine oder mittlere Firmen. Niemand ist vor Misserfolg gefeit – egal, in welcher Branche er unterwegs ist. weiterlesen: http://www.mawi-westfalen.de/haftungsmanagement/


Ausblick Damit der Mittelstand seiner Rolle in der Wertschöpfungskette gerecht werden kann, müssen Investitionen und Innovationen ständig auf dem aktuellen Stand gehalten werden. Doch der Trend zeigt derzeit in eine andere Richtung. von Chefredakteurin Christiane Peters

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nvestitionen und Innovationen – zwei Schlüsselkomponenten, die zum einen die wirtschaft­liche Zukunft der Unternehmen nachhaltig beeinflussen und zum anderen entscheidend für die Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage sind. Mit den Investitionen und den Innovationen ist es derzeit allerdings nicht zum Besten bestellt. „Die auch weiterhin schwache Investitionstätigkeit in Deutschland stimmt bedenklich", äußerte sich kürzlich Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln. Mehr noch: In der aktuellen Umfrage zu den Auslandsinvestitionen der DIHK spielt zum ersten Mal seit elf Jahren für die deutsche Industrie das Kostenargument bei Investitionen im Ausland wieder eine stärkere Rolle. Das Ausland werde als Investitionsstandort für die hiesige Industrie noch attraktiver und die Unternehmen wollen im laufenden Jahr dafür deutlich mehr Kapital in die Hände nehmen als 2013. Die großen Gewinner seien dabei unsere europäischen Nachbarländer, so die zentralen Umfrageergebnisse. Die Motive für diese Entwicklung lägen u.a. in dem permanenten Anstieg der Energie- und Rohstoffkosten und seien damit „größtes Geschäftsrisiko“. Zwar hat sich die Innovationskraft des deutschen Mittelstands nach dem Einbruch 2008 / 2009 stabilisiert, aber noch nicht nachhaltig erholt. Seit der Finanzkrise haben nur 30 Prozent der Betriebe neue Produkte oder Prozesse eingeführt. Vor der Krise war es fast ein Drittel mehr. Dies belegt eine aktuelle Sonderauswertung des KfW-Mittelstandspanels. Dennoch gibt es hier Grund zum Optimismus, denn die positiven Geschäftserwartungen werden auch die Innovationen stärken und jeder Fünfte der zuletzt gänzlich auf Inno­ vationen verzichtenden Mittelständler plant nämlich eigene Innovationsaktivitäten aufzunehmen, falls sich die individuelle Geschäftslage verbessert. Bleibt zu wünschen, dass die Inlandsinvestitionen und Innovationen wieder Fahrt aufnehmen, denn der technische Fortschritt ist die einzige permanente Quelle für ein nach­ haltiges Wirtschaftswachstum. n

Top-Aktuell: Ständig auf dem Laufenden halten wir Sie auch über unser Onlineportal. Hier finden Sie u.a. weiterführen Informationen zu den Beiträgen im Heft, Expertenmeinungen zu speziellen Wirtschaftsthemen sowie tagesaktuelle Nachrichten aus der Innovationsregion Westfalen. Besuchen Sie uns im Web: www.mawi-westfalen.de

Ausblick | markt & wirtschaft 4 / 2014

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23 Ausblick 24 Inhalt

Mittelstandsfinanzierung

Steigende Anforderungen

Unternehmensfinanzierung 26 Mittelstandsfinanzierung: Steigende Anforderungen 28 Strategische Finanzierung: Bessere Kontrolle und

Viele Unternehmen haben in den letzten Jahren systematisch ihre Kennzahlen verbessert und ihre Finanzkommunikation professionalisiert. Dennoch drohen neue Belastungen durch steigende Anforderungen. Wie mittelständische Unternehmen ihre Finanzierung selber aktiv gestalten können.

unternehmerischer Freiraum

29 Existenzsicherung: Früherkennung hilft Leben retten! 10 Öffentliche Fördermittel: Wie der Antrag zum Erfolg wird

11 Sanierung unter Insolvenzschutz: Teamwork und Kommunikation als Basis

13 Der Notfallkoffer: Sicherheit ist ein gutes Gefühl

6 Messewirtschaft und Live-Kommunikation

Messewirtschaft und Live-Kommunikation 14 Messewirtschaft und Live-Kommunikation: Messeauftritte, die Geschichten erzählen

Phantasie, Kreativität und Innovationskraft

16 formdrei Messe und Event GmbH: Nachhaltig und designorientiert

Eine erfolgreiche Messeteilnahme verlangt mehr als nur einen Messestand. Erst die richtige Mischung aus Phantasie, Kreativität und Innovationskraft lassen Messen und Events beim Besucher nachhaltig in Erinnerung bleiben. Foto: FAMAB

17 Kolumne: Eventtechnik – Worauf sollte man achten? 19 Kongressstandort Bielefeld: Gute Chancen im bundesweiten Wettbewerb

20 MEiM 2014 in Paderborn: Westfalens Kongressmesse für Entscheider

21 Green Live Messe im A2 Forum 22 Freetion Events: Gemeinsam stark für neue Ziele 23 Artist MesseService und -Bau und Grothus van Koten Mittelstandsmarketing: Gemeinsame Kooperation

14 Foto: Fotolia

Arbeitsschutz und Gebäudetechnik 24 Arbeitsschutz: Sicher und gesund 25 Brandschutz und Brandprävention: Technische Defekte als Verursacher

26 Psychische Gefährdungen: Mehr als gesetzliche Pflicht 27 Intelligente Automatisierungstechnik: Hohes Energieeinsparpotenzial

28 Kieback & Peter: „en:key“ – der Schlüssel für mehr Effizienz

Arbeitssicherheit

Sicher und gesund Arbeiten Arbeitsschutz ist zu einer umfassenden Aufgabe in der globalisierten Welt geworden, Stress und psychische Belastungen bestimmen zunehmend die betriebliche Realität. Wie sich Unternehmen und Mitarbeiter dagegen schützen können.

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markt & wirtschaft 4/ 2014 | Inhalt

Unternehmen und Märkte 29 Schulte-Lindhorst: Mehr Fläche und höhere Flexibilität 30 Serie - Das kommt aus Bielefeld: Carolinen – Aus gutem Grund

31 Economic-Roll® LE: Aluminiumwalze mit kurzer Lieferzeit

31 Interview mit GWS: Wirklich „SEPA-ready?“


Sonderausgabe: Innovation + Wirtschaft 34 Inhalt / Editorial 35 Technologiemarketing: Der Markterfolg ist kein Selbstläufer

38 Interview zur Innovationsentwicklung: „Bessere Ergebnisse erzielen“

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Spitzencluster it`s OWL: Bausteine für die Industrie 4.0

Innovation + Wirtschaft

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Besonders technologieorientierte kleine und mittlere Unternehmen (KMU) verfügen über eine hohe Innovationsfähigkeit in unserer Region. Was steckt dahinter? Wie entstehen neue Ideen? Vor welchen Herausforderungen stehen die Unternehmen, um aus ihrer technologischen Entwicklung auch einen Markterfolg zu generieren?

Innovationsdruck: Kreative Querdenker haben es schwer Fördermittel für Innovationen: Praxisnahe Unterstützung Crowdfunding: Wie Ideen finanziert werden Innovation und kreative Ideen: Das Ökonomiegesetz des Gehirns ist der Feind der Kreativität

47 Widufix im Kreis Herford: Aktive Hilfe für Unternehmen 48 Südwestfalen: Top 5 der innovativsten Regionen – Innovationen gehören zum Alltag

50 Exklusiv für Westfalen: mawi-Innovationsranking 51 Vorschau / Impressum

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Spezial | markt & wirtschaft 4 / 2014

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Mittelstandsfinanzierung

Steigende Anforderungen Dem deutschen Mittelstand stehen aktuell gute Finanzierungsbedingungen offen. Viele Unternehmen haben in den letzten Jahren systematisch ihre Kennzahlen verbessert und ihre Finanzkommunikation pro­fessionalisiert. Dennoch drohen neue Belastungen. „Der Aufschwung und die Investitionen werden durch die Kredit­ vergabe nicht behindert. Übereinstimmend berichtet die große Mehrheit der Banken von nicht ausgelasteten Kredit­ linien. Bei vielen Häusern liegt die ­ Inanspruchnahme sogar deutlich unter 50 Prozent. Ausschlag­gebend dafür ist die in den letzten Jahren verstärkte Innenfinanzierung der Unternehmen in Verbindung mit der Zurückhaltung bei Investitionen. In den Kreditbüchern besteht also noch ein erhebliches Poten­ zial für die Vergabe zusätzlicher Kredite“, weiß Dr. Thomas A. Lange, Vorsitzender des Vorstands der Bankenvereinigung NordrheinWestfalen e. V., Düsseldorf. Ein ähnliches Bild zeichnet die Studie der KfWBankengruppe in ihrer Unternehmensbefragung aus dem letzten Jahr. Hiernach stellen sich die Finanzierungsbedingungen der Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert gut dar. Und auch in diesem Jahr sind nach Auskunft der KfW-Bank keine großen Überraschungen zu erwarten. „Die Eigenkapitalquote ist bei vielen Unternehmen gut, viele Investitionen können aus eigenen Mitteln finanziert werden“, fasst Wolfram Schweickhardt, stellvertretender Pressesprecher der KfW Bankengruppe, die Situation zusammen. Lediglich 22 Prozent der befragten Unternehmen sehen sich noch immer mit Erschwernissen bei der Kreditaufnahme konfrontiert. Gleichzeitig stieg der Anteil

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der Unternehmen, der Erleichterungen bei der Kreditaufnahme wahrnimmt, um einen Prozentpunkt, sodass sich das Finanzierungsklima insgesamt im vergangenen Jahr sogar geringfügig verbessert hat.

Kleine Unternehmen sind nach wie vor mit erheblich größeren Problemen bei der Kreditaufnahme konfrontiert als große. Kleine Unternehmen (weniger als 1 Mio. Euro Jahresumsatz) haben mehr als doppelt so häufig Erschwernisse bei der Kreditaufnahme als Unter­ nehmen mit über 50 Mio. Euro Jahresumsatz. „Junge Unternehmen und Existenzgründer haben es aufgrund struktureller Probleme in der Regel schwerer einen Kredit zu bekommen. Hauptgründe sind ein gestiegener Informationsbedarf sowie höhere geforderte Sicherheiten“, so Wolfram Schweickhardt. Die gegenüber allen Kundengruppen unverändert hohe, generelle Risikosensitivität der Kreditinstitute lasse sich daran ablesen, dass be­ züglich des Informationsbedarfs zwischen den verschiedenen Unternehmensgruppen kaum noch Unterschiede in der Betroffenheit festgestellt werden könnten. Für die Zukunft können sich dennoch nach Auffassung von


Dr. Thomas A. Lange Probleme ergeben: „Erschwerte Bedingungen für die Unternehmens­ finanzierung können jedoch künftig aus geplanten Maßnahmen der Bankenregulierung resultieren. Bei Einführung einer Finanztransaktionssteuer überträfe deren Höhe auf Ab­ sicherungsgeschäfte gegen Zins- oder Währungsrisiken durch Derivate die Kosten der eigent­lichen Transak­tion um ein Vielfaches. Unternehmen müssten diese Kosten tragen oder auf die Absicherung verzichten – mit möglicherweise folgenschweren Konsequenzen“, befürchtet der Vorstandschef der Bankenvereinigung Nordrhein-Westfalen e. V. Ähnliche Probleme bei der zukünftigen Kreditvergabe an Unternehmen sehen die Bundesverbände der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken, der Deutsche Bank, der Deutsche Industrieund Handelskammertag und der Deutsche Sparkassen- und Giroverband: „Die steigenden Anforderungen an Eigenkapital und Liquidität der Kreditinstitute können durch die Ein­ führung von Basel III die Kreditvergabe zukünftig erschweren“, befürchten die Verbände.

Die Niedrigzinsphase führt zu einer erheblichen Belastung für den Mittelstand Mit Blick auf die betriebliche Altersvorsorge werden zunehmend Probleme erwartet. Das zeigt eine aktualisierte Analyse des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) zu den Pensionsrückstellungen im Zinstief. Etwa 24 Milliarden Euro an privatwirtschaft­ lichen Pensionsverpflichtungen liegen bei den kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland. Entsprechendes Kapital aufzubauen, fällt in der aktuellen Zeit des billigen Geldes schwer, so der DIHK. „Die lang anhaltende Niedrigzinsphase ist eine erhebliche Belastung für Unternehmen mit Pensionsverpflichtungen. Um den Belastungen für Bonität und Ergebnis im Mittelstand entgegenzuwirken, muss sich die Geldpolitik auf den Ausstieg aus Niedrigstzinsen und Sonderhilfen vorbereiten, so DIHK-Chefvolkswirt Alexander Schumann.

Ideen für die weitere Finanzierung entwickeln Nach Auffassung des Verbandes Die KMU-Berater – Bundesverband freier Berater e.V., müssen mittelständische Unternehmen ihre Finanzierung selber aktiv gestalten, wenn sie ihre Finanzierungsbasis für die Zukunft sichern wollen. Neben einer nüchternen Analyse der eigenen Finanzierungsstrukturen, empfiehlt Georg Gerdes von der Fachgruppe Finanzierung-Rating im KMU-Beraterverband eine realistische Schätzung des Finanzierungs­ bedarfs für die kommenden zwölf bis 24 Monate. Vor diesem Hintergrund sei es sinnvoll, eigene Ideen für die weitere Finanzierung zu entwickeln und dann in die Gespräche mit den Kreditgebern zu gehen. „Besonders wichtig ist es, der abnehmenden Risikobereitschaft vieler Banken und Sparkassen Rechnung zu tragen“, betont Gerdes. Er empfiehlt, Höhe und Strukturen des Eigenkapitals zu prüfen und gegebenenfalls Möglichkeiten zur Auf­ stockung zu nutzen. Ein Manko insbesondere kleiner und mittlerer Unternehmen sei die hohe Abhängigkeit von einer Bank. So könnten Engpässe entstehen, etwa weil die einzige Bank ihre Kreditpolitik ändert. „Der Aufbau einer zweiten Hausbankverbindung schafft weitere Finanzierungsspielräume und ermöglicht auch einen Wettbewerbsvergleich“, ist Gerdes überzeugt. Unternehmen sollten mit ihren Kreditgebern offen über deren RatingErgebnis und deren Kapitaldienstfähigkeitsberechnung sprechen. „Diese beiden wesent­ lichen Grundlagen jeder Kreditentscheidung müssen auch die Unternehmer kennen und verstehen. Oft ergeben sich daraus sehr produktive Hinweise für Verbesserungen in der Unternehmenssteuerung“, schildert Gerdes seine Beratungserfahrungen. Das Denken und Handeln in Alternativen sei für jeden Unternehmer eine wichtige Finanzierungsaufgabe. Der Blick auf weitere Finanzierungsmöglichkeiten wie Leasing, Factoring und Beteiligungskapital ist ebenfalls ratsam wie auch die Information über öffentliche Förderprogramme, einschließlich der Absicherung über die Bürgschaftsbanken. „Nicht alle Kreditinstitute informieren von sich aus offen über diese Alternativen“, fasst KMU-Berater Gerdes die Empfehlungen zusammen. n


Strategische Finanzierung

Bessere Kontrolle und unternehmerischer Freiraum Alexander Hakenholt, Mitglied der Geschäftsleitung Deutsche Bank Bielefeld, über die Wichtigkeit einer passenden Finanzierungsstrategie für Unternehmen. Wer Unternehmer nach den Gründen ihres Erfolges fragt, bekommt als Antwort meist den Hinweis auf wettbewerbsfähige Produkte und Dienstleistungen. Doch so wichtig diese auch sind – zu nachhaltiger Stärke gehört mehr. Wer Produkte preiswert anbieten, Marktschwankungen abfedern und sein Unternehmen langfristig sichern möchte, braucht auch eine passende Finanzierungsstrategie. Mittelständler haben ihre Finanzierung in den vergangenen Jahren deutlich professionalisiert. Ob Cashflow-Management, Factoring oder Wechselkursabsicherung – sie nutzen heute selbstverständlich diverse Werkzeuge, die bislang Konzernen mit Trea­sury-Abteilung vorbehalten schienen. Eine Finanzierungsstrategie schafft unternehmerischen Freiraum und bietet eine bessere Kontrolle der Risiken. Welche Instrumente zu diesem Ziel führen, sollten Unternehmer am besten gemeinsam mit ihrer Bank erörtern: Denke ich langfristig genug? Eine solide Finanzierung spannt den Bogen zwischen mittel- und kurzfris­tiger Planung. Zwar verfügen viele Unternehmen derzeit über eine vergleichsweise hohe Liquidität mit gestärktem Eigenkapital. Doch angesichts niedriger Zinsen werden Kredite attraktiver. Eine Festschreibung dieser Zinsen auf mehrere Jahre kann Kostenvorteile bringen und die Kalkulationssicherheit erhöhen.

Mittelständler haben ihre Finanzierung in den vergangenen Jahren deutlich professionalisiert. Sollte für Unternehmen, die bisher vom klassischen Kredit abhängig sind, die Bedeutung alternativer Finanzierungsinstrumente wie Leasing oder Factoring wachsen? Sie entlasten die Bilanz, können so das Rating verbessern und den Zugang zu Fremdkapital erleichtern. Der Firmenkundenbetreuer hilft, geeignete Instrumente auszuwählen und mit dem Zahlungsverhalten von Lieferanten und Kunden in Einklang zu bringen. Ähnliches gilt für die internationale Expansion: Auch hier können die Bank-Berater interne Prozesse beim Kunden stärken - quasi als eingesourctes Finanzmanagement - und entscheidend dazu beitragen, die Weichen richtig zu stellen. So ist beispielsweise der Transfer von Gewinnen aus einigen Ländern mit Unwägbarkeiten verbunden. Instrumente wie Ausfuhrdeckungen des Bundes, sogenannte Hermesdeckungen, schützen nicht nur vor Zahlungsausfällen, sondern lassen sich auch für die Finanzierung nutzen. Ein Verkauf Hermes-besicherter Forderungen an eine Bank etwa verbessert die Bilanz. Eine weitere Frage widmet sich der Zahl der Bankpartner. Die Er­ fahrung während der Finanzkrise hat gezeigt, dass hier eine Beschränkung die bessere Lösung ist. Die Hausbank steht als erster Ansprechpartner und Full-Service-Anbieter für den Firmenkunden

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„Gute Produkte und Leistungen sind die Voraussetzung für unternehmerischen Erfolg. Doch erst die richtige Finanzierungsstrategie münzt diesen Erfolg in nach­haltige Gewinne um.“ Alexander Hakenholt, Deutsche Bank Bielefeld bereit; ein bis zwei weitere Institute können zusätzliche Kreditlinien bereitstellen. Dabei sollte Transparenz die Basis für die Partnerschaft sein. Viele Unternehmer glauben wenig zeitgemäß, sie dürften so wenige Zahlen wie möglich nach außen dringen lassen. Vor dem Hintergrund verschärfter Kreditstandards im Zuge von Basel III erweist sich offene Kommunikation als wichtig, um beispielsweise die Liquidität zu sichern und günstige Konditionen für Kredite zu erhalten. Eine gute Bank stellt nicht nur Kreditlinien zur Verfügung, sondern kümmert sich um Alternativen. So hat sich etwa die öffentliche Förderung zu einem bedeutenden Finanzierungsbaustein ent­ wickelt. Fast drei Viertel aller Unternehmen wollen bei Investitionen staatliche Hilfen nutzen. Auch bei Investitionen in Innovationen oder das eigene Wachstum können Firmen auf Unterstützung zählen; ebenso, wenn sie Arbeitsplätze schaffen oder erhalten. Die Hausbank berät dabei, passende Fördertöpfe zu finden, und kümmert sich um den Antrag. Zuletzt stellt sich noch die grundsätzliche Frage: „Wie viel Sicherheit will ich für mein Unternehmen?“ Wechselkurse, Zinsen – Mittelständler sind mit verschiedenen Risiken konfrontiert. Währungsrisiken sind nicht zu unterschätzen, schließlich fakturieren schon kleinere Unternehmen mit einstelligen Millionenumsätzen oft in Fremdwährung. Gute Produkte und Leistungen sind die Voraus­ setzung für unternehmerischen Erfolg. Doch erst die richtige Finanzierungsstrategie münzt diesen Erfolg in nachhaltige Gewinne um. Die gute Nachricht dabei: Eine strategische Ausrichtung der Finanzierung ist leichter erreicht, als viele Unternehmer denken. Wer sich mit den hier aufgeworfenen Fragen beschäftigt, hat den ersten großen Schritt gemacht. n


Existenzsicherung

Früherkennung hilft Leben retten! Wie der Mensch, so unterliegen auch Unternehmen ständigen, fortlaufenden Veränderungsprozessen. Deshalb sollte man gerade in Zeiten massiver, negativer Einflüsse von außen einen regelmäßigen „Gesundheitscheck“ durchführen. Dipl. Betriebswirt Thomas Ploss von der gleichnamigen Unternehmensberatung über Prävention und langfristige Existenzsicherung.

