TT-DIGI
TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG DAS FACHMAGAZIN FÜR DEN NEUEN GESUNDHEITSMARKT
Ausgabe 3 / September 2020
››› Alle Infos zur digitalen FIBO 2020
››› Servicequalität & Marketing
››› Physios und Selbstzahlerleistungen
››› Positionierung als Gesundheitsdienstleister
››› Die Herbstmessen im Therapiebereich
››› Tipps für den Online-Shop
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››› EDITORIAL
Die Branche und ihre Wege aus der Corona-Krise Liebe Leserinnen und Leser, wir werden weiterhin alle mit dem Coronavirus leben müssen. Seit März haben wir uns gewissermaßen an Corona gewöhnt. Dennoch bleibt die nähere Zukunft bis zur erfolgreichen Entwicklung eines Impfstoffes ungewiss. Die turbulenten Entwicklungen zeigen sich nicht zuletzt auch bei der weltweit wichtigsten Fitnessmesse FIBO. Auf die Absage im April folgte die Verlegung in den Herbst und schließlich die Transformation zu einer rein digitalen Messe (S. 48 – 50). Wir haben in der dritten Ausgabe einen Schwerpunkt auf den aktuellen Umgang der Branche mit den Corona-Folgen gelegt. Die meisten Mitglieder wünschen sich in diesen Zeiten sicheres Training. Neben Hygienekonzepten rücken daher auch Innovationen wie verschiedene Luftreinigungskonzepte in den Fokus. Wir haben ein Interview mit Herrn Pierenkemper, einem der Entwickler eines solchen Geräts, geführt (S. 20 – 23). Unternehmensberater Kay Wiethold rät gerade jetzt zu einer besonderen Servicequalität (S. 32 – 34), Marketingexperte Maik Ebener plädiert für gezielte Maßnahmen zur Mitgliedergewinnung statt auf Lockangebote zu setzen (S. 28 – 30).
Einen Blick auf die gesamte Fitness- und Gesundheitsbranche wirft M&A-Spezialist Raimund Hortmann. Er sieht alle Unternehmen mit einer Positionierung als Gesundheitsdienstleister gut aufgestellt (S. 36 – 38). Diesen Weg geht Claus Umbach mit seinem Studio bereits seit vielen Jahren und er bestätigt: „Erfolgreich durch die CORONA-Krise!“ (S. 24 – 27). Im Therapiebereich spielt der Aspekt der Hygiene eine noch größere Rolle. PR-Berater Jens Gieseler erläutert, wie ein gutes Hygienekonzept als Marketinginstrument genutzt werden kann (S. 130 – 132). Erfreulicherweise wird es mit der therapie Hamburg (23. und 24. Oktober) wohl auch wieder eine Präsenzmesse geben. Zum Schluss noch ein Hinweis in eigener Sache. Nach erfolgreicher Prüfung ist unser Magazin nun „IVW-geprüft“. Die vierte Ausgabe der TT-DIGI wird im November erscheinen. Bleiben Sie gesund und kommen Sie gut durch den Corona-Herbst!
Philipp Hambloch, Stellv. Chefredakteur
TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG
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››› INHALT
››› SZENE
Neues aus der Branche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Titelstory: Sicheres Training mit dem AernoviR . . . . . . . . . . . . 16 Interview mit dem Hersteller des Luftreinigungsgeräts AernoviR. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Studiobetreiber Claus Umbach: Erfolgreich durch die CORONA-Krise! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Corona & Marketing . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Kundenservice in Corona-Zeiten, Teil 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
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Krisensicher dank einer Positionierung als Gesundheitsdienstleister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 DAK-Studie zum Homeoffice. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Interview: Trugge will weiter wachsen – auch im Therapiemarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 ››› EVENTS
Alle Infos zur digitalen FIBO 2020 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 therapie DÜSSELDORF und therapie HAMBURG. . . . . . . . . . . . 52 Die virtuelle SOM Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 Tipps für Fachbesucher auf Messen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
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››› DIGITALISIERUNG
Neues aus der Welt der Digtalisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 Serie von Sanjay Sauldie zur Digitalisierung, Teil 2 . . . . . . . . 62 Software zur Gesundheitsberatung in der Reha . . . . . . . . . . . 68 Technogym-Kolumne zur Digitalisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 Digitalisierung im Studio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72
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TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG
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››› INHALT
››› THERAPIE
Neues aus der Welt der Therapie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 Die Egebnisse des WAT-Gutachtens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78 Physiotherapeuten und die Selbstzahlerleistungen. . . . . . . . 80 EMS-Training in der Physiotherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 Patientenedukation mit virtuellen Lehrvideos . . . . . . . . . . . . 86 ››› TRAINING
Neues aus der Welt des Trainings. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90
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Best Practice Medical Fitness: Es werde Licht(enberg) . . . . . 94 EMS, die krisensichere Trainingsform trotz Corona . . . . . . . . 98 Rehasport in Krisenzeiten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102 Raumfahrtechnologie für die Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . 106 ››› MARKETING & MANAGEMENT
Tipps für den Online-Shop . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112 Serie zum Marketing und Vertrieb, Teil 1 . . . . . . . . . . . . . . . . 116 Mitarbeitergespräche in Krisenzeiten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120 TT Digi-Serie für Existenzgründer, Teil 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . 124 Über den Wert von Interessenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126
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Hygiene als Marketing-Instrument . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130 Changemanagement in der Praxis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 134 ››› RECHT & STEUER
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138 Tipps zur Mehrwertsteuersenkung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142 Hygiene in der Praxis, Teil 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144 Die DSGVO-Prügung im POM Weimar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148 Tipps vom DSGVO-Experten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152 Steuerbonus und Baukindergeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 154 Reisen in Risikogebiete und mögliche Konsequenzen. . . . .
››› ERNÄHRUNG & WELLNESS
Neues aus den Bereichen Ermährung & Wellness . . . . . . . . 160 Mantra gegen Migräne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 162 Buchtipps. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164 Endlich stressfrei, Teil 1. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 166 ››› INSERENTENVERZEICHNIS ››› IMPRESSUM . . . . . . . . .
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NEWS aus der SZENE
I Experten Allianz für Gesundheit im parteiübergreifenden Dialog in Berlin Ende Juni trafen sich die Vorstandsmitglieder der Experten Allianz für Gesundheit, Mario Görlach und Dr. Hans Geisler sowie Pressesprecherin Ulrike Schönfelder und Gründungsmitglied Markus Rauluk (Medical Active) zu Gesprächen mit Bundestagsabgeordneten der FDP und der CDU/CSU in Berlin. Eingeladen hatte Britta Dassler, sportpolitische Sprecherin der FDP, den Vorstand der Allianz zu einem Beitrag im Rahmen des Bundesfachausschuss Sport. Mario Görlach, 1. Vorstand des Vereins, erläuterte in seinem Vortrag die Zusammenhänge der Fitness- und Gesundheitsbranche aus wirtschaftlicher, medizinischer, wissenschaftlicher Sicht mit besonderer Gewichtung auf die Auswirkungen für Unternehmen, Kunden, die gesamte Bevölkerung und das Gesundheitswesen durch die Covid-19-Maßnahmen. In einer anschließenden Diskussion mit zahlreichen Vertretern der Landesverbände und des organisierten Sports (DOSB Vizepräsident Andreas Silbersack) wurden gesundheitspolitische und volkswirtschaftliche Aspekte u.a. unter pandemischen Aspekten näher erörtert. Perspektivisch mögliche Synergien für kommerzielle Qualitätsstudios und Vereinsstudios zur Zukunftssicherung der Sportanbieter wurden miteinander diskutiert. Einen Termin mit bundespolitischen Vertretern der CDU/CSU Fraktion nahm Dr. Hans Geisler als Vorstand der Experten Allianz in Begleitung von Martin ››› Markus Rauluk, Ulrike Schönfelder, Mario Görlach und Bundestagsreferentin Anja Kühn (v.l.) Rinke (INJOY Gelsenkirchen, Mitglied der Experten Allianz) wahr. Sie diskutierten mit Dr. Roy Kühne (MdB Gesundheit), Oliver Wittke (MdB und Staatssekretär) und Dr. Jan-Marco Luczak (Sprecher für Recht und Verbraucherschutz) in der parlamentarischen Gesellschaft Lösungsansätze zur Verhinderung der geplanten Gesetzesänderung für Vertragslaufzeiten. Die Bundesjustizministerin Christine Lambrecht will dieses Vorhaben mit dem Ziel der Stärkung des Verbraucherschutzes durchsetzen. Dr. Hans Geisler hat - wie viele andere Unternehmer der Fitness- und Gesundheitsbranche - große Bedenken, was die Eignung und Erforderlichkeit der geplanten Gesetzesänderung angeht. Gerade die Auswirkungen der derzeitigen Pandemie zeigen, wie wichtig die Vertragslaufzeit für die Planungssicherheit von Unternehmen ist. Seines Erachtens führen die angedachten Maßnahmen nicht zu mehr Vorteilen für die Verbraucher, sondern bewirken das Gegenteil. Als Interessensvertreter der Branche fordert er die Unternehmer zum bundesweiten Dialog mit Regional-, Landes- und Bundespolitikern auf, um dieses Vorhaben zu verhindern. Entsprechende bundesweite Anschreiben zur zweckdienlichen Kommunikation haben zu parteiübergreifendem Feedback geführt. Auf Basis dieser Ergebnisse führt die Experten Allianz die Gespräche in der Bundespolitik ab September fort. Erklärte Zielsetzung aller Dialoge in Berlin ist es, das Image der Branche zu fördern und bei der politischen Anerkennung und Zuordnung der Fitnessstudios in die Rubrik Gesundheit, nicht länger Freizeit, einen maßgeblichen Beitrag zu leisten. www.expertenallianz-gesundheit.de
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››› SZENE
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NEWS aus der SZENE
I 1%-Leasingangebot von EGYM
I Auszeichnung für Marke P. Jentschura
EGYM macht seinen Kunden jetzt gemeinsam mit seinen Partnerbanken ein sehr gutes Sonderleasing-Angebot: 1%-Leasing bei einer Laufzeit von 72 Monaten. Während des ersten halben Jahres beträgt die monatliche Leasingrate nur €99 und die schlanke Bonitätsprüfung durch EGYM dauert gerade einmal zwei Tage ab Vorlage aller Unterlagen.
Seit vielen Jahren haben es die Produkte von P. Jentschura immer wieder auf Siegertreppchen geschafft, jetzt wurde die Marke selbst mit dem „German Brand Award 2020“ prämiert, und das gleich doppelt: Die Auszeichnung als „Winner“ erfolgte in der Kategorie „Excellent Brands – Beauty & Care“. Außerdem wurde das „Special Mention“Label in der Kategorie „Product Brand of the Year“ an das münsterische Familienunternehmen verliehen. Mit dem begehrten Preis ehren der Rat für Formgebung und das German Brand Institute Unternehmen für den Erfolg ihrer Marken, für konsequente Markenführung und nachhaltige Markenkommunikation.
EGYM stellt dazu mit seinen Bankpartnern ein Budget von 4,5 Millionen Euro bereit. Das Leasingangebot bezieht sich exklusiv auf EGYM Smart Strength oder Smart Flex Geräte. Friedrich von Gottberg, Head of Financial Services, und sein Team beantworten gerne alle Fragen und unterstützen alle Interessenten während des gesamten Prozesses. Kontakt: Tel. 0152/56877407, E-Mail: finanzierung@egym.com.
www.german-brand-award.com
Das Angebot steht unter dem Vorbehalt einer positiven Bonitätsprüfung und ist nur solange verfügbar, bis die 4,5 Millionen Euro Budget abgerufen wurden.
››› EGYM Head of Financial Services Friedrich von Gottberg
Fotonachweis: EGYM GmbH
www.egym.de
I ACISO sorgt für Betrieb In diesem Herbst müssen alle Fitness- und Gesundheitsanbieter dringend ihr Neukundengeschäft aktivieren. Die erste Jahreshälfte hat teilweise zu erheblichen Einschnitten in die Kundenentwicklung geführt. Mit erprobten Kampagnen lassen sich die Lücken schließen. Für Gesundheitsanbieter stellt ACISO Kampagnenprojekte zur Verfügung, die neben erfolgreichen Online- und Offline-Werbemaßnahmen auch komplette Umsetzungskonzepte und Teamschulungen beinhalten. www.aciso.com/volle-huette
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NEWS aus der SZENE
I Netzwerktreffen von milon und five erleben „milon und five erleben“ – unter diesem Motto ist das Vertriebsteam von milon mit Geschäftsführer Wolf Harwath und Vertriebsleiter Andreas Kreil ab dem 2. September in ganz Deutschland unterwegs. Bei neun regionalen Netzwerktreffen zeigen sie, wo die Trainingsreise der beiden beliebten Marken milon und five hingeht.
I 150. Ausgabe der FMI Die fitness MANAGEMENT feierte im August das Erscheinen der 150. Ausgabe. Wir möchten dem gesamten Team zu diesem Jubiläum gratulieren und wünschen weitere erfolgreiche Jahre in der Fitness-Branche. Ein besonderer Glückwunsch gilt den beiden Gründern der fitness MANAGEMENT, Birgit Schwarze und Refit Kamberovic, die bis heute die Geschicke des Magazins aktiv begleiten! www.fitnessmanagement.de
Betreiber und Trainer erwartet eine persönliche Atmosphäre mit interessanten Vorträgen, einem gemeinsamen Training und genügend Zeit für den freundschaftlichen Austausch. Die weiteren Termine: 10.09.2020 Kenzingen 15.09.2020 Bremen 16.09.2020 Willich 17.09.2020 Lollar 23.09.2020 Osterrönfeld 24.09.2020 Neuburg an der Donau www.milon.com
I Erweiterte Geschäftsführung im Hause SCHUPP
Faszien- & Mobilityweek 2020 by milon & five im Aldiana Club Fuerteventura Die Schulungswoche by milon, five & Partner vom 14. – 21. November 2020 wird wohl stattfinden können. Bei der Seminarreise erwartet die Teilnehmer ein breites Schulungsangebot rund um die Themen Kraft-, Faszien- und Beweglichkeitstraining in einem warmen Klima. Weitere Infos zur Reise gibt es auf Nachfrage per Mail an events@five-konzept.de.
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Die Geschäftsführung der Schupp GmbH & Co. KG wurde im Juni dieses Jahres um eine starke, führende Hand erweitert. Herr Uwe Dieterle, seit 2016 Leiter der Finanzbuchhaltung und Prokurist bei Schupp, stellt sich nun zusammen mit Karin Schupp als Geschäftsführer den Herausforderungen der immer weiter wachsenden Branche, die aktuell große Veränderungen durchlebt. Gemeinsam haben sie sich neue Ziele für die Zukunft gesetzt und wollen das Potential der Firma Schupp noch weiter ausschöpfen. www.schupp.shop
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NEWS aus der SZENE
I Qualitäts-Siegel „MED in Germany“ Wer sich nicht durch Vorschrifts-, Verordnungs-, Normen- und Aktenberge wühlen möchte, sondern seinen Fokus lieber auf die Arbeit mit seinen Patienten und Kunden richten möchte, der ist auf der Online-Plattform MED in Germany genau richtig. Hier werden die Unterschiede zwischen Richtlinie und Verordnung genauso wie das Erkennen von zugelassenen Medizinprodukten und das korrekte Betreiben verständlich erklärt. MED in Germany steht für die höchsten Qualitätsstandards für alle Betreiber medizinischer Rehageräte. Egal ob Physiotherapie, Reha, Sportmedizin, Fitness, Othopädie oder auch in anderen Bereichen bei den Medizinproducht im Einsatz sind. MED in Germany will Anbietern und Verbrauchern auf einen Blick Verlässlichkeit und Sicherheit geben. Dafür wurde das Siegel „MED in Germany“ entwickelt. www.med-in-germany.eu
I Neue Desinfektionstücher von ACT Desinfektionskonzepte müssen „State oft the Art sein“. Sind Sie schon entsprechend ausgerüstet? Die ACT Support GmbH hat im Zuge der CORONA-Krise neue Desinfektionstücher für die Cleaning Station entwickelt, die für den Einsatz sowohl in der Therapie-Einrichtung als auch im Fitness-Studio geeignet sind. Die Desinfektionssäule ist ein hochwertiges Desinfektionssystem, das einzelne Komponenten wie Sprühflasche, Papier und Mülleimer miteinander vereint. Zusätzlich zu den herkömmlichen Feuchttüchern gibt es jetzt auch neue Desinfektionstücher. Besonders interessant ist, dass die Tücher kleiner sind. Das bedeutet für die Praxis oder das Fitness-Studio einen geringeren Verbrauch. www.act-support.eu
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NEWS aus der SZENE
I Excio bei Onlineund Präsenz-Events
I Hausmesse bei ERGO-FIT Nach einer langen Veranstaltungspause lädt ERGO-FIT am 25. und 26. September zu einer Inhouse-Messe ein. Dort wird die neue VECTOR-Serie vorgestellt. Das Unternehmen verspricht höchste Fertigungsqualität „Made in Germany“. Die bewährten Cardiogeräte gibt es nun in einer neuen Farbe in schwarz/anthrazit. Termin: 25. und 26. September, 10 bis 17 Uhr in der Rheinstraße 21 in Pirmasens. Es gelten die aktuellen Abstands- und Hygieneregeln.
Excio möchte auch in Zeiten von Covid-19 weiter für die Kunden da sein – selbstverständlich unter Berücksichtigung und Einhaltung der gebotenen Vorsicht.
www.ergo-fit.de
Das Unternehmen wird an folgenden Online- und Präsenz-Events teilnehmen und dabei u.a. seine Neuheit excio Intension vorstellen: SOM (17. bis 19. September) therapie Düsseldorf (25. bis 27. September) FIBO (1. und 2. Oktober) excio Live-Testing-Event in Breuberg (9. Oktober) therapie Hamburg (23. und 24. Oktober) www.excio.de
I KOHL mit erfolgreichen Online-Seminaren
I ACISO Finanz-Rettungsschirm noch bis Ende 2020
Die KOHL GmbH & Co. KG etabliert in diesem Jahr erfolgreich die Vermittlung der Online-Seminarreihe „Fitte Forderungen“. Dabei werden über eine OnlinePlattform in nur 30 Minuten die wichtigsten Punkte zu einem Thema aus dem Studioalltag beleuchtet. Zu den Themen gehören zum Beispiel Attestkündigungen, Vertragslaufzeiten, Verträge mit Minderjährigen, aber auch der Umgang mit Forderungen während und vor allem nach Corona. Geleitet werden die Online-Seminare von Rechtsanwalt Dr. Rheinländer von der Kanzlei Krziscik, die sich bereits seit über 10 Jahren mit den unterschiedlichsten Schwerpunkten der Fitnessbranche beschäftigt. Ansprechpartner ist Alexander Kraut (krauta@kohlkg.de).
Für Fitness- und Gesundheitsunternehmen, die aufgrund der Corona-Krise in finanzielle Schieflage geraten sind, bietet die ACISO schnelle Hilfe. Der finanzielle Rettungsschirm in 2-stelliger Millionenhöhe kann Unternehmen durch eine unbürokratische Kreditvergabe helfen, Liquidität und die Existenz zu sichern. Ein Darlehen in Höhe von 15.000 € bis 100.000 € ist möglich, um auf aktuelle und zukünftige Herausforderungen angemessen reagieren zu können. Die Beantragung ist nur noch bis zum 31.12.2020 möglich.
www.fitness-kohlkg.de
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TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG
Für die Ausgabe dieser Sonderkredite hat ACISO die Bürgschaften für die Absicherung der KFW-Darlehen übernommen, die Abwicklung übernimmt bei Bedarf die CRONBANK AG gemeinsam mit den ACISO Beratern. Infos dazu gibt es unter info@aciso.com.
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››› TITELSTORY
Klasse I DUKT MEDIZINPRO WG nach 93/42 E
Schaffen Sie maximales Vertrauen und lassen Sie Ihre Mitglieder mit AernoviR sicher und unbeschwert trainieren. Die Corona Pandemie ist präsent und sorgt für Verunsicherung und Skepsis. Viele Ihrer Mitglieder, allen voran die sogenannten Risikogruppen, wägen ab, ob sie das Training in Ihrem Fitnessstudio wieder aufnehmen. Deshalb kommt es darauf an, Vertrauen zu schaffen und mit geeigneten Maßnahmen das Training in Ihrer Gesundheitseinrichtung langfristig für alle so sicher wie möglich zu machen. Ganzheitliches Hygienekonzept Abstand, Trennwände, Zugangskontrollen, Schutzmasken, Hand- und Flächendesinfektion sind gängige Hygiene-Vorkehrungen, die Sie bereits umsetzen. Was in Bezug auf Schmier- und Tröpfcheninfektionen aktueller Standard ist, berücksichtigt jedoch nicht die Aerosole – kleinste Partikel, die über Stunden in der Raumluft verweilen Aber wie wäre es, einfach die Raumluft zu desinfizieren?
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TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG
Der AernoviR, ein zertifiziertes Produkt aus der Medizintechnik, arbeitet mittels HochintensivPlasma-Luftentkeimung. Diese Methode zerstört nachweislich Keime, deaktiviert Viren, entschärft die allergene Wirkung von Pollen und neutralisiert zudem Gerüche. Reine Luft - keimfreie Oberflächen Sprechen, Atmen, Husten – wo Menschen sich in geschlossenen Räumen aufhalten, schweben trotz zahlreicher Maßnahmen Viren, Bakterien und Keime als Aerosole frei über Stunden hinweg in der Luft.
››› TITELSTORY
Je höher die Virenkonzentration in der Luft und damit auf Oberflächen, je schwächer das Immunsystem des Einzelnen, desto größer das Infektionsbzw. Krankheitsrisiko. Die bloße Verwirbelung der Luft bewirkt nur eine noch größere Verbreitung von Keimen und Viren. Ähnliches gilt häufig auch für viele Klimaanlagen und Lüftungssysteme, verstopfte Filter und verkeimte Abluftrohre. Die Technologie der UVC-Lufteintkeimer hat wiederum einen vergleichsweise hohen Wartungsaufwand mit höheren Folgekosten. AernoviR ist ein Hightech Medizinprodukt, das durch die Kombination verschiedener Filtersysteme sowie Plasmatechnologie in Verbindung mit biochemischen Prozessen die Luft von Viren, Bakterien, Keimen und Gerüchen optimal und ohne Nebenwirkungen reinigt. Durch die kontinuierliche Entkeimung der Umluft wird auch die Keimbelastung auf Oberflächen und damit das indirekte Weitergaberisiko für Viren und Bakterien stark reduziert. Maximale Lufthygiene in Ihrem Fitnessstudio Mit den verschiedenen Modellen des AernoviR - sei es das leistungsstarke, flexible Standgerät oder die dezenten Wandgeräte mit oder ohne Plexiglasverkleidung - finden Sie die passende Lösung für Ihre Fitnesseinrichtung. Wir ermitteln auf Basis Ihrer Raummaße den individuellen Bedarf, bieten attraktive Finanzierungsmöglichkeiten, kümmern uns um die Montage und den halbjährlichen, kostengünstigen Filterwechsel. Sie erhalten von uns außerdem
AernoviR bietet: >>> Sichere und zuverlässige Entkeimung bei getesteter Wirksamkeit >>> Schutz vor Keimen, Viren, Allergenen und Krankheitserregern >>> Reduktion der Luft- und Flächenbelastungen >>> Geringer Platzbedarf und Mobilität – es wird lediglich eine Steckdose benötigt >>> Niedrige Betriebskosten >>> Flexibler Betrieb >>> Wichtiger Baustein im allgemeinen Hygiene- und Präventionsplan
Hinweisschilder und Fensteraufkleber, um Ihren Mitgliedern zu zeigen, dass Sie sich bei Ihnen rundum sicher fühlen können. Schützen Sie mit professionellen Hygienemaßnahmen wie der AernoviR Luftdesinfektion Ihre Mitarbeiter, Trainer und Mitglieder und machen Sie damit Ihr Studio zu einem sicheren Ort für alle. Kontakt Johnson Health Tech.GmbH Telefon: 022 34 - 99 97 100 mail@johnsonfitness.eu www.die-luft-ist-rein.eu
AeronoviR Weil Viren & Keime sich eben NICHT in Luft auflösen
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››› SZENE
Interview mit dem Hersteller des Luftreinigungsgeräts AernoviR
„Unser Produkt sorgt für saubere Luft in geschlossenen Räumen“ Die schwa-medico GmbH ist eine der führenden Medizin-Technik Firmen in Deutschland, die mittlerweile auf eine über 40-jährige Erfolgsgeschichte zurückblicken kann. Das Unternehmen, das von Geschäftsführer Dr. Roger Pierenkemper geleitet wird, hat sich mit seinen innovativen und hochwertigen medizinischen Produkten u.a. in den Bereichen Therapie, Rehabilitation, Muskeltraining & Wellness positioniert.
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TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG
Aktuell hat das Unternehmen mit dem MPG-zertifizierten AernoviR ein Gerät auf den Markt gebracht, das die Lufthygiene in geschlossenen Räumen sicherstellt, Keime zerstört, Viren deaktiviert und zusätzlich die allergene Wirkung von Pollen entschärft. Dr. Roger Pierenkemper nahm sich Zeit, um ein INSIDER-INTERVIEW mit TT-DIGIChefredakteur Patrick Schlenz über den AernoviR zu führen.
››› SZENE
Patrick Schlenz (TT-DIGI): Lieber Herr Pierenkemper, besten Dank, dass Sie sich Zeit für ein Interview mit mir genommen haben. Wie viele Jahre sind Sie nun schon bei der schwa-medico GmbH mit dabei? Roger Pierenkemper: Vielen Dank für die Einladung, Herr Schlenz. Insgesamt kann ich auf mittlerweile sieben schöne und erfolgreiche Jahre bei schwa-medico blicken. Mit der Unternehmensgruppe verfolgen wir noch eine ganze Menge Pläne und arbeiten an zahlreichen weiteren hochinnovativen Produkten und Dienstleistungen. Eingestiegen in das von meinem Vater gegründete Familienunternehmen bin ich im Jahr 2013 und habe damit die Position des Geschäftsführers der schwa-medico Gruppe von meinem Vater übernommen. TT-DIGI: Die schwa-medico GmbH hat sich bislang u.a. in den Bereichen Muskelstimulation, Vibrationstherapie, Laserbehandlungen, Ultraschalltherapie, Magnetfeldtherapie und Akkupunktur positioniert. Wie sind Sie auf die Idee gekommen mit der AernoviR Produktreihe ein MPG-zertifiziertes Lufthygiene- bzw. Luftdesinfektions-Konzept zu entwickeln und auf den Markt zu bringen? Roger Pierenkemper: Als Firmengruppe beschäftigen wir uns schon lange intensiv mit dem Thema „Luftreinigung“ in unterschiedlichen Bereichen. So sind unsere Systeme seit vielen Jahren in der Industrie und im Medizinsektor im Einsatz. Mit dem Auftreten des Coronavirus SARS-CoV-2 und infolge der Erkenntnisse zu den Übertragungswegen erlangte das Thema Raumluft und deren Reinhaltung vermehrt Aufmerksamkeit. In der Folge wurden wir schlagartig mit einer erhöhten Nachfrage konfrontiert. Das war für uns der Anlass, unsere bereits bewährten Technologien mit dem Leistungsversprechen eines Medizinprodukts weiterzuentwickeln und durch unseren Vertriebspartner, der Johnson Health Tech. GmbH, neuen Zielgruppen wie der Fitness- und Therapiebranche anzubieten. Das Thema „saubere und gesunde Luft“ wird uns in Zukunft lokal und global noch intensiver beschäftigen. Gerade wir als Medizinproduktehersteller sind dafür prädestiniert, mit entsprechender Qualität und Zertifizierung für ein Höchstmaß an Sicherheit zu sorgen. Wir dürfen
››› Roger Pierenkemper
nicht vergessen, dass saubere Luft gerade für Risikogruppen lebenswichtig sein kann. TT-DIGI: Was leistet der AernoviR? Roger Pierenkemper: Die AernoviR Produktreihe genügt als Medizinprodukt Klasse I höchsten Ansprüchen. Mit der Kombination von Plasma-Technologie, die im Übrigen erst kürzlich vom MaxPlanck-Institut als höchstwirksam in der Eliminierung von Viren in der Luft dokumentiert wurde, HEPA-Filtern und Aktivkohle-Filtern, nutzen wir das Beste aus allen Welten und bieten ein State-ofthe-Art Produkt. Als Modulsystem lassen sich so, je nach Bedarf die unterschiedlichsten Ausstattungsvarianten zusammenstellen: Abhängig von Einsatzort und Raumgröße ist der AernoviR in vier Ausführungen erhältlich mit Reinigungsvermögen von 115 Kubikmetern bis zu 500 Kubikmetern je Stunde.
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››› SZENE
Grundsätzlich gilt: Die AernoviR Produktreihe sorgt für saubere Luft in geschlossenen Räumen. Die Geräte reinigen die Raumluft effektiv und kontinuierlich von Viren, Keimen, Bakterien und Allergenen mit professioneller Plasma-Technologie, die dank ihres hohen Reinigungsvolumens für eine dauerhaft gleichbleibende Reinigungsleistung auch bei Dauerbetrieb sorgt. Auch Ablagerungen auf diversen Oberflächen werden durch diese Art der Luftreinigung erheblich reduziert. TT-DIGI: Auf welcher Technik beruht das Konzept? Roger Pierenkemper: Bei der Plasmaluftdesinfektion wird in der Verbindung von Dielektrikum und Hochspannung ein Plasma erzeugt, welches in der Verbindung von Ozon und UV-Strahlung eine effektive Keimabtötung und Virendeaktivierung erzielt. Der Vorteil der Plasmatechnologie liegt in der großen Fläche des Oberflächenkontaktes der Luft mit den Plasmaelektroden, welche für tatsächliches hohes Reinigungsvolumen und dauerhaft gleichbleibende Entkeimung sorgt. Bei guten Systemen wird die Plasmadesinfektion mit HEPA- und Aktivkohlefiltern kombiniert. Im Dreiklang der Systeme kann damit ein umfassender Wirkmechanismus bereitgestellt werden. Dies sind dann Systeme die oftmals durch Zertifizierungen nicht nur ihre Wirksamkeit bestätigen, sondern die es auch erlauben, mit dem Heilversprechen der Vermeidung von Krankheiten aktiv werben zu dürfen. TT-DIGI: Warum ist die Lufthygiene gerade in der CORONA-Zeit so besonders wichtig? Können Viren sich in der Luft eines Raumes überhaupt halten? Roger Pierenkemper: Ursprünglich ging man davon aus, dass Übertragungen mit Covid-19 analog herkömmlicher grippaler Infekte über Schmierinfektionen erfolgten. Im Verlauf der Epidemie zeigte sich jedoch deutlich, dass der Hauptübertragungsweg durch in der Luft schwebende Aerosole erfolgt. Und diese Viren bewegen sich noch nach Stunden in der Raumluft und können bei hohen Viruslasten zu schweren Infektionsverläufen führen. Dem kann nur entgegengetreten werden, wenn auch in geschlossenen Räumen für reine, saubere und möglichst virenarme Luft gesorgt wird. Auch wenn klassisches Lüften schon zu einem „besser als nichts“
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Zustand führen mag, gerät diese Maßnahme spätestens bei höherer Besuchsfrequenz, heißer oder kalter Umgebungstemperatur oder starkem Wind an ihre Grenzen. TT-DIGI: Für welche Branchen bzw. Anwendungsgebiete ist das Lufthygiene-Konzept konzipiert bzw. geeignet? Roger Pierenkemper: Der Einsatz von AernoviRGeräten ist grundsätzlich für geschlossene Räume zu empfehlen, in denen sich eine größere Anzahl sowie wechselnde Personen aufhalten. Überall dort, wo sich Personen befinden, die möglicherweise eine ansteckende Krankheit in sich tragen oder einer Risikogruppe angehören, rettet die Luftreinigung womöglich Leben. Anwendung findet die Technologie neben Fitnessstudios und Therapieeinrichtungen beispielsweise auch in Seniorenheimen, Arztpraxen, Apothe-
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ken, Krankenhäusern oder Kindertagesstätten, aber auch in Fabriken und sonstigen Produktionsbetrieben, in denen enger Kontakt unvermeidbar ist. Grundsätzlich muss das ausgewählte Equipment auf den tatsächlichen Einsatzort und die Bedürfnisse der schutzbedürftigen Personen abgestimmt werden. Beachtet werden müssen in jedem Fall das tatsächlich benötigte Reinigungsvolumen und die äußeren Bedingungen der aerodynamischen Verhältnisse. TT-DIGI: Das heißt, dass das Konzept auch für die Therapie- und die Fitness-Branche bestens geeignet ist, um den dort Behandelten bzw. Trainierenden einen zusätzlichen Schutz vor einer Infektion mit dem CORONA-Virus zu bieten! Roger Pierenkemper: Ja, das ist richtig. Ausgelöst durch Corona sind sowohl Anbieter im Gesundheits-
bereich, die häufig auch mit Risikopatienten arbeiten, als auch Studiobetreiber gezwungen, sich aktiv mit der Qualität und der Belastung von Raum- und Atemluft zu beschäftigen. Aus vielen Gesprächen weiß ich, dass sie viele Maßnahmen für den Infektionsschutz ergriffen haben, wie die gründliche Reinigung von Flächen und Geräten sowie die Beachtung des notwendigen Abstands und der Maskenpflicht. Betonen möchte ich: Was in Bezug auf Schmier- und Tröpfcheninfektionen durchaus wirkungsvoll sein kann, berücksichtigt nicht die Aerosole – kleinste Partikel, die über Stunden in der Raumluft verweilen. Und je höher die Viren- und Keimkonzentration in der Luft ist, desto höher ist auch die Belastung von Oberflächen mit Viren und Keimen. Ein ganzheitliches Hygienekonzept sollte in jedem Fall den Aspekt der Luftdesinfektion beinhalten. So finden sich im „Konzept zur Wiederöffnung von Fitnessstudios“ des DIFG explizit Hinweise zum Infektionsrisiko durch Tröpfchen und Aerosole. TT-DIGI: Wie kann ich als Patient oder Studiomitglied in einem Raum feststellen, dass sich die Lufthygiene verbessert hat bzw. optimal ist?
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Roger Pierenkemper: Keime und Viren sowie deren Konzentration sind für die menschlichen Sinne nicht ohne weiteres wahrnehmbar. Was ich allerdings über meine Atemwege direkt wahrnehmen kann, ist die Neutralisation beziehungsweise das nicht vorhanden sein von unangenehmen Gerüchen und als Allergiker die Entschärfung der allergenen Wirkung von Pollen. Daneben ermutigen wir unsere Kunden dazu, den Einsatz von AernoviR-Produkten vor Ort zu kommunizieren. Auch dies trägt dazu bei, das Wohlbefinden und Sicherheitsgefühl bei Patienten, Studiomitgliedern und Mitarbeitern zu verbessern. TT-DIGI: Ich danke Ihnen herzlich für das Interview!
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››› Studiobetreiber Claus Umbach
Positionierung als Gesundheitsdienstleister: Das Sport- & Gesundheitszentrum Umbach GmbH
Erfolgreich durch die CORONA-Krise! Aktuell leiden einige Fitness-Studios massiv unter den Folgen der Corona-Pandemie. Die meisten dieser Studios sind inhaltlich nicht gut genug aufgestellt, um sich in der Krise vom Wettbewerb abzuheben. In einer kleinen Reihe stellen wir Betreiberkonzepte im Therapie- und Fitnessbereich vor, denen die Krise nichts anhaben konnte und die durch die CORONA-Pandemie sogar gestärkt herausgehen. Im ersten Beitrag stellen wir das Sport- & Gesundheitszentrum von Claus Umbach in Baunatal vor, das seit Gründung im Jahre 1983 einen Fokus auf eine gesundheitsorientierte Dienstleistung am Menschen legt.
TT-DIGI-Chefredakteur Patrick Schlenz besuchte Claus Umbach persönlich, um mehr über dessen Betreibermodell zu erfahren. Betritt man das Studio von Claus Umbach, wird einem sofort klar,
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dass man in einem qualitätsorientierten Fitness-Studio gelandet ist. Im Eingangsbereich wird auf die Einhaltung der Hygienevorschriften hingewiesen. Ein Defibrillator befindet gut sichtbar an der Wand gegenüber der Empfangstheke
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und dazu informiert ein großer Bildschirm über verschiedene Gesundheitsangebote. Alle Mitarbeiter arbeiten mit Gesichtsmaske. Sofort wird man höflich angesprochen. Besser kann es nicht sein. Der erste Eindruck sitzt!
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Fokus auf Ausbildungsqualität Ich habe einen Termin mit Claus Umbach, der mich kurze Zeit später persönlich begrüßt. Schnell sind wir im Gespräch. Er berichtet mir, dass er kurz nach der Eröffnung seines Studios im Jahre 1983 festgestellt habe, dass es im Fitnessbereich keine Ausbildungsvorschriften oder Ausbildungsleitlinien gab. Aus diesem Grund hat er eigene Ausbildungen bis zur A-Lizenz entwickelt, da er wusste, dass die Qualität des Personals eine wichtige Voraussetzung ist, um eine hochwertige und gut bezahlte Dienstleistung erbringen zu können. Damals hatte er eine sehr gute Verbindung zum Inhaber des Nahrungsergänzungsherstellers INKO (INKO Internationale Handelskontor GmbH), Herrn Helmut J. Mader. Ihm berichtete er von seinen Ausbildungen. Herr Mader erkannte sofort deren Wichtigkeit und verteilte die Ausbildungsbroschüren bei allen INKO-Kunden. Dazu wurde die DFLV e.V. (Deutsche Fitnesslehrer Vereinigung) gegründet, die gezielt Trainer für die Trainingsfläche ausbildet. Vor drei Jahren hat Claus Umbach dann sogar noch die die staatlich anerkannte Deutsche Berufsakademie Sport und Gesundheit (dba) gegründet, die mehrere duale sportwissenschaftliche Studiengänge und Ausbildungen anbietet.
dern auch, um sich im Alltag beschwerdefrei bewegen zu können. Aus diesem Grund bot er bereits 1983 Krafttraining für jedermann an.
und Dr. Schafdecker eröffnete seine Praxis in den neuen Räumlichkeiten.
Ende der 1980er Jahre beobachtete Umbach, dass immer mehr Menschen mit kleinen „Zipperlein“ im Studio trainierten. Also entwickelte man Gesundheitsangebote, die schon damals auf bestimmte Beschwerdebilder ausgerichtet waren, während im Rest von Deutschland und das Groß der Studios auf der Spaß-Welle mit bodybuilding, bodyshaping, bodystyling und Abnehmen zu Gange waren. Auch Ärzte, die schickten ihre Patienten gerne zum „Umbach“, weil sie wussten, dass hier qualifiziert gearbeitet wird. Innovatives EAP-Konzept 1996 erkannte Claus Umbach dann eine große Chance. Dr. med. Hans-Günter Schafdecker, Facharzt für Orthopädie, hatte sein Studium absolviert und wollte sich als Facharzt niederlassen. Dies war der Anlass die Räumlichkeiten des Studios zu vergrößern
Umbach berichtet weiter: „Wir haben dann sehr intensiv zusammengearbeitet und gemeinsam ein EAP Konzept (Erweiterte Ambulante Physiotherapie) entwickelt. Um diese Dienstleistung anzubieten, mussten auch meine Mitarbeiter ständig neu qualifiziert werden. Meine Mitarbeiter haben in dieser Zeit eine Ausbildung für die Medizinische Trainings-Therapie für Sportlehrer durchlaufen. In der Zusammenarbeit mit den Fachärzten hat unsere EAP dann auch eine kassenärztliche Zulassung erhalten, so dass wir auf Rezept abrechnen konnten.“ Für ein Fitness-Studio war diese Entwicklung, besonders zur damaligen Zeit, schon sehr innovativ und sehr ungewöhnlich. Eigener Reha-Sport-Verein seit 2005 Ab dem Jahre 2000 haben wir dann damit begonnen eine weitere neue Gesellschaft zu gründen, die ambulante Rehabilitationsleistungen mit einer
Umbach entwickelte Gesundheitsangebote Aber zurück zum Studio. Als Kraftsportler (Gewichtheber) wusste Umbach, wie wichtig ein starkes Muskelkorsett ist. Nicht nur zum Sportmachen bzw. als Athlet, son-
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Kassen- & RV-Zulassung erbringen konnte. Durch diese Angebote hatten die Mitarbeiter einen hohen Ausbildungsstand und waren auch ständig mit Ärzten und Therapeuten im Austausch, was sehr stark zu deren Kompetenzerweiterung beitrug. 2012 wurde die Ambulante Reha ausgegliedert, man ist aber immer noch sehr stark miteinander verzahnt. Der eigene Reha-Sport-Verein wurde 2005 gegründet, in dem aktuell 700 Personen in 51 Kursen mit Rezept betreut werden. „Das ist kein Hexenwerk, wenn alles gut organisiert ist“, erklärt Umbach. „Aktuell bleiben 15% der Rehasportler nach Auslaufen ihres Rezepts als Mitglieder im Studio und wir haben es uns zum Ziel gesetzt, diese Quote auf 30% zu steigern. Das größte Problem, das wir aktuell haben, ist es, ausreichend gut ausgebildete Übungsleiter für Reha-Sport zu bekommen.“ Hochwertiges Trainingsangebot Claus Umbach und sein Team haben ein hochwertiges Trainingsangebot für die Mitglieder entwickelt. Neben der „normalen“ Betreuung im Rahmen einer Mitgliedschaft auf der Fläche, bietet das Sport- & Gesundheitszentrum darüber hinaus folgende Programme an: a) Eingangsdiagnostik unter Einsatz von Cardio-Scan (Selbstzahlerleistung) b) Rückenkonzept (Präventionskurs nach §20) c) Fit durchs Leben mit Parkinson (Selbstzahlerleistung)
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››› Trainer Florian Weiß
d) Herz-Kreislauf-Training (Präventionskurs nach §20) e) EMS-fit Gesundheits-Programm (Selbstzahlerleistung) f) myintense+ Abnehmkonzept (Präventionskurs nach §20) g) 51 Reha-Sportkurse pro Woche (Anbieter Präventions-Rehasportverein-Baunatal e.V., Training auf Rezept!) h) Kooperation mit der AUDI BKK, die für Ihre Mitglieder für verschiedene Leistungen (Rückenschule, Rückenkonzept, Herz-Kreislauftraining und präventives Gesundheitstraining Kostenanteile übernimmt) Fakten zum Studio Die Mitglieder des Sport- & Gesundheitszentrums haben ein Durchschnittsalter von ca. 50 Jahren und aktuell trainieren etwa 1.300 Mitglieder! Die Kündigungsquote liegt unter 10%. Im Krafttrainingsbereich arbeitet man fast ausschließlich mit den Geräten der Firma Schnell und im Cardiobereich mit LifeFitness und Matrix.
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EMS-Training wird mit Geräten der Firma miha bodytec angeboten und im Anamnese-Bereich wird Cardioscan eingesetzt. Die Indoor-Cycling-Bikes kommen von ICG / LIFE FITNESS. Im Nahrungsergänzungsbereich arbeitet man mit INKO Internationale Handelskontor GmbH und myline Deutschland GmbH zusammen. Corona-Pause: Jedes Mitglied persönlich kontaktiert Das Studio hat die Corona-Zeit sehr gut überstanden. „Wir haben jedes Mitglied persönlich antelefoniert und mitgeteilt, dass wir das Studio schließen müssen. Das war sehr aufwendig, hat sich aber sehr gelohnt“, berichtet Umbach. „Dazu haben wir mehrere Briefe an unsere Mitglieder geschickt, um mit ihnen über den aktuellen Stand der Dinge zu kommunizieren. Die Mitglieder fühlten sich eingebunden und wir hatten so gut wie keine negativen Erfahrungen in dieser Zeit.“ Dazu wurde das Hygienekonzept vor Wiedereröffnung an die Mitglieder geschickt, das klare Regeln enthält, die einfach befolgt werden können und auch
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befolgt werden. „Wir waren sogar immer etwas strenger als die Verordnungen vorgaben“, betont Claus Umbach. Investitionen, Fortbildung und Hygienekonzept Das Studio wurde aber nicht einfach zugesperrt, sondern die Mitarbeiter wurden in dieser Zeit zusätzlich geschult und es wurde das Hygienekonzept erstellt und hausintern geschult. Darüber hinaus wurde in die Ausstattung investiert. Insgesamt wurden Investitionen für rund 200.000 EUR in dieser Zeit getätigt.
„Dazu haben wir die Mitglieder gebeten, dass wir April und Mai ohne Leistung abbuchen durften, was größtenteils unproblematisch war. Wir haben nun die Vereinbarung getroffen, dass wir die Zeit, die unsere Mitglieder nicht nutzen konnten, in den Monaten September bis Dezember zurückvergüten. Wir stellen zu diesem Zweck in jedem dieser vier Monate 25% der Mitglieder beitragsfrei. Dann ist diese Geschichte erledigt.“ Dieses Konzept zur Beitragsrückerstat-
tung wurde gut von den betroffenen Mitgliedern angenommen. Optimistisch dank der Positionierung als Gesundheitsdienstleister Sofort nach Wiedereröffnung kamen die Mitglieder, bis auf wenige Ausnahmen (Risikogruppen), wieder ganz „normal“ zum Training zurück. Umbach blickt optimistisch in die Zukunft: „Wir haben keine großen Ausfälle zu verzeichnen und schreiben sogar wieder neue Mitgliedschaften. Aktuell haben wir auch wieder damit begonnen, Werbung für
die Neumitgliedergewinnung zu treiben. Über eine Zusammenarbeit mit der Firma FACEFORCE haben wir 89 Kontakte bekommen, die einen Termin bei uns machen.“ „Corona hat uns aktuell eher gestärkt als geschadet, wir scheinen krisensicher aufgestellt zu sein“, resümiert Studioinhaber ClausUmbach. „Durch unsere konsequente Positionierung als Gesundheitsdienstleister kommen zu uns Menschen, die etwas gegen Zipperlein und für ihre Gesundheit tun möchten. Die kommen zu uns, weil es für sie ein Muss ist und kein Kann. Das ist der zentrale USP, den wir uns erarbeitet haben und der uns jetzt zugutekommt!“ Patrick Schlenz ››› Weiterführende Informationen:
Sport- & Gesundheitszentrum Umbach GmbH www.gesundheitszentrum-umbach DFLV e.V. (Deutsche Fitnesslehrer Vereinigung e.V.), www.dflv.de Deutsche Berufsakademie (dba) Sport und Gesundheit, www.dba-baunatal.de
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Corona & Marketing: Wie geht es wirklich weiter?! Nach der Corona-Pause steht die Fitnessbranche vor einem herausfordernden Herbst 2020. MarketingExperte Maik Ebener empfiehlt nun zur Mitgliedergewinnung gezielte Maßnahmen, statt auf billige Lockangebote zu setzen. Was hat Corona mit der Welt angestellt? Mit der Wirtschaft? Mit uns? Ängste, Unsicherheit, Wirtschaftskollaps! Niemand hätte wohl gedacht, dass es je einen Tag geben würde, wo man gezwungen wird sein Geschäft zu schließen! Und was ist, wenn die zweite Welle kommt? Die „kurzfristigen“ Folgen haben auch wir in der Fitnessbranche direkt gespürt: keine Einnahmen bei den Clubs die nicht abgebucht haben - und Dauerschuldverhält-
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nisse mit den Mitgliedern, die abgebucht wurden. Der Restart nach 8 bis 13 Wochen zeigte dann eine ernüchternde Erkenntnis: der Ansturm blieb aus und die meisten Mitglieder trauten sich erst nach sechs bis acht Wochen wieder ins Studio, meist als die Umkleiden wieder geöffnet wurden. Es gab aber auch positive Erkenntnisse wie die Loyalität vieler Mitglieder (durch einen Verzicht auf Rückerstattung der Beiträge) oder den Erfolg von Reha-Kursen.
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Wie geht es jetzt weiter? Ein Problem haben (fast) alle Clubs: Es kommen zu wenig neue Kunden. Das liegt zum einen an den Umständen von Corona (Kurzarbeit, Sicherheitsdenken usw.), aber auch an dem heißen Sommer, den wir allerdings schon seit drei Jahren haben. Eines sollte jedem bewusst sein: Wir arbeiten und leben - Gott sei Dank - in der Fitnessbranche und diese ist ein absoluter Zukunftsmarkt! Fitness und Gesundheit werden verschmelzen und wer
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miumbereich muss sich beweisen und halten, was man verspricht. Dazu benötigt man „ein“ Konzept das jeder versteht (nicht nur Sie, sondern auch ihre Mitarbeiter, die Mitglieder und am wichtigsten der MARKT) und das die Mitglieder zum Erfolg führt. Es muss Ihr schlüssiges und eigenes Konzept sein, was die oben genannten Säulen beinhaltet und die Zielerreichung garantiert! Und da gehören alle Bausteine rein, aber nicht einzeln sondern als Erfolgssynergie.
Eine Zukunftsstrategie muss her Aber Fehler sollte man vermeiden und den Weg in die richtige Richtung gehen. Man muss jetzt sicher ins Jahr 2021 kommen und aus meiner Sicht wird am 31.03.21 abgerechnet. Was macht ein Unternehmen in der jetzigen Situation kaputt? Klar: mehr Kündigungen als Zugänge! Und das wird dieses Jahr bei mindestens 70 Prozent der Studios so sein. Dies bedeutet weniger Umsatz bei gleichbleibenden Kosten. Die Drop-Out-Quote (nicht verwechseln mit der Fluktuationsquote) wird bleiben. Aber die Zugänge fehlen. Und welche Strategie ziehen gerade die meisten:
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seinen Job jetzt richtig und gut macht, wird in der Zukunft zu den absoluten Gewinnern gehören. Das Potenzial ist riesig.
