Reise- und Erlebnisführer Mittelburgenland

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Die

.JUUFMCVSHFOMBOE REISE- UND ERLEBNISFÜHRER

H A N S T E S C H / V E R L A G A L O I S M AY R H O F E R

MITTELBURGENLAND

Erlebnis Kultur & Einkaufsstadt

REISE- UND ERLEBNISFÜHRER

H a n s Te s c h / V e r l a g A l o i s M a y r h o f e r

Stadtgemeinde Oberpullendorf 7350 Oberpullendorf, Hauptstraße 9 Tel.: +43(2612) 422 07 • Fax: DW 10 E-Mail: post@oberpullendorf.bgld.gv.at

f.iinf nfo fo www.oberpullendorf.info ennddor orff..aatt www.kultur-oberpullendorf.at f.ttv www.oberpullendorf.tv att www.draisinentour.at

DIESES PROJEKT WIRD VON DER EUROPÄISCHEN UNION, VON BUND UND LAND BURGENLAND KOFINANZIERT.

Zugestellt durch die Post.at


MITTELBURGENLAND NIEDERÖSTERREICH

Bezirk Oberpullendorf; 701 qkm; 37 500 Einwohner; 37.500 Ei h 65 Ortschaften O t h ft in i 28 Gemeinden G i d

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Kalkgruben

Ritzing Deutschkreutz

Tschurndorf

Neckenmarkt Haschendorf

50

Lackendorf

Lackenbach

Kobersdorf

62

Weppersdorf Lindgraben

S 31

Horitschon

62

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Girm

Unterpetersdorf

50

62

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Unterfrauenhaid Markt Raiding St. Martin

Neudorf bei Landsee

Landsee

50

Neutal Kaisersdorf

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Kleinwarasdorf

Großwarasdorf

Nikitsch

Stoob Kroatisch Minihof S 31

Weingraben

Draßmarkt

Nebersdorf

Stoob-Süd

Langental

50

Karl

Oberpullendorf Oberrabnitz

Mitterpullendorf

Dörfl 50

61

Unterpullendorf

Steinbach Steinberg

Lebenbrunn

50

Unterrabnitz Piringsdorf

55

Großmutschen Lutzmannsburg Kleinmutschen 61

Pilgersdorf Mannersdorf/Rabnitz

55

Klostermarienberg

61

Lockenhaus

Liebing Rattersdorf

Hammerteich

EISENSTADT N T ER ER WIENER NEUSTADT DTT

Glashütten Spezielles Kartenmaterial zu Reit-, Wander- und Radwegen, sowie Draisinentour erhalten Sie beim Tourismusverband Blaufränkisch Mittelburgenland, 7361 Lutzmannsburg, Thermengelände 1 oder auf www.bikeburgenland.at

LEADER

Kammermusikfest Lockenhaus Klassik-Festival von europäischem Format. In der ersten Julihälfte, auf der Burg und in der Kirche. www.kammermusikfest.at Orgelfestival Lockenhaus Innovative Orgeltage mit Niveau. Ende Juni, Anfang Juli in der Kirche. www.orgelfestival.at Opera Pannonica, Burg Lockenhaus Die Oper im August, auf der Freilichtbühne im Burghof – unter Mitwirkung der Ramaza Sängerschmiede. www.operapannonica.at Pullenale Oberpullendorf Konzerte, Ausstellungen und mehr. Der kulturelle September der Bezirkshauptstadt. www.kultur-oberpullendorf.at Weinklang-Festival Wenn nicht nur die Gläser klingen. In Lackenbach, Horitschon, Deutschkreutz, Neckenmarkt und Raiding. Ende April/Anfang Mai. Musik, Malerei, Literatur und Kulinarik. www.weinklang.at

GUNTRAMSDORF

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Langeck 50

55

WIEN

NÖ.

Hochstraß

Lisztfestival Raiding Klassik rund um den Liszt-Geburtstag, den 22. Oktober. Im neuen Liszt-Konzertsaal. www.franz-liszt.at

Lisztzentrum Raiding Klassische Musikveranstaltungen, Abos, Kinder- und Schülerkonzerte. www.lisztzentrum.at

Unterloisdorf

50

Bubendorf Salmannsdorf Deutsch Gerisdorf

Strebersdorf

Frankenau

Oberloisdorf

Kogl

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Schwendgraben

S Ü D - B G L D .G

Kroatisch Geresdorf

HARTBERG

GRAZ

© by Mayrhofer

Oberpetersdorf

UNGARN

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50

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SPIELE UND FESTIVALS Schlossspiele Kobersdorf Die Komödie im Juli, in traumhaftem Ambiente. www.kobersdorf.at

KUGA Großwarasdorf Das mehrsprachige, engagierte Kulturzentrum für Minderheit und Mehrheit. Top-Kabarettisten, Konzerte von Rock bis Klassik, Volksmusik und Folklore, Sommerfestival Croatisada, KUGA für Kids, Jazz & Wein, Ausstellungen, Theatervorstellungen, Workshops. www.kuga.at 02614/70 01 Kultur im Kloster Chorkonzerte, Flöten-, Gitarren- und Liederabende. Tänze. Im Kloster Marienberg in Klostermarienberg. www.kulturimkloster.at

GALERIEN UND KÜNSTLER

Eine Chance für die Region

Leader ist ein bedeutender Bestandteil der EU-Politik zur Entwicklung des ländlichen Raumes. Als Gemeinschaftsinitiative von EU, Bund, Land Burgenland und Gemeinden werden Projekte gefördert, die eine wesentliche Hebelwirkung für die erfolgreiche Weiterentwicklung einer Region bedeuten. Neben der finanziellen Unterstützung durch die öffentliche Hand, geht es aber vor allem um das „Ideenkapital“ in der Bevölkerung. Gefördert und gefordert sind die Bürger einer Region, gemeinsam Impulse zu setzen und Initiativen zu entwickeln, um ihren Lebensraum aktiv selbst zu gestalten. Die gemeinschaftliche Zusammenarbeit von Bürgern, Vereinen, Institutionen und Politikern für gemeinsame Lösungen ist der Schlüssel zum Erfolg. Alle 28 Gemeinden der Region Mittelburgenland ziehen gemeinsam an einem Strang und sind auch in der laufenden Periode 2007-2013 wieder an diesem EU-Förderprogramm beteiligt. Der Trägerverein in unserer Region, der Verein mittelburgenland plus, hilft mit der geschäftsführenden Leadermanagerin Heidi Drucker, aus Ideen Projekte zu machen.

Im Vereinsvorstand sind Bürgermeister und Mitglieder aus vielen Gesellschafts- und Fachbereichen vertreten: LAbg. Bgm. Erich Trummer (Obmann), LAbg. Bgm. Willi Heißenberger (Obmann-Stv.), LAbg. Bgm. Werner Brenner, Elisabeth Dorn, Josef Fuchs, Dir. Gerhard Glöckl, Bgm. Franz Hoschopf, Ing. Anton Iby, Paul Mayerhofer, Bgm. Ing. Paul Piniel, Herbert Rosenitsch, Bgm. Stefan Rozsenich, Dir. Mag. Helene Schütz-Fatalin, Prok. Franz Stifter. Im Technologiezentrum in Neutal hat „mittelburgenland plus“ seine Servicestelle und Ansprechpartner für innovative Projektträger sowie für alle Mittelburgenländerinnen und Mittelburgenländer. Über die Projekte wird in der Presse und auf der Internetplattform www.mittel burgenlandplus.at laufend informiert. Wer in Arbeitskreisen zu bestimmten Themen mitarbeiten oder eigene Ideen realisieren will, ist herzlich eingeladen, sich unter 05/9010/88010 oder office@mittelburgenlandplus.at zu melden. Ihr Team

mittelburgenland plus

Lehmden-Galerie im Schloss Deutschkreutz Der „fantastische Realist“ Prof. Anton Lehmden zeigt sein Schloss und viele seiner Werke. Geöffnet: 15. Mai - 15. Sep., Fr. u. So. 10–17 Uhr, Sa 10–12 Uhr. Anmeldung zu Führungen im Tourismusbüro Deutschkreutz 02613/202 00 www.schlossdeutschkreutz.at Kunst im Pfarrheim Kleinwarasdorf Erste Adresse für Zeitgenössische Kunst. Ausstellungen werden vom „Kunstpfarrer“ Stipe Mlikotic´ und von „Kultur im Dorf“ organisiert. Info: 02614/22 01

,VMUVS FSMFCFO Galerie Turmhaus in Unterrabnitz Das Turmhaus des ehemaligen Esterházy‘schen Kastells ist Atelier für Harro Pirch und seine Tochter Constanze Pirch sowie Ausstellungsraum für heimische und internationale Künstler. Im Sommer finden hier die renommierten „Rabnitztaler Malerwochen“ statt. Mit Vernissage und Ausstellung. Am Kastell 2, 7371 Unterrabnitz Geöffnet Do–So, 16–19 Uhr www.harropirch.at 02616/85 10 Galerie Hametner in Stoob Moderne Gegenwartskunst und Malereien des 1998 verstorbenen Franz Hametner. 7344 Stoob, Kirchengasse 16 Geöffnet: ganzjährig nach tel. Vereinbarung (02612/430 81 Roland Hametner). Während der Ausstellungen Do–So von 16–18 Uhr. www.galeriehametner.at KUGA Großwarasdorf Galerieleiter Manfred Leirer zeigt ständig Werke lebender Künstler. Geöffnet: während der Bürozeiten, Mo – Fr 9–12 Uhr und Fr 16–18 Uhr, und während der Veranstaltungen. www.kuga.at 02614/70 01 Galerie Schüttkasten Mannersdorf Atelier des Recyclingkünstlers Karl Hieß, Ausstellungsräume für Maler, Bildhauer und kreativ Schaffende. Skulpturengarten vor dem Schüttkasten. Am Tabor 2, 7444 Mannersdorf an der Rabnitz Besichtigung nach Vereinbarung: 0664/536 60 87 www.hiess.at Skulpturenrundweg Lockenhaus Skulpturenpark am idyllischen Burgsee, am Fuße der Burg Lockenhaus. Die Kunstwerke, die auch gekauft werden können, wurden bei Holzbildhauersymposien geschaffen. Zutritt frei. Info: Naturparkbüro Lockenhaus Tel. 02616/280 Kunst-Garten-Kunst in Rattersdorf Skulpturengarten vor dem Atelier des Holzbildhauers Michael Schlapschy. Viele Großskulpturen. Bevorzugter Werkstoff: Obstbäume. 7443 Rattersdorf, Feldgasse 13. Täglich geöffnet, Voranmeldung erbeten 0664/657 93 17 www.kunst-mich.com Keramik im Steinbruch Oberpullendorf Open-Air-Ausstellung am Rande des kleinen Sees inmitten des stillgelegten Basaltsteinbruchs. Werke von vielen renommierten Keramikern aus unterschiedlichen europäischen Ländern. Einige Tage zu Ende April, Anfang Mai. www.kultur-oberpullendorf.at

Atelier Leirer Neckenmarkt Manfred Leirer, Kunstpädagoge und Teilnehmer an Rabnitztaler Malerwochen, zeigt Bilder, wo er lebt und malt. 7311 Neckenmarkt, Obere Berggasse 17. Geöffnet nach Anmeldung: 0676/624 68 72 oder 0676/780 25 67. Gager & Gager Hammerteich Sabine Gager; Acryl auf Leinen und Malworkshops. Franz Gager; v.a. Tusche auf Zeichenkarton. Jederzeit freier Zutritt zu seiner „KunstimFeld“, vorm Haus: expressive, farbig kontrastierende Garten-Skulpturen. Feldgasse 5, 7442 Hammerteich. Anmeldung: 0664/273 88 70 www.gager.info

EVENTS UND SEMINARE „Literatur in Grün“ auf Schloss Deutschkreutz Lesungen, Musik und Kinder-Rahmenprogramm. An einem Wochenende im Juni. Organisiert von Lehmden-Tochter Barbara, die den Verein „Kultursignale“ leitet. Dessen Mitglieder erhalten jährlich eine exklusive Vereins-Card, von Prof. Anton Lehmden gestaltet. www.schlossdeutschkreutz.at Lehmden Sommerakademie im Schloss Deutschkreutz Der große Meister des „fantastischen Realismus“, Prof. Anton Lehmden persönlich, leitet die Kurse. Im Juli, im Schlosshof und im Schloss. www.schlossdeutschkreutz.at Energiemühle Nikitsch Laufend interessante Seminare für die persönliche „Energie“. Von Selbstfindung bis Luna-Yoga, von Filzkursen bis geomantische Gartengestaltung. In der Energiemühle befindet sich auch der einzigartige Genussladen. Ein Geheimtipp für Genießer. www.energiemuehle.at Künstlerklause Deutschkreutz Von Eva Wurm geschaffenes Refugium für Belebung und Entspannung. Kreativferien in Kleingruppen, „intuitives Malen“ mit Sabine Gager oder einfach nächtigen in einer der beiden Ferienwohnungen – oder gleich das ganze Ferienhaus mieten. 7301 Deutschkreutz, Am Teich 8 Infos: www.kuenstlerklause.at 0664/411 02 82 Informationen über aktuelle Veranstaltungen entnehmen Sie am besten den Tageszeitungen, den Wochenzeitungen „bvz“ und „Bezirksblatt“ oder dem Monatsmagazin „Burgenland Mitte“. www.burgenland.info Burgenland Tourismus www.kulturgericht.at Kulturinfos und aktuelle Ausstellungstermine


Liebe Leserinnen, liebe Leser! Werte Gäste! Das Mittelburgenland steckt voller Geheimnisse. Aber: Man sieht nur, was man weiß – wie Goethe gemeint hat. Und man besucht nur, was man kennt. Dieser Reiseführer will Wissen vermitteln und zum Besuch verführen. In mühevoller Kleinarbeit habe ich Einzigartiges, Bekanntes und Verstecktes gesucht und aufbereitet. In Ihren Händen halten Sie den ersten Reise- und Erlebnisführer für das Mittelburgenland. Lassen Sie sich anregen. Entdecken Sie Blaufränkischweine und Thermalwasser, Arkadenschlösser und Vulkane. Besuchen Sie den letzten Blaudrucker, den jüdischen Waldfriedhof und das Liszt-Geburtshaus. Begegnen Sie einzigartigen Musikern und faszinierenden Künstlern. Staunen Sie über Trachtenrock und Bauernbarock, Tamburica und Fahnenschwingen, Kraftplätze und Kultstätten. Und genießen Sie Heurigenpartie und Draisinenfahrt, Naturschauspiele und Nussstrudel. Hier gehen die Alpen über in die ungarische Tiefebene. Es ist ein sanft-hügeliges Gebiet mit Wäldern, Feldern und idyllischen Weinbergen, dem Blaufränkischland. Hier lässt es sich leben, im pannonischen Klima mit den vielen Sonnenstunden. In der Region mit dem natürlichen Charme und den freundlichen Menschen. Tausende müssen zur Arbeit bis nach Wien pendeln. Als Tourismusregion ist das „Sonnenland Blaufränkischland“ noch sehr jung. Es gibt zwar immer mehr kompakte Angebote, wer aber das Besondere will, muss den Bezirk auf eigene Faust erkunden. Die Adressen, Telefonnummern und Tipps in diesem Reiseführer werden Ihnen beim Organisieren helfen. Vielleicht spüren Sie es: Ich habe diesen ersten Reiseführer des Mittelburgenlandes mit Herzblut geschrieben. Lassen Sie sich anstecken von meiner Begeisterung für diese unentdeckte und vielerorts authentisch gebliebene Region. Viel Spaß und Spannung beim Erlebnis Mittelburgenland.

Ihr

APOTHEKE ZUM M OH R EN Chefredakteur und Autor ist Mag. Hans Tesch; geboren in Horitschon, wohnhaft in Raiding, Wirtschaftsredakteur beim ORFFernsehen in Wien, Sachbuchautor, Liszt-Aktivist der ersten Stunde und Projektentwickler. Die meisten Fotos und die grafische Gestaltung kommen vom Verleger Alois Mayrhofer und seinem Team.

A -7350 Ober pullendor f , Sc hl osspl atz 1 Telef on: + 43(0)2612-42339 - 0, Fax - 7 apot heke@ apot heke-ober pul l endorf. at www.apot heke-ober pulle ndorf. at

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Der Maler Anton Lehmden in Deutschkreutz

Geheimnisse der Templerburg Lockenhaus Die

*OIBMU 4 Blaue Wunder

Beim letzten Blaudrucker

6 Der Kraftplatz von Liebing 8 Babyparadies und Rutschpartie Die Therme Lutzmannsburg

12 Das Neckenmarkter Fahnenschwingen 26 Ruine Landsee Nie erobert, dennoch verwüstet

30 Draisinentour Anders reisen auf Geleisen

Im Reich der roten Rebe Die Blaufränkisch-Story

42 Crashkurs im Strohflechten Im Flechterdorf Piringsdorf

56 Wege zum Wein Ab-Hof-Verkauf, Offene Kellertüren und Vinotheken.

60 Der Schlossherr von Nebersdorf 72 Esterházys Aufstieg Beginn mit Schloss Lackenbach.

76 Beten. Und schauen. Kirchen und Kapellen

82 Erlebnis Vergangenheit Entdeckungsreise zu fünf historischen Plätzen

92 Nema problema? Der Kampf der Kroaten um ihre Muttersprache

und Dornröschen Dornenkrone 96 Die letzten Ungarn von Oberpullendorf 98 Die Stoober Tonkünstler Das Dorf und sein Töpferhandwerk

102 Einfach genießen Die Genüsse der Region

,VMUVS 64 Franz Liszt Das Wunderkind aus Raiding

68 Monsignore bittet zum Konzert Das Kammermusikfest Lockenhaus

69 Lockenhauser Orgelkonzerte 70 Schloss und Spiele in Kobersdorf

Ausflüge • Heurigenfahrten • Einkaufsfahrten • Discofahrten Krankentransporte • Flughafentransfer Personenbeförderung von A-Z, Taxi Keglovits bringt Sie sicher ans Ziel! Die TaxiProfis Claudia und Fredi sind die Nummer 1 bei Personentransporten! 20-jährige Erfahrung in der Branche bedeuten nur Vorteile für den Fahrgast. Zögern Sie nicht, rufen Sie unverbindlich an und lassen Sie sich informieren. Unzählige zufriedene Kunden schwören auf ihr Komforttaxi Keglovits - rund um die Uhr! Auch bei größeren Gruppen ist Taxi Keglovits immer um eine Wagenlänge voraus. Mit bis zu 15 Personen pro Fahrt ist man für die meisten Ansprüche bestens gewappnet. Entscheiden Sie sich für die Nummer 1 unter den Taxis und kommen Sie mit auf eine sichere Fahrt.

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wir „Oberpullendorf, kommen wieder!“

4FJOFS[FJU 90 Stumme Zeugen Zwei vergessene Ruinen in den Landseer Bergen

88 Die Abstimmung von Ödenburg 118 Die letzte Synagoge Was von den drei Judengemeinden blieb

²"MMFSIBOE£

„Allerhand“ Baden im Rotwein 33 - Vom Ofenmaurerdorf zum Industriestandort

- Trinkkur für Eilige 59 - Heilendes Getreide - Leuchtturm in die Freiheit 79 - Der Doppelweltrekordler - Der Hundesitter

88 - Kirchenruinen Pilgersdorf 96 - Die Riesenvögel - Straße der Auswanderer 97 - Der Mittelpunkt des 101

10 - Das Musikantendorf 25 32

- Die Sesselmacherin - Die „Venus von Unterpullendorf“ - Heilkräuterlehrpfad

Geht’s dem Standort gut, geht’s den Betrieben gut.

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Burgenlandes - Das Sonnenland - Paragleiten ohne Berge - Malen mit Mörtel und mit Schokolade - Erlebnis Schlittenhunde - Lauf- und Walking-Routen

109 - Wo im Fasching

Geht’s den Betrieben gut, geht’s den Arbeitsplätzen gut.

der Bär los ist

Geht’s den Arbeitsplätzen gut, geht’s der Urlaubskassa gut.

Badefreuden und Campingplätze

fCFSCMJDL 2 3 14 100

Übersichtskarte Editorial Impressionen Impressum Bildnachweise

4FSWJDF 110 Radwege Skaterparadies Urlaub im Sattel 116 Museen 120 Alle 65 Orte 128 Übernachten 129 Kultur erleben Adressen und Infos

Geht’s der Urlaubskassa gut, geht’s der Wirtschaft gut.

Geht’s der Wirtschaft gut, geht’s uns allen gut. 3


#MBVF 8VOEFS B E I M L E T Z T EN BLA UDRUCKE R IN S T E INBERG

Josef Koo nimmt die Model und taucht sie in die angerührte Pappe. Konzentriert setzt er den Druckstock mit beiden Händen fest auf den weißen, am Tisch festgenagelten Baumwollstoff auf und schlägt dreimal auf die Holzoberfläche. Es ist ein klei- „Der Papp muss sitnes Natur- zen und das Musschauspiel. Erst ter vom Model pergelb, dann grün fekt übertragen. Nur und dann blau. dann nehmen die Knapp 50 Se- mit Papp bedeckten kunden dauert Stellen beim Eintaues, bis sich der chen des Stoffes in Stoff verfärbt, den Farbbottich die aus dem die blaue Farbe nicht an. Trachten sind. Nur so erscheint das Der Besuch beim Muster dann nach Blaudrucker in dem Waschen weiß Steinberg, dem auf blauem Grund“, letzten in Ostös- erklärt der Blaudruterreich, ist aber cker die alte, vom auch außerhalb Aussterben bedrohder Indigo-Tage te Handwerkstechein Einstieg in nik. Mehr als 200 eine andere Welt. Model, die meisten aus Birnen- oder Lindenholz, die Muster mit Messingstiften eingeschlagen, hat Josef Koo in seinem Fundus. Und er hütet sie wie einen Familienschatz. Die Jahreszahl 1814 ist auf der ältesten eingeschnitzt. „Die sind alle noch vom Großvater, und der wiederum hat viele von traditionellen Werkstätten erworben, die zugesperrt haben, weil es sich nicht mehr rentiert hat“, sagt Josef Koo. Sein Vater ist mit der Eintragung in die Ehrenchronik des Österreichischen Handwerks geehrt worden. Und er selbst hängt mit seinen 50 Jahren am Blaudruck, obwohl er sein Geld als selbststän-

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diger Grafiker in Wien verdient: „Das ist mehr als ein Hobby. Ich führe eine alte Familientradition fort, die mein Großvater als kleiner Lehrbub begonnen hat.“ DIE FARBE DER BLUEJEANS Seine Liebe zum blauen Tuch sieht man auch bei den Führungen, die laufend in der Stoffdruck-Werkstatt in Steinberg durchgeführt werden. Und dabei räumt er vorweg gleich mit falschen Vorstellungen auf. „Wir nennen uns Blaudruckerei. Es wird aber nicht blau gedruckt, sondern blau gefärbt.“ Konkret mit Indigo, dem natürlichen Farbstoff aus dem fernen Indien, mit dem auch die Bluejeans gefärbt werden. Indigo hat die in unseren Breiten gewachsene Farbpflanze Färberwaid, „Isatis Tinctoria“, abgelöst, deren Blättern und Stängeln ebenfalls ein blauer Farbstoff gewonnen werden konnte. Heute steht Indigo als Farbpulver zur Verfügung. Doch die Methode ist dieselbe geblieben. Josef Koo rührt traditionell in den runden Betonbottichen, den etwa vier Meter tiefen Küpen, die Farbe an: Indigo mit Wasser und Kalk. In diese Farbe wird der Stoff getaucht – aufgespannt in eiserne Sternreifen. 10 Minuten in der Farbe, 10 Minuten an der Luft. 8 bis 10 Mal wird dieser Vorgang wiederholt, um das gewünschte dunkle Blau zu erhalten. Bis zu vier Stunden kann das Färben dauern. Anschließend wird der aufgedruckte Papp mit Wasser ausgewaschen, sodass sich die weißen Muster zeigen. Und danach wird der Stoff zum Trocknen ins Freie ge-

hängt. Mehrmals im Monat flattern an den Färbetagen die blauen Stoffbahnen im Garten in Steinberg. Die Raffinesse des mittelburgenländischen Blaudrucks liegt in der Verarbeitung. Die Spezialität der Steinberger Werkstätte ist, dass die Meterware mit den händisch betriebenen Walzen immer doppelseitig bedruckt

wird, mit unterschiedlichen Motiven auf der Vorder- und Rückseite. Ein Blick in den kleinen Präsentationsraum zeigt: Alles alte Motive, kein einziges neues Muster ist darunter. Ranken und Girlanden, Streifen und Fischgrät, Blümchen und Vergissmeinnicht. Mit Wehmut verweist Josef Koo auf seine alte Mangel. Der tonnenschwere, sechseinhalb Meter lange mit Steinen gefüllte Holzkasten ist heute reparaturbedürftig. Kein Problem, denn im praktischen Einsatz geht er kaum ab. Der mit dieser Mangel unter Druck erzeugte glänzende Blaudruck ist nämlich wenig gefragt. „Die mühevolle, aufwendige Arbeit wird kaum mehr bezahlt“, bedauert Josef Koo diese Einschränkung seiner Tätigkeit. „Dabei macht gerade der schöne, matte Glanz das Noble am

Josef Koo 0699/15 85 15 58


Kunst & Gewerbe

Sonntagsgwand a nd d g an ng kommt auch gang aus.“ Der Blaudrudrud iee R die Redewendung cker verweist aber ab ber darauf, dar arau auff,f, dass das dasss etett „s ein ei in bl blau aues es W Wunde er eerleben“. Und „sein blaues Wunder was geblieben ist: Das Das „in „iin die die ManMan- au ch hd as „bl blaumachen das Nichtsauch das „blaumachen“, gel nehmen“, unter Druck setzen, ist tun, kommt, nach unterschiedlichen zum geflügelten Wort geworden. Jo- Überlieferungen, vom früheren Färsef Koo überrascht noch mit ande- berhythmus. Am Montag wurden ren Begriffen aus seinem Handwerk, die Stoffbahnen aus dem Farbbad die zu Redewendungen des Alltags genommen und zum Trocknen aufgeworden sind, wie „grün und blau gehängt, wodurch das Material die schlagen“. Wenn der Stoff aus der blaue Farbe annahm. Die Färber hatFarbe gehoben wird, muss der Fär- ten dabei nichts mehr zu tun, es wurber trachten, dass die Stoffbahnen de „blaugemacht“. Anderen Berichnicht aneinanderkleben. Er schlägt ten zufolge soll das Leinenmaterial mit einem Stab an übers Wochenden Stoff, wähende inklusiEIN KAU F STIPP rend gleichzeive Montag im Original Burgenländischer tig die Farbe Farbbad geblieIndigo-Handblaudruck Koo umschlägt, von ben sein. Die A-7453 Steinberg, Neugasse 14 Gelb auf Grün Färber arbeite02612/84 71 koo@teleweb.at auf Blau. Von ten am Montag Führung gegen Anmeldung. diesem überraalso nicht. Sie Gebühr: ` 1,– pro Person. schenden Vorhatten ihren – Wird rückvergütet, wenn aus dem Laden etwas gekauft wird.

sprichwörtlich – „blauen Montag“. Früher war der Blaudruck der Stoff für die armen Leute – heute für die gehobenere Schicht. Früher war es der Stoff für die Kleidung auf dem Felde, das Alltags- und Arbeitsgewand, heute entstehen noble Trachtendirndl, Vorhänge, Tischdecken, Bettwäsche oder Mitbringsel für Touristen. Die Steinberger Blaudrucke – Verkaufspreis 19 Euro pro Laufmeter – gehen durchwegs an private Kunden. Mit Stolz zeigt Elisabeth Koo, die Mutter des heutigen Betreibers, bei der Führung die Fotos, auf denen zufriedene Kunden abgebildet sind, in Gewändern, die sie aus dem Steinberger Stoff gezaubert haben. Direkt wehmütig wird einem ums Herz, wenn Mutter und Sohn klagen, dass die billig importierten Stoffe die Renaissance, das Comeback des Blaudrucks erschweren. Doch noch produziert er, der traditionelle Handwerksbetrieb in Steinberg. Besuchen und stärken Sie ihn, solange es noch geht. Der Autor, Hans Tesch, war fasziniert vom alten Handwerk. Nach der Recherche ist er zum stolzen Besitzer eines Blaudruck-Hemdes geworden.

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%FS ,SBGUQMBU[ LOK A L AU G E N S C H E I N BE IM MA GIS CHE N KA S TA NIE NHAI N

Liebing. Ein beschauliches Dorf am Ufer der Güns. Gleich neben Rattersdorf. Grüne Schilder weisen den Weg. „Naturdenkmal Kastanienbäume“ ist einmal darauf gestanden. Das „NaturIn Liebing gibt denkmal“ ist bei den es einen meisten Tafeln überpinbesonderen selt, weil diese offizielPlatz. Einen le Bezeichnung aberKastanienhain, kannt worden ist. Das wo heilende soll nicht stören. Wer zu Kräfte wirken. Großem unterwegs ist, darf sich von Kleinigkeiten nicht irritieren lassen, heißt es doch. Mit dem Auto ist man gleich da, auch mit dem Rad und zu Fuß ist der Platz leicht erreichbar. 2.900 Meter sind es vom einzigen Wirtshaus in der Ortschaft. Vorbei geht es am kleinen Kirchlein und an den typischen Giebelhäusern mit den gelben und blassblauen Fassaden und den grünen Fensterläden. Außerhalb des Ortes bieten sich herrliche Ausblicke in weite Täler, in Abständen steht ein Bankerl zum Rasten. Wo der asphaltierte Güterweg zu Ende ist, taucht das Ziel auf. Am Rande des Waldes liegt er: ein kleiner, idyllischer Kastanienhain mit riesigen, uralten Bäumen. Der Platz, wo besondere Kräfte walten.

350 JAHRE ALTE BÄUME Die dominante Baumgruppe besteht aus sieben urwüchsigen Kastanienbäumen. Majestätisch wirken sie, mit den mächtigen Kronen und den starken Stämmen, die zum Himmel streben. Gepflanzt wurden sie vor etwa 350 Jahren. Die markigen

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Stämme weisen einen Durchmesser von bis zu vier Metern auf, für den dicksten Stamm mit elf Metern Umfang sind zehn Kinder nötig, um ihn zu umfassen. Wer auf der Holzbank Platz nimmt, zur Ruhe kommt und sich umsieht, wird die Magie des Standorts spüren.

chende hierher, um ihre Krankheiten zu heilen.“

Die außergewöhnliche, beschauliche Atmosphäre, die friedliche Stimmung, die Ausstrahlung des Platzes, sie faszinieren. Man spürt Lust, tief durchzuatmen. Und die Luft macht regelrecht süchtig. Es

Der Platz in Liebing scheint tatsächlich etwas Besonderes zu sein. Das haben zuletzt europaweit durchgeführte Strahlungsmessungen ergeben. Und das wiederum hat den örtlichen Verein „d’Kaestnklauba“ veranlasst, eine genauere Studie von dem aus Ungarn stammenden und auch in Deutschland wirkenden diplomierten Bio-Geophysiker Stefan Petöfalvi erstellen zu lassen. Primär will der Verein, der auch von mittelburgenland plus unterstützt

sind nämlich nicht allein die UraltBäume, die die Aura dieses Ortes entstehen lassen. Hier schwingt die Erde auf ihre Weise. Hier ist das natürliche Energiefeld anders als in der Umgebung. Erst in den letzten Jahren ist man auf diesen Platz, der in Privatbesitz ist, aufmerksam geworden. Und die Dorfbewohner erzählen, dass sich das Strahlenfeld positiv auf den Organismus auswirke: „Viele Besucher verweilen eine Stunde beim Kastanienbaum, um Kraft zu tanken, und vereinzelt kommen sogar Hilfesu-

wird, über ein Leader+-Projekt die Edelkastanie im Günser Gebirge erhalten und fördern. Nun kommt die mögliche Nutzung des bekanntesten Kastanienhains für Erholung und Gesundheit hinzu. Vereinsobmann Kurt Vogel freut sich, dass der Kraftort durch wissenschaftliche Prüfung beurkundet ist, und zitiert stolz aus dem Bericht: „Es zeigte sich eindeutig, dass nicht nur die Geologie sondern auch die sieben alten Kastanienbäume diese biologische Besonderheit gemeinsam hervorzaubern.“

MITTEN IM ENERGIEFELD

w w w. m a n n e r s d o r f - a d r. a t


Natur & Erlebnis

WPO -JFCJOH

WIE EIN HEILSTOLLEN Stefan Petöfalvi schreibt in seinem Gutachten, dass hier eine besondere Erdstrahlung herrscht, die „biologisch günstige, heilende Wirkung“ habe. Konkret hat er über dem Boden ein negatives luftelektrisches Feld beziehungsweise ein Nullfeld sowie ein schwaches Sfericsfeld gemessen. „Da weder natürliche noch technische, niederfrequente elektromagnetische Felder vorliegen, kann der menschliche Körper sich in dieser elektromagnetischen Ruhe schnell regenerieren. Solche Verhältnisse liegen sonst nur in unterirdischen Räumen in Heilstollen oder in Pyramiden vor“, schwärmt Petöfalvi von den Zuständen in Liebing. „Hier erfährt das Wasser keinerlei dielektrische Polarisation, wodurch seine Beweglichkeit in alle Richtungen gleich hoch ist. Man kann es auch so formulieren, dass die Löslichkeit von Körperflüssigkeiten erheblich

02611/22 04

meint Petöfalvi, aber nicht nur die: „An solchen Orten lassen sich alle Krankheiten besser therapieren oder heilen sich selbst aus.“

HEILENDER HAIN

zunimmt. So können alle Ablagerungen von Körperschlacken aufgelöst werden.“ Der Wissenschaftler schlägt vor, im Areal der sieben Edelkastanien spazieren zu gehen oder sich eine Zeit lang dort aufzuhalten. „Die beste biologische Wirkung ist liegend, in einer Höhe von 40 bis 80 Zentimetern zu erwarten.“ Gestresste, Wetterfühlige oder Allergiker könnten vom einzigartigen Strahlenfeld profitieren,

GE H EIM TIPP Der Autor, Hans Tesch, besucht öfter den Kraftplatz zwischen den Kastanienbäumen: „Die günstige Erdstrahlung wirkt tatsächlich belebend.“

Der Kastanienhain Liebing als Platz mit großem Potenzial für die Gesundheit wie für die wirtschaftliche Zukunft. Der Verein „d’Kaestnklauba“ und die Gemeindepolitiker sehen in der Analyse eine große Chance für das kleine Dorf. Sie denken darüber nach, wie man – auf schonende Weise – den magischen Kastanienhain als Therapie-Park gestalten und nutzen könnte. Ungeachtet dessen können sensible Besucher den Kraftort jetzt schon aufsuchen. Nur das Schild „Kastaniensammeln verboten“ sollte im Sinne des Grundstücksbesitzers beachtet werden. Aber warum Kastanien von dort mitnehmen, wo – mit sauberem Gewissen – Kraft und Gesundheit zu holen sind.

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DIE VIELEN VERLOCKUNGEN DER SONNENTHERME LUTZMANNSBURG Das kurze Warten stört Niklas nicht. und Lichteffekten, zwei WasserfälEr weiß, worauf er nach dem bequelen und einer Nebelmaschine: „Ein men Aufstieg mit dem Lift wartet. Wahnsinn. Echt cool.“ Vom 23 Meter hohen Rutschenturm Stündl weiß, was Kinder wollen. stürzt er sich in höllischem Tempo Wolfgang Stündl, der Thermendiin die Tiefe. 141 Merektor, hat nach dem ter lang ist „Speedy“, Im Mittelburgenland schwierigen ersten die schnellste Rut- steht Europas führen- Jahr bei seinem Ansche der Anlage. Der de Baby- und Kleinkin- tritt 1996 die Thermutige Volksschüler dertherme. Das Erleb- me Lutzmannsburg will beim Thermen- nisbad bietet durch- neu positioniert, ausdachte Extras. besuch etwas erlegerichtet auf die Zielfür Babys, gruppe Babys und ben. Auch „Twister“ Sauna für Kleinkinder. Und der testet er. Auf die- Schwimmkurse ser Bahn erreicht er Kinder, vier Rutschen Erfolg gibt ihm recht. zwar nicht sein Re- für Jugendliche und Nach drei Umbauten, kordtempo, doch er ein Ruhewasserbe- nach 45 Millionen genießt den Spaß cken für Erwachsene. Euro Gesamtinvesauf der 202-Meter- Lutzmannsburg lockt tition, besuchen im Rutsche, eine der mit mehr als Wärme in Jahresdurchschnitt längsten Indoor-Rutdie Sonnentherme. täglich 1.300 Gäste schen Europas. Und die Sonnentherme. weil bekanntlich der Appetit mit Geboten werden 2.400 Quadratdem Essen kommt, probiert er auch meter an Wasserflächen, die Becken die beiden anderen Riesenrutschen gefüllt mit Thermalwasser, das mit aus, eine 68 und eine 111 Meter 32 Grad aus 960 oder 813 Metern lang. Und auch hier kommt er aus Tiefe hervorkommt und je nach Jahdem Staunen nicht heraus. Die Röhreszeit und Verwendung auf bis zu renrutsche überrascht mit Sound36 Grad aufgeheizt wird. Dem Kon-

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zept nach besteht die Familientherme, die zu 95 Prozent im Besitz der landeseigenen WIBAG ist und zu je 2,5 Prozent den Gemeinden Lutzmannsburg und Frankenau gehört, aus drei getrennten Bereichen. Im

„Silent Dome“ kann man sich entspannen und erholen, im „Funny Waters“ befinden sich die vier Rutschen, das Wellenbecken mit Grotte und Wasserfall sowie zwei Restaurants, und das „Babyworld“ ist der heimliche Stolz des Hauses. Durch die Spezialisierung und das Bemühen, ständig Neues zu bieten, ist ein wahres Baby- und Kleinkinderparadies entstanden. „Im Babylagu-

02615/871 71


Freizeit & Sport

nenbecken steigt die Wassertiefe von 10 auf 50 Zentimeter, in der Babyrinne kann das Baby alleine plantschen, in die Stillwaben können sich Mütter mit ihren Säuglingen zurückziehen, in der Baby-

Lutzmannsburger – Österreichs erste – Babysauna ist täglich zu Mittag, außer Dienstag und Donnerstag, in Betrieb. Babys können sich bei 60 bis 70 Grad Celsius in gemütlicher Atmosphäre an die Ma-

sauna wird das Immunsystem gestärkt, das Kleinkinderschwimmen fördert die motorische Entwicklung und das Raumklima beim Kinderdampfbad stärkt die Atemwege“, schwärmt Thermendirektor Stündl von seinen Angeboten, die alle auf ein durchdachtes und kompetentes Förderungsprogramm für Kleine und Kleinste aufbauen. Ein Musterbeispiel ist die Babysauna. Die

ma schmiegen, drei bis fünf Minuten lang. Dann folgen ein Rundgang an der frischen Luft und ein Tauchgang im handwarmen Wasserbe-

INFO Sonnentherme Lutzmannsburg-Frankenau A-7361 Lutzmannsburg Thermengelände 1 Tel. 02615/871 71 info@sonnentherme.at www.sonnentherme.at

www.sonnentherme.at

cken. Nach neuesten medizinischen Erkenntnissen der Guericke-Universität Magdeburg ist Saunieren auch für Babys gesund: „Schwitzen in der richtigen Dosierung wirkt stabilisierend auf das Wohlbefinden und Immunsystem des Babys“, zitiert Thermenchef Stündl die Wissenschaftler. Vor der Sauna wird – für die mindestens drei Monate alten Babys – das Babyschwimmen empfohlen. Ein besonderes Angebot richtet sich an Kleinkinder ab 18 Monaten. Gergö Kirchknopf, Österreichs erster Personal Baby-Trainer und KleinkinderSchwimminstruktor, übt mit den Kleinkindern – anfangs unterstützt von den Eltern – das spielerische Bewegen im Wasser. „Von Schwimmen im Sinn von Brustschwimmen kann da noch nicht die Rede sein. Den Hunde-Paddelstil erlernen die

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MEHR ALS WÄRME IN DER THERME

Der Autor, Hans Tesch, legt jedem Thermengast einen Dorfrundgang ans Herz. Lutzmannsburgs Ortsbild gilt mit den vorbildlich restaurierten Arkadenhäusern als attraktivstes im Bezirk.

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weitert wird. So ist es auch nachvollziehbar, dass die Sonnentherme ganz spezielle Einladungen nur für Schwangere, wie zum Beispiel die Geburtsvorbereitung im Thermenwasser, im Programm hat. Und die Angebote gehen über die WasserWelten hinaus. Direkt vor der Sonnentherme beginnt Österreichs erstes Routennetz für Kinderwagen. Mit dem „Baby on Tour“ geht es durch das Dorf oder in die freie Natur auf Strecken zwischen vier

und acht Kilometern. Doch solche Angebote lassen Niklas kalt. Er will so bald wie möglich wiederkommen und dann nicht nur die Megarutschen auskosten. Er will zum ersten Mal – mit seinen neu gewonnenen Freunden – an der Kindersauna teilnehmen. Wenn die Mama nicht zustimmt, dann muss eben die Oma einspringen.

Musikantendorf Neckenmarkt

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Kinder aber recht schnell“, beruhigt Kirchknopf skeptische Eltern. 26.000 Babys haben im Jahr 2006 zusätzlich zu den 461.000 Badegästen die Familientherme in Lutzmannsburg besucht. Etwa jeder zweite Gast ist in einem der modernen Hotels im Ort abgestiegen. Zusammen mit den Pensionen und Privatzimmern hat es 230.000 Nächtigungen im Thermenort gegeben, 84 Prozent aller Nächtigungen des Bezirkes. Die Idee, das Thermenangebot hauptsächlich auf Babys und Kleinkinder zu konzentrieren, trägt Früchte. Auch deshalb, weil sie engagiert umgesetzt und ständig er-

D i e S e s s e l m a c h e r i n a u s Ts c h u r n d o r f

Ein Dorf spielt auf. Mit 1.700 Einwohnern gleich 11 Musikgruppen. Vom Duo bis zur 39-Mann-Kapelle. Für Einheimische und Gäste, bei Hochzeiten wie bei traditionellen Brauchtumsevents spielen sie auf: der Musikverein Weinland Neckenmarkt/Horitschon, die Donatus Blaskapelle, die Weinland Musikanten, die Fahnenschwinger Blaskapelle, Da Blechhauf‘n, die Weinrieg’l Banda, die Rollies, die 3 Schlawiner, Wolfgang und Sepp, das Winzerduo und die Rotwein Musikanten. International Furore gemacht hat die moderne Blechpartie, „Da Blechhauf‘n“. Die sieben musikalischen Freigeister punkten mit eigenwilligen Interpretationen von klassischen Blasmusikstücken und Eigenkompositionen. Sie verkörpern das New Age der Neckenmarkter Spieltradition, von der schon vor fast 150 Jahren berichtet wurde.

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50 Stunden braucht Christine Felber, bis sie mit Kukuruzstroh die Sitzfläche in das Holzgestell geflochten hat. Sie ist eine der Letzten im Burgenland, die dieses traditionelle Handwerk noch beherrscht und ausübt. Für ein Geflecht benötigt sie ausgesuchte Blätter von 300 bis 500 Kukuruzkolben. Sie feuchtet die Blätter an, dass sie geschmeidig werden, dreht sie zu einem Strang, mit dem sie dann die verschiedenartigen Muster einflicht. Das Gestell aus Buchen-, Kirsch- oder Zwetschkenholz macht ihr ein Nachbar. Viel Mühe, aber jeder Sessel sitzt.


Hier zeigt sich das Blaufränkischland von seiner schrägsten Seite. „Baden im Blaufränkischen“ bietet das Hotel Semi in Lutzmannsburg an. Zwei Liter Rotwein kommen in das Badewasser der Kupferwanne. Und der Effekt soll fantastisch sein! „Die im Blaufränkisch enthaltene Weinsteinsäure regt die Durchblutung an und hat eine positive Auswirkung auch auf die Venen“, verspricht der Hoteldirektor. Nach dem Duschen sollte die Haut mit Weintraubenöl nachgefettet werden. Damit sich der Badende richtig wohlfühlt, gibt es ein Glas Blaufränkisch extra, zum Trinken. Das Rotweinbad im romantischen Ambiente wird gerne von Pärchen genommen, zum Preis von 45,–. Einzelpreis 36,–.

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Baden im Rotwein

„„Der Wein ist unsere große Leidenschaft“ Qualität geht bei den Pricklers über alles. Jeder Schritt der verschiedenen Phasen des Weinmachens, vom Weinstock bis zur Flasche, ist von großer Sorgfalt und Aufmerksamkeit zum Detail begleitet. Kein Wunder also, dass das Der Spezialist für Rotweinvinifikation Rotweingut schon bei Falstaff, A LA CARTE und VINARIA – Sieger und Pannonisches, mildes Klima mit den Spitzenplätze lieferte und im Jahre 2005 meisten Sonnenstunden des Burgenden SALON-Sieger der Sorte Blaufrän- landes verwöhnen die Weingärten am kisch und im Jahre 2006 den Bgld. „Lutzmannsburger Hochplateau“ Landessieger der Sorte Blaufränkisch stellen konnte. Auch im Jahr 2007 wurden, wie in den letzten drei Jahren, wieder zwei Weine, diesmal die Cuvée Thermal 2004 und der Blaufränkisch Reserve 2004 JUWEL, in den ÖSTERREICHISCHEN WEINSALON aufgenommen. Rebsortenanteil: 60 % Blaufränkisch, 20 % Zweigelt, 10 % Merlot, 5 % Cabernet Sauvignon, 5 % Pinot Noir Ein guter Wein ist für uns immer das individuelle Werk der Menschen, die dahinter stehen. kommen Sie - probieren Sie - genießen Sie lassen Sie sich von unseren Weinen verführen!

Ein Rotweinerlebnis erwar tet Sie!

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%BT /FDLFONBSLUFS WAS SIE ÜBER DEN ÖSTERREICHWEIT BEKANNTEN S C H A U B R A U C H W I S S E N S O L LT E N „Dem Mut der ‚Neckenmarkter Heiducken’ ist es zu verdanken, dass die Schlacht von Lackenbach 1620 siegreich für Nikolaus Esterházy und damit für Kaiser Ferdinand II. endete“, schreibt Melinda Esterházy, die Ehefrau des letzten regierenden Fürsten, in der Festschrift der Burschenschaft. Sie zeigt sich geehrt, dass die Neckenmarkter Bevölkerung noch heute mit dem Fahnenschwingen dieser wichtigen Fürstin Schlacht gedenkt. Ein feiMelinda erliches Ritual, das zu den Esterházy großen Schaubräuchen Össagt Danke. terreichs zählt. Jährlich am Sonntag nach Fronleichnam schwingen die Burschen die prächtige Fahne, die Graf Esterházy den Neckenmarktern vor fast 400 Jahren als Dank für ihre Tapferkeit verliehen hat. Die in historische Uniformen gekleideten jungen Männer ziehen, begleitet von der Musikkapelle und vielen Schaulustigen, mit der Fahne durch das ganze Dorf. Im Zentrum des Brauchtums steht die 36 Kilogramm schwere, mit Zierstickereien versehene Fahne. Sie ist ein Geschenk von Graf Esterházy an Neckenmarkt. Dahinter steht ein historisches Ereignis von großer Tragweite: Im Reich der Habsburger kommt es Anfang des 17. Jahrhunderts zum Aufstand der protestantischen Böhmen gegen das katholische Kaiserhaus in Wien. Die Böhmen finden Unterstüt-

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eingekeszung bei ungarischen rischen n Grafen, angeeingeke swird, führt von Gabor Bethlen, or Beth len, dem Fürsselt wir rd, ten von Siebenbürgen, nbürgeen, der König steht an d der Esterházys von Ungarn werden n will. NikoSeite Esterház zys te zy i freiwilligen laus Graf Esterházy rházy bleibt dem ein Teil der freiwillige en Kaiser und dem katholischen em ka atholischen Neckenmarkter M MiSchloss, Glauben treu. Er flie flieht ht aus seinen unliz im Schlos ss, Teil garischen Besitzungen sitzung gen ins Schloss der andere Te eil sich Lackenbach. Mit ei einem inem Ultimaverschanzt sic ch Eine tum will er erreichen, reichen n, dass das in den Wäldern. Ein ne aussichtslose protestantischee Ö Ödenburg denburg scheinbar aussichtslo se auf der Seite des Kaisers K Situation entsteht, in d der einen bleibt. Daraufhin fhin schickt s Esterházy auch über eine en Bethder ungarischee Heerf Heerführer führer Wechsel auf die Seite Bet thdas Bethlen 4.000 Reiter 0 Reit er und lens verhandelt. Durch d as Lösung 800 Heiducken-Fußsolcken-F FußsolTaktieren über eine Lösun ng wird daten gegen Lacke Lackenbach. enbach. ohne Blutvergießen wi rd SchlosEsterházy ruftt die umliedie Einnahme des Schlo osPlötzlich genden Gemeinden einden – dases verzögert. Plötzlic ch Minurunter Neckenmarkt markt – auf, taucht in letzter Min nuihn zu unterstütütte Dampierre m mit zen. Gleichzeiseinen Truppen SPEZ IA LTIPP auf. Die Kaisertig ersucht er treuen sind in Feldmarschall Der Autor, Hans Tesch, rät allen der Minderzahl, Heinrich von Interessierten, bereits am Voraber sie überraDampierre um abend des Fahnenschwingens schen die feindHilfe. Die Bethin Neckenmarkt vorbeizuschauliche Reiterei len-Truppen en. Da wird brauchtumsgemäß und schlagen sind schnell da. der fast 40 Meter hohe „Burschsie in die Flucht. Als das Schloss baum“ aufgestellt. Von etwa 100 Die Schlacht Lackenbach Männern, mit einfachen Holzstangen als Hilfsmittel – wie anno dazumal.

www.neckenmarkt.eu


Tradition & Brauchtum

'BIOFOTDIXJOHFO bringt auf bei beiden den Seiten Sei groĂ&#x;e Verluste. Allein Alleein an die d 1.700 Rebellen sollen gefallen

sein, unter ihnen Truppenkommandant kommaandant Matthias TarrĂłdy, TarrĂłdy, auf den noch

heute ein Kenotaph, ein Scheinsarg, an der Ortsausfahrt von Lackenbach hinweist. Die Habsburger gewinnen den Krieg, EsterhĂĄzy wird als Held gefeiert. Als Dank dafĂźr verleiht Nikolaus Graf EsterhĂĄzy Neckenmarkt das „Privileg der Fahne“. Seit 1622 wird der Brauch des Fahnenschwingens von der „ehrsamen Burschenschaft“ des Ortes gepflegt. Sie zählt somit zu den ältesten Traditionsgruppen in Europa. Alljährlich wählen die Jungburschen aus ihrer Runde ihre „Vorgesetzten“, darunter einen „Fähnrich“, der auch die nĂśtige Geschicklichkeit zum Schwingen mitbringt. Er schwingt die Fahne, begleitet vom Trommelwirbel, dreimal nach rechts und dreimal nach links. Die Burschen tragen die schmucke Uniform der ungarischen

Wehrbauern: Eine kurze, dunkelblaue, rotgefĂźtterte Jacke mit Schnurbesatz und alten MessingknĂśpfen, purpurne SchnĂźre als Bauchgurt, auf dem Kopf eine braune PelzmĂźtze und als Schuhwerk robuste Lederstiefel. Schwingen dĂźrfen an diesem Tag aber auch alle anderen in Neckenmarkt: Nach dem Fahnenschwingen wird im „Gasthaus Zur Traube“ beim Kirtag das Tanzbein geschwungen.

Quellen/Literatur: s !UGUST %RNST 'ESCHICHTE DES "URGENLANDES /LDENBOURG 6ERLAG -Ă NCHEN s "ERNHARD !NTON 7EINHĂŠUSEL $IE "URSCHENSCHAFT ANLĂŠSSLICH *AHRE .ECKENMARKTER &AHNENSCHWINGEN (RSG -ARKTGEMEINDE UND "URSCHENSCHAFT .ECKENMARKT 2ĂšTZER $RUCK s WWW NECKENMARKT EU /FFIZIELLES 'EMEINDE 0ORTAL

NECKENMARK T schwingt gut!

A-7311 Neckenmarkt, Rathausgasse 1, Tel.: 02610/42263-12, Fax: 02610/42263-19, post@neckenmarkt.bgld.gv.at

Neckenmarkt ist die hĂśchstprämierte Rotweingemeinde Ă–sterreichs bei Landes- und Bundesbewertungen. Zudem hat der Ort seine einzigartige kulturelle Identität bewahrt. Ob Brauchtum oder edle Tropfen – ein Besuch in Neckenmarkt ist ein Fest fĂźr die Sinne. Wo der Wein wohnt Unter der pannonischen Sonne gedeihen die besten und gehaltvollsten Rotweine Ă–sterreichs. Die Basis bilden die schweren LehmbĂśden der alten Rotweingärten. Sie bringen spannende, harmonisch ausgewogene und nuancenreiche Weine hervor. Die Vinothek präsentiert einen Querschnitt aller Weine und befindet sich im 300 Jahre alten GewĂślbekeller des ehemaligen Rathauses. Dort wird verkostet und zu Ab-Hof-Preisen verkauft.

Neckenmarkt ist echt Neckenmarkt hat seine reiche Tradition bewahrt. Wer eine authentische Dorfgemeinschaft erleben will, die mit ihrer Vergangenheit verwurzelt ist, der ist hier richtig und herzlich willkommen. Ob Fahnenschwingen, Burschbaumstellen, Kipferlauswerfen oder Brucktanzen – den ganzen Sommer lang pflegt der Ort seine Bräuche. Dazu kommen die Rotweintage, wo die Winzer ihre TĂźren Ăśffnen. Klänge von Herzen Volksmusik kommt aus dem Herzen und aus dem Bauch. Sie war Musik der Dorfbewohner vom Kirtag bis hin zum Begräbnis. Neckenmarkt hat sich diesen Ansatz zur Musik bewahrt. Abseits der Verkitschung durch

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Schlagerparaden spielen die Neckenmarkter Kapellen immer noch authentisch auf. Das ganze Jahr ßber finden diese Konzerte und Veranstaltungen statt. Kommen Sie in Schwung Schalten Sie ab und schwingen Sie sich auf den Rßcken des Drahtesels. Auf insgesamt ca. 23 km Länge kann das Sonnenland auch per Fahrraddraisine erkundet werden. In den Sattel schwingen kann man sich auch auf dem Rßcken von Islandpferden. Im leichten Trott geht es in Echtzeit ßber Stock und Stein durch die berßhmt gewordenen Weingärten entlang der Ursprßnge der national und international ausgezeichneten Gewinner.

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Durch die spezielle Panorama- und Weitwinkeltechnik vieler Fotos in diesem Heft entstehen Perspektiven, die vom normalen Seheindruck zum Teil stark abweichen können. Dafür wird Ihnen der Genuss eines außergewöhnlichen Gesamteindruckes vermittelt. Viel Spaß beim spazieren Sehen!

❷ ❶ Fotograf A. Z. mit Ausrüstung ❷ Lehmden-Sommerakademie Schloss Deutschkreutz ❸ Donatuskapelle mit Mittelburgenlandstein in Unterpullendorf ❹ Regenbogen bei Draßmarkt ❺ Kleinwarasdorfer Kirche mit Moratti-Altar und Lehmden-Fenster ❻ Burgruine Landsee ❼ Rapsfelder ❽ Sonnenblumen ❾ Schlossgarten Nebersdorf

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❶ Sammlerheuriger Mallits Lackenbach ❷ Kleiner Weinkeller, Faymann Dörfl ❸ Alter Meierhof in Dörfl ❹ Stiegenhaus Chateau Kirnbauer, Deutschkreutz ❺ Sonnenblumenkerne ❻ Weingärten im Herbst ❼ Giebelhaus in Dörfl ❽ Weingärten im Sommer ❾ Fahnenschwinger-Musikanten Neckenmarkt ❿ Katzen-Idylle Abendsonne


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ereits seit der 5. Generation betreibt die Familie IBY mit großer Leidenschaft Weinbau in Horitschon. Auf einer Rebfläche von 30 Hektar, in den besten Lagen, werden ausschließlich Rotweinsorten kultiviert. Horitschon ist bekannt für seinen schweren Lehmboden. Dieser tiefgründige Boden mit seinem hohen Tongehalt und dem heißen, pannonischen Klima bieten beste Voraussetzungen für fruchtig, würzige Weine mit rkennbarem Charakter. unverkennbarem

eits 80 % der Rebfläche mit Blaufränkisch Daher sind bereits d mit der Natur im Einklang werbestockt. Einfühlsam und den die Rebstöcke in die oberste Qualitätsliga gepflegt. ine von außerMit Sorgfalt und Perfektion gelingt es, W Weine ordentlicher Qualität zu keltern. Die dabei praktizierte Mengenbeschränkung führt zu mineralischen, harmonischen Rotweinen mit besonderer Dichte und eleganter Stilistik. Die Architektur des Weingutes schafft es, Neues mit Traditionellem zu verbinden. Hinter der Fassade verbirgt sich ein typisch burgenländischer Streckhof im modernsten Outfit. Die transparente und offene Bauweise bietet Besuchern Einblick in das Weingut.

Die besondere Sorgfalt an den Rebstöcken, das Leben im Weingarten und die Liebe zum Wein prägt den Geist der außergewöhnlichen Winzerfamilie. Perfektionismus und das Leben mit der Natur werden in Einklang gebracht. A-7312 HORITSCHON Kirchengasse 4 Tel +43 2610 42 292 • Fax DW 90 Handy +43 664 35 78 605 weingut@iby.at

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❷ ❻

❶ Kultobjekt Haschendorf ❷ Kapitelsaal Burg Lockenhaus ❸ Blaufränkisch-Traube ❹ Mohnblume ❺ Tamburica-Spielerin ❻ Pfarrkirche „Heiliger Geist“ Neckenmarkt ❼ Arkadenhof in Lutzmannsburg ❽ Alte Hausfassade in Großwarasdorf

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Wintergärten im Sommerdorf Wer einen Wintergarten bauen will, über die Nutzung seiner Terrasse nachdenkt, oder sein Auto endlich sicher unterstellen will kann sich im Sommerdorf alles genau ansehen.

Zum Greifen nahe Im mittleren Burgenland liegt Stoob, wo das österreichweit einzigartige Sommerdorf zu besichtigen ist. Zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter steht das Dorf von Montag bis Samstag auf 500 m² Ausstellungsfläche allen Besuchern offen. Diese schlendern zwischen vielen Variationen von Winter- und Sommergärten, nehmen unter Terrassendächern Platz, rollen den Sonnenschutz aus und öffnen Fenster und Türen. Probieren Sie im Sommerdorf alles aus, schauen Sie, ob die Türschnalle gut in Ihrer Hand liegt, mit welchem Geräusch die Türe öffnet und schließt, sitzen Sie auf verglasten Balkonen und Terrassen und werfen Sie einen Blick hinaus. Über Material, Variationen und sonstige Möglichkeiten informiert und berät man Sie gerne und fachmännisch.

Wintergarten – Sommergarten Beinahe jeder Hausbesitzer oder Hausbauer hat schon einmal an den Bau eines Wintergartens gedacht. In allen Fällen soll die vorhandene Terrasse besser genützt werden. Ob es tatsächlich zur Realisierung des Projektes kommt, hängt vor allem von der Qualität der Beratung und Planung ab. Denn Wintergärten gibt es für beinahe jedes Budget. Der Ausbau kann auch schrittweise passieren. Man beginnt beispielsweise mit einem Terrassendach, das die Gartenmöbel und die Gäste vor Wind und Wetter schützt. Dem folgt eine Windschutzwand an der Wetterseite oder ein Sonnenschutz, der Schatten spendet. So wird bis zum geschlossenen Winter- oder Sommergarten stufenweise aus-

s u a H m e t Aus gu

r e s u ä H e für gut

gebaut. Sommergarten nennen wir unsere Wintergärten, wenn die Konstruktion aus ungedämmten Systemprofilen ist. Das Dach aus stabiler Alukonstruktion und Sicherheitsglas wird für jede Schneelast dimensioniert. Der Unterbau besteht aus der fast unsichtbaren Balkonverglasung, die geöffnet werden kann.

Carport Carports sind spezielle Flachdächer, die für Fahrzeugabstellplätze und für Terrassen immer beliebter werden. Schwungvoll präsentiert sich die gewölbte Dacheindeckung mit Stegplatten. Alternativ dazu die spitze, geradlinige Dacheindeckung, die auch mit Verbundsicherheitsglas ausgeführt werden kann. Bei Einzel-, Doppel- und Mehrfach-Carport sind Breiten nach Maß erhältlich.

Glas, Licht und Schatten Mit den völlig transparenten GanzglasSchiebesystemen wird der Balkon zum neuen Lebensraum. Ohne den Blick nach draußen durch Sprossen und Profile zu beeinträchtigen, bieten die Verglasungen Schutz vor Wetter und Lärm. Außerdem wärmt die Sonne den dahinterliegenden Raum und verlängert dadurch die Nutzungsdauer um ein Vielfaches. Im Sommer verhindert der außen liegende Sonnenschutz, dass sich die Glasscheiben übermäßig erwärmen und diese Wärme nach innen abgeben können. Mit außenliegendem Sonnenschutz kann die Sonneneinstrahlung zu etwa 70-90% reduziert werden. Der innenliegende Sonnenschutz ist weniger effizient, weil die Wärme bereits im Raum ist. Er ist deshalb eher als Sichtschutz einzusetzen.

Besuchen Sie uns in Stoob! Ihre Fragen beantwortet gerne das Team vom Sommerdorf.