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nsbesondere kleine und mittlere Unternehmen übersehen oft die ersten Anzeichen negativer Veränderungen. So gehören insbesondere strategische Fehlentwicklungen des Managements zu den häufigsten Ursachen für eine beginnende Schieflage. Hier fehlen oft nicht nur die Zeit, greifbare Strategien und klar definierte Ziele, sondern auch das notwendige Wissen in Kombi­ nation mit effizienten Controlling-Systemen. Die Erfahrung zeigt, dass bei einem kritischen Umgang mit sich selbst und dem eigenen Unternehmen, nicht nur die Behandlung der Symptome, sondern auch die Ursachen für eine beginnende Schieflage erfolgreich „behandelt“ werden können. Früherkennung hilft schwere Spät­ folgen zu verhindern! Controlling ist die Grundlage der Prävention in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU). Controlling ist Chefsache und sollte nicht auf Stabsstellen oder in die Buchhaltung verlagert werden. In KMUs ist der Unternehmer selbst Steuermann und als Analytiker der Unternehmenszahlen für die sichere Navi­ gation verantwortlich. Durch das permanente Beschäftigen mit den Kennzahlen des Unternehmens werden beginnende „Krankheiten“ im Frühstadium erkannt und rechtzeitig behandelt. So können negative Entwick­lungen mit geringen Kosten und Aufwand gestoppt werden. Ist dieses Stadium erst einmal überschritten, ist eine Heilung aus sich selbst heraus kaum mehr möglich und radikale Eingriffe lassen die Kosten bis hin zur kompletten Sanierung schnell explodieren. Die Ploss Unternehmensberatung steht ihren Mandanten seit fast 25 Jahren als professioneller Berater zur Seite, hilft

Dipl. Betriebswirt Thomas Ploss: „Der Unternehmer ist selbst Steuermann und als Analytiker der Unternehmenszahlen für die sichere Navigation verantwortlich.“

Situ­ atio­ nen richtig einzuschätzen, entwickelt Problem adäquate Lösun­ gen und hilft das Vertrauens­ verhältnis zwischen internen und externen Beteiligten nachhaltig wieder herzustellen. Im ersten Schritt werden Ursachen analysiert und kurzfristige Ziele, wie die Sicherung der Liquidität, formuliert und die Erreichung angegangen, begleitet und gemeinsam umgesetzt. Ist das „kurzfristige Überleben“ gewährleistet, werden alte Strategien überprüft, korrigiert, neu definiert und neue langfristige Ziele zur „Rehabili­ta­tion“ vereinbart und gemeinsam umgesetzt und erreicht. So wie sich Menschen spätestens bei erkennbaren gesundheit­ lichen Veränderungen Spezialisten anvertrauen, sollten auch Unternehmer ihre Existenz regelmäßigen „Gesundheitschecks“ unter­ ziehen. Auch hier gilt: „Früherkennung rettet Leben!“ n n Weitere Informationen: www.ploss-concept.de

Sanierungspotenziale nutzen I Unternehmen erhalten I Mit Schutzschirm, Insolvenzplan und Eigenverwaltung Unsere Geprüften ESUG-Berater* sind zertifiziert durch das Deutsche Institut für angewandtes Insolvenzrecht e.V. (DIAI) und Gründungsmitglieder im Bundesverband der ESUG-Berater Deutschland. (*ESUG = Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen)

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Öffentliche Fördermittel

Wie der Antrag zum Erfolg wird Johannes Müller (CMC/BDU) von der Johannes Müller Wirtschaftsberatung (BDU) Finanzkommunikation und Unternehmenssteuerung, über öffentliche Fördermittel und worauf bei der Beantragung zu achten ist. Herr Müller, was muss man bei der Beantragung von öffentlichen Fördermitteln beachten? Johannes Müller: Bei nahezu 2.000 Richtlinien in EU, Bund und Bundesländern ist für einen möglichen Antragsteller nur wenig Transparenz gegeben. Fast 70 Prozent dieser Richtlinien befassen sich mit Zuschüssen. Informationen darüber, wie und durch wen diese zur Verfügung gestellt werden, sind sehr schwer zu bekommen. Daher bedarf es vertrauenswürdiger Partner, die Sie mit Fachkompetenz unterstützen können. Darüber hinaus sollten Sie berücksichtigen: Kreditinstitute sind vor allen Dingen im Bereich der Kredite und bei Bürgschaften, z.B. bei Existenzgründungen, bestens informiert. Das Segment der Zuschüsse ist jedoch nicht deren originäres Geschäft. Deshalb sollte dafür Ihr erster Ansprechpartner ein unabhängiger Fördermittelspezialist sein. Ist es bei so niedrigem Zinsniveau wie derzeit überhaupt sinnvoll, öffentliche Fördermittel einzusetzen? Johannes Müller: Viele Förderarten sind für mittelständische Unternehmen sehr interessant. Einige Mittel sind nicht rückzahlbar oder nicht zu besichern. Andere helfen anstelle von Bankkrediten, mit haftungsfrei gestellten Darlehen oder stellen Sicherheiten zur Verfü-

KONTEXT Die Johannes Müller Wirtschaftsberatung ist Teil eines erfahrenen Partnernetzwerkes mit direktem Zugang zu Förderstellen und langjährigen Kontakten zur Europäischen Union. Umfangreiche Erfahrungen resultieren aus der Begleitung von rund 2.000 Projekten mit einem Volumen von ca. 8 Mrd. Euro in den letzten Jahren. n n Weitere Informationen: www.mueller-beratung.de

gung. Allerdings dauert es bis zur Zusage oft sechs bis zwölf Wochen. Da sollte man sich frühzeitig mit dem Thema beschäftigen, sonst können schnell Engpässe auftreten. Einige Banken bieten aller­dings anstelle der Förderkredite eigene Mittel an, da sie schneller zur Verfügung gestellt werden können. Auch ist der Ertrag für die Banken bei eigenen Mitteln weitaus höher. In anderen Fällen bestehen die Banken sogar auf den Einsatz von Fördermitteln, um ihr eigenes Risiko in einer Finanzierung zu minimieren. Das ist den neuen Regulierungen gemäß Basel III geschuldet.

Johannes Müller: „Viele Förderarten sind für mittelständische Unternehmen sehr interessant. Einige Mittel sind nicht rückzahlbar oder nicht zu besichern.“

Worauf ist bei der Beantragung und Beratung von Fördermitteln zu achten? Johannes Müller: Hier ist es hilfreich, mit erfahrenen Spezialisten zusammenzuarbeiten. Dabei sollten Sie unbedingt folgende Punkte berücksichtigen: 1. Stellen Sie einen Antrag über einen kompetenten Berater. Denn ohne Antrag gibt es keine Fördermittel. 2. Stellen Sie den richtigen Antrag, denn falsch zugeordnete Projekte führen zur Antragsablehnung. 3. Nutzen Sie die Erfahrungen und Expertise der Spezialisten, die seit Jahren Erfahrung im Umgang mit öffentlichen Fördermitteln haben. Lassen Sie sich Referenzen vorlegen. Zu guter Letzt: Die Antragstellung muss auf jeden Fall vor Beginn der Maßnahme erfolgen.

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Sanierung unter Insolvenzschutz

Teamwork und Kommunikation als Basis Zwei Jahre Sanierung unter Insolvenzschutz nach dem „ESUG“: Diplom-Finanzwirt und Steuerberater Michael Voss über die Änderungen und Ergänzungen der Insolvenzordnung und die Wichtigkeit von Teamwork und Kommunikation als Basis für einen funktionierenden Plan.

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ie geheimnisvollen vier Buchstaben sind nicht selbst­ erklärend: „ESUG“ bezeichnet in sperrigem Rechtsdeutsch das „Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen“. Dabei handelt es sich eigentlich um kein separates Gesetz, sondern um punktuelle Änderungen und Ergänzungen der Insolvenzordnung. Eines der größten Reformpakete in der Geschichte des Insolvenzrechts war kein Selbstläufer. Vielmehr mussten die neuen Möglichkeiten, eine Krise unter dem Schutz des Insolvenzrechts zu überwinden, in der Wirtschaft, bei den Beratern und Juristen, aber auch bei den Insolvenz­ verwaltern und den Gerichten zunächst verankert und Vorbehalte überwunden werden. Mit der Insolvenz in Eigenverwaltung sowie des alternativen Schutzschirmverfahrens befassen sich seit Inkrafttreten des ESUG am 1.3.2012 zunehmend auch namhafte Protagonisten: Die Fallzahl steigt und damit auch das Erfordernis, dass mehr rechts-, steuerund wirtschaftsberatende Kanzleien die Herausforderung annehmen und als starkes Instrument der Sanierung anwenden. Unter der Federführung von profilierten Vertretern aus Rechtslehre und Praxis stellen sich nun weitere Juristen und Berater den Heraus­ forderungen: Mit dem erklärten Ziel der professionellen Pflege und Entwicklung der Sanierungskultur gründete sich im März der „Bundesverband der ESUG-Berater Deutschland“ aus dem Kreise der ersten 23 erfolgreichen Absolventen der Fachlehrgänge beim Deutschen Institut für angewandtes Insolvenzrecht e.V. (DIAI), die ihre Zertifizierung als „Geprüfte ESUG-Berater“ erhielten.

Neuer Bundesverband zur Förderung der Sanierungskultur Die Verbandsmitglieder sehen sich nicht in der Rolle, mit einzelner Hand die Ursachen einer Krise nach kurzer Analyse mit Patent­ rezepten zu meistern. Um Unternehmen auf die Erfolgsspur zurückzuführen, bedarf es Teamwork und einer Vernetzung von Kompetenz und Erfahrung. Die Anfrage eines in Schieflage ge­ ratenen Unternehmens nach Wegen in die „zweite Chance“ bei einem der Berater erwächst zum Kontakt mit einem Netzwerk, aus dem Spezialisierungen abgerufen werden. Rund um die Geschäftsführung bildet sich ein Team von Experten, zuständig für die in­te­ grierte Planrechnung, Bankgespräche, die Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes, das Rechnungswesen, Steuerfragen und schließlich die professionelle Erarbeitung des Insolvenzplanes. Die Juristen und Berater sehen sich als regionale Partner für den Weg in und durch das Sanierungsverfahren und zwar entsprechend ihrer berufsrechtlichen Ausrichtung. Ein Blick auf die Deutschland-Karte (www.esug-berater.org/esug-berater) offenbart zwar noch einige „weiße Flecken“; die westfälische Region ist jedoch bereits ordentlich vertreten. Ein Weg in die Sanierung ist kein Grundrecht. Er steht realistisch nur einem Teil der in die Krise geratenen Unternehmen offen. Von den Insolvenzen in 2013 dürften „maximal 1.000 Fälle für die Eigenverwaltung überhaupt geeignet gewesen sein.“ So Rechtsanwalt Robert Buchalik, der schon viele Verfahren erfolgreich geführt hat und im neuen Bundesverband den Vorsitz übernehmen wird.

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Prägend für die Instrumentarien einer Insolvenz in Eigenverwaltung oder des so genannten „Schutzschirmverfahrens“, für dessen Nutzung aber noch keine Zahlungsunfähigkeit eingetreten sein darf, ist die Restrukturierung und Erhaltung des in die Krise geratenen Unternehmens als Rechtsträger. Dabei soll nicht der Nimbus von Geschäftsleitern gerettet werden, die zwischen „fragwürdig“ und „fahrlässig“ einzustufen sind, sondern marktfähige Betriebe, die in wesentlichen unverschuldet in Schieflage geraten sind. Ein Erstgespräch mit dem nächstgelegenen ESUG-Berater bringt zumeist bereits Klarheit, ob die Herausforderung einer Sanierung unter Insolvenzschutz angenommen werden kann. Allzu blauäugige Erwartungen gilt es aber zu dämpfen.

Voraussetzung: Eine höhere Quote für die Gläubiger Vertraut man dem Gesetz (zu) wörtlich, sind die Hürden in die Eigenverwaltung gar nicht so hoch. Es setzt einen Antrag des Schuldners voraus. Außerdem dürfen keine Umstände bekannt sein, die eine Gläubigerbenachteiligung erwarten lassen. In der Praxis gelingt der Weg in und durch das Verfahren um so leichter, je frühzeitiger und ehrlicher die wesentlichen Beteiligtengruppen vom Schuldnerunternehmen involviert und vom Weg überzeugt werden. Denn nach wie vor hat sich das Insolvenzverfahren an der bestmöglichen Quote zu orientieren. Für den Erfolg wird es stets sinnvoll sein, im Dialog mit den Gläubigern zu bleiben, bevorzugt durch Installation eines vorläufigen Gläubigerausschusses. Der Unterneh-

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Rechtsanwalt und Fachanwalt für Insolvenzrecht Marco Kohlmeier (links) sowie Diplom-Finanzwirt und Steuerberater Michael Voss von der interprofessionell aufgestellten Kanzlei Hambruch, Voss & Partner (Löhne) sind die „Ostwestfalen“ unter den Geprüften ESUG-Beratern und Gründungsmitglieder im Bundesverband der ESUG-Berater Deutschland.

mer gerät nicht unter den Einfluss eines Insolvenzverwalters klassischer Prägung, sondern behält seine leitende Funktion und - nach Verfahrensbeendigung - auch sein Unternehmen. Der an die Stelle des Insolvenzverwalters tretende Sachwalter nimmt eine Kontrollfunktion wahr. Im Verfahren unter Eigenverwaltung müssen die Quoten der auszugleichenden Forderungen also höher sein als bei Abwicklung oder Verkauf. Der Ertragswert eines Unternehmens muss im Ergebnis dessen Zerschlagungswert übersteigen. Fragen zu den Kosten einer Restrukturierung unter Insolvenzschutz stehen immer auf der Tagesordnung: Sie werden in der Regel aus der Liquidität aufgebracht, die das Verfahren generiert: So sind Tilgung und Zinsen auf bestehende Verbindlichkeiten nicht mehr zu leisten, die Bundesagentur für Arbeit finanziert die Löhne für drei Monate über das Insolvenzgeld und zwischen Antragstellung und Eröffnung ist die Umsatzsteuer auf Anordnung des Sachwalters nach geltender Rechtslage nicht abzuführen. Auch in der Eigenverwaltung stehen am Ende für alle natürlich Einschnitte und Verzichte: Diese ergeben sich aus dem zu erstellenden Insolvenzplan, der auch die betriebliche Zukunft nach Verfahrensbeendigung zu antizipieren hat. Mit Annahme des Insolvenz­ planes vor dem Insolvenzgericht und anschließender Rechtskraft treten die getroffenen Regelungen für alle Beteiligten rechtsverbindlich ein. So ist es möglich, dass ein Insolvenzverfahren manchmal schon nach einem runden halben Jahr wieder aufgehoben werden kann und das Unternehmen mit erstarkter Eigenkapitalquote und erhaltenen Arbeitsplätzen am Markt bleibt. n

n Weitere Informationen zu den Themen Insolvenz in Eigen­verwaltung und „Schutzschirm" auf dem mawi-Online Portal www.mawi-westfalen.de und www.hambruch-voss.de


Der Notfallkoffer

Sicherheit ist ein gutes Gefühl Unternehmer und Privatpersonen sind gut beraten, eine vorausschauende Vorsorge zur Ab­ sicherung ihres Unternehmens, ihrer Familie und ihres Vermögens zu betreiben. Mit einem Notfallkoffer, der regelmäßig aktualisiert wird, verschafft man sich Sicherheit. „Was wäre, wenn......Unfall, Krankheit oder Tod mich als Unter­ nehmer oder Ehepartner trifft? Wie geht`s weiter?“ Mit dieser Proble­ matik sieht sich jeder weitsichtige Unternehmer konfrontiert. Eine positive Antwort auf diese Frage kann die Existenz des Unternehmens sichern. Die Realität sieht vielfach anders aus: „In kleinen und mittelständischen Betrieben ist ein strukturiertes Krisen­ szenario regelmäßig nicht vorhanden. Ein Maßnahmenkatalog zur Fortführung des Unternehmens fehlt: Das Testament gibt es noch nicht oder es ist nicht gepflegt; Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht sind unbekannt“, beschreibt Peter Fehn seine Beobachtungen in der Praxis. Der Steuerberater von der FeCON Steuerberatungsgesellschaft mbH konnte sogar von einem Fall berichten, wo der Unternehmer noch nicht einmal Kenntnis über seine Blutgruppe gehabt habe. Für Peter Fehn Anlass und Motivation genug, den sogenannten Notfallkoffer zu entwickeln und damit für den „Fall der Fälle“ gewappnet zu sein. Fällt der Chef plötzlich für einige Zeit aus, muss umgehend durch andere Personen Handlungsfähigkeit geschaffen werden: Bei vorüber­gehendem Ausfall reicht der Einsatz eines kleinen Krisenstabs, der aus Ehegatte/Lebenspartner, Kinder, Teilhaber, Berater und vertraute Mitarbeiter besteht. Ist der Unternehmer langfristig zu ersetzen, ist ein großer Krisenstab unerlässlich. Hier sind zusätzliche Kräfte aus den Unternehmensbereichen und dem Beirat hinzuzuziehen. „Wichtig ist, dass die handlungs­ fähigen Personen sofort nach Kennt­ nis des Notfalls zusammen kommen und die Situation ana­ly­sieren. Rechtsanwalt, Steuerberater und andere Vertraute sind eher in der Lage, sich emotionsfreier einzubringen, während die Betroffenen oftmals „gelähmt“ sind“, so der Steuerberater. Un­mittelbar nach Kenntnis des Notfalls müssten handlungsfähige Personen den Zugriff auf den Notfallkoffer haben und zielgerichtet eingreifen können. Dieser Koffer enthält Dokumentationen für den Betriebs- und den Privatbereich schafft damit eine wichtige Grundlage für schnelles und sicheres Handeln.

Steuerberater Peter Fehn: „Sich kümmern, das ist mein Beratungsanspruch.“

Durch das Anlegen eines Notfallkoffers bereitet sich der Unternehmer wirkungsvoll auf Krisen und Notfälle vor.

„Persönliche Daten, Verfügungen und Vollmachten, Angaben zum Vermögen, Benachrichtigungen und Hinweise zur Bestattung sollten für den privaten Bereich vorgehalten werden“, empfiehlt Peter Fehn. Zu den betrieblichen Unterlagen gehören hingegen eine Vertretungsbefugnis, EDV-Passwörter und Datensicherheit, Kalkulationsunterlagen, Kunden- und Lieferantenbeziehungen sowie Informationen zur Einbindung von Mitarbeitern. Durch das Anlegen eines Notfallkoffers bereitet sich der Unternehmer wirkungsvoll auf Krisen und Notfälle vor. Ursache und Wirkung können so

durch ein gutes Krisenmanagement wirkungsvoll aufgefangen werden.

„Darum zu wissen, reicht nicht, der Notfallkoffer muss real exis­ tieren und regelmäßig gepflegt werden“, gibt Peter Fehn zu bedenken. „Fakt ist, dass viele Unter­ nehmer aufgrund der Anforderungen im Betriebsalltag die er­ forderlichen Unterlagen nicht zusammenstellen und somit dem Risiko des Notfalls ausgesetzt bleiben“, so der Steuerberater weiter, der hier seine Unterstützung anbietet. Er berät nicht nur, sondern begleitet den Unternehmer von der ersten In­formation bis zur Fertigstellung des Notfallkoffers. Fehn kann hier auf ein Beraternetzwerk, bestehend aus Rechtsanwalt, Notar, Bestattungsinstitut und Unternehmensberater zurückgreifen und so sicherstellen, dass alle erforderlichen Bereiche fachkompetent abgedeckt sind. Regelmäßig wird eine zeitlich terminierte Überprüfung durch­ geführt. „Dieser Check ist vergleichbar mit dem TÜV, schafft Sicherheit und die sorgt für ein gutes Gefühl.“ n

n Weitere Informationen: www.fecon-steuern.de

Mittelstandsfinanzierung | markt & wirtschaft 4 / 2014

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Fotos: FAMAB

Messewirtschaft und Live-Kommunikation

Messeauftritte, die Geschichten erzählen Eine erfolgreiche Messeteilnahme verlangt mehr als nur einen Messestand: Wie herausragend Messeauftritte aussehen können, das zeigte kürzlich die Messe EuroShop. Wie Messestände Besuchern ihre ganz eigene Geschichte erzählen.

S

o zum Beispiel das Unternehmen Holtmann aus dem niedersächsischen Langenhagen. Rund vier Wochen vor der Messe erhielten Kunden eine Gucki geschickt – das sind diese kleinen Fernsehapparate bei denen man durch das Pressen eines Knopfes, Bilder, die man durch ein Guckloch betrachten kann, weiterschaltet. Guckloch, das war auch das Motto des Messeauftritts der Niedersachsen. Dieser spielte gekonnt mit dem Phänomen der Anamorphose. Anamorphe Bilder ent­ stehen nur dann, wenn der Betrachter aus einem bestimmten Winkel auf das Sujet blickt. Ansonsten bleibt das Bild unverständlich. Kaum verwundert es also, dass der Eckstand über ein Guckloch verfügte, das den Blick auf das „komplette Bild“ lenkte. Die Be­sucher näherten sich dem Stand jedoch meist aus zwei anderen Laufrichtungen. Auf der einen Seite hingen, auf einer mit geblümter Tapete bezogenen Wand, Bilder von Mitarbeitern, die eher aus dem privaten Be-

reich stammten und sie bei Hobbys, Reisen, Sport zeigten. Dieser Zugang stellte die Individualität der Mitarbeiter in den Fokus, weckte Neugier und war für viele Besucher der Anlass, um mit den Holtmann-Mitarbeitern in Kontakt zu treten. Wählte man den anderen Eingang, erfuhr man viel über die Leistungsfähigkeit des Unternehmens. Eine Auswahl von Projektbildern, die museal gehängt präsentiert wurden, war für viele Be­sucher ein Hingucker und Gesprächsaufhänger zugleich. Betrat man das Innere des Standes über einen der zwei Zugänge, traf man auf eine alte Hobelbank die lange Jahre ihre Dienste in der Werkstatt der Langenhagener geleistet hat. Sie war das Herz des Messeauftritts und eine Metapher für den Ursprung des Unternehmens. Dieser Messeauftritt erzählte gekonnt die Unter­neh­ mens­ geschichte aus drei Perspektiven: der professionellen, der persön­lichen und der historischen. Das komplette Bild gab es aber nur aus einer Perspektive, dem Blick durch das Guckloch.

Messebau-Unternehmen sind auch immer Ideenschmieden, die für ihre Kunden Auftritte ersinnen, die maßgeschneidert zu deren individuellen Anforderungen passen.

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markt & wirtschaft 4 / 2014 | Messe


Außergewöhnlicher Messeauftrit: Unternehmensgeschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt

Messebau-Unternehmen sind auch immer Ideenschmieden, die für ihre Kunden Auftritte ersinnen, die maßgeschneidert zu deren individuellen Anforderungen passen. Augenzwinkernd ist daher das Konzept von Kohlhaas aus Germering bei München zu verstehen, die sich unter dem Motto: „Wo Ideen wachsen“ mit einem stilisierten Garten präsentierten. Doch wer sich den Auftritt mit grünem Rasen und bunten Blumen vorstellt, liegt falsch. Abstrahiert wurde der Garten kulissenartig in Anthrazit und Orange gestaltet. Mit dabei waren natürlich Gartenzwerg, Schubkarre und Löwenzahn, aber nicht als dreidimensionale Figuren sondern als zweidimensionaler Scherenschnitt mit orange gefärbten Schnittkanten. Ebenfalls augenzwinkernd war der Einsatz der Pusteblume als Inspirationsquelle: Durch einen winzigen Luftzug trägt sie tausende Samen in die Welt, bei Kohlhaas sind es die Ideen. Und die Geschichte des Messeauftritts geht weiter: Kunden und Besucher erhalten im Nachgang ihr eigenes Päckchen Ideensaat und die spielerischen Accessoires des Messestandes gehen an die Theaterbühne eines Kindergartens, wo jetzt ganz andere Ideen wachsen können.