Die ersten 21 Tage sind entscheidend Im Durchschnitt braucht ein neues Mitglied 21 Tage, bis sich der Körper auf alles eingestellt hat und die Erfolge sichtbar werden. Und das passiert in der Regel nur, wenn diese 21 Trainingstage fehlerfrei sind. Dann kommt man in die Eigenmotivation. Und da müssen wir hin!
„Monatlich kündbar! Jetzt bis 31.12. gratis trainieren! 3 Monate kostenlos! Preissenkung!“ Aber wo führt das hin? Falscher Aktionismus! Abgrenzung vom Discounter Wenn nichts mehr geht, geht der Preis. Aber was soll das? Die Discounter machen ihren Job gut und das zu Preisen, die ein Premiumclub oder ein Gesundheitsstudio nicht halten kann. Also was soll der Interessent kaufen? Den Preis oder die Lösung? Der Discountmarkt hat seine Berechtigung und wird wachsen. Der Pre-
Stellen Sie sich vor, ihr Kind geht in die Fahrschule und nach einer Stunde lässt der Fahrlehrer ihr Kind alleine fahren. Fahrlässig! Und was machen 80 Prozent aller Fitnessclubs? Genau das! Und dann wundert man sich, dass die Zielerreichung nicht klappt? Warum schaffen die Mitarbeiter es nicht, den Mitgliedern das Wissen über Training und Ernährung zu geben, das man braucht um sein Ziel zu erreichen? Nehmen Sie sich die Zeit und stellen Sie ihr Betreuungskonzept und die Wordings der Trainer auf den Prüfstand.
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››› Kostenloses Angebot für TT Digi-Leser Gerne möchte ich den Lesern von TT Digi in zwei kostenlosen Zoom-Meetings von jeweils einer Stunde Tipps und Anregungen geben.
1. „Sicher ins Jahr 2021“ – Neue Wege – Neue Chancen! Mittwoch, 16.09.2020 von 10 - 11 Uhr Meeting-ID: 929 5413 2212, Kenncode: 373434 2. „Marketing nach Corona“ Donnerstag, 24.09.2020, von 10 - 11 Uhr Meeting-ID: 985 4387 3201, Kenncode: 149538
Wie bei einem Führerschein am besten die „Theoriestunde“ einbauen und Workshops anbieten, die beim ersten Trainertermin (1.Einweisung) festgelegt wird! Dazu passt ein Belohnungskonzept: Nach 21 Trainingseinheiten, 21 Eiweißshakes und der Teilnahme an der Theoriestunde gibt es PT‘s im Wert des bezahlten Startpakets geschenkt. Dadurch ist auch im Verkauf das Thema „Startpaket“ leichter zu verkaufen. Preispolitik: Eine ganzjährige Marketingaussage Das Thema Preispolitik ist auch spannend. Ich bin für „eine“ Marketingaussage für das ganze Jahr, um die Mitglieder nicht zu verärgern und Interessenten Sicherheit zu geben. Ich empfehle „Vier Wochen Fitness für 29.– Euro!“ Hier hat man mit 29 die Preisschwelle „3“ unterschritten, mit vier Wochen eine Kurzfristigkeit beworben und keinem Studio tut es weh, wenn jemand 24 Monate Mitglied wird und die ersten vier Wochen lediglich 29.– Euro zahlt. Ja, die ersten vier Wochen gibt es immer für 29.– Euro und für jedes geworbene Mitglied gibt es drei
weitere Monate für je 29.-Euro! Das bedeutet: Wer vier neue Mitglieder wirbt, trainiert Premium für 29 Euro das ganze Jahr. Er hat uns aber auch dafür ca. 5.000.Euro Umsatz gebracht (4 x 1.200.Beitrag für 24 Monate plus Startpaket etc.) Und da das Angebot für alle gilt - also für neue Mitglieder wie auch bei Bestandskunden - gibt es keine Unruhe. Jeder bestimmt seinen Beitrag selbst. Weiterempfehlung durch Kooperation Und da sind wir beim Thema Weiterempfehlung. Es ist das älteste und wohl erfolgreichste Marketingtool der Welt. Aber es muss sich lohnen, auch für den Empfehler. Warum nicht Weiterempfehlung durch Kooperationspartner nutzen? Kooperationen sind so wichtig. Gerade jetzt, wo alle Geschäfte merken wie schwer es ist und Empfehlungen von guten Firmen wichtig sind, sollte man das „Koop – Konzept“ aufbauen. Das ist nicht leicht. Aber wie heißt es so schön: "Wenn es so leicht wäre, würde es jeder machen!"
Über Facebook, im Social Media, auf der Internetseite oder klassisch als Gutscheinheft … diese Möglichkeiten bringen Image und Reichweite und neue Mitglieder! Und raus auf die Straße! Promotion funktioniert gerade super. 100 Leads im Monat bringen 20 Mitgliedschaften. In einem Jahr sind das 240 neue Mitglieder. Auch die Verkaufsabteilung ist gefordert. Durch geschicktes Nachtelefonieren bei Kündigungen, bleiben Ihnen 20 Prozent der Mitglieder doch erhalten. Bei 400 Kündigungen sind das 80 x 1.200 Euro. Hiervon gebe ich der Verkaufsabteilung gerne was ab. Die nächsten sechs Monate werden hart und zeigen, wer nach dem 31.3.2021 überleben wird. Setzen Sie sich Ihr ZIEL und erarbeiten Sie ihre Strategie ohne falschen Aktionismus, der Folgen haben wird! Ich freue mich auf die erfolgreiche Zukunft der Branche und gerne sehen wir uns in den Zooms zu diesem Thema!
Maik Ebener
Autor
Maik Ebener ist seit 25 Jahren Unternehmens – und Marketingberater und hat zwischenzeitlich über 4000 Unternehmen beraten und gecoacht. Während der Coronazeit haben über 800 Fitnessclubs seine Zooms und Strategiemeetings verfolgt. Er ist darüber hinaus Marketingdirector der Firma Power Plate. www.maik-ebener.de
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Serie zum Kundenservice in Corona-Zeiten, Teil 1
Von Menschen, Routinen und Leistungen In einer dreiteiligen Serie führt uns Fitnessexperte Kay Wiethold die verschiedenen Aspekte des Kundenservice vor Augen und zeigt auf, wie wichtig gerade jetzt nach der Wiedereröffnung die vom Kunden wahrgenommene Servicequalität ist.
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Die Schließung der Studios und Praxen durch die Corona-Krise hat allen Mitarbeitern und Betreibern neben einer anfänglichen Schockstarre viel Umdenken und Improvisation abverlangt. Diese Zwangsschließung riss das gesamte Team aus der Arbeitsroutine des Clubs oder der Praxis
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und, viel schlimmer noch, natürlich auch die Mitglieder und Patienten aus ihrer gewohnten Trainingsbzw. Behandlungsroutine! Wenn man überhaupt etwas Positives an diesem Lockout-Dilemma sehen möchte, kann es der Aspekt sein, dass das gesamte
Team inklusive. Betreiber aus der häufig vorhandenen „RoutineFalle“ gerissen wurde. „Routine-Falle“ vermeiden Achtung, aufgepasst! Bitte nicht verwechseln! Gute Arbeitsroutinen in Hinsicht auf standardisierte Abläufe und erbrachte fachliche Dienstleistungen, sind wichtig und nützlich! Gemeint ist hier aber die sogenannte „Routine-Falle“! Diese „Falle“ bewirkt, dass man als Dienstleister sein Verhalten, im besonderen die Kommunikation mit Kunden in einer Form „geistiger Routine“ oder anders und noch treffender formuliert im „geistigen Autopilot“ ausführt. Das bedeutet dann leider in der täglichen Praxis Folgendes: ››› weniger Aufmerksamkeit ››› weniger Freundlichkeit /
Herzlichkeit weniger Augenkontakt weniger Engagement weniger Lächeln weniger Einfühlungsvermögen z.B. in Ängste oder Sorgen von Kunden ››› weniger Erläuterungen als nötig, weil man glaubt, das wüssten die Kunden schon ››› ››› ››› ›››
Diese Verhaltensweisen, spüren und fühlen Kunden und werten sie häufig unbewusst oder sogar ganz bewusst als mangelndes Interesse, mangelnde Wertschätzung oder schlimmer noch, als Gleichgültigkeit! Gleichgültigkeit als Servicekiller Nr. 1 Dieses Gefühl der Gleichgültigkeit ist der Servicekiller Nr. 1 in vielen Branchen, somit auch im Gesund-
heitsmarkt. Als gleichgültig empfunden zu werden wird immer durch Verhalten, also Kommunikation erzeugt und fast nie durch schlechte fachliche Leistung. Sie möchten einen Beweis hierfür? Nichts leichter als das: Erinnern Sie sich selber einmal daran, als Sie als Kunde richtig unzufrieden bzw. enttäuscht waren. Haben Sie eine Situation im Kopf? Dann beantworten Sie jetzt spontan die folgende Frage: Lag es an der erbrachten fachlichen Leistung, die sie erhalten haben oder an der Art und Weise wie Sie behandelt wurden bzw. wie man mit Ihnen umgegangen ist? Und? Noch Fragen? Lösungsansatz: Achtsamkeit Wie kann man nun aber diesem Problem in der Praxis begegnen? Ein Lösungsansatz ist die Schulung der Präsenz und der Achtsamkeit. Die Amerikaner beschreiben diese Fähigkeit als „Always be on“ was so viel heißt wie „Ständig wachsam sein“ oder „Ständig auf der Hut sein“. Gemeint ist also konkret das Gegenteil der Routinefalle! Je höher der Servicestandard ist, z.B. in einem 5 Sterne Hotel, desto höher ist das „Always be on Verhalten“ zu beobachten. Jeder versierte Seminarleiter sensibilisiert die Teilnehmer für genau diese Präsenz!
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Praxistipp: Stellen Sie sich bei der Verabschiedung von Patienten oder Mitgliedern so oft wie möglich folgende Frage an sich selbst: „Mit welchem (Bauch)Gefühl verlässt dieser Mensch jetzt hier konkret meine Einrichtung“? Dies schult die Selbstreflexion seiner eigenen Präsenz enorm! Diese vom Kunden empfundene Präsenz ist also der Schlüssel zum wahrnehmbar besseren Kundenservice und somit auch die deutliche Abgrenzung zum Wettbewerb im Einzugsgebiet! Die wichtigsten Merksätze, der oben beschriebenen Aspekte auf den Punkt gebracht: ››› Kunden erinnern sich viel
häufiger daran, wie sie behandelt wurden, als an die erbrachte Leistung, die sie erhalten habe. ››› Menschen binden Menschen
und nicht nur fachliche Dienste und Leistungen. ››› Gute fachliche Leistung mit
schlechtem Service erzeugt als wahrgenommenes Gesamtergebnis eher schlechtere Leistung. Corona-Krise: Handeln Sie proaktiv Zum Schluss noch einmal zurück zur Corona-Krise. Oft tauchte die Frage auf, was jetzt in dieser Zeit
konkret der wichtigste Serviceaspekt sei. Viele Aspekte des guten KundenService ändern sich nicht, aber einer kommt hinzu. Es ist die Vermeidung bzw. Minderung von Ängsten und Verunsicherungen bei Patienten und Mitgliedern. Angst und Verunsicherung verringert man von je her durch proaktive Information, Aufklärung und Klarstellung. Dies geschieht durch persönliche Ansprache und in der deutlichen Visulisierung der eingeführten Hygiene- und Organisationsmaßnahmen. Das alt bewährte „Tue Gutes und rede darüber“ ist hier aktueller denn je! Machen wir uns bitte bewusst: Auf jeden Kunden, der z.B. nach
den Hygienemaßnahmen fragt, kommen fünf bis sieben, die die gleiche Frage haben, diese aber nicht aussprechen! Vermitteln Sie (proaktiv) Patienten und Mitgliedern das gute Gefühl, alles in ihrer Macht stehende zu tun um den Aufenthalt in ihrer Einrichtung so sicher und klar strukturiert wie möglich zu machen. Und zwar unabhängig davon, dass das Training an sich das Immunsystem stärkt. Dies gilt übrigens auch für die telefonische Kündigungsbearbeitung. Loben sie Mitglieder dafür, dass sie trainieren und bringen sie ihre Freude darüber zum Ausdruck! Und das möglichst mit hoher Präsenz. Viel Erfolg!
Kay Wiethold
Autor
Kay Wiethold war bis 2019 25 Jahre lang Unternehmens- und Franchiseberater für Inline und Injoy (heute Aciso) tätig. Er hat sich über die Fitnessbranche hinaus einen Namen als Spezialist für das Thema Kundenservice gemacht. Seit ca. 9 Jahren betreibt er den Injoy Club in Lingen. kw@kw-coaching.de
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Branchenkenner Raimund Hortmann im Gespräch mit TT-DIGI Chefredakteur Patrick Schlenz
Krisensicher dank einer Positionierung als Gesundheitsdienstleister Sich mit dem M&A- und Insolvenzspezialisten sowie dem Unternehmensberater Raimund Hortmann zu unterhalten, ist äußerst spannend. Nur wenige Insider der deutschen Fitness- & Therapiebranche haben mit einer Branchenerfahrung von fast 30 Jahren so intensive Einblicke in die aktuellen Vorgänge, wenn es um Käufe- und Verkäufe sowie um Abwicklungen von Fitness- und Therapieeinrichtungen in Deutschland geht. Darüber hinaus betreibt er mit seiner eigenen Beteiligungsgesellschaft sowohl Fitness-Studios als auch Therapieeinrichtungen und sagt von sich, dass seine Beratungsleistungen stets auf den Erfahrungen basieren, die er auch selbst in seinen eigenen Einrichtungen gemacht hat. Sehr herzlich werde ich von Raimund Hortmann begrüßt, als ich in sein repräsentatives Büro eintrete. Architektur und Inneneinrichtung vermitteln einen sehr professionellen Eindruck, der durch den perfekt aufgeräumten Schreibtisch untermauert wird.
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„Jeder Vorgang wird sofort von mir bearbeitet, dadurch habe ich einen ordentlichen Schreibtisch“, erläutert er lächelnd. „Unterstützt werde ich dabei von meinen zwei privaten Assistentinnen, die sich nach fast 20 Jahren Büro-Ehe an meine Arbeitsweise auch erst einmal gewöhnen mussten. Dieser Luxus,
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auch zum Nutzen meiner Mandantinnen und Mandanten, muss einfach sein.“ Einen Augenblick später sind wir schon mitten im Interview. TT-DIGI: Lieber Raimund, herzlichen Dank, dass Du Zeit für ein Gespräch mit mir hast. Wie siehst Du momentan den Markt im M&A-Bereich in der Fitness- & Therapiebranche? Raimund Hortmann: Erst einmal die gute Nachricht. Der strategische M&A-Markt ist aus meiner Sicht von der Corona-Krise nicht betroffen. Es sind ausreichend Marktteilnehmer und es ist auch nach wie vor sehr viel Kapital im Markt vorhanden, die ein großes Interesse daran haben, Unternehmen mit einem innovativen Geschäftsmodell im Bereich Fitness, Gesundheitssport und Therapie mit entsprechend positiven Fortführungsprognose zu übernehmen. TT-DIGI: Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit eine Therapieeinrichtung oder ein Fitness-Studio zu einem guten Preis verkauft werden kann? Raimund Hortmann: Die positive Fortführungsprognose für ein Unternehmen mit einer Positionierung im Bereich Fitness- & Gesundheitssport kann ich mir perspektivisch ohne die therapeutischen Leistungen des Heilmittelkataloges nicht mehr vorstellen. Daraus resultiert aktuell, dass tendenziell mehr unternehmerisch agierende Therapeuten als potenzielle Käufer von Studios auftreten als Studiobetreiber, die eine Therapieeinrichtung integrieren möchten. Diesen Weg fördern und protegieren wir auch unmittelbar mit unseren eigenen Konzept- und Kapitalmöglichkeiten, denn hier bieten sich hohe Wachstums- und after market-Potentiale für unsere Fitnessbranche und für unternehmerisch agierende Therapeuten. Sogar bekannte Ketten prüfen schon, ob sie diese Diversifikation Richtung Gesundheit, Verordnungssport und Therapie nicht sogar zwingend benötigen, um langfristig im Markt bestehen zu können. TT-DIGI: Die demographische Entwicklung zeigt seit Jahrzehnten klar und deutlich, dass Deutschlands Bevölkerung immer älter werden wird. Siehst Du Chancen, die sich aus dieser Entwicklung für die Betreiber ergeben? Raimund Hortmann: Die Fitness- und Therapiebranche, hier im Selbstzahlerbereich, kann zukünftig
aus meiner Sicht mit Reaktionsquoten von bis zu 25% der Gesamtbevölkerung kalkulieren. Dies sind auch die Handlungsvorgaben der ››› Raimund Hortmann mit seinen entsprechenden persönlichen Assistentinnen (v.l.) Ministerien. Dies Cornelia Dunker, Beate Wissemann ergibt sich zum und Petra Urner. einen aus der demographischen Entwicklung und zum anderen aus dem zweiten langfristigen Trend, dass die Menschen bei steigender Lebenserwartung auch im Alter fit und gesund sein möchten. Aus diesem Grund haben Einrichtungen, die die Verzahnung von Leistungen des 1. und 2. Gesundheitsmarktes in einer Einrichtung realisieren können, hervorragende Zukunftsaussichten. Dazu gehören Themen der Prävention, des betrieblichem Gesundheitsmanagement und der Therapie bis hin zur Rehabilitation und zur Pflege. Weiterhin werden auch aktuelle Trainingsprogramme für krankheitsspezifische Themen wie Parkinson, Koronarkrankheiten und muskuläre Krankheiten in Fitnessbetrieben aufgelegt. Fitnesssport und muskuläres Training verbessern einfach die Lebensqualität der Menschen, auch mit speziellen Krankheitsbildern. Hier haben die bekannten Kampagnen in der Branche über die Notwendigkeit des Muskeltrainings sicherlich ihre Wirkung nicht verfehlt. Und hiervon profitieren natürlich auch die Geschäftsmodelle im Bereich des Gesundheitssports und der Therapie. Unter dieser Entwicklung werden aus meiner Sicht die klassischen Sportvereine sehr leiden. Die Ansprüche der Mitglieder nehmen mit zunehmendem Alter zu, so dass die daraus resultierenden Anforderungen an Trainer im Ehrenamt so groß werden, dass die Trainer bzw. Vereine den Ansprüche der meisten „fitten Alten“ nicht mehr gerecht werden können. Dazu fehlen den Trägern in der Breite die notwendigen Mittel, um den Kunden angemessene Sportstätten und Investitionsgüter wie Trainingsgeräte bereitstellen zu können. In anderen Ländern flüchten sich die Träger in PPP-Modelle mit den gewerblichen Anbietern, um die Versorgungsleistungen noch erfüllen zu können. Ich habe bereits zur aktuellen Corona-Zeit mehr als einen Gesund-
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heitssportbetrieb an einen Turnverein zu guten Konditionen verkauft, nur aus diesen Gründen. TT-DIGI: Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, damit der gesundheitsorientierte Fitness-Studiobetreiber mit angeschlossener Therapieeinrichtung bzw. die Therapieeinrichtung mit angeschlossenem Selbstzahlerbereich die Menschen auch wirklich an der richtigen Stelle abholen kann? Raimund Hortmann: Der wesentliche Unterschied zwischen den Geschäftsmodellen, die therapeutisch oder gesundheitsorientiert aufgestellt sind, und den Discountern ist aus meiner Sicht ausschließlich die Qualifikation der Mitarbeiter. Ein Gesundheitssportoder Therapiebetrieb ist ein möglichst qualifiziertes Betreibermodell, ein Discountbetrieb ist ein Investmentmodell. Wenn ich eine Einrichtung bewerte, dann ist einer der wesentlichen Punkte einer positiven Fortführungsprognose die Betreuungskompetenz der Mitarbeiter vor Ort. Diese Kompetenz ist ein wichtiger Aspekt für einen guten Unternehmenswert. Denn letztlich muss ein Unternehmen, und das gilt insbesondere für die Fitness- & Therapiebranche, so aufgestellt sein, dass die betrieblichen Aufgaben am Kunden in Art und Umfang durch qualifizierte Mitarbeiter wahrgenommen werden, zur Not auch ohne den Inhaber. Die jüngste Vergangenheit hat ja auch gezeigt, dass branchenbekannte Kapitalgesellschaften in Therapieund Gesundheitssporteinrichtungen umfangreich mit Zukäufen investiert haben. Aus meiner Sicht haben die Kapitalgesellschaften das Thema Personal, Qualifikation und Emotion vor Ort in den Einrichtungen total unterschätzt, weil Sie das Produkt Gesundheitssport und Therapie viel zu wenig kennen. Diese Skalierbarkeit ist in der Discountfitness einfach gegeben. In Kenntnis der Performance dieser Investitionen denke ich, dass hier innovative und qualifizierte Betreiber von Therapie- und Gesundheitssporteinrichtungen bessere Chancen und Möglichkeiten haben, hier am Markt auf Einkaufstour zu gehen. Geld dafür ist ausreichend vorhanden. Wir unterstützen derartige Projekte sehr gern. Liebe Therapeutinnen und Therapeuten: Seid mutig! TT-DIGI: Wie wird sich aus Deiner Sicht die Corona-Krise auf die Fitness- & Therapiebranche auswirken?
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››› Raimund Hortmann
Raimund Hortmann: Grundsätzlich ist die Notwendigkeit von Fitness- und Gesundheitssporteinrichtungen mit und ohne Therapie unzweifelhaft gegeben. Daran ändert auch die CORONA-Pandemie nichts. Es wird sicherlich für einige Unternehmen schwer werden, insbesondere für die Unternehmen, die schon vor der Pandemie, teilweise seit Jahren, keinen relevanten EBITDA erwirtschaftet haben, nicht krisenfest aufgestellt sind und über keine relevanten Rücklagen verfügen. In der Krise zeigt sich, ob das entsprechende Geschäftsmodell gut positioniert ist. Fitness-Studios ohne ein klares Profil haben jedoch grundsätzlich große Probleme. Besonders schwer wird es insbesondere für diejenigen Studios, die sich im Dienstleistungsangebot nicht wesentlich von Discountanbietern unterscheiden. Im Therapiebereich punkten natürlich die Einrichtungen, die eine gute Verzahnung ihrer Angebote zwischen den Therapie- und Gesundheitssportangeboten realisiert haben. Trotzdem möchte ich ausdrücklich unserer Branche Mut machen. Insgesamt ist die Fitness- und Gesundheitsbranche mit der starken horizontalen und vertikalen Vernetzung derart innovativ und aus sich heraus so stark aufgestellt, dass eigentlich kein normaler Betrieb in die Insolvenz gehen muss. Leider wenden sich mögliche Betroffene viel zu spät an Spezialisten wie wir es sind, welche den Unternehmensstatus seriös analysieren und dann auch Wege aufzeigen, um die mögliche Krise zu bewältigen oder die Insolvenz zu vermeiden. Unsere tolle Fitness- und Gesundheitsbranche und auch das Insolvenzgesetz bieten so viele Möglichkeiten, Krisen zu bewältigen oder Insolvenzen zu vermeiden. Auch hier kann ich nur appellieren: öffnet euch frühzeitig diesen Problemen an richtiger Stelle! TT-DIGI: Ich danke Dir für das Interview!
››› SZENE
BGM-Konzepte für Zuhause?
DAK-Studie analysiert Homeoffice-Arbeitswelt Gesundes Arbeiten für die digitale Zukunft neu zu definieren, so lautet das deklarierte Ziel von Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit. In ihrer Sonderanalyse „Digitalisierung und Homeoffice in der Corona-Krise“ ging die Krankenkasse der Frage nach, wie sich die Arbeitswelt durch die Digitalisierung verändert und wie sich das wiederum auf die Erwerbstätigen und ihre Gesundheit auswirkt. Eine Besonderheit der Studie liegt darin, dass es eine zeitnahe Vorher-Nachher-Messung gibt. Denn die erste Befragung führte das Unternehmen bereits im Dezember 2019 unter 7.000 Arbeitnehmern für den Gesundheitsreport 2020 durch. Mit der Pandemie und dem Shutdown startete die Krankenkasse im April 2020 eine zweite Befragung, an der
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mehr als zwei Drittel aus der ersten Befragung teilnahmen (siehe Abb. 1). Die Studien führten im Auftrag der DAK-Gesundheit die Institute IGES und Forsa durch. Am 22. Juli 2020 stellten nun Susanne Hildebrandt, Projektleiterin von IGES Institut Berlin, und Andreas Storm, Vorsitzender des Vorstandes der DAK-
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Gesundheit, die Ergebnisse per Videokonferenz vor. Wie bewerten Arbeitnehmer das Arbeiten im Homeoffice? Die Arbeitswelt hat sich krisenbedingt für viele verändert. Unbestreitbar ist der Digitalisierungsschub durch Corona. Aber wie reagieren Arbeitnehmer darauf? Wie wirkt sich Homeoffice auf die
››› SZENE
Gesundheit der Arbeitnehmer aus? Diese Fragen standen im Fokus der Analyse. Die Studienergebnisse widerlegen nun alle Skeptiker. Jeder Zweite bewertet die digitale Arbeitsweise positiv, die Produktivität steigt sogar an. Auch Familie oder Freizeit kommen – entgegen allen Erwartungen – nicht zu kurz, im Gegenteil: die Vereinbarkeit mit dem Beruf wird als verbessert wahrgenommen. Die fehlende Trennung empfinden nur die sehr jungen Arbeitnehmer als großes Manko, während dieser Punkt mit zunehmendem Alter der Befragten an Relevanz verliert. Vermisst werden in erster Linie die direkten sozialen Kontakte mit den Kolleginnen und Kollegen oder die kurzfristigen und spontanen Möglichkeiten, sich im Büro untereinander abzusprechen.
Welche Gesundheitsaspekte sind im Homeoffice relevant? Faktoren, die sich auf die Gesundheit von Arbeitnehmern auswirken, wie Arbeitszufriedenheit und Stresserleben, entwickeln sich hingegen positiv (siehe Abb. 2). Denn Stressoren auf dem Weg hin zur Arbeit und zurück fallen ja gleichzeitig weg. Hier spielen sicherlich noch weitere Aspekte mit rein, die in der Studie nicht aufgeführt wurden. Zum Beispiel Mobbing und andere Unannehmlichkeiten im Büroalltag. Positiv wird auf jeden Fall von den Befragten vermerkt, dass sie sich im Homeoffice die Zeit besser nach ihren individuellen Bedarfen einteilen können, was ebenfalls Stress reduziert und die Zufriedenheit steigert. Das alles wirkt sich wiederum gut auf die Gesundheit der Arbeitnehmer aus. Andreas Storm: „Von Zu-
hause aus zu arbeiten, senkt nicht nur die Ansteckungsgefahr vor Virusinfektionen, sondern zahlt sich auch für das seelische Gleichgewicht aus.“ Und er fuhr fort: „Wir gewinnen in der Corona-Krise wertvolle Erkenntnisse, um gesundes Arbeiten für die digitale Zukunft neu zu definieren. Es gilt, die positiven Aspekte des Homeoffice für die Zukunft fruchtbar zu machen, ohne die negativen zu übergehen.“ Die Bedeutung von BGM wächst Ein wesentlicher Punkt, der in die Zukunft weist, ist das Ziel, Homeoffice auch unter dem Aspekt der Ergonomie zu betrachten und entsprechend zu optimieren. Denn wer hatte in dieser Zeit, in der sich Arbeitnehmer von heute auf morgen im Homeoffice wiederfanden, eine adäquate Arbeitsplatzausstattung unter
Abb. 1
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Zusammenfassung der Faktoren pro Fortführung: ››› bin produktiver
››› kann Arbeitsaufgabe genauso gut erledigen
››› finde Homeoffice angenehmer ››› spare Zeit durch Wegfall des Arbeitswegs
Abb. 2
ergonomischen Gesichtspunkten? Aber nicht nur das. Andreas Storm schlug folgenden Weg vor: „Das Betriebliche Gesundheitsmanagement muss auf Homeoffice ausgeweitet werden!“ Als dauerhafte Perspektive forderte der Vorstandsvorsitzende der DAK-Gesundheit, nachhaltige und ganzheitliche Konzepte, welche dem BGM eine wichtige Rolle bei der Forcierung einer Homeoffice-Arbeitswelt beimessen.
Beispielhaft führte er die OnlineAngebote von DAK-Gesundheit auf, zum Beispiel „Fit im Homeoffice“. Parallel gewinnen Resilienztraining, gesunde Ernährung sowie das Ziel, den Bewegungsmangel im Homeoffice durch Indoor- und Outdoor-Aktivitäten entgegenzutreten, an Bedeutung. Fazit Insgesamt überwiegen die Vorteile gemäß dieser Vorher-Nach-
››› kann Beruf und Familie besser vereinbaren ››› kann Arbeit besser verteilen
Quelle: DIGITALISIERUNG UND HOMEOFFICE IN DER CORONA-KRISE. Sonderanalyse zur Situation in der Arbeitswelt vor und während der Pandemie. DAK Gesundheit. Pressekonferenz vom 22. Juli 2020
her-Messung der DAK-Gesundheit. Deshalb verwundert es nicht, dass von Arbeitnehmerseite her eine Fortführung von Homeoffice gewünscht wird. Die DAK-Gesundheit selbst will, so Storm, Homeoffice langfristig implementieren und hält das sogar in einer Größenordnung von 85 Prozent für realisierbar. Deshalb: Denken Sie als Gesundheitsanbieter in die Zukunft. Hier kann sich Ihnen ein neues Betätigungsfeld als BGM-Anbieter erschließen.
Reinhild Karasek
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››› SZENE
Interview mit Thomas Trugge, Geschäftsführer Trugge GmbH
››› Thomas Trugge (l) und Patrick Schlenz
Trugge will weiter wachsen – auch im Therapiemarkt In fast jedem Fitness-Studio und auch in immer mehr Therapieeinrichtungen gehören Getränke- bzw. Wasserautomaten ganz selbstverständlich zur Service-Ausstattung mit dazu. Dieser Bereich wird von der Firma TRUGGE Getränketechnik dominiert, die sich strategisch und taktisch geschickt, die Marktführerschaft mit innovativen und vor allem hochwertigen Getränkesystemen in diesem Segment erarbeitet hat. Der Mann, der die Geschicke des Unternehmens lenkt, ist Thomas Trugge, ein Selfmade-Man, der sich gerne im Hintergrund bewegt aber ein gewichtiges Wort in der Branche mitzureden hat. TT-DIGI Chefredakteur Patrick Schlenz traf den Vollblutunternehmer zum Interview. TT-DIGI: Lieber Thomas, vielen lieben Dank, dass Du heute Zeit für ein Interview mit mir hast! Du bist im Fitness- & Therapiemarkt der größte Anbieter von Getränkeautomaten. Wie viele Kunden betreust Du aktuell?
jedoch noch eine große Anzahl an Kunden im Ausland. Wir sind in den wichtigsten Märkten in Europa entweder mit eigenen Firmen oder mit Handelsvertretern aktiv. Auch in den USA haben wir eine eigene Tochterfirma.
Thomas Trugge: Aktuell versorgen und betreuen wir ca. 5.800 Kunden in Deutschland. Dazu kommt
TT-DIGI: Du versorgst Deine Kunden ja nicht nur mit Getränkeautomaten, sondern auch mit
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Getränkekonzentraten, Kaffeeautomaten und dazugehörigem Kaffee. Dazu handelst Du „nebenbei“ auch noch mit dem „HydroMassage“ beschäftigst eigene Softwareprogrammierer und Entwickler im Unternehmen. Wie organisierst du die Vielzahl dieser Aufgaben? Thomas Trugge: Unter einer Holding-Struktur operieren sieben Firmen, die die jeweiligen Aufgabengebiete betreuen. In dieser Struktur können wir auch weiterhin wachsen, weil es eine klare Aufgaben- und Zuständigkeitstrennung gibt. TT-DIGI: Wie ist es Deinem Unternehmen während des Shutdowns ergangen? Thomas Trugge: Einige Zeit herrschte natürlich auch bei uns im Sales-Bereich ein gewisser Stillstand. Wir haben die Zeit genutzt, um noch intensiver im Bereich Innovation und Entwicklung unterwegs zu sein. Dazu haben wir auch Sonderpakete für unsere Kunden erstellt, die das Wiedereröffnen unterstützen sollten und gut angenommen worden sind. TT-DIGI: Wie sahen diese Sonderpakete aus? Thomas Trugge: Das Restarter-Paket beispielsweise, bündelt die Möglichkeit, unseren Kaffeeautomaten mit IQ-Mineral und der Hydromassage inklusive Service zu sehr günstigen Konditionen zu mieten. Dieses Paket ist sehr nachgefragt! Dazu haben wir seit dem 1. August 2020 unseren neuen zertifizierten Internetshop online, mit dem Kunden nun alles aus einer Hand online bestellen können.
TT-DIGI: Welche Schwierigkeiten hattest Du mit den Verordnungen, die die Länder in Sachen CORONA erlassen hatten. Thomas Trugge: Das ist eine interessante Frage. Uns war direkt nach Anordnung des Lockdowns klar, dass nach der Wiedereröffnung der Fitness- & Therapieeinrichtungen mit Selbstzahlerbereich die Anforderungen an das Thema Hygiene besonders hoch sein würden. Aus diesem Grund haben wir unser hygienisches Konzept nochmals verbessert. Dazu haben wir insbesondere unser Filtersystem optimiert. Wir haben in mehreren Testreihen, die von einem unabhängigen Labor (IKI Institut für Krankenhaushygiene & Infektionskontrolle GmbH) untersucht wurden, unsere Filter mit Kolibakterien versetzt und das Wasser überprüft. Die Trinkwasserverordnung erlaubt einen Verunreinigungswert von 100. Die Werte unserer Testreihen bewegten sich zwischen 0 – 2. Nach vier Wochen ohne Wartung, lagen die Werte immer noch in diesem Bereich. Unser System erfüllt damit den Anspruch, verlässlich Trinkwasserqualität zu liefern und kann in allen unseren Systemen nachgerüstet werden. TT-DIGI: Konnten Deine Getränke-Automaten mit diesen Top-Werten sofort wieder in Betrieb genommen werden. Thomas Trugge: Nein, leider nicht. Mit dem Land NRW hatte ich einen E-Mailverkehr, der sich über 32 E-Mails erstreckte. Das Land bestätigte mir in den E-Mails, dass unser System allen Anforderungen
Trugge Holding GmbH
Trugge Verwaltungs GmbH
Trugge Getränketechnik GmbH & Co.KG
Pure fresh GmbH & Co.KG
Trugge Vending GmbH & Co.KG
Clevergate Software GbR
Trugge International GmbH
Trugge USA Beverage Inc.
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genügen würde, man schloss eine Genehmigung zum Betrieb jedoch weiterhin aus. Nachdem wir großen Druck gemacht hatten, schrieben uns die Verantwortlichen dann, dass mit der nächsten Lockerungsstufe auch der Betrieb von Getränkeautomaten in den Studios wieder erlaubt sei. TT-DIGI: Die Anforderungen im Softwarebereich, Stichwort Digitalisierung, werden immer größer. Wie bist Du hier aufgestellt? Thomas Trugge: Unsere IQ-Lösungen, aber auch unsere anderen Getränkeautomaten haben alle Schnittstellen, die mit jeder Verwaltungssoftware kommunizieren können. Wir sind hier sehr gut aufgestellt und bieten den Betreibern alle Möglichkeiten, die sie im Alltag benötigen. Dazu haben unsere Systeme Schnittstellen zu vielen Bezahlsystemen wie apple pay, google pay etc. TT-DIGI: Wie beurteilst Du aktuell den 2. Gesundheitsmarkt auf der Betreiberseite aufgrund der Corona-Pandemie? Thomas Trugge: Um ehrlich zu sein, etwas zwiegespalten. Die Studios, die schon in den letzten Jahren ständig unter Druck standen und keinen spürbaren USP haben, werden große Probleme haben bzw. bekommen. Letztlich ist es deren Problem, dass sie sich in der Krise nur über den Preis abheben können
und damit mit dem Discount noch stärker als bislang in Wettbewerb sind. Die Betreiber, die bereits seit Jahren in Konzepte und gutes Personal investieren, zeigen sich in der Krise deutlich stabiler und erholen sich schneller! Diese Betreiberkonzepte sind aus meiner Sicht auch zukunftssicherer, insbesondere, wenn sie sich im Gesundheitssegment positioniert haben. TT-DIGI: In diesen Zeiten eine Finanzierung zu bekommen ist nicht immer einfach. Bietet die Trugge Getränketechnik hier Unterstützung? Thomas Trugge: Seit kurzem können wir auch eigene Finanzierungen für eigene Geräte anbieten. Neben dem Ratenkauf bieten wir hier auch ein Mietkonzept mit einem Wartungs-Service an. TT-DIGI: Welchen Zukunftsmarkt möchtest Du verstärkt angehen? Thomas Trugge: Wir haben bereits einige Kunden im Bereich der Therapie. Inhaltlich ist der Therapiemarkt sehr spannend, da wir Angebote für jede Betriebsgröße im Portfolio haben. So können wir mit dem Wachstum unserer Kunden mitwachsen! TT-DIGI: Lieber Thomas, ich danke Dir herzlich für das Interview.
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››› ADVERTORIAL
mywellness App 5.0: Neue Live & On-Demand Kurse
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››› ADVERTORIAL
Mit mywellness können Betreiber nun ihre Inhalte an ihre Community streamen, egal zu welcher Zeit und an welchem Ort. Technogym, einer der weltweit führenden internationalen Anbieter von technologie- und designorientierten Produkten und Dienstleistungen in der Wellness- und Fitnessbranche, führt eine brandneue Funktion in die mywellness Plattform ein. Mit der neuen mywellness App 5.0 können Betreiber jederzeit und an jedem Ort ein unvergleichliches Benutzererlebnis anbieten und ab sofort eigene Videoinhalte auf die Plattform hochladen und ihren Mitgliedern Zuhause oder unterwegs Kurse und Coaching-Services zur Verfügung stellen. n LIVE CLASSES Trainer können über die mywellness for Professionals-Webseite ihren Kunden Live-Kurse anbieten und streamen, um die Community auch Zuhause motivieren zu können. n ON-DEMAND CLASSES Betreiber können die mywellness App mit OnDemand Inhalten ausstatten und diese bewerben. Die App-Nutzer können somit aus einer Vielzahl von Workouts auswählen, indem sie festlegen, an welcher Art von Kurs sie teilnehmen möchten, welcher Trainer und welche Zeit ihnen am besten passt. n TECHNOGYM VIRTUAL CLASSES Direkt einsatzbereite und qualitativ hochwertige Inhalte von Technogym können für einen schnellen Start des On-Demand- und Live-Services direkt in die eigene Bibliothek integriert werden. mywellness 5.0 bietet den Einrichtungen zusätzlich eine neue Geschäftsmöglichkeit: Die neue Funktion erweitert nicht nur das Angebot, sodass Mitglieder mit virtuellen Kursen trainieren können, sondern verbessert auch die Neukundenakquise. Potenzielle Neumitglieder können direkt über die mobile App auf virtuelle Kurse zugreifen und diese einzeln oder mit einem entsprechenden Abonnement buchen. In den aktuell herausfordernden Zeiten spielte mywellness eine große Rolle, um Betreiber sowohl in Bezug auf die Kundenbetreuung während des Lockdowns als auch mit einer umfassenden Wiedereröffnungsstrategie zu unterstützen. Dank der
neuen Funktionen von mywellness für die Buchung von Fitnessräumen, Kursen o.Ä. können Mitglieder jetzt bequem von Zuhause aus ihren bevorzugten Trainingsslot buchen. Dies gewährleistet, dass Mitglieder ihr Training möglichst reibungslos gestalten können und verstärkt somit auch die Kundenbindung. Ein weiterer Vorteil der mywellness App 5.0 ist, dass Mitglieder nun, selbst wenn der Club vollkommen ausgelastet ist, an ihrem Lieblingskurs mit ihrem Lieblingstrainer von Zuhause aus, oder wo auch immer sie sind, teilnehmen können. Weitere Informationen zu mywellness: Innovation war schon immer ein wichtiger Bestandteil der TechnogymDNA: 1996 hat Technogym das erste Softwaresystem für das Training im Fitnessstudio eingeführt, 2003 den ersten in ein Fitnessgerät integrierten Screen, 2007 das erste Online-Fitnessequipment und im Jahr 2012 die erste Cloud in der Fitnesswelt. Dank mywellness hat Technogym heutzutage die Art und Weise, wie Menschen auf Wellness und Gesundheit zugreifen können, neu erfunden. mywellness ist die umfassendste Technologie, die Fitnessgeräte, Apps, Equipment und Menschen miteinander verbindet und somit die erste Cloud-Computing-Technologie der Branche. Nutzer können ihren persönlichen Lebensstil nahtlos an jedem Ort und zu jeder Zeit verwalten und einen neuen Ansatz für das persönliche Gesundheitsmanagement einführen. In den letzten 35 Jahren hat Technogym eine globale Gemeinschaft von über 50 Millionen Menschen geschaffen, die täglich in 80.000 Fitnesseinrichtungen und über 300.000 Privathäusern in mehr als 100 Ländern mit ihren Produkten trainieren. Innerhalb dieser Community sind 15 Millionen Menschen in 15.000 Einrichtungen auf der digitalen Plattform von mywellness registriert.
mywellness for Professionals bezeichnet die operativen Berührungspunkte von mywellness, um „Wellness on the Go“ bereitzustellen. Eine revolutionäre personalisierte Erfahrung, mit der Benutzer überall auf der Welt und zu jeder Zeit auf ihre Trainingsprogramme, Workouts, Ergebnisse und Inhalte auf Technogym-Geräten sowie mobilen Endgeräten zugreifen können.
www.technogym.com
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Bildquelle: FIBO
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Von FIBO TV bis zu Industry Insights: Die digitale FIBO 2020 Die FIBO wird in diesem Jahr rein digital stattfinden. Am 1. und 2. Oktober bietet die Fachmesse ein breites Business-Programm an, am dritten Tag sind die Privatbesucher dran. Wir bieten einen Überblick auf die Inhalte der FIBO@business.
Mit mehr als 180 Sessions, davon 40 live übertragen, bringt die FIBO mit einer digitalen Messe ein umfangreiches Programm direkt ins Web. Im Angebot sind auch englischsprachige Sessions. Dabei sind von EuropeActive, der BSA/DHfPG, dem FitTech Summit über das ECC Köln bis hin zu internationalen Fachmedien zahl-
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reiche Partner mit an Bord, um der Branche bestmögliche Informationen fürs Business und Weiterbildung zu bieten. Im Fokus steht der Austausch zu Themen wie Strategien zur Kundenbindung, neue Trainingskonzepte und Innovationen, internationaler Handel im digitalen
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Zeitalter und Insights aus der Digitalisierung. Das Vortragsangebot ist dabei eines der drei Kernangebote der digitalen Messe mit Content, Networking und dem Brand Portal. FIBO-TV als Live-Angebot Zwei Live-Angebote stehen für die Besucher bereit. Die FIBO sen-
››› EVENTS
det dabei aus dem FIBO-TV-Studio in Köln. Das FIBO-TV umfasst insbesondere Talkrunden zu Themen wie Kundenbindung, Physiotherapie oder Digitalisierung. So berichtet unter anderem zum Beispiel Valerie Bures Bönström Gründerin vom Fitnessspiegel VAHA sowie Ms Sporty und Pixformance auf einem Live Panel des FitTech Summit FIBO Edition zusammen mit anderen renommierten Managern, wie das Home Fitness Geschäft läuft und welche Gefahren und Chancen es für die traditionelle Fitnessbranche mit sich bringt. Über die Bedeutung der Regeneration im Sport und Fitness, die Leistungsentwicklung und Reduktion der Verletzungsgefahr sprechen zum Beispiel PD Dr. Felix Post (Sportärztezeitung), Dr. Dr. Homayun Gharavi (DAASM) & Dennis Jacobs. Industry Insights & Product Innovations Im Bereich Industry Insights live senden Partner aus verschiedenen Ländern Live-Meetings zu den aktuellen Themen der Branche. Im Bereich „Product Innovations“ präsentieren die Aussteller ihre Innovationen und Trends. Darüber hinaus werden die FIBO Innovation & Trend Award Gewinner vorgestellt. Partner und Kollegen der internationalen FIBO Shows aus China, Afrika, den USA und Südamerika berichten im Bereich „Global Insights“ über den jeweiligen regionalen Fitnessmarkt und bringen dabei hochkarätige Einkäufer der jeweiligen Region auf die FIBO@business Plattform.
mentsystem aufgebaut hat und welche Rolle die Daten für die User Journey in Zukunft spielen. Auch der „Fitness Content Papst“ aus den USA, Mason Bendewald, ist mit dabei. Er steht hinter dem erfolgreichen Coaching Programm P90X und berät FitTech Startups im Bereich Content.
Fachprogramm on demand abrufbar Die Besucher der FIBO@business können auf die Inhalte des Aufstiegskongresses der BSA/DHfPG zugreifen. Hier informieren sich jedes Jahr Mitglieder der Fitnessund Gesundheitsbranche über Trends, Entwicklungen, aktuellste Forschungsergebnisse und Konzepte aus der Praxis für die Praxis. Geboten wird ein umfangreiches Programm rund um Trainingswissenschaften, Coaching, Ernährung, Management oder Corona-bedingte Themen wie Fitnesslevel als Prävention, Krisenbewältigung oder Influencer- & Social-Media-Marketing in Krisenzeiten.
Virtuelle Bühne des ECC Köln Mit einem eigens für die FIBO@business konzipierten Programm bringt das ECC Köln an allen Messetagen Speaker führender Sportartikelhersteller, Onlineshops und Branchenexperten auf die virtuelle Bühne – live und on demand. Die Vorträge bieten Case Studies bekannter Branchenplayer, gehen auf Themen wie Social Media ein und zeigen konkrete Ansatzpunkte für nationalen und internationalen Handel im digitalen Zeitalter.
Die FIBO@business bietet an zwei Tagen eine große Auswahl an on demand content, der flexibel rund um die Uhr abgerufen werden kann. Blick in die Zukunft der Fitnessbranche Der FitTech-Summit (www.fittechsummit.com/) bringt Insights aus der rasant wachsenden FitTech-Branche auf die virtuelle Bühne und zeigt auf, wie die Zukunft rund um Fitness und gesunden Lebensstil aussieht. Dabei geht es um die Zukunft der Branche für die nächsten drei bis fünf Jahre, einschließlich Auswirkungen der Pandemie auf die Digitalisierung, Trends wie Home Fitness, VR, die Quantifizierung vom Trainingsdaten, neue Fitnesskonzepte und vieles mehr. Mit dabei ist zum Beispiel, Craig J. Miller, Chief Digital Officer von Planet Fitness. Er verrät, wie die Firma in den letzten Jahren ein übergreifendes Datenmanage-
Mit dabei sind unter anderem der 1. FC Köln, eBay, Sportmarken 24, shopware und viele weitere interessante Marken und Speaker. Eingebunden in das IFH Köln ist das ECC Köln erster Ansprechpartner für Trends und Entwicklungen in der digitalen Handelswelt. Umfangreiches Health-Programm Das umfangreiche Health-Programm der FIBO@business schafft gemeinsam mit Partnern und Referenten eine Plattform für Wissensvermittlung und Weiterbildung in den Bereichen Prävention, Rehabilitation und Therapie. In über 25 Vorträgen werden therapeutische Fachkenntnisse vermittelt, betriebswirtschaftliche Themen erarbeitet und die Bereiche Regeneration in
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››› EVENTS ››› Key Facts zur FIBO 2020 Sport und Fitness und Betriebliches Gesundheitsmanagement genauer beleuchtet. Die Highlight-Themen sind unter anderem: Instrumentengestützte Myofasziale Behand-lungstechniken, Grundlagen und Therapie bei Spannungskopfschmerzen und Migräne, Sporternährung, Status Quo in Training und Therapie, Best Practice BGM sowie Chancen und Herausforderungen im Stressmanagement. Eines der Highlights ist der Vortrag von Dr. med. Kurt Mosetter zum Thema „Sporternährung, Status Quo in Training und Therapie“, der für Fitness-Professionals in allen Bereichen interessant ist.
Bildquelle: FIBO
Teil der FIBO@business ist zudem die Rehasport Convention, die vom DFAV und der RehaVitalis durchgeführt wird. Hier geht es um innovative Konzepte für die systematische und optische Umsetzung im Gesundheitssport. Alle Produkte und Dienstleistungen sind explizit auf die Anwendung im Reha und Gesundheitssport ausgerichtet.
