Kunstecho

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20 Jahre Meakusma

Unheard melodies are sweeter still

MEAKUSMA FESTIVAL 2024

Verantwortlicher Herausgeber

Meakusma VoG

Kirchstrasse 15 4700 Eupen www.meakusma.org www.meakusma-festival.be

Lektorat: klartext.be Design: Meeuw

20 Jahre Meakusma war und ist ein wilder Ritt

Auf den Webseiten meakusma. org, meakusma-festival.be oderstudioneau.be kann man vieles von dem, was Meakusma realisiert hat, entdecken.

Festival

Vom 29. August bis zum 1. September findet die sechste Ausgabe des Meakusma Festivals statt, welches in diesem Jahr gemeinsam mit ArsVitha präsentiert wird. Gleichzeitig markiert 2024 das 20-jährige Bestehen von Meakusma. Es ist üblich, solche Gelegenheiten als Anlass zur Retrospektive, zur Selbstreflexion, zur Zukunftsorientierung und zum Feiern zu nehmen. Im Grunde liegt Meakusma nicht viel an Rückblicken. Aus diesem Grund wird es an dieser Stelle keine detaillierte Auflistung aller Aktivitäten der letzten 20 Jahre geben. Vielmehr möchten wir in dieser Publikation ein paar Punkte zur Herangehensweise des Vereins reflektieren.

20 Jahre Meakusma war und ist ein wilder Ritt, bei dem viele Dinge geschehen. Oft geht es gleichzeitig in verschiedene Richtungen und von außen ist nicht immer ganz klar, wie das alles zusammenhängt. Dies hat mit einem Ansatz zu tun, der am ehesten mit einem ständigen Erneuerungsprozess zu beschreiben ist. Auf Basis langer Erfahrung und regelmäßiger Reflektion versuchen wir, ein intuitives Gespür dafür aufrechtzuerhalten, was heute relevant, frisch und wegweisend ist. Es ist der Versuch einer radikalen Offenheit für Neues. Da kann es dann auch mal unübersichtlich werden.

In dieser Publikation lassen wir auch Partner und Weggefährten zu Wort kommen und stellen Teile des Programms des Meakusma Festivals und der Aktivitäten im Rahmen des Jubiläums vor.

An dieser Stelle möchten wir uns auch bei unseren zahlreichen Partnern bedanken, mit denen wir in den letzten Jahren Projekte realisieren konnten. Ohne Kollaborationen wäre vieles einfach nicht möglich gewesen. Auch in diesem Jahr arbeiten wir beim Meakusma Festival eng mit Kollegen aus Ostbelgien, aus dem Landesinneren und dem Ausland zusammen. Das Meakusma Festival 2024 wird gemeinsam mit ArsVitha präsentiert, nachdem wir 2023 erfolgreich gemeinsam das dreitägige Boutique-Festival “Weekender” auf die Beine gestellt haben. Wir freuen uns auch darüber, erneut mit dem IKOB, OstbelgienFestival, KultKom und der Galerie vorn und oben Teile des Programms präsentieren zu können. Im Sinne einer vielseitigen und hochwertigen ostbelgischen Kulturlandschaft halten wir es für wichtig, dass verschiedene Kulturanbieter zusammenarbeiten, ihre spezifischen Expertisen und Eigenheiten einbringen, um so Projekte in Ostbelgien zu verwirklichen, die man als einzelner Veranstalter nicht umsetzen könnte.

Gong Extensions, Festival 2019
Meakusma
Meakusma
Studio Néau

Wie alles begann

Möchte man sich eine Idee von der Entwicklung Meakusmas machen, kann man stark verkürzt sagen: 2004 wurde ein Verein von jungen Ostbelgiern, die in Brüssel lebten, gegründet, der sich dem Ansatz einer spezifischen und zugleich vielfältigen musikalischen Ausrichtung verschrieben hatte. Zudem vereinte Meakusma von Beginn an viele unterschiedliche künstlerische und kulturelle Disziplinen in seinen Aktivitäten. Der Fokus lag eher auf Randständigem, auf Musikformen, die im kommerziellen Musik- und Radiobetrieb wenig Platz erhielten. Neben der Organisation von Konzerten und DJ-Abenden hat Kulturvermittlung ab dem ersten Tag eine zentrale Rolle gespielt. Heute ist Meakusma ein professioneller Kulturträger, der Konzerte, DJ-Abende und ein Festival veranstaltet, ein Musiklabel betreibt, ein Magazin veröffentlicht, Klanginstallationen im öffentlichen Raum initiiert und mit dem Studio Néau ein Gemeinschaftsradio in Eupen betreibt.

Größter Antrieb des Projekts war es immer, sich mit aktueller Musik zu beschäftigen, die nach neuen Ausdrucksformen strebt. Dies machte auch die Faszination für elektronische Musik aus, mit der man sich ab den 90er Jahren intensiv beschäftigte. DIY (Do It Yourself) war auf allen Ebenen integraler Bestandteil des Vereins. Aus einer Faszination für Musik ist ein starker Antrieb entstanden, Dinge

Ein

großer

Teil

der Arbeit bleibt unsichtbar für die Besucher.

selber in die Hand zu nehmen, um etwas auf die Beine zu stellen. Wie man Events organisiert, hatte niemand in Form einer klassischen Ausbildung gelernt. Ein Mitglied hatte zwar mal ein Fernstudium in Kulturmanagement begonnen, dieses aber schnell gelangweilt wieder abgebrochen. Die stark formatierte Art und Weise Events auf die Beine zu stellen, die in klassischen Ausbildungen in Bereichen wie Marketing oder Eventmanagement vermittelt wird, passte einfach nicht zu den Inhalten und zu den Beweggründen, den Verein ins Leben gerufen zu haben. Die Aktivitäten waren das Resultat davon, dass man für Musik brannte. So machte man sich einfach auf den Weg. Jedes Mitglied konnte sich mit seinem selbst angeeigneten Wissen in verschiedenen Bereichen einbringen, sei es inhaltlich, im Bereich der logistischen Planung oder der grafischen Gestaltung. Diese Vorgehensweise passte zu der elektronischen Musikszene der damaligen Zeit. Die Musiker und Produzenten der damals noch jungen Szene hatten sich auf den Weg gemacht, neue musikalische Ausdrucksformen zu finden. Die Künstler verschwanden in der Anonymität, allein die Musik sollte im Mittelpunkt stehen. Und diese Musik sollte nach Zukunft klingen. Auch

Kulturabteilung Goethe-Institut Brüssel

13 Jahre vertrauensvolle, anspruchsvolle und erfolgreiche Kooperation. Die Künstler*innenvorschläge des gut vernetzten Teams sind immer à la pointe, die Arbeitsweise entspannt aber höchst professionell und der Austausch inspirierend. Was ich besonders an dem Meakusma Festival schätze? Die freundliche, familiäre Atmosphäre, die unwahrscheinlichen Spielorte in einer Kleinstadt mitten in den Ardennen, die experimentellen Formate, das anspruchsvolle, manchmal überraschende Line-up. Es bietet ein durchdachtes Livemusikprogramm an und stellt Projekte vor,

die Live ganz anders als im Netz oder auf Platten rüberkommen. Gefreut hat es mich, als Meakusma damals von der Deutschsprachigen Gemeinschaft anerkannt und gefördert wurde. 2017 wurde das Meakusma Festival vom englischen Magazin The Guardian als „eines der Top 10 Festivals in Europa“ ausgezeichnet und gefeiert. Ich wünsche Michael, Christophe und dem ganzen Team von Meakusma das Allerbeste für dieses und für die nächsten Jahre und uns allen wünsche ich ein großartiges Festival 2024!

oben links Actress, Recyclart 2007 oben rechts Tase, Katakomben 2012 unten RAMZi, Festival 2017

wenn die Inhalte Meakusmas weit über elektronische Musik hinausgehen, hat man diese Lust an neuer und frischer Musik beibehalten. Elektronische Musik ist den gleichen Weg gegangen wie alle anderen Genres auch. Was mal neu war, hat sich irgendwann etabliert, es gab viele verschiedene Ausprägungen, im Spannungsfeld zwischen Tanz- und Hörmusik und irgendwann tappte auch die elektronische Musikszene in die Nostalgie-Falle. In Erinnerungen zu schwelgen, würde nicht der Natur des Meakusma-Projekts entsprechen. Dementsprechend hat sich Meakusma auch über die Jahre stetig verändert. Und dies nicht nur musikalisch. In seinen Anfängen konnte man das Projekt sicherlich noch mehr oder weniger klar in der Welt der elektronischen Musik verorten, wenngleich man auch eine

Isabelle Weykmans

ehemalige Ministerin für Kultur und Tourismus Ostbelgien

Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums möchte ich herzlich gratulieren und meine tiefe Wertschätzung für die bemerkenswerte Arbeit dieses einzigartigen Kulturveranstalters zum Ausdruck bringen.

In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich Meakusma zu einem festen Bestandteil der ostbelgischen Kulturlandschaft entwickelt.

Meakusma pflegt die Zusammenarbeit innerhalb Ostbelgiens, öffnet sich gleichzeitig aber auch internationalen Kooperationen, wie die Zusammenarbeit mit dem renommierten Goethe-Institut eindrucksvoll beweist.

Es ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie aus ehrenamtlicher Arbeit und leidenschaftlicher Hingabe ein Projekt entstehen kann, das Menschen aus der ganzen Welt anzieht und inspiriert. Die Aufmerksamkeit, die das Meakusma Festival erhält, schlägt in positive Impulse für die gesamte Region um. Als ehemalige Ministerin für Kultur und Tourismus der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens möchte ich den Verantwortlichen auf diesem Weg für ihren unentwegten Einsatz und ihre Begeisterung herzlich danken. Durch Menschen wie Sie ist es Ostbelgien gelungen, mit solch kulturell wertvollen Veranstaltungen aufzuwarten und als attraktiver Standort für innovative Kulturprojekte wahrgenommen zu werden. Dass eine ländliche Region als Heimat eines solch außergewöhnlichen Festes der Klangkunst fungiert, ist ein Beweis für das kreative Potenzial, die kulturelle Vielfalt und Offenheit unserer Gemeinschaft. Natürlich möchte ich mich auch bei allen ehrenamtlichen Helfern bedanken, die diesen internationalen Austausch in den letzten 20 Jahren unterstützt und erst möglich gemacht haben.