Kommunikation im Raum – erweitern Sie Ihre Möglichkeiten im multifunktionalen Kongressund Veranstaltungszentrum in der Bielefelder City!

UNDO – Versuch und Irrtum

7.500 qm Eventfläche

Der kreative Prozess ist vor allem von einem geprägt, den verworfenen Ideen. Dieser Situ­ ation sieht sich das Neusser Kreativbüro D’ART immer wieder ausgesetzt und so kam das Team zum Messemotto „UNDO“. Als schöpferisches Prinzip verstanden, symbolisiert „UNDO“ den durch Versuch und Irrtum, durch ein Vor- und Nachsehen, durch ständiges Anpassen und Verändern geprägten Kreativprozess. Um dies für die Besucher greifbar und verständlich zu präsentieren, agiert das Unternehmen auf verschiedenen Kommunikationsebenen. Ebene eins ist das Gebäude an sich, ein verwinkelter Weichholzkörper, der neben den vielen bunten Auftritten angenehm zurückhaltend und einladend wirkt. Dazu wirkt der Duft nach frischem Holz geradezu betörend und lässt fasst jeden Besucher nach der Oberfläche greifen. Ebene zwei bildet dann das Innere des Standes mit seiner Kommunikationsfläche: Ein riesiger Tisch auf dem ein Berg von Holzklötzen den Besucher zum Spielen einlädt. Eine Aufforderung, die von vielen Besuchern gerne angenommen wird und zu imposanten Turmbauwerken führt. Ebene drei dann die Informationsvermittlung: An den Wänden erzählen IPads, durch schlichte QR-Codes animiert, die Geschichten von Messeauftritten. Mediatektur in einer sehr stimmigen Ausprägung. Dass das Konzept aufgegangen ist, zeigen nicht nur die unzähligen Holztürme die gebaut wurden, es belegen auch die Gästebucheinträge und Kommentare auf den Social Media Plattformen.

2 Säle, 9 Konferenzräume

So unterschiedlich der Ansatz der drei Messeauftritte ist, eines verbindet sie: „Die Präsentationen erzählen individuelle Geschichten, die die Unternehmen erlebbar machen und daher beim Besucher nachhaltig in Erinnerung bleiben. Sie vermitteln dem Besucher ein Gefühl für die Werte des Unternehmens und sie appellieren in einer reizüberfluteten Welt an den Homo ludens. Dieser nimmt die Einladung gerne an und macht aus schlichten Messeständen erfolgreiche Messeauftritte“, sagt Uta Goretzky, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit FAMAB. n n Weitere Informationen: www.famab.de

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Gesamtkonzept

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www.stadthalle-bielefeld.de Stadthalle Bielefeld Betriebs GmbH Willy-Brandt-Platz 1 | 33602 Bielefeld Telefon: 05 21/96 36-0 info@stadthalle-bielefeld.de Spezial | markt & wirtschaft 4 / 2014

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formdrei Messe und Event GmbH

Nachhaltig und designorientiert Seit fast dreißig Jahren ist formdrei der Partner, wenn es um soliden Full-Service im Bereich Messebau und Event geht. Jetzt wird die Erfolgsgeschichte mit Zertifikat und unter neuem Namen fortgesetzt.

A

ls Full-Service Partner ist das Unternehmen auf natio­ nalen und internationalen Messeplätzen zu Hause - und das mit Erfolg. Aus früherer Werbeagentur und Messe­bau fließen heute alle Erfahrungen in die Messe- und Veranstaltungskonzeptionen ein. Abgestimmt auf die Kommunikationsund Vertriebswege des Kunden entsteht so ein maßgeschneidertes Konzept. Fachwissen, Innovation, Design und handwerkliches Können werden durch die 40 Mitarbeiter inklusive der hauseigenen Tischlerei am Standort Bielefeld perfekt vereint. Durch die eigene Fertigung sind Sonderbauten nach Maß eine willkommene Herausforderung. Die persönliche Beratung beim Kunden steht dabei immer im Vordergrund. Mit den vielen langjährigen Partnern deutschlandweit ist das Unternehmen sehr gut aufgestellt und unterstützt nicht nur mit Architektur und Design, sondern auch mit Erlebnis und Emotionen. „Das Know-how der Branche, die partnerschaftlichen Beziehungen zu unseren Kunden und unsere langjährigen Mitarbeiter sind der wertvollste Schatz, den wir haben“, sagt Armin Hollensteiner, Geschäftsführer bei formdrei. „In Ostwestfalen-Lippe sind wir zu Hause und viele Kunden kommen aus der Region.“ Dieses Vertrauen wurde jetzt zum Anlass genommen, den Firmenzusatz „Messedesign und Mehr…“ abzulegen und „Messe und Event“ in den Firmennamen aufzunehmen. Die Zeiten ändern sich und somit auch die Erwartungen von Kunden und Messe­ besuchern. „Neue Medien, neue Aspekte in der Kommunikation und Neugier auf zukünftige Entwicklungen sind die Bausteine, die unsere tägliche Arbeit spannend machen. Hier nehmen wir unsere Kunden gerne mit und möchten sie für neue Wege begeistern.“ Oftmals sind es Kleinigkeiten, die den Unterschied machen. Das Team von formdrei arbeitet mit Liebe zum Detail. Gemeinsam mit den Kunden werden kreative Ideen entwickelt und von den Fachleuten kompetent und verlässlich umgesetzt. Als innovatives Unternehmen, mit dem Anspruch zu den TopUnternehmen der Branche zu gehören, steht formdrei seit 30 Jah-

Fachwissen, Design und handwerkliches Können sind die Basis für ein maßgeschneidertes Konzept. Foto: formdrei

ren für Qualität und Zuverlässigkeit. Als Ausbildungsbetrieb fördert das Unternehmen zukunfts- und qualitätssichernd den eigenen Nachwuchs. Außerdem wird, wie in vielen anderen Bereichen, das Thema ‚Nachhaltigkeit‘ auch in der Messebranche schon lange diskutiert und: „Ja, es ist möglich“, betont Armin Hollensteiner. Die Bielefelder setzen längst auf Nachhaltigkeit und das wurde dem Unternehmen jetzt bestätigt. „Sustainable Company powered by FAMAB“ - so nennt sich die Zertifizierung, die eigens vom Verband entwickelt wurde, branchenspezifisch ist und keineswegs Selbstverständlichkeiten ausweist. „Wir sind sehr stolz auf diese Leistung und freuen uns über die Auszeichnung“, sagt Geschäftsführer Thomas Kroll, „und unsere Kunden haben nun einen Nachweis darüber, dass ihre Messestände ressourcenschonend errichtet werden.“ n

Die Unübersehbarkeitsmacher. Plakate | Affichen | Stoffdruck | Fahnen | Beachflags | Kedersysteme Deckenhänger | Roll-Ups | Pop-Ups | Planen | Banner | Folien | Displays Standfiguren | Verpackungen

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markt & wirtschaft 4 / 2014 | Messen und Events


Melanie Schwarz ist Verkaufsleiterin im Medienunternehmen ams – Radio und MediaSolutions und verantwortet die Vermarktung von Lokalradios in Ostwestfalen, im Kreis Gütersloh, Warendorf und Paderborn/Höxter sowie die Kundenberatung und -betreuung für den Bereich MediaSolutions mit den Geschäftsfeldern Audio, Video und Event.

ZENTRUM FÜR

MESSE KONGRESS EVENT

12.000 m2 Nutzfläche – geschaffen für erfolgreiche Veranstaltungen

Kolumne:

Event-Technik: Worauf sollte man achten? Eine Idee ist nur so gut wie ihre Umsetzung. In der Veranstaltungsbranche werden gute Ideen durch den gezielten Einsatz von Eventtechnik unterstützt. Welche technischen Möglichkeiten gibt es? Und worauf sollte man achten? In dieser Ausgabe von markt & wirtschaft stelle ich Ihnen vor, wie wir als Medienunternehmen mit dem Thema Event und Eventtechnik umgehen.

WIR SIND

FLEXIBEL Die fünf Hallen im A2 Forum bieten einzeln nutzbare Ausstellungsflächen zwischen 1.250 bis 2.500 m2

ams ist in der glücklichen Lage, eine eigene Full-Service-Eventabteilung im Haus zu haben, die unterschiedlichste Events für die Lokalradios der Region, für ams selbst sowie für einen breiten Kundenstamm plant, konzipiert und durchführt. Neben dem kreativen Konzept für die Veranstaltungsinhalte dreht sich sehr viel bei der Umsetzung eines Events um die Technik, die zum Einsatz kommen soll bzw. muss. Denn unabhängig von der Art der Veranstaltung ist es die Atmosphäre, die den Event langfristig präsent und erinnerungswürdig macht. Mit unserer umfangreichen Technikausstattung können wir Räume beleben, Herausragendes hervorheben und Atmosphäre schaffen. Dabei kommt es auf das harmonische Zusammenspiel von Licht, Akustik - beziehungsweise auf die Beschallung der Räumlichkeiten und die Dramaturgie der Veranstaltung an. Wird eine Bühne be­nötigt? Soll über einen Beamer etwas projiziert werden? Wann setzt welche Musik ein, wann sollte sie in den Hintergrund treten oder stoppen? Wie soll der Blick der Gäste geführt werden? Bei den Fragen rund um das Equipment ist die Größe des Veranstaltungs­ortes mindestens genauso wichtig, wie die Anzahl der Gäste und die Beschaffenheit der Location - findet das Event im geschlossenen Raum statt oder wird es eine Open-Air-Veranstaltung? Bevor die Details in die Planung eingehen, erfolgt eine Orts­begehung. Nachdem sich unsere Profis einen Gesamteindruck verschafft haben, geht es in die konkrete Planung: Dramatur­gie, Dekoration, Catering, Künstler, Bühne, Technik, Sicherheit und gegebenenfalls die Kommunikation mit den Behörden für Geneh­migungen - all das wird bis ins kleinste Detail festgelegt. Nichts wird dem Zufall überlassen. Sobald die Freigabe vom Kunden für das vorgestellte Konzept erteilt ist, kümmert sich das Eventteam um alles. Der Kunde kann sich wieder seinen alltäglichen Aufgaben widmen und sich am EventTag voll und ganz den Gästen zuwenden. Eventmanager, die tagtäglich mit großen und kleinen Events zu tun haben, kennen sich aus und wissen, wie eine Veranstaltung technisch und dramaturgisch zu planen und durchzuführen ist. Diese Experten vermitteln Ihnen das vertrauensvolle Gefühl. Dann klappt es auch mit der Eventtechnik. Wann planen Sie Ihren nächsten Event? Viel Vergnügen. n

WIR SIND

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WIR SIND

LECKER „Wursthorn Kochen lassen“ Cateringservice bietet exzellente Küche mit hervorragendem Service.

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Messen und Events | markt & wirtschaft 4 / 2014

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Team-Tag im Marta Herford

Kunst, die die Wirtschaft inspiriert Immer mehr Unternehmensverantwortliche haben erkannt, dass für nachhaltige Team­meetings außergewöhnliche Ideen gefragt sind. Einen inspirierenden Rahmen bietet das Marta Herford. Ein besonderer Ort, der Wirtschaft und bildende Kunst nachhaltig miteinander verschmelzen lässt.

A

uftakt für das Team-Meeting und Inspiration für den Tag kann eine Führung durch die aktuelle Ausstellung im Herforder Museum sein. Eindrücke und Emotionen lassen sich im anschließenden Workshop im Atelier aktiv um­ setzen. „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben hier die Möglichkeit zusammen mit dem Künstler Lars Rosenbohm eigene Bilder zu erarbeiten. Abstrakt, gegenständlich oder figürlich – für jeden Mitarbeiter gibt es offene Ge­s taltungszugänge. Auch eine eigene Themenvorgabe, die zur Unternehmensphilosophie passt, ist möglich und fördert ungeahnte Potenziale“, beschreibt Veranstaltungsmanagerin Nicola Sudhues das kreative Angebot. Neben dem Arbeiten mit Farben und Pinseln können Teams mit bis zu zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch verschiedenste Objekte aus recycelten Materialien bauen. Unter Anleitung entstehen so Kleinmöbel oder Objekte – der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. So ist zum Beispiel eine Lampe aus Kleiderbügeln oder ein Sessel aus LKW-Planen entstanden, angeregt durch den alljährlich ausgestellten Recycling Designpreis im Marta Herford. „Wir sehen uns als Bindeglied zwischen Kunst und Wirtschaft, als lebendige Schnittstelle zwischen den Kunstwerken und dem Menschen“, beschreibt Nicola Sudhues die Philo­sophie des Hauses.

Eine Alternative zur praktischen Arbeit stellen die Kunstgespräche dar.

Mit einer Kunsthistorikerin können Unternehmer und Mitar­ bei­ ter über die Bedeutung von zeitgenössischer Kunst diskutieren, wobei die jeweils aktuelle Ausstellung im Marta im Fokus der Betrachtung steht. Bis zum 1. Juni ist die Ausstellung „BOOSTER – Kunst – Sound Maschine“ zu sehen, die die faszinierende Verbindung zwischen Klang und Musik, Mobilität/Bewegung und künstlerischer Bear-

beitung thematisiert. In der besonderen Verbindung von Skulptur, Bewegung und Musik zeichnet die Ausstellung mit fragilen Gerätschaften, aber auch mit spektakulären Installationen die globalen Wurzeln mobiler Sound­­ sys­ teme nach. Sie nehmen den Besucher mit in einen viele Sinne ansprechenden Kosmos (subkultureller Sphären). Das Projekt entstand nach einem Konzept von und in Koope­ration mit dem Künstler Nik Nowak. n n Weitere Informationen: www.marta-herford.de Fotos: Marta Herford

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Foto: Mike Rehm

Studie zur Kongressdestination Bielefeld

Gute Chancen im bundesweiten Wettbewerb Bielefeld hat gute Voraussetzungen sich als erfolgreicher Tagungsstandort zu positionieren: Das ist das Ergebnis einer Studie zur Kongressdestination Bielefeld, die die Bielefeld Marketing GmbH jetzt vorgestellt hat.

D

ie Untersuchung beschäftigt sich mit der Frage, welche Chancen Bielefeld im bundesweiten Wettbewerb hat, um sich als erfolgreicher Tagungsstandort zu positionieren. Das Ergebnis: Bielefeld hat gute Voraussetzungen und könnte diese Potenziale mit verstärkten Marketingmaßnahmen und Netzwerkbildung zum Beispiel im Wissenschaftsbereich weiter ausschöpfen. „In Bielefeld verbringen rund 80 Prozent der übernachtenden Gäste ihre Zeit als Geschäftsreisende, umso wichtiger ist es für uns, die Attraktivität sowohl für die Veranstalter als auch für die Tagungsgäste in diesem Segment zu erhöhen“, erklärt Hans-Rudolf Holtkamp, Geschäftsführer der Bielefeld Marketing GmbH, die Motivation für die Studie, die gemeinsam mit den Partnern der Kongressinitiative „Bielefeld Convention“ und der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld vom Europäischen Institut für TagungsWirtschaft GmbH (EITW) an der Hochschule Harz durchgeführt wurde. Unter der Leitung von Professor Dr. MichaelThaddäus Schreiber wurde eine Analyse des Ist-Zustands über das Angebot und die Kapazitäten in Bielefeld gemacht. Mittels der

Befragung von Bielefelder Anbietern sowie von nationalen Kongress- und Tagungsveranstaltern wurden die Wettbewerbsfähigkeit, die wirtschaftlichen Potenziale des Kongress- und Tagungsmarktes sowie dessen Perspektiven untersucht. Auch wirtschaftliche Effekte, die ein Kongressstandort generiert, wurden beleuchtet. „Die Studie zeigt, dass Bielefeld über eine Vielzahl von Event-Locations verfügt, die Stadt sehr verkehrsgünstig angebunden ist und eine Tagungsstadt der kurzen Wege ist“, sagt Schreiber. „Als starker Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort hat Bielefeld viele Poten­ ziale, die es gilt weiter auszubauen.“ Schon heute erzielt die Stadt Bielefeld aus dem Tagungs- und Kongressmarkt Steuereinnahmen von rund einer Million Euro. 2012 fanden in Bielefeld 8.700 Ver­ anstaltungen statt, die von rund 830.000 Teilnehmern besucht wurden – davon waren rund 330.000 Business-Teilnehmer. Ein Tagesgast gibt durchschnittlich 147 Euro, ein Übernachtungsgast rund 280 Euro aus. Somit generieren Kongress- und Tagungsbesucher ein Gesamtnettoumsatzvolumen von rund 66 Millionen Euro. „Die Zahlen verdeutlichen die positiven Auswirkungen des Kon-

Messen und Events | markt & wirtschaft 4 / 2014

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gressgeschäfts auf die Umwegrentabilität in Bielefeld, womit wiederum zahlreiche Arbeitsplätze gesichert werden“, sagt Thomas Niehoff, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld. Neben der Ermittlung fundierter Kennzahlen dient die Studie auch als Grundlage für eine optimierte Maßnahmenplanung und Veranstaltungsakquise. Nach Schreibers Analyse bieten die bisherigen Marketingmaßnahmen des Kongressbüros der Bielefeld Marketing GmbH zur Förderung des Kongressund Tagungsmarktes ein gutes Fundament, auf dem weiter aufgebaut werden sollte. Empfehlenswert seien die Gewinnung neuer Kundengruppen, die Vernetzung von Kernkompetenzen und die Weiterentwicklung vorhandener Kooperationen mit Leistungs­ trägern vor Ort als strategische Ziele. Bestehende Netzwerke mit Wissenschaftseinrichtungen und Wirtschaftsunternehmen in der Region sollten weiter erschlossen werden. Die Schaffung und Nutzung zusätzlicher Ressourcen wie die Erhöhung des Kongressmarketing-Budgets, die Gewinnung neuer „Bielefeld Convention“Partner und die Stärkung des Online-Marketings seien sinnvoll. n

Weiterer Ausbau der Kongressdesti­nation Bielefeld: Thomas Niehoff, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld, Hans-Rudolf Holtkamp, Geschäftsführer Bielefeld Marketing GmbH, Gabriela Lamm und Sonja Pult vom Kongressbüro der Bielefeld Marketing GmbH, und Professor Dr. Michael-Thaddäus Schreiber (v.l.). Foto: Bielefeld Marketing

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MEiM 2014 in Paderborn

Westfalens Kongressmesse für Entscheider Am 29. Oktober findet die 14. MEiM im Heinz Nixdorf MuseumsForum in Paderborn statt. Eröffnet wird sie vom neuen Bundes­ vorsitzenden der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU und MdB Dr. Carsten Linnemann.

B

is zum 29. Oktober ist es ja noch lange hin, wird der eine oder andere Verantwortliche im Unternehmen denken und erst einmal das laufende Tagesgeschäft erledigen. Dem hält Frank van Koten, Veranstalter der MEiM, entgegen, dass „bereits knapp ein Drittel der Standflächen und Vortragszeiten gebucht sind“. „Die Neuerungen überzeugen“, ist sich van Koten sicher und freut sich über Stammkunden, wie das Systemhaus neam oder die Logistiker von der Citipost, über Rückkehrer wie die Internetagentur code-x oder über neue Aussteller wie den Prozessexperten BPM&O aus Köln. Auch westfälische Institutionen wie Innozent OWL sind bereits mit dabei. Auf Nachfrage gibt van Koten auch bereits den ersten Keyspeaker für den 29. Oktober bekannt. Es ist einer der kreativsten Köpfe der Medienbranche: Enzo Vincenzo Prisco. Sein Thema: „Die Kraft der Marke“. n n Weiter Informationen: www.meim.de

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Green Live Premiere im A2 Forum

Nachhaltigkeitsmesse für zukunftsorientierten Lebensstil Vom 14. bis 16. November präsentiert Ostwestfalens neue Nachhaltigkeitsmesse Green Live im A2 Forum Lösungen für einen gesunden nachhaltigen Lebensstil. Das neue Messe-Event wendet sich mit vielfältigen Produkten und Dienstleistungen an die breite Öffentlichkeit sowie an den kaufstarken und meinungsbildenden Konsumtyp LOHAS (Lifestyle of Health and Sustainability) – also Menschen, die nachhaltig und gesundheitsbewusst leben.

D

as erlebnisorientierte Messe-Konzept setzt das Thema Nachhaltigkeit im Sinne des drei Säulen-Modelles um. Entsprechend versteht sich die grüne Lebensstil-Messe nur als verkaufsfördernde Marketing-Plattform. Green Live als grüner Marktplatz liefert Lösungen zum Klima- und Artenschutz. Um den Aspekt der sozialen Nachhaltigkeit der breiten Öffentlichkeit näherzubringen, unterstützt das A2 Forum die ver­ anstaltende Marketing-Agentur GetPeople aus Bad Salzuflen, mit der Bereitstellung von Sonderflächen und Messe-Equipment. In einem Areal liefern Non-Profit-Organisationen einen facettenreichen Beitrag zur Bildung einer nachhaltigen Entwicklung.

Angebotsvielfalt für ein besseres Morgen Charakteristisch für die Lebensstil-Messe ist das vielfältige Angebot. Der Bereich „Natürlich Gesund“ präsentiert Produkte und Dienstleistungen von Bio-Lebensmitteln über Naturkosmetik und Green Fashion bis hin Naturmedizin und Baubiologie. Das zweite Schwerpunktthema Energiesparen umfasst Beleuchtung, regenerative Energien, Dämmung, Recycling, aber auch Photovoltaik- und Solaranlagen sowie Pelletsheizungen. Zum Bereich Green Live Mobil zählen neben aktuellen E-Bikes, Autos mit Hybrid-, Gas- oder Elektroantrieb, aber auch PKWs mit kraftstoffsparenden Motoren.