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EHFF European Health 30. September and Fitness Forum FIBO@business „Wie geht es 1. und 2. Oktober jetzt weiter?“ Programm: FIBO-TV, Industry Insights & Product Innovations, Diese Frage steht Aufstiegskongress der BSA/DHfPG, Fittech-Summit, Virtuelle im Mittelpunkt Bühne des ECC Köln, Health-Vorträge und Rehasport des diesjährigen Convention. EHFF, der einen Tag vor der FIBO@home FIBO@business 3. Oktober als hybrides Programm via Instagram www.fibo.com Event live aus Köln und im Web stattfindet. Mit Magnus Lindkvist ist ein weltbekannter Zukunftsforscher der Keynote-Speaker, der Langfristige leichter vorhersagbar unter dem Titel „The Future Now“ ist als das Kurzfristige, wie man seine Ideen mit den Zuhörern tei- die Digitalisierung in den meisten len wird. Branchen falsch angeht und wie Zukunft besser als Verb und nicht Die „alte Zukunft“ ist seit dem als Substantiv gedacht wird. . harten Einschnitt des Lockdowns verschwunden und die FitnessDie beeindruckende Liste an Redbranche ist nun auf der Suche nern des EHFF 2020 umfasst des nach neuen Horizonten. Wie kann weiteren Rene Moos, CEO von die Branche in diesen taktischen Basic-Fit, Utku Toprakseven, Zeiten strategisch denken? Mit Partner bei 4Global, Natalia einem Future-Back-Ansatz wird Kurbasova, CEO FitTech Company, Lindkvist darlegen, warum das Karsten Hollasch von Deloitte, Nerio Alessandri, Präsident von Technogym President und Humphrey Cobbold, CEO der Pure Gym Group, Cecilie Elde, CFO SATS, Stefan Tilk, CEO Anytime Fitness Germany und David Stalker, Präsident von EuropeActive. Der Kongress wird erneut von Herman Rutgers moderiert.
››› Reed-CEO Hans-Joachim Erbel bei der EHFF 2019.
TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG
Teilnahme an der FIBO@business Die Tickets für die FIBO@business gibt es für alle Besucher kostenfrei unter www.fibo.com. Informationen und Tickets für den EHFF gibt es in Kürze unter www.europeactive-events.eu.
››› EVENTS
Foto: © Leipziger Messe / Tom Schulze
therapie DÜSSELDORF und therapie HAMBURG mit zertifiziertem Programm und Expo
Fortbildungs-Doppelpack für die Therapiebranche im Herbst Die Veranstaltungsbranche und das Fortbildungsgeschäft erfinden sich derzeit neu. So kam es, dass die Leipziger Messe für die Erstauflage der therapie DÜSSELDORF, Fachmesse mit Kongress für Therapie und medizinische Rehabilitation, entschied: Statt der Veranstaltung vor Ort auf dem Düsseldorfer Messegelände gibt es einen Online-Kongress. Gesagt, getan: Vom 25. bis 27. September 2020 findet das digitale Event bei den Therapeuten zu Hause oder in der Praxis statt. Düsseldorf – Online-Kongress mit Vorträgen und Ausstellerworkshops Vom 25. bis 27. September 2020 sollte erstmals die therapie DÜSSELDORF auf dem Gelände der Messe Düsseldorf stattfinden. Doch nach wie vor wird das gesamte Messe- und Kongressgeschäft durch Corona-bedingte Auflagen beeinflusst. Die REHACARE, Internationale Fachmesse für Rehabilitation
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TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG
und Pflege, die parallel stattgefunden hätte, wurde abgesagt. Dennoch hat sich die Leipziger Messe entschieden, den therapeutischen Berufsgruppen das attraktive Kongressprogramm der therapie DÜSSELDORF nicht vorzuenthalten und die zertifizierte
››› EVENTS
Fortbildung weiterhin zu ermöglichen. Daher initiiert sie anstelle der Veranstaltung vor Ort in diesem Jahr ein digitales Event vom 25. bis 27. September. Auf dem Programm steht die zertifizierte Fortbildung für Physio-, Ergo- und Sporttherapeuten. Darüber hinaus werden Vorträge zum Thema Praxismanagement angeboten. Was die Therapeuten in Pandemie-Zeiten bewegt kann am Freitagabend, 25. September, gemeinsam mit Vertretern der Berufsverbände, der Industrie sowie aus der Politik diskutiert werden. Doch was ist bei all den Vorträgen und Workshops mit der Fachmesse? Die wird ebenfalls in einer digitalen Variante im sogenannten EXPO-Bereich des Online-Events stattfinden. Aussteller präsentieren hier Produkte und Dienstleistungen in digitaler Form und sind per Chat oder Videokonferenz erreichbar. Die Teilnehmer erhalten nach der Anmeldung Zugriff auf die jeweiligen Kongressvorträge und Ausstellerworkshops. Alle Beiträge werden live übertragen. Zudem bietet der Online-Kongress neben der Live-Interaktion mit den Referenten auch die Möglichkeit zum Networken in digitalen Pausenräumen. Die Teilnahme an den Online-Vorträgen wird zertifiziert. Die therapie DÜSSELDORF und die therapie HAMBURG werden durch die Leipziger Messe organisiert und fußen auf dem Erfolgsrezept der therapie LEIPZIG, die – zum derzeitigen Stand – vom 11. bis 13. März 2021 für Besucher ihre Tore öffnen wird. Die Fachmesse mit Kongress hat sich seit mehr als zwanzig Jahren zur national führende Branchenplattform für Therapie, medizinische Rehabilitation sowie Prävention entwickelt und glänzt vor allem durch ihre sehr starke Community aus Ausstellern, Besuchern, Verbänden und Fachgesellschaften. Programm therapie DÜSSELDORF: www.therapiemesse-duesseldorf.de/ veranstaltungsprogramm
Hamburg – die Mischung machts: Von digital zu real
Mit der therapie HAMBURG soll am 23. und 24. Oktober 2020 seit langer Zeit das erste Live-Event der Therapiebranche starten. Nach monatelanger Abstinenz haben Physio-, Ergo- und Sporttherapeuten sowie Logopäden mitten im goldenen Herbst vermutlich die Chance, wieder bei einer physischen Messe mit Kongress dabei zu sein. Auch hier wird das Fortbildungsprogramm zertifiziert. Besonderes Highlight: Aus Leipzig ist die LiveÜbertragung von Operationen aus dem OP-Saal in den Hamburger Kongress-Saal geplant. Außerdem findet eine Live-Demo am Patienten statt, und zwar am 24. Oktober um 9:30 Uhr im Workshop zu Messmethoden im Clinical Reasoning Prozess. Referent Dirk Möller hat eine Verwaltungsprofessur an der Hochschule Osnabrück und ist spezialisiert auf die sensomotorische Bewegungsanalyse. Die gesamte Veranstaltung orientiert sich am Hygienekonzept der Hamburg Messe und Congress GmbH, die auch Mitveranstalter der therapie HAMBURG ist. Das schafft vor allem mehr Raum – sowohl für die Fachmesse als auch für den Kongress. Mehr Infos zum Hygienekonzept der Hamburg Messe und Congress GmbH: www.hamburgmesse.de/ Tickets therapie HAMBURG: www.therapiemessehamburg.de/tickets/ Programm therapie HAMBURG: www.therapiemesse-hamburg.de/veranstaltungsprogramm
Öffnungszeiten und Preise der therapie DÜSSELDORF: www.therapiemesse-duesseldorf.de/ besuchen/tickets/preise-oeffnungszeiten/
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SOM Therapie
1. virtuelle Messe Ein Messebesuch via Smartphone, Tablet oder vom Büro-Computer aus? Die smarte ONLINE-Messe, kurz SOM, will nicht nur Fortbildungen anbieten, sondern auch den Kontakt zwischen Messe-Ausstellern und Messe-Besuchern digital zum Leben erwecken.
Die virtuelle Messe findet erstmals vom 17. bis 19. September 2020 statt. Die Organisatoren betonen trotz der primären Ausrichtung auf die Heilmittelerbringer, dass sie auch über die Therapie hinaus interdisziplinäre Reha-Einrichtungen und Zentren für medizinische Fitnessangebote ansprechen wollen. Inhaltliche Schwerpunkte Gezielt soll Kunden aus dem Fitnessbereich medizinische und therapeutische Themen näherge-
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bracht werden und umgekehrt. In der Zielgruppenausrichtung zeigt sich, was sich in der Fitnessbranche derzeit bemerkbar macht. Immer mehr Betreiber von Fitness-Studios wenden sich der Physiotherapie zu, engagieren Physiotherapeuten für ein therapeutisches Angebot in ihrer Einrichtung, um sich als systemrelevant zu etablieren. So sieht das auch Michael Faßbender, Leiter Vertrieb und Consulting von proxomed in einem Interview mit Holger Lerch, Mitinitiator und
TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG
Geschäftsführer der SOM Therapie und von azh myYolo Deutschland. TIPP Holger Lerch führt mit Ausstellern, die sich auf der SOM Therapie präsentieren, Kurzinterviews. Die Videos können Sie sich auf der Homepage ansehen: https://som-therapie.de/ som-trifft/ Auch die Digitalisierung hat an Fahrt aufgenommen und wird die Branche nachhaltig verändern.
››› EVENTS
Carsten Boss, therapeutischer Leiter von Pino, bezeichnet die digitale Entwicklung im Gespräch mit Holger Lerch beispielsweise als „Riesenthema“, das den Markt stark beeinflussen werde, mit der Chance, dadurch als Therapeut mehr Zeit für die Behandlung an sich zu gewinnen. Daneben steht der Wandel in der Therapie im Fokus der Webinare, Workshops und Live-Streams im Kongressbereich. Die Themen gehen den Fragen der aktuellen Situation nach: ››› Was erwartet Heilmittel-
erbringer in der Zukunft? ››› Was lernen wir aus Covid-19? ››› Wie verhalten sich andere
Praxen und Anbieter, um auf 110 % zurückzukommen? ››› Was gibt es für wichtige
News im Bereich Therapie, Abrechnung und Krankenkassenrecht? ››› Welche Neuigkeiten gibt es
auf dem Markt und welche unterstützen meine tägliche Arbeit? Als Schirmherr konnten die Organisatoren Dr. Roy Kühne gewinnen. Virtuell, digital und doch interaktiv Interaktion – das schreibt sich die SOM Therapie ganz groß auf die Fahne und hat dafür einiges auf die Beine gestellt. Das Konzept der Online-Messe mit derzeit 36 Ausstellern orientiert sich an den bisherigen Messegewohnheiten. Als Alternative
››› Holger Lerch
für die Messestände werden virtuelle Ausstellungsräume geschaffen. Die Teilnehmer gelangen durch eine Eingangspforte in einen Vorraum. Dort befindet sich ein Info-Point, an dem sich die Besucher anmelden. Über einen Fahrstuhl erreichen sie die entsprechend digital aufbereiteten Ausstellungsräume, indem sie statt der Stockwerke die Unternehmen anklicken. Sie können einerseits mit den Ausstellern Termine für Life-Gespräche vereinbaren, andererseits wie auf einer Messe aber auch nur Informationsmaterial sich abrufen und downloaden. Auf ihren virtuellen Messeständen haben die Unternehmen die Möglichkeit, sich und ihre Produkte zu präsentieren. Roll-ups, Plakate und Videoplayer können über Touchpoints angeklickt werden. Dementsprechend werden technisch gesehen Lifestreams, Videos und Video-Calls sowie Webinare via Zoom, GoToMeeting mit Chat-Funktionen oder auch E-Mails und zur Verfügung gestellt. Peter Eichstaedt, Geschäftsführer von E+S Gesunde Lösungen, zeigt sich im Video Holger Lerch gegenüber begeistert: „Wir sehen die SOM als fantastische Bühne, um Ideen, Technologien und Produkte schnell und einfach in die Welt zu bringen.“
Technik und Datensicherheit Der Zugang zur Messe ist über alle Devices möglich: Smartphone, Tablet oder DesktopComputer – also komplett geräteunabhängig. „Man muss kein Technikprofi sein, um mitzumachen – weder als Messebesucher noch als Aussteller“, betont Holger Lerch. Teilnehmern, Ausstellern und Referenten steht zudem ein technischer Support zur Verfügung. Es soll für die Anwender alles einfach und intuitiv zu bedienen sein. Genauso wurde bedacht, dass es DSGVO-konform ist, vor allem hinsichtlich der Daten, die mit der Anmeldung und dem Ausstellerbesuch hinterlegt werden. Der Server steht in Deutschland. SOM Therapie, die Kombination aus Fachmesse und Kongress, sieht sich als „clevere“ Alternative zu den bisherigen Präsenzmessen, ohne sie ersetzen zu wollen. Doch die Vorteile gegenüber herkömmlichen Offline-Messen sind nicht von der Hand zu weisen: Man muss keine langen Wege auf sich nehmen, die Online-Messe ist kosten- und zeitsparend. Und in heutigen Zeiten bietet sie Sicherheit vor Ansteckung!
Reinhild Karasek
Informationen zur SOM Therapie Datum: 17. – 19.9.2020 www.som-online.de www.go.som-therapie.de Youtube: SOM Therapie facebook.com/smarteonlinemesse/ #SOM2020
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Messen effektiv nutzen
Tipps für Fachbesucher Es ist wohl wie bei Operationen: Mit einem „better in – better out“-Konzept, kann der Besuch einer Messe einen Mehrwert bedeuten. Der Schwerpunkt bei dieser Herangehensweise liegt bei der Vorbereitung und den Vorüberlegungen. Vor allem Fachmessen beginnen weder am Eröffnungstag noch enden sie am Abreisetag. Somit sind Sie in drei Etappen zu absolvieren: die Messevorbereitung, der Aufenthalt auf der Messe selbst und die Messenachlese.
Von real zu digital Einige Messen finden diesen Herbst zum ersten Mal online statt: NEU: SOM Therapie vom 17. bis 19. September 2020 therapie Düsseldorf vom 25. bis 27. September 2020 FIBO Köln vom 1. bis 3. Oktober 2020 © Shutterstock.com_1692360436_Andrey_Popov
Diesbezüglich verändern sich die Vorbereitungsphase, das Event selbst sowie die Nachbereitungsphase. Zumal es noch keine Erfahrungswerte gibt, wie Aussteller und Interessent sich digital finden. Nach dem „heißen“ Messeherbst werden wir Ihnen mehr darüber berichten können. Doch es gibt in diesem Herbst auch Messen, die durchaus (Stand Ende August 2020) noch real stattfinden. Das sind die therapie Hamburg (vom 23. bis 24. Oktober) mit einem besonderen Hygienekonzept und die MEDICA (vom 16. bis 19. November). Wir werden sehen, wie es dann im Jahr 2021 weitergeht.
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Bedenken Sie bei Präsenz-Messen generell schon bei der Anreise an das hohe Verkaufsaufkommen. Planen Sie zeitlich großzügig, denn es kann zu Verzögerungen im Eingangsbereich kommen, auf dem Transfer vom Parkplatz und zu ungewohnten Laufwegen in den Hallen, vor allem dieses Jahr, wenn spezielle Hygienemaßnahmen zu berücksichtigen sind. Die Vorbereitungsphase Prüfen Sie, ob und wenn ja, welche öffentlichen Verkehrsmittel im Ticket enthalten sind. Unabhängig vom gewählten Transportmittel und der Mitreisenden ist die kurzfristige Einstimmung vor dem Zutritt eine gute Möglichkeit, sich nochmals zu fokussieren. Gehen Sie in Gedanken Ihre „Goals“ durch und überlegen Sie, welche Entwicklungen des Tages Sie besonders positiv begrüßen würden. Der Tag auf der Messe Wählen Sie im Vorfeld auch Ihre Begleitpersonen mit Bedacht. Sie müssen in deren Beisein offen sprechen und uneingeschränkt handeln können. Sollten nur teilweise gleiche Interessen vorliegen oder die Meinung der Begleitung nur für spezielle Fragen vonnöten sein, besteht die Möglichkeit, sich aufzuteilen und nur zu Aktivitäten mit beidseitiger Beteiligung zusammenzukommen. Beispiel Als Praxisbetreiber: vormittags freie Messesichtung mit dem Team, nachmittags B2B-Termine ausschließlich mit Entscheidungsträgern.
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Bedeutend für die Belastung am Ort des Geschehens ist nicht nur, wen Sie mitnehmen, sondern auch was und wie Sie es transportieren oder tragen. Achten Sie auf bequemes Schuhwerk und angepasste Kleidung. Bei Ihrem Outfit sollte immer eine
Sitz- und Bewegungsprobe erfolgen und eine Sicherheitsnadel kann hin und wieder Wunder vollbringen. Bei besonderer Besorgnis um einen Fauxpas Ihr äußeres Erscheinungsbild betreffend hinterlegen Sie am besten Wechselkleidung an der Garderobe. Dieses Jahr ist insbesondere noch darauf achten, entsprechend Masken für den Mund-Nasen-Schutz dabei zu haben, falls Sie mal eine verlieren oder irgendwo liegen lassen sollten. Das Essen auf der Messe hat diverse Parallelen zum Kantinenessen, zum Beispiel, was die Wartezeiten betrifft. Jedenfalls sollten Sie die wesentlich höheren Preise berücksichtigen. Unabhängig vom Geschmack, von den Kosten oder vom zeitlichen Aspekt kann es aber auch einfach so drunter und drüber gehen, dass Sie kaum dazu kommen. In diesem Fall ist ein Notfall-Snack Gold wert. Das kann ein mitgeführter Kraftriegel oder Smoothie sein, der Sie zumindest kurzzeitig mit Energie versorgt. Viel Trinken und kurze Pausen beispielsweise bei einem eventuell notwendigen Hallenwechsel sorgen für den Erhalt der kognitiven Auffassungsgabe. Halten Sie alles klein sowie leicht und ihre Hände wie Schultern frei. Nehmen Sie nicht zusätzlich Gewicht in Form von Katalogen, Bücher- oder Klamottenschnäppchen oder Werbegadgets mit. Sind Sie wirklich an einem Material interessiert, können Sie dieses entweder einsammeln, wenn Sie die Messe verlassen, oder sich gegebenenfalls gegen eine Versandpauschale zusenden lassen. Was Sie in der Tasche haben sollten: ››› Eintrittskarte/-Code, -Geld (z.B. Parkgebühren ca. 12 Euro) und Mund-Nasen-Schutz ››› Blasenpflaster ››› Sicherheitsnadel ››› Atemerfrischer ››› Deodorant ››› Desinfektionsgel ››› Taschentücher ››› Notfall-Snack ››› genügend Visitenkarten ››› Vorlage/Vordruck zum Gesprächsprotokoll inkl. Schreibgerät ››› Akkuladegerät/Powerbank beim Einsatz von mobilen Helfern ››› Sport- und Kulturtasche für die Teilnahme an Bewegungsangeboten
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Beachten Sie die Stoßzeiten einer Messe, die je nach Öffnungszeiten in der Regel zwischen 10 und 12 Uhr liegen und zwischen 14 und 16 Uhr. Das sind die gängigen Arbeitsphasen. Die Zeit an den Messeständen Diese Slots füllen Sie vor allem mit den von Ihnen priorisierten Ausstellern oder Themenbereichen. Spontaneität können Sie außerhalb der Kernzeiten zulassen, ist allerdings in den heutigen Zeiten schwieriger. Innerhalb der Spitzenzeiten hilft ein guter Besuchsplan. Die interessantesten Stände, kompetentesten Mitarbeiter und Entscheider sind dann fast immer völlig überlaufen. Es wäre also fatal, zu diesen Zeiten auf einen Ad-hoc-Termin zu setzen. Mit einer frühzeitigen Recherche im Internet oder am Telefon finden Sie heraus, welche Unternehmensvertreter vor Ort sein werden. Sie können sie direkt anschreiben mit einer kurzen und freundlichen Nachricht im Business-Network oder klassisch per E-Mail.
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Beachten Sie bei Ihrer Terminkoordination, dass 8 – 12 produktive Gespräche realistisch sind, wenn Sie sich komplett durchterminieren. Priorisieren Sie also die für Sie wichtigen Anlaufstellen und Zeiten und kontaktieren Sie die Aussteller einige Wochen vorab und terminieren sie zuerst in Ihrem Zeitplan. Planen Sie die optimalen Ereignisse und Begegnungen, dann ausgehend von den geblockten Feldern in die verbleibenden Zeitfenster.
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Tipp Halten Sie die Kontaktdaten der Personen, mit denen Sie verabredet sind, bereit – zum Beispiel zur Kontaktaufnahme bei Verzögerungen. Fragen Sie sie auch bei der vorherigen Terminabsprache gezielt ab. Wenn Sie beabsichtigen, Vorträge zu besuchen oder eine Themenfläche frei zu sichten, planen Sie lieber weniger als acht Gespräche ein. Denken Sie auch an Pufferzeiten, denn Wartezeiten oder Verzögerungen sind eher die Regel als die Ausnahme. Bedenken Sie vor allem potenzielle neue Lieferanten, unbekannte Vortragsinhalte oder Formate. Das ist für den Vergleich mit bisherigen Parametern entscheidend. Die Verlockungen auf einer Messe sind groß und besonders als „Messenovice“ sind Sie auf Ansprache hin allzu gern bereit, zum Beispiel einem Gerät oder einem Gespräch Ihre Aufmerksamkeit und Zeit zu schenken. Lassen Sie sich nur auf Kurzpräsentationen ein, um so bei unbekannten Angeboten einen ersten Überblick zu bekommen. Sehen Sie von der Detailplanung oder einer langen Diskussion im weitesten Sinn auf dem Messestand ab. Nachbereitung des Messebesuchs Besprechung von Problemen mit bekannten Lieferanten sollte kein Schwerpunkt der Messekommunikation bilden, sondern möglichst nur ein Randthema darstellen. Vereinbaren Sie eine Fortsetzung des Kontakts im Rahmen einer Produktvorführung, Werksbesichtigung, einem Telefonat, einem Demozugang oder einem Vor-Ort-Gespräch im Nachgang der Messe. Haben Sie Ihre „Goals“ in der Hinterhand und entscheiden Sie schnell, wie viel Relevanz die mögliche Produkterfahrung, Teilnahme oder Information für Sie hat. Wenn diese langfristig interessant sein könnten, aber kurzfristig nicht relevant sind, reicht ein kurzer Austausch von Kontaktdaten und eine höfliche unverbindliche Absichtserklärung. Führen Sie – sofern es ein seriöser und potenziell gewinnbringender Sachverhalt ist – stets ein Gesprächs- bzw. Verlaufsprotokoll in Stichworten. Es wird Ihnen bei der Nachlese dienlich sein.
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Das Protokoll sollte die folgenden Punkte beinhalten: ››› Thema ››› Gesprächspartner und wer nach der Messe zuständig (Nachbetreuung) ist ››› Datum mit Uhrzeit ››› Informationen zum Aussteller, Lieferanten, Anbieter, Hersteller ››› Kontaktdaten mit Adresse, Telefon und E-Mail ››› Gesprächsfokus und Präsentationsobjekt ››› Vorführung ››› Technische Daten ››› Referenzen ››› Alleinstellungsmerkmal/Besonderheit ››› Kernprodukt/-Kompetenz:
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Zusatzprodukt/Erweiterung Persönlicher Mehrwert Persönliches Manko Einmalige Anschaffungskosten mit Folgekosten sowie Höhe der Gesamtinvestition ››› Wie sind die Liefer- und Zahlungskonditionen (Einkaufsvorteile) ››› Alternativen ››› Fazit und nächster Schritt ››› Termin Hinterlegen oder verlinken Sie die Visitenkarte oder einen Flyer immer zusammen mit Ihren zugehörigen Notizen. So können Sie sich noch Wochen später die Informationen in Erinnerung rufen.
Autor
Sergej Borkenhagen, Physiotherapeut und Geschäftsführer von X-PHYSIO | Schule für Physiotherapie in Bonn. E-Mail: lernen@x-physio.de
››› FIBO@business Lernen Sie Sergej Borkenhagen virtuell auf der FIBO@business kennen. Er ist einer der Referenten, die – powered by TT-DIGI – ein Webinar halten werden. Aktuelles zu Thema und weiteren Experten erfahren Sie im nächsten Newsletter der TT-DIGI und auf der Website der FIBO.
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NEWS aus der Welt der DIGITALISIERUNG
I Life Fitness On Demand – Videostream fürs Cardioworkout Life Fitness hat mit dem virtuellen Trainingsprogramm Life Fitness On Demand das digitale Angebot für Studios und für das Heimtraining ausgeweitet. Der Fitness-Videostream mit Workouts ausgewählter Instruktoren läuft exklusiv auf Cardiogeräten, die mit der Discover SE3 HD Konsole ausgestattet sind. Die Einheiten von Life Fitness On Demand werden von Elitetrainern geleitet. Sie sind zwischen zehn und 40 Minuten lang und auf Trainierende aller Alters- und Leistungsklassen ausgerichtet – mit einer Vielzahl von Schwierigkeitsstufen, Trainingsmethoden und Musikgenres. www.lifefitness.de
I Erfolgreiches Innovationsmanagement bei medi Beim medizinischen Hilfsmittelhersteller medi ist der Innovationsgedanke fest in der Unternehmenskultur verankert. Und das mit ausgezeichnetem Erfolg: medi erhielt als „Winner“ gleich für zwei Digitalprojekte den renommierten German Innovation Award. Die therapiebegleitende App medi companion für Lip- und Lymphödem-Patienten wurde als „Winner“ in der Kategorie #W1 Excellence in Business to Consumer – Medical & Health ausgezeichnet. Die App enthält hilfreiches Wissen für Patienten zur Kompressionsversorgung, therapiebegleitende Übungen sowie Tipps zu Bewegung, Ernährung und Mode. Bild: © www.medi.de
medi vision, das erste von medi entwickelte digitale, berührungslose Tool zum Maßnehmen von Kompressionsstrümpfen, gewann ebenfalls als „Winner“ den Award in der Kategorie #W2 Excellence in Business to Business – Information Technologies | Industry Specific and Service Softwares. www.medi.de
Forschende des Universitätsklinikums Freiburg untersuchen in einem EU-Projekt, ob ältere Menschen von einem virtuellen Fitnesstrainer profitieren könnten. Über eine halbtransparente Datenbrille erhalten die Teilnehmer Spiele und Übungsaufgaben in ihr Sichtfeld eingeblendet, per Lautsprecher erhalten sie Anweisungen und Hinweise zur besseren Ausführung. Zusätzlich können die Wissenschaftler über die Distanz regelmäßig die Fortschritte bei den Übungen überprüfen. Studienleiter Prof. Dr. Christoph Maurer, Oberarzt an der Klinik für Neurologie und Neurophysiologie sowie wissenschaftlicher Leiter des Zentrums für Geriatrie und Gerontologie des Universitätsklinikums Freiburg: „Unsere Erwartung ist, dass das Training abwechslungsreicher, präziser und damit auch effizienter wird. Ob das stimmt, muss sich jetzt aber erst noch zeigen.“ www.uniklinik-freiburg.de
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Bild: Universitätsklinikum Freiburg
I Virtueller Fitnesstrainer
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Teil 2
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Die Auswirkungen und Chancen der Digitalisierung auf die Fitness-Branche
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In einer neuen Serie analysiert Sanjay Sauldie die digitalen Möglichkeiten in der Fitness-Branche. Im ersten Teil zeigt er auf, welche Rolle digitale ToDie Digitalisierung bietet potenziellen Kunden immer mehr Möglichkeiten, ihre Sporteinheiten auch ohne ein Studio zu planen und zu tracken. Digital-Experte Sanjay Sauldie zeigt im zweiten Teil seiner Serie auf, wie Sie Mitglieder mit digitalen Tools locken und binden können und welche Rolle Soziale Netzwerke wie Facebook oder Instagram beim Studiomarketing spielen können.
Digitalisierung treibt doch mehr Kunden in Fitness-Studios Und doch zeigen Erhebungen, dass die Digitalisierung weniger Menschen vom Gang in ein Fitness-Studio abhält, sondern mehr Kunden für Fitness-Studios gewinnt und somit für mehr Gesundheit im digitalen Zeitalter sorgt.
Viele Programme für mehr Fitness finden außerhalb von Fitness-Studios statt: Menschen gehen laufen und zeichnen die Länge der Strecke und das durchschnittliche
Dieser Befund hängt mit verschiedenen Faktoren zusammen, die Sie beim Marketing für Fitness-Studios betonen können. Erstens sorgen die Apps und kleinen techni-
Tempo auf, in dem sie diese bewältigt haben. Andere Nutzer lassen sich von Apps auf ihrem Smartphone kleine Übungen für den täglichen Sport anzeigen.
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schen Helfer dafür, dass Kunden sich für den Sport allmählich interessieren. Sie überfordern deneinzelnen Nutzer nicht und führen ihn langsam an den Sport heran. Viele der Nutzer haben bereits nach wenigen Wochen „Blut geleckt“ und möchten ein professionelleres Sportangebot nutzen.
Der Aufwand für ein elektronisches Sportmarketing dieser Art muss nicht einmal besonders groß sein und kann ihnen dennoch schnell mehr Kunden für Fitness-Studios organisieren. Entsprechend sollten Sie diese Möglichkeiten bei Ihrem Marketing für Fitness-Studios nicht ungenutzt lassen. Wer die Digitalisierung gezielt in sein Sportmarketing einbindet, kann mehr Kunden für Fitness-Studios gewinnen, die Spaß an Gesundheit im digitalen Zeitalter haben.
Einem digital gut aufgestellten Fitness-Studio bleiben diese Kunden auf lange Sicht treu. Sie holen diese Kunden mit dem digitalen Sportmarketing ganz einfach dort ab, wo sie stehen und holen sie in Ihr Fitness-Studio. Ein Marketing für Gesundheit im digitalen Zeitalter sorgt zudem für ein ganz neues Image. Mit ihrem betont virtuellen Marketing für Fitness-Studios geben Sie sich zudem auch selbst ein besonderes Image. Auch dies wird Ihnen mehr Kunden für Fitness-Studios verschaffen. Sportmarketing: Auf Gesundheit achten Mancher dieser Kunden hat sich bislang vor allem auf digitalem Weg mit Sport vertraut gemacht. Das sollten Sie nicht nur beim Marketing für Fitness-Studios berücksichtigen. Auch ihre StudioAngebote sollten auf Gesundheit ››› Nutzen Sie Aktionen und Info-Posts auf Social Media Kanälen zum Marketing und zur Kundengewinnung.
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Ein zweiter Vorteil der digitalen Angebote besteht darin, dass sie besonders niedrigschwellig sind. Weder werden die sportlichen Leistungsgrenzen der neuen Sportler überreizt, noch ist der Gang zur App besonders anstrengend. Bei Ihrem Sportmarketing sollten Sie betonen, dass FitnessStudios genau an dieser Stelle ebenfalls ansetzen. Wenn Sie den Kunden deutlich machen, dass sie einen leichten ersten Zugang bieten und ein professionelles Angebot für mehr Gesundheit im digitalen Zeitalter durch professionell angeleiteten Sport verschaffen, wird Ihr Sportmarketing erfolgreich sein. Sie können Sie dann schnell mehr Kunden für FitnessStudios sichern.
Kunden mit einer (eigenen) App abholen Sie können diese Kunden zudem sehr gezielt dort abholen, wo sie sich bewegen: Bieten Sie doch selbst eine App an oder kooperieren Sie mit bestehenden digitalen Anbietern. Viele der Programme machen Nutzer auch gerne auf bestehende FitnessStudios in ihrer Umgebung aufmerksam. Mit dem richtigen Marketing für Fitness-Studios können Sie sich hier also ganz einfach einklinken.
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im digitalen Zeitalter gut ausgerichtet sein. Im Idealfall können Trainer mit etwas Erfahrung über Gesundheit im digitalen Zeitalter das Sportmarketing gezielt unterstreichen. Aber auch die einfache Verknüpfung mit Apps bietet bereits handfeste Vorteile. Oft kennen sich junge oder ältere Nutzer von Smartphones ohnehin so gut mit digitalen Programmen aus, dass sie vor Ort vor allem eine Anleitung ganz ohne Technik wünschen. Auch dadurch können Sie effektiv mehr Kunden für FitnessStudios gewinnen. Wenn Sie das Studio erst einmal betreten haben, werden die Vorteile dieser professionellen Umgebung schnell deutlich. Meist bieten die Studios viel mehr Möglichkeiten als in einem einzelnen Werbespot gezeigt oder auf einem allgemeinen Plakat veranschaulicht werden können. Die Digitalisierung bietet Ihnen die Möglichkeit für ein sehr gezieltes Sportmarketing. Jeden Spot können Sie auf bestimmte Anfragen oder ein spezielles Nutzerverhalten zuschneiden und dieses Marketing für Fitness-Studios im virtuellen Raum sehr gezielt platzieren. Digitale Werbung erreicht ihre Zielgruppen nämlich wesentlich besser als gedruckte. Social Media Netzwerke und der individuelle Ausdruck Ein besonderer Bereich der Digitalisierung sind soziale Netzwerke. Onlineplattformen wie Facebook, Twitter oder Instagram werden ebenfalls oft im Zusammenhang mit persönlicher Fitness genutzt.
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››› Setzen Sie beim Marketing auf digitale Tools wie Apps und betonen Sie den gesundheitlichen Nutzen ihres Angebots
Manche Nutzer verwenden Apps, die sportliche Betätigung mit den eigenen Freunden teilen. Andere Menschen machen aussagekräftige Fotos von sich beim Sport. Die Menschen teilen sich hier also über ihre sportliche Bewegung mit. Wenn die Kommentare oder Fotos dann von Freunden gelobt und kommentiert werden, kann dies die eigene Motivation fördern. Aber es treibt auch andere Nutzer dazu an, selbst aktiv zu werden. Diese Möglichkeiten lassen sich auch mit einem gezielten Marketing für Fitness-Studios nutzen. Sportmarketing kann beispielsweise eine Aktionswoche machen. In dieser können Kunden eine Schnupperwoche im Studio erhalten oder vergünstigten Zugriff bekommen, wenn Sie ein Bild von sich im oder vor dem Studio posten. Dies kann ihnen schnell mehr Kunden für Fitness-Studios verschaffen. Aber auch kleine Gewinnspiele auf einer eigenen Facebookseite werden von vielen Anbietern gezielt für erfolgreiches Sportmarketing genutzt. Wie dies funktioniert? Ganz einfach, sie teilen auf der Seite ein Bild oder ein Bilderrätsel mit Bezug zum Thema Fitness und verlosen unter allen Nutzern einen kleinen Preis, die das Bild kommentieren oder selbst teilen. Mit dieser Art von Marketing für Fitness-Studios schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie machen Nutzer erstens auf ihr
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persönliches Angebot aufmerksam. Wenn Nutzer das Bild teilen oder kommentieren, werden zweitens deren Freunde darauf aufmerksam. Es entsteht ein Schneeballeffekt für mehr Kunden für Fitness-Studios. Mit den Texten und Bildern auf Ihrer Seite können Sie auch die Neugierde oder den Wissensdurst potentieller Kunden gezielt bedienen. Teilen Sie beispielsweise nützliche Informationen zum Thema Gesundheit im digitalen Zeitalter mit. Das erfolgreiche Sportmarketing für mehr Gesundheit im digitalen Zeitalter können Sie dabei auch mit Ernährungstipps verknüpfen. Bei vielen Kunden werden Sie mit
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››› Teilen Sie durch Bilder oder Videos aus ihrem Studio persönliche Geschichten ihrer Mitarbeiter oder Mitglieder bei Instagram & Co.
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Erfahrungsgemäß finden sich in Fitness-Studios immer interessante Geschichten, die potentielle Kunden interessieren könnten. Nicht nur Trainer, auch manche Kunden kommen gerne über ihre Geschichten ins Gespräch. Das Sportmarketing dieser Art binden mehr Kunden für Fitness-Studios auf persönliche und nachhaltige Weise. Es gilt deshalb als ein ganz besonders effektives Instrument beim Marketing für FitnessStudios.
einem Sportmarketing dieser Art auf doppeltes Interesse stoßen. Das Sportmarketing kann Ihnen so effektiv mehr Kunden für Fitness-Studios verschaffen und leisten gleichzeitig eine besondere Aufklärungsarbeit für mehr Gesundheit im digitalen Zeitalter. Persönliche Eindrücke aus dem Studio teilen Wenn Sie dazu bereit sind, können Sie bei dem Marketing
für Fitness-Studios auch auf persönliche Eindrücke setzen. Zeigen Sie auf Bildern oder in Videos Gesichter von Menschen, die in Fitness-Studios arbeiten, Je persönlicher die Geschichte ist, die damit verbunden wird, umso mehr Kunden für Fitness-Studios wird Ihnen das digitale Marketing für Fitness-Studios und die Aufklärungsarbeit für mehr Gesundheit im digitalen Zeitalter einbringen.
Digitales Sportmarketing verbreitet dabei nicht nur die Geschichten prominenter Werbegesichter. Es wirbt mit ganz gewöhnlichen Gesichtern für Gesundheit im digitalen Zeitalter. Und aus genau diesem Grund gewinnt es auch erfolgreich mehr Kunden für Fitness-Studios.
Sanjay Sauldie
In der nächsten Ausgabe Teil 3: Individualisierte Angebote und der CommunityGedanke
Autor
Sanjay Sauldie ist Keynote-Speaker und Motivator und beschäftigt sich mit den Auswirkungen digitaler Transformation auf unterschiedliche Industriezweige. Ende April erschien sein neuestes Buch „Transruption - Digitalisierung strategisch umsetzen statt planlos zu experimentieren!“.
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››› ADVERTORIAL
Sämtliche Vorteile und Eigenschaften des Gesundheitssports vereint
Reha.Box -Konzept „Gesundheitssport mit System“ Die Reha.Box® ist ein neues und innovatives Rehasport Boutique-Studio Konzept, dass schon jetzt die Gegenwart des Rehasports prägt, aber in der Zukunft im erfolgreichen Rehasport nicht mehr wegzudenken ist.
Bernd Schranz, seit über 30 Jahren Branchenexperte und Visionär im Reha- und Gesundheitsspot, hat zusammen mit seinem Team die Reha.Box® entwickelt. Das Ziel war es ein Studiokonzept zu erschaffen, das den Reha- und Gesundheitsmarkt in der Gesellschaft weiter aufwertet und die wirtschaftliche Lage der Rehasport-Anbieter verbessert. Die Reha.Box® ist eine Symbiose aus Wohlfühlambiente und nachhaltigem Training für mehr Kraft, Ausdauer
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und Beweglichkeit. Trainiert wird in fachlich betreuten Kleingruppen. Die Reha.Box® ist mit seinen systematisch und aufeinander aufbauenden Schulungs- und Konzeptmodulen ein sehr flexibles und wirkungsvolles System. Es unterstützt die Lizenznehmer bei Ihrer erfolgreichen Arbeit, nichts zu übersehen und bietet genügend Raum für zusätzliche individuelle Performance.
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„Gesundheitssport mit System“ – Klare Struktur mit individueller Performance ››› Standing und klare Positionierung auf dem
Reha- und Gesundheitsmarkt ››› Wirtschaftliche Verbesserung der
Reha-Sportanbieter ››› Angebot für die Reha-Sportler – professionell
betreutes Training mit Lifestyle-Ambiente
››› Mitarbeiter-Fortbildung ››› 360º Reha.Box Trainingskonzept ››› Jährlich aktualisierte Weiter- und Fortbildung ››› Die 5 Stellschrauben der Reha.Box ››› Qualitätssicherung ››› Direkter Zugriff auf zukünftige Forschungs- und
Entwicklungsergebnisse Das Reha.Box® -Konzept ist geschaffen für Reha- und Gesundheitssport-Anbieter:
Ihr Weg zur eigenen Reha.Box®:
››› Existenzgründer
››› Vereinbaren sie einen unverbindlichen
››› Fitnessanlagen (Shop in Shop oder Satelliten-
Studio) ››› Physio- und Therapiepraxen ››› Sportvereine
Es erleichtert den Einstieg in den Rehasport oder hebt Ihr bestehendes Reha- und Gesundheitssport Angebot auf ein nächstes Level. Wirtschaftlichen Erfolg generieren, sichern und steigern. Ihr Reha.Box® On Boarding und Lizenzpaket ist fokussiert auf alle Rehasport relevanten Unternehmensbereiche und Themen. Das System betreut Sie nicht nur in der Startphase, sondern auch danach in der erfolgreichen Abwicklung Ihres Tagesgeschäfts: ››› Idee, Planung, Betreuung und Umsetzung für
schlüsselfertigen Übergabe ››› Marketingpaket (Digital und Print)
Beratungstermin. ››› Besuch unserer Premium-Reha.Box® im
Musterstudio, Düsseldorf ››› Alternativ per Zoom und im virtuellem Show
Room ››› Erstellung eines individuellen Angebots ››› Planung und Betreuung bis zur schlüsselfertigen
Übergabe Kontakt Haben Sie Interesse? Weitere Infos enthalten Sie auch unter www.Rehabox.de. Ihre Ansprechpartner sind Bernd Schranz, Niklas Arnold und Friedo Hannemann. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme und verbleiben mit motivierten und sportlichen Grüßen - Ihr Reha.Box Team
››› Ausbildungspaket ››› Individuelles Coaching in Startphase bis zur
Eröffnung ››› Gesicherter Theorie-Praxis Transfer durch
dauerhaft individuelles Coaching ››› Management– und Trainingsausbildung zum
Gesundheitsexperten
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Software zur Gesundheitsberatung in der Reha
Verbesserung der Patientenversorgung Frank Eger leitet mehrere große Physiotherapien in Süddeutschland. 2015 gab er den Anstoß für die Entwicklung der GBQM-Software zur Unterstützung von Physiotherapeuten und Ärzten. Wie er dazu kam? Der promovierte Biochemiker berichtet über die Hintergründe und wie die Art und Weise der Gesundheitsberatung die Nachsorge in ambulanten Reha-Kliniken erleichtern könnte.
Die meisten Patienten erhalten – selbst mit ernsten Erkrankungen – lediglich ein bis drei Rezepte, obwohl der Heilmittelkatalog budgetfreie Rezepte für bis zu sechs oder zwölf Monaten vorsieht. Diese Fälle sind die „Besonderen Verordnungsbedarfe“ – auch BVB abgekürzt –, bei denen aufgrund der Schwere der Erkran-
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kung intensive Physiotherapie notwendig ist. Regelmäßig auftretende Diagnosen sind Zustände nach einer Gelenkersatz-OP, Geh- oder Gleichgewichtsbeschwerden aufgrund des fortgeschrittenen Alters von Patienten, in der Regel ab dem 70. Lebensjahr, und häu-
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fig Wirbelsäulenproblematiken, welche Radikulopathien oder Myelopathien mit sich bringen. Das Dilemma mit der Heilmittelverordnung Um die Patienten ausreichend versorgen zu können, haben die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der GKV-Spitzen-
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verband eine Diagnoseliste erstellt, auf der festgehalten ist, bei welchen Diagnosen bestimmte Heilmittel nicht Bestandteil der Wirtschaftlichkeitsprüfung sind. Das alltägliche Problem in Arztpraxen ist die fehlerhafte Ausstellung von Heilmittelverordnungen. Ein fehlender zweiter ICD-10 Code reicht schon aus, um aus einem besonderen Verordnungsbedarf (BVB) doch eine das Heilmittelbudget belastende Verordnung zu machen. Wenn das Heilmittelbudget also oft unnötig belastet wird, erhalten Patienten mit dringendem Bedarf, egal ob BVB oder nicht, keine Rezepte mehr. Die Gesundheitsberatung holt den Patienten mit ins Boot In seinen Physiotherapien hat Dr. Frank Eger eine Gesundheitsberatung für alle Patienten eingerichtet. Ihnen wird bei diesem kostenfreien, zusätzlichen Termin ohne Fachsprache durch das Heilmittellabyrinth geholfen und durch die Wahl geeigneter Verordnungen ein möglicher Weg der Therapie zur Genesung aufge-
zeigt. Dabei können Fragen des Patienten in Ruhe beantwortet und Grundsätzliches zur Physiotherapie erklärt werden. Außerdem wird dem Patienten dabei geholfen, schnell an die passende Folgeverordnung zu gelangen. So ist es möglich, dass therapiebedürftige Patienten mehr Rezepte in Folge erhalten. Das führt zu einer Therapie ohne Unterbrechung, was für die Heilung maßgeblich ist.
„Unsere Therapeuten und Berater werden von unserer Software unterstützt“, informiert Eger, der seit 2009 mehrere Physiotherapien mit Medical Fitness betreibt. In der Software sind der Heilmittelkatalog und wichtige Praxisbesonderheiten und Langfristverordnungen hinterlegt. Durch eine Schnittstelle ist es – datenschutzkonform nach schriftlicher Freigabe durch den Patienten – möglich, alle hinterlegten personenbezogenen Daten und bisherigen Heilmittelverordnungen auch in der Software einzusehen. Das eröffnet den Beratern eine maßgebliche Erleichterung:
Durch eine farbige Kennzeichnung ist auf einen Blick zu erkennen, ob der Patient potenziell besonderen Verordnungsbedarf hat oder praxisinterne Behandlungsmöglichkeiten relevant sind. In der Beratung muss also nicht erst ausgearbeitet werden, welche Möglichkeiten der Patient hat. Die Beratungszeit kann dafür genutzt werden, dem Patienten in Ruhe die Optionen zu erläutern und einen möglichen Therapieplan zu erstellen. Durch das Setzen von Markern wird der Gesundheitsberater daran erinnert, den Patienten zum jeweiligen Zeitpunkt auf seine Folgeverordnung aufmerksam zu machen. So wird eine Therapieunterbrechung vermieden und der Behandlungserfolg optimiert. Die Gesundheitsberatung kommt auch dem Arzt zugute Gleichzeitig genießt der Arzt den Vorteil, auf mögliche BVBs aufmerksam gemacht zu werden, und kann sein Heilmittelbudget sparen bzw. besser und gezielter
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verteilen. Diese besondere Sicht auf die Ärzteschaft verdankt Dr. Frank Eger seiner Berufserfahrung im Pharma-Außendienst und im Betrieb von Ärztenetzwerken. Denn viele Ärzte schätzen bereits das Aufzeigen von Rezeptoptionen, das ihr Heilmittelbudget entlastet. Das zeigt sich auch in den Therapiezentren von Dr. Eger: Die Zusammenarbeit mit den Ärzten habe sich deutlich verbessert und intensiviert – zum Wohl des Patienten, versichert er. Nach Abschluss der Therapiephase ist der Patient selten vollständig beschwerdefrei. Nun zeigt die hauseigene Software im Bereich der Prävention Möglichkeiten auf, die der Patient zur weiteren Verbesserung seiner Vitalität nutzen kann. Verschiedene §-20-Präventionskurse, kassenspezifische Angebote oder individuelle Selbstzahlerleistungen können im Programm individuell – abgestimmt auf die jeweilige Therapieeinrichtung – in den Vordergrund gestellt werden. Eine verbesserte Patientenversorgung senkt die Gesundheitskosten In den Einrichtungen von Dr. Frank Eger sind circa ein Viertel der Patienten älter als 70 Jahre. Viele leiden unter geriatrischen Syndromen wie Gehbeschwerden, Schwindel und Taumel sowie Sturzneigung, wie er sagt. Das richtige Erkennen und Codieren dieser Beschwerden würde eine lebenslange Ausstellung von Rezepten erlauben, so Eger. Die Versorgung des Patienten könnte stark verbessert werden, denn jeder aktive Senior sei ja ein verhinderter Pflegefall!
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So reduzieren Software und Gesundheitsberatung in seinen Einrichtungen aktiv die Kosten im Gesundheitswesen und verbessern die Patientenbehandlung. Dr. Frank Eger resümiert: „Für uns hat sich der Einsatz der GBQM mehr als gelohnt, denn Ärzte und Patienten sind von unserer Fürsorge und Organisation begeistert. Wir haben zunehmend mehr
Patienten, die seit Jahren durchgehend bei uns therapiert werden – und die durchschnittlichen Rezeptwerte haben sich sehr erfreulich entwickelt.“ Reinhild Karasek ››› Mehr Informationen zur Software unter: www.gbqm.de www.netzwerk-gesundheitsberatung.de
Praxisbeispiel In den Einrichtungen von Dr. Eger wird der Fitnessführerschein bei Patienten in der Physiotherapie und im Medical Fitness zunehmend beliebter. In diesem §-20-Betreiberkonzept wird den Teilnehmern vermittelt, wie sie richtig trainieren. Mit diesem Laienwissen und dem Fachwissen des Therapeuten ist nachhaltiges Medi››› Dr. Frank Eger cal Fitness in jedem Alter mit geringem Aufwand für die Therapeuten möglich. Die GBQM-Software unterstützt die Gesundheitsberater dabei, den Patienten alle Möglichkeiten vorzustellen. Denn ein Problem sind die richtigen Patientenfragen: Rund die Hälfte der physiotherapeutischen Patienten haben regelmäßig Rückenschmerzen, ungefähr 40 Prozent haben Ausstrahlungen in die Extremitäten oder Empfindungsstörungen. Diese Fälle könnten sechs Monate budgetfrei als BVB behandelt werden – wenn die Möglichkeit der korrekten Codierung im Rezept erkannt und immer die richtigen Fragen gestellt würden. Zum Beispiel: „Haben Sie gleichzeitig auch Ausstrahlungen im Bein?“ Dieses Problem löst die Software durch vorgeschlagene Fragen, die den Berater unterstützen, alle Fakten zusammenzutragen. PS: GBQM bedeutet: GesundheitsBerater QualitätsManagement.
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Die persönliche Trainingserfahrung der Zukunft: Ein Multichanel Approach
Im Studio, per Livestream und On-Demand, das Mitglied hat die Wahl!
