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Ausgabe 1 | 2011

Screenshot Neuigkeiten und Bemerkenswertes aus den Studiengängen MultiMediaArt & MultiMediaTechnology

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Editorial

Die Welt als Interface

Liebe Leserinnen, Liebe Leser, über 400 Studierende im Bachelor und Master, etwa 200 externe LektorInnen und 23 Festangestellte in Lehre und Forschung: In den Studiengängen MultiMediaArt und MultiMediaTechnology an der Fachhochschule Salzburg tut sich was! Das Interessanteste davon möchten wir Ihnen in diesem Newsletter vorstellen. In Zukunft soll er regelmäßig erscheinen und Ihnen Einblick in unsere Arbeit und die spannendsten Projekte unserer Studierenden geben. Im Forschungsprojekt CADET wird die Kinect 3D-Kamera der Xbox Spielkonsole für wissenschaftliche Zwecke genutzt.

Viel Spaß beim Lesen! Gerhard Blechinger & Hilmar Linder Studiengangsleiter

Info Das Center for Advances in Digital Entertainment Technologies (CADET) ist eine Kooperation der Studiengänge MultiMediaArt & MultiMediaTechnology mit dem Linzer Ars Electronica Future Lab. Ziel ist die Erforschung und Entwicklung neuer Technologien und Formate für die Digitale Unterhaltung der Zukunft. Ideen und Vorschläge von Unternehmen zur Zusammenarbeit an innovativen Projekte sind willkommen. www.cadet.at

Die Markteinführung der Microsoft Kinect, eigentlich zur Steuerung der Spielkonsole Xbox 360 gedacht, hat die Entwicklergemeinde in Begeisterung versetzt. Immer mehr kreative „Kinect Hacks“ versuchen, die Technologie der 3D Kamera intelligent zu nutzen. Mit CADET gibt es an der FH Salzburg ein Forschungsprojekt, das die Möglichkeiten der Gestensteuerung erweitert. Als das derzeit am schnellsten verkaufte Produkt in der Unterhaltungsindustrie hat es die Kinect bereits in das Guiness Buch der Rekorde geschafft. Vor allem aber hat das Gerät eine Welle der Innovation ausgelöst: Freie Software Development Kits er-

möglichen mittlerweile, die Gestensteuerung in ganz neuen Anwendungen einzusetzen. Der Boom hat mehrere Gründe: Mit 100 Euro ist die Kinect günstig zu haben und kann über eine USB-Schnittstelle an beliebige Rechner angeschlossen werden. Mittels Sensor liefert die Kamera ein präzises Tiefenbild, das es ermöglicht, Vorder- und Hintergrund zu segmentieren und Bewegungen dreidimensional zu erfassen. Wissenschaftler und Hackergruppen haben in Windeseile neue Einsatzmöglichkeiten für das Gerät entwickelt. Die Erfindungen reichen inzwischen von einem Roboter, der die Bewegungen einer Person nachahmt, über eine virtuelle Umkleidekabine, bis hin zu einer Gestensteuerung für die Navigation im Web. Forschung mit der Spielkonsole „Das Potential der Technologie ist riesig“, sagt Robert Praxmarer, wissenschaftlicher Leiter des Forschungsprojekts CADET an


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der FH Salzburg. Der Informatiker erforscht mit seinem Team die Möglichkeiten der Kinect im Bereich des Full Body Motion Capturings. Im Zuge des vierjährigen Projekts entwickeln die Forscher die Software „2Real“ – ein Realtime Interaction Framework, das die Entwicklung von unterschiedlichen Anwendungen, etwa im Bereich der Telepräsenz oder des Filmemachens mit virtuellen Charakteren, ermöglichen soll. Als erstes Teilergebnis hat das Team kürzlich eine Programmierschnittstelle veröffentlich, die die Benutzung mehrerer Kinects gleichzeitig ermöglicht. „So können wir große Umgebungen in mehreren Perspektiven gleichzeitig erfassen“, erklärt Praxmarer. „Am Ende steht dann ein vergleichsweise preiswertes Motion Capturing System, das auch von kleinen und mittleren Unternehmen eingesetzt werden kann.“ Wie die Beispiele unten zeigen, wird die Software bereits erfolgreich bei Projekten an der FH Salzburg eingesetzt.

Achtung! Ausweichen!

3D Tiefenbild der Kinect. Mit der Technologie der FH Salzburg soll dieses noch detailreicher werden.