Offenheit für verschiedene Musikstile, nicht nur im Bereich der elektronischen Musik, sondern auch darüber hinaus verinnerlicht hatte. Diese inhaltliche Diversität hat sich über die Jahre noch vergrößert, bis irgendwann eine Ausgewogenheit zwischen elektronischer und nicht-elektronischer Musik herrschte. Aber auch die Aufgabe des Vereins und die gesellschaftliche Relevanz haben sich gewandelt. Aus dem idealistischen Jugendprojekt mit dem Willen, die Umwelt aktiv mitzugestalten, ist ein „professioneller Kulturträger“ geworden. Mit Fortschreiten der Aktivitäten, einer ständigen Auseinandersetzung mit Musik und ihrer wechselseitigen Beziehung zur Welt, mit steigender Lebenserfahrung sowie den rasanten gesellschaftlichen Entwicklungen in den letzten 20 Jahren, ist auch stetig

das Verantwortungsgefühl gewachsen - nicht nur für uns, sondern auch für die Rolle von Kultur im gesellschaftlichen Zusammenleben. Diese aufs Heute und die Zukunft ausgerichtete Funktionsweise sorgt dafür, dass man sich nicht nur ständig mit musikalischen, sondern auch mit gesellschaftlichen Entwicklungen beschäftigt. Welche Inhalte und welche Werte möchte man eigentlich transportieren? Welchen positiven Beitrag kann man als Kulturvereinigung leisten? Es ist kein komfortabler Weg. Ein großer Teil der Arbeit bleibt unsichtbar für die Besucher. Es gilt nicht nur, ein angesagtes Musikprogramm auf die Beine zu stellen, das genügend Besucher anzieht. Es geht eher weniger um die Frage, was die Menschen gerade hören möchten, sondern darum, welche Musik zu welchem Zeitpunkt und in

oben Buttechno, Festival 2022 links Weird Dust, Festival 2022 rechts Peter Brötzmann, 2018

welchem Kontext eine Veränderung bringen, einen neuen Impuls setzen kann. Wir stellen uns Fragen zum Umgang mit gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen. Seien es Fragen zu sich verändernden Werten in der Gesellschaft, wie zum Beispiel Diversität und Identität, oder Fragen zu globalen Krisen wie Pandemien oder Kriege. Das alles im Kontext einer radikal veränderten Welt der Aufmerksamkeitsökonomie, einer auf den Kopf gestellten Medienwelt und sozialen Netzwerken. Alles wird reflektiert, von den hohen Qualitätsstandards bei der Auswahl der Künstler, der Kommunikationen mit diesen, der Präsentation der Inhalte und der gesamten Kommunikation nach außen. Diese Mühen werden in der Überzeugung unternommen, dass sich der gesamte Prozess im Resultat, wenn auch nicht immer für jedermann sofort und offensichtlich, bemerkbar macht.

Im Versuch möglichst nüchtern auf die letzten 20 Jahre zurückzublicken, stellt man fest, dass die radikale Herangehensweise Früchte getragen hat, der Weg aber auch immer wieder holprig war und ist. Es gab Phasen, in denen man sich in gewissen Nischen etabliert hatte, nur um kurze Zeit später inhaltliche Brüche zu wagen. Es wurden von Beginn an Musikstile miteinander verbunden, die man zur damaligen Zeit nicht zwangsläufig an einem Ort finden konnte. Bei Meakusma fanden die verschiedenen

Valentina Magaletti

Schlagzeugerin & Komponistin

Eternal respect and love to one of the greatest Belgian label and festival Meakusma has always been the perfect inclusive hub to spend a memorable weekend with wonderful people and impeccable music selection. I am very grateful to feel part of this family since 2018 when I first released a record with my duo Tomaga for the label. I performed with great pleasure since it first started throughout the years and I hope to keep sharing visions and project in the future.

Long live Meakusma!

Ben UFO

DJ & Labelbetreiber

The Meakusma Festival has been one of my favourite events for the past years running, and I‘ve programmed a stage at several editions. It‘s one of the only events I can think of where dance music co-exists with a broad range of experimental music in a way that feels natural, unpretentious and unforced. I love it there. Always such a special atmosphere and so many different worlds of music coming together so seamlessly at Meakusma.

oben Franziska Windisch, Festival 2022 links Gregoire Tirtiaux, Festival 2019

rechts Asmus Tietchens, Festival 2019

Ausdrucksformen ein gemeinsames Zuhause. Es wurde versucht, in verschiedenen Musikbereichen Künstler ausfindig zu machen, die etwas Interessantes und Originelles ausdrücken. Mit dem Ansatz hat man damals nicht wenige Menschen vor den Kopf gestoßen. Mit der gewagteren Herangehensweise zeichnete sich allerdings ein immer klareres und gleichzeitig nicht eingrenzbares Profil ab, wodurch in ganz Belgien und darüber hinaus immer mehr Sichtbarkeit erlangt werden konnte. Aus heutiger Sicht erscheint die Diskussion schon fast absurd, ist musikalische Diversität auf Veranstaltungen in Großstädten mittlerweile doch absoluter Standard. In dieser Zeit veränderte sich auch die Struktur des Vereins, denn 2006 schrumpfte das Team.

Bis heute sind wir uns bewusst, dass es für die Besucher fordernd ist, sich immer und immer wieder auf die dargebotenen Inhalte einzulassen. Es erfordert große musikalische Neugierde und Offenheit. Spielt Musik für viele Menschen in gewissen Lebensphasen eine zentrale, weil sinnstiftende Rolle, verschieben sich die Prioritäten bei vielen Menschen in späteren Lebensphasen. Sich an Gewohntes, das man in den identitätsformenden Jahren der Jugend kennengelernt hat, festzuhalten,

bietet einen gewissen Komfort. Für einen Kulturveranstalter, der sich ständigem Wandel verschrieben hat, bedeutet dies, immer neues, teilweise auch junges Publikum zu erschließen. Dabei gibt es nicht nur die Herausforderung, dass jede Generation ihre „eigene Kultur“ zelebrieren möchte, sondern, dass Musik heutzutage anders konsumiert wird und auch viel mehr Konkurrenz hat. Musste man früher, gerade im Falle von nicht-kommer-

Viola Klein

DJ & Musikerin

VVon Anfang an hat mich fasziniert, dass Michael und Christophe nach dem Gemeinsamen von Avantgarde-Musik und Tanz-Musik suchen oder das einen hohen Wert für sie hat und es nicht wirklich wichtig ist, ob sich die Künstler mit denen sie arbeiten in einen Sack voll Geld verwandeln, sondern es wirklich wichtig ist, ob sie in einer schönen Weise an etwas forschen.

Henrik von Holtum

Musiker bei Kinderzimmer Productions, Dozent, Redakteur

Ich hatte das Glück, mit Christophe Houyon und Michael Kreitz von Meakusma im Laufe der letzten 10 Jahre immer wieder zusammen arbeiten zu dürfen, meistens im pädagogischen und vermittelnden Rahmen, sei es an Schulen oder während Workshops, aber es ging immer um Musik, ganz zentral und elementar um Musik. Musik macht Sinn, und Sinnvolles zu finden, ist oft gar nicht so einfach. Meakusma haben es geschafft, mit und durch Musik, Sinn zu machen, als, Initiatoren, Veranstalter, Vermittler, Kuratoren, Label- und Radiomacher. Ich wusste instinktiv,

hier bin ich richtig, hier sind Menschen die voller Überzeugung und mit großer Geduld und Ausdauer daran arbeiten, relevante und interessante Musik in die Welt zu bringen und sie mit anderen zu teilen. Gerade dieses teilen wollen, das herzeigen und wenn nötig auch erklären und vermitteln, hat mir immer imponiert. Die erstaunliche Tatsache, dass Meakusma diese Arbeit 20 Jahre lang konstant, erfolgreich und soweit ich weiß auch meistens gut gelaunt, geleistet hat, ist eine Verbeugung wert, was für eine schöne Sache habt ihr da in die Welt gebracht, vielen Dank!

Jan De Moor

Kurator Concertgebouw Brügge

For a music programmer, attending Meakusma is like going to candy land: you get a taste of all sorts of extraordinary combinations. It‘s a festival for open ears, without boxes or labels and with a focus on quality, regardless of hypes or sales targets. It‘s like a playground to discover, where you can be surprised by and dive into very diverse music. The programme includes both hidden gems and internationally renowned legends. Meakusma‘s audience is as open, diverse (!) and adventurous as its program. Both navigate effortlessly between experimental noise and dub, between sound art and thrilling electronic music. And its staff is friendly and ever helpful.