Nach der Krise ist vor der Krise. So kann man die derzeitige Situation wohl am besten beschreiben, denn in den Medien wird ständig von einer erneuten, potenziellen zweiten Corona-Welle gewarnt. Was das für das Land als Ganzes aber auch für die Fitnessindustrie im Einzelnen bedeuten würde, ist kaum vorstellbar. Statt sich auf bestehenden Angeboten auszuruhen, muss die Industrie die Zeit nun intensiv nutzen, um neue Produkte und Lösungen zu entwickeln, die den Bedürfnissen der Kunden entsprechen und der aktuellen, neuen Situation angepasst sind. Betreiber versuchen mit sämtlichen Mitteln, die Verbindung zu ihren Mitgliedern und der Community bestmöglich zu verstärken, denn die Mitgliedschaft allein reicht nicht mehr aus. Früher waren Fitnesseinrichtungen „the place of choice“, also der ausgewählte Ort, an dem sich Mitglieder getroffen haben um gemeinsam Sport zu treiben. Heute und in der Zukunft müssen die Gyms zur „brand of choice“ werden. Sie müssen den Mitgliedern vielseitige Möglichkeiten bieten, Inhalte und persönliche Betreuung abrufen zu können, die nirgendwo anders geboten werden können, sowohl vor Ort als auch digital. Technogym hat die Chancen der Krise wahrgenommen und sich auf „den neuen Markt“ vorbereitet. Schon in den vergangenen 35 Jahren war die digitale Innovation für uns stets der Schlüssel zum Wachstum der Fitnessbranche. Wir haben gesehen, dass sich gerade die Digitalisierung in den vergangenen Monaten durch die Krise noch einmal enorm beschleunigt hat und wir darauf reagieren mussten. Daher haben wir uns entschieden, den Fokus noch mehr als zuvor auf unsere digitalen
Christian Schröder,
Digital Sales Manager, Technogym Germany GmbH
Produkte und Lösungen zu legen. Durch die neue mywellness App 5.0 haben Betreiber die Möglichkeit, zu jeder Zeit und an jedem Ort mit ihren Mitgliedern in Kontakt zu bleiben, egal ob in der Einrichtung, auf Reisen oder im Homeoffice. Der Com-
munity zusätzlich eine maßgeschneiderte Trainingserfahrung auch außerhalb der Trainingseinrichtung anbieten zu können, ist somit der Schlüssel zum Erfolg: Dank der mywellness App 5.0 können Betreiber ihre Inhalte zusätzlich per Livestreaming und On-Demand bereitstellen, sodass die Mitglieder weiterhin gemeinsam mit ihren Lieblingstrainern trainieren können.
Die Art und Weise, wie diese Bindung bestehen bleibt, wird in Zukunft nicht mehr nur auf das Training vor Ort beschränkt bleiben, sondern muss um digitale Angebote erweitert werden. Ohne den Schritt in die digitale Welt besteht bei einem zweiten Lockdown, egal ob lokal begrenzt oder deutschlandweit, die Sorge, dass viele Fitnesseinrichtungen auf der Strecke bleiben könnten.
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››› DIGITALISIERUNG
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Die Welt ist digital – wie sieht es in Ihrem Studio aus? Die Welt ist digital. Ob im privaten Alltag oder beruflich – neue Technologien eröffnen neue Möglichkeiten, sie verändern die Art zu leben, zu konsumieren, den beruflichen Alltag und letztlich die Art der Unternehmensführung. Gerade die letzten Monate haben gezeigt, wie sich der Lauf des digitalen Fortschritts verändern kann und digitale Lösungen etablieren. Egal ob Industrie, Handel oder Dienstleister, die Auswirkungen der Digitalisierung treten mehr denn je in Erscheinung.
Als Unternehmer bleibt es nicht mehr bei der Frage, ob man Arbeitsabläufe digitalisieren kann, sondern vielmehr in welchem Umfang das möglich ist. Welche Unternehmensbereiche digitalisiert werden können und müssen, um in der heutigen Zeit erfolgreich zu bleiben. Wie ändert sich das Kundenverhalten und welche Technologien kann ich als Betreiber nutzen, um meine Existenz zu sichern. Fakt ist, der digi-
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talen Herausforderung muss sich, gerade jetzt, jeder Studiobetreiber stellen. Ist das aktuelle und moderne Studio schon digital? Durch den Einsatz digitaler Mitglieder-Apps haben Kunden die Möglichkeit, Termine, Kurse oder Trainingszeiten online zu buchen, ihre persönlichen Daten zu ändern oder die Studioauslastung in Echtzeit zu verfolgen.
TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG
Der Onlineverkauf von Mitgliedschaften in Kombination mit Zusatzverkäufen, sowie die Dienstplanung und das Abrufen wichtiger Unternehmenskennzahlen per Mitarbeiter-App, sind wesentliche Meilensteine auf dem Weg zur Digitalisierung unserer Branche. Der Kunde und die Digitalisierung Wo früher der Tag der offenen Tür ein Erfolg bringendes Mittel war,
››› DIGITALISIERUNG
© AdobeStock.com_ 238185440_Dragana Gordic
Digitale Zukunftsperspektiven Eine nicht mehr weite Zukunftsperspektive ist, dass der Trainer und die Betreuung das Studio virtuell verlassen werden. Das Mitglied wird in seinem Alltag begleitet und betreut. Bei seinem Arbeits- und Freizeitverhalten, bei der Ernährung und beim Einkauf. Und hier ist die Brücke zu einer angepassten und individuellen Produktempfehlung nicht mehr weit. Google macht es uns vor. Mit gezielter und adressierbarer Werbung wird Geld verdient. Das kann für die Studios in der Zukunft eine weitere wichtige Einnahmequelle werden.
steht nun eine attraktiv gestaltete, Rund-um-die-Uhr erreichbare und interaktive Homepage. Heute ist alles, was vor einiger Zeit eine digitale Komfort-Option darstellte, erforderlicher Alltag. Was man vorher bereits online erledigen wollte, ist nun der neue Standard. Der persönliche Besuch oder das Telefonat um diese Dinge zu erledigen, sind bereits lange lästig oder überflüssig. Die vergangenen Monate machen deutlich, das digitale Verhalten musste zwangsläufig zunehmen – dafür braucht es passende digitale Lösungen. Die Online-Vertragsverwaltung kennt alle aktuellen Vertragsvarian-
ten und ist stets aktuell. Die Online-Terminverwaltung weiß genau, wann welcher Mitarbeiter Dienst hat und welcher Termin wann stattfinden kann und darf. Die OnlineKursverwaltung zeigt immer den aktuellsten Kursplan an, auch an Feiertagen und informiert die Kunden schnell bei Kursausfällen.
Aidoo Software bietet Lösungen Jeder, der die Herausforderung Digitalisierung angenommen hat und weiterhin offen für die neuen Möglichkeiten ist, profitiert davon. Die digitale Zukunft ist Realität. Die solide Basis für alle digitalen Aktivitäten bildet dabei eine moderne Studiomanagementsoftware, die den Anforderungen gewachsen ist.
Darüber hinaus ermöglichen Online-Lösungen auch Trainingsflächen zu planen, aktuellen rechtlichen Bestimmungen zu erfüllen und damit auch der Dokumentationspflicht nachzukommen. Mit einer integrierten Lösung wird der Pflege- und Wartungsaufwand erheblich reduziert und die Fehlerquote minimiert.
Lassen Sie sich also von Spezialisten beraten, damit auch Ihr Unternehmen den digitalen Herausforderungen gewachsen ist und erfolgreich bleiben kann. Nehmen Sie Kontakt zu Aidoo Software auf um über die aktuellen Lösungen für Ihr Studio und Ihre Anforderungen zu sprechen.
Autor
Daniel Maschke ist einer der Gründer sowie Entwickler der Aidoo Software GmbH und Spezialist für digitale Entwicklungen. aidoosoftware/, Telefon +49 2853 8999 000 www.aidoo.de,
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NEWS aus der Welt der THERAPIE
I Kompetente EMS Medical Ausbildung für den Therapiemarkt Das GluckerKolleg als Marktführer im Bereich der EMS-Ausbildungen hat zusammen mit dem Therapie-Expertenteam um Volker Sutor (FOMT Institut - Fortbildungen für Orthopädische Medizin und Manuelle Therapie) eine professionelle EMSMedical Ausbildung entwickelt, welche alle Bestandteile vermittelt, um sicher und erfolgreich mit EMS am Patienten und in der Therapie, auch mit verschiedenen Abrechnungsmodulen zu arbeiten. Die Teilnahme ist nur für Ärzte und Physiotherapeuten sowie Sportlehrer mit Tätigkeit in der Therapie möglich. Ohne diese Ausbildungen ist unsere EMS Fitness Expert Ausbildung zu empfehlen. www.gluckerkolleg.de/ems-trainer-ausbildung
I Attraktiver Einstieg für Physiotherapie-Praxen in die Digitalisierung
Mit geringer Investition zum profitablen Selbstzahlerbereich in der Physiopraxis: Die Refurbished Machines von EGYM bieten dazu den optimalen Einstieg. Von den EGYM Ingenieuren wurden die Geräte für ein interaktives und motivierendes Trainingserlebnis einer strengen Generalüberholung unterzogen. Das Angebot ist mit anderen Produkten des Unternehmens kombinierbar, wie mit Smart-FlexGeräten, Firmenfitness mit qualitrain oder dem EGYM Campus. Alle Geräte entsprechen dem EGYM Qualitätsstandard und sind mit sämtlichem EGYM Equipment kompatibel, beispielsweise der EGYM Trainer App und der EGYM Branded Member App. Das heißt, alle Trainingsfortschritte werden in den EGYM Apps dokumentiert und sind für Mitglieder und Trainer jederzeit einsehbar. Zudem erhalten Refurbished Machines-Kunden exklusive Angebote vergünstigter Mobile Bundles. www.egym.com
I Betriebswirtschaftliche Beratung Die neu gegründete crosscorpo consulting GmbH wird das Handelsunternehmen crosscorpo ab sofort bei der betriebswirtschaftlichen Beratung von Physiotherapeuten, Gesundheitszentren und Ärzten unterstützen. Das Team der crosscorpo consulting besteht aus Betriebswirten, erfolgreichen Praxisbetreibern und Gesundheitsökonomen und verfügt über langjährige Erfahrung in der Beratung. Das Angebot richtet sich an Praxisgründer und an Betreiber, die ihre Einrichtung erweitern oder effizienter ausrichten möchten. Schwerpunkte sind u.a. Potenzialanalysen, die optimale Gestaltung von Räumlichkeiten, Implementierung von effizienten Unternehmensstrukturen, Optimierung der Praxisabläufe und TeamSchulungen. Ausgangspunkt jeder Beratung ist stets die individuelle Zielsetzung des Betreibers, alle weiteren Maßnahmen werden aus dieser abgeleitet. Weitere Infos unter: info@crosscorpo.consulting
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NEWS aus der Welt der THERAPIE
I Sensomotorisches Workout im Freien Mit den outdoor-tauglichen, handlichen Trainingsgeräten von TOGU ist ein effektives und abwechslungsreiches Outdoor-Zirkeltraining zu gestalten. Es ist eine willkommene Alternative zum klassischen IndoorTraining. Dabei geht es beim Zirkeltraining um das Absolvieren verschiedener Trainingsstationen nahezu ohne Pause, wodurch die Pulsfrequenz konstant leicht erhöht bleibt. Vielerlei Gestaltungsmöglichkeiten bieten dabei Spielraum für jedes Leistungslevel. Ein Outdoor-Trainingszirkel könnte wie folgt aussehen: Station Nr. 1: Jumper® mini – der luftgefüllte Trampolin-Ball trainiert alle Muskelgruppen – auch die tief liegenden. Zudem werden Koordination und Sensomotorik verbessert. Station Nr. 2: Moonhopper® Sport – das springende Wackelbrett schult Koordination und Gleichgewicht und trainiert intensiv Sprungkraft und Ausdauer. Station 3: Brasil® – die intelligenten Tiefenmuskeltrainer to Go konzentrieren sich auf die Rumpf- und Armmuskulatur, um eine starke Körpermitte zu trainieren. Station 4: Redondo® Ball – der Pilatesball lässt sich für das Bauchmuskel-, Beckenboden-, Rücken- und Nackentraining ideal nutzen. Station 5: TOGU® JumpYone – die Gymnastikmatte für klassische Bodenübungen aus Functional Training, Yoga und Pilates. www.togu.de
I Cleveres Physio-Programm für ein fittes Sprunggelenk
Die Orthese gibt dem Gelenk wieder Stabilität durch seitliche Stabilisierungselemente, die Schnürung und das Gurtsystem. Dabei sorgt der flache Aufbau für ein angenehmes Tragegefühl im Schuh. Sie kann auch nach der Verletzung getragen werden, um erneuten Verletzungen vorzubeugen. www.medi.biz/ankle
Bild: © www.medi.de
Ob im Profisport oder beim Freizeitvergnügen – eine Verletzung des Sprunggelenks ist schnell passiert. Wird die Therapie vernachlässigt, können sich daraus chronische Instabilitäten entwickeln. Um wieder fit im Beruf und in der Freizeit durchzustarten, gibt es von medi jetzt eine neue Orthese für das Sprunggelenk: die medi Ankle sport brace mit einem individuellen Physio-Programm für zu Hause. Damit können sich Betroffene im Laufe der Therapie steigern. Das Übungsprogramm wird mit dem Arzt und dem Therapeuten abgestimmt und einfach jederzeit zu Hause durchgeführt.
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NEWS aus der Welt der THERAPIE
I TheraPro im Februar 2021: Mehr Platz für eine bessere Teilnehmerverteilung Der Dreiklang aus Produktschau, Kongress und Rahmenprogramm hat die TheraPro zur begehrten Fachmesse für Therapie, Rehabilitation und Prävention im süddeutschen Raum gemacht. Vom 5. bis 7. Februar 2021 bietet die TheraPro neben einer umfassenden Produkt- und Dienstleistungspalette fachspezifische Kongresse sowie zahlreiche kostenlose Vorträge, Seminare und Workshops. „Durch zahlreiche Corona bedingte Veranstaltungsverschiebungen musste die TheraPro zwischenzeitlich in den Januar verschoben werden. Wir freuen uns jetzt aber über die Bestätigung, dass die TheraPro doch wie bereits etabliert vom 5. bis 7. Februar stattfinden kann. Die Branche freut sich und nach monatelanger Krise sehen wir hohen Bedarf nach Austausch“, so Rosi Haarer-Becker, die seitens des Georg Thieme Verlag das Programm des physiokongresses gestaltet. Die Veranstalter legen Wert auf ein den Gegebenheiten angepasstes Veranstaltungskonzept. „Die gegenwärtige Corona-Situation erfordert besondere Maßnahmen, denen wir mit allergrößter Sorgfalt nachkommen. Die TheraPro hat das gesamte ICS - Internationale Congresscenter Stuttgart zur Verfügung. Das bedeutet mehr Platz, eine bessere Besucherverteilung und eine flexible, den Erfordernissen angepasste Raumgestaltung. Zudem überarbeitet die Messe Stuttgart mit den zuständigen Behörden fortlaufend ihr Hygiene- und Sicherheitskonzept, das sich stets den aktuellen Gegebenheiten anpasst“, so Andreas Wiesinger, Mitglied der Geschäftsleitung der Messe Stuttgart. Das Spektrum der TheraPro reicht von Therapie- und Fitnessgeräten bis hin zu kompletten Praxiseinrichtungen. Themen wie Organisation und Verwaltung, Beratung und Weiterbildung werden vom vielfältigen Messeangebot gleicherweise abgedeckt. Das interdisziplinäre Messeduo – bestehend aus der Verknüpfung der TheraPro mit der MEDIZIN-Messe – findet jedoch erst im Jahr 2022 wieder statt, da aufgrund der Verschiebung des Ärztekongresses auf das Jahr 2022 auch die MEDIZIN-Messe weichen wird.
I Tragbares Sensorsystem „Mobile GaitLab“ als Medizinprodukt zertifiziert Wie sicher bewegen sich Parkinsonpatienten im Alltag und was sagt das über ihren Krankheitsverlauf aus? Antworten auf diese Fragen gibt künftig „Mobile GaitLab“ – ein Sensorschuh, der die Gangqualität im alltäglichen Leben der Patienten kontinuierlich erfasst. Durch die Zertifizierung als Medizinprodukt kann das tragbare Sensorsystem künftig für die Versorgung von Parkinsonpatienten eingesetzt werden. Prof. Dr. Jochen Klucken von der molekular-neurologischen Abteilung des Universitätsklinikums Erlangen entwickelte „Mobile GaitLab“ gemeinsam mit dem Erlanger Startup-Unternehmen Portabiles HealthCare Technologies sowie Prof. Dr. Björn Eskofier vom Lehrstuhl für Informatik 14 (Maschinelles Lernen und Datenanalytik) an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg. www.fau.de
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Foto: Portabiles HealthCare Technologies GmbH
www.therapro-messe.de
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››› THERAPIE
WAT-Gutachten
››› Digitale Pressekonferenz zum WAT-Gutachten (v.l.n.r.) mit den Vertreterinnen der Berufsverbände: Bettina Kuhnert – Vorstandsmitglied des Deutschen Verbands der Ergotherapeuten e.V. (DVE), Katrin Schubert – Vorsitzende vom Deutschen Bundesverband für akademische Sprachtherapie und Logopädie (dbs), Professor Dr. Günter Neubauer – Direktor des Instituts für Gesundheitsökonomik (IfG), Ute Repschläger – Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands selbstständiger Physiotherapeuten IFK, Martina Schmidt – 1. Vorsitzende des Deutschen Verbands für Podologie (ZFD)
Droht eine Zentralisierung und Kommerzialisierung in der Therapie? Die Ergebnisse zur Wirtschaftlichkeit ambulanter Therapiepraxen malen ein düsteres Bild. Es besteht dringender Handlungsbedarf! Darin herrscht Einigkeit unter den Verbandsvertreter der Therapieberufe. Doch langfristige und nachhaltige Lösungen sind nicht in Sicht. Die Berufsverbände in der Physiotherapie fordern auf Basis der vorliegenden Wirtschaftlichkeitsanalyse des IfG, Institut für Gesundheitsökonomik, eine Preiserhöhung pro Behandlungseinheit seitens des GKV-Spitzenverbands von über 50 Prozent.
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Das scheint im Moment utopisch. Zumal Dr. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, anlässlich der am 19. August bekannt gewordenen vorläufigen Finanzergebnisse der gesetzlichen Krankenversicherung noch am gleichen Tag erklärte: „Wir müssen davon ausgehen, dass die Ausgaben für die medizinische Versorgung auch ohne Corona-Effekte weiter ansteigen werden, während die Einnahmesituation ab dem kommenden Jahr aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sehr schwierig wird. Deshalb bedarf es einer großen gemeinsamen Anstrengung aller Akteure im
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Gesundheitswesen und der Politik, um die finanzielle Stabilität der gesetzlichen Krankenversicherung auch im kommenden Jahr zu sichern.“ Ende August beginnen nun die Verhandlungen zwischen GKV-Spitzenverband und den vier Berufsverbänden in der Physiotherapie: Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten – IFK e.V., Physio Deutschland, Deutscher Verband für Physiotherapie, Physiotherapieverband VDB und VPT Verband Physikalische Therapie. In den Unterredungen soll die Wirtschaftlichkeitsanalyse ambulanter
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Therapiepraxen – das WAT-Gutachten – die Verbände in ihren Forderungen unterstützen. In einer Pressekonferenz am 30. Juli 2020 stellten das Institut für Gesundheitsökonomik (IfG), vertreten durch Institutsdirektor Professor Dr. Günter Neubauer, und Vertreter der Berufsverbände die aktuelle Wirtschaftlichkeitsanalyse ambulanter Therapiepraxen vor. Und das, was Professor Neubauer als Ergebnis präsentierte, setzt das fort, was seit Jahren gefordert wird. Nicht nur, dass die Einkommen der systemrelevanten Praxen hinter den Kolleginnen und Kollegen in Krankenhäusern hinterherhinkt, sondern die wirtschaftliche Existenz der Praxisinhaber, vor allem der vielen Einzelunternehmen ohne therapeutische Mitarbeiter ist gefährdet. Hier sinkt der errechnete Überschuss bezogen auf das Jahr 2018 – vor Steuern und Sozialabgaben – auf unter 17 Euro pro Arbeitsstunde. In größeren Einrichtungen kommt ein Praxisinhaber im Schnitt auf immerhin knapp 30 Euro. Zur finanziell nicht angemessenen Situation der meisten ambulanten therapeutischen Einrichtungen kommt, dass angestellte Fachkräfte und Spezialisten nicht entsprechend bezahlt werden können. Die Folge ist, dass der Fachkräftemangel sich in den Therapie-Praxen manifestiert, denn so ist es Praxisinhabern unmöglich, mit anderen Arbeitgebern in den Wettbewerb zu treten. Neben der betriebswirtschaftlich nicht zufriedenstellenden Ge-
samtlage zieht sich von Jahr zu Jahr das Thema der Verwaltungsarbeit. Diese Arbeit müsste in das Entgeltsystem der Physiotherapie eingepreist werden, fordert das WAT-Gutachten. Denn die vergütete Behandlungszeit der Krankenkassen mit 15 bis 25 Minuten decken in keiner Weise die Zeit, welche tatsächlich in der Therapie aufzubringen ist. Hinzu kommen Vor- und Nachbereitung, Dokumentation und Kommunikation mit den Verschreibern. Die Analyse des IfG geht von einem Zeitaufwand von durchschnittlich 30 Minuten pro Therapieeinheit aus. Die Gefahren, die sich hieraus ergeben, benennt Institutsdirektor Neubauer. Einerseits kann dies zu einer Zentralisierung führen, die eine flächendeckende physiotherapeutische Versorgung nicht mehr gewährleisten kann. Andererseits besteht das Risiko der Kommerzialisierung, kleine Praxen verschwinden vom Markt und durch Kettenbildung könnte es zur Monopolisierung kommen. Was solchen Entwicklungen entgegenzusetzen ist – außerhalb
››› Keine erfreulichen Nachrichten enthält das WAT-Gutachten, das Professor Dr. Günter Neubauer, Direktor des Instituts für Gesundheitsökonomik (IfG), am 30. Juli 2020 in einer digitalen Pressekonferenz vorstellte.
des ökonomischen Aspekts –, bleibt offen. Denn die Vergütungsverhandlungen der Berufsverbände mit dem GKV-Spitzenverband allein werden das kaum richten können. Übrigens: Sollten sich beide Parteien bis Ende September nicht einigen, entscheidet eine unabhängige Schiedsstelle über die Vergütungssätze.
Reinhild Karasek
Am WAT-Gutachten teilnehmende Verbände: ››› Ergotherapie: Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. ››› Logopädie/Sprachtherapie: Deutscher Bundesverband für
Logopädie e.V., Deutscher Bundesverband für akademische Sprachtherapie und Logopädie, LOGO Deutschland ››› Physiotherapie: Bundesverband selbstständiger Physio-
therapeuten – IFK e.V., Physio Deutschland, Deutscher Verband für Physiotherapie, Physiotherapieverband VDB und VPT Verband Physikalische Therapie ››› Podologie: Bundesverband für Podologie, podo Deutschland und
VDP, Verband Deutscher Podologen
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Physiotherapeuten und die Selbstzahlerleistungen
Nur ein Märchen oder doch Realität? Es wird viel darüber geredet und kaum einer schafft es: die systematische Vermittlung von zusätzlicher Behandlungszeit als Selbstzahlerleistung oder der Transfer von Patienten in den Trainingsbereich und somit in eine selbstzahlende Mitgliedschaft. Hier ein paar Tipps.
In der Praxis klagen Physiotherapie-Praxisinhaber gegenüber Kollegen und Sachverständigen
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regelmäßig: „Meine Therapeuten können das nicht und können nicht einmal ein Theraband verkaufen, geschweige denn Empfehlungen aussprechen.“ Warum ist das so? Ganz einfach: Ein Physiotherapeut lernt in seiner Ausbildung nicht, seine Leistung klar und strukturiert zu empfehlen bzw. zu verkaufen. Er ist somit darin ungeübt und fühlt sich unsicher. Das bringt wiederum das Gefühl von
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Angst mit sich. Die Befürchtung, nicht richtig verstanden zu werden, und die damit verbundene Sorge vor einer Verneinung bzw. Ablehnung seitens des Patienten. Was also fehlt, ist das „Wie“ und somit die optimale Art und Weise der Kommunikation bei der Empfehlung. Genauso wie Sie und ich Fahrradfahren gelernt haben, kann jeder Mensch auch diese kommunikative Fähigkeit des Empfehlens erlangen und verbessern.
››› THERAPIE
Was in der Therapie nicht funktioniert Das wäre einen Verkaufsprozess aus irgendeiner anderen Branche – wie zum Beispiel aus der Fitnessbranche, Kosmetikbranche – unverändert, ungeachtet der Spezifitäten in die Physiotherapiebranche zu übertragen. Der Grund: In der Therapie finden sich andere Rahmenbedingungen vor. Die Offensichtlichste von allen ist, dass Patienten davon ausgehen, dass sie durch ihre gesetzliche Krankenkasse alle erforderlichen Leistungen bezahlt bekommen. Neben dem Manko der fehlenden Kommunikationsfähigkeit der Physiotherapeuten gibt es in den Praxiseinrichtungen auch keine Struktur für Empfehlungsprozesse. Also wo, wann und wie vermittelt man einem Patienten, der ein 6er-Rezept vom Arzt verschrieben bekommen hat, zusätzliche Behandlungszeit oder die Buchung der Trainingstherapiefläche?
Wie Sie die Vermittlung von Selbstzahlerleistungen zum Erfolg führt Sprechen Sie die Empfehlung bereits nach der ersten Behandlung aus. Nach abgeschlossener Therapie ist der Leidensdruck, wenn oft auch nur kurzfristig, verschwunden und die Notwendigkeit, für eine Behandlung oder ein Training selbst zu bezahlen, fehlt. Die Empfehlung muss im Erstgespräch erfolgen. Fixieren Sie schriftlich einen festen Ablauf beim Ersttermin mit Neupatienten. Ohne feste Strukturen überlassen Sie den Erfolg dem Zufall. Mit einem digitalisierten Selbsterkenntnisgespräch des Patienten wird der Bedarf und Nutzen für „mehr Leistung“ erkannt, gefestigt und automatisch festgehalten. Es darf sich dabei nicht um eine unglaubwürdige Anamnese handeln.
Ihre Therapeuten müssen die Leistungen einheitlich kommunizieren. Hier gibt es viele spezielle Schlüsselsätze. Lassen Sie sich von Spezialisten helfen und greifen Sie auch hier auf Digitalisierung zurück, um es Ihren Physiotherapeuten einfacher zu machen. Schulen Sie das System mit Ihren Mitarbeitern regelmäßig. Wie bei jedem Profisportler gilt: Nur regelmäßiges Training mit einem Spezialisten bzw. Coach verhilft Ihnen zu Höchstleistungen. Win-win-Situation schaffen Wenn Ihre Physiotherapeuten es geschafft haben, dem Patienten zusätzliche Behandlungszeit zu vermitteln, dann trägt nicht nur Ihr Patient einen großen Nutzen wie eine schnellere und eventuell längere Schmerzfreiheit davon. Auch Ihre Therapeuten werden sich über ein angenehmeres Arbeiten freuen, aufgrund der vielen entspannteren 40-MinutenTermine mit einem Patienten. Es ist dann endlich auch mal ausreichend Zeit, dass Mitarbeiter ihr gesamtes Know-how einbringen können, und ihr Wissen macht sich bezahlt. Wir sprechen also von einer Win-win-Situation. Und gerade durch die Vermittlung von zusätzlichen Behandlungszeiten wird eines ermöglicht: der Transfer auf die Trainingstherapiefläche. Allgemein ist bekannt, dass dem Großteil der Patienten nachhaltig nur dann geholfen werden kann, wenn dieser sein Leben durch regelmäßiges Training aktiver gestaltet – zum Beispiel im Trainingsbereich der Therapie.
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Neben dem nachhaltigen Patientenerfolg wird hierdurch noch dazu der wirtschaftliche Erfolg für das Unternehmen erhöht und eine Unabhängigkeit vom Kassensystem geschaffen. Wieder eine Win-win-Situation.
ren mit einem einheitlichen Arbeitsprozess versehen. Dieser Prozess ist ehrlich und transparent, ganz zum Nutzen des Patienten und sorgt gleichzeitig für eine Erhöhung der Rentabilität Ihrer Therapie.
Sie sehen: Auch hier kommen Sie um eine Investition nicht herum. Die Fähigkeit der Leistungskommunikation Ihrer Mitarbeiter und der Empfehlungsprozess spielen die größte Rolle für einen nachhaltigen Erfolg.
Praxisbeispiel zum Verständnis: der Empfehlungszeitpunkt Der erste Ansatz, den Sie beispielsweise beleuchten sollten, ist der Zeitpunkt der Empfehlung. Ein Patient öffnet sich einer Empfehlung nur dann, wenn der Leidensdruck hoch und die Notwendigkeit für ihn dementsprechend erkennbar ist. Empfehlen Ihre Therapeuten erst nach abgeschlossener Behandlung den Bewegungsbereich, sieht der Patient aufgrund der durch die Therapie wieder erlangten Schmerzfreiheit – natürlich oftmals leider nur kurzfristig – keinerlei Notwendigkeit mehr, eine gezielte Bewegung in sein Leben zu integrieren.
Verzweifeln Sie nicht, denn für diese Problematik gibt es Lösungen. Ein aus der Praxis erprobtes System. Es beinhaltet eine speziell entwickelte Empfehlungspsychologie für Physiotherapeuten, die die Kommunikation mit dem Patienten leicht, zielführend und erfolgreich macht. Durch ein Schulungskonzept und mit digitalen Hilfsmitteln wird diese Fähigkeit rasch erlernt und zum ande-
Erfolg spricht für sich. Mit einem anders gestalteten Empfehlungssystem für Physiotherapeut werden aus einem 6er-Rezept durchschnittlich 60 Prozent selbstzahlende Behandlungszeit generiert und bis zu 35 Prozent selbstzahlende Patienten für den Bewegungsbereich gewonnen. Wir sprechen hier von Mitgliedschaften mit einer Laufzeit von 24 Monaten und einem Beitrag zwischen 70 und 80 Euro pro Monat. Auch Ihre Therapeuten sind dazu in der Lage, wenn Sie bereit sind, in Ihre Mitarbeiter zu investieren. Wenn Sie etwas verändern wollen, dann müssen Sie flexibel sein, nur dann ergeben sich Chancen. Haben Sie Mut zur Veränderung!
Autor
Thomas Kämmerling ist Physiotherapeut, Sachverständiger für Gesundheitsanbieter des DSSV, Physio-Spezialist der Experten Allianz für Gesundheit e.V., internationaler Referent zum Thema Leistungskommunikation und Geschäftsführer der KWS GmbH. E-Mail: kontakt@kws-schwerte.de
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EMS-Training erweitert das Behandlungsspektrum
Physiotherapie auf hohem Niveau Die Praxis für Physiotherapie „PhysioSteps2“ in Wien steht für hohe fachliche Kompetenz sowie ein individuelles und vielfältiges Therapieangebot. Stefaniya Naydenova und ihr Team haben sich auf komplexe Erkrankungen spezialisiert. Der brennende Wunsch zu heilen und zu helfen treibt sie jeden Tag aufs Neue an.
Medizinisches EMS-Training Der Körper ist ein sensibles Instrument. Ist das harmonische Zusammenspiel durch Verletzung oder Erkrankung gestört, benötigt er neben medizinischer Versorgung nachhaltige Unterstützung. Physiotherapie kann den Hei-
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lungsprozess in vielen Bereichen der Medizin wirkungsvoll vorantreiben. Krankheitsbilder im Bereich Orthopädie und Neurologie Ergänzend zum bisherigen Ansatz haben Stefaniya Naydenova und
TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG
ihr Team ihr persönliches Behandlungsspektrum erweitert und bieten seit Anfang 2019 in ihrer Praxis medizinisches EMS-Training an. Das breit gefächerte Leistungsspektrum der Ganzkörper-Elektromuskelstimulation wird bei komplexen orthopädi-
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schen wie neurologischen Krankheitsbildern individuell an den Patienten angepasst und zielgerichtet eingesetzt. Dabei sieht das Team der Physiotherapie PhysioSteps² folgende Vorteile beim Einsatz von medizinischem EMS-Training: ››› einfachere Anbahnung von
Bewegungsmustern und somit erleichterte Bewegungskoordination ››› konkrete Hilfestellung bei
unspezifischem Rückenschmerz
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››› positiver Einfluss auf das
Schmerzkontrollsystem möglich ››› ohne Gelenkbelastung im
offenen und geschlossenen System arbeiten ››› Patient kann bereits in der
Akutphase global „beübt“ werden – dadurch Reduktion des Risikos von: Atrophien, Stauungen, Durchblutungsstörungen und Entzündungsreaktionen Körperliche Entlastung des Therapeuten – zusätzliche Einnahmen für die Praxis „Sicherlich war auch meine eigene sowie die körperliche Entlastung meiner Mitarbeiter ein wichtiges Entscheidungskriterium
für den Einsatz von EMS-Training in der Praxis. Physiotherapie ist ein Knochenjob – wer anderen helfen will, muss auf sich selbst achtgeben“, sagt Stefaniya.
Anspruch eines nachhaltigen Behandlungsansatzes gerecht und erzielen darüber hinaus noch kassenunabhängige Einnahmen für die Praxis.“
„Wir wollen uns von anderen Physiotherapie-Praxen abheben und schauen daher gerne über den Tellerrand hinaus“, so die fortschrittlich denkende Inhaberin. „EMS-Training unterstützt uns dabei, die Eigenverantwortlichkeit unserer Patienten zu stärken. Viele kommen im Anschluss an die Therapie auch weiterhin 1 x wöchentlich zum EMS-Training zu uns. Wir werden damit unserem
„Ich kann jeder Kollegin und jedem Kollegen EMS-Training empfehlen. Meine Erfahrungen sind fachlich wie wirtschaftlich sehr positiv. Aktuell müssen wir Patienten und Anfragen sogar auf die Warteliste nehmen, da wir den EMS-Bereich bereits nach wenigen Monaten voll ausgelastet haben“, resümiert Stefaniya. Info: www.physiosteps2.at
Autor
Burkhard Peters ist Diplom Sportlehrer mit Schwerpunkt Sportmedizin und Trainingslehre und hat langjährige praktische Erfahrungen in der Sporttherapie, u.a. in der eines Fußball-Erstliga-Vereins sowie in der Führung und Beratung von Praxen und Gesundheitseinrichtungen. Seit 2018 ist er verantwortlich für den Bereich Healthcare bei miha bodytec. E-Mail: bp@miha-bodytec.de, www.miha-bodytec.de
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Eine Pilotstudie von Barbara Tögel
››› Barbara Tögel mit Armin Brucker, Praxisinhaber des Körperwerks in Freiburg
Patientenedukation mit virtuellen Lehrvideos Die 30-jährige Physiotherapeutin studiert an der Donau-Universität Krems Muskuloskelettale Physiotherapie, MSc/OMT und schreibt derzeit ihre Masterarbeit. Mit Bezug auf ihre praktische Arbeit im Körperwerk Freiburg in Baden-Württemberg hat sich ihre Masterthesis ergeben: Patienteneduktion mittels virtueller Lehrvideos am Beispiel von Patientinnen und Patienten mit unspezifischen Nackenschmerzen. Es soll untersucht werden, inwieweit die Aufklärungsvideos Patienten nachhaltig helfen können, Schmerzen, Einschränkungen und die Gefahr der Chronifizierung zu reduzieren.
TT-DIGI: Frau Tögel, wie Sie sind auf dieses Thema gekommen? Barbara Tögel: Es gibt zum Thema unterschiedliche Herangehensweisen. Eine Aufklärung kann in einer 1:1-Situation stattfinden oder es kann – wie es in einigen Studien der Fall war – gedrucktes Material, ein sogenanntes Neck Book, ausgegeben werden. Auch PowerPoint-Präsentationen werden immer
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häufiger zur Information mehrerer Personen genutzt. Um den organisatorischen Aufwand möglichst gering zu halten und die Vorteile der Digitalisierung zu nutzen, fragte ich mich, ob es sinnvoll wäre, Edukationsvideos zum Thema „unspezifische Nackenschmerzen“ Patienten zur Verfügung zu stellen. Ein Video könnte die Motivation steigern, auch nach der akuten Phase etwas für die Gesundheit zu tun und an „Schwachstellen“, wie zum Beispiel
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einer eingeschränkten Beweglichkeit oder einem Kraftdefizit, zu arbeiten. TT-DIGI: Gab es ein Initialerlebnis im Praxisalltag? Barbara Tögel: Einer Patientin, die aufgrund lang anhaltender Schmerzen seit Monaten zu uns in die Praxis kam und keine Besserung zeigte, empfahl ich ein Kinder-Video zum Thema Schmerz vom Deutschen Kinderschmerzzentrum. Es erklärt in einfachen Worten den Unterschied zwischen einem akuten und einem chronischen Schmerz und zeigt Lösungswege auf. Beim nächsten Termin dankte mir die Patientin sehr für diesen Hinweis. Sie hatte vorher die unterschiedlichsten Erklärungsmodelle von Ärzten und Therapeuten gehört, was sie verunsicherte. Nachdem sie das Video gesehen hatte, konnte sie besser mit ihrem Problem umgehen, wusste, wo sie sich außerdem Hilfe suchen konnte, und tatsächlich stellte sich eine baldige Besserung ein. TT-DIGI: Haben Ihre eigenen Erfahrungen im Therapiealltag hierbei eine Rolle gespielt? Barbara Tögel: Mir ist aufgefallen, dass Menschen, die gut über ihr Krankheitsbild aufgeklärt sind, besser mit ihren Beschwerden umgehen können und weniger Angst vor ihren Symptomen haben. Es scheint, als seien sie motivierter, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und aktiv etwas gegen ihre Beschwerden zu tun. Zudem sind Übungsanleitungen, die Patienten zu Hause oder in einer Trainingseinrichtung durchführen können, ein zentraler Bestandteil der Physiotherapie. Es ist wichtig, dass die Betroffenen sehen, dass sie selbst den größten Beitrag zur Besserung oder zur Genesung leisten können. Im Körperwerk nehmen wir uns Zeit, für eine gründliche Aufklärung über Ursachen, Prognosen und Therapiemöglichkeiten. Zentral dabei ist, sich gezielt mit Patienten zusammenzusetzen, das Erklärte zu visualisieren, Ziele zu vereinbaren und Therapievorschläge zu machen. Eine Aufklärung während die Person „auf der Bank liegt“ und behandelt wird, ist definitiv weniger nachhaltig. TT-DIGI: Ist die Patientenaufklärung im Praxisalltag realistisch?
Barbara Tögel: Zeitdruck, volle Terminpläne und häufige Therapeutenwechsel machen die Aufklärung oft schwierig. Mangelndes Wissen oder fehlende Erfahrung können ebenfalls ein Problem sein. Trotz alledem sollte eine Aufklärung ein fester Bestandteil der Therapie sein. Patienten möchten nach einem Arzt- oder Therapeutenbesuch wissen: Woher kommen die Beschwerden? Wie lange wird es dauern? Was können Sie für mich tun? Was kann ich selbst dagegen tun? Die Beantwortung dieser Fragen erhöht die Zufriedenheit und schafft eine gewisse Sicherheit. TT-DIGI: Wie können hier Lehrvideos helfen? Barbara Tögel: Sie können dieses wichtige Wissen diagnosespezifisch vermitteln. Fallen Personen in ein Muster oder haben eine bestimmte Diagnose, wie zum Beispiel „unspezifische Nackenschmerzen“, können Videos gezeigt werden. Nicht nur Patienten, auch Therapeuten können davon lernen und profitieren. In einer groß angelegten Studie sahen Patienten nach Schleudertraumata ein zwölf-minütiges Video, indem Ärzte und Therapeuten über das Krankheitsbild aufklärten. Sie hatten – im Vergleich zur Kontrollgruppe, der das Video nicht gezeigt wurde – nach einigen Wochen und Monaten deutlich weniger Beschwerden. Nur 4 Prozent der Probanden nahmen ein halbes Jahr später noch Schmerzmedikamente ein. In der Kontrollgruppe waren es hingegen 36 Prozent (siehe Literaturhinweis zu Oliveira A).
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TT-DIGI: Was unterscheidet Lehrvideos von anderen digitalen Möglichkeiten? Barbara Tögel: Online gibt es unzählige Artikel, Videos und Apps, die Hilfestellungen und Lösungen für muskuloskelettale Beschwerden bieten. Einige davon sind auch von guter Qualität. Allerdings führt diese Informationsflut häufig zu Verwirrungen und Unsicherheiten, manchmal werden kontraproduktive Übungen durchgeführt. Lehrvideos, die zusätzlich zur Therapie eingesetzt werden, sollen helfen, die eigenen Krankheitssymptome besser zu verstehen. Es werden Übungen präsentiert, die exakt für die vorhandene Problematik infrage kommen – sie sind gezielt und evidenzbasiert. Sie können als Zusatz wie „Fango“ oder „Elektrotherapie“ gesehen werden. Sie sollten systematisch nach den Physiotherapie-Terminen gezeigt werden. Es ist nicht das Ziel, einen Therapeuten-PatientenAustausch über das Krankheitsbild zu ersetzen. Vielmehr soll eine gute Basis für die Kommunikation geschaffen werden. In der Therapie und dem Training ist es dann möglich, Rückfragen zu stellen und auf Individuelles einzugehen. TT-DIGI: Sie formulieren die Vision, dass Lehrvideos als Kommunikationstool zwischen Ärzten und Therapeuten dienen könnten. Wie stellen Sie sich das vor? Barbara Tögel: Großartig wäre, wenn es eine offizielle Plattform mit Videos zu Krankheitsbildern und klinischen Mustern gäbe. Diese könnten von Forschern und Angehörigen des Gesundheitswesens bereitgestellt werden. Nicht nur Patienten hätten einen Vorteil, auch Ärzte und Therapeuten wären auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft. Oft weiß der Physiotherapeut nicht, welche Therapie beim Arzt stattfindet. Andersherum wissen Ärzte häufig nicht, was in der Physiotherapie geschieht. Ein „Best-Practice-Video“ könnte diese Unklarheiten beseitigen und zu einer besseren Kooperation beitragen. Patienten fühlen sich gut aufgehoben, wenn Ärzte und Therapeuten dieselbe Meinung vertreten und eine adäquate und abgestimmte Behandlung durchführen. TT-DIGI: Wie stellen Sie sich die Therapie der Zukunft vor?
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Barbara Tögel: Die aktuellen Formen der Therapie bleiben sicherlich zu einem Großteil so bestehen. Zudem können Videos, Online-Kurse und Apps eingesetzt werden, um das Therapieangebot zu erweitern und einzelne Bereiche, wie zum Beispiel eine Trainingsplananpassung und zusätzliche Aufklärung, sowohl für Therapeuten als auch für Patienten zu vereinfachen. Die Teletherapie wird in Zukunft vermehrt eingesetzt. Therapeuten werden reale wie virtuelle Termine haben. Patienten, die viel reisen oder in einer anderen Stadt, in einem anderen Land leben, ist es möglich, ihre Therapie aus der Ferne in Anspruch zu nehmen. Vielen Dank für das Gespräch.
Das Interview führte Reinhild Karasek. Literaturhinweise: Butler DS, Moseley GL, Sunyata. 2016. Schmerzen verstehen. 3. Auflage. Berlin Heidelberg: Springer. Oliveira A, Gevirtz R, Hubbard D. A Psycho-Educational Video Used in the Emergency Department Provides Effective Treatment for Whiplash Injuries. Spine, Juli 2006, 31(15),1652–1657.
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NEWS aus der Welt des TRAININGS
I MATRIX übernimmt Distribution von FreeMotion Kabelzugmaschinen und Incline Trainer Als Full Service Partner vertreibt die Johnson Health Tech. GmbH nun offiziell die FreeMotion Kabelzüge und den Incline Trainer in Deutschland und Österreich. Die fortschrittlichen, kabelbasierten Krafttrainingsgeräte von FreeMotion ermöglichen es, verschiedene Muskelgruppen auf einem einzigen Gerät mit uneingeschränktem, dreidimensionalem Bewegungsablauf zu trainieren. Die biomechanisch optimierten Geräte arbeiten mit unabhängigen Kabelzügen und teilweise progressivem Widerstand. Damit bieten sie dem Trainierenden bei jedem Workout die volle Kontrolle über seine Bewegung und Muskelaktivierung und überlassen diese nicht dem Gerät. Mit dem FreeMotion INCLINE Trainer, der mit einer Neigung von -3% bis +30% für ein besonders wirkungsvolles Cardiotraining mit maximaler Fettverbrennung sorgt, bietet der Gerätehersteller aus Frechen nun einen weiteren attraktiven Baustein für die Cardiofläche. www.matrixfitness.com
I Prävention: Trainerschulungen bei HUR Für die Durchführung eines §20-Präventionskurses prüft die Zentrale Prüfstelle für Prävention die Qualifikation des Anbieters. Ab Januar 2021 reichen hierfür im Handlungsfeld „Bewegung“ die beruflichen Abschlüsse als Physiotherapeut, Sportwissenschaftler oder Sport-/Gymnastiklehrer nicht mehr aus. Ab 1.1.21 müssen detaillierte Unterlagen zu den Ausbildungsinhalten nachgewiesen werden. Somit ist es ratsam, vor Verschärfung der Anbieterqualifikation an einer Trainerschulung teilzunehmen und sich noch 2020 zertifizieren zu lassen. Freie Plätze bei einer Trainerschulung bietet die Firma HUR an. Aktuell gibt es drei Termine. Sie erhalten alle notwendigen Unterlagen und können den Kurs nach der Schulung sofort einsetzen. www.hur-deutschland.de
I Draußen gesund trainieren: Dr. WOLFF Outdoor Campus In einer Zeit mit unangenehmen Verboten sehnt sich der Mensch nach Freiheit und Freiraum. Viele haben das Open-Air-Training entdeckt und möchten es nicht mehr missen. Jetzt hilft eine clevere Outdoor-Konzeption, um neue Kunden zu finden und alte zu binden. Dr. Wolff bietet eine Konzeptlösung mit elf Stationen für das Gesundheitstraining an der frischen Luft. Auf nur 100 qm² werden die Bereiche Kraft, Stabilität und Mobilität großzügig abgebildet. Die Geräte benötigen keine Fundamente und mit Marketing und Schulung kann es direkt losgehen. www.dr-wolff.de
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NEWS aus der Welt des TRAININGS
I emotion fitness präsentiert motion balance system
I Team ICG® Club Ride Tour 2020 - Outdoor Special
In Zusammenarbeit mit der Ruhr-Universität-Bochum hat emotion fitness ein Forschungsprojekt durchgeführt, mit dem der Einfluss der Krafteinwirkung durch Ergometertraining beim Einwachsen von HIP Tep Prothesen untersucht werden kann. Dabei konnte ein Messsystem für das motion cycle 600 med entwickelt werden, was nun in den Markt eingeführt wird.
Bereits seit über zwölf Jahren veranstaltet die Indoor Cycling Group® die Team ICG® Club Ride Tour quer durch Deutschland und begeisterte dabei schon über 20.000 Teilnehmer.
Die Kraftverteilung zwischen rechter und linker Seite beim Treten kann dabei gemessen und dargestellt werden. Um den Einsatz in der Therapie zu vereinfachen, hat emotion fitness dazu auch drei Serious Games entwickelt, welche gezielt genutzt werden können, um koordinative Fähigkeiten zu verbessern und Dysbalancen abzubauen. Die neue Option motion balance system ist seit dem 01.09.2020 über die Fachhandelspartner erhältlich.
Bei einem besonderen Outdoor Special in Horb am Neckar konnte die Tour in diesem Jahr trotz der aktuellen Corona-Situation nun weiter fortgesetzt werden. Unter strengen Hygieneauflagen sind fast 100 motivierte Teilnehmer gemeinsam mit zehn ICG® Master Trainern ganze fünf Stunden auf den neuesten Life Fitness powered by ICG® Bikes kräftig in die Pedale getreten und haben für ein unvergessliches Erlebnis gesorgt. www.teamicg.de
www.emotion-fitness.de
I CHIBA – Damit der Grip beim Workout stimmt
I Sportgeräte dauerhaft entkeimen
Das Modell „Gel extrem“ von CHIBA ist für alle diejenigen gedacht, die ungern Kompromisse eingehen. Der Handschuh sorgt für sichern Grip auf allen Materialien durch seine Innenhandkonstruktion mit rutschsicheren Digital Carbon Fibre Einsätzen. Die anatomisch geformte Gelpolsterung auf der Innenhand fängt Stöße geschmeidig ab und schützt so die Hände optimal. Ventilationslöcher an der Innenhand um einen hitzebedingten Leistungsabfall zu vermeiden, schaffen ein gutes Klima im Handschuh, auch bei fordernden Workouts.