MICHAEL SOMMER GMBH A - 7344 Stoob • Industriestr. 2 Telefon 02612 / 42 556-2590 Fax 02612 / 42556-3745 e-mail: m.sommer@sommerdorf.at 19 Web: www.sommerdorf.at


AN T O N L E H M D E N B E M A LT DE UT S CHKRE UT Z

%PSOSzTDIFO VOE %PSOFOLSPOF Es iistt d E dreii Uh Uhr ffrüh. üh Di Die F Fenster t sind i d finster in Deutschkreutz. Nur Anton Lehmden ist noch hellwach. Der weltbekannte Künstler steht unter den Arkaden seines Schlosses, außerhalb der Ortschaft unweit der ungarischen Grenze, und blickt durch ein Fernrohr auf das Firmament. „Das Weltall ist so Der fantas- spannend. Die Sterntische Realist schnuppen. Spiralneerweckt zwei bel. Die Ringe des Sa„Ruinen“ zu turns. Wenn ich noch neuem Leben. einmal auf die Welt Die Kirche und komme, werde ich sein Schloss. nur Sterne beobachten“, kommt Lehmden ins Schwärmen. Seine Beobachtungen setzt er um. Wenn er im Schlossatelier vor der Staffelei steht, entsteht eine „neue Malerei“, wie er sie nennt. Aquarelle, die abstrakt wirken. Staubige Formen, Spiralen, strahlende Elemente. „Es ist eine filigrane, sehr sensible Malerei.“

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Ä d t d i t Kü tl Ändert der renommierte Künstler gerade seine Stilrichtung? Der Blick auf die anderen, kürzlich begonnenen Werke macht sicher. Lehmden bleibt Lehmden. Treu der Wiener Schule des fantastischen Realismus. Ein Stil, den Lehmden an der Akademie der Bildenden Künste in Wien mitbegründet hat, gemeinsam mit Brauer, Fuchs, Hausner und Hutter. Eine Strömung, die ab 1959 international den Durchbruch schaffte und dem Surrealismus nahesteht. Lehmden hebt sich als „Fantast“ deutlich von der abstrakten Kunst ab. Seine Malweise ist von der technischen Perfektion der Alten Meister geprägt. „Wenn Anton Lehmden malt, dann wächst es überall. Gräser und Haare, Büschel und Locken: Lehmdens Malerei ist Wuchs“, beschreibt Alfred

S h ll d l til d t Schmeller den M Malstil des K Kunstprofessors. Abertausend kleine Beistriche. Typisch Lehmden.

DAS SCHLOSS VERSCHAFFT EIN MONUMENTALES UND SAKRALES GEFÜHL

Das Schloss Deutschkreutz ist für den seit Jahren pensionierten Anton Lehmden Wohnsitz, Atelier und Galerie für seine Werke. Der mächtige Bau mit vier Flügeln, vor-

To u r i s m u s b ü r o D e u t s c h k r e u t z


springenden Ecktürmen und zweigeschoßigen Hofarkaden ist Kraftquelle für den 1929 in der Slowakei geborenen und ab 1945 in Wien studierenden Künstler. Der gleichförmige, mit Arkaden versehene Innenhof verschaffe ihm immer wie-

der „ein monumentales und sakrales Gefühl“, die Geschlossenheit habe etwas von einem klösterlichen Kreuzgang. Diese Begeisterung für das historische Gebäude war von

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Anfang an da: „Es war Liebe auf den ersten Blick“, beschreibt Lehmden das Gefühl, als er zum ersten Mal das halb verfallene Renaissanceschloss gesehen hatte. Die Sanierung des Schlosses wurde zur Lebensaufgabe. Die hat Lehm-

den auch treffend in einer Radierung festgehalten: Das Schloss, darüber schwebend ein Mühlstein. „Dieser Mühlstein belastet aber nicht, er beflügelt“, schränkt der Schlossherr

ein, der den Kauf keinen Augenblick lang bereut. Dennoch fühle er sich ans Schloss „wie ein Hund an die Hütte gekettet“, durch die vielen selbst auferlegten Verpflichtungen. „Geduld, Geld und viel Liebe gehören zu einem Schlossherrn – und eine anständige Portion Leichtsinn, ein überdimensionierter Optimismus.“ Lehmden nimmt die Sanierung sukzessive in Angriff. Er deckt einen beachtlichen Teil des 10.000 Quadratmeter großen, verwüsteten Daches neu. Er zieht fehlende Zimmerdecken im langen Seitentrakt ein, in dem heute die Galerie untergebracht ist. Er befreit einige Arkaden, die zugemauert worden waren. Er entfernt störende Zwischenwände in einigen Räumen. Er lässt fehlende Türen und Tore anbringen, mit Beschlägen nach eigenen Entwürfen. Die nicht mehr vorhandenen Fenster – ein Geschoss zählt

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80 Stück – werden nachgemacht. Er saniert die mächtigen Kamine. Er stellt mit viel Mühe die Wände der Schlosskapelle so weit her, dass heute wieder Trauungen stattfinden können. Und ersetzt durch Ankäufe Teile des verloren gegangenen Mobiliars. „Oft ist es weniger stö-

– kauft es und erfüllt es ab 1966 wieder mit Leben. Wie viel Geld er inzwischen investiert hat, darüber will Lehmden nicht reden. Er weiß es wahrscheinlich selbst nicht. Doch was wirklich zählt: Hier ist er zu Hause und fühlt sich wohl. Das spürt auch jeder, der ihm im Rah-

schickte Ladislaus weg und bald darauf erzählte man, Ladislaus sei in einer Schlacht gefallen. Erwine wurde wieder zur Heirat gedrängt. Am Tag der Trauung saß sie in ihrer Kammer und bat Gott, sie vor dieser Ehe zu schützen. Plötzlich stieg ein heftiges Gewitter auf, ein

rend, wenn etwas Altes beschädigt, als wenn es schlecht rekonstruiert ist“, kommentiert Lehmden seine Restaurierungsphilosophie. Zuletzt fertig geworden ist Lehmden mit der Sanierung des über dem Eingangstor befindlichen gewölbten Raumes mit Stuck. Er ist – mit den gefühlvollen Marmormalereien des Hausherren – ein Schmuckkästchen geworden.

men einer Schlossführung begegnet. Manchmal ist es die Kulturmanagerin Barbara Lehmden, eines seiner sechs Kinder mit Helene Palmerio, die durch Räume und Galerie lotst und dabei das kleine Zimmer zeigt, von dem eine Sage handelt: „Der Burgherr Graf Nádasdy wollte seine junge Tochter Erwine mit einem alten, reichen Magnaten verheiraten. Doch sie verliebte sich in dessen jungen Vetter Ladislaus. Dem Vater gefiel das gar nicht. Er

Blitz drang herein und tötete sie.“ Barbara Lehmden schließt mit dem Hinweis, dass ein Andenken an diese schicksalhafte Begegnung noch heute zu sehen sei. Neben dem Fenster der Kammer an der äußeren Schlosswand ist ein Marienbild angebracht.

Es ist ein Renaissancebau mit Geschichte. Vom ungarischen Grafengeschlecht Nádasdy um 1550 erbaut, nach Zerstörung durch kaiserliche Truppen um 1625 im Renaissancestil renoviert und teilweise wieder errichtet. 1671, nach der Enthauptung Nádasdys wegen Teilnahme an einer Verschwörung, fällt das Schloss an den Kaiser. 1676 wird es vom Schwager des Hingerichteten, Graf Paul Esterházy, erworben – und von der Domäne 300 Jahre später an die Gemeinde verkauft. Diese gibt es an den Konservenhersteller „Felix Austria“ weiter, der aber sein Vorhaben einer Champignonzucht in den Kellerräumen nicht verwirklichen konnte. „Professor Lehmden“ – wie er im 3.100 Einwohner zählenden Deutschkreutz genannt wird

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TIPP Der Autor, Hans Tesch, empfiehlt jedem Kunstinteressierten, nach einer persönlichen Führung von Professor Lehmden zu fragen. Ein faszinierender Kunstkontakt, der in Österreich seinesgleichen sucht.

„MALEREI IST ZAUBEREI, DIE EINE NEUTRALE FLÄCHE ZUM SPRECHEN BRINGT“ Anton Lehmden sperrt sich nicht mit Schloss und Werken ein. Äußerer Garten und Innenhof können von Mai bis Oktober bei freiem Eintritt besucht werden. Um auch Innenräume und Kunstwerke kennenzulernen, können Führungen über das Tourismusbüro Deutschkreutz gebucht werden. Hofrat Alfred Gmeiner, ein Deutschkreutzer „Vertrauter“ Lehmdens, führt gerne durch die Sammlung und erzählt von begeisterten Reaktionen. Es sei immer wieder ein besonderes Ereignis, wenn der Künstler sich unerwartet zur Gruppe dazugesellt. Er steht dann wie zuletzt vor seinem Bild „Vogelflug“ und gibt sich fasziniert vom Traum des Fliegens: „Ich habe die Mechanik der Flügel studiert und mir zahlreiche Modelle gebaut. Immer deutlicher wurde

www.deutschkreutz.at


Kunst & Kultur

mir bewusst, dass die Luft viel dicker ist, als wir sie wahrnehmen.“ Und Lehmdens Schluss: „Plötzlich erkannte ich, dass alles sein Maß braucht. Wer zu schnell fliegt, wird skelettiert, wer zu langsam fliegt, stürzt ab.“ Lehmdens Sammlung kann sich se-

hen lassen. Groß an der Zahl und darunter einige seiner herausragenden Werke, in denen er sich mit der Landschaft auseinandersetzt. „Lehmden ist Landschaft“, hat ja schon sein Professor und spätere

Mentor Albert Paris Gütersloh gemeint. Ob die geordnete, die bewegte, die geborstene Landschaft, ein zerfallender Berg oder unterirdische Wasseradern, die Kunstwerke zeigen das Fantastische in seiner Betrachtung der „atmenden Erdkugel“. Konkret zeigt Lehmden auf Details seiner Bilder, auf seine typischen Schächte und Gräben und bezeichnet sie als „Fenster ins Erdinnere“, die zugleich auch als Fenster in die Vergangenheit interpretiert werden. Bevorzugte Landschaftsmotive Lehmdens sind das Schilf, das Moor, Fische im Wasser, Sonnenuntergang und Sonnenfinsternis. Unübersehbar sind darüber hinaus Lehmdens Kriegsbilder und apokalyptische Bilder. Im „zerfallenden Pferd“, das in Deutschkreutz hängt, zeigt er ein galoppierendes Pferd, das sich während des Laufs auflöst,

blutend auseinanderfällt und verwest. Meint Lehmden damit die zerfallende Menschheit? Wer die Chance auf eine Schlossführung nützt, kann den Künstler selbst dazu befragen. Und er wird dann auch erfahren, wie sehr ihn der Blick aus seinem Schlossatelier inspiriert: „Ich brauche das Haus, wo ich durch die Fenster die Hügel mit den Weinstöcken sehe. Weingebirge, wie die Kreutzer sagen. Schön sind sie, die Mulden und Wölbungen der Landschaft hier.“

KIRCHENRETTUNG NACH DEM ABBRUCHBESCHEID Was immer Lehmden im Schloss tut, er tut es auch für seinen Besitz, sein Eigentum. Anders ist sein Engagement für die Deutschkreutzer Kirche zu sehen. 1970, als das Bundesdenkmalamt die katholische Pfarrkirche zur Kreuzerhöhung – bis auf den Westturm – zum Abbruch freigibt, stellt sich Lehmden dage-

Deutschkreutz - Zentrum an der Grenze Der größte Ort des Mittelburgenlandes bietet ein breites Spektrum an Attraktionen. Hochkultur und Museum, prämierter Rotwein und Mineral- und Heilwasser, Sport und Mondscheinkino – die Vielfalt des Angebots inmitten der sanften Hügel an der Grenze zu Ungarn ist einzigartig.

feiern, Vorträgen zu lauschen oder Messen, Seminare und Konzerte zu besuchen.

Sport und Natur

Mitten im Burgenland. VINATRIUM Gebietsvinothek, A-7301 Deutschkreutz, Hauptstr. 55, Tel. 02613 / 89 768, www.gebietsvinothek.at

Kunst und Kultur Das Schloss Deutschkreutz verdankt seine Erhaltung dem weltbekannten Maler Prof. Anton Lehmden. Seit den 60er Jahren renoviert er das Gebäude, wo seine Werke ständig ausgestellt sind. Der Kultursommer des „Vereines Kultursignale“ verknüpft die historische Stätte mit dem Angebot zeitgenössischer Kultur von Literatur bis Musik. Im Carl Goldmark Museum gedenkt man dem wohl bedeutendsten Opernkomponisten der Donaumonarchie. Der Zeitgenosse von Johann Strauss wurde mit der „Königin von Saba“ berühmt. Sein Leben und Werk werden mit Bild- und Tonbei-

spielen eindrucksvoll nacherzählt und erläutert.

Wein und Wasser Deutschkreutz ist Teil des Blaufränkischlandes, der Heimat der gleichnamigen Traube. Verkosten kann man die edlen Tropfen gleich in zwei Vinotheken. Die Burgenland Vinothek präsentiert die Topwinzer des Bundeslandes. In der Gebietsvinothek finden sich ausschließlich die regionalen Weine. Rund um die Traube ranken sich zahlreiche Veranstaltungen. Ob Rotweinfestival mit offener Kellertür, WeinklangFestival und Matinée oder Vitikult

Rotwein-Kunsttag. Wie besonders der Deutschkreutzer Boden ist, zeigt die Juvina-Quelle, die auf dem Gemeindegebiet liegt. Das „Wasser aus der Eiszeit“ ist reich an Calcium, Magnesium und Hydrogencarbonat. Dem Mineralwasser wird auch heilende Wirkung zugeschrieben.

Essen und Erleben Urige Heurige, spitzen Wirtshäuser, Pubs und eine Diskothek für die Jugend sowie Hotels und Gasthöfe – für jeden Gusto und Besucher findet sich das richtige Angebot. Ab März 2008 bietet das Vinatrium über 400 Menschen Platz um zu

www.schlossdeutschkreutz.at ++ www.rotweinfestival.at ++ www.deutschkreutz.at ++ www.weinklang.at

Das Schwimmbad in Deutschkreutz sorgt im Sommer für Abkühlung und Spaß mit seinem Minigolfplatz. Reitwege, endlose Radstrecken und die Draisinentour erfreuen die Anhänger der Pferde und Drahtesel. Für sportliche Läufer gibt es die gut beschilderten Lauf- und Nordic Walking-Routen. Wer es lieber gemütlich angeht, wandelt auf dem Heilkräuterlehrpfad, wo bei einem Spaziergang über 60 Heilpflanzen mit Hilfe von Hinweistafeln entdeckt werden können. Im Ökoland wird sanft gewandert. Flachwassertümpel, Sumpfzone, Schilfröhricht, Trockenstandorte, Wildkräuterfluren, Hecken, Feldgehölze, Tertiärer Muschelkalk (Fossilien) gilt es behutsam zu entdecken.

Tourismusbüro Deutschkreutz Hauptstr. 54, 7301 Deutschkreutz Tel + Fax: 02613 / 20200 tourismus@deutschkreutz.at

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gen. Ein Krisenstab wird gegründet, das Amt hebt den Bescheid auf und Professor Anton Lehmden wird für die Kirchensanierung als Berater gewonnen. Aus diesen bescheidenen Anfängen resultiert Großes: Die Lehmden-Kirche. „Diese Kirche ist eine Rarität. Konzept und Gestaltung sind von einem Künstler. Es ist ein Gesamtkunstwerk“, beginnt der Lehmden-Intimus Alfred Gmeiner seine Kirchenführungen. Er unterstreicht dies, indem er sich mit den Teilnehmern an den Fuß der großen Treppe stellt. Auch die Idee, diesen pompösen, „einladenden“ Stiegenaufgang mit Obelisken neu anzulegen, stamme von Anton Lehmden. Und diese bescheidene Monumentalität wird durch das Außengemälde an der barocken Giebelmauer gefestigt, ein Lehmden-Mosaik mit der Arche Noah. Hell und lebendig präsentiert sich das Gotteshaus. Einzigartig farbige Fenster, marmorierte Säulen, ein umgestalteter spätbarocker Hochaltar, eine minimalistische Bestuhlung, ein zartes Türkisgrün als Grundton und an den Wänden 14 Kunstwerke als Kreuzweg-Bilder. Verwirklicht in mehreren Etappen zwischen 1973 und 2001. Ein zufriedener Anton Lehmden heute: „Was mir besonders am Herzen gelegen ist, war das Bestreben, diesen einfachen Sakralraum zu veredeln, sodass so eine schöne, heitere, gleichzeitig aber auch ernste Atmosphäre entsteht, die zum Meditieren verleitet, vielleicht sogar zwingt.“

Besicht ig un g en Leh md en -K irche D eut schkreut z Täglich von 8 bis 18 Uhr, ausgenommen zur Messfeier wird zu einer künstlerischen Werkschau mit religiöser Interpretation. Oder wie es Alfred Gmeiner beim Rundgang präzisiert: „Auch wenn man Kunstwerke länger und genau ansieht, kann man wichtige Details übersehen oder darüber den Kopf schütteln, weil man nicht dahinter-

gekommen ist, was das eine oder andere bedeutet.“ 16 Fenster hat Anton Lehmden bemalt, die meisten figural, einzelne dekorativ. Die Krönung der Kunstkirche ist der Kreuzweg. Eine Sehenswürdigkeit im wahrsten Sinn des Wortes. 14 Stationen gemalt von Anton Lehmden mit Öl auf Tafeln weißen Carrara-Marmors. Die meditativen Andachtsbilder prägen den Kirchenraum. Lehmden verwendet – bei

ihm eher die Ausnahme – leuchtende Farben, wie etwa das Purpurrot für den Mantel. Er konzentriert sich auf das Wesentliche, lässt alles weg, was vom zentralen Thema wegführt. Lehmden bildet nur einzelne wenige Personen ab. „Es würde nur ablenken, wenn es da mehrere Bösewichte gäbe; da ist eben einer, und der ist es.“ Ganz besonders geachtet hat Anton Lehmden darauf, dass er mit seinem Kreuzweg von allen verstanden werden kann. Von Betrachtern mit hohen Ansprüchen an die Malerei ebenso wie von einfachen Kirchgehern. Er ist überzeugt, dass „die Grundzüge und das Wesentliche, das in einem Bild enthalten ist, zu spüren sind“. Kunst kostet. Auch sakrale Kunst. Anton Lehmden hat Deutschkreutz seine insgesamt 35 Werke zu einem Freundschaftspreis überlassen. Mit Zeit und Ideen, Farbe und Pinsel hat der weltweit angesehene Professor die Kirche „auf eine einfache, aber vornehme Art kostbar gemacht“. Zur Attraktion gemacht. Ein Kulturjuwel, das der burgenländische Diözesanbischof Dr. Paul Iby bei der Einweihung als „Basilika“ charakterisierte.

EIN SCHLOSSHERR HAT’S SCHWER. VORGÄNGER WURDE ERMORDET

„Professor Lehmden“ lebt und liebt sein Leben. „Das Dasein als Schlossherr ist nicht leicht“, schmunzelt er und erinnert daran, dass in seinen Mauern die gefürchtete „Blutgräfin“ ein- und ausgegangen ist und BISCHOF IBY SPRICHT dass einer seiner Vorgänger soSOGAR VON „BASILIKA“ gar ermordet wurde. Trotz nicht Die Kirche kann tagsüber – ausgealltäglicher Sorgen als Restaurator nommen zu den Messfeiern – bezeigt er sich glücklich: „Ich habe sucht werden. Die sehr viel gehabt. echte OffenbaEs wäre kleinÖffnungszeiten Schloss Deutschkreutz rung bietet aber lich, noch ein 15. Mai bis 15. September erst eine Kirbisschen mehr Freitag von 10 –17 Uhr, Samstag von 9–12 Uhr chenführung. Sie zu wollen. Denn und Sonntag von 10 –16 Uhr, Anmeldung zu Führungen (auch außerhalb dieser Öffnungszeiten) im Tourismusbüro Deutschkreutz 02613/202 00

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Anton Lehmden ist voller Tatendrang und hat noch einiges vor. Schon jetzt hat er aber mit seinem Wirken und Werken Deutschkreutz seinen kĂźnstlerischen Stempel aufgedrĂźckt. Ob in der Kirche oder im Schloss. Ob vor dem Kreuzweg oder vor den berstenden Landschaften. Ein groĂ&#x;er KĂźnstler mit enormer Schaffenskraft wird spĂźrbar. Eine realistische Begegnung mit einem Fantasten? Oder doch eine fantastische Begegnung mit einem Realisten?

Literatur / Quellen: s 0FARRKIRCHE ZUR +REUZERHĂšHUNG 4EXT 0ROF !NTON ,EHMDEN $R !DALBERT 0UTZ $) !LFRED 'MEINER %IGENVERLAG 0FARRAMT $EUTSCHKREUTZ s (ANS (OLLĂŠNDER :EITMASSE DER ,ANDSCHAFT IN ,EHMDEN ½LMALEREI s $R !LFRED 3CHMELLER 7ELTLANDSCHAFTEN s $IE +UNSTDENKMĂŠLER DES POLITISCHEN "EZIRKES /BERPULLENDORF (RSG "UNDESDENKMALAMT 6ERLAG "ERGER (ORN s HTTP WWW SG ORG TR GEMEINDE INDEX PHP ID 3T 'EORGS 7ERKE IN )STANBUL !NTON ,EHMDEN ZUM 'EBURTSTAG s WWW SCHLOSSDEUTSCHKREUTZ AT s WWW DEUTSCHKREUTZ AT

D i e „ Ve n u s v o n Unterpullendorf“ Es ist ein besonderer Fund aus der Jungsteinzeit. 1964 wurden auĂ&#x;erhalb von Unterpullendorf in einer Feuergrube BruchstĂźcke von verschiedenen Venus-Figuren geborgen. Es handelt delt sich um Teile von mindestens 34 Venus-Figuren aus us Ton. Die gefundenen Schädel, Beine oder Torsi lassen se en schlieĂ&#x;en, dass die Figuren zwischen 10 und 30 0 Zentimeter groĂ&#x; waren. Ăœppige, ureen mit groĂ&#x;en BrĂźsten, wuchtigem nackte Frauenfiguren GesäĂ&#x;, kräftigen Oberschenkeln O und Stummelarmen. Nach Mag. Hannes ne es Herditsch, Archäomu useums, stammen loge des Landesmuseums, die Figuren aus de dem em Neolithikum, der Jungsteinzeit, 4.600 4 bis 4.400 t. Sie S sind somit vor Christi Geburt. rund 6.500 Jahre e alt. Die eine „Venus von Un Unterpulnterpullendorf“ gibt ess also ur nicht, es gibt nur reine aus in Unterpullendorf gefun-idenen Einzelteie len rekonstruierte e Frauenfigur, die eim Landesmusedt um in Eisenstadt t. zu sehen ist.

www.schlossdeutschkreutz.at

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letztlich wäre man auch dann nicht zufrieden“, gibt er sich als ein VernĂźnftiger, der nicht mit dem Schicksal hadert.

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AL S B U R G N I E E R O B E RT – UND DE NNOCH VE R W ÜSTET

3VJOF -BOETFF Stolz und mächtig präsentiert sie sich auch noch heute, als Ruine. Als Bollwerk thront sie auf einer Bergspitze nahe der Grenze zu Niederösterreich, wie ehedem. Auch Sie werden beeindruckt sein, wenn Landsee gehört zu den größten Burgruinen Europas. Wandern Sie mit durch die fünf Burgtore, über die Burghöfe und hinauf auf den Bergfried, auf die lohnendste Aussichtsplattform des Burgenlandes. Sie in Landsee vor der riesigen Wehranlage stehen. Eine lang gezogene, dünnwandige und niedrig wirkende Mauer umrundet die Ruine. „1668“ steht über dem äußersten Burgtor. „Diese Zahl ist jedoch nicht das Baujahr für die gesamte Anlage, sie beziffert nur eine späte Bauphase, in der dieses Eingangsportal nachträglich errichtet worden ist“, erklärt die Führerin Elisabeth Schütz und ersucht die Besucher, durch das erste Tor zu schreiten.

Allgegenwärtig sind die Spuren von Verwitterung und Verwüstung. Die Wendeltreppe ist zerstört, die Schießscharten sind beschädigt, Steingewölbe sind eingestürzt, eine Zisterne ist angefüllt mit Schutt. Nur

verein hat eine befestigte Bühne aufgestellt, einen Catering-Bereich und Sanitäranlagen geschaffen. Die Ruine ist aber nur gepachtet, sie gehört der Domäne Esterházy.“ Ein fantastisches Ambiente für Konzerte und

der Glockenturm ist teilweise erhalten. Dennoch: Die Ankunft im unteren Burghof wirkt befreiend. Die Anlage ist offen und weitläufig. „Wir freuen uns, dass neues Leben in die Ruine kommt“, sagt Frau Schütz. „Der ehrenamtlich geführte Verschönerungs-

Festlichkeiten. Und für die Touristen, die ohne Begleitführung die Anlage erkunden, wurden Informationstafeln aufgestellt. Alle markanten Bereiche der Burgruine sind beschildert und kurz beschrieben. Die Führerin lotst weiter, vom unteren in den oberen Burghof. Das Gelände steigt an. „Landsee galt als uneinnehmbar. Auch das vierte Burgtor hier war einst mit Graben und Wehrbrücke geschützt.“ Nach dem Durchgang empfängt einem das Schild „Betreten verboten“. Es wäre nicht notwendig, so bedrohlich sehen die fragilen Mauerreste des „Neuen Schlosses“ aus. Bäume, Gestrüpp und Brennnesseln

TIPP EINE RUINE WIE IM BILDERBUCH Und da sehen Sie den wahren Charakter der mittelalterlichen Bastion. Zwei weitere, abschreckende Ringmauern und zwei tiefe Gräben schützen die Burg. Das zweite und dritte Burgtor ist mit ausladenden Kettenbrücken gesichert.

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Der Verschönerungsverein Landsee bietet Informationen, Öffnungszeiten und aktuelle Telefonnummern zur Ruine und zu den Aktivitäten in der Ruine unter www.landseeaktiv.at. Informationen über Burgen und Schlösser, mit Lexikon und Archiv, unter www.burgen-austria.com

Führungen Elisabeth Schütz


siedeln in der später dazugebauten, einstmals stolzen, barocken Wohnanlage mit turmloser Kapelle. Nirgendwo können Sie so nah zusehen, wie eine Ruine weiter verwildert. Dann der Zutritt in den höchstgelegenen und ältesten Teil der Burganlage. Durch das fünfte Burgtor kommen Sie ins Zentrum der ehemaligen Trutzburg. Über neu errichtete Stufen betreten Sie den Donjon. Ein fünfeckiges Bollwerk, die Mau-

ern auf der gefährdeten Seite 8 bis 10 Meter stark. Mitten im Turm mit gut 20 Meter im Durchmesser deutet Elisabeth Schütz auf die Reste einzelner Bauteile: „Hier befand sich das, was den Kern der Burg ausmachte: eine zweigeschossige Küche mit offener Feuerstelle, mittelalterliche Wohngemächer, der zentrale Burghof mit Zisterne, die Kapelle und der Treppenturm. Für alles war vorgesorgt. Werfen Sie auch einen

Blick auf die ‚Abtritterker‘ – die historischen WC-Anlagen.“ PANORAMABLICK DER EXTRAKLASSE Gleich vier Geschoße weist der Donjon auf. Über 115 Stufen einer neu angelegten Wendeltreppe gelangen Sie auf die oberste Plattform, den besten Aussichtspunkt des Burgenlandes. Von hier aus können Sie einen traumhaften Sonnenaufgang

GRENZENLOS

SCHÖN w w w . l a n d s e e r - b e r g e . a t Über 5.974 Hektar groß ist der Naturpark, der neun Gemeinden mit 5.060 Einwohnern umfasst und sich vom mittleren Burgenland bis nach Niederösterreich erstreckt. Die Besucher erwartet ein weit gefächertes Angebot: Ob Naturerlebnis, Sport, regionale Spezialitäten oder kulturelle Highlights – die Region lässt keine Wünsche offen. Gemeinsam attraktiv Mit dabei sind Kobersdorf, Oberpetersdorf, Lindgraben, Markt St. Martin, Landsee, Neudorf, Kaisersdorf, Weingraben und Schwarzenbach. Die vielen Orte sorgen dafür, dass die Erlebnismöglichkeiten genauso reichhaltig wie Fauna und Flora des Naturparks sind. 15 Gasthäuser, acht Herbergen und 15 Anbieter regionaler Spezialitäten lassen

dem Gast die Wahl, wo er einkehren oder einkaufen will. Blühende Landschaft Mit sanfter Mobilität, Forschungsprojekten und Vertragsnaturschutz wird die Pflege und Erhaltung des Naturparks garantiert. Dem Naturfreund stehen Wander-, Rad- und Reitwege, Rast- und Ruheplätze und naturnahe Erlebnisspielplätze zur Verfügung. Auf Familien- und Behindertenfreundlichkeit wird besonderer Wert gelegt. Das Sommerprogramm des Naturparks führt die Besucher von der Baumexpedition über Interaktionsspiele, Orientierungswanderungen, Bogen- und Floßbau bis hin zur Kletter-Action. Für Feinschmecker hält die Region Naturparkprodukte nach definierten Kriterien bereit, die auch in den Naturpark-

Gaststätten verkostet werden können. Die Highlights Im Erlebnispark in Schwarzenbach ist eine keltische Siedlung im Freilichtmuseum nachgebaut, die das Leben unserer Vorfahren zeigt. Der Aussichtsturm bietet einen herrlichen Blick bis tief hinein in die kleine pannonische Tiefebene. Die Burgruine Landsee ist eine der größten Mitteleuropas, wo neben der Besichtigung z. B. auch Konzerte gespielt oder Fledermäuse erforscht werden. Schloss Kobersdorf ist der Austragungsort der Sommerfestspiele, wo Intendant Wolfgang Böck Nestroy inszeniert. Auch der Pauliberg bietet einen wunderbaren Ausblick und gleichzeitig ein Vulkanerlebnis, weil der Steinbruch am Gipfel kugelförmige Basalt-Steinbrocken zu Tage fördert.

Naturpark-Informationsbüro, Kirchenplatz 6, 7341 Markt St. Martin, Tel.: 02618 / 521 18, Fax: 02618 / 521 19, E-Mail: info@landseer-berge.at, www.kobersdorf.at, www.home.pages.at/lindgraben, www.kaisersdorf.com, www.tiscover.at/markt.st.martin, www.neudorf.cc, www.schwarzenbach.gv.at, www.landseeaktiv.at

0664/798 13 16

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beobachten, mit Blick auf den Südzipfel des Neusiedler Sees. Genießen Sie den Panoramablick der Extraklasse. Ein grandioser Weitblick. Richtung Ödenburger Gebirge ebenso wie nach Westen in die Bucklige Welt. Ein überragendes Gefühl stellt sich ein. Die niedlichen Dächer von Landsee. Der aufmuckende Kirchturm von Lackendorf. Die blitzenden Windräder von Deutschkreutz. Alles in anderer Dimension. Das Ödenburger Gebirge im Norden, das Landseer Gebirge im Westen, das Bernsteiner und Günser Gebirge im Süden. Die Öffnung hin zum Osten. Die Urlaubsregion Mittelburgenland aus der Vogelperspektive. Allein der imposante Ausblick von hier lohnt den Besuch der Ruine. Und der bröckelnde Mauerbogen auf der Plattform erinnert daran, dass früher der Wehrturm noch höher, die Aussicht noch besser war.

benberger. Es ist unsicher, wo diese Burg angelegt war und ob sie als Vorläufer der jetzigen Ruine anzusehen ist. Jedenfalls dürfte der Kern der Festung, der Donjon, um 1400 errichtet worden sein. Und in den drei darauf folgenden Jahrhunderten erfolgten der Ausbau und die Erweiterung der Burg. Durch Eigentümer oder Besitzer, deren Auflistung sich

WECHSELVOLLE GESCHICHTE Was aber hat das Schicksal der Festung Landsee besiegelt? 1158 gab es eine erste Erwähnung im Traditionsbuche des Stiftes Göttweig, auf die die 850-Jahr-Feiern Bezug nehmen. Eine Burg dürfte kurz zuvor errichtet worden sein. Die Landseer (de Landesehre) waren vermutlich eine Nebenlinie der steirischen Stu-

Burgruine Landsee. Öffnungszeiten: Ostern bis Ende Oktober, täglich von 9 bis 18 Uhr. Führungen nach Voranmeldung unter 02618/73 06 oder 0664/798 13 16 (Elisabeth Schütz). Spezialführungen für Vorschulgruppen und Schüler möglich. Die Burgruine kann, zur Gänze oder ein bestimmter Bereich, auch für Veranstaltungen oder fürs Kampieren gemietet werden.

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wie ein „Who is Who“ der k. u. k.-Zeit liest. Die Burg Landsee gehörte den Grafen von Mattersdorf-Forchtenstein, dem österreichischen Kaiser, dem ungarischen König, einem ungarischen Erzbischof, einer Grafenwitwe, die eingekerkert wurde, einem Grafen, der von den Türken hingerichtet wurde, und dem bedeutendsten Magnaten-Geschlecht Ungarns. Wer Landsee besaß, war mächtig. Landsee hatte die Blutgerichtsbarkeit inne. Landsee war Fluchtburg. Land-

A USFLUGS TIPP Die Ruine kann auch im Spätherbst und im Winter aufgesucht werden. Ohne Eintrittsgebühren. Allerdings: Dann ist der Donjon, der Aussichtsturm, versperrt. TIPP: Die Ruine nicht nur begehen, sondern auch umwandern. Ein Rundgang im ersten, sehr tiefen Graben ist beeindruckend.

see war begehrt, aber scheinbar ungeliebt. Der Todesstoß kam nämlich nicht von mächtigen Feinden. Landsee ist nie erobert worden. Auch nicht von den Türken, die 1529 und 1683 gegen Wien gezogen waren. Entscheidend für den Verfall waren zwei Brände und letztlich die Strategie der Familie Esterházy, die 1612 durch Heirat in den Besitz der Festung kam. Nikolaus Esterházy hat sich auf den Ausbau von Schloss Lackenbach konzentriert. Aus organisatorischen Gründen wurde die Verwaltung der Herrschaft Landsee-Lackenbach von Landsee weg verlagert. Und Paul Esterházy hat seine Zukunft auf Burg Forchtenstein gesehen. Dann ereigneten sich 1707 ein Brand und 1790 eine vernichtende Feuersbrunst, bei der zum Löschen das Wasser fehlte und der Mut, das Feuer zu bekämpfen. Es herrschte Angst, der Pulverturm könnte explodieren. Schon nach dem ersten Brand wurde in Landsee kaum noch investiert. Die Anlage begann zu verfallen. Die uneinnehmbare Festung ist zwar zur Ruine verkommen, diese aber wird Sie faszinieren. Wenn Sie in Ruhe das Gelände erkunden wollen, gehen Sie alleine. Nehmen Sie aber unbedingt an einer Führung teil, wenn Sie auch vom grausamen Burgherrn erfahren möchten, der in stürmischen Nächten kettenrasselnd durch das verödete Gemäuer zieht.

Für Hans Tesch, den Autor, ist die Ruine ein Top-Ausflugsziel für jede Jahres- und Tageszeit. Q u e l l e n / L i t e r a t u r : Dehio Burgenland, Verlag Anton Schroll, Wien, 1980. Die Kunstdenkmäler des politischen Bezirkes Oberpullendorf, Verlag Berger, Horn, 2005.

Führungen: 0664/798 13 16


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Fotos: Thermenwelt Burgenland/Manninger, Sonnentherme Lutzmannsburg-Frankenau

Purer Genuss in der Thermenwelt Burgenland

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schläger nicht in die Hand zu nehmen und zu spielen. Mit jeder Menge Erforschungslust im Rucksack kann es weitergehen zu den zahlreichen Naturparks, um die einzigartige Natur und ihre Tierarten zu erkunden. "alpannonia - grenzenlos wandern" ist zum Beispiel ein thematisierter Höhen- und Panoramawanderweg vom alpinen Raum am Hochwechsel bis in die pannonische Tiefebene. Damit nach so viel sportlicher Bewegung auch garantiert kein Muskelkater aufkommt, können Sie sich in den Wohlfühlhotels und Thermen verwöhnen und die Seele baumeln lassen. Es wird dafür gesorgt, dass Sie auch wirklich entspannt von Ihrem Urlaub in der Thermenwelt zurückkehren.

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A N D E R S RE IS E N A UF GE LE E IS E N „Man reist nicht, um anzukommen, sondern um zu reisen.“ Niemand charakterisiert die Draisinentour zwischen OberEs ist ein pullendorf und naturnahes den Weinorten NeErlebnis, der ckenmarkt und HoRadausflug auf ritschon treffender Schienen. als der genussfreu23 Kilometer, dige Dichterfürst 80 Meter Höhen- Johann Wolfgang unterschied, von Goethe. Der 10 Jausen- Weg ist das Ziel. stationen. Geradelt wird auf Die einzigarti- der seit mehr als ge Draisinentour zehn Jahren für den quer durch den Personenverkehr Bezirk ist stillgelegten Trasdie gesellige se der ÖsterreichiLandpartie schen Bundesbahu nserer Zeit. nen, die 1908 angelegt wurde, als das Burgenland noch bei Ungarn war. Die Geräte, mit denen heute gefahren wird, sind im Prinzip noch viel älter: Die Draisinen – benannt

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nach ihrem Erfinder Karl Freiherr von Drais – werden wie ein Fahrrad über Pedale und Kette angetrieben und laufen auf vier oder sechs Rädern auf den Gleisen wie ein Eisenbahnwaggon.

AUFSITZEN & ABFAHREN Das ist die wiederkehrende Devise. Nur vorweg beim Start ist Aufmerksamkeit geboten. „Grundsätzlich hat der Schienenverkehr Vorrang“, ruft der Streckenwärter den wartenden Teilnehmern zu und erklärt die Vorschriften, die für das sichere Überqueren der Straßenkreuzungen nötig sind. Ansonsten gilt: Wer Radfahren kann, ist draisinentauglich, somit „Lokführer“ nach eigenem Fahrplan und Rhythmus.

TRETEN & STAUNEN Die Fahrt ist ein unmittelbares Naturerlebnis aus ungewohnter Perspektive. Lenken ist nicht nötig, ein Abkommen von der Strecke

unmöglich. öglich. Selbst die Fahrer, die in die Pedale treten, können gelassen ihre Blicke schweifen lassen. Hin n zum Ödenburger Gebirge, zur Wallfahrtskirche Unterfrauenhaid, zur Ruine Landsee, ins Tal des Stooberbaches. Die Landschaft präsentiert sich Monat für Monat anders, die Szenerie wechselt die Farben. Grellgelbe Rapsfelder, farbenfrohe, wilde Blumenwiesen, Zigtausende gelb-orange Sonnenblumen, die sich täglich wieder nach der Sonne ausrichten, buntes Weingartenlaub und Waldstreifen in unzähligen Nuancen von grünen und braunen Farben. Stimmungsvolle, vergängliche Schönheit.

RASTEN STATT HASTEN Sportliche Typen schaffen die Strecke, die den ganzen Tag nur in eine Richtung befahren wird, in gut zwei Stunden. Weniger trainierte Radfahrer benötigen beim Treten ohne Gangschaltung drei Stunden

02613/801 00


Freizeit & Sport

Mittelburgenland Mittelburgenland hat hat viele vielesch ne Seiten. sch ne Seiten.

und mehr – was vor allem von der Die DraisiLänge der Pausen abhängt. Und nen können diese Unterbrechungen zählen für auch zu viele Draisinen-Gäste zur Qualität einem Zug der Reise. Hausgemachte Mehlspei- zusammensen warten im Bahnhof Lackenbach, gehängt burgenländischer Bohnensterz mit werden. Rahmsuppe wird in Markt St. Martin vom freundlichen „Bahnhofspersonal“ serviert. Und wer mit eigenem Proviant und Picknickkorb unterwegs ist, kann sich während der Fahrt auf den Draisinen oder in Ruhe auf den Esstischen entlang Es wird an der Strecke in freier Natur stärken. jedem Tag In Weppersdorf gibt es sogar ei- nur in eine ne Grillstation, wo die mitgebrach- Richtung ten Würste fachgerecht zubereitet gefahren. werden können. Und wer die Grillkohle vergessen F R EIZEITTIPP hat, kann sich noch am Startbahnhof damit einSonnenlanddecken. Draisinentour Wer rasten oder Pause 1. April bis 31. Oktober. machen will, lässt sich einfach überholen. An geraden Tagen von An allen Stationen und Horitschon/NeckenPicknickplätzen könmarkt nach Oberpulnen die Draisinen von lendorf, an ungeraden den Schienen gehoben in die andere Richtung. und weggeschoben werPreis pro Draisine: ab den. Das ist problemlos 50 Euro (4 Personen) möglich, auch wenn die Reservierungen und kleinste Draisine 130 Infos: +43 (0)2613/ 801 00 oder www.draisinentour.at

w w w. d r a i s i n e n t o u r. a t

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Kilogramm schwer ist. Der praktische Trick: einfach zu zweit anheben, wie einen Schubkarren.

MUSEEN BESUCHEN Wenn der Weg das Ziel ist, die kleinen Umwege sind es auch. Direkt an der Strecke können in Lackenbach das Schloss mit dem Museum „Der Natur auf der Spur“ und unmittelbar beim Bahnhof die Modelleisenbahn-Anlage besichtigt werden. Von der Haltestelle Neutal sind es rund 800 Meter bis zum Museum für Baukultur und ein paar Meter mehr sind es in Stoob bis zum Töpfermuseum. Um das Lisztmuseum in Raiding besuchen zu können, muss ein Kulturbeseelter allerdings für eine Strecke zwei Kilometer zu Fuß zurücklegen. Durstige Seelen haben es da schon leichter.

DER WEG IST DAS ZIEL

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Einige Wirte in den Orten entlang der Draisinen-Route holen – nach Anruf – gerne Gäste zu sich ins Wirtshaus. Als Abschluss der Tour oder bereits vor dem Start bietet sich ein Besuch des Weinbaumuseums in Neckenmarkt an. Ebenso wie ein Keller-, Vinotheks- oder Heurigenbesuch – und das auch in Horitschon, wo außerdem ein

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Rotweinlehrpfad begangen werden kann. Dass es dieses Angebot im „Sonnenland“ Mittelburgenland überhaupt gibt, dafür ist dem Deutschkreutzer Günther Glöckl zu danken. Der vielseitige und visionäre Unternehmer hat es als Erster in Österreich geschafft, von der ÖBB die für den Personenverkehr stillgelegten Gleisanlagen zu mieten, mit Schienenfahrrädern zu bestücken und ein attraktives Drumherum zu arrangieren. Glöckl hat inzwischen 70 Draisinen auf die Schienen gestellt, mit denen zwischen vier und neun Personen unterwegs sein können. Und er bietet ständig etwas Neues: „Einmal im Monat, am Samstagabend vor Vollmond, führen wir

Mondscheinfahrten durch. Und zu fixen Terminen gibt es Morgenfahrten mit einem Frühschoppen als Abschluss“, nennt Glöckl zwei seiner Highlights, zu denen auch eine spektakuläre Halloween-Tour in der Nacht zum ersten November gehört. 90.000 Fahrgäste hat der Betreiber der Erlebnisbahn in den ersten drei Jahren befördert oder – besser gesagt – fahren lassen. Auf Schienen wird geradelt, wenn ein Polterabend ansteht, ein Firmungserlebnis gesucht oder ein Betriebsausflug durchgeführt wird. Doch besonders stolz ist der Freizeit-Pionier auf seine – bestens gebuchte – Geburtstags-Draisine: „Ich freue mich jedes Mal für den Jubilar, wenn er auf dem bequemen Ledersofa Platz nimmt, das Sonnendach zurechtrückt, die Stereoanlage einschaltet, die Flasche aus dem Sektkübel nimmt und seinen Gästen einschenkt.“ Was er nicht sagt: Auf dem Sofa hat noch ein Zweiter Platz. Und hinter dem Jubilar sollten drei Mitfahrer kräftig in die Pedale treten. Hans Tesch, der Autor, wurde fürs Treten belohnt: Zwischen Lackenbach und Weppersdorf bietet sich eine Talfahrt der Extraklasse.

Heilkräuterlehrpfad Deutschkreutz Gegen fast alles ist ein Kraut gewachsen. Diesen Eindruck bekommen Sie, wenn Sie den Heilkräuterlehrpfad in Deutschkreutz besuchen. 60 Heilpflanzen, gesetzt in neun Beeten, angeordnet nach den entsprechenden Wirkstoffen und Anwendungen. Die Kräuter für die Nerven getrennt von den Heilpflanzen fürs Immunsystem und den Küchengewürzen. Eine Einladung des örtlichen Kneipp Aktiv-Clubs für einen besinnlichen Spaziergang im Park der Europaschule mitten im Ort, bei freiem Zutritt. Und wer Augentrost, Thymian oder Bohnenkraut nicht nur kennenlernen, sondern mehr über die Wirkungen und Anwendungen wissen möchte, der kann sich im einige Schritte entfernten Tourismusbüro den kleinen Folder des Kneipp-Vereines holen.

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Tr i n k k u r f ü r E i l i g e Aus einer Tiefe von 86 bis 95 Metern sprudelt es hervor. Das heilende Mineralwasser von Piringsdorf. Von Wissenschaftlern ist bestätigt, dass der „Natrium-Calcium-Hydrogencarbonat-Säuerling“ gut für Magen, Darm und Nieren ist – wobei jeder auf Gegenanzeigen zu achten hat. Empfohlen wird das Wasser, das seit der Bohrung 2005 reichlich aus der „Sulzquelle“ austritt, auch für eine Trinkkur. Wer als Gast oder Wanderer bei der Quelle am Ortsrand vorbeikommt, macht es am besten so, wie die Piringsdorfer seit Hunderten von Jahren: Sie stärken sich, kostenlos.

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DIE B UR G L O C K E N H A U S . E INZ IGA RT IG IN ÖS T E RREI CH.

%JF (FIFJNOJTTF EFS Hat Albert Einstein Lockenhaus gekannt? Er muss hier gewesen sein. Wie sonst hätte er die Worte aussprechen können: Die Festung mit „Das Geheimdem außerge- nisvolle ist das wöhnlichen Rit- Schönste, was zu tersaal und de n erleben wir fähig ältesten Fres- sind.“ Kein Geken des Landes ist ein Ort der Rätsel, Legenden und Mysterien. Lockenhaus gilt als geheimer Kultort, als Mordstätte der sagenhafte n Blutgräfin und danke passt besals Schlüssel ser zur Auseinanzum Vermächtnis dersetzung mit der Tempelritter. dieser kulturhistorisch bedeutsamen Festung. Lockenhaus gilt als die letzte echte Ritterburg in Österreich. Majestätisch auf einem Felsvorsprung über dem Tal der Güns gelegen, am Ortsrand inmitten einer herrlichen Waldlandschaft, präsentiert sich die Anlage dem Besu-

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h auff vier i Ebenen, Eb k ll und d cher prunkvoll wuchtig. Hinter der äußeren Burgmauer verläuft ein steiler Anstieg zur Torhalle.

ECHTE RITTERBURG Vor den Hajduckenstuben mit den mächtigen Tonnengewölben im unteren Burghof steht die Sonnenuhr aus dem Jahr 1655. Am Glockenturm ist der Stiegenaufgang zum mittleren Burghof, auch zur Burgküche mit dem riesigen Rauchschlot und zum Gewölberaum, der ehemaligen Familiengruft der Grafen Nádasdy. Im oberen Burghof liegen der Brunnen und die Eingänge zu faszinierenden Räumlichkeiten: Die Burgkapelle beherbergt die ältesten Fresken des Burgenlandes. Der siebengeschoßige, fünfeckige Bergfried hat eine Folterkammer und ist Zugang zu Burgherrenzimmer, Wohngemächern und Festsaal. Vom Hof betritt man auch den außergewöhnlichen Rittersaal, ei-

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i hiffi f üh ti h HalH l ne zweischiffige, frühgotische le mit einem von Säulen getragenen Kreuzrippengewölbe. Mitten am Platz das magische Lichtauge des Herzstückes der Ritterburg, des weltweit einzigartigen Kultraumes, dessen heutiger Eingang einen Zwischenstock tiefer liegt.

SPUREN GELÖSCHT? Doch war die ungarische Grenzburg überhaupt eine Templerburg? Hier schlummert in der Gründung der Festung schon das erste Geheimnis. Für viele Historiker scheinen die Tempelritter in diesem Gebiet nicht existiert zu haben. „Arx leka“, „Leuca“ oder das „Castrum Léka“ wurde zwischen 1200 und 1240 erbaut. Wahrscheinlich auf den Resten einer römischen Wehranlage. Als Besitzer nennt Paul Anton Keller, der die Burg Lockenhaus 1968 den Esterházys abgekauft hatte, ab 1266 die Grafen von Güssing, ab 1390 das Geschlecht der Kanizsay, ab 1535 die Nádasdys und ab 1676 die Esterházys. Die Tempelritter jedoch kommen in historischen Aufzeichnungen als Erbauer oder

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5FNQMFSCVSH Ei Eigentümer tü ofofffenbar nicht vor. vor. Wurden die Spupuren der Templer pleer in Lockenhaus aus bewusst ausgegelöscht? Gerhard Vol-fing, in ng, engagierter MitMitttelalterforscher her au-und Sachbuchauhaat jahrelang j hr ja hrel elan lang g in in ganz gan ganzz tor aus Wien, hat legendär Ostösterreich Spuren des legendären Ritterordens gesucht – und gefunden.

KULTRAUM DER TEMPLER In Lockenhaus sieht Volfing sogar einen Schlüssel zum Vermächtnis des Templerordens: „Der unterirdische Kultraum ist eindeutig dem Templerorden zuzuschreiben.“ Diese Kammer sei ausgeklügelt konstruiert, sie sei eine historische Besonderheit mit Aussagekraft. „Die Krypta mit den zwei identischen Apsiden ist einmalig in ganz Europa. In der Südapside befindet sich im Schlussstein ein Tatzenkreuz, das an die Templer erinnert“, ar-

gu gume ment nti tie iertt V olfi ol lfi fing ng. „U Und d w wi ie b ie eii gumentiert Volfing. „Und wie bei den syrischen Burgen der Kreuz Kreuzritter fällt das Licht im Zentrum der Krypta durch eine runde Öffnung im Gewölbescheitel ein.“ Dieses Lichtauge mit einem dreiviertel Meter Durchmesser dürfte früher der einzige Zugang zum Kultraum gewesen sein. Vielleicht ist der unterirdisch versteckte Raum auch deshalb bei der Einnahme im 14. Jahrhundert nicht verwüstet worden.

und eerrichtet rri ric sschon cho im Kampf gegen g ege die Mongolen g ole als Fluchtburg b urrg genutzt.“ Err sieht den KulE si ttraum, rau u den Kapittelsaal elssa und den Kapellenturm als K ape zzur ur gleichen g Zeit eerrichtet rrric an: „Alle dre le drei dreii Ba Bauteile B auttei eile ile sind d aaus u behauenen Quadern gebaut gebaut. Diese Dieser obere Part, der älteste der Burg, muss von einer einzigen Bauhütte errichtet worden sein“, ist Volfing sicher. Und auch beim „ungewöhnlich großen“ Kapitelsaal mit den Kreuzgewölben sieht er eine direkte Verbindung zu einer Templerburg in Syrien. Für ihn haben die Tempelritter die Burg – strategisch auf dem Pilgerpfad zwischen Wien und dem Balkan gelegen – deutlich mehr als 120 Jahre lang mehr als „verwendet“.

EINMALIG IN EUROPA Volfing ist überzeugt, dass Lockenhaus eine Templerburg war: „Wahrscheinlich wurde die Burg vom Templerorden um das Jahr 1200

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DIE ORDENSFESTUNG Die Tempelritter verkörperten einen neuen Typus der mittelalterlichen Ritterschaft, die Ordensritter. Eine

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Verknüpfung von Ritter- und Mönchstum. Entstanden 1119 in Zeiten der Kreuzzüge zur Befreiung und Sicherung Jerusalems. Gegründet, um die Pilger auf ihrem Weg ins Heilige Land zu beschützen. Der Ordensname, „die armen Ritter Jesu Christi vom Tempel des Salomon“, kommt von ihrem ersten Hauptquartier in Jerusalem, einem Flügel des Palastes, der über dem Tempel Salomons stand. Erkennbar war ein Mönchsritter an seinem weißen Mantel mit dem achtspitzigen, roten Tatzenkreuz. Die Templer, so ihre Kurzbezeichnung, unterstanden nur dem Papst. Dadurch und durch andere Privilegien wurden sie immer mächtiger, reicher und einflussreicher. Dann kam der Untergang: Die Templer wurden dem m französischen König zu stark, rk, er klagte siee der Ketzereii an und derr Papst beendete seine Schutzherrschaft. Über Nacht wurden die Ordensmitglieder verhaftet, später hingerichtet und der Orden praktisch a u s g e löscht. Der Tag der überraschenden Verhaftungswelle, der 13. Oktober 1307, ein „Freitag, der 13.“, gilt heute

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noch als Unglückstag. Viele Theorien besagen, dass der Ordensobere vor seiner Verbrennung am Scheiterhaufen in Paris die Geheimnisse und Gewalten des Ordens weitergegeben haben soll. Immerhin galten die Tempelritter auch als Hüter der Dornenkrone Christi und des Heiligen Grals. Als Nachfolgeorganisationen werden unter an-

derem die Johanniter und – obwohl bestritten – die Freimaurer genannt. Jedenfalls berufen sich heute viele Geheimgesellschaften, Vereinigungen und Sekten auf den historischen Orden. Fest steht: Bis zu deren spektakulärer Auflösung, während des nicht einmal 200 Jahre dauernden Bestehens, gehörte es zu den Hauptaufgaben der Tempelritter, Heere zu unterhalten und Stützpunkte zu gründen. Vor allem entlang der Pilgerrouten. Auch in Lockenhaus? Dass Lockenhaus eine echte Templerburg war, sieht Gerhard Volfing auch durch die Burgkapelle bezeugt. Dort zeigt in den Fensternischen der Rest eines Freskos die Füße eines Ritters mit Kettenstrümpfen und Fragmente der Kleidung. „Es wurden lediglich die obersten Partien des Freskos zerstört, nämlich jene Stellen, wo an der Brust des weißen Waffenrockes und an der linken Schulter des Mantels das rote Tatzenkreuz der Templer sichtbar war.“ Den sichtbaren unteren Teil eines Stabes interpretiert Forscher Volfing als Templer-Utensil: „Die Großmeister der Templer trugen als Zeichen ihrer Würde einen solchen Stab, der am oberen Ende einen metallenen Kreis mit dem Tatzenkreuz hatte.“ Dieser Rest des Freskos und das benachbarte besser erhaltene stammen nachweislich aus dem 13. Jahrhundert. Sie sind die ältesten Freskenbilder im Burgenland.

FRESKO MIT TEMPELRITTER Bei den Tempelrittern ging es auch um ein legendäres Ordensgeheimnis, den Heiligen Gral. Doch was ist unter dem Gral zu verstehen? Ein

F ü h r u n g e n m i t Te m p l e r f o r s c h e r


Kultur & Geschichte

Marktgemeinde Lockenhaus

Kultur trifft Natur Der kleine Ort Lockenhaus lockt mit großen Attraktionen. Hier steht die letzte echte Ritterburg des Burgenlands und seine größte Kirchenorgel, hier hat der Stargeiger Gidon Kremer das internationale Kammermusikfest ins Leben gerufen und hier beginnt der Naturpark Geschriebenstein.

Schöne Künste Zu Sommerbeginn geigt Gidon Kremer in der Burg mit etablierten Stars und Newcomern auf. Das Programm überzeugt die Besucher durch die exquisite Auswahl der Stücke. In seine

Fußstapfen traten das jährliche as jjährlich he Gitarrenseminar und das Orgelg festival. Dank einer Stiftung g von Gräfin Elisabeth Enzenberg enberg g wurde die Orgel 2003 neu gebaut. b Der Intendant Dr. Wolfgang Horvath bietet ein buntes Programm an, das von Klassik und Jazz bis hin zur lyrischen Lesung reicht. Am Fuß der Burg findet alle zwei Jahre das Holzbildhauersymposium statt, wo den Künstlern live bei der Arbeit zugeschaut werden kann. Die Ergebnisse sind auf dem Skulpturenwanderweg zu bewundern. Außerdem gibt es weitere Kleinode wie die mit-

Brettersäge namens telalterliche Brette zu entdecken, Venezianergatter g ndung Leonardo die auf eine Erfin zurückgeht. da Vincis zurückg

Wunderbar – Wanderbar Der grenzüberschreitende Naturpark Geschriebenstein-Irrotkö verzaubert seine Besucher. Die herrliche Kulisse lädt zu Wanderungen, Mountainbiking, Nordic Walking, Reiten und im Winter sogar zum Langlaufen ein. Ob Grenzturm oder Margarethenwarte – der Ausblick von der Buckligen Welt über das Wiener

Becken bis in die ungarische Tiefebene begeistert Jung und Alt. Lehrpfade über Pilze und biologischen Getreidebau, ein Walderlebnisweg und geführte Erlebnistouren laden dazu ein, die Tier- und Pflanzenwelt zu entdecken. Abkühlung finden Besucher im Sommer im Freibad, das Klein und Groß mit seiner Rutsche unterhält. Im Winter wird am Schulteich Eis gelaufen und der Ort bietet von der Gastronomie bis hin zu Bank, Post und Geschäften jede Art von Infrastruktur für einen gelungenen Aufenthalt.

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Stein? Die Schale, aus der Christus beim letzten Abendmahl trank? Ein Gefäß mit dem aufgefangenen Blut Christi? Die Burg „bildete einen wehrhaften Schutz für ein altes Heiligtum, das zu einer Kultanlage für die Pflege der Gralsmysterien ausgestattet wurde“, schreibt heute der Orden vom Goldenen Gral. Und der O.R.C.V., der Ordo Rose Croix Veritas, der im 12. Jahrhundert als Konvent der Gralsritter gestiftete Orden, zelebriert noch heute im historischen Kapitelsaal Versammlungen und Zeremonien. Hier in Lockenhaus hat – nach eigener Darstellung – der Ritterkonvent des Ordens vom Goldenen Gral „Heimat gefunden und schöpft von da aus Kraft für seine weltweite kulturtragende und humanitäre Tätigkeit“.

DER TABERNAKELSTEIN Als besonderen Beweis für Lockenhaus als Gralsfestung nennt Gerhard Volfing den „Tabernakelstein“. Der gut ein Meter hohe Steinblock mit Aushöhlung oder Hostienkammer, von dem heute eine exakte Kopie in der Krypta zu sehen ist, birgt für ihn das größte Geheimnis der Burg

Lockenhaus. Volfing beruft sich auf alte Texte und jüngere internationale Forscher. Er sieht in der rätselhaften Gravur auf der Vorderseite des Steines, die aussieht wie Hostie und

SPE ZIA LTIPP Erlebnisführungen mit den „Rittern zu Lockenhaus – Prima Nocte“. In historischen Gewändern führen die Akteure durch die Burg, durchs Mittelalter und durchs Ritterleben. Mit musikalischer Begleitung und mit Schwertkampf. Zwischen Mai und September, jeden Samstag um 14 und 16 Uhr. Erhöhter Eintritt (10 bzw. 5 Euro)

Brezel, eine Sensation: „Die geometrische Ritzzeichnung ist ein Unikat. Sie entspricht, vereinfacht dargestellt, der rekonstruierten ‚Manna-Maschine’ beziehungsweise dem dreiköpfigen ‚Baphomet’. Es ist das einzig existierende historische Abbild der Manna produzierenden Maschine.“ Volfings Schlussfolgerung: Der sagenumwobene und geheimnisvolle Gral sei „nicht als ein idealisiertes Symbol, Wunderschüssel oder als Kelch Christi aufzufassen“, sondern er müsse vielmehr mit der „Manna-Maschine“ identisch gewesen sein. Der Heilige Gral als metallisches Gerät, das Nahrung produzieren kann? Diese Vermutungen von modernen Gralsrittern aus Deutschland werden von anderen Experten verworfen. Dennoch: Gerhard Volfing geht noch einen Schritt weiter. Er würde in der Burg nach der Maschine suchen. Beim Brunnen im Burghof würde er mit dem Graben beginnen.

FLUCHTWEGE IM BRUNNEN Was immer im Brunnen zu finden ist, er birgt sicherlich ein eigenes, großes Rätsel. Zwei Meter breit

Gerhard Volfing 0699/11 35 43 51

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und 114 Meter tief, wurde er ab 1548 in den Fels gehauen. Der Sage nach beginnt in diesem Brunnen ein Fluchtweg in 80 Metern Tiefe. Der Volksmund sagt, dass man einmal eine eiserne Tür mit einem Schlüssel gesehen habe. Einer von vielen Hinweisen auf einen unterirdischen Geheimgang nach Bernstein, einer Ortschaft mit einer Burg, rund 10 Kilometer westlich von Lockenhaus. Dieses Geheimnis wird nicht so schnell gelüftet werden. Arbeiter haben den Brunnen im Zuge der Aufräumarbeiten mehr als die Hälfte mit Schutt angefüllt. Übrigens: Es soll – der Sage nach – einen zweiten unterirdischen Gang geben, der durch das Massiv des Geschriebensteins nach Rechnitz führt. Wenige Meter neben dem Brunnen, zwischen den Eingängen von Rittersaal und Kapelle, stößt man auf das nächste Mysterium: Die Rotalgen. Diese unübliche Vegetation lässt auf Blut schließen. Blut, das bei der Erstürmung der Burg geflossen sein soll. Und von diesem „Fall des Schlosses Lockenhaus“ berichtet auch eine Sage, in der der große Kapitelsaal zur „Bluthalle“ wird.