Sich an Gewohntes, das man in den identitätsformenden Jahren der Jugend kennengelernt hat, festzuhalten, bietet einen gewissen Komfort.

zieller Musik, entweder in den Plattenladen oder auf die entsprechenden Veranstaltungen gehen, um „seine Musik“ zu hören, ist das in Zeiten von Streaming schon lange nicht mehr der Fall. Hinzu kommt die größere Fülle an einfach verfügbaren Unterhaltungsangeboten – ob Musik, Filme oder andere Formen der Kultur, alles ist auch sehr leicht im privaten Raum zugänglich. Eine Entwicklung, die sich mit der Corona-Pandemie nochmal verstärkt hat. Der Musikbereich hat sich auch dahingehend entwickelt, dass die klassischen Filter wie Musiklabel, Musikmagazin oder Plattenladen, die als externe Einheiten die Musik neutral für die Veröffentlichung, Besprechung und den Verkauf einschätzen, nach und nach einen immer schwereren Stand hatten und teilweise komplett weggefallen sind. In Zeiten von Social Media ist potentiell jeder Mensch Sender und Empfänger. Jeder kann ungefiltert Musik veröffentlichen, die außer dem eigenen Anspruch keinerlei Qualitätskontrolle mehr unterliegt. Diese Demokratisierung und Dezentralisierung hat zwar definitiv ihre Vorteile und ihren Wert – im Grunde ist es eine Weiterführung der Entwicklung aus den 80er Jahren, als elektronische Klangerzeuger und später Computer teure Studiozeit und Independent/DIY-Labels Verträge mit den wenigen Major-Labels, die den gesamten Markt kontrollierten, überflüssig machten –, aber sie hat auch Nachteile. Es gibt eine große Flut an Musik, die vielleicht noch gar nicht reif ist. Den Rezipienten fehlt oftmals noch

oben Timo Van Luijk & Daniel Denis, Festival 2018 unten Het Interstedelijk Harmoniumverbond, Festival 2019

Maud Seuntjes

Künstlerischer Leiter

Musica Impuls Centre und Klankenbos

The Meakusma Festival, known for its thoughtful curatorial approach and pushing the boundaries of both local and international sound cultures brings me each end of the summer to Eupen. Their programming consistently highlights underrepresented pioneers and emerging artists in explorative music, club culture, and sound art. In my memory, years overlap, and strangely, I‘ve made barely pictures. In contrast to that, what I can hear are it‘s eclectic sounds. What I value about the festival is its tradition in presenting a diverse spectrum of performance and installation art in relation to unusual places, exploring sound‘s intricate relation to space and to touch upon different realities simultaneously. Taking you into listening practices, each time personal to each artistic practice and driven by a desire of exploring sound collectively being social, political, quotidian, educational, esthetical, spiritual, natural, thus musical all at once.

Erfahrung und Wissen, um gewisse Dinge einschätzen zu können. In Verbindung mit dem Einfluss von sozialen Medien, die stark auf Schnelllebigkeit abzielen und in einem gesellschaftlichen Klima, in dem Erfolg oftmals das Ziel und Musik das Mittel, und nicht andersherum, Erfolg als Konsequenz eines auf Faszination und Begeisterung basierenden musikalischen Ausdrucks ist, entsteht unserer Meinung nach ein gewisses Ungleichgewicht. Wir sind uns der starken Ambivalenz unserer Position als – nach 20 Jahren kann man das durchaus sagen – etablierter Kulturveranstalter bewusst, der sich gleichzeitig dem Streben nach vorne verschrieben hat und dabei gewisse moderne Entwicklungen so kritisch sieht. Wir sind uns auch der Gefahr bewusst, wie die „Alten“ einer vorangegangenen Generation zu klingen. Jede Generation hat Lust und ein Recht auf „eigene Musik“, auf „eigene Kultur“, die sich hoffentlich auch zu gewissen Momenten auflehnt, gegen das, was etabliert ist. Und auch heute gibt es daher spannende Entwicklungen und faszinierte Musikliebhaber. Wir können gleichzeitig aber auch nur aus unserer Position heraus beobachten und agieren, und davon ausgehend versuchen, Dinge in dem Sinne anzugehen, wie sie uns für richtig erscheinen. Und dies bedeutet eben auch, kritisch auf gewisse Entwicklungen zu schauen, die positiven Entwicklungen wahrzunehmen und zu fördern, aber das, was uns problematisch erscheint, nicht zu fördern. Dazu gehört beispielsweise der zu schnelle Weg von Musik an die Öffentlichkeit. Dazu gehört auch der Drang, sich andauernd in sozialen Medien zu produzieren, darzustellen, zu äußern. Wo Form zu Inhalt wird, und jeder Mensch

potentiell zur Person des öffentlichen Lebens, möchten wir versuchen, einen Gegenentwurf anzubieten, wohlwissend, dass dies für manche Menschen unsexy erscheint.

Es ist also in mehrerer Hinsicht eine Herausforderung, Menschen dazu zu bewegen, Konzerte zu besuchen, bei denen abenteuerliche Musik präsentiert wird, gerade auch in einer ländlichen Gegend, wo vieles, was Meakusma bietet, für viele Menschen ohnehin ganz neu und unbekannt ist. Umso mehr freut es uns, dass das Meakusma Festival in diesem Jahr in neuer Rekordzeit ausverkauft war. Das Festival ist die größte und sichtbarste Veranstaltung des Vereins. Seit 2016 zieht das Festival jährlich Musikliebhaber aus der ganzen Welt nach Ostbelgien. Das dies in der Form möglich ist, hat viel mit dem Werdegang des Vereins zu tun, bei dem niemals der schnelle Erfolg und schnelles Wachstum als Ziel ausgesprochen wurde. Es ging immer um Langfristigkeit und Nachhaltigkeit. In den ersten Jahren organisierte Meakusma Workshops und Veranstaltungen vornehmlich in Brüssel und Ostbelgien, vereinzelt auch in Flandern oder im Ausland. Von Beginn an ging man Partnerschaften mit ostbelgischen Gleichgesinnten und Kulturveranstaltern

unten

Mich Leemans

Programmation

Ancienne Belgique

For me, Meakusma is a unique festival that has its place among the major ‚underground‘ festivals in Europe. Besides the very convivial atmosphere, which is probably typical of the way of life in the ‚East Cantons‘, it is a festival where I have discovered new artists every edition (apart from discovering the city of Eupen and his surroundings). I also feel that due to the unique nature of the festival, some artists rise above themselves and their set has that little bit more than usual. I have very good memories of the many concerts in the Friedenskirche and the other rather unusual places scattered around the city. Each time, the festival also manages to book artists just before they break through to a wider audience.

oben Tomoko Sauvage & Emmanuelle Parrenin, Festival 2019
Gebrüder Teichmann & Robyn Schulkowsky, Festival 2022

Wo Form zu Inhalt wird, und jeder Mensch potentiell zur Person des öffentlichen Lebens, möchten wir versuchen, einen Gegenentwurf anzubieten, wohlwissend, dass dies für manche Menschen unsexy erscheint.

aus Brüssel und Flandern ein. Über die Jahre wuchs ein Netzwerk aus Künstlern, Bookern, Journalisten und Partnern. Das Verständnis von Musik und der Musikindustrie konnte vertieft werden. Später zog es die Gründer zurück nach Ostbelgien, womit auch einherging, dass der Schwerpunkt der Aktivitäten nach Ostbelgien verlegt wurde – wenngleich man bis heute punktuell auch im In- und Ausland aktiv ist. Als 2016 das erste Meakusma Festival gemeinsam mit dem Goethe Institut Brüssel, mit dem wir seit 2011 eng zusammenarbeiten, präsentiert wurde, floss die Erfahrung von über 12 Jahren in die Veranstaltung ein. In dieser Zeit wurde das gesamte Projekt durch die zwei Verantwortlichen ehrenamtlich in der Freizeit betrieben. In diesen Jahren lernte man nicht nur „das Handwerk“ kennen, sondern auch, wie man mit wenig Mitteln viele Ideen umsetzen kann. Dies sollte sich

Philippe Delvosalle

noch als besonders wichtig herausstellen, da 2013 ein neues Kulturdekret verabschiedet wurde, das den Sektor eindeutig stärkte. Für Neu-Anwärter, die für sich selbst den Anspruch festgelegt haben, inhaltlich einen sehr konsequenten Weg zu gehen, und die ohne jeglichen finanziellen Rückhalt von Familie, Sponsoren oder Erspartem operierten, schien es aus unserer Sicht fast unmöglich, eine strukturelle Unterstützung zu erlangen. Denn die quantitativen Kriterien, die erfüllt werden mussten, waren für die bereits geförderten Vereine und die neuen Aspiranten gleich. Das heißt, ohne die entsprechenden Mittel zu erhalten, musste man als nicht-geförderter Verein genauso viele Aktivitäten durchführen und Menschen erreichen, wie ein geförderter Verein – und dies über drei Jahre. Dank des Festivals konnte man projektbezogene Unterstützung erhalten, die es ermöglichte, erstmals eine Teilzeitkraft einzustellen. Zwar noch immer akut unterbesetzt, konnte man aufgrund der gesammelten Erfahrung und des großen Einsatzes sowie dank guter Planung, guter Vernetzung im Musikbereich und dem guten Willen vieler beteiligten Partner, Helfer und Musiker, eine internationale Veranstaltung dieser Größenordnung durchführen und sich einen gewissen Ruf bei Musikfans aufbauen. Das Festival bot nun die Möglichkeit, alle bisherigen Aktivitäten in einer Veranstaltung zu vereinen. Das Programm musste groß genug sein, um auch ein Publikum von „außerhalb“ anzuziehen. Dass seit der ersten erfolgreichen Ausgabe immer mehr Menschen am Meakusma Festival teilhaben möchten, liegt neben dem vielseitigen und kontrastreichen Musikprogramm an einigen anderen Besonderheiten: Wer das Fes-

Pointculture und Labelbetreiber von Okraïna und By the Bluest of Seas

Je me souviens particulièrement des deux premières éditions des grands festivals Meakusma à Eupen en 2016 et 2017 : l’occupation des différents espaces de l’ancien abattoir, des plus petits au plus grands, la cantine à côté du potager dans le jardin, la petite salle de mix pour la radio Internet qui fonctionnait non stop, 24 heures sur 24, juste derrière le bâtiment principal... Musi-

MIETEN?

calement aussi, la richesse et la variété de la programmation; le tout audacieusement proposé dans un même élan d’amour de la musique qui ne s’occupe pas trop de catégoriser les émotions et plaisirs. Et puis, la qualité de l’accueil, la sensation de se sentir chez des gens (et très vite chez soi), dès le premier contrôle (souriant, sympathique) de son bracelet d’accès !