Auf die neuartige Hygienetechnologie Dyphox setzen zwei BestformFitness-Studios in Konstanz und Albstadt sowie das Fitness-Rottweil im Rahmen eines Pilotprojekts. Ziel der Kooperation ist es, vielberührte Oberflächen wie Fitnessgeräte oder Getränkespender ergänzend zur klassischen Desinfektion dauerhaft zu entkeimen und etwaige Lücken in Hygieneketten zu schließen. Das lackartige Oberflächenbeschichtungssystem macht sich dafür den physikalischen Effekt der Photodynamik zunutze. Dass die alltagstaugliche Hygienetechnologie gegen Viren, Bakterien und Pilze wirkt, konnte das Unternehmen in einer Feldstudie mit dem Universitätsklinikum Regensburg nachweisen.
www.chiba.de
www.dyphox.com
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NEWS aus der Welt des TRAININGS
I Technogym stellt Excite Live vor Technogym stellt die neue Excite Live Linie vor: das revolutionäre Sortiment an vollständig vernetzten Cardio-Geräten ausgestattet mit der ultimativen Benutzeroberfläche Technogym Live, die den Nutzern dank einer umfassenden Auswahl an Trainingsinhalten und Unterhaltungsmöglichkeiten ein vollständig personalisiertes Trainingserlebnis bietet, das auf ihre Ziele und Bedürfnisse zugeschnitten ist. Durch das innovative Design vereint Excite Live Spaß und Performance. Excite Live wurde anhand von vier Hauptpfeilern konzipiert: maßgeschneiderte Trainingsvielfalt, Konnektivität, Platzersparnis und Nachhaltigkeit. Damit wird den Nutzern eine sinnvolle, ansprechende und individuelle Trainingserfahrung geboten und den Betreibern Innovationen für die Zukunft, um ihr Geschäftsfeld auszuweiten. Die Excite Live Serie umfasst folgende Geräte: EXCITE LIVE RUN, EXCITE LIVE SYNCHRO, EXCITE LIVE BIKE, EXCITE LIVE VARIO, EXCITE LIVE RECLINE, EXCITE LIVE CLIMB und EXCITE LIVE TOP. Technogym Live Ende Juli hat die Einführung von Technogym Live bekannt gegeben, einer völlig neuen und ansprechenden Trainingserfahrung, mit der Benutzer Live- und On-Demand-Content auf allen Gerätekonsolen von Technogym und in der neuen mywellness App genießen können. Technogym Live ist eine offene Plattform, die sowohl von Technogym vorbereitete Inhalte als auch von Fitnessclubs eigens erstellte Kurse zusammenfasst, um dem Nutzer ein beispielloses Maß an Vielfalt und Individualität zu bieten. www.technogym.com
I Reaxing neu im Vertrieb der Weightcheckers Die Weightcheckers GmbH hat die Marke Reaxing neu im Vertrieb. Die Marke Reaxing mit Firmensitz in Milano hat bereits mehrere Awards erhalten, darunter den FIBO Award 2016 und 2017. Das Reaxingprogramm umfasst diverse Kategorien wie Balance, Gewichtstraining, Koordination und Ausdauer. Viele Anwender sehen Reaxing schon jetzt als die Revolution des Neuromuskulären Trainings. www.weightcheckers.com
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››› RUBRIK ADVERTORIAL
DAVID ermöglicht eine professionelle Anamnese und eine effiziente Trainingssteuerung für bestmögliche Ergebnisse.
Perfekte Symbiose aus Hard- & Software Die stetige Weiterentwicklung der DAVID-Trainingstechnologie, insbesondere der praxisnahen Software, garantiert eine optimale Betreuung der Studiomitglieder bzw. Patienten. Erfahren Sie im Folgenden die Fakten, die für sich sprechen. Fundierte Grundlage: I Wissenschaftliche Evaluation als Basis der Geräteentwicklung I Effektivität in wissenschaftlichen Publikationen nachgewiesen Hochwertige Technik: I Isometrische Testung der Muskelkraft in definierten Messpositionen I Erstellung eines muskulären Profils (nach wissenschaftlichen Referenzwerten bzw. im Prä-Post Vergleich) I Erschöpfende Ausbelastung des Muskels über das gesamte schmerzfrei realisierbare Ausmaß durch speziell entwickelte Exzenter
Innovative Software: I Große Flexibilität dank modularem Aufbau I Systemunabhängig durch Abruf vom Server I Hohe Sicherheit gegenüber Viren, da Linux-basiert I Variable Installation: Stand-Alone, Betriebsserver oder Web-Server I Individuelle Ergänzung, z.B.: wiss. fundiertes Fragebogensystem und/oder freies Trainingsmodul I In sich geschlossenes WLAN-Netzwerk für eine optimale Kommunikation zwischen Geräten & Software
Professionelle Auswertung: I Systemeigene Software ermöglicht eine komplexe Dokumentation und Steuerung des Trainings, bei einfacher und übersichtlicher Reportfunktion (z.B. Kundenbericht im Rahmen von Test & Re-Test) Das jüngste Beispiel für die ausprägte Entwicklungskompetenz ist das DAVIDSchulterkonzept. In seiner Form einzigartig, steuert es gezielt Muskeln des Schultergürtels an, die mit herkömmlichen Geräten nicht erreicht werden.
Bedienungsfreundlichkeit: I Einfach zu bedienende Terminalsoftware (Biofeedback am Gerät) I Teilautomatisierte Einstellung, basierend auf RFID-Karten/-Armbänder & -Software I Optimale Sicherung des Kunden im Training bei einfacher Handhabung durch Kunde/Trainer/Therapeut
In Info Inf Infos &K Ko Kon Kont Konta Kontak Kontakt Thomas Winkelmann Key-Account-Manager DAVID / BGM SCHUPP GmbH & Co. KG Postfach 840, 72238 Freudenstadt Tel: +49 (0) 7443 243 388 Mobil: +49 (0) 160 8975982 E-Mail: thomas.winkelmann@schupp-gmbh.de www.schupp.eu
Von der Harware bis zur Software: DAVID punktet sowohl bei Innovationskraft als auch bei der Zuverlässigkeit
F&G 5/2018
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Best Practice Medical Fitness: Therapiezentrum Siegfriedshöfe Berlin-Lichtenberg
Es werde Licht(enberg)! Thomas Kotsch war zu Besuch im Therapiezentrum Siegfriedshöhe in Berlin. Im ersten Teil beschreibt er den Relaunch des Zentrums, das um einen Rehabereich erweitert wurde und bei der Trainingssteuerung durch Software neue Wege geht. Die neuen Trainingsflächen konnten im Mai eröffnet werden und kommen sehr gut an.
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Freuen Sie sich bitte mit mir auf ein wirklich tolles, tolles Referenzzentrum, auf einen intensiven Blick, was alles möglich ist, wenn man Steve Jobs folgt und seinem Mantra: „Stay hungry, stay foolish – Bleib hungrig, bleib tollkühn!“ In diesem Falle kann ich das ziemlich gut beurteilen, weil mich mit dem Inhaber der Therapiezentrum Siegfriedshöfe GmbH, mit Pascal ‚Welle‘ Wellmann, seit 2003 eine Freundschaft verbindet. Das sind also bald 20 Jahre. Und alles
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begann auf der Therapiemesse in Leipzig. Nach deren Start 2001 war ich einer der wenigen, die ihren Stand schon zum zweiten Mal zwei Jahre später wieder aufgebaut haben. Mit meiner Beratungsagentur aconcept habe ich damals noch Konzepte und Geräte angeboten und damals konnte man noch bei der Messe 12 qm² buchen und auf 16-18 qm² ausdehnen, sodass ein veritabler Stand zustande kam. Scheinbar groß genug, um auch Pascal darauf aufmerksam zu machen.
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Pascal ist ehemaliger Hochleistungssportler, Volleyballer um genau zu sein, seine Begleiter kamen alle ebenso vom Hauptstadt-Sportclub TSC, waren also ganz schöne „Granaten“. In der Folge haben wir uns nicht nur gut verstanden, sondern wir haben auch miteinander gearbeitet. Im Laufe der letzten 20 Jahre erfolgten zwei Umzüge und eine deutliche Vergrößerung der Physiopraxis, die mal auf etwa 250 qm² gestartet war. Planung des Relaunchs In Lichtenberg sollte dann 2019/20 ein kompletter Relaunch durchgeführt werden. Das Therapiezentrum „roch“ einfach antiquiert, es folgte immer gleichen Strukturen oder Irrwegen, wenn auch ziemlich erfolgreich. Es ist nur einfach so, dass in den ‚Zentren von damals‘ kaum noch ein Millennial arbeiten will – und man selber auch merkt, dass da der Putz bröckelt. So haben wir 2018/2019 unsere Kooperation reaktiviert, immer mit einem flexiblen Zeitfenster, weil alle baulichen Maßnahmen und Entwicklungen mit dem Vermieter abgesprochen werden mussten – und das dauert bisweilen. Also haben wir uns wieder in Leipzig zur Messe getroffen, ein toller Ort der Begegnung immer wieder, weil das Team den vielen Workshops und Fortbildungen frönen kann, und der oder die Chefin auch Zeit für die Industrieausstellung hat. Klar war, dass in den kommenden Monaten dann eine komplette Überarbeitung des vorhandenen Zentrums stattfinden sollte. Die Trainingsfläche war zu einem
unstrukturiertem, meist kostenfreien Dienstleistungsort für Physios geworden, baulich schwierig, dazu kamen ineffiziente Räumlichkeiten, zu wenig Kursräume und zu wenig Behandlungskabinen. Wow, werden jetzt einige von Ihnen denken, da war und ist zu tun… und dann kam es auch noch anders als gedacht. Noch ein Reha-Projekt obendrauf Im September 2019 wollten wir richtig loslegen, da kam eine eher positive Hiobsbotschaft. Falls Sie sich fragen, ob es eine solche Nachricht überhaupt geben kann, hier ein Teil der Wikipedia-Erklärung: „Der Ausdruck ist abgeleitet von der biblischen Erzählung um den wohlhabenden und frommen Hiob, dessen Gottesbeziehung durch Leiden auf die Probe gestellt wird.“ Ich muss sagen: Trifft des Pudels Kern! Denn plötzlich ergab sich auf dem gleichen Gelände noch eine Chance, noch ein neues Projekt, das ehemalige Heizhaus sollte zum „Einheizhaus“ werden, also zum Tempel des Rehasports.
Denn so wunderbar eine große Nachfrage auch ist, bringen viele Kursteilnehmer im Rehasport auch Herausforderungen: Umkleiden, Duschen, Menschenaufläufe zu den Wechselzeiten und eine erhöhte Unruhe machen das Arbeiten in der Kernkompetenz Physiotherapie nicht unbedingt einfacher. Über das Einheizhaus und die dann gemachten Erfahrungen insgesamt möchte ich im zweiten Teil berichten, deshalb zurück zum 650 qm² großen Haupthaus. Trainingssteuerung durch Software Nachdem wir uns 2003 schon einmal an „Trainingssteuerung“ versucht hatten und damit ehrlich gesagt ein heraufbeschworenes, aber noch totes Pferd geritten haben, war sich Pascal unsicher, ob er es nach längerer Zeit nochmal versuchen sollte. Gesagt, getan, wir nutzten eine Vorstellung von Steuerungssoftware auf dem Stand von Stolzenberg während der Medica 2019. NachTeambesprechungen und internen Meetings legten wir uns
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im Januar 2020 fest: Ja, wir machen das. Es folgten Verträge über neue Ausstattungen an Liegen, Geräten, Software und Mobiliar, aber auch der Austausch mit der „Haus im Glück“-Agentur aus Potsdam für den kompletten Umbau des Zentrums. Bauverzögerungen & Corona Was dann folgte, war ein Ritt auf der Rasierklinge würde ich sagen. Neben den üblichen Bauverzögerungen (um Monate) kam Corona und dann war gar nichts mehr, wie es geplant war. Aber Pascal, der 2019 der Lebensweisheit auch wieder ein entscheidendes Stück näher gekommen ist und runden Geburtstag gefeiert hat – und, der sicherlich aus dem Leistungssport weiß, dass ‚Irritationen‘ oder Verletzungen einfach dazu gehören und nur zur Adaptation von Saisonzielen und Trainingsplänen führt, hat sich entschieden, alles durchzuziehen wie vereinbart – wirklich unglaublich und absolut Chapeau und Hut ab mein Lieber dafür!!!
nommen, bei mehreren Besuchen konnte ich in lachende, ziemlich glückliche Patienten- und Therapeutengesichter blicken. So hat es auch die tolle Fotografin Maria Vaorin aus Potsdam abgelichtet, mit beeindruckenden und wunderschönen Bildern, wie ich finde. Um für den ersten Teil des Best Practice zum Schluss zu kommen, solch ein Mut wird und muss belohnt werden, das kann ich
Restart mit neuen Trainingsflächen im Mai 2020 Ende April wurde geliefert und installiert. Mitten in Zeiten der Kontaktbeschränkungen, CoronaTests und Homeschooling, was ja bei den vielen jungen Teamern auch alles super, super entspannt läuft – ein Wahnsinn. Dann im Mai durften die Trainingsflächen wieder eröffnen und das Ganze wurde und wird sehr gut ange-
schon mal definitiv sagen. Mehr dazu im zweiten Teil, in dem auch der Chef mehr zu Wort kommt. Hierfür konnte ich ihn nur wenig befragen, privater Umzug und das Knie wollte auch mal noch schnell operiert werden. Ich hoffe, dass man Xavier noch zitieren darf beziehungsweise besingen darf: Halte durch, Halte durch, halte durch…
Thomas Kotsch
Steckbrief Therapiezentrum Siegfriedshöfe Berlin-Lichtenberg Inhaber Pascal Wellmann Siegfriedstr. 204a, 10365 Berlin-Lichtenberg www.therapiezentrum-siegfriedshoefe.de Positionierung Dein Zentrum für gesunde Bewegung Kennzeichen und Merkmale Traumhaft schön Sehr kompetent Emotional und jugendlich
Autor
Thomas Kotsch berät als „Der PhysioKotsch®“Praxisinhaber und Therapeuten bei Erweiterungen der Physiopraxis um Trainingsgeräte deutschlandweit. Seit vielen Jahren ist er als Gutachter/Sachverständiger sowie Konzept- und Strategieberater im Gesundheitswesen (Klinik, Reha, Studios) tätig. Er ist Key Account Deutschland bei der Stolzenberg GmbH und Inhaber der aconcept GmbH Unternehmensberatung Potsdam.
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››› Nicht ohne Mund-Nasen-Schutz: Marco Bäcker, Körperformen Eitorf
EMS, die krisensichere Trainingsform trotz Corona Wie sieht es in Zeiten von Corona mit dem EMS-Training aus? Experte Stephan Müller wirft einen Blick auf die verschiedenen Einsatzbereiche dieser Trainingsform. Er bewertet die Lage im EMS-Markt trotz eines Einbruchs während des „Lockdowns“ als besser als vor der Krise. EMS-Anbieter konnten als eine der ersten wieder Ihre Türen für Kunden öffnen und mit dem notwendigen Abstand ein optimales und sicheres Training anbieten. Einzel- oder Partnertrainings sind seither gefragter denn je und auch die sehr gute Umsetzung sinnvoller Hygienekonzepte sind beim EMS Training gut und einfach möglich. Viele Kunden (auch aus Risikogruppen) genießen es sichtlich, nur alleine oder zu zweit mit maximal einem (hof-
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fentlich gut ausgebildeten) EMS Trainer ein hocheffektives EMS Training durchzuführen. EMS-Training setzt sich mittlerweile in zahlreichen Anwendungsbereichen immer mehr durch. Die Effektivität für verschiedenste Zielgruppen macht diese Trainingsmethode für den Fitness-Bereich in Form von Mikrostudios aber auch immer mehr für den medizinischen Bereich interessant. Aufgrund der wissenschaftlich nachgewiesenen Wirk-
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samkeit interessieren sich deswegen immer mehr Ärzte, Kliniken, Physiotherapeuten, Reha- und Praxiseinrichtungen für diese sinnvolle Behandlungsmethode. Für Personal-Fitness-Trainer ist EMS-Training durch die konkrete Umsetzungsmöglichkeit für differenzierte Zielmärkte in Geschäftsmodellen wie Profitcenter-Lösungen, „Stand-Alone-Konzepten“, als Franchiseanbieter oder im mobilen Personal-Training interessant.
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Spitzensportler nutzen das EMSTraining z.B. in Leistungszentren und Olympiastützpunkten zur Ergänzung ihres sportartspezifischen Trainings und zur Steigerung ihrer Kraft und Schnelligkeit. Selbst das Militär, die Polizei sowie die Berufsfeuerwehr hat die letzten Jahre immer mehr die Vorteile des EMS Training für sich entdeckt. Einzel- oder Partnertraining ist gefragt Das EMS-Training als Einzel- oder Partnertraining in GesundheitsEinrichtungen findet immer mehr Anhänger. Der Vorteil dieser Einrichtungen ist die Durchführung von kurzen, intensiven Einheiten mit der maximalen Effizienz in einer Wohlfühlatmosphäre. Zahlreiche erfolgreiche Konzepte von EMS-Partner-Training haben sich bereits auf dem Markt bewährt (z.B. Körperformen, Fitbox, EMS Lounge, 25 Minutes, Personal Speed Box usw.). Auch in immer mehr Fitness-Studios halten solche GruppenKonzepte zunehmend Einzug, vor allem um die im Vergleich zu klassischen Studios deutlich höheren Personalkosten niedrig zu halten und viele Mitglieder in kurzen Zeiteinheiten zu betreuen. Nicht zuletzt sind die hohen Hygienestandards durch Corona ein Grund, warum sich immer mehr Studiobesitzer entscheiden, EMS als Shop-in-Shop System zu Ihrem Angebot mit dazu zu nehmen. Studien zum Nutzen von Zusatzgeräten Leider wird das klassische EMSTraining immer wieder mit zahlreichen Zusatzgeräten ergänzt,
um vor allem für die Trainer eine Abwechslung zu bieten. Interessanterweise konnten weder aktuelle Studien der Deutschen Sporthochschule Köln noch Reviews französischer und italienischer Forschungsgruppen einen Zusatznutzen durch verschiedene Trainingsgeräte beim EMS feststellen. Häufig wird durch diese „Geräteergänzungen“ der Fokus vom konzentrierten EMS Training weggenommen. Das Ergebnis ist meistens ein geringerer Effekt durch das EMS, zum Teil manchmal sogar so gering, dass es besser ist, das EMS-Gerät ganz weg zu lassen. Das Thema "EMS Gruppentraining" ist Aufgrund von Corona und auch von geringerer Betreuungsqualität eher kritisch zu betrachten. Bei einem EMS Training mit einer Gruppe ist die Einhaltung des notwendigen Abstand schwieriger und auch die Umsetzung der Hygienerichtlinien deutlich aufwendiger. Zusätzlich ist die Kontrolle von fünf Personen nicht mit der gleichen Qualität umzusetzen, wie bei einem Einzel- oder Partnertraining. Vor allem Ärzte und Therapeuten, aber auch zahlreiche Trainer und Wissenschaftler kritisieren das Aufkommen von Gruppentrainings und Heim-
anwendungen sowie die niedrigen Voraussetzungen für Trainer im EMS-Markt. Auf diesen Aspekt kommen wir auf der nächsten Seite nochmals zu sprechen. Personal-Fitness-Training Für Personal-Fitness-Trainer ist das EMS-Training eine Trainingsmethode, mit der in kurzer Zeit ein effektives Krafttraining für alle großen Muskelgruppen zeitgleich durchgeführt wird. Dabei sind alltagsrelevante Übungen für fast jedes Leistungsniveau und jedes Kundenklientel möglich. Der geringe Platzaufwand und die mobilen Geräte machen ein EMSTraining überall möglich, was einem Personal-Fitness-Trainer sehr zugutekommt. Diese Möglichkeit des EMS hebt PersonalFitness-Trainer auf dem Fitnessmarkt von anderen Personal Fitness Trainern ab. Auch die Gründung von PT Lounges/PT Studios stellt einen wachsenden Trend dar. Der große Vorteil liegt darin, dass der Personal-Fitness-Trainer einen festen Standort hat und dadurch weder Fahrtkosten noch Fahrtzeiten anfallen, um die Kunden zu trainieren. Dies ermöglicht es einem Personal-Fitness-Trainer durch den Einsatz von Personal auch während seines Urlaubs sowie bei Krankheit Einnahmen
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generieren zu können. Bei richtiger Anwendung kann das EMS-Training hier sehr schnell zu Erfolgen führen. Außerdem ist es möglich, die Trainingszeit z.B. über Zusatzprogramme im Anschluss an das Training (Entspannung bei Rückenpatienten, Stoffwechseltraining zur Figurformung) individuell und situativ an die Kundenbedürfnisse anzupassen. EMS in der Therapie und Reha Allen voran sei hier die Volkskrankheit Nr. 1 genannt: Geschätzte 80 Prozent der Mitteleuropäer leiden im Laufe ihres Lebens an Rückenschmerzen. Neben der TENS-Anwendung (transkutane elektrische Neurostimulation), die sich schon lange fest im physiotherapeutischen Bereich etabliert hat und die fast jeder Therapeut kennt, gewinnt in den letzten Jahren das EMS-Training immer mehr an Bedeutung. Während die lokale Methode eher zur Detonisierung und Schmerzlinderung einzelner Muskelpartien eingesetzt wird, zielt das EMS-Ganzkörper-Training vor allem auf den Bereich Muskelaufbau und Kraftsteigerung. Das Thema Sarkopenie (Muskelschwund) ist ein wichtiger Indikator für den Einsatz von EMS-Ganzkörpertraining in der Therapie. Dadurch ergeben sich im therapeutischen Bereich herausragende Erfolge beim Aufbau und Erhalt von Muskulatur etwa nach Verletzungen oder Operationen. Ein ausbleibender Reiz auf die
körpertraining, vor allem in der Therapie, optimal umgesetzt wird. Auch die Vorstellung von sinnvollen Abrechnungsmethoden ist ein wichtiger Baustein dieser speziellen EMS-Ausbildung.
Muskulatur hat zunächst eine Schwächung und dann einen rasanten Abbau der nicht belasteten Muskulatur zur Folge. Dadurch entstehen für den Patienten langwierige Reha- und Trainingszeiten. Da das EMS-Training eine effektive Krafttrainingsmethode ist, die ohne hohe Gelenkbelastungen durchgeführt wird, kann sie einem muskelabbauenden Prozess positiv entgegenwirken. Auch nach Operationen kann, aufgrund der vermiedenen Gelenkbelastung, schneller in die Muskelaufbauphase eingestiegen werden. Gerade der Therapiemarkt hat in Zeiten von Corona gezeigt, dass er fast ohne Einschränkungen weiterarbeiten konnte. Aus diesem Grund ist der Einsatz von EMS im Medical Bereich ein sehr sinnvoller und zukunftsorientierter Bereich. Da die Ärzte und Therapeuten aber meistens in Ihrer Ausbildung nur wenige Inhalte zum Thema Ganzkörper-EMS hatten, ist eine spezielle EMS-Medical Ausbildung anzuraten. Hier erhalten die Teilnehmer gebündeltes Wissen, wie das EMS-Ganz-
Neue gesetzliche Vorgaben ab 2022 Um mehr Qualität in den EMSMarkt zu bekommen, hat der Gesetzgeber das Strahlenschutzgesetz beschlossen. Hierfür muss ab dem Jahr 2022 jeder, der EMSTraining an Kunden durchführt, eine gültige Grundausbildung (im Fitness- oder Gesundheitsbereich) über eine Ausbildungsdauer von mindestens 120 Lerneinheiten (z.B. in Form einer Fitness Trainer B Lizenz), sowie eine speziellen EMS-Fachkundenachweis über eine dreitägige EMS-Ausbildung (zwei Tage als Präsenz und einen Tag als Online Schulung) vorweisen. Fazit: EMS-Ausbildungen werden noch wichtiger In Zeiten von Corona ist der Einsatz von EMS eine der sinnvollen und effektiven Trainingsformen. Da es sich dabei nicht nur um das Hochregulieren von ein paar Knöpfen handelt, sind qualifizierte EMS-Aus- und Weiterbildungen absolut wichtig (und im gewerblichen Bereich ab 2022 sogar gesetzlich vorgeschrieben). Dies hilft, den EMS Markt noch professioneller zu machen und einen notwendigen Qualitätsstandard für den EMS Markt in der Zukunft zu etablieren.
Stephan Müller Autor
Stephan Müller ist Vorstand des Bundesverbandes Personal Training (BPT e.V.) und bildet mit dem GluckerKolleg als Marktführer für EMS Aus- und Weiterbildungen seit über 12 Jahren EMS Trainer weltweit aus. Der mehrfache Buchautor ist regelmäßig als TV-Experte bei ARD und SWR im Einsatz. www.gluckerkolleg.de
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Als Gesundheitsanbieter auch in Krisenzeiten von Reha-Angeboten profitieren
Rehasport – gerade jetzt! Trotz oder gerade wegen der Corona-Krise rät Philipp Neigenfindt zur Erweiterung des Gesundheitsangebots durch einen Rehasportbereich. Zum einen habe sich die Nachfrage fast wieder normalisiert, zum anderen lohne sich Rehasport vor allem auch wegen der Neukundengewinnung. Mit geeigneten Hygienekonzepten sieht er den therapeutisch wichtigen Rehasport auch im Falle neuer Corona-Einschränkungen gut aufgestellt.
Während der Corona-bedingten Schließung aller Sporteinrichtungen konnten nicht nur die klassischen Fitnessangebote nicht
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mehr stattfinden, sondern auch der ärztlich verordnete und von den gesetzlichen Krankenkassen vergütete Rehabilitationssport
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musste komplett eingestellt werden. Die Folgen für die Rehabilitanden sind schwerwiegend. Gerade diese Menschen zählen zur Risikogruppe und benötigen die Möglichkeit zur fachlich angeleiteten körperlichen Betätigung, um das Immunsystem nachhaltig zu stärken. Rehasport als sozialer Anker Noch wichtiger ist oftmals die soziale Komponente. Der feste
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Nachfrage fast wieder auf Normalniveau Doch warum ist es auch aus wirtschaftlicher Perspektive der Betreiber von Fitnessstudios, Gesundheitszentren und Physiotherapiepraxen so wichtig, den Rehasport wieder vollständig in das Angebot zu integrieren, bzw. jetzt neu einzuführen? Seit Öffnung der Sporteinrichtungen nach dem Lockdown konnte festgestellt werden, dass insbesondere die ältere Rehasport-Zielgruppe schnell in das gemeinsame Sporttreiben zurückgekehrt ist. Ein überzeugendes Hygienekonzept in der Trainingsstätte ist dabei Grundvoraussetzung, um das Vertrauen bei den Teilnehmern wiederherzustellen. Die Nachfrage sowie die Auslastung erreichte dadurch im Rehasport nach nur kurzer Anlaufzeit fast wieder Normalniveau. Reha-Angebote lohnen sich Trotzdem zögerten viele Anbieter, ihr Rehasport-Angebot wieder auf das frühere Level hochzufahren. Die vorhandenen Kapazitäten wurden aufgrund höherer Margen oftmals auf Selbstzahler-Ange-
bote konzentriert, was auf den ersten Blick logisch erscheinen mag. Um aber langfristig Stabilität gewährleisten zu können, ist der Rehasport von entscheidender Bedeutung und darf nicht vernachlässigt werden. Gesicherte Umsätze, Auslastung und daraus resultierende Planbarkeit sind nur ein paar Stichpunkte von vielen, die den Rehasport zu einem festen Anker in dieser schwierigen Zeit machen. Zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Textes, haben die Kostenträger in einigen Bundesländern bereits damit begonnen, die Vergütungssätze für den Rehasport – wenn auch zunächst befristet – zu erhöhen. Dies ist ein klares Signal, dass die Kostenträger die Wichtigkeit des Rehasports zur Entlastung des Gesundheitssystems erkennen und die Leistungserbringer unterstützen wollen. Es ist aktuell davon auszugehen, dass dies im Laufe der Zeit bundesweit geschehen wird. Neukundengewinnung Das Hauptargument für den Rehasport aus Betreibersicht ist dasselbe wie vor der Krise – nur
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Termin zur Rehasport-Übungsstunde ermöglicht älteren und kranken Menschen einen Weg zur Teilhabe, zur Herstellung und Aufrechterhaltung von Kontakten zu ähnlich Betroffenen. Die Gespräche untereinander vor und nach der Übungsstunde, das gemeinsame Sporttreiben, für viele birgt dies einen Weg aus der Isolation. Der psychische Aspekt, in Verbindung mit der physischen Betätigung, ist in seiner Wirkung zu einem gesunden und erfüllten Leben unbestritten.
jetzt sogar umso wichtiger: die Neukundengewinnung. Immer mehr Ärzte verschreiben den budgetfreien Rehasport als Alternative zu herkömmlichen Therapieformen. Die Patienten suchen sich daraufhin eine zertifizierte Trainingsstätte und erzeugen so die dringend benötigten Leads. Dadurch bietet sich für die Betreiber die Chance, mit einer authentischen wie kompetenten Betreuung durch gut ausgebildetes Personal, die Kunden dauerhaft zu binden und Zusatzverkäufe zu generieren. Ein speziell auf diese Zielgruppe ausgerichtetes Marketing wird diesen Effekt nochmals spürbar vergrößern und den Umsatz von heute und morgen sichern. Flexible Lösungen in der Krise Die Kostenträger haben sich während der Krise sehr flexibel gezeigt. So konnten kurzfristig Lösungen gefunden werden, den Rehasport online durchzuführen, dauerhaft Outdoor-Kurse anzubieten sowie auslaufende Rehasport-Verordnungen unbürokratisch zu verlängern. Hier bleibt zu hoffen, dass dies auch in „normalen Zeiten“ Schule macht und
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mehr einheitliche und unkompliziertere Regelungen getroffen werden, egal ob Primärkassen, Ersatzkassen oder Rentenversicherungen. Seit Juni darf der Rehasport auch in geschlossenen Räumen in allen Bundesländern wieder stattfinden, in den meisten Fällen ohne zusätzliche Einschränkungen. Rehasport muss möglich bleiben Für die Zukunft macht es die noch immer unklare Situation äußerst schwer, verlässliche Prognosen anzustellen. Doch ein erneuter, flächendeckender Lockdown erscheint auch bei Auftreten einer „zweiten Welle“ unwahrscheinlich. Eher wird es auf regionale Einschränkungen in besonders betroffenen Gebieten hinauslaufen, ähnlich wie wir es zuletzt bereits erlebt haben. Dies hätte nach derzeitigen Regelungen aber auch wieder die Schließung von Sportstätten zur
Folge. Hier muss dringend angesetzt und die therapeutische Wichtigkeit von Angeboten wie Rehasport herausgestellt werden, damit die Politik und die öffentliche Wahrnehmung dies anerkennt und Sport nicht mehr pauschal mit Vergnügungsangeboten gleichstellt. Hygienekonzepte & Positionierung als Gesundheitsdienstleister Die gute Nachricht ist, dass sich viele Spitzenverbände der Sport-
Fitness- und Gesundheitsbranche bereits zusammengeschlossen haben, um sich und den vielen Menschen in Deutschland, die auf ein stetiges Reha- und Gesundheitssportangebot angewiesen sind, mehr Gehör zu verschaffen. Ziel muss es sein, den Einrichtungen, die über ein zertifiziertes Rehasport-Angebot verfügen, durch standardisierte und bindende Hygienekonzepte eine durchgängige Betreuung der Patienten zu ermöglichen, ähnlich wie es in der Physiotherapie der Fall ist. Nicht zuletzt deswegen ist es wichtig, gerade jetzt den Rehasport als zentrale Säule im Unternehmen zu integrieren, um sich als Gesundheitsanbieter zu positionieren und bestmöglich aufgestellt zu sein.
Philipp Neigenfindt
Autor
Philipp Neigenfindt ist seit 2014 beim RehaVitalisPlus e.V. tätig und verantwortet dort derzeit den Bereich Customer-Relationship-Management. E-Mail: p.neigenfindt@schranz-control.de
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Raumfahrttechnologie für die Gesundheit ››› Nicolas Silber
Bachelorstudie untersucht Effekte auf das periphere Gefäßsystem „Gefäßkrankheiten bilden den höchsten Kostenfaktor im deutschen Gesundheitswesen und betreffen in der Gesamtheit der aufgezählten Probleme nahezu alle Menschen! Deshalb bietet sich hier im Bereich der Vorsorge ein riesiges Potenzial.“ – So Nicolas Silber einleitend in seiner Bachelorarbeit mit dem Titel: „Die Wirkung des VACUFIT Plus-Gerätes von Weyergans auf das periphere Gefäßsystem dargestellt mithilfe des ABI Knöchel-Arm-Index. Messung der Effektivität und subjektive Beurteilung der Anwender.“
Gefäßerkrankungen erhöhen bekanntermaßen das Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls. Eine weitere Folge der Arteriosklerose ist die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK), an der deutschlandweit 4,54 Millionen Menschen leiden. Arterielle, venöse und lymphatische Gefäßerkrankungen können zudem gesundheitliche Probleme hervorrufen, beispielsweise Lipödeme, Bluthochdruck und Hyperlipidämie – neben Krampfadern, Besenreiser und Cellulite.
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Das Studiendesign Der 24-jährige Student der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement in Saarbrücken, Studiengang Fitnessökonomie, untersuchte in einer unverblindeten, kontrollierten Studie im zeitlichen Verlauf von acht Wochen mit zweimal wöchentlicher Anwendung des VACUFIT Plus neben dem passiven Gefäßtraining (Kontrollgruppe n=27) zusätzlich den bewegungswissenschaftlichen
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Aspekt (Experimentalgruppe n=18) auf das menschliche Gefäßsystem und das subjektive Empfinden. Das benutzte VACUFIT Plus-Gerät von Weyergans in der Studie ist eine Röhre, in welche die Patienten ihre Beine legen. Durch eine Membran wird ein luftdichter Abschluss in Höhe des Darmbeinkamms geschaffen, die sich den Körperkonturen anpasst. Eine Vakuumturbine saugt Luft ab, die sogenannte Unterdruckphase, und führt neue Luft hinzu, die sogenannte Überdruckphase. Dieser Wechsel wird intermittierendes Vakuumverfahren genannt. Der Flyer des Unternehmens besagt, dass dadurch in den unteren Extremitäten die Durchblutung verbessert, die Venen entlastet und der Lymphabfluss erhöht werden soll. Die Studienergebnisse Die Studienergebnisse von Nicolas Silber bringen neben positiven Veränderungen kosmetischer Faktoren wie Cellulite, Besenreiser, Krampfadern und Wassereinlagerungen auch physikalisch messbare Besserungen zutage. So habe sich das kardiovaskuläre System laut Ankle Brachial Index (ABI), ein Prognosemarker für Herz- und Gefäßkrankheiten, verbessert. Die Probanden empfanden zudem subjektiv eine Linderung ihrer Beinbeschwerden, wie zum Beispiel schwere Beine und Beschwerden beim Gehen. Nicolas Silber: „Ein Proband, der seit 1 ½ Jahren unter Kreuzbandproblemen verbunden mit Schmerz klagte, gab an, schmerzfrei zu sein.“ LipödemPatientinnen berichteten, so Silber in seiner Studie, seit der ersten Behandlung keine Schmerzen mehr zu verspüren. Die Druckempfindlichkeit habe bei allen in beiden Untersuchungsgruppen deutlich nachgelassen, das Wohlbefinden sich bei 73 Prozent der Teilnehmer gesteigert. Gefäßtraining als USP in der Praxis TT-Digi fragte im Praxisalltag nach und wollte wissen, ob sich die Studienergebnisse mit der Erfahrung in Gesundheitseinrichtungen decken. Josef Husli, Geschäftsführer von Fazz Medical Fitness in Singen, Baden-Württemberg, hat seit der Eröffnung seiner Medical Vital Lounge im Fazz im Jahr 2016 zwei Geräte stehen. Der Inhaber begründet die Investition mit der persönlichen Ausrichtung des Fazz hin zu Gesundheit und Prävention. Zudem hätten die vielseitigen Möglichkeiten – die Geräte bieten vier Programme für Figur, Medical Wellness, für
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Regeneration und Leistungsoptimierung sowie für Gesundheits- und Gefäßtraining – dem Wunsch entsprochen, ganz unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen. Ein USP im Wettbewerb mit anderen Anbietern. Josef Husli bestätigt die ››› Die Bachelorarbeit von Nicolas Studienergebnisse. So Silber wurde mit Magna cum laude wirkt sich das Gefäßtraibewertet. Kontakt: nicolas.silber@yahoo.de ning auf eine Patientin mit Sehnenriss erfolgreich aus, indem ihre Genesung schnell voranschritt, wie er uns erzählt: „Sie trainiert ihr Venensystem seit vier Jahren und hat seitdem keine geschwollenen Füße mehr.“ Auch eine Diabetikerin im Fazz Gesundheitszentrum Singen profitiert von der Anwendung: „Sie verstärkt vorrangig die Durchblutung, unterstützt aber auch nachhaltig ihren Lymphfluss. Eine weitere Amputation konnte dadurch vermutlich vermieden werden. Sie geht seit drei Jahren zweimal wöchentlich in den Vacu.“ Josef Husli ist von der Wirkung überzeugt und freut sich über eine gute Auslastung in seiner Medical Vital Lounge.
Reinhild Karasek Vacufit® von Weyergans Vertrieb durch: Weightcheckers GmbH Martin-Kollar-Straße 5, 81829 München www.weightcheckers.com E-Mail: info@weightcheckers.com Tel.: 089 / 309 04 56 - 124
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Bildnachweise: ARTZT
Neuroathletik und -therapie
Mit SICHERHEIT bessere Bewegungen! Die besten Bewegungen entstehen, wenn wir klare sensorische Informationen von unseren visuellen, vestibulären und propriozeptiven Sinnesorganen erhalten und diese fehlerfrei verarbeiten. Dabei entscheidet das Gehirn – immer auf die eigene Sicherheit bedacht - ob und wie eine Bewegung ausgeführt wird. Sind die eingehenden Signale zum Beispiel fehlerhaft, kann es keine sicheren Entscheidungen treffen und blockiert zum Schutz einzelne Funktionen in Form von Bewegungseinschränkungen oder Schmerzen. Schauen wir uns dazu das Fangen eines Balls mit der rechten Hand an. Bevor überhaupt eine Bewegung von außen sichtbar wird, ist bereits eine äußerst komplexe Kette sensorischer und neuronaler Ereignisse abgelaufen:
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SEHEN Die Augen (visuelles System) haben den nahenden Ball fokussiert und verfolgen diesen nahtlos und gleichmäßig bis zur Ankunft in der Hand. GLEICHGEWICHT Das Gleichgewichtsorgan (vestibuläres System) in unseren Innenohren trägt mit der Aufrechterhaltung des Gleichgewichts und der fortlaufenden Orientie-
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rung zu einer reibungslosen Auge-Hand-Koordination bei. BEWEGUNG & STABILISATION Der linke Motorkortex kommuniziert mit der Arbeitsmuskulatur auf der rechten Körperseite während er gleichzeitig die Stabilisatoren auf der linken Körperseite aktiviert. KOORDINATION Das Kleinhirn antizipiert und kontrolliert die Bewegung und meldet permanent an den Motorkortex. Optimale Bewegungsabläufe in Alltag und Sport sind somit das Produkt einer unglaublich komplexen Kette von Signalen und deren Verarbeitung. Kommt es in einem dieser Kettenglieder zu Problemen, kann das zum Teil gravierende Folgen haben. Wichtig ist es dann herauszufinden, wo die Ursache liegt. Das geht zum Beispiel mit folgenden Fragen: Kann ich Objekte mit beiden Augen fokussieren? Sehe ich die Dinge tatsächlich dort, wo sie sind? Ist mein Gleichgewicht intakt? Nehme ich meine Gelenkstellungen und meine Lage im Raum richtig wahr? Neurozentriertes Training Und genau hier setzt das neurozentrierte Training an. Einer der führenden Experten im neurozentrierten Training ist Dr. Eric Cobb (Z-Health Performance USA). Er macht sich unter anderem die Neuroplastizität, die permanente Veränderbarkeit des Gehirns, zu nutzen: „Wir versuchen zu verstehen, wie das Gehirn funktioniert und welche Methoden es braucht und vor allem welche nicht. Nur so entstehen Resultate und wenn wir es richtig machen, passieren diese sehr schnell, was cool ist.“
richtige Stimulus gesetzt wurde, ist die Veränderung direkt sichtbar. Eine wichtige Erkenntnis auch für Übungen, die man nicht einsetzen sollte. Die folgenden drei Basisübungen bieten einen Einstieg in das Neurotraining. Los geht‘s! Augenbeweglichkeit Entspannte Rückenlage auf dem Boden. Der Marsden Ball hängt circa 60 – 100 cm mittig über dem Gesicht. Den Ball in alle Richtungen schwingen lassen und mit den Augen verfolgen (Fixation des Buchstabens unten auf dem Ball). Progression: Übung im Sitzen, Stehen, in Sportpositionen ausführen. Augenliegestütz Den Vision Stick circa 30 – 40 cm mittig vor das Gesicht halten. Der Kopf ist gerade und die Augen fixieren einen Buchstaben auf dem Stick. Den Stick langsam Richtung Nase führen und versuchen, das Bild scharf zu halten. Sobald der Stick doppelt wird oder sehr verschwimmt, wird die Bewegung umgekehrt. 5-Finger Wahrnehmungsübung mit Partner Eine Hand mit gespreizten Fingern auf den Tisch legen und die Augen schließen. Der Partner berührt nun kurz zwei Finger gleichzeitig, z.B. Zeigefinger und kleiner Finger. Wahrgenommen werden die Finger, die zwischen den berührten Fingern liegen (richtige Antwort: 2).
Das Gehirn ist enorm anpassungsfähig. Ein Ziel des neurozentrierten Trainings ist es, vorhandene Dysfunktionen mit einem passend dosierten Impuls (eine Augenübungen, ein komplexer Hand-Drill, eine Mobilisationsübung) möglichst schnell zu verändern (Schmerz, ROM, Kraft etc.). Dazu wird zunächst getestet, dann der Stimulus gesetzt oder eine Übung durchgeführt und erneut getestet. Wenn der
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Die Neuro-Trainings-Tools von ARTZT Neurotraining bietet ein enormes Potential für jeden Menschen, vom Kind bis zum Senior, vom Gesunden bis zum chronisch Kranken. Es kann positive Effekte haben bei Schmerzen, Gelenkblockaden und Beweglichkeitseinschränkungen, müden Augen und eingeschränkter Sicht, Leistungsdefiziten im Sport sowie Schwindel und Lese-Rechtschreibstörungen. Für ein effektives und regelmäßiges Training daheim und unterwegs sind kleine tragbare Trainingstools enorm wich››› Z-Vibe
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tig. Das NeuroTraining-Set bietet alle Tools für einen perfekten Einstieg (Bild unten). Ein weiteres zielführendes Gerät ist das sogenannte Z-Vibe, welches Vibration zusammen mit verschiedenen Oberflä-
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chenstrukturen kombiniert. Ziel ist unter anderem die Stimulation des Vagusnervs und damit die Regulation vegetativer Funktionen. Hierzu lässt sich das Z-Vibe im Mundraum, direkt an der Zunge und im Bereich der Ohren einsetzen. Herausfordernd und unter Sportlern beliebt ist auch die Strobobrille, die das visuomotorische System trainiert, weil sie abwechselnd dunkel und hell wird. Ein dynamisches Trainingstool für schnellere und bessere Wahrnehmung sowie Bewegungskoordination.
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Alle Infos – auch zu den Testmöglichkeiten – und Produkte zum Thema gibt’s online unter artzt.eu/z-health
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5 Tipps, wie Sie Ihren Online-Shop aktiv vermarkten können
Online verkaufen? JA KLAR! Der Online-Handel blüht. Kann auch ein Fitness-Studio von dieser Entwicklung profitieren? Lesen Sie, wie das funktionieren kann. Online-Shopping gehört mittlerweile zum Alltag. Egal, ob Kleidung, Elektronikartikel oder sogar Lebensmittel. Den Konsumenten kommt in erster Linie entgegen, dass sie die Produktvielfalt online auf einen Blick sehen. Ein weiteres Argument: „Es ist bequemer!“ Das Produkt kann von überall und zu jederzeit gekauft werden, weshalb lokale Öffnungszeiten keine Rolle mehr spielen. Seit Jahren steigt die Zahl der Käufe, die im Internet getätigt werden. Außerdem ist die Tendenz hin zum Online-Shopping schon längst nicht mehr von der Branche abhängig, in der man tätig ist. Mittlerweile werden beispielsweise auch Dienstleistungen und sehr teure Produkte über das Internet verkauft.
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Und nicht nur für den Konsumenten bietet das Einkaufen über das Internet Vorteile, auch die Unternehmen profitieren davon: Online-Shops sind wie Verkäufer, die rund um die Uhr im Einsatz sind, um Produkte und Dienstleistungen zu verkaufen! Produkte oder Dienstleistungen können also auch dann verkauft werden, wenn der Verkäufer Feierabend hat. Ist das auch in der Fitnessund Gesundheitsbranche möglich? In unserer Branche gibt es eine Vielzahl an „Produkten“, die online optimal verkauft werden können: Aktionen/Kampagnen, Service-Pakete wie Ernäh-
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rungs- und Figurpakete, Partnertickets, 10er-Karten, Wertgutscheine, Tages-, Wochen- und Monatskarten sowie Geschenkgutscheine. Angebote für bestehende Mitglieder generieren Zusatzumsätze und erreichen andererseits neue Interessenten oder Ehemalige. Ideal ist ein OnlineShop auch dann, wenn nach einer Beratung im Trainingsbereich nicht direkt ein Vertragsabschluss erzielt werden konnte. Der Interessent, der sich noch nicht ganz sicher ist, kann eine Nacht darüber schlafen und sich online die Angebote in Ruhe ansehen. Es gibt dann keine weitere Hürde, noch mal ins Studio zu kommen – der Interessent kann direkt online den Vertrag abschließen und schnellstmöglich mit dem Training starten. Praxisbeispiel Nutzen Sie Ihren Online-Shop gezielt an bestimmten Aktionstagen, beispielsweise am Black Friday. Am 27. November 2020 ist Black Friday. Mittlerweile steht dieser Tag auch in Deutschland für einmalige Sonderangebote und „sparen, sparen, sparen“. Wenn Sie an diesem Tag besondere Angebote bieten, können Sie diese natürlich einerseits klassisch in Ihrem Studio verkaufen. Aber was ist mit denjenigen, die an diesem Tag nicht zu Ihnen kommen können, aber trotzdem daran sehr interessiert sind? Diesen Interessenten bieten Sie die Möglichkeit, sich am Black Friday direkt im Online-Shop das gewünschte Angebot zu kaufen. Die Implementierung eines Online-Shops für Ihr Studio Bei der Einrichtung des Online-Shops sollten Sie darauf achten, dass Sie alle (datenschutz-)rechtlichen Anforderungen erfüllen. Das macht die Programmierung teilweise komplex. Im Idealfall suchen Sie sich einen Partner, der für Sie das technische Grundgerüst entwickelt, in das Sie Ihre Inhalte und Angebote einpflegen können. Im Shop bestimmen Sie dann die Leistungen und Preise, geben die Zahlungsbedingungen vor und definieren die möglichen Zahlungswege von der Kreditkarte über Paypal bis zum SEPA-Lastschriftverfahren. Die Verkaufsstrategie sollten Sie gemeinsam mit einem erfahrenen Berater definieren und den Shop
››› Abb. 1: Posten Sie Bilder oder Screenshots auf Ihren Fanpages und erläutern Sie die Vorteile Ihres Shops
nach modernsten verkaufspsychologischen Gesichtspunkten gestalten. Die Herausforderung liegt darin, den eigenen Online-Shop bekannt zu machen. Ein perfekt konfigurierter und optisch schön aufbereiteter Auftritt allein wird keine Online-Verkäufe generieren, wenn ihn keiner kennt. Nach der Einrichtung ist also vor der gezielten Vermarktung. Tipp 1: Social Media-Marketing nutzen Machen Sie auf Ihren Social Media-Kanälen auf den Online-Shop aufmerksam. Wenn Sie beispielsweise eine aktuelle Aktion oder ein Angebot haben, bewerben Sie dies nicht nur auf Facebook, Instagram & Co., sondern setzen Sie auch immer direkt einen Link, der zu Ihrem Online-Shop führt. TIPP: Verlinken Sie nicht auf die Startseite Ihres Online-Shops, sondern verwenden Sie einen Direktlink zur beworbenen Aktion. Außerdem können Sie Werbung für Ihren OnlineShop ganz allgemein machen. Posten Sie Bilder oder Screenshots auf Ihren Fanpages und erläutern Sie die Vorteile Ihres Shops (Abb. 1). So ist es beispielsweise empfehlenswert, für mehr Reichweite und mehr Bekanntheit ein Budget bereitzuhalten, um die geposteten Beiträge zu bewerben. Tipp 2: Die Vorteile eines Newsletters nutzen Ein entscheidender und teilweise unterschätzter Vorteil von Newslettern ist es, durch den Versand
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eine zielgruppenspezifische Ansprache zu nutzen. Es ist beispielsweise möglich, die eigene Datenbank nach unterschiedlichen Kriterien – wie zum Beispiel Alter oder Geschlecht – zu durchforsten und Cluster zu bilden. So können Sie gezielt Texte formulieren, um auf ein bestimmtes Produkt zu verlinken. Sie können beispielsweise ein Produkt „Rücken-Fitness-Wochen“ in Ihrem Online-Shop definieren und alle Personen aus Ihrer Datenbank zusenden, mit denen Sie in der Vergangenheit bereits Kontakt bezüglich Rückenbeschwerden hatten. So ist der Newsletter – ungeachtet der aufgewendeten Arbeitszeit – ein kostengünstiger Weg, um den eigenen Online-Shop zu vermarkten. Tipp 3: Die eigene Website optimieren Die eigene Website kann nicht nur der „Ort“ sein, wo der Online-Shop zu finden ist, sondern zugleich auch für die Vermarktung genutzt werden. Machen Sie an unterschiedlichen Stellen darauf aufmerksam und verlinken Sie entweder auf die Startseite des Shops oder gezielt auf einzelne Produkte. Integrieren Sie einen auffälligen Webbanner auf der Startseite, der zum Online-Shop leitet (siehe Abb. 2). Bei Artikel oder Unterseiten zu bestimmten Themen oder Angeboten können Sie Buttons und Links einfügen, die zum Online-Shop leiten bzw. idealerweise direkt zum Produkt, das zum Beitrag passt. Tipp 4: Verbindung schaffen zwischen Print und Online Nur weil es sich um einen Shop handelt, der online zu finden ist, heißt das nicht, dass die Bewerbung ausschließlich online erfolgen muss. Es gibt viele Möglichkeiten, auch mit Printwerbung den Online-Shop zu vermarkten. Sie können beispielsweise bei Ihrem nächsten Flyer einen QR-Code abbilden, der dort hinführt. Oder in einer Imagebroschüre die Vorteile Ihres Shops erklären und den Link nennen.
