TT-DIGI
TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG DAS FACHMAGAZIN FÜR DEN NEUEN GESUNDHEITSMARKT
www.tt-digi.de
Ausgabe 4 / November 2020
››› Rückblick: So war die digitale FIBO 2020
››› Marketing-Kampagnen zum Jahresende
››› Systematisches Bewerbermanagement
››› Risikofaktor Bewegungsmangel
››› Welche Vorteile bringt eine Studio-App?
››› Endlich stressfrei
››› EDITORIAL
Die Positionierung im 2. Gesundheitsmarkt als Erfolgsfaktor Liebe Leserinnen und Leser, der starke Anstieg an Neuinfektionen mit dem Coronavirus im Herbst hat die leisen Sommerhoffnungen auf eine rasche Rückkehr zur Normalität leider verstummen lassen.
Bereichen von Therapie (S. 120) und Training (S. 124) werden immer mehr Tools eingesetzt, die Trainer und Therapeuten nicht ersetzen, sondern sie entlasten.
Im Gegensatz zur Lage im Frühjahr sind wir nun besser vorbereitet und bei den Physiotherapeuten bzw. in den Fitnessstudios kommen Hygienekonzepte zum Einsatz, die den Betrieb auch in einer solchen Pandemie ermöglichen. Dennoch schwebt das Damoklesschwert eines erneuten Lockdowns auch über der Fitness- und Gesundheitsbranche.
Auch die Fitnessbranche vermisst große Präsenzveranstaltungen, die Austausch, Weiterbildung und Geschäft ermöglichen. Im Herbst konnten Messen wie die FIBO (S. 32 – 34) oder die therapie (S. 40 – 41) aber immerhin virtuell stattfinden. Alternativen dazu können auch Hausmessen sein wie etwa bei Ergo-Fit (S. 28) oder Netzwerktreffen (S. 44 – 45).
Wie schon seit Beginn der Corona-Krise kommt es nun besonders auf einen guten Kundenservice (S. 22 – 24) und überzeugende Konzepte an. Uns erscheint die Positionierung im 2. Gesundheitsmarkt auch perspektivisch als ein wichtiger Erfolgsfaktor. Thomas Kämmerling wirft einen Blick auf den Selbstzahlerbereich bei Physiotherapeuten (S. 58 – 60), Reinhild Karasek traf Studiobetreiber Josef Husli zu einem Gespräch über den ganzheitlichen Ansatz in seinem Gesundheitszentrum fazz Medical Fitness (S. 100 – 102).
Die nächste Ausgabe der TT Digi wird im Dezember erscheinen.
Andererseits hat Corona auch einige Prozesse wie den der Digitalisierung beschleunigt. In vielen
Bleiben Sie gesund!
Philipp Hambloch, Stellv. Chefredakteur
TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG
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››› INHALT
››› SZENE
Neues aus der Branche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Titelstory: ERGOFIT zeigt neuen Markenauftritt und Logo . . . 16 Interview mit Alexander Kraut von der KOHL GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Service-Leistungen und deren emotionaler Mehrwert . . . . . .
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Die neue All New Target Line der SCHNELL Trainingsgeräte GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 ››› EVENTS
News aus der Welt der Events . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
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Die Premiere der digitalen FIBO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Stimmen zur FIBO 2020 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 virtual.MEDICA MEDICINE MEDICINE + SPORTS CONFERENCE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 virtual.MEDICA: Das Online-Format der Medizinmesse für 2020 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Rückblick: therapie Düsseldorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Die Smarte Online-Messe (SOM) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Das Netzwerktreffen von Maik Ebener in Bad Marienburg . . 44 Ergoline stellt Neuheiten erstmals bei Online-Show vor . . . . 46 Thomas Kotsch berichtet vom Isokinetik-Workshop ISOFORCE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
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››› THERAPIE
Neues aus der Welt der Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Risikofaktor Bewegungsmangel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 Marketing & Selbstzahler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Zwei Praxen - zwei Strategien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 Das Erarbeiten einer Marketingund Kommunikationsstrategie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 Muskelstabilisation durch medizinisches EMS-Training . . . . . 70 Aktuelle Buchempfehlungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 Abrechnung mit Kostenträgern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76
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››› INHALT
››› TRAINING
Neues aus der Welt des Trainings. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82 Medizinisches EMS-Training bei Sarkopenie . . . . . . . . . . . . . . 86 Der Dr. Wolff Outdoor-Zirkel im B9! Fitness . . . . . . . . . . . . . . . 90 So wird das Training zum Immun-Booster . . . . . . . . . . . . . . . . 92 MAIKAI auf dem Vormarsch in Österreich . . . . . . . . . . . . . . . . 98 Best Practice: Fitness für Genießer. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 Über die Partnerschaft von SK Gaming und Matrix . . . . . . . 104 Die Isokinetik ist tot, es lebe die Isokinetik! . . . . . . . . . . . . . 106
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››› DIGITALISIERUNG
Neues aus der Welt der Digitalisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . 110 Technogym-Kolumne zur Digitalisierung. . . . . . . . . . . . . . . . . 112 Digitalisierung & die Fitnessbranche, Teil 3 . . . . . . . . . . . . . . 114 Welche Vorteile bringt eine Studio-App? . . . . . . . . . . . . . . . . 118 DIGA: Digitale GesundheitsAnwendung . . . . . . . . . . . . . . . . . 120 Digitale Möglichkeiten im Studio STARK . . . . . . . . . . . . . . . . 124 Corona-Kündigungswellen positiv beeinflussen . . . . . . . . . . 126 ››› MARKETING & MANAGEMENT
Drei Tipps für besseres Studio-Marketing . . . . . . . . . . . . . . . 130
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Social Media und die verschiedenen Zielgruppen. . . . . . . . . 134 Erfolgreiche Marketing-Kampagnen zum Jahresende . . . . . 136 Aufstehen, Krone richten, Weitergehen . . . . . . . . . . . . . . . . . 140 Personalauswahl sucht Exzellenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142 TT Digi-Gründerserie, Teil 4. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148 Stichwort: Corporate Identity . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150
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››› RECHT & STEUER
Steuerfallen in der Weihnachtszeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 154 Auch 2021 steigt der Mindestlohn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156 ››› ERNÄHRUNG & WELLNESS
Neues aus den Bereichen Ermährung & Wellness . . . . . . . . 160 Buchtipps . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161 Endlich stressfrei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 162 Yoga: Ein Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 166 ››› INSERENTENVERZEICHNIS ››› IMPRESSUM . . . . . . . . .
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NEWS aus der SZENE
I Die Experten Allianz für Gesundheit e.V. auf der SPIRIT TOUR 2020 Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „SPIRIT TOUR mit Mario Görlach“ stellte sich in diesem Jahr die Experten Allianz für Gesundheit e.V. mit ihrem Programm einem breiten Publikum an den fünf Veranstaltungsorten Leipzig, Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt und Neu-Ulm vor. Vertreten wurde die Experten Allianz dabei durch den ersten Vorsitzenden Mario Görlach, der Idee und Notwendigkeit des Vereins in seiner gesamtgesellschaftlichen Bedeutung für die Gesundheit der Menschen aller Altersgruppen erklärte. Der zweite Vorsitzende Dr. Hans Geisler referierte alle aktuellen rechtlichen Fragen im Verhältnis der Studiobetreiber und ihrer Mitglieder. Darüber hinaus stellte er die derzeitigen politischen Bestrebungen der Experten Allianz dar, um der Branche das angemessene Gehör und eine geforderte Maßgeblichkeit in der Öffentlichkeit zu ermöglichen.
››› Mario Görlach bei seinem Vortrag der Experten Allianz im Rahmen der SPIRIT TOUR 2020 in Leipzig.
Im Oktober finden auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Dr. Roy Kühne gemeinsam mit der Allianz und weiteren Verbandsvertretern der deutschen Fitness- u. Gesundheitsbranche fachinterne Hintergrundgespräche in Berlin statt. Dabei verfolgt die Experten Allianz auch konsequent eine Annäherung der Fitnessbranche an die Therapeutenverbände. Vorstand Siegfried Manz rundete die Präsentation mit Hinweisen zu dem sich ständig erweiternden Expertenpool und dem den Mitgliedern zur Verfügung gestellten, hochwertigen Filmmaterial mit Wissenschaftlern und Ärzten, ab. Neue Experten mit an Bord Erfreulicherweise haben sich zuletzt mit Prof. Dr. Henning Wackerhage, Dr. Andreas Hahn und Dr. Andreas Stippler erneut drei namhafte Experten der Allianz angeschlossen. Prof. Dr. Henning Wackerhage ist Sportbiologe an der TU München und Leiter des Teams, das im Auftrag des DIFG (Deutscher Industrieverband für Fitness und Gesundheit) während des Lockdowns ein Hygienekonzept für Fitnessstudios entwickelt hat. Dr. phil. Andreas Hahn, Wissenschaftlicher Mitarbeiter von Prof. Dr. Kuno Hottenrott, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, ist Sprecher der Kommission Schwimmen der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft / Aquafitness, Aquatraining, Schwimmen. Dr. Andreas Stippler freut sich, die Experten Allianz in Österreich zu vertreten. Er ist Gründer der Ordination für Orthopädie und orthopädische Chirurgie in Krems mit den Schwerpunkten Vorbeugung, Funktionsdiagnostik im Bereich der Wirbelsäule und orthopädische Rehabilitation. www.expertenallianz-gesundheit.de
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››› SZENE
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NEWS aus der SZENE
I Neuer Digital Sales Manager bei Technogym
I Neue Ausbildung beim GluckerKolleg
Pünktlich zur Jahreswende tritt Sascha Peter die Position als neuer Digital Sales Manager bei Technogym an. Er löst damit Christian Schröder nach vier Jahren ab, der sich in der Folge als Biocircuit Sales Manager Europe einer internationalen Rolle widmet.
Rückenschmerzen sind eines der Volksleiden. Viele von ihren Kunden klagen darüber. Das Gluckerkolleg bietet jetzt eine neue Aufbau-Ausbildung für ausgebildete EMS Trainer/innen Level 1 an,, die sich auf den Bereich Rückentraining spezialisieren wollen.
Sascha Peter war in den vergangenen drei Jahren bereits erfolgreich als Digital Sales Specialist in Süddeutschland tätig und hier für die Strategieentwicklung sowie den Verkauf und die Schulung digitaler Lösungen verantwortlich. Zuvor konnte er schon langjährige Erfahrung im Inside Sales der Firma Technogym sammeln.
Bei der Aufbau-Ausbildung bekommen Sie das optimale theoretische Hintergrundwissen und die richtige EMS-Praxis für die verschiedenen Krankheitsbilder im Bereich Rücken. Ein perfekter Kombinationsworkshop für alle EMS Trainer/innen, die sich im Bereich EMS-Training bei Rückenproblemen spezialisieren wollen. www.gluckerkolleg.de/ems-trainer-ausbildung
www.technogym.com
››› Sascha Peter
I Sicher ins Jahr 2021! Wie geht es wirklich weiter?! Was hat Corona mit der Welt angestellt?! Mit der Wirtschaft?! Mit uns?! Ängste, Unsicherheit, Wirtschaftskollaps! Niemand hätte wohl gedacht, dass es je einen Tag geben würde, wo man gezwungen wird sein Geschäft zu schließen! Und was ist, wenn die zweite Welle kommt? Oder jetzt „nur“ die Erkältungswelle? Aktuell: viele Kündigungen – wenig neue Abos. Was machen jetzt die meisten Unternehmen: senken den Preis oder verfallen dem Aktionismus. Maik Ebener meint: Wer sich nicht SICHER und STRATEGISCH auf die Situation einstellt wird 2021 große Probleme bekommen! Ebener bietet Studioleitern neben einer Beratung auch ein Netzwerk, das mit Lösungen wirklich helfen will. Das Angebot umfasst u. a. 14-tägige Zoom-Meetings, gemeinsame Kampagnen und Netzwerktreffen. www.maik-ebener.de
I Mental-Training – mentale wellness – im Fitness-Studio Wer auf der FIBO das Webinar „Mental-Training – mentale wellness – im Fitness-Studio“ nicht gesehen hat, hat hier die Gelegenheit, dieses nachzuholen: https://youtu.be/H4unxiAR6xU oder www.mentale-wellness.de – Ein Flyer für Studioinhaber liegt dort ebenfalls zum Download bereit.
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TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG
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NEWS aus der SZENE
I Die dba immatrikuliert 70 Studierende In einer akademischen Immatrikulationsfeier konnte die Deutsche Berufsakademie Sport und Gesundheit in Baunatal (dba) am 9. Oktober 2020 siebzig neue Studierende in den beiden dualen sportwissenschaftlichen Bachelorstudiengängen „Bewegungscoaching und Gesundheit“ und „Bewegungstherapie in Lebenswelten“ begrüßen und immatrikulieren. Neuartiges Studienkonzept Die dba, die 2017 mit 10 Studierenden an den Start ging, hat sich so permanent weiterentwickelt und Jahr für Jahr die Zahl der Studierenden gesteigert. Das neuartige Studienkonzept für sportwissenschaftliche Studiengänge kommt offenbar immer besser an und vor allem die dualen Betriebe sind mehr und mehr begeistert vom kontinuierlichen Leistungsfortschritt ihrer Studierenden und den erworbenen Kompetenzen. Der Akademieleiter Prof. Dr. Kuno Hottenrott machte in seiner Begrüßungsansprache noch einmal deutlich, dass die dba ein Konzept entwickelt hat, das Studium und Arbeit sowie Theorie und Praxis konsequent verbindet. In diesem einzigartigen Studienprogramm werden Handlungskompetenzen mit unmittelbarem Praxisbezug erworben. Dabei geht es darum, ein breites integriertes Fachwissen mit umfassenden Fertigkeiten aus den Sport- und Bewegungslernfeldern zu verbinden und zu höchstmöglicher Handlungseffizienz im beruflichen Umfeld zu bündeln. Zahlreiche Praxispartner Ein besonderer Dank galt den zahlreichen Praxispartnern, die trotz veränderter Rahmenbedingungen durch Corona so viele Praxisstellen für die Ausbildung der dualen Studenten zur Verfügung stellten. Hier entsteht zunehmend eine Win-Win-Situation im Punkt Qualität, da die Studierenden neue wissenschaftliche Erkenntnisse direkt in den Arbeitsalltag integrieren können. Die Initiatoren der dba sind sich sicher, dass dieses außergewöhnliche Studienmodell auch für die Zukunft viel Erfolg verheißt. www.dba-baunatal.de
I EGYM Premium wird zu EGYM+ EGYM+ bietet den Mitgliedern durch personalisierte Trainingsprogramme einen echten Mehrwert – intuitiv und unkompliziert. Nach Auswahl des persönlichen Trainingsziels passen die EGYM Smart Strength Geräte alle Parameter, wie z. B. Trainingsmethode, Periodisierung, Wiederholungen und Gewicht automatisch an Ziel und Trainingszustand an. Betreiber schalten die EGYM+ Trainingsprogramme individuell für jedes einzelne Mitglied frei und entscheiden selbst, wie sie EGYM+ in ihre Mitgliedschaftstypen integrieren: für alle Mitgliedschaften, gemeinsam mit der Nutzung der EGYM Smart Strength Geräte oder sogar in einer völlig separaten, höherwertigen Mitgliedschaft. Alle Infos, wie Betreiber EGYM+ für ihre Einrichtung freischalten lassen, gibt es hier
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NEWS aus der SZENE
I Let's Move For a Better World 2020 Die Fitness-Kampagne Let’s Move For a Better World wird auch in 2020, leicht angepasst, stattfinden. Technogym verkündete die Let’s Move Week 2020, ein neues Format voller Workouts und Challenges, sowohl offline als auch online. Vom 9.- 15. November kommen Trainierende aus der ganzen Welt zusammen, um den Wellness-Lifestyle in all seinen Facetten zu unterstützen. Während der globalen „Let’s Move Week 2020“ können Fitnesseinrichtungen ihre Mitglieder in eigenen Aktionen einbeziehen, indem sie Live- und On-Demand-Workouts über die neuen Streaming-Dienste der mywellness 5.0 App integrieren. Während der aktuellen Situation, ist das Ziel der Kampagne vor allem, die Fitnessindustrie nach Monaten der Krise bestmöglich dabei zu unterstützen, wieder an Dynamik zu gewinnen, Mitglieder einzubeziehen, Neukunden zu gewinnen und die körperliche und geistige Gesundheit der Menschen durch die Community zu stärken. Die Initiative soll zeigen, wie der Zusammenhalt der Community zur Kundenbindung, Steigerung der Motivation und zum allgemeinen Engagement beitragen kann. Durch den Fokus auf die Gemeinschaft der Einrichtungen trägt die Kampagne zudem durch ein gemeinsames Ziel zur Stärkung des Teamgeistes bei. Bereits die Edition 2019 zeigte entscheidende Entwicklungen auf, denn im Durchschnitt nahmen die Besucherzahlen um 26% zu, es wurden rund 15% neue Mitgliedschaften geschrieben und 86% der Trainer und Mitarbeiter konnten einen verbesserten Teamspirit untereinander feststellen. www.technogym.com/land/de/lets-move-week-2020/
I Virtuagym-Studie zur Lage der Fitnessstudios in Corona-Zeiten Eine neue Studie des Fitness-Software-Anbieters Virtuagym deutet darauf hin, dass Fitnessstudios trotz großer Umsatzrückgänge im März und April ihr Umsatzniveau im Juli fast wieder erreicht haben - und sogar mehr Mitglieder haben als im Januar dieses Jahres. Die Ergebnisse der Untersuchung unter 5.000 Virtuagym-Kunden haben Folgendes ergeben: Club-Mitgliedschaften sind angeschlagen, bleiben aber stabil Während des gesamten Zeitraums konnten 50 % der Clubs ihre Mitgliedschaft stabil halten und im Juni begannen die Clubs mit der Wiedereröffnung, womit wieder neue Mitglieder gewonnen werden konnten. Im selben Monat steigerten 51 % der Clubs ihre Mitgliederzahlen. Im Durchschnitt verloren die Clubs während des Spitzenwertes im April 8 % ihrer Mitglieder, hatten aber bis Juli ihre Mitgliederbasis wieder vollständig zurückgewonnen. Im April fiel der Umsatz der Fitnessunternehmen im Vergleich zum Februar auf 58 %. Bis Juni hatten jedoch mehr als 50 % der Clubs einen Umsatzanstieg zu verzeichnen, der im Juni im Durchschnitt nur 12 % unter dem Monat vor dem COVID-19-Lockdown lag. Trotz der Schließungen von Einrichtungen blieb das digitale Fitness-Tracking in allen Phasen von COVID-19 beliebt. Die Nutzung von Apps stieg im Juli um 340 %, und bei den Trainingsplänen war zu Beginn der Pandemie ein Anstieg um 100 % zu verzeichnen. www.business.virtuagym.com
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NEWS aus der SZENE
I Training und Therapie für Ihren Motor! GeckoLube wurde von einer Gruppe aus Experten und Enthusiasten gegründet. Unsere Leidenschaft, unser Ziel: Passen hochwertige Motorenöle und Umweltschutz zusammen ? Wir meinen JA !!! Aus diesem Grunde verwenden wir für unsere hochwertigen Motoröle ausschließlich hochwertige Metallgebinde. Die Gebinde sind zu 99% recycelbar und schonen damit nicht nur unsere Rohstoffressourcen sondern bewahren auch unsere Natur vor Mikro- und Makroplastik. Nur das Beste für Ihren Motor und unsere Natur. Alle unsere Motoröle sind 100% Made in Germany und erfüllen oder übertreffen die Vorgaben vieler Hersteller. Wir denken einen Schritt weiter. Wechseln auch Sie zu GeckoLube und tun was Gutes für Ihren Motor und unsere Umwelt. Besuchen Sie uns auch auf Instagram, Facebook, Youtube sowie Amazon. Wir freuen uns über Ihre Likes und Bewertungen. www.geckolube.com
GECKOLUBE TRUE TECHNOLOGY
I Crosscorpo verstärkt den Vertrieb Die crosscorpo GmbH freut sich sehr, mit Thomas Schrader zum 1. Oktober einen äußerst kompetenten und erfahrenen Vertriebsleiter gewonnen zu haben. Thomas Schrader ist seit 2004 in der Therapiebranche eine feste Größe. Sein beruflicher Weg führte ihn über Pader-Medi-Tech zur PINO Pharmazeutische Präparate GmbH, wo er zunächst als KeyAccount Manager und in den letzten zehn Jahren als Vertriebsleiter tätig war. Die crosscorpo GmbH freut sich auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit. www.crosscorpo.de
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››› TITELSTORY
ERGOFIT zeigt neuen Markenauftritt und Logo Vorhang auf für „NEW ERGOFIT“: Im September stellte ERGOFIT auf ihrem Inhouse-Event in Pirmasens den neuen Markenauftritt mit Logo vor. Die Premiere markiert den Start einer neuen Ära für das Traditionsunternehmen aus der Pfalz, die zeitgleich mit Präsentation der neuen VECTOR-Linie und der neuen Software VITALITY CARE begleitet wird.
Von der „Bremse“ zum FAST FORWARD Das Familienunternehmen in aktuell dritter Generation hat sein Markenbild vor 40 Jahren mit der innovativen Entwicklung der weltweit ersten Wirbelstrombremse geprägt. Diese markieren bis heute den „state of the art“ von qualitativ hochwertigen Ergometern. Nun sollen mit neuen Innovationen die internationalen Fitness- und Gesundheitsmärkte in Bewegung gebracht werden.
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„Der Anspruch an Qualität wird immer größer in unserem stetig wachsenden Markt und gewinnt parallel immer mehr an Professionalität. Mit unserem Know-How seit vielen Jahren wollen wir den Standards eine neue Bedeutung geben und durch neue Ideen den Markt voranbringen. Wir gehen einen großen Schritt: Von der Bremse zum Fast-Forward!“, so Michael Resch, Inhaber des Traditionsunternehmens und Familienvater.
TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG
Unser Slogan – Qualität in Bewegung. Die Nachfrage nach professioneller Bewegungskompetenz wächst immer mehr. Besonders ergonomische Aspekte, überwachte Bewegungsausführungen und systematisiertes Training bei individuellen Krankheitsbildern mit kompetenter Betreuung sind gefragt. Qualität in Bewegung. – Mithilfe ihrer neuen Produktinnovationen hat sich ERGOFIT dieses Statement zur Aufgabe gemacht.
››› TITELSTORY
Die neueste Generation ihrer Kraftgeräteserie VECTOR setzt zeitgleich neue Maßstäbe in Sachen Design und Performance: „Die Evolution der Stärke“ Features wie der komplett abgedeckte Gewichtsblock, leicht erkennbare Verstellmöglichkeiten mit eloxierten Griffen oder auch die indirekte LED-Beleuchtung an allen Geräten machen VECTOR zur ersten Wahl für alle, die Wert auf effektives und zugleich angenehmes Training legen. Unterstützt wird die ästhetische Gerätelinie durch die neue Trainingssoftware VITALITY CARE. Ihr modernes Design mit optimiertem User-Interface und weitere Features stehen für mehr Effizienz auf der Trainingsfläche von Physiotherapie, Klinik und Fitnessstudio. Wenn Tradition und Innovation Hand in Hand arbeiten ERGOFIT ist ein Familienunternehmen mit Tradition, Weitblick und hochwertigen Gesundheitsprodukten, die ihre Kunden seit über 70 Jahren weltweit in mehr als 50 Ländern mit rund 100 Mitarbeitern begeistern. Die Marke definiert mit ihrem „Fast-Forward“-Symbol neue inhaltliche Ansprüche und steht für einen tiefgreifenden Wandel für gesundheitsorientiertes Training in der Zukunft für alle. Diese neue Haltung wird nach außen durch das neue Markenbild offen und transparent kommuniziert. MADE IN GERMANY – Regionale Produktion für mehr Nachhaltigkeit In der Schuhstadt Pirmasens, in unmittelbarer Nähe zur französi-
schen Region des Elsass, produziert das Unternehmen für den weltweiten Gebrauch ihre regional gefertigten Produkte. Umgeben vom Pfälzerwald, dem größten zusammenhängenden Waldgebiet in Deutschland, werden die Innovationen von der Idee bis hin zum marktreifen Produkt entwickelt und produziert. Die hohe Fertigungstiefe wurde von der Unternehmerfamilie Resch jahrelang aufgebaut und ist die Basis für das hohe Qualitätsversprechen.
„Wir engagieren uns dafür, dass wir in Sachen Bewegung und Gesundheit immer besser werden – und damit auch ein kleines Stück die Menschen um uns herum.“ – Michael Resch
Der Ausbau von Photovoltaikanlagen auf 6.000 m² Produktionsfläche ist ein weiterer Schritt in Richtung nachhaltige Produktion für eine bessere Umwelt und soll für die Zukunft Perspektive bieten. Gemeinsamer Erfolg mit 100% Kundenzufriedenheit „Von der Idee bis hin zur Umsetzung. WIR. GEMEINSAM.“ Mit dieser Aussage erklärt uns Außendienstleiter Mark Brinkmann den kundenorientierten All-InclusiveSupport. ERGOFIT bietet ihren Kunden mithilfe ihres erfahrenen Vertriebsteams und deutschlandweitem Rundum-Service eine 100% Zufriedenheit. 3D-Planungen zur Raumgestaltung, Marketing-
und Verkaufsschulungen sowie die eigene Spedition mit Installationsservice sorgen für eine erfolgreiche Umsetzung. „Bis das letzte Gerät angeschlossen ist!“, sagt Brinkmann mit Freude. Fokus: Nachwuchsund Talentförderung Zur Umsetzung einer neuen Markenstrategie gehört nicht nur ein innovatives Corporate Design als Aushängeschild. Auch die interne Markenidentität erfährt einen radikalen Wandel und sorgt für andere Denkansätze. Dieses Interesse und diese Neugierde baut ERGOFIT derzeit aus. Das Unternehmen bietet Hochschulabsolventen ein Duales Studium, um Theorie und Praxis miteinander zu verbinden. In den letzten zwei Jahren ist das Team in den Bereichen Vertrieb und Marketing sowie Produktmanagement und Entwicklung stark gewachsen. Mittels neuer Experten für Sportgerätetechnik, Sportwissenschaftlern und Physiotherapeuten wurden intern die Kompetenzen erweitert. Um ihren Kunden mehr Einblicke für die neuen Produktinnovationen zu schaffen und die Zukunftsperspektiven der Marke „NEW ERGOFIT“ aufzuzeigen, sind regelmäßige Netzwerktreffen und Inhouse-Events noch für das Jahr 2020 und für die zukünftigen Jahre geplant. Hierzu lädt das Team herzlich ein und zeigt weitere Informationen und Anmeldemöglichkeiten über ihre Website: www.ergo-fit.de Ergo-Fit GmbH & Co. KG Blocksbergstraße 165 66955 Pirmasens
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››› ADVERTORIAL
Fitnessstudio-Besucher wünschen sich professionelle Luftreinigung
80 Prozent der Fitnessstudio-Besucher sehen Gefährdung durch mögliche Ansteckung mit Coronavirus über die Raumluft. Einer aktuellen Studie zufolge würden diese sich sicherer fühlen und eher wiederkommen, wenn eine professionelle Luftreinigung im Studio erfolgt. 51 Prozent der Menschen in Deutschland meiden Innenräume zum Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus. Das ergibt eine repräsentative Umfrage von YouGov Deutschland, an der im August 2.089 Personen ab 18 Jahren teilnahmen. Von den Befragten, die vor Beginn der CoronaPandemie zumindest gelegentlich ein Fitnessstudio besucht haben, sehen sich 80 Prozent durch eine mögliche Ansteckung mit dem Coronavirus über die Luft im Fitnessstudio gefährdet.
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In die Zukunft geblickt würden sich 35 Prozent aller Befragten sicherer fühlen, wenn in öffentlichen Einrichtungen eine medizinisch zertifizierte Luftreinigung zum Einsatz käme, die die Luft und Oberflächen von Viren, Keimen, Bakterien und Allergenen befreit; 37 Prozent beantworten diese Frage mit „vielleicht“. 78 Prozent der Fitnessstudio-Besucher darunter, würden sich bei Luftreinigung nach zertifizierter Medizintechnik im Studio sicherer fühlen.
TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG
Mehr als die Hälfte aller Befragten geben an, Räume und Orte, die sie infolge der Corona-Pandemie meiden, eher dann wieder aufzusuchen, wenn dort eine medizinisch zertifizierte Luftreinigung erfolgt. LUFTREINIGUNG BESTANDTEIL DES HYGIENEKONZEPTS Wurde die Luftqualität thematisiert, galt das Augenmerk bislang vor allem der Luft im Freien, während die Qualität der Luft in geschlossenen Räumen vernach-
››› ADVERTORIAL
lässigt wurde. Dies ist erstaunlich, wenn man bedenkt, dass der heutige Durchschnitts-Europäer 90 Prozent seines Lebens in geschlossenen Räumen verbringt. Und was kaum einer weiß: Raumluft kann bis zu fünfmal stärker mit Schadstoffen belastet sein als die Außenluft.
„Ein ganzheitliches Hygienekonzept sollte deshalb auch in Fitnessstudios in jedem Fall den Aspekt der Luftdesinfektion beinhalten, um Aerosole, das sind kleinste Partikel, die über Stunden in der Raumluft verweilen, aus der Luft herauszufiltern. Und je größer die Viren- und Keimkonzentration in der Luft ist, desto höher ist auch die Belastung von Oberflächen, wie auch Trainingsgeräte, mit Viren und Keimen“, sagt Dr. Roger Pierenkemper, Geschäftsführer von schwa-medico. „Überall dort, wo Personen, die eine ansteckende Krankheit in sich tragen auf Personen treffen, die einer Risikogruppe angehören, rettet die Luftreinigung womöglich Leben“, ergänzt Dr. Pierenkemper. Im „Konzept zur Wiederöffnung von Fitnessstudios“ des DIFG finden sich explizit Hinweise zum Infektionsrisiko durch Tröpfchen und Aerosole. SAUBERE RAUMLUFT DANK PLASMA-LUFTREINIGUNG schwa-medico hat mit dem AernoviR einen Hochleistungs-Luftreiniger entwickelt, der Viren, Keime, Bakterien und Allergene in der Raumluft und auf Oberflächen erheblich reduziert. Das gemeinsam mit Johnson Health Tech. vertriebene Medizinprodukt Klasse 1 „Made in Germany“ ver-
fügt über einen umfassenden Wirkmechanismus.
dung von Krankheiten aktiv werben zu dürfen.
„Dieser resultiert aus der Verwendung hochwertiger Filtersysteme und des optimal abgestimmten Einsatzes dreier in Reihe geschalteter Technologien. Zunächst reinigt ein Hochleistungs-HEPA-Filter die Luft von Feststoffen, Kleinstpartikeln, Fett/Schmiermitteln und Tabakqualm. Anschließend werden durch Plasma-Luftdesinfektion eine effektive Keimabtötung und Virendeaktivierung erzielt. Zuletzt hält der Aktivkohlefilter nicht oxidierte Moleküle fest und wandelt Ozon in Sauerstoff um“, erklärt Dr. Pierenkemper.
Studiobetreiber schützen mit professionellen Hygienemaßnahmen wie der AernoviR Luftdesinfektion ihre Mitarbeiter, Trainer und Mitglieder und machen damit ihr Studio zu einem sichereren Ort für alle; Training in geschlossenen Räumen kann ohne Bedenken stattfinden.