Komponist für KL-EX Vo

Seit 20 Jahre bereichert meakusma die ostbelgische Kulturlandschaft. Dazu gratuliert die KL-EX VoG sehr herzlich! Es ist inspirierend zu beobachten, wie umtriebig und dynamisch meakusma ist! Dabei bleibt die Vereinigung stets am Puls der Zeit. Über Genregrenzen hinweg spricht meakusma ein breites Publikum an, gibt verschiedensten Musikern, Klangkünstlern und Komponisten Gelegenheit, Projekte zu entwickeln und leistet so einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung musikalische-esthetischer Positionen. Denn heute sind die Grenzen zwischen verschiedenen Musikgenres oft nicht mehr festzumachen. Meakusma gelingt es häufig, gerade diese Zwichenräume in Szene zu setzen. Und dort entstehen spannende Neuerungen. KL-Ex hatte verschiedene Male Gelegenheit, Werke bei meakusma-Veranstaltungen zu präsentieren. So fanden das Release-Konzert von Paul Pankerts CD “Connected” und die Uraufführung des Werkes “Konsensverschiebungen”, für Obertonsänger und Elektronik von Wolfgang Delnui im Rahmen des meakusmaFestivals statt. meakusma hat uns stets das Vertrauen entgegenbrachten, das für eine Atmosphäre sorgt, in der künstlerische Risiken zugelassen, ja in der sie sogar erwünscht sind. Es geht meakusma eben auch darum, das Experimentieren mit neuen Klangwelten zu ermöglichen. Dieser Umstand vereint meakusma und KL-EX. Bei den Konzerten, die KL-EX für meakusma gestalten durfte, trafen wir auf ein sehr offenes, waches und konzentriert hörendes Publikum. Dies hat mit dazu beigetragen, sie zu besonderen und intensiven Erlebnissen werden zu lassen. Wir wünschen meakusma alles Gute für die Zukunft und hoffen, dass es den Verantwortlichen weiterhin gelingt, Brücken zu schlagen, neue Ideen zu verwirklichen und fruchtbare Zusammenarbeiten anzustoßen. Dass meakusma dabei stets auf ein Publikum mit wachen Ohren stoßen möge!

Öffnungszeiten : Di-Sa : 9h30-18h30 T. +32 (0) 87 33 20 14 Herbesthal Strasse, 277 - 4700 EUPEN / le Bon Wagon (Eupen) www.lebonwagon.be

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nach dem Roman von GEORGE ORWELL

OPER

Alter Schlachthof Eupen 20.00 Uhr

SEVERIN VON ECKARDSTEIN

DEBUSSY / ECHO

REZITAL

Alter Schlachthof Eupen 17.00 Uhr

Soon at AB

SAT 14 SEP Lankum performs ‘False Lankum’ in full

SUN 15 SEP FREE

EXPO • GRAND OPENING You Chaotic Rêverie

AB’s in-house photographer Daria

Miasoedova exhibits her work

SUN 15 SEP Valentina Magaletti

Support: Emma Hessels

FRI 20 SEP

DOUBLE BILL

Sholto Dobie & Amina Hocine

SAT 28 SEP

TRIPLE BILL Adia Vanheerentals, Jeugdbrand & Carlos Giffoni

THU 03 OCT BOOK PRESENTATION

Black Metal Rainbow w/ live sets by Vulva & Acidic Male + Rattenburcht

SAT 05 OCT

15 years Sonic Pieces: Sylvain Chauveau, Cisser Mæhl , Erik K Skodvin and more…

SUN 06 OCT Ill Considered

WED 23 OCT

Valgeir Sigurðsson x Benjamin Abel Meirhaeghe x Elisabeth Klinck

THU 31 OCT -> AT BOZAR Kim Gordon The Collective

SUN 10 NOV

TRIPLE BILL Razen + Stefan Schneider + Kalia Vandever

Kim Gordon: The Collective

tival erstmals besucht, wundert sich über die absolute Ruhe und Fokussiertheit des Publikums bei den Konzerten, auf denen Hörmusik präsentiert wird. Es herrscht absolute Stille, die Musik steht völlig im Mittelpunkt. Im starken Kontrast dazu stehen die Darbietungen, bei denen Tanzmusik präsentiert wird. Auch sozialer Austausch ist ein wichtiger Faktor des Festivals. Doch es ist bemerkenswert, wie genau das Publikum erfasst, wann und wo konzentriertes Hören, ausgelassenes Tanzen und entspanntes Socializen angesagt ist. Ein

Die umliegende Natur bietet die Möglichkeit, sich nach und zwischen den intensiven Festivalerfahrungen zurück zu ziehen, zur Ruhe zu kommen, sacken zu lassen.

weiteres Alleinstellungsmerkmal ist, dass Inhalte präsentiert werden, die die musikalischen Entwicklungen in den Metropolen rund um den Globus repräsentieren, dies aber in einem ländlichen Kontext geschieht. Es ist absolut unüblich, dass ein Kulturveranstalter in einem ländlichen Gebiet fast ausschließlich Künstler einlädt, die sich an der Speerspitze musikalischer und kultureller Entwicklungen in Großstädten bewegen. Sieht ein Musikliebhaber, der sich mit den dargebotenen Inhalten Meakusmas auskennt, das Line Up des Festivals, aber auch der Konzerte die über das gesamte Jahr präsentiert werden, würde er diese Events in Brüssel, Berlin oder London vermuten, jedoch niemals in Ostbelgien. In diesem ländlichen Kontext hat das Dargebotene jedoch eine andere Möglichkeit, seine Wirkung zu entfalten. Gerade beim Festival, in seiner hohen Dichte an Darbietungen, entsteht eine interessante Wechselwirkung zwischen Festival und Kontext. Die umliegende Natur bietet die Möglichkeit, sich nach und zwischen den intensiven Festivalerfahrungen

Rafael Severi

The first time I experienced a Meakusma event was on the 19th of September 2006, when they organized a night in Recyclart in Brussels, headlined by Matmos. Later we organized some small events together and, when Meakusma started releasing records, they asked me to write a text for their first release project. I have been their promotional writer ever since. What I have always admired in them is their ability to turn ideas into realities. 17 years of intense contact have made me witness many ideas popping up on their side. The Meakusma Festival nowadays

zurück zu ziehen, zur Ruhe zu kommen, sacken zu lassen. Auch der im Vergleich zum hektischen Stadtleben sehr gediegene Rhythmus der Eupener Innenstadt, sorgt dafür, dass bei aller Reizüberflutung, die durch das sehr volle Programm entstehen kann, die Besucher über die Zeit des Festivals sehr gelassen und entspannt sind. Für die lokalen Besucher, aber auch für die Menschen vor Ort, die nicht Teil des Publikums sind, gibt es vieles zu hören und zu sehen, womit man sonst nie in Kontakt kommen würde. Es prallen musikalische Welten aufeinander, aber auch Lebensrealitäten, Kulturen, Persönlichkeiten, Weltanschauungen. Es handelt sich beim Festival um einen globalen Melting Pot, der in einem ländlichen Grenzgebiet, welches aufgrund der ungewöhnlichen Geschichte und seiner geografischen Lage seine eigenen kulturellen Besonderheiten aufweist, Platz zum Atmen hat. Die spezifischen Eigenheiten Ostbelgiens machen die Region auch über das Festival hinaus als Veranstaltungsort interessant. Den Auftrag von Kultur in der beschriebenen Art und Weise zu definieren – den Kunstbegriff ernst nehmend, radikalen Qualitätsstandards folgend, mit dem Mut zum Risiko und dem Willen zur Innovation – und abseits des großstädtischen Lebens zu präsentieren, erfüllt unserer Ansicht nach eine wichtige Funktion: Zwischen verschiedenen Welten und Lebensrealitäten werden Brücken gebaut. Inhalte, für die man sonst in Großstädte reisen muss, werden zugänglich gemacht. Impulse für ein fortschrittliches Denken und inklusives Zusammenleben werden gesetzt. Und die Vorteile von städtischem und ländlichem Leben werden miteinander verbunden. Damit dies funktioniert, muss man „Kulturarbeit“ in einem ganzheitlichen Ansatz verrichten: Räume für Auftritte und Begegnungen schaffen, aber auch Kulturvermittlung betreiben, Diskussion und Auseinandersetzung fördern, für Reibung, aber auch für Spaß sorgen. Daher: Konzerte, Festival, DJ-Abende, Label, Magazin, Installationen, Gemeinschaftsradio und wer weiß, was da noch kommt.

Wir sind jedenfalls überzeugt, dass es sich für Veranstalter, Künstler und Besucher lohnt, sich auf diesen dauerhaften Erneuerungsprozess einzulassen. Er bringt Vielfalt und Spaß und eines ist garantiert: Langeweile kommt nicht auf.

gets most of the attention, but Meakusma is still so much more than just the festival. Many of their smaller concert and club nights, organized in Eupen and around, bring amazing artists to Belgium, often people working under the radar. Although I am currently based in Luxembourg, I still travel to Eupen often for these smaller nights also. There is something about the context Meakusma creates for performances. Easygoing, but very much focused on quality and relevance. So here‘s to 17 years of collaboration and friendship!

Benjamin Fleig

Galerist und Kulturmanager

Galerie Vorn Und Oben

Wenn die Stadt voller Fremder ist, in den Straßen ein sprachlicher Sound-Koloss von Übersee-Englisch über Montenegrinisch bis Asiatisch vorherrscht, dann... ist Meakusma-Festival! Nischenpublikum ist eben kein Weg zu weit – nicht einmal bis ins Eupener Land. Als Galerie für zeitgenössische Kunst bin ich seit erster Stunde Satelliten-Venue des Festivals und immer neugierig, überrascht und hoch erfreut über die Programmierung der Festival-Macher. Durch den dezentralen Charakter wandert ein stetiger Tross von Melomanen aus aller Welt durch die Stadt und adelt Eupen für drei Tage zur Soundart-Metropole in der Peripherie. In der Szene und internationalen Fachpresse viel beachtet, stellt das Festival für mich die abenteurlichste, unüblichste, vielseitigste, sozial nachhaltigste, forschendste und damit wichtigste Kulturveranstaltung Ostbelgiens dar. Äußerst gerne empfange ich ein „beseeltes“ Publikum, dass sonst niemals den Weg in meine Galerie gefunden hätte. Innerhalb unserer vertrauensvollen und äußerst menschlichen Zusammenarbeit, verlasse ich mich taub auf die Expertise von Meakusma und widme alle Ausstellungsebenen bei weißen Wänden alleinig der Klangkunst.