Grüne Inpirationen zur konsumstärksten Einkaufszeit

Fair Trade: Laut einer aktuellen Studie der KPMG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft sind 40 Prozent der Verbraucher bereit, deutlich mehr für fair gehandelte Produkte zu zahlen.

Fotos: Green Live

gramminhalten wie Bio-Showkochen, Deutschlands ersten Fair Trade Rap, Fitness- und Green Fashionshows, Probefahrten, Workshops und Vorträge soll in Rheda Wiedenbrück genauso wie in Bremen erlebnisorientiert für ein „besseres Morgen“ geworben werden. n

n Weitere Informationen: www.green-live.de

Ihr individuelles Messedesign

Fair Trade und Handmade-Produkte aus natürlichen Rohstoffen oder Recycling-Materialien sind Schwerpunkt von Ostwestfalens „Grünem Weihnachtsmarkt“ auf der Green Live. Ergänzende Geschenkideen liefert das Areal für eine nachhaltige Bildung, bei dem engagierte Vereine im Bereich Umwelt- und Artenschutz sowie soziale Institutionen informieren.

Erlebnisorientierte Vermittlung Dass sich Wirtschaftlichkeit, Umweltbewusstsein und soziales Engagement im Sinne der Nachhaltigkeit nicht ausschließen müssen, beweist die seit 2009 jährlich wiederkehrende grüne LebensstilMesse „Bremer Nachhaltigkeitstage“ im Weserpark. Ein wesentliches Merkmal der „grünen Lebensstil-Messe“ ist die dialog- und erlebnisorientierte Programmgestaltung. Mit Pro-

„Wir machen das aus dem Stand!“ Mehr erfahren Sie auf unserer Webseite: www.formdrei.de

Messen und Events | markt & wirtschaft 4 / 2014

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Freetion Events

Gemeinsam stark für neue Ziele Unternehmer setzen auf besondere Aktivitäten, um ihre Mitarbeiter zu motivieren und das Team zu stärken. Das Unternehmen Freetion Events ist Spezialist für Gruppenerlebnisse und Teambuilding. Besondere Stärke: außergewöhnliche und unvergessliche Aktivprogramme. „Zu wahren Emotionsausbrüchen kommt es, wenn das Teamprojekt XXL Murmelbahn auf dem Programm steht“, weiß Marc Heinemann. Immer wieder beobachtet der Diplom-Eventmanager und Gründer der Paderborner Erlebnisschmiede, wie erwachsene Menschen am Ende des Tages begeistert mitfiebern, wenn es darum geht, welche Kugel letztendlich das Rennen macht. Das Konzept ist einfach: Die Teilnehmer konstruieren gemeinsam mit verschiedenen Materialien eine riesige Murmelbahn, bei der immer wieder neue Auslöser den Weg der Kugel bestimmen. Hier sind alle Beteiligten gefordert, sich permanent und gemeinsam mit dem Werk auseinanderzusetzen. „So ein Projekt lässt sich nur im Team realisieren, jeder kann sich einbringen. Dann zeigt sich, dass es die Bastler für knifflige und geschickt konstruierte Pas-

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Gemeinsam ein Ziel erreichen: Das schweißt zusammen und stärkt den Teamgeist. Fotos: Freetion Events

Outdoor-Erlebnis: Quadfahren im Team macht Spaß.

sagen gibt, und die, die einfach anpacken und loslegen. Jeder kommt hier auf seine Kosten und am Ende haben alle gemeinsam ein Werk geschaffen“, berichtet Heinemann von seinen Erfahrungen. Was das für den betrieblichen Alltag bedeutet, liegt auf der Hand: „Das Wissen um die Charaktere und das Erkennen der besonderen Kompetenzen seiner Mitarbeiter, ist eine wesentliche Voraussetzung, um ein Team zu formen oder ein bestehendes erfolgreich zu führen“, beschreibt Marc Heinemann den nachhaltigen Nutzen.

Events stärken das Gruppenerlebnis, den Teamgeist sowie den Zusammenhalt der Mitarbeiter Das ist nur ein Beispiel für außergewöhnliche Gemeinschaftserlebnisse, die das Team um Marc Heinemann entwickelt. Neben komplett ausgearbeiteten Erlebnispaketen, gibt es auch individuell konzipierte Angebote. Insbesondere im Outdoorbereich lädt ein umfangreiches Spektrum adrenalingeladener Aktionen zum besonderen Erlebnis ein. So müssen bei einer GPS-Rallye diverse Hindernisse gemeistert, beim Bogenschießen besondere Fähigkeiten unter Beweis gestellt und anschließend beim Quadfahren Mut bewiesen werden. Eher knifflig geht es zum Beispiel bei der Firmenolympiade zu, die die Lösung besonderer Aufgaben fordert, bei denen der Spaßfaktor vorne steht. Auch kreative wetterfeste Lösungen in stilvollem Ambiente bietet der Dienstleister Freetion Events. „Besonders beliebt sind Betriebsfeiern mit einer Olympiade oder kulinarische Highlights wie „Ritterschmaus“ oder „Casino Royal“. Hier nutzen wir das Gasthaus am Königsweg mitten im Grünen, das für Events dieser Art hervorragend geeignet ist“, so Marc Heinemann. Betriebsausflüge oder Events stärken das Gruppenerlebnis, den Teamgeist sowie den Zusammenhalt der Abteilung und machen stark für neue Herausforderungen im betrieblichen Alltag. „Sehr interessant ist für uns immer wieder die Arbeit mit internationalen Großunternehmen, bei denen die Mitarbeiter aus verschiedenen Kulturen stammen. Nach einem Tag bei uns finden diese Gruppen einen gemeinsamen Nenner. Nichts schweißt mehr zusammen als gemeinsam einen Weg zu erarbeiten und erfolgreich ein Ziel zu er­reichen“, berichtet Eventspezialist Heinemann von seiner Erfahrung. „Events wie diese, ebnen den Weg für die Erarbeitung betriebsinterner Konzepte und Lösungen.“ n n Weitere Informationen: www.freetion.de

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Artist MesseService und -Bau und Grothus van Koten Mittelstandsmarketing

Gemeinsame Kooperation Wer bisher einen erfolgreichen Messeauftritt zu verantworten hatte, musste oft eine Vielzahl an Dienstleistern koordinieren. Mit einer Kooperation wollen zwei Paderborner Dienstleister das jetzt ändern. Sie bieten ein Full-Service-Paket für Unternehmen an, die als Aussteller an Messen teilnehmen oder (Haus-)Messen ausrichten.

M

essen stehen im Marketing-Mix der meisten Unternehmen ganz oben. Denn mit keinem anderen Marketinginstrument lassen sich so viele KommunikationsAktivitäten vereinen und auf ein Ziel ausrichten. Doch wer sich dazu entschließt, der hat im Zweifel ein gewaltiges Projekt vor sich, um seine Messeteilnahme zu einem Erfolg werden zu lassen. Denn mit dem Bau des Messestandes alleine ist es nicht getan.

Es sind vielmehr eine Reihe von Fragen zu klären: • Welches Geschäftsfeld oder Produkt auf der Messe soll beworben werden? • Welche Botschaften sind aufmerksamkeitsstark und gleichzeitig differenzierend? • Welche Kunden und/oder Interessenten werden eingeladen und wer textet und gestaltet das entsprechende Mailing? • Wie sieht das Messestand-Konzept des Unternehmens aus? • Welche Interaktivitäten sind während der Messe geplant? • Wer kümmert sich um die PR-Arbeit? • Welche Nachbearbeitung der Messekontakte findet statt und wie wird diese organisiert? Und die wichtigste Frage: „Wer ist für das Projektmanagement verantwortlich?“

Die Geschäftsführer der kooperierenden Unternehmen sind in OWL nicht unbekannt. Frank van Koten, Inhaber von Grothus van Koten Mittelstandsmarketing, hat 15 Jahre Erfahrung in der marketingstrategischen Beratung mittelständischer Unternehmen. Ins­besondere die Differenzierung und Positionierung von Unternehmen und Produkten sind das Spezialgebiet des Marketingexperten. Als Initiator und Sprecher der Kongressmesse MEiM kommen noch über zehn Jahre Erfahrung in der Ausrichtung von Messen sowie der Konzeptionierung und Umsetzung von Messestand-Konzepten hinzu. Uwe Friebe, Inhaber von Artist MesseService und -Bau, begleitete die MEiM als verantwortlicher Messebauer von Anfang an. In den letzten Jahren haben sich deshalb Breite und Tiefe der Kompetenzen noch verstärkt und auch die Zusammenarbeit mit Grothus van Koten Mittelstandsmarketing ist intensiver geworden. Artist MesseService und -Bau mit seinem großen Team an Innenarchitekten, Projektleitern und Messespezialisten zählt mittlerweile zu den führenden Dienstleistern rund um das Messewesen in der Region. n

n Weitere Informationen: www.artist-messeservice.de und www.mittelstandsmarketing.de

Uwe Friebe sieht in dieser Kooperation deshalb eine logische Reaktion: „Es kommen ja immer mehr Kunden auf mich zu, die sich die gesamten Messe-Dienstleistungen aus einer Hand wünschen. Ich bin froh, über die Zusammenarbeit mit Grothus van Koten Mittelstandsmarketing, den Wünschen meiner Kunden noch besser gerecht werden zu können.“ Auch Frank van Koten ist überzeugt: „Der Aufwand für die verantwortlichen Mitarbeiter im Unternehmen reduziert sich jetzt gewaltig.“

Zufriedenere Mitarbeiter und Kosteneffizienz Jetzt also vereinen sich langjährige Erfahrungen bei der Umsetzung wirksamer Kommunikations-Strategien, Expertise im Dialog­ marketing sowie Know-how in der Gestaltung und den Bau von Messeständen. Ein großer Vorteil für ausstellende Unternehmen. Denn sie brauchen für die Umsetzung einer erfolgreichen Messeteilnahme jetzt nur noch einen Ansprechpartner. „So schonen sie die Nerven der eigenen Mitarbeiter und sind in vielen Fällen auch noch kosteneffizienter, als bei der Beauftragung mehrerer einzelner Dienstleister“, so Uwe Friebe.

Messen und Events | markt & wirtschaft 4 / 2014

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Arbeitsschutz

Sicher und gesund

Gesunde Mitarbeiter sind leistungsfähiger: Die Entwicklung einer Präven­tionskultur, die den Arbeitnehmer und seine Probleme wertschätzt, ist die beste Voraussetzung zur Vermeidung schwerer psychischer Belastungssituationen. Foto: Fotolia

Arbeitsschutz ist zu einer umfassenden Auf­gabe in der globalisierten Welt geworden, zumal weltweit über zwei Millionen Menschen jedes Jahr bei einem Arbeitsunfall tödlich verletzt werden. Nur mit nachhaltigen Lösungen können Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten und arbeits­ bedingte Gesundheitsgefahren verhindert werden.

D

er rasante Wandel der Arbeitswelt von der Industrie zur Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft hat neue Arbeitsverhältnisse geschaffen. Sich oft ändernde Beschäftigungsverhältnisse, immer höhere Qualifikationsanforderungen, häufig wechselnde Tätigkeitsprofile, Informationsüberflutung und permanente Erreichbarkeit kennzeichnen unser Arbeitsleben. Stress und psychische Belastungen bestimmen zunehmend die betriebliche Realität. Hiermit eng verbunden ist die stetig wachsende Nutzung sozialer Netzwerke wie Facebook, Twitter und YouTube mit tief greifenden Folgen für Kommunikation und gesellschaftliche Prozesse. Auch im Arbeitsschutz führt kein Weg mehr an diesem Thema vorbei. Gerade die Möglichkeit, über die neuen Kommunikationskanäle ein breites Publikum oder gezielt

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markt & wirtschaft 4 / 2014 | Arbeitsschutz

bestimmte Zielgruppen zu erreichen, machen diese für den Arbeitsschutz so attraktiv. Gleichzeitig stellen sie Unternehmen auch hinsichtlich der Vor- und Nachteile für die betriebliche Kommunika­ tion sowie die Datensicherheit vor große Herausforderungen. n

Nachgefragt

„Für die Herausforderungen des Arbeitslebens befähigen“ Hartmut Karsten, Vizepräsident der Fachvereinigung Arbeitssicherheit (FASI) e.V., über den Umgang mit psychischen Belastungen am Arbeitsplatz. Herr Karsten, welche Ursachen liegen den psychischen Belastungen von Mitarbeitern und Unternehmenslenkern hauptsächlich zugrunde? Karsten: Stark monotone Arbeit kann ebenso Auslöser sein, wie eine Überforderung, beispielsweise durch das gleichzeitige Einwirken einer Vielzahl an Informationen. Eine besondere Herausforderung für Arbeitsschützer sind jene psychischen Belastungen, die ihre Ursache in den zwischenmenschlichen Beziehungen am Arbeitsplatz haben. Was können Unternehmensverantwortliche konkret für eine Verbesserung dieser Situation tun? Karsten: Arbeitgeber können psychischen Fehlbelastungen im Unternehmen entgegenwirken, etwa durch Optimierung der Informationsund Terminbeziehungen verschiedener Unternehmensbereiche und durch eine transparente Kommunikationskultur. Wichtig ist auch, die Arbeitnehmer durch entsprechende Trainings, Coachings oder Weiterbildungsmaßnahmen für die Herausforderungen des Arbeitslebens zu befähigen. Die Entwicklung einer Präventionskultur, die den Arbeitnehmer und seine Probleme wertschätzt, ist die beste Voraussetzung zur Vermeidung schwerer psychischer Belastungssituationen. n n Weitere Informationen zur Thematik: XX. Weltkongress für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit: 24. bis 27. August Fachkongress Arbeitsschutz Aktuell – das Präventionsforum: 27. bis 29. August Fachmesse Arbeitsschutz Aktuell: „Wandel der Arbeitswelt sicher und gesund gestalten“, 25. bis 28. August


Brandschutz und Brandprävention

Technische Defekte als Verursacher Die meisten Brandopfer (70 %) verunglücken nachts in den eigenen vier Wänden. Gefährlich ist dabei nicht so sehr das Feuer, sondern der Rauch. 95 Prozent der Brandtoten sterben an den Folgen einer Rauchvergiftung. Klaus Meding, Geschäftsführer der Klaus Meding Sicherheitsanlagen GmbH, über die Wichtigkeit von Brandschutz.

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auchwarnmelder haben sich als vorbeugender Brandschutz bewährt. Sie dienen dem Personen- und nicht dem Sachwerteschutz. Tagsüber kann ein Brandherd meist schnell entdeckt und gelöscht werden, nachts dagegen schläft auch der Geruchssinn, so dass die Opfer im Schlaf überrascht werden, ohne die gefährlichen Brandgase zu bemerken. Rund 600 Menschen sterben jährlich in Deutschland an Bränden, die Mehrheit davon in Privathaushalten. Ursache für die etwa 200.000 Brände im Jahr ist aber im Gegensatz zur landläufigen Meinung nicht nur Fahrlässigkeit. Sehr oft lösen technische Defekte (ca. 37%) Brände aus.

„Rauchwarn­melder retten Leben.“ Klaus Meding, Geschäftsführer der Klaus Meding Sicherheits­ anlagen GmbH

Lauter Alarm warnt rechtzeitig Rauchwarnmelder retten Leben – der laute Alarm des Rauchwarnmelders warnt auch im Schlaf rechtzeitig vor der Brandgefahr und verschafft den nötigen Vorsprung, um sich und die Familie in Sicherheit zu bringen. Für Taube oder schwerhörige Personen gibt es bei Fachunternehmen Rauchwarnmelder mit einem Vibra­ tionskissen. Dieses wird über ein Funksignal angesteuert. In NRW gilt seit dem 1. April 2013 für alle Wohnungen eine Rauchwarnmelderpflicht.Für die Bestandsbauten gilt eine Über­ gangs­ frist bis zum 31.12.2016. Für den Einbau der Melder ist der Eigentümer verantwortlich, für die Betriebsbreitschaft der Rauchwarnmelder hat der Mieter zu sorgen. Schlafräume, Kinderzimmer und Flure müssen mit jeweils einem Rauchwarnmelder ausge­stattet sein. Das Angebot an unterschiedlichen Rauchwarnmeldern ist groß. Deshalb stellt sich die Frage, welche Geräte sinnvoll sind. Neben dem Preis gibt es noch diverse andere Auswahlkriterien, die beim Kauf beachtet werden sollten. Rauchmelder gibt es zu Preisen von fünf Euro bis über 80 Euro pro Stück. Mit oder ohne Funkmodul. Ein wichtiger Faktor, der schon bei der Anschaffung berücksichtigt werden sollte, ist die Laufzeit der mitgelieferten oder im Gerät integrierten Batterien. Hier kann man nur empfehlen, auf hoch­ wertige Lithium-Batterien mit einer Laufzeit von etwa zehn Jahren zurückzugreifen. Die Mehrkosten haben sich schnell amortisiert und ein häufiger Wechsel von Batterien bleibt erspart. Gerade Vermieter sollten hier auf Melder mit Batterien, die zehn Jahre funktionieren, achten. Diese sind fest im Melder integriert und lassen sich nicht entnehmen. Die Mieter brauchen keine Batterien mehr austauschen. In der Regel gibt es für diese Melder eine ZehnJahres-Garantie. Der Entnahmeschutz verhindert auch das Entfernen der Melder. Da in Zukunft auch Kosten für Fehlalarme auf die Vermieter zukommen können, ist auf eine sichere Detektion der Melder zu achten. Einige Hersteller bieten deshalb schon Melder

mit einem bzw. zwei Wärmesensoren und einem Rauchmelderteil an. Dies dient besonders der Täuschungsalarmsicherheit. In bestimmten Situationen dürfen Rauchwarnmelder auch an der Wand montiert werden. Dies muss aber im Zulassungsbescheid besonders vermerkt sein. Im Zweifelsfall ist es ratsam, den Zu­ lassungsbescheid des Melders vom Hersteller zu prüfen. Seit Oktober 2012 gibt es die DIN 14676 für Rauchwarnmelder, die eine Fachkraft für Rauchwarnmelder fordert. Vermieter sind gut beraten, sich die Bescheinigung vom Lieferanten zeigen zu lassen. Der Vermieter hat jedoch weitere Pflichten: Eine jährliche Wartung durch eine Fachkraft für Rauchwarnmelder nach DIN 14676 ist unerlässlich. Sie dient nicht nur der Funktionskontrolle, sondern gilt auch der Sichtkontrolle. Eine Fernwartung nach DIN 14676 ist nicht möglich. Die Verantwortung des Vermieters ist groß – das wird oftmals vergessen. Die Beratung durch ein Fachunternehmen, das über langjährige Erfahrung im Bereich der Brandmeldetechnik verfügt, verschafft Sicherheit. n n Weitere Informationen: www. meding-brandschutz.de und www.kmsonline.de

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Arbeitsschutz | markt & wirtschaft 4 / 2014

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Psychische Gefährdungen

Mehr als gesetzliche Pflicht Gesundheit ist das Maß an Krankheit, das es einem noch erlaubt, seinen wesentlichsten Beschäftigungen nachzugehen. Weitsichtige Arbeitgeber denken heute umfassender als der Düstermann Nietzsche. Frank Damratowski, Geschäftsführer der fd Arbeitssicherheit GbR, Georgsmarienhütte, über die Notwendigkeit der ausdrücklichen Berücksichtigung der psychischen Gefährdungen im Arbeitsschutzgesetz.

K

rankheiten einzudämmen und Unfälle zu vermeiden ist selbstverständlich. Dass das seelische, soziale und emo­ tionale Gleichgewicht von eben solcher Bedeutung für die Gesundheit ist, weiß mittlerweile ebenfalls jeder. Lärm, Zeitdruck, häufige Arbeitsunterbrechungen, mangelnder Entscheidungsspielraum oder unklare Zuständigkeiten tragen dazu bei, die Gesundheit zu gefährden.

Frank Damratowski, Geschäfts­ führer der fd Arbeitssicherheit GbR: „Psychische Erkrankungen fordern Unternehmer zum Handeln.“

§ 5 Arbeitsschutzgesetz neu Die Ermittlung der psychischen Gefährdungen ist für Arbeitgeber neuerdings zur gesetzlichen Pflicht geworden, obgleich es im ur­ eigenen Interesse liegt. Die Güte der Arbeitsbedingungen ist das Fundament für die physische und psychische Gesundheit. Sie tragen das Engagement und die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter. Klingt gut? Dann zur Praxis: Wenn das Arbeitsumfeld wesentlich für die Gesundheit der Beschäftigten ist, sollte zuerst eine Bestandsaufnahme durchgeführt werden: Was genau belastet die Beschäftigten psychisch bei der Arbeit, welche Gefahren für die psychische Gesundheit gibt es? Eine erprobte Methode ist die Gefährdungsbeurteilung. Sie liefert einen guten Überblick über die Arbeitsbedingungen im Betrieb. Sie zeigt auf, was der Arbeitgeber tun kann, um die Gefährdungen zu beseitigen. Genau diese wird nunmehr auch für psychische Belastungen vom Gesetzgeber gefordert.

Vollständiger Handlungskreislauf Die Ermittlung der Gefährdungen kann durch eine schriftliche Befragung der Mitarbeiter mittels Prüfliste durchgeführt werden. In Kleinbetrieben bietet sich eine offene Gesprächsrunde an. Es werden nicht nur Störfaktoren, sondern auch positive Aspekte zum Vorschein kommen. Arbeitgeber lernen ihr Unternehmen aus einer neuen Perspektive kennen. Nach einer Bewertung der Ergebnisse, sind Maßnahmen vorzusehen und umzusetzen. Freilich sollte auch geschaut werden, inwieweit die Maßnahmen gefruchtet haben – wozu macht man es sonst? Ist die Wirksamkeit kontrolliert, ist gleichsam eine Dokumentation entstanden, die den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Es ist ein kontinuierlicher, dynamischer Prozess der Organisationsentwicklung entstanden.