››› Abb. 2: Integrieren Sie einen auffälligen Webbanner auf der Startseite, der zum Online-Shop leitet
Damit die Verknüpfung zwischen Print und Online optimal funktioniert, ist es empfehlenswert, im Online-Shop immer ein zur Printwerbung passendes Produkt anzulegen. Bewerben Sie beispielsweise mit Flyern ein bestimmtes Angebot zu Halloween, sollte selbstverständlich auch der QR-Code auf dem Flyer direkt zum gleichen Halloween-Angebot im OnlineShop führen. Tipp 5: Professionelles Online-Marketing Neben den Do-it-yourself-Möglichkeiten können Sie professionelles Performance-Marketing für die Vermarktung nutzen. Mit zielgruppenspezifischen Anzeigen und Landingpages können Produkte aus Ihrem Online-Shop gezielt und effektiv beworben werden. Bewährt haben sich zwei Möglichkeiten: Entweder Sie bewerben ausschließlich den Online-Shop oder Sie kombinieren eine Leadgenerierung mit dem Verkauf. Das heißt, Sie geben dem User die Wahlmöglichkeit, ob er direkt kaufen möchte oder seine Kontaktdaten einträgt, um von Ihnen kontaktiert zu werden. So forcieren Sie einerseits Online-Verkäufe, verlieren aber auch nicht die Interessenten, die sich erst persönlich bei Ihnen informieren wollen. Fazit Ein Online-Shop gibt Ihnen die Möglichkeit, rund um die Uhr – und ohne Personalkosten – Verträge oder andere Produkte zu verkaufen. Auch wenn ein Online-Shop eine professionelle Beratung oder ein persönliches Verkaufsgespräch nicht ersetzt, kann dieser eine ideale Ergänzung zu Ihren aktuellen Verkaufskanälen sein. Wichtig für den Erfolg ist eine Vermarktungsstrategie, die kontinuierlich verfolgt wird.
Autorin
Julia Aschenbrenner ist Online-Marketing-Expertin und Leiterin des Online-Lead-Services bei der ACISO Fitness & Health GmbH. Sie entwickelt Online-Kampagnen und sorgt gemeinsam mit ihrem Team für maximale Interessentenzahlen. E-Mail: julia.aschenbrenner@aciso.com
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Warum Marketing und Vertrieb jetzt noch wichtiger werden Die Corona-Krise könnte die Fluktuationsquote der Fitnessstudios noch erhöhen. Studiobetreiber Daniel Donhauser erklärt in einer zweiteiligen Serie, warum Marketing und Vertrieb in Zukunft noch besser werden und auf welche Punkte Unternehmer dabei achten sollten. Donhauser rät zur Positionierung als Lösungsanbieter.
Teil 1
Marketing und Vertrieb gehören seit Jahren zu den Kernwerttreibern der Fitnessindustrie. Hohe Fluktuationsquoten von bis zu 40 Prozent zwingen Studios zur ständigen Akquise von neuen Kunden, um weiter zu wachsen beziehungsweise um das bestehende Geschäft zu sichern. Hierbei lassen sich spannende Optimierungsfelder erkennen. Der Markenaufbau Die erste und wahrscheinlich einzige Fitnessstudio-Marke, die der durchschnittliche Deutschsprachige kennt ist McFit. Daneben sind noch potenziell regionale Anbieter bekannt. Übergreifend lässt sich aber festhalten, dass es leider sehr wenigen Studios gelungen ist, eine bekannte Marke zu werden. Es stellt sich nun die Frage: warum? Positionierung als Lösungsanbieter Geht man heute in ein Fitnessstudio, so will man meist ein Problem lösen (Abnehmen, Rücken-
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schmerzen etc.). Zeitgleich erfolgt aber die Positionierung vieler Studios primär über die Infrastruktur, Geräte und Kurse.
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Für den Endkunden hat es letztlich wenig Bedeutung, ob im Studio die neusten Geräte von „X“ stehen, schließlich will er oder sie
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ja nur ihr/sein Problem gelöst haben. Würde es also noch besser gelingen, echte Probleme zu lösen, so wäre die emotionale Bindung der Kunden und die damit verbundene Chance eine echte Geschichte zu erzählen viel höher und genau das braucht es, um eine erfolgreiche Marke zu bauen. Studios sind noch zu austauschbar Fitnessanbietern ist es leider bis dato nicht so gut gelungen, sich untereinander wirklich stark abzugrenzen. Unterschiede ergeben sich primär nur zwischen den beiden Segmenten Discount und Premium, aber innerhalb der Klassen sind die Angebote sehr ähnlich. Das mag im ersten Augenblick unglaubwürdig klingen, man stellt aber schnell fest, dass die Gerätemarken für den Endkunden
keine Bedeutung spielen und überall auch noch die gleichen Arten von Geräten stehen. Zusätzlich ist das Kursangebot oft recht ähnlich und so kann letztlich eine Differenzierung nur durch die Positionierung, die Mitarbeiter und die Betreuung erfolgen. Für Neukunden ist es aber schwer von außen zu beurteilen, ob Mitarbeiter und Betreuungsqualität anders bzw. besser als beim Wettbewerber sind. Weiter wird die Differenzierung durch die Austauschbarkeit der Studionamen erschwert. Marken stehen dabei leider allzu oft für nichts Konkretes bzw. erzählen auch keine Geschichte. Meist setzt sich der Name aus einem der folgenden Bausteine zusammen: Fit, Vita, Club, Medi, Train,
Fitness, Gym. So ist es natürlich für den Kunden sehr schwer zu verstehen, dass zwischen Vitatrain, Vitafit und Vitaclub ein großer Unterschied ist (Anmerkung: Die Namen sind frei erfunden und stehen in keinem Bezug zu echten Anlagen). Basierend auf diesen Markenund Positionierungsherausforderungen, gepaart mit einer hohen Fluktuation, haben sich ganz neue Entwicklungen in Bezug auf den Verkauf ergeben. Die Branche entwickelt sich immer mehr in Richtung niedrige Preise, keine Bindung und Aggregationsmodelle. Preispolitik aufgrund fehlender Positionierung Der durchschnittliche Beitrag in einem deutschsprachigen Studio
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liegt bei etwa 40 Euro pro Monat. Dass damit kein echtes „Lösungsprodukt“ gebaut beziehungsweise wirtschaftlich gearbeitet werden kann, ist offensichtlich.
Durch die neuen Rahmenbedingungen probieren immer mehr Menschen Studios aus, allerdings bleiben sie nicht lange. Da aber der größte Teil des Marktes noch nicht erreicht ist, kann trotzdem noch leicht gewachsen werden. Dabei sollte aber nicht vergessen werden, dass die Zielgruppe irgendwann auch endlich ist und dass deshalb der Nutzen für die Kunden im Vordergrund stehen muss.
Unter der Annahme, dass ein Kunde 1,5-mal pro Woche für eine Stunde trainiert, käme man im Monat auf ca. 6,5 Trainingsstunden, sodass das Produkt „FitnessStudio“ im Schnitt pro Stunde gute 6 Euro kostet. Wahrscheinlich gibt es keine günstigere Dienstleistung am Markt. Weder Friseure, Mechaniker, Maler noch Köche würden für diesen Beitrag überhaupt loslegen. Zeitgleich sieht man aber, dass die Menschen immer mehr Geld für Gesundheit, Wohlbefinden und Schönheit ausgeben. Unzählige Euros fließen in gesunde Ernährung, Arztbesuche oder andere Wellnessangebote. Die Fitnessindustrie könnte von diesem Boom profitieren, wenn sie den Mut hätte, die Preise zu erhöhen, um sich in Richtung einer Lösung zu positionieren.
Ohne gute Leistung erfolgt keine langfristige Bindung. Nutzen kann für die Kunden aber nur dann entstehen, wenn es Lösungen gibt – was mit einem geringen Preis schwer abzubilden ist – und wenn dauerhaft trainiert wird. Rein psychologisch tut man sich als Endkunde keinen Gefallen, wenn man monatlich evaluiert, ob man für seine Gesundheit aktiv werden sollte. Bindung und SelbstCommitment führen in der Regel zu einem besseren Ergebnis für den Kunden als absolute Freiheit. Dieser Punkt muss natürlich erklärt und verkauft werden.
Einfacher Verkauf durch geringe Bindung Geringer Preis und keine Bindung vereinfachen den Verkauf enorm. Und dann folgt das „Prinzip Hoffnung“, dass die Kunden auch dauerhaft bleiben. Die aktuellen Fluktuationsquoten zeigen uns aber, dass diese Rechnung nicht aufgeht. Fitness hat sich viel mehr zum Modell „Durchlauferhitzer“ entwickelt.
Die Hotelbranche als warnendes Beispiel Basierend auf den oben genannten Punkten haben sich ganz neue Modelle in der Branche entwickelt. Bereits jetzt wird ein erheblicher Teil der Kunden über Plattformen gewonnen oder wandert Richtung online und App ab. Der Kunde gehört nicht mehr den Studios und somit verliert man auch den Zugang zu diesen.
Die Entwicklung der Hotelbranche zeigt, wie das Spiel weiter geht. Hotels sind heute oftmals nur noch Flächenvermieter, die Kunden kommen über Booking.Com und Co. Die Fitnessindustrie muss schnell in Lösungen, Positionierungen und Kundenbindung investieren, damit nicht das Gleiche passiert. Dafür sollten die Preise und die Bindungen im Verkauf steigen, sonst ist dieses Spiel schwer zu gewinnen. Im nächsten Teil der Serie werden Lösungsmöglichkeiten vorgestellt.
Daniel Donhauser
Autor
Der studierte Betriebswirt Daniel Donhauser war von 2014 bis 2018 bei eGym als CCO für Marketing und Vertrieb verantwortlich. 2019 gründete er zusammen mit Lukas Blümel die Studiokette „MAIKAI – more than fitness“. Das Duo betreibt derzeit drei völlig vernetzte Fitnessstudios in Salzburg und möchte weiter expandieren.
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Mit Spaß zum Baucherfolg: Der Ab Coaster
Der Ab Coaster ist zwar nicht neu, gehört aber zu den beliebtesten Geräten im Angebot der Firma Scotfit. Die leichte Anwendung macht den Bauchtrainer auch für Physiotherapeuten interessant.
In Puncto Funktionalität hat der einstige Sieger des Innovation Awards nichts eingebüßt. Der Ab Coaster überzeugt durch einfachen Aufbau und lässt sich dank der Rollen an der Unterseite auch problemlos im Raum verschieben. Stärkung von Muskulatur und Mobilität Für das Mitglied bzw. den Patienten ist die Nutzung des Geräts ähnlich einfach. Der Sportler kniet auf dem Beinschlitten und bewegt diesen auf einer Kreisbahn nach oben. Der Ab Coaster trainiert die Muskeln des Hüft-
beugers und Bauchs und stärkt die LWS-Mobilität. Durch eine Ausführung mit seitlicher Beinschlittenstellung wird auch die seitliche Bauchmuskulatur eingebunden.
Spaßfaktor Nicht zu unterschätzen ist auch der Spaßfaktor, der neue Motivation ins Bauchmuskeltraining bringt.
Für Anfänger und Profis geeignet Um ein optimales Ergebnis zu erreichen, sollte die Übung so hoch wie möglich und ohne Schwung absolviert werden. Für Anfänger empfiehlt sich eine Reduzierung der Bewegungsamplitüde. Profis können den Widerstand durch Gewichte erhöhen.
Der Ab Coaster eignet sich daher gut als Bereicherung des Trainingsangebots im Fitnessstudio, aber auch im Bereich der Physiotherapie.
Kontakt SCOTFIT GmbH Tel: 0234-43623 www.scotfit.de, info@scotfit.de
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© pixabay Alexas Fotos
Mitarbeitergespräche sind besonders in schwierigen Zeiten wichtig!
Krisen mit guten Gesprächen erfolgreich überstehen Die Bedeutung der Kommunikation zeigt sich vor allem in Krisenzeiten. Wenn Einnahmen wegbrechen, die Stundenzahl reduziert werden muss und insgesamt große Unsicherheit herrscht, gewinnt der offene Austausch mit den Mitarbeitern an Relevanz.
Jedes Unternehmen durchlebt gute und schlechte Zeiten. Für die meisten waren die letzten Jahre eine gute Zeit. Und in guten Zeiten läuft vieles wie von selbst: Umsätze wie Gewinne sind zufriedenstellend und die Mitarbeiterführung stellt Führungskräfte vor wenige Herausforderungen.
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Das kann dazu führen, dass manche Aufgaben nicht mehr zuverlässig ausgeführt werden. In vermeintlich einfachen Zeiten wird beispielsweise schnell einmal vergessen, dass regelmäßige Mitarbeitergespräche ein wertvolles Führungsinstrument sind.
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Unsicherheiten entgegenwirken – vom ersten Tag an! In den letzten Monaten haben viele Unternehmen den Übergang von einer guten Zeit in eine Krise auf dramatische Art erfahren müssen. Verheerend dabei ist: Je länger die „fetten Jahre“ anhielten und je plötzlicher eine Krise aufkommt, desto schwieriger ist es für Führungskräfte, damit umzugehen. Ein Paradebeispiel dafür ist die aktuelle Coronavirus-Pandemie.
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Sie stellt Unternehmen vor große Herausforderungen: Einnahmen bleiben aus, der Umsatz bricht ein, Mitarbeiter müssen in Kurzarbeit gehen oder vielleicht sogar entlassen werden. Zwangsläufig und mehr denn je führt die momentane Situation zu vielen ungeplanten Veränderungen.
und Hintergründe von bestimmten Entschlüssen informiert werden. Wichtig ist es auch, dass sie das Gefühl haben, Rückfragen stellen zu können. In anderen Worten: wenn eine vertrauensvolle Atmosphäre zwischen Führungskräften und Mitarbeitern besteht.
bewusst ist, wie wichtig Mitarbeitergespräche sein können, ist es meist eine eher unbeliebte Aufgabe. Dennoch: Es gehört zur Rolle als Führungskraft. Und mit etwas Übung gelingt es jedem, die Gespräche zielgerichtet und mit einem hohen Maß an Klarheit und Offenheit zu gestalten.
Die Ungewissheit über den weiteren Verlauf ist enorm, genauso wie die mittelfristigen Auswirkungen auf die Wirtschaft. Das wirft die Frage auf: Wie können Führungskräfte der Unsicherheit im Unternehmen und der ganz individuellen Angst bei den Mitarbeitern bestmöglich entgegenwirken? Die Antwort lautet: Vor allem durch einen offenen und kontinuierlichen Austausch – nicht morgen oder in einer Woche, sondern jetzt sofort und dann bitte regelmäßig.
Dies ist besonders dann relevant, wenn stürmische Zeiten zwangsläufig zu harten und unbeliebten Entscheidungen führen. Sie sollten – wenn es einen Einzelnen betrifft – möglichst ohne Verzögerung und in persönlichen Gesprächen mitgeteilt werden.
Tipps für erfolgreiche Mitarbeitergespräche Damit das Gespräch mit dem Mitarbeiter auch tatsächlich zu mehr Klarheit, Offenheit und gegenseitigem Vertrauen führt, sollten Führungskräfte einige grundlegende Tipps beachten. Die gelten übrigens für digitale Mitarbeitergespräche, zum Beispiel per Videoanruf, wie für klassische Mitarbeitergespräche im Unternehmen.
Leider unterschätzen Entscheider diese Faktoren im Rahmen von Veränderungen oft. Aber auch wenn ihnen grundsätzlich
››› Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete Führungskräfte ist es anzuraten, sich für die Vorbereitung genügend Zeit zu nehmen. Dazu gehören die inhaltliche, die organisatorische wie die mentale Vorbereitung. So sollten zum Beispiel Anlass, Ziele, Ort und Zeit des Gesprächs im Vorhinein klar sein. Es ist auch wichtig, dass der Mitarbeiter frühzeitig eine persönliche Einladung zum Gespräch erhält.
© shutterstock-144400828_Rommel Canlas
Mitarbeiter in stürmischen Zeiten mitnehmen Ein Gespräch ist das wichtigste Instrument, Mitarbeiter mitzunehmen, sie offen über aktuelle Veränderungen zu informieren und auch auf anstehende vorzubereiten. Ob von Angesicht zu Angesicht oder digital – es ist ein Führungsinstrument, das Führungskräfte auf jeden Fall beherrschen sollten. Besonders in stürmischen Zeiten ist ein vertrauensvoller Umgang im Team wichtig.
Weil es immer eine Zeit nach der Krise gibt ... … dient jedes Mitarbeitergespräch auch der Kalibrierung. Das heißt, Führungskräfte haben die Möglichkeit, sich mit dem Mitarbeiter über Sichtweisen zu Leistung, Anforderungen, aber genauso Erwartungen und Sorgen im Hinblick auf die Zukunft abzugleichen. Differenzen können so erkannt und beseitigt werden.
Und richtig geführte Mitarbeitergespräche zahlen viel auf das Vertrauenskonto zwischen Mitarbeitern und Führungskraft ein. Entscheidungen der Führungsetage werden vom Team letztendlich nur akzeptiert und mitgetragen, wenn sie offen über Gründe
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››› Dialog statt Monolog Ein offener Austausch kann nur stattfinden, wenn die Führungskraft dem Mitarbeiter ausreichend Gesprächszeit einräumt. Der Anteil des Mitarbeiters sollte bei circa 70 Prozent liegen. Das ist schwieriger, als es klingt, denn Führungskräfte tappen oft in die Falle, sehr viel zu reden. Damit nehmen sie dem Gesprächspartner die Chance auf einen ehrlichen Dialog. ››› In Ich-Botschaften kommunizieren Besonders bei schwierigen Mitarbeitergesprächen kann es schnell passieren, dass sich der Mitarbeiter persönlich angegriffen fühlt. Um das zu vermeiden, sollten Führungskräfte in Ich-Botschaften kommunizieren. Zum Beispiel „Ich habe das Gefühl, dass Sie diese Situation stark belastet.“ anstatt „Sie sind in den letzten Tagen ziemlich schlecht drauf.“
hat seine eigene Wahrheit. Rückkopplung schafft Klarheit und stellt sicher, dass Führungskraft und Mitarbeiter nicht aneinander vorbeireden. Dabei helfen zum Beispiel folgende Fragen: „Was genau haben Sie jetzt verstanden?“; „Was genau nehmen Sie aus diesem Gespräch mit?“; „Sehen Sie das auch so?“ Führungskräfte, die diese Tipps bei Mitarbeitergesprächen beherzigen, schaffen optimale Bedingungen für einen offenen Austausch auf Augenhöhe. Sie zeigen, dass sie ihr Team wertschätzen. Und Mitarbeiter entwickeln so ein Verständnis für die aktuelle Lage, finden Raum, Sorgen und Ängste zu äußern. Dabei können die meisten Themen durchaus digital besprochen werden. Besonders schwierige Inhalte und Kritik sollten jedoch nur persönlich und nicht per Videoschaltung kommuniziert werden.
››› Auf Weichmacher verzichten Gute Kommunikation basiert auf Klarheit. Deshalb sollten Führungskräfte in Mitarbeitergesprächen (und auch beim informellen Austausch mit Mitarbeitern) nicht um den heißen Brei herumreden und auf ihre Sprachschärfe achten. Das heißt, auf Weichmacher – wie „vielleicht“, „manchmal“, „ja, aber“ – zu verzichten.
Was passiert, wenn Mitarbeitergespräche nicht stattfinden? Trotz zahlreicher Vorteile finden Mitarbeitergespräche in vielen Unternehmen zu unregelmäßig oder sogar gar nicht statt. Ein Grund dafür ist, dass Mitarbeitergespräche – wie eingangs beschrieben – bei den meisten Führungskräften unbeliebt sind.
››› Missverständnissen durch Rückkopplungen vorbeugen Kommunikation ist in den seltensten Fällen eindeutig. Jeder
Sieht man allerdings von Mitarbeitergesprächen ab, kann ein Teufelskreis entstehen: Mangelhafte oder ausbleibende Kommu-
nikation verkompliziert schwierige Situationen weiter und mündet letztlich in mehr Unsicherheit, Enttäuschung und Misstrauen. Denn weil Informationen nicht geteilt werden, entsteht unter den Mitarbeitern das Gefühl von Geheimniskrämerei in der Führungsetage und sie entwickeln ein grundlegendes Misstrauen gegenüber den Führungskräften. Daraus können wiederum Angst, Druck, Abspaltung und Egoismus entstehen. Bleiben Mitarbeitergespräche in schwierigen Zeiten aus, kann sich schnell ein Informationsvakuum bilden. Das heißt, im Unternehmen kommen Gerüchte und Tratsch auf. Einige Mitarbeiter nutzen das gezielt, um die Leere mit „Müll und Unrat“ zu füllen. Sind diese Folgen erst einmal eingetreten, ist es äußerst schwer, das Vertrauen der Belegschaft zurückzugewinnen. Deshalb gilt: Führungskräfte sollten schlechte Nachrichten auf keinen Fall vertagen oder vertrödeln. Je länger mit der Verkündung schlechter Botschaften gewartet wird, desto schwieriger wird es für alle Parteien, die Krise gemeinsam und erfolgreich zu bewältigen. Umgekehrt schaffen Mitarbeitergespräche – wenn sie richtig vorbereitet und geführt werden – Vertrauen und ermöglichen Offenheit mit einem konstruktiven Blick in die Zukunft.
Autor
Ralf R. Strupat ist Umsetzungsexperte für gelebte Begeisterung. Seit fast zwanzig Jahren in Unternehmen beratend, trainierend und aktiv begleitend unterwegs – nah an der Basis bei Themen, die Führungskräfte bewegen. Ganzheitlich, praxis- und lebensnah. E-Mail: mit@begeisterung.de
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Beweglichkeitstraining mit dem MR-Duo Multi Immer mehr Mitglieder integrieren Beweglichkeitstraining in ihren Studioalltag. Der MR-Duo Multi ermöglicht auf kleinem Raum elf verschiedene Übungen und lässt sich dazu noch einfach refinanzieren.
Das regelmäßige Training mit dem MR-Duo kann Rücken- und Gelenk- schmerzen lindern, beseitigen oder sogar dafür sorgen, dass es nicht zu Rückenund Gelenkproblemen kommt. MR steht dabei für Muskellängentraining durch Rückwärtsbewegung. Das Rücken- und Gelenkzentrum braucht nur 4,5 m² und vereint elf Geräte in einem. Geeignet ist der Center für Physiotherapeuten, Fitness- und Gesundheitsstudios. Einfache Refinanzierung Sie haben bereits ein Rücken- und Gelenksystem integriert, jedoch vergessen es separat zu beprei-
Der Krebs-Kompass
sen? Mit dem Einsatz des MR-Duo Multi können Sie dieses Problem einfach lösen. Jedes neue Mitglied wird am MR-Duo Multi in einer 1:1-Betreuung eingewiesen. Diese Einführung wird durch den Verkauf einer Einführungsgebühr, zum Beispiel in Form einer Zehnerkarte, vom Mitglied separat zum Beitrag bezahlt. Kontakt MR - DUO UG Telefon: 02563 2180969 E-Mail: kontakt@mr-duo.de Website: www.mr-duo.de
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Krebs, ich? Nein, unvorstellbar. Besonders für Verena Sam, die seit über 20 Jahren als Fitnesstrainerin arbeitet und immer überaus gesund gelebt hat. Doch dann trifft die tückische Krankheit ausgerechnet sie und damit auch ihren Mann, den Ernährungsexperten Achim Sam. Mitten in der Rushhour des Lebens scheint alles vorbei. Verena bekommt die besonders schwerwiegende Diagnose Krebs im fortgeschrittenen Stadium, eigentlich unheilbar. Was nun? Wie weiterleben? Noch immer Sport treiben – oder doch lieber ausruhen? Nur noch vegan essen – oder gerade jetzt auch mal tierische Produkte? Die Krankheit fordert in allen Bereichen und auf allen Ebenen. Wie gehe ich psychisch mit ihr um? Wem erzähle ich vom Krebs? Und: Gibt es neue Therapien, die womöglich viel effektiver sind als die Standardbehandlungen? Verena und Achim sind trotz ihres Expertenwissens zum Zeitpunkt der Diagnose heillos überfordert – wie Millionen Betroffene auch. Aber die beiden geben nicht auf. Ihre Reisen zu Fachkliniken, Krebszentren, Ärzten, Wissenschaftlern, Psychologen und Lebensberatern dienen nicht nur Verenas Behandlung. Sie entwickeln sich zum Recherche-Trip in Sachen »Leben mit Krebs« – von der Diagnose bis zur zielgerichteten Therapie, von der Nachsorge bis zur Rückkehr in den Alltag. Die beiden prüfen wichtige Studien und relevante wissenschaftliche Veröffentlichungen, sie ziehen führende Experten zu Rate und entwickeln ein Navigationssystem, das durch die Wirren einer Krebserkrankung führt. In »Der Krebskompass« verbinden sie ihre Erkenntnisse über neueste Therapiemöglichkeiten mit ihren persönlichen Erfahrungen, sie machen anderen Betroffenen Mut und schenken Hoffnung. Der Krebskompass. Wie wir mit Krebs leben lernen. Dianose, Therapie, Heilungschancen. Autoren: Verena und Achim Sam. Verlag: C. Bertelsmann, ISBN Buch: 978-3570104095
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TT Digi-Serie für Existenzgründer, Teil 3
Das Marktpotential der Fitnessbranche Seit einigen Jahren boomt der Fitnessmarkt in Deutschland. Aber wie sind die Zukunftsaussichten? Norbert Kroshoff wagt in seiner Serie für Existenzgründer einen Ausblick auf die Entwicklung des Fitnessmarktes. Um die aktuellen Zahlen verstehen zu können, folgt zunächst der Blick zurück auf die Anfänge der Fitnessbranche. Im Jahr 1980 trainierten gerade einmal 370.000 Mitglieder in den deutschen Studios. Dabei handelte es sich überwiegend um Bodybuilder und Fitness war noch weit davon entfernt, ein Volkssport zu werden. Rasante Mitgliederentwicklung seit 1980 Innerhalb von nur fünf Jahren verdreifachte sich die Zahl der Mit-
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glieder auf über eine Million. Wiederum zehn Jahre später waren es dann fünf Millionen. 2016 wurde die Marke von zehn Millionen Mitgliedern geknackt. Fitness ist nun mitten in der Gesellschaft angekommen. Heute trainiert der 80-jährige neben dem 18jährigen. Der Fokus der Mitglieder liegt auf Gesundheitsförderung und Gesundheitserhalt. Gesundheitsorientiertes Muskel- und Bewegungstraining ist der Schlüssel zu Gesundheit und Wohlbefinden.
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Interessant für die Bewertung der weiteren Entwicklung ist die Durchdringungsquote in der Gesamtbevölkerung. Aktuell trainieren fast 14% der Menschen in Deutschland in einem Fitnessstudio. Damit ist Fitness die Sportart mit den meisten Mitgliedern, weit vor Fußball, Turnen, Tennis und anderen Sportarten. Große regionale Unterschiede Innerhalb von Deutschland gibt es je nach Bundesland starke Unterschiede. Die Durchdrin-
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quote bedeutet einen Zuwachs von 1,2 Millionen auf 12,3 Millionen Mitglieder. Bei aktuell 11 Millionen Mitgliedern und 9.300 Studios bundesweit hat jedes Studio im Durchschnitt ca. 1.200 Mitgliedern. Bei diesem Modell besteht in den nächsten Jahren für den deutschen Markt ein Bedarf für weitere 1.000 Studios. Ausgehend von einer Reaktionsquote von 20 % wie in Ballungszentren oder Skandinavien gäbe es bis zum Jahr 2030 Bedarf für rund 4.400 neue Anlagen.
Die Mitgliederentwicklung in der Fitnessbranche seit 1980. Quelle DSSV 2019
gungsquote, oder auch Reaktionsquote genannt, liegt zwischen 8 % in Mecklenburg-Vorpommern und fast 19 % in Hamburg. Der Grund für diese unterschiedliche Verteilung liegt klar auf der Hand. Das Angebot bestimmt die Nachfrage. In Hamburg gibt es die höchste Studiodichte mit 17 Anlagen auf 100.000 Einwohner und damit auch das am stärksten differenzierte Angebot. Das hat zur Folge, dass in Hamburg fast 19% der Bevölkerung in einem Fitnessstudio trainieren. In Mecklenburg-Vorpommern kommen auf 100.000 Einwohner gerade einmal knapp acht Studios. Viele Angebote, hohe Nachfrage; wenige Angebote, geringe Nachfrage.
Die Zukunft des Fitnessmarkts Aufgrund der oben genannten, bereits erreichten Reaktionsquoten können wir davon ausgehen, dass die positive Mitgliederentwicklung sich in Deutschland weiter fortsetzt und das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist. Voraussetzung dafür ist, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen annähernd gleichbleiben (Anm. der Redaktion: Der Artikel entstand vor der CoronaKrise). 15 % Reaktionsquote Das nächste Etappenziel ist die 15 % Marke. Dies kann in den nächsten zwei bis drei Jahren erreicht werden. 15 % Reaktions-
Fazit: Gute Aussichten Natürlich ist das nur ein Blick in die Glaskugel. Wer kann schon mit Bestimmtheit sagen, was die Zukunft bringt. Aber ich habe auch noch niemanden getroffen, der ein überzeugendes Argument geliefert hat, das sich das zukünftige Wachstum abschwächen wird. Die Rahmenbedingungen, Marktdaten und die Entwicklung des Fitnessmarktes in Deutschland stimmen. Die aktuellen Basisdaten sowie die zu erwartende Nachfrage am Fitnessmarkt sind für die Neugründung eines Studios auch in den nächsten Jahren weiterhin gegeben.
Norbert Kroshoff
Autor
Norbert Kroshoff berät seit 1995 Unternehmer aus der Fitnessbranche. Seine Schwerpunkt sind die Gründungsberatung, die Aufbau- und Organisationsberatung sowie die Bewertung von Studios. In seinem Blog auf www.in-come.de erscheinen regelmäßig neue Artikel zu den Themen Existenzgründung, Betrieb und Unternehmensbewertung von Fitnessanlagen.
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Eine wahre Geschichte über die Wertigkeit von Interessenten Für Dominik Weirich sind Marketing und Vertrieb die entscheidenden Erfolgsfaktoren eines Unternehmens. Der Autor unterstreicht seine These mit einem persönlichen Erlebnis und warnt davor, Interessenten (Leads) vorschnell zu kategorisieren. Aus der Überschrift geht es bereits hervor: Dieser Artikel ist anders. Er handelt von den persönlichen Erfahrungen des Autors. Eine Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht. Diese Begebenheiten machen betroffen, insbesondere wenn man sie selbst erlebt hat. Aber vor allem zeigen sie eines: Erfolgreiche Unternehmen existieren fast ausschließlich durch gutes Marketing und menschenzugewandten Vertrieb.
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Eine gewagte Aussage? Dass Marketing und Vertrieb eine zentrale, wenn nicht sogar die zentrale Aufgabe eines Unternehmens darstellen, geht schon aus einem Zitat von Reinhold Würth, Gründer des bekannten Würth-Schrauben-Unternehmens, hervor: „Am wichtigsten sind die Verkäufer: Denn wenn die Außendienstler zwei Tage lang im Bett bleiben, wäre unser Betrieb tot. Und wenn keine Aufträge mehr kommen, dann haben die ganzen
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Leute hier nichts mehr zu tun, dann können sie heimgehen.“ Das Kerngeschäft Diese Aussage scheint zunächst radikal. Als Fitness& Gesundheitsanlagenbetreiber ist es hier jedoch wichtig zu erkennen, von was Reinhold Würth spricht. Er spricht über das Kerngeschäft, nicht über die Kernkompetenz seines Unternehmens. Und so ist es auch in der Fitness- & Gesundheitsbranche: Wer hier richtig wachsen will, muss Geschäft und Kompetenz richtig einordnen. Ein hoch kompetentes Unternehmen wird – ohne entsprechendes Marketing und Vertrieb - nicht gleich geschäftlich erfolgreich. In der Regel beginnt zwar irgendwann die Weiterempfehlung, aber ruht sich der gute Unternehmer auf der eventuellen Weiterempfehlungsrate aus oder geht er aktiv voran? Wenn einer der erfolgreichsten und vermögendsten Unternehmer Deutschlands die obige Aussage trifft, dann könnte man denken, es ist bereits alles gesagt. Aber dann würden Sie, lieber Leser, eine Geschichte verpassen, welche Sie vielleicht zu einem noch besseren Unternehmer macht. Finden Sie es einfach selbst heraus. Gibt es nicht wertige Leads? Bevor wir jetzt in die Geschichte einsteigen, gibt es noch einige wichtige Erläuterungen zum besseren Verständnis: Der Mensch neigt zur Bequemlichkeit, nicht wahr? Und so ist es doch auch im Marketing und im Vertrieb. Gehen wir mal davon aus, dass man eine gute Marketingkampagne mit vielen Leads gemeistert hat, dann freut sich der Vertrieb.
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Naja, nicht immer. Zum Beispiel wenn der Interessent nicht zum Mitglied wird. Oftmals hört man dann: „Das war ein nicht wertiger Lead.“ Moment mal! Übersetzen wir mal kurz das Wort „Lead“. „Lead“ bedeutet „Interessent“. Übersetzen wir weiter: „Interessent“ gleich „Mensch“. Also: Ein unwerter Mensch? Wirklich? Ist das so? Warum haben wir vermutlich alle schon einmal diesen Denkfehler gemacht? Ganz einfach: Es ist leichter einen Misserfolg external zu attribuieren. Also zu sagen, dass äußere Faktoren daran schuld waren und man deswegen sein Ziel nicht erreicht hat. Dies machen sogar viele unternehmerisch erfolgreiche Menschen. Wahrscheinlich in dem Moment einer Absage auch Reinhold Würth. Der Umgang mit Erfolg und Misserfolg Allerdings gehen Gewinner hin und verbleiben nur kurz zum Selbstschutz in dieser Haltung. Sobald die Niederlage akzeptiert ist, stellen sich Gewinner dann die Frage: „Was muss beim nächsten Mal passieren, dass es anders endet?“ Wie man mit Erfolg und Misserfolg umgeht, kann der geneigte Leser der sogenannten Attributions-Theorie entnehmen. Die Grundlage für diese Theorie legte der Psychologe Fritz Heider. Der bekannteste Basketballspieler aller Zeiten – Michael Jordan – hat sich ebenfalls intensiv mit diesem Thema befasst. Er schreibt über Erfolg und Misserfolg, besser gesagt über den Weg des Gelingens, folgendes: "Ich habe in meiner Karriere mehr als 9000 Würfe verfehlt. Ich habe beinahe 300 Spiele verloren. 26-mal wurde mir der Buzzerbeater (letzter Wurf vor dem Spielende, Anm. des Autors) anvertraut und ich habe nicht getroffen. Ich bin immer und immer wieder in meinem Leben gescheitert. Und das ist der Grund, warum ich gewinne." Eben weil er immer wieder aufsteht und danach analysiert , wurde Micheal Jordan zu dem, was er ist: Eine Legende. Das Potential im Fitnessmarkt Gut 25% der deutschen Bevölkerung sind in der Lage, die Leistungen von Premiumfitness- & Gesundheitsanlagen ohne finanzielle Einschränkungen, also ohne die Ausgaben schmerzlich zu spüren, in Anspruch zu nehmen. Dies ist der Abbildung über
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die Verteilung der Einnahmen der Einkommensteuerpflichtigen deutschen Bürger zu entnehmen. Um die Nicht-Einkommensteuerpflichtigen (ca. 50% der Bevölkerung) bereinigt, kommt man auf die besagten 25%. Allerdings sind erst 13% in Fitness- & Gesundheitsanlagen aktiv. Es besteht also noch sehr viel Potenzial. Und dies hat viele Gründe, jedoch sind die meisten Gründe im Marketing und Vertrieb zu finden. Denn Märkte existieren nicht einfach, sie werden gemacht! Daher schauen wir uns nun gemeinsam in der folgenden Geschichte „Vertrieb“ und „Marketing“ einmal aus der menschlichen Perspektive an. Insbesondere, wie Märkte geschaffen werden und wie sich Marktteilnehmer im Verlauf ihrer Entwicklung durch verschiedene Märkte hindurchbewegen. Und noch wichtiger: Warum sie am Ende in einem Markt verweilen. Am besten in dem Markt,
der bei ihnen die Fitness- und Gesundheitsdienstleitungen nutzt. Eine wahre Geschichte Es war ein denkwürdiger, oder sagen wir besser bescheidener Tag im Jahr 2012 als ich mit einem Motorschaden auf dem Heimweg nach einem Seminar liegen geblieben bin. Ich hatte eines der ersten Seminare zum Thema Online-Marketing gehalten. Es war also arbeitsreich und nach 500 km Autobahn wollte ich nur noch nach Hause. Mein BMW 3er Compact wollte jedoch lieber abgeschleppt werden. Die Diagnose der Werkstatt: Kapitaler Motorschaden. Problem? Ja, denn ich musste direkt den nächsten Seminarstandort in Leipzig ansteuern. Also etwa 400 km bewältigen und das ohne Auto. Ich hatte eine Woche Zeit, um ein neues Fahrzeug zu finden. Also hieß es ab zum BMW-Händler, denn das Marketing von BMW und die bisher positiven Erfahrungen hatten es mir angetan. Nachdem ich am Empfang erklärt hatte, um was es geht, kam nach circa 15 Minuten Wartezeit der Vertriebsleiter. Da stand er also in seinem schicken Anzug mit Krawatte. Ich erzählte ihm von meiner Notlage und er riet mir zu einer Finanzierung. Ich sollte ihm meine Finanzauskunft ausfüllen, er würde es dann prüfen. Okay es war zwar kaum über das Wunschauto geredet worden, aber der finanzielle Teil war schon klar. Seltsam. Wie es finanziell aussieht, hatte bei dem Vertriebsleiter scheinbar Vorrang. Er meinte, er würde sich melden sobald er mehr Informationen hat. So vergingen ein, zwei Tage und ich hatte die Zeit im Nacken. Also rief ich an. Der gute Mann war auf der IAA und prahlte am Telefon damit, dass er sich die neuesten und teuersten Autos ansieht und er gerade nur wenig Zeit hat, sich um mein Anliegen zu kümmern. Es sei denn, statt der Finanzierung könnte ich in bar zahlen. Okay – am Anfang der
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Karriere einen Neuwagen in bar zahlen? Das war mir dann doch zu viel des Guten. Das Ende des Liedes: Er hat sich nicht um die Finanzierung gekümmert und eine Alternative, eventuell einen neuen Gebrauchten, hat er mir auch nicht vorgeschlagen. So wäre dies doch eine Lösung gewesen, wie ich zumindest meine neuen Aufträge in Leipzig hätte wahrnehmen können. Genervt und mehr als enttäuscht habe ich mich an das nächste Autohaus gewandt. In meinem Studium hatte mich ein VW treu begleitet. Daher dachte ich, dass die Motoren von Audi aus dem VW-Konzern sicher ebenso treu sind. Ich ging also zu einem Audi-Händler. Gleicher Typ: Schicker Anzug und Krawatte. Aber ich wollte ja nicht voreingenommen sein. Auch ihm berichtete ich von meiner Notlage. Ebenfalls habe ich ihm klar aufgezeigt, dass die Zeit drängt. Er war direkt skeptisch, ob man in dieser Kürze überhaupt eine Neuwagenfinanzierung hinbekommen kann. Daher riet er mir – obwohl er Neuwagenhändler ist– zu einem Gebrauchten. Aber auch dies würde in den restlichen zwei Tagen zum nächsten Seminar nicht ausreichen. „So ein Mist“ dachte ich.
Ein Held des Marketings und des Vertriebs Jedoch kam der gute Mann auf die Idee, einen entsprechenden Leihwagen bis zur Auslieferung des Gebrauchtwagens zu organisieren. Er telefonierte wie verrückt: Man sah, dass es ihm ernst war, mir aus der misslichen Lage zu helfen. Ende gut, alles gut! Der Held dieser Geschichte ist ein Berater der Audi Scherer Gruppe namens H. Stuhlsatz. Er ist auch ein Held des Marketings und des Vertriebs. Warum? Diese Geschichte, die ich erlebt habe, haben bereits etliche Menschen aus meinem privaten Umfeld gehört. Wie sagt man so schön? Wie es in den Wald hineinschallt… Im oben genannten Beispiel hat nun H. Stuhlsatz einen treuen Kunden mit hoher Empfehlungsbereitschaft generiert, auch wenn er im ersten Schritt sicher kaum daran verdient hat. Doch seit diesem Tag hat H. Stuhlsatz – ich bin mir sicher – mehr Umsatz gemacht, als der Kollege von BMW je zu träumen wagt. Die Moral der Geschichte: Wer den Interessenten nicht ehrt, ist das Mitglied (den Kunden) nicht wert.
Dominik Weirich
Autor
Der Sportwissenschaftler und Buchautor Dominik Weirich ist Geschäftsführer der FACEFORCE GmbH. Das Unternehmen liefert Full-Service-Konzepte rund um das Online-Marketing der Fitnessbranche. www.face-force.de
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Zwischen Vertrauen und Behördenvorgaben
Hygiene als Marketing-Instrument
Viele Menschen bleiben derzeit noch vorsichtig. Hinzu kommt für die Gesundheitseinrichtungen mit einer freien Trainingsfläche der Druck der Behörden: Trainingseinrichtungen, Studios und Praxen sehen sich mit einer Vielzahl an Hygienevorschriften konfrontiert, die Vorgaben von Gesundheitsamt & Co. sind unübersichtlich. Der Flickenteppich ist groß. Wer bei einer Kontrolle kein umfassendes Hygienekonzept vorwei-
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sen kann, riskiert Strafen oder sogar die Schließung. Von verlorenem Kundenvertrauen ist beim Pavillon in Vellberg keine Rede. Das „Therapiezentrum für aktive Gesundheit“ wurde wie so viele am 17. März teilweise von den Behörden geschlossen. Der Bereich für Präventionssport an Geräten war zu 100 Prozent betroffen. „Wir wurden hier behandelt, als wären wir ein Fitness-Studio. Was wir de facto nicht sind“, erläutert einer von drei Geschäftsführern, Frank Reichert. Der Therapiebereich, also alles, was auf Rezept ging, lief mit kleineren Einschränkungen weiter. Im März wurden
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Foto: Pavillon Vellberg
Wie Fitness-Studios und Physiotherapie-Praxen mit Selbstzahlerbereich sogar mit einem Hygienekonzept positiv von sich reden machen können.
››› Frank Reichert
bereits ausgestellte ärztliche Verordnungen abgearbeitet, im April kam lediglich ein Fünftel weniger Kunden. Im Mai waren die Patientenzahlen schon fast wieder auf Normalniveau. Die Lage erholt sich bis jetzt zusehends. „Auf eine Phase der Verunsicherung auf allen Seiten folgte der Wunsch
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danach, dass das Training weitergeht und gesundheitliche Beschwerden sich bessern“, fasst der Geschäftsführer zusammen. Beratung hilft durch den Dschungel der Regelungen Herausfordernd für freie Trainingsflächen im Therapiebereich wie in Studios sind die Anordnungen der Behörden. Neben dem Infektionsschutzgesetz muss Reichert auch die Vorschriften des Landes Baden-Württemberg sowie die Empfehlungen der Berufsgenossenschaften beachten. Teilweise sind die Vorgaben unvollständig und oftmals nur wenige Wochen gültig, bevor wieder geändert wird.
„Wir stellen fest, dass Therapiezentren, Praxen und Studios häufig vor unlösbaren Aufgaben stehen, wenn es um ihr persönliches Hygienekonzept geht“, beobachtet Markus Sobau. Der Berater für Heilberufler mit Firma Consularis weist darauf hin, dass so ein Konzept bei jeder Einrichtung ganz anders aussehen kann. Je nachdem, welche Leistungen bereitgestellt oder abgegeben werden.
Eine umfassende Beratung mit anschließendem Konzept kann die Lösung sein. Das wird zum Beispiel von der Deutschen Gesellschaft für Hygieneberatung und den meisten Verbänden angeboten. „Der Vorteil eines Hygienekonzeptes ist, dass jederzeit nachgewiesen werden kann, wer beispielsweise wann und mit welchem Mittel was desinfiziert und gereinigt hat“, erläutert Sobau. Die Patienten und Kunden erhalten so die Bestätigung, dass ansteckungssicher gearbeitet wird. Prüfsiegel als Vertrauensmaßnahme Während in der Therapie Betreiber wie Frank Reichert kaum Probleme haben, ihre Kunden im Selbstzahlerbereich zu halten, müssen sich Studios jetzt etwas einfallen lassen, um das Vertrauen wiederzugewinnen. Viele von Sobaus Kunden nutzen das Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Hygieneberatung auch dafür, um aktiv für ihre Einrichtung zu werben. Etwa, indem sie das Siegel an der Eingangstüre anbringen, mit Flyeraktionen über
››› Markus Sobau
die eigenen Bemühungen informieren und Auszüge der Auszeichnung auf die Webseite stellen. Und nötig ist das, denn eine Untersuchung der Sport Alliance, bei der 1.878 Fitness-Studios analysiert wurden, kam zum Ergebnis, dass Studios und Gesundheitseinrichtungen zwischen März und Juni arg zu kämpfen hatten. Während der Shutdown-Phase kamen 74 Prozent weniger Neukunden als im Vorjahreszeitraum und es gingen fast 14 Prozent mehr Kündigungen ein. „Studios brauchen jeden Bonuspunkt, den sie kriegen können, um sich vom starken Wettbewerb in der Fitnessbranche abheben zu können“, analysiert der Finanz- und Unternehmensberater. Positiv sei, dass die Zahl der Neuverträge seit Juni wieder ansteigt. Auch die Abgesandten der Gesundheitsämter lassen sich durch einen auf Hygiene eingestellten Betreiber beeindrucken: Die Kontrollen der Behörden sind oft unangekündigt und mitunter sehr streng. „Da macht es sich gut, wenn man auf einen Hygieneberater verweisen kann und eine umfassende schriftliche Dokumentation der eigenen Maßnahmen vorlegt“, erzählt Sobau. „Für das Hygiene-Zertifikat der
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Deutschen Gesellschaft für Hygieneberatung beispielsweise ist der Aufwand recht überschaubar“, fasst er zusammen. Nur wenige Stunden Begehung und Schulung müssen Chef und Mitarbeiter investieren. „Meist kommen wir je nach Größe der Einrichtung mit rund drei Stunden hin“, kommentiert der Mannheimer. Danach erarbeiten die Auditoren ein individuelles Konzept, das vom Betreiber auf Praxistauglichkeit geprüft wird. Dann werden gemeinsam Mängel behoben, falls vorhanden. Anschließend werden die Angestellten geschult und das System im Alltag umgesetzt. Die Dokumentation ist das A und O „Um die Dokumentation von Reinigungsvorgängen und Hygienemaßnahmen kommt in Zukunft kein Studiobetreiber mehr herum“, ist sich Sobau sicher. Die ist nach seiner Erfahrung häufig das Problem. „Der Einsatz von Schutzmitteln wie Masken, Schutzkitteln und Handschuhen ist in fast allen Einrichtungen und Trainingsbereichen üblich“, weiß er aus seinem Berufsalltag. Auch würden Flächen nach jedem Trainierenden gereinigt und desinfiziert. Nur eine vollständige Dokumentation mit Mitarbeiteranweisungen sei kaum vorhanden. Mit einem Hygienekonzept werde ein systematischer Rahmen für das richtige Verhalten geschaffen.
››› Ablauf Hygiene-Zertifikat 1. Antrag auf Fördermittel 2. Beratung durch einen qualifizierten Hygieneberater vor Ort 3. Praxisbegehung 4. Beseitigung der Mängel 5. Erstellen eines schriftlichen und individuellen Konzeptes 6. Vorstellung des Konzeptes und kurze Schulung 7. Siegel und Eintrag ins deutsche Hygieneregister
Weitere Informationen unter: www.hygiene-schafft-vertrauen.de/
Das individuell angepasste System und den zugehörigen Eintrag ins Deutsche Hygiene Register fördert derzeit das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, kurz BAFA, mit einem Sonderprogramm. „Neben der zeitlichen Investition haben Praxen oder
Studios in der Regel einen Selbstbehalt zwischen 500 und 900 Euro zu leisten – je nach Größe“, erklärt Sobau. Die restlichen Kosten der insgesamt rund 3.600 Euro übernimmt das Bundesamt im Rahmen der aktuellen Fördermaßnahmen.
Autor
Jens Gieseler ist Sprach- und Medienwissenschaftler. Als freier Journalist und PR-Berater schreibt er vor allem über Personal- und Managementthemen von kleinen und mittelständischen Unternehmen. E-Mail: jg@jens-gieseler.de
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Changemanagement in der Praxis
Die Welt um uns herum ist ständig in Bewegung Unternehmens- und Praxisführung oder auch das Projektmanagement beruhen auf zahllosen Aspekten und Modellen zum Changemanagement. Besonders in Krisenzeiten müssen sich alle ungewollt auf Veränderungen einstellen.