Wolfgang Brauneis

Redakteur des Meakusma Magazins und ehemaliger Mitarbeiter von a-Musik

Es begann, in den frühen 2010er Jahren, mit Schallplatten: Platten, die Christophe, David und Michael, sozusagen die Heilige Dreifaltigkeit von Meakusma, bei uns, bei a-Musik in Köln, regelmäßig erwarben – und eigene Produktionen, die sie fast immer im Gepäck dabei hatten. Von Anfang an zeichnete die drei eine im Kulturbetrieb äußerst seltene, bemerkenswerte Mischung aus aufrichtigem Interesse, offenen Ohren, immensem Wissen und freundlicher Zurückhaltung aus. Nach und nach entstand daraus, fast zwangsläufig, mehr und mehr: der a-Musik-Stand auf dem Meakusma Festival, das Meakusma Magazin, gemeinsame Sendungen, Abende und Ausflüge, eine neue Nähe zwischen Rheinland und Ostbelgien und letztlich, am Ende am wichtigsten, langjährige Freundschaften. Mittlerweile ist Meakusma, vor allem ob des Festivals, eine der wichtigsten Adressen für experimentelle und elektronische Musik in Europa – doch diese äußerst seltene, bemerkenswerte Mischung, sie blieb einfach. Vielen Dank dafür.

MEAKUSMA FESTIVAL

An dieser Stelle werden nur Teile des Programms des Meakusma Festivals vorgestellt. Das Meakusma Festival wird in diesem Jahr gemeinsam mit ArsVitha präsentiert.

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Publikation, wird der größte Teil des Festivalprogramms, bis auf den Sonntag, ausverkauft sein. Die hier beschriebenen Programmpunkte sind entweder durch den Erwerb von Einzeltickets oder frei zugänglich. Dabei handelt es sich um die Konzerte, Performances und Installationen, die außerhalb des Kulturzentrums Alter Schlachthof stattfinden.

Durch den Erwerb eines Tagestickets für den Sonntag können alle Darbietungen an allen Orten an diesem Tag besucht werden. Die Programmpunkte sind hier nach Aufführungsort geordnet.

Für weitere Infos zu den Tickets und zum Programm: meakusma-festival.be

NIKOLAUSKIRCHE

FREITAG

20:30 UHR

Eintritt: VVK 15€ AK: 20€

LEA BERTUCCI WITH ECHO COLLECTIVE IT/BE MELOS KALPA UK

Lea Bertucci ist eine Künstlerin, Komponistin und Performerin, deren Arbeit die Beziehungen zwischen akustischen Phänomenen und biologischer Resonanz beschreibt. Neben ihrer langjährigen Praxis mit Holzblasinstrumenten umfasst ihre Arbeit Mehrkanal-Lautsprecher-Arrays, radikale Methoden der freien Improvisation und kreative Verwendungen von Audiotechnologie bei Feldaufnahmen und Sampling/ Collage-Techniken. Ihre autodidaktische und eigenwillige Herangehensweise an Musik ist geprägt von dichten Massen anhaltender Dissonanz und einer Faszination für die klangliche Substanz alltäglicher Erfahrungen.

Echo Collective, gegründet von Neil Leiter und Margaret Hermant, ist eine Gruppe klassisch ausgebildeter Musiker:innen aus Brüssel. Sie arbeiten an eigenen Kompositionen und Projekten sowie mit modernen Komponist:innen und Bands.

Hier werden Bertucci und Echo Collective erstmals zusammen Bertuccis Werke aufführen.

Der Auftritt des Quartetts Melos Kalpa aus London stellt für das Meakusma Festival eine Besonderheit dar. Gegründet wurde das Ensemble von Tom Relleen, dem leider verstorbenen Mitglied des Duos Tomaga, welches in der Geschichte Meakusmas musikalisch und menschlich einen besonderen Platz einnimmt. Marta Salogni, die das Projekt nun ohne ihren Partner Tom weiterführt, ist eine herausragende Produzentin und Toningenieurin. Sie arbeitete in dieser Funktion an Alben von Björk, Depeche Mode, M.I.A. und vielen anderen. Mit der Weiterführung Melos Kalpas präsentiert Marta Salogni ihre eigene musikalische Vision, ihre Arbeitsprinzipien und musikalischen Überzeugungen. Begleitet wir Salogni, die mit Bandmaschinen, Loops und Feedback arbeitet, von David Morris (E-Gitarre), Jem Doulton (Percussion/Marimba/Vibraphon) und Agathe Max (Geige). Die Musik bewegt sich zwischen Improvisation, Minimalismus, Zufall und Intention. Die Wirkung der ohnehin schon von Musikfans gefeierten Auftritte der Band sollte durch die Akustik und das Ambiente der Nikolauskirche nochmal verstärkt werden.

In Zusammenarbeit mit OBF (OstbelgienFestival)

DONNERSTAG–SONNTAG

RUND UM DIE UHR TOWER OF SOUND DE

Klangturm ist ein Klangturm, der während des Festivals in der Sankt Nikolaus Kirche in Eupen installiert wird. Die Glocken der Kirche werden abgeschaltet und durch die Musik der Klangturm-Installation ersetzt. Ursprünglich wurde das Projekt im Hamburger Stadtteil Veddel konzipiert und vorgestellt. Bei Tower of Sound wurden Klangkünstler gebeten, kleine Kompositionen beizusteuern, die den Glockenschlag der Kirche ersetzen, um die Uhrzeit anzuzeigen. So etwa Andrew Peklers ätherische Gitarrenklänge oder Nika Sons Spiel mit Klavier und Stimme, wobei sie mit der geplanten Weltsprache Esperanto arbeitet. Das Projekt ist ein Spiel zwischen Altem und Neuem. Das Durchbrechen von etwas Gewohntem weckt die Aufmerksamkeit der Bewohner, die direkte Umgebung wird plötzlich wahrgenommen. Das Projekt regt die Menschen auch an, in Dialog miteinander zu treten und den öffentlichen Raum als Begegnungsort wahrzunehmen.

Klangturm bietet Musik von Andrew Pekler, Olaf Nicolai, Derya Yildirim, Atom TM, Frank Brettschneider, Nika Son, Even Tuell, Midori Takada, Dave Wheels, Félicia Atkinson und Hans Schüttler.

Melos Kalpa
Lea Bertucci

PARK LOTEN STUDIO NEAU

DONNERSTAG

19 UHR

ENSEMBLE NIST-NAH AUS/FR

Eröffnungskonzert

Eintritt: Gratis

Ensemble Nist-Nah wurde 2019 als hybrides Gamelan-/Percussion-Ensemble von dem in Nantes lebenden australischen Schlagzeuger Will Guthrie gegründet. Inspiriert von traditioneller indonesischer Musik und gongbasierten Klängen aus Südostasien, zielt das Ensemble darauf ab, Musik zu schaffen, die sich ständig weiterentwickelt, relevant und respektvoll ist. Die Musik von Nist-Nah basiert auf Guthries Reisen durch Indonesien und seiner Wertschätzung verschiedener Formen der Gamelan-Musik. Das Ensemble verwendet ein Schlagzeug, Gongs, Klangschalen und Glocken als melodisches und harmonisches Material. Das Ensemble experimentiert mit langanhaltenden Klängen, ungewöhnlichen Spieltechniken und freien Polyrhythmen. Gerade live entfaltet das Ensemble Nist-Nah eine berauschende Wirkung. Nist-Nah bringt acht Musiker:innen aus unterschiedlichen Hintergründen zusammen und lädt regelmäßig Gäste ein.

Ensemble Nist-Nah besteht aus Charles Dubois, Paula Escobar, Amelie Grould, Will Guthrie, Sven Michel, Julien Ouvrard, Ellen Pelé, Lou Voisin. Production by Studio D’en Haut, Nantes, France.

Das Konzert findet nur bei gutem Wetter kostenlos im Park Loten statt. Bei schlechtem Wetter muss die Darbietung im Kulturzentrum Alter Schlachthof durchgeführt werden, wo man nur mit einem Ticket Zugang erhält. Für mehr Infos dazu, am Tag der Performance auf der Webseite oder den Social Media Kanälen von Meakusma nachschauen.

SAMSTAG

12 UHR

ADRIÁN DE ALFONSO ES FM RADIO PERFORMANCE Eintritt: gratis

FM Radio ist eine Performance des vielseitigen und ausdrucksstarken Künstlers Adrián de Alfonso, bei der er mehrere FM-Sender nutzt und bestimmte UKW-Frequenzen belegt, um seine Instrumente über nahegelegene FM-Empfänger zu verstärken, sei es ein Transistorradio, Boombox oder Autoradio. Besucher mit einem FM-Radio können aktiv an der Musikgestaltung teilnehmen und mit Klangeffekten wie Nachhall, Verzögerung, Verzerrung, Interferenz oder Feedback spielen, wodurch ein unvorhersehbarer und einzigartiger Klangkontext entsteht.

Adrián de Alfonso befindet sich auf einer kompromisslosen musikalischen Reise zwischen Noise und Song. Unter seinem früheren Alias Don The Tiger hat er zahlreiche Alben veröffentlicht und getourt (2018 bei Crammed Discs unter Vertrag). Er war lange Teil von Carla Bozulichs Live-Bands und spielte mit Gruppen wie Bèstia Ferida, Veracruz, Homenatges und Capitán. Zudem arbeitete er mit Künstlern wie Lucrecia Dalt, Regina de Miguel, Valerio Tricoli, Lydia Lunch und Aksak Maboul.