Abhängig von Einsatzort und Raumgröße ist der AernoviR in vier Ausführungen erhältlich, mit Reinigungsvermögen von 115 Kubikmetern bis zu 500 Kubikmetern je Stunde. MEDIZINISCH ZERTIFIZIERT Medizinisch zertifizierte PlasmaGeräte bestätigen ihre Wirksamkeit entsprechend höchster Anforderungen und erlauben es, mit dem Heilversprechen der Vermei-
ÜBER SCHWA-MEDICO Die schwa-medico Gruppe mit Hauptsitz in Ehringshausen beschäftigt weltweit rund 1.300 Mitarbeiter. Das Unternehmen befasst sich seit 45 Jahren mit der Entwicklung und dem Vertrieb innovativer Medizinprodukte. So auch mit Systemen zur Luftreinigung, die seit vielen Jahren in der Industrie und im Medizinsektor zum Einsatz kommen. Das Auftreten des Coronavirus SARS-CoV-2 war Anlass für schwamedico bereits bewährte Technologien mit dem Leistungsversprechen eines Medizinprodukts weiterzuentwickeln und diese neuen Zielgruppen anzubieten. www.aernovir.com
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Interview mit Alexander Kraut von der KOHL GmbH & Co. KG
››› Alexander Kraut (links) und Patrick Schlenz
Viele vermeidbare Fehler werden beim Vertragsabschluss gemacht! Die in Münster-Sarmsheim ansässige KOHL GmbH & Co. KG gehört zu den führenden Inkasso-Dienstleistern der Fitness- & Gesundheitsbranche in Deutschland. Das Unternehmen konnte sich in den vergangenen Jahren positiv entwickeln. TT-DIGI Chefredakteur Patrick Schlenz sprach mit Alexander Kraut, der seit Jahren das Business in diesem Segment betreut, über die aktuellen Entwicklungen aus Sicht des Brancheninsiders. Patrick Schlenz (TT-DIGI): Herzlichen Dank, dass Du Zeit für ein Interview mit mir hast. Wie seid ihr durch die CORONA-Zeit gekommen und wie sieht es diesbezüglich aktuell bei Euch aus? Alexander Kraut: Natürlich hatten wir in der Lockdown-Phase mit einer großen Umsatz-Delle zu kämpfen. Aktuell geht es kontinuierlich wieder aufwärts. In den Monaten Juli bis September konnten wir etwa 75% des Vorjahresniveaus erreichen. Wir sehen anhand dieser Entwicklung, dass wir frühestens 2021 wieder auf dem „Normalniveau“ ankommen werden. Die Betreiber sind erst jetzt wieder bereit für persönliche Termine. Während der Schließzeiten war es fast unmöglich ein persönli-
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ches Gespräch mit einem potentiellen Neukunden zu führen. TT-DIGI: Gibt es für Euch aktuell Besonderheiten beim Inkasso zu beachten? Alexander Kraut: Ja. Fakt ist, dass die Mitgliedsbeiträge in den Schließmonaten nicht rechtssicher per Inkasso eingefordert werden dürfen, falls diese mangels Deckung oder sonstiger Gründe nicht eingezogen werden konnten. Aus diesem Grund haben wir alle unsere Kunden persönlich antelefoniert, um die Schließzeiten zu erfragen, damit wir beim Inkasso keine Fehler machen. Damit haben wir für eine größtmögliche Sicherheit für unsere Kunden gesorgt!
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TT-DIGI: Habt ihr die LockdownPhase auch für andere Aufgaben genutzt? Alexander Kraut: Wir haben noch einige Veränderungen an unserem Web-Auftritt vollzogen. Die Rubriken wurden erweitert, so dass die Kunden einen schnelleren und einfacheren Überblick über unsere Leistungen bekommen können. Dazu haben wir uns bereits seit längerem auch in sozialen Projekten engagiert und dieses Engagement in der CORONA-Zeit ausgebaut.
E-Mail Adressen fehlen. Aber viel entscheidender ist: Die Adresse wird immer noch viel zu selten kontrolliert, geschweige denn im Laufe der Mitgliedschaft überprüft.
Ich glaube wir waren alle glücklich, als das Urteil erging, dass ein Umzug kein Kündigungsgrund ist. Trotzdem gaben bei der Studie 43% der Befragten an, ››› Alexander Kraut sieht die Adresse bei Vertragsabgesundheitsorientierte Studios auf schluss gar nicht zu kontrolliedem Vormarsch. ren. Dabei sollte dies durch das Vorzeigen des PersonalausweiTT-DIGI: Wen unterstützt ihr hier konkret? ses eigentlich ganz einfach sein. Ohne eine alte Alexander Kraut: Wir unterstützen den Verein Geld- korrekte Meldeadresse, ermittele ich auch keine lehrer e.V., das ist eine Organisation, die Kindern Neue. Es hilft kein Urteil der Welt etwas, wenn ich den richtigen Umgang mit Geld beibringt. Diese das Mitglied nie mehr erreichen kann. Unterstützung halten wir für einen wichtigen präventiven Ansatz, um zu verhindern, dass junge Men- TT-DIGI: Gibt es hier bestimmte Trends, die von schen in die Schuldenfalle tappen. Außerdem unter- Eurer Seite beobachtet werden. stützen wir die Handballer von Blau-Weiss 1890 Alexander Kraut: Ja, eindeutig! Die Adressqualität Berlin sowie die Vielseitigkeitsturniere des Brander an uns übergebenen Inkasso-Forderungen ist denburger Hunting Club e.V. Dazu fördern wir ein schlechter geworden. Das bedeutet im UmkehrProjekt, das Bienenvölker in bestimmte Lebensschluss für die Betreiber weniger Geld und höhere räume bringt sowie regional einige JugendabteilunKosten. gen von Sportvereinen. Im letzten Jahr haben wir erstmals auch das Projekt Wüstenkind e.V. unterTT-DIGI: Welche weiteren Trends beobachtest Du stützt. Wüstenkind hilft Waisenkindern auf der gerade? ganzen Welt und sorgte zuletzt mit dem Bau einer Alexander Kraut: Ich beobachte einen stärkeren eigenen Schule in Syrien für ein kleines Stück NorTrend in Richtung Gesundheitsangebote. Anscheimalität und Bildung. nend wird ein betreutes Training unter Gesundheitsaspekten immer wichtiger. Diese Erkenntnis habe TT-DIGI: In der Vergangenheit habt ihr auch eine ich aus vielen beruflichen und privaten Gesprächen jährliche Studie durchgeführt. Hat die KOHL KG gewonnen. In der Einrichtung, in der ich trainiere, auch 2020 eine Befragung durchführen lassen? gibt es ein umfassendes Angebot an gesundheitsorientierten Dienstleistungen von der Anamnese Alexander Kraut: Das FIW Forschungs-Institut Würüber Blutdruckbelastungstests bis hin zum Vermestenberger hat erneut eine Studie für uns gemacht. sen der Muskulatur, besonders im Rückenbereich. In der Studie 2020 haben wir bei der Befragung TT-DIGI: Ist dieser Trend durch CORONA entstanden? einen Schwerpunkt daraufgelegt, wie sorgfältig die Betreiber bei den Vertragsabschlüssen arbeiten. Wir Alexander Kraut: Nein, aber CORONA hat die Wichtigkeit des gesundheitsorientierten Trainings konnten anhand der Studie feststellen, dass es hier nochmals deutlich in den Vordergrund gebracht! nach wie vor einigen Nachholbedarf gibt. Aus meiner Sicht handelt es sich hier um einen langanhaltenden Trend. TT-DIGI: Welche Fehler werden hier gemacht? Alexander Kraut: Die Stammdaten werden viel zu TT-DIGI: Wir danken Dir für das Interview! häufig falsch aufgenommen. Telefonnummern und
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Serie zum Kundenservice in Corona-Zeiten, Teil 2
Service-Leistungen und deren emotionaler Mehrwert In Hinsicht auf die Coronakrise und die notwendigen Hygienemaßnahmen empfahl Berater Kay Wiethold das proaktive Handeln: Tue Gutes und rede darüber! Darauf aufbauend zeigt er nun pragmatisch auf, welche persönlichen Voraussetzungen wir mitbringen sollten, wenn wir in der Fitness- und Gesundheitsbranche als guter Dienstleister mit hoher Servicequalität erfolgreich sein wollen.
Um genau die Fähigkeiten der hohen Präsenz am Kunden, kombiniert mit hoher fachlicher Kom-
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petenz in der Dienstleistung, erbringen zu können, muss man verschiedene Fähigkeiten mitbringen. Dies aber wird leider in der Fitness- und Gesundheitsbranche bei der Mitarbeiterakquise zu wenig berücksichtigt. Wie oft haben wir diese Sätze von Kollegen und Betreibern schon gehört: ››› „Ich bin froh, wenn ich
überhaupt Mitarbeiter bekomme.“ ››› „Von Aushilfen im Thekenbereich kann man eben nicht so viel erwarten.“
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››› „Meine Therapeuten sind
nicht sehr kommunikativ.“ ››› „Als Trainer gut, aber ansonsten wenig kontaktfreudig.“ Die Wahl der richtigen Service-Mitarbeiter Wenn wir davon überzeugt sind, dass hauptsächlich Menschen andere Menschen emotional berühren, sollten wir uns immer um die richtigen Menschen im Team bemühen! Im Laufe der Jahre habe ich viele und vor allem (zu) komplexe Persönlichkeitsmodelle kennen-
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gelernt, aber keines war so einfach und pragmatisch wie das der „4 Servicetypen“: Auf Basis der Grafik „4 Servicetypen“ darf sich das Team gerne auch mal selbst betrachten. Das Ziel ist aber niemals die Bloßstellung einzelner Team-Mitglieder, sondern immer die Förderung der Selbstwahrnehmung. Dies aber durchaus in einer selbstkritischen Form. Nur das Zusammenspiel von guten, fachlich kompetenten Leistungen („hardfacts“) und den persönlichen Fähigkeiten eines Menschen („softskills“) erzeugt ein gutes Serviceerlebnis. Auf den Punkt gebracht: Der „emotionale Mehrwert“ einer Kernleistung erzeugt den wahrnehmbaren Unterschied zum Wettbewerb. Ein Beispiel aus einer anderen Branche Was ist die Kerndienstleistung der Deutschen Bahn? Rein faktisch: Die Beförderung von Menschen und Gütern von A nach B, möglichst pünktlich. Viele Leser haben jetzt bestimmt negative Erinnerungen. Was aber geschah: Der Zugbegleiter kontrollierte bei einer pünkt-
lichen Fahrt die Fahrkarten. Er stellte sich namentlich und mit dem Titel „Ihr Zugbegleiter“ vor. Als er meine Bahnkarte sah, schaute er mich lächelnd an, begrüßte mich mit meinem Namen, machte mich auf die Umsteigenotwendigkeit am nächsten Bahnhof aufmerksam und wünschte mir dann auch noch eine gute Weiterfahrt sowie einen schönen Aufenthalt am Zielort (wirklich so erlebt).
Wichtige Merksätze zu den beschriebenen Aspekten
››› Die fachlich kompetente Leistung setzen Kunden voraus! Das ist heutzutage kein Wettbewerbsvorteil mehr! ››› Guter Service ist immer die „Verstärkung“ der Kernleistung durch einen Menschen! ››› Dieses „Plus“ oder „Add on“ an persönlichem Einsatz erzeugt keine Mehrkosten, ist also kostenneutral umsetzbar! ››› Oft sind dies Kleinigkeiten wie Augenkontakt, Aufmerksamkeit, Lächeln, jemanden mit Namen ansprechen oder Danke sagen, die aus einer Dienstleistung ein kleines Erlebnis machen können.
Was ist hier passiert? Ein Mitarbeiter der Deutschen Bahn hat die Kernleistung durch seinen persönlichen Einsatz und seine Fähigkeit „verstärkt“. Ergebnis: Exzellenter Kundenservice und ein gutes Gefühl beim Kunden Corona-Maßnahmen professionell vermitteln Abschließend noch einmal zur Corona-Krise. Professionalität im Business, also im Cluballtag, bedeutet, seine private Meinung zu den Maßnahmen der öffentlichen Stellen und der Regierung hinten an zu stellen. Dies gilt für Mitarbeiter und Betreiber gleichermaßen. Dies verbietet nicht, eine private Meinung zu den Maßnahmen zu haben, aber diese gehört nach meiner Auffassung in das private Umfeld und nicht in den Club.
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Vorrangig ist es, den aktiven Mitgliedern ein gutes und sicheres Gefühl zu geben. Die Vermeidung von Angst und der dadurch bedingten Kündigungen sowie die Vermittlung eines schlüssigen und konsequent umgesetzten Hygienekonzeptes. Freundlich auf die Maskenpflicht hinweisen Ein häufiges Problem ist die Aufforderung des Teams an die Mitglieder zur Einhaltung der Maskenpflicht auf den Laufwegen und Eingangsbereichen des Clubs. Keiner mag die unsensiblen, anmaßenden und spitz formulierten Bemerkungen so manch einer Fleischereifachverkäuferin im
Supermarkt, die Maske doch über Mund und Nase zu tragen, weil man nur kurz mal die Nase frei gemacht hat, um das Beschlagen der Brille zu lindern. Im Sinne eines guten Kundenservice gilt: Freundliche, direkte Ansprache mit einem freundlichen Gesicht und vor allem ohne bestrafend feindseligen Tonfall. „Ich möchte dich freundlich an die Maskenpflicht hier im Club erinnern und bitte Dich, damit die Umsetzung des Hygienekonzeptes im Sinne aller zu unterstützen. Vielen Dank dafür!“ Maskenpflichthinweise, die ein wenig zum Schmunzeln bringen, können dem Thema die Schärfe nehmen.
Quelle: Handelsverband Deutschland - HDE e.V.
Maskenverweigerer sind eine Herausforderung Nun gibt es aber Mitglieder, die machen sich sogar lustig über Mitarbeiter und deren freundliche Ansprache machen. Sie diskutieren und wollen ihre private Haltung in unseren Geschäftsräumen umsetzen. Das kann auch in Hinsicht auf andere
Mitglieder ein Problem werden, weil uns diese wiederum moralisch in die Pflicht nehmen, die Maßnahmen zu kontrollieren. Branchenanwalt Hans Geisler (Kanzlei Dr.Geisler, Dr. Franke & Kollegen) schreibt hierzu: „Rechtlich ist es so, dass der Studiobetreiber für die Einhaltung der Regelungen aus den Corona Schutzverordnungen verantwortlich ist. Der Studiobetreiber muss also sicherstellen, dass die Mitglieder sich daran halten. Tun dies einzelne Mitglieder nicht, muss der Studiobetreiber diese abmahnen, zur Einhaltung der Regelungen auffordern und die Kündigung androhen. Hilft dies nicht, muss der Studiobetreiber tatsächlich das Mitglied kündigen, damit er nicht selbst mit Bußgeldern und weiteren behördlichen Maßnahmen belastet wird. Selbstverständlich bleibt in so einem Fall der Anspruch auf Beitragszahlung bis zum nächsten Vertragsende bestehen.“ Jeder Club muss eigenständig entscheiden, wie konsequent er damit umgeht. Eines ist sicher: Guter Service in dieser Zeit bedeutet immer, das „relativ richtige Maß“ zu wählen, zum Wohle der Mehrheit der aktiven Mitglieder. In diesem Sinne viel Erfolg und ein gutes Händchen! Kay Wiethold
Autor
Kay Wiethold war bis 2019 25 Jahre lang Unternehmens- und Franchiseberater für Inline und Injoy (heute Aciso) tätig. Er hat sich über die Fitnessbranche hinaus einen Namen als Spezialist für das Thema Kundenservice gemacht. Seit ca. 9 Jahren betreibt er den Injoy Club in Lingen. kw@kw-coaching.de
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Die neue All New Target Line der SCHNELL Trainingsgeräte GmbH
››› (v.l.): Achim Schnell, Patrick Schlenz und Klaus Schnell
Mit viel Liebe zum Detail Seit Jahrzehnten steht die Firma SCHNELL Trainingsgeräte GmbH für Krafttrainingsgeräte, die die höchsten Ansprüche erfüllen. Lebensdauer, Verarbeitungsqualität, Biomechanik und Einsatzmöglichkeiten lassen keine Wünsche offen, egal ob im Fitness-Studio mit Qualitätsanspruch, im Spitzensport, in der Therapie oder bei der Bundeswehr! Nun hat die Geräteschmiede ihre neue Krafttrainingsgerätelinie, die All New Target Line, vorgestellt. TT-DIGI durfte als erstes Fachzeitmedium die neuen Geräte sehen und ausprobieren.
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Beim Betreten des Show-Rooms der Firma SCHNELL, hat man die Geräte der neuen Linie direkt vor Augen. V-Förmig wird dem Besucher die ALL NEW Target Line präsentiert. Sofort fällt auf, dass die neue Geräteserie graziler konstruiert ist als die Vorgängerlinie: „Wir haben großen Wert darauf gelegt, dass die neue Linie optisch noch besser zu unserer chipkartengesteuerten SYNCHROLinie passt“, erläutert Achim Schnell. Bis auf drei Geräte konnte die ganze Linie so gestaltet werden, dass die Geräte maximal bis auf Schulterhöhe (ca. 1,40 Meter
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Höhe) gehen und aus diesem Grund den Raum nicht dominieren. Das Design ist modern und alle Maschinen können mit jeder gewünschten Farbe ausgestattet werden. Gerätaufbau optimiert In der neuen Linie steckt viel Entwicklungsarbeit und Liebe zum Detail. Das merkt man, wenn man die einzelnen Geräte genauer betrachtet und ausprobiert. Alle Gewichtsblöcke sind seitlich angebracht, so dass man die Gewichte bequem einstellen kann, ohne aufstehen zu müssen. Obwohl die Geräte kleiner sind, ist die gleiche Stabilität gewähr-
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leistet. Dies liegt u.a. daran, dass keine ovalen Rohre für die Konstruktion der Rahmen verwendet wurden. Neue Einstellmöglichkeiten Sehr schön sind die verschiedenen Einstellmöglichkeiten, die die Linie bietet. So können beispielsweise Winkel bis auf 2 Grad genau vom Trainierenden eingestellt werden. Bei der RumpfdrehMaschine kann der Trainierende seinen Trainingswinkel anhand einer Gradanzeige, die links und rechts angebracht ist, während der Übung ablesen, so dass eine Über- oder Unterlastung selbst kontrolliert werden kann. Die Ab- und Adduktionsmaschine kann mit einfachen Handgriffen für die jeweilige Übung umgestellt werden. Die 3D-RuderMaschine verfügt über Griffe, die mit einem Kugellager ausgestattet sind, so dass die Übungen mit
variablem Griff verschieden ausgeführt werden können. Die Butterfly-Maschine kann mit dem einfachen Drehmechanismus umgestellt werden, so dass ein Training nach vorne und nach hinten an dem Gerät möglich ist. Fast alle Einstellungen sind stufenlos möglich. Dafür wurde u.a. auch ein neuer patentierter Mechanismus konstruiert, der mit einem Drehknopf einfach zu bedienen ist. Rückenlehne und Sitzhöhe können mit Hebeln ebenso einfach auf die individuelle Körpergröße eingestellt werden, wie die Polster bei der Beinstrecker- oder Beinbeugermaschine. Zwischengewichte von 2,5 oder 5 Kilogramm können mit Hilfe eines einfachen Hebels, der am Gewichtsblock angebracht ist, jederzeit auf- oder abgeladen werden. Nachhaltige Konstruktion Die Biomechanik mit dem schnellspezifischen Kraftkurvenverlauf ist top! Die von den Maschinen geführten Übungen passen sich perfekt dem Trainierenden an. Bei der Ausübung ist kein Ruckeln zu spüren. Die Gerätebewegungen könnten beinahe als elegant bezeichnet werden.
Bei der Konstruktion wurde auch darauf geachtet, dass möglichst wenig Kunststoffteile verwendet wurden. „Nachhaltigkeit ist für uns ein wichtiges Thema. Aus diesem Grund haben wir darauf geachtet, möglichst viele Materialien zu verbauen, die recyclingfähig sind“, merkt Klaus Schnell an. Pünktlich zur Fertigstellung der neuen Linie präsentiert der Gerätebauer seit Anfang September auch seinen neuen Webauftritt und einen Logo-Relaunch. Die neue Website finden Sie unter www.schnell-training.com. Hier hat der interessierte Besucher u.a. die Möglichkeit, die einzelnen Geräte der neuen Linie auf Videos in Aktion zu sehen. Die Präsentationsvideos zeigen die zwölf verfügbaren Geräte im Einsatz, die ab sofort bestellt werden können. Patrick Schlenz
Ihr direkter Weg zur ALL NEW Target Line:
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NEWS aus der Welt der EVENTS
I Freudiges Wiedersehen, Austausch und spannende Einblicke in die Zukunft milon five Netzwerktreffen 2020 Die milon Gruppe zieht ein positives Fazit der diesjährigen Netzwerktreffen: 10 Städte, 10 Studios für Fitness- und Gesundheitstraining, 10 Netzwerke: Die jährliche Tour, diesmal von milon und five gemeinsam veranstaltet, war in diesem Jahr nicht nur erneut ein großer Erfolg, sondern zugleich ein außergewöhnliches Event für alle Partner und Teilnehmer. Die Freude der Teilnehmer war auf allen Veranstaltungen groß, dass Branchentreffen wie diese mit einer außergewöhnlichen persönlichen Atmosphäre, spannenden Impulsvorträgen, freundschaftlichem Austausch und gemeinsamen Training unter Einhaltung der Hygienevorschriften wieder möglich sind. Zugleich erlebten die Teilnehmer neue Einblicke in das Zusammenspiel der beiden Trainingskonzepte in der Praxis sowie in die Zukunftspläne der milon Gruppe mit einer Vorausschau auf aktuelle Produktentwicklungen, wie beispielsweise eine neue Geräteserie. Kundenreise der Zukunft Besonderes Interesse fand das Thema Kundenreise der Zukunft, das einen ganzheitlichen Ansatz und neuen Blick auf den langfristigen Studioerfolg beinhaltet. Dabei handelt es sich um ein Trainingskonzept, das Kraft-, Ausdauer- und Beweglichkeitstraining logisch zu einem Kompletttraining verknüpft. Eine weitere Neuheit, die beim Netzwerktreffen vorgestellt wurde, ist ein internetbasierter §20-Präventionskurs von milon und five, der Studiobetreiber bei der Erschließung neuer Zielgruppen unterstützt. www.milon.com
I Hausmesse bei ERGO-FIT Aufgrund der Corona-Pandemie fand die FIBO in diesem Jahr nur digital statt. Hersteller ERGO-Fit möchte Kunden dennoch die Gelegenheit geben, sich in kleinem Rahmen von den Produktinnovationen zu überzeugen. Deshalb lädt das Unternehmen am 20. und 21. November nach Pirmasens ein. Dort können die Besucher die neuen Kraftgeräte der VECTOR-Serie kennenlernen, die unter anderem für den FIBO-Innovation-Award nominiert war. Die neue Linie verspricht höchste Fertigungsqualität „Made in Germany“ und bietet zahlreiche Features wie einen abgedeckten Gewichtsblock, eloxierte Griffe aus Edelstahl, indirekte LED-Beleuchtung oder auch einheitliche Einstellmöglichkeiten an allen Geräten. Perfekt darauf abgestimmt sind auch die bewährten Cardiogeräte: Sie gibt es ab sofort in neuer, passender Farbe (schwarz/anthrazit). ERGO-FIT erwartet die Kunden zusammen mit weiteren Fachaustellern und verspricht zwei interessante, spannende Tage und günstige Messeangeboten. Wann und wo? Am 20. und 21. November, jeweils von 10.00 bis 17.00 Uhr in der Rheinstraße 21 in Pirmasens. www.ergo-fit.de/de/hausmesse-2020/
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NEWS aus der Welt der EVENTS
I e-Health Talk: Wie sieht die Zukunft der Gesundheitsversorgung aus? Am Dienstag, dem 17. November, lädt das IST zum e-Health Talk 2020 ein. Experten aus dem Gesundheitswesen diskutieren über digitale Anwendungen als Helfer in der Gesundheitsversorgung. Der LiveStream über den Youtube-Channel des IST beginnt um 18 Uhr. Die Experten beleuchten u.a. die folgenden Aspekte der Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen: Welche Behandlungen können zukünftig als „App auf Rezept“ verschrieben werden? Wie können sich Patienten über die Nutzung von digitalen Gesundheitsanwendungen informieren? Sind Ärzte, Therapeuten, Fitnesstrainer & Co in Zukunft durch digitale Anwendungen ersetzbar? Wie profitieren die derzeitigen Akteure im Gesundheitswesen? Infos und Anmeldung: www.ist-hochschule.de/ehealth
I Promi-Auflauf bei Fitnessmesse von Hoist Fitness Nach dem Ausfall der FIBO hat der Kraftgerätehersteller Hoist Fitness dank eines ausgeklügelten Konzepts eine eigene kleine Messe im Hoist Fitness Headquarter in der Kölner Südstadt auf die Beine gestellt. „Die Kunden kamen aus dem gesamten Bundesgebiet, egal ob aus Berlin oder dem tiefsten Bayern, kein Weg schien zu weit“, freute sich Geschäftsführer Roland Bebak. Auch zahlreiche bekannte Gesichter und alte Wegbegleiter Bebaks zählten während der zweitägigen Veranstaltung zu den Gästen.
››› Hoist Fitness Geschäftsführer Roland Bebak (Mitte) unteranderem zusammen mit den drei Boxweltmeistern Manuel Charr, Artur Abraham und Marco Huck.
Zu den prominenten Gesichtern zählten u. a. die Bodybuilderikonen Markus Rühl und Matthias Botthof, die Boxer Felix Sturm, Artur Abraham, Manuel Charr und Marco Huck, der Fußballtrainer Christoph Daum sowie die Schauspieler Martin Semmelrogge und Ralf Richter.
Nicht nur die prominenten Gäste fanden Geschmack an der Messe, auch die Kunden waren rundum zufrieden. www.hoist-fitness.de
I myline 2.0 Premierenshow: Das digitale Abnehmcoaching der Zukunft myline präsentiert im Rahmen einer neuartigen Online-Show das neue myline 2.0 Abnehmcoaching der Zukunft live aus dem Cinestar Kino in Mainz. Alle Fitnessclubbetreiber, die sich dafür interessieren, können kostenfrei am Donnerstag, den 19.November, um 20.04 Uhr dabei sein. Die Zuschauer erleben an diesem Tag eine 45minütige, unterhaltsame und spannende Show. „Über 2 Jahre Entwicklungszeit mit einem 20-köpfigen Team aus Entwicklern, Ernährungsexperten, Ärzten, Programmierern, Mediengestaltern, Marketingexperten und Filmproduzenten liegen hinter uns“, so Alexander Dillmann, CEO von myline. www.myline-premiere.de
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Quelle: FIBO Global Fitness
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Premiere der digitalen FIBO bringt Fitnessbranche zusammen Fast 30.000 Besucher zählte die Premiere der digitalen FIBO, die in diesem Jahr als Online- Markt und Wissenshub an den Start ging. Mit dem European Health & Fitness Forum, der FIBO@business und der FIBO@home brachte die Internationale Leitmesse für Fitness, Wellness und Gesundheit vom 30. September bis zum 3. Oktober Fitness-Professionals und Fans aus aller Welt digital zusammen.
Die Formate boten hochkarätigen Content von Spitzenvertretern der Branche, Live-TV, Networking, Trends, Workouts und Innovationen. Dabei hat die FIBO gezeigt, dass auch virtuelle Messestände, Online-Meetings und Video-Chats neue Vertriebs-Chancen und die Möglichkeit bieten, Leads zu generieren. Mit der anschließenden FIBO Shopping Week (4. bis 11. Oktober) realisierte die FIBO insgesamt vier digitale Events.
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„Eine digitale FIBO? Ja, das geht!“ so Hans-Joachim Erbel, CEO des FIBO-Veranstalters Reed Exhibitions Deutschland. „Das haben wir im FIBO-TV-Studio und auf der FIBO@business-Plattform gesehen und das haben wir in den sozialen Medien hautnah miterlebt.“ Über 4500 Teilnehmer, darunter ein Viertel aus dem Ausland, nutzten das Angebot der
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FIBO@business und informierten sich über Innovationen, Trends und Branchen-Best-Practices. Bei der FIBO@home, die sich an Privatbesucher richtete, verfolgten 25.000 Zuschauer das LiveProgramm. „Das ist eine gelungene Premiere der digitalen FIBO“, so Erbel weiter. Live aus dem FIBO-TV-Studio Alleine die Live-Vorträge der FIBO@business wurden insgesamt weit über 1000 Stunden lang angesehen. Die FIBO brachte zusammen mit ihren Ausstellern und Partnern ein spannendes, informatives und hochkarätiges Programm rund um die Fitnessbranche live und on-demand ins Web.
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Ein beliebtes Thema war die Digitalisierung „Es war eine ganz besondere Atmosphäre mit großer Wiedersehensfreude bei den Beteiligten, tollen Zuschauerzahlen und Feedback auf allen Kanälen“, so Silke Frank, Event Director der FIBO. „Trotz der außergewöhnlichen Situation haben wir es gemeinsam mit unseren Partnern geschafft, eine tolle Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Wir sind stolz auf das, was wir in kurzer Zeit erschaffen haben und sehen hier ein großes Potenzial für die Zukunft.“
Die FIBO@business hat die Themen in den Fokus gesetzt, die die Fitnessbranche in diesem Jahr bewegen. Die besonders gefragten Inhalte und Innovationen reichten von Marktanalysen, gesundheitsorientierten Themen, BGM, Kundenbindung und Trainingsmethoden bis hin zu Digitalisierungsthemen von Connected bis Gamified Fitness. Besonders erfolgreich waren die Sessions „Digitale Fitnessangebote können ergänzen aber nicht ersetzen“, „Aktuelle Rechtsprechung im Fitnessbereich“, „Digitale Schulungen in Gesundheitseinrichtungen“ und der „bodyLIFE Expertentalk „Functional Training"“. Ergänzt wurde das Angebot der FIBO@business vom Matchmaking-Programm, das Aussteller und Besucher in Video-Meetings zusammenbrachte. „Die FIBO@business hat gezeigt, wie wichtig gerade jetzt neue Leads, der direkte Austausch und die Kontaktpflege für die Fitnessbranche ist. Dennoch bleiben persönliche Kontakte und haptische Produkterlebnisse unverzichtbar für den Aufbau langfristiger, ver-
trauensvoller Geschäftsbeziehungen. Wir setzten darum alles daran, im kommenden Jahr mit der Durchführung der FIBO der Fitnessbranche wieder ihren Marktplatz in Köln zu schaffen“, so Hans-Joachim Erbel. Voller Erfolg der FIBO@home Für alle, die Fitness ohne Business betreiben, war die FIBO@home am 3. Oktober die erste Anlaufstelle. In einem einmaligen Projekt fand die FIBO für Privatbesucher auf Instagram statt. Aus einem Kölner Loft heraus sendet die FIBO in Zusammenarbeit mit gefragten Influencern, Bodybuildern und Experten ein abwechslungsreiches Programm. Rund 25.000 Zuschauer verfolgten live die Workouts, Talkrunden, Interviews und Cooking Sessions und interagierten mit ihren Stars. Die Themen Fitness, Bodybuilding, Healthy Nutrition, Fashion, Beauty und Lifestyle standen im Mittelpunkt der FIBO@home. Die kommende FIBO findet vom 8. bis 11. April 2021 auf dem Messegelände Köln statt
Quelle: FIBO Global Fitness
Ein besonderes Highlight der FIBO@business waren dabei die Live-Talks aus dem FIBO TV-Studio. Hier trafen sich zahlreiche bekannte Köpfe aus der Branche, um sich über aktuelle Fragestellungen auszutauschen. Auch der EHFF, veranstaltet vom europäischen Verband EuropeActive, sendete in diesem Jahr aus dem Fernsehstudio und vereinte CEOs von weltmarktführenden Herstellern von Trainingsgeräten und international agierende Studiobetreiber.