Fassadenspiel

Mensch-Maschinen Tanz

Ende August verwandelte die Aktion StadtLesen mehrere Plätze der Stadt Linz zu großen „Lesewohnzimmern“. Besucher konnten nach Herzenslust in über 5000 Büchern schmökern und zur Abwechslung ihr Geschick beim Spielen von „EnziTron“ beweisen.

Schnelle Reflexe und eine dynamische Körperkoordination: Beides ist notwendig, um bei „Evade“ zu brillieren. Der Name ist Programm bei diesem Bewegungspiel. Hier geht es ums Ausweichen. Und zwar vor großen und auch weniger großen Blöcken, die von allen Seiten auf die Spielfläche gleiten. Gesteuert wird die Spielfigur mit dem eigenen Körper und so wird das Ausweichen zur sportlichen und auch schweißtreibenden Angelegenheit. Nicht nur unter Studierenden hat das Bewegungsspiel mittlerweile Fans gefunden. Auch die Mitarbeiter des taiwanesischen Computer-Hersteller Asus zeigten sich begeistert. Sie vergaben den 2. Platz bei der 2011 ASUS Xtion PRO Developer Challenge an Steven Stojanovic und Edwin Guggenbichler. Die Entwickler setzten sich damit gegen 20 andere Finalisten aus der ganzen Welt durch.

Wie im Film „Tron“ ist man selbst mit seinem ganzen Körper Teil eines Computerspiels und sieht sich überdimensional auf der Fassade des Linzer Lentos Museums abgebildet. Durch geschickte Bewegungen von Händen und Füßen muss man geometrische Muster nachstellen. Je länger das Spiel dauert, desto weniger Zeit bleibt dafür. Angeregt durch das positive Feedback der Besucher wird das Game nun weiterentwickelt.

Der Informatiker Robert Praxmarer ist neben Lehre und Forschung immer wieder auch künstlerisch tätig. In der gemeinsam mit Reinhold Bidner realisierten, multimedialen Tanzperformance „versus“ begegnet Tänzerin Nanina Kotlowski ihrem virtuellen Avatar. Der Computer analysiert Bewegungen der realen Tänzerin und lernt Form und Bewegung zu verstehen. Im Verlauf des Stückes verselbstständigt sich das virtuelle Abbild der Tänzerin mehr und mehr, so dass sich am Ende ein „pas de deux“ zwischen Mensch und Maschine entwickelt. Das Publikum verfolgt das Geschehen mit 3DBrillen, die den räumlichen Eindruck der Tanzbewegungen verstärken. Versus, für das Praxmarer die Kinect und die Software von CADET einsetzt, wurde bereits in Salzburg und beim Kunstfestival Belef in Belgrad aufgeführt.

http://bit.ly/evade-game

http://vimeo.com/28710863

http://www.1n0ut.com/versus


Staff | 3

Gerhard Blechinger folgt Karin Mairitsch als Studiengangsleiter von MultiMediaArt. Der 47-jährige Kunsthistoriker besitzt langjährige Erfahrung in den Bereichen Hochschulmanagement, Forschung, Projektarbeit und Kuratortätigkeit. Vor seinem Engagement in Salzburg leitete Blechinger das Institut für Design und Technologie an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich.

Hilmar Linder, Studiengangsleiter MultiMediaTechnology, ist seit Herbst auch im Rektorat der Fachhochschule zu finden. Als Vizerektor arbeitet er mit an den Themen Forschung, Qualitätsmanagement und Studienorganisation. Er unterstützt Kerstin Fink, die im Sommer zur Rektorin gewählt wurde. Die Wirtschaftsinformatikerin ist Nachfolgerin von Erhard Busek, der das Rektorat nach 7-jähriger Amtszeit abgibt.

Matthias Edler-Golla lehrt seit 2005 am Studiengang MultiMediaArt. Der Diplom Designer hat Produktgestaltung studiert und betreibt in Rosenheim das Büro Wachenfeld & Golla. Seit sechs Jahren unterrichtet er als externer Lehrender Screendesign, Web-Programmieren, Interaktive Kommunikation und Multimedia Programmieren. Seit März ist er als hauptberuflicher Mitarbeiter im Bereich „Interaction & Web Design“ tätig.

Short Notes | 4

Mehr Raum für Kreativität Noch fahren die Baukräne und es wird fleißig gebaut, doch schon im März 2012 wird der neue Anbau der FH Salzburg bezugsfertig. Die Medienstudiengänge bekommen neue Labore und Arbeitsräume, die rund um die Uhr für die Studierenden zugänglich sind. Projekte mit großen Teams – etwa Film- oder Gameproduktionen – können so noch besser abgewickelt werden. Highlight des Neubaus wird ein 170 m2 großer Showroom, der für Präsentationen, Ausstellungen und Installationen genutzt wird.