In der Regel geht man davon aus, dass es sich beim Changemanagement um das bewusste Steuern von Veränderungen in Organisationen handelt. So entstehen ebenso regelmäßig neue Strukturen – wie die Teamzusammensetzung – und neue Abläufe, die beispielsweise etablierte Standards betreffen (Abb. 1).
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Unternehmer, Praxisinhaber und Studiobesitzer, Mitarbeitende sowie Kunden, Patienten sowie deren Angehörige reagieren sehr unterschiedlich darauf, was sich in verschiedenen Lernkurven zeigt. Unabhängig davon, ob es sich um die sogenannte CoronaKrise, eine veränderte Gesetzgebung, die Ausweitung von Praxis-
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öffnungszeiten oder den Wegfall von Patienten und Kunden handelt: Es stehen alle Betroffenen unter Veränderungsdruck. Dieser kann kontinuierlich oder periodisch sein. Veränderungen laufen in Prozessen ab Kontinuierliche Veränderungen sind vor allem in hochdynamischen Branchen wie der IT bekannt. Die Gesundheitsbranche unterliegt einer vergleichsweise geringeren Dynamik. Damit wiederum sind Haltungen, Verhal-
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ten und Änderungsbereitschaft verbunden. Nicht nur in einer Krisenzeit wie der aktuellen, die in der Form noch nicht dagewesen ist bzw. für die es weder Vergleiche, Best-Practice-Modelle noch Praxisstrategien gibt, ist ein optimales Changemanagement notwendig, um die bestehende Chance aus der Krise nutzen zu können.
1. Vorahnung, Sorge, Hoffnung => erhöhte Aufmerksamkeit weckt drei Strategien: Angriff, Flucht , tot stellen 2. Schock, Schreck 3. Abwehr, Ärger 4. Rationale Akzeptanz, Frust Neu Tal der Tränen
Phasen einer Veränderung
5. Emotionale Akzeptanz, Trauer
Wichtig Aktuell Beispiele für Chancen aus der Corona-Krise sind die Digitalisierungswelle, die stärkere Selbstkompetenz der Patienten sowie die Novellierung des Berufsgesetzes für Physiotherapeuten. Auch Patienten und deren Angehörige erleben eine solche Krise, wenn einschneidende Diagnosen vorliegen, die auf alle Bereiche des bisherigen Lebens – biopsycho-sozial – wirken. Sie durchleben unter Begleitung der Physiotherapeuten einen gesamten Veränderungsprozess bzw. alle Phasen der Veränderung (s. Abb. 2).
Merke Veränderungsprozesse werden häufig nur angestoßen und bleiben in der Phase rationaler Akzeptanz stecken. Die tatsächliche Verhaltensänderung ist eine enorme Herausforderung. Erst nachdem das sogenannte „Tal der Tränen“ durchschritten ist, verändert sich etwas. Veränderungen haben nicht lediglich eine technische Komponente. Vielmehr geht es um die Emotionen bei den Beteiligten, die über Erfolg oder Misserfolg einer Umgestaltung entscheiden: Entweder können neue Muster eingeführt werden oder es bleibt alles beim Alten, die Rückkehr zu alten Gewohnheiten setzt sich durch.
> Neue Aufgaben > Neue Werte, neue Wertigkeiten > Neue Techniken, neue Instrumente > Neue Namen, Funktionen, Titel > Neue Beziehungen, Hierarchien, Dynamiken > Neue Gefühle, Sympathien, Antipathien > Neue Rolle, Selbsterklärung, neuer Selbstwert
Raum
Zeit
> Neue Orientierung, neue Sichtweisen > Neue Wege, neue Bewegungen > Neue Selbst-, neue Körpererfahrung > Neue Abläufe, neue Reihenfolgen > Neuer Rhythmus, neuer Takt > Neue Koordination von Ein- und Ausdrücken
© Claudia Winkelmann
Abb. 2: Phasen der Veränderung mit dem Tal der Tränen als Wendepunkt
Zeit
Abb. 1: Veränderung heißt lebenslanges Lernen und umgekehrt
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Person
7. Integration, Selbstvertrauen
Performanz
Ziele
6. Öffnung, Neugier, Enthusiasmus
Typisch ist beispielsweise das folgende Verhalten: Der Patient bzw. Kunde sieht im Gespräch mit dem Therapeuten ein, dass er mehr Bewegung benötigt, nimmt aber nach der Therapie bzw. Beratung wieder den Lift von der ersten Etage ins Erdgeschoss. Weitere Beispiele geben die guten Vorsätze zum Jahreswechsel oder die Verhältnis- und Verhaltensprävention im Kontext des Betrieblichen Gesundheitsmanagements. Hohes Maß an Selbstreflexion Changemanagement beginnt mit einer Ist-Analyse vergleichbar mit dem standardisierten Erstbefund
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Muss beispielsweise die gesamte Praxis umgebaut werden, wenn lediglich ein neues Angebot etabliert werden soll? Müssen alle den Kurs besuchen und die Prüfung belegen oder ist ein Therapeut ausreichend?
Die Ist-Situation beeinflusst die Veränderung. Dabei sind der wahrgenommene Veränderungsbedarf, also der Anlass für die Veränderung, ebenso wie die Veränderungsbereitschaft der Personen entscheidende Größen. Es geht um Fragen der Unternehmenskultur, Werte, Kommunikation und von Vertrauen. Aus den Einflussgrößen und potenziellen Erfolgsrisiken lassen sich Aufgaben, Ressourcen und Anforderungen der ChangeAgents ableiten. Von ihnen wird vor allem ein hohes Maß an Selbstreflexion verlangt (s. Abb. 3). Widerstand Häufig sind Veränderungen überraschend, unbequem, beängstigend oder sogar bedrohlich. Hintergrund ist die Vorahnung höherer Belastungen, Einschränkungen bisheriger Freiheiten und Routinen, Prestige- oder Statusverlust oder Einkommenseinbußen bis hin zum Arbeitsplatzverlust. Daher sind in der Regel Widerstände gegen Veränderungs-
Wie schätzen Sie Ihre eigenen Kräfte/ Ressourcen ein?
Wie viel Veränderung ist nötig und realistisch?
Steht beispielsweise Ihre Stellvertretung oder die von Ihnen eingesetzte Praxisleitung nur auf dem Papier oder tatsächlich hinter Ihnen und der Praxis? Wie loyal sind sie?
?
Haben Sie genügend Unterstützer und Unterstützung?
Trauen Sie es sich zu, den Veränderungsprozess anzustoßen und vor allem haben Sie die Motivation den Prozess durchzuhalten oder sind Sie zum Beispiel privat aktuell sehr gefordert?
Sind Sie bereit, dafür die nötige (Lebens-)Zeit zu investieren?
Wie stark ist Ihre Überzeugung?
Abb. 3: Selbsteinschätzung von Veränderungsumfang und persönlichen Ressourcen
bestrebungen einschließlich gegen dessen Initiatoren und Befürworter verbunden. Veränderung wird insbesondere negativ erlebt, wenn die Person darin eine Abwertung sieht: „Es kann doch nicht alles falsch/schlecht gewesen sein, was ich bisher gemacht habe?“ Merke Häufig scheitern Veränderungsprozesse, weil die offenen und verdeckten, rationalen, politischen und/oder emotionalen Widerstände nicht erkannt und entsprechend überwunden werden.
© Claudia Winkelmann
bei Therapie-Patienten oder der Anamnese bei Kunden in FitnessStudios.
Erfolgsfaktoren Zum aktiven Steuern des Veränderungsprozesses kann nachfolgende Checkliste aufzeigen, welcher Klärungs- und Diskussionsbedarf noch besteht (s. Abb. 4). Vor der Veränderung sollte ein Gefühl der Dringlichkeit geweckt werden. Klare, mitreißende und realistische Ziele holen die Mitarbeitenden am besten für die Zielvorstellung und die Veränderungsstrategie ab. Dabei gilt es, die Bedenken aufzunehmen und Akzeptanz durch aktives Zuhören
Checkliste zum aktiven Steuern der Veränderung Fragen
1. Was
ist zu tun?
2. Wer
macht es?
3. Warum
macht diese Person es?
4. Wie
wird es gemacht?
5. Wann
wird es gemacht?
6. Wo
soll es getan werden?
7. Wieso
wird es nicht anders gemacht?
Abb. 4: Aktives Steuern mit den 7-W-Fragen
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Antwort
offen / unklar
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7-W
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zu schaffen. Wichtig ist, nicht einzuknicken! Allerdings sollten die Mitarbeitenden Handlungsfreiräume für die Zeit der Veränderung haben. Deren Kreativität ist unbedingt einzubeziehen, die Fehlertoleranz ist zu erhöhen und die Begleitung ohne Gesichtsverlust ist sicherzustellen. Während des Prozesses ist es ratsam, Hindernisse, die nicht im Vorfeld bekannt waren, sofort zu beseitigen. Jeder erreichte Zwischenschritt, jeder Meilenstein sollte angemessen hervorgehoben werden, ohne jedoch die vorher festgelegte Strategie aufzuweichen. Provisorien und Interimslösungen, die häufig in der Phase rationaler Akzeptanz angeboten werden, sind nicht akzeptabel. Sind sie unumgänglich, hat deren Management und Ablösung höchste Priorität. Die Intensität der Veränderung ist angemessen zu erhöhen und die Nachhaltigkeit beispielsweise durch Wiederholung zu gewährleisten.
Ohne Physiotherapeut kein Praxisbetrieb Bis neue Strukturen oder Prozesse etabliert sind, kann es durchaus zu Unzufriedenheit und destruktivem Verhalten kommen. Dies spüren das Team, der Kunde wie der Patient, Vertreter sowie Zulieferer und Zuweiser. Es wirkt letztlich auch demotivierend auf den Unternehmer, auf den Studiobetreiber oder Praxisinhaber selbst. Im Sinne des Dienstleistungsauftrags, die anvertrauten Patienten und Kunden optimal zu versorgen, sollte die Leitung darauf achten, dass jedes Teammitglied den Hintergrund der geplanten Veränderung mindestens
kennt, um sie überhaupt mittragen zu können. Weder „Dienst nach Vorschrift“ noch „blinder Aktionismus“ sorgen für einen sinnstiftenden Arbeitsplatz, der nicht nur im Fall einer Gesundheitseinrichtung maßgeblich vom Team geprägt ist.
Weiterführende Literatur Gräser P. 2013. Führen lernen. Der Weg zur Führungskompetenz und zur persönlichen Karriere-Strategie. Wiesbaden: Springer Gabler. Fieger J, Fieger K T. 2018. Führung ist erlernbar. Mit Struktur zur erfolgreichen Führungskraft. Wiesbaden: Springer Gabler. Winkelmann C, Suppes K-D. 2011. Tal der Tränen. Changemanagement – Veränderungen gehören zum Alltag. pt_Zeitschrift für Physiotherapeuten, Jg 63, H 10, 90-2. Kotter J, Rathgeber H. 2006. Das Pinguin-Prinzip. Wie Veränderung zum Erfolg führt. München: Droemer.
Nach der Veränderung stehen Nachhaltigkeit und Verstetigung im Fokus. Alte Verhaltensmuster sind zu sanktionieren, gegebenenfalls auch durch einen autoritären Führungsstil. Neue Traditionen sind nun bedeutsam, die als Anker für das Team dienen. Gestern-heute-Vergleiche sind ungünstig. Besser ist ein Blick nach vorn, mit dem gleichzeitig alle Beteiligten ermuntert werden, Verbesserungsvorschlägen einzubringen.
Autorin
Prof. Dr. rer. med. Claudia Winkelmann ist Physiotherapeutin und absolvierte ein Studium der Gesundheitsökonomie. Ihre praxisbezogenen therapeutischen Kenntnisse verbindet sie mit wissenschaftlicher BWL-Expertise. Derzeit hat sie eine BWL- und Management-Professur an der ASH Berlin inne. E-Mail: winkelmann@ash-berlin.eu
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Reisen in Risikogebiete und deren arbeitsrechtliche Konsequenzen In diesem Sommer sind Urlaubsreisen in andere Länder trotz Corona wieder möglich. Insbesondere bei Trips in Risikoländer müssen Urlauber jedoch einige Regeln und Vorgaben beachten. Rechtsanwalt Dr. Christoph Franke klärt auf über die rechtliche Lage für Arbeitgeber und Mitarbeiter.
Nach wie vor dominieren die Regelungen der jeweiligen Coronaschutz-Verordnungen der Bundesländer das gesellschaftliche Leben und damit auch die Urlaubsplanung. Zwar ist das Reisen mittlerweile wieder grundsätzlich erlaubt, jedoch hat die Bundesregierung bzw. das Robert-Koch-Institut
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(RKI) eine Vielzahl von Länder im Hinblick auf dort unterstellte höhere Infektionsgefahren zu Risikogebieten erklärt. Auf der Homepage des RKI können tagesaktuell die dortigen Risikogebiete abgefragt werden.
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Die Einstufung als Risikogebiet Zum Stand des 11.08.2020 sind immerhin 132 Länder zu Risikogebieten erklärt worden. Unter Berücksichtigung des Umstandes, dass es weltweit 193 Länder gibt, bedeutet dies, dass rund 68 % der Länder Risikogebiete sind.
Die Bewertung zum Risikogebiet erfolgt zweistufig. Zunächst wird geprüft, in welchen Staaten es jeweils innerhalb eines zurückliegenden Zeitraums von sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner gab. Der kritische Grenzwert wird daher bereits bei einer Steigerung der Neu-
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Selbst bei Ländern, die diesen niedrigen Grenzwert nicht erreichen, mithin diesen unterschreiten, kann eine Einstufung zum Risikogebiet gleichwohl erfolgen. Maßstab für eine solche Einschätzung sind neben den Infektionszahlen die Art des Ausbruchs, die Testkapazitäten und die ergriffenen Maßnahmen des jeweiligen Staates. Testpflicht & Quarantäne Im Nachfolgenden werden die arbeitsrechtlichen Konsequenzen im Zusammenhang mit dem Reisen von Mitarbeiter in Risikogebiete dargestellt. Bundesrechtlich, mithin in jedem Bundesland, gilt nach der Testpflichtverordnung des Bundesgesundheitsministeriums, dass bei der Einreise nach Deutschland und vorherigem Aufenthalt in einem Risikogebiet innerhalb der letzten 14 Tage, ein negatives Testergebnis nachzuweisen oder innerhalb von 14 Tagen nach der Einreise ein Test zu machen ist.
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infektionen um lediglich 0,05% erreicht. Wird dieser Schwellenwert überschritten, folgt eine Einstufung zum Risikogebiet.
Bis zum Vorliegen des Testergebnis müssen sich die Einreisenden in eine selbstständige häusliche Quarantäne begeben. Dies bedeutet, dass die Mitarbeiter während dieser Zeit ihre Wohnung weder grundsätzlich verlassen, noch Besuch von Menschen empfangen dürfen , die nicht zu dem eigenen Hausstamm gehören. Ist das Testergebnis negativ, wird also keine Corona-Infektion festgestellt, darf der Mitarbeiter sich frei bewegen und auch wieder uneingeschränkt arbeiten. Wird hingegen eine Infizierung festgestellt, so kommt es zu einem behördlichen Beschäftigungsverbot Entgeltfortzahlungsverpflichtung während der häuslichen Quarantäne Wenngleich bei einem negativen Test in der
Regel die Dauer der Quarantäneverpflichtung nicht länger als 48 Stunden dauern dürfte, stellt sich die Frage, ob und inwieweit der Arbeitgeber verpflichtet ist, Entgeltfortzahlung für den Zeitraum der häuslichen Quarantäne zu leisten. § 616 BGB bestimmt insoweit, dass ein Arbeitnehmer dann nicht seinen Vergütungsanspruch verliert, wenn er für eine verhältnismäßig nicht erhebliche Zeit durch einen in seiner Person liegenden Grund und ohne sein Verschulden an der Dienstleistung verhindert wird. Was eine verhältnismäßig nicht erhebliche Zeit ist, wird vom Gesetz nicht bestimmt. In der Regel dürften 10 – 12 Tage als vorübergehend angesehen werden. Ist die Dienstverhinderung länger, besteht kein Vergütungsanspruch, auch
nicht für die erste Zeit von 10 – 12 Tagen. Reduziert sich der Verhinderungszeitraum auf die vorgenannten Tage, so wäre die erste tatbestandliche Voraussetzung zur Entgeltfortzahlung erfüllt. Dies, da die Arbeitsverhinderung in der Person des Mitarbeiters begründet ist. Gleichwohl scheitert ein Vergütungsanspruch des Mitarbeiters an seinem Verschulden. Ein Mitarbeiter, der in ein Risikogebiet fährt, weiß um die Konsequenzen der häuslichen Quarantäne oder muss dies jedenfalls wissen. Dies gilt dann, wenn der Mitarbeiter die Reise zu einem Zeitpunkt angetreten ist, in welcher das Urlaubsziel bereits als Risikogebiet deklariert wurde. In diesem Falle hat der Mitarbeiter seine Quarantäne zu vertreten und verliert
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seinen Vergütungsanspruch, sofern nicht arbeitsvertraglich ein entsprechender Ausschluss vereinbart ist. Dies dürfte in der Regel auch sogar für die Fälle gelten, in denen der Arbeitnehmer sich infiziert und arbeitsunfähig wird. Der Entgeltfortzahlungsanspruch im Krankheitsfall ist gemäß § 3 Abs. 1 EntgFG ist nur dann begründet, wenn die Arbeitsunfähigkeit unverschuldet ist. In der Regel dürfte es sich bei einem solchen Verlauf jedoch um ein schuldhaftes Verhalten handeln, sodass auch im Falle einer Arbeitsunfähigkeit der Mitarbeiter seinen Entgeltfortzahlungsanspruch verliert. Ausnahmen Etwas anders dürfte dann gelten, wenn der Urlaubsort erst im Laufe des Urlaubs zu einem Risikogebiet erklärt wird. In diesen Fällen fehlt es in der Regel an einem Verschulden des Mitarbeiters, mit der Folge, dass Vergütungsansprüche fortbestehen.
Tipp: Arbeitsvertraglich kann eine Entgeltfortzahlungsverpflichtung gem. § 616 BGB (nicht bei einer Arbeitsunfähigkeit nach dem Entgeltfortzahlungsgesetz) ausgeschlossen werden, sodass bei der Gestaltung neuer Arbeitsverträge dies zu bedenken ist Darf der Arbeitgeber den Mitarbeiter nach seinem Urlaubsziel fragen In diesem Zusammenhang stellt sich darüber hinaus die Frage, ob der Arbeitgeber seinen Mitarbeiter nach seinem Urlaubsort befragen darf. Grundsätzlich gilt, dass der Urlaub Privatangelegenheit des Mitarbeiters ist, mit der Folge, dass der Arbeitgeber weder einen Anspruch darauf hat, zu erfahren, wohin der Mitarbeiter fährt, noch, dass eine solche Frage – im Übrigen auch datenschutzrechtlich – zulässig wäre.
Wenn in dem Arbeitsvertrag allerdings ein Home-Office-Platz vereinbart ist, dann bleibt der Arbeitnehmer ebenso zur Tätigkeit verpflichtet, wie auch der Arbeitgeber Entgeltfortzahlung leisten muss.
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Letztendlich ist das Informations- und Fragerecht des Arbeitgebers davon abhängig, ob ein sachlich gerechtfertigtes, betriebliches Interesse an der Antwort besteht, welches das Persönlichkeitsrecht des Mitarbeiters verdrängt. Demnach darf nach meiner Einschätzung nicht allgemein gefragt werden, wohin ein Mitarbeiter in den Urlaub fahren möchte, sehr wohl aber darf gefragt werden, ob der Mitarbeiter beabsichtigt, in ein Risikogebiet zu fahren. Das betriebliche Interesse folgt insoweit aus den damit zusammenhängenden Quarantänebestimmungen. Tipp: Hier ist zu überlegen, ob nicht für Urlaubsrückkehrer ein standardisierter Fragebogen vorgehalten werden sollte, in dem der Arbeitnehmer anzugeben hat, wann und in welchem Risikogebiet er
sich für welchen Zeitraum aufgehalten hat. Eine entsprechende Datenverarbeitung ist auch zulässig, da aufgrund der Quarantänereglungen und der Arbeitsschutzbestimmungen ein betriebliches Interesse an der Verarbeitung steht. Darf der Arbeitgeber seinem Arbeitnehmer verbieten, in ein Risikogebiet zu reisen? Anknüpfend an das Fragerecht stellt sich die Frage, ob der Arbeitgeber seinen Mitarbeitern verbieten kann, in ein Risikogebiet zu fahren. Da der Urlaub eben Privatangelegenheit des Arbeitnehmers ist, darf ein Arbeitgeber grundsätzlich seinen Mitarbeitern nicht verbieten, in bestimmte Gebiete zu fahren. Gleichwohl kann das wissentliche Reisen in ein Risikogebiet eine Pflichtverletzung aus dem Arbeitsverhältnis darstellen, nämlich dann, wenn hierdurch bedingt eine spätere Quarantäne ausgelöst wird, mit der Folge, dass für diesen Zeitraum der Mitarbeiter seine Arbeitskraft nicht anbieten darf. Das wissentliche Herbeiführen einer solchen Situation stellt eine Pflichtverletzung aus dem Arbeitsverhältnis dar, welche grundsätz-
lich abmahnfähig und gegebenenfalls auch kündigungsgeeignet ist. Müssen die Mitarbeiter auf die verordnungsrechtlichen Regelungen hingewiesen werde? Abschließend ist die Frage zu beantworten, ob die Mitarbeiter auf die Regelungen zu der Rückreise aus Risiko-
gebieten hingewiesen und über die möglichen arbeitsrechtlichen Konsequenzen belehrt werden müssen. Da es sich dabei um gesetzliche bzw. verordnungsrechtliche Vorgaben handelt, besteht für den Arbeitgeber grundsätzlich keine Verpflichtung, hierüber aufzuklären. Gleichwohl erscheint es durchaus sinnvoll, die
Mitarbeiter noch entsprechend zu sensibilisieren. Je mehr Mitarbeiter ein Betrieb hat, deren ethnischen Wurzeln aus Risikogebieten stammen, mithin auch dorthin entsprechende Urlaubsreisen zu erwarten sind, umso mehr empfiehlt es sich sicherlich, die Mitarbeiter entsprechend zu sensibilisieren.
Dr. Christoph Franke
Abb.: marvent / Shutterstock.com
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Autor
Dr. Christoph Franke ist Partner der Dr. Geisler, Dr. Franke Rechtsanwälte PartmbB. Speziell für die Fitnessbranche hat die Kanzlei verschiedene Rechtsberatungskonzepte entwickelt, die den Studiobetreiber entlasten und ihm Zeit für sein Kerngeschäft verschaffen.
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Gesenkte Mehrwertsteuersätze
Clever investieren und richtig abrechnen Seit dem 1. Juli 2020 gelten nun schon geringere Mehrwertsteuersätze. Aus 19 Prozent wurden 16 Prozent und aus 7 Prozent wurden 5 Prozent – allerdings nur zeitlich begrenzt bis zum 31. Dezember 2020. In der Regel sind die Leistungen, die von Physiotherapeuten erbracht werden, nach § 4 Nr. 14 Umsatzsteuergesetz von der Umsatzsteuer befreit. Hiervon ausgenommen sind jedoch Leistungen, die nicht primär der Diagnose oder Behandlung von Krankheiten oder krankheitswertigen Störungen dienen. In diesen Fällen spielt natürlich die Umsatzsteuer, wenn auch nur anteilig, wieder eine Rolle.
Sofern wir von einer klassischen, umsatzsteuerfreien – und somit nicht vorsteuerabzugsberechtigten – Therapeutentätigkeit ausgehen, führen Waren und
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Dienstleistungen, die bezogen werden, in Höhe des Bruttobetrags zu Betriebsausgaben. Und genau hier eröffnet die vorübergehende Senkung der Mehrwertsteuersätze Praxisinhabern die Möglichkeit, in den verbleibenden Monaten bis zum 31. Dezember 2020 einiges an Geld zu sparen! Wenn Sie jetzt noch in Ihre Praxis investieren oder Handwerker beauftragen, dann profitieren Sie unmittelbar von der Steuersatzsenkung, da der Bruttopreis durch die geringere Umsatz-
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steuer sinkt, vorausgesetzt natürlich, der Geschäftspartner erhöht seine Nettopreise nicht. Auch beim Kauf von Verbrauchsmaterialien kann es sinnvoll sein, sich bis zum Jahresende noch etwas zu bevorraten, um sich den niedrigeren Umsatzsteuersatz zunutze zu machen. Beispiel: Ein Therapeut möchte Anfang 2021 seine Praxis um einen Gerätebereich erweitern und plant hierfür die Anschaffung einiger Zugapparate sowie Kraftsportgeräte. Zusätzlich will er Thera-
pieliegen austauschen und ein neues Reizstromgerät erwerben. Insgesamt kommt er so auf einen Betrag in Höhe von 50.000 Euro netto. Zieht er allerdings den Erwerb zeitlich etwas vor und kauft die Geräte bis zum 31. Dezember 2020, kann er 1.500 Euro sparen. Denn: 19 Prozent Umsatzsteuer = 9.500 Euro, 16 Prozent Umsatzsteuer = 8.000 Euro. Voraussetzung ist natürlich, dass der Hersteller oder Händler die geringere Umsatzsteuer auch tatsächlich als Preisvorteil an die Kunden weitergibt.
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Auf korrekte Rechnungsschreibung achten Soweit eine Gesundheitseinrichtung umsatzsteuerpflichtige Leistungen erbringt und der Regelbesteuerung unterliegt, muss darauf geachtet werden, dass die Leistungen zwischen dem 1. Juli 2020 und dem 31. Dezember 2020 mit 16 Prozent statt 19 Prozent bzw. mit 5 Prozent statt 7 Prozent abgerechnet werden. Werden Rechnungen mit einem falschen Steuersatz ausgestellt, schuldet die Gesundheitseinrichtung dem Finanzamt die tatsächlich ausgewiesene Umsatzsteuer, also beispielsweise 19 Prozent und nicht nur 16 Prozent. Aber auch bei den Eingangsrechnungen müssen Sie genauestens prüfen, ob die Umsatzsteuer richtig ist. Hat der Lieferant oder Dienstleister 19 Prozent Umsatzsteuer ausgewiesen und die Lieferung bzw. Leistung ist tatsächlich ab dem 1. Juli 2020 erfolgt, darf trotzdem nur die gesetzliche Umsatzsteuer – das heißt 16 Prozent oder 5 Prozent – als Vorsteuer geltend gemacht werden.
Wird die Rechnung nicht reklamiert, erhöhen sich die Kosten. Dies gilt natürlich auch, wenn kein Vorsteuerabzug besteht. Eine Billigkeitsregelung gibt es allerdings für im Juli 2020 an einen anderen Unternehmer erbrachte Leistungen. Hier beanstandet es die Finanzverwaltung nicht, wenn in einer Rechnung die Umsatzsteuer noch mit 19 Prozent bzw. 7 Prozent ausgewiesen ist und es so beim Finanzamt angemeldet wird. In diesen Fällen darf auch die ausgewiesene Umsatzsteuer als Vorsteuer abgezogen werden. Dauersachverhalte und Werkverträge Für Jahresboni, Rückvergütungen und Treuerabatte hat das Finanzamt eine pauschale hälftige Aufteilung vorgesehen. Das bedeutet, dass eine Jahresrückvergütung für das gesamte Kalenderjahr 2020 zu 50 Prozent mit 7 Prozent bzw. 19 Prozent – von Januar bis Juni – und zu 50 Prozent mit 5 Prozent bzw. 16 Prozent – von Juli bis Dezember – berücksichtigt werden kann. Das ist unabhängig
davon, wann die zugrunde liegenden Umsätze ausgeführt wurden. Dies dürfte die Abrechnungspraxis an einigen Stellen durchaus erleichtern. Auch bei verbrauchsabhängigen Dauerverträgen, wie beispielsweise Gas, Wasser und Strom, bei denen eine Zwischenablesung erfolgen müsste, kann das Versorgungsunternehmen vereinfacht aufteilen und abrechnen. Rechnet der Anbieter nach dieser Methode ab, kann ein höherer Verbrauch in der zweiten Hälfte des Jahres für das Unternehmen zu einem Vorteil führen. Hier sollte neben den laufenden Eingangsrechnungen besonderes Augenmerk auf Verträge und Dauerrechnungen, beispielsweise für Mieten oder Leasing-Gegenstände gelegt werden. Für diese muss die Umsatzsteuer abgesenkt werden. Doch ganz so einfach wird es nicht immer sein. Denn wenn eine Bruttopreisvereinbarung vorliegt, muss der Vertragspartner den Preisvorteil nicht zwin-
gend an den Therapeuten weitergeben. Ausblick Da die Umsatzsteuersenkung zunächst nur bis zum Jahresende befristet wurde, müssen alle genannten Maßnahmen zum Jahreswechsel wieder rückgängig gemacht werden. Daher dürfte sich ein Streit mit einem langfristigen Geschäftspartner in der Regel nicht lohnen, wenn es darum geht, dass dieser die Steuersatzsenkung an Sie als Praxisinhaber oder an die Gesundheitseinrichtung weitergibt. Man sollte aber ebenfalls im Hinterkopf behalten, dass die Salamitaktik des Gesetzgebers in Sachen Corona-Lockerungen eventuell auch bei der Umsatzsteuer angewandt wird. Das heißt: Sofern sich die Wirtschaft zum Jahresende absehbar nicht merklich erholt, ist nicht auszuschließen, dass die Umsatzsteuersatzerhöhung zum 1. Januar 2021 noch einmal verschoben wird. Spätestens dann müsste der Preis entsprechend nachverhandelt werden.
Autorin
Simone Vahle ist Steuerberaterin im ETL ADVISION-Verbund aus Wittenberg und Fachberaterin für den Heilberufebereich (IFU/ISM gGmbH). Sie hat sich auf die Beratung von Heilmittelerbringern spezialisiert. E-Mail: advitax-wittenberg@etl.de. Internet: www.advitax-wittenberg.de
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Hygiene in der Praxis – Teil 2
Reinigung und Desinfektion In der letzten Ausgabe wurden die Hygienebereiche ausführlich dargestellt. Im Folgenden geht es um die Reinigung und Desinfektion. Im Fokus stehen vor allem die Flächenreinigung, Desinfektionsmittel, Personalhygiene sowie Hautdesinfektion und Hygieneplan. Flächenreinigung Fußböden müssen täglich gereinigt werden. Patientennahe Gegenstände wie Liegen oder Lagerungsmittel haben zumindest einmal am Tag desinfiziert zu werden. Hingegen sind die Auflageflächen und Arbeits-
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flächen, um sie steril zu halten, gegebenenfalls mehrmals täglich zu reinigen oder gar zu desinfizieren. Dies gilt insbesondere, wenn Sie Kontakt mit Patienten hatten, die erkrankt sind oder die Flächen mit Körperflüssigkeiten kontaminiert wurden. Dabei ist eine Sprühdesinfektion im Bereich der Praxis nicht mehr gestattet. Es muss eine ScheuerWisch-Desinfektion beziehungs-
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weise -reinigung durchgeführt werden. Das bedeutet, dass die Desinfektion mit einem Nachwischen kombiniert werden muss, sodass eventuell gesundheitsgefährdende Inhaltsstoffe wieder weggewaschen werden. Hierfür verwenden Sie selbstverständlich einen sauberen Lappen. Beachten Sie unbedingt auch die Bedienungsanleitung des verwendeten Desinfektionsmittels, die darüber Aufschluss gibt.
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Desinfektionsmittel Es dürfen ausschließlich Produkte genutzt werden, die von der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie, kurz DGHM, gelistet werden.
Tragen Sie am besten Handschuhe und Augenschutz beim Ansetzen, um das Risiko von Verätzungen zu minimieren. Handschuhe und Augenschutz müssen durch die Praxis zur Verfügung gestellt werden.
Der derzeit nötige medizinische Mund-Nasen-Schutz muss von der Praxis dem Arbeitnehmer, aber auch den Patienten gestellt werden.
In jeder Praxis müssen Regelungen zur Desinfektion vorliegen. Es ist darauf zu achten, dass spezielle Mittel für Hände-, Haut-, Flächen-, Instrumenten- und Wäschedesinfektion bestehen, welche auch nur gemäß dem angedachten Anwendungsgebiet genutzt werden dürfen.
Für Praxisbesucher dürfen die Reinigungsmittel nicht zugänglich sein. Es empfiehlt sich, diese in einem abgeschlossenen Schrank aufzubewahren oder in einem Schrank, der in einem Raum steht, zu dem nur die Praxismitarbeiter Zutritt haben.
Sofern Flächen- und Instrumentendesinfektionsmittel mit Wasser angesetzt werden, nutzen Sie dafür kaltes Wasser. Dosierhilfen und Dosiertabellen unterstützen Sie hinsichtlich der Mengenverhältnisse. Entsprechendes ergibt sich aus dem Handbuch zu den Desinfektionsmitteln. Die Desinfektionsmittel dürfen auch nicht mit Seifen und anderen Präparaten gemischt werden. Nach dem Desinfizieren müssen Pflegemöglichkeiten für Hände vorhanden sein.
Personalhygiene und Hautdesinfektion Sofern es für die Therapie von speziellen Patienten notwendig ist, muss dem Personal Schutzkleidung zur Verfügung gestellt werden. Dies gilt insbesondere bei Patienten, die an einer Infektionskrankheit leiden. Ohne Schutzkleidung kann eine solche Behandlung unter keinen Umständen durchgeführt werden, weil das Infektionsrisiko für den Therapeuten viel zu groß ist.
Wählen Sie als Waschverfahren das Kochverfahren oder ein Verfahren mit chemothermischer Desinfektion. Hiefür gibt es spezielle Waschmittel, die bereits eine desinfizierende Wirkung bei einer Temperatur von 40°C aufweisen. Unter keinen Umständen darf nur bei 30°C gewaschen werden. Dies gilt zum einen für Laken, aber auch selbstverständlich für Handtücher und Kleidung der Therapeuten. Achten Sie auf den ausreichenden Impfschutz Ihres Personals. Dieser hängt davon ab, in welchem Risikobereich Ihre Mitarbeiter üblicherweise tätig sind. Welche Impfungen konkret vorgeschrieben sind, ist jeweils gesetzlich geregelt. Zudem dürfen Therapeuten keine Schmuckstücke, wie zum Beispiel Uhren, Ringe, Ketten oder Ähnliches an Händen oder Armen tragen. Darüber hinaus sind aufgrund des höheren Keimspektrums künstliche Fingernägel oder Nagellack nicht gestattet. Hygieneplan Jede Praxis muss über einen Hygieneplan verfügen, der in schriftlicher Form vorzuliegen hat. Die formale Gestaltung ist dabei offen. Der Plan muss jedoch seit der Corona-Pandemie sogar in ein ganzes Hygienekonzept eingebettet sein, welches insgesamt sicherstellen soll, dass die notwendigen Hygienestandards eingehalten werden. Der Hygieneplan ist dabei das zentrale Element.
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Im Plan werden Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten festgelegt. Er muss Aussagen zur Reinigung, Desinfektion, Dokumentation und Kontrollen treffen. Darüber hinaus sind darin die Vorkehrungen zum Personalschutz aufgenommen. Abfallhygiene Der Hygieneplan muss auch die Regelungen zur Abfallhygiene beinhalten. In den meisten Gemeinden existieren fünf verschiedene Abfallgruppen. Bei der Gruppe A handelt es sich um Hausmüll und hausmüllähnliche Abfälle wie Glas und Kartonagen, die eben über den üblichen Restmüll entsorgt werden dürfen. In die Gruppe B ist mit Eiter, Blut und anderen Sekreten verunreinigter Müll wie Spritzen, Kanülen, Wundverbände oder Skalpelle einzuordnen. Er muss getrennt gesammelt und in stichfesten und dichten Behältern zusammen mit dem Hausmüll entsorgt werden.
Müll, der in Berührung mit Patienten gekommen ist, die unter einer Krankheit leiden, die unter das Infektionsschutzgesetz fällt, darf so nicht weggeworfen werden. Dieser Abfall wird der Gruppe C zugerechnet, da er als hoch infektiös eingestuft wird und deshalb getrennt gesammelt und thermisch behandelt werden muss, bevor er dem Hausmüll beigefügt werden darf. Doch aufgrund des Behandlungsverbots solcher Krankheiten in den meisten ambulanten Praxen kann dieser Müll üblicherweise in Therapieeinrichtungen gar nicht anfallen. In die Gruppe D gehört Sondermüll, wie zum Beispiel Batterien, größere Mengen an Desinfektionsmittel, Laborabfälle und alte Medikamente. Dieser Müll muss in speziellen Sonderabfallbehältern entsorgt werden. In die Gruppe E ist Abfall aus menschlichem Gewebe einzuordnen. Dabei handelt es sich beispielsweise um Körperteile,
Organe oder Blutkonserven. Dieser Müll fällt üblicherweise in einer ambulanten Praxis nicht an und muss in Verbrennungsanlagen einer Klinik entsorgt werden. Zusätzlich ist von den meisten Gesundheitsämtern gefordert, dass die Mitarbeiter mindest einmal im Jahr ihre Kenntnisse die Hygiene betreffend auffrischen. Jede Praxis ist verpflichtet, zum Thema Hygiene regelmäßige Schulungen zum Beispiel im Rahmen von Teambesprechungen durchzuführen und zu dokumentieren. Fazit Die dargestellten Regelungen zur Hygiene sind demnach stets durch den Praxisinhaber und das Praxispersonal einzuhalten und alle Beteiligten sollten gemeinsam dafür sorgen, dass ein Verstoß dagegen gemeinschaftlich verhindert wird. Es sollte außerdem bekannt sein, dass je nach Praxisausrichtung und je nach Vorstellung der Gesundheitsämter sogar noch strengere Regelungen gefordert werden können, wobei bei der Einhaltung der oben dargestellten üblicherweise die meisten Fehler- und Gefahrenquellen gebannt sind. Falls Sie selbst feststellen, dass ein umfassendes Hygienekonzept nicht in schriftlicher Form vorliegt, handeln Sie umgehend.
Autor
D. Benjamin Alt ist Rechtsanwalt, Gründer der Kanzlei „Alt und Partner“, die sich bundesweit auf den Gesundheitsmarkt spezialisiert hat und v. a. Heilmittelerbringer vertritt. Er ist Justiziar sowie Leiter der Rechtsabteilung mehrerer Berufsverbände und unterrichtet im gesamten Bundesgebiet Therapeuten sowie an einer Universität. www.RechtsanwaltAlt.de
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Das System für einen starken Rücken Mit einem Team von Spezialisten hat schwa-medico das backup System entwickelt – 20 Minuten, eine Anwendung, fünf Elemente: individuelle Analyse, muskuläre Entspannung, wohltuende Wärme, dynamische Tiefenmassage, effektiver Muskelaufbau. Beim backup System handelt es sich um ein medizinisch fundiertes Anwendungskonzept, das auf einer besonders aufgebauten Hightech Stimulationsmatte basiert. Ausgangsbasis für die Anwendung ist immer eine exakte, individuelle Analyse der einzelnen Rückensegmente und die optimale Dosierung der Anwendungsintensitäten. Anwendungsvorschläge nach Analyse Nach der Analyse zeigt ein Schaubild die muskuläre Situation im gesamten Rückenbereich als aktuellen Status, gemäß dem „Ampelprinzip“, an.
Im Anschluss schlägt das „Smart Device“ des backup Systems jeweils optimale Anwendungen vor, die ein Höchstmaß an Effektivität, Komfort und Wirksamkeit gewährleisten. Bei einer Studie mit 100 Patienten, die unter chronischen, unspezifischen Rückenproblemen litten, konnten deren Beschwerden durch backup signifikant verbessert werden. Flexibel einsetzbar Das backup System kann als „Shop-in-Shop-Lösung“ beispielsweise in Physiotherapiepraxen, Gesundheitszentren, Senioren-
einrichtungen oder Fitnessstudios eingesetzt werden. Das Konzept ist schlüsselfertig integrierbar und hat nur einen geringen Personal- und Platzbedarf. Verschiedene Finanzierungskonzepte ermöglichen einen schnellen Return on Invest.
Kontakt backup schwa-medico GmbH E-Mail: info@backup.health www.backup.health
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DSGVO
Eine Prüfung im Studio POM Weimar Etliche Anstrengung sind notwendig, um als Betreiber eines Fitness-Studios oder einer Therapieeinrichtung mit Selbstzahlerbereich alle Anforderungen, die die DSGVO vorgibt, zu erfüllen. Bislang wurden Studios von den zuständigen Aufsichtsbehörden in der Regel nur dann bzgl. der Einhaltung der DSGVO-Regularien überprüft, wenn Anzeigen oder Beschwerden von Wettbewerbern oder Mitgliedern vorlagen. Mittlerweile gehen die Behörden zu Routineprüfungen nach dem Zufallsprinzip über. Das qualitäts- und gesundheitsorientierte Fitness-Studio POM Weimar, wurde im Oktober 2019 geprüft. TT-DIGI berichtet, wie die Prüfung ablief und wie gut das POM vorbereitet war.
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In einer Videokonferenz mit TT-DIGI Chefredakteur Patrick Schlenz im Juli 2020 berichteten der Betreiber des POM Weimar, Thorsten Braun, und sein Studioleiter Ronny Köhler sowie deren Datenschutzbeauftragter Oliver Dauphin und easySolution Geschäftsführer Dr. Andreas Lintner von der erfolgreich bestandenen DSGVO-Prüfung.
rüber hinaus werden gesundheitsorientierte Leistungen angeboten und die Trainer sind sehr gut qualifiziert. Gleich drei Physiotherapeuten und eine Ergotherapeutin garantieren eine Betreuung auf hohem Niveau. Dass im Studio auch gesundheitsrelevante Daten erhoben werden müssen, ist aus diesem Grund unverzichtbar.
Das POM Weimar Das Studio gehört zu den führenden Anbietern von Fitness- & Gesundheits-Dienstleistungen in und rund um Weimar. Der Gerätebereich bietet alles, was der Trainierende sich nur wünschen kann, da-
Darüber hinaus ist das Studio bereits mit vielen digitalen Tools ausgestattet. Beispielsweise mit der „POM-App“, mit der insbesondere in den CoronaMonaten knapp 2.000 Anwender in ständigem Austausch mit dem Studio standen. Mit dieser App kön-
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Dachzeile
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nen nun auch die Trainingszeiten der Mitglieder optimal gesteuert werden, um die Hygienevorschriften einzuhalten. Mit Hilfe der App und der Software von easySolution können auch die Kurse bequem von zu Hause aus online gebucht werden. Dazu werden aktuell ca. 80 Prozent aller Mitgliedschaften online abgeschlossen. Die Prüfungsankündigung Als Studioinhaber Thorsten Braun im Oktober 2019 den Brief von der Datenschutzaufsichtsbehörde las, staunte er nicht schlecht. Ihm wurde angekündigt, dass sich sein Studio in Kürze einer Prüfung bezüglich der Einhaltung der Richtlinien der DSGVO unterziehen müsse. Dabei ist zu bemerken, dass gegen das POM keine Beschwerde oder Anzeige vorlag und es sich um eine Routineüberprüfung handelte. Sofort nahm er Kontakt zur Aufsichtsbehörde auf und bat darum, die Prüfung um wenige Tage zu verlegen, da der zuständige Mitarbeiter, der die Einhaltung der DSGVO innerbetrieblich verantwortet, in Urlaub sei. Diese Bitte wurde ohne Angabe von Gründen abgelehnt. Letztendlich musste der Termin innerhalb von nur wenigen Arbeitstagen vorbereitet werden. Glücklicherweise hatte das POM Weimar die DSGVO von Beginn an sehr ernst genommen. Die Umsetzung der DSGVO bei POM Bereits im Jahre 2018 hat das POM damit begonnen, die Anforderungen der DSGVO professionell umzu-
››› Das POM Weimar verfügt über eine eigene App.
setzen. Mit Hilfe des externen Datenschutzbeauftragen Oliver Dauphin wurden die notwendigen Maßnahmen zur Umsetzung der DSGVO definiert. Dazu wurden alle Geschäftsprozesse analysiert. Von der Mitgliederverwaltung bis hin zu den (Trainings)Geräten, die Daten erfassen, wurde überprüft, was zu tun ist, um die DSGVO einzuhalten. Beispielsweise wurden Anamnesebögen auf Papier, die bislang in Schränken aufbewahrt wurden, digitalisiert, damit die Nutzung dieser sensiblen Daten über Zugriffsrechte eindeutig geregelt werden konnte. Wichtig war dabei insbesondere auch, dass man eine Mitgliederverwaltungssoftware verwendete, die die Thematik Datenschutz konsequent implementiert hatte und die Anforderungen der DSGVO erfüllen konnte. Anforderungen an die Studio-Software Bei den personenbezogenen Daten, die in der Software gespeichert sind, ist es besonders wichtig, dass einerseits durch ein Berechtigungskonzept der Zugriff der Studiomitarbeiter auf diese Daten gesteuert werden kann und andererseits nicht mehr benötigte Daten gelöscht werden können. Die Sperrung, Löschung, Anonymisierung und Pseudonymisierung der Daten kann über einen Automatismus in regelmäßigen Abständen erfolgen. Zusätzlich muss es möglich sein, dass in der Software verschiedene Kategorien von Personengruppen angelegt werden können. So ist es möglich, dass für Mitglieder, Interessenten etc. unterschiedliche Fristen festgelegt werden können. Das ist insofern wichtig, da sich hier die Rechtgrundlagen und somit auch die Dauer der zulässigen Speicherung unterscheiden. Die im Studio verwendete Verwaltungssoftware der easySolution GmbH erfüllt all diese Anforderungen und unterstützt die Betreiber optimal bei der Umsetzung der DSGVO. Die Prüfung Zur Prüfung erschienen drei Personen der Aufsichtsbehörde, die sich die Prozesse und die damit verbundenen Datenschutzmaßnahmen anschauten und alles genau unter die Lupe nahmen. Dabei stellte es sich sehr schnell heraus, dass das POM sehr gut vorbereitet war und die Prüfer dem Studio schon vor Ort eine ordentliche Umsetzung der Schutzmaßnahmen mit der Bemerkung „Sie haben die Messlatte (für Ihre Studio-Betreiber-Kollegen, Anm. der Redak-
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››› RECHT & STEUER
tion) sehr hochgelegt“, bestätigt. Es wurden lediglich fünf „kleinere“ Mängel festgestellt, die innerhalb kürzester Zeit behoben werden konnten. Das Prüfergebnis kam jedoch erst am 17. Juni 2020, also über acht Monate nach dem Prüfungstermin, und bescheinigte dem POM, dass die Richtlinien der DSGVO sehr gut eingehalten werden. Fazit: DSGVO im POM basiert auf drei Säulen POM-Inhaber Thorsten Braun meint abschließend: „Zum Glück haben wir die Umsetzungsmaßnahmen für die Datenschutzgrundverordnung von Beginn an sehr ernst genommen. Unser System basiert auf drei Säulen. Wir haben einen internen Mitarbeiter, der sich um die Einhaltung der DSGVO im täglichen Arbeitsumfeld kümmert. Beraten, betreut und geschult werden wir von Oliver Dauphin, einem externen Datenschutzbeauftragten, der ein absoluter Profi in Sachen Datenschutz ist und eine langjährige Expertise vorweisen kann. Dazu ist die von uns verwendete Studioverwaltungssoftware von easySolution in Sachen DSGVO bestens aufgestellt. In dieser Kombination können die Anforderungen, die an die Datenverwaltung gestellt werden, sehr gut einhalten. Außerdem unterstützt uns das easySolution-Team von Dr. Andreas Lintner und Kay Andree vorbildlich.“
››› Blick in den Empfangsbereich des POM Weimar.
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Worauf Studios achten sollten
DSGVO-Experte gibt Tipps Vor mehr als zwei Jahren wurde die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) eingeführt und noch immer herrscht bei vielen Menschen Verwirrung. Vor allem Unternehmer stellen sich die Frage, auf welche Punkte sie achten müssen, um rechtlich auf der sicheren Seite zu stehen. Datenschutzexperte Oliver Dauphin erläutert, worauf insbesondere in Fitnessstudios geachtet werden sollte.
In den meisten mittelständischen Unternehmen und Konzernen stand das Thema Datenschutz schon lange vor Einführung der DSGVO auf der Tagesordnung, war in vielen Fällen sogar Voraussetzung für den Abschluss von Dienstleistungsverträgen mit anderen Unternehmen.
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Schulung von Mitarbeitern, Einwilligungserklärungen, Datenschutz, Daten- und IT-Sicherheit, Verfügbarkeit von Daten und IT-Systemen sind seit vielen Jahren für alle Unternehmen essentieller Bestandteil der Infrastruktur. Nicht in erster Linie um Gesetze und Vorschriften zu erfüllen, sondern vielmehr um
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den Geschäftsbetrieb aufrecht erhalten zu können.
Datenverarbeitung läuft in einem modernen Studio fast gar nichts mehr.