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Stimmen zur
FIBO 2020
„Die FIBO@Business ist ein gelungenes Format und hat die aktuelle Situation ganz hervorragend und vorbildlich gelöst. Die Plattform schafft einen perfekten Rahmen für den unkomplizierten Austausch zwischen Fachpublikum und Aussteller. Optisch, technisch und inhaltlich durchdacht. Die Möglichkeit, sich auf FIBO@Business unabhängig von Zeit und Ort professionelle Inhalte abgerufen zu können bereichert die bisherige Form der FIBO!“ Dr. med. Markus Klingenberg, Leitender Arzt Orthopädie/Unfallchirurgie, Sportmedizin, Gemeinschaftspraxis an der Beta Klinik „Es war super angenehm hier im Studio. Ich habe unglaublich viele nette Leute getroffen und fand die Runde sehr interessant. Ich kannte keinen vorher persönlich und man stellt dann eben doch fest, wie sehr man im Endeffekt an den gleichen Dingen arbeitet, auch wenn die Produkte ganz unterschiedlich sind. Wir haben uns alle sehr schnell an das Digitale, das Fernmündliche und Fernoptische gewöhnt. Ich finde, das ist hier super umgesetzt worden.“ Sven Wietbrock, JK-International „Die Online-Variante der FIBO 2020 war eine gute Alternative, um auch dieses Jahr mit Partnern und Kunden Kontakte zu knüpfen. Die digitale Plattform war sehr gut aufgebaut und der Ablauf strukturiert und sehr übersichtlich. Das Tool, das den Teilnehmern ermöglichte, live mit unseren Ansprechpartnern in Kontakt zu treten wurde dankbar angenommen und gerne genutzt. Alles in allem ein gelungenes Online-Event!“ Ludwig Artzt GmbH „Da in der aktuellen Situation an herkömmliche Messen mit viel Publikum, wie wir sie alle kennen, leider nicht zu denken ist, müssen neue Wege und Lösungen gefunden werden. Die Erfahrung, an einer Online-Messe teilzunehmen, war auch für uns Neuland und in jedem Fall ziemlich spannend. An vielen Stellen musste man komplett umdenken, sowohl auf die Vorbereitung als auch die Umsetzung des Messegeschehens bezogen. Meiner Meinung nach zeigte sich, dass es dabei noch einige Dinge in der Zukunft zu optimieren gilt. Hier sehen wir jedoch die technischen Anforderungen sicherlich als die kleinsten Hürden. Denn bereits bei der digitalen Premiere der FIBO@business hat die technische Umsetzung nahezu reibungslos funktioniert. Sich auf das klassische Online-Nutzungsverhalten der Besucher einzustellen, ist hier mit Sicherheit die größere Herausforderung. Es gilt hier in der Zukunft bei den Messe-Besuchern die Motivation sowie die Bereitschaft für das Beschreiten neuer Wege zu steigern und so die Nutzung von Online-Messen noch attraktiver zu gestalten.“ Sven Kriegel, Geschäftsführer der excio GmbH
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Online Veranstaltung am 18. und 19. November
virtual.MEDICA MEDICINE MEDICINE + SPORTS CONFERENCE Die 8. Ausgabe der MEDICA MEDICINE + SPORTS CONFERENCE wird in diesem Jahr erstmalig virtuell stattfinden. Die virtuelle Konferenz 2020 – kurz vMMSC genannt – bringt international renommierte Sportmediziner, Sportwissenschaftler, Physiotherapeuten, Sport-Techies und Experten zum interdisziplinären Dialog über innovative Ansätze in Prävention, Regeneration und Rehabilitation im Spitzensport und Gesundheitssport zusammen.
Tickets sind ab sofort erhältlich Wer dabei sein möchte, kann sich unter www.medicine-and-sports.com für die virtual.MEDICA MEDICINE + SPORTS CONFERENCE anmelden. Die Registrierung und die Teilnahme an der Live-Online-Konferenz ist sehr benutzerfreundlich und einfach. Mit dem Kauf des Tickets werden die Zugangsdaten für die Teilnahme am Livestream versendet. Alle Teilnehmer erhalten nach der Konferenz zusätzlich sechs Monate lang Zugang zu allen Referenten-Videos. Die virtual.MMSC 2020 ist von der Ärztekammer Nordrhein mit 9 Fortbildungspunkten der Kategorie A akkreditiert – bei Teilnahme an den Live-Online-Vorträgen. In sechs spannenden Sessions an zwei Konferenztagen werden über 30 Referenten die folgenden Themen behandeln: ››› Future Concepts in Sports Medicine ››› Partner Workshop ››› Tailored Exercise Programs ››› Evidence-Based Diagnostics and Wearable Technologies ››› Sports in Times of Highly Infectious Viral Diseases and Polluted Environments ››› Digital Innovations in Sports and Healthcare
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Die virtual.MMSC wird eines der Highlights in diesem Ausnahmejahr sein. Es lohnt sich, dabei zu sein! Kooperationspartner der Konferenz sind DGSP, DVS, FIMS, EFSMA, EiM, FESI, epsi, WISS (BISP), Sport Speaker und WT | Wearable Technologies. Industriepartner sind unter anderem Orthogen, movX, Galileo Training, ledsreact und DORNER Health IT Solutions. Hinweis: 2-Tages-Ticket für den 18. und 19. November 2020 für 79,– Euro Mehr Informationen zum Programm und den Referenten ist erhältlich unter: www.medicine-and-sports.com
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I virtual.MEDICA Das Online-Format der Medizinmesse für 2020 Die MEDICA und COMPAMED werden dieses Jahr coronabedingt nur online stattfinden. Im September wurde die Entscheidung getroffen aufgrund der Entwicklung des Pandemie-Geschehens und zahlreicher Reisebeschränkungen.
Die MEDICA ist durchaus für Sportwissenschaftler, Trainer und Physiotherapeuten interessant gewesen, um einerseits international sich nach Neuigkeiten umzusehen, andererseits um sich auszutauschen und das persönliche Gespräch mit den Ausstellern zu finden. Das Netzwerken der Branche untereinander neben dem Informationsaustausch ist ein belebendes Element einer jeden Messe. Wie sieht das nun dieses Jahr für die MEDICA aus? TT-DIGI sprach mit Horst Giesen, Global Portfolio Director Healthcare & Medical Technologies der Messe Düsseldorf. TT-DIGI: Die MEDICA bot bisher mit der Halle 4 und der Halle 5 Themen für die Zielgruppe aus Training und Therapie. Wie ist das nun virtuell? Wird auch diese Branchengruppe – im Vergleich zum international medizinischen Fachpublikum – separat angesprochen werden? Mit welchen Angeboten? Horst Giesen: Die virtual.MEDICA bietet mit den drei zentralen Bereichen „Conference Area“, „Exhibition Space“ und „Networking Plaza“ umfassende Möglichkeiten für die Information, die fachliche Diskussion, das Networking und natürlich einen vielfältigen Überblick zu aktuellen Produkttrends. Aussteller der virtuellen Veranstaltung werden nach verschiedenen Kriterien über die Suchfunktion recherchierbar sein. Das Live-Erlebnis einer Präsenzveranstaltung mit ergänzenden digitalen Angeboten haben wir dann wieder 2021. TT-DIGI: Die MEDICA PHYSIO CONFERENCE, die sonst parallel im Kongresszentrum stattfand, fällt dieses Jahr aus. Können Sie uns hierfür die Gründe nennen? Horst Giesen: Pandemiebedingt müssen wir uns in diesem Jahr einzig auf ein virtuelles Format der
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Durchführung der MEDICA fokussieren. Damit sind wir auch gezwungen, aus den ursprünglich geplanten 600 Sessions der Fachforen und Konferenzen der MEDICA ein virtuelles Angebot zusammenzustellen, das trotz der Konzentration auf einen täglich vierstündigen deutschen Programmstream und einen täglich sechsstündigen englischsprachigen Stream den Interessen möglichst vieler MEDICA-Teilnehmer gerecht wird – national wie international. Auch wenn die MEDICA PHYSIO CONFERENCE in diesem Jahr durch diese Straffung des Gesamtprogramms leider entfallen muss, dürften speziell mit Sessions der MEDICA MEDICINE + SPORTS CONFERENCE interessante Themen für Physiotherapeuten mit dabei sein.
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TT-DIGI: Digitaler Wissenstransfer ist heutzutage kein Thema mehr. Gibt es denn Möglichkeiten, außerhalb der angebotenen Foren und Konferenzen zu netzwerken? Horst Giesen: Es besteht die Möglichkeit der Beteiligung an Diskussionen in der „Conference Area“ und insbesondere die „Networking Plaza“ bietet über die dort verfügbaren Matchmaking-Tools Optionen für die Vernetzung. Ungeachtet dessen ist auch uns klar: Das Live-Erlebnis einer Präsenz-Veranstaltung ist auf Dauer durch virtuelle Formate nur schwer zu ersetzen. Es sind oft die spontanen Begegnungen sowie relaxte Pausengespräche, mit denen sich der eigene Horizont erweitern lässt oder wertvolle Zwischentöne zu neuen Denkansätzen führen. Und nicht zu vergessen: Für den Aufbau langfristiger, vertrauensvoller Geschäftsbeziehungen ist die persönliche Begegnung unabdingbar. In diesem Sinne freuen wir uns
››› Internet Informationen zur virtual.MEDICA https://virtual.medica.de
schon jetzt nicht nur auf die diesjährige virtual.MEDICA, sondern auch auf den gemeinsamen Durchstart mit unseren Kunden im nächsten Jahr – dann nicht nur im Netz, sondern zugleich live vor Ort bei uns Düsseldorf. Vielen Dank für Ihre Antworten. Die Fragen stellte Reinhild Karasek. Hinweis: Auszüge aus dem Programm der virtual.MEDICA MEDICINE+SPORTS CONFERENCE stellen wir Ihnen auf Seite 36 vor.
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therapie Düsseldorf
Die Messehallen am Rhein der nordrheinwestfälischen Landeshauptstadt sollten dieses Jahr Austragungsort der therapie Düsseldorf sein, organisiert von der Messe Leipzig . Doch auch diese Messe verlagerte alle Aktivitäten ins Netz und fand ausschließlich digital von Freitag, 25. September 2020, bis Sonntagmittag, 27. September 2020, statt. Das Veranstaltungsprogramm versprach neben Therapiethemen auch berufspolitische Diskussionen mit Verbandsvertretern. Wie für viele andere Messeveranstalter war auch für die Messe Leipzig dieses Format neu, denn bis zum Juni war noch eine physische Präsenz und eine Durchführung in der Düsseldorfer Messe geplant gewesen. Eine Umstrukturierung musste dann in wenigen Monaten vorgenommen werden, was für die Organisatoren eben auch ein Umdenken erforderte. Birgit Mücklich, Projektdirektorin, berichtete im Vorfeld: „In den letzten Monaten sind wir im Team der therapie Düsseldorf einige Schritte durch die digitale Transformation gegangen. Wir haben unsere Veranstaltungskonzeption ganz neu gedacht.“ An drei Tagen bot das erste digitale Veranstaltungsformat der Leipziger Messe für die Fachbesucher aus Physiotherapie, Ergotherapie und Sporttherapie fachliche Fortbildung und Information über aktuelle Produkthighlights. Der klare Auftritt ohne viel Schnickschnack orientierte sich in der Gestaltung an der Programmpräsentationen der Leipziger Messe, wie es zu den Präsenzmessen üblich ist. Zur ersten
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Online-Messe wurden letztlich mehr als 60 Referate und Workshops vom 25. bis 27. September in LiveSessions digital durchgeführt. Über 40 Experten aus der Physio- und Ergotherapie waren als Referenten mit an Board und schalteten sich aus Deutschland, Belgien oder der Schweiz zu. Das Messeprogramm setzte klare Schwerpunkte, die im Programm leicht farblich zu identifizieren waren: pt Holidays, Ergotherapie, Praxismanagement, Vorträge der Verbände, freie Vorträge und kostenfreie Teilnahme von Aussteller-Präsentationen oder Workshops. Und nach der Veranstaltung resümierte Projektdirektorin Birgit Mücklich: „Die aktive Teilnahme der Therapeuten an unseren Kongressangeboten hat uns gezeigt, dass digitale Fortbildungs- und Informationsangebote in dieser Branche funktionieren und Gefallen finden. In der digitalen Welt überzeugt guter Content. Diese Erkenntnis ist nicht neu. Sie in alle Bereiche des digitalen Handelns zu übertragen, ist die Herausforderung unserer Zeit.“
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Die Interaktion, die aktive Teilnahme spiegelte sich in den Chats wider. Die stets mit eingeblendete Chat-Funktion ermöglichte es den Besuchern, sich zu äußern – zum Gesagten wie zum Geschriebenen im Chat selbst. Das führte durchaus auch mal zu einem Gespräch unter den Workshopteilnehmern am Rand der Veranstaltung. Neben Therapeuten aus Deutschland und Österreich konnten die Veranstalter Besucher aus China, Irland sowie Portugal auf der Plattform registrieren. Besonderes Highlight war eine Diskussionsrunde mit Rita Schütte, Vorsitzende des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen von Physio Deutschland, und Karl-Werner Doepp, Landesgruppenvorsitzender des VPT Nordrhein-Westfalen. Im Fokus standen hier die Forderungen hinter den aktuell gescheiterten Verhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband.
Die Erfahrung auch dieser Online-Messen zeigt: Der Augenkontakt, wenn man am Messestand beieinandersteht, ist am Bildschirm ein anderer. Das Haptische fehlt gänzlich und kann nicht ersetzt werden. Und doch sind diese Online-Formate eine relevante Möglichkeit, gerade in diesen schwierigen Zeiten, miteinander Kontakt aufzunehmen, untereinander in Kontakt zu bleiben und die Verbindung zu den Menschen in der Branche zu halten. Ein ganz wesentlicher Aspekt, da sich ein Ende der messelosen Zeit noch nicht abzeichnet! Reinhild Karasek
Während der Kongresstage präsentierten sich parallel Aussteller mit ihren Produkten und Neuheiten. Von den virtuellen Messebesuchern konnten sie live über Video oder via Chat kontaktiert werden.
I Kongress „#Sport #Gesundheit #Digital“ Gesundheitsdaten per App zu erfassen ist erst der Anfang. In Zukunft werden Virtual Reality, Algorithmen und Künstliche Intelligenz weiteres Potenzial in puncto Diagnose, Therapie und körperlicher Fitness freisetzen. Doch was kann die digitale Transformation in Sport und Gesundheitswesen wirklich leisten? Wo sind Grenzen zu beachten? Wie profitieren Branchenakteure, Kunden und Patienten bestmöglich von digitalen Lösungen? Antworten liefert der Online-Kongress „#Sport #Gesundheit #Digital“ (#SGD), den die TU Kaiserslautern (TUK) am 26. und 27. November 2020 mit Unterstützung der Techniker Krankenkasse durchführt. Die Anmeldung zum #SGD-Kongress ist bereits geöffnet. Für Vollzahler kostet der Zugang zum Online-Event 84,50 Euro, für Studierende 42,25 Euro. www.unisport.uni-kl.de/sgd-derkongress/
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SOM - Smarte Online-Messe
Innovativ in der Therapiebranche war die SOM, die vom 17. bis 19. September 2020 stattfand. Eine Veranstaltung, die für Therapeuten einerseits Kongress, andererseits Messe mit virtuellen Ausstellungsflächen für die Besucher sein wollte. Die Organisatoren, die Chat GmbH aus dem nordhessischen Witzenhausen und Geschäftsführer Holger Lerch, hatten sich viel vorgenommen.
„Müssen eigentlich nach einer Messe die Füße immer brennen?“ Diese Frage warf das Workbook der SOM bereits im Vorfeld auf. Die Antwort war einfach: Nein, denn die SOM bot das Erlebnis online an. Und die Messeauftritte der Aussteller spiegelten virtuell tatsächlich die Live-Messe-Auftritte wider. Panels, Banner, Logos, genauso wie Geräte und Personen waren zu sehen. Ein bunter Reigen, durch den man sich klicken und Kontakt aufnehmen konnte: Live, per Videochat, telefonisch oder per E-Mail. Den Kongressbesucher erwarteten zwei Bühnen. Während auf der Kongressbühne 2 Videos der teilnehmenden Unternehmen aus der Industrie gezeigt wurden, fanden auf der Kongressbühne 1 die LiveVeranstaltungen statt. So diskutierte SOMGeschäftsführer Holger Lerch mit Schirmherr Dr. Roy Kühne in der Begrüßungsveranstaltung am Donnerstagabend die politische Situation in der Therapie. Der Bundestagsabgeordnete nahm dann auch an den zwei weiteren Podiumsdiskussionen teil. Am Freitag standen therapieinterne Fragen im Fokus, während die Diskussion am Samstag den Brücken-
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schlag zur Fitnessbranche erörterte mit Vertretern aus dem Kreis der Aussteller. Alexa, die bereits auf der Website als Hostess durch die Seiten führte, begleitete nun live den Besucher. Sie nahm den Besucher am Samstag, 19. September, überraschend mit auf einen Weg hinter die Kulissen. Es war in Echtzeit mitzuerleben, wie die SOM produziert wurde. Das vermittelte wiederum Transparenz und gab einen Einblick in die Technik und das Organisatorische, die im Verborgenen zu meistern waren. Es war ein lebendiges Event mit viel Wissenstransfer und interessanten Diskussionsbeiträgen. Aber ein realer Messebesuch lebt nicht allein von visuellen und akustischen Eindrücken, sondern auch von Elementen, von Sinneswahrnehmungen, die sich nicht virtuell abbilden lassen. Doch der Mut, die Kreativität und das Engagement der Veranstalter bleiben positiv in Erinnerung. Nico Seibert-Wolf, Trade Marketing Manager von Technogym in Deutschland, bringt es auf den Punkt:
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„Da uns die aktuelle Corona-Situation wohl noch eine ganze Weile begleiten wird, sind wir sehr froh, dass neue Formate wie die SOM Therapie ihre digitalen Tore öffnen. Natürlich gibt es hier noch keine Referenz-Möglichkeiten, was Traffic, Leads oder Abschlüsse angeht. Wir befinden uns alle noch in der „Test & Try“-Phase und das Verhalten der Besucher ist noch nicht wirklich abzuschätzen. Trotzdem bieten die neuen Formate Alternativen, die es aus-
zuloten gilt. Insofern gilt unser Dank den Veranstaltern der SOM Therapie, die in kurzer Zeit eine sehr professionelle Plattform auf die Beine gestellt haben. Wir werden auch in Zukunft unseren Fokus auf digitale Angebote legen und fortwährend für uns auswerten, wie sich die neuen Formate entwickeln.“ Reinhild Karasek
I TheraPro verzeichnet gute Buchungslage Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Podologen und Trainer bescheinigen der Stuttgarter TheraPro Fachmesse + Kongress seit Jahren eine wachsende Bedeutung als Branchentreffpunkt und Informationsplattform. Das ist auch in Corona-Zeiten nicht anders: Die Vorbereitungen für die neunte Auflage der Fachmesse vom 5. bis 7. Februar 2021 laufen bereits auf Hochtouren.
Gesundheitsschutz hat oberste Priorität Neben Online-Ticketing, einer ausgeklügelten Besucherführung und flächendeckenden Hygienemaßnahmen punktet die Messe Stuttgart mit einem hochmodernen Schichtlüftungssystem, das für steten Luftaustausch in den Hallen sorgt. Erweiterung um digitales Angebot In jeder Krise stecken auch neue Chancen. So denkt man bei der Messeleitung über eine digitale Erweiterung des Angebots nach: „Wir möchten gerne die Workshops der TheraPro nach der Messe verfügbar machen“, sagt Projektleiterin Amelie Dehner.
Bild Messe Stuttgart
Derzeit lässt eine gute Buchungslage Veranstalter und Partner durchaus zuversichtlich in die Zukunft blicken. „Die aktuellen Zahlen sprechen für das starke Bekenntnis der Branche zur TheraPro“, sagt Andreas Wiesinger, Mitglied der Geschäftsleitung der Messe Stuttgart. „Stand Mitte Oktober liegen uns Anmeldungen von über hundert Ausstellern vor. Damit bewegen wir uns auf einem sehr guten Niveau – trotz Corona! Die momentane Situation ist sicherlich nicht einfach, aber unser Hygienekonzept greift gerade bei Fachmessen und schafft Vertrauen.“
www.therapro-messe.de
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Das Netzwerktreffen von Maik Ebener in Bad Marienburg
Dank Positionierung der Krise trotzen Vom 2. bis 3. Oktober lud Maik Ebener die Mitglieder seines Kooperations-Netzwerks nach Bad Marienberg ein. Gemeinsam mit den teilnehmenden Betreibern von Therapieeinrichtungen und gesundheitsorientierten Fitness-Studios wurden (Marketing-) Strategien besprochen, die sicherstellen, wie man sich langfristig strategisch besser vor den Auswirkungen der CORONA-Pandemie schützen kann. Die hohe Qualität der teilnehmenden Betreiber sowie der Referenten und der von Maik Ebener vorgetragenen Lösungsstrategien machte die Veranstaltung sehr wertvoll!
Die Teilnehmer des Netzwerks sind durchweg gestandene Unternehmerpersönlichkeiten, die teilweise seit mehr als 20 Jahren im Markt sind. Sie kennen die „Ups and Downs“, die man als Unternehmer in unserer Branche meistern muss. Jedoch gehören die Mitglieder des Maik Ebener Netzwerks zu einer besonderen Sorte von Betreibern. Die meisten arbeiten seit Jahren daran, Ihre Einrichtung so
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zu positionieren, dass sie sich vom Mainstream abheben. Positionierung als Gesundheitsdienstleister Ein wichtiger USP ist die Positionierung auch als Gesundheitsdienstleister. Dazu werden u.a. auch Marketingstrategien mit Maik Ebener umgesetzt, die sicherstellen, dass der Kunde über die Dienst-
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leistungsqualität des Studios bzw. der Therapieeinrichtung informiert wird. Ziel ist es, dass der Betreiber auf der einen Seite eine erstklassige Dienstleistung erbringt, für die er auf der anderen Seite auch einen fairen Preis erzielen kann. Maik Ebener coacht die Teilnehmer in den Netzwerken sowohl in Gruppen (online oder in Workshops) als auch im Einzelcoaching in ihren Studios vor Ort. Wichtig ist es ihm, dass auch die Mitarbeiter entsprechend eingebunden werden. Dazu werden diese entsprechend geschult! Lösungsstrategien vorgestellt Im Netzwerk in Bad Marienberg sprach Maik Ebener ausführlich über die aktuell lauernden Gefahren, die durch die CORONA-Pandemie ausgelöst werden. Dazu stellten verschiedene Referenten weitere Lösungsstrategien vor, die in der aktuellen Zeit dabei behilflich sein können, sich vom Wettbewerb abzuheben und zu positionieren. Dazu wurde den Teilnehmern ein neues einfaches, aber sehr wirksames und kostengünstiges Produkt vorgestellt, das sie im Studio optimal zur langfristigen Oberflächendesinfektion einsetzen können. Das Mittel, das flüssig aufgetragen wird, hält die behandelte Oberfläche zwölf Monate lang keimfrei. Ein Produkt, das auf der einen Seite dem Betreiber viel
Arbeit erspart und dem Trainierenden eine hohe Sicherheit bietet. Gemeinsam eingesetzt mit Luftdesinfektionssystemen eine Systematik, die gerade in der nun kommenden Winterzeit sicher››› Maik Ebener stellt, dass unnötige Keimquellen ausgeschaltet sind und man sich im Markt als Dienstleister präsentiert, der das Wohl seiner Trainierenden als höchstes Gut ansieht! Besuch des Studio ATLAS Sport Am zweiten Tag trafen sich die Teilnehmer im Studio ATLAS Sport in Bad Marienberg, wo Ihnen das Team um die Betreiber Bernd Becker und Leander Müller in der Praxis zeigte, wie ihr Dienstleistungsspektrum aufgebaut ist und wie die einzelnen Module in der Praxis umgesetzt werden. Becker berichtete dabei, dass CORONA bislang so gut wie keine Auswirkungen auf das Betreibermodell gehabt hätte, da das Dienstleistungsangebot gesundheitsorientiert aufgestellt ist. Neben den klassischen Angeboten werden Rückentraining, Reha-Sport und Physiotherapie, teilweise auch mit kooperierenden Therapiepraxen, angeboten. Insgesamt eine Systematik, die sicherstellt, dass der Trainierende so betreut wird, dass die Gesunderhaltung im Vordergrund steht.
››› TT-Digi-Chefredakteur Patrick Schlenz mit Gastgeber Maik Ebener.
Die Teilnehmer waren begeistert und sind mit vielen konkreten Gedanken nach Hause gegangen, die nun in der Folge mit Hilfe ihres Coachs Maik Ebener umgesetzt werden! Patrick Schlenz
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Ergoline stellt Neuheiten erstmals bei Online-Show vor Im September hat Ergoline seine Neuheiten präsentiert: die Weiterentwicklung der erfolgreichen Hybrid-Lichttechnologie und neue Anwendungen der pure air UVC-Luftentkeimung. Aufgrund gestiegener Infektionszahlen fand die Präsentation der Produktneuheiten dieses Jahr zum ersten Mal digital statt.
Ergoline setzt bei seiner HybridLichttechnologie auf das Zusammenspiel aus UV-Licht und pflegendem Beauty Light. Die neue Ergoline Balance 770+ steht für Lichtanwendungen der neuesten Generation: 70 neue Beauty Light LEDs intensivieren die Hautpflege im Gesicht und Dekolleté.
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Von Medical Active zertifizierte Lichtanwendungen Zur Auswahl stehen drei Lichtprogramme mit und ohne UV, mit denen die unterschiedlichen Wünsche und Bedürfnisse der Mitglieder angesprochen werden. Die biopositiven Wirkungen des Lichts sind von Medical Active bestätigt und zertifiziert. Climatronic und Bluetooth® bieten den Nutzern bei ihrer sonnigen Auszeit pure Entspannung.
flächen, Kursräumen und Umkleiden bekannt. Das spezielle UVC-Licht neutralisiert Corona-Viren zu über 99,99 %. Dabei ist es durch spezielle Lichtfallen absolut sicher, ozonfrei und kommt ganz ohne den Einsatz von Filtern und Chemikalien aus. pure air gibt es jetzt auch exklusiv in den Topmodellen von Ergoline, wie z.B. dem FIBO Award Gewinner Sonnenengel Spectra.
Pure air UVC-Lufthygiene Eine weitere Weltneuheit ist die pure air UVC-Lufthygiene im Lüftungssystem von Solarien. In der Fitnessbranche sind die aus der Medizin stammenden Luftentkeimer als effektive Luftdesinfektion von Trainings-
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www.ergoline.de
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Isokinetik-Workshop ISOFORCE im Medical Park Mönchengladbach am 30.09.2020
››› Thomas Kotsch und Teilnehmer des Workshops
Fachlicher Austausch in tollem Ambiente Workshops (und Besuche) im Medicalpark (MP) Mönchengladbach sind immer etwas Besonderes. Das Zentrum liegt in einem sehr schön gestalteten Hochbau direkt am Stadion der Fohlenelf, um einen herum nur Spitzensport, Fanshop, Museum, Trainingsplätze und der Charme von exklusiver Betreuung, Ausstattung und Leistung. Auch das Reha- und Gesundheitszentrum des Medicalparks schließt sich dem an: Großzügig angelegt mit ca. 450qm, ein traumhaftes hinterleuchtetes Wandbild aus dem Allgäu, der Gegend, wo die MedicalparkGruppe ihren Ursprung hat, und viel Verbindung zum Fußball, nicht nur für einen Fan - egal
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welcher Mannschaft – ein Highlight. Das freundliche Empfangspersonal, die sehr sportaffinen und kompetenten Therapeuten und Trainer, alles lädt ein zu einem Workshop, bei dem die ISOFORCE Isokinetik von Stolzenberg wirklich auf Herz und Nieren geprüft
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werden soll. Das jedenfalls ist Teil eins des Workshop-Tages, ein Anwendertraining für die Therapeuten des MP und für die Athletiktrainer der Borussia. Was kann man wie noch besser einstellen, messen, vergleichen, organisieren… Fragen über Fragen prasseln auf das Supervisior-Team von TUR, dem Hersteller des Isoforce, ein.
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Ein Workshop mit viel Kompetenz Andy als Sportwissenschaftler ist gerade dabei, seinen PhD an der Uni in Potsdam zu beginnen und die Marketing- und Schulungsleiterin Maria „knows everything about the Isoforce“ sind zwei sehr gute Sparringspartner für das Team MP und Borussia. Ich begleite am Nachmittag dann den Workshop für Interessenten und Kunden von Stolzenberg, habe also einigermaßen Zeit und kann die – Gott sei Dank - auch für einen Kaffee mit meinem ‚Chef‘ der TT-DIGI, mit Patrick Schlenz nutzen, der sich am Vortag spontan mit mir verabredet hat. Wir erinnern uns nicht nur an meine ‚Bewerbung‘ 2013 als Volontär, inzwischen bin ich zum Chefvolontär aufgestiegen (Smiley), sondern rekapitulieren die letzten Jahre, die Entwicklungen vor Corona und die derzeitige Situation vieler Studios und Reha- und Gesundheitszentren. Es ist hervorragend mit ihm zu reden, Patrick hat einen unglaublichen Überblick über den Gesamtmarkt, ist total engagiert, aber auch absolut bodenständig. Chapeau, mein Lieber! Eindrucksvoller Praxistest am Isokineten Nach einem kleinen Mittagessen in der ‚Unzähmbar‘ treffe ich noch den Sportdirektor der Borussia, Max Eberl, ein sehr sympathi-
scher Mann, und dann die Teilnehmer des Workshops. Der Wermutstropfen, dass einige Gäste ohne Absage einfach nicht angereist sind (ein schwieriges Verhalten wie ich finde, immerhin kostet es einen gehörigen Aufwand an Manpower, Engagement und auch Geld, so etwas in solchen Zeiten zu organisieren), verfliegt schnell, weil der MP (besten Dank, lieber Carsten Leicher) einen Leistungssportler Handball organisiert hat, mit dem wir auch nicht nur das Kniegelenk am Isokineten besprechen können, sondern auch die Möglichkeiten, die das Gerät bezüglich des Schultergelenkes hat. Bei den Tests wird deutlich, was wir Menschen leisten können und was das Gerät leisten muss – sehr eindrucksvoll! Guter Erfahrungsaustausch Ein Zentrumsrundgang und viele intensive Einzelgespräche runden den Workshop ab, sowie die Zusammenfassung der anwesenden Therapeuten, Trainer und Inhaber, dass es genau das ist, was wir brauchen (und in Coronazeiten erst recht) – es ist der fachliche und persönliche Erfahrungsaustausch, das Reden, Fragen und Antworten, was solche Treffen so wertvoll macht und den Aufwand definitiv lohnt. Am frühen Abend zurück am Flughafen Düsseldorf darf ich eine Maschine früher nehmen und bin so pünktlich zum Anstoß des deutschen Supercups im Fußball
wieder zuhause. Und mit dem Quintuple wird ein herausragender Tag, der um vier Uhr begonnen hat, ganz ganz rund… In diesem Jahr wird es noch einen weiteren Isokinetik-Workshop der besonderen Art geben und zwar am Mittwoch, den 04.11.2020, von 14 – 18 Uhr bei TUR in Hohen-Neuendorf (Berlin). Der Abschluss der Stolzenberg – Workshopreihe bietet nicht so sehr die Verbindung zum Spitzensport wie der MP, aber dafür hervorragende Eindrücke in die Herstellung der Isokinetik, in die Entwicklungsabteilung und Forschung und einen kleinen Ausflug in die Geschichte gibt es auch – natürlich neben der ausführlichen Vorstellung und dem Beüben der Isokinetik aller großen Gelenke, aber auch der Rückenadapter, der Adapter für die beruflich orientierte Rehabilitation sowie des neuartigen Zugapparate-Tools. Ihr Thomas Kotsch www.medicalpark.de
Autor
Thomas Kotsch berät als „Der PhysioKotsch®“Praxisinhaber und Therapeuten bei Erweiterungen der Physiopraxis um Trainingsgeräte deutschlandweit. Seit vielen Jahren ist er als Gutachter/Sachverständiger sowie Konzept- und Strategieberater im Gesundheitswesen (Klinik, Reha, Studios) tätig. Er ist Key Account Deutschland bei der Stolzenberg GmbH und Inhaber der aconcept GmbH Unternehmensberatung Potsdam.