Rechtssicheres Handeln Die Frage nach dem Sinn dürfte im Grunde jedem klar sein. Der persönliche Leidensdruck möge beredt Zeugnis ablegen. Hingegen scheint die Bedeutsamkeit der psychischen Krankheitsbilder in Verbindung mit der Beruflichkeit nicht in jedem Bewusstsein ausreichend verankert zu sein. Dass es nunmehr der Staat in Form eines Gesetzes zu seiner Überwachungsaufgabe gemacht macht, lässt das Gefahrenpotenzial für die Arbeitnehmer deutlich zum Vorschein kommen. Die Ermittlung der psychischen Gefährdungen in genannter Form ist rechtssicheres Handeln. Die Motivation zur Umsetzung sollte mithin perspektivisch durch Empathie und Fürsorgeverständnis geprägt sein, weniger durch gesetzlichen Gehorsam. n

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Intelligente Automatisierungstechnik

Hohes Energieeinsparpotenzial im Gebäude In der Drosselung des Energieverbrauchs - gerade im Gebäudebereich - liegen noch große Potenziale verborgen, die sich mit modernen Automatisierungslösungen realisieren lassen.

D

ie Kosten für Energie steigen. Dies gilt für Benzin, Diesel und Heizöl genauso, wie für elektrischen Strom. Neben der hohen Energieeffizienz einzelner Geräte und Komponenten wie energiesparender Leuchtmittel oder effizienter Wärmepumpen, kann aber auch ein komplettes Gebäude auf höhere Energieeffizienz getrimmt werden. Von besonderem Interesse bei der technischen Gebäudeausrüstung sind elektrotechnische Anwendungen wie Energietechnik und Beleuchtung und die mechanischen Gewerke wie Heizung, Lüftung und Klima (HLK).

Intelligente Gebäudeautomation spart Energie Der Einsatz intelligenter Gebäudetechnik, die verschiedene Verbraucher zeit- und bedarfsgerecht ansteuert, kann hier zu einer enormen Energieeinsparung beitragen. So sorgt eine intelligente Steuerung beispielsweise dafür, dass die Heizung die Räume nur dann erwärmt, wenn sich tatsächlich Personen im Gebäude befinden oder die Beleuchtung automatisch ausgeht, wenn niemand anwesend ist. Das Vorbild und oft auch die technischen Grundlagen der intelligenten Gebäudetechnik liefert die Informationstechnologie, in der die einfache Vernetzung verschiedener Geräte heute zum Standard gehört. Wie in der industriellen Automatisierungstechnik haben sich in der Vergangenheit auch in der Gebäudeautomation verschiedene Bussysteme und Kommunikationsstandards entwickelt. Smart wird die Gebäudeautomation erst dann, wenn möglichst alle Systeme miteinander kommunizieren können. Denn nur dann können die Automatisierungssysteme der verschiedenen Gewerke aufeinander abgestimmt arbeiten und dadurch die Energieeffizienz des gesamten Gebäudes steigern.

Um wirklich Energie zu sparen, ist es beispielsweise in einem großen Bürogebäude unerlässlich, dass Licht-, Jalousie- und HLKSteuerung miteinander verbunden sind. Die Beleuchtung wird beispielsweise in Abhängigkeit vom Tageslicht gesteuert und über Präsenzmelder eingeschaltet, sobald sich eine Person im Raum befindet. Eine Koppelung mit der Jalousiesteuerung, die sich nach dem Einfallswinkel der Sonne richtet, hilft vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen und gleichzeitig genügend Tageslicht durchzulassen. Kommuniziert die Jalousiesteuerung mit der HLK-Anlage und einer Wetterstation, kann die Sonneneinstrahlung natürlich auch genutzt werden, um bei Bedarf die Räume zu heizen, beziehungsweise die Jalousien können ein Aufheizen der Räume verhindern, um so die Klimaanlage zu entlasten. Um dem Nutzer auch individuelle Einstellungen zu ermöglichen, steht ihm in der Regel ein Bedienpanel zur Verfügung, über das er Raumparameter wie Temperatur oder Licht in einem festgelegten Wertebereich anpassen kann. Alle Daten aus den einzelnen Räumen laufen über ein Netzwerk in einer zentralen Management- und Bedieneinheit zusammen. Dort können sie im Hinblick auf den Energieverbrauch bewertet und zentrale Steuerungen vorgenommen werden. Das Zusammenspiel von zentraler Gebäudeautomation und individueller Raumautomation stellt große Anforderungen an das Gesamtsystem. Noch wichtiger kann die Gebäudeautomation werden, wenn die Stromversorgung auf das so genannte Smart Grid umgestellt wird. Dann können elektrische Verbraucher, beispielsweise die Wärmepumpe oder die Aufladestation für die firmeneigenen Elektroautos, gezielt so ein- und ausgeschaltet werden, dass möglichst kostengünstig Strom bezogen wird. Noch gibt es Entwicklungsbedarf hinsichtlich der Kommunikation zwischen dem intelligenten Netz und dem intelligenten Gebäude. n

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Gebäudetechnik | markt & wirtschaft 4 / 2014

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Selbstlernender Raumsensor von Kieback&Peter

„en:key“ – der Schlüssel für mehr Effizienz Kieback&Peter, bundesweit tätiger Spezialist für die Gebäudeautomation, hat mit der Entwicklung einer selbstlernenden Einzelraumreglung eine Innovation auf den Markt gebracht. „en:key“ ist der Schlüssel für mehr Effizienz in der Beheizung von Räumen und spart bis zu 20 Prozent Energie.

H

erzstück der Einzelraumregelung „en:key“ ist ein selbstlernender Raumsensor, der in Abhängigkeit von der Raumnutzung automatisch per Funk bis zu vier Ventilregler an den Heizkörpern steuert. „Die Innovation aber ist die Arbeitsweise des Systems. „en:key“ funktioniert komplett unabhängig, sowohl vom Nutzer als auch von Energiequellen“, sagt Roman Böhme, Vertriebsingenieur der Niederlassung Bielefeld. Das Unternehmen mit Standorten u.a. in Bielefeld hat mit der Entwicklung von „en:key“ eine Technologie geschaffen, die grundlegend anders arbeitet als die bekannten Steuerungen zur nutzungsabhängigen Beheizung von Räumen. „Üblicherweise müssen Einzelraumregelungen aufwändig und zimmerweise programmiert werden. Untersuchungen der Technischen Fachhochschule Wildau haben gezeigt, dass etwa 90 Prozent der Nutzer diesen Aufwand nicht treiben wollen oder die komplexen Vorgänge nicht beherrschen. Der „en:key“-Raumsensor hingegen ermittelt über einen Präsenzmelder automatisch das Heizprofil des jeweiligen Raumes. Halten sich Personen darin auf, werden die Ventilregler an den Heizkörpern per Funk auf die voreingestellte Wunschtemperatur gestellt. Ist der Raum unbenutzt, senkt „en:key“ das Temperaturniveau um vier K ab. Diese Temperaturreduzierung führt nach Herstellerangaben ohne Komforteinbußen in Wohnungen, Büros oder Klassenräumen zu einer Energieersparnis von bis zu 20 Prozent. Diese Angaben haben sich längst in der Praxis bestätigt: Das gilt nicht nur für die Auswertung von Pilotprojekten, die mit Beginn der Heizperiode 2012/13 gestartet worden waren, sondern seit der bundesweiten Markteinführung im Oktober letzten Jahres auch durch Daten aus der Fläche: Einsparungen von etwa 25 Prozent meldet das Wohnungsbauunternehmen SBV Solingen aus einem SechsFamilien-Haus im Vergleich zu einem benachbarten Referenzgebäude. In der Realschule in Datteln werden seit der Einführung von „en:key“ Energieeinsparungen von etwa 19 Prozent generiert.

Im Sinne der Nutzer ist die innovative Einzelraumregelung „en:key“ äußerst einfach gehalten: Ist niemand im Raum, steuert der Präsenzmelder die Heizkörper­ ventilregler per Funk an und senkt die Wunschtemperatur um 4 K ab. (Fotos: Kieback&Peter)

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markt & wirtschaft 4 / 2014 | Gebäudetechnik

Entwicklung und Pro­duktion„made in Germany“ Die zukunftsweisende Inno­ vation, die Einzelraumregelung „en:key“ von Kieback & Peter ist in Kooperation mit der TH Wildau entstanden. Produziert wird das System ebenfalls in Die „en:key“-Systemelemente unterliegen einer fertigungsbe­glei­ Deutschland – im Kieback & tenden Prüfung. Vor der AusliefePeter-Werk Mittenwalde nahe rung erfolgt zudem eine computer­ Berlin. gesteuerte Endprüfung jedes Seit der Serienreife von einzelnen Gerätes. „en:key“ entstanden im Unter­ neh­mensverbund mehr als ein Dutzend neue Arbeitsplätze. Zusätzliche Effekte erwartet der Spezialist für Gebäudeautomation im Werk Mittenwalde aus der Umstellung von Ein- auf Mehrschicht­betrieb, wenn sich die Absatzentwicklung weiterhin so dynamisch wie in den letzten Monaten fortsetze. Entscheidend für das Unternehmen, hier zu investieren, war dabei vor allem die Gewährleistung einer hohen Produktqualität und einer kurzen Lieferzeit. Für kleinere Objekte werden Raumsensoren und Ventilregler direkt ab Lager geliefert. Für größerer Projekte stehen die „en:key“.Kom­ponenten spätestens nach 14 Tagen bereit. n n Weitere Informationen: www.enkey.de

KONTEXT Die Kieback&Peter GmbH & Co. KG schafft innovative Lösungen der Gebäudeautomation und sorgt mit rund 950 Mitarbeitern für Behaglichkeit in Räumen und maximale Energieeffizienz. Mit­ hilfe vernetzter Technik wird das Zusammenspiel von Heizung, Lüftung, Klima, Licht, Jalousien und weiterer Systeme optimiert. Das 1927 gegründete Familienunternehmen bietet zukunfts­ weisende Produkte, kompetente Beratung, kundennahen Service und die Betreuung der Systeme über den gesamten Lebenszyklus. Kieback&Peter ist mit zahlreichen internationalen Niederlassungen, Kunden und Referenzen weltweit aufgestellt. Vision des Unternehmens ist ein besseres Klima – im Gebäude und in der Welt, in der wir leben. n


Fotos: Schulte-Lindhorst

Neuer Standort in Schloß Holte-Stukenbrock

Schulte-Lindhorst

Mehr Fläche und höhere Flexibilität Das Unternehmen Schulte-Lindhorst GmbH & Co. expandiert: Nach den Standorten Rietberg und Hövelhof ist der Logistikdienstleister nun auch in Schloß Holte-Stukenbrock präsent.

B

ereits Anfang des Jahres hat das Familienunternehmen den gesamten Komplex der ehemaligen Maschinenfabrik Bastian im Industriegebiet in Schloß Holte-Stukenbrock an der Augustdorfer Straße in Betrieb genommen. Die zurzeit noch laufenden Sanierungs- und Umbauarbeiten zur Optimie­ rung der Arbeitsabläufe sind bereits weit fortgeschritten. Der neue Standort verfügt über 7.000 Quadratmeter Hallenfläche und 10.000 Quadratmeter Freigelände. Die Investition am Standort Schloß Holte-Stukenbrock schafft dem Unternehmen nicht nur zusätzliche Kapazitäten, sondern auch eine höhere Flexibilität gegenüber den Kunden.

Viel Platz für die Lagerung

Die gute Verkehrsanbindung gilt als weiterer Pluspunkt. „Ziel ist es, zur Stärkung unserer eigenen Marktposition beizutragen und für unsere Kunden weitere positive Impulse zu setzen“, beschreibt Geschäftsführer Thomas Schulte-Lindhorst die Motivation für die Expansion. Die Investition von etwa zwei Millionen Euro soll eine weitere Basis für eine hohe und nachhaltige Kundenzufriedenheit schaffen. Parallel entstanden auch neue Arbeitsplätze, so dass heute gut 100 Mitarbeiter an den drei Stand­orten beschäftigt sind.

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KONTEXT Umfangreiche Lagermöglichkeiten an drei Standorten Die drei Standorte in der Region verfügen über insgesamt 20.000 Quadratmeter HallenMobilität neu6 denken! HMS_ANZEIGEN.indd fläche mit Krananlagen bis zu 25 Tonnen sowie Gabelstaplern mit Traglasten von einer Tonne bis 15 Tonnen. Zusätzlich stehen über 30.000 Quadratmeter Freigelände zur Ver­fügung. Eine Vermietung in Teilflächen ist möglich. Die Bewirtschaftung erfolgt auf Wunsch durch den Logistikdienstleister. n n Weitere Informationen: www.schulte-lindhorst.de

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Unternehmen und Märkte | markt & wirtschaft 4 / 2014

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Serie: Carolinen - Aus gutem Grund

„Das Ohr am Herz des Verbrauchers“ Seit mehr als 80 Jahren schreibt das Familienunternehmen Mineralquellen Wüllner Erfolgs­ geschichte – mit Produkten made in Bielefeld, die weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt sind. Geschäftsführerin Heike Wüllner über die Philosophie und den Qualitätsanspruch des marktführenden Mineralbrunnens in der Region. Frau Wüllner, Sie führen ein Traditionsunternehmen mit einer langjährigen Historie: Welchen Stellenwert hat die Marktforschung, wie erspüren Sie die neuen Produkttrends von morgen? Wüllner: Bei uns hat die unternehmensindividuelle Marktforschung einen sehr hohen Stellenwert. Sie ist für uns sozusagen das Ohr am Herz des Verbrauchers. Durch sie lassen wir bestehende Produkte und Konzepte überprüfen und erfahren über sie auch von neuen Trends. Darüber hinaus werden in unserem Haus auch viele Innovationen und Ideen direkt im Markt unter Marktbedingungen getestet. Durch die einzigartige Struktur unseres Unternehmens bietet sich die Möglichkeit, viel schneller Produkte und Konzepte im Markt zu testen und wir haben dabei den direkten Zugriff auf die Handelsund Verbrauchermeinung. Außerdem schauen wir bei der Suche nach Trends auch weit über den Tellerrand hinaus. Über ein internationales Lieferantengeflecht suchen wir permanent, wo und wie sich neue Trends auch im Ausland entwickeln.

Standort in Bielefeld: Ideenschmiede für neue Trends

Sie sehen sich als innovatives Familienunternehmen. Woran lässt sich das erkennen bzw. in welchen Bereichen des Unternehmens zeigt sich dieses am deutlichsten? Wüllner: Die Wüllner Gruppe ist eines der innovativsten Unternehmen in der Getränkeindustrie. Als branchenführend zu bezeichnen ist das Unternehmen bei der Entwicklung innovativer Verpackungen. Der sogenannte Bottle-Carrier beispielsweise, bei dem zugunsten eines handlichen-stabilen Tragegriffs auf die lästige, Müll verursachende Schrumpffolie verzichtet wurde, ist wegweisend für die Branche. Genauso der ergonomische und zugleich schicke neue Markenkasten für Carolinen. Er setzt neue Standards in der Branche. Darüber hinaus sind wir eines der innovativsten Unternehmen der Branche bei neun Getränkesorten. Hier setzen wir nicht nur auf Trends, wir machen sie. Beispielsweise Carolinen Fruchthauch: Leichter als eine Schorle, kalorienarm, lecker-süffig und gesund. Ein Getränk, das allen Richtlinien einer gesunden Ernährung ent-

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markt & wirtschaft 4 / 2014 | Unternehmen und Märkte

Heike Wüllner: „Bei der Suche nach Trends schauen wir weit über den Tellerrand hinaus. Über ein inter­ nationales Lieferantengeflecht suchen wir permanent, wo und wie sich neue Trends auch im Ausland entwickeln.“

Fotos: Mineralquellen Wüllner

spricht, bei dem der Verbraucher aber nicht auf den Genuss verzichten muss. Die Getränkeindustrie ist ein hart umkämpfter Markt. Mit welcher Strategie unterscheiden Sie sich von Ihren Mitbewerbern hinsichtlich Markenauftritt, Design etc.? Wüllner: Es gibt einen wichtigen Grundsatz im Haus: Qualität geht über Alles. Nur wer sich höchsten Qualitätsanforderungen stellt, wird langfristig im Markt bestehen können. Das ist eine Philosophie, der wir unser Denken und Handeln untergeordnet haben. Darüber hinaus haben wir am Standort Bielefeld das große Glück, von der Natur ein Mineralwasser geschenkt bekommen zu haben, dass seines Gleichen sucht. Es hat viele lebenswichtige Mineralstoffe. Es gehört zu den hochmineralisierten Wässern und unterscheidet sich damit deutlich von den niedrig mineralisierten, die man im Discount, aber auch bei anderen Marken häufig finden kann. Ganz besonders an Carolinen ist aber, dass es trotz hoher Mineralisation natriumarm ist. Ein sehr seltener, aber schöner Glücksfall in der Natur. Denn so hat es viele Mineralstoffe und trotzdem keinen unerwünscht salzigen Geschmack, eben gesund und lecker! Auf diesem besonderen Glücksfall in der Natur basiert auch unsere aktuelle Marketingkampagne, „Carolinen, das Lieblingswasser von Mutter Natur“, in der wir dem Verbraucher auf emotionale Weise die Vorzüge der sprichwörtlichen Carolinen-Qualität nahe bringen wollen. Als Unternehmen agieren wir ostwestfälisch grundsolide. Dies spielgelt sich selbst in unserem Image wider, was uns jüngst in Kunden- und Verbraucherbefragungen deutlich wurde. n n Der redaktionelle Beitrag ist Teil unserer Serie „Das kommt aus Bielefeld“, die in Kooperation mit der WEGE Bielefeld erscheint.


Economic-Roll® LE

Aluminiumwalze mit kurzer Lieferzeit Kurze Lieferzeiten sind ein wichtiger Wettbewerbsvorteil: Auf den Wunsch vieler Kunden nach einer schnellen Verfügbarkeit von technischen Walzen hat der Maschinenbauzulieferer DRECKSHAGE reagiert und die Economic-Roll® LE entwickelt.

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ergestellt werden die Economic-Roll® Walzen LE aus stranggepressten Aluminium-Präzisionsprofilen der Bau­reihe Economic-­Roll® in den Durchmessern 60, 80, 100, 120, 160 und 200 mm. Durch vor­gefer­tigte Standard-Lagerungen ist eine Fertigung innerhalb von zwei Arbeitstagen möglich. „Die Geometrie der EconomicRoll® erlaubt mit ihrem verstärkten Innenring den direkten Einbau der Lagerung. Durch diesen konstruktiven Vorteil kann die Economic-Roll® Walze LE schnell und kostengünstig gefertigt werden. Darüber hinaus besticht sie durch eine hervorragende Oberfläche und hohe Biegesteifigkeit bei geringem Gewicht“, beschreibt Dieter Grottendiek, im Hause DRECKSHAGE für Technische Walzen zuständig, die Pluspunkte. Seit vielen Jahren gehören hochwertige Aluminiumwalzen zum Lieferprogramm der Bielefelder. Für die Herstellung der Economic-Roll® Walze LE sind lediglich der Zuschnitt auf die vom Kunden gewünschte Länge, das Eindrehen eines Einheits-Lagersitzes und die Montage der vorgefertigten Lagereinheit notwendig. Die Walzen sind feinst gerichtet und können auf Wunsch entsprechend der Kundenspezifikation gewuchtet werden.

Kurze Lieferzeiten und schnelle Verfügbarkeit Zurzeit ist die Economic-Roll® Walze LE in den Durchmessern 60, 80 und 100 mm er­hält­lich, weitere Größen sollen folgen. Die Rohr­länge ist bis 3000 mm frei wählbar. Die standardisierten Achsen sind jeweils in zwei unter­schiedlichen Längen (Überstand 25 bzw. 50 mm) lieferbar und mit festgelegten Schlüsselflächen und Axialgewinde versehen. Der Maschinenbauzulieferer fertigt Walzen aus Stahl und Aluminium auch individuell nach Kundenangaben. „Je nach Gestaltung sind wir in der Lage, Walzen bis zu einer Länge von 7000 mm und bis zu einem Durchmesser von 300 mm herzustellen. Die hohe Verfügbarkeit der Walzen und die damit einhergehende schnelle Auftragsabwicklung sind weitere Vorteile“, so Dieter Grottendiek. n

n Weitere Informationen: www.dreckshage.de

Die Economic-Roll® LE Walze ist in den Durchmessern 60, 80 und 100 mm erhältlich.

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Interview mit der GWS Gesellschaft für Warenwirtschafts-Systeme

Wirklich „SEPA-ready“? Wer Christian Hoburg auf die verschobene SEPA-Einführung anspricht, merkt sehr schnell, dass ihm diese gar nicht behagt. „Alle Unternehmen“, erklärt der Produktmanager Finanz­ management bei der GWS Gesellschaft für Warenwirtschafts-Systeme mbH in Münster, „die mit unserer Software arbeiten, waren und sind äußerst gut auf die Einführung vorbereitet“. Was bei anderen falsch gelaufen sein kann, beschreibt Hoburg im Interview. Herr Hoburg, der Start-Termin für SEPA ist nun der erste August. Aus Ihrer Sicht gerechtfertigt oder übertrieben? Hoburg: Aus Sicht der GWS, die in Deutschland mehrere hundert genossenschaftliche Unternehmen sowie technische Großhändler unterschiedlichster Ausrichtung betreut, ist die Verschiebung nicht notwendig. Wir haben frühzeitig beraten und rechtzeitig die be­ nötigten Updates und Ergänzungen für die Nutzer unserer ERPSysteme, z.B. gevisNAV bereit gestellt.

Christian Hoburg, Produktmanager Finanzmanagement bei der GWS: „Eine SEPA-Umstellung bedeutet eben mehr als die Bankleitzahl und die Kontonummer zu ändern. Es sind umfangreiche ProzessVeränderungen notwendig.“

Was ist bei den anderen falsch gelaufen? Hoburg: Ich glaube, dass unsere Kunden die Tragweite der Um­ stellung besser und frühzeitig erkannt und gehandelt haben. Eine SEPA-Umstellung bedeutet eben mehr als die Bankleitzahl und die Kontonummer zu ändern. Es sind nun mal umfangreiche ProzessVeränderungen notwendig. Können Sie bitte erklären, wieso die SEPA-Umstellung ganze Prozesse im Unternehmen tangiert und vor allem, was daran so schwierig ist? Hoburg: Mit der Einführung von SEPA muss zum Beispiel grundsätzlich jedes Einzugsverfahren, egal ob Lastschrifteinzug oder Abbuchung, mit entsprechenden Mandaten abgesichert sein. Zudem muss jeder Gläubiger rechtzeitig erfahren, wann und mit welchem Betrag sein Konto belastet wird. Damit die Zahlungen reibungslos eingehen, müssen die entsprechenden Informationen, Nummern und Mandate gleichzeitig in der Warenwirtschaft hinterlegt sein, zudem muss der Zeitpunkt des Einzugs exakt mit den vereinbarten Kunden-Zahlungszielen sowie der Liquiditätsplanung abgestimmt sein. Dies gilt umso mehr, als sich die Banken vor­ behalten, elektronisch übermittelte Aufträge nicht mehr wie heute auf „Sicht“, sondern mit bis zu fünf Bankarbeitstagen Frist zu bearbeiten. Entschuldigung, aber das war doch bekannt. Hoburg: Sicherlich! Die Erfahrung der letzten Wochen hat aber gezeigt, dass die Mandatsschreiben auch dazu genutzt wurden und werden, die generell vorhandenen Unterlagen zu aktualisieren und zu dem verkürzten Avisierungszeitraum (Pre-Notification) zu vereinbaren. Leider waren und sind die Fristen für diese Aktuali­ sierung viel zu kurz.