Neuer Masterstudiengang Mit dem Motto „Creative Engineering“ startete im Oktober der zweijährige Masterstudiengang MultiMediaTechnology an der FH Salzburg. Das Curriculum verknüpft Fachwissen aus den Bereichen Informatik und Medientechnologie mit dem Ausbau von Kreativität und Innovationsfähigkeit. Im Mittelpunkt stehen Zukunftstechnologien, wie Web & Social Media, Mixed Reality und Ubiquitous Computing. Eine eigene Studienoption beschäftigt sich mit den Themen Führung, Innovationsmanagement und Entrepreneurship in der Kreativwirtschaft.

High-End-Kamera Als erster Studiengang in Österreich nutzt MultiMediaArt eine Arri Alexa Kamera. Rund 88.000 Euro wurden investiert, um sich die neue Flaggschiffkamera zu sichern. Film-Fachbereichsleiter Till Fuhrmeister ist begeistert: „Die Alexa ermöglicht Aufnahme organischer, filmartiger Bilder mit natürlicher Farbwiedergabe und schönen Hauttönen. Ein Quantensprung in der Qualität und eine tolle Erweiterung unseres Equipments.“ Die Alexa gilt in der Branche als echte Alternative zur Aufzeichnung auf 35-mm-Film.


5 | Webtipps

Das Leben meines Computers Kritischer Dokumentarfilm, der den Herstellungsprozess eines PCs begleitet – vom Rohstoffabbau, über Fertigung und Gebrauch, bis zur Endablagerung. behindthescreen.at

Game-App für den Bau Wie kann man die Sicherheit auf Baustellen erhöhen? Bauarbeiter und Lehrlinge können das ab sofort mit „Dont’t Drop“ üben, einer Game-App, die im Auftrag großer Baufirmen entstanden ist.

Schöne Bilder mit Matilda

dontdrop.mediacube.at

Blood, Sweat and Gingerbread 3D-Short aus dem MultiMediaArt Masterstudiengang: Der kleine Adam erhält zu Halloween die wahrhaft zauberhafte Chance, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.

Nach dem Motto „Experience your Photos in a beautiful new way!“ haben Studierende die Foto-App „Matilda“ gelauncht. Was als Abschlussarbeit im Bachelorstudium begann, ist eine voll ausgereifte und besonders benutzerfreundliche App geworden. Bald auch im App-Store verfügbar. getmatilda.com

bloodsweatgingerbread.com

6 | Dates

14. Dezember / Methoden

im Designprozess / Fachhochschule Salzburg

Gastvortrag von Designerin Bettina Bruder

9. Jänner / Usability

im Alltag / Fachhochschule Salzburg

Gastvortrag von Michael Tesar mit Fokus auf die Usability mobiler Navigationsgeräte

12. Jänner / Papier / Fachhochschule Salzburg Gastvortrag von Producerin Sylvia Lerch

16. März / Open

House / Fachhochschule Salzburg

Buchtipp „Make your work visible!“ lautet das Motto der ersten Ausgabe des neuen Magazins für MultiMediaArt und MultiMediaTechnology. Für die erste Printausgabe sind über 60 Projektteams dem Aufruf des Produktionsteams gefolgt und haben ihre Werke eingereicht. Mittels Online-Voting wurden die besten Einreichungen für die Publikation ausgewählt. Ergänzend zum Printmagazin gibt es QUER* – die multimediale Onlineausgabe des Magazins mit einer Sammlung von Werken aus mehreren Studienjahren.

Tag der Offenen Tür an der Fachhochschule

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http://portfolio.mediacube.at Das Magazin ist im MultiMediaArt Office an der FH Salzburg oder unter office.mma@fh-salzburg.ac.at erhältlich. Impressum Medieninhaberin und Herausgeberin Fachhochschule Salzburg GmbH, Urstein Süd 1, 5412 Puch / Hallein Studiengänge MultiMediaArt & MultiMediaTechnology www.fh-salzburg.ac.at office.mma@fh-salzburg.ac.at UID ATU 44 55 45 03, Firmenbuchnummer FN 166054y Firmenbuchgericht Landesgericht Salzburg Druck- und Satzfehler vorbehalten. © 2011 Fachhochschule Salzburg GmbH


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