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NEWS aus der Welt der THERAPIE
I Sensormatte beugt Haltungsschäden vor
Bildquelle: Fraunhofer IPA / Foto: Rainer Bez
Wissenschaftler vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA haben mit der isoloc Schwingungstechnik GmbH eine Sensormatte für Steharbeitsplätze entwickelt. Sie erfasst die Fußposition eines Mitarbeiters und erkennt Gewichtsverlagerungen. Damit könnte sie helfen, Haltungsschäden und den daraus resultierenden Arbeitsausfällen vorzubeugen und das ergonomische Arbeiten zu verbessern. Denn langes Stehen kann auf Dauer zu Beckenfehlstellungen, verspannten und schmerzenden Muskeln im Bereich der Wirbelsäule, der Beine, des Nackens und der Schulter führen. Bandscheibenschäden und eine erhöhte Belastung der Gelenke durch veränderte, ungünstige Bewegungsabläufe können die Folge sein. Im Moment liefert die Matte zwar nur Messdaten, aber es ist ein Ampelsystem geplant, das anzeigt, ob jemand gut steht, es Verbesserungspotenzial gibt oder das Gewicht sofort verlagern sollte, weil ein Bein zu lange belastet wird. Ein weiteres Forschungsprojekt ist vorgesehen. www.ipa.fraunhofer.de
I Sport bei fortgeschrittener Krebserkrankung Bild: Hector-Center für Ernährung, Bewegung und Sport
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Ein Forschungsteam des Universitätsklinikums Erlangen der FAU konnte zeigen, dass direkte antitumorale Mechanismen auch bei schwer erkrankten Krebspatienten durch eine Sporttherapie aktiviert werden können. Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift The Journal of Physiology veröffentlicht. Das FAU-Forschungsteam konnte nun erstmals zeigen, dass die schonende, aber effektive Trainingsmethode der Ganzkörper-Elektromyostimulation bei Patienten mit fortgeschrittener Krebserkrankung Myokine ausschüttet, die das Wachstum von malignen Tumorzellen verhindern und gleichzeitig deren Zelltod verstärken. Mittels weiterer Studien wollen die Wissenschaftler nun beteiligte Myokine mit anti-tumoraler Wirkung identifizieren, um wertvolle Hinweise zur Entwicklung multimodaler Krebstherapien zu erhalten. www.fau.de
I Medizinische Trainingsgeräte – Informieren auch ohne Messen Die meisten Messen im Physio-Bereich fallen aus oder finden nur digital statt. Doch gerade für Physiotherapeuten ist es wichtig, Dinge physisch kennenzulernen und auszuprobieren. Damit Sie sich über Neuheiten und Angebote informieren können, veranstaltet der Trainingsgerätehersteller HUR die Zukunftstage Physio. Hier erleben Sie die medizinischen Trainingsgeräte live in einer Physiotherapie-Praxis. Sie profitieren von Gesprächen mit dem Praxisinhaber, erhalten von Unternehmensberater Ralf Jentzen Hinweise zu den Themen Wirtschaftlichkeit und Marketing und erfahren, wie Sie mit Zusatzangeboten – wie Präventionstraining – attraktive Zusatzeinnahmen generieren können und welche Möglichkeiten Ihnen §20-Kurse bieten. www.hur-deutschland.de/zukunftstag-physio/
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NEWS aus der Welt der THERAPIE
I Moderne Gangtherapie Bild: Schlossklinik Bad Buchau
Mit dem Gangroboter lyra von medica Medizintechnik verbessern sich für viele Patienten der Schlossklinik Bad Buchau die Chancen, wieder besser gehen zu lernen. Ganz nebenbei entlastet das Gerät auch die Therapeuten. Wichtig ist, dass man auch während des Trainings an den Patienten herankomme und Platz habe, um mit ihm zu arbeiten. Auch der unkomplizierte barrierefreie Zugang trifft vonseiten der Therapeuten auf Lob. Ein weiterer Vorteil: Nicht nur stärker betroffene Patienten können behandelt werden, sondern auch mobilere Patienten, bei denen es hauptsächlich um die Ganggeschwindigkeit und eine gleichmäßige Schrittlänge gehe. So können fast alle Patienten der Klinik mit neurologischen Krankheitsbildern den Gangroboter nutzen. www.schlossklinik-badbuchau.de, www.thera-trainer.com
FPZ hat eine weitere Ausschreibung einer Krankenkasse gewonnen. Zum 1. August dieses Jahres ist die neue Zusammenarbeit mit BIG direkt gesund gestartet. Der abgeschlossene Kassenvertrag folgt nahtlos auf die bisherige Kooperation, ist jedoch viel umfangreicher als sein Vorgänger: Versicherte der Kasse können nicht nur die FPZ RückenTherapie in Anspruch nehmen, sondern auch Patienten mit Knie- oder Hüftarthrose profitieren von der brandneuen FPZ HüfteKnieTherapie. Zu beiden Programmen gehört nun außerdem ein zusätzliches Online-Training für zu Hause. Die R+V BKK übernimmt ebenso die Kosten für die hybride ArthroseBehandlung für ihre Versicherten. www.fpz.de
Foto: Jennifer Braun / FPZ
I Hybride Arthrose-Behandlung erstattungsfähig
I Nationales Gesundheitsportal Das vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) geplante Nationale Gesundheitsportal ist seit dem 1. September 2020 online. Zusammen mit dem Robert Koch-Institut hat das BMG die Website erarbeitet, um einen Service anzubieten, der zu wichtigen Krankheitsbildern und Gesundheitsthemen informiert. Es werden Krankheiten von A-Z beschrieben, aber auch Themen wie „Gesund leben“, „Pflege“ und „Gesundheit digital“ aufgegriffen. Die Informationen sind qualitätsgesichert, unabhängig, wissenschaftlich belegt und leicht verständlich aufbereitet. Partner des Nationalen Gesundheitsportals sind neben dem Robert Koch-Institut das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) und der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). www.gesund.bund.de
Für die Ulkus-Therapie hat medi das mediven ulcer kit mit einem neuen Unterstrumpf und weiteren verbesserten Produktmerkmalen auf den Markt gebracht. Dank der Kombination aus Unter- und Überstrumpf bietet es die therapeutisch effektive Kompression von 20 mmHg bereits in der Nacht und die medizinisch geforderte Kompression von 2-mal 20 mmHg am Tag (1).
Bild: © www.medi.de
I Effektive Ulkus-Therapie rund um die Uhr
Das mediven ulcer kit wird zur Therapie des Ulcus cruris venosum (CEAP-Klassifikation C6), des gemischten Ulcus cruris sowie zur Prävention eines Ulkus-Rezidivs (CEAP-Klassifikation C5) eingesetzt. www.medi.biz/ulcerkit
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Tragende gesellschaftliche Rolle für Physiotherapeuten und Sportwissenschaftler
Risikofaktor: Bewegungsmangel Professor Dr. habil. Michael Tiemann, Sport- und Sozialwissenschaftler, lehrt im Studiengang Physiotherapie an der SRH Hochschule für Gesundheit, Campus Leverkusen. Er hat im Springer Reference Werk Prävention und Gesundheitsförderung aktuell das Thema Bewegungsmangel aufgegriffen. Hierin führte er unter anderem aus, wie dringend körperliche Aktivität für die öffentliche Gesundheit ist, um auch die Kosten im Gesundheitswesen nicht zu sehr aus dem Ruder laufen zu lassen.
Das Thema Bewegungsmangel unter dem Gesichtspunkt der Public Heath für Physiotherapeuten, das hat uns interessiert. Professor Michael Tiemann hat sich unseren Fragen angenommen. Das Interview führten wir aufgrund der Corona-Einschränkungen schriftlich.
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TT-DIGI: Sehr geehrter Herr Professor Tiemann, in Ihrem Beitrag greifen Sie auf, wie notwendig Bewegung, körperliche Aktivität für die öffentliche Gesundheit, für Public Health ist. Nicht nur für die individuelle Gesundheit. Gleichzeitig lehren Sie Studierende der
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Physiotherapie in Leverkusen. Wie beeinflusst das Ihre Lehre der Studierenden? Dieser Gesamtblick auf das System, nicht auf die einzelne Indikation? Prof. Michael Tiemann: Die Weitergabe des aktuellen Wis-
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sens zu Bedeutung und Folgen von Bewegungsmangel sowie entsprechenden Interventionsmöglichkeiten zieht sich wie ein „Roter Faden“ durch viele meiner Lehrveranstaltungen. Einen Schwerpunkt bilden dabei bevölkerungsbezogene Maßnahmen zur Bewegungsförderung, d. h. Interventionen aus einer individuum- und indikationsübergreifenden Public Health-Perspektive.
informieren können. Des Weiteren können Physiotherapeuten in ihrer Praxis oder im Rahmen von Kooperationen z.B. auch in Schulen und Betrieben entsprechende Bewegungsprogramme durchführen.
TT-DIGI: Stichwort: Public Health. Wie können Physiotherapeuten auf dieses System einwirken?
TT-DIGI: Welche Maßnahmen können Ihrer Meinung nach vor allem schon heute in der Physiotherapie getroffen werden, um die wirtschaftlichen Kosten unseres Gesundheitssystems angesichts zunehmender mangelnder körperlicher Aktivität in den Griff zu bekommen?
Prof. Michael Tiemann: Nach meiner Auffassung können und sollten Physiotherapeuten neben vielen anderen Institutionen und Akteuren einen wichtigen Part übernehmen. Ähnlich wie Ärzte erreichen Physiotherapeuten in ihrer Praxis jeden Tag viele Patienten, die sie über die positiven Wirkungen regelmäßiger körperlicher Aktivität – im Zusammenhang mit ihrer Erkrankung und auch darüber hinaus –
Prof. Michael Tiemann: Nach einem Bericht der International Sport and Culture Association (ISCA) verursacht mangelnde körperliche Aktivität in Deutschland jährlich geschätzte Kosten in Höhe von 14,5 Milliarden Euro. Wenn es gelingen würde, mehr Menschen in Bewegung zu bringen, könnte ein großer Teil dieser Kosten eingespart werden. Diesem Bericht zufolge könnten durch eine Reduzierung der Quote
››› Prof. Michael Tiemann, Professor für Sportwissenschaften im Studiengang Physiotherapie
der inaktiven Personen um 20 Prozent, beispielsweise die Behandlungskosten von Diabetesmellitus-Typ-2 um 213 Millionen Euro jährlich gesenkt werden! Meiner Meinung nach könnte das große gesundheitsförderliche Potenzial körperlicher Aktivität im Bereich der Physiotherapie sowohl in der Therapie und Rehabilitation als auch in Form vermehrter präventiver Bewegungsangebote noch konsequenter und systematischer genutzt werden. TT-DIGI: Im Selbstzahlerbereich werden in Praxen Möglichkeiten angeboten, über das Rezept hinaus körperlich aktiv zu bleiben. Welchen Vorteil sehen Sie im Praxisangebot – in Abgrenzung zu Fitness-Studios? Prof. Michael Tiemann: Ein großer Vorteil von PhysiotherapiePraxen gegenüber Fitness-Studios besteht darin, dass die Patienten zur Therapie dorthin kommen, also „schon da“ sind, und dann über den Nutzen körperlicher Aktivität und Präventions- bzw. Gesundheitsförderungsangebote der Praxis informiert werden können. Es ist sehr viel leichter, Personen über diesen Weg als „ganz neu“ für eine Teilnahme an Präventionsangeboten zu gewinnen. TT-DIGI: Betreiber von physiotherapeutischen Praxen stellen oft für ihre Selbstzahlerbereiche Sportwissenschaftler ein. Sehen Sie hier eine interdisziplinäre Zukunft oder eine Verwässerung physiotherapeutischer Praxen? Prof. Michael Tiemann: Wenn wir uns vergegenwärtigen, dass sich etwa drei Viertel der Erwach-
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senen sowie Kinder und Jugendlichen in Deutschland zu wenig bewegen, wird schnell klar, vor welch großer Aufgabe wir stehen. Um das Problem des Bewegungsmangels einigermaßen in den Griff zu bekommen, bedarf es großer gemeinsamer Anstrengungen und der Mitwirkung vieler Institutionen und Akteure. Physiotherapeuten und Sportwissenschaftler können und sollten dabei m.E. eine tragende Rolle übernehmen. Beide Berufsgruppen können im Bereich der Bewegungsförderung hervorragend zusammenarbeiten, wie dies ja auch schon in vielen Reha-Kliniken der Fall ist. Die vermehrte Durchführung präventiver bzw. gesundheitsfördernder Maßnahmen stellt aus meiner Sicht eine notwendige Erweiterung und keinesfalls eine Verwässerung des Leistungsspektrums physiotherapeutischer Praxen dar. TT-DIGI: Wie kann ein Physiotherapeut oder ein Sportwissenschaftler Menschen zur körperlichen Aktivität motivieren? Prof. Michael Tiemann: Um dem Problem des Bewegungsmangels wirksam zu begegnen, kommt es entscheidend darauf an, Menschen, die bislang wenig aktiv waren und häufig auch große Vorbehalte gegenüber körperlicher Aktivität haben („Das ist nichts für mich“), für Bewegung zu begeistern und ihnen den Zugang zu entsprechenden Maßnahmen zu erleichtern. Als besonders Erfolg versprechend gelten bewegungsbezogene Interventionen nach dem Setting- bzw. lebensweltorientierten Ansatz, bei denen die Bewegungsangebote dort durchgeführt werden, wo sich die Menschen bereits befin-
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geplanten Verhaltensänderung entgegenstehen können. Deshalb sollte möglichst frühzeitig antizipiert werden, wie möglicherweise auftretende Barrieren effektiv bewältigt werden können. Da Maßnahmen zur Bewegungsförderung nur erfolgreich sind, wenn diese von den Menschen auch umgesetzt werden, spielt die Vermittlung von Wissen und Kompetenzen zur Verhaltensänderung auch in meinen Lehrveranstaltungen für die Studierenden eine große Rolle. den, also z.B. in der Schule, im Betrieb oder im Altenheim. Für Physiotherapeuten bedeutet dies, entsprechende Bewegungsangebote nicht nur in ihrer Praxis, sondern im Rahmen von Kooperationen auch in anderen Settings durchzuführen. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Möglichkeiten, Menschen zu motivieren und auf ihrem Weg von der Inaktivität zur Aktivität zu unterstützen. TT-DIGI: Welcher Schritt ist dann zur Umsetzung nötig? Prof. Michael Tiemann: Wie wir heute wissen, reicht der Vorsatz sich mehr zu bewegen alleine nicht aus. Wichtig ist, mit den betreffenden Personen individuelle Handlungspläne zur konkreten Umsetzung ihres Vorhabens zu entwickeln. Wichtige Fragen in diesem Zusammenhang sind zum Beispiel: Was möchte ich wann, wo, mit wem, wie oft und wie lange tun? Und welche Materialien bzw. Ausrüstung benötige ich dafür? Große Bedeutung kommt auch der Entwicklung von Strategien zum Umgang mit Hindernissen zu, die der
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TT-DIGI: Wie stellen Sie sich die Zukunft in der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung vor? Prof. Michael Tiemann: Da niemand in die Zukunft schauen kann, ist diese Frage natürlich schwierig zu beantworten. In Bezug auf die Gesundheitssituation ist aber mit großer Sicherheit davon auszugehen, dass die demografische Alterung der Bevölkerung im Laufe der nächsten Jahre zu einer weiteren Zunahme von chronisch-degenerativen Erkrankungen und Multimorbidität führen wird. Da die meisten dieser Erkrankungen im Zusammenhang mit mangelnder körperlicher Aktivität stehen, werden gezielte Maßnahmen zur Bewegungsförderung in der gesundheitlichen Versorgung weiter an Bedeutung gewinnen. Als Bewegungsfachleute werden Physiotherapeuten und Sportwissenschaftler dabei besonders gefordert und gefragt sein. Vielen Dank für das Gespräch! Das Interview führte Reinhild Karasek.
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Marketing & Selbstzahler
Für eine Physiotherapie wichtiger denn je! Der nächste Corona-Shutdown soll vermieden werden, wobei die - vor allem auch wirtschaftlichen - Folgen vom Frühjahr bei vielen Unternehmen noch zu spüren sind. Deshalb sollten Sie einmal darüber nachdenken, wie Sie sich als Physiotherapie in Zukunft positionieren wollen, damit Sie genügend Rücklagen bilden und sich krisenfest aufstellen können.
Um sich gegen Krisenzeiten resistent formieren zu wollen, spielen die Wörter „Selbstzahler“ und „Marketing“ bzw. „Leistungskommunikation“ eine große Rolle. In der Aktienwelt wird von Diversifikation gesprochen: eine richtige Streuung des Kapitals auf
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unterschiedliche Unternehmungen. So möchten Unternehmer das Risiko minimieren. Denn wenn sie „alles auf ein Pferd setzen“, könnte das gesamte Kapital schneller verloren gehen, sollte gerade dieses eine Marktsegment mal in Schwierigkeiten geraten. Diversifikation auch in der Physiotherapie-Praxis? Was bedeutet das für Sie als Unternehmer? Auch für Sie ist es empfehlenswert, Ihr Geschäftskonzept nicht nur auf ein Pferd zu setzen. Zwar hatten wir aufgrund unserer Systemrelevanz während des Shutdowns großes Glück im Vergleich zu vielen anderen Unternehmenszweigen, doch die Krise hat
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unter anderem offengelegt, dass uns das reine „Therapie-Geschäftsmodell“ kaum ermöglicht, ausreichend Rücklagen für Notfälle zu bilden. Nicht nur zum Erhalt der Praxis, sondern auch zur Sicherung der eigenen Existenz. Für viele Praxisinhaber waren das schlaflose Nächte. Also was tun? Bauen Sie ihr Unternehmenskonzept breiter auf. Befreien Sie sich aus der Abhängigkeit der Kassenpatienten. Das bedeutet nicht, dass Sie darauf verzichten sollen! Sie sollten nur zusätzlich noch andere Umsatztöpfe aufbauen, die eine gute Rendite erwirtschaften. Jetzt werden viele von Ihnen sagen: „Das habe ich doch schon. Ich habe zahlreiche Zusatzangebote als
Privatleistungen und auch einen tollen Trainingsbereich für Mitglieder angeschafft. Doch leider können meine Therapeuten beides nicht richtig vermitteln. Die erhoffte Rendite bleibt also aus!“ Diese Sätze höre ich im Alltag immer öfter. Doch der Schritt, den Sie gegangen sind, ist grundsätzlich der richtige! Potenzial des Unternehmens kommunizieren! Durch mehr Privatzahlerleistungen und das Trainingsangebot können Sie höhere Renditen und Rücklagen schaffen oder auch Ihre Mitarbeiter besser bezahlen. Allerdings lehren uns Physiotherapeuten in den meisten Fällen weder Ausbildungsstellen und Gerätehersteller noch die zahlreichen Fort- und Weiterbildungen an den Wochenenden, wie man das dazugewonnene Wissen oder die neuen Leistungen den Patienten lösungsorientiert vermarkten, empfehlen und verkaufen kann. Praxen profitieren deshalb vom Wissenszuwachs der Mitarbeiter, den neuen Behandlungsmethoden oder Investitionen in den Trainingsbereich nur wenig, weil kaum zusätzlich Geld in die Kasse kommt. Als Sachverständiger für Gesundheitsanbieter und Therapeut weiß ich: Ausgefallene Behandlungsmethoden, moderne Trainingsgeräte und ein breites Therapieangebot lassen sich nicht wie durch Zauberhand vermarkten, empfehlen und verkaufen. Doch für eine moderne Therapiepraxis mit guten Gehältern und ausreichend Rücklagen sind sie unabdingbar. Und dafür sind Professionalität und insbesondere Struktur sowie Systeme gefragt. Der Schlüssel zum Erfolg heißt wie immer „Kommunikation“. Und das natürlich innerhalb Ihrer Therapie, denn der Empfehlungsprozess muss systematisch platziert sein – aber vor allem auch die Kommunikation nach außen, also das Marketing! Und hier sind die sozialen Medien in unserer digitalen Welt der effizienteste Weg! Was Sie brauchen, ist eine durchdachte digitale Marketing-Strategie für Ihren Social-Media-Auftritt – zum Beispiel auf Facebook oder Instagram –, um Ihre Therapie mit mehr Selbstzahlern zu stärken oder den teuren Trainingsbereich mit begeisterten Gesundheitskunden zu füllen. Eine Win-win-win-Situation für Ihr Unternehmen und Ihre Mitarbeiter sowie für Ihre Patienten und Kunden.
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Ursachen für den ausbleibenden Erfolg Doch was machen aktuell die meisten Physiotherapie-Praxen falsch?
und regelmäßig professionelles Gesundheitsmarketing zu betreiben.
Viele Praxisinhaber machen keine oder zu wenig Werbung, um ihre außergewöhnlichen Behandlungsmethoden zu präsentieren oder ihren so wertvollen Trainingsbereich mit selbstzahlenden Kunden zu füllen. Die neu gelernten Methoden werden nicht angewandt, die teuren Geräte verstauben und sind somit nicht nur unattraktiv, sondern auch nicht lukrativ.
Letztendlich ist alles nur eine Frage des richtigen Konzepts, um eine Win-win-win-Situation für Patienten, Therapeuten und Unternehmer herzustellen. Das müssen Sie ja auch nicht selber erfinden, kaufen Sie es sich notfalls ein.
Die meisten Physiotherapeuten konzentrieren sich primär darauf, was der Arzt verordnet. Unabhängig davon, ob es gegebenenfalls noch bessere Behandlungsmöglichkeiten gibt. Somit besteht weiterhin eine große Abhängigkeit vom gesetzlichen Kassensystem.
Fazit Am besten wäre es letzten Endes, wenn das Unternehmen das Praxisangebot zum Wohle der hilfesuchenden Patienten so vermarkten könnte, dass der Patient selbst den Nutzen erkennt und bereit ist, selbstzahlend mehr Leistungen anzunehmen, um einen schnelleren oder nachhaltigeren Behandlungserfolg zu erreichen.
Die Unternehmer von Therapieeinrichtungen haben kaum Zeit, sich selbst um Ihren Social-Media-Auftritt zu kümmern, Landingpages zu programmieren
Und sind wir mal ehrlich: Das sind wir auch alle unserem Unternehmen, unseren Mitarbeitern und unseren Patienten schuldig.
Autor
Thomas Kämmerling ist Physiotherapeut, Sachverständiger für Gesundheitsanbieter des DSSV, Physio-Spezialist der Experten Allianz für Gesundheit e.V., internationaler Referent zum Thema Leistungskommunikation und Geschäftsführer der KWS GmbH. E-Mail: kontakt@kws-schwerte.de
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Zwei Praxen – zwei Strategien
››› OLIVER KURZ
„Bei uns wird aktiv gearbeitet.“ Die Corona-Pandemie erwischte Physiotherapeut Oliver Kurz in einer Phase der Neueröffnung einerseits und Umstrukturierung andererseits. Zwei Einrichtungen, die beide durchaus individuelle Konzepte in dieser herausfordernden Zeit verlangten.
Neue Räume mit einer sehr viel größeren Therapie- und Trainingsfläche als bisher bezog Oliver Kurz in Reutlingen im Oktober 2019. Im November 2019 war der Kauf einer weiteren Praxis in Göppingen abgeschlossen. In beiden Praxen zeigte die Corona-Pandemie ein anderes Gesicht. Wir, TTDIGI, fragten nach und besuchten Oliver Kurz in Reutlingen.
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OKPHYSIO Gesundheit & Training liegt mitten in der Stadt am Bahnhof in einem neu erbauten, äußerst modernen mehrstöckigen Haus. Die Behandlungsräume der Praxis sind alle 14 Quadratmeter groß und identisch eingerichtet. Es gibt noch einen Kursraum in einer Größe von 70 Quadratmetern und einen 160 Quadratmeter großen Trai-
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ningsraum, das „Herz der Einrichtung“, wie Oliver Kurz ihn stolz nennt. Im Trainingsraum gibt es einen Bereich für funktionelles Training und einen Trainingszirkel. Patienten mit KG oder KGG nutzen nur den funktionellen Bereich, während den Selbstzahlern der Zirkel zusätzlich zur Verfügung steht.
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„Die strikte Trennung hat uns im Verkaufsgespräch sehr geholfen“, so der Praxisinhaber, denn der Blick auf die Trainingsfläche wecke die Neugier. So hört der Patient in der Beratung nicht nur die Worte, sondern sieht auch das, was ihm empfohlen wird: zum Beispiel nach der KGG auf Rezept zur Erhaltung der Gesundheit im Zirkel ein Training aufzunehmen. Der Zirkel selbst ist dem Patienten nicht mehr fremd, da er bereits gesehen hat, wie andere trainieren. Gleichzeitig profitieren die Selbstzahler, die aus der Therapie kommen, von den Trainingsplänen aus der KGG mit den funktionellen Übungen. So wird „nur“ noch der Zirkel auf sie eingestellt. „Dann absolvieren sie mit dem Zirkel das allgemeine Kraft-StoffwechselTraining und können ihre spezifischen Übungen noch aus KGG fortführen. Das ist die Idee, die dahintersteht“, erläutert Oliver Kurz. Das Training ist ein Eckpfeiler der aktiven Therapie im ganzheitlichen Konzept von OKPHYSIO in Reutlingen. Auch bei den Ärzten genieße seine Praxis den Ruf, dass aktiv gearbeitet wird, betont der Physiotherapeut. In Göppin-
gen hingegen baute und strukturierte er erst um, sodass nun auch hier dieses Konzept Fuß fassen kann. Nicht mit Zirkel, sondern mit funktionellem Training und Training an ausgewählten KGG-Geräten. Und wie lief das alles in Corona-Zeiten? Der 46Jährige erzählt von seinen Erfahrungen in beiden Praxen. TT-DIGI: Wie hatte sich die Mitgliederzahl nach der Neueröffnung in Reutlingen bis zum Lockdown entwickelt? Oliver Kurz: Bis zur Schließung am 17. März – nach weniger als einem halben Jahr – verzeichneten wir 60 Mitglieder sowie noch über 20 Termine für ein Probetraining. TT-DIGI: Der Einzug der Mitgliedsbeiträge wurde in dieser Zeit viel diskutiert. Wie gingen Sie vor? Oliver Kurz: Wir zogen keine Mitgliedsbeiträge ein und legten das Training still. Über die Physiotherapie konnten wir das alles gut abdecken. Die Mitglieder schrieben wir einzeln an und erklärten ihnen die Situation. Man muss
berücksichtigen, dass mich hier in Reutlingen viele kennen, ich bin sozusagen das Gesicht der Praxis. TT-DIGI: War das in Göppingen genauso? Oliver Kurz: Dort habe ich die Praxis nur gekauft. Da kennen mich weniger persönlich, weil ich nur zwei Tage in der Woche vor Ort bin und auch nicht therapiere. Dort bin ich die Firma, die das übernommen hat. In Göppingen zogen wir einen Monat lang die Mitgliedsbeiträge ein. Dann merkten wir, dass es finanziell gut gehen wird, sodass wir auch hier auf die automatische Abbuchung der Mitgliedsbeiträge einstellten. und auf Rücklagen zurückgriffen. Für den Einzug gaben wir einen Zeitgutschein aus, der auch verschenkt werden konnte. Auf diese Art und Weise haben wir sogar manchen Neukunden gewonnen. Unterschiedliche Strategien in dieser Zeit zu fahren, so glaube ich, war unterm Strich gesehen gut. Es liegt auch daran, dass in beiden Einrichtungen der Therapiebereich so stark ist, dass er den Trainingsbereich ohne Probleme subventionieren kann. TT-DIGI: Und als dann das Trainieren im Selbstzahlerbereich wieder möglich war?
››› PASSGENAU EINGEFÜGT IM TRAININGSRAUM: DER BIOCIRCUIT VON TECHNOGYM
Oliver Kurz: Nach Ende des Lockdowns luden wir alle Mitglieder in Reutlingen zu einem CoronaRe-Check ein. Darin fragten wir ab: Wie geht es Ihnen, was haben Sie sportlich gemacht? Die ReChecks führten wir eineinhalb Wochen für alle Mitglieder durch und brachten sie so wieder zurück
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ins Training. Die Wiedereröffnung des Selbstzahlerbereichs war am 2. Juni. Schon während der Re-Checks hörten wir von unseren Kunden, wie froh sie sind, dass sie wieder trainieren können. Denn sie hatten das Training schmerzlich vermisst. Allerdings gab es auch ein paar ganz Schlaue. Sie hatten sich beim Arzt KG oder KGG verschreiben lassen, um zumindest funktionelles Training weiterführen zu können. TT-DIGI: Wie hat sich das bis heute entwickelt? Oliver Kurz: Trotz Corona und trotz Urlaubszeit haben wir im Schnitt 12 bis 15 neue Mitglieder gewinnen können. Das hat mich doch sehr positiv überrascht, da ich nicht damit gerechnet hätte. Ich dachte, dass es eigentlich erst ab Oktober wieder richtig losgehen wird, wenn die Ferien vorbei sind, wenn das Wetter schlechter wird. So war auch meine finanzielle Planung ausgelegt gewesen. TT-DIGI: Welche betrieblichen Unterschiede gab es in beiden Einrichtungen? Oliver Kurz: Dafür muss ich etwas ausholen. Wir sind seit März, seit der Selbstzahlerbereich geschlossen war, unserer normalen Arbeit in der Praxis nachgegangen, allein mit dem Unterschied, dass keine Mitglieder zum Trainieren gekommen sind. In Reutlingen bauten wir im April in der Therapie sogar Überstunden auf. Da kommt unser Publikum mit ins Spiel, denn hier sind wir von Jung bis Alt gleichmäßig
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besetzt. Diejenigen, die wegen Corona fernblieben, konnten wir durch unser Ärztenetzwerk relativ schnell ersetzen. Schon im April hatten wir wieder höhere Zuweiserzahlen, sodass ich sogar noch eine Therapeutin eingestellt habe. Wir verzeichneten in der Therapie keine Einbußen. Der April war sogar ein sehr guter Monat, auch der Mai. Nur für die Mitarbeiterin, die wöchentlich 18 Stunden den Trainingsbereich betreut, meldeten wir für diesen Zeitraum bis zur Wiedereröffnung des Selbstzahlerbereichs Kurzarbeit an. Im Oktober wird uns eine Sportwissenschaftlerin in Vollzeit in diesem Bereich sogar noch verstärken. Insgesamt haben wir das alles ganz gut überstanden. Göppingen hingegen ist ein ganz anderer Standort, ist ganz anders aufgestellt. Wir betreuen dort vier Altersheime und das Klientel ist viel älter. Hier brachen uns mit einem Schlag die Alters- und Pflegeheime in der Corona-Hochzeit in der ersten Hälfte des Jahres komplett weg. Zudem kam das ältere Publikum aufgrund von Vorsichtsmaßnahmen nicht mehr zu uns. Da beantragten wir deutlich mehr Kurzarbeit, auch im Therapiebereich. Aber selbst in Göppingen wollte ich nach kurzer Zeit wieder voll präsent sein, weshalb wir die Kurzarbeit dort nach zwei Monaten abmeldeten. Alle Pläne, die ich mir zurechtgelegt hatte, funktionierten. Das Schöne ist der Lerneffekt: Ich konnte aus unterschiedlichen Einrichtungen unterschiedliche Schlüsse ziehen. Ich glaube zu wissen, was wir brauchen, um gut durchzukommen. Deswegen bin ich sehr zufrieden!