SAGE VON DER BLUTHALLE

E X TRATIPP Burgführung mit urigem Raubrittermahl (ohne Besteck). Gegen Voranmeldung: 02616/23 21 (Taverne Adelheid Tischler) oder 02616/23 94 (Burghotel). ` 28.– Nobler: das Burgherrenmahl im Fürstenzimmer um ` 32.– Übernachtungsmöglichkeiten im Burghotel

zum letzten Mann“ war die Devise. Doch Brot und Fleisch wurden knapp und Ritter Hubert wurde ausgeschickt. Korn und Vieh schleuste er erfolgreich durch einen unterirdischen Gang in die Burg. Dann schaute er noch schnell zu seiner Freundin Bärbi. In deren Haus wurde er von den feindlichen Truppen ertappt. Im Verhör, bei dem auch glühendes Eisen eingesetzt wurde, erwies sich Hubert als tapfer: „Ich bin kein Verräter.“ Doch dann die Herausforde-

rung. „Wenn Du uns nicht in die Burg führst, wird das Mädchen erschossen“, drohten die Feinde. Angst und Verzweiflung machten ihn schwach. Am Nachmittag führte er 300 feindliche Krieger zum Geheimgang und ging mit ihnen zum Gittertor. Hubert ging alleine vor, nannte das Losungswort und wurde hineingelassen. Im Weinkeller erzählte er dem Burgvogt und den anderen, wie es ihm ergangen war. Sie tranken viel und seine Begleiter sanken in den Schlaf. Da nahm Hubert die Schlüssel an sich und ließ die Feinde herein. Nur ein paar Ritter knieten unbewaffnet beim Gebet, als ein Schrei die Stille durchbrach: „Verrat!“ Eine Lanze durchbohrte die Brust des Wächters. Ein gnadenloser Kampf begann. Die Übermacht war zu groß und kein Ritter überlebte. Die königlichen Truppen plünderten und verwüsteten das Schloss. Hubert bekam, weil er sein Versprechen eingelöst hatte, sein Mädchen zurück. Doch Bärbi machte ihm Vorwürfe: „Du bist Schuld an dem Tode der braven Männer. Wir müssen Deine furchtbare Tat mit unserem Tode sühnen“, schrie sie und stürzte sich mit Hubert in die Tiefe.

DER SPUK Es geschah während der Zeit, als der Orden der Tempelritter aufgeDie Halle, in der das ritterliche löst wurde und der ungarische KöBlut vergossen wurde, heißt immer nig die Templer in noch Bluthalle. Die Lockenhaus für voschwarzroten FleBES UCHE RTIPPS gelfrei erklärt hatcken blieben unauste. Die Burg wurde Die Burg kann ganzjährig besucht werden. Geöffnet von löschlich. Als zuletzt vermutlich im Jahr Dezember bis März von 8 bis 16 Uhr, von April bis November jemand versuchte, 1337 monatelang von 8 bis 17 Uhr. Eintritt: Erwachsene ` 5,– Studenten/Pensidiese Blutspuren zu vergeblich belagert. onisten ` 4,– Kinder ` 2,50. Auch die Dauerausstellungen – beseitigen, begann Prof. Paul Anton Keller Museum, Gustinus Ambrosi, Der Tempein unheimlicher Die Lockenhauser lerorden, „Schlösser und Beschläge“ sowie der Traditionsraum Spuk. Die Gestalten und die Tempelritdes Husarenregiments „Graf Nádasdy“ – sind zugänglich. der gefallenen Ritter verteidigten sich Für die Burgführung (Dienstag und Donnerstag, 14 und 16 ter zogen um Mittergemeinsam mit ErUhr, oder gegen Voranmeldung) sind jeweils ` 2,– aufzunacht gespenstisch folg. „Kämpfen bis zahlen. Burg-Informationen und Voranmeldung für Führung: 02616/23 94, www.ritterburg.at oder www.lockenhaus.at

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Raubrittermahl 02616/23 21


mit Kampfgetümmel und Schlachtrufen durch die Halle. Und am Morgen, nachdem der Spuk vorbei war, waren die Blutflecken deutlicher zu sehen als zuvor. Aus diesem Grunde wagt es bis heute niemand, die Flecken der Bluthalle zu beseitigen. Die Gespenster wurden nie mehr gesehen – so weiß es die Sage vom Fall des Schlosses.

aus der Nase und ein Tropfen landete auf ihrer Wange. Da beobachtete sie mit Verwunderung, dass die Haut, wo das Blut sie bedeckt hatte, jugendlich-frisch geworden war.

600 MÄDCHEN ERMORDET

Viele dieser grauenhaften Geschichten sind Legenden GELÜSTE und Mythen, DER doch einige FakBLUTGRÄFIN ten stammen aus 300 Jahre späden Gerichtsakter, die Burg ten des Jahres hatte einige Ma1611. Insgele den Besitzer gewechselt, floss samt – vor allem auf ihrer wieder Blut auf Lockenhaus. Elisa- Stammburg Cachtice in der beth Báthory, die „Blutgräfin“, soll heutigen Slowakei – hat Eliauch hier ihre grausamen Gelüste sabeth Báthory mehr als 600 ausgelebt haben. Als Ehefrau des Mädchen bestialisch massaSchlossherrn Graf Franz Nádasdy kriert. Die Mädchen hat sie hat sie junge Mädchen „bestraft“ als Dienstmädchen angeund mit heißen Brenneisen, glü- stellt oder als Schülerinnen henden Nadeln, scharfen Rasier- angeworben. Die blutleeklingen, spitzen Scheren, brühhei- ren, oft verstümmelten Leißem Wachs oder lodernden Fackeln chen wurden außerhalb des zu Tode gequält. Mit den eigenen Schlosses gefunden, was Zähnen hat sie ihren jungen Op- das Gerücht aufkommen fern blutige Wunden gebissen und ließ, dass darinnen Vampire das Fleisch von den Knochen ge- hausten. Als die Zahl der Torissen. Elisabeth Báthory brauchte ten anstieg und immer mehr Blut. Blut zum Baden. Sie bilde- adelige Mädchen betroffen te sich ein, das Blut junger Mäd- waren, drangen die ungechen erhalte sie jung. Festgesetzt heuren Verbrechen bis zum Kaiser, der eihatte sich diene Untersuse WahnvorBÜ CHER-TIP P chung anstellung, ordnete. Ihals sie ihBücher-Tipp: Der Templerre perversen rem Kamforscher und LockenhausHelferinnen mermädKenner Gerhard Volfing hat und Folterchen ins Geim Weishaupt-Verlag drei knechte wursicht schlug, Bücher herausgegeben: „Auf den zum Toweil sie ihr den Spuren der Templer in de verurteilt, beim KämÖsterreich“, „Die Macht des die 51jährimen SchmerTemplerordens“ und „Cruge Elisabeth zen zugefügt ciferi. Mystische Legenden, Báthory wurhatte. Das Sagen und Geschichten von de – ohne Blut spritzte den Tempelrittern“. Lesenswert! Und auf der Burg bei den Führungen erhältlich.

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Franz Weninger zählt zu jenen Winzern, deren Weine in unverwechselbarer Weise die Merkmale der jeweiligen Lage, des Klimas und des Jahrganges g g spüren p lassen. dsatz Weninger arbeitet mit dem Grundsatz der kleinstmöglichen Beeinflussung des Wachstums der Pflanzen, damit die e Rebstöcke wieder zu ihrem natürlichen Gleichgewicht finden können. Der Umstieg 2006 auf eine biologischdynamische Produktionsweise war ein logischer weiterer Schritt zur Naturnähe und damit auch zur Qualitätssteigerung. et Die Trauben werden händisch geerntet und aussortiert. Die Gärung erfolgt sponpontan mit Regionalhefe im Holzgärständer. r. Das höchste Ziel ist es, charaktervolle, ti tiefgründif ü di ge Weine zu produzieren, die nicht zerlegt, sondern in ihrer Gesamtheit verstanden (und genossen) werden wollen. 28 ha mit der Leitsorte Blaufränkisch, Zweigelt, Merlot, Cabernet Sauvignon, Pinot Noir und Sankt Laurent werden auf schweren, tiefgründigen Lehmböden mit hohem Tongehalt bewirtschaftet. Diese Böden schaffen die besten Voraussetzungen für charaktervolle, langlebige Rotweine. Fotos: ©Gerhard Wasserbauer/Weingut Weninger

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WAS IST WO IN DER BURG Die Burg besteht aus zwei Wehrbauten aus unterschiedlichen Zeitabschnitten: die ältere, die Hochburg, ab 1200 errichtet, die jüngere um 1650 ist außen dazugebaut. Ganz außen, um die Schlossanlage, führt eine jüngere Wehrmauer.

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Eingangstor: Zutritt zur Hochburg, erstmals 1242 erwähnt. Daneben Torwächterhaus. Einst mit einem Graben umgeben und einer Kettenbrücke gesichert

2 Unterer Burghof: geräumiger Hof der unteren Burg. 3

Unterer Wohntrakt: zweistöckiger Bau, dieser umrahmt den Burghof an drei Seiten. Darin Räume mit wuchtigen Gewölben und zum Teil bemalten Riemendecken. Fürstenzimmer, ein Barocksaal.

4 Hajduckenstuben: in unterster Ebene des Wohntraktes, mit mächtigen Tonnengewölben. 5

Gotischer Keller: Keller unter den Hajduckenstuben, zum Teil aus dem Fels geschlagen, mit geweitetem Gewölbe.

6 Burgkerker: im Rundturm gelegen. Fensterlos. 7 Torturm, auch Glockenturm. Durch ihn betritt man über viele Stufen die alte Burg, kommt davor aber zuerst in den mittleren, überdachten Hof. 8

Alte Burgküche: Rauchküche. Mächtiger Herd mit riesigem Rauchschlot. Daneben Vierkant-Steinsäulen. 1557-1559 erbaut. Neben der Küche zwei stattliche Vorratskammern mit wuchtigen Gewölbetonnen. Speisenaufzug in die Hochburg. Von einer der Vorratskammern führt in zwei Metern Tiefe ein unterirdischer Fluchtweg hinaus ins Freie.

9 Unterirdischer Kultraum: Auch Apsidenraum, Unterkirche, Zisterne oder Schatzkammer genannt. Bedeutendster Teil, „magischer Herzpunkt“ der Burg. Aus Steinquadern, die Steinmetzzeichen aufweisen, gebaut. Zwei Kreuze, im Schlussstein einer Apside ein Tatzenkreuz, im Schlussstein der anderen Apside ein lateinisches, gleichschenkeliges Kreuz. Soll den Tempelrittern als Ze-

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remonienraum gedient haben. Lichtöffnung im Gewölbescheitel. Die Öffnung soll so angelegt worden sein, dass die Gestirne zur bestimmten Stunde einen bestimmten Punkt im rechteckigen Raum erreichten.

10 Verlies: unterirdischer Bau, von gefangenen Türken aus dem Fels gehauen. 11 12

Kanonenhalle – jetzt Ritterbar

Letztes Burgtor: auf der Ebene des oberen Burghofs. Ehemals geschützt mit Kettenbrücke.

13 Oberer Burghof: Als „Bild großartiger Baugesinnung“ hat der letzte PrivatBesitzer, Paul Anton Keller, diesen Kern des Wehrbaues (1242 erstmals erwähnt) bezeichnet, der von einer Ringmauer umgeben ist. „Unvergleichlich malerische Architektur.“ Von hier Zugang zu den interessanten Räumlichkeiten. 14 Kapellenturm: Von romanischem Säulenpaar bekrönt. Älteste Fresken des Burgenlandes in den Fensterleibungen. Teilweise beschädigt. Von „schlichter Großartigkeit“ spricht Burgherr Keller. Aufgang zur Pfaffenstube, in der noch ein Kaminmantel und der Zimmerdekor aus der Gotik erhalten ist. Schlafstelle des Pfaffen. Gerhard Volfing verweist auf die mathematische Besonderheit: „Das östlichste Fenster ist so raffiniert gewölbt, dass der erste Sonnenstrahl des Jahres am 18. März, dem Tag des Erzengels Gabriel, und der letzte am 29. September, dem Tag des Erzengels Michael, in den Kapellenraum fällt.“ 15 Ehemalige Gruft: liegt unter dem Kapellenraum. Schönes Kreuzgewölbe. Ehemals letzte Ruhestätte der Nádasdys. Keller schreibt, dass 1883 die Gebeine auf Geheiß des Besitzers aus der Gruft gehoben und in den Burgbrunnen geworfen wurden. TOP-TIPP TEMPLER-FÜHRUNG. Gerhard Volfing führt (ausschließlich) Gruppen zu den Templer-Stätten der Burg und erzählt Interessantes über den Ritterorden. Nur nach Voranmeldung: 0699/11 35 43 51

16 Folterkammer: In unterster Ebene des Bergfriedes. Ausgestellt sind mittelalterliche Folterwerkzeuge, wie die eiserne Jungfrau (der „Blutgräfin“?), eine Prügelbank, eine Streckbank und ein – technisch-praktisch unmöglicher – Keuschheitsgürtel. 17 Bergfried: Sieben Geschoße, diente im 17. Jhdt. als Wach- und Pulverturm. Im ersten Obergeschoß Schlüssel- und Beschlägekammer, im zweiten Waffenkammer, im dritten Burgherrenzimmer. Das Fundament besteht aus Buckelquadern aus dem 12. Jhdt. Wahrscheinlich der älteste Teil der Burg, entstanden aus einem römischen Wachturm. 18 Stiegenhaus: Angefügt im 16. Jhdt. Ermöglicht Zugang zu den ehemaligen Wohngemächern, jetzt auch zum Festsaal, zur Bücherei sowie zu Gedenkräumen der ehemaligen Burgbesitzer Prof. Paul Anton Keller, Fürst Esterházy, Fürst Nádasdy und Graf Draskovich. 19 Brunnen: von ausländischen Maurern 1548-1549 erbaut, zwei Meter Durchmesser, 114 Meter tief. Mit Schutt angefüllt worden, heute – laut Messung von Volfing – 52 Meter Tiefe. Von diesem Brunnen aus soll ein unterirdischer Gang nach Bernstein führen. 20 Rittersaal: Gotische, zweischiffige Halle, der Bergformation nachgebaut und daher geknickt. Das berühmte Kreuzrippengewölbe wird von fünf achteckigen Säulen in der Raummitte gestützt. Relativ groß im Verhältnis zu den Wohnräumen der Burg. Sparsamer Lichteinfall. Einmalig in Österreich. Hat die Burg bekannt gemacht. 1670 wird berichtet, dass dies der Kapitelsaal, Versammlungsraum der Tempelritter, gewesen war. Architektur entspricht den Zisterzienser-Bauten und den Templerbauten in Syrien. Gewölbe erinnert auch stark an die Richard-Löwenherz-Festung in Akkon im Königreich Jerusalem und an eine Templerburg in Schottland. 21 Festsaal: Über dem Rittersaal. Konzertsaal für das berühmte Lockenhauser Kammermusikfest.

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Verurteilung – in einem Turmzimmer ohne Fenster eingemauert, wo sie drei Jahre später verendete. Sie steht heute als MassenmĂśrderin Nummer 1 im Guinnessbuch der Rekorde. Das Leben der nach moderner medizinischer Theorie „lesbischen Zwangssadistin“ war Vorlage fĂźr das Buch „Die Blutgräfin“ und wurde auch verfilmt, als „Comtesse des Grauens“. In Lockenhaus erinnert heute die „eiserne Jungfrau“, ein Folterinstrument, das die Betroffenen an mehreren Stellen gleichzeitig durchbohrt, an die blutrĂźnstige Herrscherin.

BURG HĂœTET RĂ„TSEL Horror und Schrecken neben malerischer, sagenumwobener Romantik. Das bietet die Burg Lockenhaus jedem, der sich mit ihr einlässt. Schon Paul Anton Keller war fasziniert von Ruine und Region: „Die stille Welt, die sich dem Schauenden hier bietet, ist in ihrem Geschichtsbild von

Mag. Hans Tesch, der Verfasser, hat sich bei der Recherche auf den Weg zum „Magister der mystischen KĂźnste“ gemacht, angeboten von „GralshĂźtern“ in Bern.

Quellen/Literatur:

einer FĂźlle harter und wechselvoller Geschehnisse unterstrĂśmt, und so ist jeder Weg zur uralten Burg ein stummes Begegnen mit abgelebten Jahrhunderten, mit der wilden Woge der VĂślkerwanderung ebenso, ihren Spuren, wie mit der Kunde von argem Besitzstreit, Faustrecht, Landwacht, zum wenigsten wohl Lust.“ Das Bollwerk des Abendlandes ist fĂźr den Retter der Ritterburg Zeuge fĂźr Wehrwillen und Mystik. „Die Burg hĂźtet ihre Rätsel seit Jahrhunderten und wird dies noch lange tun.“

s 'ERHARD 6OLFING !UF DEN 3PUREN DER 4EMPLER IN ½STERREICH 7EISHAUPT 6ERLAG 'NAS s 'ERHARD 6OLFING $IE -ACHT DES 4EMPLERORDENS 7EISHAUPT 6ERLAG 'NAS s 'ERHARD 6OL FING #RUCIFERI -YSTISCHE ,EGENDEN 3AGEN UND 'ESCHICHTEN VON DEN 4EMPELRITTERN 7EISHAUPT 6ERLAG 'NAS s 3USIE (ODGE $IE 4EMPLER 4OSA 6ERLAG s 0AUL !NTON +ELLER 2ITTER BURG ,OCKENHAUS %IGENVERLAG "URGVERWALTUNG ,OCKENHAUS $RUCK +ENAD $ANEK (ORNSTEIN s &RANZ 4HEUER *AHRE u0ROF 0AUL !N TON +ELLER 3TIFTUNG "URG ,OCKENHAUSh u *AH RE +ONZERTE AUF "URG ,OCKENHAUSh %IGENVERLAG "URGVERWALTUNG $RUCK 2ĂšTZER %ISENSTADT s 2ITTERBURG ,OCKENHAUS "ESUCHERINFORMATION WWW RITTERBURG AT )NTERNETPORTAL DER 2ITTERBURG ,OCKENHAUS WWW BATHORY ORG $ENNIS "ĂˆTHORY +ITSZ !USFĂ HRLICHE "IBLIOGRAFIE WWW BATHORY BIZ (OMEPAGE VON !NDREAS 6ARESI DEM !UTORS DES HISTORISCHEN 2OMANS u$AS 'EHEIMNIS DER "ĂˆTHORYh s /'! /RDEN VOM 'OLDENEN 'RAL )N STITUT FĂ R +ULTURELLE &ORSCHUNG "ERN

Gut fĂźr Burgenland. (Will heiĂ&#x;en: Wir sind Ăźberall dort, wo Sie uns brauchen. Und das ist doch ziemlich gut, oder?) Raiffeisen mehr eine Bank. Raiffeisen ist ist mehr alsals nurnur eine Bank. Raiffeisen eine genossenschaftliche Raiffeisen ist ist eine genossenschaftliche Organisation. Unser Ziel: Bezirke und Organisation. Unser Ziel: Bezirke und Regionen, Kultur und Tradition fĂśrdern Regionen, Kultur und Tradition zu zu fĂśrdern Raiffeisen istGemeinschaft, mehr als nurdas eine Bank. und das Miteinander und so so diedie Gemeinschaft, Miteinander Raiffeisen ist eine genossenschaftliche der Menschen stärken. Gut alle der Menschen zu zu stärken. Gut fĂźrfĂźr alle Organisation. Unser Ziel: Bezirke und Burgenländerinnen und Burgenländer. Burgenländerinnen und Burgenländer. Regionen, Kultur und Tradition zu fĂśrdern und so die Gemeinschaft, das Miteinander der Menschen zu stärken. Gut fĂźr alle Burgenländerinnen und Burgenländer.

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E I N CRA S HKURS IM S T ROHFLE CHTEN

1JSJOHFS 4JNQFSM „Das Glück, oh Mensch, das wechselt über Nacht, spricht’s Glöckerl und verlacht die Goldespracht.“ Ein Vers aus einem Lied, das Steffi Kohwalter aus Piringsdorf heute so gerne singt wie vor 40 Jahren. Wie damals, als die nun 63 Jahre alte Pensionistin mit Das Flechten Schwestern, Freunhaben die dinnen und NachPiringsdorfer im Blut. Schon als Kinder haben sie die Technik erlernt, mit der sie die typischen Brotsimperl aus Stroh machen. Nun können auch Gäste im Flechterdorf Österreichs das traditionelle Handwerk barinnen zusamerlernen. mengesessen ist, an den langen Winterabenden, und Simperl geflochten hat. Strohflechten war geselliges Beisammensein und Nebenerwerb in einem. Beim Strohflechten ist die Technik entscheidend. Die Handwerkerinnen – es sind nur Frauen, die diese Fingerfertigkeit beherrschen – kommen mit einem einzigen Werkzeug aus, dem Pfriem. Mit dieser

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Metallnadel etallnadel stechen Sie Löcher, in die die Peddigschiene eingefädelt wird, um die fingerdicken Strähnen aus Strohhalmen an den schon fixierten Strähnen zu befestigen. „Verwendet wird nur Roggenstroh. Am besten eignet sich auf kargem Boden gewachsenes. Dann sind die Halme dünn und das Simperl wird fester“, plaudert Steffi Kohwalter, die schon Hunderte Simperl „genäht“ hat, aus der Schule. Wobei Simperl nicht gleich Simperl ist. Jedes ist ein Unikat! Das erfährt man im Korbwarengeschäft der Familie Böhm inmitten des Ortes, wo die traditionellen Strohgeflechte in den unterschiedlichsten Formen und Größen gestapelt sind: flache Untersetzer, runde Brotsimperl, lange Weckensimperl, die auch BioBäcker verwenden, Wäschetonnen, Strohvasen für Trockenblumen, Zielscheiben fürs Bogenschießen, Geschenkkörbe und Sonderanfer-

S PE ZIA LTIPP Der Autor, Hans Tesch, empfiehlt seinen Gästen, die im Winter ins Mittelburgenland kommen: Fragen Sie in Piringsdorf nach den SimperlMacherinnen. Und rufen Sie an, ob Sie an einem Flechtabend dabei sein dürfen. Auskunft im Gemeindeamt und im Flechtmuseum.

tigungen. Doch die Idylle trügt. Im Flechterdorf herrscht Simperlmangel. Die alte Kunst des Simperlmachens wird nur noch von 15 Frauen ausgeübt, alle älter als 60, doch diese kommen mit dem Flechten nicht nach.

FLECHTERDORF ÖSTERREICHS Dennoch ist das kleine Piringsdorf im Rabnitztal das Flechtzentrum Österreichs. Man hält im 900-Einwohner-Ort etwas auf die Tradition. Im Korbwarengeschäft wurde ein eigener Raum als kleines Flechtmuseum eingerichtet. Besucher bekommen Flechtmaterial und Werkzeug zu sehen. Fotos dokumentieren die einzelnen Stufen vom rohen Stroh bis zum fertigen Simperl. Doch am meisten erfährt man im Rahmen einer Führung. Dabei wird auch stolz über das zweite, berühmte Flechtprodukt des Ortes gesprochen, den auf dem Rücken zu tragenden Buckelkorb. „Das Gestell ist aus Rotbuchenholz, das Flechtwerk aus Haselnuss oder aus Kastanienschösslingen“, beschreibt die Chefin des Korbhandels und Museumsbetreuerin Silvia Böhm anhand eines Exemplares. Sie erzählt, dass schon vor mehr als 150 Jahren Männer aus Piringsdorf im Winter für sich und den Verkauf Körbe flochten. Sie zogen von Haus zu Haus bis in die Steier-

Gemeindeamt 02616/87 13


Kunst & Handwerk

mark hinein und an die tschechische Grenze. „In besonders schwierigen Zeiten, wie nach den beiden Weltkriegen, haben viele Piringsdorfer mit diesem Zuverdienst die größte Not lindern können“, schildert die Museumsbetreuerin.

DIE KURSE SIND GEFRAGT Bei Besuchen von Gruppen werden Schau-Vorführungen organisiert und man kann seine eigene Fingerfertigkeit testen. Richtig lernt man das Strohflechten nur in einem Flechtkurs unter fachkundiger Anleitung der Flechtlehrerin Christine Wagner. „Nach nur einem Kurs weiß man, wie’s geht“, versichert die Simperlflechterin. „Dann ist nur noch Übung nötig, um aus einfachen Halmen gefällige Simperl zu machen.“ Frau Böhm ergänzt, sie kenne viele begeisterte Kursteilnehmer, die durch einen zweistündigen Crashkurs zu einem neuen Hobby gekommen sind. „Die Freude am selbst

Gemachten ist groß, auch wenn es nur ein Untersetzer ist.“

UNGEWISSE ZUKUNFT Doch die Zukunft der Heimarbeit in Piringsdorf, das das goldgelbe Simperl sogar im Wappen trägt, ist ungewiss. Die Betreuerin des Flechtmuseums bedauert, dass nur noch wenige Buckelkörbe im Ort gemacht werden: „Nur mehr drei Männer flechten zu Hause die beliebten und gefragten Körbe. Dieses alte Handwerk ist in großer Gefahr.“ Nachwuchs ist für Frau Böhm nicht in Sicht. Das habe auch finanzielle Gründe: „Die aus China importierten Flechtkörbe kosten nur einen Bruchteil dessen, was man einem tüchtigen Heimwerker zahlen müsste, damit er halbwegs davon leben kann.“ Eine andere Entwicklung gibt es beim Strohflechten. Hier haben engagierte Frauen die Initiative ergriffen. Steffi Kohwalter – und mit ihr weitere Frauen aus dem Dorf –

Flecht mu seu m Informationen und Anmeldung: Korbwaren Böhm, Bundesstr. 27, 7371 Piringsdorf Tel.: 02616/87 01 Öffnungszeiten: Mo.-Do. 7:30–16:00, Fr. 7:30–12:00, an Wochenenden nach Vereinbarung.

betätigen sich als Nachhilfelehrerinnen. Sie zeigen den Mädchen der Volksschule, wie man ein „Piringer“ Simperl macht.

Strohflechtkurse Ab 15 bis 20 Personen. Dauer 2 bis 2 1/2 Stunden. Erwachsene ` 12,– Kinder ` 8,– Material und Werkzeug werden beigestellt. Gebasteltes Geflecht darf mit nach Hause genommen werden. Geschenk: „Piringer Fiata“, Flechtschürze.

Gemeinde PIRINGSDORF

PIRINGSDORF sprudelt! Zum einen sprudelt Piringsdorf vor Kreativität: Der Ort ist als das Korbflechter Dorf bekannt, das seit hunderten Jahren diese Handwerkstradition ausübt und bis zur heutigen Zeit bewahrt hat. Zum anderen sprudelt in Piringsdorf eine Quelle, die natürliches Mineralwasser freigibt, das als Heilwasser anerkannt ist. Die Kunst des Flechtens Das Flechtmuseum dokumentiert die alte Tradition des Korbflechtens. Besichtigungen und Schauvorführungen sind nach telefonischer Vereinbarung gerne möglich. Die Sulzquelle: Gratis kuren! Vor rund drei Millionen Jahren ließen die inneren Kräfte der

Erde das Mineralwasser entstehen. Im 18. Jahrhundert schrieb der Chronist: „Das Wasser von dort ist viel besser als Wein oder Bier, es ist sogar heilkräftig. In Piringsdorf gibt es keine Fettsucht, weil fast alle dieses Wasser trinken.“ Laut Gutachten handelt es sich um einen Natrium-Calcium-Hydrogencarbonat-Mineralwasser-Säuerling. Das Wasser ist frei zugänglich. Es hilft bei funktionellem Erkranken des Magens und des oberen Dünndarmes, Reizmagen und unterstützt die Behandlung von chronischen Magengeschwüren. Außerdem wirkt es gegen zuviel Harnsäure im Blut, chronische Harnwegsentzündungen und Harnsteine.

Als Badekur hilft es gegen Durchblutungsstörungen und eine Reihe an Herzerkrankungen inklusive Infarktnachbehandlung, Herzmuskelentzündungen und rheumatische Beschwerden. Sehen und Erleben Zur Ergänzung der Kur kann Tennis gespielt, geritten, Fahrrad gefahren und gewandert werden. Naturliebhaber besuchen das Naturdenkmal Stieleiche. Kulturinteressierte finden die 1745 erbaute Pfarrkirche zum Heiligen Koloman und Heiligen Johannes der Täufer. Das Koloman-Patrozinium ist im Burgenland wenig verbreitet, und ein Feiertag am 13. Oktober.

Gemeindeamt, Bundesstraße 14, A- 7371 Piringsdorf, Tel.: 02616 8713, Fax: 02616 8837, e-mail: post@piringsdorf.bgld.gv.at, www.tiscover.at/piringsdorf, www.piringsdorf.at, www.kulturburgenland.at/burgen/db/51

www.piringsdorf.at

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Lutzmannsburg Wein, Erholung rhollung g & Erlebn Erlebnis nis – Lutzmannsburg nnsb burg g sburg ist durch die Sonnentherme Lutzmannsburg als der familienfreundlichste Thermenort Österreichs bekannt und beliebt. Der Ort glänzt mit dem schönsten erhaltenen Ortskern des Mittelburgenlands. Lutzmannsburg ist auch die älteste Marktgemeinde, und die erste urkundlich erwähnte Weingemeinde des gesamten Burgenlands. Diese Tradition setzen Top-Winzer heute fort. Weinkennern schlagen dabei die Herzen höher, aber auch das riesige Freizeitangebot lässt keine Wünsche offen. Unberührte Schönheit Lutzmannsburg ist mit seinen malerischen Gebäuden und Fassaden von der exzessiven Bauflut der 70er und 80er Jahre verschont geblieben. Der Dorfanger, in dessen Mitte die Kirche thront, ist der schönste in ganz Mittelburgenland. Lutzmannsburg ist außerdem vielfacher Landessieger des Blumenschmuckwettbewerbs und errang 2004 den Titel „Schönster Dorfplatz“. Urlaub mit Auswahl Zahlreiche Hotels und Gaststätten erwarten den Besucher. Die Bandbreite reicht

vom modernen 4-Stern Hotel bis hin zur gemütlichen, privaten Pension und zum Appartement. Über 1.800 Betten stehen zur Auswahl, und halten für jede Vorliebe und jedes Budget die richtige Lösung bereit. Letztes Jahr eröffnete außerdem der Camping Sonnenland-Freizeitpark, Europas modernster Campingplatz. Er wurde nach dem Feng-Shui Prinzip errichtet und bietet mit dem 6.000m² großen Badeteich, und Stellplätzen ab 115 m² aufwärts ein einzigartiges Raumgefühl beim Campen. Die Küche der Region setzt auf regionale Gerichte und heimische Standards. Im dreisprachigen Bundesland finden sich Einflüsse aus Österreich, Kroatien und Ungarn auf der Speisekarte wieder. Heurige, Restaurants und Gasthäuser verwöhnen den Gaumen mit uriger Hausmannskost und feinen Spezialitäten. Top-Winzer laden ein „Lutschburg“, wie die Einwohner ihr Dorf liebevoll nennen, liegt im Herzen des Blaufränkischlandes, das nach der hier typischen Rebsorte benannt ist. Sie ist einzigartig in ganz Europa, sehr fruchtig und bringt in Verbindung mit den schweren Böden und dem pannnonischen Klima die

besten Rotweine Österreichs hervor. Die Weine sind mit zahlreichen Auszeichnungen höchst prämiert. In jedem gastronomischen Betrieb werden nur edle Tropfen ausgeschenkt. In der Vinothek verschafft sich der Gast einen Überblick, da dort die gesamten Weine der Region Blaufränkischland zur Verkostung zur Verfügung stehen – und das zu Ab-Hof Preisen. Wer lieber direkt zum Erzeuger geht, ist bei den zahlreichen Winzern des Ortes herzlich willkommen. Der Besucher wird noch als Gast gesehen und zum Verkosten eingeladen. Bei der Verkostung erteilen die Winzer mit Freude Auskunft über ihre Tropfen, deren Entstehung und vielfache Auszeichnungen. Übers Jahr finden zahlreiche Veranstaltungen rund um den Wein statt. Am ersten Wochenende im August das „Rotweinerlebnis Lutzmannsburg“, wo am Dorfanger die besten Tropfen verkostet werden. Am zweiten Samstag im November öffnen die Winzer ihre Pforten und laden die Besucher zum Tag der offenen Kellertür ein. Sport und Freizeit Wer Zerstreuung sucht und die Ruhe liebt, geht am besten spazieren. Auf der Bern-

www.sonnentherme.com

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– Erholung, Erlebnis & Wein steinstraße wandelt man auf den Spuren der alten Römer. Zahlreiche Wanderwege führen in die pannonische Tiefebene. Wer die Reben sucht, geht auf den Sonnberg. Auf diesem Weingebirge sind die Rebfelder angelegt, damit die ganze Kraft der Sonnenstrahlen die Trauben zur vollen Reife bringen. Dabei helfen Lutzmannsburg auch die meisten Sonnenstunden Österreichs pro Jahr. Auf dem Aussichtshügel inmitten der Weinstöcke gewinnt man einen wunderbaren Überblick über die Gegend und sieht wie die letzten Ausläufer der Alpen im ungarischen Flachland verschwinden. Im ebenen Teil lässt es sich wunderbar radeln und skaten. Für junge Eltern gibt es das erste Routennetz für Kinderwägen, genannt „Baby on Tour“. Wer auf mehr Action steht, kann auch reiten, Tennis spielen und im Winter eislaufen. Es besteht auch noch, durch das erste Windenschleppzentrum Österreichs, die Möglichkeit zum Paragleiten. Im Jahr 2008 wird ein Golfplatz eröffnet, der an die Sonnentherme angrenzt und einen Steinwurf entfernt im ungarischen Ort Zsira liegt und ebenso entsteht im Thermengebiet ein „Sonnenland-Seilgarten & Outdoorpark“.

Zahlreiche Kulturveranstaltungen ergänzen das Angebot. Ein Besuch im Heimatmuseum zeigt Trachten und Althergebrachtes, Volkstanzgruppen treten immer wieder auf und eine nostalgische Kutschenfahrt führt durch Ort und Landschaft. Drei Welten: Baby World Die Sonnentherme Lutzmannsburg-Frankenau ruht auf drei Säulen. In der Baby World sorgen 29ºC warme Luft und 34-36ºC warmes Wasser dafür, dass sich die Lieblinge keinen Schnupfen beim Badevergnügen holen. Ob Babyschwimmen oder Bewegungsprogramme – für Mamis und ihre Schätze ist gesorgt.Mütter können sich in Stillwaben und Wickeldom ungestört mit den Kleinen zurückziehen. Dazu gibt es gratis Leih-Buggies, Gehschulen, Babymassage, Breie und Säfte im Selbstbedienungsrestaurant, einen Spielbereich und Schlafraum und vieles mehr. Drei Welten: Funny Waters Die größeren Kinder toben sich im Aktivbereich aus. Sie sausen auf den Wasserrutschen, wogen mit den Wellen des Erlebnisbeckens, oder spielen im Erlebnispark, der alle Sinne fordert.

www.lutzmannsburg.info

Im Kinderspielzimmer warten geschulte BetreuerInnen auf sie und basteln, bemalen T-Shirts und helfen dabei der Kreativität freien Lauf zu lassen. Drei Welten: Silent Dome Die ruhige Oase der Sonnentherme steht erst ab dem 16. Lebensjahr offen. Standard ist das 400m² große Becken und die Saunawelt mit Bio-, Licht- und Kräutersauna. Für werdende Mütter sind die Magic Movements gedacht, wo mit Atemübungen, Luna Yoga oder aktiven Bewegungsübungen Energie für das kommende, große Ereignis getankt wird. In der Beauty Lounge steht die komplette Palette der Schönheitspflege zur Verfügung: Sport- und Asia-Massagen, Heu- und Aromabäder, Moorpackungen, Kosmetik von Kopf bis Fuß, Maniküren, Pediküren und Solarium. Gemeindeamt Lutzmannsburg Neustiftplatz 1 7361 Lutzmannsburg Tel.: 02615/87202 tourismus@lutzmannsburg.bgld.gv.at

www.rotweinerlebnis.at

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*N 3FJDI EFS SPUFO 3FCF FO 3FCF D I E B L A U F R Ä N KIS CH-S T ORY

Herz, was willst du Österreichs. Er wird mehr? „Süße Brompraktisch nur im Burbeer- und Ribiselfrucht, genland, insbesondere am Gaumen angenehm miim Mittelburgenland, generalische Noten mit schön eingekeltert. Aus einer autochthonen bundenen Tanninen“, so schwärmt Sorte, einer bodenständigen Rebe, Walter Kirnbauer aus Deutsch- die nur in Mitteleuropa stärker verkreutz von seinem Goldberg Tron- breitet ist. Die Menge – fünf Procais 2005. „In der Nase feine blau- zent einer österreichischen Ernte beerige Frucht – macht den ErIm Mittelburgenland unterlegt mit folg nicht aus. regiert der Blaufränkisch. dezenten RöstDie Qualitäten aromen, finesbestechen. Als Der Wein, der der Region senreiche TexRarität unter den Namen gibt. Die Retur, Mokkatouch den Rotweinen be liebt die pannonische im Nachhall“, der Welt zählt Sonne, holt sich aus den charakterisiert tiefgründigen und lehder mittelburMichael Lehrner migen Böden Kraft und genländische aus Horitschon Saft, und der Wein entfal- Blaufränkische seinen Rondo tet durch das Können der zu den Geheim2004. Stefan tipps. Winzer sein volles Wellanschitz Potenzial. aus NeckenWillkommen beim Das Herz des markt bescheiberühmtesten Rotwein heimischen nigt seinem Well Österreichs. Rotweinbaues Blaufränkisch – der RotweinReserve 2003: „Tiefdunkle reife garten Österreichs – ist das BlauKirsche, mächtig und opulent, viel- fränkischland. Schon diese Bezeichschichtig und harmonisch.“ Und der nung macht klar, wer hier der Star Lutzmannsburger Herbert Prickler ist. In keinem anderen Weinbaugenennt seinen Alt Satz 2006 einen biet Österreichs ist eine einzige Sor„molligen Charmeur“, mit „wei- te so dominant wie hier. Von den chem, femininem, extraktsüßem 2.300 Hektar sind 1.300, rund 56 Fruchtschmelz am Gaumen“. Vier Prozent, mit Blaufränkisch-Reben Gemeinden, vier Winzer, vier Jahr- bepflanzt. Hier im Mittelburgenland gänge – eine Sorte: Blaufränkisch. liegen 37 Prozent aller österreichischen Blaufränkisch-Rieden. In Der Blaufränkisch ist der belieb- Deutschkreutz, Neckenmarkt, Hoteste und renommierteste Rotwein ritschon und Lutzmannsburg. Aber

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auch in Haschendorf, Unterpetersdorf, Raiding, Großwarasdorf, Strebersdorf oder Kleinmutschen. Und während in anderen Weinbaugebieten Rebflächen verschwinden, zeigt hier der Siegeszug des Blaufränkischen Wirkung. Das Blaufränkischland hat seine Weingartenfläche erweitert. Und das, obwohl – gefördert durch die EU-Rodungsprämien – alleine innerhalb von zwei Jahren

jeder achte Weinbauer aufgegeben hat. 700 Betriebe bewirtschaften Weingärten, 580 von ihnen verkaufen die Trauben, 120 machen Wein – wobei 90 davon den Wein auch in Flaschen füllen und ab Hof verkaufen. Für drei von vier Bauern ist die Weinwirtschaft nur ein Zuverdienst, bereits 40 Betriebe besitzen mehr als 10 Hektar.

AUFBRUCH MIT QUALITÄT Ein Musterbeispiel für die Aufbruchstimmung in der Region, in der sich der Weinbau bis in die Keltenzeit zurückverfolgen lässt, ist der

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Deutschkreutzer Josef Gager. Vor 20 Jahren war er noch Mechaniker und hat seine drei Hektar nebenbei bearbeitet. Heute besitzt er mehr als 30 Hektar Weingärten. Den Erfolg haben ihm seine Wissbegierde, sein Qualitätsdenken und sein Einsatz gebracht. „Wenn du wirklich Erfolg haben willst, musst du ein bisschen ein Spinner sein“, sinniert Gager – Markenzeichen Cuvée

Quattro – bei einer Führung durch seinen im Ortszentrum neu errichteten Weinpalast mit Gästezimmern und Gastronomie-Komplex. Er ist nicht der Einzige, der Millionen in den Wein gesteckt hat. Auch andere engagierte Top-Winzer haben Weingärten dazugekauft oder gepachtet und in modernste Keller und noble Präsentationsräume investiert.

EINE ALTÖSTERREICHISCHE REBSORTE Die Blaufränkisch-Rebe ist robust, wächst kräftig und stellt mittlere

Ansprüche an den Boden. Sie benötigt warme, windgeschützte Lagen. Da sie früh austreibt, kann ein Spätfrost die gesamte Ernte gefährden. Die Blätter sind dunkelgrün und fünfeckig, die Trauben mittelgroß und verästelt, die Beeren dunkelblau und dickschalig. Woher die Rebe stammt, ist nicht ganz erforscht. So gut wie sicher ist der Blaufränkisch eine altösterreichische Rebsorte. Der Name dürfte auf die Zeit von Karl dem Großen, also 1.200 Jahre zurückgehen, als man die wertvollen Rebsorten als „fränkische“ bezeichnete. Zentrum des Blaufränkisch ist heute das Mittelburgenland. Das ursprüngliche Herkunftsgebiet ist vermutlich die niederösterreichische Thermenregion, von wo sich die Sorte in die Länder der Monarchie verbreitet hat. In Deutschland wird der Blaufränkisch unter den Bezeichnungen Limberger und Lemberger kultiviert, in Ungarn heißt die Sorte Kékfrankos, in Kroatien Crna Frankova und in Italien Frankonia. Wie die Herkunft ist auch die Abstammung nicht eindeutig. „Ein Elternteil stammt wahrscheinlich aus einer Kreuzung der im Mittelalter in Mit-

w w w. w i n z e r. a t

teleuropa weitverbreiteten weißen Uralt-Rebsorte Heunisch“, erklärt Walter Flak, Chef des Bundesamtes für Weinbau in Eisenstadt. Noch größere Unsicherheit herrsche, so Flak, über die zweite Stammlinie: „Als mögliche Ahnen werden die Sorten Blauer Grober oder Blauer Zierfandler diskutiert.“

ZAUBERWORT „TERROIR“ Die Rebe allein ist es aber nicht, die den Spitzen-Blaufränkisch hervorbringt. Es kommt entscheidend auf den Einfluss von Klima, Boden, Landschaft und das Können der Winzer an. Das neue Zauberwort dafür: Terroir. Aus dem Französischen übersetzt bedeutet es „Gegend“ und beschreibt die naturgegebenen Faktoren eines bestimmten Grundstückes, die den Charakter des dort entstehenden Weines beeinflussen. Also alles, was den Rebstock und die Traube prägt. Konkret sind das die Temperaturen bei Tag und bei Nacht, die Sonnenstunden und die Sonneneinstrahlung, die Hangneigung, die Regentage und die Niederschlagsmenge, die physikalische und chemische Zusammensetzung des Bodens sowie die Bodenfeuchtigkeit. Das Blaufränkischland ist vom Klima begünstigt. Geschützt vor Unwetterfronten ist das Weinbaugebiet von drei Hügelketten, vom Ödenburger Gebirge im Norden,

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vom Landseer Gebirge im Westen und vom Günser Gebirge im Süden. Richtung Osten ist es offen, warme Luftmassen können aus der ungarischen Tiefebene einströmen. Vorherrschend ist ein mäßiges, pannonisches Klima. Die Wintermonate

sind mild und meist niederschlagsreich, sodass die Böden gut versorgt sind. Die Sommer sind heiß und trocken, der Frühherbst warm mit vielen Sonnenstunden. „Das ist optimal für spät reifende Sorten wie den Blaufränkisch, da die Beeren die nötigen hohen Zuckergrade erreichen können“, gibt sich der Lutzmannsburger Herbert Prickler, der zuletzt mit einem Bundes- und Landessieger auf sich aufmerksam gemacht hat, zufrieden. Für ihn und seine Winzerkollegen steht ohnehin fest: „Die Qualität entsteht im Weingarten.“ Eine optimale Voraussetzung für den Rotweinbau ist hier auch durch

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Jahres Ja ahrees 2007“ gekkürt, ürt,, schwört auf sschwachwüchsige chw w Böden: bewirken, dass bei Böde Bö den: n: „„Diese Dies ese bew wi entsprechendem Rebschnitt die entspr p echend dem R Traubenbeeren eher klein und dickhäutig werden, und dadurch noch mehr Extrakte aufweisen.“ Die Böden im Blaufränkischland sind nicht nur von Ort zu Ort, sondern auch von Riede zu Riede unterschiedlich. Einmal ist der Untergrund schwerer toniger Lehm Weines. Ob er Körper hat, wuch- und tiefgründig, was in warmen und tig ist oder feingliedrig und leicht. heißen Jahren besonders vorteilhaft ist. Dann ist Und hier kommt es wieder lehes nicht nur auf S PE ZIA LTIPP miger Sand mit die mineraligrobem Schotsche oder cheRotweinlehrpfad in Horitschon. ter oder Kies mische ZusamDie 1,5 km lange Strecke führt durch durchmischt, mensetzung das älteste Weinbaugebiet des growas ihn leichter, des Bodens an, ßen Blaufränkisch-Ortes und vermitaber auch trosondern vor altelt Wissenswertes über Weinbau, ckener macht. lem auch auf Weinkultur und Wein. Eine empIn einigen Riedie Beschaffehlenswerte Tour bereits im Frühden dominieren fenheit. Paul jahr, wenn die Kirschbäume blühen. leichte LössböKerschbaum, Auch mit Führung und kleiner Weinden und mit Rotweinstar probe danach möglich. Anmeldung Sand durchaus Horitschon, beim Gemeindeamt. Übrigens: Auch mischte Braunvom Falstaffdie Wander- und Walking-Route in erde. Christine Magazin zum Deutschkreutz und die beschilderWellanschitz, „Winzer des ten Wege von Lutzmannsburg führen durch bemerkenswerte Weingartenlandschaften. den Boden gegeegeeben. Nur bestimmmmte Böden, die n nicht ichtt einmal besonders fruchtbar sein deers fru uchtb ch htbar ar ssei ein n müssen, sind für Spitzenweine ge-ür S pitz pi tzenweine ge g eignet. Der Boden ernährt die Rebe und formt den Charakter des

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Wein & Kultur

geprüfte Weinakademikerin und praktizierende Winzerin in Neckenmarkt, bestätigt, was als Faustregel gilt: „Auf schweren Lehmböden keltern wir kräftige, vollmundige Weine. Leichte Sandböden bringen elegante, milde und leichte Weine. Auf Kalkböden werden sie eher kräftig, auf Schieferböden pikant und spritzig.“

DER BLAUFRÄNKISCH ALS BODENSCHATZ Der offensivste Verfechter des Terroir-Gedankens ist der Horitschoner Spitzenwinzer und QualitätsPionier Franz Weninger. Er deklariert seine Weine seit Kurzem sogar als „Bodenschätze“ und empfiehlt seinen Weinkunden zu vergleichen, wie sich das Terroir bei der Sorte Blaufränkisch unterschiedlich auswirken kann. „Von diesen Böden müssen Sie kosten. Beißen Sie auf Granit oder Lehm oder Schiefer“, schlägt er vor und bietet eine Weinbox zur Blindverkostung zu Hause an, mit Karte sowie genauer Beschreibung der Weine und der jeweiligen Bodenzusammensetzung. Exklusive Nachhilfe für Weinbeißer und solche, die es werden möchten. Neue Wege einzuschlagen, das ist typisch für Franz Weninger. Derzeit stellt er wieder gewaltig um. Die intensive Auseinandersetzung mit den Reben und dem Werden des Weines hat ihn nach 30 Jahren bewogen, nach den Richtlinien des biodynamischen Weinbaues zu arbeiten: „Die Weine nehmen mehr vom Terroir auf, sie werden eigenständiger und individueller, wenn wir das Wachstum der Reben nicht beeinflussen. Wir müssen nun nur dafür sorgen, dass der Boden gesund ist

Die sanfte Hügellandschaft des Blaufränkischlandes ist eine ideale Gegend zum Wandern und für Radausflüge. Besorgen Sie sich eine Streckenkarte und starten Sie los.

Mit seinen 28 Hektar Weingärten auf lehmig-schottrigen Hügeln genug, rund um Deutschkreutz ist das Weingut Gesellmann klein genug um Kontrolle über jede einzelne Traube haben zu können. Und groß genug, um nicht jede davon verwenden zu müssen. Dieser Luxus der „Selektion“ stellt die Basis der besten Weine dar. In einigen der Weingärten findet diese Selektion ganz von alleine statt, denn die Rebstöcke sind dort mehr als 80 Jahre alt und produzieren nur noch minimale Erträge. 90% der Weinberge sind blauen Trauben vorbehalten. In alten Urkunden wird das Gut 1767 zum ersten Mal erwähnt, doch seine Blütezeit begann, als Engelbert Gesellmann Mitte der 80er Jahre internationale Sorten pflanzte und mit dem Ausbau in Barriques experimentierte. Mit „Opus Eximium“ (1988) und „Bela Rex“ (1992) stellte Gesellmann das Potential seiner Rotweine mit internationaler Stilistik unter Beweis – und sorgte für Furore. Mit der wuchtigen Cuvée „G“, die zu 90% aus Blaufränkisch besteht, haben die „Gesellmänner“ ihrer Lieblingssorte ein langlebiges Denkmal gesetzt. Trotz der Dominanz der Rotweine pflegen die „Gesellmänner“ ihre Liebe zu den Weißen. Insbesondere der Chardonnay, ob in seiner fruchtig-österreichischen Ausprägung, oder in gehaltvoller, barriqueausgebauter Stilistik, hat es ihnen angetan. Sobald es die natürlichen Gegebenheiten zulassen, produziert das Weingut auch Eisweine und Trockenbeerenauslesen, die mit ihren hellen und exotischen Noten besonders viel Freude machen.

Langegasse 65, 7301 Deutschkreutz Tel. 02613/80360 0, Fax 02613/80360 15 weingut@gesellmann.at, www.gesellmann.at

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und die Rebstöcke zu ihrem natürlichen Gleichgewicht zurückfinden.“ Weninger achtet darauf, dass die Weingärten ganzjährig begrünt sind. Dies ist Wasserfilter, Sonnenschutz und Nährstoffspeicher und dient als Schutzraum für Nützlinge. Als Biowinzer verwendet er keine Mineraldünger mehr, keine Fungizide und keine Insektizide. Er arbeitet mit Kompost aus Pferdemist und greift – unter Beachtung der Mondphasen – zu natürlichen Mitteln, zu Kamillen-, Schachtelhalmund Brennesseltee, im „Notfall“ in geringer Dosis zum erlaubten Kupfer und Schwefel. Und auch im Keller lässt er alles möglichst natürlich ablaufen, die Gärung erfolgt ohne Hefe und bei der Weinbereitung verwendet er keine der üblichen Hilfsmittel. Seine Vorbilder sind die berühmtesten Weingüter der Welt. Sein Ziel ist es, noch höhere Qualitäten zu erzeugen. Franz Weninger, der nicht nur in Österreich zur Rotwein-Elite zählt, sondern auch schon in Ungarn in seinen dortigen Weingütern den besten Blaufränkisch, Kékfrankos, gestellt hat, ist ein Parade-Beispiel für die innovative Winzer-Szene im Blaufränkischland.

WINZER-PHILOSOPHIEN Ein Spitzenwein hat viele Väter. Und jeder Produzent vertraut an-

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Und das verderen PhiloDer Schauerabkehrer bessert den sophien. Das Geschmack inZiel des NeDas Standbild des Heiligen Donasofern, als die ckenmarkters tus im Weinbaugebiet von NeckenTannine besStefan Lang markt stellt den Heiligen als römiser in das Geist ein „harmoschen Soldaten dar. Die Legende schmackspronischer Wein“, besagt, dass bis zu der Stelle, an fil integriert sein Erfolgsder jetzt die Statue steht, der Haund verschierezept ist das gel – Mundart: Schauer – gewüdene Aroma„Tannin-Matet haben soll. Von der Stelle des komponenten nagement“. Standbildes bis zum Dorf blieben intensiviert Der mehrdie Felder und Weingärten angebwerden.“ fach prämierlich vom Hagel verschont. te Weinbauer setzt seine ganze Erfahrung ein, Die Suche nach dem internationaum weiche Tannine zu erhalten, die len Top-Standard hat im Mittelbureinen harmonischen Wein ausma- genland Hans Igler aus Deutschchen: „Ich achte darauf, dass die kreutz eingeleitet. Igler gilt als Tannine nur aus reifen, gesunden Vater des neuen österreichischen Traubenkernen kommen, und des- Rotweines. Als Nebenerwerbshalb warte ich zu und ernte nur rei- winzer experimentierte er – nefe Beeren. Die Maische lasse ich für ben den Weingrößen Kollwentz eine ganz beund Triebaustimmte Zeit mer – als Erster mit Barstehen, je reiriquefässern fer die Beeren aus Franksind, desto länreich und mit ger. Und dann neuen, interwende ich die nationalen MikrooxidatiRotweinsoron an“, verrät ten. Nach der Lang, „bei der Koproduktider Most in on eines Weifeiner Dosienes Mitte der rung mit Sau70er-Jahre mit erstoff in KonHelmut Romé, takt kommt.

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Wein & Kultur

dem Herausgeber des Weinmagazins „Falstaff“, änderte Hans Igler die Weinbearbeitung radikal. Romé hatte verlangt, dass der Wein ein Jahr ohne Eingriffe reifen sollte. Igler musste das Fass unbehandelt lassen, vor allem durfte er den Wein nicht entsäuern. Die Weinbauern von Deutschkreutz, die damals ihre Rotweine bis auf vier Promille entsäuerten, fragten sich verwundert, „wer denn einen Wein mit mehr als sechs Promille Säure trinken wird“. Doch ein Jahr später waren alle überrascht. Der Wein war fruchtig, rund und harmonisch. Vorbild für die großen Roten dieser Tage. Für Experten begann mit diesem Fass Blaufränkisch und der neuen Behandlungsmethode die „Wiedergeburt des österreichischen Rotweins“, erinnert sich Iglers Tochter Waltraud Reisner-Igler, die ge-

meinsam mit Ehemann Wolfgang und Sohn Clemens den Betrieb auf höchstem Niveau weiterführt. Der Rotwein-Pionier Hans Igler ist leider allzu früh verstorben, das neue Qualitätsbewusstsein und die internationale Ausrichtung bewerkstelligt.

Die neue Winzergeneration ist fachlich bestens ausgebildet und setzt die in ausländischen Betrieben gemachten praktischen Erfahrungen in Weingärten und Kellern um.

QUALITÄT DURCH BARRIQUE Die Experimentier-Phase ist vorbei. Praktisch alle Spitzenwinzer setzen

Barrique, die 225-Liter-Fässer aus Eichenholz, ein. Albert Gesellmann aus Deutschkreutz hat die kleinen Fässer beim Praktikum im Ausland schätzen gelernt: „Der Blaufränkisch wird geschliffener. Das Holz nimmt ihm die Ecken und Kanten, er wird samtiger, weicher und runder.“ In seinem neuen Weinzentrum positioniert er die Barriques sogar im schönsten Raum, mit Dachwänden aus Glas. Gesellmann gibt alle Rotweine in Holzfässer, allerdings füllt er nur die kräftigen, mächtigen Weine in Barrique. Dabei ist ihm der Holzton, den der Wein bekommt, nicht so wichtig, er sucht eine Unterstützung der Reife. „Ein Rotwein ist wie ein Rohdiamant. Er braucht Sauerstoff zur Entwicklung, den er durch das Holz bekommt. Da kann es sogar entscheidend sein, dass die Holzdauben

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für gerbstoffreichen Wein dünner sind“, sagt Gesellmann. Dass seine Weine durch den Kontakt mit dem gerösteten Holz auch mit Vanille-, Karamell- bis hin zu Kaffeenoten aromatisiert werden, ist für ihn Nebensache, willkommene Nebensache. Wenn er zufrieden seine Verkaufsstatistik in die Hand

in Barrique ausgebaute Luxus-Cuvée wurde von Stararchitekt Professor Wilhelm Holzbauer sogar ein eigener, monumentaler Reifekeller errichtet. Kellermeister Josef Pusch peilt „volle, ausgeprägte und vor allem charmante Rotweine“ an, aufbauend auf vollreife Trauben und ein behutsames Gärverfahren. Die

nimmt, die 35 Prozent Exportanteil zeigt, ist sich Albert Gesellmann jedenfalls sicher: Dass in einigen der besten Lokale der Welt sein Roter serviert wird, hat er auch dem gefühlvollen Einsatz von Barrique zu verdanken. Neue Wege Richtung Qualität gehen auch die Winzergenossenschaften. Die Genossenschaft in Neckenmarkt arbeitet nach der Devise: „Weniger Menge bringt mehr Qualität.“ Sie hat die Ernte um ein Drittel reduziert, auf 8.500 Kilogramm pro Hektar. Und jedes sechste der 300 Mitglieder verpflichtet sich sogar vertraglich, nicht mehr als acht Trauben pro Rebstock zu ernten. Einen konsequenten Weg zu Topqualitäten beschreitet auch die Winzergenossenschaft Horitschon. Das Ergebnis: der Markenwein „Arachon T-FX-T“. Arachon ist der keltische Name von Horitschon, die Abkürzung steht für die prominenten Weinmacher Manfred Tement, F. X. Pichler und – dem leider verstorbenen – Tibor Szemes. Für die

Erfolge, wie der Landessieger der Sorte Blaufränkisch, zeigen: Auch bei Masse ist Klasse möglich.

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DER KULT UM DEN KELLER In Österreich gehören die Mittelburgenländer längst zur Rotwein-Elite.

S PE ZIA LTIPP Urbani-Prozession in Raiding Die kleine, authentische Pilgerprozession zur Urbanikapelle in die Ried Raga. Zum Heiligen Urban, dem Schutzpatron der Winzer. Kleine Feldmesse, bei der nicht erst einmal sogar der Bischof den Segen gespendet hat. Um den 25. Mai zur Morgenstunde, Start bei der Pfarrkirche.

Auch bei der Präsentation und der Vermarktung. So wird von vielen Winzern das Weinverkosten als Erlebnis inszeniert. Walter Kirnbauer zum Beispiel hat nicht einfach einen Keller errichtet, sondern außerhalb von Deutschkreutz, inmitten der Weingärten, auf einem Hang gelegen das „Château Kirnbauer“ verwirklicht: ein spektakulärer Barriquekeller – „mein Wohnzimmer“ – und ein mondäner Verkostungsraum mit einer großen Terrasse, auf der die Weinfreunde mit dem bauchigen Kostglas in der Hand vom Deutschkeutzer Weingebirge bis zum Neusiedler See blicken können. Mit seinem hohen Selbstbewusstsein steht Kirnbauer nicht alleine da. „Born to make wine”, formuliert Sepp Pfneisl, einer der drei Shiraz-Brothers aus Deutschkreutz, deren „Mission Statement“. Die Erfolge und die Basis dahinter rechtfertigen diese Ansage. Mit mehr als 100 Hektar, 75 in Österreich und 27 im Raum Sopron, haben er und seine Brüder Franz und Gerhard den größten Betrieb der Region aufgebaut. Als Pioniere von Kleinmutschen aus, wo sie an der Römischen Bernsteinstraße eine ehemalige Weingartenlandschaft wiederbelebt haben. Umgeben von 25 Hektar Weinreben steht dort ihre neue „Hall of Wine“, das „Castle Mutschen“. Die markante „Designer-Winery“ ist eine der sehenswertesten Winzerbauten Österreichs.

FRUCHTIG UND WÜRZIG Der Blaufränkisch ist in der Farbe kräftig; rubinrot bis dunkelrubinrot, mitunter mit funkelnden Reflexen. Ein dicker Bogen an den Rändern des leicht geneigten Glases weist auf höheren Alkoholgehalt und ei-

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ne samtige Struktur hin. Eine Schlierenbildung nach dem Schwenken ist Zeichen für höhere Extrakte. Im Geruch zeigt der junge Blaufränkisch eine fruchtige, leicht grasige Duftnote. An Aromen sind oft Brombeer- oder Kirschnoten feststellbar, häufig Holunder, Pflaume und Johannisbeere. Vanille, Karamell, Schokolade, Feige, Dörrpflaumen oder Trüffel können als sekundäre und tertiäre Aromen auftreten und weisen auf Barrique-Ausbau, Lagerung, Herkunft oder Alter hin. Im Geschmack zeigt der Blaufränkische eine feine Säure, er schmeckt fruchtigfrisch bis herb, im Jugendstadium oft auch etwas grasig. Der sortentypische Wein ist geschmeidig bis tanninbetont, manchmal mit „Pelzgoscherl“, also spürbar reich an Tanninen. Mit der Lagerung wird der Wein samtiger und geschmeidiger. Ein klassischer Blaufränkisch ist mild und rund, mit entsprechendem Alkoholgehalt kraftvoll, kör-

perreich und füllig. Bei hohen Qualitäten dominiert keiner der vier Geschmackseindrücke, weder Säure noch Milde noch Alkohol oder Tanninstruktur – Super-Blaufränkische sind harmonisch.