Digitalisierung im Fitnessstudio Auch in Fitnessstudios haben in den letzten Jahren die Digitalisierungsmaßnahmen zugenommen. Elektronischer Check-In, Bezahlung durch Chip oder elektronisches Armband im Studio, digitalisierte Kassen- und Abrechnungssysteme, Mitgliederverwaltung per Software, die Studio-App für das Smartphone und nicht zuletzt die cloudbasierten Systeme der Fitnessgerätehersteller. Ohne elektronische
Aufgrund der Fülle der verarbeiteten Daten, besonders der Gesundheitsdaten, ist das Thema Datenschutz für alle Betreiber von Fitnessstudios extrem wichtig und durchaus auch komplex geworden. Regelungen gelten für jede Unternehmensgröße Einige Inhaber kleiner Studios sind zwar der Meinung, dass sie gar nichts in puncto Datenschutz tun müssen, da sie nicht verpflichtet sind einen Datenschutz-
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beauftragten zu benennen, aber das ist ein Trugschluss. Die gesetzlichen Regelungen gelten für jede Unternehmensgröße. Ob fünf Mitarbeiter oder 50 – die Umsetzung muss immer gewährleistet sein. Es ist auch wichtig zu wissen, dass die Aufsichtsbehörden – jedes Bundesland hat seine eigene Behörde – bei einer Prüfung auf die Unternehmensgröße keine Rücksicht nehmen und bereits das Fehlen der entsprechenden Dokumentationen bußgeldpflichtig sein kein. Es muss also nicht zwingend irgendein Datenschutzverstoß oder eine Beschwerde vorliegen, um geprüft und evtl. mit einer Strafe belegt zu werden. Zwei Grundprinzipien Grundsätzlich kann man fast alle gesetzlichen Regeln und Vorgaben auf zwei Prinzipien zurückführen. Erstens benötigt jedes Unternehmen für die Verarbeitung von personenbezogenen Daten – die DSGVO regelt ausschließlich den Umgang mit dieser Art von Daten
– eine Rechtsgrundlage und zweitens muss die Verarbeitung zweckgebunden sein.
Studio laut Art. 13 und Art. 14 DSGVO noch ein Informationsblatt zur Datenverarbeitung.
Speziell in Fitnessstudios kommen wir mit einer besonderen Art von personenbezogenen Daten in Kontakt, den Gesundheitsdaten. Laut Art. 9 Abs. 1 DSGVO ist deren Verarbeitung erstmal verboten. Nach Art. 9 Abs. 2 lit. a benötigen wir zur Verarbeitung von Anamnesebögen, Fitnesschecks und anderen Gesundheitsdaten das Einverständnis der betroffenen Personen.
Tipp: Die meisten Aufsichtsbehörden möchten Einwilligungserklärung und Informationsblatt auf zwei separaten Dokumenten haben. Das sollte bei der Erstellung beachtet werden.
Einwilligung & Infoblatt Demnach benötigen wir eine explizite Einwilligungserklärung der Mitglieder bzw. Abonnenten zur Verarbeitung ihrer Gesundheitsdaten. So schaffen wir uns praktisch unsere eigene Rechtsgrundlage. Zusätzlich zur Einwilligung benötigt jedes
Falls für weitere Verarbeitungstätigkeiten Einwilligungen notwendig sein sollten, beispielsweise bei Fotos von Mitgliedern, dann müssen die unterschiedlichen Einwilligungen einzeln auswählbar sein. Es ist immer eine aktive Zustimmung notwendig. Sammeleinwilligungen sind unwirksam. Datenschutzdokumentation Ein weiteres zentrales Dokument der Datenschutzorganisation ist das Verzeichnis der Verarbeitungstätigkeiten.
Hier müssen alle Prozesse, bei denen personenbezogene Daten verarbeitet werden dokumentiert werden. Neben den Verarbeitungstätigkeiten sind dort die verantwortlichen Personen, die Rechtsgrundlagen, Löschfristen, ggf. die Weitergabe an Dritte und einiges mehr aufgeführt. Die erstellte Datenschutzdokumentation wird durch das sogenannte DatenschutzManagement System gesteuert und überwacht. Regelmäßig wird somit überprüft, ob Prozesse, Maßnahmen und Dokumente noch aktuell sind. Das ManagementSystem wird von der DSGVO auch ausdrücklich gefordert. Geänderte Abläufe oder die Anschaffung einer neuen Studiosoftware müssen vor der Einführung stets auf ihre Datenschutztauglichkeit bzw. Konformität geprüft werden. Tipp: Hilfestellung bei der Einführung kann der Arbeitgeberverband oder ein qualifizierter Berater geben.
Oliver Dauphin
Autor
Oliver Dauphin war nach dem Studium der Informatik viele Jahre als IT-Leiter tätig. Er ist zertifizierter Datenschutzbeauftragter und Lead Auditor für die ISO/IEC 27001.
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››› RECHT & STEUER
Home sweet Home
Steuerbonus und Baukindergeld für die eigenen vier Wände In Zeiten von Corona und Social Distancing, Minuszinsen und Kurseinbrüchen rückt unter Umständen der bislang zurückgestellte Wunsch nach Wohneigentum, bestenfalls mit einem kleinen Stück Grün um sich herum, wieder verstärkt in den Vordergrund.
Vielfach schrecken die aktuell immer noch hohen Immobilienpreise Interessenten ab. Selbst wenn vielerorts schon von einem bevorstehenden Platzen der Immobi-
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lienblase die Rede ist, dürften die Kaufpreise nur langsam sinken. Doch es gibt Unterstützung, denn Wohneigentum wird sowohl staatlich als auch steuerlich
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auf verschiedenste Weise gefördert. Bis zu 40.000 Euro Steuerbonus für energetische Sanierungsmaßnahmen Wird aus Rücksicht auf das Budget eine ältere Immobilie erworben, muss trotzdem meist noch das eine oder andere renoviert oder saniert werden, zum Beispiel die Heizung oder
die Fenster und Außentüren. Hier greift der Staat helfend unter die Arme, wenn das Gebäude älter als 10 Jahre ist und mit der Baumaßnahme nach dem 31. Dezember 2019 begonnen bzw. der Bauantrag nach diesem Datum gestellt wurde: mit dem Steuerbonus für energetische Sanierungsmaßnahmen an selbst genutztem Wohn-
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eigentum. Unschädlich ist dabei, wenn Teile einer zu eigenen Wohnzwecken genutzten Wohnung anderen Personen unentgeltlich zu Wohnzwecken überlassen werden. Innerhalb von drei Jahren können insgesamt 20 Prozent der Sanierungsaufwendungen von der Einkommensteuer abgezogen werden. Die Investitionssumme ist dabei je Objekt auf 200.000 Euro begrenzt. Von der Einkommensteuer abziehbar sind somit maximal 40.000 Euro: ››› 7 % der Investition, maximal 14.000 Euro im Jahr, in dem die Sanierungsmaßnahme abgeschlossen wurde, ››› 7 % der Investition, maximal 14.000 Euro im zweiten Jahr und ››› 6 % der Investition, maximal 12.000 Euro im dritten Jahr.
Wird ein vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zugelassener Energieberater mit der planerischen Begleitung oder Beaufsichtigung der energetischen Maßnahmen beauftragt, können sogar 50 Prozent der für ihn aufgewendeten Kosten von der Steuer abgezogen werden. Förderfähig sind die Wärmedämmung von Wänden, Dachflächen oder Geschossdecken, die Erneuerung der Fenster oder Außentüren, Lüftungs- und Heizungsanlagen, der Einbau einer Lüftungsanlage oder von digitalen Systemen zur energetischen Betriebs- und Verbrauchsoptimierung und die Optimierung bestehender Heizungsanlagen, die mindestens zwei Jahre alt sind. Die Steuerermäßigung wird nur gewährt, wenn der Steuerpflichtige eine Rechnung in deutscher
Sprache vorlegen kann, in der die förderungsfähigen energetischen Maßnahmen, die Arbeitsleistung des Fachunternehmens und die Adresse des begünstigten Objekts ausgewiesen sind. Zudem wird eine nach amtlich vorgeschriebenem Muster erstellte Bescheinigung des ausführenden Fachunternehmens benötigt, um nachzuweisen, dass die Maßnahmen und das Objekt förderfähig sind. Die Zahlungen müssen unbar auf das Konto des Leistungserbringers erfolgen. Für öffentlich geförderte Maßnahmen, für die zinsverbilligte Darlehen oder steuerfreie Zuschüsse, zum Beispiel über KfW-Förderprogramme, in Anspruch genommen werden, gibt es keinen Steuerbonus.
Bis zu 12.000 Euro Baukindergeld pro Kind Beim Erwerb oder Bau eines Hauses oder einer Eigentumswohnung werden Familien mit Kindern vom Staat mit einem jährlichen Zuschuss in Höhe von 1.200 Euro für jedes Kind unter 18 Jahren unterstützt. Je Kind kann somit ein Förderbetrag von maximal 12.000 Euro beansprucht werden. Voraussetzung ist, dass das Wohneigentum ununterbrochen 10 Jahre als Haupt- oder alleiniger Wohnsitz selbst für Wohnzwecke genutzt wird. Die Zuschussraten werden jährlich ausgezahlt. Gefördert wird der erstmalige Kauf oder Neubau von selbstgenutztem Wohneigentum in Deutschland. Neubauten sind förderfähig, wenn
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››› RECHT & STEUER
die Baugenehmigung zwischen dem 1. Januar 2018 und dem 31. Dezember 2020 erteilt worden ist. Besitzt der Haushalt bereits selbst genutztes, vermietetes, durch Nießbrauch überlassenes, unentgeltlich überlassenes oder leer stehendes Wohneigentum, ist eine Förderung ausgeschlossen. Aber auch die Übertragung im Wege der (vorweggenommenen) Erbfolge oder Schenkung, der Erwerb oder die Eigentumsübertragung zwischen Ehe- und Lebenspartnern oder Partnern einer sonstigen auf Dauer angelegten Lebensgemeinschaft sowie die Eigentumsübertragung zwischen Verwandten eines Haus-
haltsmitglieds in gerader Linie – wie zum Beispiel Kinder, Eltern, Großeltern oder Urgroßeltern – wird nicht gefördert. Einen Antrag auf Baukindergeld können (Mit-) Eigentümer von selbst genutztem Wohneigentum stellen, die selbst kindergeldberechtigt sind oder mit der kindergeldberechtigten Person
in einem Haushalt leben. Im Haushalt muss dafür mindestens ein Kind gemeldet sein, das zum Zeitpunkt der Antragstellung das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet hat. Für Kinder, die erst nach Antragseingang geboren oder in den Haushalt aufgenommen werden, kann kein Baukindergeld beantragt werden.
Förderfähig sind Familien, deren zu versteuerndes jährliches Haushaltseinkommen maximal 90.000 Euro – bei einem Kind – zuzüglich 15.000 Euro je weiterem Kind unter 18 Jahren beträgt. Dabei ist der Durchschnitt aus den zu versteuernden Einkommen des zweiten und dritten Jahres vor dem Antragseingang relevant. Der Abgeltungsteuer unterliegende Kapitaleinkünfte sowie nach dem Teileinkünfteverfahren steuerfreie Einnahmen bzw. nicht abziehbare Werbungskosten sind nicht zu berücksichtigen. Zum Haushaltseinkommen zählen dabei nur die Einkommen des Antragstellers und des Eheoder Lebenspartners bzw. des Partners aus eheähnlicher Gemeinschaft, nicht jedoch eigenes Einkommen des Kindes.
Beispiel Das zu versteuernde Haushaltseinkommen der Familie eines Therapeuten mit drei Kindern von 2, 6 und 10 Jahren beträgt 130.000 Euro. Die Familie ist förderfähig, da das Haushaltseinkommen (90.000 Euro + 3 x 15.000 Euro =) 135.000 Euro nicht übersteigt. Der Antrag auf Baukindergeld muss spätestens sechs Monate nach dem Einzug in das selbst genutzte Wohneigentum durch den Eigentümer gestellt werden. Vor dem Einzug darf er noch nicht eingereicht werden. Maßgeblich ist das in der amtlichen Meldebestätigung angegebene Einzugsdatum.
Autor
Markus Wagner ist Steuerberater im ETL ADVISION-Verbund aus Saarlouis. Als Fachberater im ambulanten Gesundheitswesen (IHK) hat er sich auf die Beratung von Heilmittelerbringern spezialisiert. E-Mail: advimed-saarlouis@etl.de – Homepage: www.etl.de/advimed-saarlouis
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TAGESSEMINAR
LOSLASSEN & KRAFT TANKEN! INSPIRATIONEN – ÜBUNGEN – MEDITATIONEN FÜR EIN BEWUSSTERES, KRAFTVOLLERES UND KONFLIKTFREIERES LEBEN – MENTAL FIT & WELL! ››› 158 TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG
mentale wellness Hanns-Friedrich Beckmann
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Seminare & Personal-Coachings www.mentale-wellness.de
INFO-FLYER FÜR STUDIOS ZUM DOWNLOAD UNTER: www.mentale-wellness.de Weitere Infos zum Seminar auf Seite 133. TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG
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NEWS aus dem Bereichen ERNÄHRUNG & WELLNESS
I Bundesweite Studie trifft Nerv der Zeit Die Themen Gesundheit und Immunsystem haben seit Corona an Bedeutung gewonnen. In Zusammenarbeit mit der GfBE (Gesellschaft für Bewegungs- und Ernährungsanalysen) möchte myline beweisen, dass durch gesunde Ernährung und Krafttraining, neben einem erfolgreichen Gesamtgewichtsverlust, auch das viszerale Bauchfett abnimmt und somit das Immunsystem gestärkt werden kann. Wissenschaftlich gesehen wird das Fettgewebe im Bauchbereich dafür verantwortlich gemacht, Entzündungen zu erzeugen, die das Immunsystem schwächen. Über 100 Studios und Physiotherapie-Praxen bundesweit nehmen bereits an der Studie teil. Täglich kommen weitere hinzu. Über Anzeigen, Flyer und Facebook generieren die Studios zurzeit enorme Responsewerte. www.myline24.de/studien_umsetzung
I Ermäßigung auf Weiterbildung „Yoga-Lehrer/-in“
I Basische Brustkissen helfen
Dieses Jahr feiert die Weiterbildung „Yoga-Lehrer“ des IST-Studieninstituts ihren 10. Geburtstag. Aus diesem Anlass bietet das IST jetzt 10 Prozent Ermäßigung auf die Studiengebühr für den Starttermin im Oktober 2020. Der Rabatt gilt für alle Anmeldungen, die bis zum 30. September eingehen.
Ein basisches Brustkissen erweitert jetzt das Sortiment der Marke P. Jentschura. Unauffällig als BH-Einlage getragen, hilft es bei zahlreichen Problemen im Brustbereich – von Schwitzen über Hautirritationen und Ekzeme bis hin zu Wundscheuern und Stillbeschwerden. Mit der wirkungsvollen Brustund Dekolletépflege für Frauen umfasst Jentschuras AlkaWear-Funktionswäscheprogramm aus schadstofffreien, natürlichen Textilien nun insgesamt elf Artikel. Die Basischen BrustKissen aus hochwertigem, hypoallergenem Baumwollmull nach Oeko-TexStandard werden in der hauseigenen Manufaktur gefertigt und sind hervorragend alltagstauglich, da sie einfach im BH getragen werden. Die Kissen kann man trocken unter der Brust tragen, mit einer Lauge leicht anfeuchten oder mit einigen Sprühstößen Sauerstoff-Spray versehen.
In der berufsbegleitenden Ausbildung lernen die Teilnehmer durch Studienhefte, Online-Vorlesungen und Seminartagen die theoretischen Grundlagen der Yoga-Lehre, die Yoga-Philosophie, die Atemschule und Meditation des Yoga sowie die YogaStile Vinyasa und Ashtanga kennen. Nach sechs Monaten erhalten die angehenden Yoga-Lehrer die „Vinyasa-Yoga Instructor“-Lizenz, mit der sie erste Kurse anbieten und Praxiserfahrung sammeln können. www.ist.de
www.p-jentschura.com
I Neue Riegel von Inko Für den Bereich Body Shaping / Muskelaufbau bietet Inko die folgenden Riegel an: Low Sugar Cocos-Crunch: 65 g Proteinriegel (40%) mit Cocos-Geschmack mit leckerem Crunch überzogen mit weißer Schokolade (19%). Nur 2,8 g Zucker. Low Sugar Maracuja-Pfirsich: 65 g Proteinriegel (40%) mit Maracuja-Pfirsich-Geschmack mit leckerem Crunch überzogen mit weißer Schokolade (19%). Nur 2,8 g Zucker. www.inkospor.com/de/x-treme-low-sugar Und dieser ist vor allem für die Ausdauersportler interessant, aber eignet sich auch super als Snack für zwischendurch: inkospor Riegel Fibre Crunch: 65 g Riegel, reich an Ballaststoffen, niedriger glykämischer Index, 9 Vitamine mit Nüssen. www.inkospor.com/de/bodybuilding/inkospor-fibre-crunch
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NEWS aus dem Bereichen ERNÄHRUNG & WELLNESS
I mentale wellness-Seminare – eine perfekte Ergänzung zum bestehenden Angebot im Fitness-Studio! Mental Coaching ist aus dem Leistungssport nicht mehr wegzudenken. Mentale Stärke unterstützt über die reine Leistungssteigerung im körperlichen Bereich hinaus auch das Wohlbefinden in allen anderen Lebensbereichen. Studioinhaber, die ihren Trainern und Mitgliedern einen nachhaltigen Mehrwert bieten möchten, können das Tagesseminar „mentale wellness - LOSLASSEN & KRAFT TANKEN!“ buchen. Die acht bis maximal zehn Teilnehmer erleben in den Studio-Räumlichkeiten einen Tag voll Inspirationen, Übungen und Meditationen! Infoflyer für Fitness-Studio-Inhaber unter www.mentale-wellness.de
I Neuer Masterstudiengang Sport, Bewegung und Ernährung
Foto: © Dirima/Shutterstock.com
Mit Beginn des Wintersemesters 2021/2022 bietet die Deutsche Sporthochschule Köln den weiterbildenden Masterstudiengang „M.Sc. Sport, Bewegung und Ernährung“ an, der berufsbegleitend in vier Semestern zum Abschluss führt. Der neue Studiengang vereint die Disziplinen Sport-, Bewegungs- und Ernährungswissenschaft und nutzt die Synergieeffekte der drei Fachrichtungen. Der Studiengang richtet sich an Absolventen eines ersten sport-, bewegungs- oder ernährungswissenschaftlichen Studiums mit einer mindestens einjährigen Berufserfahrung in einem abschlussrelevanten Sport-, Bewegungsbzw. Ernährungsbereich. Je nach Vorerfahrung erweitern und vertiefen die Studierenden zunächst ihre Kenntnisse in der jeweils anderen Disziplin. Der „M.Sc. Sport, Bewegung und Ernährung“ eröffnet vielfältige berufliche Perspektiven. Der erworbene Titel Master of Science berechtigt auch international zur Promotion. www.dshs-koeln.de/sporternaehrung
Im Moment möchte man noch nicht an den Winter denken. Es lohnt sich allerdings die Tage zu nutzen, um den Körper für die Winterzeit zu stärken. Ein früher Aufbau von Immunkräften ist auf jeden Fall sinnvoll. Drei natürliche Kraftquellen erfrischen und kräftigen zugleich Körper und Geist. Wärme: Saunawärme im Wechsel mit der Abkühlung ist ein wirkungsvolles Training für das Immunsystem und macht den Körper fit für die Winterzeit. Wasser: Das nasse Abkühlen nach der Sauna ist ein gesundheitsfördernder Vorteil, den ein Schwimmbad bietet. Wer regelmäßig schwimmt, unterstützt das Immunsystem, regt den Kreislauf an, fördert die Lungenfunktion und stärkt den Herzmuskel.
© Klafs GmbH & Co. KG
I Drei natürliche Kraftquellen stärken das Immunsystem
Salz: Natürlich und reinigend – seit Jahrhunderten gilt Salz als natürliches und kostbares Heil- und Lebensmittel. So ist beispielsweise die Reinigung von Nase, Rachen und Lunge durch Salzinhalation zu empfehlen. www.klafs.de
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››› WELLNESS
Mantra gegen Migräne
Apps & Entspannungsübungen können Kopfschmerzen vorbeugen Kopfstand gegen Kopfschmerz? So schwierig muss es nicht gleich sein ... ... schon sanfte, einfache Yogaübungen können Migräne-Betroffenen helfen, Kopfschmerzattacken vorzubeugen. Meditationen, Atemübungen und Asanas haben viele Benefits für Körper wie Geist und können Bluthochdruck sowie Stress entgegenwirken. Das kommt auch Migräne-Betroffenen zugute: Studien zeigen, dass eine regelmäßige Yoga-Praxis positive Auswirkungen auf Schmerzfrequenz und Schmerzintensität hat. Die Heil bringende Kombination von Körper und Geist Seit mehr als 4.000 Jahren hält Yoga Menschen im Gleichgewicht. In Indien entstanden hat sich diese traditionelle Praxis heute als Trendsportart etabliert. Die philosophische Lehre, die mentale und körperliche Übungen vereint, sorgt bei vielen für mehr Lebensqualität. Wer häufig an Spannungs-
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kopfschmerzen oder Migräne leidet, kann mit Techniken wie sanftem Yin Yoga für mehr Ausgeglichenheit im Alltag sorgen. Der Mix aus Körper- und Atemübungen sowie geistiger Reflexion sorgt für innere Ruhe und fördert gleichzeitig die Energie. Eine Vielzahl von verschiedenen Yoga-Lektionen können auf unterschiedliche Art und Weise helfen. So verbessern körperliche Übungen die Asanas, die Flexibilität, Koordination und Muskelkraft. Aufgaben zur Atmung und Meditationen verhelfen zu mehr Achtsamkeit und bauen Stress und Ängste ab. Gerade chronische Schmerzen sind kein ausschließlich körperliches Phänomen, psychische und soziale Prozesse beeinflussen die Gesundheit ebenfalls. Deshalb wird eine interdisziplinäre Behandlung heute als Goldstandard der Migräne-Therapie angesehen. So verweist die Leitlinie der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft neben medi-
››› WELLNESS
kamentösen auch auf die Anwendung von nichtmedikamentösen Strategien, allen voran wirksame Entspannungstechniken wie Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen, Meditation und Autogenes Training. Die Vorteile digitaler Lösungen Es gibt verschiedene App-Lösungen für Migräne. So kooperierte die Schmerzklinik Kiel mit der Techniker Krankenkasse. Herausgekommen ist eine gemeinsame Migräne-App, die beide auf ihrer Homepage anbieten. Aber auch die DAK hat einen KopfschmerzCoach auf den Markt gebracht. Zwei weitere bekannte Apps sind Migraine Buddy und M-sense. Sämtliche Apps sind bei Google Play und im App Store erhältlich. Praxisbeispiel Nutzer der Kopfschmerz- und Migräne-App M-sense können ihre Yoga-Sessions direkt im Therapiemodul M-sense Active festhalten und zusätzlich mit gezielten Entspannungsübungen in der App Stress und Schmerzen vorbeugen. Zusätzlich bietet die Anwendung ein Trainingsmodul für Ausdauersport und personalisierte Wissenslektionen. Mit der integrierten Akuthilfe kann man konkrete Schmerzen durch Imaginationen und Physiotherapie bekämpfen. Mit einer Kopfschmerz-App werden Nutzer durch die Anwendung bereits zum Experten ihrer eigenen Gesundheit. Ein digitales Kopfschmerztagebuch hilft bei der Analyse der Einflussfaktoren und erkennt die Art des Kopfschmerzes. Je mehr Daten im Tagebuch eingetragen werden, desto genauer wird die Einschätzung der eigenen Trigger. Yoga x Brain: Meditationen verändern die Prozesse im Gehirn! Meditation ist nicht nur einer der wichtigsten Bestandteile der Yoga-Praxis, sie verändert auch Informatioen zu Migräne Apps: Migräne App der Schmerzklinik Gmbh & Co KG https://schmerzklinik.de/die-migraene-app/ Migräne-App der Techniker https://www.tk.de/techniker/magazin/digitale-gesundheit/ apps/migraene-app-2025392 Migraine Buddy https://migrainebuddy.com/deutsch M-sense, zertifizierte Medizin-App https://www.m-sense.de/
Yoga-Routine leicht gemacht: Die besten Tipps zur Umsetzung ››› Den richtigen Yogastil finden: Wer unter regelmäßigen Kopfschmerzen leidet, sollte mit Yin Yoga oder Yoga Nidra trainieren – die Kombination aus ruhigen, meditativen Übungen mit Atemübungen bilden den perfekten Ausgleich zum stressigen Alltag! ››› Immer schön strecken: Dehnende Asanas (Körperübungen) zielen auf die Entlastung der Schulter-, Nacken- und Halspartie ab und ermöglichen den Abbau von Verspannungen. ››› Richtig atmen! Pranayama (Atemübungen) helfen Stress und Anspannungen abzubauen und aktivieren die eigene Lebensenergie. ››› Dranbleiben lohnt sich: Um vom präventiven Effekt auf Migräne zu profitieren, sollten kurze Übungseinheiten über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden. ››› Achtsam per App: Es lassen sich Gewohnheiten und Kopfschmerzattacken tracken, um so das eigene Schmerzmuster zu identifizieren. Zusätzlich leiten Übungen – beispielsweise bei M-sense – zu Achtsamkeit und Meditation direkt in der App an.
nachweislich die Prozesse im Gehirn. In neurologischen Untersuchungen wurden mittels EEG (Elektroenzephalogramm) die Veränderungen der Aktivität im Gehirn gemessen, die während der Meditation innerhalb des Yoga-Trainings auftreten. US-Forscher haben herausgefunden, dass sich Meditationen auf die Wellen im Gehirn auswirken, so lassen sich Alpha-, Beta-, Gamma- und Theta-Wellen den verschiedenen Bewusstseinszuständen zuweisen. Eine Achtsamkeitsmeditation löst beispielsweise Theta-Wellen aus, die typisch für den Traumzustand sind. Die Neurowissenschaftlerin und Meditationsforscherin Dr. Britta Hölzel fand zudem heraus, dass bereits nach 8-wöchigem Meditationstraining eine signifikante Verdichtung der grauen Substanz im Hippocampus stattfindet, was Einflüssen von negativem Stress entgegenwirken kann. So erweisen sich Yogaübungen als hilfreiche Ergänzung zur Migräne-Therapie – auch in der Prävention. www.m-sense.de
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››› BUCHEMPFEHLUNGEN
Unsichtbare Ursachen von Stress Alte Glaubenssätze, übernommene Wertvorstellungen, verdrängte Traurigkeit oder unausgesprochene Erwartungen stressen uns. Die australische Bestseller-Autorin Dr. Libby zeigt in ihrem Buch, wie Überlastung auf den Körper wirkt und bietet Lösungen, wie wir uns von eingefahrenen Denkmustern lösen und zu einem entspannten Alltag zurückfinden. Die Biochemikerin weiß, wie Stresshormone den Körper, die Organe, die Verdauung, das Nervensystem und den Hormonhaushalt negativ beeinflussen. Die Autorin gibt Anregungen, den eigenen Denkmustern auf die Spur zu kommen und bietet Strategien, mit denen z.B. Verdauungssystem, Nebennieren oder Schilddrüse entlastet werden können. Die Last des Alltags abwerfen. Die Ursachen von Stress und Überlastung erkennen und zu neuer Leichtigkeit finden. Autorin: Dr. Libby Weaver, Verlag: Trias, ISBN Buch: 978-3-432-112435
Neurogenes Zittern hilft Gegen Stress, Verspannungen und emotionale Belastungen hilft TRE – das steht für „Tension and Trauma Release Exercises“. Die Autoren, Hildegard Nibel und Kathrin Fischer, stellen sieben Körperübungen vor, die leicht nachvollziehbar sind. Sie bestehen jeweils aus Kombinationen einfacher Bewegungen und Haltungen, die in ihrer festen Abfolge zum neurogenen Zittern führen. Das spontan entstehende, unwillkürliche Zittern kann heilsam wirken und dabei helfen, Stress- und Traumafolgen sowie chronische Anspannung zu lösen. Diese speziellen Übungen sind in der Krisenhilfe entstanden. Sie entspannen und entkrampfen bei Schmerzen und beugen Burnout vor. Neurogenes Zittern. Stress & Spannungen lösen. Das Original-TRE-Übungsprogramm Autoren: Dr. Hildegard Nibel, Kathrin Fischer, Verlag: Trias, ISBN Buch: 978-3-432-111988
Die Zukunft nach Corona Wie eine Krise die Gesellschaft, unser Denken und unser Handeln verändert Krisen verändern die Welt. Unsere Vorfahren haben sich stets auf Umweltveränderungen, andere Bedingungen eingestellt. Deshalb hat unsere Spezies den Planeten erobert. Jetzt erfahren wir selbst eine Krise, die alles erschüttert und mitten in unser Leben eingreift. Das Virus verändert unseren Alltag, unsere Kommunikationsformen, die Art, wie wir arbeiten, fühlen und denken. Die Krise fungiert auch wie ein großer Spiegel, in dem wir uns selbst erkennen. Der Zukunftsforscher Matthias Horx analysiert die Auswirkungen der Corona-Krise: Wie ändert sich die Gesellschaft? Wie reagieren Individuen, Staaten, Familien, Unternehmen auf die Herausforderung? Welche Rolle spielt die Angst vor der Zukunft? Und wie können wir sie in Zuversicht verwandeln? Geht es nach ein paar Monaten so weiter bis bisher? Oder erleben wir einen Kulturwandel, in dem alles seine Richtung ändert und eine völlig neue Zukunft entsteht? Statt einer „Pro-Gnose“ übt Horx mit seinen Lesern die Re-Gnose, die Selbst-Veränderung durch rückblickende Vorausschau – und kommt damit zu überraschenden Ergebnissen. Die Zukunft nach Corona. Wie eine Krise die Gesellschaft, unser Denken und unser Handeln verändert. Autor: Matthias Horx. Verlag: Econ, ISBN Buch: 978-3-430-21042-3
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TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG
››› BUCHEMPFEHLUNGEN
Magische Heilküche – gesunde Gerichte Bettina Hauenschild, Schauspielerin und Kräuterexpertin informiert in „Meine magische Heilküche“ über die Inhaltsstoffe von Obst, Gemüse und Kräutern, die Vorzüge einer saisonalen Küche und weiß so manche märchenhafte Geschichte zu erzählen. Ihr Buch bietet rund 140 saisonale Gerichte, die einfach, natürlich und heilsam die Schätze der Jahreszeiten nutzen. Dahinter steht ihr Wunsch, Genuss und Wohlbefinden zu verbinden. Denn gesunde Nahrung kann unsere Stimmung und unsere Hormone ausgleichen, Herz und Gehirn stärken, Schmerzen dämpfen oder lässt uns fit und beweglich bleiben, davon ist Hauenschild überzeugt. Wer sich dabei am jahreszeitlichen Angebot der Natur orientiert, wird zudem immer das finden, was sein Körper gerade benötigt. Meine magische Heilküche. Der Zauber aus der Natur: 100 wohltuende Gerichte und Hausmittel Autor: Bettina Hauenschild, Verlag: Trias, ISBN: 978-3-432-11033-2
15½ Regeln für die Zukunft Anleitung zum visionären Leben Matthias Horx beschäftigt sich seit über 25 Jahren mit der Zukunft und ganzheitlichen Ansätzen der Prognostik. Seit 10 Jahren gilt sein besonderes Interesse den mentalpsychologischen Dimensionen der Zukunftsforschung. Wie konstruieren wir als Individuen und als Gesellschaft das Kommende? Wo irren wir uns fundamental über die Zukunft und wie entwickeln wir einen besseren Instinkt für das Morgen? Daraus ist die Disziplin des „Neurofuturismus“ entstanden, eine Kognitionswissenschaft des Wandels. Horx zeigt, wie Ängste und Mythen unsere Zukunftsbilder verzerren, wie archaische Gefühle zu prognostischen Fehlannahmen führen und wie wir durch diese Verzerrungen hindurch dennoch Welt und Wandel erkennen. Dieses Buch fasst in 15½ Regeln zusammen, wie wir uns auf konstruktive Weise mit der Zukunft verbünden können. 15½ Regeln für die Zukunft. Anleitung zum visionären Leben. Autor: Matthias Horx. Verlag: Econ, ISBN Buch: 978-3-430-21013-3
Richtig essen, länger leben – Eat to Beat Disease Die 5 Verteidigungssysteme des Körpers – wie die richtigen Nahrungsmittel Ihr Leben retten können Unser Körper ist in der Lage, sich aus eigener Kraft gegen Bedrohungen durch Krankheiten zur Wehr zu setzen. 5 ausgeklügelte Verteidigungssysteme bekämpfen Krebs, HerzErkrankungen, Übergewicht und andere Zivilisationskrankheiten: Angiogenese (die Bildung neuer Blutgefäße), Zellregeneration, das Mikrobiom, DNA-Schutz und das Immunsystem. Die direkte Auswirkung unserer Ernährung auf diese Superkräfte unseres Körpers wurde bisher unterschätzt, obwohl sie in der Therapie bereits wirkungsvoll eingesetzt wird. In „Richtig essen, länger leben“ gibt es mehr als 200 wirkungsmächtige Lebensmittel zu entdecken, die wir in unseren Speiseplan aufnehmen können, um unsere ganz persönlichen Risiken zu minimieren und dem Körper zu helfen, Erkrankungen vorzubeugen. Hier geht es nicht um eine Diät oder um Verzicht. Mit einem einfachen 5³-System werden 5 Lieblingsnahrungsmittel identifiziert, in 5 Mahlzeiten am Tag integriert und damit die 5 Verteidigungssysteme des Körpers nachweislich gezielt unterstützt. Richtig essen, länger leben – Eat to Beat Disease. Die 5 Verteidigungssysteme des Körpers Autor: Dr. med. William W. Li. Verlag: Wilhelm Heyne in der Verlagsgruppe Random House, ISBN: 978-3-453-20717-2
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››› WELLNESS
Endlich stressfrei Teil 1: Was ist Stress überhaupt? Stress – bekannt, gefürchtet und überall präsent. Zeigen Sie dem Stress die Rote Karte! Denn es kommt nicht nur zu einer geringeren Trainingsleistung. Dafür ist es jedoch wichtig, erst einmal die Zusammenhänge von Stress zu verstehen.
Mal ganz unter uns, Stress ist eigentlich normal und gehört schon irgendwie zum Leben. Wer lebt, hat Stress. An manchen Tagen reagieren wir auf die kleinste Kleinigkeit, an anderen wiederum prallen alle Stressoren geradezu an uns ab, wie ein Schwarm Stechmücken am Umhang von Superman. Was uns einzeln jeweils stresst, ist dabei völlig verschieden und von unzähligen, manchmal auch verwirrenden Dingen abhängig. Das Zusammenspiel von Systemen Der menschliche Körper ist ein gigantisches Netzwerk der Super-
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lative in Sachen Konstruktion und genialer Funktionalität. Mehr als 200 Knochen, 600 Muskeln, 760.000 km Nervenfasern und ca. 100.000 km Blutgefäße garantieren alltagstaugliche Funktionen. Dabei besteht der Körper aus einer Vielzahl von einzelnen Systemen, die im Zusammenspiel für die Versorgung unserer Zellen, für Aktivität, Bewegung sowie für eine optimale Funktions- und Regenerationsfähigkeit sorgen. So sichern uns diese Systeme nicht nur die Gesundheit, sondern auch das nackte Überleben. Jedes System ist in sich erst einmal auf einen Ausgleich ausgerichtet und versucht ein Gleichgewicht herzu-
TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG
stellen, in dem unser Körper eine ausgeglichene Bilanz zwischen Energievorrat und Energieverbrauch hat. Im Gleichgewicht kann unser Organismus ökonomisch und vor allem gesund funktionieren. Er hat ausreichend Möglichkeiten, sich schnell auf neue Bedingungen einzustellen – und unsere Prämissen verändern sich eigentlich permanent. Jedes System bringt sich zunächst einmal selbst in ein Gleichgewicht und übt ganz nebenbei auf die anderen Systeme einen mitregulierenden Einfluss aus. Da unser Organismus ein gewaltiges Netzwerk ist und
››› WELLNESS
alles untereinander in Verbindung steht, bleibt keine Veränderung und keine Regulation im Körper unbemerkt. Alles hat Auswirkungen auf das Gesamte und ist damit auch ein Teil unserer Stressregulation. Stress, der auf unser Leben wirkt und unser Wohlbefinden negativ beeinflusst, ist vor allem eines: nämlich lästig. Was ist Stress überhaupt? „Stress“ ist zunächst eine Art Sammelbegriff für eine Vielzahl an körperlichen und seelischen Regulationsprozessen. Mit riesigen Mengen an freien Nervenendigungen, den sogenannten Rezeptoren, die uns jederzeit den Zustand des Körpers und der noch vorhandenen Energiereserven übermitteln, verfügt unser Organismus über ein feines System zur schnellen Anpassung. Jede noch so kleine Veränderung in unserem Alltag – zum Beispiel die Temperatur, der Aktivitätsgrad der Muskeln, die Gelenkstellungen – wird von diesem Minenfeld an Detektoren bemerkt und löst sofort eine entsprechende Anpassungsreaktion aus. Das Einzige, das unser Körper nicht kann, ist es, keine Reaktion zu zeigen. Wir springen tatsächlich auf alles an, was anders ist. Und die Möglichkeiten waren noch nie so vielfältig wie in unserer heutigen Gesellschaft. Stressfaktoren erkennen Wir machen heute vier Mal mehr in derselben Zeit wie vor 15 Jahren. Wer vor 40 Jahren einen Zahnarzttermin hatte, der war für diesen einen Termin mit dem Bus nahezu den gesamten Nachmittag unterwegs. Heute haben die meisten von uns an einem Nach-
Nervensystem Psyche
Atemsystem Durchblutungssystem
Sinnessystem
Harnsystem
stressfrei
Verdauungssystem
Bewegungssystem
Energiesystem
Hormonmittag system mehr Termine als die Menschen früher in einem Vierteljahr und alle fragen sich ernsthaft, warum sie Stress haben. Und das ist nur die Spitze des Eisberges.
Stress fängt nicht selten vollkommen harmlos an. Vielleicht mit einem ab und zu verspannten Muskel zwischen Schulter und Nacken oder an der Innenseite des Schulterblattes. Treten die Verspannungen regelmäßig auf oder bleiben sogar dauerhaft bestehen, sind sie bereits im engeren Kreis der Stressregulation angekommen. Von verspannten Muskeln über Zwangshaltungen oder Bewegungssteifigkeiten im Nacken bis hin zu Blutdruckveränderungen mit einer erhöhten Herzfrequenz, Atemdefiziten und Schlafstörungen können die Auswirkungen von Stress variieren. Der Einfluss von Stress auf Körper und Regeneration Stressreaktionen lassen uns an den täglichen Herausforderungen wachsen und bewirken stets eine Anpassung auf körperlicher und psychischer Ebene. Vor allem im beruflichen Alltag setzen wir uns
Immunsystem
immer neuen Herausforderungen aus, die wir mit sogenannten Handlungsroutinen sehr gut bewältigen können.
Nimmt die Zahl der Herausforderungen stark zu, besteht die Gefahr, sich irgendwann zu übernehmen. Sobald die Häufung als Bedrohung empfunden wird und mit Versagensängsten – wenn man nicht mehr weiß, wo man anfangen soll – oder mit unangenehmen Assoziationen – beispielsweise mit Sätzen wie „Das ist jetzt nicht mehr zu bewältigen ...“ – einhergeht, beginnen die negativen Stresswirkungen unseren Organismus zu schwächen. Stress mobilisiert eigentlich – und das ist gut so – Energie- und Handlungsreserven, um uns zu größerer Leistungsfähigkeit zu bringen. Nehmen die negativen Gefühlsassoziationen wie Überforderungen jedoch zu, steigern sich auch weitere Beschwerden wie Schlafstörungen bis hin zu einem extrem gesteigerten Erregungszustand. Das Gefühl, immer auf dem Sprung zu sein und keine Ruhe mehr zu finden, stellt sich ein. Umgangssprachlich: „Man
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››› WELLNESS
kommt nicht mehr runter“. In dieser Phase verbraucht der Körper enorme Mengen an Energie. Ist die Stressspirale einmal am Laufen, nehmen körperliche Erschöpfungszustände zu. Die Regeneration wird schwieriger und in gleichem Maße steigt die Anfälligkeit für Beschwerden. Die Flucht in eine reale körperliche Erkrankung ist häufig die letzte Möglichkeit des Organismus, sein Recht auf Ruhe und Entspannung – also ausgleichende Erholung von Stress – zu erreichen.
Alles eine Frage der Dosis – bis hierher und nicht weiter Dosierter und kontrollierter Stress
Überdosierter und unkontrollierter Stress
Mit Kontrolle packen wir große Aufgaben an und erhalten eine höhere Stresstoleranz auf Zeit.
Ohne Kontrolle geht es direkt in die Überforderung und wir lösen gesundheitliche Risiken auf körperlicher und seelischer Ebene aus.
Diese hilft uns, auf außergewöhnliche Situationen zu reagieren. Mit Erholung und kontrollierter Dosierung erfolgt eine Normalisierung.
Ein „Zuviel an Möglichkeiten“ sind die häufigsten Ursachen für einen Kontrollverlust bei alltäglichem Stress.
››› Tab. 1: Zwei Seiten einer Stress-Medaille
Autor
Kay Bartrow arbeitet als freiberuflicher Physiotherapeut. Gleichzeitig verbindet ihn mit der Fitnessbranche der Spaß an Sport, Training und Bewegung, weshalb er examinierte Physiotherapeuten unter anderem in Trainingstherapie fortbildet. Seit 2009 schreibt er Fachbücher und Artikel für physiotherapeutische Fachzeitschriften. E-Mail: physiotherapie4u@gmx.de
››› BUCHEMPFEHLUNG
Psyche durch positive Emotionen unterstützen Stress schlägt uns auf den Magen und wenn wir nervös sind, haben wir einen Kloß im Hals. In „Wie die Seele den Körper heilt“ erklärt Psychotherapeutin und Heilpraktikerin Gabriele Frohme, wie man trotz Stress und psychischer Belastung ganzheitlich gesund werden und bleiben kann. Wenn bestimmte Beschwerden immer wieder auftreten, lohnt es sich, einen Blick darauf zu werfen, wie die Psyche den Körper beeinflussen kann – und umgekehrt. Solch ein ganzheitlicher Ansatz ermöglicht es, dieses Zusammenspiel zu verstehen. Wer sich dessen bewusst ist, kann aktiv etwas zum eigenen Wohlbefinden beitragen und Selbstheilungskräfte in Gang setzen. In ihrem Ratgeber gibt Gabriele Frohme den Lesern einfache Übungen an die Hand, mit denen sie sich und ihre Lebenseinstellung besser kennenlernen können. Was oder wer stresst mich und warum? Welche (negativen) Glaubenssätze habe ich verinnerlicht? Wie kann ich diese verändern, sodass sie mir guttun? Wer positiver denkt, dem geht es besser. Denn auch unsere Gefühle beeinflussen unsere Gesundheit. Darüber hinaus gibt Gabriele Frohme Tipps für eine tägliche „Psychohygiene“, die dazu beitragen soll, quasi innerlich aufzuräumen. Wer sich schwierigen Situationen bewusst stellt, anstatt die Probleme immer weiter mit sich herumzutragen, schafft sich neue Freiräume. Wie die Seele den Körper heilt. Selbstheilungskräfte aktivieren – seelische und körperliche Erkrankungen überwinden Autor: Gabriele Frohme, Verlag: Trias, ISBN: 978-3-432-11076-9
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TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG
››› ADVERTORIAL
››› Nina Sänger hat mit der Ausbildung zur YogaLehrerin das Angebot ihres Fitnesstudios erweitert.
››› 10 Prozent Ermäßigung auf „Yoga-Lehrer/-in“ im Oktober Die nächste Ausbildung zum/zur „Yoga-Lehrer/in“ startet am IST-Studieninstitut im Oktober und dauert 14 Monate. In diesem Jahr feiert die Weiterbildung „Yoga-Lehrer“ des ISTStudieninstituts ihren 10. Geburtstag. Aus diesem Anlass bietet das IST jetzt 10 Prozent Ermäßigung auf die Studiengebühr für den Starttermin im Oktober 2020. Der Rabatt gilt für alle Anmeldungen, die bis zum 30. September eingehen.
„Die Ausbildung zur Yoga-Lehrerin hat mein Leben verändert“ Tänzerin, Personal Trainerin, angehende Heilpraktikerin – das alles ist Nina Sänger. Aus Leidenschaft. Aber so richtig glücklich hat sie die Yoga-Ausbildung am IST-Studieninstitut gemacht. Nina Sängers Karriereweg begann als Raumausstatterin. Ihr Herz aber gehörte dem Tanz und der Bewegung. Sänger liebte den Sport, hing deshalb ihren Job in der Werkstatt an den Nagel und machte sich selbstständig. Mit Anfang 20. „Ich war naiv, jung und blauäugig“, erinnert sich die 41-Jährige lachend. „Ich habe viel lernen müssen. Ich bin auch des Öfteren auf die Nase gefallen, aber ich bereue nichts. Mein Beruf ist meine Berufung. Und mit jeder weiteren Ausbildung merke ich, wie sehr ich mein tägliches Tun liebe.“
Sänger kam auf Empfehlung eines Freundes ans IST-Studieninstitut und hat hier die YogaAusbildung berufsbegleitend absolviert. Das flexible Kurskonzept, das viele Online-Vorlesungen, Studienhefte und Präsenzphasen kombiniert, hat ihr ermöglicht, ihre Selbstständigkeit ohne Einschränkungen weiterzuführen. Heute bündelt die Kölnerin ihre Kompetenzen in ihrem Studio „Ninas Körperwerkstatt“. Hier gibt sie Fitness-Kurse, Personal Trainings, macht Yoga-Therapie, leitet Workshops und bringt außerdem Kindern das Schwimmen bei.
Wie so viele Yoga-Studios und Fitnessclubs hatte auch Ninas Körperwerkstatt unter dem Lockdown und jetzt noch unter den Folgen zu leiden. Sänger schaut aber optimistisch in die Zukunft: „Durch die Yoga-Ausbildung hat die Qualität und Tiefe meiner Arbeit gewonnen. Meine Kunden wissen das zu schätzen. Und die Ruhe und Gelassenheit, die ich daraus ziehe, hilft hoffentlich dazu beizutragen, dass ich und mein Unternehmen diese schwierigen Zeiten gut überstehen.“
www.ist.de
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››› INSERENTEN ››› IMPRESSUM
››› ACT Support GmbH, www.act-support.eu. . . . . . . . . . S. 101 ››› Deutsche Berufsakademie Sport und Gesundheit der HVU Bildungsakademie gGmbH (dba) www.dba-baunatal.de. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 39 ››› eGym GmbH, www.egym.com . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 15 ››› emotion fitness GmbH & Co. KG, www.emotion-fitness.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 4, 117 ››› ERGO-FIT GmbH & Co. KG, www.ergo-fit.de . . . . . . . S. 105 ››› excio GmbH, www.excio.de. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 51 ››› Experten Allianz für Gesundheit e.V. www.expertenallianz-gesundheit.de. . . . . . . . . . . . . . . S. 157 ››› FACEFORCE GmbH, www.face-force.de . . . . . . . . . . . . . . U3 ››› First Debit GmbH, www.debifit.de . . . . . . . . . . . . . . . . S. 61 ››› Five-Konzept GmbH & Co. KG, www.five-konzept.de . S. 9 ››› Hortmann GmbH management & consulting www.fitnessstudioverkauf.de. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 13 ››› HUR Deutschland GmbH, www.hur-deutschland.de . S. 69 ››› INKO Internationale Handelskontor GmbH www.inkospor.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 89 ››› IST-Studieninstitut GmbH, www.ist.de . . . . . . . . S. 83, 169 ››› JK-INTERNATIONAL GmbH, www.ergoline.de . . . . . . . S. 31 ››› Johnson Health Tech GmbH, www.matrixfitness.com . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Titel ››› KBL GmbH, www.megasun.de . . . . . . . . . . . . . . . . S. 18 – 19 ››› LEDsGO GmbH (aerosoler), www.ledsgo-meppen.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 141 ››› Leipziger Messe GmbH, www.therapie-leipzig.de . . . S. 11 ››› Ludwig Artzt GmbH, www.artzt.eu. . . . . . . . . . . S. 108 – 110 ››› Medex Fitnessgeräte GmbH, www.medex-gmbh.com . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 115 ››› mentale wellness Hanns-Friedrich Beckmann, www.mentale-wellness.de . . . . . . . . . . . . . . . S. 133, 158 – 159 ››› miha bodytec GmbH, www.miha-bodytec.com. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U2 ››› milon Industries GmbH, www.milon.com . . . . . . . . . . S. 35 ››› MR-DUO UG, www.mr-duo.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 123 ››› Reed Exhibitions Deutschland GmbH (FIBO). www.reedexpo.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 6-7 ››› Schranz Control, www.schranz-control.de . . . S. 33, 66 – 67 ››› Schupp GmbH & Co. KG, www.schupp.shop.de . . . S. 77, 93 ››› schwa-medico GmbH, www.schwa-medico.de . . . . . S. 147 ››› Scotfit GmbH, www.scotfit.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 119 ››› Stolzenberg GmbH, www.stolzenberg.org . . . . . . . . . . S. 97 ››› Technogym Germany GmbH, www.technogym.com . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 46 – 47, U4 ››› Trugge Getränketechnik GmbH & Co. KG www.trugge.com . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 150 ››› XBody Training Germany GmbH, www.xbodyworld.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 111
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