Seine Musik ist tief in Flamenco, Copla, Bolero, Tango und Sardana verwurzelt, die er durch FM-Übertragung, unkonventionelles Sampling/Midi-Techniken, Musique Concrète, minimalistischen Gesang und extravagante Opernverfahren transformiert.

FREITAG‒SONNTAG

13–17 UHR

MEAKUSMA MAGAZIN RADIO BE

Interviews & Talks

Das Gemeinschaftsradio Studio Néau ist auch Teil des Meakusma Festivals und beheimatet eine Reihe von Interviews, Talks und Musiksendungen. Die Interviews und Talks basieren größtenteils auf die im aktuellen Meakusma Magazin behandelten Themen. Zudem werden auch Künstler des Festivals im Studio Néau anwesend sein. Das Programm ist über www.studioneau.be zu hören, wird aber auch über Lautsprecher im Park Loten zu hören sein. Das Meakusma Magazin und die damit verbundenen Talks im Radio werden gemeinsam mit dem Institut für Betrachtung präsentiert.

In Zusammenarbeit mit IFB

Das genaue Programm am Studio Néau während des Festivals kann man dem Programmheft aufmeakusma-festival.be undstudioneau.be entnehmen.

Ensemble Nist-Nah

MEAKUSMA FESTIVAL

FRIEDENSKIRCHE

SONNTAG

13:30 UHR

Eintritt: AK: 20€

ÁINE O’DWYER IRE MEROPE BE

Áine O’Dwyer ist eine Künstlerin, deren Arbeit sowohl die konzeptionellen Idiome der Klangkunst als auch traditionelle Kompositionstechniken umfasst. Sie untersucht die Beziehung von Klang zu Umwelt, Zeit, Publikum und Struktur. Ihre Studien der individuellen Eigenheiten von Pfeifenorgeln haben sie besonders geprägt. Ihr Album „Turning In Space“ auf Blank Forms Editions nutzt post-kollagistische Techniken wie Spleißen und Overdubbing und integriert subtile Kompositionen für Klavier und Synthesizer nahtlos in die Umgebung.

Merope s Musik dreht sich größtenteils um den Gesang und das Kanklės-Spiel der weltreisenden Litauerin Indrė Jurgelevičiūtė und dessen litauische Folk-Einflüsse. Merope verbindet diese litauischen Folkeinflüsse mit elektronischen, ambienten, indie und traditionellen Elementen zu einer einzigartigen Klanglandschaft. Ihr viertes Album „Salos“, 2021 auf dem belgischen Label Stroom veröffentlicht, ist eine mystische Klanginsel aus litauischen Volksliedern und originellen Kompositionen.

Für dieses Konzert gibt es nur Tickets an der Kasse, solange der Vorrat reicht. Wer sicher sein möchte rein zu kommen, sollte im Vorfeld ein Tagesticket für den Sonntag erwerben.

MUSIKAKADEMIE

SONNTAG

16 UHR

ALEXANDER HAWKINS UK Konzert und Gespräch

Alexander Hawkins ist ein Komponist, Pianist, Organist und Bandleader, der in der modernen kreativen Musik einzigartig ist. Er gilt als einer der innovativsten Denker seiner Generation. Seine einzigartige Klangwelt wird durch eine tiefe Faszination für Komposition und Struktur sowie eine Liebe zu Zufall und offenen Formen geprägt. Seine Kompositionen stellen eine grundlegende Wiederbelebung der Komposition in der improvisierten Musik dar, und seine Stimme ist eine der markantesten im modernen Jazz. Als Pianist wird ihm eine überwältigende technische Fähigkeit und eine fruchtbare Fantasie nachgesagt. Seine Ensemblemusik, oft zentriert um sein langjähriges Trio, wird als die Zukunft des Jazz beschrieben, die man sich vorstellt, ohne die Details je begreifen zu können.

In Zusammenarbeit mit der Musikakademie

Merope
Áine O’Dwyer
Alexander Hawkins

JÜNGLINGSHAUS

SAMSTAG

18 UHR

Eintritt: VVK 15€ AK: 20€ (nur solange der Vorrat reicht)

ACCIDENT DU TRAVAIL FR MYRIAM VAN IMSCHOOT & HYOID BE NEWPOLYPHONIES

Accident du Travail ist ein Duo bestehend aus Julie Normal und Olivier Demeaux (ehemals Cheveu, Heimat), das Ende der 2000er Jahre gegründet wurde. Ihre fragile und ekstatische elektronische Musik entsteht durch seltene Instrumente wie Normals Ondes Martenot, ein frühes elektronisches Instrument aus den 1920er Jahren, und Demeaux’ altes Kirchenharmonium sowie einige andere Maschinen. Sie haben Musik auf bruit direct disques, The Trilogy Tapes und Disques Charivari veröffentlicht und live im Cafe Oto in London gespielt.

In der von Myriam Van Imschoot und dem Brüsseler Vokalensemble HYOID entwickelten Konzertperformance „newpolyphonies“ vereinen sich vier Sängerinnen von HYOID mit 16 lokalen Performerinnen. Inspiriert von Insekten, Klimamärschen und zum Stillstand gekommenen Flugverkehr ist das Leitmotiv dieser Konzertperformance nicht der laute kollektive Gesang, sondern die Erfahrung, dass jedes Individuum – wie ein Glied in einer Kette – einen Strudel von Klängen in Bewegung setzen kann „newpolyphonies“ beschäftigt sich mit der Frage nach der Demokratisierung der polyphonen Kunst und ihren gesellschaftlichen Auswirkungen. Zwischen Lethargie und Heilung oszillierend, ist „newpolyphonies“ eine abstrakte Allegorie einer Gesellschaft, die sich selbst verliert, um sich wieder zu finden. „newpolyphonies“

beschäftigt sich mit der Frage nach der Demokratisierung der polyphonen Kunst und ihren gesellschaftlichen Auswirkungen. Das Stück spielt mit stimmlicher Nähe und Distanz und die Barriere zwischen Bühne und Publikum wird aufgebrochen. Myriam Van Imschoot macht Performances, erstellt Klangpoesie und Vokalstücke und stellt Video- und Klanginstallationen aus. Sie hat eine einzigartige Position in der belgischen Kunstszene, bewegt sich zwischen institutionellen Feldern und Medien und experimentiert gerne mit Kontexten, wenn sie nicht ihre eigenen schafft. Gelobt für ihre Originalität wurden Werke von Myriam Van Imschoot unter anderem im Sculpture International Rotterdam (Niederlande), Nodar Binaural Sound Center, Rumpsti-Pumsti (Musik), MUU Galeria, Playground Stuk (Leuven, Belgien), Jan Van Eyck Academie (Maastricht, Niederlande), Kaaitheater (Brüssel, Belgien), Vooruit (Gent, Belgien), Kunstencentrum Buda (Kortrijk, Belgien), Museo Reina Sofia (Madrid, Spanien), De Player, Operdagen Rotterdam (Niederlande), Pact Zollverein, Techno Park Studios, Campo, Kiasma Theater (Helsinki, Finnland) präsentiert.

SAMSTAG 21 UHR

Eintritt: VVK 15€ AK: 20€ (nur solange der Vorrat reicht)

LES CERTITUDES FR/AUS MYRIAM VAN IMSCHOOT & HYOID BE NEWPOLYPHONIES

In Zusammenarbeit mit OBF & Kultkom

Juliette Adam an der Klarinette, Judith Hamann am Cello und Léo Dupleix am Cembalo bilden Les certitudes. Ihre Musik konzentriert sich auf Töne und Stimmungen und arbeitet mit langen musikalischen Formen, die aus Schichten bestehen und sich langsam verschieben. Die Kompositionen stammen von Léo Dupleix, während die musikalische Ausrichtung das Ergebnis eines kollektiven Geistes ist. Das Ensemble wurde 2021 gegründet, um akustische Musik zu entwickeln, die sich auf exakt gestimmte Töne und Harmonien konzentriert, ausgehend von der Physis der Instrumente – resonierendes Holz und Metall. Ihr Debütalbum „Construire Sur Les Ruines D‘un Passé Encore Fumant“ auf Discreet Editions ist eine Sammlung von harmonischen Stücken, die sich durch eine sanft verzerrte Wiederholung und Musikalität auszeichnen.

HYOID
Accident du Travail
Les certitudes

MEAKUSMA FESTIVAL

EUPEN PLAZA

Das Eupen Plaza, ehemals August Tonnar Center (ATC) wäre beinahe eine Erfolgsgeschichte geworden. Großes hatte man vor. Es sollten Menschenmassen angezogen werden, nicht nur aus Ostbelgien, sondern auch aus der Wallonie, Deutschland und den Niederlanden. Dieses mit Palmen bestückte Einkaufsparadies war ein zur Realität gewordener kapitalistischer Traum. Alles konnte man kaufen, vom Chinchilla - ja, es gab auf der ersten Etage mal ein Geschäft mit kleinen, kuscheligen Tieren - bis zur Discount-Hose made in Bangladesh. Es fehlten nur noch Betten zum übernachten, dann hätte man das ATC gar nicht mehr verlassen müssen. Am Ende ist das Projekt an Kleinigkeiten gescheitert. Es fehlte nur ein Konzept, ein passendes Angebot und Besucher.

Vielleicht kann sich der ein oder andere noch an das Gerücht erinnern, dass tief im Bauch des massigen Gebäudes zwei große Kinosäle versteckt seien. Zu Gesicht bekommen hat die Öffentlichkeit diese nie. Es schien sich um einen Mythos zu handeln. Doch nun gibt es sensationelle Neuigkeiten: es gibt sie. Zwar wurden die Säle nie mit Leinwand und Sitzen bestückt, doch die Räume gibt es wirklich. Nun wird erstmals einer der Räume der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im Rahmen des Meakusma Festivals werden dort Installationen und Konzerte präsentiert.

Die Installation sowie Konzerte werden in Zusammenarbeit mit IKOB präsentiert

Der Zugang ist über einen Seiteneingang in der Hookstraße möglich.