„DISTRICTUS AUSTRIAE CONTROLLATUS“ – DAC Einfach gesagt, der mittelburgenländische Blaufränkisch ist fruchtig

Vereinte Winzer Blaufränkischland reg. Gen.m.b.H.

und würzig. Und diese typische Eigenschaft wird nun auch vermarktet, als „Mittelburgenland DAC“. DAC steht für „Districtus Austriae Controllatus“, für kontrollierte österreichische Herkunft, und ist die offizielle Bezeichnung für gebietstypische Blaufränkisch-Weine. „Diese Aufschrift garantiert dem Weinliebhaber den typisch fruchtig-würzigen Geschmack eines klassischen Blaufränkisch in der Classic-Variante ohne Holzton“, erklärt der Horitschoner Spitzenwinzer Ing. Anton Iby, Obmann des Regionalen Weinkomitees Burgenland. Und wie schmeckt er? Als typisch gilt ein Bukett von Brombeeren und Kirschen mit einer ausgeprägten Frucht am Gaumen und würzigen Anklängen. „Wo Mittelburgenland draufsteht, ist ab jetzt ein typischer Blaufränkisch drin“, stellt Iby klar. Die Herkunft werde über die Sorte gestellt. „Mittelburgenland darf nur mehr für die Sorte Blaufränkisch stehen,

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Günser Straße 54, A-7312 Horitschon Dem Unternehmen Vereinte Winzer Blaufränkischland gehören mehr als 500 Winzer aus dem Mittelburgenland an. Gemeinsam bewirtschaften sie mehr als 1/3 der Gesamtanbaufläche des Mittelburgenlandes und spielen dabei eine wesentliche Rolle als Erhalter und Pfleger einer der ältesten Weinkulturlandschaften Österreichs. Seit Anbeginn im Jahre 1962 steht das Streben nach höchster Qualität und Verbundenheit gegenüber der Tradition im Vordergrund. Werte, die

Tel. 02610 42 321, Fax 02610 42 321 4 bis heute gelten und sicher ein wesentlicher Grund für den anhaltenden Erfolg sind. Synonym mit dem Erfolg ist das visionäre Projekt Arachon, das neue Maßstäbe am österreichischen Weinmarkt gesetzt hat. Mittlerweile ruht mit dem Arachon T.FX.T 2006 bereits der 11. Jahrgang dieses Gemeinschaftsprojektes mit F.X. Pichler, Manfred Tement und Illa Szemes im neuen Arachonkeller der Vereinten Winzer. Im Jahre

w w w. w i n z e r. a t

20 2001 kam mit dem a’Kira T.FX.T ein reinsortiger Blaufränkisch, der kleine Bruder des Arachon auf die Welt. In Erfolg und Beliebtheit steht er dem Arachon in nichts nach. Der außerordentliche Erfolg dieser beiden Weine wurde aber bald schon zu einer großen Herausforderung, denn der Platz für die Barriquefässer wurde immer knapper. Die imposante Antwort auf den wachsenden Platzbedarf ist der 2004 eröffnete Arachonkeller. Schon von

weitem sieht man die monumentale Sandsteinmauer, die dem Gebäude sein markantes Aussehen verleiht. Wann immer von Wein und Architektur im Burgenland die Rede ist, führt kein Weg am Arachonkeller der Vereinten Winzer vorbei. Mag dieser auch eine architektonische Meisterleistung sein, schon nach dem ersten Schluck in den gediegenen Degustationsräumen weiß der Gast sofort, dass die wahren Meisterwerke, abgefüllt in Barriques, in seinem Innern ruhen.

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nicht mehr fĂźr einen Zweigelt, andere Sorten oder eine CuvĂŠe. Da wird dann zum Beispiel ‚Qualitätswein Burgenland’ draufstehen.“ Das Mittelburgenland ist durch den DAC auch formell das Blaufränkischland geworden. Der Regionsname wird zur Marke, wie dies auch bei Chianti, Rioja oder Chablis gemacht worden ist. VerS p e z i a l t i pp bandsobWohnen beim Winzer. mann Iby Eine unkomplizierte und begegnet Kridirekte Form des Kennentikern dieser lernens von Weinen und zwingenden Winzern. Und sehr prakVorschrift mit tisch nach der Weinprobe Vorteilen fĂźr am Abend. Erste AngeboProduzenten te in einigen Weinorten, am und Weintrinbekanntesten sind die bei ker: „Die KunJohann Heinrich und Josef den sollen auf Gager in Deutschkreutz. das Gebiet, auf das Mittelburgenland, eingeschworen werden. Nur die Herkunft ist nämlich unverwechselbar, die Sorte nicht.“ AuĂ&#x;erdem sei mit dem DAC gewährleistet, dass bestimmte, bei der industriellen Weinproduktion erlaubte, Geschmacksveränderungen, wie Toastierung oder ungezĂźgelter Barrique- und Holzeinsatz, nicht vorgenommen werden.

NEUN VITIKULT-WINZER Die Marke „Mittelburgenland DAC“ ist der bislang stärkste gemeinsame Auftritt von Winzern der Rotweinhochburg. Eine andere Art von Kooperation sind neun Winzer aus Deutschkreutz und Neckenmarkt eingegangen. Sie treten unter „Vitikult“ an die Ă–ffentlichkeit. „Wir verstärken unsere Präsenz nicht

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nur durch gemeinsame Werbeauftritte, sondern wir bieten jährlich auch einen mit 9,90 Euro leistbaren, guten Blaufränkisch“, erklärt Vitikult-Winzer Josef Reumann aus Deutschkreutz die Strategie hinter der Marke.

SENSATIONELLE ERFOLGE Der Blaufränkisch ist der ausdrucksstärkste Rotwein Ă–sterreichs, er ist aber auch als Fundament fĂźr groĂ&#x;e CuvĂŠes hervorragend geeignet. Silvia Heinrich aus Deutschkreutz hebt das immer wieder hervor, wenn sie argumentiert, dass die mittelburgenländischen Roten mit der Weltspitze mithalten kĂśnnen. Die innovative Junior-Chefin des Familiengutes zitiert mit Stolz aus dem Weinmagazin „Falstaff“

Ăźber die Qualität ihrer Blaufränkisch-ParadecuvĂŠe: „Das weltweit am meisten gelesene US-Weinmagazin ‚The Wine Spectator’ bewertete ‚terra o.’ mit 93 Punkten als besten Ăśsterreichischen Rotwein. Das ist die Bewertung von Château Mouton-Rothschild aus dem superlativen Jahrgang 2000 in der gleichen Ausgabe. Ein Wein, der immerhin 420 Euro kostet, falls man ihn bekommt.“ Solche Erfolge machen stolz. Sie sind Bestätigung fĂźr Weinland und Weinbauern. Hier im Mittelburgenland wächst groĂ&#x;er Rotwein – und hier wird groĂ&#x;er Rotwein gemacht. Und die Sorte Blaufränkisch hat das Potenzial fĂźr noch mehr. Hans Tesch, der Autor, war bis Anfang der 90er-Jahre selbst Nebenerwerbswinzer in Horitschon. Mit dem Weinpionier Hans Igler hat er oft diskutiert und miterlebt, wie dieser gegen die gängige Praxis neue Akzente gesetzt hat, auf die heute die Region aufbaut.

D ie ro ten Brß d er Kooperationen, Investitionen und Erfolge stßtzen sich auf die Hauptsorte Blaufränkisch. Doch auch andere Rebsorten tragen zur mittelburgenländischen Rotweinoffensive bei: 430 Hektar der autochthonen Sorte Zweigelt, eine Kreuzung von Blaufränkisch und St. Laurent, 120 Hektar Merlot und 90 Hektar Cabernet Sauvignon. Weiters Pinot Noir (Blauer Burgunder), St. Laurent und Syrah (Shiraz). Kleinere Flächen sind mit Blauburger, RÜsler, Blauem Portugieser und Cabernet Franc bepflanzt.

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Weingut K+K KIRNBAUER ÜBER UNS... Im Jahre 1979 haben Irmgard und Walter Kirnbauer beschlossen, keien, kei ne Kompromisse mehr einzugehen gehen – schon gar nicht beim Wein. Deshalb haben sie sich mit vollem Einsatz satz der Produktion von Weinen höchster ter Qualität verschrieben. Wie die internatioternationalen Vergleiche zeigen, beherrschen errschen sie das Handwerk sehr gut. Und nd gottlob haben sie dieses Talent ihren Kindern in die Wiege gelegt. Alexandra und Markus Kirnbauer sind nämlich mittlerweile auch schon chon am Weingut tätig und damitt ist gewiss, dass sich auch nach dem em Generationswechsel eines nicht cht ändern wird: keine Komproromisse – schon gar nicht beim m Wein!

UNSERE REGION... Mittelburgenland, Sonnennland, Blaufränkischland. Die Region rund um Deutschkreutz, Neckenmarkt, Horitschon und Lutzmannsburg nnsburg hat viele Namen, aber noch mehr ehr gute Weine. Nahe dem Neusiedler See und

eingeschlossen von drei Hügelketten, herrscht ein Klima, das großen Weinen die Chance bietet – mit viel Liebe – zu L wahrhaft großartigen Weinen zu werden. Die ttiefgründilehmig-tonigen Böden gen, lehmig-tonig bringen Rotweine hervor, die sonst kaum erreichte Qualitäten erlangen. Aber erlang auch ein fruchtiger, fruchtige leichter Weißwein findet auf a steinigkalkigen Böden einen idee alen Platz, um sich sic hervorragend zu entwickeln. entwicke

UNSER WEIN WEINGUT... Mit unserem Weing Weingut haben wir uns eine Umgebung geUmge schaffen, in der wir uns wohl fühlen. Und das schmeckt man schm auch in unseren Weinen. Aber Wein nicht der Mensch soll im Mittelpunkt stehen – vor allem alle für den Wein soll die ideale Umgebung geUmge schaffen werden. Denn nur wenn mögw lichst wenig Arbeitsschritte zwischen Traube und fertigem Wein stehen, kann man die Qualitätsansprüche erQualitätsansp

füllen, die wir w an unsere e Weine stel-len. Die e Tempera-tur gesteuu-erte Vergärung ärrung und die neueste te e Technologie helfen en uns, diese zu erreichen. Weißweine h hen. reifen in Edelstahltanks, Rotweine d delstahltanks, zum überwiegenden iegenden Teil in Barriques – teilweise sogar aus eigenen Waldbeständen!

UNSER WEIN... Ohne die richtige Lage und den richtigen Boden hilft einem beim Weinbau auch die beste Technik nicht weiter. Auf unseren Weinbergen finden die Reben einen außergewöhnlich guten Untergrund und lassen hervorragende Trauben wachsen. Qualitätsorientierter Rebschnitt, behutsame Laubarbeit und schonende Bodenarbeit ergeben ein reifes, hochwertiges Traubenmaterial. Nur so kann das Terroir in unseren Weinen voll zur Geltung kommen.

KIRNBAUER 7301 Deutschkreutz, Rotweinweg • Mo-Sa 10-12, 13-18 Uhr, Sonn- und Feiertag geschlossen 55 Tel. 02613 / 89722 • Fax 02613 / 89722-12 • kirnbauer@phantom.at • www.phantom.at


E R ST K O ST E N , DANN K AU F E N

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AB-HOF-VERKAUF Der Weineinkauf beim Weinbauern wird immer beliebter. Die meisten Winzer schenken Ihnen gerne ihre Weine ein und geben, während Sie probieren und vergleichen, bereitwillig AusProbieren geht über kunft über JahrStudieren. Das gilt gang, Alkoholauch für den Wein, gehalt oder den den Sie nicht ken- Fassausbau. Oft nen und mit nach rare InformatiHause nehmen möchten. Am interessantesten ist es, „ab Hof“ direkt beim Winzer zu kaufen. Am ges elligsten ist es, an den „Tagen der Offenen Kellertüren“ Wein und Weinbauern onen aus erskennenzulernen. ter Hand. Einige Und Vinotheken Winzer haben haben auch sonn- fixe Öffnungstags geöffnet. zeiten, für viele sind die Sonnund Feiertage Ruhetage. Melden Sie sich auf jeden Fall telefonisch an, wenn Sie fachkundig bedient werden möchten. Und haben Sie Verständnis dafür, wenn der Chef selbst nicht immer Zeit hat. Vermeiden Sie unbedingt die stressige Zeit der Weinlese. Da konzentriert sich selbst der kundenfreundlichste Winzer auf das Entstehen seines neuen Jahrgangs. Der Weineinkauf ab Weingut ist meist etwas billiger als

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im Fachgeschäft. Allerdings können Sie sich im Handel mit einzelnen Flaschen verschiedener Weingüter eindecken. Haben Sie beim Winzer dennoch keine Hemmungen, wenn Sie probieren und dann nur ein paar Flaschen, die Ihnen schmecken, kaufen. Der verständige Winzer weiß, dass zufriedene Kunden wiederkommen. Im Mittelburgenland füllen knapp 90 Winzer den gekelterten Wein in Flaschen. Die meisten verkau-

fen die Bouteillen (und „Doppler“) auch ab Hof. Öffnungszeiten und Telefonnummern auf www.blaufraenkischland.at.

TIPP Tausende Weinfreunde strömen zu den „Tagen der Offenen Kellertüren“. Schauen Sie sich rechtzeitig um ein Quartier um. Klären Sie für sich, welche Winzer Sie auf jeden Fall aufsuchen möchten. Nicht zu viel vornehmen, sonst versäumen Sie möglicherweise das Beste. Der erste der beiden Tage ist beim Weinfestival der „ruhigere“.

OFFENE KELLERTÜREN Die Wanderungen von Keller zu Keller gehören zu den attraktivsten Wein-Events. Die „Tage der Offenen Kellertüren“ sind zu Wallfahrten zum Wein geworden. Nirgendwo sonst können Sie sich einen solchen fundierten Überblick über die hier angebotenen Weine verschaffen. Schluckweise können Sie die Jungweine ebenso verkosten wie die teuren „Granaten“ und die sonst nirgendwo erhältlichen Fassproben. Bei den Führungen durch die Weinkeller können Sie einen kurzen Blick hinter die Kulissen des Weinmachens werfen. Und beim lockeren Fachsimpeln über alte Traditionen und neue Philosophien bekommen Sie einen Eindruck, welche Winzer-Persönlichkeiten hinter den Weinen stehen: Einzelkämpfer und Familien-Dynastien, Traditionalisten und Experimentierfreudige, Newcomer und Vollprofis. Die Offenen Kellertüren sind auch eine ideale Gelegenheit, die neue WeinArchitektur des Mittelburgenlandes, die „neuen Weinwelten“ kennenzulernen. Etwa 20 Winzer haben – unterstützt von der EU – mit den besten Architekten gar nicht kleine „Weinpaläste“ errichten lassen, mit extravaganten Barriquehallen und Designer-Kosträumen. Absolut sehenswert! Die Teilnahme-Pauschalen, die die einzelnen

A l l e Win ze r, Te le fo n n u mme r n , Ad re sse n auf


Essen & Trinken

Weinbauvereine verlangen, sind auf den ersten Blick nicht ohne. Allerdings, wenn man weiß, dass man auch den einen oder anderen Schluck von einem teuren, noblen Spitzenwein machen, eine wuchtige Fassprobe eines großen Namens kosten kann und auch noch das eine oder andere Schmankerl serviert bekommt, dann relativiert sich der Kostenbeitrag zu einem Sonderangebot. Versäumen Sie nicht die „Tage der Offenen Kellertüren“ (siehe Kasten). Es gibt aber daneben noch größere und kleinere Wein-Events: Anfang August findet am Dorfanger in Lutzmannsburg das Rotweinerlebnis mit dem „Blauen Montag“ statt. Neckenmarkt veranstaltet „Sturm

und Klang“ sowie eine lange Rotwein-Nacht. Oberpullendorf zelebriert „Best of Red“ und in Großwa-

rasdorf, in der KUGA, wird Monat für Monat zu „Jazz & Wein“ geladen. Verkostungen gibt es auch anlässlich von Weintaufen im November und Weinweihen Ende Dezember. Die Termine werden in den Lokalzeitungen angekündigt.

VINOTHEKEN Auf gehobenem Niveau bei Weinen, Sortiment und Ausstattung präsen-

OFFENE KELLERTÜREN Horitschon: Rotwein-Opening, Pfingsten, www.horitschon.at Deutschkreutz: Rotweinfestival Mittelburgenland mit zwei Tagen der Offenen Kellertür (auch bei einzelnen Winzern anderer Gemeinden), zweites Juli-Wochenende. www.deutschkreutz.at Neckenmarkt: Rotweintage, Mitte August, www.neckenmarkt.eu Lutzmannsburg: Tag der Offenen Kellertür, um Martini herum im November www.rotweinerlebnis.at

tieren sich die mittelburgenländischen Vinotheken. In der Gebietsvinothek in Deutschkreutz stehen von mehr als 40 Winzern der Region insgesamt rund 200 Weine zum Kauf bereit. Zu Ab-Hof-Preisen. Beim Verkosten wird pro Glas ein Euro verrechnet, zum Pauschalpreis

WAS KUNDEN UND (WEIN-)TOURISTEN AN DER BURGENLAND VINOTHEK BESONDERS SCHÄTZEN: Die besten Weine vor Ort Das einzigartige Weinsortiment garantiert Ihnen die begehrtesten Weine der burgenländischen Spitzenwinzer ohne langes Suchen an einem Ort. Die zur Verfügung stehenden Weine und Winzer tragen Auszeichnungen vom Austrian Wine Trophy Sieger über Bundessieger, Landessieger, Salonsieger, Falstaff-Sieger bis zum „Winemaker of the Year“ in London.

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Die Mission der Burgenland Vinothek ist, Ihren Weineinkauf zum Erlebnis werden zu lassen. Im einladenden Ambiente der Die größte Auswahl w w w. b u r g e n l a n d v i n o t h e k . a t Vinotheken erwartet Sie provor Ort fessionelle Beratung über neue In den Vinotheken reihen sich Trends und Weinstile. Neuigkeiten über die Aktivitäten alle Spitzenwinzer der vier burgenländischen Weinbauder Winzer werden laufend aktualisiert. Für Gruppen ab gebiete aneinander. Die Selektion der besten Weine zu 20 Personen werden professionell kommentierte Wein„echten Ab-Hof-Preisen“ ermöglicht Ihnen weniger Bedegustationen angeboten. schaffungsaufwand und damit Zeitgewinn. Vom umfangreichen Angebot mit über 350 Weinen können Sie Das Service und die Kompetenz gepaart mit sich gerne auch auf der Homepage unter www.burgenden besten Weinen werden Sie überzeugen. land-vinothek.at überzeugen.

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Gebietsvinothek Deutschkreutz 7301 Deutschkreutz, Hauptstr. 55 Geöffnet Mo.–Do. 11–19, Fr.–So. 10–19 Uhr. Tel.: 02613/897 68 www.gebietsvinothek.at Bietet 200 der gehaltvollsten Weine der besten Winzer aus den Gemeinden Deutschkreutz, Horitschon, Lutzmannsburg, Neckenmarkt und Unterpetersdorf an. Ab-Hof-Preise. Verkostung zum Pauschalpreis. Kommentierte Verkostungen nach Voranmeldung.

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Vinothek Weingasthof Paul Krail 7350 Oberpullendorf , Hauptstraße 37. In der Kellervinothek lagern 200 burgenländische und internationale TopWeine, die man zu Ab-Hof-Preisen kaufen kann. Auf Vorbestellung organisiert der Chef auch begleitende Weindegustationen. Tel.: 2612/422 20. E-Mail: krail.gasthof@burgenland.org, www.tiscover.at/krail

„Die Vinothek“ im Thermenhotel, 7361 Lutzmannsburg, Thermenplatz 4. (Herbert Pauer). Geöffnet täglich 13:30–18 Uhr. Tel.: 2615/874 79, E-Mail: info@thermenhotel.com, www.thermenhotel.com Künstlerisch gestaltete Erlebnisvinothek. 220 Weine von 52 Winzern des Blaufränkischlandes und vom eigenen Weißweingarten. Verkostung zum Pauschalpreis, Verkauf zu Ab-Hof-Preisen. Ab 10 Personen kommentierte Verkostungen möglich. Vorherige Vereinbarung nötig. Bacchuskeller-Vinothek und Weinfachhandel 7372 Draßmarkt, Haselbrunn 15. Mehr als 350 verschiedene burgenländische Weine von 50 Winzern – neben regionalen Schmankerln. Geöffnet: Mo, Do, Fr 18–20 Uhr, Sa 13–18 Uhr. Markus Friedl, Tel.: 0676/400 80 13, E-Mail: office@weinfachhandel.at, www.weinfachhandel.at/index2.htm

Vinothek Bacchuskeller Naturpark Geschriebenstein, 7442 Lockenhaus, im Naturparkbüro im Rathaus. 50 Weine lagernd. Geöffnet in Abstimmung mit Büro: Mo.–Fr. 8–12 und 13–15 Uhr, www.weinfachhandel.at/index2.htm

Vinothek Wein & Keramik Peter Schmidt, 7350 Oberpullendorf, Hauptstraße 5. Tel.: 02612/432 85, Weine von 15 Winzern des Blaufränkischlandes. Geöffnet Mo– Sa ab 7:30 Uhr.

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Heilendes Getreide

Josef und Maria Reumann A-7301 deutschkreutz neubaugasse 39 telefon 02613 / 80421 fax 02613 / 80421 4 mobil 0664 / 121 328 5 info@weingut-reumann.at www.weingut-reumann.at

Was Körner alles können, das zeigt die Biobäuerin Roswitha Posch aus Hochstraß bei Lockenhaus. Sie extrahiert die energetische Kraft aus Dinkel, Gerste, Hirse und anderen Getreidesorten und bietet sie als heilsame Getreide-Essenzen an. „Die GerstenEssenz zum Beispiel wird eingesetzt, um das Durchsetzungs- und Verteidigungspotenzial zu entwickeln, um sich seinen Platz in der Welt zu erobern“, erklärt Frau Posch und empfiehlt sie „sowohl denjenigen, die ausgepumpt sind, als auch denen, die gestresst sind“. Frau Posch hat die Getreide-Essenzen, die ähnlich wie die Bachblüten wirken sollen, selbst entwickelt und ist die Einzige in Österreich, die sie herstellt. „Sie wirken auch, wenn man nicht daran glaubt“, erklärt die 55-Jährige. „Der Erfolg ist jedoch besser, wenn man bewusst mitmacht.“

"MMFSIBOE

Weingut

Josef und Maria Reumann haben seit der Übernahme des Weingutes im burgenländischen Deutschkreutz so einiges in Bewegung gesetzt. Ein Betrieb, der zwar keine lange Tradition vorweisen kann, dafür umso mehr Begeisterung und Liebe für das Produkt mitbringt. Von der architektonischen Umgestaltung des Betriebes, über die ansprechenden Etiketten, geben die Reumanns eine neue, klare und Aufsehen erregende Linie vor. Das Reumann-R verpackt in die schlichten und eleganten Etiketten ist zum Markenzeichen des Betriebes geworden.

Leuchtturm in die Freiheit

Als Wegweiser der Hoffnung hat der Kirchturm der evangelischen Kirche von Lutzmannsburg vielen Menschen jenseits der Grenze in Ungarn gedient. Beim Ungarnaufstand 1956 hat die kleine evangelische Gemeinde große Hilfe geleistet. „Die damals beleuchtete Turmuhr war Wegweiser für die Flüchtlinge“, freut sich Pfarrer Wolfgang Klietmann. Lutzmannsburg war der Korridor in die Freiheit. In einer Nacht allein kamen 960 Flüchtlinge. Insgesamt sind im Zuge des Volksaufstandes fast 200.000 Ungarn vor der sowjetischen Roten Armee über Österreich ins westliche Ausland geflüchtet. Mehr als 31.000 von ihnen über Lutzmannsburg.

Diese klare Linie setzt sich auch bei ihren Weinen fort: „Classic“ steht für traditionelle, fruchtbetonte Weine. „Selection“ für Rotweine, die je nach Jahrgang 12 – 18 Monate im kleinen Holzfass reifen. Die Krönung bilden zwei kraftvolle Spitzencuvées namens Phoenix und „vinum sine nomine“, nomine“ die im internationalen Stil ausgebaut sind. Der unverwechselbare Charakter der Reumann-Weine, die blitzsaubere Sortenstilistik sowie die extrem vielschichtigen Aromakomponenten, brachten ihnen bereits viele nationale wie internationale Auszeichnungen ein. Seit einiger Zeit ist das Weingut Mitglied der Winzervereinigung Vitikult, die sich kompromisslos der blaufränkischen Rot-Wein-Kunst verschrieben hat.

Öffnungszeiten:

mo. - fr. 9.00 - 12.00; 13.00 - 18.00 Uhr sa. 9.00 - 12.00; 13.00 - 17.00 Uhr sonn- u. feiertags geschlossen telefonische Voranmeldung erbeten

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D E R S C H L O S S HE RR VON Es klingt E kli wie i ein i Märchen. Mä h Ärmlich im kleinen Pachtwirtshaus des kroatischen Dorfes geboren, wird Rudolf Golubits mit unbändigem Willen und eigener Hände Fleiß zum Besitzer und Retter von Schloss Nebersdorf. „Ich habe Tag und Nacht geschuftet, um mir diese Investition leisten zu können. Keine Arbeit war mir zu viel“, erinnert sich der unermüdliche Alleskönner. 1959 kaufte der Dorfwirt Rudolf Golubits der Gemeinde Nebersdorf, die kein Interesse an der Erhaltung des Ensembles zeigte, das Schloss mitten Rudolf Golubits rettet das historische Gebäude mit dem berühmten DorffmeisterFresko vor d em Verfall.

der Schlossherr. „Sie konnte aber mit Unterstützung des Bundesdenkmalamtes vorbildlich restauriert werden.“ Heute erstrahlt das Deckenfresko „Götter im Olymp“ wieder in altem Glanz. Es zeigt den Sonnengott mit den Göttern im Himmel, von Amor und Apollo bis Merkur und Venus. Laut Experten ist die Dorffmeister-Decke in Nebersdorf etwas Besonderes: ein barockes Kunstwerk, das bereits Hinweise auf den Klassizismus enthält.

GÖTTER IM OLYMP

im Ort als „Grundstück“ ab. „Ich bin sicherlich der Ärmste in Österreich, der so etwas besitzt.“ Was er besitzt, macht ihn aber reich. Im Schloss, das 1770 unter Einbeziehung von älteren Bauteilen errichtet wurde, befindet sich im Festsaal das berühmte Deckengemälde von Stephan Dorffmeister. „Die Malerei, datiert mit 1773, ist von eindringendem Wasser leider stark beschädigt gewesen“, erinnert sich

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Wie die Decke erstrahlt nach der Sanierung der ganze Festsaal in altem Glanz. Die zweiblättrigen Mitteltüren schließen wieder, die Blütenornamente sind wieder vergoldet, die Wandfelder sind wieder hell marmoriert, die verspiegelten Scheinfenster verstärken wie-

INFO Rudolf Golubits, Gruppenführung nach Voranmeldung Tel.: 02614/211 85 Pension Schlossgarten Tel.: 02614/201 10

d d der das TTageslicht g li h und d die di Kachelöfen sind wieder beheizbar. Das Schloss ist ein Schmuckstück. Vor dem Anwesen ein kleiner Park, ein Eingang mit zehn mächtigen Säulen, eine Freitreppe führt zum Festsaal. Und dann die Rückseite. Hier deutet ein gepflegter Garten an, dass unter dem Grafen Niczky eine große, englische Gartenanlage bestanden hat.

HEIRATEN IM SCHLOSS Rudolf Golubits stellt sein Schloss, in dem auch ein Gewölbekeller gastronomisch genutzt werden kann, für Konzerte und edle Feiern zur Verfügung. Der Selfmade-Schlossherr, dem man den Geburtsjahrgang 1932 nicht anmerkt, hat aber noch mehr vor, er restauriert und adaptiert weitere Räume. „Schon jetzt genießen kleine Hochzeitsgesellschaften das Ambiente. Aber nach dem Umbau wird es ein unverwechselbares, pannonisches Hochzeits-Schlösschen werden.“ Der Autor, Hans Tesch, rät jedem Interessierten, in Nebersdorf vorbeizuschauen. Ihm hat der Besitzer versichert: „Ich habe noch niemanden weggeschickt, der um eine Führung anfragt.“ Q u e l l e n / L i t e r a t u r : Dehio Burgenland, Verlag Anton Schroll, 7IEN s $IE +UNSTDENKMÊLER DES POLITISCHEN "EZIRKES /BERPULLENDORF 6ERLAG "ERger, Horn, 2005

0664/453 26 14


Ihre urlaubs-oase im Mittelburgenland Herzlich Willkommen in der urlaubs-oase! Im kleinen idyllischen Ort Karl im sonnigen Mittelburgenland erwartet Sie das einzigartige Ferienresort “urlaubs-oase”. An den Ausläufern der Buckligen Welt finden Sie ein schönes Plätzchen Erde, um Ihren wohlverdienten Urlaub zu genießen und den Alltag zu vergessen. Der direkt an der Anlage vorbeiführende Rabnitztal-Radwanderweg lädt Sie ein, die Umgebung mit Familie und Freunden beim Radfahren, Laufen, Inline-Skaten oder Nordic-Walken zu erkunden und zu genießen. Die „Bucklige Welt” eignet sich hervorragend, um unvergessliche Wanderstunden zu erleben. In den Nachbargemeinden stehen Ihnen Reitmöglichkeiten zur Verfügung und für alle Golfer befinden sich zwei Golfplätze in der näheren Umgebung.

Ferienwohnungen & Wellnessbungalow Persönliche Betreuung unserer Gäste ist uns ein großes Anliegen. Sie beginnt bereits bei der Ankunft an der Rezeption unseres Haupthauses. Das 12.000 m2 große Ferienresort besteht unter anderem aus 14 geschmackvoll eingerichteten Ferienwohnungen mit Poolblick. Sowohl in unserem Speisesaal als auch auf unserer großzügigen Terrasse können Sie das Frühstücksbuffet täglich genießen. Weiters stehen Ihnen ein beheizter Pool, 2 Tennisplätze und ein Wellnessbungalow, in dem sich ein Sauna-/Ruhebereich bzw. ein Fitnessraum befindet, zur Verfügung. Für unsere kleinen Gäste bieten wir einen eigenen Kinderpool und einen hauseigenen Kinderspielplatz. Gerne erstellen wir Ihnen auch ein Angebot für Gruppenreisen bzw. längere Aufenthalte (ab 2 Wochen). Lassen Sie sich von besonderen Aktivitäten der „urlaubs-oase“ überraschen.

Ferienresort „urlaubs-oase“

„Karl“ die Große

„Karl“ die Kleine

a - Parkplätze und Eingang zur urlaubs-oase b - Haupthaus (Rezeption und Speisesaal) c - Ferienwohnungen “Karl die Große” und “Karl die Kleine” mit Poolblick d - Wellnessbungalow (Sauna, Ruhebereich & Fitnessraum) e - Kinderspielplatz (Rutsche, Kletterturm, Tischtennis uvm.)

4-6 Personen 55 m2 Ferienresort „urlaubs-oase“ A-7372 Karl, Mühlbachgasse 5, Tel. +43 664 1042182 E-Mail: office@urlaubs-oase.com

f - Gartenanlage g - Tennisplätze

2-4 Personen 45 m2

www.urlaubs-oase.com 61


„fruchtig, würzig unverkennbar Blaufränkisch“

62 Mittelburgenland DAC, Verband Blaufränkisch Mittelburgenland, 7311 Neckenmarkt, Rathausgasse 1, tel: +43 (0)2610/420 40, fax: +43(0)2610/420 40 50, e-mail: office@blaufraenkischland.at, homepage: www.blaufraenkischland.at


Mittelburgenland DAC Die Trauben für diesen Wein dürfen ausschließlich im Weinbaugebiet Mittelburgenland geerntet und verarbeitet werden. Damit ist „Mittelburgenland DAC“ ein unverkennbarer Blaufränkisch mit einer ausgeprägten Fruchtaromatik und einer Würzenote, die an Minze erinnert. Ganz typisch: seine farbintensive, dunkle rubinrote Farbe. Das komplexe Bukett vereint Aromen von Brombeeren, dunklen Kirschen und Schwarzbeeren kombiniert mit würzigen Anklängen. Rauchige Noten eines Barriqueausbaues werden durch die Dichte und Aromavielfalt des Blaufränkisch perfekt integriert. Die ausgeprägte Frucht wird am Gaumen von einem balancierten Säurespiel getragen. Im Abgang präsentiert sich der Blaufränkisch mit einem saftigen, markanten Tanninkern. Die Rebsorte verfügt über ein beachtliches Reifepotenzial. Classic- und Riedenweine bieten innerhalb der ersten fünf Jahre einen optimalen Trinkgenuss. In der Reserve Kategorie können zarte Röstaromen die vollreife Fruchtaromatik begleiten. Lagerfähigkeit: zwischen sieben und 15 Jahren.

Mittelburgenland DAC Weine voll Charakter und Erdverbundenheit beweisen ihre Herkunft mit jedem Glas aufs Neue.

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'SBO[ -JT[U DAS WUNDERKIND AUS RAIDING

Am 22. Oktober er 1811 kommt in Raiding, im m Meierhof der Esterházy‘schen Schäferei, Franz Liszt zur Welt. Bescheiden nimmt ein rastloses und d ruhmreiches Leben seinen Lauf. Err wird als Wunderkind umjubelt, als weltbester Pianist seiner Zeit gefeiert rt und von Frauen abgöttisch verehrt. t. Liszt erfindet die symphonischen Dichtungen, bildet eine Generation von Pianisten aus Franz Liszt gehört als Pianist, Komponist, Dirigent, Klavierlehrer und Erneuerer zu den großen Persönlichkeiten der weltweiten Musikgeschichte. In Raiding, w o er 1811 geboren wurde, er innern ein Museum und ein Konzerthaus an ihn. und prägt eine Epoche als Künstlerpersönlichkeit mit. Ohne Franz Liszt würde die Musikwelt heute anders aussehen. In Raiding ist der kleine Franz als munterer, aber zarter Bub in Erinnerung. Sein Vater erwähnt mit Schaudern die Jahre, in denen Franz so schwach daniederliegt, dass schon ein Sarg für ihn gezimmert wird. Im Alter von sechs Jahren kommt das Genie zum Vorschein. Was der Vater am Spinett spielt, singt der kleine Franz einfach nach. Der Vater, der selbst in der Esterházy‘schen Hofkapelle gespielt hat, erkennt die Begabung und gibt

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ihm Klavierunterricht. Franz Liszt ih hm Kl K lav aviieeru run unt nter erri rrriicch htt.. F raanz n L Li iszt is z übt das Können spricht üb bt tä ttäglich, ägllicch, h, d as K as Kön önne ön n n sp ne spri rich rich chtt sich sich si herum. her eru um. m

ERSTES ERS STES SK KONZERT O ZER ON ERT TM MIT IT N NEUN EUN Sein erstes erstees öf öffentliches öffe fentliches Konzert gibt err mit mit neun Jahren in Ödenburg. Kurz Ku darauf beeindruckt er in Pressburg, urg, wo er den Durchbruch schafft. Ungarische Mag Magnaten versprechen für sseine Ausbildung ein Stipendium. Adam Liszt kündigt als Gutsverwalter und zieht mit der Familie 1822 nach Wien. Franz Liszt wird von Carl Czerny und Antonio Salieri unterrichtet. „Nie hatte ich einen so eifrigen, genievollen und fleißigen Schüler gehabt“, erinnert sich Czerny. Mit elf Jahren komponiert Liszt sein erstes Stück und brilliert in Wien bei Konzerten.

„G lüc klic h, w e r mit de n Ve r hä ltnis s e n zu br e c he n ve r s te ht, e he e r vo n ihne n g e b r o c he n w ir d!“ Franz Liszt

Franz Liszt sucht in Paris um Aufnahme am weltberühmten Konservatorium an – und wird als „Ausländer“ abgewiesen. Daraufhin nimmt er privat Unterricht bei Fernando Paer und Antonin Reicha und begeistert als „der kleine Liszt“ in den Pariser Salons.

B Beziehung i h Gedemütigt G d üti t zzieht i ht sich i h Beziehung. Liszt zurück und wird sogar öffentlich totgesagt – in einer Pariser Zeitung erscheint ein Nachruf. Dann lernt Liszt den „Teufelsgeiger“ Nicolò Paganini kennen. Er faszinierte ihn mit seiner Spieltechnik und der Kunst, das Publikum mitzureißen. Liszt beschließt, der Paganini – der Hexenmeister – des Klaviers zu werden. Liszt will seine Klaviertechnik erweitern, als Virtuose Eigenständiges schaffen. Neben Paganini beeinflusst ihn Hector Berlioz, wo Liszt die Bedeutung der großen musikalischen Form entdeckt. Bei Frédéric Chopin lernt er die Poesie beim Spiel.

SENSATION IN PARIS

DIE GROSSE LIEBE

Gerade zwölf Jahre alt, wird er in Frankreich und England als „neuer Mozart“ gefeiert. Dann der Schock: Auf einer Konzertreise stirbt der Vater, sein Begleiter und Manager. Franz Liszt konzentriert sich nun auf seine Tätigkeit als Lehrer. Und verliebt sich in seine Klavierschülerin Caroline de Saint Cricq. Sie erwidert seine Liebe, doch ihr Vater, der französische Handelsminister, verbietet die „nicht standesgemäße“

Liszt ist Dauergast in den Salons der Pariser Künstler, wo er mit 22 seine große Liebe kennenlernt: Marie d’Agoult, Schriftstellerin, verheiratet und Mutter zweier Kinder. Die sechs Jahre ältere, aus Frankfurt stammende, sprach- und weltgewandte Aristokratin fasziniert Liszt. Sie verlässt Mann und Kinder und zieht mit Liszt in die Schweiz und nach Italien. Ein Skandal! Doch eine Verbindung, die Liszts Schaffenskraft beflügelt. Er

Lisztmuseum und Konzerthaus


unterrichtet, konzertiert und komponiert. In diesen „Wanderjahren“ entstehen eindringliche Kompositionen. Und die beiden Liebenden bekommen drei Kinder. 1835 wird Blandine, 1837 Cosima, die nachmalige Frau Richard Wagners, und 1839 Daniel geboren.

sind für ihn Zuhörer und Zuschauer. Liszt donnert über die Tasten, gestikuliert, wirft die Hände hoch und lässt seine Haarpracht zur Geltung kommen. Er zertrümmert mit seinem Anschlag an einem Abend oft zwei Klaviere. Klavierbauer treiben technische Entwicklungen an sei-

die gesamte Tastatur, er praktiziert einen neuen Umgang mit Akkorden und Oktaven, einen neuen Einsatz von Sprüngen und Doppelgriffen. Um seine Wirkung entstehen Legenden: Damen werden vor Begeisterung ohnmächtig und streiten sich um Liszts zu Boden geworfene Handschuhe. Dann beendet Liszt seine Virtuosenlaufbahn, er macht Schluss mit – wie er selbst sagt – „Saus und Braus“.

NEUE LIEBE, NEUARTIGE WERKE Spie nerr Spielweise voran. Franz Liszt erfindet das SoloKlav Klavierkonzert. Keiner Liszt startet seine Virhat es vor ihm gewagt, tuosenkarriere. Im Trimit Klavierwerken alumphzug bereist er le einen Abend zu lein die Konzertsäbestreiten. Sein H a n s Te s c h le Europas: LonKünstlerkollege SP EZIALTIPP don, Paris, KoBerlioz bezeichpenhagen, Wien, Organisieren Sie sich für den net ihn als „KöRom, St. PetersBesuch des Liszt-Museums nig des Klaviers“. burg, Konstantiauch eine Führung durch den Liszt zeigt vor, nopel, Budapest, Kustos, Hans Steurer. Sie werwie man auch Venedig, Berlin. den Dinge aus dem Leben anders spielen Konzertbesucher Liszts erfahren, nach denen kann. Er benutzt Sie nie zu fragen gewagt hätten.

„KÖNIG DES KLAVIERS“

www.lisztzentrum.at

1847 tritt in Kiew die zweite große Frau in sein Leben: Carolyne Fürstin von Sayn-Wittgenstein. Sie lebt mit Tochter vom Ehemann getrennt. Die intelligente und reiche Adelige folgt Liszt nach Weimar, wo er als Hofkapellmeister das europäische Musikzentrum gründet. Die Fürstin bewegt ihn, viel zu komponieren: „Genie hat ihm nie gefehlt – aber Sitzfleisch.“ Franz Liszt komponiert für Orchester und erfindet seine musikhistorische Leistung, die „symphonischen Dichtungen“. Basis und Idee sollen nicht mehr

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von den Inspirationen des Komponisten abhängen, sondern sich auf Literatur oder Kunstwerke beziehen. Als Konzertorganisator ist Liszt mutiger Vorkämpfer für viele Werke. Er führt Beethoven auf, nimmt Berlioz und Weber, Schumann und Cornelius ins Programm. Und vor allem auch Richard Wagner. Franz Liszt bereitet neuen musikalischen Ideen den Weg, speziell der Programmmusik – und erntet dafür Hohn und Ablehnung. Liszt gilt mit seinen symphonischen Dichtungen gemeinsam mit Wagner und dessen Musikdrama als Begründer der Neudeutschen Schule.

LISZT ALS ABBÉ Es kommt zum künstlerischen Zerwürfnis mit Weimar. Liszt geht. In Rom soll an seinem fünfzigsten Geburtstag die Eheschließung mit Carolyne von Sayn-Wittgenstein stattfinden. Doch der Vatikan löste deren erste Ehe nicht auf. Liszt widmet sich Kompositionen geistlicher Musik, die er reformieren möchte. Er wird sogar Abbé und empfängt die – unverbindlichen – niederen Weihen. Der hagere Grandseigneur mit den langen, silbernen Haaren trägt seine schwarze Soutane mit dem wallenden Umhang sehr gerne. Dennoch bleibt Liszt ein Zerrissener. In den letzten Jahren seines Lebens hält er sich in Rom, in Budapest und in Weimar auf, wohin dem großen Klavierlehrer eine Generation von Pianisten aus ganz Europa folgt. Liszt unterstützt Richard Wagner und den Start der Bayreuther Festspiele. 1886 kommt Liszt bereits schwer krank zu den Festspielen. Am 31. Juli stirbt er und wird in Bayreuth beigesetzt.

MEHR ALS 700 WERKE Franz Liszt hinterlässt ein großartiges Lebenswerk. Die populärsten Liszt-Werke sind der

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estrr ä u m e“ dritte der „Liebesträume“ ngaa r iss c he und die zweite Ungarische Rhapsodie. Kenner ner schäts ch h ä tzen die H-Moll-Sonate, onaa tee , die d ie symphonische Dichtung Dicc h tu u ng „Les Préludes“, die FaustF au u s tSymphonie oder das ChrisC h r istus-Oratorium. Insgesamt nsg g e saa mt führt der Liszt-Biograf iogrr a f PeP eter Raabe mehr alss 700 700 musikalische Werke rke an, a n , etetwa 400 davon für ür Klavier. K laa vii e r . Charakteristisch für Liszt L iszt zt sind auch Transkriptionen kriptii on nen

nen – Geburtsort Raiding: 1840, 1846, 1848, 1872 und 1881. Stets begeistert empfangen und verehrt von den Dorfbewohnern, dankt Liszt mit Einladungen und Spenden. Heute ist im verbliebenen Rest seines Geburtshauses, wozu auch das Geburtszimmer gehört, das Lisztmuseum untergebracht. Ein Rundgang im neu gestalteten Museum gibt Einblicke in das Leben des „weltberühmtesten Burgenländers“ und informiert vor allem über die Kindheit und Jugend Liszts. Gleich neben dem Geburtshaus das von OrchesterGegenstück. Dort werken. Er verwurde 2006 – steht es, über mit finanzieller das Klavier OrUnterstützung chesterklänge der EU – ein zugänglich zu Konzertsaal für machen, er orknapp 600 Bechestriert am sucher errichtet. Klavier. Und wie Hier organisiert sein Leben, so das Lisztzentsein Werk. Es finden sich Einflüsse des revo- rum Veranstaltungen, der Raidinger lutionären Pariser Geistes eben- Lisztverein lädt zu Klavierabenden so wie der Musikstil ungarischer und rund um den Geburtstag Mitte Oktober hält die Lisztgesellschaft Zigeuner. Burgenland das LISZT IN prominent beLISZ T IM RAIDING setzte LisztfestiINTE RNE T val ab. Fünfmal nach www.raiding.at. „Liszt and moder Abreise re“ von Hans Tesch; www.liszt LISZT LEBT 1822 besucht verein.at Konzerte und ExkursiFranz Liszt seiLiszt nimmt aus onen; www.franz-liszt.at Lisztnen – damals in dem einfachen festival; www.lisztzentrum.at Deutsch-WestRaiding BesonVeranstaltungen u. Museum; ungarn gelegederes mit: RüstGemeinde: www.raiding-online.at

Lisztfestival www.franz-liszt.at


Kunst & Kultur

zeug fĂźr eine starke PersĂśnlichkeit. Die Mutter lässt ihn – so die Biografin Lina Ramann – spĂźren, was „seelischer Reichtum, reiner Sinn und treues Herz“ bedeuten. Aus der familiären und dĂśrflichen FrĂśmmigkeit heraus begrĂźndet der kleine Franz sein Interesse an Glauben und Kirche, Mystik und Priesteramt. Der Vater weckt in ihm die Liebe zur Musik und zeigt ihm, was man mit einem klaren Ziel vor Augen erreichen kann. Als Besucher kĂśnnen Sie in Raiding eine faszinierende KĂźnstlerpersĂśnlichkeit entdecken. Und

spĂźren, dass der Liszt-Geburtsort gerade dabei ist, zum Liszt-Erlebnisort zu werden.

Hans Tesch, der Autor, war als Obmann des Raidinger Lisztvereines Liszt-Vorkämpfer der ersten Stunde. „Besuchen Sie Liszt“, empfiehlt er und will mit diesem Artikel Interesse wecken. Er garantiert: „Lassen Sie sich auf Liszt ein, und Sie werden Lust auf Liszt bekommen.“

Q u e l l e n /

Raiding

D

as Rarste ist geblieben, vom einst groĂ&#x;en Raidinger Meierhof des FĂźrsten EsterhĂĄzy: Das Geburtszimmer des Musikgenies Franz Liszt. Hier wurde am 22. Oktober 1811 der weltberĂźhmte Pianist und Komponist geboren. Der Franz Liszt Konzertsaal, der die Kriterien „Sehen - HĂśren - Erleben“ in optimaler Form erfĂźllt, befindet sich unmittelbar neben dem Geburtshaus von Franz Liszt und fasst ca. 600 Sitzplätze. Das Franz Liszt Zentrum stellt eine gelungene Symbiose aus historischer Substanz und moderner Architektur dar. Ein Konzertsaal, der durch eine atemberaubende Akustik besticht. Inspiriert von Franz Liszt, erleben Sie in einem ganz besonderen Ambiente kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen.

L i t e r a t u r :

Emmerich Karl Horvath, Franz Liszt – I. Band Kindheit, Eigenverlag, Lattner Druck 1989 s 0ETER 2AAbe, Liszts Leben, Schneider – Tutzing 1968 s 0ETER 2AABE Liszts Schaffen, Schneider – 4UTZING s Karl Schumann, Das kleine Liszt"UCH 2ORORO 1974 s (ANS 2OSNAK (Hrsg.), Der WunderknaBE AUS 2AIDING Hadwiger, EiSENSTADT s %MMERICH +ARL (ORVATH Mein letzter Wille. Testament von Franz Liszt, (ORVATH %ISENSTADT s %MMERICH +ARL Horvath, Frauen um Liszt, Horvath, EisenSTADT s -ANFRED 7AGNER &RANZ ,ISZT 3EIN 7ERK n SEIN ,EBEN (OLZHAUSEN s ,UDWIG .OHL -USIKER "IOGRAPHIEN ,ISZT 2ECLAM JUN ,EIPZIG s !UGUST 'ÚLLERICH -USIKER "IOGRAPHIEN ,ISZT :WEITER 4EIL 2ECLAM JUN ,EIPZIG s #HRISTOPH 2UEGER &RANZ ,ISZT $ES ,EBENS 7IDERSPRUCH ,ANGEN -à LLER s %VERETT (ELM &RANZ ,ISZT 2OWOHLT

Einfach vielfältig!

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nser Ort liegt, l eingebettet in das Raita an den letzten Ausläufern dingbach-tal, er Geb des Ă–denburger Gebirges als Teil des Blaufräni h kischlandes. A Aus d dem einst schlichten Dorf, das dem Typus der ungarischen BauerndĂśrfer angehĂśrte, ist heute eine gepflegte aufstrebende Ortschaft entstanden. Mit Raiding verbindet man natĂźrlich den Namen des berĂźhmten Komponisten und Musikers Franz Liszt. Hier wurde der geniale KĂźnstler geboren, der durch sein groĂ&#x;artiges Wirken nicht nur Raiding, sondern auch den ehemals westungarischen Landstrich in der Welt bekannt gemacht hat. Das 2006 erbaute Liszt – Zentrum ist Dreh- und Angelpunkt fĂźr unser wirtschaftliches Aufstreben hin zu einer erfolgreichen Kultur-, Weinbau- und Tourismusgemeinde. Prämierte Winzer und Schnapsbrenner, gemĂźtliche Heurige, innovative Gastronomie, fahrradfreundliche Pensionen und eine intakte Natur warten auf Ihren Besuch!

Fotos: ŠManfred Horvath

Lisztzentrum Raiding LisztstraĂ&#x;e 46, 7321 Raiding Tel: +43 (0)2619 / 51047

raiding@ lisztzentrum.at www.lisztzentrum.at www.bgld-kulturzentren.at

Gemeinde Raiding Franz Liszt Platz 1 post@raiding.bgld.gv.at

www.lisztverein.at

Tel: +43 (0)2619 / 7472 Fax: +43 (0)2619 / 7472 DW 4 www.raiding-online.at

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.POTJHOPSF CJUUFU DAS LOCKENHAUSER KAMMERMUSIKFEST ZÄHLT ZU D E N R E N O M M I E RT E N K L A S S I K - F E S T I VA L S E U R O PA S Am Anfang war Josef Herowitsch. 1974 hat er als Dorfpfarrer die „Lockenhauser Konzerte“ organisiert. Im Zuge dieser Konzertreihe kommt der aus Lettland stammende Ausnahmeviolinist Gidon Kremer zu einem „Aufwärmkonzert“ nach Lockenhaus und lernt Ort und Organisator kennen und schätzen. Lockenhaus rückt ins Rampenlicht. Kremer kommt wieder und nimmt Stars und künstlerische Talente sei-

Gästen aus vielen Ländern ein exklusives Musikerlebnis. Vor allem aber sprechen drei Besonderheiten für einen Besuch des Musikfestivals: der Stargeiger, die außergewöhnlichen Darbietungen und die Atmosphäre der Aufführungsorte. Gidon Kremer selbst, künstlerische Koryphäe, der durch seine Persönlichkeit und sein Können die zeitgenössische Geigenszene geprägt hat und prägt, spielt all-

damit ist Lockenhaus bekannt geworden: Das Programm für Kirche, Schule und Burg gibt es nicht schon vorher, es „entsteht“ erst spontan im Zuge des Festivals und wird am Telefon des Pfarramtes oder einfach mit Aushang vor der Kirche bekannt gemacht. Die Konzertbesucher erhalten die Programmhefte noch druckfrisch kurz vor Konzertbeginn. Das Kammermusikfest Lockenhaus ist zu einer Institution

jährlich in Lockenhaus auf. Ein Weltstar hautnah. Und er prägt auch das Programm, setzt die musikalischen Schwerpunkte und lädt junge Musiktalente ein, die überwiegend Werke der zeitgenössischen und experimentellen Musik zur Aufführung bringen. Von Anfang an spezieller „Gast“ in Lockenhaus war die „Kremerata Baltica“, das 1997 von Gidon Kremer zu seinem 50sten Geburtstag gegründete Streichorchester mit jungen Musikern aus den baltischen Staaten. Und bei den Darbietungen an allen elf Tagen herrscht eine ungezwungene, lockere Atmosphäre – nicht nur bei der Kleidung. Und auch

geworden. Gidon Kremer erinnert sich an „Sternstunden“ ebenso wie an „Konfrontationen mit dem Unbekannten“.

Unter der künstlerischen Leitung des Jahrhundertgeigers Gidon Kremer proben und konzertieren Stars und Nachwuchskünstler in besonderer Atmosphäre. ner osteuropäischen Heimat mit. 1981 rufen Gidon Kremer und Josef Herowitsch das „Kammermusikfest Lockenhaus“ ins Leben. Nach einem Jahr Nachdenkpause feiert es ab 1992 unter „Kremerata Musica“ als thematisches Festival Erfolge.

KREMER GEIGT AUF Die Idee Gidon Kremers, „eine Versammlung von Freunden, die mit Freunden für Freunde Musik spielen wollen“, abzuhalten, ist voll aufgegangen und als Leitgedanke beibehalten worden. Die Umsetzung gelingt, dank des umtriebigen und begeisterten Musikpfarrers Josef Herowitsch. Lockenhaus bietet den

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KONZERT-OASE Und er kündigt an, dass Lockenhaus weiter eine Oase unter den Konzertorten bleiben wird, wo die Musik wichtiger ist als alles andere: „Wir werden die Welt nicht verändern können, aber jeder von uns kann in Lockenhaus von der Musik (gespielt, gehört, erlebt) etwas lernen. Das bedeutet Empfindungen vertiefen, Erfahrungen sammeln, Musik als eine Sprache, die uns näher zueinander bringt, zu erweitern.“

www.kammermusikfest.at


[VN ,PO[FSU Und während Kremer in der ganzen Welt über das Phänomen Lockenhaus spricht, arbeitet der Organisator des Kammermusikfestes, der inzwischen „Monsignore“ gewordene Josef Herowitsch, weiter unermüdlich und wie ein Missionar und überzeugt mit derselben Botschaft Gäste und Sponsoren.

MUSIKPFARRER EUROPAS Der „Musikpfarrer Europas“ sieht in der Musik eine Form der Verkündigung. Interes-

sierte und Neugierige, die noch unschlüssig sind, sich mit moderner Musik einzulassen, weiß er zu überzeugen: „Wer hören will, der höre. Musik muss man nicht immer verstehen, man kann sie auch einfach nur erleben.“ Anfang Juli in Lockenhaus natürlich, meint Monsignore mit einem Augenzwinkern. Der Autor, Hans Tesch, rät, in die Lockenhauser Kon-

zert-Oase einzutauchen. Anfang Juli, wenn am Zeitungsständer vor der Dorftrafik „Kronen-Zeitung“ und „Kurier“ der „Süddeutschen“, der „Neuen Zürcher“ und der „Herald Tribune“ Platz machen müssen. Quellen/Literatur: 25 Jahre Kammermusikfest Lockenhaus 1981-2006, Hrsg. Gidon Kremer, Josef Herowitsch u.a., edition musica im Kurpfälzischen Verlag 2007, Heidelberg www.kammermusikfest.at Bericht Beatrix Baumgartner, 2002

Von Neujahr bis Weihnachturgischen Neuerungen, GEHEIMTIPP ten. Ob bei der Messfeier Lockenhauser Orgelkonzerte wenn er das ansonsten oder beim Musikfestival. „versteckte“ Orgelspiel In der frühbarocken Pfarrkirche zeigt eindrucksvoll, was die „Kö- auf Video-Wall im Kirchenraum zum Heiligen Nikolaus in Locken- nigin der Musikinstrumente“ kann. sichtbar macht. Stütze und Basis sind der Chor haus gibt es Orgelgenuss pur. Konkret die neue Kirund das Orchester Höhepunkt ist „ORGELocken- chenorgel in Locken„Musica Sacra“ – haus“, das von Wolfgang Horvath haus, mit ihren 35 und so nennt sich gegründete und geleitete Orgel- Registern und 2.400 auch die Kirchenfestival, das jährlich an fünf Ta- Pfeifen die größte Orkonzertreihe. Logen Ende Juni, Anfang Juli statt- gel des Burgenlandes. findet. Dr. Wolfgang Horvath, der Der ehemalige Orgackenhaus bietet ambitionierte Organist, brillan- nist des Martinsdoms in Eisenstadt Orgel-, Vokal- und Kammermute Virtuose, Chorleiter, Erfinder begeistert mit den Darbietungen sikkonzerte. und Motor der Orgelkonzerte, und überrascht auch mit drama- www.orgelfestival.at

www.orgelfestival.at

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4DIMPTT VOE 4QJFMF JO ,PCFSTEPSG 2008 ist es Nestroys „Zu ebener Erde und erster Stock oder Die Launen des Glückes“. Wolfgang Böck, der als Schauspieler selbst in tragende Rollen schlüpft, will einfach unterhalten: „Wir bieten engagiertes Theater mit Qualität und Niveau. Wir möchten den Besuchern an unserem besonderen Spielort, wie er nicht oft in Österreich anzutreffen ist, einen schönen Abend bereiten.“ Bei der Programmplanung greift der künstlerische Leiter gerne auf Stücke JoEinen Jux will er uns machen! Der Intenda nt der Kobersdorfer Schlossspiele, der Schauspieler Wolfgang Böck. Und das jeden Sommer. hann Nepomuk Nestroys zurück, auf den schrägen Humor, die Schärfe und Bissigkeit der Texte des „österreichischen Shakespeare“, des bedeutendsten Lustspieldichters, den das Land je hervorgebracht hat.

EINEN BESUCH WERT Gespielt wird in Kobersdorf im Juli, jeweils von Donnerstag bis Sonntag im romantischen Arkadenhof

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des Schlosses. Die Schlossspiele, mit der motivierten Intendanz und dem professionellen Ensemble, sind ein Garant für amüsante und künst-

schmelzung von Gotik, Renaissance und frühem Barock hat sich die einst mittelalterliche Grenzburg zu einer eleganten Schlossanlage des 17. Jahrhunderts gewandelt. Mit Rittersaal, Turmsaal, Loggia, Granarium, Kaminzimmer, Fresken- oder „Kaiser“Saal, alter Rauchküche und Salon. Das Ganze ist umgeben lerisch wertvolle Aufführungen. ungen. von eeinem Wassergraben, ein vorgelagerter Festungsbau Auch das Schloss selbstt ist eivorge nen Besuch wert. Wer mitt der bietet Schutz und im Inneren befindet sich ein imposanter Schlossbesitzerin selbst,, der befind Schlosshof mit zweigeschoßiAugenärztin Anna Schlanitz, anitz, Schloss Arkadengang und Brunoder mit einer kundigen Angestellngestellgem A ten der Gemeinde durch Gelände nen. und Räume geht, taucht ein in 1963 hat die Architektin Mardie Welt vor einigen Jahrahrtha Bolldorf-Reitstätter, die Mutter der heutigen Besithunderten. Die UrsprünnM ge des Schlosses gehen n zzerin, das Schloss in verwüstetem Zustand von wahrscheinlich auf eine e w der Domäne Esterházy Flucht- und Schutzburg d übernommen, vor dem um 800 zurück. Darü Abbruch gerettet und auf aufgebaut wurde mit der Sanierung im beginnenden den jetzt attrak13. JahrhunFREIZ EITTIPP tiven Zustand dert eine gotiFührungen durch das Schloss sind erreicht. sche Burganlafür Gruppen nach Anmeldung ge. Diese wurde WAHRES möglich. Preis/Person % 4,–, laufend erweiKLEINOD Gemeindeamt Kobersdorf tert und Teile 02618/82 00 Von der alten wiederum von Dr. Anna Schlanitz Burg sind noch den Türken zer0676/311 00 32, Tel. und die quadratisch stört. Durch VerFax: 02622/277 11-4 oder kontakt@schloss-koberdorf.at

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Kunst & Kultur

angelegten Wehrmauern und die alte, kleinere Kapelle erhalten. Diese im Schlossgarten frei stehende „Taufkapelle“ und der spätere, größere Kapellenzubau sind – als Doppelkapelle – kulturhistorisch besonders wertvoll. Die gewölbte Taufkapelle weist frühgotisch-romanische Bauelemente auf und ist mit Fresken geschmückt. Darunter findet sich das Wappen der Forchtensteiner, der darinnen enthaltene Adler mit den ausgebreiteten Schwingen ist die älteste Darstel-

lung des heutigen burgenländischen Landeswappens. Die größere, direkt angebaute Kapelle weist auf die nächste Bauetappe, 250 Jahre danach und in gotischem Stil, hin. Ursprünglich protestantisch geweiht, schlägt sich die Rekatholifizierung auch baulich nieder. Die typisch protestantische Galerie wird entfernt, ein neuer Eingang errichtet. Im Inneren fallen die 48 an der Decke schwebenden Engel auf. Ein wahres Kleinod unter den Sehenswür-

digkeiten des Burgenlandes. Das Schloss Kobersdorf lädt aber nicht nur zu kunsthistorischer Besichtigung oder zum Open-AirTheatervergnügen ein. Repräsentative Räumlichkeiten können Sie auch für Feiern und Hochzeiten mieten. Womit einem, zumindest Frauen, in Kobersdorf wieder Nestroy in den Sinn kommen sollte: „Fehlerfreie Männer gibt’s nicht, also heißt’s entweder ledig bleiben oder einen nehmen mit die Fehler.“ Der Autor, Hans Tesch, empfiehlt Kobersdorf im Doppelpack: Aufführung plus Führung. Anmelden nicht vergessen! Q u e l l e n / L i t e r a t u r : www.schloss-kobersdorf.at Österreichische Kunsttopographie, Band LVI Oberpullendorf, Hrsg. Bundesdenkmalamt, Verlag Berger, Horn

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Wer sich im Park des Schlosses Lackenbach bei einem SpazierEs ist noch keine gang inspirie400 Jahre her, da ren lässt, ahnt waren die Esterhá- nicht, dass mit zys ein kleines Gra- diesem idyllifengeschlecht in der schen Flecken Slowakei. Durch eine die Macht und geschickte Heirats- der Reichtum Familie politik, ihr Eintreten der Esterházy befür den Katholizisgründet wurmus und die Treue zum Kaiserhaus stei- den. gen sie zu einer der reichsten Adelsfamilien der Monarchie auf. Am Anfang des Aufstiegs stehen die Güter um Landsee und Lackenbach.