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markt & wirtschaft 4 / 2014 | Unternehmen und Märkte

Wie hat die GWS Unternehmen beim Thema SEPA geholfen? Hoburg: Wir haben bereits vor zwei Jahren einen Vier-Punkte-Plan erarbeitet und diesen – auch mit vielen Wochenendschichten – konsequent umgesetzt. Über Updates und Erweiterungen wurden hierbei zunächst alle notwendigen Erweiterungen, zum Beispiel Mandatsnummern je Kundenbankverbindung, eingefügt, zudem die mit SEPA verbundenen rechtlichen Bedingungen. Darüber hinaus nutzten und nutzen wir aus unserem Warenwirtschaftssystem gevisNAV die Word-Serienbriefanbindung, um die Unternehmen mit Standardbriefen bei der Kommunikation der SEPA-Umstellung zu unterstützten. Die Schulung der Kunden sowie die Umstellung und Implementierung der neuen IBAN und BIC-Nummern, die mit Hilfe von Konvertern erfolgte, schloss sich an. Und der vierte Schritt? Hoburg: …war so etwas wie die Kür, aber auch der dickste Brocken im ganzen SEPA-Umstellungsprozess. In wirklich sehr individuellen Beratungseinheiten haben wir hier Kunde für Kunde geklärt, wann am besten in gevisNAV der SEPA-Hebel umgelegt wird, wie die einzelnen SEPA-Anforderungen im Unternehmen umgesetzt werden können und welche Konsequenzen sich daraus ergeben. Was können Unternehmen tun, die diese Aufgaben noch vor sich haben? Hoburg: Wegducken hilft nicht, ich bin überzeugt, dass die Um­ stellung auf SEPA kommt. Also nicht zögern und los legen.


Sonderausgabe 1/2014

Innovation + Wirtschaft Impulse f端r Wachstum und Zukunft

Warum es nur die wenigsten INNOVATIONEN bis zur Marktreife schaffen


Warum wir zur ersten Liga gehören Unsere Region ist Spitze: Wenn es um Leistungsstärke, Qualitätsbewusstsein und Kreativität geht, dann spielen die vielen, oftmals familiengeführten Unternehmen in der „ersten Liga“. Be­ sonders technologieorientierte kleine und mittlere Unternehmen verfügen über eine hohe Innovationsfähigkeit. Bei bahnbrechenden Innovationen haben viele regionale Unternehmen die Nase vorn. Man kann schon fast behaupten: Innovationen gehören in unserer Region zum Alltag. Gleich mehrere Studien haben diese herausragende Stellung eindrucksvoll belegt. Der Standort Südwestfalen gehört zu den Top 5 der innovativsten Regionen Deutschlands. Und auch Ost­ WestfalenLippe zählt zu den fünf innovativsten und effizientesten Regionen in Deutschland, so das Ergebnis eines Anfang des Jahres durchgeführten Wettbewerbs des Bundes­wirtschafts­ ministeriums. Was steckt dahinter ? Wie entstehen neue Ideen für ein Projekt bzw. eine Technologie? Wie sehen die Strategien aus, um neue Produkte in den Markt einzuführen und vor welchen Heraus­ forderungen stehen die Unternehmen, um aus ihren Innovationen einen Erfolg zu machen?

Christiane Peters Chefredakteurin

Inhalt Forschung und Entwicklung

Ideenmanagement

Technologiemarketing: Der Markterfolg ist kein Selbstläufer................ 35

Innovation und kreative Ideen: Das Ökonomiegesetz des Gehirns ist der Feind der Kreativität................................ 46

Interview zur Innovationsentwicklung: „Bessere Ergebnisse erzielen“......................... 38 Spitzencluster it`s OWL: Bausteine für die Industrie 4.0....................... 39 Innovationsdruck: Kreative Querdenker haben es schwer............. 41 Finanzen und Recht Fördermittel für Innovationen: Praxisnahe Unterstützung.............................. 42

Innovative Standorte Widufix im Kreis Herford: Aktive Hilfe für Unternehmen.......................... 47 Südwestfalen: Top 5 der innovativsten Regionen – Innovationen gehören zum Alltag..................... 48 Exklusiv für Westfalen: mawi-Innovationsranking................................ 50

Crowdfunding: Wie Ideen finanziert werden....... 44 Das Gebrauchsmuster: Der unterschätzte kleine Bruder des Patents ���� 45

Vorschau / Impressum ��������������������������������� 51


Technologiemarketing

Foto: Gerd Altmann_Ladyoak.com_pixelio.de

Der Markterfolg ist kein Selbstläufer Technologieorientierte kleine und mittlere Unternehmen (KMU) verfügen über eine hohe Innovationsfähigkeit. Sie haben oft die Nase vorn, wenn es um bahnbrechende Innovationen geht. Doch nützt das allein wenig, wenn man keine „Abnehmer“ findet. Gerade bei der wirtschaftlichen Verwertung von Innovationen gibt es Defizite.

Großunternehmen erzielten im Jahr 2011 einen Umsatzanteil mit neuen Produkten von 42 Prozent gegenüber nur 19 Pro­ zent bei KMU, so Untersuchungen des Zentrums für Europäi­ sche Wirtschaftsforschung. Innovationen entstehen zudem immer häufiger aus Kooperationen. KMU müssen ihre techno­ logischen Kernkompetenzen zunehmend besser sichtbar ma­ chen, um als Entwicklungspartner gefunden zu werden. In ei­ nem durch die fortschreitende Globalisierung geprägten und zunehmend härteren Wettbewerb kann es sich kaum noch ein Unternehmen leisten, teure Innovationen ohne durchschlagen­ den Markterfolg zu tätigen.

KMU mit Innovationen oder neuartigen Produkten, stehen da­ her häufig vor der Herausforderung, aus ihren Innovationen einen Erfolg zu machen. Eine Produktinnovation verkauft sich längst nicht immer von alleine. Häufig wird nicht konsequent und schon gar nicht regelmäßig kommuniziert. Marketing- und Öffentlichkeitsarbeit erfolgt oft nach dem Prinzip „Wir müssen jetzt aber mal …“. Besonders Innovationen und neuartige Pro­ dukte müssen jedoch gezielt und strukturiert in den Markt kommuniziert werden, um Kunden zu erreichen. Die Vermark­ tung erklärungsbedürftiger Produkte oder Dienstleistungen ist aufwändig, kann jedoch mit gezielten und durchdachten Maß­

INNOVATION + Wirtschaft 1 | 2014


Forschung und Entwicklung

nahmen erfolgreich angegangen werden. Doch wie kann man einfach mit potenziellen Kunden ins Gespräch kommen? Die mycon GmbH aus Bielefeld beispielsweise entschloss sich im März 2013, externe Unterstützung in Anspruch zu nehmen, um eine gezieltere Öffentlichkeitsarbeit für ihr neues

innovatives Verfahren „JetMaster“ zu betreiben. Die mycon GmbH ist in Entwicklung, Produktion und Vertrieb neuer Pro­ dukte und Automatisierungstechniken tätig. Unterstützung dafür suchte das Unternehmen beim Technologienetzwerk InnoZent OWL e.V.

Nachgefragt

„Wir haben neue Kunden gewinnen können“ Herr Kipp, vor rund einem Jahr kamen Sie durch InnoZent OWL mit dem Thema Technologiemarketing bzw. Unterstützung bei der Vermarktung Ihrer Innovation in Berührung. Warum haben Sie externe Unterstützung gesucht und das gerade bei InnoZent OWL? Kipp: Uns hat es in der Regel nicht an Anlässen oder Neuig­ keiten gefehlt, um über unser neues Verfahren zu berichten: Das Problem ist, dass wir einfach nicht konsequent und schon gar nicht regelmäßig kommuniziert haben. Uns fehlte im Ta­ gesgeschäft oft die Zeit, um uns gezielt um solche Tätigkeiten kümmern oder das Thema strategisch angehen zu können. InnoZent OWL kam mit dem Unterstützungsangebot Tech­­no­ logiemarketing auf uns zu. Wir wollten das für uns einmal aus­ probieren, da wir bereits länger Mitglied bei InnoZent OWL sind. Und im Bereich Innovationsprojekte haben wir mit dem Verein bislang erfolgreich zusammengearbeitet. Mit unserer Innovation war InnoZent OWL daher bereits vertraut und es bedurfte keiner langen Erklärungs- oder Vorbereitungszeit. Darüber hinaus konnten wir davon ausgehen, dass der Verein unsere Bedürfnisse kennt. Sie haben sich auf die externe Unterstützung eingelassen. Was wurde unternommen und wie war die Vorgehensweise? Kipp: Wir haben uns nach einem ersten gemeinsamen Aus­ tausch mit InnoZent OWL auf den Bereich der Öffentlichkeits­ arbeit fokussiert. Dazu haben wir regelmäßig Pressemitteilun­ gen für Neuigkeiten rund um das „JetMaster“ Verfahren und unser Unternehmen versendet. InnoZent OWL unterstützt uns bei der regelmäßigen Verfassung und Verbreitung von Pressemitteilungen sowie der Erstellung von Verteilern für national und international relevante Fachmedien. Unsere Ansprechpartnerin bei InnoZent OWL pflegt für uns den es­ sentiellen Kontakt zu Redakteuren, prüft zusätzlich, ob es Schwerpunktthemen bei Magazinen gibt und liefert Anregun­ gen, wenn wir tagesaktuelle Themen für eine eigene Meldung nutzen und aufbereiten können. Zudem hat der Verein auch über seine eigenen Pressekontakte zu regionalen Tageszeitun­ gen und Magazinen den Kontakt für uns intensiviert und ver­ bessert. Was ist Ihre erste Zwischenbilanz? Kipp: Ich bin nicht unzufrieden. Wir haben in dem einen Jahr gemerkt, was uns die regelmäßige Berichterstattung ge­ bracht hat. Uns erreichten im letzten Jahr vermehrt Kunden­ anfragen, die auf unsere Dienstleistung durch eben diese ver­

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Jens Kipp, Geschäftsführer der mycon GmbH: „Die Öffentlichkeitsarbeit macht sich langsam, aber sicher bezahlt.“

mehrten Berichte aufmerksam wurden. Zusätzlich haben wir neue Kunden aus ganz neuen Branchen gewinnen können, u.a. Mälzereien, die wir so bis dato gar nicht auf dem Schirm hat­ ten. Wir haben dafür keine Werbeanzeigen gekauft, unsere Kontakte kommen also aus dem unmittelbaren Lesen unserer Pressemeldungen.

KONTEXT Technologiemarketing Der durchdachte Einsatz von Methoden des Technologie­ marketings führt dazu, dass der Innovationserfolg besser plan- und kalkulierbar wird und die Innovationsbereitschaft der Unternehmen steigt. Das Technologienetzwerk Inno­ Zent OWL will KMU mit bedarfsgerechten Lösungsan­ sätzen und zielgerichteten Maßnahmen bei einem erfolg­ reichen Technologiemarketing unterstützen und aufzeigen, dass auch KMU mit einem effizienten Einsatz von Mitteln und Instrumenten den Erfolg von Innovationen und die ei­ gene Sichtbarkeit am Markt erhöhen können.

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Außerdem sind die Besucherzahlen auf unserer Webseite seit Beginn der regelmäßigen Berichterstattung kontinuierlich an­ gestiegen. Die Arbeit macht sich langsam, aber sicher bezahlt und unsere Sichtbarkeit wächst beständig. Qualität ist uns da­ bei auch wichtiger als Quantität. Es geht uns um gezielte Maß­ nahmen, die unsere Bedürfnisse und Möglichkeiten erfüllen. Das klingt doch schon recht positiv. Wie steil war die Lernkurve? Kipp: Am Anfang hat es schon etwas gedauert. Schließlich mussten wir unserer Ansprechpartnerin auch die Zeit geben, sich in unsere Dienstleistungen und Produkte und die Zielgrup­ pen einzuarbeiten. Man kann hier keinen mittelbaren Nutzen erwarten, sondern dem Ganzen schon ein halbes bis zu einem Jahr Zeit geben, um Effekte zu erwarten. Aber mittlerweile merken wir, wie bereits gesagt, die Rückmeldungen. Zum Thema „erzählen“ - wie finden Sie denn neue Themen? Kipp: Die finden wir ganz einfach im Arbeitsalltag – da passiert ja eine Menge. Zum Beispiel fahren wir auf Messen oder Fach­ tagungen. Außerdem haben wir immer wieder über neue Pro­ jekte und Kundenabschlüsse zu berichten. Zusätzlich bekom­ men wir ab und zu von InnoZent OWL auch immer wieder

Hinweise zu neuen Berichtsmöglichkeiten. Der Gesprächsstoff geht uns so schnell nicht aus. Haben Sie Vorlieben festgestellt - worauf wird besonders gut reagiert? Kipp: Wir haben das Feedback erhalten, dass es gut ist, wenn wir zu unseren Pressemitteilungen immer aktuelle Bilder mit­ liefern, auch wenn diese häufig selbst gemacht sind. Das macht die schriftlichen Inhalte immer sehr authentisch. Dane­ ben bieten wir auch immer wieder Videolinks zu unserem YouTube-Channel an, wo man einige unserer Produkte im di­ rekten Einsatz sehen kann. Was steht als nächstes an? Kipp: Wir wollen die Zusammenarbeit ausweiten und unsere Innovation auch in neuen Branchen und international noch stärker bekannt machen, u.a. wäre es toll, wenn wir einen me­ dialen Beitrag für „JetMaster“ im Fernsehen platzieren könn­ ten. Zusätzlich wollen wir das Thema „Kundenreferenzen 2014“ auch stärker angehen. Dazu erstellen wir gerade mit InnoZent OWL einen Marketingplan, wie und was wir im Rah­ men unserer Möglichkeiten machen können.

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Forschung und Entwicklung


Forschung und Entwicklung

Interview zur Innovationsentwicklung

„Schneller und einfacher bessere Ergebnisse erzielen“ Ein Beispiel für die Innovationsfähigkeit des Mittelstands ist die Beckhoff Automation GmbH. Mit der Scientific Automation Plattform schafft das Verler Unternehmen Voraussetzungen für eine nachhaltige Produktion durch intelligente Automatisierungstechnik. Dr. Ursula Frank, Project Manager Research & Development-Kooperationen im Hause Beckhoff, über die Entstehung des Projektes und den Nutzen für den Anwender. Frau Dr. Frank: Wie ist die Idee zu dem Projekt bzw. der Technologie entstanden, bzw. wo lag die Notwendigkeit, hier zu forschen? Dr. Frank: Aufgrund des steigenden Wettbewerbsdrucks und des bewussten Umgangs mit spürbar knapper werdenden Ressourcen sind Hersteller und Betreiber von Produktionsan­ lagen bemüht, immer produktivere, flexiblere, verlässlichere und energieeffizientere Fertigungs- und Montageanlagen zu entwickeln und einzusetzen. Großes Potenzial zur Erreichung dieser Ziele sehen die Hersteller und Betreiber in der Automa­ tisierungstechnik. Sie fordern Automatisierungskonzepte und technologien, die die Produktionsanlagen befähigen, eigen­ ständig Verschleiß zu antizipieren, Wartungsmaßnahmen zu bündeln und in die Produktionspausen zu legen, den Energie­ verbrauch anlagenübergreifend zu optimieren und Produkti­ onsfehler zu vermeiden. Diesen Forderungen begegnet Beck­ hoff mit Scientific Automation. Scientific Automation ist die Integration ingenieurwissenschaftlicher Erkenntnisse in die Automatisierungssoftware, die über den Rahmen der klassi­ schen Steuerung hinausgehen. Die Leistungsfähigkeit der PCControl-Philosophie bietet ausreichend Reserven, um weitere Funktionen jenseits der Standard-Steuerung zu integrieren. Die klassischen Bereiche der Steuerungstechnik wie SPS, Mo­ tion Control und Regelungstechnik werden durch Scientific Automation beispielsweise um präzise und schnelle Messtech­ nik, Condition Monitoring und darauf aufbauende ingenieurwis­ senschaftliche Algorithmik erweitert. Scientific Automation bietet somit zur Überwachung und Optimierung komplexer Produktionsanlagen ein immenses Potenzial. Was ist das Neue bzw. Innovative daran? Dr. Frank: Sind beispielsweise Steuerung und Messtechnik ge­ trennte Gewerke - wie bisher - kommt immer die Frage der Synchronisation auf. Bei der in die Steuerungstechnik integ­ rierten Messtechnik sieht das ganz anders aus: Die Maschine weiß ja bereits, was sie gerade tut. Sie weiß, wenn ein kriti­ scher Vorgang abläuft, kennt den Stromverbrauch beim Boh­ ren sowohl mit einem scharfen als auch mit einem stumpfen Bohrer, erkennt auftretende und sich ändernde Schwingun­ gen. Also ist die Korrelation zwischen dem, was die Steuerung schon weiß, mit dem, was man noch zusätzlich messen will, durch eine Integration von Steuerungs- und Messtechnik am

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besten zu lösen. So können viel einfacher und schneller viel bessere Ergebnisse er­ reicht werden, als wenn eine Steuerung und eine externe Messtechnik über StartStopp-Trigger miteinander syn­chronisiert werden. Da Beckhoff seit Unter­ nehmensgründung auf PCbasierte Steuerungstechnik setzt, kommt für Anwender ein weiterer Vorteil zum Tra­ gen. Der PC, auf dem die Steuerungssoftware läuft, Dr. Ursula Frank: „Langfristig wird kann einfach für die Mess­ ein Baukasten zur Ver­fügung aufgaben mitgenutzt wer­ stehen, aus denen der Maschiden. Dafür ist lediglich die nenbauer seine Anwendung E/A-Ebene für das Messen individuell zusammenstellen kann.“ hinzuzufügen und die ent­ sprechende Softwarebibli­othek der Automatisierungssoftware Twincat 3 zu aktivieren. Wie sieht Ihre Strategie aus, Ihre neue Technologie in den Markt einzuführen? Dr. Frank: Erste Scientific Automation Lösungen für die Zu­ standsüberwachung von Werkzeugen oder Maschinenele­ menten und die Energieerfassung sind bereits am Markt er­ hältlich. Weitere Lösungen werden in Kürze nach und nach folgen. Langfristig wird ein Baukasten mit Scientific Automati­ on Lösungen zur Verfügung stehen, aus denen der Maschinen­ bauer seine Anwendung individuell zusammenstellen kann. In welchem Zeitraum werden sich die Investitionen für das Projekt vermutlich amortisiert haben? Dr. Frank: Mit den bisherigen Lösungen sind die Vorteile für den Anwender schon klar ersichtlich. Erste Anwendungen zei­ gen, dass alleine durch Scientific-Automation-Funktionen, wie Condition und Power Monitoring, Energieeinsparungen von rund 20 Prozent, Produktivitätssteigerungen von ungefähr zehn Prozent sowie ein um 50 Prozent reduzierter Wartungs­ aufwand erreichbar sind.


Smart Production Foto: Gildemeister

Spitzencluster it´s OWL

Bausteine für die Industrie 4.0 Im Technologie-Netzwerk Intelligente Technische Systeme OstWestfalenLippe (it‘s OWL) ent­wickeln Unternehmen und Forschungseinrichtungen gemeinsam Lösungen für intelligente Produkte und Produktionssysteme. Ausgezeichnet im Spitzencluster-Wettbewerb des Bundes­ ministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) leistet it‘s OWL einen wichtigen Beitrag, Produktion am Standort Deutschland wettbewerbsfähig zu machen, und liefert Bau­ steine für die vierte industrielle Revolution (Industrie 4.0). In fünf sogenannten Querschnittsprojekten erarbeiten die Forschungseinrichtungen neue Technologien und Methoden, mit denen Unternehmen die Zuverlässigkeit, Ressourceneffi­ zienz und Benutzerfreundlichkeit ihrer Maschinen, Anlagen und Produkte steigern können. Dabei geht es um die Themenberei­ che Selbstoptimierung, Mensch-Maschine-Interaktion, Intelli­ gente Vernetzung, Energieeffizienz und Systems Engineering.