FREITAG–SONNTAG

13–21 UHR

Eintritt: 5€

MAXIME DENUC ORGEL-INSTALLATION

Nach dem großartigen Orgelkonzert im Rahmen des Weekenders im August 2023 in Sankt Vith, kehrt Maxime Denuc mit dem Folgeprojekt nach Ostbelgien zurück. Maxime Denuc ist ein Komponist elektronischer Musik aus Brüssel. Er gründete das Duo Plapla Pinky, bekannt für seine unkonventionelle Herangehensweise an Clubmusik, die Elemente aus Rave, Barock und zeitgenössischer Musik vereint. In den letzten Jahren konzentriert sich seine Soloarbeit auf Kirchenorgeln. 2020 veröffentlichte er „Solarium“ auf dem belgischen Label Vlek, ein Orgel-zentriertes Projekt, das die emotionale Kraft des Sonnenaufgangs nutzt, um eine musikalische und soziale Erfahrung zu schaffen. 2022 folgte „Nachthorn“, ein Album für MIDI-Kirchenorgel, das von Kritikern gefeiert wurde und es in die Top Ten der Boomkat 2022 Records of the Year schaffte. Es wurde auch als Soundtrack für die Chanel Frühling-Sommer 2023 Haute-CoutureShow ausgewählt. Denuc wird beim Festival eine neue Orgelinstallation präsentieren. Neben dem Komponieren arbeitet Denuc in den darstellenden Künsten und widmet sich der Forschung. 2019 schloss er sein Masterstudium an der EHESS Paris in „Theorien und Praktiken von Sprache und Kunst“ mit Schwerpunkt Musik ab.

Eine Koproduktion mit STUK — Haus für Tanz, Bild und Ton.

FREITAG

14 UHR

Eintritt: 5€

ETIENNE NILLESEN NL

IMPAKT SOFA

Etienne Nillesens Erforschung der SnareDrum hebt die vielfältigen tonalen und zeitlichen Feinheiten des Instruments hervor und betont durch verlängerte Dauern allmähliche Veränderungen in Textur, Obertonkomplexität und psychoakustischen Phänomenen. Durch eine Kombination traditioneller und erweiterter Techniken enthüllt er eine Reihe unerforschter und unerwarteter Klangdimensionen innerhalb des scheinbar begrenzten Bereichs der Snare-Drum. Seine Musik erreicht trotz minimalistischer Herangehensweise eine bemerkenswerte Klangkomplexität. Jede sorgfältig gestaltete Note und Nuance erfordert ungeteilte Aufmerksamkeit und Konzentration sowohl vom Performer als auch vom Zuhörer, wodurch eine tiefe Verbindung zwischen beiden entsteht. Das Zuhören wird zu einem integralen Teil der Erfahrung. Neben seinen gefeierten Solokonzerten arbeitet und performt Nillesen mit vielen Künstlern und Komponisten aus verschiedenen Genres. Sein erstes Soloalbum wird im Herbst 2024 beim norwegischen Label SOFA veröffentlicht.

Maxime Denuc
Etienne Nillesen
© ANDRÉ SYMANN

EUPEN PLAZA IKOB

SAMSTAG

FREITAG 15 UHR

Eintritt: 5€

SANS ÂGE FR/LTU

Sans Âge ist das in Brüssel ansässige Duo von Arthur Chambry und Ugnė Vyliaudaitė. Ihre Musik kombiniert Trompete, Violine, Melodica, Percussion, selbstgebaute Blasinstrumente und verschiedene elektronische Geräte. Mit einem gemeinsamen Hintergrund in experimenteller Musik konzentrieren sie sich auf Improvisation und musikalische Elemente, die sich um die Natur des Klangs, seine Texturen und seine Eigenschaften drehen. Während sich Chambry in den letzten Jahren mehr auf akustischen Klang und Vyliaudaitė mehr auf Elektronik konzentriert hat, ist Sans Âge die sanfte Summe seiner Teile, bestrebt, die physische Seite von Instrumenten und Performance zu erforschen. Arthur Chambry ist ein mysteriöser Troubadour, der die künstlerischen Kreuzwege von Klang, Poesie und Theater beschreitet. Ugnė Vyliaudaite ist Teil des Duos ugne&maria.

15:30 UHR

EIntritt: 5 €

JOOKLO 3 BEANS IT/UK

Jooklo Duo & Otto Willberg

Virginia Genta und David Vanzan bilden das Jooklo Duo, welches tief in der Avantgarde des Free Jazz verwurzelt ist, aber stark von traditionellen Folk beeinflusst wird. Sie trafen den Bassisten Otto Willberg zum ersten Mal im Jahr 2015 in Manchester und versprachen sich, zusammen zu spielen. Dies verwirklichte sich einige Jahre später, als sie sich auf der Bühne des Supernormal Festivals 2022 wiedertrafen. Seitdem hat sich ihre Zusammenarbeit intensiviert, wobei Otto zum unverzichtbaren Bass in mehreren der Jooklo-Projekte wurde (zum Beispiel in ihrer Free-Funk-XXL-Band). Gemeinsam veröffentlichen sie eine dynamische Musik, die mühelos von futuristischer/elektrischer Fusion zu klassischen akustischen psychedelischen Jazz-Formen wechseln kann.

FREITAG–SONNTAG 13–18 UHR

FREITAG 12 UHR

Gruppen-Performance

Eintritt: frei oder gib was du kannst ANT HAMPTON CH BORDERLINE VISIBLE

Time Based Editions

Ant Hampton ist ein britisch-deutscher Performancekünstler und Autor. Seine Arbeiten beinhalten oft die Führung von Menschen durch unvorbereitete Situationen und interaktive Beziehungen mittels automatisierter Geräte. In den letzten Jahren hat er seine Praxis auf eine umfassendere Untersuchung von Risikobereitschaft und Sprüngen ins Ungewisse ausgeweitet. Zusammen mit David Bergé gründete er 2023 Time Based Editions, eine Serie von Live-Büchern, die Druck und Audio kombinieren. Borderline Visible ist das erste Buch der Serie, das eine Audio-Spur mit Erzählung, Klanglandschaft und Anweisungen enthält. Borderline Visible ist auch eine Live-Erfahrung, bei der Hamptons sorgfältiger, manchmal wunderbarer Prozess der Wiederverbindung allmählich eine Konstellation beleuchtet: Stimmen und Erdbeben, die sephardische Diaspora, Tourismus und erzwungene Bewegungen, Zusammenbrüche und Demenz, das Ende des Osmanischen Reiches, Mauersegler und Schwalben, Eliots „The Waste Land“ und eine dringende Einsicht in versteckte Gräueltaten am Rand Europas, die aus dessen Zentrum finanziert werden.

Jooklo 3 Beans
Sans Âge

MEAKUSMA FESTIVAL WERTHKAPELLE

In der sehr intimen Atmosphäre der Werthkapelle, gibt es eine Reihe von besonderen Konzerten, zu denen man vor Ort Einzeltickets erwerben kann. Jedoch ist der Platz sehr begrenzt, so dass man sich früh zum Konzertort begeben sollte.

FREITAG

14 UHR

MEGAN ALICE CLUNE AUS Room40

16 UHR

POOR ISA BE

Aspen Editions

18 UHR

ICNISP BR/BE

Seminal Records

20 UHR

OH MENSCH BE

Matthias Koole & Kobe Van Cauwenberghe

Eintritt: AK: 15€

(nur solange der Vorrat reicht)

Megan Alice verbindet eine Ausbildung als klassische Klarinettistin mit einem Interesse an Konzeptkunst und der Avantgarde in sowohl der bildenden Kunst als auch der Musik, bis hin zu Lektionen mit dem US-amerikanischen Komponisten und Großvater des Minimalismus, La Monte Young. Poor Isa ist das Duo der belgischen Gitarristen Ruben Machtelinckx und Frederik Leroux, die sich in der Improvisation und klanglichen Erforschung gefunden haben und überirdische minimalistische Klanglandschaften schaffen. Das Institute for Certified Nomadic Illicit Sonic Practices (ICNISP) ist das in Berlin ansässige Duo der brasilianischen Musiker Marina Cyrino (Flöte) und Matthias Koole (E-Gitarre), das mit einer Mischung aus elektronischen und akustischen Klangquellen, Objekten und Präparationen, interner Verstärkung und No-Input-Mixing arbeitet. Oh mensch vereint Mikrotonalität, Komposition und Improvisation in einem rein amerikanischen Programm experimenteller Musik für zwei Gitarren.

SAMSTAG

14:30 UHR

SIMON HALSBERGHE BE Vlek

16:30 UHR

LIEW NIYOMKARN BE

Chinabot Futura Resistenza

18:30 UHR

RAZEN BE

Kraak Hands In The Dark

Eintritt: AK: 15€

(nur solange der Vorrat reicht)

Simon Halsberghes Arbeit bewegt sich in der Grauzone zwischen Musik, Klangkunst, Film, Medien und den bildenden Künsten. Musikalisch steht seine Arbeit für verspielte Kompositionen, die in Techno-, Elektro- und Ambient-Einflüssen getränkt sind. Liew Niyomkarn, die in Brüssel ansässig ist, ist eine Klangkünstlerin und Musikerin mit einem Hintergrund in experimenteller Klangpraxis und Performance. Ihre Arbeit erforscht hauptsächlich Echos und anhaltende Klänge, die durch akustische Instrumente erzeugt werden. Seit ihrem Debüt im Jahr 2010 strebt das in Brüssel ansässige Projekt Razen danach, die einzigartigen klanglichen und dronenden Eigenschaften ihrer ausgewählten Saiten- und Blasinstrumente in improvisierter, instinktiver Musik zu nutzen. Diese Musik verbindet vorindustrielle, spektrale und ethnische Traumtöne mit Trance und mittelalterlicher Mystik.