RENAISSANCESCHLOSS

Das Kastell Lackenbach wurde um 1548 von Erasmus Teuffl, dem Grundherrn von Landsee, erbaut. Als eine Art Festung,

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zweigeschoßig mit breitem Wassergraben und mächtigen Renaissancebasteien. Lackenbach diente als Wohngebäude und Wirtschaftszentrale. Teuffls Nachfolger, der Graner Erzbischof Nicolaus Oláh, ließ durch den oberitalienischen Baumeister Geronimo Mariano Erweiterungen durchführen. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts erwirbt Baron Franz Dersffy, ein Verwandter Oláhs, Lackenbach. Er taktiert in den Türkenkriegen und wird wegen Hochverrats in Sopron hingerichtet. Das Schloss kommt in den Besitz seiner Tochter, Ursula Dersffy.

GRAF HEIRATET WITWE Zur selben Zeit in Ungarn, der heutigen Slowakei. Nikolaus Esterházy, geboren 1583 in Galántha als Kind einer kleinadeligen Familie, steht im Sold des Befehlshabers von

Oberungarn, Franz Mágochy. Als dieser fällt, heiratet Esterházy ein Jahr darauf, 1612, dessen Witwe Ursula Dersffy. Diese bringt bei der Heirat die Herrschaften Munkács und Landsee-Lackenbach – und damit auch das Schloss – mit in die Ehe.

DER AUFSTIEG DER FAMILIE ESTERHÁZY BEGINNT 1622 – zwei Jahre nach der Schlacht um Lackenbach – brauchte der Kaiser die weitentfernten Esterházy-Besitzungen in Munkács für ein politisches Tauschgeschäft mit dem aufständischen Siebenbürger Gabor Bethlen. Esterházy erhielt vom Kaiser dafür „anstatt finanzieller Entschädigungen zwei neue Herrschaften, die Herrschaft Forchtenstein samt Grafentitel und die Herrschaft Eisenstadt“. Zunächst


Kultur & Geschichte

als Pfand. Doch dieses konnte der Kaiser nicht zurückzahlen. So gingen 1626 Forchtenstein und 1647 Eisenstadt in das Eigentum der Esterházys über. Aber schon bevor Forchtenstein „erworben“ wurde, ist Esterházy mit seiner nächsten Heirat noch vermögender geworden. Ursula Dersffy war gestorben. Und wieder nimmt Nikolaus Esterházy, 1624, 12 Jahre nach der ersten Hochzeit, eine vermögende Witwe zur Frau: Christine Nyáry, bei der Hochzeit keine 20 Jahre alt, die frühere Frau von Emmerich Thurzó. Ihre reichliche Mitgift lag zum großen Teil in Oberungarn. Dass Esterházy seinen Sohn aus erster Ehe dazu bringt, die Tochter seiner zweiten Frau zu heiraten, kann man durchaus als kluge Heiratspolitik bezeichnen. Mit diesem Schachzug ist der Reichtum der Familie endgültig abgesichert.

TAKTISCH UND DIPLOMATISCH Die Ehen mit zwei Witwen machen ihn zu einem der reichsten Grundbesitzer und Magnaten Ungarns. Doch sein Aufstieg zu Einfluss und Macht ist auch auf sein taktisches und diplomatisches Agieren zurückzuführen. Esterházy unterschied sich von den anderen ungarischen Adeligen. Er trat als einer der wenigen Adeligen Ungarns – als 17-Jähriger – aus Überzeugung vom Calvinismus zum Katholizismus über, setzte sich vehement für den Katholizismus ein und war loyal zum habsburgischen

Kaiser in Wien. Esterházy kämpfte auf ungarischem Gebiet immer wieder gegen die Türken und gegen aufbegehrende Magnaten. Eine der blutigsten Schlachten fand bei Lackenbach statt. Und die Neckenmarkter, die den Grafen Esterházy tapfer unterstützt hatten,

gedenken jährlich mit dem traditionellen „Fahnenschwingen“ der siegreichen Schlacht. Der Aufstieg des Grafen Esterházy war vorgezeichnet. 1625 machte ihn das Kaiserhaus zum Palatin, zum Vize-König, was als höchstes Amt im ungarischen Königreich galt. Weitere Ämter und Auszeichnungen folgten, und laufend erwarb die Adelsfamilie neue Herrschaften dazu. Das Vermögen wuchs. Die Esterházys wurden 1626 Erbgrafen von Forchtenstein, später wurde allen erstgeborenen und letztlich allen männlichen Familienmitgliedern der Esterházys die Fürstenwürde zuerkannt.

BESITZTÜMER VON NECKENMARKT BIS LANDSEE Am Beginn des Aufstiegs vom kleinen Landadel zu einer der bedeu-

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tendsten Adelsfamilien der österreichisch-ungarischen Monarchie stehen – nach den alten Niederschriften über den Herrschaftsbesitz – die mittelburgenländischen Besitzungen „Landsee, Draßmarkt, die beiden Pullendorf, Raiding, Neutal, St. Martin, Ober- und Unterfrauenhaid, Neckenmarkt, Horitschon, Ritzing“ und noch einige andere heute nicht mehr existierende Dörfer. Und noch heute besitzen die Esterházys große Liegenschaften in diesen Ortschaften – Wälder, Jagden, Grundstücke, Immobilien. Vieles, was in den vier Jahrhunderten erworben wurde, ist wieder verkauft oder verschenkt worden. Das Schloss Deutschkreutz oder die Burg Lockenhaus zum Beispiel. Auch von einem Juwel der besonderen Art hat sich die Domäne getrennt: Das Grundstück mit dem Meierhof in Raiding, in dem der weltberühmte Komponist Franz Liszt 1811 geboren wurde, hat der letzte Fürst, Paul Esterházy, der Gemeinde Raiding geschenkt. Seine Frau und Alleinerbin, Fürstin Melinda Esterházy, ist Ehrenbürgerin von Raiding.

ESTERHÁZY IM 20. UND 21. JAHRHUNDERT Der Großteil der Besitzungen der Esterházys lag in Ungarn. Und dort haben sie alles verloren. 128.000 Hektar wurden 1946/47 enteignet – zwei Drittel ihres damaligen gesamten Grundvermögens. 60.000 Hektar sind der Domäne Esterházy geblieben, diejenige forst- und

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landwirtschaftliche Fläche, die 1921 bei der Angliederung von Deutsch-Westungarn an Ă–sterreich auf dem Gebiet des heutigen Burgenlandes gelegen ist. Von dieser Fläche wurden Ende der 60er-Jahre ca. 10.000 Hektar zur Grundaufstockung der BevĂślkerung abgegeben. 6.000 Hektar wurden 1995 in die FĂźrstlich EsterhĂĄzy‘sche Privatstiftung Schloss Lockenhaus eingebracht, die eigenständig verwaltet wird. Auch der andere Teil des VermĂśgens, 44.000 Hektar Grundbesitz, ist unauflĂśslich in Stiftungen eingebracht worden. Er wird von der EsterhĂĄzy-Betriebe GmbH verwaltet. Konkret sind es 22.400 Hektar Wald, 5.600 Hektar landwirtschaftliche GrundstĂźcke, 5.000 Hektar Anteil am Nationalpark Neusiedlersee-Seewinkel, fast 7.400 Hektar Anteil am SchilfgĂźrtel des Neusiedler Sees und weitere 3.500 extensiv genutzte Flächen, hauptsächlich Hutweiden. Insgesamt ist ein Zehntel der Fläche des Burgenlandes im Besitz des FĂźrstenhauses. EsterhĂĄzy ist der grĂśĂ&#x;te Forstbetrieb des Burgenlandes, mit ca. 65 Hektar eines der groĂ&#x;en WeingĂźter des Landes und der grĂśĂ&#x;te Bio-Betrieb Ă–sterreichs. Ein stattliches VermĂśgen, doch nur ein kleiner Teil des einst groĂ&#x;en VermĂśgens – wie der Blick zurĂźck zeigt. Am HĂśhepunkt ihrer wirtschaftlichen Macht, um 1800, besaĂ&#x;en die EsterhĂĄzys etwa 500.000 Hektar. Zehnmal so viel wie heute und um ein Viertel mehr, als die Fläche des gesamten Burgenlandes ausmacht. Die wirtschaftliche GrĂśĂ&#x;e ging immer einher mit der groĂ&#x;en Verantwortung fĂźr das kulturelle Erbe. 1989 stirbt Dr. Paul EsterhĂĄzy, der letzte regierende FĂźrst und Majoratsherr. Ohne Kinder geblieben,

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biose von hochqualitativen Konzerten, Wein und Kulinarik sowie Literatur und bildnerischer Kunst darstellt, repräsentiert das LebensgefĂźhl und die Besonderheit der Region Blaufränkischland.“ setzt er seine Gattin Melinda als Universalerbin ein. Um die Zersplitterung des EsterhĂĄzy‘schen Besitzes im Laufe der Generationen zu verhindern und den umfangreichen Kulturbesitz erhalten zu kĂśnnen, wird das VermĂśgen in Stiftungen eingebracht.

DAS KULTURELLE ERBE ALS HERAUSFORDERUNG FĂœR DIE ZUKUNFT Die EsterhĂĄzys, die vor knapp 400 Jahren das Schloss Lackenbach umgestaltet hatten, geben derzeit

dem Bau wieder ein neues Aussehen. Der Park zwischen neuem Veranstaltungsgebäude und dem Hauptschloss wurde umgestaltet, der ehemalige Wirtschaftstrakt des Schlosses fĂźr Veranstaltungen wie Konzerte, Seminare, Lesungen, Ausstellungen, Vorträge, aber auch fĂźr Hochzeiten und private Familienfeiern adaptiert. Ein neuer moderner Eingangsbereich erschlieĂ&#x;t sowohl das Museum „Der Natur auf der Spur“ als auch Konzertsaal, Veranstaltungs- und Seminarräume. Mit diesen umfangreichen Umgestaltungen und den Erweiterungen wurde ein kleines, aber feines Kulturzentrum fĂźr das mittlere Burgenland geschaffen. Dem Festival „Weinklang“ stellt die Domäne zur VerfĂźgung: „Dieser Kulturevent der besonderen Art, der eine Sym-

NATUR UND UMWELT – EIN WICHTIGES THEMA DER ESTERHĂ ZY-BETRIEBE Der verantwortungsvolle Umgang mit der Natur, der Umwelt sowie der Naturschutz sind ein groĂ&#x;es Anliegen der heutigen Geschäftsleitung der EsterhĂĄzy-Betriebe: „Nachhaltigkeit ist in allen Geschäftsbereichen, von der Land- und Forstwirtschaft Ăźber das Weingut und den Immobilienbereich bis hin zur Kultur, eine Selbstverständlichkeit.“ So sollen natur- und waldpädagogische Projekte fĂźr Kinder frĂźhzeitig den verantwortungsvollen Umgang mit der Natur spielerisch erlernbar machen und diese fĂźr die wichtigen Umweltthemen sensibilisieren. Trotz Multimedia und Interaktivität im Natur-ErlebnisMuseum werden aber weiterhin auch die 80 Baumarten im Arboretum und die Schmetterlinge im Schlosspark eine besondere Attraktivität fĂźr die Besucher sein, die in dieser Idylle Entspannung und Erholung finden. Der Autor, Hans Tesch, hat FĂźrstin Melinda EsterhĂĄzy bei deren Besuchen ihrer mittelburgenländischen Besitzungen persĂśnlich als nobel und groĂ&#x;zĂźgig kennengelernt. Als besondere GĂśnnerin der Region. Q u e l l e n / L i t e r a t u r : Informationsblatt der Domäne EsterhĂĄzy u,ACKENBACH -ARKT /BERPULLENDORF h s WWW SCHLOSS ESTERHAZY AT s )NFORMATIONEN DER $OMĂŠNENVERWALTUNG s ½STERREICHISCHE Kunsttopographie. Die Kunstdenkmäler des politischen Bezirkes Oberpullendorf, Hrsg. Bundesdenkmalamt, Verlag Berger, Horn, s %IGENRECHERCHEN

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„Fürstliches Universum“ auf Burg Forchtenstein Der Tresor der Esterházy Schätze Seit jeher birgt Burg Forchtenstein als „Tresor“ die wertvollen Familienpretiosen der Familie Esterházy. Die Besucher erleben ein Ausstellungsprogramm der europäischen Spitzenklasse: Die geheimnisvolle Schatzkammer ist die einzige noch an ihrem ursprünglichen Ort erhaltene Kunst- und Wunderkammer und somit ein europäisches Unikat. Die äußerst filigranen Gegenstände aus Elfenbein und Bein entstanden im 17. Jahrhundert und überraschen durch ihre waghalsigen Stege und Säulen. Die Ausstellung der wundersamen Ahnen ist die größte barocke Familien- und Ahnen-Galerie Mitteleuropas - eine spannende und lustvolle Reise durch die Geschichte der großen fürstlichen Familie. Sagenhaft ist auch eine der größten Sammlungen an Silbermöbeln aus dem Barock – vergleichbare Sammlungen anderer Fürsten- und Königshäuser wurden im Lauf der Geschichte fast ohne Ausnahme zur Aufbesserung der Kriegskassen eingeschmolzen. Von der langen Militärtradition der Esterházy zeugt die heute größte private Waffensammlung Österreichs - das ehemalige fürstliche Zeughaus. „FÜRSTLICHES HALALI. Die Jagd am Hofe Esterházy“ Die Ausstellung zeigt die vier Jahrhunderte alte Jagdtradition im Hause Esterházy: von den Treibjagden der ungarischen Magnaten des 17. Jh. bis zur Pflege des Ökosystems durch den modernen Forstbetrieb Esterházy. Die Besucher gewinnen in verschiedene jagdliche Themen Einblick, von der Darstellung unterschiedlicher Jagdarten bis hin zu spektakulären Jagdunfällen des 17. Jh. Erstmals werden Prunkstücke der Jagdwaffensammlungen der Fürsten Esterházy aus dem 17. bis 19. Jh. gezeigt. Glanzlicht ist das gewaltige Gemälde des 1756 angelegten Tiergartens der Esterházy in Schützen, das nach zwei Jahren der Restaurierung erstmals präsentiert wird und die größte Darstellung eines Jagdgatters des 18. Jahrhunderts ist. Zusätzlich zum reichhaltigen Besichtigungsprogramm bietet Burg Forchtenstein eine Vielzahl von Veranstaltungen sowie spezielle Kinderprogramme.

Info & Anmeldung: Burg Forchtenstein • +43 (0) 2626 / 812 12 • burg-forchtenstein@esterhazy.at • www.burg-forchtenstein.at • Öffnungszeiten: 20. März – 31. Oktober, täglich 10.00 – 18.00 Uhr

„Der Natur auf der Spur“ Museum Schloss Lackenbach »Der Natur auf der Spur« lautet das Motto in einem ehemaligen Wirtschaftstrakt des Renaissanceschlosses der Fürstenfamilie Esterházy in Lackenbach - ein Erlebnis für alle Sinne. In dieser innovativen Präsentation werden die Themenbereiche Menschheitsgeschichte, Archäologie, Jagd und Forstkultur, Holz, Klimaproblematik, Tourismus, Kunst und Kultur behandelt. Zahlreiche themenbezogene Sonderausstellungen und ein umfassendes Rahmenprogramm runden das museale Naturerlebnis ab. Schloss Lackenbach ist einer der Austragungsorte des Festivals Weinklang. Der musikalische Klangbogen von Weinklang reicht von mittelalterlicher bis zu zeitgenössischer Musik. Die Abrundung zum Musikgenuss bieten Weine und kulinarische Köstlichkeiten aus dem Burgenland sowie Ausstellungen örtlicher Kunst.

Kontakt: Schloss Lackenbach • Tel +43 (0) 2619/200 12 oder +43 (0) 2619/8626 77 • naturspur@esterhazy.at • www.naturspur.at

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Wallfahrtskirche Unterfrauenhaid. Die Kirche mit dem Gnadenbild der „Schwarzen Madonna“ von Czenstochau ist spätestens 1200 entstanden. Bei gotischen Neubauten wurden romanische Mauerreste verwendet, um 1660 barockisiert. Die original gotischen Fenster des 15. Jhdts. sind wieder geĂśffnet. Ă„lteste Bezeugung einer Wallfahrt aus 1620. Heute Jugendwallfahrt und Fatimafeiern.

Taufbrunnen der Pfarrkirche Unterfrauenhaid, Ăźber dem am 23. 10. 1811 Franz Liszt getauft wurde.

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Pfarrkirche Klostermarienberg. Sie wurde vor 250 Jahren erbaut und zählt zu den schĂśnsten Sakralbauten des Landes. Im Zentrum befindet sich ein reich vergoldeter, barocker Hochaltar mit „Mariä Himmelfahrt“ und dem Hl. Georg. In Gold erstrahlt der aufwendige RokokoTabernakel. Kostbare und einheitliche Einrichtung im Stil des Spätbarocks. Kirche grenzt ans Kloster Marienberg, das älteste Kloster des Landes. Lehmden-Kirche Deutschkreutz. Katholische Pfarrkirche zur KreuzerhĂśhung mit Werken des akademischen Malers Prof. Anton Lehmden. Der „Phantastische Realist“ hat die Kirche zur „Basilika“ gemacht. Er hat AuĂ&#x;enmosaik und Säulen, Fenster und Kreuzwegstationen geschaffen. Und Werke wie „Maria im Weinberg“ gemalt.

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www.pilgerinfo.at


Die evangelische „Bekenntniskirche“ in Weppersdorf. Wenn hierher gerufen wird, dann durch die vermutlich älteste Glocke des Burgenlandes. Die „Vater-unser-Glocke“ ist mehr als 360 Jahre alt. 600 Evangelische A.B. gibt es im Ort. Insgesamt sind es im Mittelburgenland mit den Pfarrgemeinden Kobersdorf, Stoob und Lutzmannsburg 3.300 Evangelische – neun Prozent der Einwohner.

Romanische Bergkirche Stoob. Eines der ältesten Gotteshäuser des Burgenlandes. Stammt aus der ersten Hälfte des 13. Jhdts. In der Apsis wurden Reste von romanischen Fresken aus 1230 freigelegt, eine rare mittelalterliche Wandmalerei, die Christus als Weltenherrscher und die Evangelisten gezeigt hat. Das Kirchlein ruht auf Resten eines Vorgängerbaues, der Turm wurde abgetragen. An der Außenwand befindet sich ein Kalvarienberg mit Kreuzigungsgruppe und Kreuzwegstationen. Heute ist die Kirche als „Notgotteshaus“ und kleines Konzerthaus in Verwendung. Kräuterweihe am 15. August.

www.martinus.at

Wallfahrtskirche Rattersdorf. Die Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Geburt und Mariä Heimsuchung zählt zu den ältesten und bedeutendsten Gotteshäusern des Burgenlandes und ist das prominenteste Marienheiligtum des Mittelburgenlandes. Rattersdorf dürfte schon im Mittelalter ein bekannter Wallfahrtsort gewesen sein, mit der inzwischen versiegten Heilquelle, dem „Fieberbründl“. Die Kirche ist von der Architektur her etwas Besonderes. Sie besteht aus zwei miteinander verwachsenen, parallel angelegten mittelalterlichen Kirchen, mit zwei Hochaltären und zwei Schutzpatroninnen. Ursprünglich sogar ohne Durchgang.

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„Maria Bründl“ in Dörfl. Sehr beliebte Wallfahrtskapelle. Verehrt wird Maria als die „Mutter von der Immerwährenden Hilfe“. Wallfahrten zu Maria Heimsuchung (erster Sonntag im Juli), zu Maria Himmelfahrt (15. August) und zu Maria Geburt (erster Sonntag im September). Entlang des Zuganges stehen Kreuzwegstationen. Unter dem Gnadenaltar entspringt eine nach außen geleitete Quelle, der Heilkräfte bei Augenleiden nachgesagt werden.

Pfarrkirche Kleinwarasdorf / Mali Borisˇtof. Einfach und schlicht von außen, künstlerisch interessant im Inneren. Sieben Glasfenster sind von Anton Lehmden bemalt. Der international bekannte „phantastische Realist“ stellt Szenen aus dem Alten und Neuen Testament dar. Den Volksaltar, das Lesepult und die Sessio hat der Bildhauer Rudolf Moratti in den 90er-Jahren gestaltet. Der im Jahr 2000 verstorbene Künstler ist ein Schüler von Wotruba und Bertoni, er zählt zur künstlerischen Avantgarde und hat viele Jahre den Sommer über in Kleinwarasdorf gelebt. Angeregt hat die künstlerische Kirchenausstattung „Kunst-Pfarrer“ Stipe Mlikotic´, der im Pfarrheim auch zeitgenössische Kunst ausstellt.

SPE ZIA LTIPP Der Autor, Hans Tesch, empfiehlt allen, die an traditionellen Wallfahrtstagen nicht dabei sein können, sich eine „private“ Wallfahrt zu organisieren. Die Rundwege beginnen in Dörfl, Unterrabnitz und Pilgersdorf. Die Strecken führen über Waldwege, Forststraßen und Radwege und sind 10 bis 23 km lang, aber auch verkürzbar. www.pilgerinfo.at stellt die Route sogar mittels 3-D-Ansicht vor.

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Pfarrkirche Lockenhaus. Wurde im 16. Jh. vom italienischen Baumeister Pietro Orsolino gebaut. Nach außen hin dominiert die Kirche mit dem angebauten ehemaligen Kloster den Hauptplatz. Das Innere des Gotteshauses beeindruckt vor allem durch den barocken Hochaltar. Das Altarbild zeigt den heiligen Nikolaus von Myra, dem die Kirche geweiht ist, und den heiligen Nikolaus von Tolentino. Daneben und darüber befinden sich monumentale Säulen, große und zwei überlebensgroße Heiligenfiguren. Prächtige RokokoKanzel. Sechs Seitenaltäre befinden sich im Kirchenraum, zur Mitte gerichtet, wo sich früher der Zugang zur unter der Kirche liegenden Krypta befand. Die Krypta diente dem Bauherrn Franz Nádasdy als Familiengruft. Seit 2003 ertönt in der Kirche die größte Orgel des Burgenlandes.


Der Hundesitter von Raiding Er züchtet und bildet aus – und jetzt passt er auch auf. Karl Hrdina aus Raiding bietet Hundebesitzern einen einmaligen Service an, „Dog-Sitting“: „Ein Konzertliebhaber, Weinfreund oder Wallfahrer soll durch seinen Hund nicht mehr gehindert sein, seinen Urlaubstag stressfrei zu gestalten“, argumentiert der leidenschaftliche Hundefreund und ausgebildete „Dog-Consulter“. Er übernimmt mit seinem gepflegten Zwinger in Raiding unkompliziert und professionell die Aufsicht. Ein Gäste-Service der besonderen Art. Mobile Hundedienste 0676/342 12 24, www.celtic-vineyards.at

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Karl Hieß, Schrottkünstler mit Galerie im Schüttkasten Mannersdorf, ist der Tausendsassa unter den burgenländischen Kreativen. Er fertigt aus Altmetall Kunstwerke und malt mit dem Schweißbrenner – und stellt Rekorde auf. Gleich zwei Höchstleistungen sind offiziell vom „Guinness Buch der Rekorde“ bestätigt. Im Jahr 2000 hat Karl Hieß ein 16,7 Meter hohes Blumengebilde in Handyform vor Lutzmannsburg errichtet. 10 Tonnen schwer, bestückt mit 30.000 Blüten. Diese Rekordkonstruktion wurde wieder abgebaut, die zweite steht noch: in Mannersdorf bei einer Pferdekoppel. Dort hat der Künstler eine Skulptur aus 1.300 gebrauchten, teils rostigen Hufeisen gestaltet. Ein überdimensioniertes Hufeisenpferd, 4,5 Meter hoch. Symbol für Energie und Kraft. Und Glücksbringer.

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Der Doppelweltrekordler

We i n e v o n h e u t e … Hier im Blaufränkischland, mit seinen tiefgründigen, schweren Böden und seinem pannonischen Klima, sind wir zu Hause. Wir finden hier die optimalen Voraussetzungen für die Produktion von großen Rotweinen, daher haben wir uns ganz dem „Roten“ gewidmet und machen Wein aus Leidenschaft! In unserem Heimatort Neckenmarkt wurde schon Wein angebaut, so weit die Überlieferung zurückreicht. Nun liegt es an uns, ganz nach der „Tradition“ weiter unseren Weg zu verfolgen, oder aber, so wie wir glauben, uns ganz der Gegenwart zu widmen. - Ohne die Vergangenheit und die Tradition zu vergessen, - aber unseren Weg im Jetzt zu verfolgen. Dementsprechend sieht unser Weingut aus : Wie von heute – mit Blick ins Zukünftige - mit „Anklängen“ ans Vergangene.

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HIER STEHEN SIE FRANK

KOMMEN SIE UND GENIESS ie geografische Mitte des Burgenlandes liegt in der Gemeinde Frankenau-Unterpullendorf im Ortsteil Unterpullendorf. Die idyllische Gemeinde ist das Ziel vieler Gäste der Sonnentherme Lutzmannsburg-Frankenau und punktet obendrein mit Naturschönheiten, Folklore und mehrsprachiger Offenheit.

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Die Sonnentherme Die Sonnentherme Lutzmannsburg-Frankenau ist Europas führende Therme für junge Familien, Babys und Kleinkinder. Groß und Klein bietet sich ein Riesenangebot. Vom Erlebnisbecken, „Funny Waters“-Rutschen und Wellenbecken über die Saunawelt, Beauty und Massage bis hin zu Activities und der Swim80 lässt die Therme academy

keine Wünsche offen. Frankenau-Unterpullendorf ist nur fünf Kilometer entfernt und bietet ein gemütliches Rückzugsgebiet abseits des Trubels tagsüber. Treffpunkt Mitte Der Mittelpunkt des Burgenlandes liegt in der Tourismusgemeinde Frankenau-Unterpullendorf. Am geografischen Mittelpunktstein steht ein Basaltstein des Steinbruchs Pauliberg. Er ist umringt von Blaufränkisch-Weingärten und bietet eine atemberaubende Aussicht auf die gesamte Region. Wo schon Römer und Kelten heimisch waren, wandeln die Besucher auf den Spuren der alten Kultur. Sie spazieren auf historischen Stätten der Bernsteinstraße, auf welcher die Römer Bernstein ins

Römische Reich transportierten. Oder wandern auf keltischen Pingenfeldern im Zerwald, wo die Spuren der alten Eisenerzgewinnung und -schmelze erhalten sind. In Frankenau-Unterpullendorf steht auch die älteste kroatische Kapelle, die dem Heiligen Donatus geweiht ist. Ein weiterer historischer Treffpunkt ist das Denkmal des großen burgenländischen Kroaten, Gelehrten und Dichters Mate Merši´c Miloradi´c (1850–1928) im Park von Frankenau. Natur pur Die Edelkastanie ist hier genauso zu Hause wie der Blaufränkisch-Wein und es gibt viele Pflanzen südlicher Herkunft, die ihr Gedeihen dem milden pannonischen Klima verdanken. Ein Streif-

zug durch die Natur lohnt sich auf jeden Fall. Auf dem Waldlehrpfad Frankenau sind 60 typische pannonische Bäume und Sträucher beschildert. Die Hinweistafeln sind ganz im Stil der multikulturellen Gemeinde viersprachig verfasst – lateinisch, deutsch, kroatisch und ungarisch. Oder der Weg führt Sie zur Thermenwetterstation Frankenau, wo man sich gegen Voranmeldung erklären lassen kann, warum in Frankenau-Unterpullendorf so oft die Sonne scheint. Auf vielen Wegen trifft der Besucher auf Biotope, wo seltene Vögel und Tiere ihren Nistplatz haben. Sport und mehr Schier endlose Rad-, Skater-, Wander- und Reitwege laden zur Bewegung entlang der rö-


IM MITTELPUNKT ! E N AU - U N T E R P U L L E N D O R F Gemeindeamt Frankenau-Unterpullendorf • 7361 Bezirk Oberpullendorf Telefon 02615/872 78-0 • Fax 02615/871 10 • E-Mail: post@frankenau-unterpullendorf.bgld.gv.at

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EN SIE mischen Bernsteinstraße ein. Bei zahlreichen Buschenschenken, Heurigen und Gaststätten lässt es sich vorzüglich pausieren und einkehren. Der Besucher wird von Hotellerie, Gastronomie, Weinbaubetrieben und Privatvermietern verwöhnt und mit Sorgfalt über weitere Ausflugsziele im Sonnenland-Blaufränkischland beraten. Über das Jahr verteilt findet in Frankenau-Unterpullendorf, mit den Ortsteilen Groß- und Kleinmutschen, eine Reihe an Veranstaltungen statt:Volkstanz und Volkslieder, dargeboten von Folkloregruppen, sowie Frühjahrskonzerte,Sportfeste, Feuerwehrfeste, Wandertage, Kirtage und vieles mehr.

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&SMFCOJT E NT DE CKUNGS RE I SE AUF BESUCH AUF DEM VULKAN

sind sich auch sicher, dass es nicht ein einzelner Ausbruch war. „Es Ein Spektakel muss es gewe- hat mehrere Eruptionen gegeben, sen sein, vor Millionen Jahren am an zumindest fünf verschiedenen Pauliberg. Die Erde bebt, der Boden Stellen, in hintereinander liegenden Phasen. Die reißt auf und der Berg speit Feu- Die Natur bietet Erlebnis- Lavamassen haer. Die 900 bis se der besonderen Art. ben sich verei1.000 Grad hei- Dort, wo die Vergangen- nigt oder einanße Lava schießt heit Spuren hint erlassen der überlagert, heraus und er- hat. Starten Sie eine Ex- sodass eine gegießt sich über pedition auf den Vulkan, schlossene Ladie kleinen Kup- wo Lava zum Angreifen vadecke entstanpen und Hänge. liegt. Besuchen Sie den den ist“, fasst EpNicht einmal das Platz, wo vor Christi Ge- pensteiner die harte Urgestein, burt Orakel verkündet radiometrischen ob Gneis, Schie- wurden. Wandeln Sie auf Messungen der fer oder Quarzit, der einst stolzen Straße Wissenschaftler hat dem Druck der Römer. Staunen Sie zusammen. Und des Magmas aus über Tausende an histo- wann war das? dem Erdinneren rischen Eisenerzgruben „Der letzte Vulstandgehalten. mitten im Wald. Und stat- kanausbruch am Der Vulkanologe ten Sie dem Frühmittelal- Pauliberg liegt Walter Eppen- terdorf unangemeldet ei- wahrscheinlich steiner präzisiert nen Besuch ab. All das 11,2 bis 10,5 die Eruptionen ohne Öffnungszeiten und Millionen Jahre zurück.“ ohne Eintrittsgebühr. bei Landsee: „Es Die Folge: Vulhat sich nicht ein großes Loch geöffnet, ein einzi- kanischer Basalt bedeckt ein rund ger Krater, sondern es haben sich 80 Hektar großes geschlossenes Erdspalten aufgetan, hundert und Gebiet am Pauliberg bei Landsee. mehr Meter lang. Durch diese ist Das Basaltgestein findet sich entdie dünnflüssige, basaltische Lava lang eines etwa zwei Kilometer lanausgetreten.“ Er und seine Kollegen gen und 400 Meter breiten BergN

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rückens zwischen 755 und 450 Metern Seehöhe. Im Durchschnitt ist die Basaltschicht 40 bis 50 Meter dick, an vielen Stellen mehr als 60 Meter. Die Lavadecke, wie sie sich heute präsentiert, war früher einmal dicker. Von der Oberfläche sind einige Meter des Basalts weggewittert, in 10 Millionen Jahren. Auch wenn der Pauliberg nicht von den Gletschermassen der Eiszeit bedeckt war. Der Vulkan präsentiert sich heute als bewaldetes Plateau nördlich von Landsee, am Übergang von den Ausläufern der Alpen zur pannonischen Tiefebene. Am besten zu besichtigen ist das erloschene Vulkanfeld im Steinbruch, in dem seit mehr als 50 Jahren Basalt abgebaut wird. Das Basaltwerk Pauliberg gehört zu zwei Dritteln dem Land Burgenland, der Grund und Boden befindet sich im Eigentum der Domäne Esterházy. Über die Trasse des Steinbruchs gelangen Sie direkt in das Innere der Basaltschicht. An den hohen vertikalen Wänden sehen Sie, wie vielfältig das Basaltgestein sein kann. Kompakt, dicht und „klassisch“ schwarz ohne Hohlräume bis rotfarbig und hochporös.

Vulkanführung durch Basaltwerk


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E i ntri tt fre i

H IST O R I SCH E N S P U R E N Eine auffällige Besonderheit sind die vielen gesammelten und auch noch im wilden Gelände auffindbaren großen Basaltkugeln, fälschlich als „vulkanische Basaltbomben“ bezeichnet. „Die Kugeln, die von ein paar Hundert bis zu 19.000 Kilogramm schwer sind, sind unter der Erdoberfläche entstanden. Durch konzentrische Verwitterung sind die Gesteinsbrocken ‚zugerundet’ und durch spätere Erosion, durch

Abtragung des Umgebungsmaterials, freigelegt worden“, beschreibt der Vulkanexperte Walter Eppensteiner die Entstehungsgeschichte dieser als Dekorsteine verwendeten Basaltkugeln.

SO KOMMEN SIE HIN: Auf der Straße zwischen Landsee und Wiesmath (NÖ) biegen Sie – beim Wegweiser – Richtung Basaltwerk Pauliberg ab.

TIPP 1 MIT FÜHRUNG DEN VULKAN ERKUNDEN An Arbeitstagen ist wegen des Betriebes im Steinbruch das Betreten des Geländes verboten – und wegen der Lkw, Bagger und Radlader sowie der monatlichen Spren-

gungen auch tatsächlich sehr gefährlich. Für Gruppen sind auf Anfrage aber Führungen möglich. Und diese sind gratis. Franz Gradwohl oder ein anderer Bediensteter des Basaltwerkes Pauliberg zeigt im Rahmen eines halbstündigen Rundganges die Besonderheiten

Pauliberg 02618/688 88

rund um das Vulkangestein. Tel.: 02618/688 88 oder basaltwerk.pauliberg@aon.at. TIPP 2 VULKANEXPEDITION AUF EIGENE FAUST An Feiertagen und Wochenenden ist das Betreten auf eigene Gefahr möglich. Das Gelände ist zugänglich. Sie verzichten zwar auf die interessanten Ausführungen des Werksangestellten, doch Sie können – umgeben von Vulkangestein und riesigen Abbruchhalden – eine fast schon gespenstische Ruhe einfangen. Der Blick nach Osten, in die pannonische Tiefebene, bis hin zum ungarischen Plattensee hängt ohnehin nur vom Wetter ab

TIPP 3 WANDERUNG AUF UND RUND UM DEN VULKAN Im Naturpark Landseer Berge gibt es interessante Wanderstrecken, dort, wo vor 10 Millionen Jahren die Lavaströme geflossen sind. Wer abseits der Wanderwege mit offenen Augen durch das Gelände streift, wird auf vulkanische, schwarze Gesteinsbrocken stoßen, von Faust- bis Menschengröße. Und die Basalthöhle, die „Vierlöcherhöhle“, in einer Lavazunge entdecken. Experten haben sogar Fossilien gefunden, Basaltsteine mit Einschlüssen von Insekten, Stein gewordene Zeugen uralten Lebens. Mitten im Ort Landsee befindet sich das Steinmuseum, ein Freilichtmuseum, in dem verschiedene Gesteinsarten miteinander verglichen werden können.

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KULTOBJEKT VON HASCHENDORF

EINKEHRTIPP „Zur Traube“, Glatz-Wieder, Neckenmarkt; Haubenkoch Horvath, Ritzing; Buschenschank Posch, Deutschkreutz; Csarda, Frankenau; Weingasthof Krail, Oberpullendorf

SO KOMMEN SIE HIN: Straße zwischen Horitschon und Unterpetersdorf. Abzweigung Richtung Haschendorf, mit Hinweisschild. Durch das Dorf, dann rechts abbiegen Richtung Friedhof. Um den Friedhof links herum. AT I

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gebnisse von Grabungsarbeiten der Soproner Archäologen hin. Sie haben festgestellt, dass das Gerät in einem Schacht von zwei Metern Tiefe deponiert wurde. Es wurde also – nach relativ langem Gebrauch – nicht weiterverwendet oder eingeschmolzen, sondern im zweiten oder dritten Jahrhundert vor Christus gezielt verborgen, was für die Kupfer- und Bronzezeit bei Kultgegenständen üblich war. Ein Muss

für jeden historisch Interessierten.

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Vor fast 100 Jahren, 1914, hat ein Bauer aus Haschendorf bei Grabungsarbeiten außerhalb des Ortes einen verzierten Metallring gefunden. Rund einen halben Meter im Durchmesser und etwa fünf Kilogramm schwer. Ein Sensationsfund, wie sich herausstellen sollte. Das Original ist im Soproni Muzeum in Ödenburg zu besichtigen. An der Fundstelle in Haschendorf, nahe des alten Handelsweges von der Adria zur Ostsee und der römischen Bernsteinstraße, TIPP ist seit 2001 Nicht nur ein historischer eine exakte Ort, sondern auch ein Nachbildung idyllisches Platzerl zum zu bewunAusrasten. Auf der Bank dern. sitzend, haben Sie das Kultobjekt vor sich, im Der langjähHintergrund die endlosen rige Chef-ArWeingartenreihen bis hinchäologe des auf zum Hang des ÖdenBurgenlanburger Gebirges. Am Horides, Dr. Karl zont erinnert der von den Kaus, zählt Ungarn gekaufte ehemalidas Bronzege Grenzwachturm an den Objekt in Haschendorf zu streng bewachten „Eisernen Vorhang“. In unmittelden bedeutendsten arbarer Nähe des Kultobjekchäologites befindet sich die Staschen Funden tue zu Ehren der Heiligen in ganz EuroDreifaltigkeit – und mit ein pa. Der runde, paar Schritten gelangen Sie mehrteilig gezu zwei Tischen mit Bängossene Geken, die für ein Picknick genstand ist bereitstehen. rund 2.800 Jahre alt. Über die Funktion und Verwendung herrscht nach wie vor Unklarheit. Die Forscher sprechen von einem mysteriösen Objekt. Die Metallrotunde könnte Teil einer Trommel gewesen sein, ein Gerät für den Sonnen- oder Fruchtbarkeitskult, eine Hängeurne, ein Beschlag für ein Holzgefäß, eine Verkleidung für einen Holzhocker, ein Prachtgefäß

oder ein thronartiger Sitz. Karl Kaus geht davon aus, dass der gefundene Bronzegegenstand ursprünglich „die schmückende Verkleidung für einen Opferaltar oder Thronsessel war, von dem vermutlich ein Fürst Recht gesprochen oder ein Priester Weissagungen verkündet hatte“. Ein Heiligtum für einen alten Sonnenkult, vielleicht verbunden mit einem Orakel. Die Annahme fußt auf bei alten Apollotempeln gefundenen ähnlichen Objekten in Italien, auf Zypern und in Griechenland. Für Verwunderung in der Fachwelt hat auch gesorgt, dass ein ganz gleich gefertigter Bronzegegenstand nahe Stockholm in Schweden gefunden wurde. Dass der Haschendorfer Bronzegegenstand ein Kultgerät gewesen sein dürfte, darauf deuten auch die Er-

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RÖMISCHE BERNSTEINSTRASSE

Der bedeutende Militär- und Handelsweg der Römer zwischen der Adria und der Donau führte durch das Gebiet des heutigen Mittelburgenlandes. Als Verbindung

TIPP Sie können die gesamte Bernsteinstraße erwandern oder mit dem Fahrrad kennenlernen. Wenn Sie mit dem Auto unterwegs sind oder weniger Zeit haben, schauen Sie sich unbedingt den kurzen Teil der Straße im Wald bei Großmutschen an, der unter Denkmalschutz steht. Kompakte Schaupulte, die der „Verein zur Erhaltung der römischen Bernsteinstraße“ aufgestellt hat, bieten an verschiedenen Stellen der Strecke Informationen über Bernstein, das Leben der Römer, die damalige Zeit und die Bernsteinstraße.

zwischen den beiden ungarischen Städten Szombathely/Steinamanger/Savaria und Sopron/Ödenburg/Scarabantia. Der Trassenverlauf ist durch Ausgrabungen und durch Luftbilder genau bekannt. Das Straßenstück im Mittelburgenland ist 24 Kilometer lang. Es beginnt an der Grenze bei Frankenau und führt ganz gerade in nordnordwestlicher Richtung bis Raiding, dann in nordöstlicher Rich-

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Natur & Geschichte

tung bis zur ungarischen Grenze bei Neckenmarkt. Streckenweise ist die historische Straße in der ursprünglichen Dimension erhalten, am besten in einem Waldstück östlich von Großmutschen. Dort wurde die Trasse

wobei man hier der Erde Kalkstaub beigemengt hat und dadurch große Festigkeit erzielen konnte.

nämlich nach der Antike nicht mehr benützt. Die Römerstraße ist im Burgenland nicht mit Steinen gepflastert worden, sondern nur aufgeschottert oder gar nur aus Erde aufgeschüttet,

Es fällt auf, dass die Bernsteinstraße schnurgerade verläuft und gelegentlich einen Knick macht, die heute üblichen, lang gezogenen Kurven gibt es nicht. Errichtet wurde die Handelsstraße von den Römern

in den fünf Jahrzehnten um Christi Geburt, nachdem sie Pannonien besetzt hatten. Angelegt ist sie auf einer bestehenden Trasse, die schon 2.000 Jahre früher benutzt worden ist. Der Name kommt von einer besonderen Verwendung der Straße. Von der Ostsee wurden unter anderem große Mengen des fossilen Harzes Bernstein – begehrt als Material für Modeschmuck und als Heilmittel – nach Rom transportiert.

SO KOMMEN SIE HIN: Sie können die Bernsteinstraße an vielen Stellen aufsuchen. Besorgen Sie sich die informative Radwanderkarte und steuern Sie ein Informationspult an. Das besterhaltene Trassenstück liegt im Wald bei Großmutschen. Auf die Zufahrt weisen in Großmutschen und im Nachbarort Strebersdorf Schilder hin. Zur Trasse selbst müssen Sie ein paar hundert Meter gehen.

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DIE PINGEN4 FELDER VON UNTERPULLENDORF N

ximal 10 Kilogramm schmiedbares Eisen. Der Rest blieb als Rückstand. Schlacken und die Reste der zerstörten Schmelzöfen finden sich heute noch als unverrottbarer „Sondermüll“ auf vielen Feldern der Region. Aber auch andere Spuren dieses Bergbaues sind heute noch sichtbar. Der unermüdliche HobbyArchäologe Josef Polatschek aus Oberpullendorf hat 20.000 Pingen, aus denen das Rohmaterial ausgegraben wurde, und 1.200 Eisenschlackenplätze gezählt. Die Pingen sind unterschiedlich groß, einige seicht, einige bis zu fünf Meter tief, im Durchmesser zwischen zwei und 20 Meter. Alles sichtbare – und besichtigbare – Zeichen, die darauf hinweisen, dass das hier gewonnene Eisen gefragt war. Das in der

UNBEDINGT EINPLANEN! Der Autor, Hans Tesch, hat diese 5 historischen Stationen extra für Sie als Ausflugstipp kompakt zusammengestellt. Aber auch eine Station allein gehört zu den Top-Erlebnissen des Bezirkes.

Straße zwischen Unterpullendorf und Frankenau. Abzweigen beim Schild „Pingenfeld“. AT I

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SO KOMMEN SIE HIN:

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Das Burgenland gehört zu den ältesten besiedelten Gebieten Österreichs. Seit der Jungsteinzeit, seit rund 8.000 Jahren, leben hier Menschen – vor allem von Ackerbau und Viehzucht. Das Burgenland, speziell das Mittelburgenland, hat aber auch eine nennenswerte industrielle Vergangenheit. Sie reicht mehr als 2.000 Jahre zurück, in die jüngere Eisenzeit, und umfasst die knapp 500 Jahre vor Christi Geburt. TIPP Damals wurde Bewegen Sie sich durch hier von den das Pingenfeld im ZerKelten in growald in Unterpullendorf. ßem Umfang EiDie mehr als 200 Grusenerz gewonbentrichter sind ein nen. Zentrum anschauliches Beispiel war das heute für die blühende Eibewaldete Gesenindustrie vor mehr biet östlich von als 2.000 Jahren. Eine OberpullenSchautafel hilft mit Infordorf zwischen mationen weiter. Großmutschen, Großwarasdorf und Raiding. Möglich wurde der Bergbau durch das sogenannte Raseneisenerz, das in Klumpenform an der Erdoberfläche oder knapp darunter lag. Gewonnen wurde das Erz mit einem einfachen, aber effizienten Verfahren im Rennofen, einem Schacht aus Lehm. Mit einem Holzkohlenfeuer wurde die Hitze erzeugt, die das Roherz zum Schmelzen brachte. Die nicht erzhaltigen Teile wurden flüssig, rannen zu Boden – daher der Name Rennofen – und blieben als Schlacke im Ofen, die Eisenmasse wurde aus dem Ofen genommen. Aus einem Kubikmeter Material konnten beim fast den ganzen Tag dauernden Schmelzvorgang 40 Kilogramm Toneisenstein gewonnen werden. Und daraus wiederum ma-

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Antike berühmte „Ferrum Noricum“ dürfte das Eisenerz aus dem mittleren Burgenland gewesen sein. Das erste Exportprodukt des Burgenlandes – für die römische Rüstungsindustrie.

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DAS FRÜHMITTELALTERDORF IN UNTERRABNITZ

Am Waldrand in einer anderen Zeit. Eingesäumt von zwei Meter hohen, gespitzten Pfählen, präsentiert sich

ein kleines bäuerliches Gehöft. Grubenhäuser, original rekonstruiert mit Holznägeln und Schindeln, wie sie damals gefertigt worden sind. Ein Blockhaus aus Rundstämmen, innen ein gestampfter Lehmboden. Ein Wohnhaus mit Feuerstelle und Schlafplatz. Und ein an den Hügel angelehnter Keramikbrennofen. Daneben plätschert ein kleines Bächlein dahin. Hier, außerhalb der kleinen Gemeinde Unterrabnitz, wird vorstellbar – und an bestimmten Wochenenden auch lebendig –, wie sich das Alltagsleben vor mehr als 1.000 Jahren zugetragen hat. Das Frühmittelalter bezeichnet die Zeitspanne von 500 bis 1.000 Jah-

www.fruehmittelalterdorf.at.tf


Natur & Geschichte

re nach Christi Geburt, die Zeit zwischen den Kelten und dem Mittelalter, die Zeit, in der sich nach dem Fall des Römischen Reiches das Europa der Völker gebildet hat. Das Frühmittelalter beginnt mit dem Ende der Völkerwanderung. Es war die Zeit, in der die Grundherren ihre Gebiete verteidigen mussten und so die Feudalherrschaft begründet haben. Die Naturalwirtschaft war vorherrschend.

Der Bau des Frühmittelalter-Dorfes wurde vom Unterrabnitzer Bürgermeister Wilhelm Heißenberger angeregt – und er hat auch tatkräftig mitgeholfen. Grabungsfunde in der Umgebung haben den Ausschlag gegeben, dieses Stück Vergangenheit wieder aufleben zu lassen: „Die Begeisterung für dieses Experiment war wichtig. Doch ohne die öffentlichen Förderungen wäre es nicht gelungen. Vor allem die EU-Mittel über das LeaderPlus-Projekt haben aus der Idee ein kleines touristisches Kleinod gemacht“, schwärmt Heißenberger. Der Start ist getan und sehenswert. Die ersten typischen Behausungen, ein Backofen und ein Keramikbrennofen stehen schon. Die Wissenschaftler vom Vienna Institute for Archaeological Science beraten den örtlichen Freilichtmuseumsverein und beleben an den Aktionswochenenden das Umfeld mit Demonstrationen alter Handwerkstechniken und mit informativen Führungen.

Posch´s Buschenschenke „zum Schnitzelheurigen“

TIPP Das kleine Freigelände ist jederzeit begehbar. Niemand hindert Sie am Betreten und Bestaunen der rekonstruierten Häuser. Halten Sie Rast und sammeln Sie Eindrücke. Erkundigen Sie sich, an welchen Wochenenden etwas los ist, wann betreute Besichtigungen mit Führungen angeboten werden.

A-7301 Deutschkreutz Mühlallee 2 Tel.: 0 26 13 / 89 238 Fax: 0 26 13 / 89 811 info@schnitzelheuriger.at www.schnitzelheuriger.at

Erlebnis

zum E ssen

Nach 30 Jahren ist der Buschenschank Posch zu einem Geheimtipp in der Gastronomiebranche geworden. Gemütlich, urig und kulinarisch an der obersten Spitze verwöhnen Gerhard und Paula ihre Gäste - unter anderem - mit Super Spareribs und dem bekannten Riesenschnitzel. Wer kennt sie nicht – die besten Schnitzel und die köstlichsten Spareribs im ganzen Burgenland. Die kulinarische Perle des Hauses heißt Paula Posch. Sie ist eine begeisterte Köchin mit dem gewissen Fingerspitzengefühl. Gerhard Posch ist der Herr im Haus. Gemeinsam betreiben sie seit 1977 einen Heurigenbetrieb im Ortskern von Deutschkreutz. Die Gartenlaube mit einem eigenen Kinderspielplatz strahlt eine angenehme Atmosphäre aus. Das Ehepaar verwöhnt mit einem riesigen Angebot an kulinarischen Köstlichkeiten und bodenständiger Hausmannskost. Die besonderen Spezialitäten des Hauses sind Super Spareribs, Pizza und das bekannte Riesenschnitzel. „Es ist uns gelungen, das Ambiente eines Heurigen zu erhalten – eine Art Kombination Gastro-Heuriger“, erklärt der 55jährige Geschäftsmann Gerhard Posch. Täglich gibt es das Riesenschnitzel und hausgemachte Pizzen! Mittwoch bis Freitag können die Mittags-Megapizza oder das Mittagsmenü zu vergünstigten Preisen genossen werden! Jeden Mittwoch und Freitag stehen die Spareribs auf dem Speiseplan. Jeden Freitag gibt es mexikanische Potatoes in verschiedenen Variationen.

Geheimtipp! Bei Gerhard und Paula Posch gibt es die besten Riesenschnitzel.

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Kßnftig soll an ausgewählten Wochenenden Besuchern gezeigt werden, wie im Frßhmittelalter ein Haus gebaut, Eisenwerkzeug hergestellt, Wolle versponnen oder Fladenbrot gebacken wurde.

SO KOMMEN SIE HIN:

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Von Piringsdorf kommend, bei der Ortseinfahrt von Unterrabnitz Ăźber die HolzbogenbrĂźcke fahren. 900 Meter sind es noch. Beim Sportplatz rechts, dann links abbiegen und den HĂźgel hinauffahren. Den Schildern folgen.

Quellen/Literatur: Interview Univ.-Doz. Dr. Walter Eppensteiner, 7IEN s 7ALTER %PPENSTEINER 6ULKANIte im Burgenland, Archiv fĂźr Lagerstättenforschung der Geologischen Bundesanstalt, Band 7IEN s (ANNS 3CHMID $AS "ASALTgebiet des Pauliberges bei Landsee im mittleREN "URGENLAND "URGENLĂŠNDISCHE (EIMATBLĂŠTTER *G (EFT 2ADWANDERKARTE 2ĂšMISCHE "ERNSTEINSTRA”E -ITTELBURGENLAND (RSG 6EREIN ZUR %RHALTUNG DER 2ĂšMISCHEN "ERNSTEINSTRA”E 4EXT $R +ARL +AUS $RUCK +LAMPFER 7EIZ s WWW BORG OP ASN BGLD AC AT HASCHENDORF 0ROJEKT 3ITE DES 'YMNASIUMS /BERPULLENDORF s )NFO 4AFEL NEBEN DEM +ULTGERĂŠT IN (ASCHENDORF www.borg-op.asn-bgld.ac.at/RoemischeBernSTEINSTRASSE 3CHULPROJEKT 3ITE DES 'YMNASIUMS /BERPULLENDORF IN :USAMMENARBEIT MIT

DEM ,ANDESMUSEUM UND $R +ARL +AUS SOWIE DEM 6EREIN ZUR %RHALTUNG DER 2ÚMISCHEN "ERNSTEINSTRA”E -AG 3IGRID 3TROHSCHNEIDER ,AUE 7ANDERBAre Eisenzeit im Burgenland, aus: www.senioRENARCHAEOLOGIE AT s WWW BORG OP ASN BGLD ac.at/RoemischeBernsteinstrasse/eisenindusTRIE?BEZIRK?OBERPULLENDORF HTM #YBERSCHOOL 0ROJEKT DES 'YMNASIUMS /BERPULLENDORF ,EITUNG -AG /SWALD 'RUBER GEMEINSAM MIT DEM "URGENLÊNDISCHEN ,ANDESMUSEUM $R +ARL +AUS 6%2%). &REILICHTMUSEUM &Rà HMITTELALTERDORF Unterrabnitz, post@unterrabnitz-schwendGRABEN BGLD GV AT s )NTERview mit dem wissenschaftlichen Leiter, -AG 7OLFGANG ,OBISSER VOM 6IENNA )NSTITUTE FOR !RCHAEOLOGICAL 3CIENCE 6)!3 WOLFGANG LObisser@univie.ac.at

Die Kirchenruinen von Pilgersdorf Mitten im Ort wurde um 850 vermutlich die älteste und um 1200 die grĂśĂ&#x;te massive Kirche OstĂśsterreichs errichtet. Ruinenreste sind erhalten und – mit rekonstruiertem Altar und Infotafel – zu besichtigen. Hier findet sich Schicht um Schicht Geschichte: Ăœber einer rĂśmischen Grabstätte bestand die karolingische Kirche, darĂźber dĂźrfte die mittelalterliche Wehrkirche errichtet worden sein. Diese kĂśnnte bald aufgegeben und darĂźber ein Friedhof angelegt worden sein. Im 18. Jh. wurde hier die Schule errichtet, bei deren Umbau man auf die Sensation stieĂ&#x;. (Helmut Windisch in www.CastrumOlber.Burgenkunde.at)

%JF "CTUJNNVOH WPO eEFOCVSH Das Gebiet des heutigen Mittelburgenlandes gehĂśrte in der Ăśsterreichisch-ungarischen Monarchie zum KĂśnigreich Ungarn. Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg zerfiel die Monarchie. Die VĂślker verlieĂ&#x;en den VielvĂślkerstaat. Das deutschsprachige Westungarn, das heutige Burgenland, strebte ab 1918 gemäĂ&#x; dem Selbstbestimmungsrecht der VĂślker zum deutschsprachigen Ă–sterreich. Und das wurde mit dem Friedensvertrag von St. Germain in Frankreich 1919 auch fixiert. Doch Ungarn wollte den Verlust nicht dulden. Es unterzeichnete zwar den Friedensvertrag, doch als die Ăśsterreichische Gendarmerie das „Burgenland“ in Besitz nehmen wollte, stemmten sich die ungarischen Freischärler dage-

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cherten Gebiet vorläufig zurĂźck. Dezember in Ă–denburg und gen. Mit Waffengewalt wollten Eine verworrene Situation. Es am 16. in den acht Nachbarsie, die in Wirklichkeit reguläkam zu Verhandlungen in Vegemeinden unter der Aufsicht re Truppen gewesen sein solnedig. Ă–sterreich stimmte eides VĂślkerbundes statt. Doch len, eine Landnahme verhinner Volksabstimmung in Ă–dendiese war nicht objektiv, nicht dern. Viele Gendarmen wurden burg und in acht Ortschaften zu einwandfrei. Die ungarischen getĂśtet und die Ă–sterreicher BehĂśrden zurĂźckgeKeine Kontrollen mehr bei der Fahrt nach Sopron / beeinflussdrängt. Im Ă–denburg. Die Grenzen zu Ungarn sind seit Dezember ten den AusSeptem2007 offen. Doch es ist noch nicht lange her, dass gang. Abber 1921 1921 diese Grenzen bei einer gefälschten Abstimmung stimmungsgab es sogezogen wurden. Bei der Angliederung an Ă–sterreich listen und gar in Nieverlor das Mittelburgenland sein Zentrum, das BurWahlausweiderĂśstergenland seine logische Hauptstadt. se wurden reich, in eimanipuliert, um eine Mehrheit – gegen die kampflose Ăœberganer Schlacht bei Kirchschlag, fĂźr Ungarn zu erreichen. Etwa be des Restburgenlandes. Tote und Verletzte. Ă–sterreich 2.000 Ă–denburgern, die vor protestierte bei den alliierten dem Abstimmungsjahr vor VerDas „Burgenland“, benannt Siegermächten, doch Ungarn folgungen oder vor den Freinach den altungarischen Komibehauptete, auf die Freischärschärler-Banden nach Ă–stertaten Pressburg, Wieselburg, ler keinen Einfluss zu haben. reich geflĂźchtet waren, soll das Ă–denburg und Eisenburg, wurUm einen neuerlichen Krieg zu Wahlrecht vorenthalten worde am 5. Dezember 1921 offiverhindern, zogen sich die Ăśsden sein. Wahllisten in Ă–denziell an Ă–sterreich Ăźbergeben. terreichischen Sicherheitskräfburg wurden gefälscht, zu HunDie Abstimmung fand am 14. te aus dem vertraglich zugesi-


KULINARIUM - ALLES DREHT SICH UM GENĂœSSE Typisch burgenländische Schmankerl paaren sich mit saisonalen Spezialitäten. Feine Zutaten aus der Region finden sich in modernen Kreationen wieder. Vollmundige Weine aus dem Blaufränkischland treffen auf spritzige SĂźdsteirer.

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Tradition und neue Gastlichkeit

derten sollen Wähler aus Zentralungarn geholt worden sein, und auch „Tote“ durften, vertreten durch politische Vertraute, wählen. Die Ăśsterreichische Po-

litik sprach von massiver Agitation und offener EinschĂźchterung. Sie verlangte eine Verschiebung der Wahl, doch dem wurde nicht stattgegeben. Von den 23.500, die gĂźltig abge-

stimmt haben, stimmten 65,2 Prozent fĂźr den Verbleib bei Ungarn und 34,8 Prozent fĂźr den Anschluss an Ă–sterreich, wobei die Landgemeinden mehrheitlich fĂźr Ă–sterreich waren. Zum Vergleich: Bei der Volkszählung im Jahr davor waren die Deutschsprachigen in der Mehrheit. Ă–sterreich betrauerte die Niederlage und protestierte gegen die Vorkommnisse. Ă–sterreich forderte die Wiederholung der Wahl – doch diese wurde, wie erwartet, abgelehnt. Die Regierung nahm den Verlust in Kauf, auch weil sie andere groĂ&#x;e, wirtschaftliche Sorgen hatte. Heute kennen Historiker viele GrĂźnde: Druck und Wahlschwindel allein dĂźrften nicht den Ausschlag gegeben haben. Tatsächlich muss die mehrheit-

lich deutschsprachige BevĂślkerung politisch gespalten gewesen sein. Doch was auch immer entscheidend war, dass Ă–denburg / Sopron nicht beim Burgenland geblieben ist: Die Abstimmung hat Geschichte geschrieben. Man muss bedenken, dass die Stadt allein mit ihren 57.000 Einwohnern um die Hälfte mehr Einwohner hat als der gesamte Bezirk Oberpullendorf. Ein Burgenland mit der Hauptstadt Ă–denburg / Sopron – eine fantastische Vorstellung. Fest steht: Das Burgenland hat vor 90 Jahren viel verloren. Und ist dabei, einiges zurĂźckzugewinnen. Gute Geschäftsbeziehungen, tĂźchtige Arbeitskräfte, funktionierende Kulturkontakte, gĂźnstige EinkkaufsmĂśglichkeiten und interessante AusflĂźge in die Nachbarschaft lassen die lange Geschichte der Trennung langsam vergessen.

Gerade jetzt, wo die Grenze endgĂźltig gefallen ist.

Der Autor, Hans Tesch, hat als Chefredakteur des ORF-Burgenland am Stacheldraht zu Ungarn Freude und Tod miterlebt: ĂźberglĂźckliche DDRFlĂźchtlinge bei St. Margarethen und einen auf der Flucht getĂśteten Jugendlichen bei Lutzmannsburg.