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TT-DIGI: Auch zuversichtlich? Oliver Kurz: Ja, ja! Man muss ja auch die Mitarbeiter abholen, ihnen erklären, weshalb Kurzarbeit angemeldet werden musste. Ich will sie auch davon überzeugen, dass der Weg, den der Chef einschlägt, der richtige ist. Alles, was in Göppingen vor meiner Zeit nicht unternehmerisch gesehen optimal gewirtschaftet worden war, wie Überstunden und Resturlaub, hat sich jetzt bereinigt. 2014 verstarb der damalige Inhaber und die Praxis wurde noch ein paar Jahre wie zuvor weitergeführt. Mein Praxiskauf war für die Mitarbeiter ein riesen Einschnitt. Da bescherte mir Corona einen Aufräumprozess. Das, was wir in Reutlingen schon standardmäßig umsetzen, habe ich in Göppingen jetzt einführen können. TT-DIGI: Derzeit zählen Sie in Reutlingen 75 Mitglieder. Wie rechnet sich das? Oliver Kurz: Ich muss den Trainingsraum kalkulieren. Der Raum wird ja nicht nur von den Selbstzahlern genutzt, sondern auch von den Patienten in der Therapie. Deshalb kann ich nicht alles dem Selbstzahlerbereich zuordnen. Der Zirkel ist geleast. Ansonsten teile ich anteilsmäßig auf, was der Therapie und was
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Zahlen, Daten, Fakten: dem Selbstzahlerbereich zugeordnet werden kann. So berechne ich die Einnahmen aus dem Mitgliederbereich prozentual zur Fläche, zur Nutzung der Umkleideräume, zur Mitarbeiterin mit 18 Stunden – den Rest übernimmt die Therapie. Wir haben eine hohe Anzahl an KGG-Gruppen, die von den Ärzten mittlerweile auch unterstützt werden. Pro Tag sind das mindestens 5 Gruppen à 3 Personen. Zudem kommen relativ viele Privatpatienten, der Anteil liegt bei knapp 35 bis 40 Prozent. Wenn ich meine BWA anschaue, dann sind wir „sauber“, weshalb ich heute schon sagen kann, dass sich der Trainingsraum rechnet. Der Zirkel bleibt allerdings den Selbstzahlern vorbehalten. Ich will den Zirkel ja nicht für einen Rezeptwert herschenken. Denn sonst passiert genau das, was ich in der anderen Einrichtung nun vermeiden möchte: Der Patient bringt ein Rezept und nutzt alles. Das, was ich als Praxisinhaber teuer bezahle, wird auf Kassenkosten genutzt – das machen wir nicht! TT-DIGI: Sie sehen das sehr unternehmerisch! Oliver Kurz: Aus meiner Erfahrung ist es wichtig, sich nachhal-
tig mit den Zahlen auseinanderzusetzen. Unser Beruf ist sehr personalintensiv, weshalb es ganz schnell nicht mehr rentabel wird. Und man muss sich Gedanken über seine Rücklagen machen, um Krisen abzusichern.
››› OKPHYSIO, Gesundheit & Training Praxisinhaber und Geschäftsführer: Oliver Kurz Bis 2019: Praxis mit 2 Mitarbeitern auf 100 qm
Reutlingen: Neueröffnung Oktober 2019 Fläche: 600 qm, davon 160 qm Trainingsfläche Mitarbeiter: 10 Mitarbeiter, davon 6 Physiotherapeuten und ab Oktober 1 Sportwissenschaftlerin in Vollzeit für die Trainingsfläche, Selbstzahlerbereich und Kurse Mitgliedschaft im Selbstzahlerbereich: 18,90 Euro pro Woche bei einem Vertrag über 12 Monate 16,90 Euro pro Woche bei einem Vertrag über 24 Monate Göppingen: Kauf und Umbau/Umstrukturierung einer
Eine Physiotherapie14-Jahre-alten Praxis im November 2019 Praxis ist ein UnterFläche: 720 qm, davon 200 qm für den funktionellen nehmen und so muss Trainingsbereich man das auch führen. Mitarbeiter: 13 Wenn ich als Unternehmer noch therapieren würde, würde ich „Ich wollte den Spagat nicht mitbekommen, zur Gesundheit vollziehen.“ was im Unternehmen machte ich mich mit OKPHYSIO passiert. Das machen viele Kolleselbstständig. Therapie und Traigen falsch. Ich therapiere seit ning nannte wir uns damals. Jetzt einem ¾ Jahr nicht mehr. In diezur Neugründung habe ich das sem Zeitraum schaffte ich den Wort Therapie rausgenommen, Wechsel von 8-10 Stunden an der denn Therapie macht krank. Ich Behandlungsbank zu 8-10 Stunden wollte den Spagat zur Gesundheit am Schreibtisch. Man muss allervollziehen. Deshalb die Namensdings auch einen Gedankenwechgebung Gesundheit und Training. sel vollziehen. Ich schaue jetzt nach anderen Strukturen, achte auf die Infrastruktur, sehe das jetzt Selbst als Geschäftsführer muss ich immer wieder dazulernen, aus einer anderen Perspektive. erkennen, wo Defizite liegen, und das, was gut läuft, weiterentwiUnternehmerisch habe ich alles ckeln. Damals in der Schule sagte durch Learning by Doing gelernt. ich schon: Ich will ein UnternehAnalysieren, recherchieren, Zahmen gründen und damit Geld len beobachten, liegt mir. 2013 verdienen. Ich grenze mich da ab, manchmal ecke ich damit auch an. Aber wenn man den Absprung von der Therapie zum Unternehmer nicht schafft, dann wächst auch das Unternehmen nicht! TT-DIGI: Vielen Dank für das Gespräch!
››› REINHILD KARASEK UND OLIVER KURZ
Das Interview führte Reinhild Karasek.
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Best Practice: Das Erarbeiten einer Marketingund Kommunikationsstrategie
››› Nadja Leischik präsentiert die Marketingstrategie
Neues Angebot – und dann? Das Angebot muss seine Zielgruppe finden. So etwas gehört zum Einmaleins des Marketings. Aber wie? Ein Beispiel aus dem Praxisalltag veranschaulicht, wie die Theorie in die Praxis umzusetzen ist.
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Im dualen Studium der Deutschen Berufsakademie Sport und Gesundheit (dba) in Baunatal zählt das Modul „Marketing in der Sport- und Gesundheitsbranche“ zum Grundstudium. Praxisprojekte in Partnerunternehmen ermöglichen es den Studierenden, die Theorie gleich mit der Praxis zu verbinden, auch im Fall des Marketingthemas. Mentoren aus der Arbeitswelt begleiten die Studierenden auf diesem Weg.
mit Schwerpunkten KGG, BGF und medizinischtherapeutisches EMS-Training behandelt Patienten im Unternehmen „Caldea Therapie und Training GmbH“ in Hamm und Dortmund. Gleichzeitig absolviert sie ihr Studium der Sportwissenschaften an der dba Baunatal. Im Rahmen einer Praxisarbeit präsentierte sie sehr erfolgreich ein Strategiekonzept vor Dozenten, Kommilitonen und Mentoren der Berufsakademie.
Die Aufgaben von Partnerunternehmen und Mentoren Nadja Leischik ist eine der Studierenden im Studiengang „Prävention und Bewegungslehre in Lebenswelten“. Die ausgebildete Physiotherapeutin
Für ihre Präsentation hatte die 24-Jährige ein Thema gewählt, das mit der Entwicklung im Partnerunternehmen Caldea Therapie und Training übereinstimmte: Etablierung von EMS-Training – Neueröffnung Caldea, Dortmund. Ihre strukturierte
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Herangehensweise wurde von Unternehmensseite, von der Geschäftsführung des Partnerunternehmens Caldea, aktiv unterstützt. Denn zu den Aufgaben der Partnerunternehmen im dualen Studium gehört nicht nur die Vermittlung praktischer Erfahrungen aus der Berufswelt, sondern als Mentor auch die Weitergabe des eigenen fachlichen Wissens an die Mentee. Entscheidend ist es, den Transfer von der Theorie in die Praxis zu fördern und die Mentee an die konkrete Umsetzung im Berufsalltag heranzuführen. Hierzu dienen die sogenannten „Praxisprojekte“. Diesbezüglich arbeiten die dba und die Partnerunternehmen sehr eng zusammen, sodass das Studium äußerst praxisnah und auf der Höhe der Zeit ausgerichtet werden kann – ein Mehrwert für die Unternehmen, für die Studierenden und für die Berufsakademie. Mit Sieben-Meilen-Stiefeln zum Ziel In ihrem Praxisprojekt wandte sich Nadja Leischik der Aufgabe zu, eine Marketing- und Kommunikationsstrategie zu erarbeiten, um EMS-Training am Standort Dortmund von Caldea zu implementieren. Um ein neues Angebot erfolgreich in den Markt zu bringen, lassen sich die einzelnen Aufgaben in sieben Stationen unterteilen. Das Ziel ist formuliert, der Weg dorthin muss nun step-by-step durchdacht und umgesetzt werden.
››› Step-by-step-Anleitung 1. Ist-Situation 2. Standortanalyse 3. Zielgruppenbeschreibung und -gewichtung 4. Beschreibung der Marketinginstrumente 5. Festlegung der Marketingstrategie 6. Auswahl für den Marketing-Mix 7. Kommunikation
Als Erstes verschaffte sich die Studierende einen Überblick über die Ausgangsposition. Gerade bei einer Neueröffnung in Zeiten von Corona ist das nochmals eine besondere Betrachtung wert. Sie ging der Frage nach, wie die Gesamtsituation der Einrichtung ist und wie die Lage vor Ort aussieht. Der Aspekt „vor Ort“ ist wirklich wörtlich zu nehmen. Denn der Standort einer Praxis und ihr Einzugsgebiet spielt eine wesentliche Rolle, ob ein Angebot auch auf das passende Publikum trifft. Damit wandte sich Nadja Leischik dem Aspekt der Zielgruppen zu. Es ist sehr ratsam, sich mal genauer anzusehen, welche Kunden das Angebot ansprechen könnte. Junge Singles interessiert etwas anderes als
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››› Erster Tag an der Berufsakademie: Nadja Leischik (Mitte) mit der fachlichen Leitung am Standort Dortmund
››› Prof. Dr. Volker Mattausch vom Studiums-/ Ausbildungsmanagement, Daniela Schindler als Mentorin und Prof. Dr. Matthias Obinger, Studiengangsleiter dba Baunatal
Familien mit Kindern oder Senioren. Es reicht jedoch nicht aus, das Alter, Geschlecht und die Familiensituation zu betrachten. Es lohnt sich, die potenziellen Bedürfnisse der Menschen, die im Umkreis leben und arbeiten, einmal genauer zu analysieren. Gleichzeitig ist es wichtig, herauszuarbeiten, wo die Angebotsvorteile für die Interessierten liegen. Diese Cluster werden dann auf das spezielle Angebot, in diesem Fall auf das EMS-Training, heruntergebrochen. Eine anschließende Gewichtung verdeutlicht, welche Zielgruppe am ehesten für das EMS-Training zu gewinnen ist, welche weniger.
Sobald die Zielgruppe herausgearbeitet worden ist, die für das Angebot „EMS-Training“ unternehmerisch gesehen lukrativ anmuten, sind in der Strategieentwicklung die entsprechenden Marketinginstrumente einzusetzen. Printmedien oder Online-Tools, Social-Media-Kanäle oder Maßnahmen am Point of Sale – Sie werden jedes Mal eine andere potenzielle Klientel erreichen. Um der Qual der Wahl Vorschub zu leisten, untersuchte Nadja Leischik genau, was welche Maßnahme unter dem Aspekt des Nutzens, des Image, der Reichweite und der Kosten leisten kann, und wog das gegeneinander ab. Ihre Ergebnisse flossen dann in den Marketing-Mix. So einfach geht das. Zum Schluss gilt es dann nur noch, die Form mit Inhalten zu füllen. Entsprechende Beispiele arbeitete Nadja Leischik für Caldea mit Unterstützung ihrer Mentorin auch für die Präsentation aus.
Autorin
Daniela Schindler ist Unternehmensberaterin und Geschäftsführerin von Caldea Therapie und Training GmbH in Hamm und Dortmund. Es ist ein Partnerunternehmen der dba, weshalb sie auch als Mentorin die Studierenden an der Berufsakademie begleitet: E-Mail: d.schindler@caldea-therapie.de
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Muskelstabilisation durch medizinisches EMS-Training
Nicht die Butter vom Brot nehmen lassen … In Zeiten von Covid-19 rückte manches in den Vordergrund, was sonst im Verborgenen schlummerte. Vor allem aufgrund ihrer Systemrelevanz sollten sich Physiotherapeuten ihrer Bedeutung als Dienstleister für Gesundheit bewusst werden, auch in Bezug auf Angebote außerhalb der klassischen Rezeptverordnung. „Wir lassen uns mal wieder die Butter vom Brot nehmen“, so äußerte sich leicht verstimmt ein befreundeter Physiotherapeut, als wir während der akuten CoronaKrise über die Bedeutung von körperlichem Training diskutierten. Selbstkritisch bemängelte er: „Die Fitnessbranche spricht selbstbewusst von Systemrelevanz im Gesundheitsmarkt und wir Therapeuten sitzen, als anerkannter
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Gesundheitsdienstleister, beim Thema Muskelkräftigung nur in der zweiten Reihe.“ Sonderstatus EMS-Training Hintergrund ist der, dass Anbieter von EMS-Training in Zeiten von Corona aufgrund eines richterlichen Beschlusses das Training mit einer Sondergenehmigung in vielen Bundesländern fortführen durften oder zumindest früher
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wieder die Erlaubnis dafür erteilt bekamen. Das war natürlich im Vergleich zur erzwungenen Schließung herkömmlicher Fitness-Studios ein großer Vorteil. Eine Investition in EMS-Training hat sich so gesehen als krisensicher erwiesen. Tradition in Therapie und Medizin Gleichzeitig widmet sich die diesjährige Oktober-Ausgabe von
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Stiftung Warentest in der Rubrik Gesundheit gleich zweimal dem Thema EMS. Einmal wurde das EMS-Training beleuchtet „EMS – was ist das, wie geht das, was bringt das?“ und in einem zweiten Beitrag die Anbieter. Im Artikel zu den EMS-Studios steht: „Ihren Ursprung hat die Trainingsmethode in der medizinischen Rehabilitation. Dort wird elektrische Muskelstimulation seit Jahrzehnten therapeutisch eingesetzt, etwa um nach Verletzungen oder Operationen Muskelschwund zu kompensieren oder – mit niedrigerer Stromfrequenz – Schmerz zu lindern.“ Tipp: Die Artikel von Stiftung Warentest zum EMS-Training und den Studios können Sie nachlesen auf: https://www.test.de/shop/ test-hefte/test_10_2020/
Studie auf den Aspekt Schmerz und Lebensqualität fokussiert haben. Unsere Kernaussage: Wir haben bei den betreuten Patienten eine signifikante Schmerzlinderung und damit einhergehend eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität bewirken können.“ Mit richtiger Positionierung zu neuen Zielgruppen Das ist auch ein Grund dafür, dass das funktionelle Muskeltraining, das selbst auf kleiner Fläche möglich ist, immer mehr Physiotherapeuten überzeugt. Sie nutzen die zahlreichen Vorteile des medizinischen EMS-Trainings und positionieren sich so gleichzeitig als fortschrittlicher Gesundheitsdienstleister. Physiotherapeut Ole Nauert aus Düsseldorf ist einer von ihnen. Er hat sich zum überzeugten EMS-
Anbieter entwickelt. „Insbesondere Schmerzpatienten mit eingeschränkter Bewegungsfähigkeit profitieren vom EMS-Training, zum Beispiel bei Bandscheibenvorfall, Knie-TEP oder Beckenbodeninsuffizienz.“ Seine Überzeugung basiert auf eigenem Leid, denn er spricht aus Erfahrung: „Nach einem BSV L4/L5 war ich bewegungsunfähig. Mit der Unterstützung der EMS-Therapie konnte ich ohne größere Belastung meine Rumpfmuskulatur stärken und bin um eine OP herumgekommen.“ EMS-Training in der Therapie – Quo Vadis? Die positiven Erfahrungen aus der Orthopädie müssen auf andere Indikationen übertragen und mit Studien wissenschaftlich evaluiert werden. Das sollte das Ziel aller Beteiligten sein! Ob in der Onkologie, Neurologie,
Rückenschmerz – Wissenschaft gibt Sicherheit Auf der wissenschaftlichen Seite rücken Mediziner oft die Frage in den Vordergrund, ob das Training Schmerzen von Patienten zu lindern vermag. „In unserer eigenen Untersuchung konnten wir zeigen, dass durch eine medizinische EMS-Behandlung Rückenschmerzen erfolgreich bekämpft werden konnten“, resümiert Privatdozent Dr. Bernd Wegener, Oberarzt der Orthopädischen Klinik und Poliklinik am Campus Großhadern der Ludwig Maximilian Universität München, seine jüngste Studie. Und er führt fort: „Wir haben 85 Rückenschmerzpatienten mit EMS-Behandlungen einer weit verbreiteten multimodalen Therapie, die als Goldstandard gilt, gegenübergestellt, wobei wir die
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Kardiologie oder Psychiatrie – nur die wissenschaftliche Evidenz schafft Sicherheit und steigert langfristig die Akzeptanz des medizinischen EMS-Trainings im Gesundheitsmarkt.
mit einer Ausbildung zum „EMS Medical Expert“ unter der fachlichen Leitung von Physiotherapeut Volker Sutor.
Einen ersten Schritt geht beispielsweise das GluckerKolleg®
Physiotherapeuten sind mit orthopädischen und traumatolo-
Quelle für alle Bilder: miha bodytec
Darüber hinaus müssen die gewonnenen Erkenntnisse Eingang in die medizinische und therapeutische Ausbildung finden, um das Potenzial der Behandlung hinsichtlich Prävention und Therapie nutzen zu können.
Der Physiotherapeut als EMS-Experte Um ein, dem Rückenschmerz und anderen Krankheitsbildern angemessenes und funktionelles EMSTraining durchführen zu können, bedarf es medizinischer und elektrotherapeutischer Kenntnisse.
gischen Indikationen vertraut, weshalb gerade sie bestens einschätzen können, welche Bewegung und welche Belastung einem kranken und/oder verletzten Menschen zugemutet werden kann, ohne ihn zu schädigen. Mit ihrer Fachkompetenz verfügen sie über sehr gute Voraussetzungen, ein wirksames medizinisches Ganzkörper-EMSTraining in ihren Praxen durchzuführen. Sie sind deshalb auch die idealen Anbieter eines gesundheitsorientierten und funktionellen Muskeltrainings.
Autor
Burkhard Peters ist Diplom Sportlehrer mit Schwerpunkt Sportmedizin und Trainingslehre und hat langjährige praktische Erfahrungen in der Sporttherapie, u.a. in der eines Fußball-Erstliga-Vereins sowie in der Führung und Beratung von Praxen und Gesundheitseinrichtungen. Seit 2018 ist er verantwortlich für den Bereich Healthcare bei miha bodytec. E-Mail: bp@miha-bodytec.de, www.miha-bodytec.de
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››› ADVERTORIAL
Rehasport – #gerade jetzt! Als Initiator der Kampagne #gerade jetzt! bringt der RehaVitalisPlus e.V. die Bedeutung des Rehasports auf den Punkt. Die Wichtigkeit des Rehasports ist in Zeiten von Corona größer denn je. Auch aus den verschiedenen Blickwinkeln betrachtet, gibt es dafür viele Gründe.
Rehasport – #gerade jetzt! – aus Sicht der Patienten Insbesondere Rehabilitanden zählen zur Risikogruppe und benötigen die Möglichkeit zur fachlich angeleiteten körperlichen Betätigung, um das Immunsystem nachhaltig zu stärken. Noch wichtiger ist oftmals die soziale Komponente, die der feste Termin zur Rehasportübungsstunde älteren und kranken Menschen bietet. Der psychische Aspekt, in Verbindung mit der physischen Betätigung, ist in seiner Wirkung zu einem gesunden und erfüllten Leben unbestritten. Rehasport – #gerade jetzt! – aus Sicht der Betreiber Das Hauptargument für den Rehasport ist dasselbe wie vor der Krise, nur jetzt sogar umso wichtiger: die Neukundengewinnung. Seit Öffnung der Sporteinrichtungen nach dem Lockdown konnte festgestellt werden, dass gerade die ältere Rehasportzielgruppe schnell in das gemeinsame Sporttreiben zurückgekehrt ist und maßgeblich für die dringend
benötigten Leads gesorgt hat. Daraus resultieren gesicherte Umsätze, Auslastung und Planbarkeit. Rehasport – #gerade jetzt! – aus Sicht der Ärzte und Kostenträger Ärzte verschreiben den budgetfreien Rehasport weiterhin als effektive Alternative zu anderen Therapieformen. Auch die Kostenträger haben sich während der Krise klar zum Rehasport bekannt und flexibel sowie unbürokratisch gehandelt. Online- und Outdoorkurse, Erhöhung der Vergütungssätze und Verlängerung der bestehenden Verordnungen waren das positive Ergebnis. Rehasport – #gerade jetzt! – Aussicht Viele Spitzenverbände der SportFitness- und Gesundheitsbranche haben sich bereits zusammengeschlossen, um sich mehr Gehör in der Politik und Öffentlichkeit zu verschaffen. Ziel ist es mittels verbindlicher Hygienekonzepte den Menschen auch in CoronaZeiten ein permanentes Rehaund Gesundheitssportangebot zu
gewährleisten. Daher ist es wichtig, gerade jetzt den Rehasport als zentrale Säule in Ihrem Unternehmen zu integrieren, um sich als Gesundheitsanbieter zu positionieren. Der RehaVitalisPlus e.V. ist bei der erfolgreichen Umsetzung des Rehasports, der zuverlässige und starke Partner an Ihrer Seite, mit einem erfahrenen Team von Gesundheitsexperten aus allen Bereichen: Ausbildung, Abrechnung, Zertifizierung, Marketing, Clearing, Coaching und Software – #gerade jetzt! Für weitere Informationen steht Ihnen das Team von RehaVitalisPlus e.V. gern zur Verfügung
www.rehavitalisplus.de Tel.: 0211- 99 540 439
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››› THERAPIE ››› BUCHEMPFEHLUNGEN
Höchstleistungen fördern! Sie wollen Sportler und leistungsfähige Patienten optimal fordern? Dieses Buch gibt Ihnen das Know-how dazu! Erfahren Sie, wie man den aktuellen Leistungsstand von Sportlern und belastbaren Patienten ermittelt, mit einfachen Assessments überwacht und mit effektiven Übungen maximiert. Von den Grundlagen des Athletiktrainings über das Warm-up bis hin zu verschiedenen Übungen, unter anderem für Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit – in diesem Buch vermitteln die beiden Autoren ihre langjährige Erfahrung in der Betreuung von Leistungssportlern. Athletiktraining in der Sportphysiotherapie Autor: Daniel Kadlec, David Groeger, Verlag: Thieme, ISBN: 978-3-132-42363-3
Verantwortung übernehmen, Warnzeichen erkennen, Entscheidungen treffen Für Sie als Physiotherapeut ist es wichtig, festzustellen, welche Patienten für eine Intervention geeignet sind. Sie müssen herausfinden, ob Kontraindikationen oder relevante Gefahrensituationen vorliegen. Für Ihren klinischen Alltag heißt das: Entscheidungen treffen! Sie stehen vor Fragen wie: ››› Gibt es differenzialdiagnostische Aspekte? ››› Ist das Problem physiotherapeutisch lösbar? Die zweite, aktualisierte Auflage dieses Buches hilft Ihnen dabei, solche und andere Fragen zu beantworten. Es liefert Ihnen einen modernen, gut strukturierten und durchdachten Überblick zum Thema Screening. Dadurch lernen Sie, Warnzeichen frühzeitig zu erkennen. Screening in der Physiotherapie. Das Flaggen-System – Warnsignale erkennen. Autor: Kerstin Lüdtke, Verlag: Thieme, ISBN: 978-3-132-43752-4
Das kleine Wellness-Wunder für jeden Tag Schröpfen ist ein seit der Antike bewährtes Therapieverfahren. Physiotherapeut Kay Bartrow stellt die einfache und effektive Methode vor, die dabei helfen kann, Schmerzen zu lindern, die Haut zu straffen und das Immunsystem zu stärken. Durch Verletzungen oder durch das dauerhafte Verharren in einer Haltung, etwa viel Sitzen, verändert sich das Gewebe und kann schmerzen. Die Folge sind Entzündungen oder Bewegungseinschränkungen. Beim Cupping wird mithilfe von elastischen Cups aus Silikon ein Unterdruck erzeugt. Durch diesen Reiz von außen wird die Durchblutung der Haut gefördert und das Bindegewebe gestärkt. Das aktiviert den Stoffwechsel, der unter anderem für ein starkes Immunsystem wichtig ist. Cupping – die sanfte Art des Schröpfens. Schmerzen lindern, Bindegewebe straffen. Autor: Kay Bartrow, Verlag: Trias, ISBN: 978-3-432-11130-8
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Selbst abrechnen oder Abrechnungszentrum beauftragen?
Abrechnung mit Kostenträgern Die Abrechnung von erbrachten Leistungen mit den Kostenträgern ist fester Bestandteil der täglichen Arbeit einer Physiotherapie-Praxis. Sie ist die Voraussetzung für deren Liquidität. Über kurz oder lang stellt sich deshalb die Frage: Rechne ich erbrachte Leistungen selbst ab oder beauftrage ich dafür ein Abrechnungszentrum? In diesem Beitrag erhalten Sie Tipps und Anregungen, damit Sie die Frage fundiert und ruhigen Gewissens für sich beantworten können.
anerkannten Rahmenverträge mit den gesetzlichen Krankenkassen dazu verpflichtet, ein sehr formalisiertes Abrechnungsverfahren einzuhalten. Sollte Ihre Abrechnung nicht den Formalien des elektronischen Abrechnungsverfahrens mit den gesetzlichen Krankenkassen beim Datenaustausch nach § 302 SGB V entsprechen, wird es finanziell unangenehm. Welche Abrechnungsarten gibt es? Nach heutigem Stand gibt es drei Möglichkeiten der Abrechnung mit den gesetzlichen Krankenkassen: ››› die manuelle (handschriftliche)
Selbstabrechnung, Nachdem Sie die Kassenzulassung erhalten haben, dürfen Sie gesetzlich krankenversicherte Patienten behandeln. Nun möchten Sie die erbrachten Leistungen gegenüber den Kostenträgern auch abrechnen. Dabei sind Sie auch aufgrund der von Ihnen
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››› die Selbstabrechnung im elektronischen
Abrechnungsverfahren (Datenaustausch), ››› die Abrechnung über ein Abrechnungszentrum.
››› THERAPIE
Das Ziel, ein elektronisches Abrechnungsverfahren zwischen den gesetzlichen Krankenkassen und den Leistungserbringern einzuführen, ist es, zeitgemäße Kommunikationstechniken und die bundesweite Vereinheitlichung des Abrechnungsverfahrens zu nutzen. Falls Sie sich trotzdem für die Abrechnung in Papierform entscheiden, müssen Sie Rechnungskürzungen durch die Kostenträger in Kauf nehmen. Die Krankenkassen dulden die handschriftliche Abrechnung zwar weiterhin. Nach Angaben des GKV-Spitzenverbands ziehen Ihnen die Krankenkassen jedoch wegen der Kosten, die dort durch die elektronische Nacherfassung Ihrer Papierabrechnung entstehen, eine Pauschale von bis zu fünf Prozent des Rechnungsbetrags ab. Um solche unnötigen Kosten zu vermeiden, empfiehlt es sich von Anfang an, sich für ein elektronisches Abrechnungsverfahren zu entscheiden. Welche Schritte sind im Zusammenhang mit der Abrechnungsvorbereitung zu erledigen? Erfassen Sie Ihre Verordnungsdaten gemäß Datenaustauschverfahren in Ihrer Software. Die Verordnungen füllen Sie mit Ihrem Institutionskennzeichen (IK) aus sowie die Felder „Gesamt-Zuzahlung“ und „Gesamt-Brutto“. Beachten Sie die gültigen Heilmittelpositionsnummern und den dazugehörigen Faktor (Anzahl der tatsächlich geleisteten Behandlungen), die jeweilige Positionsnummer für „Wegegeld-/Pauschale“ sowie den dazugehörigen Faktor für die Anzahl der Hausbesuche und die zurückgelegten Kilometer pro Hausbesuch. Im Feld „Hausbesuch“ führen Sie die Anzahl der Hausbesuche bzw. Heimbesuche auf. Lassen Sie sich dies am besten auf der Rückseite des Verordnungsformulars vom Patienten mit Unterschrift bestätigen. Gehen Sie am besten so vor: ››› Sortieren der Verordnungen nach Kostenträger und Patientennamen ››› Drucken der Verordnungsaufstellung je Kostenträger ››› Drucken der Rechnungen je Kostenträger ››› Porto- und Verpackungskosten je Papierannahmestelle
››› Selbstabrechnung im elektronischen Abrechnungsverfahren (Datenaustausch)
Um das erste Mal mit den Kostenträgern abzurechnen, müssen Sie im Vorfeld einige Voraussetzungen schaffen. Details finden Sie unter: www.datenaustausch.de 1. Beantragung eines Institutionskennzeichen (IK) (auch bei den anderen Abrechnungsmöglichkeiten erforderlich) Mit dieser Nummer werden Sie bei der Abrechnung als berechtigter Leistungserbringer identifiziert und dürfen am elektronischen Abrechnungsverfahren teilnehmen. Hinter Ihrem IK sind u.a. Ihre Kontaktdaten sowie Ihre Bankverbindung hinterlegt. Beantragen können Sie das IK hier: Sammel- & Verteilstelle IK (SVI) der Arbeitsgemeinschaft Institutionskennzeichen Alte Heerstr. 111, 53757 St. Augustin Telefon: 030/130011340, Telefax: 030/130011350 2. Anmeldung zum Datenträgeraustausch (DTA) Grundsätzlich ist eine Anmeldung zum Abrechnungsverfahren bei den einzelnen Krankenkassen notwendig. Welche Krankenkassen auf die Anmeldung verzichten, erfahren Sie unter: www.datenaustausch.de 3. Abrechnungssoftware Um den Anforderungen nach § 302 Abs. 2 SGB V zur elektronischen Abrechnung zu entsprechen, benötigen Sie eine geeignete Software. Die Software muss Abrechnungsdateien erstellen können, die für die Datenannahmestelle der Krankenkassen (physikalisch) lesbar sind und dort auch verarbeitet werden können. 4. Kostenträgerdatei Die Kostenträgerdatei ist Bestandteil der Abrechnung und steuert den Fluss der Daten und Papierbelege – die aktuelle Kostenträgerdatei der Krankenkassen finden Sie unter: www.vdek.com/vertragspartner/heilmittel/abrechnung.html 5. Daten- und Belegannahmestelle Damit Ihre Abrechnungsdaten und rechnungsbegründenden Unterlagen verarbeitet werden können, müssen Sie diese zu den sogenannten Daten- und Belegannahmestellen schicken. Die aktuellen Daten- und Belegannahmestellen der Ersatzkassen sind in der Kostenträgerdatei verzeichnet (siehe oben). 6. Probeabrechnung Eine Probeabrechnung mit den Krankenkassen ist nötig, bevor Sie mit Ihrer ersten „richtigen“ Abrechnung beginnen. Dabei werden maschinelle Abrechnungsdaten und Papierabrechnungen an die jeweiligen Krankenkassen übermittelt, wie im Regelfall auch. Die Erprobungsphase ist erst dann vorbei, wenn Sie dreimal hintereinander technisch und inhaltlich einwandfreie Daten übermittelt haben.