Megan Alice Clune
Simon Halsberghe
ICNISP

SAMSTAG–SONNTAG

12 –16 UHR

Start alle 15 Minuten

ZWERM & BAD VAN MARIE & WALPURGIS BE

Stadtspaziergang an der Grenze zwischen Fiktion und Realität. Startpunkt des Stadtspaziergangs ist der Alte Schlachthof (Rotenbergplatz 17, Eupen). Dauer: ca. 90 Minuten. Wir empfehlen, 5 Minuten vor Beginn am Startpunkt zu sein. Der gesamte Rundgang ist kinderwagen-tauglich.

Vor einigen Jahren arbeiteten der Musiker

Toon Callier (Zwerm) und die Theatergruppe Bad van Marie gemeinsam an dem Projekt „Human Zoo“, einer Audiotour im Antwerpener Bahnhof, die 2022 während des Europalia Festivals und De Zomer Van Antwerpen gezeigt wurde. Diese Zusammenarbeit legte den Grundstein für das neue Projekt „This looks a bit like a cactus“. So wie ein Fotograf mit seiner Kamera einen Rahmen schafft und das fotografierte Bild von seinem Kontext befreit, wollten Peter Boelens (Theatermacher bei Bad van Marie) und Toon Callier (Musiker bei Zwerm) versuchen, dasselbe zu erreichen, indem sie alltägliche Szenen oder Situationen in der Stadt mit Musik unterlegen.

Aus dieser Idee entstand ein Stadtrundgang, an der Grenze zwischen Fiktion und Realität, mit dem Titel “Das sieht ein bisschen aus wie ein Kaktus”. Eine surreale Reise, die an Orten vorbeiführt, an denen das Tosen der Stadt, das Läuten einer Fahrradklingel, das Anlassen eines Motors zum Soundtrack eines Films werden. Ziel ist es,

den gesamten Spaziergang als eine große Installation oder Performance zu erleben und mit den Erwartungen des Zuschauers zu spielen.

Bunte Beschilderungen führen Gruppen von bis zu 15 Personen durch einen bestimmten Stadtteil. Der Blick des Betrachters wird durch musikalische und theatralische Interventionen gelenkt, von denen nie genau klar ist, inwieweit sie zufällig oder inszeniert sind. Alltägliche Stadtsituationen erhalten so einen Hauch von Magie, mal subtil, mal bombastisch und dramatisch. Ein überraschendes Seh- und Hörerlebnis, geeignet für alle Altersgruppen! Ein idealer Ausflug für die ganze Familie.

SAMSTAG–SONNTAG

12 –16 UHR

TRACKS AUDIOWALKS UK/GER/BE Mit TRACKS entdecken Sie eine Vielzahl von Klangkünstlern und die von ihnen erstellten Spaziergänge mit Ihrem Smartphone. Suchen Sie nach Stichworten, um Ihren idealen Track zu finden, orientieren Sie sich auf der interaktiven Karte und teilen Sie Ihre Erfahrungen mit einer Community von Audiowalkern.

ANT HAMPTON UK

CITY

WALKS

A FREE HAND OUT Ausschliesslich mit Klang nutzt Ant Hampton die Möglichkeit, Sie auf seinen eigenen Körper zu projizieren, um etwas zu erzählen, was ihm passiert ist. Während er auf einen Bus wartet, schlägt das KI-Chatmodul, mit dem er spricht, vor, dass er in den Himmel schaut und seine Hand ausstreckt. Dies erweist sich als der Beginn eines überraschenden und verstörenden Austauschs. Eine individuelle Geste, die mit einer kleinen Änderung zu einer kollektiven Bewegung werden könnte. Ant Hampton kreiert seit 1999 immersive und partizipative Performance-Werke. Sein preisgekröntes „Borderline Visible“ ist ebenfalls Teil des Meakusma-Programms in diesem Jahr. A FREE HAND OUT ist ein neues Werk, das speziell für die TRACKS Audiowalk-Sammlung erstellt wurde.

BENJAMIN STACHE DE AUF TUCHFÜHLUNG MIT KLÄNGEN

Viele Wege führen durch Eupen: breite und schmale – bergauf und bergab. Sie führen an offensichtlichen und versteckten, historischen und zeitgenössischen Sehenswürdigkeiten vorbei. Überragende Kirchtürme wechseln sich mit engen Straßen, versteckten Ecken und ungewöhnlichen Wasserspielen ab. Benjamin Staches Klangspaziergang greift diese Kontraste auf und fügt der sichtbaren Ebene eine auditorisch-musikalische hinzu, die die gegenwärtigen Umgebungsgeräusche teilweise marginalisiert, aber auch teilweise neu definiert. Es ist ein Vorschlag, wie die Stadt als Alternative zu alltäglichem Verkehrslärm und Betriebsgeräuschen klingen könnte.

Nutzen Sie den QR Code um einen gratis Platz zu reservieren.

MEAKUSMA FESTIVAL HAUS GRABLOWITZ MOSBLECH

Installation FREITAG–SAMSTAG

13‒22 UHR

Konzerte FREITAG

17 UHR

ANGELA ANZI CH

19 UHR

TINTIN PATRONE DE/PH

SAMSTAG

17:30 UHR

ANGELA ANZI CH

19:30 UHR

TINTIN PATRONE DE/PH

Eintritt: frei oder gib was du kannst

UND

FREITAG–SAMSTAG

15‒20 UHR

MUSEUM OF SOUND FI

Sähkö

Christina Koehler, die hauptsächlich als Tintin Patrone arbeitet, ist eine deutschphilippinische Klang- und Performancekünstlerin. Sie erforscht die Zusammenhänge zwischen Musik, Kunst, Klang und experimentellen Ausdrucksformen. Ihr kreatives Schaffen dreht sich um die visuellen Aspekte der Musik und die Art und Weise, wie persönliche und gesellschaftliche Verbindungen damit hergestellt werden. Durch den Einsatz von Robotern und künstlicher Intelligenz in ihrer künstlerischen Praxis hinterfragt Tintin Patrone etablierte Vorstellungen von menschlicher Subjektivität und physischer Präsenz. Angela Anzis

künstlerische Praxis zeichnet sich durch einen multimodalen Ansatz und ein analytisches Interesse an der genuinen Ausdruckskraft von Material aus. In ihren Skulpturen, Performances und Installationen stellt sie traditionelle Vorstellungen, die aus Formen und Materialien entstehen, auf den Kopf, was zu ungewöhnlichen Sinneseindrücken führt. Ihr Auftritt beim Festival markiert das erste Mal, dass Patrone und Anzi zusammenarbeiten, und lässt die Hierarchie von Konzert, Ausstellung und Installation hinter sich. Tintin Patrone spielt hauptsächlich eine verstärkte Posaune, deren Klänge sie allmählich schichtet, entfernt und schleift. Angela Anzi verwendet selbstgemachte Keramiken, Lautsprecher und verschiedene Alltagsmaterialien, die sie choreographisch und performativ zum Klingen bringt. Ausgehend von der Improvisation wird das gesamte Material aufgenommen und als Material für die Installation in einer Art Zwischenzustand verwendet. Die Installation wird einen Moment der Duo-Improvisation beider Künstlerinnen, einige Solo-Situationen und einen Moment der Klangskulptur erleben. Es wird gebeten, im Inneren des Museum Of Sound weder zu sprechen, noch zu essen oder zu trinken.

Seit einigen Jahren werden im Rahmen des Projekts Museum of Sound Events rund um das Thema Klang organisiert. Museum of Sound entstand aus einem tiefen Interesse an Klang, sei es als Musik oder in anderen Formen. Mit einem multidisziplinären Ansatz, ist Museum of Sound in der Musikund in der Kunstwelt verankert. Klang wird in einer erweiterten Form betrachtet, in der Architektur, im Stadtraum, im Club, aber auch in Galerien und Museen. Als Teil des Museum of Sounds wurden u.a. „Listening Rooms“ geschaffen. Diese hatten den Zweck, ein Erlebnis von vorab aufgenommenen Musik oder Klang zu bieten und eine spezifische Hörsituation zu gestalten. Dabei ließen die Macher sich stark von Mika Vainio (1963-2017) inspirieren. Er hatte die Gewohnheit, Freunde zu sich nach Hause einzuladen, um ihnen Musikaufnahmen in völliger Stille und voller Konzentration vorzuspielen. Vainio hatte eine sehr aktive und leidenschaftliche Beziehung zum Hören und glaubte, dass jeder seine eigene Beziehung zu dem Klang entwickelt, den er hört. In diesem Sinne, reist Museum Of Sound nun zum Meakusma Festival, wo die Besucher in einer häuslichen Umgebung vorher aufgenommener Musik, die auf den Raum und seine Umgebung abgestimmt ist, unter perfekten Hörbedingungen lauschen.

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Malmedyer

DIE KUNST DES GEMEINSAMEN WACHSENS

Ostbelgien hat viele faszinierende Seiten. Dazu gehört – neben herrlichen Naturlandschaften –auch die Kultur: Kabarett, Musikfestivals und zahlreiche andere Kulturevents finden hier direkt vor der Haustüre statt. Konzerte internationaler Stars sind dank der nahegelegenen Städte ruckzuck erreichbar. Durch die Lage im Herzen Europas kombinieren die Ostbelgier die französische Lebensart mit deutschen Tugenden, genießen die Vorzüge des Landlebens und das rege Treiben der nahen Städte.

GEMEINSAM STRAHLEN

Damit Ostbelgien auch in Zukunft eine lebendige Gemeinschaft bleibt, arbeiten wir Hand in Hand mit lokalen Akteuren, sowohl diesseits als auch jenseits unserer Grenzen. Denn nur gemeinsam können wir strahlen, Synergien und somit Sichtbarkeit schaffen.

Sie sind ein ostbelgisches Privatunternehmen, eine Vereinigung oder eine öffentliche Einrichtung? Dann tragen Sie mit dazu bei, dass Ostbelgien auch morgen noch ein Ort zum Leben und Wohlfühlen ist. Jetzt kostenlos Markenpartner werden!

carhartt-wip.com @carharttwip

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