Quellen/Literatur: s 'ERALD 3CHLAG !US 4RĂ MMERN geboren, WAB Bd. 106, EisenSTADT s *OSEF $ORFMEISTER "URGENLAND 6ERLAG FĂ R 'ESCHICHTE UND 0OLITIK 7IEN s 7OLFGANG "ACHKĂšNIG *AHRE "URGENLAND bei Ă–sterreich, auf: www.gendarMERIE AKTIV AT (EFT s .ICOLAS &ORSTER $IE 0ARISER 6ORORTEVERTRĂŠGE UNTER BESONDERER "ERĂ CKSICHTIGUNG DES 6ERTRAGES VON 4RIANON UND DESSEN !USWIRKUNGEN FĂ R 5NGARN AUF WWW TEXTFELD AT s WWW burgenland.at Die Entstehung des "URGENLANDES n

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www.burgenland.at


4UVNNF ;FVHFO Z W EI VE R G E S S E N E R UINE N IN DE N LA NDS E E R BE RGEN Gut im Wald versteckt sind die halten sind drei Wände und zwei stört. Nur mehr ein Schutthaufen Mauerreste und nicht eingezeich- Portale der ehemals sieben mal erinnert an den Hauptteil des Betnet auf der Naturpark-Wanderkar- zwölf Meter dimensionierten Kir- hauses. Die Mauerreste geben viele te. Dabei sind chenruine. Der Ostteil ist total zer- Rätsel auf. War es eine WallfahrtsSie gelten als die sie gar nicht abkirche? Hat man hier an Festtagen bes cheidenen Ge- gelegen, denn auch Märkte abgehalten? Wie viele schwister der ein paar hundert Menschen haben einst hier im Ummächtigen Burgru- Meter entfernt kreis gelebt? Der Friedhof, der hier ine Landsee, die führen ein rotgleich daneben angelegt gewesen „öde Kirche“ und gold-markierter sein soll, ist – wenn es ihn wirklich das verfallene Weitwanderweg gegeben hat – mit Laub bedeckt. Kloster. Auch sie und eine MounVom kleinen Dorf, das hier 150 geben Kunde von tainbike-StreMeter entfernt bestanden haben der wechselhaften cke vorbei. soll, berichtet der Wissenschaftler Geschichte dieses Die „öde Kirche“ Wolfgang Meyer, der mitten in der Grenzgebietes. liegt mitten im Schlucht auf Mauerschutt gestoWald, auf einem ßen war. Doch auch er kann über steil abschüssigen Berghang, vom den in einigen Urkunden erwähnWaldweg aus kaum zu sehen. Unten Ort „Pichlesdorf“ nur Vermuberührt wirkt sie. Romantisch. Fast tungen anstellen. Der Ort könnte ehrwürdig. Und selbstbewusst. Gar bereits 1438, also vor rund 570 nicht so bescheiJahren, aufgegeGEHE IM TIPP den, wie man ben worden sein, Hans Tesch, der Autor, hat für Sie auch Entdecker gespielt. Er hat sich eine klei430 Jahre dürfte die touristischen Pfade verlassen und die alten Mauerreste aufgene Ruine vores auf jeden Fall spürt: „Die ,öde Kirche‘ ist besonders schwierig zu finden.“ Beistellt. Überraher sein. Jedende Ruinen befinden sich entlang des rot-gold-markierten Weitwanschend gut erfalls ein idyllisch derweges, der durch Landsee führt. Das verfallene Kloster liegt am Klosterberg nördlich der Ortschaft, die „öde Kirche“ westlich vom „Weißen Kreuz“, im Süden von Landsee. 90


gelegenes, verstecktes Denkmal. Stummer Zeuge aus entschwundener Zeit.

BEI DEN KAMALDULENSERN Das verfallene Kloster kennen die Einheimischen schon eher, allein vom Standort her, dem nach ihm benannten Klosterberg. Doch kaum jemand sucht es auf, obwohl vom Ort Landsee aus keine tausend Meter Richtung Norden zu gehen sind. Der Anblick – nachdem man sich durch GestrĂźpp, Brombeerhecken und Brennnesselfelder durchgeschlagen hat – bedrĂźckt, wenn man weiĂ&#x;, dass von 1704 bis 1782 hier das prächtige Kamaldulenser-Kloster gestanden hat, deutlich hĂśher gelegen als die Ruine Landsee. Die Einsiedelei ist fĂźr die Kamaldulenser, die „weiĂ&#x;en Benediktiner“, einen katholischen Eremiten-Orden, errichtet worden. Stifter des fĂźr 12 MĂśnche vorgesehenen Klosters – und in den Folgejah-

ren auch Erhalter – war 1700 die ungarische Magnatenfamilie EsterhĂĄzy. Mit etwas Fantasie kann sich der Wanderer die Anlage vorstellen: Auf der eingeebneten Kuppe stehen auf einer Fläche im AusmaĂ&#x; eines FuĂ&#x;ballfeldes eine dem Heiligen Michael geweihte Klosterkirche, ein Konventsgebäude mit Zisterne, ein Klausurgarten mit acht Zellenhäuschen, daneben Gartenterrassen und unten im Tal ein Stall, in dem die Esel gehalten wurden,

die den MĂśnchen halfen, Lebensmittel, Wasser und Materialien auf den Berg zu transportieren. Die Tage der Kamaldulenser waren vom Beten und Arbeiten bestimmt. Den Klosterzwang schienen sie ernst zu nehmen. Weibliche Gottesdienstbesucher hielten sie auf Distanz. FĂźr sie gab es einen „Verschlag, wo die Weiber mithĂśren“. 1782 wurde vom Kaiser diese Art von Klostergemeinschaft aufgehoben, das Kloster- und Kirchengebäude war abzutragen. Einzelne Einrichtungsgegenstände sollen an die Pfarren der umliegenden DĂśrfer gegangen sein. Was noch besteht, sind Mauerreste, die an vormalige FrĂśmmigkeit und die „WeiĂ&#x;en Benediktiner“ von Landsee erinnern.

Quellen/Literatur: Bgld. Forschungen, XIII, Wolfgang Meyer, Die Wehranlage von Weingraben, das „Üde SchlĂśssel“ und die „Üde Kirche“, Bezirk /BERPULLENDORF 3 n s "GLD &ORschungen, XXII, Eisenstadt 1999.

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/FNB QSPCMFNB DER K A M P F D E R K R O AT E N UM IHRE MUT T E RS PRACHE

„Spielst du mit mir?“ Erwartungsvoll wendet sich die vierjährige Melanie im Kindergarten von Großwarasdorf an ihre Freundin. Sie unterhält sich in Deutsch, weil ihr die Worte in Kroatisch gerade nicht einfallen. Eine Situation, die Vor dem Dorf steht im zweisprachig eine zweisprachige geführten KinOrtstafel. Im K in- dergarten imdergarten wird mer häufiger kroatisch gesungen, vorkommt. Trotz in der Volksschule des großen Enkroatisch unterrich- gagements der tet, im Wirtshaus Kindergärtnekroatisch diskutiert. rin, die mit ihren Und immer mehr Schützlingen soJugendliche greifen gar „Alle meine begeistert zur Tam- Entlein“ in zwei burica. Doch der Sprachen singt. Schein trügt. „Es sind vor alDer Verlust der lem die Kinder, kroatischen Mutter- die zu Deutsch sprache ist drama- als Umgangstisch. Jetzt auch im sprache greifen, Mittelburgenland. bei denen in den ersten drei Jahren zu Hause kaum oder gar nicht Kroatisch gesprochen worden ist,“ weiß Kornelia Berlakovich, die zuständige Kindergarteninspektorin. Sie schätzt, dass von den 150 Kindern in den zweisprachigen Kindergärten des Bezirkes bereits 40 Prozent zu Hause keinen nennenswerten Kroatisch-Wortschatz aufgebaut haben: „Die Eltern haben die Sorge, dass die Kinder später einmal nicht gut genug Deutsch sprechen können, wenn sie es nicht ständig von klein auf lernen.“ Eine alarmierende Entwicklung. Vor 15 Jahren wurden noch alle Kleinkinder zu Hause zweisprachig erzo-

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gen. Heute wird das Erlernen des Kroatischen vielfach dem Kindergarten überlassen.

13 ORTSCHAFTEN GELTEN IM MITTELBURGENLAND ALS ZWEISPRACHIG: Frankenau/Frakanava, Großmutschen/Mucˇindrof, Kleinmutschen/ Pervane, Unterpullendorf/Dolnja

Pulja, Großwarasdorf/Veliki Borisˇtof, Kleinwarasdorf/Mali Borisˇtof, Langental/Longitolj, Nebersdorf/ Sˇusˇevo, Kaisersdorf/Kalisˇtrof, Kroatisch Geresdorf/Gerisˇtof, Kroatisch Minihof/ Mjenovo, Nikitsch/ Filezˇ und Weingraben/Bajngrob. Der Sprachverlust ist unterschiedlich stark ausgeprägt. Eine Ursache taucht überall auf: Die Heirat mit einem deutschsprachigen Partner führt oft dazu, dass zu Hause Deutsch gesprochen wird, auch mit den Kindern. Und in vielen Haushalten fehlen heute die Großeltern, die sich früher mit ihren Enkeln kroatisch unterhalten haben. Ein Trend, der nicht zu korrigieren ist. „Zu denken gibt, dass zunehmend auch unter Paaren, von denen beide kroatisch beherrschen, mit den Kindern Deutsch geredet wird“, stellt Stefan Zvonarich, Direktor

der zweisprachigen Hauptschule in Großwarasdorf, bedauernd fest. „Was aber in der Familie versäumt wird, das können der Kindergarten und der zweisprachige Unterricht in der Volksschule nicht mehr aufholen.“ Und an seiner Hauptschule, in der auch Fächer wie Geografie oder Mathematik zweisprachig unterrichtet werden, fehlen zuneh-

mend die Schüler. Die Kinder besuchen eine deutschsprachige Schule, weil manche Eltern die Zweisprachigkeit mehr als Belastung denn als zusätzliche Qualifikation für ihr Kind empfinden. Das Mittelburgenland ist die Region im Burgenland, in der die Sprachkompetenz der Kroaten – bei der Volkszählung 2001 haben knapp 4.200, das sind 11 Prozent der Bezirksbevölkerung, Burgenland-Kroatisch als Umgangssprache angegeben – noch am besten ist. Doch auch hier müssen engagierte Volksgruppenmitglieder mit den Veränderungen erst leben lernen. So der Pharma-Unternehmer Gerhard Emrich, der eigens nach Großwarasdorf zugezogen ist, damit seine Kinder zweisprachig aufwachsen. Bis vor ein paar Jahren war

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er zufrieden. Nun beklagt er, dass sich das sprachliche Umfeld verschlechtert. Am Spielplatz reden die Kinder Deutsch, sobald auch nur ein Kind darunter ist, das das Kroatische schwer versteht. „Diese Höflichkeit ist grundsätzlich zu begrüßen, sie führt jedoch zur Verschlechterung der Sprachkenntnisse und in letzter Folge zum Verlust der Muttersprache“, bedauert Emrich. Früher, als noch viele Kinder in Großwarasdorf spielten, wurde ein zugezogenes, schlecht kroatisch sprechendes Kind problemlos integriert. Doch heute fehlt es am kroatischsprachigen Nachwuchs. Eine Entwicklung, die mit der Mechanisierung der Landwirtschaft ab den 60er-Jahren begonnen hat. Viele Bewohner der meist rein kroatischen Dörfer konnten hier keine Beschäftigung mehr finden und sind vor allem nach Wien abgewandert.

ES GIBT ABER AUCH POSITIVE ENTWICKLUNGEN Ein Hoffnungsfunke kommt aus dem Pannonischen Gymnasium im Bezirksvorort Oberpullendorf, in dem das Kroatische gelernt und bis zur Matura perfektioniert wer-

den kann. 1994 ist es der Kroatisch-Professorin Gisela Csenar gelungen, eine Tamburica-Gruppe ins Leben zu rufen. Die „Pannonci“, die Pannonier, gibt es bis heute als Schulorchester, das bereits zwei CDs aufgenommen hat und an Attraktivität von Jahr zu Jahr dazugewinnt. Auch Csenar hat zur Kenntnis nehmen müssen, dass die jüngeren Schüler in den Unterrichtspausen deutsch miteinander sprechen. Nur bei den Tamburica-Proben ist die KroatenWelt noch in Ordnung. Wenn auf der Tamburica, dem einer Mandoline oder Balalaika ähnlichen Saiteninstrument, mit dem Blättchen gezupft wird, kommt Freude und Stimmung auf. Und das Reden in Kroatisch fällt offensichtlich leicht. Zum Glück ist das Schulorchester kein Sonderfall. Andere Tamburi-

GEHE IM TIPP Kleine lauschige TamburicaKonzerte im Sommer. An Wochenenden und rund um Feiertage, jeweils andere Gruppen in anderen Ortschaften. Angekündigt werden die Termine in den kroatischen Zeitungen.

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ca-Gruppen entwickeln sich ebenso zu einem kleinen Rettungsanker für die Sprachgruppe. Das bekräftigt auch Klaus Csenar, ehemals Leiter des Parade-Ensembles Kolo Slavuj, wenn er sich die Situation in seiner Heimatgemeinde Unterpullendorf ansieht: „Die Tamburica ist zum neuen Hort des Burgenland-Kroatischen geworden. Die Jugendlichen kommen gerne, es wird nur kroatisch gesprochen und gesungen. Das ist ein wöchentliches, unkompliziertes, aber sehr effizientes Sprachtraining.“ Und dieses gibt es immer häufiger. In jeder der 11 benachbarten kroatischen Ortschaften – nicht in Weingraben und Kaisersdorf – gibt es traditionell eine Tamburica-Gruppe. In den letzten Jahren sind sogar in Nikitsch, Kroatisch Geresdorf und Großwarasdorf neue Ensembles dazu gekommen. Und mit dem Singen, Spielen und Sprechen ist es nicht getan. Auch auf das Outfit wird größter Wert gelegt. So bemüht sich die Unterpullendorfer FolkloreGruppe Hajdenjaki, jeden Tanz in

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der ursprünglich getragenen Tracht aufzuführen. Was gerade bei den burgenländischen Trachten sehr schwerfällt, weiß Gisela Csenar: „Alte Original-Trachten gibt es bei uns keine mehr, weil unsere Vorfahren in ihren Trachten begraben worden sind.“ Zum Glück wurden in einigen Orten alte Trachtenteile gefunden, sodass die Kleidung originalgetreu nachgemacht werden konnte und die Tamburica-Spieler in ihren Schürzen und Leiberln heute so aussehen wie seinerzeit. Die Tamburica lebt und stärkt ihre Stellung als Volksinstrument und Identifikationssymbol der Kroaten. Dabei haben die Burgenland-Kroaten dieses Musikinstrument erst spät „entdeckt“. Vor knapp 500 Jahren haben sich die Kroaten im Burgenland, im damals von Grenzkämpfen und Türkenkriegen schwer verwüsteten Westungarn, angesiedelt. Erst vor nicht einmal 90 Jahren, nach der Angliederung des Burgenlandes an Österreich, haben Kroaten mit dem Tamburica-Spielen begonnen. Ein jüngeres, aber umso plakativeres Symbol der Minderheit, sind die zweisprachigen Ortstafeln. Im Bezirk stehen sie seit dem Jahr 2000 an den Einfahrten zu allen 13 Ortschaften mit kroatisch sprechender Bevölkerung. Die Kroaten sind stolz auf dieses offizielle Zeichen der Anerkennung ihrer Zweisprachigkeit. Noch dazu ist die Aufstellung – wenn auch um drei Jahrzehnte später als die deutsch-slowenischen Tafeln in Kärnten – hier ohne Konflikt vor sich gegangen.

NEMA PROBLEMA? Ist die Volksgruppe im Mittelburgenland, in der Hochburg der kroatischen Sprache, für die Zukunft

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zuversichtlich? Reicht es, dass hier die zweisprachigen Ortstafeln nicht verrückt werden und dass Feuerwehrhaus und Schule, Straßen und Gassen zweisprachig beschriftet sind? Ist der Spracherhalt gesichert, indem in den Gasthäusern kroatisch diskutiert und in der Kirche kroatisch gepredigt wird? Genügt es, dass die Tamburica Hochsaison hat und die kroatischen Chöre,

Theatergruppen und Vereine funktionieren? „Nein“, sagen viele: „Der Schein trügt.“ Und die Warnrufe werden auch seitens der Politik häufiger. Der Großwarasdorfer Grün-Politiker Josko Vlasich, der seit 25 Jahren mit der „Krowodn“-Rockgruppe Bruji ein Vorkämpfer für den Spracherhalt ist, verlangt bessere Maßnahmen für die Minderheit: „Die Abwanderung der Jugendlichen nach Wien muss gestoppt werden. Neue Arbeitsplätze müssen her oder das tägliche Pendeln muss erleichtert werden. Nur so werden in den kro-

TIPPS Das mehrsprachige Kulturzentrum KUGA in Großwarasdorf lockt mit Kultur-Events und Minderheiten-Aktivitäten – und tritt engagiert gegen die schleichende Assimilierung der kroatischen Volksgruppe auf. KUGA, 7304 Großwarasdorf, Parkgasse 3, Tel.: 02614/70 01 oder www.kuga.at

atischen Dörfern wieder mehr Kinder aufwachsen und zu selbstbewussten Kroaten heranreifen.“ Der Volksgruppensprecher der ÖVP, Landesrat Nikolaus Berlakovich aus Nebersdorf, freut sich darüber, dass heute Zweisprachigkeit generell als positiv beurteilt und als besondere Qualifikation verstanden wird. Er gesteht jedoch ein, dass alle bisherigen Bemühungen nicht ausreichend waren, den Sprachverlust zu stoppen: „Neue, kreative Ansätze sind nötig, um den Kindern die Lust am Kroatischen zu vermitteln. Gerade medial müsste viel mehr getan werden, zum Beispiel müssten auch Zeichentrickfilme auf Burgenland-Kroatisch produziert werden.“ Sorge auch beim SPÖ-dominierten Kroatischen Kultur- und Dokumentationszentrum. Es sieht die Volksgruppe akut von einer „progressiv steigenden Assimilation bedroht“, was noch von der „inneren Zerrissenheit der Volksgruppe“ verstärkt werde. Hängt also die düstere Zukunftsvision noch in der Luft, die Norbert Darabos aus Kroatisch Minihof, Verteidigungsminister und Sozialdemokrat, in seiner Diplomarbeit vor 20 Jahren gezeichnet hat? Nämlich, dass es nicht zu verhindern sein wird, dass die kroatische Volksgruppe und mit ihr „ein Stück Österreich“ verschwindet. Anderswo im Burgenland haben die Kroaten bei ihrem Kampf um den Erhalt der Muttersprache scheinbar resigniert – oder gar nie richtig begonnen. Im Mittelburgenland scheint die Lage noch nicht ganz hoffnungslos. Doch die Zeichen sind alarmierend, dass auch hier die Kroaten dabei sind, sich als Sprachgruppe selbst aufzugeben. Immer mehr Eltern geben ihre Mutterspra-

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che nicht weiter. Immer mehr Eltern schauen tatenlos zu, wenn die Kinder nicht mehr bereit sind, ihre Sprache zu erlernen und ihre Kultur zu ßbernehmen. Es scheint zu vielen Kroaten gleichgßltig zu sein, dass mit den kroatischen Sprachkenntnissen auch die Identität verloren geht. Doch gleichzeitig formieren sich einzelne bewusste Burgenland-Kroaten, die daran arbeiten, dass die Volksgruppe ßber ihre Sprache ßberlebt. Sie wollen verhindern, dass es zu Verhältnissen wie in manchen Gemeinden im Nordburgenland kommt, wo die Tamburica-Spieler nicht einmal das mehr verstehen, was sie kroatisch singen.

schen Verfall der Muttersprache ist er nicht begegnet. Ăœbrigens: Der RĂźckgang des Kroatischen passiert seit Jahrhunderten. FrĂźher wurde auch in Lackendorf, Unterfrauenhaid, Tschurndorf, DĂśrfl, Unterloisdorf, Mannersdorf und Klostermarienberg mehrheitlich kroatisch gesprochen.

Quellen/Literatur: Der Autor, Hans Tesch, war begeistert von der Aufbruchstimmung bei den Tamburica-Gruppen. Einer realisierbaren LĂśsung gegen den ra-

Gerhard Baumgartner, Sprachgruppen und Mehrsprachigkeit im Burgenland, in: http:// www.ned.univie.ac.at/CMS/Brochueren/Musik_Sprache_Identitaet/Sprachgruppen_und_ -EHRSPRACHIGKEIT?IN?"URGENLAND s 'ERHARD

Baumgartner, Die Minderheitensprache Kroatisch in Ă–sterreich und ihre Bildungseinrichtungen, in: http://wwwgewi.kfunigraz.ac.at/gralis/2.Linguarium/BKS/Minderheitensprache%20 +ROATISCH HTM s WWW HKD AT INFODE HTM +ROATISCHER +ULTURVEREIN s +URZER Abriss der Geschichte der kroatischen Volksgruppe in Ă–sterreich, zitiert nach Franjo Schruiff, in: www.hrvatskicenTAR AT DEUTSCH GESCHICHTE HTM s +ORnelia Berlakovich, In zwei Sprachen zu Hause fĂźhlen, Amt der BurgenländiSCHEN ,ANDESREGIERUNG s (+$: +ROAtisches Kultur- und Dokumentationszentrum, IN WWW CROATES AT s -INDERHEITEN UND -EDIen. In: www.gfbv.it Gesellschaft fĂźr bedrohte 6ĂšLKER s 3YMPOSION #ROATICON $IE "URGENLĂŠNDISCHEN +ROATEN (!+ 7IEN s u:UM Selbstverständnis der burgenländischen KroATEN IN DER :WEITEN 2EPUBLIK h 2ESĂ MEE DER Diplomarbeit desselben Titels von Mag. Norbert Darabos. In: KUGA. Eine Dokumentation n EDITION LEX LISZT s WWW KUGA AT )NTERKULTURELLES :ENTRUM IN 'RO”WARASDORF das durch viele Aktivitäten die Mehrsprachigkeit des Burgenlandes fĂśrdert. GegrĂźndet, um dem Dorfsterben und dem Sprachverlust nicht TATENLOS ZUZUSEHEN s WWW HRVATSKENOVINE at Online-Ausgabe der kroatischen WochenZEITUNG s 3TEFAN 0AUER "URGENLANDKROATEN IN 7IEN HTTP MINDERHEITEN AT s 2UDOLF DE #ILLIA 3PRACHEN IN ½STERREICH BM BWK s HTTP de.wikipedia.org/wiki/Tamburica

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Das hat die ungarische Sprachgruppe in Oberpullendorf einfach nicht gut überstehen können: 1921 wurde mit der Angliederung an Österreich der zu 100 Prozent ungarisch sprechende Ort von Ungarn abgeschnitten. Eine Zäsur. Aus der Mehrheit in Ungarn wurde eine Minderheit in Österreich. Dann der Eiserne Vorhang, er war auch eine Schranke für die Sprachgruppe. Der Kommunismus wurde allgemein abgelehnt – und mit ihm die ungarische Sprache. Ungarisch war verpönt und nebensächlich geworden. „In zweisprachigen Familien wurde nicht mehr Ungarisch gesprochen, den Kindern wurde nicht mehr Ungarisch gelehrt“, klagt der Volksgruppensprecher Ernst Kulmann, ehemals Bürgermeister des Bezirksvorortes. Dazu kamen noch weitere Gründe. Oberpullendorf erlebte als Bezirksvorort und Schulstadt einen enormen Zuzug von Deutschsprachigen. Viele Ortsbewohner mussten zum – deutsch-

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sprachigen – Arbeitsplatz auspendeln. Außerdem war die Sprachgruppe klein, und so hat nur selten ein Ungar eine Ungarin geheiratet. Assimilierung durch Ehe. Die Folge: Nur mehr 500 Oberpullendor-

fer haben bei der letzten Volkszählung angegeben, Ungarisch als Umgangssprache zu verwenden. Und durchwegs alles ältere Leute. Die Öffnung Ungarns und der Beitritt zur Europäischen Union haben für die ungarisch Sprechenden vieles erleichtert. In vielen deutschsprachigen Gemeinden des Bezirkes ist in Kindergärten und Volksschulen Ungarisch als Fremd-

sprache gefragt. Für die bodenständige ungarische Sprachgruppe ist selbst die Errichtung von zweisprachigen Kindergärten und Schulen zu spät gekommen. Die Sprachgruppe, deren Vorfahren vor rund 1.000 Jahren hier angesiedelt wurden, um für die ungarischen Könige die Westgrenze zu schützen, ist dabei, sich aufzulösen. Die Oberpullendorfer Ungarn setzen ihr Leben in der Welt der Deutschsprachigen fort. Ein Chor, Vereinsabende und eine zweisprachige Muttertagsfeier sind von der jahrhundertealten Kultur geblieben. Und als Symbol steht die Ortstafel „Oberpullendorf / Felsöpulya“, die in keiner Phase Probleme bereitet hat, weiß Ernö Kulmann: „Über Jahrhunderte stand eine rein ungarische Tafel, 80 Jahre stand eine deutschsprachige Tafel und nun steht die zweisprachige.“ Doch die Zukunft ist nicht rosig. Bald wird sie untergehen, die kleine ungarische Sprachinsel, im Meer der Mehrheitssprache.

Die Riesenvögel von Draßmarkt Exotische Tiere drehen in einem Gatter in der Nähe des Draßmarkter Friedhofes ihre Runden. Bei Hitze wie bei Schneefall. Die mehr als 100 Strauße, die größten bis zu zweieinhalb Meter hoch und 170 Kilogramm schwer, werden vor allem wegen ihres Fleisches herangezogen. Es schmeckt ähnlich wie Rindfleisch und ist fettarm. Groß wie die Tiere sind auch die Eier, der Inhalt eines Straußeneies entspricht dem von 25 Hühnereiern. Interessant ist es, den Riesenvögeln zuzuschauen. Doch nur aus sicherer Entfernung. Die Strauße sind nämlich sehr neugierig und neckisch. Auf eines warten Sie hier jedoch vergeblich: Dass die Strauße die Köpfe in den Sand stecken. Doch das tun sie auch in Afrika nicht.

Die Straße der Auswanderer „Sotbend“ nennt sich eine Gasse in Kroatisch Minihof. Eine Bezeichnung, die auf die Auswanderung um 1900 hinweist, in die Stadt South Bend in den USA. Die Kroaten aus dem Osten des Mittelburgenlandes siedelten fast geschlossen in South Bend, 140 Kilometer von Chicago entfernt. Die Ersten, die sich auf Dauer niedergelassen hatten, waren zwei Freunde aus Kroatisch Minihof. 1927 waren es bereits 150 Personen. Mehr als die Hälfte der Kroaten in South Bend stammte aus Kroatisch Minihof und Nikitsch. Der Grund für die Auswanderung war die wirtschaftliche Not zu Hause. Insgesamt haben in den vergangenen Jahrhunderten nach den Erhebungen der „Burgenländischen Gemeinschaft“ mehr als 100.000 Burgenländer ihre Heimat verlassen.


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Der Mittelpunkt des Burgenlandes

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In Unterpullendorf liegt der geografische Mittelpunkt des Burgenlandes. Koordinaten: 47°28‘34 nördliche Breite, 16°34‘24 östliche Länge. Symbolisch markiert ist die Stelle durch eine BasaltKugel vom Vulkan Pauliberg, die die Vereinigung Burgenländischer Geografen aufgestellt hat. Der geografische Mittelpunkt ist ein fantastischer Aussichtspunkt und – gleich daneben steht die 1577 erbaute Donatuskapelle – ein idyllischer Rastplatz. Von hier können Besucher die Gebirgszüge sehen, die das Oberpullendorfer Becken umrahmen, und auf eine charmante, hügelige Landschaft blicken, die sich zu jeder Jahreszeit anders zeigt. „Zieht man um den Mittelpunkt des Burgenlandes einen Kreis mit 1.000 km Radius, so erreicht man in Rumänien das Schwarze Meer, in Griechenland die Ägäis, in Italien Kalabrien, in Frankreich Marseille, in den Niederlanden Amsterdam und in Litauen den geografischen Mittelpunkt Europas“, erklärt Emmerich Gager, der Obmann der Geografenvereinigung. Apropos Mitte: Das Burgenland erstreckt sich 143 km von Nord nach Süd und bis zu 85 km von West nach Ost, die Fläche beträgt 3.965,5 qkm, 397 km lang ist die Staatsgrenze.

"Sonnenland" Mittelburgenland 701 qkm; 65 Ortschaften in 28 Gemeinden. 37.473 Einwohner (1. 1. 2007). 18 % der Fläche und 13 % der Einwohner des Burgenlandes (280.257). Eine der österreichischen Regionen mit dem schönsten Wetter: Jährlich mehr als 2.000 Sonnenstunden, bis zu 10 Stunden an einem Tag. In Lutzmannsburg die letzten Jahre bis zu 90 Tage mit mehr als 25 Grad Celsius.

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D A S T Ö P F E R H A N D WE RK MA CHT E IN DORF BE RÜHMT

Gott der Schöpfer war der erste Töpfer. Dann kamen die Stoober, sagen diese. Ganz ehrlich, so alt ist das Handwerk nicht. Aber immerhin: Etwa 4.000 Jahre vor Christi

rial, das sich sehen lassen kann. Auf dem Stoober Hotter befinden sich die reichsten und qualitativ hochwertigsten Tonlagerstätten des Burgenlandes. Der berühmte

Stoob ist das Töpferdorf Österreichs. Es ist reich an Tonlagerstätten, hat ausgebildete Töpfer, ein Töpfermuseum und die einzige Keramikschule. Geburt hat auf dem Gemeindegebiet laut Chronik ein indogermanischer Volksstamm gesiedelt, der bereits die Töpferei kannte. Und wie die Ausgrabungen zeigen, auch praktizierte. „Die Töpfer haben diese Gefäße mit Linien und Mustern bandartig oder spiralig verziert“, berichtet der Stoober Hafnermeister Franz Schrödl. Grundlage war und ist der Ton aus den Gruben außerhalb des Dorfes. Rohmate-

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„blaue“ Stoober Ton ist sehr fett, ideal zum Töpfern.

WO SICH DIE SCHEIBEN DREHEN Wie sich die Töpferscheibe dreht. Wie die Hände den Tonklumpen anscheinend kinderleicht in einen Zylinder verwandeln. Wie durch ein paar Fingergriffe eine neue Form entsteht. Gäste können in Töpferstuben miterleben, wie die Häferln,

Weidlinge, Kräutertöpfe, Guglhupfformen, Weinkrüge oder die berühmten Plutzer gefertigt werden. Apropos: Stoober Plutzer. Der ist heute Souvenir-Artikel. Früher diente das dem Kürbis nachempfundene Behältnis den Bauern als Trinkgefäß. In feuchte Tücher eingeschlagen, hielt es Getränke auch in der Hitze den ganzen Tag lang kühl. Beim Zuschauen muss es aber nicht bleiben. „Bei uns können Kinder und Schüler im Rahmen einer Betriebsbesichtigung selbst versuchen zu modellieren“, erzählt Sandra Graf beim Vorbeigehen an zwei Frauen, die mit geschickten Pinselstrichen Keramikteller bemalen. Die typischen Keramikgefäße werden für den Alltagsgebrauch kaum mehr benötigt. Der größte Keramikproduzent musste zusperren, andere Betriebe haben es geschafft, sich erfolgreich auf Nischen zu spezialisieren. Was aber immer noch ge-

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Kunst & Gewerbe

fragt ist, sind die Töpferkurse. Edith Thumberger, Thumberger Keramik, freut sich, dass so viele Menschen gerne in den angebotenen Hobbyund Ferienkursen mit dem Material Ton arbeiten möchten.

KERAMIKSCHULE UND TÖPFERMUSEUM Stoob ist das Töpferdorf Österreichs. Dazu trägt auch bei, dass es im Ort die österreichweit einzige „Keramikschule“ gibt, in der Schüler aus allen Bundesländern eine einzigartige technischgewerbliche und handwerklich-künstlerische Berufsausbildung bekommen. Und auch das Töpfermuseum steigert den Bekanntheitsgrad. Busse machen hier Station und Reiselustige verschaffen sich einen Eindruck vom traditionellen Handwerk. Günther Hoffmann vom „Töpferstadl“ erklärt bei den Führungen anhand eines alten, fünf Meter langen Ofens, wie früher gebrannt wurde. „Solche Öfen sind in vielen Hausgärten hinter den Scheunen gestanden. Darin waren 400 bis 600 kleine, luftgetrockne-

te Gefäße. Und gebrannt wurde in der Nacht, weil so das Feuer besser kontrolliert werden konnte.“ Der Wandel ist nicht zu stoppen. Vor 100 Jahren gab es im Dorf noch 23 klassische Hafneröfen. Heute ist keiner mehr in Verwendung. Vor 80 Jahren wurde in jedem zweiten Haus in Stoob das Hafnergewerbe, oft im Zuerwerb, betrieben. Heute liefert der Ton nur mehr in zwei Dutzend Häusern den Erwerb fürs Leben. Aber die Tradition unter den Meisterbetrieben lebt noch. Franz Schrödl kennt den Zunftbrauch des „Triacherltragens“, er hat ihn als Meister selbst mitgemacht: „Zu Stephani, am 26. Dezember, tragen die Stoober Hafner ihre hölzerne Zunftlade, das Triacherl, und einen Zinnkrug mit der Jahreszahl ‚1619’ feierlich vom alten Zunftvater zum

HORITSCHON HON Vin ek HORITSCH Vinothek Eintauchen in die Welt des Blaufränkisch irekt an der Bundesstraße, D im Zentrum der Rotweingemeinde Horitschon, finden Sie am Kirchenplatz die Ortsvinothek. Die Vinothek ist das älteste Gebäude der Gemeinde und denkmalgeschützt. Im Jahr 2006 generalsaniert und vergrößert, präsentiert sich die Vinothek heute in zeitgemäßer Optik mit einem multifunktionellen Verkos-

tungsraum. Die Innenräume des renovierten Gebäudes heben sich mit zeitlosen Designelementen perfekt ab und lassen die Weine in ihrer Vielfalt erscheinen. Während der Öffnungszeiten jeweils Donnerstag bis Sonntag von 13.00 bis 18.00 Uhr haben Sie die Möglichkeit, im großzügigen Ambiente aus den Weinen der 20 regionalen

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KERAMIK & MEHR IN S TOOB & UM GE BUNG neuen. Im Rahmen einer Zeremonie wird der Inhalt kontrolliert: die Zunftordnung aus 1757 und Freibriefe des FĂźrsten EsterhĂĄzy fĂźr das Recht auf freie TonschĂźrfung.“ Die internationale Wertschätzung kommt von anderswo her, vom Qualitätsbegriff „Stoober Sinterkeramik“. Das beim Stoober Ton anwendbare Porzellanherstellungsverfahren ermĂśglicht Produkte, die den hĂśchsten Anforderungen entsprechen. Sinterkeramik ist wasser-, alkohol- und fettdicht sowie säure-, back- und spĂźlmaschinenfest. Die traditionellen TĂśpfer arbeiten zunehmend als Ton-Designer, als TonkĂźnstler. Und um ihnen zuzuschauen, ist Stoob allemal einen Besuch wert. Der Autor, Hans Tesch, hat sich beim Besuch der TonkĂźnstler selbst an die TĂśpferscheibe gesetzt: „Faszinierend. Aber wahrscheinlich macht erst die Ăœbung den Meister.“

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Stoob, Triftgasse 1: Graf Keramik, 02612/424 04, www.grafkeramik.at FĂźhrungen, Schauraum im Cafe „Plitzerl“ Stoob, HauptstraĂ&#x;e 71: Stoober TĂśpferstadl, GĂźnther Hoffmann, 0650/975 06 78, http://home.tele2.at/toepferstadl Stoob, Wiesengasse 31: Thumberger Keramik, 02612/459 98 oder 02612/431 10, www.tiscover.com/thumberger, Hobbykurse mit Gästehaus Stoob, HauptstraĂ&#x;e 126: Klaus Friedl-Graf, 02612/425 71, www.keramik-stoob.at, SpezialfĂźhrung Baukeramik auf Anfrage Stoob, KeramikstraĂ&#x;e 16: Landesfachschule fĂźr Keramik und Ofenbau, 02612/424 84, www.keramikschule.at, Keramik-Skulpturen-Park Neutal, Kirchengasse 1: TĂśpferstĂźberl Hans Peter Thiess, 02618/32 60, www.thiess4you.at, TĂśpfervorfĂźhrungen bei Betriebsrundgang, Keramikkurse fĂźr SchĂźler und Erwachsene Nikitsch, HauptstraĂ&#x;e 25: Anica Kostyan, 02614/83 14, www.anicakeramik.at, Kurse und FĂźhrungen Lutzmannsburg, HauptstraĂ&#x;e 91: Philip Kostyan, Hobbykurse ganzjährig Lutzmannsburg, HauptstraĂ&#x;e 77: Otakar Sliva & Astrid Sänger, 02615/879 59, www.seminare-lutzmannsburg.at, Seminare Horitschon, HauptstraĂ&#x;e 14: TĂśpferstube Fraller, 0650/490 58 32, www.keramik-bgld.at Piringsdorf, BundesstraĂ&#x;e 122: TĂśpferstube Fraller, 02616/88 61, www.keramik-bgld.at, Wochenkurse, Intensivkurse, Ferienkurse Kleinwarasdorf, Nebersdorfergasse 28: Ernis Keramik-TĂśpferei, Ernestine Fischer, 02614/29 19, Kurse nach Anfrage

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Seit 3 Generationen –

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irekt an der Hauptstraße liegt das Horitschoner Weingut IBY-LEHRNER. Drei Generationen tragen hier bereits zur Qualitätsmaximierung der Weine bei und gelten als Garant für hochqualitative Rotweine. Heute ist Michael Lehrner für die Vinifikation verantwortlich, Mutter Eva und Großvater Paul widmen sich mit besonderer Liebe und Aufmerksamkeit den Reben und der Produktion von exzellentem Traubenmaterial. Der Betrieb umfasst 15 ha und wurde seit dem Jahr 2001 kontinuierlich erweitert und neu strukturiert. Neue Verkaufsräumlichkeiten und ein Fassreifekeller folgten. Mit der

Errichtung des neuen Verarbeitungskellers erfolgte im Jahre 2006 der finale Ausbauschritt

für die Neugestaltung des Weinguts. Eine Panoramaterrasse auf diesem Gebäude bietet eine tolle Aussicht über die Dächer von

Horitschon und enzendie angrenzenärten. den Weingärten. ter Ing. Kellermeister Michael Lehrner, en Weingut der im neuen len Platz zur den optimalen Entfaltung findet, kann hier seine Grundsätze verwirklichen. Zu denen gehören strenge Traubenselektion lle Weine im Holzund dass alle aut werden. fass ausgebaut

„Mein Ziell ist es, Weine mit nnbarem Stil und klar erkennbarem bend hoher Qualität gleich bleibend ieren Ich habe ein zu produzieren. Weingut mit Tradition übernommen und möchte es auch in diesem Sinne weiterführen.“

Der Traum vom Paragleiten kann auch im flachen Mittelburgenland Wirklichkeit werden. In Lutzmannsburg und in Deutschkreutz können Sie starten und aufsteigen – und über Dörfer, Felder und Wälder gleiten. Die fehlenden Starthänge der Berge ersetzt eine Windenschleppmaschine mit zwei mehr als 1.000 Meter langen Seilen. Das Flachlandfliegen ist herausfordernd, aber weniger riskant und technisch weniger anspruchsvoll als das alpine Paragleiten. Sie fliegen immer mit dem Wind, haben viele Landeplätze vor sich und müssen mit keinen gefährlichen Talwinden rechnen. Nach einer kurzen Ausbildung erleben Sie das Blaufränkischland aus einem völlig neuen Blickwinkel. Übrigens, es gibt auch eine einfache Variante: ein Tandem-Flug mit einem speziell ausgebildeten Piloten; um 60 Euro. Infos: www.parateam-pannonia.at oder 0650/473 54 78

Malen mit Mörtel und mit Schokolade In Raiding setzen zwei Maler außergewöhnliche Materialien ein. Stefanie Moro malt nicht nur mit Acryl- und Ölfarben, sondern auch mit Schokolade und Kaffee. Bevorzugte Motive sind Porträts und Kaffeehausszenen. Hans Wiedeschitz, gelernter Maurer und künstlerischer Autodidakt, ist der, „der mit dem Mörtel malt“. Er verwendet einen speziellen Künstler-Mörtel, um seiner Kreativität Ausdruck zu verleihen. Beide haben ihr Mal-Material selbst entwickelt und halten es streng geheim. Stefanie Moro bietet Malkurse auch für Urlauber an, die nur ein paar Tage Zeit und weder Material noch Ausrüstung haben: 0664/204 51 73. Besichtigung der Mörtelbilder nach Voranmeldung: 0664/273 62 54. www.moertelmaler.at

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WEINGUT IBY-LEHRNER • Hauptstr. 34 • A-7312 Horitschon • Tel. 02610/42113 • info@weinverkauf.net • www.weinverkauf.net

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L A SSE N S I E S I C H Ü BE RRA S CHE N

&JOGBDI HFOJF FO GBDI HFOJF FO Der Reiz des Mittelburgenlandes sind die Kleinigkeiten. Auch beim Kulinarischen. Doch diese Kleinigkeiten haben es in sich. Geradezu verwöhnt werden Sie als Bewohner wie als BeEin bekömmliches sucher von der Dinkelbrot, ein Natur. Das warsaftiger Nuss- me, pannonistrudel, knackige sche Klima lässt Herzkirschen, ein hier auf einem knuspriges Martini- Platz so vieGansl, ein vollm un- le Obstsorten diger Blaufränkisch nebeneinander und eine süße reifen, wie kaum Kastanien-Palat- anderswo. Pfirschin ke. Das ist nur siche und Kireine kleine Auswahl schen, Marillen an kulinarischen und Mirabellen, Spezialitäten Äpfel und Birder Region. nen, Zwetschken und Nektarinen, Erdbeeren und Ribiseln, Weintrauben und Weichseln, Kastanien und Nüsse. Frisch vom Baum und ganz natürlich bieten die Bauern die meisten Produkte, zumeist aus biologischer Landwirtschaft, an. Einiges können Sie in veredelter Form verkosten. Nach alter Tradition wird

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„Obst in se seiner schönsten Form“, schwärmen die „Schnapsbrothers“ Gerhard und Fredi Hufnagel aus dem Brennerdorf Raiding, wo der Hobbybrenner Wolfgang Hofer selbst Quitten, die roh nicht genießbar sind, als Edelbrand zum Genussprodukt macht – und dafür auch Medaillen bekommt.

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Obst eingemaischt und nach der Gärung im Kessel destilliert.

EDLE BRÄNDE Der „Selbstgebrannte“ von früher ist heute begehrter Edelbrand.

Direkt ab Hof und auf den Bauernmärkten können Sie die Produkte verkosten und kaufen. Nudel- und Mohnspezialitäten gibt es ebenso wie eine breite Palette an Honigprodukten. Mehr als 100 Imker nutzen den Fleiß ihrer 100 Millionen Bienen und den Blütenreichtum der Gegend. Zur Auswahl stehen die Honigsorten Raps, Akazie, Kastanie, Linde, Sonnenblume und Waldhonig. Eine Rarität ist der Akazienhonig, ihn gibt es reinsortig nur hier. Mit dem einzigartigen Aroma und dem natürlichen Geschmack des Mittelburgenlandes. Bei anderen Kostbarkeiten sind Sie schon auf einen Geheimtipp angewiesen, zum Beispiel, dass Sie in

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nter dem Motto: "Triff das Burgenland in der Mitte" - wird hier mit viel Engagement junge burgenländische Gastlichkeit geboten. Das monatlich wechselnde Speisenangebot bringt eine vielseitige kulinarische Abwechslung. Auf Vorbestellung wird vom Gastgeber auch gerne Ihre persönliche Menükarte zusammengestellt. Sehr großer Wert wird auf gute Weinkultur gelegt. Rund 200 burgenländische und internationale Spitzenqualitäten enthält die Weinkarte. Etliche Bouteillenweine werden auch glasweise ausgeschenkt. Im Keller befindet sich eine Vinothek, wo man zu "Ab-Hof - Mitnahmepreisen" Weine kaufen kann. Auf Vorbestellung organisieren wir für Sie auch begleitende Weindegustationen. Die kleinen Gäste sind von der Kinderspielecke im Speisesaal nur sehr schwer wegzulocken. Für Seminarveranstaltungen stehen zwei Räume für bis zu 25 Personen mit Vollausstattung zur Verfügung. Im Hotelbereich bieten die Zimmer sehr guten Komfort mit Telefon und Kabel TV.

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Draßmarkt mittelburgenländisches Straußenfleisch oder bei innovativen Spitzenwinzern das – auch im Preis – hochwertige Traubenkernöl erstehen können.

sauce. Im Ganzen gegrillt, in Scheiben geschnitten, mit dicken Bandnudeln und Gemüse. Und wenn ich

FRISCHE HAUSSALZSTANGERLN Raritäten finden Sie auch bei den Bäckern, Heurigen und Wirten. Die Bäcker machen nach altem Rezept das saftige, geschmackige Hochzeitsbeugl. Die Heurigen kredenzen zu den selbst gemachten Bratwürsten oder zum luftgetrockneten Schinken die typisch mittelburgenländischen Haussalzstangerln. Eine erlesene Kostbarkeit, die in Deutschkreutz ihre Perfektion erreicht. Und viele Wirtshäuser bieten Saisonspezialitäten, vom Maibock bis zum Martini-Gansl, sowie kreative Eigenkompositionen an. „Ich empfehle unser Pfandl, ein rosa gebratenes Schweinefilet in Pfeffer-

mittelburgenländischer Schmankerlwirt. Übrigens: Dort, wo „Schmankerlwirt“ draufsteht, können Sie ruhig einkehren. Aber oft verbirgt sich auch hinter einer einfachen Gasthausfassade ein innovativer Küchenchef. Lassen Sie sich auf ungekünstelte Gastlichkeit und bodenständige Kost ein.

HAUBENLOKAL IN RITZING als würdigen Abschluss für ein genussvolles Essen geeisten Kaiserschmarren serviere, bekomme ich praktisch immer lobende Worte“, erzählt Paul Kraill, Chef des Weingasthofes in Oberpullendorf und

GE NUS STIPP: Einzigartig sind die warmen Super-Salzstangerln bei Heurigen in Deutschkreutz und das Ambiente beim AntiquitätenHeurigen in Lackenbach.

Der Spitzengastronom der Region ist Ernst Horvath. Er ist Chef des einzigen Hauben-Lokals des Bezirkes in Ritzing und kümmert sich persönlich um seine Gäste. Seine Frau Silvia, die Haubenköchin, empfiehlt dem Feinschmecker Kostbarkeiten auf regionaler Basis, zum Beispiel Weißkrautsuppe mit Blunzengolatschen, rosa gebratenen Lammrücken mit Wuzelnudeln und Maronispitz auf Karamelsauce mit gebratenen Apfelspalten. Wer

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noch dazu einen Platz im attraktiven Wintergarten reservieren kann, der wird noch länger vom Mittelburgenland schwärmen. Es gibt sie, die typisch regionalen Genüsse. Wer suchet, der findet. Doch diese Suche kann aufwendig und zeitraubend sein. Diesem Manko begegnet Mag. Elfriede Fischer mit ihrem Genussladen in der Energiemühle in Nikitsch.

gebote bei Kastanien und Nüssen. Immerhin war sie es, die diese österreichische Genussregion „Kaestn und Nuss“ angeregt und – bei strenger Expertenprüfung – durchgesetzt hat. Zufrieden blickt sie auf das einzigartige Angebot, wenn es um die Nuss geht: eingelegte grüne und schwarze Nüsse, Nussöl, Walnusspesto, Blütenhonig mit Nüssen, Nusskipferln, Nussschnitten, Nuss-

SPEZIALITÄTEN VON KAESTN UND NUSS

zwieback, Nusstorte, Nussschokolade, Nussgeist, und Nusslikör. „Ein wahrer Genuss, diese Nuss“, bestätigen die Feinschmecker. Dass die Region das bieten kann, sehen Sie als aufmerksamer Besucher schon von W Weite Weitem. Nussbaumal malleen in den Str Straßen und Nussbäume vor Nus de den en G Gartenzäunen, mächtigee K Kastanienbäume, die vviele iele JJahrhunderte alt sind, rroma romantische Kastanienhai tanienhaine ne p prägen Dörfer und nd Landschaf Lands Landschaft. 500 Kastanienbäume haben die Initiatoren der Genussregion gezählt. Und mehr als 8.000 Nussbäume, die in guten Jahren 200.000 Kilogramm Nüsse abwerfen.

Ein Pflichtbesuch für alle, die das Besondere suchen. In den Regalen oder zum Verkosten bereit stehen Hagebuttenmarmelade, frischer Topfen, Käse in Öl, marim i nierte Pilze, eingelegter g gter Knoblauch, Kürbiss-kernbrot, Cremehonig, PropolisTropfen, Bio-Dinkelvollmehl oder n Melissengeist nach dee FiHausrezept. Elfriede scher freut sich, dasss ihre nterungen langjährigen Ermunterungen erste Erfolge zeitigen: „Aus den traditionellen, oft schon vergessenen Rezepten machen heute selbstbewusste Bäuerinnen diese bodenständigen Spezialitäten, die traumhaft schmecken.“ Ihre Gäste des Genussladens wissen es zu schätzen. Großteils sind es Bioprodukte, die sie im Namen der Erzeuger verkauft und im Sommer sowie für geschlossene Gesellschaften auch in ihrem Spezialitäten-Heurigen anbietet. Besonderes Augenmerk legt die „Genussbotschafterin“ auf die An-

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DINKEL MACHT KLUG Das Mittelburgenland hat auch bei einem anderen Naturprodukt die

Vorreiterrolle übernommen, beim Dinkel. Ganz offiziell ist eine neue, österreichische Genussregion geschaffen worden, „Mittelburgenland Dinkel“. Und das unterstützt die Renaissance dieses alten Nahrungsmittels, das auch als Urweizen bezeichnet wird. Das Hauptanbaugebiet liegt an den Hängen des Günser Gebirges. Etwa 50 Biobauern bauen auf einer Fläche von 250 Hektar Dinkel an, der in der SchedlMühle in Lockenhaus geschält, geputzt und bearbeitet wird und als Flocken, Mehl, Grieß oder anderes Produkt in den Handel kommt. Dinkel gilt nach den Schriften der legendären Hildegard von Bingen als universelles Lebens- und Heilmittel. Dinkelkost ist leicht verdaulich und steigert das Allgemeinbefinden sowie die Leistungsfähigkeit. Biound Vollwert-Pionier Peter Gradwohl in Weppersdorf schwört wie schon sein Vater auf die Kraft des Dinkels. Er verarbeitet das wertvolle Biogetreide im Brot, Gebäck und süßen Plunderteig, in Snacks, Kuchen und Keksen. Sogar in seinem einfachen Bio-Dinkelsemmerl sieht er ungeahnte Kräfte versteckt: „Reiche B-Vitamine und ein hoher Anteil an Kieselsäure machen Köpfe klug und schnell. Der Verstand wird geschärft, die Konzentrationsfähigkeit gesteigert.“ Kennen Sie ein Alltagsgebäck, das so angepriesen wird? Das Mittelburgenland ist – ehrlich gesagt – kein Bezirk des Hochgenusses. Aber für Überraschungen ist es immer gut. Dem Glück des kleinen irdischen Wohlgeschmacks können Sie ganz unvorbereitet begegnen. Zum Beispiel im Gasthaus „Zur Traube“ in Neckenmarkt, wo Sie eine prämierte Paradeiser-Marmelade probieren können.

VERJUS, UNSERE ZITRONE

EINK A UFSTIPP Der Autor, Hans Tesch, empfiehlt zum Mitnehmen: reinsortigen Akazienhonig, Traubenkernöl, Verjus, edle Brände und rare Blaufränkische.

Oder in einem Weinkeller in Horitschon, wo Sie die seltene Spezialität Verjus, sprich „wärschü“, zum Kosten bekommen. Verjus ist, wie

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schon der Name sagt, ein grĂźner Saft, der aus unreifen Trauben gepresst wird. Durch seine milde Säure und sein frisches Aroma ist er ein feiner Ersatz fĂźr Essig und Zitronensaft. Verjus ist aber kein neues Produkt, sondern eine Wiederentdeckung eines WĂźrzmittels aus dem Mittelalter, als es bei uns noch keine Zitronen gab. Die Spitzengastronomie entdeckt ihn wieder. „Seine Säure ist milder als die von Essig, das Aroma feiner als das von Zitronensaft“, klärt uns Biowinzer Franz Weninger auf. Eine Delikatesse, der Sie sonst wo nicht begegnen.

hängeschild der Region. Der Wein prägt die Kultur und mancher herausragende Wein ist bereits Kult. Erleben Sie die besondere Faszi-

Erleben Sie die Vielfalt, wenn Sie in einer Vinothek viele Weine verkosten kĂśnnen, bevor Sie einige Flaschen einkaufen. Vergessen Sie es nicht: Die „Tage der Offenen KellertĂźren“ des Mittelburgenlandes, des Blaufränkischlandes, sind die Wallfahrtstermine der Weinfreunde. Der Autor, Hans Tesch, schätzt die bodenständigen KĂśstlichkeiten. „Wer Fehler finden will, findet sie auch im Paradies“, hat schon USSchriftsteller Henry David Thoreau bemerkt. Q u e l l e n / L i t e r a t u r :

KOSTBARE WEINE Die groĂ&#x;e Ausnahme ist der Wein, der rare Rote. Setzen Sie ein Highlight in Ihrem kulinarischen Aufenthalt im Mittelburgenland, besuchen Sie einen Winzer und nehmen Sie an einer Weinverkostung teil. GenieĂ&#x;en Sie den Rotwein, speziell den Blaufränkisch, das kĂśstliche Aus-

nation, die von den neu erbauten Weinpalästen, den imposanten Barriquekellern und den edlen Verkostungsräumen ausgeht. Verspßren Sie die Leidenschaft, wenn Ihnen prominente wie bescheidene Winzer in ihren Kellern die Wßrze und Dichte des Blaufränkischen demonstrieren.

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Im Herzen des Blaufränkischlandes lliegt iee g t d das as W Weingut e i n g utt d der e r FFamilie Johann Heinrich urch kompromisslose Ausrichtung an strengen QualitätsmaĂ&#x;stäben, grĂśĂ&#x;ten Respekt vor der Natur und eine bedingungslose Liebe zum Wein wurde das Weingut Heinrich zu einem der fĂźhrenden WeingĂźter des Burgenlandes – man trägt eben Blaufränkisch im Herzen. 35 Hektar Anbaufläche in den besten Lagen um Deutschkreutz bilden die Grundlage fĂźr die groĂ&#x;artigen Rotwei-

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ne, die von Johann Heinrich und seiner Tochter Silvia vinifiziert werden. Fßr die bekannt kompetente und herzliche Betreuung der Gäste zeichnet Gerti Heinrich verantwortlich. Seit kurzem werden auch 4 komfortable Gästezimmer, die nach den Weinen des Hauses benannt sind, angeboten. Authentische, ehrliche Weine mit Charakter und Bezug zum Terroir zu erschaffen, ist oberstes Ziel: Im Fokus

steht die autochthone Rebsorte Blaufränkisch, die in der klassischen Ausbauform durch ihre Fruchtigkeit besticht, aber auch durch eine längere Fassreifung gewinnt und schlieĂ&#x;lich vermählt mit anderen heimischen und internationalen Rebsorten wie Zweigelt, Cabernet Sauvignon, Merlot oder Syrah als CuvĂŠe Ăźberzeugt. Die groĂ&#x;e CuvĂŠe „terra o.“ oder der Premiumblaufränkische „Cupido“

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zählen seit Jahren zu den hĂśchstprämierten Weinen des Landes und wurden wiederholt im In- als auch im Ausland unter die hervorragendsten Weine Ă–sterreichs gereiht. FĂźr den Besucher lohnt sich jedenfalls die Verkostung der Weine: Von der animierenden Fruchtigkeit eines jungen Blaufränkisch bis hin zu den Weinen von groĂ&#x;er Kraft und Komplexität – allemal ein Genuss.

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²0CFSQVMMFOEPSG XJS LPNNFO XJFEFS £ Liebe Traude! Danke für die schönen Stunden und die netten Eindrücke, die uns der Besuch bei Euch in Oberpullendorf beschert hat. Ein Frühlingswochenende, das meinem Mann und mir außergewöhnlich gut gefallen hat. Vielleicht war es der flotte Schnitt, den mir der Friseur verpasst hat, der mich gleich am frühen Vormittag in Urlaubsstimmung versetzt hat. Jedenfalls habe ich dann bei meiner kleinen Shoppingtour „zugeschlagen“. Ein salopper Hosenanzug, die passende Ledertasche dazu und sportlich-lässige Schuhe, gekauft in nicht einmal zwei Stunden. Wobei mir die Entscheidung in den Schuhgeschäften, in denen ich überall besonders freundlich bedient worden

bin, nicht leicht gefallen ist. War als Großstadtkind positiv überrascht, was ich in Oberpullendorf an gefälligen Geschäften angetroffen habe und wie schnell ich etwas für mich finden kann. Mein Mann hatte gut lachen. Er verbrachte den Samstag so, wie er ihn sich immer wünscht: Im Cafe die Zeitungen durchgeblättert, dann eine Runde gedreht. Mit einem Abstecher auf ein kleines Gulasch und ein Seidl Bier beim urigen Wirt, mit dem er sich köstlich unterhalten und dem er zugesagt hat, ihn im Fasching zu besuchen, wenn er seine „Kapplsitzung“ abhält. Wenn er nicht schon vorher zu einem Jazz-Abend mit swingenden Musikgrößen vorbeischaut. Doch wirklich „sparsam“ war mein Mann nicht. Die repräsentative Füllfeder mit Kolbenmechanik und der Goldfeder, die in der Auslage als Sonderedition angepriesen war, hat er sich einfach „geschenkt“. Und um eine Speicherkarte ist er ins Fotogeschäft hinein, mit Gratis-Speicherkarte und Digitalkamera ist er heraus. „Ein einmaliges Sonderangebot“, hat er mich beruhigt – beim Treffpunkt unter dem Sonnenschirm vor dem Gasthof. Das Mittagessen zu zweit haben wir beide zur Stärkung gebraucht. Dieser Fisch auf kroatische Art war ein Genuss. Und das Achterl Wein dazu, und danach die Nuss-Palatschinke und der große Braune. Urlaubsrast pur. Auch der Nachmittag brachte einen anregenden Stadtbummel. Schnell in die – wirklich attraktive – Apo-

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Wa n d e r n – m i t u n d o h n e S t e c k e n Besondere Angebote gibt es für Aktive. Deutschkreutz hat zwei Lauf- & Walking-Routen angelegt und beschildert, eine 5,5 km, die andere 7,4 km lang. Walken Sie los und erfreuen Sie sich in und an der wunderschönen Landschaft rund um Deutschkreutz. In Markt St. Martin stehen im Lauf- & Nordic-WalkingPark gleich vier Strecken zur Verfügung: zwei flache Basisstrecken auf Schotter- und Asphaltwegen, eine „Ausdauerstrecke“ für Fortgeschrittene und die „Kraft Power Strecke“ mit fast fünf Kilometern. Infos unter 02613/20200 (Deutschkreutz) oder 02618/22 39 (Markt St. Martin).

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theke, dann in der Drogerie mein Kosmetikset komplettiert. Und wieder habe ich feststellen müssen, dass ich nicht standhaft bin, wenn ich es mit professionellen Beratern zu tun habe. Und dann erst die nobel dekorierten Auslagen der Juweliere, mit Schmuck und Uhren. Mein Mann weiß jetzt ganz konkret, was ich mir zum Geburtstag wünsche. Unbekümmert genossen haben wir auch die Sonnenstrahlen, vor dem Café mit Eiskaffee. Und haben auch beschlossen, endlich wieder ins Kino zu gehen. Mit „Darf ich bitten“ war das Passende dabei. Ein Tanzfilm mit sentimentalem Touch und attraktiven Schauspielern. Dass wir – wie seinerzeit – Rumkugeln und Schnitten in den Kinosaal mitgenommen haben, versteht sich von selbst. Und einen aufregenden Tag lässt man natürlich nicht so einfach zu Ende gehen, haben wir gedacht – und vorm Schlafengehen noch einen Stopp in der Bar eingelegt. Ich schreib Dir das, weil der Tipp mit Oberpullendorf von Dir gekommen ist. Dabei haben wir anfänglich nur das von Dir organisierte Kultur-Spektakel im Visier gehabt, Keramik im Steinbruch. Und das hat tatsächlich unsere Erwartungen mehr als übertroffen. Der Nachmittag mitten im Vulkan, im Steinbruch, der idyllische Teich und rundherum im wilden, grünen Areal die Skulpturen der Keramikkünstler. Ein Traum von einem Ausstellungsgelände. Eine sensationell hochklassige Auswahl an Künstlern, die ihre Objekte und Plastiken zeigen. Es waren echt anregende Plaudereien mit diesen kreativen Typen. Übrigens: Eine kleine Tonfigur im Vorraum wird uns noch lange an die unvergleichliche Atmosphäre in dieser Open-Air-Galerie erinnern. Die Überraschung vor der Abreise muss ich dir unbedingt auch noch erzählen: Wir sitzen im Auto und fahren nicht gleich auf die Schnellstraße auf, sondern Richtung Hauptplatz. Dort bleibt mein Mann vor dem Immobilienbüro stehen und zeigt mir in der Vitrine, welche zwei „Domizile“ ihm gefallen könnten. Aber auch wenn’s damit nicht gleich etwas wird. Oberpullendorf, wir kommen wieder! Schöne Grüße aus Linz, auch von meinem Mann!

Renate

PS: Ich warte auf Deine nächsten Einladungen, doch auf www.kultur-oberpullendorf.at habe ich einen interessanten Termin schon gefunden: das Neujahrskonzert Anfang Jänner. Und dann wird ja auch das kleine Museum über die urgeschichtliche Eisenindustrie umgestaltet und zu besichtigen sein. PPS: Wenn mein Mann weiter so drängt, dauert es nicht einmal so lange. Er will nämlich zur Dixie Gang, zur Musik beim Wirtn.

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www.kultur-oberpullendorf.at


PICARD

Wo im Fasching der Bär los ist In vielen Gemeinden des Bezirks wird traditionelles Faschings-Brauchtum gepflegt. Und auch die Zuschauer kommen auf ihre Rechnung. Sehenswert sind in Neckenmarkt am Faschingssonntag der „Brucktanz“ sowie am Faschingsdienstag das Kipferl- und Orangenauswerfen oder in Ritzing der Sprungtanz der Burschen. In Unterrabnitz treten die „Rekruten“, die Burschen und Mädchen des jeweiligen „Stellungsjahrganges“, als Veranstalter auf. Am Faschingsmontag ziehen der Bär, der Bärentreiber und ein Kasperl mit Musikbegleitung von Haus zu Haus. Im Brauchtum symbolisiert der Bär den Winter, der ausgetrieben wird. Am Faschingsdienstag Punkt Mitternacht endet die Tanzveranstaltung mit dem „Faschingverbrennen“, eine riesige Strohpuppe wird mitten im Dorf verbrannt. Auch in anderen Orten ziehen die „Narren“ herum, der Fasching wird verbrannt oder begraben und davor werden Faschingsköniginnen gewählt, Umzüge und DorfKabaretts abgehalten. In Oberpullendorf gibt es unterhaltsame „Kapplsitzungen“ und am Faschingsdienstag geht es hoch her, beim großen Faschingsumzug durch die Stadt.