››› Scannen oder Kopieren der
Verordnungen
››› Prüfen und Bearbeiten der Rechnungskürzungen
(in der Regel ca. 5 % der eingereichten Verordnungen) ››› Kontrollieren der einzelnen Zahlungseingänge sowie das dazugehörige Gegenbuchen ››› Einpflegen neuer Vergütungssätze, um immer die aktuellen Preise abrechnen zu können
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››› THERAPIE
Auf was ist für eine korrekte Abrechnung zu achten? Eine Abrechnung im elektronischen Abrechnungsverfahren setzt sich aus den jeweiligen elektronischen Abrechnungsdaten je Abrechnungsfall, der Gesamt-
aufstellung (SGLA-Daten) der Abrechnung (Gesamtrechnung, ggf. Sammelrechnung) und den Urbelegen zusammen. Zu den Urbelegen zählen beispielsweise die Verordnungsblätter, die Berechtigungs- bzw. Reparaturscheine, die Leistungszusagen der Kran-
››› Selbstabrechnung durch Datenübermittlung per elektronischem Datenaustausch
››› Abrechnung über ein Abrechnungszentrum
Vorteile:
Vorteile:
››› Kein Vertrag mit einem Abrechnungszentrum und somit keine dafür anfallenden Kosten ››› Keine pauschale Rechnungskürzung wie bei der Papierabrechnung durch die Kostenträger
››› Komplett eigenverantwortliche Durchführung der Abrechnung
››› Abrechnungs-Know-how befindet sich in der Praxis
Nachteile:
››› Abrechnung ist ggf. unliebsame Tätigkeit für die zuständigen Mitarbeiter (Arbeitgeberattraktivität)
››› Mitarbeiter können während der Abrechnung keine anderen ggf. ebenfalls wichtigen Tätigkeiten durchführen ››› Taxierung und Codierung der Verordnungen notwendig ››› Bearbeitung aller Rechnungskürzungen notwendig ››› Anschaffungskosten für die Abrechnungssoftware (i.d.R. einmalig, ggf. Wartungskosten)
››› „Kleckerweise“ Überweisung der Abrechnungssummen je Kostenträger ››› Zeitlicher Aufwand für das Mahnwesen (bei verspäteter oder ausbleibender Zahlung der Krankenkassen) ››› Archivierung der Unterlagen nötig, z.B. in Ordnern oder durch Einscannen der Verordnungen
››› Entlastung von Praxisinhaber und ggf. Mitarbeitern
››› Versicherung der Heilmittelverordnungen gegen Verlust bei Versendung ››› Ausfüllen der Verordnungen (Taxierung und Codierung) übernimmt nach Wunsch das Abrechnungszentrum ››› Einscannen der Belege (Archivierung) übernimmt das Abrechnungszentrum ››› Vermeiden von Kürzungen (Prüfung der eingereichten Belege)
››› Liquidität sichern durch zügige Auszahlung (zwischen 3 und 25 Tagen) ››› Komplettes Rechnungswesen inklusive (DTA gemäß § 302 SGB V)
››› Kostenlose Übersicht der Abrechnungsunterlagen online verfügbar, auch zur Nutzung für den Steuerberater (optional)
››› Übernehmen des Mahnwesens (Forderungsmanagement) durch das Abrechnungszentrum
››› Möglichkeit, alle Abrechnungen (u.a. mit den gesetzlichen Kostenträgern, mit Privatpatienten, Kursteilnehmern und Selbstzahlern) temporär oder grundsätzlich an ein Abrechnungszentrum auszulagern ››› Möglichkeit, den Zuzahlungseinzug temporär oder grundsätzlich an ein Abrechnungszentrum auszulagern
Nachteile:
››› Abrechnungsgebühr
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››› THERAPIE
kenkassen (Genehmigungen) und der Begleitzettel für Urbelege. Sobald Sie die Behandlung erfolgreich abgeschlossen haben, müssen Sie im nächsten Schritt alle abrechnungsrelevanten Unterlagen digital für den Datenträgeraustausch vorbereiten. Da falsch gesendete Unterlagen nicht umgeleitet, sondern mit Verweis auf fehlende Zuständigkeit zurückgeschickt werden, ist es entscheidend, dass Sie die Dokumente an die richtigen Kostenträger schicken.
wachen, prüfen und buchen muss. Rückläufer muss die Buchhaltung in Ihrer Praxis erneut bearbeiten und beim Kostenträger neu einreichen. Welche Aufgaben und Tätigkeiten kann das Abrechnungszentrum übernehmen? Die Beauftragung eines Abrechnungszentrums bietet viele Möglichkeiten, eventuell unliebsame Aufgaben und Tätigkeiten auszugliedern. Viele Einrichtungen entscheiden sich für diesen Abrechnungsweg, um Zeit und Nerven zu sparen, und vor allem ihren Mitarbeitern derartige Tätigkeiten nicht zumuten zu müssen.
Beim jeweiligen Kostenträger werden die eingereichten Abrechnungsunterlagen auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Fehler, beispielsweise bei den Abrechnungspositionsnummern, können zu Rückläufern und Abweisungen gesamter Abrechnungen führen. Erst, wenn die erste Prüfung pro Kostenträger erfolgreich war, wird die Abrechnungssumme ausgezahlt.
Einer der wesentlichen Vorteile ist, dass Abrechnungszentren – bei Bedarf auch nur temporär – nicht nur die Abrechnung mit den gesetzlichen Krankenkassen übernehmen können. Auch das mitunter zeitraubende Einziehen der gesetzlichen Zuzahlung und die Abrechnung mit Selbstzahlern und Privatpatienten können beispielsweise übernommen werden.
Hier kommt Ihre Buchhaltung ins Spiel, die für jeden einzelnen Kostenträger Zahlungseingänge über-
Der Dienstleister kann das Erfassen der Verordnungsdaten gemäß Datenaustauschverfahren für
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››› THERAPIE
Sie erledigen, eventuell – je nach Unternehmen – auch das Sortieren der Verordnungsbelege. Folgende Daten werden ermittelt und erfasst: ››› die Felder „Gesamt-Zuzahlung“ und „Gesamt-
Brutto“,
››› die gültigen Heilmittelpositionsnummern und
den dazugehörigen Faktor (Anzahl der tatsächlich geleisteten Behandlungen), ››› die jeweilige Positionsnummer für „Wegegeld-/ Pauschale“ sowie den dazugehörigen Faktor für die Anzahl der Hausbesuche und die zurückgelegten Kilometer pro Hausbesuch, ››› im Feld „Hausbesuch“ die Anzahl der Hausbesuche bzw. Heimbesuche. Lassen Sie sich dies auf der Rückseite des Verordnungsformulars vom Patienten mit Unterschrift bestätigen. Je nach Dienstleister wird auch das Digitalisieren und kostenlose Bereitstellen Ihrer Abrechnungsunterlagen und Verordnungen übernommen. Sie erhalten Ihre Vergütung in einer Summe, wodurch das Zuordnen und Gegenbuchen der einzelnen Zahlungseingänge entfällt. Je nachdem, welchen Dienstleister Sie beauftragten, werden folgende Aufgaben wahrgenommen: ››› Buchen von Produkten und Dienstleistungen zur
Reduzierung von Einbehalten und Absetzungen der Kostenträger ››› Senden der Abrechnungen – wann und so oft Sie wollen, in einer Sendung an das Abrechnungszentrum ››› Versichern Ihrer Verordnungen nicht erst auf dem Postweg, sondern schon vorher in Ihren Räumlichkeiten ››› Praxisverwaltungssoftware mit Schnittstelle zum Rechenzentrum (Software und Abrechnung aus einer Hand)
››› Kostenloser Zugang zum Online-Kundencenter.
So erhalten Sie einen Überblick über Kontobewegungen, archivierte Verordnungen sowie aktuelle Nachrichten rund um die Abrechnung ››› Kundenservice für alle Fragen rund um die Praxis mit Servicezeiten ››› Hilfestellung bei der Umsetzung der Datenschutzregeln, auch per Hotline ››› Begleitung bei allen Fragen rund um das Thema Digitalisierung Welche Abrechnungsart empfiehlt sich? Bei der elektronischen Selbstabrechnung bzw. der Abrechnung über ein Abrechnungszentrum sind verschiedene Vor- und Nachteile gegeneinander abzuwägen. DieTabelle auf der Seite 78 gibt Ihnen einen Überblick. Fazit Es liegt auf der Hand, dass sowohl die Selbstabrechnung per elektronischer Datenübertragung als auch die Abrechnung über ein Abrechnungszentrum jeweils ihre Vor- und Nachteile haben. Somit sollte jeder Unternehmer individuell entscheiden, welcher Weg für ihn der richtige ist. Die Selbstabrechnung Ihrer erbrachten Leistungen kostet Sie Monat für Monat viele Arbeitsstunden, die nicht vergütet werden und Ihnen am Ende zum Beispiel für die Behandlung Ihrer Patienten fehlen. Ganz zu schweigen vom Aufwand für das Gegenbuchen der einzelnen Zahlungseingänge je Kostenträger und den Absetzungen, die Ihnen bei der Abrechnung entstehen können. Um sich voll auf die Behandlung der Patienten konzentrieren zu können und Ihre Mitarbeiter nicht mit lästigen Verwaltungsaufgaben zu belasten, kann es vor allem am Anfang Ihrer Selbstständigkeit sinnvoll sein, ein Abrechnungszentrum mit der Abrechnung zu beauftragen.
Autorin
Julia Krüger ist bei der opta data Abrechnungs GmbH in der Strategischen Geschäftsfeldentwicklung als Business Development Managerin im Geschäftsbereich Heilmittel tätig. In dieser Funktion beobachtet sie sämtliche Aktivitäten, Trends, Herausforderungen und Bedürfnisse in der Heilmittelbranche. Internet: www.optadata.de
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NEWS aus der Welt des TRAININGS
I Life Fitness bringt neue Kraftgerätelinie Axiom auf den Markt Life Fitness hat im September die neue Axiom-Serie mit 18 Kraftgeräten, einer universellen Kabelzugstation sowie zwölf Benches und Racks vorgestellt. Die Gerätelinie ist weltweit verfügbar und vereint effektive Biomechanik mit Top-Design für Fitnessclubs und Gesundheitseinrichtungen aller Art. Die Gewichtstürme der neuen Kraftgerätelinie sind bewusst niedrig gehalten, um eine freie Sicht über die Trainingsfläche und eine optische Aufwertung jedes Studios zu gewährleisten. Um den Trainierenden das Workout so einfach und komfortabel wie möglich zu machen, setzt die Axiom-Serie auf höchste Qualität bei Gewichten, Bedienteilen, Rollen und Kabelzügen. Außerdem hat jedes Gerät eine Halterung für Getränkeflasche, Handtuch und Handy. Zu den wichtigsten Workout-Stationen gehören ein Smith-Rack für geführte Übungen mit Langhanteln, ein Beweglichkeitstrainer, ein Bauch- und Rückentrainer und ein Kombigerät für Dips und Rumpftraining. Ergänzend dazu ist die Doppel-Kabelzugstation das Kernstück für Funktionelles Training mit nahezu unzähligen Möglichkeiten für ein individuelles Workout, Personal Training oder Group Training. Die neue Produktlinie ist benutzerfreundlich und für alle Alters- und Leistungsklassen gut zugänglich. Bei allen Geräten für separate Muskelgruppen zeigen Grafiken an, was dort wie am besten trainiert wird. Mit dem Handy können QR-Codes gescannt werden, die mit Anleitungsvideos verlinkt sind. www.lifefitness.de/facility/products/axiom-series
I Neue Matrix Cardio-Generation Matrix ermöglicht seinen Kunden nun die Zusammenstellung der Cardiogeräte, dass sie dem eigenen Bedarf entspricht und gut zur eigenen Zielgruppe passt. Innerhalb von zwei kompletten Geräteserien können Rahmen und Konsolen auf die Anforderungen abgestimmt werden. Von der innovativen Premium LED Benutzeroberfläche bis zur vernetzen XL Touchscreen-Konsole stehen alle Möglichkeiten offen, um Ihre Trainingsfläche individuell zu gestalten. Mit der flexiblen Auswahl an fünf neuen Konsolen können Sie Ihre Fitnesseinrichtung mit einer ganzen Bandbreite an Variationen ausstatten. Alle Matrix Modelle der neuesten Generation sind leistungsstark, robust sowie intuitiv in der Bedienung und bieten Ihren Mitgliedern in jeder Version ein durchweg herausragendes Trainingserlebnis. Sie entscheiden – unabhängig von der Gerätebasis – ob Sie sich auf die wesentlichen Trainingsparameter konzentrieren möchten, oder auf die leistungsfähigen Connected Solutions mit WiFi-fähigen Konsolen, einschließlich Personal Trainer Portal, Workout Tracking Network und Asset Management zurückgreifen möchten. Die Performance und Endurance Serien als Basis umfassen die klassischen Matrix Cardio-Modelle vom Laufband über Ascent- und Elliptical Trainer, verschiedene Bikes, Stepper oder die Climbmills. www.matrixfitness.com
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NEWS aus der Welt des TRAININGS
I IC7 Indoor Cycle „Black Edition” in limitierter Auflage In diesem Jahr feiert die Indoor Cycling Group (ICG®) ihr 25-jähriges Firmenjubiläum und gilt damit seit über zwei Jahrzenten als Spezialist und Marktführer im Bereich Indoor Cycling. Bereits Anfang des Jahres erfolgte die Markteinführung eines neuen IC7 Modells, welches ab sofort als „Black Edition“ in besonderem Design in limitierter Auflage verfügbar ist. Mit schwarz akzentuierten Komponenten erscheint das IC7 in außergewöhnlichem Design und schafft einen besonderen Look im Kursraum oder auf der Cardiofläche. Das IC7 Indoor Cycle zählt zu den innovativsten und hochwertigsten Trainingsgeräten auf dem Fitnessmarkt . www.teamicg.com
I Über 1000 neue Trainingsvideos und Fotos von medo.check® Im Rahmen der Videoproduktion 2020 hat der Software-Dienstleister medo.check® an sechs ShootingTagen über 1000 neue Trainingsvideos und Fotos produziert. Dabei ist unter anderem Schlingentraining, RIP Trainer und Functional Tower mit dem Trainingsexperten Marcel Doll zu sehen. www.medocheck.com
I Digitalisierung der Trainingsfläche alea – ist die innovative Trainingssoftware mit Biofeedback auf dem Kundenhandy oder Tablet. alea richtet sich an alle, die auf einfache Bedienstrukturen setzen und dennoch nicht auf Biofeedback verzichten wollen. alea reduziert den Arbeitsaufwand der Trainer und Therapeuten, übernimmt Routinearbeiten und unterstützt die Trainierenden bei der Erreichung ihrer Ziele. Neu ist auch das Mietmodell – Software, Hardware, Installation; Schulung; Hotline, Updates – alles inklusive. www.alea-training.de
I Das Ganzkörpertrainingsgerät Excio Intension Die excio Intension ist ein innovatives Ganzkörpertrainingsgerät mit dem Fokus auf Rumpfstabilisation und einem hohem Motivationsfaktor. In einer stehenden Trainingsposition wird ein Hebelarm gegen einen patentierten zweidimensionalen Widerstand bewegt. Über ein Touch-Display kann der hydraulische Widerstand stufenlos eingestellt werden. Zudem wird die Bewegung visualisiert und motivierende Trainingsaufgaben mit Gamification-Faktor sowohl für den Gesundheits- als auch den Fitnesssektor geboten. www.excio.de
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NEWS aus der Welt des TRAININGS
I Technogym präsentiert den neuen Biocircuit Technogym stellt eine neue Produktversion des Biocircuit vor. Der neue Biocircuit ermöglicht ein personalisiertes Training, wodurch die Benutzer ihre Ziele innerhalb kürzester Zeit erreichen können. Trainierende müssen sich lediglich einmal anmelden und können dementsprechend sofort mit dem Training beginnen, indem Sie den Anweisungen der Geräte folgen. Das geführte Workout bietet eine ansprechende Trainingserfahrung, die keine Anpassungen oder Wartezeiten erfordert, da Übungen, Arbeitsbelastung, Arbeits/Ruheverhältnis und Tempo definiert und in personalisierte Programme integriert wurden. Dank der patentierten BIODRIVE-Technologie ist Biocircuit die erste Produktlinie, die ein personalisiertes Training auf sichere, geführte und effektive Art und Weise ermöglichen kann. Biodrive gleicht alle konzentrischen und exzentrischen Bewegungsphasen aus. Das bedeutet, dass Widerstand und Tempo für maximale Effektivität und Sicherheit, basierend auf individuellen Bedürfnissen und Zielen, optimiert werden. Zu den neuen Features des innovativen Trainingssystems gehört eine neue Konsole, die dank eines 10-Zoll-Bildschirms, erweiterter Grafiken und Trainingsmöglichkeiten die perfekte Kombination aus Entertainment und Präzision darstellt. Darüber hinaus kann die Biocircuit Programmbibliothek vom Trainerpersonal individuell angepasst werden. Unterschiedliche Anforderungen erfordern unterschiedliche Programme. Biocircuit Free bietet den Benutzern drei verschiedene Trainingserfahrungen, die jeweils für das Niveau und die Bedürfnisse unterschiedlicher Benutzers geeignet sind. www.technogym.com
I Digital in die Zukunft mit Dynamed-Trainingsgeräten und YOLii YOLii ist ein Assistenzsystem für Therapeuten und Sportlehrer bei der Planung, Durchführung, Überwachung, Steuerung und Dokumentation der aktiven Therapie an Dynamed Trainingsgeräten sowohl im Kraft- als auch Cardiobereich. Darüber hinaus kann YOLii jede funktionelle Übung mit oder ohne Kleingerät in Ihr Therapieprogramm einbinden und dem Patienten am Monitor darstellen. YOLii digitalisiert mit einer einzigartigen Software- und Hardwarekombination im Handumdrehen jede Art der aktiven Therapie wie unter anderem KG, Rehasport und Funktionstraining. Dank seiner Funktionalität für den 2. Gesundheitsmarkt ist YOLii darüber hinaus prädestiniert für den Einsatz in jeglichen Bewegungsangeboten nach abgeschlossener Heilbehandlung. Als Medizinprodukt ist YOLii im Therapiebereich nutzbar. www.stolzenberg.org
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››› TRAINING
Medizinisches EMS-Training bei Sarkopenie Die elektrische Muskelstimulation (EMS) blickt auf eine lange und traditionsreiche Geschichte zurück. Seit Ende der 90er werden EMS-Geräte professionell eingesetzt und etablieren sich seit der Markteinführung des ersten EMS-Ganzkörpergeräts 2003 und der Weiterentwicklung mit dem unkomplizierten Anlegen von Elektrodenwesten und Gurtsystemen immer mehr. Vor allem der Medizin- und Therapie-Bereich entdeckt diese Trainingsform zunehmend als erfolgreiche Behandlungsmethode – zum Beispiel bei der Behandlung von Rückenschmerzen oder von Sarkopenie.
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Sarkopenie als zunehmendes Problem Die Sarkopenie ist der fortgeschrittene altersassoziierte Abbau von Muskelmasse und Muskelkraft bzw. Muskelfunktion und hat seit 1. Oktober 2016 mit dem CD-10-GM Version 2018 M62.50 einen eigenen Code. Dieser Umstand führt zu einer deutlichen Aufwertung dieses geriatrischen Syndroms innerhalb des Therapie- und Medizinbereiches. Zusätzlich ist es dadurch auch möglich, mit der Diagnose von Sarkopenie eine Erstattung der Kosten durch die Krankenkassen zu beantragen. Bei Betroffenen ist die Gefahr von Stürzen und Verletzungen erhöht. Aufgrund der demografischen Entwicklung mit einer stetig wachsenden Gruppe älterer Menschen wird die Sarkopenie zukünftig in den Industrienationen eine zunehmende Rolle spielen. Der Begriff Sarkopenie wurde erstmals 1988 von
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Irwin H. Rosenberg auf einer Konferenz in Albuquerque, New Mexico, geprägt. Das Wort aus dem griechischen setzt sich zusammen durch die Begriffe sarx (Fleisch) und penia (Mangel) . Möglichkeiten des medizinischen EMS-Trainings Große Erfolge bei der EMS Therapie werden vor allem bei der Behandlung von Rückenschmerzen sowie bei der Behandlung von Sarkopenie erzielt. Hier liegen die Vorteile des EMS-Trainings in den einfachen Übungen, die für ein stabiles Muskelkorsett sorgen (vor allem bei älteren Menschen). Dabei werden sowohl bei statisch als auch bei dynamisch durchgeführten Übungen schwache, passive Strukturen der Wirbelsäule und des Körpers gestützt und entlastet. Dies wiederum hat zur Folge, dass die Umgebungsmuskulatur bis in die tief liegenden Muskelschichten mit einem trainingswirksamen Reiz belastet wird und damit innerhalb kürzester Zeit gelenkschonend an Kraft zunimmt. Ein weiterer positiver Aspekt ist die Möglichkeit, direkt im Anschluss an das Kraftprogramm mit einem abschließenden Entspannungsprogramm im Sinne der TENS zu arbeiten. Damit wird eine Senkung des Muskeltonus in verschiedenen Schmerzregionen erzielt. Mittlerweile ist die Effektivität von EMS zur
Reduktion von Rückenbeschwerden in zahlreichen Studien und Reviews bestätigt. Einige Kliniken und Rehaeinrichtungen nutzen die Möglichkeiten. Sarkopenie-Behandlung mit EMS Die Behandlung mittels Ganzkörper-Elektromuskelstimulation (EMS) ist aus zahlreichen Gründen vor allem für die Therapie und die Prävention von Sarkopenie besonders interessant. Viele Pathologien in verschiedenen Fachbereichen (Orthopädie, Neurologie, Geriatrie, Innere Medizin) zeigen teilweise massive Atrophien der Muskulatur (Studien hierfür sind von Birchmeier 2019, Munakomi 2018, Sisto 2018, Goubert 2016, Patel 2013, Volpato 2014). Wissenschaftliche Untersuchungen belegen direkte Zusammenhänge zwischen Muskelmasse, Kraftwerten, sowie Aktivitäten des täglichen Lebens, kardiovaskulären Problemen oder auch der Lebenserwartung (McGrath 2018, Petersein 2017, Stessman 2017, Karvonen-Guiterrez 2018, Stenholm 2014). Lokale Muskelstimulation ist seit vielen Jahren Bestandteil der Therapie. Die Ganzkörper-Elektrostimulation wird aus diesem Grund in der Medizin und der Therapie immer mehr eingesetzt. Durch sie werden alle Muskeln – auch in tieferen Schichten – intensiv, gezielt und schnell trainiert (Studie dafür von Quellem).
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Studien belegen EMS-Wirkung Deshalb ist die Methode als eine absolute Innovation und eine sehr effektive Unterstützung jeglichen Therapieansatzes zu sehen. Die EMS-Therapie ist als lokales und globales Training Bestandteil vieler wissenschaftlicher Untersuchungen, mit überzeugenden Ergebnissen (Studien hierfür sind von Afridi 2019, Hauger 2018, Lee 2017 und Kemmler 2010). Als Ergänzung zur normalen Therapie mit Patienten, erfreut sie sich zunehmender Beliebtheit. Die Möglichkeiten mit EMS vielen Patienten mit relevanten Einschränkungen der Aktivitäten des täglichen Lebens helfen zu können, sind mannigfaltig. Viele Patienten können heutzutage oft nicht mehr die Intensität der Muskelaktivität erreichen, welche für ein Muskelaufbautraining notwendig sind. Durch die EMS Therapie können, mit der externen Hilfe von Impulsen, diese Intensitäten sehr gut erreicht werden. Lösungen für weitere Gesundheitsfragen? Aber auch auf weitere Gesundheitsfragen könnte EMS-Training künftig Lösungen bieten. Aktuell laufen Forschungsprojekte zu diversen weiteren Krankheitsbildern – neben dem orthopädischen Geschäftsfeld „Rückenbeschwerden“ mit entsprechenden Erfolgen in Prävention und Nachsorge könnten sich dadurch zahlreiche neue und vielversprechende Anwendungsfelder entwicklen. Darauf weisen aktuelle Studien etwa im neurologischen Bereich aber auch gerade in Onkologie und Kardiologie hin. Patienten, denen bisher aufgrund der für EMS gültigen Kontraindikationen das Training vorenthalten wurde, könnten in spezialisierten medizinischen
Einrichtungen therapeutischen Zugang erhalten. Für die Hersteller dürfte das Thema Medizinprodukte und Studien zunehmend in den Fokus rücken. Medizinisches EMS-Training als Premium-Angebot Interessanter Nebeneffekt: Während immer mehr Hersteller auf das Endkunden-Segment abzielen oder kostengünstige Gruppen-Lösungen anstreben, könnte sich dieser noch wenig erschlossene Medizinsektor über ein hoch spezialisiertes 1:1Angebot im Premium-Bereich von der Masse abheben. Gerade dem Health-Care-Markt könnten hier bald neue, spannende Geschäftsfelder durch EMS erschlossen werden und so ein hochinteressanter (Premium-) Markt entstehen. Volker Sutor & Stephan Müller
Autor
Der mehrfache Buchautor Volker Sutor ist Inhaber der Fort- und Weiterbildungsinstitution sowie Sportlehrer und Physiotherapeut M.Sc. Er unterrichtet seit vielen Jahren in der Fort- und Weiterbildung für Physiotherapeuten und Ärzte und ist Inhaber mehrerer Praxen für Physiotherapie und Training.
Autor
Der Vorstand des Bundesverband Personal Training (BPT e.V.) Stephan Müller bildet als Inhaber mit dem GluckerKolleg (Marktführer für EMS Aus- und Weiterbildungen) seit über zwölf Jahren EMS-Trainer weltweit aus. Der mehrfache Buchautor ist regelmäßig Live als Experte bei ARD und SWR im Radio und Fernsehen im Einsatz. www.gluckerkolleg.de
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Der Dr. Wolff Outdoor-Zirkel im B9!-Fitness
Den verwilderten Grünstreifen in einen tollen Trainings-Bereich verwandelt Das B9! Fitness in Bonn hat die Corona-Pause für die Umsetzung eines Outdoor-Bereichs genutzt. Die neue Anlage bedeutet für das Studio und die Mitglieder einen echten Mehrwert. TTT-Digi-Redakteur Philipp Hambloch sprach mit Clubleiterin Franziska Hofmann über das Projekt.
TT Digi: Frau Hofmann, wie gut ist das B9! bisher durch die Corona-Krise gekommen? Franziska Hofmann: Die Folgen der Krise merken wir bis heute.
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Wir haben ein Hygiene Konzept erstellt und betreuen unsere Mitglieder noch intensiver. Regelmäßige Trainingskontrollen und die Betreuung auf der Trainingsfläche sind für uns das A und O. Wichtig ist, ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln und damit auch das regelmäßige Training zu ermöglichen. Unsere Mitarbeiter sind ausführlich geschult, zusammen leisten wir sehr viel Aufklärungsarbeit für Mitglieder und Ärzte. Dank unserer Räumlichkeiten und einer Fläche von 2300 qm² haben wir eine gute Lenkungsmöglichkeit und es wird auch regelmäßig
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gelüftet. Wir als Club haben die Pause als Chance gesehen, um uns neu aufzustellen. TT Digi: Wann gab es die Idee zur Umgestaltung des Außenbereichs?
››› TRAINING
Franziska Hofmann: Die Idee dazu hatten wir tatsächlich schon 2019. Wir haben uns aber zunächst auf andere Bereiche konzentriert. Die Corona-Pause war für uns dann der Anlass, das Projekt anzugehen. Wir haben uns ganz viele unterschiedliche Hersteller und ihre Angebote angeschaut und uns schließlich für Dr. Wolff entschieden. TT Digi: Was sprach für den Outdoor-Zirkel? Franziska Hofmann: Das klar strukturierte Konzept. Die Geräte sind auf das Wesentliche reduziert, es handelt sich um smarte, multifunktionale Stationen in kompakter Form. Die Qualität ist erstklassig und das Design ist auch überzeugend. TT Digi: Wie lange dauerte die Umsetzung in ihrem Außenbereich? Franziska Hofmann: Die bis dahin unbenutzte Fläche war echt zugewuchert. Innerhalb von zwei Wochen haben wir den Bereich dann hergerichtet. Die Aufstellung der Geräte war dagegen sehr einfach. Zur Installation waren weder Beton oder Schrauben notwendig. Als Untergrund für den Zirkel dienen uns Hackschnitzel. Ende August 2020 war alles fertig.
Personal-, Small Group-, und EMS Training möglich. TT Digi: Wie kommt der OutdoorBereich bei den Mitgliedern an? Franziska Hofmann: Die meisten Mitglieder sind absolut begeistert und dankbar für die Möglichkeit, draußen trainieren zu können. Auch die Optik wird sehr positiv als „echter Hingucker“ beurteilt. Vor dem ersten Gebrauch gab es ab und an leichte Berührungsängste. Da muss man die Mitglieder ein bisschen an die Hand nehmen. Dank des so einfachen wie durchdachten System ist die Nutzung nach einer kurzen Einführung aber überhaupt kein Problem. TT Digi: Wie zufrieden sind Sie mit dem neuen Trainingsbereich? Franziska Hofmann: Der Outdoor-Zirkel passt hervorragend zu unserem Studio. Dort ist es ruhig, man hört die Vögel und so entsteht auch ein meditatives Flair. Für uns als Studio bedeutet der neue Bereich ein Alleinstellungsmerkmal in Bonn. Daher bewerben wir das Angebot auch im Studio und auf der Homepage.