Kleine und mittlere Unternehmen können neue Technologien einführen Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen können durch ein innovatives Transferkonzept an dieser einzigartigen Tech­ nologieplattform partizipieren. Durch Transferprojekte können sie die neuen Technologien und Methoden in ihrem Unterneh­ men einführen – in Kooperation mit den Forschungsein­ richtungen des Spitzenclusters und mit Förderung des BMBF. Informationsveranstaltungen, Erfahrungsaustauschgruppen, Work­­shops und Weiterbildungen bieten ihnen darüber hinaus die Möglichkeit, sich über die Potenziale der Technologieplatt­ form zu informieren und zu qualifizieren. Ein Transferprojekt ist eine Kooperation zwischen einem Forschungspartner und einem Unternehmen in der Größen­ ordnung von fünf bis zehn Monaten. Es sind auch Verbünde aus mehreren Partnern möglich. Ziel ist die Einführung von Clustertechnologien im Unternehmen. Der Einsatz des For­

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enterprise europe Kompetente Beratung für Ihre Auslandsaktivitäten. Nutzen Sie die Kompetenz des Enterprise Europe Network der Europäischen Kommission mit über 600 Partnerorganisationen in mehr als 50 Ländern. Wir unterstützen Sie in folgenden Bereichen: – Innovation und Internationalisierung – Förderung und Finanzierung – EU-Förderprogramme – Technologietransfer – Kooperationsvermittlung

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Forschung und Entwicklung

schungspartners wird durch das BMBF gefördert, das Unter­ nehmen trägt den eigenen Aufwand. Beispiele für Transferpro­ jekte sind: eine Potenzialanalyse für Selbstoptimierung, eine intelligente Regelung und Steuerung von Maschinen, die Evalu­ ation von Bedienschnittstellen, eine vereinfachte Inbetriebnah­ me und Rekonfiguration von Anlagen, Betriebsstrategien für ein effizienteres Energiemanagement oder die Optimierung des Anforderungs- und Entwicklungsmanagements. Transferprojekte können von Unternehmen mit Sitz in Ost­ WestfalenLippe durchgeführt werden. Die Beantragung er­ folgt anhand einer gemeinsamen Projektskizze von Unterneh­ men und Forschungseinrichtung (Umfang ca. 10 Seiten), in der die Problemstellung, der Lösungsansatz und der Arbeits­ plan beschrieben werden. Die Projektskizzen werden anhand vorgegebener Kriterien, wie z. B. Konformität zur Clusterstra­ tegie, von einer Fachjury mit Experten aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen bewertet. Auf dieser Grundlage er­ folgt die Auswahl der Transferprojekte, die gefördert werden. Projektskizzen können kontinuierlich bei der it‘s OWL Clus­ termanagement GmbH eingereicht werden. Aus förderrecht­ lichen Gründen erfolgen die Auswahl und der Projektstart in drei Tranchen. Die erste Tranche ist abgeschlossen, die 40 ausgewählten Projekte starten ab Juli 2014. Weitere Stichta­ ge für die Abgabe der Skizzen sind der 31. Januar 2015 (Durchführung 1. Juli 2015 bis 30. Juni 2016) und der 31. Januar 2016 (Durchführung 1. Juli 2016 bis 30. Juni 2017). Unternehmen, die sich fit für Industrie 4.0 machen möch­ ten, bekommen Unterstützung bei den Transferpartnern von it´s OWL – die IHKs Lippe und Ostwestfalen, OWL Maschinen­ bau, InnoZent OWL, die OWL GmbH, pro Wirtschaft GT und die Wirtschaftsförderungesellschaft Paderborn .

it‘s OWL Clustermanagement GmbH, Dr. Peter Ebbesmeyer, Tel. 05251 5465344 E-Mail: p.ebbesmeyer@its-owl.de, www.its-owl.de/transfer

INNOVATION + Wirtschaft 1 | 2014

KONTEXT Die Forschungseinrichtungen von it´s OWL stellen neue, praxisorientierte Technologien und Methoden für Intelligente Technische Systeme bereit. Selbstoptimierung: Das System denkt mit, lernt und passt sich an Flexible Produktionssysteme, z. B. durch intelligente Steue­ rungs- und Regelungstechnik, mathematische Optimie­ rung und maschinelles Lernen. Mensch-Maschine-Interaktion: Intelligente Maschinen verstehen den Menschen Interaktive Robotik und intuitive Bedienschnittstellen, z. B. durch Gestensteuerung, Taktilsensorik, Blickverfolgung so­ wie virtuelle Realität. Intelligente Vernetzung: Anschließen und Betreiben Plug-and-Produce Funktionalitäten für Geräte, Maschinen und Anlagen, z. B. durch Selbstdiagnose, Selbstkonfigura­ tion und Informationsverdichtung. Energieeffizienz: Weniger Energieverbrauch – Höhere Leistung Bedarfsgerechte Wandlung, Steuerung und Verteilung von Energie, z. B. durch Energiemanagement, ressourcen­effi­ ziente IT sowie Ent- und Erwärmung. Systems Engineering: Intelligente Produkte erfordern in­ telligente Entwicklung Ganzheitliche, disziplinübergreifende Produktentwicklung, z. B. durch modellbasierte Entwurfsverfahren sowie Syn­ these- und Analysemethoden.

Informationen zu Projekten und Ansprechpartnern: www.its-owl.de/projekte


Forschung und Entwicklung

Kreative Querdenker haben es schwer Der Innovationsdruck auf Führungskräfte in der Wirtschaft wächst. Unkonventionelle Lösungen werden jedoch oft innerbetrieblich ausgebremst. Das zeigt eine aktuelle Befragung der Bertelsmann Stiftung und des Führungskräfteverbands ULA.

Dr.-Ing.

Wiro Wickord Patentanwalt

Führungskräfte in deutschen Unternehmen geraten immer häufiger in eine Sand­ wichposition, wenn sie die Innovationsfähigkeit ihrer Unternehmen sichern wollen. Einerseits wächst der Druck durch internationale Wettbewerber, andererseits wer­ den die Handlungsspielräume bei der Entwicklung neuer Produkte immer kleiner, das ist das Fazit der Befragung von 300 Führungskräften. 85 Prozent der Manager fühlen sich von gesetzlichen Regelungen und lange dau­ ernden Genehmigungsverfahren Innovationen scheitern oft an ausgebremst. Drei Viertel meinen, dass die „einseitige Meinungsma­ innerbetrieblichen Hürden. che“ in Medien und Bürgerbegehren die Entwicklung von innovativen Produkten behinderten. Für ein Drittel hat sich das ln­ novationsklima in Deutschland deutlich verschlechtert. Allerdings weisen die Befra­ gungsergebnisse auch darauf hin, dass Firmen ihre Innovationskraft durch hausge­ machte Probleme selbst schmälern. So werden Produkte und Dienstleistungen häufig an den Kunden vorbei entwi­ ckelt. 82 Prozent der Führungskräfte plädieren dafür, stärker auf die Kunden zu hö­ ren und sie frühzeitig in die Entwicklung einzubeziehen. Nach Meinung von jedem zweiten Befragten scheitern Innovationen zudem oft an innerbetrieblichen Hürden, kurzfristigem Renditedenken oder zu wenig Geld für die Entwicklung. 60 Prozent kri­ tisieren zudem, dass sich ihr Unternehmen lieber auf angestammten Märkten bewe­ ge und dort eher auf Verbesserungen in kleinen Schritten setze, anstatt einen gro­ ßen Sprung nach vorne zu wagen. Obwohl die Führungskräfte ihr eigenes Unternehmen für innovativ halten und ange­ ben, dass es grundsätzlich an den Ideen und Vorschlägen der Mitarbeiter interes­ siert ist, haben es kreative Querdenker mit unkonventionellen Vorschlägen nach Ansicht von zwei Dritteln der Befragten in den Firmen schwer. Ein Drittel der Mana­ ger ist selbst schon wiederholt mit innovativen Vorschlägen beim Topmanagement gegen die Wand gelaufen und hält sich nunmehr zurück. Jeder Fünfte hat sogar daran gedacht, deshalb das Unternehmen zu verlassen. Martin Spilker, Leiter des Kompetenzzentrums Unternehmenskultur der Bertels­ mann Stiftung: „Die Befragungsergebnisse sollten jene Entscheider hellhörig ma­ chen, die in einem turbulenten Marktumfeld agieren und deswegen auch auf unge­ wohnte Ideen aus der Belegschaft angewiesen sind. Ansonsten riskieren sie, im internationalen Wettbewerb nicht mehr in der ersten Liga zu spielen.“ Ludger Ramme, ULA-Hauptgeschäftsführer ergänzt: „Auch die Politik kann aus Sicht der Führungskräfte mehr für ein gutes Innovationsklima tun. Wir erwarten von der großen Koalition mehr Investitionen, mehr Unterstützung von Forschung, auch im Steuerrecht, und eine wirksame Begrenzung der in den letzten Jahren ra­ sant gestiegenen Energiepreise. Dies würde vor allem den Industrieunternehmen Rückenwind verschaffen und dazu beitragen, dass die deutsche Wirtschaft insge­ samt auf Erfolgskurs bleibt.“

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Innovationsdruck


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Fördermittel für Innovationen

Praxisnahe Unterstützung Wo gibt es Fördermittel zur Umsetzung meiner innovativen Idee und wer kennt sich im Förder­ mittel-Dickicht richtig gut aus? Gerade mittelständische Unternehmen tun sich häufig schwer, einen Überblick über die Vielfalt der Angebote zu behalten. EU, Bund und das Land NRW haben deshalb Ansprechpartner benannt, die sich mit spezifischen Fragestellungen rund um das Thema Förderung bestens auskennen. Sei es im Bereich des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand des Bun­ deswirtschaftsministeriums oder den Modalitäten zum Bei­ spiel im neuen EU-Rahmenprogramm für Forschung und Inno­ vation „Horizont 2020“. Wer neue Geschäftspartner oder einen Kooperationspart­ ner zur Beantragung europäischer Fördermittel sucht, inno­ vative Produkte und Dienstleistungen mit Hilfe ergänzender Technologien noch attraktiver machen möchte, Informationen über europäische Förderprogramme, Hilfestellung beim Wis­ sens- und Technologietransfer, eine Finanzierungsberatung zu Auslandsaktivitäten oder eine Innovationsmanagementbera­ tung benötigt, ist bei NRW.Europa an der richtigen Adresse. NRW.Europa ist Teil des Enterprise Europe Network, dem mit 600 lokalen Partnern in über 50 Ländern größten Netzwerk der Europäischen Kommission. Das für NRW zuständige Kon­ sortium aus ZENIT GmbH und NRW.BANK ist im Auftrag der EU und mit finanzieller Unterstützung des Landes sowie der NRW.BANK seit Anfang Januar 2008 zentraler Ansprech­ partner sowohl für die nordrhein-westfälische mittelstän­ dische, technologieorientierte Wirt­-schaft als auch für For­ schungseinrichtungen und Universitäten. Dank dieser För-

­ erung sind die Erstberatungen in den angebotenen Leistungen d kostenlos. Die Aufgaben innerhalb des Konsortiums sind klar umrissen. Die ZENIT GmbH ist zuständig für alle Fragen von A wie Ausschreibungen bis Z wie Zulassungsvoraussetzungen in­klusive den Bereichen Technologietransfer und dem EU-Rah­ menprogramm Horizont 2020. Die NRW.BANK informiert vorrangig über EU-Strukturfondsprogramme, nationale Finan­ zierungshilfen und EU-Aktionsprogramme, die bei der Finanzie­ rung außenwirtschaftlicher Aktivitäten in EU-Ländern helfen.

Weltweit größtes Förderprogramm: Horizont 2020 Mit rund 77 Mrd. Euro für den Zeitraum 2014 bis 2020 ist Horizont 2020 das weltweit größte Förderprogramm für Forschung und Innovation. Unterstützt werden exzellente Inno­ vationsvorhaben in internationalen Konsortien. Obwohl das Programm sehr vielschichtig angelegt ist, wird ein gemein­ samer Nenner verfolgt. Dieser heißt: Wissensgewinn durch internationale Spitzen- und angewandte Forschung in Kombi­ nation mit einer stringenten Verwertung der Projektergebnis­ se. Gefragt sind sowohl die Berücksichtigung von Forschungs­ fragen als auch das Thema Markteintritt mit Business- und Verwertungsplänen. Gerade dies macht Projekte für den Mit­

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telstand spannend und ist eine der wesentlichen Neuerungen des neuen EU-Rahmenprogramms für Forschung und Innova­ tion. Horizont 2020 bietet kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) mehrere Möglichkeiten, sich zu beteiligen. Aufgrund der gestiegenen Budgets sowie der politischen Vorgabe, 20 Prozent der Budgets in bestimmten Schwerpunkthemen an mittelständische Unternehmen zu vergeben, werden sie ge­ fragte Projektpartner sein. Ein spezifisches KMU-Instrument komplettiert das Angebot. Partner in EU-Projekten und vor allem deren Koordinatoren müssen wissen, welche Anforderungen an sie gestellt werden und welche Erwartungshaltung die Geldgeber haben. So gilt es, das Projekt inhaltlich und formal gut zu planen und um­ zusetzen. „Die Antragstellung ist kein Hexenwerk“, weiß David Schwesig, Forschungskoordinator des IWW Zentrum Wasser aus Mülheim an der Ruhr, der aber gleichzeitig von Antragstel­ lungen oder Projektteilnahmen ohne professionelle Beratung abrät. Diese Einschätzung unterstreicht auch die für den Be­ reich Forschung zuständige NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze. „Kein Antrag ohne Beratung“ lautet deshalb das zum Start des neuen EU-Rahmenprogramms ausgegebe­ ne Motto. Beim IWW ist dies seit langem selbstverständlich. Begleitet wird das Unternehmen seit vielen Jahren von der ZENIT GmbH, die vor dem Hintergrund tiefgreifender Kenntnis­ se ein umfangreiches Beratungsangebot rund um EU-Förder­ programme aufbauen konnte. So wurden für potenzielle An­ tragsteller unter anderem Tools und Checklisten entwickelt, die dabei helfen, die Antragsberatung systematisch und ziel­ führend zu optimieren.

Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand Auch der Bund bietet verschiedene Förderinstrumente, die den Mittelstand in Forschungs- und Entwicklungsvorhaben un­

terstützen. Herzstück dafür ist das Zentrale Innovationspro­ gramm Mittelstand (ZIM) des Bundeswirtschaftsministeri­ ums, in das ZENIT als ZIM-Botschafter eingebunden ist. Im Juli 2008 gestartet, bietet es kleinen und mittleren Unternehmen bis Ende 2014 eine verlässliche Perspektive zur Unterstüt­ zung ihrer Innovationsbemühungen. Mit dem ZIM sollen die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit von KMU nach­ haltig unterstützt und damit ein Beitrag zum Wachstum der Unternehmen inklusive der Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen geleistet werden. Antragsberechtigt sind Un­ ternehmen mit bis zu 250 Beschäftigten. Einen zusätzlichen Förderbonus gibt es für internationale Kooperationen. Ge­ fördert werden ZIM-Einzelprojekte (einzelbetriebliche F&EProjekte von Unternehmen), ZIM-Kooperationsprojekte (F&E-Kooperationsprojekte zwischen Unternehmen und von Unter­nehmen mit Forschungs­einrichtungen) und ZIM-Koopera­ tionsnetzwerke (Ko­operations­netzwerke als Einheit von Netz­ werkmanagement und F&E-Projekten). Anträge können noch bis Ende 2014 eingereicht werden. „Die Antragstellung ist im Vergleich zu anderen Förderprogrammen sehr unbürokratisch, die Förderaussichten sind hoch und unsere Erstberatung kostenlos. Drei Gründe, weshalb sich der Kontakt zu unseren Förderexperten auf jeden Fall lohnt,“ so ZENIT-Geschäftsführer Dr. Herbert Rath. „Als wir erstmals einen Antrag im 7. Forschungsrahmen­ programm mit 30 Partnern koordiniert haben, hat uns ZENIT sowohl durch kritische Prüfung des Antrags als auch durch Vermittlung wichtiger Kontakte sehr praxisnah und erfolgreich unterstützt", Dr. David Schwesig, Forschungskoordinator IWW Zentrum Wasser.

Weitere Informationen: www.zenit.de und www.nrweuropa.de sowie Förderhotline Horizont 2020: 0208 30004-2020

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Forschung Finanzen und Entwicklung und Recht


Finanzen und Recht

Crowdfunding

Wie Ideen finanziert werden Gute Ideen aus und für Paderborn sollen nicht scheitern - schon gar nicht am Geld: Mit dem Projekt „PaderCrowd“ wollen die Wirtschaftsförderung Paderborn (WFG) und die Sparkasse Paderborn-Detmold Ideen- und Geldgeber zusammenbringen. In Paderborn wird in den nächsten Monaten eine Crowdfun­ nationalen Stadtentwicklungspolitik. Nicht zuletzt vor dem Hin­ ding-Plattform entstehen, die pfiffige Ideen und Geldgeber zu­ tergrund des Abzugs der Britischen Streitkräfte möchte die sammenbringt. Auf einer frei im Internet zugänglichen Platt­ Wirtschaftsförderung im Rahmen der Standortentwicklung form können Initiatoren demnächst die Ideen veröffentlichen, neue Wege gehen. „PaderCrowd ist eine einmalige Gelegen­ für die sie Unterstützer suchen und für die bisher das nötige heit, Bürger- und Unternehmerschaft in ein Boot zu holen und Geld zur Realisierung fehlte. Dabei kann es sich um Unterneh­ quasi öffentlich Ideen zur Weiterentwicklung unserer Stadt mens- oder Gründungsideen handeln, aber auch um Vorhaben aufzugreifen, zu diskutieren und zu finanzieren", so Annette aus dem kulturellen, sozialen oder sportli­ Förster. Die Sparkas­ chen Bereich. „Wir setzen darauf, dass Viele bisher schlummernde Ideen haben se Paderborn-Det­ viele bisher schlummernde Ideen so eine so eine Chance umgesetzt zu werden. mold unterstreicht Chance haben, umgesetzt zu werden", er­ mit ihrer Mitwirkung klärt Annette Förster, Geschäftsführerin der WFG. „Diese Ide­ ihr hohes Engagement für den Standort: „Ausschlaggebend en sind vielleicht genau die Bausteine, die Paderborn wirt­ für unsere Entscheidung, gemeinsam mit der WFG dieses Pro­ schaftlich noch breiter aufstellen und das Leben in der Stadt jekt anzugehen, ist die Möglichkeit, hier nicht ausschließlich ei­ noch vielfältiger und lebenswerter gestalten." Um dieses - bis­ nen finanziellen Beitrag zu leisten, sondern auch dieses innova­ her nur in wenigen Städten wie Berlin, Hamburg, München tive Vorhaben maßgeblich operativ mitzugestalten", erklärt oder Dresden - genutzte Instrument realisieren zu können, Hubert Böddeker, Vorstand der Sparkasse Paderborn-Det­ nahm die Wirtschaftsförderung an einem Wettbewerb des mold. Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reak­ Beide Seiten sind jetzt gespannt, was die gemeinsame torsicherheit teil. Arbeitsgruppe aus WFG und Sparkasse in den nächsten zwei­ Die Paderborner Idee einer regionalen Crowdfunding-Platt­ einhalb Jahren auf die Beine stellen wird. form machte das Rennen. Die Jury wählte diesen Vorschlag zusammen mit 19 anderen aus 163 bundesweit eingereich­ Weitere Informationen: www.paderborn.de/ wirtschaft/kontakte/padercrowd.php ten Vorschlägen aus und fördert es nun als Pilotprojekt der


Finanzen und Recht

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Das Gebrauchsmuster

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Der unterschätzte kleine Bruder des Patents Das Gebrauchsmuster wird gerne als der „kleine Bruder" des Patents und manchmal auch als „Scheinrecht" bezeichnet. Dass die Anmeldung eines Gebrauchsmusters durchaus vorteilhaft sein kann, zeigt Patentanwalt Dr. Björn Hülsen. In einigen Situationen ist es sogar die einzige Gelegenheit, ein Schutzrecht zu erlangen. in der Definition des für die Beurteilung der Neuheit zu berück­ sichtigenden Standes der Technik. Maßgeblich sind nur ältere, der Öffentlichkeit zugänglich gemachte schriftliche Beschrei­ bungen (grundsätzlich weltweit) oder öffentliche Benutzungen „im Geltungsbereich dieses Gesetzes”, also in Deutschland. Bloße mündliche Erläuterungen und Messepräsentationen im Ausland sind – anders als im Patentrecht – beispielsweise nicht relevant. Darüber hinaus hat das Gebrauchsmuster noch einen Vor­ zug, nämlich die sogenannte Neuheitsschonfrist. Veröffentli­ chungen der Erfindung innerhalb von sechs Monaten vor dem Anmeldetag, die auf den Anmelder oder dessen Rechtsvor­ gänger beruhen, sind unschädlich. Dies bedeutet, selbst nach der Ausstellung der Erfindung auf einer Messe oder bei einer Kundenpräsentation (in Deutschland) kann noch ein Schutz­ recht beantragt werden. Eine derartige Schonfrist existiert im Patentrecht nicht. Das Gebrauchsmuster ermöglicht in diesen Fällen noch einen nachgelagerten Innovationsschutz. Zusammenfassend kann das Gebrauchsmuster aufgrund der schnellen Eintragung, der Neuheitsschonfrist und dem abwei­ chenden Neuheitsmaßstab strategische und rechtliche Vorteile gegenüber der Anmeldung der Erfindung zum Patent bieten.