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%JF 3BEXFHF EFS 3FHJPO VI E L E R L E B E N STAT T S CHNE LL A NKOMME N

Stark ansteigende Serpentinen und viele Kilometer brettleben. Herausfordernd und gemütlich. Das sind die Radwanderstrecken im Mittelburgenland. Lassen Sie sich überraschen! Als untrainierter Hobby-Radler ebenso wie als Pedal-Profi. Und was es entlang der Strecken zu entdecken gibt, das ist mit ein Gru nd für die kleine Anstrengung. Gefahren wird meist auf asphaltierten Güterwegen, streckenweise auf Feldwegen und auf verkehrsarmen Nebenstraßen. Die Wege sind zwar beschildert, holen Sie sich dennoc h vor dem Start bei Gemeinden, Tourismusämtern oder Ihrem Zimmervermieter eine Radkarte. Und lesen Sie vorweg das Wesentliche über Routen, Längen und Schwierigkeitsgrade.

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Rotweinradweg B 40 Die Strecke für Weinfreunde und Genussradler. 36 km durch die Weinberge von Deutschkreutz, Raiding, Horitschon und Neckenmarkt. Großteils sanfte Hügel, doch sind 100 Meter Höhenunterschied zu bewältigen. Und in Deutschkreutz die zweite Hürde: Beim „Bienendorf“ heißt es „absteigen“ und das Fahrrad 20 Stufen die „Radstiege“ hinauf- oder hinuntertragen. Die Rotweinroute ist eine Strecke, wo Radler auch gerne rasten: in bodenständigen Wirtshäusern, gemütlichen Buschenschenken und unter Nussbäumen in der freien Natur. Wo Stopps angesagt sind bei Kapellen und Marterln, wo Museen und historische Kultstätten besucht werden, um den Horizont zu erweitern. Und wo sich Abstecher lohnen, wie der zur Pfarrkirche Kleinwarasdorf mit dem MorattiAltar. Der Weg offenbart

beschauliche, verschlafene Dörfer. Immer wieder kommt man zu Stellen, von denen sich traumhafte Aussichten bieten. Panoramablicke beim Radeln entlang des Ödenburger Gebirges, in den Rieden, wo Österreichs „große Rote“ wurzeln.

henunterschied 90 Meter. Dann zurückrollen über Unterfrauenhaid, Raiding und Horitschon. Wer die Abkürzung über Lackendorf nimmt, erspart sich Steigung und einige Kilometer.

Lisztradweg B 46

Einen Schluck „Waldquelle“ direkt im Trinkpavillon, und los: 18 km radeln mit Blick auf den Vulkan Pauliberg. Kobersdorf, Lindgraben und dann die größte Steigung, 60 Meter Höhenunterschied. In verträumter Landschaft geht’s bergab und bergauf nach Markt St. Martin, Weppersdorf, Tschurndorf. Zurück in Kobersdorf finden Sie Anschluss an das NÖ-Radwegenetz.

Eine attraktive Kulturtour, die durch den Liszt-Geburtsort Raiding führt. 27 km lang, mit unterschiedlichen Ansprüchen. Von Neckenmarkt, mit der tiefsten Stelle, über Ritzing bis Lackenbach – Hö-

TIPP „Scheuen Sie sich nicht, ein Rad auch nur für zwei, drei Stunden zu leihen“, rät der Autor, Hans Tesch. „Um nur ` 2,30 pro Stunde winken Ihnen reizvolle Landschaften und ein natürliches Vergnügen.“ Übrigens: In Deutschkreutz zahlen Sie für einen Tag maximal ` 12,–.

Waldquellenweg B 42

Bundesstraßenradweg R 62 Führt von Weppersdorf bis zur Grenze bei Deutschkreutz. Eine Talfahrt der Extraklasse.

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Freizeit & Sport

120 Meter Höhenunterschied auf 20 km. Am Fuße des Ödenburger Gebirges durch Lackenbach, Ritzing, Neckenmarkt, Unterpetersdorf und Deutschkreutz. Verbindet einige Radrouten.

Römische Bernsteinstraße Radweg B 47

Naturparkradweg B 49 13 km; verbindet die Waldquelle- mit der ZöberntalStrecke; beginnend bei Neudorf/Landsee durch Kaisersdorf, Draßmarkt und Weingraben bis Karl. Idyllische Landschaft, alte Häuserfassaden. Fotoapparat nicht vergessen! FamilienthermenRadwanderweg B 43 14 km lang geht’s spürbar bergab, von Dörfl, wo

der Jubiläumsradweg R1 vorbeiführt, über Steinberg, Ober- und Unterloisdorf nach Großmutschen – dort Anbindung an den extrem familienfreundlichen, brettlebenen Rundkurs Strebersdorf–Lutzmannsburg– Frankenau; weitere 5km bis zur Therme Lutzmannsburg, inklusive Rundkurs 28 km lang.

Verbindungsradweg B 44 Route zwischen Rotweinund Thermenweg. 13 km sind es zwischen Kleinwarasdorf und Großmutschen. Wer Richtung Therme unterwegs ist und Kilometer sparen möchte, fährt bei Kroatisch Geresdorf direkt nach Lutzmannsburg.

Der Römer-Radweg entlang des Raidingbaches durch das Oberpullendorfer Becken. Von der Grenze im Norden bis zur Grenze im Süden 30 km lang; zwischen Lisztradweg und Thermalradweg sind es nur 17 km, davon 14 km auf der historischen Trasse, auf der schon die Römer Bernstein transportiert haben. Von Deutschkreutz über Neckenmarkt ansteigend bis Raiding, 60 Meter Höhenunterschied, dann ziemlich flach weiter über Großwarasdorf bis Nebersdorf, zuletzt stark fallend bis Großmutschen und Strebersdorf. Dann fehlen nur noch ein paar

7350 Oberpullendorf, Augasse 27, Tel. 02612 / 423 53 Öffnungszeiten: Di, Mi 8-17.30 Uhr, Do 8-14 Uhr, Fr 7.30-18 Uhr, Sa 7-15 Uhr

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Kilometer bis zur Therme Lutzmannsburg.

Blick wie ein Rundweg aus, ist es aber nicht!

EU-ThermalRadwanderweg B 48

Verbindungsradweg B 45

15 km, von Oberpullendorf Ăźber Unterpullendorf, GroĂ&#x;mutschen, Strebersdorf zur Therme Lutzmannsburg. Dort geht der Radweg Ăźber die Grenze bei Zsira weiter in Ungarn Richtung Thermalbad BĂźk. Eine anspruchslose Strecke: 9 km ohne HĂśhenunterschied, dann kurz abfallend und dann wieder eben weiter.

Zwischen Thermen- und ZĂśberntalradweg, vom B 43 zum B 41. Von Frankenau Ăźber Klostermarienberg, Mannersdorf an der Rabnitz, Rattersdorf, Liebing, Hammerteich bis nach Lockenhaus. Auf den 18 km sind 110 Meter HĂśhenunterschied zu bewältigen – anfangs kaum, dann stärker steigend. Anders herum: eine schwungvolle Talfahrt von Lockenhaus Richtung Therme.

ZĂśberntal-RabnitztalRadwanderweg B 41

Jubiläumsradweg R 1 22 km durchgehend asphaltiert. Von NĂ– kommend, 14 km locker bergab Ăźber Steinbach, Pilgersdorf, Bubendorf, Deutsch Gerisdorf, Langeck nach Lockenhaus. Dort eine extreme Steigung: 85 HĂśhenmeter innerhalb von nur 3 km Richtung HochstraĂ&#x;. Als Lohn winkt ein ebensolches Gefälle, bergab durch Piringsdorf, Unterrabnitz und Schwendgraben Richtung Oberrabnitz. Sieht auf den ersten

Vom Berg ins Tal und wieder hinauf fĂźhrt dieser grĂśĂ&#x;tenteils asphaltierte Weg entlang der BundesstraĂ&#x;e durch den Bezirk. Von Sieggraben bis Oberpullendorf bergab, 22 km. Dann nochmals mehr als 20 km. Erst stark ansteigend Richtung DĂśrfl und weiter bis Piringsdorf, ein paar Kilometer schĂśn bergab bis Lockenhaus, dann heiĂ&#x;t es, in die Pedale treten.

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Fahrrad-Verleihe

SonnenlandRadtouren Sie starten und enden im „Rolling Therminal“ vor der Sonnentherme Lutzmannsburg-Frankenau. Die Routen sind beschildert, sodass eine Orientierung leichtfällt, wenn Sie nicht die gesamte Tour machen mĂśchten. Die drei Touren sind 25, 50 oder 65 km lang Besser biken

Lutzmannsburg Radverleih Apfelhof Rohrer, Wiesenweg 2 Tel.: 2615/874 29 Tel.: 664/260 27 68 Lutzmannsburg Radverleih Alfred Purt HauptstraĂ&#x;e 59 Tel.: 2615/872 17 Deutschkreutz Radverleih Dorner HauptstraĂ&#x;e 85 Tel.: 2613/802 96 www.radverleih-dorner.at Kindersitz u. -helm stehen gratis zur VerfĂźgung. Ritzing Fahrradverleih HauptstraĂ&#x;e 21 Tel.: 664/112 47 85 Oberpullendorf 2RadCenter Rainer GĂźnserstraĂ&#x;e 1 Tel.: 2612/423 40

Fßr Draufgänger und Grenzgänger stehen im Naturpark Landseer Berge drei längere Mountainbike-Routen zur Verfßgung. Auf den markierten, anspruchsvollen Strecken sind Sie auf dem Moun-

tainbike legal durch das Mittelburgenland unterwegs. Auch Teilstrecken sind als solche markiert und im Rundkurs befahrbar, wie die KeltenStrecke, Martini-Strecke, Rabnitztal-Runde, Heidriegel-Strecke oder Ruine-Landsee-Strecke.

„Ein mehr als 40 km langes zusammenhängendes Wegenetz fĂźr Inlineskater gibt es nur hier bei uns“, schwärmt Thermendirektor Wolfgang StĂźndl vom einzigartigen Angebot seiner „Rolling Area“. Alle Wege, GĂźterwege, sind zumindest vier Meter breit, fein asphaltiert und werden wĂśchentlich mit einer Kehrmaschine gesäubert. DĂśrfer werden mĂśglichst umfahren,

um dem Verkehr zu entgehen. Die beschilderten Skating-Touren starten und enden im „Rolling Therminal“ vor der Sonnentherme. Die drei Skating-Routen sind 7 oder 15 km lang. Eine Route ist auch fĂźr weniger geĂźbte Skater oder Anfänger geeignet. Inlineskates und Schutzkleidung kĂśnnen auch ausgeliehen werden. Anfänger kĂśnnen mit einem Kurs starten.


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6SMBVC JN 4BUUFM Schwingen Sie sich in den Sattel. Zu jeder Jahreszeit können Sie hoch zu Ross das Mittelburgenland erkunden. Auf einem markierten Reitwegenetz, das mehr als 350 Kilometer umfasst. Traben Sie in unberührter Natur, durch Wiesen und Wälder, neben blühenden Rapsfeldern und leuchtenden Sonnenblumen. Galoppieren Sie über Stoppeläcker, durch Weinberge und an Bächen entlang,

„Cablot“ ist das Flaggschiff (Cabernet Sauvignon/ Merlot)

vorbei an einem aufgelassenen Kohlebergwerk, einer mächtigen Burg oder einem prächtigen Kloster. Machen Sie Rast bei Fischteichen oder Wasserquellen, bei Gasthöfen oder Reitstationen. Zum Großteil bewegen Sie sich auf Wiesen-, Erd- und Schotterwegen, manchmal werden auch Radwege berührt, selten sind auch verkehrsreichere Straßen zu überqueren. Die Reiterhöfe bieten ge-

führte Tages-, Wochenend- oder Mehrtagesritte. Hier können Sie reiten lernen und an einem Dressur- und Sprungunterricht teilnehmen. Kinder

können auf der Pferdekoppel Geburtstag feiern oder ein Kinderreitlager besuchen. Auch romantische Kutschenfahrten sind möglich. Übernachtungen werden organisiert, bei vielen Herbergen können Sie auch Ihr Zelt aufschlagen. Infos über Reiten und Reitwege, 20 bis 70 Kilometer lang, unter www. burgenland-im-galopp.at oder auf www.bikeburgenland.at/reiten.

WANDERN ÜBER DIE GRENZE: Denken Sie daran, dass es nunmehr erlaubt ist, bei Wanderungen auch einfach über die Grenze nach Ungarn zu spazieren. Z.B. im Helenenschacht bei Ritzing ins unvergleichliche Bergarbeiterdorf Brennberg. Reisepass oder Personalausweis sind dennoch mitzunehmen!

„Quattro“ das Markenzeichen des Hauses (Cabernet Sauvignon/ Blaufränkisch/Zweigelt/ Merlot)

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#BEFGSFVEFO SONNENSEE RITZING Idyllisch gelegen, mitten im Wald, im Ortsteil Helenenschacht. 42.000 qm große Anlage. Klares, sauberes Wasser, dessen Selbstreinigungskraft mit GranderTechnologie verstärkt wird. Ausgedehnte Liegeflächen, Sonnenterrassen und viele charmante Plätze, wo auch Baumgruppen Schatten spenden. Für die Kleinen: beschatteter Sandstrand, Kinderspielplatz, NichtschwimmerBereich und Schwimminsel. Für die Aktiven: 100-MeterWasserrutsche, Breitwasserrutsche, Sprunganlage, Wasserfontäne, Beachvolleyballplatz, Tennisplätze und Schnuppertauchen. Umlaufend befestigter Weg. Verleih von Sonnenschirmen und Liegen. Selbstbedienungs-Restaurant bei der überdachten 400-qmTerrasse, mit zwei Tagesmenüs. Geöffnet von 9 bis 20 Uhr; romantische Sonnenuntergänge erlebbar. Eintritt: ` 4,– Halbtageskarte ` 3,– ermäßigt ` 2,– Info: 02619/674 74 www.sonnensee.at www.ritzing.at

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NATURPARK BADESEE KOBERSDORF

ERLEBNISBAD LOCKENHAUS

SCHWIMMBAD NEUTAL

Wundervolle Lage, 2 km außerhalb des Ortes, mitten im Naturpark Landseer Berge. 7.000 qm groß und bis zu 4m tief. Schöne Liegewiesen, moderne Umkleidekabinen und ein kleines Restaurant. Geöffnet ab 1. Mai. Im Sommer erreicht das Wasser eine Temperatur von 25 Grad. Mit Kinderspielplatz und Beachvolleyball-Platz. Eigener Pferderastplatz. Im Winter: Eislaufplatz Infos: Gemeinde Kobersdorf 02618/82 00 Bademeister 02618/201 85 www.kobersdorf.at

Freibad in ruhiger Lage am Waldrand. Mit Erlebnisbecken, 50 m langer Wasserrutsche und Luftsprudel. Das Wasser wird mit Solaranlagen auf 25 Grad aufgeheizt. Kinderspielplatz und Schulteich für die Kleinen. Große Liegewiese und Buffet. Geöffnet Juni bis September, 9 bis 19 Uhr. Info: www.lockenhaus.at Tel. 02616/22 02 (Gemeindeamt)

Waldbad in idyllischer Lage, in der Dankowitsch-Straße. In Terrassenform großzügig angelegt. Das Wasser wird mit der Grander-Technologie belebt, was weniger brennende Augen und angenehmeres Empfinden auf der Haut bewirkt. Belebtes Wasser auch bei den Duschen und beim Trinkwasser. Gerne benutzt: Großwasserrutsche und Sprudel. Solaranlage sorgt für optimale Wassertemperatur. Separates Kinderbecken. Plätze für Beachvolleyball und Street Soccer. Geöffnet von 9 bis 20 Uhr. Eintritt: ` 3,– für Erwachsene, ` 2,– für Begünstigte und für Kinder bis 6 Jahre frei. Infos: www.neutal.at und 02618/24 14 (Gemeindeamt)

SCHWIMMBAD OBERPULLENDORF

Riesenareal mit drei Becken, für Kleinkinder, Nichtschwimmer und Schwimmer. Wasserrutsche. Mit Minigolfplatz und zwei Beachvolleyballplätzen. Tischtennis-Tische, Riesen-Schach und Mühle-Spielfeld. Kinder-Spielgeräte. Geöffnet: Mitte Mai bis Schulbeginn, von 9 bis 20 Uhr. Infos: Tel. 02613/803 12 www.deutschkreutz.at 02613/802 03 (Gemeindeamt)

Das Freibad mitten in der Stadt, Mühlbachgasse 4. Mit Kinderplanschbecken, Rutsche, 1-Meter-Brett und Sportbecken. Kinderspielgeräte. Buffet und Beachvolleyball-Platz. Eintritt: Kinder bis 6 Jahre gratis, Begünstigte ` 1,50, Erwachsene ` 3,–. Halbe Preise ab 16 Uhr und für Gruppen, günstige Saisonkarten. Geöffnet von Mitte Mai bis Mitte September, von 9 bis 20 Uhr. Infos: Stadtgemeinde Oberpullendorf 02612/422 07 www.oberpullendorf.info

ERLEBNISBAD KAISERSDORF

SCHWIMMBAD DRASSMARKT

Freibad, wunderschön am Waldrand gelegen. Mit Breitrutsche, Geysir und Massagedüsen. Beachvolleyball-Anlage. Zusatzangebot: Zeltplatz mit 14 Zelten für je vier Personen. Infos: www.kaisersdorf.com oder 02617/23 11 (Gemeindeamt)

Freibad. Sportbecken mit Nichtschwimmerbereich und Rutsche. Extra Kinderbecken. Plätze für Beachvolleyball und Beach-Soccer. Sonnenschirm-Verleih. Geöffnet ab 10 Uhr, im Juli und August ab 9 Uhr. Infos: www.drassmarkt.at 02617/22 04 (Gemeindeamt)

ERLEBNISSCHWIMMBAD DEUTSCHKREUTZ

NATURBADETEICH MARKT ST. MARTIN Die neueste Badeanlage des Bezirkes, errichtet an der Stelle des alten Schwimmbades. Im Zentrum des Areals befindet sich der Naturteich mit einer Wasseroberfläche von 1.400 qm; ein Drittel entfällt auf den Regenerationsbereich, zwei Drittel stehen den Schwimmern und Nichtschwimmern zur Verfügung. Für die Kleinen: Rutsche und Bachlauf mit Wasserfall. Ein Teil des Teiches ist von einem Sandstrand umgeben, die große Rasenfläche lädt – wie der BuffetBereich – zum Erholen ein. Beachvolleyball-Platz und Boccia-Bahn.

FÜR W ASSERRATTEN,


CAMPINGPLÄTZE

Vis à vis, Mühlweg 2, befindet sich der Campingplatz mit einer Gesamtfläche von 5.000 qm und 30 Stellplätzen. Infos: www.marktstmartin.at Tel. 02618/22 39 (Gemeindeamt)

SONNENTHERME LUTZMANNSBURG Täglich geöffnet, das ganze Jahr über. Drei getrennte Bereiche: Erlebnistherme mit zwei Mega-Wasserrutschen, Ruheoase und Babyworld.

Europas führende Therme für Babys und Kleinkinder bietet allen etwas. 400 qm großes Ruhewasserbecken und freie Liege garantiert. Spezialangebote für Babys und Kleinkinder. Temperatur im Außenbecken in der kalten Jahreszeit: 35 Grad. Geöffnet 9 bis mindestens 21 Uhr. Eintritt: Tageskarte für Erwachsene (inklusive Sauna) ` 22,90, Senioren 4 Stunden ` 15,90 Infos: www.sonnentherme.com oder 02615/871 71

Camping Sonnenland Lutzmannsburg

Naturbadeteiches. Gesamtstellfläche 5.000 qm, 30 Stellplätze. Kleine RadModernste Anlage. Europas erster fahrer-Kabinen fürs schnelle ÜberCampingplatz mit belebtem Gran- nachten. Infos: 02618/22 39 (Geder-Wasser und nach Feng-Shui. Am meindeamt) www.marktstmartin.at Ortsrand, 10 Minuten Gehzeit zur Naturpark-Zeltlagerplatz Sonnentherme. 6.000 qm NaturbaKobersdorf deteich. Grillplätze mit LagerfeuerFünf Minuten vom Dorf und 1 km stelle. Indianerdorf u. Bogenschießen. Freizeitspaß. Indoor-Spielbe- vom Badesee entfernt. Auf einer reich. Minimarkt und Restaurant. Waldlichtung gelegen. Ofenfrische Bäckersemmeln werden – auf BeInfos: 0664/416 07 08 stellung – zugestellt. www.camping-sonnenland.at Infos: 02618/82 00 (Gemeindeamt) Camping Markt St. Martin 0664/519 23 64 Tourismusverband Mühlweg 2, vis à vis des neuen www.kobersdorf.at

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SPORTLER UND GENIESSER

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FAHNENSCHWINGERU. WEINBAUMUSEUM NECKENMARKT Das berühmte Brauchtum, übersichtlich dargestellt: die geschenkte Fahne, der historische Hintergrund, das Fahnenschwingen. Weinwirtschaft früher: Geräte, Gegen-

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MUSEUM FÜR BAUKULTUR MUBA NEUTAL

MIDA-HUBER-HAUS LANDSEE

Schausammlung im Geburtshaus (22. 10. 1811) des weltberühmten Komponisten und Pianisten Franz Liszt. Schwerpunkt: der junge Liszt. Originale, Porträts, Hörboxen, Musik. 7321 Raiding, Lisztstr. 46 Geöffnet: Palmsonntag bis 31. Oktober, täglich 9–12 und 13–17 Uhr. Führungen nach Voranmeldung. Franz LisztZentrum, Tel.: 02619/510 47, Gemeindeamt 02619/72 20, Eintritt: Erw. ` 3,50, Kinder, Senioren ` 2,–, Fam. ` 7,– www.lisztzentrum.at

GOLDMARKGEDENKHAUS UND HARKAUER MUSEUM DEUTSCHKREUTZ

stände und Arbeitsweise. Vor dem Museum die „wilden Reben“ und die Rebstöcke heute. Alter geflochtener Bienenstock und archäologische Fundstücke. 7311 Neckenmarkt Rathausgasse 1 Geöffnet: 1. Mai bis 31. Okt.: Do bis So, 15–18 Uhr und gegen Voranmeldung. Tel.: 02610/422 63 oder 0664/381 13 15 Eintritt: Erwachsene ` 3,–, Kinder ` 1,–, Gruppen mit Führung (mind. 8 Pers.) ` 2,–. www.neckenmarkt.eu

MUSEUM SCHLOSS LACKENBACH

Leben, Wirken und Zeit von Carl Goldmark, dem bedeutendsten Opernkomponisten der Monarchie. Goldmark hat ab 1834 als Kind in diesem Haus gelebt. Interessante Präsentation. Harkauer Museum – Dokumentation der Heimatvertriebenen, Alltagsgegenstände und Trachten. Goldmark-Gedenkhaus 7301 Deutschkreutz Hauptstraße 54 Geöffnet: Mo, Die, Mi, Do, So 10-12, Fr 10-16, Sa 10-14 Uhr oder gegen Voranmeldung unter 02613/202 00 Freier Eintritt! www.deutschkreutz.at

Die umfassende Geschichte der Maurer, speziell der Feuerungsmaurer, und die Geschichte des Burgenlandes in den letzten 200 Jahren. Attraktiv, informativ, interaktiv. Authentische Herstellung eines Lehmziegels. 7343 Neutal, Hauptstr. 58 Geöffnet: Öffnungszeiten 1. März - 30. November: Sa, So und Feiertag von 14–17 Uhr, täglich (außer Montag) von 10–17 Uhr nach tel. Voranmeldung unter 0664/566 33 89 oder über die Ruftaste beim Museum. Führungen ab 10 Personen, nach Anmeldung. Besichtigungen nach Vereinbarung ganzjährig möglich (02618/24 14-0 Gemeindeamt). Eintritt: Erw. ` 3,–, Ki. ` 1,–, Pens., Gruppen ` 2,50 www.muba-neutal.at

Heimelige Gedächtnisstätte mit unveränderter Einrichtung, Wohn- und Sterbehaus der Mundart- und Heimatdichterin. Präsentation ihrer Werke, Lyrik und Prosa. 7341 Landsee Hauptstraße 109 Zu besichtigen: ganzjährig gegen Voranmeldung: 02618/73 06 oder 0664/798 13 16 (Elisabeth Schütz, Hauptstraße 88). Einen Schlüssel haben auch die Nachbarin und der Dorfwirt. Eintritt: freie Spende www.landseeaktiv.at

FLECHTMUSEUM PIRINGSDORF

STEINMUSEUM LANDSEE Dauerausstellung „Der Natur auf der Spur“. Die Lebensräume Wald, Feld, Fluss und See. Tierstimmen-Quiz, „Geruchs“-Bar und Erforschung mit Mikroskop. Biblioteria. Entwicklung der Jagd von der Steinzeit bis heute. Fachkundige Führung. Geöffnet: September bis Juni, Mi bis So, 9–16 Uhr, Juli und August, täglich 9–16 Uhr. Tel.: 02619/200 12 oder 02619/86 26. Eintritt: Erw. ` 4,–, Ki. ` 2,–, Gruppen ` 3,– www.naturspur.at

In einer Grünfläche im Ortszentrum neben der Kirche sind Gesteine des Burgenlandes ausgestellt und gekennzeichnet. Nicht nur Basalt, Vulkangestein vom nahen Pauliberg. Freier Zutritt. www.landseeaktiv.at

Kleiner Schauraum über das Flechten der „Strohsimperl“ und der Buckelkörbe. Materialien, Gerätschaften und Fotos. 7371 Piringsdorf, Bundesstraße 27, im Haus Korbwaren Böhm Geöffnet: ganzjährig Mo–Do 7:30–16 Uhr, Fr 7:30–12 Uhr. An Wochenenden und Schauvorführungen nach Vereinbarung, 02616/87 01. boehm.korb@aon.at www.piringsdorf.at

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MUSEUM BURG LOCKENHAUS

Bedeutende Ritterburg, um 1200 erbaut, mit gewölbtem Kapitelsaal, Kultraum, Folterkammer und den ältesten Fresken des Burgenlandes. Dauerausstellungen: Prof. Paul Anton Keller Museum, Gustinus Ambrosi, Der Templerorden, Schlösser und Beschläge, Traditionsraum des Husarenregiments „Graf Nádasdy“. 7442 Lockenhaus, Burg Geöffnet: Burgbesichtigungen und Dauerausstellungen ganzjährig: April-Nov. 8–17 Uhr, Dez.-März 8–16 Uhr, Eintritt: Erw. ` 5,–, Ki. ` 2,50, Pens. ` 4,–. Burgführungen ` 2,– Di und Do 14 u. 16 Uhr oder gegen Voranmeldung. Tel. 02616/23 94 www.ritterburg.at

SCHEDL-MÜHLE LOCKENHAUS

Das Arbeiten ist des Müllers Lust. Erleben, wie das Mehl gemacht wird. Zuschauen, wie der Müller das Getreide mahlt, den Dinkel schält und aufbereitet. Mühle ist 450 Jahre alt. 7442 Lockenhaus Hauptstraße 6 Geöffnet: Jan.–Dez. jeweils Mo–Fr 8–17, Sa 9–12 Uhr, Besichtigung und Führung gegen Voranmeldung (Julius Schedl, Tel. 02616/23 11). Für jedes Alter geeignet. Schlechtwettertipp. Eintritt: Erw. ` 3,–, Schülertarife und Gruppenermäßigung www.muehlenreise.at

VENEZIANERGATTER LOCKENHAUS Historische Brettersäge, die auf einen Entwurf von Leonardo da Vinci zurückgeht, „gattert“ den Holzstamm wie vor 400 Jahren. Erstmals 1597 erwähnt, mit einem Sägeblatt, funktioniert noch wie ursprünglich – mit der Kraft des Wassers aus dem Bach. Fachkundige Führung, interessant auch die alten Holzbearbeitungsgeräte und Maschinen. 7442 Lockenhaus, Hauptstr. 93, „Zur alten Brettersäge“ Besichtigungen ganzjährig nach Voranmeldung, Tel. 02616/26 72 (Fam. Kogl). Das Zurichten erfordert Zeit. Eintritt: ` 2,50 www.naturparkgeschriebenstein.at

len Farben und als schwarze Wintertracht. Zu bewundern sind auch gehäkelte Haubenbänder und bestickte Samtleibchen. Zum Vergleich sind auch Trachtenstücke der benachbarten ungarischen und kroatischen Ortschaften ausgestellt. 7361 Lutzmannsburg, Hauptstraße 28 Geöffnet: jederzeit möglich nach tel. Vereinbarung mit Horst Weber 02615/87195 oder Eva Gneisz 02615/ 872 26 oder Gemeindeamt 02615/872 02. Eintritt: freie Spende www.lutzmannsburg.info

EUROPÄISCHES HUNDEMUSEUM KLOSTERMARIENBERG

SCHAURAUM EISENVERHÜTTUNG OBERPULLENDORF

Schausammlung, gewidmet dem „besten Freund des Menschen“. Abstammung und Anatomie, Rassen und Geschichte, Einsatz und Hundemusik. 7444 Klostermarienberg, Kloster Marienberg Geöffnet von 1. Mai bis 26. Okt., an Sonn- u. Feiertagen 14–17 Uhr und gegen Voranmeldung (6 Personen). Infos Anton Schoberwalter 02611/22 92 und 0664/501 68 16, 02611/22 04 (Gemeinde Mannersdorf) www.kulturimkloster.at

HEIMATHAUS KOBERSDORF

Einblick in die Ur- und Frühgeschichte, die Zeit, als im Raum Oberpullendorf Eisen geschmolzen wurde. Originaler, 2.500 Jahre alter „Rennofen“, archäologische Fundstücke. 7350 Oberpullendorf, Hauptstraße 9, im Rathaus Geöffnet: Der Schauraum wird umgestaltet. Vor Besuch Öffnungszeiten erfragen, 02612/422 07 12 www.oberpullendorf.info www.oberpullendorf.at

Kleines Volkskundemuseum. Sammlung von Exponaten aus alten Zeiten. In offener Rauchkuchl bäuerlicher Hausrat aus dem 19. Jahrhundert. „Katholische“ und „evangelische“ Stube. Dokumentation der Kobersdorfer Geschichte. Rückblick auf Zünfte und Handwerk. 7332 Kobersdorf , Waldgasse 15, im alten Zollhaus Geöffnet: nur für Gruppen und nach Vereinbarung, Tel. 0664/519 23 64 (Christine Binder, Tourismusverband) oder Tel. 02618/82 00 (Gemeindeamt). Eintritt: ` 1,– www.kobersdorf.at

TÖPFERMUSEUM STOOB

DORFMUSEUM NIKITSCH

Historisches Töpferhaus, mit Kachelofen. Zusammenstellung von Geräten, Geschirr und Fakten über das traditionelle Handwerk, das Stoob berühmt gemacht hat. Vom Aufbereiten des Materi-

Sammlung im Haus der Keramikerin Anica Kostyan. Gebrauchskeramik aus früheren Zeiten, bäuerliche Arbeitsgeräte, Werkzeuge und altväterische Möbel. 7302 Nikitsch, Hauptstr. 25 Geöffnet: „wenn wer zu Hause ist“, meist täglich ab 8 Uhr. Tel.: 02614/8314, Eintritt frei www.anicakeramik.at

TRACHTEN- UND VOLKSKUNDEMUSEUM LUTZMANNSBURG Liebevoll aufbereitete Sammlung von bäuerlichen Geräten, Hausrat, Textilien, Bauernmöbeln und Dokumenten. Ausgestellt ist auch die bekannte „Lutzmannsburger Tracht“. Sie gibt es als helle Mädchentracht, als Frauentracht in satten, dunk-

als bis zum Formen auf der Drehscheibe. Plutzer, Häferl, Weidling und andere Tongefäße. Im Garten steht der letzte erhaltene Brennofen. 7344 Stoob, Hauptstraße 85 (im Hof der Raiffeisenbank) Geöffnet nach Vereinbarung. Fachkundige Führungen: Günther Hoffmann, Hauptstraße 71, Stoober Töpferstadl, 0650/975 06 78, http://home.tele2.at/toepferstadl 02612/424 36 (Gemeindeamt) www.stoob.at

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1938 haben die Nationalsozialisten die Kobersdorfer Synagoge verwüstet. Eine Beseitigung durch Abbrennen kam nicht in Betracht, weil man fürchtete, die Flammen könnten auf das nahe Schloss übergreifen. 1941 sollte gesprengt werden. Jedoch der SprengKobersdorf und meister verweigerdie jüdischen te. Er war noch geGemeinden von schockt davon, dass Lackenbach und bei der Sprengung Deutschkreutz. der Synagoge in Deutschkreutz ein sechzehnjähriges Mädchen ums Leben gekommen war. So blieb die Synagoge in Kobersdorf als einzige der burgenländischen „Siebengemeinden“ und eine der wenigen in Österreich erhalten. Heute bemüht sich ein Verein um die Restaurierung des 1860 erbauten Gebäudes. Das Dach konnte neu gedeckt werden, doch schon danach fehlte es am Geld. Nur schrittweise wird saniert. Wer heute bei einem Konzert oder einer Lesung von „Kultur im Tempel“ in der Synagoge seine Blicke schweifen lässt, ist bedrückt von den Spuren der Verwüstung und des jahrzehntelangen Verfalls. Der Innenraum ist ausgeräumt, gerade so, wie ihn die Nazis hinterlassen hatten. Die Fenster sind mit einem Bretterverschlag notdürftig verschlossen, der Putz bröckelt von Wänden, Decke und Kuppel. Kein Thoraschrein mehr, kein Lesepult, auf dem aus der Thora gelesen wurde, kein siebenarmiger Leuchter, kein Ewiges Licht. Die baufällige Empore wird von Holzpfählen dürftig gestützt. Eine be-

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drückende Atmosphäre. Die Obfrau des Vereines, Naama Magnus, will mit kleinen Sanierungsmaßnahmen weitermachen: „Die Synagoge von Kobersdorf ist zweifelsfrei ein bedeutendes historisches und kulturelles Denkmal von überregionaler Bedeutung. Sie soll als Gedenkstätte für die ausgelöschten jüdischen Gemeinden des Burgenlandes, für die untergegangene jüdische Kultur erhalten werden.“ Die Synagoge soll auch im desolaten Zustand als Veranstaltungsraum dienen und so als Mahnmal wirken.

Noch ein zweites Grundstück weist in Kobersdorf auf die jüdische Vergangenheit hin: der jüdische Friedhof, nur wenige Gehminuten entfernt. Am Ortsrand gelegen, ist er der einzige Waldfriedhof des Burgenlandes. Mehr als zweihundert noch bestehende Grabsteine erinnern daran, dass hier vor fast 500 Jahren die ersten Juden Zuflucht gefunden haben und dass hier vor fast 200 Jahren mehr als 700 Juden gelebt haben. Kobersdorf war ein beliebter Kurort für die orthodoxen Juden Wiens und hatte sogar ein eigenes Salonorchester.

BES UCH

Mit der Vertreibung durch die Nationalsozialisten 1938 fand das jüdische Gemeindeleben in Kobersdorf ein abruptes Ende. So auch in den beiden anderen – von den Esterházys geschützten und mit Privilegien versehenen – jüdischen „Siebengemeinden“ des Bezirkes, in Lackenbach und Deutschkreutz.

Ein Betreten der Synagoge ist nur während der Veranstaltungen und sonst nur für Gruppen, nach Anmeldung, möglich: Verein zur Erhaltung und kulturellen Nutzung der Synagoge Kobersdorf, 1050 Wien, Siebenbrunnengasse 30/3

www.kobersdorf.at


LACKENBACH Lackenbach, in das viele aus Wien vertriebene Juden zugezogen sind, war nicht zuletzt wegen der jĂźdischen Geschäftsleute eine blĂźhende Gemeinde. Vor 140 Jahren waren noch 770, fast zwei Drittel der Bewohner, jĂźdischen Glaubens. Die repräsentative Synagoge wurde 1942 gesprengt. Auf dem jĂźdischen Friedhof, dem grĂśĂ&#x;ten im Burgenland, befindet sich unter anderem das Grab von Arthur Schnitzlers Vorfahren Markus Mordechai Schey.

DEUTSCHKREUTZ Auch in Deutschkreutz ist der jĂźdische Friedhof der letzte stumme Zeuge. Immerhin hat hier eine der grĂśĂ&#x;ten burgenländischen Judengemeinden bestanden. Die 1.200 Juden machten vor rund 150 Jahren 38 Prozent der GesamtbevĂślkerung aus. Die Talmudschule von „Zelem“, wie Deutschkreutz auf He-

Karl Goldmark, geboren am ungarischen Plattensee, verbrachte seine Kindheit in Deutschkreutz, wo sein Vater Kantor und Notar der jĂźdischen Gemeinde war. Heute erinnert das Goldmark-Museum an den berĂźhmten jĂźdischen Zuwanderer. „Die Tore zu den FriedhĂśfen sind in allen drei Gemeinden gesperrt. Ein Blick auf die Grabsteine ist ungehindert mĂśglich. Die jeweiligen Gemeindeämter informieren Ăźber die MĂśglichkeit, den Friedhof zu betreten.“ bräisch bezeichnet wurde, war wegen ihres hohen Niveaus weltweit hĂśchst angesehen. Der Komponist

EM PFEHLUNG Der Autor, Hans Tesch, erinnert daran, dass wie beim Betreten einer Synagoge jßdische und nicht-jßdische Männer auch beim Betreten eines jßdischen Friedhofes eine Kopfbedeckung tragen sollten.

Quellen/Literatur: â€žĂœberleben“.

Programmheft zu Kultur im Tempel 2007, Naama Magnus, Wien, Herausgeber: Verein zur Erhaltung und kulturellen Nutzung der Synagoge Kobersdorf, 3IEBENBRUNNENGASSE 7IEN s www.ojm.at/gemeinden Homepage Ă–sterreichisches JĂźdisches Museum in Eisenstadt, $IR -AG *OHANNES 2EISS s WWW VHS BURGENland.at, Volkshochschule Burgenland. Unter „Downloads“ finden sich Informationen zu „ZerstĂśrte JĂźdische Gemeinden im Burgenland. Eine Spurensuche“

www.ikg-wien.at

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"MMF 0SUF *O (FNFJOEFO Deutschkreutz

DraĂ&#x;markt

Frankenau / Frakanava

www.deutschkreutz.at

www.drassmarkt.at

Zwischen Stooberbach und Rabnitz; 480 Einwohner; Gemeindeamt. Breiter Anger um Allerheiligen-Kirche. BronzebĂźste Mate MerĹĄi´c Miloradi´c, bekanntester Kroaten-Dichter 19. Jhdt. Viersprachiger Waldlehrpfad. Thermenwetterstation. Pferdefarm und Reitstall. BernsteinstraĂ&#x;e in Ortsnähe. Erhaltener Wehrmachtsbunker des SĂźd-Ost-Walls. Radverleih; Panorama-Rastplatz. Freilandeier, Imker-Spezialitäten ab Hof. Schmankerlwirt: Peter Leidls „Csarda“.

Renommierte Rotweingemeinde, Kultur- und Ausflugsort. Mit mehr als 3.100 Einwohnern die grĂśĂ&#x;te Gemeinde im Bezirk. Im 16./17. Jhdt. ein Zentrum des westungarischen Protestantismus, im 18. Jhdt. bedeutende jĂźdische Gemeinde. GrenzĂźbertritt nach Ungarn. Bekannte Spitzenwinzer, sehenswerte Keller und Verkostungsräume, zwei Vinotheken und Rotweinfestival Mittelburgenland locken Weinfreunde. War eine der von den EsterhĂĄzys geschĂźtzten, jĂźdischen „Siebengemeinden“. Zelem (auf Hebräisch) galt als Zentrum jĂźdischer Gelehrsamkeit in ganz Europa. Komponist Carl Goldmark verbrachte Jugend hier. Bis zum Zweiten Weltkrieg hoher jĂźdischer BevĂślkerungsanteil. Synagoge gesprengt. Judenfriedhof. Besonders sehenswert: Renaissance-Schloss im Besitz des „phantastischen Realisten“ Prof. Anton Lehmden. Im Schloss Galerie mit Lehmden-Werken. Im Ort: Lehmden-Kirche mit kĂźnstlerischen Glasfenstern und Kreuzwegbildern. Goldmark- und Harkauer-Museum. Festival Weinklang, Goldmark-Pfingstkonzert; Klassik-Events. AbfĂźllort des Juvina-Mineralwassers mit „Trinkstation“. Kräuterlehrpfad im Park der Europaschule. Ein Hektar „Ökoland“. Erlebnisschwimmbad. Beachparty. Kegelbahn. Diskothek. Heurige mit selbst gemachten Salzstangerln. Schmankerlwirt: Kirchenwirtin Anna Heinrich. NächtigungsmĂśglichkeiten. „Ei“-Mundart. Nahe der RĂśmischen BernsteinstraĂ&#x;e. Am Radwegenetz. Radverleih. Start fĂźr Flachlandfliegen. Nordic-Walking- und Laufstrecken. Pferdestation am Reitwegenetz. Weinbergkapelle, Marterl.

Girm Ortsteil von Deutschkreutz, 330 Einwohner. Hotel Schreiner. Laufund Wanderstrecken. Plattenbrunnen aus 1245, dem Heilkraft nachgesagt wurde.

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Agrargemeinde; Spez. HĂźhnereier und Schweine. 950 Einwohner; mit den Ortsteilen 1.400. Wehrkirche aus 17. Jhdt. Pranger; Johannikapelle. Seit 1771 FuĂ&#x;wallfahrt nach Pinggau. Schmankerlwirt: Bernie „Das Wirtshaus“. Vinothek. StrauĂ&#x;enfarm und Bauern mit Ab-HofVerkauf. Wanderwege. Freibad, Beachvolleyball, Beach Soccer, Kegelbahn. Burschenfasching. HĂ„Schen Treff.

Karl www.karl.co.at Ortsteil von DraĂ&#x;markt. Papstkreuz, Oswaldi- und andere Kapellen. Kriegerdenkmal mit eingemauerten Patronen ist „Friedensmahnmal“. Vor den Weltkriegen mehr als 300 Einwohner, heute 200. 1. Bgld. Tabakschnupferclub, Meisterschaften und Ball. Schmankerlwirt: „Karlwirt“. Neues Ferienresort „Urlaubs-Oase“.

Oberrabnitz Ortsteil von DraĂ&#x;markt, 260 Einwohner. Ensembles der typischen Häuserfronten. StreckhĂśfe mit spitzem Giebel, weiĂ&#x; gestrichen, mit zwei Fenstern an der StraĂ&#x;enseite. Altes ungarisches Feuerwehrhaus.

FrankenauUnterpullendorf www.tiscover.at/frankenau

Unterpullendorf / Dolnja Pulja 470 Einwohner. Besiedlung 5.000 v. Chr. nachgewiesen. Aus Jungsteinzeit: „Venus von Unterpullendorf“. Zu besichtigen sind Pingenfelder, die Reste der Abbaugruben der EisenverhĂźttung. 1532 zerstĂśren TĂźrken den Ort; 1533 siedeln sich die ersten Kroaten an. Heute: sehens- und hĂśrenswerte Tamburica-Gruppe Hajdenjaki. Donatus-Kapelle mit GlockentĂźrmchen, 1577 erbaut. Daneben Mittelpunktstein des Burgenlandes; Platz mit Ăźberragender Fernsicht. In einigen Gassen alte, typische StreckhĂśfe erhalten. Schweinefleischprodukte vom Bauern. Keramik-Atelier Kornfeind, mit ProbetĂśpfern. Nachtclub.

GroĂ&#x;mutschen / Muˇcindrof Ortsteil von Frankenau-Unterpullendorf. StraĂ&#x;endorf am Stooberbach; 180 Einwohner. Imker-Spezialitäten ab Hof. RĂśmische BernsteinstraĂ&#x;e im Urbarialwald als DammstraĂ&#x;e am schĂśnsten erhalten; unter Denkmalschutz.

Kleinmutschen / Pervane Ortsteil von Frankenau-Unterpullendorf; 120 Einwohner. Schlichtes Kirchlein. Design-Weingut Pfneisl inmitten der neu ausgepflanzten Weinriede, groĂ&#x;er Barriquekeller; Weinverkauf, Verkostungsräume. Imker-Spezialitäten ab Hof.

GroĂ&#x;warasdorf / Veliki BoriĹĄtof www.grosswarasdorf.at Thermengemeinde. Selbstbewusste Kroaten-Gemeinde. 84 % der 1.250 Einwohner in den vier Ortschaften beherrschen das Kroatische. Naturerlebnis beim Wandern, Radeln, Inline-Skaten und Reiten. Gelegen an geeigneten Routen. Gasthäuser und Heurige. NächtigungsmĂśglichkeiten.

Kroatische GroĂ&#x;gemeinde, in die die Kroaten vor rund 480 Jahren zugezogen sind. Insgesamt haben die vier Ortschaften 1.650 Einwohner. Mehr als 81 % sprechen kroatisch. GroĂ&#x;warasdorf / Veliki BoriĹĄtof: Breitangerdorf; 620 Bewohner. Kirche auf Kirchberg umgeben von alten Bäumen und teilweise histo-

rischen Häusern. Einzelne Wohnhäuser oder StreckhĂśfe mit Haustoren im ursprĂźnglichen Zustand. Lehmziegel-Scheunen, Ensemble vom Verfall bedroht. Denkmal des Kroat. Kulturvereins im Dorfpark; Frauenfigur in Bronze. Volks- und Hauptschule zweisprachig. Hätte 1830 Bezirksvorort werden sollen, doch waren Bewohner dagegen – Oberpullendorf wurde gewählt. Agrargemeinde mit Sitz des kroatischen Aktivitätszentrums, der KUGA. Moderner Zubau an alte Volksschule; Veranstaltungen fĂźr die Volksgruppe und kulturelle Events. Theater, Kabarett, Konzerte, Vernissagen, „Jazz und Wein“. Trudica Domnanovich betreibt Galerie mit Kunst, Handwerk und Antiquitäten; Oster- und Weihnachtsmärkte.

Kleinwarasdorf / Mali BoriĹĄtof Ortsteil von GroĂ&#x;warasdorf; 540 Einwohner. Alte Streck- und HakenhĂśfe. Vereinzelt Wohnhäuser mit Giebeln und Ăźberdachter „Gredn“. Bächlein durchflieĂ&#x;t Ort unterirdisch. Anna-Kirche mit kĂźnstlerischer Ausstattung: Moratti-Altar und Lehmden-Fenster. Im Pfarrhof organisiert „Kunstpfarrer“ Stipe Mlikoti´c Ausstellungen zeitgenĂśssischer KĂźnstler. Schmankerlwirt: Kautz-Janits.

Nebersdorf / Ĺ uĹĄevo StraĂ&#x;endorf am Raidingbach; Ortsteil von GroĂ&#x;warasdorf; 380 Einwohner. Schloss des Grafen Niczky, fertiggebaut um 1770, im Besitz von Rudolf Golubits. Sehenswerter Bau mit DorffmeisterFresko. Schlossgarten. Schlosskirtag. Kulturveranstaltungen. Pensionen.

Langental / Longitolj Einzeiliges StraĂ&#x;endorf, gehĂśrt zu Nebersdorf. Kleinster Ort des Bezirkes; 105 Einwohner. Dorf mit vielen Schwammerlsuchern. Laut Erzählung geben Langentaler den Standort des Hunnen-Schatzes von Generation zu Generation mĂźndlich weiter.

Horitschon www.horitschon.at Ort im Zeichen des Rotweines: Mit knapp 2.000 Einwohnern, inklusive Unterpetersdorf. Am Frauenbrunnbach. Blaufränkisch-Gemeinde.

SehenswĂźrdigkeiten und Besonderheiten. Natur und


Unterpetersdorf Ortsteil von Horitschon, vielleicht sogar älter als dieses; 540 Einwohner. Rotweingemeinde. Am Radwegenetz.

Kaisersdorf / Kalištrof

Beachvolleyballanlage; Zeltplatz, Asphalttennisplatz und Eislaufplatz. Krippenbauverein. Rad- und Wanderwege im Naturpark Landseer Berge. Reitrouten, Reitunterricht auf Barockpferden.

Kobersdorf

www.kaisersdorf.com

www.kobersdorf.at Renommierte Spitzenwinzer, Ortsvinothek, große Winzergenossenschaft (Arachon-Keller des Stararchitekten Holzbauer) und Rotwein-Lehrpfad (1,5 km). Weinfestival zu Pfingsten, Tage der Offenen Kellertür, Weintaufe und Weinsegnung. Auch Kirschendorf: „Horitschoner Herzkirsche“. Mächtige Kirschenbäume in den Weingärten, Neuauspflanzungen in Plantagen. Obstbau. Raiffeisen-Lagerhaus und Gewerbebetriebe. Pfarrkirche zur Hl. Margaretha. Vereinshaus aus 1911, mit Arkadengang. Vor Friedhof Immakulata aus Sandstein – ältester und künstlerisch wertvollster Bildstock. Alte Giebelhäuser in der Florianigasse. Festival Weinklang mit Orgelkonzerten. Bahnhof NeckenmarktHoritschon ist Start (an geraden Tage) und Ziel für Draisinentour. Tennisplatz, BMX-Bahn, Beachvolleyballplatz. Reitstall und Pferdestützpunkt, Teiche für Sportfischer. Rad- und Wanderwege – direkt an der römischen Bernsteinstraße.

Wohn- und Pendlerdorf am Südhang des Landseer Gebirges. 540 Einwohner, jeder Dritte nur Zweitwohnsitz; viele Städter ziehen zu. Ortsbild sehenswert; Seltenheit im Bezirk sind restaurierte, alte Giebelhäuser. Oft mehrere nebeneinander und davor ein Brunnen auf der Gasse. Streck-, Haken- und Zwerchhöfe sind fast durchgehend erhalten. Weiß-grüne Holztüren mit reizvollem Sonnenmotiv, zwei zweiflügelige Fenster, rundbogige Gredntür, dahinter die Gredn gestützt von Säulen. Gegründet 1565 für kroatische Zuzügler. Seit einigen Jahrzehnten schwindet Zweisprachigkeit extrem. Kroatische Messen in Kirche zum Hl. Nikolaus; nur jeden ersten Sonntag in Deutsch. Montessori-Kindergarten und -Volksschule. Erlebnisbad mit

Festspiel-, Markt- und Naturparkgemeinde. Mit bewegter Vergangenheit, ab der Ersterwähnung 1229. Drei Religionsgruppen. Einst eine der, vom Fürsten Esterházy geschützten, jüdischen „Siebengemeinden“. Letzte Zeugnisse des hohen jüdischen Bevölkerungsanteils geben die Synagoge und der jüdische Waldfriedhof. In Monarchie bekannter Sommerfrische-Ort durch Mineralwasservorkommen. Heute Abfüllort der „Waldquelle“. Jeden Juli Schlossspiele im romantischen Schlosshof; unterhaltsambesinnliche Stücke und Komödien. Sehenswert auch das Schloss selbst. Ursprünglich gotische Anlage, Wasserburg, ausgebaut im 17. Jhdt. zur eleganten Schlossanlage – mit Arkadenhof, Ritter-

Neutal steht für Modernität und wirtschaftliche Offenheit. Dementsprechend sind die Freizeitangebote – aktiv wie seine Bewohner.

saal und Freskensaal. Kunsthistorisches Kleinod ist romanischgotische „Doppel“-Kapelle im Schlossgarten. Konzerte und Adventmarkt. Evangelische und katholische Kirche. Heimatmuseum. Zentrale Lage im Naturpark Landseer Berge. Waldquellen-Radweg, eingebunden in Radnetz; MountainbikeStrecke und Reitwege. Naturpark Badesee. Großgemeinde hat mit den zwei Ortsteilen 1.830 Einwohner; Kobersdorf selbst 1.000.

Lindgraben http://home.pages.at/ lindgraben Ortsteil von Kobersdorf; 260 Einwohner. Vor 400 Jahren erwähnt. Häuser im Anger um die Kirche. Angebote für Radler und Skater. Im Volksmund werden Bewohner „Froschpracka“ genannt. Einer Legende zufolge sollen die Lindgrabener für die Herrschaft zu Kobersdorf den quakenden Fröschen beim Wasserschloss mit langen Brettern („Pracka“) zu Leibe gerückt sein. „Froschfest“ Ende August.

Oberpetersdorf Ortsteil von Kobersdorf; 570 Einwohner. Romanische Wehrkirche der Katholiken und erst 50 Jahre alte evangelische Dreieinigkeitskirche. Älterer, evang. Glocken-

... ist dynamisch!

Tradition und Handwerk

Kletterhalle Neutall h ll N

Sport und Geist S dG i

Neutal wurde durch seine Kaminund Ofenmaurer bekannt. Durch seine Geschichte ist Neutal ein ideales Beispiel für die Gesamtentwicklung des B Burgenlandes, das eine lange Tradition mit dem Pendler- undd Bauw t. Bauwesen verbindet. Seit 22003 trägt dem dass MU ür MUBA – Museum für Bau g. Baukultur – Rechnung. Die Besucher erwararten Objekte, Bilder,r Texte, Texte Film Filmsequenzen und Erzählung lungen von Zeitzeugen. Auf sech sechs Zeitraumwänden wird die fiktive Baugeschichte des „Ha „Hauses Burgenland“ erzähl zählt. Themenführungen für Kind Kinder in drei verschiedenen Alte Altersstufen vermitteln ihnen die Lebensumstände ihrer dam damaligen Altersgenossen.

Die moderne Indoor Kletterhalle besteht aus 2 Klettersteigen, der Boul Boulderanlage und der Topr Toprope- und Vorstiegsanla anlage. 30 m² Boulderbereich erm ermöglichen ein problem lemloses Kennen lernen die dieser Sportart. Die Toprop rope-Anlage hat 50m² Kle Kletterfläche und ist ac acht Meter hoch.

Ballsport ist ein Fixpunkt in Neutal. Plätze stehen auch für Basketball, Tennis und Fußball zur Verfügung. Außerdem kann der Besucher Nordic Walken, Laufen und auf zahlreichen Radwegen in die Pedale treten. Wer seinem Geist etwas Gutes tun will oder einfach Entspannung sucht, findet sie beim Qi Gong Kurs, in der Bücherei oder beim Keramikkurs.

Bel Belebtes Baden Nur 100 Meter vom Jubiläumsradweg R1 entfernt, liegt das Waldbad. Die Hauptattraktion ist der Einsatz der GRANDER-Technologie. Das Vergnügen runden ein separates Gemeindeamt Neutall Kinderbecken für die Kleinsten und A-7343 Neutal, Hauptstr. 477 Großwasserrutsche und Sprudel für die Jugendlichen ab. Beach Vol- Tel.: +43(0)2618/2414, Fax: DW 77 info@neutal.at leyball und Streetsoccer-Platz sind www.neutal.at selbstverständlich.

Kultur. Sport und Freizeit. Fakten und Tipps.

Schnell gefunden: Naturfreunde-Kletterhalle Tel.: 02618/2414 od. 0669/10555182

MUBA Museum für Baukultur 1. März bis 30. November: Sa, So und Feiertag von 14-17 Uhr sowie tägl. (außer Mo) nach tel. Voranmeldung unter: +43(0)664/56 63 389 oder über die Ruftaste beim Museum. Eine Besichtigung ist ganzjährig nach Vereinbarung möglich! (+43(0)2618/2414)

GASTRONOMIE Weingasthof Klauber Schmankerlwirt, Vinothek, Th. Kery-Straße 20, Tel. 02618/2418

Restaurant Pizzeria „Da Buki“ Hauptstraße 56, Tel. 02618/20007

Cafe “KADO” Hauptstraße 110, Tel. 02618/21083

Töpferstüberl Thiess Kirchengasse 1, Tel. 02618/3260

GÄSTEZIMMER Frühstückspension Ingrid Hauptstraße 110, Tel. 02618/21012 www.feymann.at

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stuhl heute Schauraum. Riesiger „Mammutbaum“. Aktive Brauchtumspflege. Alljährlich Bikertreffen.

Lackenbach www.gemeindelackenbach.at

1222 erstmals erwähnt. Dann Anschluss an Herrschaft Landsee. Um 1550 errichtet Erasmus Teuffl Wasserburg. 1612 kommt Nikolaus Esterházy durch Heirat in den Besitz und baut aus. 1620 „Schlacht von Lackenbach“: Esterházy hält der Belagerung durch aufständische Ungarn stand und siegt mit Unterstützung des Entsatzheeres. Hilfe durch Neckenmarkter Bauern, bekommen Privilegien; Erinnerung daran mit „Fahnenschwingen“. Kenotaph, steinerner Truhensarkophag, für den gefallenen gegnerischen Heerführer Matthias Tarródy. Ende 16. Jhdt. ziehen erste Juden hierher. 17. Jhdt. Ansiedlung einer Judengemeinde; ab 18. Jhdt. Schutz durch Esterházy‘sche „Siebengemeinde“, Jüdische Schule, Synagoge, Geschäfte. 1869 mehr als 770 Juden (62 % der Bewohner), 1934 noch 346. Zeugnis heute: Jüdischer Friedhof mit mehr als 1.700 Grabsteinen; auch Grab von Markus Mordechai Schey, dem Vorfahren von Arthur Schnitzler. Auf 1942 gesprengte Synagoge weist am ehemaligen Standort Steintafel hin. Zigeuner-Mahnmal erinnert an das 1940 eingerichtete, große Zigeuneranhaltelager und die Folgen. Pfarrkirche zum Heiligen Peter und Paul modern eingerichtet, nur Kruzifix über Hochaltar stammt aus Barockzeit. Schloss renoviert und adaptiert. Besonders eindrucksvoller, romantischer von Arkaden umgebener Innenhof. Festival Weinklang, Vernissagen und andere Veranstaltungen. Erlebnis-Museum „Natur auf der Spur“. Bahnhof: Station der Sonnenland Draisinentour; mit großer Modelleisenbahn-Anlage. Wanderwege, Radwege, Sport- und Tennisplätze. Apotheke. Schmankerlwirt: Waya. Most- und Heurigenschenke Mallits mit einzigartiger Antiquitäten-Sammlung. Lackenbach hat 1.100 Einwohner. Aushängeschild Jugendmusikkapelle.

unverbautem, breitem Anger. In Bahngasse Häuser mit Giebelfassaden. 1222 erstmals erwähnt; 1532 werden Kroaten angesiedelt. Zweisprachigkeit ist schon lange verschwunden. Einwohner: 600. Station Draisinentour. Markierte Rad-, Reit- und Wanderwege. Wirtshäuser: Zum Roznyak und Heurigenrestaurant Fertschak. Rund um Ort imposante Quarzsandgruben. Meeresablagerungen, laut Geologem Erich Draganits zwischen 16,5 und 13 Millionen Jahren alt.

Lockenhaus www.lockenhaus.at

Überregional bekannter Kulturund Ausflugsort, am Fuße des höchsten Berges des Burgenlandes, des Geschriebensteins (884m). An der ungarischen Grenze. 950 Einwohner, mit den vier Ortsteilen 2.000. Sehenswert: Ritterburg Lockenhaus mit Bergfried, gewölbtem Kapitelsaal und einzigartigem Kultraum der Tempelritter sowie den ältesten Fresken des Landes. Frühbarocke Pfarrkirche mit größter Orgel des Landes und der Gruft der Grafen Nádasdy. Ehemaliges Kloster; Kalvarienberg. Int. Kammermusikfest „Kremerata Musica“ im Juli. Davor Orgelfestival. Int. Gitarrenseminar. Opera Pannonica im Burghof. Zwei Schmankerlwirte: Supper und Schlögl. Venezianergatter; Schedl-Mühle; Adventmarkt auf der Burg; Naturpark-Vinothek; Märkte; Greifvogelstation; Radverleih. Grenzüberschreitender Naturpark. Wanderwege, Nordic Walking, Rad- und Mountainbike-Routen. Walderlebnisweg und Skulpturenrundweg. Aussichtsturm Margarethenwarte mit spektakulärer Fernsicht. Modellflugclub. Erlebnisbad. Angeln, Tennis, Bogenschießen. Reitstationen und Sommercamp. Mittelalterspielplatz auf der Burg.

Lackendorf

Glashütten bei Langeck Hier wurde einst das Fensterglas für die Schlösser der Nádasdys hergestellt. Glasproduktion Mitte 19. Jhdt. eingestellt. Ortsteil von Lockenhaus, 350 Einwohner.

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Hochstraß Ortsteil von Lockenhaus, 220 Einwohner. Gefälliges Ortsbild. Biodorf. Getreidelehrpfad; frei zugänglich, Gruppenpreis für Führungen ` 20,– (Robert Kern, Tel. 0664/403 93 35). Besonderheit: Getreide-Essenzen der Frau Posch. Biobauern verkaufen ab Hof.

Aussichtshügel im Weingebirge; idyllische Friedhofsanlage neben Kirche soll schönster Parkfriedhof Mitteleuropas werden. Start Flachlandfliegen; moderner Campingplatz; Reit- und Fahrverein.

Strebersdorf Besiedelt vor 8.000 Jahren, erwähnt vor mehr als 800 Jahren; mit Brauerei-, Wein-, Leder- und Marktprivileg. Ortsteil von Lutzmannsburg; 275 Einwohner. Römische Bernsteinstraße führt durch Ort; Schaupulte; Thermenradwanderweg begleitet Raidingbach, Stooberbach und Rabnitz;

Mannersdorf an der Rabnitz www.mannersdorf-adr.at

Langeck im Burgenland Kleines Straßendorf; Ortsteil von Lockenhaus, 250 Einwohner. Langecker Advent.