››› Clubleiterin Franziska Hofmann
TT Digi: Werden Sie die Anlage ganzjährig anbieten? Franziska Hofmann: Ja, dafür ist der Zirkel ausgelegt. Das Material ist leicht abwaschbar und extrem robust. Das schöne Wetter im September kam uns natürlich entgegen. Inwieweit das Angebot im Winter auch genutzt wird, lässt sich noch nicht abschätzen. TT Digi: Vielen Dank für das Gespräch und Ihnen und dem Club alles Gute! B9! Vital - Fitness & Gesundheit Adenauerallee 16 53113 Bonn www.b9-fitness.de
TT Digi: Wie wurde das neue Angebot in den Studiobereich integriert? Franziska Hofmann: Der Außenbereich ist für alle Mitglieder frei zugänglich. Wir bieten die drei Stationen Power, Core Stability und Mobility an. Neben unserem betreuten Zirkeltraining ist auch
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››› TRAINING
Wie Cardio-Training das Immunsystem stärken kann
So wird das Training zum Immun-Booster Es ist sicher keine Übertreibung wenn man behauptet, dass das Immunsystem eines der wichtigsten „Organe“ des Menschen ist. Hätten wir es nicht, hätten Viren, Bakterien, Pilze oder Parasiten leichtes Spiel und unser Organismus stände den „Eindringlingen“ ungeschützt gegenüber. Insbesondere in diesem Jahr ist die Aufmerksamkeit auf das Immunsystem größer denn je und die Menschen suchen nach Möglichkeiten, um ihre Immunabwehr zu stärken. Das Immunsystem als Abwehrmechanismus Als Immunsystem bezeichnet man den Abwehrmechanismus unseres Körpers gegenüber Krankheitserregern, die von außen auf uns einwirken, aber auch für den Fall, dass körper-
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eigene Zellen zu einer Gefahr für unsere Gesundheit werden. Es ist ein hochkomplexes, ausgeklügeltes System aus Prozessen, die gegen Infektionen schützen, und das sich in zwei wesentliche Bestandteile teilt. Das angeborene, unspezifische Immunsystem ist die erste Verteidigungslinie des Körpers gegen die Erreger. Hier wirken chemische, physikalische, zelluläre und humorale (Flüssigkeiten) Faktoren. Dazu zählen zum Beispiel die
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Haut und Schleimhäute, die Atemwege, der Magen bzw. die Magensäure, der Verdauungstrakt. Sie alle verhindern das Eindringen von Erregern und stellen die Hauptimmunabwehr dar. Falls diese erste Abwehrlinie durchbrochen wurde, greift die spezifische Immunabwehr, auch adaptive Immunabwehr genannt, ein. Diese zweite Linie ist spezifischer im Kampf gegen den Erreger. Hierzu zählen z.B. Granulozyten, Markophagen, Lymphozyten,
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Natürliche Killerzellen (NK) und Interleukine. Auch wenn die körpereigene Abwehr hoch effizient abläuft, kann sie uns aber nicht immer vor jedem Erreger schützen. Erreger & Antikörper Stark vereinfacht dargestellt agiert unsere Abwehr folgendermaßen. Die Immunabwehr befindet sich – stark vereinfacht dargestellt – permanent im Stand-by-Modus. Schafft es ein Erreger die äußere Barriere zu überwinden, wird die Immunpolizei aufgerufen und das angeborene Immunsystem bekämpft den Erreger erfolgreich, indem die Makrophagen ihn aufnehmen und verdauen, oder ihn abtöten. Ist der Eindringling dem Abwehrsystem unbekannt, wird eine Entzündung ausgelöst und die Durchblutung gesteigert, wodurch der Zelldruck steigt und die Zellwände des Erregers aufbrechen. Durch die Risse gelangen die Abwehrzellen ein und bekämpfen den Eindringling. Die Makrophagen übernehmen wiederum den Rest. Der bekämpfte Erreger wird im adaptiven Immungedächtnis gespeichert und Antikörper werden gebildet. Somit ist der Erreger in Zukunft bekannt und kann leichter unschädlich gemacht werden. Die Wirkung des Trainings Regelmäßiges Training stärkt das Immunsystem! Das haben diverse internationale Studien nachgewiesen. Sportliche Belastungen drei Mal pro Woche senken das Risiko für Ausfalltage durch Krankschreibungen signifikant. Insbesondere häufige Infektionskrankheiten wie Erkältungen, Ent-
zündungen des Rachenraumes oder Mandelentzündungen plagen Sportler wesentlich seltener als Untrainierte. Zu beachten ist aber dabei, dass nicht jede Art von Sport und vor allem Trainingsintensität gleich förderlich ist. Dazu später mehr.
Menschen anzupassen. Berücksichtigt werden müssen die körperliche Leistungsfähigkeit, aber auch psychische und soziale Aspekte des Menschen. Jegliche Stressoren, mit denen der Mensch im Alltag konfrontiert wird, wirken unter Umständen erheblich negativ auf das Immunsystem.
Als Reaktion auf die Belastung schüttet der Körper vermehrt Adrenalin aus, das unser Immunsystem ankurbelt. Natürliche Killerzellen (NK), Lymphozyten und weiße Blutkörperchen sind ebenfalls vermehrt im Blutkreislauf unterwegs. Ein erhöhter Herzschlag transportiert die Immunzellen über das Blut schneller zum Einsatzort, wodurch die Viren oder Bakterien weniger Zeit haben, um dem Körper zu schaden. Die Konzentration der Immunzellen im Blut ist abhängig von der Belastung. Dabei führt eine intensive Belastung kurzfristig zu einem höheren Anstieg der Leukozyten als eine moderate Belastung, sinkt aber nach dem Sport rapide wieder ab. Dies führt auch zu der Gefahr einer schwächeren Immunabwehr nach der Belastung und höherem Risiko krank zu werden. Dieses Problem wird auch als „open window“ – in der Wissenschaft beschrieben. Moderate Belastungen bewirken einen langsameren Anstieg, der aber länger anhält und positivere Auswirkungen auf das Immunsystem hat. Immun-Training, aber wie? Im Grunde ist Immun-Training eine Frage der individuellen Belastungssteuerung. Dabei gilt es, die Belastung auf die individuellen Voraussetzungen des
Im Gegenzug dazu stärken körperliche Belastungen, die den Körper moderat belasten und als entspannend wahrgenommen werden das Immunsystem und wirken zudem entspannungsfördernd. Besonders empfehlenswert ist diesbezüglich Ausdauertraining im aeroben Bereich. Optimalerweise sollte dabei die Trainingszeit zu 65 – 70% im rein aeroben Bereich, 20 – 25% im gemischt aeroben Bereich und lediglich 5% im hohen Intensitätsbereich absolviert werden. Überwiegt ein Training mit hohen Intensitäten, schwächt Sport das Immunsystem und kann zu erhöhter Krankheitsanfälligkeit führen. Die fünf Intensitätsbereiche Die Sportwissenschaft hat fünf verschiedene Belastungsbereiche für die Belastungssteuerung definiert. ››› Kompensationsbereich (KB) ››› Grundlagenausdauer 1 (GA1) ››› Grundlagenausdauer 2 (GA2) ››› Entwicklungsbereich (EB) ››› Spitzenbereich (SB) Basis für die Belastungbereiche ist die Energiebereitstellung des Organismus. Die Bereiche KB und GA1 sind aerob, GA2 aerob/anaerob
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gemischt und der Entwicklungsbereich sowie der Spitzenbereich anaerob. Ein Immunsystem stärkendes Training sollte nach der prozentualen Aufteilung wie oben beschrieben erfolgen und damit das Training im aeroben Bereich überwiegen. Die Trainingssteuerung erfolgt dann ein aller Regel über die Herzfrequenz. Diagnose der Belastungsbereiche Um die individuellen Belastungsbereiche und die damit verbundenen Herzfrequenzen zu ermitteln, stehen in der Sportwissenschaft verschiedene, professionelle diagnostische Möglichkeiten zur Verfügung. Sie reichen von der Berechnung der Intensitätsbereiche über diverse Formeln über PWC-Tests, Laktatdiagnostik bis hin zur Spiroergometrie. Letztere gilt als eines der „GoldStandard“ Verfahren für die Leistungsdiagnostik. Bei der Spiroergometrie wird über die Atemluft bei steigender Belastung auf dem Ergometer die Sauerstoffaufnahme und Kohlendioxidabgabe gemessen. Außerdem ermittelt die Messmethode die geatmete Menge Luft. Aus der Veränderung der Atmung bei der Belastungssteigerung und der Veränderung der Sauerstoffaufnahme und CO2 Abgabe, kann auf den Energiestoffwechsel geschlossen werden. Die sogenannten ventilatorischen Schwellen zeigen die Veränderung der Energiebereitstellung von aerob zu anaerob. Parallel
dazu wird die Herzfrequenz aufgezeichnet. Nach Ende des Tests weist die Software den verschiedenen Stoffwechselbereichen die entsprechenden Herzfrequenzen zu. Der Trainer kann diese dann für die Intensitätssteuerung nutzen, damit der Klient sein Trainingsziel erreicht. In unserem Fall wäre dies die Stärkung des Immunsystems. Fazit Ein gut funktionierendes Immunsystem ist nicht nur in CoronaZeiten eine wichtige Lebensversicherung für uns Menschen. Die Stärkung unserer Abwehr ist eine
vielschichtige Aufgabe. Richtig dosiertes Training, Ernährung, Entspannung, Lifestyle und „Gedankenhygiene“ spielen eine wichtige Rolle dabei. Viele dieser Faktoren können wir als Fitness- und Trainingsanbieter unseren Kunden anbieten. Entscheidend ist, dass wir kein Training von der „Stange“ anbieten, sondern Trainingsprogramme auf Grundlage der Belastbarkeit der Kunden erstellen. Carsten Stockinger
Literatur zum Thema gibt es auf Anfrage beim Verfasser.
Autor
Der Diplom-Sportwissenschaftler Carsten Stockinger ist seit 2005 für e-scan diagnostic (www.escan-test.de) als operativer Leiter tätig und dort u.a. für die Entwicklung und Weiterentwicklung des Themas Atemgasdiagnostik verantwortlich.
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I Effektives Ganzkörpertraining Scotfit präsentiert den Scotfit Rower Pro Kaum ein anderer Ausdauersport ist derart effektiv wie das Rudern: 84 Prozent der Körpermuskulatur werden beansprucht. Somit ist Rudern ein Ganzkörpertraining, das alle funktionellen Muskelgruppen fordert und einen hohen Kalorienverbrauch gewährleistet, der z.B. durch Fahrradergometer oder Crosstrainer kaum erreicht werden kann.
Fließender Bewegungsablauf Zudem ist Rudern durch den fließenden Bewegungsablauf ohne Stoßeinwirkung ein idealer Sport für alle, die eine ungefährliche, verletzungsarme und gelenkschonende Form der körperlichen Aktivität ausüben wollen. Das Rudern bietet einen besonders wirksamen Bewegungsimpuls für alle Gelenke, gerade im Zusammenhang mit Zivilisationskrankheiten. Daher eignet sich das Training auf dem Rudergerät insbesondere auch als Ausgleichssport für Menschen, die einen bewegungsarmen Beruf wie z.B. einen Job im Büro ausüben und durch eine schädigende Dauerbelastung des Rückens unter Haltungsschäden und Rückenbeschwerden leiden. Ein Trainingsgefühl wie auf dem Wasser Der Scotfit Rower Pro von Scotfit ermöglicht alle Varianten eines Herz-Kreislauf-Trainings und eine effiziente Steigerung der Ausdauer. Das Gerät eignet sich grundsätzlich für Frauen und Männer jeglicher Fitnesslevel und aller Altersgruppen. Zu den Key Features des Scotfit Rower Pro gehört der speziell geformte Rahmen, der für eine geringere Reibung und einen gleichmäßigen Bewegungsablauf sorgt. Die Aluminiumschiene kann leicht gereinigt werden und ist rostfrei. www.scotfit.de
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Die Gesundheitspraxis Thera Medica in Fellbach
››› Miriam Huber ist ein erfolgreicher Start in die unternehmerische Freiheit gelungen. Dank ihres Durchhaltevermögens und eines guten Konzepts hat die Praxisinhaberin viele Herausforderungen gemeistert.
Durchhaltevermögen bringt den Erfolg Im Juli 2018 lag noch eine Menge Arbeit vor der Physiotherapeutin und Heilpraktikerin Miriam Huber, um sich den Traum von der eigenen Praxis zu erfüllen. Zunächst wurde in einem Beratungstermin mit Jonas Strauß, einem Außendienstmitarbeiter der Firma Schupp, über die Vorstellungen und Wünsche der zukünftigen Praxisinhaberin gesprochen
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Besonders wichtig war ihr genügend Raum zu haben, um medizinische Trainingsgeräte zur individuellen therapeutischen Behandlung aufstellen zu können. Daher entschied sie sich für eine Gesamtgröße von etwa 400 qm².
falls Außendienstmitarbeiter der Firma Schupp und einem Architekten wurde mittels CAD-Planung eine 3D-Simulation der geplanten Praxiseinrichtung erstellt, um Frau Huber einen ersten Eindruck zu vermitteln. Der Plan zur Umsetzung stand.
Schließlich ging es zwei Monate später an die Immobiliensuche. Die passenden Räume waren, wie es zunächst schien, schnell gefunden und die Planungen zum Einzug und der Eröffnungsfeier im Mai 2019 liefen bereits in vollem Gange. Doch dann der große Rückschlag - der Vermieter zog das Angebot kurz vor der Unterschrift von Frau Huber zurück. Das Team stand wieder ganz am Anfang.
Herausfordernde Situation wurde mit positiver Überzeugung gemeistert Im Januar 2020 konnte dann endlich mit den Umbauarbeiten der Gesundheitspraxis begonnen werden. Die Auslieferung der gesamten Einrichtung erfolgte Ende April, so dass am 1. Mai eröffnet werden konnte - inmitten des Lockdowns.
Nach einem Tief folgt ein Hoch Trotz des herben Rückschlags war Miriam Huber klar, dass es weiter gehen musste. Die Suche nach passenden Behandlungsräumen im Großraum Fellbach wurde wieder aufgenommen, zielstrebiger als zuvor. Knapp ein Jahr und mehr als 20 Besichtigungen später waren die optimalen Praxisräume dann endlich gefunden. Über das Konzept und die Einrichtung des geplanten Zentrums für Physiotherapie und Gesundheit waren sich Frau Huber und der Vermieter schnell einig. Alles aus einer Hand Gemeinsam entwickelten Miriam Huber und Jonas Strauß ein Konzept zur optimalen Praxiseinrichtung. In Zusammenarbeit mit Siegfried Graumann, eben-
Trotz der Ausnahmesituation gelang es Miriam Huber und ihrem Team mit viel Enthusiasmus und einem klaren Ziel vor Augen viele Patienten zu gewinnen. Die Energie, mit der sie das Projekt Selbstständigkeit gestemmt hat, spiegelt sich in der täglichen Arbeit mit ihrem Team wider. Praxis-Eckdaten Das Team der Thera Medica besteht derzeit noch aus fünf motivierten Mitarbeitern und wächst stetig. Die Praxis beinhaltet zehn Kabinen, eine 70 qm² großen KGG Trainingsfläche, einen Gymnastikraum und zwei Räumlichkeiten für Heilpraktiker. Bei der Einrichtung hat sich Frau Huber für das Gesamtpaket der Firma Schupp entschieden, da sie mit der Beratungsleistung während der gesamten Planung sehr zufrieden und die Umsetzung somit ein großer Erfolg war.
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Drei neue Anlagen innerhalb von 18 Monaten. Mehr als drei Mitglieder je Quadratmeter Trainingsfläche. Ein Beitrag um die 100 Euro pro Monat. Fluktuationsquoten von unter 15 Prozent. Wachstum trotz Corona. Studio-Profitabilität innerhalb der ersten sechs Eröffnungsmonate. – Das alles hört sich fast zu schön an um wahr zu sein, vor allem im Lichte der aktuellen wirtschaftlichen Situation und der Entwicklung des Fitnessmarkts im laufenden Jahr. Das Team von MAIKAI – MORE THAN FITNESS scheint in eine attraktive Marktlücke gestoßen zu sein.
››› Die MAIKAI-Gründer Lukas Blümel (l.) und Daniel Donhauser.
Wie MAIKAI – MORE THAN FITNESS den österreichischen Fitnessmarkt erobern will Wir sind nach Bergheim bei Salzburg gefahren, wo wir im neuesten MAIKAI Outlet Geschäftsführer und Mitgründer Daniel Donhauser treffen. Sofort sprudelt es aus ihm heraus: „Wir selbst hätten so einen Start auch nicht erwartet und sind einfach nur überwältigt. Wäre uns Corona nicht dazwischengekommen, dann hätten wir inzwischen schon unsere vierte Anlage eröffnet. Stattdessen haben wir jetzt unser Angebot um Physiotherapie, Online- und Outdoortraining erweitert und gehen dann eben im kommenden Jahr mit zusätzlichen Studios an den Start.“ Neben Daniel Donhauser ist Lukas Blümel der zweite Gründer und Geschäftsführer von MAIKAI. Beide waren über mehrere Jahre in der Strategie-
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beratung bzw. im Marketingumfeld tätig, bevor sie sich bei EGYM kennenlernten. 2017 fiel die Entscheidung für die Selbstständigkeit, um all das selbst in die Praxis umzusetzen, was man jahrelang mit Erfolg an internationale EGYM Kunden verkauft hatte. Start im November 2018 Im Rahmen einiger tausend Studiobesuche hatten die beiden über die Zeit schließlich selbst genügend Know-how gesammelt. Im November 2018 öffnete das erste MAIKAI in Elsbethen im Süden von Salzburg. MAIKAI in Salzburg-Mitte folgte im vergangenen Jahr, und vor einigen Monaten kam das Outlet in Bergheim dazu, direkt gelegen an der belebten
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Hauptverbindungsstraße zur Mozartstadt mit entsprechend attraktiven Pendlerströmen. Das Konzept soll Fitness und Gesundheit verbessern Corona hatte, wie bereits erwähnt, den Zeitplan für die Eröffnung des dritten MAIKAI ein bisschen durcheinandergewirbelt. Davon ließen sich Daniel und Lukas allerdings nicht entmutigen. Denn die veränderten Kundenanforderungen (und -ansprüche) stünden mit der Philosophie von MAIKAI in bestem Einklang. Daniel: „Corona war für uns wie die Bestätigung für unseren Ansatz. Wir wollen durch unser Konzept die Verbesserung von Fitness und Gesundheit so einfach umsetzen, dass jeder, egal ob Anfänger oder Profi, ob dick oder dünn, ob alt oder jung, sein persönliches Trainingsziel erreichen kann.“ Gründer sehen präventiven Ansatz Lukas drückt es so aus: „Gesundheit muss wieder in die Hände der Menschen. Wir sind dankbar für Ärzte und Therapeuten, aber wir wären noch viel glücklicher, wenn wir durch eigene Initiative, durch Prävention, viele, viele Arztbesuche vermeiden könnten.“
››› Fitness-Levels: Kunden durchlaufen eine klare,
nachvollziehbare Customer Journey, ähnlich eines Lehrplans in den Bereichen Training, Ernährung und Biohacking. ››› Personal Training Light: Betreuung steht im Vordergrund, im Schnitt kümmert sich ein Health Coach um nicht mehr als acht Mitglieder gleichzeitig. ››› Apps: Alle Trainings sind messbar und zeigen den Kunden sofort ihren Fortschritt auf. ››› Boutique-Style: MAIKAI versteht sich als „Trainingswohnzimmer“ für den Kunden. Die dezente Ästhetik und die angenehme Atmosphäre im Studio machen gleich noch mehr Lust aufs Trainieren. Alles ist so einfach und leistbar in „schaffbare Levels“ verpackt, dass es auch für Anfänger oder zeitlich eingespannte, erkrankte oder untrainierte Personen klappt. Daniels Fazit: „Bei MAIKAI trainieren wir schlau, regelmäßig und sehr gut betreut.“
In Österreich leide heute jeder fünfundzwanzigste an einer Form von Krebs, jeder siebte bekomme Diabetes, und gut die Hälfte aller Erwachsenen hätten mit Rückenschmerzen zu kämpfen. Lukas: „Zugleich zeigt uns die Wissenschaft, dass Kraft- und Beweglichkeitstraining das Potenzial hat, einem großen Teil dieser Erkrankungen entgegen zu wirken. Trotzdem trainieren nur ca. zehn Prozent der Menschen in Studios, und der große Teil davon hört nach kurzer Zeit wieder auf.“ Das MAIKAI-Konzept Daniel und Lukas von MAIKAI sind sich sicher, mit ihrem ganzheitlichen Konzept einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung zu gehen. Sie setzen dabei auf folgende Faktoren: ››› Voll vernetzte Fläche: Alle Kunden trainieren
durch High-Tech-Geräte (EGYM, Fle-xx, Matrix etc.) sportwissenschaftlich nahezu perfekt und zudem durch geführte Bewegungen besonders sicher, was gerade Anfängern und älteren Kunden zugutekommt.
Kontakt MAIKAI – MORE THAN FITNESS Schießstandstraße 68, 5061 Elsbethen / Salzburg www.maikai.at , hallo@maikai.at
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Best Practice: Fitness für Genießer
››› Josef Husli
Kernkompetenz: Gesundheitszentrum
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Josef Husli, zusammen mit Anette Husli Krohmer Geschäftsführer und Inhaber vom fazz Medical Fitness, fokussiert auf die Zielgruppe 40+. Die medizinische Fitness allein ist es nicht, worauf sich das Gesundheitszentrum ausrichtet. Erklärtes Ziel ist ein ganzheitliches Konzept individuell für jeden Kunden, um lange gesund und fit zu bleiben.
Wandel von der sogenannten „Muckibude“ in den 1980er- und 1990-Jahren zum Gesundheitszentrum im 21. Jahrhundert. In der Nordstadt hatte er 1989 das Fitness Center Nord gegründet, zog dann aber zur Jahrtausendwende in einen Neubau in der Südstadt und errichtete dort das fazz Medical Fitness. Die Namensgebung unterstreicht die veränderte Positionierung.
Das fazz Medical Fitness liegt im Gewerbegebiet von Singen, einer Industriestadt im Kreis Konstanz, Baden-Württemberg, in der Nähe des Bodensees. Nicht die körperliche Fitness steht für für die Inhaber Anette Husli Krohmer und Josef Husli mit einem breit aufgestellten Team im Vordergrund, sondern das gesunde Altern. Josef Husli vollzog selbst den
Hier im Süden der Stadt beschäftigt der 63-Jährige mittlerweile 25 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit. Es sind in erster Linie Trainer, Sportwissenschaftler, Fitnessökonomen und eine Ernährungswissenschaftlerin. 10 Jahre lang hatte er auch Physiotherapeuten in seinem Team. Allerdings lohnt sich für den Geschäftsmann keine eigene Therapieabteilung und die Nähe zur Schweiz, in der Physiotherapeuten um
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ein Vielfaches verdienen, tat ihr Übriges, sodass er sich in eine andere Richtung entwickelte. Das fazz bietet auf 1.800 Quadratmetern gleich mehrere verschiedene Zirkel zum Trainieren an. Kunden können ihr Krafttraining an unterschiedlichen Geräten absolvieren, gleichzeitig steht ihnen aber auch eine Sauna innen und außen zur Verfügung sowie kosmetische Behandlungen und Ernährungsberatung. Alles unter der Maxime: Gesundheit ist alles! Rehakurse runden das Angebot ab. TT-DIGI traf sich mit Josef Husli zu einem persönlichen Gespräch.
Josef Husli: Seit über 30 Jahren ist es unser Ziel, im Kompetenzzentrum für Gesundheit unseren Mitgliedern mit ganzheitlichen Konzepten, optimale Lösungen zu bieten. Lösungen, die es leicht machen, einen gesunden Lebensstil und eine attraktive Ausstrahlung bis ins hohe Alter zu genießen. Wir begleiten unsere Kunden Schritt für Schritt und berücksichtigen ihre individuellen Wünsche und Ziele. Der Alltag verlangt genug von ihnen, deshalb soll es ihnen mit unserem ganzheitlichen Ansatz leicht gemacht werden. TT-DIGI: Welche besonderen Maßnahmen bieten Sie an?
TT-DIGI: Herr Husli, wie war die Wiedereröffnung? Josef Husli: Im Juni waren unsere Mitglieder äußerst vorsichtig, bedacht und verhalten im Umgang mit dem Trainingsgeschehen. Im zweiten Monat stieg die Besucheranzahl langsam an. Die Freude über das beginnende Training ist bei allen enorm groß, alle vermissten das Training sehr. Selbst Rehasport konnten wir ja nicht mehr anbieten. Aber wir blieben per E-Mail und Telefon mit den meisten der Kunden in Kontakt. TT-DIGI: Haben Sie Videokurse angeboten? Josef Husli: Ja, im Fitnesskurs-Bereich nahmen wir viele eigene Kurse auf und boten life Yoga-Kurse exklusiv für unsere Mitglieder an. TT-DIGI: Sie haben sich als Kompetenzzentrum für Gesundheit positioniert?
Josef Husli: Zu den Leistungen des Gesundheitszentrums zählt seit Neuestem ein sogenannter ZellCheck. Das ist unseres Erachtens eine ideale Ergänzung der Eingangs- und Bedarfsanalyse im gesundheitsorientierten Fitnessbereich. Er basiert auf der Spektralfotometrie und ermöglicht eine stabile, reproduzierbare Messung der wichtigsten Mineralien und toxischen Metalle, direkt auf Zellebene. Dadurch lassen sich Trainingsprogramme sinnvoll anpassen und Ernährungsrichtlinien auf die Bedürfnisse des Trainierenden einstellen. Zudem bieten wir Sportdiagnostik an, chipgesteuerte Trainingsgeräte und eine Medical Health & Therapie Lounge mit Körperanalyse, Überwassermassage und Unterdruckbehandlungen. Hinzukommt eine spezielle Ganganalyse mit Personal-Training-Stunden. Wir integrieren die Zusatzangebote in das persönliche Training. Je nach Bedarf und individueller Befundung werden sie mit in das ganzheitliche Konzept eingebunden. TT-DIGI: Welche Kundengruppe wollen Sie in erster Linie mit diesem Konzept ansprechen? Josef Husli: Unsere Zielgruppe ist 40+. Vorwiegend gibt es die Programme für die Generation über 40 Jahre, um im Alltag fit und gesund zu bleiben. Wir haben hier das Training zum Genießen. Eben war man noch jung, kräftig und voller Energie. Wer kennt das nicht? Eingespannt in Pflichten wurde vieles auf später verschoben. Plötzlich ist es dann später und endlich wäre Zeit, die Früchte der fleißigen Jahre zu ernten – jedoch der Körper ist nicht mehr so fit, wie man sich das wünschen würde. Jetzt wäre eine Zeitmaschine schön, die den Körper
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– und nur ihn, denn die Lebenserfahrung möchte man ja behalten – 20 Jahre zurückschickt. Was ist die letzten 20 Jahre passiert? Stress wurde zum Alltag durch Druck von außen und durch den Druck, den man sich selbst macht. Hinzu kamen nährstoffarme Nahrungsmittel oder auch Umwelteinflüsse. Zahlreiche Faktoren können für die Körperzellen Stress bedeuten und lassen sie schneller altern. Wie legt man nun den Schalter um und bringt den Körper wieder auf Vordermann?
nesstraining. Das Training ist nur ein kleiner Aspekt eines ganzheitlichen Konzepts. Der Schlaf, das Stressempfinden, Ernährungsgewohnheiten, hormonelle Veränderungen oder einseitige körperliche Belastung, alles rückt bei uns in den Fokus. Die Belohnung soll ein fittes, gesundes Leben sein und eine attraktive und jugendliche Ausstrahlung, in jedem Alter! TT-DIGI: Welchen Stellenwert nimmt der Rehasport in Ihrer Einrichtung ein?
TT-DIGI: Was bieten Sie diesen Menschen an? Josef Husli: Es gibt ihn: den Weg, auf gesunde Art und Weise älter zu werden. Unsere Methode tut genau das! Und dabei sind Diäten, Verzicht und hartes Training tabu! Bei uns lernen die Mitglieder eine völlig neue Balance aus Regeneration, Ernährung und Bewegung kennen, die ihre Zellalterung entschleunigt und für ein gesundes, langes Leben sorgt. TT-DIGI: Gleichzeitig stehen hier einige Gerätezirkel und Geräte für das Krafttraining, wie ist das zu verstehen? Josef Husli: Wir nennen es die Fitness für Genießer. Unsere Kunden sollen sich nicht strikte Diäten oder harte Trainingspläne auferlegen. Das ist der falsche Weg! Zahlreiche Angebote im Markt fokussieren nur eine Methode und lassen die Ganzheitlichkeit außer Acht. Manchmal ist sogar Schlafen wichtiger als Fit-
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Josef Husli: Das fazz Medical Fitness ist einerseits gut vernetzt mit den Unternehmen in Singen und Umgebung, andererseits arbeiten wir gut mit vielen Ärzten sowie Krankenkassen zusammen. Das ist eine hervorragende Symbiose, die das Konzept ergänzt. Das Thema „Rehasport“ wird mit laufenden Verordnungen über den Kursbereich abgefangen. Medical Fitness und Rehasport befruchten sich gegenseitig stark. Ziel ist es, weiter, die Rehasportler zum Gesundheitstraining zu führen und sie damit dauerhaft in den Club zu integrieren. Aber auch durch zahlreiche Vorträge im Gesundheitszentrum, bei denen die Wissensvermittlung zu Ernährung oder Stärkung des Immunsystems im Vordergrund steht, wird das fazz Medical Fitness seinem Ruf als ganzheitlicher Gesundheitsanbieter gerecht. Vielen Dank für das Gespräch. Das Interview führte Reinhild Karasek.
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MarketingMöglichkeiten mit dem G 886 Crosstrainer von SportsArt
Wenn der Crosstrainer Strom erzeugt Nachhaltigkeit spielt auch in der Fitnessbranche eine immer größere Rolle. Da passt ein Gerät wie der G 886 Crosstrainer von SportsArt als Stromerzeuger gut ins Konzept. Das Trainingsgerät besticht neben seinem Design auch mit Funktionalität. Auf dem Crosstrainer sind drei verschiedene Bewegungsarten möglich. Das Besondere ist aber seine Eigenschaft als Stromerzeuger. Das Gerät lässt sich direkt an den Stromkreislauf im Studio anschließen und leistet so einen kleinen Anteil am Energieverbrauch. Als Höchstleistung sind 200 Watt möglich, die beispielsweise den Betrieb von zwei Kühlschränken ermöglichen können. Mit „Green Fitness“ punkten Auch wenn die Energieeinsparung marginal daher kommt, lässt sich das Gerät doch nutzen, um neue Zielgruppen zu erschließen. Als Teil eines nachhaltigen Konzepts von „Green Fitness“ passt es gut zu
weiteren Aktionen wie Plastikverzicht oder Wassereinsparung. Manche Studios spenden beispielsweise die Ersparnis an Strom für einen guten Zweck und sorgen so neben einem guten Image auch für besondere Motivation der Mitglieder. Der G 886 ist Teil ECO-POWR™-Line von SportsArt und wird in Deutschland von der Firma MEDEX vertrieben. Kontakt MEDEX Fitness GmbH Zentrale Reinsberg Mörnerstr. 15, D-09629 Reinsberg Tel: 03 73 24 - 829 839, Fax: 03 73 24 - 829 840 info@medex-gmbh.com www.medex-gmbh.com
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Über die Partnerschaft von SK Gaming und Matrix
Wie ESportler sich fit halten Der virtuelle Sport boomt in Deutschland. Im Zuge der Professionalisierung wird auch für ESportler der Faktor Fitness immer wichtiger. Deutschlands erfolgreichstes ESport-Unternehmen SK Gaming setzt seit 2019 auf eine Partnerschaft mit dem Gerätehersteller Matrix. Ein Ortsbesuch.
Seit knapp zwei Jahren hat SK Gaming seinen Firmensitz im linksrheinischen Köln-Lindenthal am Rande eines Villenviertels. 15 Mitarbeiter kümmern sich hier um die Belange der Gamer. Im Herbst 2019 wurden die großzügigen Räumlichkeiten um einen
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››› SK Gaming Manager Alexander Müller und Volker Lichte (r) von Matrix
ausgezeichneten Fitnessbereich erweitert. Für SK Gaming-Manager Alexander Müller spielte Fitness schon immer eine wichtige Rolle, aber durch das neue Leistungszentrum habe man ein anderes Niveau
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erreicht. Im August 2019 übernahm mit Yann-Benjamin Kugel ein echter Experte den Fitnessbereich. Der 40-Jährige arbeitete unter anderem bereits als Athletiktrainer für die deutsche Fußballnationalmannschaft.