Ein wesentlicher Unterschied des Gebrauchsmusters gegen­ über dem Patent ist, dass es vom Patentamt nicht auf seine Schutzfähigkeit geprüft wird. Was zunächst nachteilig klingen mag, führt zu einem vorteilhaften Verfahrensablauf. Ein Ge­ brauchsmuster ist sehr schnell eingetragen, in der Regel in­ nerhalb von zwei bis fünf Monaten nach dem Einreichen der Anmeldung. Nach der Eintragung können die gleichen Rechte geltend gemacht werden wie aus einem Patent. Dies betrifft insbesondere den Anspruch auf Unterlassung, womit bei­ spielsweise die Herstellung und der Vertrieb eines verletzen­ den Produkts unterbunden werden kann. Bei einem Patent dauert dagegen das Prüfungsverfahren in der Regel etwa zwei bis vier Jahre, also wesentlich länger. Es trifft zwar zu, dass ein Gebrauchsmuster für eine schnelle Rechtsdurchsetzung wenig geeignet ist. Kaum ein Gericht wird eine einstweilige Verfügung zur Durchsetzung des Ge­ brauchsmusters erlassen. Anderseits sieht es für das Patent nicht viel besser aus. Auch bei einem erteilten Patent tun sich viele Gerichte schwer, im einstweiligen Verfügungsverfahren zugunsten des Patentinhabers zu entscheiden. Die Frage, ob eine Verletzung vorliegt, ist hierfür in der Regel schlichtweg zu komplex. Ein weiterer Vorteil des Gebrauchsmusters besteht

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Ideenmanagement

Innovation und kreative Ideen

Das Ökonomiegesetz des Gehirns ist der Feind der Kreativität Kreativität und innovative Ideen sind der Motor von Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur. Inno­va­ tionen sind es, die Unternehmen mehr Wertschöpfung bringen. Die Herausforderung besteht darin, bei Führungskräften und Mitarbeitern Innovationsfähigkeit als Kernkompetenz zu entwickeln – aber wie? Impulse von Dr. Hans-Dieter Pries, dr. pries gmbh – Personalmanagement. Wie entstehen kreative Einfälle? Durch unsere Sinneswahrnehmungen und/ oder unsere Erin­ nerungen werden in unserem Gehirn pausenlos Milliarden von Impulsen erzeugt. In Bruchteilen von Sekunden werden diese analysiert, mit bestehendem Wissen und Erfahrungen im Langzeitgedächtnis abgeglichen und bewertet. Dies erfolgt überwiegend im Unbewussten und äußert sich, wenn über­ haupt, nur in Form eines „Bauchgefühls“. Manche durchdrin­ gen die Schwelle zum Bewusstsein und können sprachlich for­ muliert werden. Für die Entstehung kreativer Einfälle und innovativer Ideen sind unsere Sinneswahrnehmungen, unser gespeichertes Wissen, unsere Erfahrungen und unsere emoti­ onale Bewertung von enormer Bedeutung. Welche Rolle spielt die Intelligenz? Die menschliche Intelligenz ist bestens erforscht und lässt sich in Tests gut messen und nachweisen. In verschiedenen Stu­ dien konnte nachgewiesen werden, intelligente Menschen be­ schränken die Aktivierung des Gehirns auf wenige, für die Auf­ gabenstellung notwendige Areale. Weniger intelligente Menschen benötigen mehr Areale des Gehirns für die Lösung der gleichen Aufgaben. Das verbraucht wesentlich mehr Ener­ gie, die Entstehung und Gestaltung von Ideen wird behindert. Tests konnten beweisen: Kreativität und Intelligenz gehören untrennbar zusammen. Ist Kreativität eine Frage der Persönlichkeit? Bei Geburt ist das Gehirn mit einem gigantischen Überschuss an neuronalen Verbindungen ausgestattet. Diese Verbindun­ gen werden aber nur wirksam, wenn sie in den ersten Jahren

unseres Lebens genutzt werden. Was „Hänschen nicht lernt . . .“: Je breiter die Matrix in der frühen Kind­ heit entwickelt wurde, desto umfang­ reicher sind später die Möglichkeiten für neue Verknüpfungen, die sich dann als Kreativität entfalten können. Neben der frühkindlichen Prägung sind Art und Umfang von Erlebnissen und Erfahrungen bedeutsam. Bei ei­ ner Studie mit Geigern zeigte sich, Dr. Hans-Dieter Pries: dass die Studenten, die mit dem Gei­ „Wer kreativ sein will, muss ge spielen am frühsten angefangen die gewohnten Trampelpfade hatten, auch die Besten waren. Die verlassen.“ Persönlichkeit ist das Ergebnis ge­ netischer Veranlagung, vorgeburtlicher und frühkindlicher Prä­ gung und die Summe von Erlebnissen und Erfahrungen. Was grenzt unsere Kreativität ein? Unser Gehirn unterstellt, es ist nicht notwendig, „das Rad stän­ dig neu zu erfinden“. Es geht davon aus, alles läuft kontinuier­ lich ab. Daran hat es sich in der Evolution gewöhnt. Wir spre­ chen von dem „Ökonomieprinzip des Gehirns“. Das hat aber erhebliche Nachteile, wenn es um kreative Prozesse geht. Tritt etwas Neues auf, ist das Gehirn bei der Informationsver­ arbeitung schnell überfordert. Das Ökonomiegesetz des Ge­ hirns ist der Feind der Kreativität, denn wenn man kreativ sein will, muss man die gewohnten „Trampelpfade verlassen“.

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standort Herford

widufix im Kreis Herford

Aktive Hilfe für Unternehmen

Inhaltlich handelt es sich um ein Verwaltungsnetzwerk, dem 41 Kooperationspartner angehören. Gemeinsames Ziel aller Netzwerkpartner ist es, ihre Serviceleistungen zu verbessern. Durch die gezielte Kooperation und konstruktive Zusammen­ arbeit der kommunalen Verwaltungen, insbesondere auch mit den staatlichen Behörden, die in bestimmte mittelstandsrele­ vante Verwaltungsverfahren aufgrund gesetzlicher Vorgaben einzubinden sind, konnten die Bearbeitungszeiten bei Verwal­ tungsverfahren verkürzt und die Verfahren insgesamt verein­ facht werden. Ein weiteres Ergebnis einer vor Projektstart durchgeführten infas-Befragung zeigte die Schwierigkeit der Unternehmen bei der Ermittlung von Ansprechpartnern für Verwaltungsverfahren sowie die Intransparenz und schwierige Nachvollziehbarkeit von Verfahren auf. Vor diesem Hintergrund richtete der Kreis Herford eine zentrale Kontaktstelle ein, die den Betrieben als Anlaufpunkt zur Verfügung steht. „Sofern die Anliegen nicht sofort beant­ wortet werden können, schalten wir die zuständigen Koopera­ tionspartner ein und von dort erfolgt ein Rückruf innerhalb von 48 Stunden“, sagt Jörg Wegner, der alle unternehmensrele­ vanten Fragen koordiniert. Damit entfallen zeitraubende Such­ prozesse nach dem richtigen Ansprechpartner. Zudem wird durch diese „Lotsenfunktion“ sichergestellt, dass die gesamte Abwicklung und der jeweilige Verfahrensstand für die Unter­ nehmen nachvollziehbarer werden. Der offizielle Startschuss für die widufix-Kontaktstelle und das damit verbundene Netz­ werk erfolgte im Februar 2004. Seitdem werden vielschichti­ ge Fragestellungen zu Belangen der Unternehmen im Umgang mit Behörden an die Kontaktstelle herangetragen. Fazit nach zehn Jahren: eine deutliche Verbesserung der Zufriedenheit der Unternehmen mit den Verwaltungen. Mit dem mobilen Be­ ratungsservice gibt es ein weiteres Angebot, das insbesonde­ re bei Bauvorhaben von Unternehmen hilfreich ist. Hier ist oftmals ein Ortstermin mit Vertretern der beteiligten Behör­ den sinnvoll. Die Kontaktstelle organisiert diesen innerhalb von fünf Werktagen mit allen Verfahrensbeteiligten. Ein Beispiel für die unkomplizierte Zusammenarbeit ist das Bauvorhaben der Brüder Chris und Andreas Ehrlich aus Bün­ de, die als Zauberer von Weltformat unter dem Namen „Ehr­ lich Brothers“ bekannt sind. Die beiden Magier benötigten für ihre Requisiten und ihre Übungseinheiten mehr Platz als die bislang angemietete Lagerhalle bieten konnte. Der Idealfall – eine Halle auf der eigenen landwirtschaftlichen Hofanlage – schien nach ersten unverbindlichen Anfragen bei den Geneh­ migungsbehörden an rechtlichen Gründen zu scheitern. In dieser schwierigen Situation half der Zufall. Als Andreas Ehr­ lich 2006 mit der widufix-Kontaktstelle Verbindung aufnahm, ahnte er noch nicht, was folgen sollte. Angesichts der noch

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Warteschleifen, Kompetenzdschungel, Abstimmungsprobleme – Verwaltungen machen es Unter­nehmern nicht immer leicht. Der manchmal unübersichtliche Behördenapparat bremst oftmals wirtschaftliches Wachstum und geplante Investitionen. Um die Zufriedenheit der Unternehmen zu verbessern, startete vor zehn Jahren das Projekt widufix im Kreis Herford.

Initiatoren, Mit­glieder, Unterstützer, Förderer und Nutzer feiern den zehnten Geburtstag von widufix: Henning Kreibohm, Jörg Brökel, Reinhard Richter, Andreas Peter, Andreas Ehrlich, Christian Manz und Klaus Goeke.(v.l.)

nicht abschließend geklärten Rechtslage hinsichtlich eines Hal­ lenbaus auf dem eigenen Gelände, bot die Kontaktstelle eine nochmalige Prüfung des Sachverhalts und einen Ortstermin an. Einige Auflagen, rechtlich aber durchaus genehmigungs­ fähig, so das Ergebnis der Baufachleute vor Ort. Die Zauberer zögerten nicht lange und starteten ihr Bauvorhaben, das im August 2008 erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Seit­ dem werden hier verblüffende Tricks und Illusionen vorbereitet und eingeübt. Jörg Wegner sieht auch zukünftig Handlungsbedarf bei der Unterstützung der Firmen: „Unser Ziel bleibt weiterhin die schnelle Beantwortung von Anfragen - der Unternehmer wird mit seinem Anliegen von uns nicht allein gelassen.“ widufix steht für einen beispielhaften Bürokratieabbau im Kreis Herford und wurde bereits mehrfach auf nationaler und internationaler Ebene ausgezeichnet. So gewann das Projekt 2005 den renommierten Speyerer Qualitätswettbewerb. 2006 folgte ein Spitzenplatz beim ARTUS Preis für Entbüro­ kratisierung und eine Auszeichnung als Modellprojekt für Büro­ kratieabbau bei der 4. Europäischen Qualitätskonferenz in Tampere/Finnland. Bei der bekannten deutschlandweiten Ak­ tion „365 Orte im Land der Ideen“ ging widufix 2008 ebenfalls als einer der Sieger hervor.

Unterstützung auf dem Weg in die Selbstständigkeit Neben dem widufix-Projekt bietet der Kreis Herford zum Beispiel auch Unterstützung auf dem Weg in die Selbststän­ digkeit an. Gründer kommen in den Genuss einer Existenzgrün­ dungsberatung durch die Wirtschaftsförderung des Kreises Herford.

www.widufix.de und www.iwkh.de

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Hamburg

standort südwestfalen Berlin Hannover

Dortmund

Südwestfalen: Top 5 der innovativsten Regionen Leipzig

südwestfalen Köln Frankfurt am Main

Stuttgart München

Innovation gehört zum Alltag

1,4 Millionen Menschen, 59 Städte und Gemeinden und eine Fläche fast doppelt so groß wie Mallorca, ein Fünftel der Fläche NRWs: Das ist Südwestfalen. Die Tourismusdestinationen Sauerland und Siegerland-Wittgenstein sind bundesweit bekannt. Denn die Region ist grün: Die südwestfälischen Landkreise Soest, Hochsauerlandkreis, Märkischer Kreis, Siegen-Wittgenstein und Olpe sind ländlich geprägt. Doch der Eindruck einer verschlafenen Landidylle trügt.

Hier gehört Innovation zum Alltag. Mehr als 140 Weltmarkt­ führer sind in der Region zuhause, ausgewiesen als Marktoder Innovationsführer in ihrem jeweiligen Segment. Der Mär­ kische Kreis ist zudem der innovativste Landkreis Deutschlands. So urteilte die TU München, die sich mit der bundesweiten Verteilung von innovativen Unternehmen beschäftigte: Unter allen 438 Landkreisen Deutschlands belegt der Märkische Kreis mit insgesamt 29 forschungsintensiven Mittelständlern in Familienhand den ersten Platz.

Südwestfalen Deutschlands Industrieregion Nr. 3 Die Wertschöpfung der 80.000 Betriebe ist enorm. Südwest­ falen ist das „industrielle Herz“ NRWs, z.B. gemessen am An­ teil der Beschäftigten im industriellen Gewerbe. Die Betriebe sind überwiegend familiengeführte, mittelständische Unter­ nehmen mit Tradition. Besonders stark vertreten ist die me­ tallverarbeitende Industrie. So ergab eine Studie von IW Con­ sult, Beratungsunternehmen im Institut der deutschen Wirtschaft Köln, im Juni 2013: „Südwestfalen ist die führende Industrieregion von Nordrhein-Westfalen und immerhin die drittstärkste in Deutschland! Bei fast allen der in dieser Studie untersuchten Indikatoren belegt Südwestfalen im Vergleich mit den übrigen Regionen in Nordrhein-Westfalen den ersten Rang.“

Den Zukunftsplan in der Tasche Mit dem Strukturförderprogramm Regionale 2013 des Lan­ des NRW setzten sich bereits 2007 alle gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Akteure in Südwestfalen das Ziel, gemeinsam den Herausforderungen der Globalisierung und des demografischen Wandels zu begegnen und die mittel­ ständische Wirtschaftsstruktur zu stärken. Mehr als 56 Pro­ jekte mit einem Investitionsvolumen von 265 Millionen Euro sowie Privatinvestitionen und hohem Qualitäts- und Modellan­ spruch wurden bereits umgesetzt.

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Foto: KettenWulf Betriebs GmbH, Eslohe

Starke Projekte treiben F&E voran So wurde das Projekt „Transferverbund Südwestfalen“ im Rahmen des Projektes „Branchenkompetenzen Südwestfa­ len“ entwickelt: Insbesondere KMU stoßen im globalen, natio­ nalen und regionalen Wettbewerb um Innovationen immer öf­ ter an ihre personellen und finanziellen Grenzen. Das Kernstück des Transferverbundes sind zwei „Technologiescouts“. Ihre Aufgaben bestehen darin, den Unternehmen Kontakte zu Ex­ perten aus der regionalen Wissenschaft und Forschung zu vermitteln. Mehr als 400 Gespräche der Technologiescouts wurden Unternehmen geführt, 42 konkrete Projekte (z.B. Re­ strukturierung von Prozessen, Entwicklung neuer Produkte) entstanden in Kooperation mit den Forschungs- und Hoch­ schulpartnern. Zudem wurden ein „Kompetenzatlas Südwest­ falen“ sowie ein „Atlas“ mit den regionalen Angeboten im Be­ reich der Fachkräftesicherung entwickelt. Kürzlich zeichnete das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie die TOP 5 der innovativen und effizienten Regionen in Deutschland aus. Mit dabei: Südwestfalen mit dem Kunststoff­ institut in Lüdenscheid. Mit dieser Prämierung wurde die her­


Forschung standort und südwestfalen Entwicklung

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„Warum immer nur auf den Süden Deutschlands schauen? Südwestfalen steht für geballte, kerngesunde Wirtschaftskraft: Mehr als 140 Weltmarktführer sprechen für sich! Diese Spitzenregion ist ein echtes Schwergewicht - sowohl in Bezug auf die absolut überwältigende Industrie- und Innovationsleistung wie auch in Bezug auf die Millionen touristischer Gäste in Sauerland und Siegerland-Wittgenstein.“ Dirk Glaser, Geschäftsführer der Südwestfalen Agentur GmbH

ausragende Arbeit von Wirtschaftsnetzwerken in Regionen ausgezeichnet. Hierbei spielt die Stärkung der Innovationskraft eine wichtige Rolle, zum Beispiel auf dem Gebiet der Materialund Rohstoffeffizienz. Seit mehr als 25 Jahren ist das Kunst­ stoffinstitut ein herausragendes Beispiel für eine solche geleb­ te Kooperation. „Wir freuen uns sehr, dass Südwestfalen mit dem Kunststoffinstitut diese Auszeichnung in die Region holen konnte. Ein weiterer Beleg dafür, dass wir einiges vorzuweisen

haben und auf dem richtigen Weg sind. Jetzt heißt es weiter­ machen, um Südwestfalen nachhaltig zu etablieren – sowohl als Wirtschaftsstandort, aber auch als attraktiver Ort zum Leben,“ sagt Hubertus Winterberg, stellv. Geschäftsführer der Südwestfalen Agentur.

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Forschung und Entwicklung

Exklusiv für Westfalen

mawi-Innovationsranking Das mawi-Innovationsranking zeigt die quantitative Innovationsstärke regionaler Kreise / Städte und Unternehmen in Westfalen. Es spiegelt die konsequente Förderung und Umsetzung von Innovationen - von der Idee bis zur Patent- oder Gebrauchs­ musteranmeldung- wider und dokumentiert zugleich das Innovationspotential und die ökonomische Leistungsfähigkeit.

Unternehmensranking Minden-Lübbecke 8 WAGO 6 Harting Gruppe Herford 4 DeWertOkin 3 Hettich Gruppe 3 Kleine-Bekel, J. Gütersloh 18 Miele & Cie. KG 4 Claas Gruppe 3 Hörmann KG Lippe 15 Phoenix Contact 4 Rennings, M. 3 ISRINGHAUSEN Paderborn 14 Benteler Automobile Soest 25 Hella KGaA Hueck & Co. 6 Wohnhas, J.-H. Hochsauerland 3 TRILUX Warendorf 5 GEA Mechanical Equipment 3 ThyssenKrupp Resource Tech. 3 Aug. Winkhaus Steinfurt 3 Windmöller & Hölscher Stadt Bielefeld 6 SCHÜCO International 3 Dürkopp Adler AG 3 Kipp, J.-W. Stadt Münster 3 Hengst Kreis Borken 8 UNIKOPF Innovations Kreis Coesfeld 2 Envites Energy u. Hamoja-Invest

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Kreis-/Stadtranking* 50 Gütersloh 44 Lippe 42 Soest 33 Stadt Bielefeld 28 Minden-Lübbecke 28 Paderborn 24 Steinfurt 23 Herford 21 Kreis Borken 19 Hochsauerland 19 Warendorf 13 Stadt Münster 7 Kreis Coesfeld Höxter 4 Stadt Hamm 2

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Top Unternehmen in Westfalen Hella KGaA Hueck Miele & Cie. KG Phoenix Contact Benteler Automobile UNIKOPF Innovations GmbH WAGO Verwaltungsges

25 18 15 14 8 8

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Top Unternehmen Vormonat Phoenix Contact Benteler Automobile Miele & Cie. KG Westfalia-Automotive Hella KGaA Hueck

18 15 14 9 8

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Anmeldungen technischer Schutzrechte** * Stadt­/Kreisranking: Überwachungszeitraum 1. Januar bis 15. Februar 2014. ** Veröffentlichte deutsche Patent- und Gebrauchsmusteranmeldungen des Deutschen Patent-­und Markenamts (DPMA) vom vom 1. Januar bis 15. Februar 2014. Datenerhebung: Alle Städte / Kreise in Westfalen. Mit freundlicher Unterstützung vom Patent­- und Innovations­-Centrum Bielefeld UG Die Recherche wurde nach bestem Wissen sowie mit größter Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit ab 2 bis 3 Anmeldungen durchgeführt. Überregional tätige Unternehmen sind nur mit ihren westfälischen Standorten aufgenommen. Eine Haftung oder Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann nicht übernommen werden. Das Ranking beurteilt nicht die Qualität der Patent­/ Gebrauchsmusteranmeldungen.

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Die Themen der Juni-Ausgabe

Impressum

Erscheinungstermin: 1. Juni Anzeigen- und Redaktionsschluss: 12. Mai

Herausgeber PBL MEDIA Verlag, Meisenstraße 96, 33607 Bielefeld Tel. 05 21 / 2 99 73 90, Fax: 05 21 / 2 99 73 91 e-mail: info@mawi-westfalen.de

Energie- und Umwelttechnik

Wettbewerbsvorteile durch mehr Energieeffizienz sichern

Redaktion Christiane Peters (Chefredakteurin) Tel.: 05 21 / 2 99 73 90, Mobil: 01 71 / 1 74 22 59 e-mail: peters@mawi-westfalen.de

Dass das Thema Energieeffizienz in den deutschen Betrieben eine hohe Relevanz hat, ist vor dem Hintergrund der Energiewende und der steigenden Energiekosten allzu verständlich. Vor diesem Hintergrund müssen insbesondere energieintensive Unternehmen Energieeffizienzmaßnahmen zur Wahrung ihrer Wettbewerbsfähigkeit durchführen. markt & wirtschaft berichtet über die vielfältigen Technologien und Möglichkeiten Energieeinsparpotenziale für Industrie und produzierendes Gewerbe zu nutzen. Schwerpunkte sind u.a. Energieerzeugung, -versorgung, Contracting, Erneuerbare Energien, Energiecheck und Energieeffizienz-Beratung, Energieeffiziente Gebäudeautomation und Umwelttechnologien.

Mitarbeiter der Redaktion Jörg Gieselmann e-mail: info@mawi-westfalen.de Region Münster, Jürgen Rönsch, Tel.: 01 77/5 91 96 82 Das Abonnement läuft über ein Jahr und verlängert sich nur dann um ein weiteres Jahr, wenn es nicht spätestens drei Monate vor dem Ablauf des Abonnements gekündigt wird. 8 Hefte kosten im Abonnement 18 Euro.

Erscheinungsweise 8 x im Jahr, Preis des Einzelheftes: 4,00 Euro.

Layout und Konzeption Silke Welz, e-mail: welz@mawi-westfalen.de

Druck Hans Gieselmann Druck- und Medienhaus GmbH & Co. KG, Bielefeld

Produktmarketing und Markenbildung

Strategisch optimal platzieren

Gekennzeichnete Beiträge decken sich nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion. Verantwortlich für den Inhalt: Christiane Peters 16. Jahrgang

Neues Design, anderes Material, erweiterte Funktionen, weichere Federung…, jedes Jahr wollen tausende Produktinnovationen und -neuheiten den Markt erobern. Ob die mehr oder minder innovativen Produkte ein Erfolg werden, hängt nicht nur vom Produkt selber ab, sondern auch von einer erfolgreichen Vermarktungsstrategie, denn im Spannungsfeld zwischen Kunden, Wettbewerbern und dem eigenen Unternehmen muss das Marketing dafür Sorge tragen, dass neue Produkte strategisch optimal an den Absatzmärkten platziert werden und damit eine größtmögliche Marktdurchdringung generieren.

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Umgezogen? Neue Adresse? Liebe Leserin, lieber Leser! Damit wir auch zukünftig markt & wirtschaft an die richtige Adresse senden, möchten wir Sie bitten, uns im Falle einer Adressänderung bzw. Abbestellung dieses mitzuteilen: Telefon: 0521-299 739-0, Fax: 0521-299 739-1 oder E-Mail: service@mawi-westfalen.de

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Sicherheit, Schnelligkeit und Kosteneffizienz zählen zu den entscheidenden Faktoren in der Lieferkette. Intelligente Etikettiertechnik und ressourceneffiziente Transportverpackungen neh­men dabei eine wichtige Rolle ein, Waren zu kennzeichnen und sicher zu transportieren. Damit liefern sie zugleich die passenden Antworten auf die Herausforderungen des modernen Supply Chain Managements. Vor dem Hintergrund steigender Rohstoff- und Energiekosten berichtet markt & wirtschaft über moderne Verpackungs- und Kennzeichnungstech­no­ logien sowie Versand- und Logistikdienstleistungen für Industrie und Gewerbe.

Vorschau | markt & wirtschaft 4/ 2014

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