Lutzmannsburg www.lutzmannsburg.info

www.lackendorf.at „Milchdorf“ des Bezirkes und zweitgrößter Milchlieferant des Landes. Riesige Milchkanne an Hauptstraße. Wahrzeichen ist weithin sichtbare Kirche auf dem Sandberg. Erbaut 17. Jhdt., Kirchenpatron Hl. Rochus. Dorf mit

scheinlich mittelalterliches Hammerwerk. Eisenerz im Tagbau gewonnen. Trichterförmige Gruben und Reste der Schmelzöfen gefunden. Papiermühle 1864 eingestellt. In Teich waren an der Güns Fischteiche angelegt. Teil von Lockenhaus, 260 Einwohner. Holzbildhauersymposium mit Skulpturenpark. Naturschutzgebiet Gößbachgraben.

Hammerteich Name von den Ortsteilen Hammer und Teich. In Hammer wahr-

Durch Sonnentherme zum Tourismuszentrum geworden; bekannte Weinbaugemeinde; älteste Marktgemeinde und älteste deutschsprachige Siedlung des Landes. 1.000 Einwohner. Sehenswertes, oft prämiertes Ortsbild: gepflegter Dorfanger, spätbarocke Giebelhäuser, klassizistische Arkadenhöfe, repräsentative Hoflauben, Streckhöfe, Pranger am Dorfanger; kath. Bergkirche zum Hl. Veit, evang. Pfarrkirche im Zentrum. Auf Kirchberg, wo heute die kath. Kirche steht, stand einst die von einem Wall umgebene Komitatsburg; im heutigen Weingebirge ehemals größere röm. Siedlung. Dorf von Türken 1529 und 1532 zerstört. Um 1570 Zuwendung zur Lehre Martin Luthers; 1674 Gegenreformation durch Katholiken; heute zwei Kirchen. Sonnentherme, Familientherme mit Erlebnisrutschen und Ruhebereich; spezielle Ausrichtung auf Babys und Kleinkinder; Österreichs 1. Routennetz für Kinderwagen; im Winter Eislaufplatz mit Kunsteisbahn. Radwege, Wanderwege, Start und Ziel der Rolling Area (40 km) für Radler und Skater; Street-Soccer/-Hockey-Anlage. Radverleih. Viele Hotels und Unterkünfte. Trachten- und Volkskundemuseum; Keramikstube und Keramikkurse. Bekannter Weinort; Verkostungen bei Winzern und Ab-Hof-Verkauf; Rotweinerlebnis am Dorfanger mit „Blauem Montag“, Offene Kellertüren zu Martini, Vinothek.

Die Großgemeinde Mannersdorf besteht aus fünf Ortsteilen; insgesamt knapp 2.000 Einwohner. Im weitläufigen Rabnitztal und in waldreichem Gebiet. Ausgebautes Wegenetz: Anschluss Naturpark Geschriebenstein, Alpannonia Weitwanderweg, Reitwegenetz, Rolling Area, Rad-, Wander- und Laufrouten. Restaurierte Kapellen und Bildeichen. Einer der ältesten Marktorte des Landes. Bekannt als Erdbeer-Zentrum. 600 Einwohner. Pfarrkirche in Ortsmitte, von Wehrmauer umgeben. Kirchenschiff mit Wandpfeilern ist spätbarock, Altarraum mit Kreuzrippengewölbe ist frühgotisch – mit seltenen Bauplastiken als Schlusssteine. Auf Dorfplatz barocke Dreifaltigkeitssäule. „Schüttkasten“ am Tabor: Galerie und Kulturhaus mit Ausstellungen, Lesungen und anderen Events. Betrieben vom Künstler Karl Hieß (www.hiess.at), Skulpturengarten vor Schüttkasten. Früher als Lagerhaus und Getreidespeicher genutzt. Pferdestation Grosinger; mit Weltrekord-Hufeisenpferd von Karl Hieß.

Klostermarienberg Ortsbild vom ältesten Kloster im Land beherrscht. Abtei um 1200 im romanischen Stil von Zisterziensern erbaut; um 1320 im gotischen Stil umgebaut, um 1530 während der Türkeneinfälle zerstört und von den Mönchen aufgegeben. 1680 den Zisterziensern geschenkt (diesmal denen in Lilienfeld); diese errichten die Abtei neu und bringen sie in den heutigen Zustand. Zweigeschoßiger Klostertrakt, einfache barocke Räume, einige mit Kreuzgratgewölben; Reste vom romanischen Vorgängerbau. Spätbarocke Klosterkirche: einer der schönsten Sakralbauten des Landes; vor 250 Jahren erbaut, angebaut an Klos-

Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten. Natur und


ter. Reich vergoldeter, barocker Hochaltar; kostbare Einrichtung im Stil des Rokoko. Pfarre – einst Berichte von „wundertätigen Reliquien“ – dem Zisterzienser-Stift Lilienfeld angeschlossen. Am 29. März 1945 drang die Rote Armee hier erstmals auf österreichisches Gebiet vor. Ende des Zweiten Weltkrieges. Ort bekannt durch Äpfel und Pfirsiche. Obstkulturen prägen Landschaft. Ideal zum Radfahren und Wandern. Antoniusstatue entlang Wanderstrecke; der Heilige soll Obstplantagen beschützen! Im Frühling traumhafter Anblick, wenn Obstbäume blühen. Ortsteil von Mannersdorf; 390 Einwohner. Im Klostertrakt: Europäisches Hundemuseum. Veranstaltungen „Kultur im Kloster“. Kastanienfest 26. Okt.

Liebing Ort mit „Kraftplatz“. Hain mit 350 Jahre alten, mächtigen Kastanienbäumen. Vom Wissenschaftler als strahlengeschützte Zone erkannt, mit heilenden Wirkungen „wie in einem Heilstollen“. Ortsteil von Mannersdorf, 240 Einwohner. Ensemble von Giebelhäusern. Sportfischen.

Rattersdorf Einer der bekanntesten Wallfahrtsorte des Burgenlandes; prominentes Marien-Heiligtum. Die Besonderheit: Gotteshaus besteht aus

zwei aneinandergebauten mittelalterlichen Kirchen, mit zwei Hochaltären und zwei Schutzpatroninnen – Mariä Geburt und Mariä Heimsuchung. Ursprünglich sogar ohne Durchgang. Seltenes Gnadenbild der „Stillenden Maria“. Einer der bedeutendsten gotischen Wandmalerei-Zyklen des Landes. Wallfahrten vermutlich schon im Mittelalter. „Wunderquelle“, „Fieberbründl“ neben Kirche, versiegt. Wallfahrtstage Mariä Heimsuchung, Mariä Geburt und Mariä Himmelfahrt. Grenzübergang nach Ungarn; Ortsteil von Mannersdorf, 450 Einwohner. Atelier Holzbildhauer Michael Schlapschy: Indoorund Großskulpturen; bevorzugter Werkstoff Obstbäume. „Pflui-radlerdenkmal“. Tennisplätze. Schmankerlwirt: Hutter. Zugang zum Naturpark Geschriebenstein, Radwege, Weitwanderweg nach Ungarn.

Unterloisdorf www.unterloisdorf.at Idyllisch angelegt, parallel zur Rabnitz. Schön erhaltene Ensembles von alten Häusern und Höfen. Einzige eingezäunte Kirche im Land. Ortsteil von Mannersdorf, 225 Einwohner. Kugelbunker neben Rochuskapelle erinnert an Grenzwall des Zweiten Weltkrieges. Reiten, Skaten, Laufen, Wandern, Spazierengehen. Schmankerlwirt: Kaiser.

Markt Sankt Martin www.tiscover.at/ markt.st.martin www.marktstmartin.at

Spektakel am 11. November, zu Martini, dem Patron des Burgenlandes und von Markt St. Martin. Gotteshaus umgeben von Kreuzweg mit Kalvarienberg und Mauer. Auffallender Turm: vor 100 Jahren neu erbaut, neoromanische Stilelemente, Relief des Hl. Martin, Turmuhr, achtseitiger Pyramidenhelm mit vier Dreiecksgiebeln. Einzelne Streckhöfe restauriert. Neue Naturbadeanlage; Campingplatz. Büro Naturpark Landseer Berge. Am Bahnhof „gemütliche Mittelstation“ der Draisinentour. Lauf- und Nordic-Walking-Park; Rad-, Mountainbike- und Reitwege. Schmankerlwirt: Muschitz.

ter Teil, Bergfried oder Donjon, von vier Verteidigungswällen mit Burgtoren umgeben. 1158, vor 850 Jahren, errichtet, Kern der Anlage vor 600 Jahren. Nie erobert; von zwei Bränden schwer beschädigt, vor gut 200 Jahren dem Verfall preisgegeben. Schautafeln; fachkundige Führung auf Anfrage. Vom Bergfried, 115 Stufen, fantastische Panoramasicht; bester Aussichtspunkt des Landes. Vulkan Pauliberg: Mehrere Eruptionen; letzter Vulkanausbruch liegt 11,2 bis 10,5 Millionen Jahre zurück. Nicht der jüngste Vulkan Österreichs. Basaltschicht bis 50 m dick, wird im Steinbruch abgebaut. Führungen. Mida-Huber-Haus: Wohn- und Sterbehaus der Heimatdichterin ist historisches Kleinod. In Dorfkirche Reliquie des seliggesprochenen Dr. Ladislaus BatthyányStrattmann. Freilicht-Steinmuseum. Klosterruine: Reste des KamaldulenserKlosters nahe der Ortschaft. „Öde Kirche“: Ruine im Wald, Grenznähe Niederösterreich. FledermausFührungen in Ruine auf Anfrage.

Landsee Ruhiges Dorf, 285 Einwohner, am Fuß des Paulibergs. Bekannt durch die Burgruine und den Vulkan. Ruine Landsee: eine der größten Burgruinen Europas. Verfallene aber faszinierende Anlage. Ältes-

Neudorf bei Landsee Ortsteil von Markt St. Martin; 230 Einwohner. Mit kleiner, aber elegant proportionierter Kirche; ehemalige Wallfahrtskirche „zum gegeißelten Heiland“. Heidriegel: 100 m lange Trockenmauer ent-

GEMEINDE UNTERRABNITZ-SCHWENGRABEN

DIE REINE FREUDE – UNTERRABNITZ Das kleine Dorf ist Vorreiter in Sachen Bio. Ob Energie, Artenschutz oder Genussregion – Unterrabnitz ist aktiv. Rabnitztaler Malerwochen Seit 1971 treffen sich im Sommer im idyllischen Rabnitztal Maler, Grafiker, Keramiker, Fotografen und Dichter um in entspannter und inspirierter Atmosphäre gemeinsam zu arbeiten. Gegründet wurden die Malerwochen von Harro Pirch. In seinen Ateliers und der Natur wird gemalt, getöpfert, fotografiert oder diskutiert. Auf Pirchs Grund steht das Turmhaus, das die gleichnamige Galerie beherbergt. Dreimal im Jahr gibt es für heimische und internationale Künstler die Möglichkeiten, ihre Arbeiten auszustellen. Das Frühmittelalterdorf Das Freilichtmuseum steht auf historischem Boden, wo archäologische Funde eine bäuerliche Ansiedlung zu Tage förderten. Das frühmittelalterliche Dorf stellt als Erlebnisanlage das

Leben der Burgenländer in der Zeit zwischen 500 und 1000 nach Christus dar. Die Besucher erwartet eine landwirtschaftliche Anlage für den frühmittelalterlichen Getreideanbau und Viehhaltung, ein Eisenschmelzofen, eine Teererzeugungsgrube und ein Naturlehrpfad. Zum Mitmachen laden Workshops ein. Wie in der Vorzeit können Besucher töpfern, schmieden, spinnen, färben, weben, kochen, Brot backen, Korbflechten und Holz bearbeiten.

Natur und Sport Neben den Biomasse-Heizanlagen, die über 85 Haushalte und alle öffentlichen Gebäude mit Energie versorgen, führt Unterrabnitz seit 2000 ein Artenschutzprojekt durch. Jedes Jahr ist einer gefährdeten Tierart gewidmet, sei es Flusskrebs, Fledermaus oder Bachforelle. Die Natur sanft zu Fuß oder per Rad zu erkunden und Fischteich und Bienenvölker zu besuchen, ist daher ein besonderes Erlebnis. Sportler spielen Beach-Volleyball, Tennis und Fußball.

Hauptstraße 54, 7371 Unterrabnitz, Telefon 0 2616 8877, Fax 0 2616 8877-4, E-Mail: post@unterrabnitz-schwendgraben.bgld.gv.at

www.unterrabnitz.at, www.harropirch.at, www.saengerschmiede.at

Kultur. Sport und Freizeit. Fakten und Tipps.

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lang des Bergkamms; wahrscheinlich Überwachungs- und Verteidigungsanlage für Burg Landsee.

Neckenmarkt www.neckenmarkt.eu

Österreichweit bekannt durch den guten Rotwein und den Brauch des Fahnenschwingens. Am Südhang des Ödenburger Gebirges; 1.570 Einwohner; plus 150 im Ortsteil Haschendorf. Neckenmarkt ist uraltes Siedlungsgebiet; 1279 erwähnt; lange wirtschaftliches Zentrum; Markterhebung. 1620 Erfolg in der „Schlacht bei Lackenbach“; 1683 Zerstörungen während Türkenkriege; dann Aufschwung durch Handwerk und Weinbau. Bekannter Rotweinort. Nach Eigendefinition höchstprämierte Rotweingemeinde Österreichs bei Landes- und Bundesbewertungen. Spitzenwinzer; renommierte Winzergenossenschaft. Hauptsorte Blaufränkisch. Verkostet wird bei Weintagen im August, bei Tagen der Offenen Kellertüren, bei „Sturm und Klang“ nach der Weinlese, bei der Weintaufe, in der „Langen Nacht des Weines“ und bei anderen Weinevents. Verkostet und gekauft wird in der Ortsvinothek und bei den Winzern ab Hof. Gehobene Weinkultur. Schmankerlwirt: Gasthaus „Zur Traube“; Wein-Pub; Heurige. Informiert wird im Fahnenschwinger- und Weinbaumuseum. Schaubrauch des Fahnenschwingens am Sonntag nach Fronleichnam. Erinnerung an die „Schlacht bei Lackenbach“ im Jahr 1620 und an die ruhmreichen, tapferen Neckenmarkter Bauern beim Entsatz des Grundherren Esterházy während der Belagerung des Schlosses. Fahnenschwinger ist Wahrzeichen von Neckenmarkt. Bräuche werden gepflegt: Brückentanz der Burschen am Faschingssonntag; Hausieren am Faschingsmontag; spektakuläres Kipferl- und Orangen-Auswerfen am Faschingsdienstag; „Burschenamt“. Kerzenprozessionen auch am Lichtmesstag und zum „Bienenamt“ der ältesten Bienenbruderschaft Österreichs. Burschbaum-Aufstellen vor dem Fahnenschwingen; Kirtagstanz. „Fadenziehen“, wenn Mädchen in die Fremde heiratet. Wehrkirche: ursprünglich gotisch mit Wassergraben; dann barockisiert. Kreuzgratgewölbe und toskanische Säulen; Schlüssellochscharten. Pfarrkirche „Zum Hl. Geist“. Goldbach entspringt im Ortszentrum. Naturreservat: 1.200 ha Mischwald am Hang

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des Ödenburger Gebirges werden nicht bewirtschaftet. „Musikantendorf“ mit 11 aktiven Musikgruppen. Festival Weinklang. Markttage. Wanderwege, Radrouten; Radverleih. Ehemaliger Grenz-Wachturm ist Aussichtsturm in Weinbergen. Kleinkapellen und Marterl. Skaterplatz; Tennisplätze. Bahnhof Neckenmarkt-Horitschon: Start/Ziel für Draisinentour. Reiten im Islandpferdehof; kleiner Grenzübergang.

baut, weil alte Barockkirche dem Ausbau der Bundesstraße weichen musste. Vereinzelt gut erhaltene Giebelhäuser. MarterlWanderweg.

1532 mit Kroaten neu besiedelt. In den folgenden Jahrzehnten zweite Besiedlungswelle. Relativ gut erhaltenes Ortsbild; Gredn mit Vierkantpfeilern. Radwege.

Nikitsch / Filež

Kroatisch Minihof / Mjenovo

www.tiscover.at/nikitsch

Haschendorf Fundort des einzigartigen „Kultgerätes von Haschendorf“; verzierter Bronzering, ½ m Durchmesser, 5 kg schwer. Rd. 2.800 Jahre alt. Laut Landesarchäologe Karl Kaus eine der bedeutendsten archäologischen Funde in ganz Europa. Metallrotunde könnte vieles gewesen sein: Gerät für Sonnen- oder Fruchtbarkeitskult, Hängeurne, Verkleidung für Opferaltar, Prachtgefäß oder thronartiger Sitz. Gefunden vor 100 Jahren neben Friedhof. An Fundstelle exakte Nachbildung. Beeindruckender Aussichtsplatz. Ortsteil von Neckenmarkt; 150 Einwohner.

Neutal www.neutal.at

Wirtschaftszentrum an der Schnellstraße. Gegend seit sechs Jahrtausenden ständig besiedelt. Funde aus Jungsteinzeit, Eisenzeit, aus Hallstatt- und Römerzeit. 1270 erstmals erwähnt als „Geotan“, das sich wandelt über Deutan, Dewtal, Deutal und Newthall zu Neutal. Weit über die Grenzen bekannt durch seine Kamin- oder Ofenmaurer. In Zwischenkriegszeit hohe Arbeitslosigkeit; sogar Arbeitslosenamt im Ort. Nach Ansiedlung einiger Großbetriebe heute bedeutender Standort für Betriebsgründungen im Technologie-Areal. Schwerpunkte sind das Technologie-Zentrum Mittelburgenland und eine Clusterbildung in der Metall verarbeitenden Industrie. Standort: Bgld. Umschulungszentrum. MUBA Museum für Baukultur; attraktives, neues Museum. Töpferstube und -kurse Thiess. Schwimmbad mit Solaranlage; Großwasserrutsche; Beachvolleyball- und Street-Soccer-Platz. Schmankerlwirt: Klauber. Angebunden an Radwegenetz; Sportanlagen, Tennisplätze. Fahrsicherheitszentrum. Schwabenhof eingemeindet. 1.000 Einwohner. Kirche mit modernem Glockenturm; 1963 ge-

740 Einwohner, größter kroatischsprachiger Ort des Bezirkes. Mit Kroatisch Geresdorf und Kroatisch Minihof 1.500 Einwohner. Grenzübergang. Durch Türkenzüge entvölkert, 1537 ohne Bewohner; verödet. Um 1540 Beginn der Neubesiedlung mit Kroaten. Bevölkerung steigt. Um 1600 Pestepidemie; viele Tote bei Bocskay-Aufstand. 1620-22 Großbrand nach Durchzug der Bethlen-Truppen. Ab 19. Jhdt. Schweinehandel und Landwirtschaft wichtige Wirtschaftsfaktoren. Traditionsbewusstsein. Kroatische Volkslieder und Volkstänze pflegt Folkloreverein „Granicˇari“ mit Tamburica-Orchester. Freizeit: Angeln, Asphalt-/Eisstockschießen, Radfahren, InlineSkating, Reiterhof; Tennisplatz. Wandern. Römerstraße entlang Flurgrenze. Vereinzelt Gruppen von Giebelhäusern mit alten Fassaden. Nächtigungsmöglichkeiten im Alten Zollhaus und in Energiemühle. Energiemühle Nikitsch: Seminarzentrum mit Genussladen. Töpferstube: Anica Kostyan macht Führungen und Kurse; im Haus auch Dorfmuseum. Schloss Gálosháza Nikitsch: spätbarocke Anlage in englischem Garten; zweigeschoßig; gewölbte Räume. In Privatbesitz. Blick über Umzäunung: Gartenfront mit 21 Fenstern und repräsentativem Eingang. Schlosskapelle, teilweise restauriert, mit Fresken von Stephan Dorffmeister; nicht öffentlich zugänglich. Kath. Pfarrkirche Hl. Laurentius, Relieftafeln des Kreuzweges kroatisch beschriftet. Heilig-KreuzKapelle: Gruft der Familie ZichyMeskó mit Wandmalerei. Besonderheit: Nikitsch liegt teilweise über einem riesigen „Langobarden-Friedhof“. Grabungen haben ein Gräberfeld der Langobarden zutage gebracht. 34 Gräber gezählt, und Feld ist nicht vollständig; aufschlussreiche Grabbeigaben. Langobarden siedelten ab 526 kurz in Westungarn.

380 Einwohner; Ortsteil von Nikitsch. Ursprünglich deutsche Siedler, Ende 15. Jhdt. verödet. Um 1540 mit Kroaten neu besiedelt. „Minihof“ lässt sich mit „Mönchshof“ übersetzen. Verweis auf damalige Beherrscher, die Mönche in Klostermarienberg. Kroatischer Name lautlich adaptiert. Katholische Pfarrkirche zur Hl. Dreifaltigkeit; 1731 barock und ab 1870 im Stil des Klassizismus – ausgenommen den Turm – neu erbaut. Barockaltar. Der Turm der Pfarrkirche beherrscht das Ortsbild. Im Friedhof viele um 1900 gegossene Steinkreuze mit Relieffiguren. Historisch gewachsenes Ortsbild ziemlich erhalten: idyllische Brunnen; Giebelhäuser, Streckhöfe, pfeilergestützte Gredn; geschlossene Ensembles; originale Fensterstöcke und -sprossen; einzelne, besonders schöne Haustore. Am Radweg origineller „Drahteselrastplatz“.

Oberloisdorf www.tiscover.at/ oberloisdorf

Ortsbild gut erhalten: langgestreckte Hoftrakte mit Laubengängen; historische Giebelfassaden, Gredn mit Arkaden. Kath. Pfarrkirche zum Hl. Rochus auf typisch mittelalterlichem Kirchhügel. Schlichtes evangelisches Kirchlein. Kriegerdenkmal. Unter Naturschutz stehende Eiche. Radwege; Naturrodelbahnen; Natureislaufplatz. Fischen, Schwammerlsuchen, Jagdmöglichkeit für Gäste. Wanderwege: Marterlrundweg, 14 Marterl auf 7,3 km. Natur- und Fitnesslehrpfad, 2,2 km, mit Wassertreten oder Gleichgewichtsübungen. Schmankerlwirt: „Supperwirt“; Heuriger Jordanich. Knapp 800 Einwohner.

Oberpullendorf / Felso ´´pulya www.oberpullendorf.info

Kroatisch Geresdorf / Gerištof Ortsteil von Nikitsch, 440 Einwohner. Idyllischer, sehr breiter Dorfanger, durch den der Bach fließt. 1156 erwähnt. Teilweise entvölkert nach Türkenkriegen, um

Bezirksvorort; Einkaufsstadt mit vielen Geschäften; Wirtschafts-, Schul- und Behördenzentrum;

Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten. Natur und


Ärzteordinationen, Apotheke, Sozialstation und öffentliches Krankenhaus. Rund 3.000 Einwohner, mit dem Ortsteil Mitterpullendorf. Ehemals ungarische Grenzwächtersiedlung; einzige magyarische Sprachinsel der Region. Schloss Rohonczy – neu erbaut im 17. Jhdt. – beherbergt Bildungshaus St. Stephan. Pfarrkirche mit Redemptoristenkloster; Franziskuskirche Hauptstraße 54 – Messe mit ungarischem Gesang jeden 1. So. im Monat; Spitalskapelle. Schauraum Ur- und frühgeschichtliche Eisenindustrie im Rathaus. Russischer Soldatenfriedhof. Hotels, Restaurants, Beisl, Cafés, Szenelokale und Diskotheken. Kino mit drei Sälen. Hauptplatz mit Kinderspielplatz und EventBühne. Keramik-Event im Steinbruch. „Pullenale“ Kulturfestival im September. Faschingsgilde mit „Kapplsitzungen“, Umzug am Faschingsdienstag. Stadtkapelle. Ungarischer Kulturverein. Stadtbücherei; „Summer School“ mit „native speakers“ in Schulferien. Viermal jährlich Krämermarkt in der Hauptstraße; Best of Red – Weinpräsentation. Am Bahnhof Oberpullendorf Start (an ungeraden Tagen) und Ziel der Draisinentour. Freibad, Tennisplätze, Kegelbahnen; Fitnesscenter, Angelmöglichkeit; am Radwegenetz. Hundeabrichteplatz; Bäume- und Sträucher-Lehrpfad.

Mitterpullendorf Katastralgemeinde von Oberpullendorf, 1.000 Einwohner, flächenmäßig sogar etwas größer als Oberpullendorf, mit diesem seit 1958 zusammengelegt. Bgld. Müllverband. Pfarrkirche mit ungarischer Messe jeden 1. und 3. Samstag im Monat. Barfuß-Erlebnisweg. Modellflugplatz. Flohmarkt jeden 2. Sa. im Monat. Radverleih.

Pilgersdorf www.pilgersdorf.at

che. 1973 mit modernem Trakt erweitert. Dorfbrunnen, alte Mühle. Tennisplätze. Schmankerlwirt: Burgenländer Hof. Wanderwege;. an Zöberntal-Radweg und Mountainbike-Strecke.

Bubendorf im Burgenland Einwohner 280, Ortsteil von Pilgersdorf. Erste Erwähnung um 1400; in folgenden fünf Jhdten mehrmals zerstört oder abgebrannt. Kirche zum Hl. Florian, auf Platz mit alten Linden ab 1803 erbaut. Klassizistische LandkirchenArchitektur. Jährliche Fußwallfahrt nach Pinggau. Alte Häuserfassaden und Haustore. Wanderwege; an Zöberntal-Radweg und Mountainbike-Strecke.

Deutsch Gerisdorf Gemeinde mit sieben Ortsteilen, insgesamt 1.700 Einwohner. Pilgersdorf: 540 Einwohner, mit besonderen Kirchenbauten: Hier wurde um 850 vermutlich die älteste und um 1.200 die größte massive Kirche Ostösterreichs errichtet. Ruinenreste bis heute mitten im Dorf erhalten – und zu besichtigen. Mit Infotafel. Ort wahrscheinlich im Zuge der ersten deutsch-karolingischen Kolonisation um 800 besiedelt. Erwähnung erst 1225. Bestehende Pfarrkirche, Hl. Ägydius, aus 14. Jhdt; barocker Bau unweit der zerstörten romanischen Kir-

Katastralgemeinde von Pilgersdorf, 230 Einwohner. Kleine Gruppe alter Häuser gut erhalten. An Zöberntal-Radweg und Mountainbike-Strecke. „Erlebnis Schlittenhunde“ im Husky-Areal von Gerald Schinzel.

Lebenbrunn An Ausläufern des Bernsteiner Gebirges. Relativ „jung“, 1608 erwähnt. Ortsteil von Pilgersdorf, 164 Einwohner. Idyllischer Dorfplatz. An NÖ-Bgld.-MountainbikeStrecke.

Salmannsdorf im Burgenland 1390 erwähnt. Ortsteil von Pilgersdorf, 150 Einwohner. Kirche. Tennisplatz. An NÖ-Bgld.-Mountainbike-Strecke.

Steinbach im Burgenland Streusiedlung; Ortsteil von Pilgersdorf, 200 Einwohner. 1773 erwähnt; das Jahr darauf Antoniuskapelle „für 25 Personen“ erbaut. Drei bemerkenswerte Bilder, aufgrund von Gelübde. Schon vor Eröffnung sollen Wallfahrten stattgefunden haben. Kirtag in der Woche um den 13. Juni. An ZöberntalRadweg und NÖ-Bgld.-Mountainbike-Strecke.

Piringsdorf www.piringsdorf.at

Kogl im Burgenland Ortsteil von Pilgersdorf, 140 Einwohner. Relativ „junger“ Ort: 1597 als „Kogli“ erwähnt. 1742 Kapelle errichtet, in Erfüllung eines Gelübdes nach Viehseuche. Hl. Oswald geweiht. 1807 Kirche gebaut. An NÖ-Bgld.-Mountainbike-Strecke.

Das Flechterdorf Österreichs; 890 Einwohner. Flechtmuseum, Hob-

Gemeinde Markt Sankt Martin Kirchenplatz 17 A- 7341 Markt Sankt Martin Tel.: +43 (2618) 2239 Fax: +43 (2618) 22394 E-Mail: post@markt-st-martin.bgld.gv.at www.marktstmartin.at www.landseer-berge.at www.landseeaktiv.at

Mach Markt St. Martin ist Ausgangspunkt für eine Vielzahl an touristischen und kulturellen Attraktionen der Region. Hier trifft Reiterglück auf Wanderlust, Naturpark auf Ruine und Pedalritter auf Campingplatz und Badespaß. Vereinte Natur Der Naturpark Landseer Berge ist ein Landschaftsschutzgebiet. Dementsprechend reich sind Fauna und Flora des Naturparks. Erlebnispark, Führungen, natürliche Produkte, Bildungs- und Kulturprogramme, Landschaftsschutzprojekte und

mit in Markt St. Martin! vieles mehr erwartet den Besucher. Natürlich baden N Eine Attraktion ist der neu errichtete Naturbadesee, der ganz dem Trend entsprechend ohne chem. Aufbereitung natürliche Badefreuden bietet. Ein Drittel des 1.400m2 großen Teichs ist reine Regenerationsfläche um die Wasserqualität konstant gut zu halten. Weitere Anreize sind Sandstrand, Sprungbrett, Schwungseil, Beachvolleyballplatz und Bocciabahn. Für die Kleinen gibt es eine Rutsche und einen Bachlauf mit Wasserfall

und Kurbelwehr. Vom Campingplatz daneben, wo in fünf Hütten Radfahrer übernachten können, ist es nur ein Katzensprung zum Tennisplatz. Bewegung und Region Rad- und Reitwege, Mountainbikestrecken sowie Lauf- und NordicWalking-Park laden zur aktiven Freizeitgestaltung ein. Die meisten Attraktionen der Gegend sind der Gesundheit zuliebe auch mit dem Rad zu erreichen. Allen voran liegt die Burgruine Landsee, wo im Frühjahr und Sommer Open-Air Veranstaltungen wie Matinées stattfinden. Vom Aus-

Kultur. Sport und Freizeit. Fakten und Tipps.

sichtsturm Don Jon hat man einen herrlichen Ausblick. Kulturelle Highlights In Landsee gibt es noch einiges zu sehen. So kann man sich im Steinmuseum über die mittelburgenländischen Gesteinsformen informieren. Das Haus der Heimatdichterin Mida Huber gibt Einblicke in ihr Leben und Schaffen. Das Martinifest in Markt St. Martin bietet jeden 11. November ein Bezirksfest der Sonderklasse. Den bis zu 3000 Besuchern wird dabei ein tolles Kultur- und Unterhaltungsprogramm geboten.

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bykurse Strohflechten, „Simperl“ in Hausarbeit gefertigt. Heilwasservorkommen. Schlichte, spätbarocke Pfarrkirche, dem Hl. Koloman und dem Hl. Johannes dem Täufer geweiht. „Fingerreliquie“ des Hl. Koloman. „Amerikanerkreuz“ erinnert an die Auswanderer nach Amerika. Kleine Gruppen von Giebelhäusern, bis Zweiten Weltkrieg strohgedeckt, erhalten, einzelne original Streckhöfe mit Gredn und historischer Fensterversprossung. Einzigartige Mundart: das „Keawl“, der Buckelkorb. Sulzquelle: 2007 wurde die Sulzquelle als Heilwasser anerkannt – Heilquelle „Sulz“. Radwege.

Raiding www.raiding-online.at

10-Jahr-Jubiläums des aus Raiding stammenden Bischofs Paul Iby benannt. Steingruppe und Porträt-Tafeln von Josef Bernhardt; Platz zum Innehalten. Römische Bernsteinstraße, ausgebaute Strecke beginnt in Raiding; Schautafel. Radwege durch Ort. Weinbaugemeinde, Hauptsorte Blaufränkisch; alte Weinpresse. Urbani-Kapelle am Ragerberg; erbaut um 1800, einfacher Giebelbau, Ölbild Hl. Urban. Urbani-Prozession zum Schutzpatron der Weinbauern. „Bischofskreuz“, weithin sichtbar, an Kuppe im Weingebirge an Grenze zu Horitschon. Guter Aussichtspunkt. Großes Alten- und Pflegeheim. Hundebetreuung, Dog-Sitting Hrdina. „Mörtelmaler“ Hans Wiedeschitz, Atelier und Malkurse Steffi Moro, „fotografischer Maler“ Fritz Umlauf. Bodenständiges Wirtshaus, in dem die Wirtin den Gästen alte Lieder vorsingt. 930 Bürger; Ehrenbürger Bischof Dr. Paul Iby und ID Fürstin Melinda Esterházy.

Ritzing www.ritzing.at Geburtsort von Franz Liszt. Geburtshaus ist ein 1587 erbauter Edelhof, in dem am 22. Okt. 1811 Franz Liszt, der später weltbekannte Komponist, Pianist und Erneuerer der Musik, das Licht der Welt erblickte. Geburtshaus war Schäferei; seit 1911 Liszt-Museum; 1971 schenkt Fürst Esterházy Grundstück mit Rest des Geburtshauses der Gemeinde. 2006 Museum neu gestaltet und daneben mit EU-Förderung Liszt-Konzertsaal errichtet, ein Kammermusiksaal für 600 Besucher. Liszt-Zentrum: Lisztmuseum und Liszt-Konzerthaus. Betrieben von den Bgld. Kulturzentren. Lisztfestival um Geburtstag im Okt., organisiert von Lisztgesellschaft Burgenland. Konzerte und Veranstaltungen. Liszt-Büste auf FranzLiszt-Platz: aus weißem Marmor, geschaffen 1967 vom Liszt-Verehrer Otto Bremer. Raidinger Lisztverein. Gebiet in Jungsteinzeit besiedelt. Von Hallstattzeit bis Hochmittelalter Eisenerzabbau; Pingen im Raidinger Wald. Dorf im Zuge der bayrischen Ostkolonisation angelegt. 1222 als Bachname „Rednyk“ erwähnt. Deutscher Name Raiding leitet sich von Rudnik ab, Rud bedeutet Erz. 1425 erstmals Ortsname erwähnt. Ort leidet unter Türkenkriegen, Kuruzzenkriegen und den beiden Weltkriegen. Ehemals unverbauter breiter Dorfanger am Raidingbach. Streckund Hakenhöfe, vereinzelt historische Fassaden und Haustore. Pfarrkirche dem Hl. Antonius von Padua geweiht. 1927 anstelle der Vorgängerkirche unter Einbeziehung des alten Turmes neu erbaut. Liszt-Gedächtniskirche. „Dr.-Paul-Iby-Platz“: neben der Pfarrkirche; Platz anlässlich des

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Steinberg-Dörfl www.tiscover.at/ steinberg-doerfl

Orte im Rabnitztal, typische Straßendörfer. Waldreiche Gemeinden; Wanderregion. Radfahrwege. 1.240 Einwohner.

Steinberg / Rabnitz Funde aus der Jungsteinzeit, wahrscheinlich 5.000 v. Chr.; vermutlich Burg im Mittelalter. Seit 17. Jhdt. bekannt durch Hafner, die „weißes Tongeschirr“ herstellte. Viehmärkte. Marktgemeinde, 660 Einwohner. Sehenswertes Ortsbild: lässt erkennen, wie früher ein typisches, langgestrecktes Dorf ausgesehen hat: Streckhöfe mit Giebel und zwei Gassenfenstern, mit Gredn und weißen Fassaden; teilweise im Hof Lauben. Indigo-Blaudruck, Werkstätte Fam. Koo, letzte in Ostösterreich. Führungen und Verkauf. Kloster „Marianum“: Haupt- u. Hauswirtschaftsschule der „Töchter des göttlichen Erlösers“. Spätgotische Pfarrkirche. Geburtsort von Dr. Josef Görlich, dem Dichter des Textes der Landeshymne. „Thurner Beugl“. Wandergebiet; Radwege.

1229 erwähnt. Einst bedeutend: Landwirtschaft, Schafzucht, Weinbau und Töpferei. Tonvorkommen schon seit Keltenzeit. 1851 in jedem vierten Haus ein Hafnermeister. Vor dem Ersten Weltkrieg Hafnerzentrum durch Tongewerbefachschule und Esterházy‘sche Tonwarenfabrik. Ab 1956 Keramikfachschule. Tonlagerstätten. Töpfereibetriebe. Romanische Bergkirche; aus erster Hälfte 13. Jhdt. auf Vorgängerbau; zählt zu ältesten Kirchen des Landes. Reste von romanischen Fresken aus 1230. Turm abgetragen. Kalvarienberg, Kreuzwegstationen. „Notgotteshaus“ und kleines Konzerthaus. Kräuterweihe 15. Aug. Evang. Kirche mit freistehendem Glockenturm. Kath. Pfarrkirche aus 50er-Jahren. Kleiner Park mit Keramikbrunnen als Hauptplatz. 1.390 Einwohner. Töpfermuseum Stoob. Töpferstuben mit Schautöpfereien und Kursen; Tonskulpturenpark vor Keramikschule. Galerie Hametner und Atelier Annemarie Hollweck. Radund Wanderwege. „Strudlstation“ Draisinentour, Gasthöfe. Reiterherberge.

Unterfrauenhaid www.unterfrauenhaid.at

Dörfl

Alter Ort, erst 1425 erwähnt. Sommerfrische. Wehrkirche aus 15. Jhdt. von Friedhofsmauer umschlossen. Einzelne Giebelhäuser erhalten. Vier Wirtshäuser, darunter das einzige Haubenlokal im Bezirk, von Ernst Horvath. 900 Einwohner. Sonnensee: Stausee mit Freizeitanlage im Helenenschacht. 42.000 qm; Sandstrand, 100-Meter-Wasserrutsche, Beachvolleyballplatz, Tennisplätze. Sportzentrum: Fitness- und Wellnessbereich. Indoor-Tennisplätze, Squash Courts; Indoor-Badmintonplatz; acht professionelle Kegelbahnen; zwei Fußball-Rasenplätze, Kunstrasenplatz und Fußballhalle mit Kunstrasen. Alte Schule: kleines Kultur- und Veranstaltungshaus, Bauernladen. Verein Tintnfassl. Islandpferdegestüt. Wandern, Laufen, Radfahren; Fahrradverleih. Helenenschacht; idyllischer Ortsteil nach einem aufgelassenen Braunkohleschacht benannt. 1752 Braunkohle entdeckt, bis 1858 im Tagbau. Bergarbeiter bis nach dem Zweiten Weltkrieg im Bergwerk jenseits der Staatsgrenze tätig. Einstiegsschacht. Restaurierter Wasserturm des aufgelassenen Bergwerks. Ehemalige Waldschule heute Pfadfinder-Lagerplatz. Kleiner Grenzübergang.

Bekannte Wallfahrtskapelle Maria Bründl; Holzkreuzweg mit Hinterglasbildern. Schmankerlwirt: Faymann - mit sehenswertem, kleinen Heimathaus. Alte Schmiede, mit Einrichtung und Werkzeugen wie früher (Anmeldung Besichtigung: 02612/82 01). 590 Einwohner. Dorf mit fünf typischen Brunnen auf der Gasse, mit Handrad und Kübel. Berggasse mit gut erhaltenem Ortsbild. Pfarrkirche Hl. Michael. Aktive Brauchtumspflege; Kirtagsbräuche. Schießstätte: Tontaubenschießen, Jagd-Parcours, Kleinkaliber und Rollhase. BMX-Strecke; Radwege, schönes Wandergebiet; Wanderreitstation Big Bull Ranch. Burgstallberg mit wunderschöner Aussicht auf Dörfl und das Rabnitztal; 20 Minuten vom Ortszentrum; Aufstieg über Serpentinen, Gehweg beschildert.

1222 erwähnt; 1529 durch Türken zerstört; mit Kroaten besiedelt. 760 Einwohner. Wallfahrtskirche mit „schwarzer Madonna“, Liszt-Taufkirche. Spätestens um 1200 entstanden. Gotischer Bau unter Verwendung alter romanischer Mauerreste. Um 1660 Barockisierung; Zwiebelturm; original gotische Fenster des 15. Jhdts., wieder geöffnet. Wehrmauer. Wallfahrten seit 1620. Jugendwallfahrt und Fatimafeier. Mahnmal des Friedens.

UnterrabnitzSchwendgraben www.unterrabnitz.at

Stoob www.stoob.at

Straßendorf. Uraltes Siedlungsgebiet. Fundstücke aus 5.000 v. Chr. Spuren Eisenverhüttung.

An den Ausläufern der Buckligen Welt, von der Rabnitz durchflossen. 630 Einwohner. Unterrabnitz: Traditionsliebendes und innovatives Dorf. 500 Einwohner. Mit Unterstützung von Wissenschaftlern entsteht ein

Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten. Natur und


„FrĂźhmittelalterdorf“, wie es im Zeitraum 500 bis1.000 n. Chr. ausgesehen haben mag. Erlebnisanlage fĂźr BevĂślkerung, Schulen und Gäste. http://www.fruehmittelalterdorf.at.tf Rabnitztaler Malerwochen: alljährlich im Kastell des KĂźnstlers Harro Pirch. Renommierter KĂźnstlertreff mit Ausstellung. „Ramaza Sängerschmiede“: Die Sopranistin Siegrun Quetes bildet Gesangsnachwuchs aus, hält Konzerte ab und bereichert mit Darbietungen Dorfveranstaltungen. http://www.saengerschmiede.at Brauchtum des Rabnitztaler Faschings: Die „Rekruten“, Burschen und Mädchen des „Stellungsjahrganges“, sind Veranstalter; am Faschingsmontag ziehen der Bär, der Bärentreiber und ein Kasperl mit Musikbegleitung von Haus zu Haus. Am „Ambrosius-Sonntag“ feiern die acht Imker ihren Schutzpatron mit Honigsegnung, Umtrunk und Honigverkauf. Mehr als 60 Gebäude werden mit einer Biosolar-Heizanlage versorgt. Projekt unterstĂźtzt Wiederaussetzung des Flusskrebses. Wander- und Radwege.

Schwendgraben Idyllisches DÜrflein, 130 Einwohner. Marienkirche. Pferdehof. Bauern mit ab-Hof-Verkauf. Rad- und Wanderwege mit romantischen Plätzen.

StifterStifter EvaEva &&Mark Andreas Mark Andreas ThermenstraĂ&#x;e A-7361 Lutzmannsburg Lutzmannsburg ThermenstraĂ&#x;e 29 29A-7361 Mobil: 0664/ /212 212 08 Mobil: 0664 080808 www.sonnenhof-lutzmannsburg.at www.sonnenhof-lutzmannsburg.at sonnenhof-lutzmannsburg@gmx.at sonnenhof-lutzmannsburg@gmx.at

Gutscheine sind in unserem Sonnenhof, per E-Mail oder unter der Telefonnummer 0664/212 08 08 erhältlich.

Weingraben / Bajngrob

1588 erstmals erwähnt; mit Kroaten besiedelt; einige alte Häuser in historischem Ortsbild; 390 Einwohner; Zweisprachigkeit schwindet. Teilweise Naturpark Landseer Berge. Burgruine „Ödes SchlĂśssl“, Castrum Jeva: nahe Landsee, ehemals Wehranlage, Mauerzug von einigen Metern erhalten; womĂśglich Kleinherrschaft im 13. Jhdt., Anlage schon im 14. Jhdt. verlassen.

Weppersdorf www.weppersdorf.at Alle drei Orte Agrar- und Pendlergemeinden mit Vereinsleben an Wochenenden. 1.800 Einwohner. Wander-, Rad- und Reitwege. Landschaftspark mit Sonnenuhr; Biotope; pilzreiche Mischwälder. Weppersdorf: 950 Einwohner. Ă„lteste Funde aus keltischer Zeit,

Kalkgruben Ortsteil von Weppersdorf, 360 Einwohner. Vermutlich 1220 besiedelt, 1531 erwähnt; bald verĂśdet. Erst Jahrhunderte später wiederbesiedelt. 1956 Kriegerdenkmal von Rudolf Kedl. Kath. Friedenskirchlein mit freistehendem Glockenturm und freihängenden Glocken. Fischteiche. Tradition: Maschentanz. EisenverhĂźttung. 1222 erwähnt, 1683 von TĂźrken zerstĂśrt, unter Kuruzzen gelitten; 1809 Kämpfe gegen napoleonische Truppen, getĂśtete Franzosen in Massengrab bestattet. Kath. Pfarrkirche „Hl. Dreifaltigkeit“ aus dem 14. Jhdt. im gotischen Stil; heutiger Bau mit Turmuhr aus 1753. Evang. „Bekenntniskirche“ aus 1931; „Vaterunser-Glocke“ ist älteste Glocke des Landes, mehr als 360 Jahre alt, 180 kg. Turmuhr. Evang. Volksschule heute Gemeindezentrum. Tabernakelbildstock 18. Jhdt. – das „Christkindl“. „Natur- und Kulturpfad“; 4,5 km langer Rundweg mit Info-Tafeln. FĂźhrt auch zum Haarriegel, wo seltene „Schwarze Kuhschelle“ wächst. Heimatmuseum nach Anfrage bei Gemeinde (02618/22 81) zu besichtigen. Häuserensemble nahe evang. Pfarramt. Springbrunnen. Bio-Vollwertbäckerei des Ăśsterreichischen Vollkornpioniers Hans Gradwohl. Beachvolleyball-Platz. Park&Ride-Anlage.

Tschurndorf Ortsteil von Weppersdorf; 500 Einwohner. Erstmals erwähnt 1572; wahrscheinlich aber schon vorher bestanden und mit Kroaten wiederbesiedelt. Marienkirche. Evang. Glockenturm an der HauptstraĂ&#x;e. Sport- und Freizeitanlagen; Traktor-Oldtimerverein.

Quellen / Literatur: Ă–sterreichische Kunsttopographie, Band LVI, Die Kunstdenkmäler des politischen Bezirkes Oberpullendorf, Verlag Berger Horn, Hrsg. "UNDESDENKMALAMT s $EHIO $IE Kunstdenkmäler Ă–sterreichs, Burgenland, Adelheid Schmeller-Kitt, zweite, verbesserte Auflage 1980, 6ERLAG !NTON 3CHROLL 7IEN s )Nternet-Seiten und Publikationen der 'EMEINDEN s (ELMUT 7INDISCH $IE romanische Kirchenruine von Pilgersdorf, auf: www.burgenkunde.at s %IGENRECHERCHE

Träumen Sie von einem traumhaften Urlaub in einer sonnigen Pension mit verlockendem FrĂźhstĂźcksbuffet, ruhigen rauchfreien Zimmern, Aufenthaltsraum, Kinderspielraum, Sauna, Fitness, Solarium, Shiatsu Praxis, freundlichen Gastgebern, paradiesischer Gartenanlage mit ca. 900 m² Schwimmteich (eingezäunt), Spielplatz, Wiese zum FuĂ&#x;ballspielen,... Beach Volleyball Platz, Tischtennis, Fahrradverleih, ca. 7 Gehminuten zur Sonnentherme, Hausbar mit Billard, Dart, Wuzzler und Cocktails, zu genieĂ&#x;en bei Kerzenschein? Dann träumen Sie nicht länger, sondern kommen Sie zu uns und leben Ihren Traum! Wir helfen Ihnen gerne dabei und freuen uns auf Sie. Stifter Eva & Mark Andreas

20.08.2007 13:56:25

Kultur. Sport und Freizeit. Fakten und Tipps.

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fCFSOBDIUFO "MMFT JTU NzHMJDI Wer sich im Urlaub entspannen oder verwĂśhnen lassen mĂśchte, steigt anders ab als Das BedĂźrfnis der, der aktiv geniebestimmt die Ă&#x;en, sich sportlich Befriedigung. betätigen oder die Auch beim Region erkunden Wohnen. will. Und natĂźrlich bestimmt auch der Preis die Unterkunft. Im Mittelburgenland, einer Tourismusregion im Aufwind, werden Sie das Passende finden, wenn Sie nicht gerade auf Extravaganz und puren Luxus setzen. Auf Sie warten Spitzenhotels und Urlaubsoase, Burghotel und Panorama-Holzhaus, typische GasthĂśfe und idyllische Pensionen, freundliche Appartements und kompakte Ferienhäuser, Privatzimmer im Arkadenhaus und

Kinder-Thermenhotel in Ă–sterreich und geprĂźft „pannonisch wohnen“ lässt es sich bei Individualisten – „in gediegener landestypischer Unterkunft mit hochästhetischem Ambiente“ – in einer Weinherberge, einem alten Zollhaus oder einfach im „Himmelreich“. Erholen Sie sich!

Plätze fĂźr das Zelt oder den Wohnwagen am Campingplatz. Zur Orientierung trägt die Kategorisierung bei: Was die Sterne fĂźr die Hotels, Pensionen und GasthĂśfe, sind die „Sonnen“ fĂźr die Privatzimmer und Ferienwohnungen sowie die „Blumen“ fĂźr den Urlaub am Bauernhof. Vereinzelt werden auch ausgefallene WĂźnsche erfĂźllt: In Lutzmannsburg steht das einzige

Ăœber freie Betten informiert der Tourismusverband Blaufränkisch Mittelburgenland auf www.sonnenland.at oder telefonisch unter

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Herzlich Willkommen im Thermenhof Derdak

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MITTELBURGENLAND NIEDERÖSTERREICH

Bezirk Oberpullendorf; 701 qkm; 37 500 Einwohner; 37.500 Ei h 65 Ortschaften O t h ft in i 28 Gemeinden G i d

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Kalkgruben

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Unterfrauenhaid Markt Raiding St. Martin

Neudorf bei Landsee

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Kleinwarasdorf

Großwarasdorf

Nikitsch

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Weingraben

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Nebersdorf

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Oberpullendorf Oberrabnitz

Mitterpullendorf

Dörfl 50

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Unterpullendorf

Steinbach Steinberg

Lebenbrunn

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Unterrabnitz Piringsdorf

55

Großmutschen Lutzmannsburg Kleinmutschen 61

Pilgersdorf Mannersdorf/Rabnitz

55

Klostermarienberg

61

Lockenhaus

Liebing Rattersdorf

Hammerteich

EISENSTADT N T ER ER WIENER NEUSTADT DTT

Glashütten Spezielles Kartenmaterial zu Reit-, Wander- und Radwegen, sowie Draisinentour erhalten Sie beim Tourismusverband Blaufränkisch Mittelburgenland, 7361 Lutzmannsburg, Thermengelände 1 oder auf www.bikeburgenland.at

LEADER

Kammermusikfest Lockenhaus Klassik-Festival von europäischem Format. In der ersten Julihälfte, auf der Burg und in der Kirche. www.kammermusikfest.at Orgelfestival Lockenhaus Innovative Orgeltage mit Niveau. Ende Juni, Anfang Juli in der Kirche. www.orgelfestival.at Opera Pannonica, Burg Lockenhaus Die Oper im August, auf der Freilichtbühne im Burghof – unter Mitwirkung der Ramaza Sängerschmiede. www.operapannonica.at Pullenale Oberpullendorf Konzerte, Ausstellungen und mehr. Der kulturelle September der Bezirkshauptstadt. www.kultur-oberpullendorf.at Weinklang-Festival Wenn nicht nur die Gläser klingen. In Lackenbach, Horitschon, Deutschkreutz, Neckenmarkt und Raiding. Ende April/Anfang Mai. Musik, Malerei, Literatur und Kulinarik. www.weinklang.at

GUNTRAMSDORF

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Langeck 50

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WIEN

NÖ.

Hochstraß

Lisztfestival Raiding Klassik rund um den Liszt-Geburtstag, den 22. Oktober. Im neuen Liszt-Konzertsaal. www.franz-liszt.at

Lisztzentrum Raiding Klassische Musikveranstaltungen, Abos, Kinder- und Schülerkonzerte. www.lisztzentrum.at

Unterloisdorf

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Bubendorf Salmannsdorf Deutsch Gerisdorf

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HARTBERG

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Oberpetersdorf

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SPIELE UND FESTIVALS Schlossspiele Kobersdorf Die Komödie im Juli, in traumhaftem Ambiente. www.kobersdorf.at

KUGA Großwarasdorf Das mehrsprachige, engagierte Kulturzentrum für Minderheit und Mehrheit. Top-Kabarettisten, Konzerte von Rock bis Klassik, Volksmusik und Folklore, Sommerfestival Croatisada, KUGA für Kids, Jazz & Wein, Ausstellungen, Theatervorstellungen, Workshops. www.kuga.at 02614/70 01 Kultur im Kloster Chorkonzerte, Flöten-, Gitarren- und Liederabende. Tänze. Im Kloster Marienberg in Klostermarienberg. www.kulturimkloster.at

GALERIEN UND KÜNSTLER

Eine Chance für die Region

Leader ist ein bedeutender Bestandteil der EU-Politik zur Entwicklung des ländlichen Raumes. Als Gemeinschaftsinitiative von EU, Bund, Land Burgenland und Gemeinden werden Projekte gefördert, die eine wesentliche Hebelwirkung für die erfolgreiche Weiterentwicklung einer Region bedeuten. Neben der finanziellen Unterstützung durch die öffentliche Hand, geht es aber vor allem um das „Ideenkapital“ in der Bevölkerung. Gefördert und gefordert sind die Bürger einer Region, gemeinsam Impulse zu setzen und Initiativen zu entwickeln, um ihren Lebensraum aktiv selbst zu gestalten. Die gemeinschaftliche Zusammenarbeit von Bürgern, Vereinen, Institutionen und Politikern für gemeinsame Lösungen ist der Schlüssel zum Erfolg. Alle 28 Gemeinden der Region Mittelburgenland ziehen gemeinsam an einem Strang und sind auch in der laufenden Periode 2007-2013 wieder an diesem EU-Förderprogramm beteiligt. Der Trägerverein in unserer Region, der Verein mittelburgenland plus, hilft mit der geschäftsführenden Leadermanagerin Heidi Drucker, aus Ideen Projekte zu machen.

Im Vereinsvorstand sind Bürgermeister und Mitglieder aus vielen Gesellschafts- und Fachbereichen vertreten: LAbg. Bgm. Erich Trummer (Obmann), LAbg. Bgm. Willi Heißenberger (Obmann-Stv.), LAbg. Bgm. Werner Brenner, Elisabeth Dorn, Josef Fuchs, Dir. Gerhard Glöckl, Bgm. Franz Hoschopf, Ing. Anton Iby, Paul Mayerhofer, Bgm. Ing. Paul Piniel, Herbert Rosenitsch, Bgm. Stefan Rozsenich, Dir. Mag. Helene Schütz-Fatalin, Prok. Franz Stifter. Im Technologiezentrum in Neutal hat „mittelburgenland plus“ seine Servicestelle und Ansprechpartner für innovative Projektträger sowie für alle Mittelburgenländerinnen und Mittelburgenländer. Über die Projekte wird in der Presse und auf der Internetplattform www.mittel burgenlandplus.at laufend informiert. Wer in Arbeitskreisen zu bestimmten Themen mitarbeiten oder eigene Ideen realisieren will, ist herzlich eingeladen, sich unter 05/9010/88010 oder office@mittelburgenlandplus.at zu melden. Ihr Team

mittelburgenland plus

Lehmden-Galerie im Schloss Deutschkreutz Der „fantastische Realist“ Prof. Anton Lehmden zeigt sein Schloss und viele seiner Werke. Geöffnet: 15. Mai - 15. Sep., Fr. u. So. 10–17 Uhr, Sa 10–12 Uhr. Anmeldung zu Führungen im Tourismusbüro Deutschkreutz 02613/202 00 www.schlossdeutschkreutz.at Kunst im Pfarrheim Kleinwarasdorf Erste Adresse für Zeitgenössische Kunst. Ausstellungen werden vom „Kunstpfarrer“ Stipe Mlikotic´ und von „Kultur im Dorf“ organisiert. Info: 02614/22 01

,VMUVS FSMFCFO Galerie Turmhaus in Unterrabnitz Das Turmhaus des ehemaligen Esterházy‘schen Kastells ist Atelier für Harro Pirch und seine Tochter Constanze Pirch sowie Ausstellungsraum für heimische und internationale Künstler. Im Sommer finden hier die renommierten „Rabnitztaler Malerwochen“ statt. Mit Vernissage und Ausstellung. Am Kastell 2, 7371 Unterrabnitz Geöffnet Do–So, 16–19 Uhr www.harropirch.at 02616/85 10 Galerie Hametner in Stoob Moderne Gegenwartskunst und Malereien des 1998 verstorbenen Franz Hametner. 7344 Stoob, Kirchengasse 16 Geöffnet: ganzjährig nach tel. Vereinbarung (02612/430 81 Roland Hametner). Während der Ausstellungen Do–So von 16–18 Uhr. www.galeriehametner.at KUGA Großwarasdorf Galerieleiter Manfred Leirer zeigt ständig Werke lebender Künstler. Geöffnet: während der Bürozeiten, Mo – Fr 9–12 Uhr und Fr 16–18 Uhr, und während der Veranstaltungen. www.kuga.at 02614/70 01 Galerie Schüttkasten Mannersdorf Atelier des Recyclingkünstlers Karl Hieß, Ausstellungsräume für Maler, Bildhauer und kreativ Schaffende. Skulpturengarten vor dem Schüttkasten. Am Tabor 2, 7444 Mannersdorf an der Rabnitz Besichtigung nach Vereinbarung: 0664/536 60 87 www.hiess.at Skulpturenrundweg Lockenhaus Skulpturenpark am idyllischen Burgsee, am Fuße der Burg Lockenhaus. Die Kunstwerke, die auch gekauft werden können, wurden bei Holzbildhauersymposien geschaffen. Zutritt frei. Info: Naturparkbüro Lockenhaus Tel. 02616/280 Kunst-Garten-Kunst in Rattersdorf Skulpturengarten vor dem Atelier des Holzbildhauers Michael Schlapschy. Viele Großskulpturen. Bevorzugter Werkstoff: Obstbäume. 7443 Rattersdorf, Feldgasse 13. Täglich geöffnet, Voranmeldung erbeten 0664/657 93 17 www.kunst-mich.com Keramik im Steinbruch Oberpullendorf Open-Air-Ausstellung am Rande des kleinen Sees inmitten des stillgelegten Basaltsteinbruchs. Werke von vielen renommierten Keramikern aus unterschiedlichen europäischen Ländern. Einige Tage zu Ende April, Anfang Mai. www.kultur-oberpullendorf.at

Atelier Leirer Neckenmarkt Manfred Leirer, Kunstpädagoge und Teilnehmer an Rabnitztaler Malerwochen, zeigt Bilder, wo er lebt und malt. 7311 Neckenmarkt, Obere Berggasse 17. Geöffnet nach Anmeldung: 0676/624 68 72 oder 0676/780 25 67. Gager & Gager Hammerteich Sabine Gager; Acryl auf Leinen und Malworkshops. Franz Gager; v.a. Tusche auf Zeichenkarton. Jederzeit freier Zutritt zu seiner „KunstimFeld“, vorm Haus: expressive, farbig kontrastierende Garten-Skulpturen. Feldgasse 5, 7442 Hammerteich. Anmeldung: 0664/273 88 70 www.gager.info

EVENTS UND SEMINARE „Literatur in Grün“ auf Schloss Deutschkreutz Lesungen, Musik und Kinder-Rahmenprogramm. An einem Wochenende im Juni. Organisiert von Lehmden-Tochter Barbara, die den Verein „Kultursignale“ leitet. Dessen Mitglieder erhalten jährlich eine exklusive Vereins-Card, von Prof. Anton Lehmden gestaltet. www.schlossdeutschkreutz.at Lehmden Sommerakademie im Schloss Deutschkreutz Der große Meister des „fantastischen Realismus“, Prof. Anton Lehmden persönlich, leitet die Kurse. Im Juli, im Schlosshof und im Schloss. www.schlossdeutschkreutz.at Energiemühle Nikitsch Laufend interessante Seminare für die persönliche „Energie“. Von Selbstfindung bis Luna-Yoga, von Filzkursen bis geomantische Gartengestaltung. In der Energiemühle befindet sich auch der einzigartige Genussladen. Ein Geheimtipp für Genießer. www.energiemuehle.at Künstlerklause Deutschkreutz Von Eva Wurm geschaffenes Refugium für Belebung und Entspannung. Kreativferien in Kleingruppen, „intuitives Malen“ mit Sabine Gager oder einfach nächtigen in einer der beiden Ferienwohnungen – oder gleich das ganze Ferienhaus mieten. 7301 Deutschkreutz, Am Teich 8 Infos: www.kuenstlerklause.at 0664/411 02 82 Informationen über aktuelle Veranstaltungen entnehmen Sie am besten den Tageszeitungen, den Wochenzeitungen „bvz“ und „Bezirksblatt“ oder dem Monatsmagazin „Burgenland Mitte“. www.burgenland.info Burgenland Tourismus www.kulturgericht.at Kulturinfos und aktuelle Ausstellungstermine


Die

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MITTELBURGENLAND

Erlebnis Kultur & Einkaufsstadt

REISE- UND ERLEBNISFÜHRER

H a n s Te s c h / V e r l a g A l o i s M a y r h o f e r

Stadtgemeinde Oberpullendorf 7350 Oberpullendorf, Hauptstraße 9 Tel.: +43(2612) 422 07 • Fax: DW 10 E-Mail: post@oberpullendorf.bgld.gv.at

f.iinf nfo fo www.oberpullendorf.info ennddor orff..aatt www.kultur-oberpullendorf.at f.ttv www.oberpullendorf.tv att www.draisinentour.at

DIESES PROJEKT WIRD VON DER EUROPÄISCHEN UNION, VON BUND UND LAND BURGENLAND KOFINANZIERT.

Zugestellt durch die Post.at


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