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Viele Möglichkeiten im neuen Fitnessbereich Zusammen mit Volker Lichte von Matrix wurde ein Konzept entworfen. Nach einem Besuch im beeindruckenden Matrix-Showroom in Frechen bei Köln entstand dann ein etwa 50 qm² großer Fitnessbereich, der stetig erweitert und vergrößert werden soll. Zuletzt kam ein Kabelzug hinzu, zuvor gab es bereits Geräte für Cardio- und Krafttraining sowie einen Hantelbereich. Für Lichte bedeutete die neue Partnerschaft eine neue Herausforderung, die er aber voller Überzeugung angegangen ist. Der ganzheitliche Ansatz von SK Gaming mit der Balance zwischen Gaming und Fitnesstraining hat dazu beigetragen, dass dieses Konzept inzwischen Vorbildcharakter für den ESport hat. Sport als Teil der 360-Grad-Betreuung Bei SK Gaming ist nämlich Fitness fester Teil der Routine. Das Unternehmen setzt dabei auf Freiwilligkeit und Motivation durch Training in der Kleingruppe. Einmal in der Woche ist Fitnesstraining fest im Plan verankert, ansonsten dürfen die ESportler
und Coaches durch Übungen und Messungen bei einem dreitägigen Assessement-Center geprüft. Die so gewonnenen Erkenntnisse – etwa zu Dysbalancen – werden in die Trainingspläne eingebaut. Der Tagesablauf Neben individuellen Trainingsplänen erhalten die ESportler im Rahmen einer 360-Grad-Betreuung auch Ernährungspläne. Ihr normaler Arbeitstag ist fest strukturiert. Nach einem gemeinsamen Frühstück folgt eine Aufwärmphase. Der erste Gaming-Trainingsblock sieht drei 45-minütige Einheiten und jeweils anschließende 15-minütige Besprechungen vor. Nach dem Essen folgt die zweite Trainingseinheit. Abends bleibt dann Zeit - zum Beispiel für das Workout an den Matrix Geräten Fitnesstraining.
das Angebot nutzen, wann und wie sie wollen. Und das machen sie laut Manager Müller auch regelmäßig. Für Müller dient das Training einerseits der Leistungsverbesserung. Hier wird beispielsweise das Augenmerk auf eine höhere Konzentrationsfähigkeit gelegt. Sport sei aber ebenso wichtig als Ausgleich zur Arbeit am Bildschirm und zum Stressabbau. Die Lage direkt am Kölner Grüngürtel ermögliche auch Bewegung im Freien. Die ESportler werden auch von einem medizinischen Team betreut. Bisher habe es aber noch keine schwere Verletzung gegeben. Der ganzheitliche und präventive Ansatz scheint sich auszuzahlen. Regelmäßige Fitnesstests Zweimal im Jahr wird der Fitnessstand der etwa 40 bis 50 Spieler
SK Gaming in der VBL SK Gaming tritt bei Meisterschaften in verschiedenen Spielen an. In der Virtual Bundesliga (VBL) stellt SK Gaming das Fifa-Team des 1. FC Köln. Insgesamt treten dort in diesem Jahr ab dem 10. November 26 Teams aus der ersten und zweiten Bundesliga an. Nach einer Vorrunde können sich acht Teams über Playoffs für das Finale im März 2021 qualifizieren. SK Gaming peilt mit einem ähnlichen Kader wie im Vorjahr zumindest die Playoffs an. Dann komme es laut Müller auch auf das Glück an – und vielleicht auch auf den Faktor Fitness. Philipp Hambloch www.sk-gaming.com www.matrixfitness.eu
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››› Isokinetik kann bei der Diagnostik eingesetzt werden
Ein Blick auf die Entwicklung des Isokinetischen Trainings
Die Isokinetik ist tot, es lebe die Isokinetik! Ich weiß nicht, ob Sie diesen Spruch kennen, er geht zurück auf Monarchien und den Umstand, dass der eine Regent gegangen bzw. gestorben ist, das Volk aber auch die Sicherheit haben soll, dass es einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin gibt. Und ich finde, das trifft den Nagel ziemlich gut beim Thema Isokinetik. Die Geschichte der Isokinetik geht weit zurück in die 1960er Jahre und ist eng mit den amerikanischen Firmen CYBEX und Biodex verbunden. In den USA fanden die Geräte schon viele Jahren Anwendung, bevor die Welle der isokinetischen Test- und Trainingssysteme auch in Deutschland ankam. In den 1980er und 1990er Jahren war die Methode Isokinetik in der Diagnostik und der Therapie von orthopädisch-traumatologischen Patienten fest etabliert. Vor allem
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in den ambulanten und stationären Rehabilitationseinrichtungen von Sportlehrern oder Sporttherapeuten (heute Diplomsportwissenschaftler mit dem Schwer-
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punkt Rehabilitation und Prävention) genutzt, sind sie seitdem nicht mehr aus der medizinischen Trainingstherapie wegzudenken. Aber auch Olympiastützpunkte
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und Leistungszentren des Sports nutzen die Geräte zur Leistungsermittlung, zum Training und zur Therapie. Aber was ist eigentlich Isokinetik? Der Begriff stammt aus dem Griechischen: Die Vorsilbe „Iso“ wird mit der Bedeutung „gleich“ und „kinetikos“ mit „die Bewegung betreffend“ übersetzt. Hier ist die gleichbleibende Bewegungsgeschwindigkeit (exakter: Winkelgeschwindigkeit) während des Tests bzw. des Trainings gemeint. Mithilfe der Isokinetik können Muskelaktionen der beugenden und streckenden Muskulatur in einem Übungsaufbau unter standardisierten Bedingungen registriert werden. Die Diagnostik ist somit zur Einschätzung des neuromuskulären Funktionsstatus besonders geeignet und ermöglicht die Objektivierung, Verlaufskontrolle und Steuerung des Trainings. Mithilfe isokinetischer Systeme lassen sich Kraft-, Arbeits- und Leistungswerte im konzentrischen und exzentrischen Modus erfassen und Muskelkraftverhältnisse ermitteln. Besonders wertvoll sind die Aussagen im Zusammenhang mit einem Rechts-LinksVergleich der Extremitäten (gerade auch bei Verletzungen) oder der Rumpfmuskulatur und bei der Einordnung von antagonistisch wirkenden Muskelgruppen (Beuger/Strecker). Kann man Isokinetik abrechnen? Es gab eine Zeit, da setzten viele Ärzte die Systeme zur genaueren Diagnostik und vor allem zur besseren Bestimmung von Therapie-
und Trainingsplänen ein. Ihnen steht immer noch bei der Abrechnung ihrer Leistungen (für Privatpatienten oder Selbstzahler) die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) zur Verfügung, die unter den Kennziffern 842 „Apparative isokinetische Muskelfunktionsdiagnostik“ (ca. 100 EUR bei 3,5-fachen Hebungssatz) und Kennziffer 558 „Apparative isokinetische Muskelfunktionstherapie“ (ca. 17,50 EUR bei 3,5-fachen Hebungssatz) vorge-
sehen haben. In den ambulanten und stationären Rehabilitationszentren sieht die separate Abrechnung schon schwieriger bzw. schlechter aus. Hier sind bei einem Test für die Berufsgenossenschaften (so genannter BGReport) noch knapp 15 EUR „drin“. Quo vadis Isokinetik? Ohne Zweifel besitzt die Isokinetik nach wie vor einen bedeutenden Stellenwert in der Therapie,
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aber auch beim Training und der Diagnostik im Leistungssport. Des Weiteren haben sich auch in der arbeitsplatzbezogenen Rehabilitation neue Tools beziehungsweise Adapter bewährt. Es gibt viele Isokineten: Ca. 850 Systeme wurden in den letzten 30 Jahren allein in Deutschland installiert. Davon sind mindestens die Hälfte auch noch ‚am Leben‘ und dienen nicht nur als Zulassungsgerät für die Unfallversicherer/Berufsgenossenschaften. Die Lobby und Poleposition der Isokinetik ist definitiv vorbei, heute kann man auch Trainingsgeräte nutzen mit integrierten Testverfahren oder man installiert andere Testsysteme ‚All in One‘. Die Isokinetik-Community Wer heute noch Isokinetik verwendet, der ist ein Fan. Wer heute noch Isokinetik verwendet, der bezieht Position für seine eigene Positionierung, aber auch für die Sportwissenschaft und die Sportmedizin. Wer heute noch die Systeme einsetzt, der will auf dem Gebiet der Rehabilitation herausragende Ergebnisse erzielen für seine Patienten und der hat Verbindung zum Sport und weiß, dass die Vielseitigkeit in Analyse, Therapie und Training der Isokineten unerreicht bleibt und dies auch dem Olympiastützpunkt oder dem Leistungszentrum im Spitzensport nicht unerkannt bleibt.
Wer heute noch Isokinetik einsetzt, der will aber auch Teil einer Community sein, einer aktiven TaskForce, die sich nicht (nur) nach den Regularien der Leitungsträger richtet, sondern die Ergebnisse – und zwar hervorragende – erzielen will. Ganz meiner Maxime, Nutzenoptimierung bringt automatisch Gewinnoptimierung, aber das nur nebenbei… Auch deshalb werden verstärkt Alternativen zu den amerikanischen Systemen aus deutscher Produktion gesucht: schnelleres Reagieren, günstigerer Service und Ersatzteile, deutsche Handbücher und Schulungen, sichere Ansprechpartner im Land – das alles sind Vorteile der deutschen Hersteller. Summary und Ausblick Nie waren die isokinetischen Test- und Trainingssysteme ausgereifter und technisch hochwertiger als heute. Die Anzahl der Nutzer hat sich nur gelinde verringert, die Qualität ihrer Arbeit deutlich erhöht. Die European Interdisciplinary Society (www.eiscsa.com), die aus der
European Isokinetic Society hervorgegangen ist, bietet allen Interessierten eine wissenschaftliche und organisatorische Plattform, um in Zukunft wieder stärker den inhaltlichen Gewinn durch die Arbeit mit der Isokinetik zu verdeutlichen und dadurch auch auf politischer Ebene „Gehör zu finden“. Die Firma Stolzenberg, die exklusiv den aus Deutschland von der Firma TUR produzierten ISOFORCE vermarktet, hat in diesem Jahr 2020 eine Workshop-Reihe initiiert, die den Aufbau einer ‚neuen‘ Isokinetik- Community zum Ziel hat. Alles in allem sehr positive Anzeichen, dass die Isokinetik weiterleben wird und sich prosperierend entwickelt. Diesmal nicht per Ziffer aus einer Gebührenordnung heraus oder weil es Zulassungsvoraussetzung für die Reha ist, diesmal aus dem sehr guten therapeutischen und diagnostischen Gefühl heraus, etwas Wichtiges dem Patienten und Sportler nicht vorenthalten zu können. Thomas Kotsch
Autor
Thomas Kotsch berät als „Der PhysioKotsch®“Praxisinhaber und Therapeuten bei Erweiterungen der Physiopraxis um Trainingsgeräte deutschlandweit. Seit vielen Jahren ist er als Gutachter/Sachverständiger sowie Konzept- und Strategieberater im Gesundheitswesen (Klinik, Reha, Studios) tätig. Er ist Key Account Deutschland bei der Stolzenberg GmbH und Inhaber der aconcept GmbH Unternehmensberatung Potsdam.
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NEWS aus der Welt der DIGITALISIERUNG
I Digitales Marketing 2.0 Schranz Control hilft bei der Erstellung von Websites für Fitnessstudios und Physiotherapie-Praxen, um die Zielgruppen optimal zu erreichen. Der Service kann gegen eine monatliche Mietgebühr in den Varianten Basic, Business und Premium genutzt werden und enthält auch Experten-Support. Weitere Informationen erfragen Sie dazu gern per E-Mail. E-Mail: n.weis@schranz-control.de, www.schranz-control.de
I Digitales Heimtrainingsprogramm Die Plattform für ein professionelles digitales Trainingsprogramm für zu Hause, NextPhysio, hat ein Update erhalten. Der wichtigste Baustein ist die Integration von drei zentralen Trainingskursen zu Knie, Hüfte und Wirbelsäule mit verschiedenen Schwerpunkten und vor allem variierbaren Schwierigkeitsgraden, sodass die Übungen auf die individuellen Bedürfnisse eingestellt werden können. Die von erfahrenen Therapeuten entwickelten Programme beinhalten ein dreimonatiges Training für die Hausaufgabenübungen der Patienten zu Hause. Jede Woche schaltet sich eine neue Übung frei, die in drei verschiedenen Schwierigkeitsgraden (einfach, mittel, schwer) absolviert werden kann. www.nextphysio.de
I Statistik zur Internetnutzung 60 Sekunden vergehen schnell – aber in dieser Zeitspanne passiert im Internet eine Menge. Auf Basis von Schätzungen, die bei Visual Capitalist veröffentlicht worden sind, werden bei Instagram rund 347.000 neue Stories veröffentlicht, mit dem Messenger WhatsApp verschicken Nutzer 41,6 Mio. Nachrichten und per E-Commerce werden 1 Mio. US-Dollar Umsatz generiert. Für das Jahr 2021 wurde prognostiziert, dass die Zahl der Internetnutzer bis auf rund 4,14 Milliarden steigen wird. Die Region mit den meisten Internetnutzern weltweit war Ende 2018 Asien mit geschätzt 2,16 Milliarden Onlinern. Allein in China lag die Zahl der Internetnutzer im Jahr 2017 bei rund 772 Millionen. Die Region mit den zweitmeisten Internetnutzern war Europa mit geschätzt rund 705 Millionen Onlinern. Die Anzahl der Internetnutzer in Nordamerika war mit geschätzt rund 346 Millionen in etwa halb so groß. www.statista.com
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››› ADVERTORIAL
Einfach zur eigenen StudioApp mit GYM X Laut einer aktuellen Studie sind schon mehr als 81% der Deutschen Smartphone-Nutzer. Ein Großteil aller Fitnessstudios taucht aber noch nicht auf dem Smartphone der eigenen Mitglieder in Form einer eigenen Studio-App auf. GYM X hat nun eine Lösung. Eine selbst konzipierte App benötigt Investitionen im mittelhohen fünfstelligen Bereich plus die monatlich anfallenden Kosten für die Wartung etc. Dieses große Finanzvolumen ist vor allem für inhabergeführte Fitnessstudios betriebswirtschaftlich nicht umsetzbar. Eine App für eine monatliche Grundgebühr Hier setzt der Kerngedanke von GYM X an: Was wäre, wenn man den Studios für einen geringen monatlichen Beitrag eine Art AppGrundgerüst zur Verfügung stellen könnte, die sich grafisch sowie inhaltlich an das eigene Studio personalisieren lässt? Die Fitnessstudio-Betreiber könnten eine eigene Studio-App anbieten und die Fitnessbranche würde einen wichtigen Schritt im Bereich der Digitalisierung nach vorne machen. GYM X war geboren. Start im April 2020: Kostenfreie Startphase Ende April 2020 ging die erste GYM X App-Version online. Um
die wegen Corona geschlossene Fitnessstudios bestmöglich digital zu unterstützen, baten wir jedem Inhaber die Nutzung unserer App während des Lockdowns sowie vier Wochen danach komplett kostenfrei und unverbindlich an. Uns war es wichtig, den Studios schnell digital unter die Arme zu greifen.
Kontakt: www.gymx-app.com info@gymx-app.com Hier geht’s zur 14tägigen Gratis-Demo mit kostenfreier AppErstkonfiguration:
GYM X ist ein 2020 gegründetes FitTech Start-Up, welches in Meerbusch bei Düsseldorf seine Wurzeln hat. Die Gründer Nico Gumlich (28) und Dennis Weber (26) haben sich 2013 bei der Startschulung von Bodystreet in München kennengelernt. Bild rechts. Die mittlerweile gemeinsamen +16 Jahre Berufserfahrung in der Fitnessbranche und die unternehmerische Verbindung ließ die beiden im Spätsommer 2019 auf eine Idee im Bereich der Fitness-Digitalisierung kommen.
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Betreutes Training durch die erste künstliche Intelligenz der Fitnessbranche Gerade jetzt durch die Covid19-Krise wurde bewiesen, dass die Digitalisierung in großen Schritten voranschreitet und zwar in jeglichen Bereichen und Lebenssituationen. Auch in der Fitnessbranche wurden Möglichkeiten aufgedeckt, die Trainingsbetreuung für sowohl Mitglieder und Patienten als auch Trainer und Therapeuten so einfach wie möglich zu gestalten. Technogym beweist, dass das Unternehmen auch in Krisenzeiten weiterhin an Innovationen glaubt und investiert in die Weiterentwicklung bestehender Produkte, um neue Geschäftsmodelle zu ermöglichen, die Betreiber dabei unterstützen können, ihre Kunden weiterhin an sich zu binden. n Doch wonach suchen die Menschen eigentlich? Sie suchen nach einem vollkommen personalisierten Training, ohne dabei dauerhaft auf einen Trainer angewiesen zu sein, aber dennoch effizient und in kürzester Zeit ihre Ziele erreichen zu können. Zwei Jahre nach dem Product Launch des Biocircuit präsentiert Technogym die Weiterentwicklung des Produktes, die dem Nutzer genau dieses Trainingserlebnis verspricht. Biocircuit Free beinhaltet den bereits bekannten intelligenten BIODRIVE-Antrieb, der auf einer revolutionären Luft- und Raumfahrttechnologie basiert und durch eine umfassende Biomechanik maßgeschneiderte Trainingseinheiten für jede Zielgruppe ermöglicht. Biocircuit Free verfügt als erste Gerätelinie im Markt über eine künstliche Intelligenz (Technogym Coach). Diese gestattet im Rahmen eines einmaligen Einstellungsprozesses, der durch präzise Videoanleitungen gesteuert wird, die Trainings-
Christian Schröder,
Digital Sales Manager, Technogym Germany GmbH
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erfahrung für den Nutzer. Durch automatische Anweisungen und integrierte Progressionen (Erhöhung des Arbeitsgewichtes oder der Wiederholungsanzahl, Variation der Übungen) führt der Technogym Coach den Benutzer durch den Trainingsverlauf, um ihn dabei zu unterstützen, seine Ziele effizient und schnell erreichen zu können. Somit können die neuen Geräte beispielsweise Widerstandsbänder imitieren, ein PyramidenTraining abbilden oder aber auch vorgefertigte Programme, wie Start Moving, Lose Weight, Tone Your Body, Boost Performance und Stay Young anbieten, um die Bedürfnisse der Nutzer direkt und kompakt abdecken zu können. Und genau das macht die künstliche Intelligenz der Geräte von Technogym einzigartig: Ein angeleitetes, effektives und mitreißendes Trainingserlebnis ohne Trainer und ohne physische Einweisung. Eben einfach das passende Trainingsprogramm für jede einzelne Zielgruppe.
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››› DIGITALISIERUNG
Teil 3
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Die Auswirkungen und Chancen der Digitalisierung auf die Fitness-Branche
eigene Bewegung erheben. Die sportliche Betätigung kann dabei also sehr genau gemessen werden.
genau auf einen bestimmten Trainingsplan abstimmen. Der Sport kann mit dem aktuellen Ernährungsplan gekoppelt werden, so dass alle Kalorien verbrannt werden. Die digitalen Geräte erlauben auch das Aufstellen eigener Rekorde und sorgen so für manche Herausforderung sowie einen besonderen Spaßfaktor.
Das sorgt dafür, dass Sie Ihren Kunden sehr individualisierte Angebote machen können. Das Gerät oder der professionelle Trainer kann die Übungen pass-
Verbinden Sie Spaß mit Sport Alles dies wirkt sich auf die Fitness-Branche aus. Aber es bietet auch sehr konkrete Ansatzpunkte für ein neues Marketing für
Digital angebundene Geräte im Studio bieten dem Betreiber und den Mitgliedern einige Vorteile. Im dritten Teil seiner Serie zur Digitalisierung geht Sanjay Sauldie näher ein auf individualisierte Angebote und den Communitygedanken beim Fitnesstraining.
Immer mehr Programme messen die Fitness der Nutzer. Sie erheben die persönlichen Übungen sowohl privat wie auch beim Aufenthalt im Studio. Die Digitalisierung dringt dabei bis zu den Geräten vor. Mit der richtigen technischen Ausstattung können Kunden mit ihrem Smartphone die Geräte bedienen und die
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››› DIGITALISIERUNG
Die individuellen Angebote müssen dank Digitalisierung nicht so umfangreich geplant werden. Die Technik nimmt hier viel Arbeit ab und sorgt für Gesundheit im digitalen Zeitalter. Das gut geplante Marketing für Fitness-Studios kann so auch zu einer Verbesserung der eigenen Arbeitsfähigkeit führen. Das Sportmarketing schlägt damit gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Einerseits lässt digitales Marketing für FitnessStudios diese als smarte und intelligente Einrichtung erscheinen und zieht so mehr Kunden für Fitness-Studios. Andererseits kann die Digitalisierung ein breites Bild über die indi-
viduelle Leistungsfähigkeit und Motivation der Kunden bieten. Damit lässt sich manches Trainingsprogramm schneller und präziser planen. Die individualisierten Angebote können den Kunden wiederum wichtige Hinweise für ihre sportliche Betätigung außerhalb des Fitness-Studios geben. Auf diese Weise entwickelt das Marketing mit digitalen Instrumenten eine breitere Wirkungsmächtigkeit. Die Kunden profitieren davon mit einer nachhaltigen Unterstützung der Gesundheit im digitalen Zeitalter. Digitalisierung stärkt die Community und schafft Zusammenhalt Die Digitalisierung ermöglicht einerseits Nutzern individuelle Übungen im Alltagsleben wie im Fitnessstudio. Andererseits schaffen die sozialen Netzwerke und Apps auch eine neue Community. Über die technischen Möglichkeiten ist es heute eine Leichtigkeit, gemeinsam mit Interessierten sportlich aktiv zu werden. Das Knüpfen solcher Netzwerke trägt
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Fitness-Studios. Bei dieser Art von Sportmarketing können Sie Spaß mit Sport verbinden und so ein umfassendes Konzept für Gesundheit im digitalen Zeitalter bieten. Dieses sollten Sie beim Marketing für Fitness-Studios deutlich machen. Dann wird Ihnen das Marketing mehr Kunden für Fitness-Studios verschaffen.
dazu bei, dass sich Menschen zum Sport verabreden. Anstatt alleine aktiv werden zu müssen, können sich so Gruppen finden. Wer dies wünscht, kann damit seine Motivation zum Sport gezielt steigern. Vielen Menschen hilft dies, regelmäßiger Sport zu treiben. Wer mit Freunden zusammen Sport betreibt, bleibt sprichwörtlich eher am Ball. Diese Möglichkeit treibt an und bringt an sich bereits mehr Kunden für Fitness-Studios. Aber ein professionelles Sportmarketing kann sich diese Möglichkeiten auch bewusst zu Nutze machen. So kann die Fitness-Branche beispielsweise Möglichkeiten zur gezielten Vernetzung über entsprechende Apps anbieten. Gesundheit im digitalen Zeitalter trägt dann gleichermaßen dazu bei, Bekanntschaften zu knüpfen und neue Freunde zu finden. Vernetzung und Motivation der Mitglieder Ein Fitness-Studio mit dieser Unterstützung bietet auch Menschen ohne sportaktive Freunde die Möglichkeit, einen passenden Kreis über das Fitnessstudio zu finden. Mit den passenden Netzwerken lassen sich auch bei Ausflügen oder Urlaub in anderen Städten diese Netzwerke nutzen. Aber auch wer in sozialen Netzwerken seine Erfahrungen mit dem Sport teilt, erfährt einen besonderen Zusammenhalt. Viele Menschen setzen sich bei ihrem Sport besondere Ziele. Diese werden von ihnen genutzt, um Stück für Stück sportlicher zu werden. Mit dem Erreichen der Zwischenziele motivieren sich die Menschen.
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Aktionen mit Hashtag begleiten Effizientes Marketing für FitnessStudios kann die Kunden gezielt bei diesen Vorhaben unterstützen. Mit den richtigen Aktionen oder Hashtags bietet die Digitalisierung dafür die beste Möglichkeit. Ein Hashtag ist ein bestimmtes thematisches Stichwort, mit dem eine bestimmte Aktionswoche bezeichnet werden kann. Das Kennwort kann dann von allen verwendet werden, die sich an der entsprechenden Aktion beteiligen. Über den Querverweis werden Freunde in den sozialen Netzwerken dann auf die Aktion aufmerksam und erhalten so einen tieferen Eindruck. Bei Aktionswochen mit einem bestimmten Hashtag können Menschen sich über das Internet schnell über den Kontext einer Sache informieren und zugleich einen persönlichen Eindruck aus dem Leben ihrer Freunde erhalten. Marketing für Fitness-Studios hat hier heute ein einfaches Spiel. Das Marketing für Fitness-Studios muss sich hier lediglich um die Planung, schönes Bildmaterial wie auch Informationen zu Gesundheit im digitalen Zeitalter kümmern. Wer eine gute Grundlage durch Sportmarketing bietet, wird von den Kunden oft mit höchst interessanten Geschichten entlohnt. Damit wiederum bieten sich sowohl wichtige Informationen über die Pflege der eigenen Gesundheit im digitalen Zeitalter,
humorvolle Geschichten aus dem Leben vieler Menschen und vieles andere mehr. Sobald ein Sportmarketing dieser Art einmal ins Rollen gekommen ist, kann sie einen förmlichen Schneeballeffekt in sozialen Netzwerken auslösen.
››› Tipps Mithilfe einer App und digital angebunden Geräten kann das Training ihrer Mitglieder individuell gesteuert werden und Fortschritte werden dokumentiert.
Bieten Sie ihren Mitgliedern Möglichkeiten der Vernetzung und sorgen Sie durch dokumentierte Zwischenergebnisse für Motivation. Aktionen oder Kampagnen mit einem eigenen Hashtag stärken die Community ihrer Mitglieder und können Interessenten ins Studio locken.
Die „Ice Bucket Challenge“ als Vorbild Bekannte Kampagnen, wie beispielsweise vor einigen Jahren die „Ice Bucket Challenge“, fanden weltweit Millionen von Nachahmern. Wenn auch nicht jede Kampagne eine solche Breitenwirkung entfaltet, so gewinnt ein kluges Marketing für FitnessStudios doch in jedem Fall mehr Kunden für Fitness-Studios. Die Kampagne kann dabei gezielt mit Aufklärungsarbeit über Gesundheit im digitalen Zeitalter verbunden werden. Auf diese Weise leistet das Marketing nicht nur Werbung. Es trägt auch zu einem Bewusstseinswandel bei den Menschen mit bei. Die Digitalisierung bietet so auch neue Möglichkeiten für ein eine leichtere Informationsarbeit. Diese wird von Kunden geschätzt. Wissen über Fitness und Gesundheit Erfolgreiches Sportmarketing greift deshalb nie nur auf Werbeexperten zurück. Es sind insbesondere auch Menschen mit
einem soliden Wissen über Fitness und Gesundheit im digitalen Zeitalter und kreativem Kopf, die erfolgreich mehr Kunden für Fitness-Studios organisieren können. An der jeweiligen Community kann sich eine Kampagne bei der Planung gezielt orientieren. Je mehr einzelne Menschen eine Kampagne kommentieren oder gegebenenfalls selbst aufgreifen, umso weiter breitet sich die Kampagne wiederum aus. Geschickt geplantes Sportmarketing kann so mit einem kontinuierlichen Marketing für Fitness-Studios immer mehr Kunden für FitnessStudios gewinnen. Gesundheit im digitalen Zeitalter ist dabei ein beliebtes Thema in sozialen Netzwerken. Dies sichert entsprechendem Sportmarketing eine große Aufmerksamkeit und organisiert zielführend mehr Kunden für Fitness-Studios.
Sanjay Sauldie Teil 4: Virtuelle Einblicke ins Studio und die gezielte Bespielung verschiedener Kanäle
Autor
Sanjay Sauldie ist Keynote-Speaker und Motivator und beschäftigt sich mit den Auswirkungen digitaler Transformation auf unterschiedliche Industriezweige. Ende April erschien sein neuestes Buch „Transruption - Digitalisierung strategisch umsetzen statt planlos zu experimentieren!“.
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››› ADVERTORIAL
Der AEROSOLER etabliert sich im Fitness- und Gesundheitsbereich Durch die kinderleichte Anwendung und die Fähigkeit, Luftraum und Gegenstände sowie Oberflächen zu desinfizieren, unterstützt der Aerosoler die Unterbrechung von Infektionsketten. Der Kontakt mit Viren, die sich auf Oberflächen ablagern und dort bis zu mehrere Tage überleben können, wird drastisch minimiert. Durch den ultrafeinen Trockennebel wird ein „gutes Aerosol“ erzeugt, welches in der Luft „schwebt“ und diese somit desinfiziert. Dies funktioniert, weil die Nebel-Tröpfchen nicht größer als die Viren selber sind. Einsatz während der Ruhezeiten Dieser Nebel trifft entweder auf alle Gegenstände oder sinkt ab, wenn die Luft zur Ruhe kommt. Deshalb wird das Verfahren vor oder nach der Öffnungszeit angewendet, wenn sich keine Mitglieder auf der Fläche aufhalten. An drei bis sechs definierten Standorten im Club oder der Praxis wird das Gerät dann jeweils zwischen ca. zwei und sechs Minuten automatisch den Trockennebel mit eine Wurfweite von 8-15m verteilen. Durch feine Luftbewegungen verteilt er sich so gut wie überall hin. Ein PhysioBehandlungsraum benötigt in der Regel nicht mehr als ein bis zwei Minuten.
glieder enthalten. Der AEROSOLER verbleibt mit den Hinweisdisplays den ganzen Tag auf der Trainingsfläche. Darüber hinaus sind wir eine Kooperation mit der FACEFORCE eingegangen, die eine exclusive AEROSOLER Informations bzw. Aufklärungs- und Imagekampagne entwickelt hat. Diese ist wahlweise mit und ohne Mitgliederabschöpfung buchbar. Ebenfalls stehen Anzeigen und Facebook Posts sowie PR Berichte zur Verfügung. www.aerosoler.com Kontakt: LEDsGO GmbH Ludwigstr. 13, 49716 Meppen Tel: 0170/8594637, info@ledsgo-meppen.de
Eine Kombination der Systeme Luftfilterung und gezielter Luftraum- und Flächendesinfektion, kann absolut sinnvoll sein und wird vielerorts auch schon umgesetzt. Die Systeme können sich durch den unterschiedlichen Ansatz durchaus ergänzen. Top Preis-Leistungsverhältnis Da in der Regel in Praxen und mittleren Fitnessclubs nur ein Gerät benötigt wird, ist die Investition vergleichsweise. Hier lohnt sich der Vergleich zwischen Nutzen für die Hygiene, der Investition und der Wirkung auf die Mitglieder einhundertprozentig. Interne und externe Vermarktung Im Lieferumfang des AEROSOLER sind individualisierte Hinweisschilder (incl. Logoeinbau) für die Mit-
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››› DIGITALISIERUNG
Welche Vorteile bringt eine Studio-App? Smartphones als auch Fitnessstudios sind ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft. Die Kombination beider Elemente klingt erfolgsvorsprechend - entscheidet dabei ist allerdings die Umsetzung. Nico Gumlich zeigt die notwendigen Anforderungen als auch die Vorteile, die eine Studio-App für Betreiber und Mitglieder mit sich bringt.
Die Intensität des Einflusses von Digitalisierung auf Fitnesstraining lässt sich ungefähr mit dem Einfluss von Arnold Schwarzenegger auf Bodybuilding vergleichen. Mit der Studio-App kann sich das Mitglied in die eigenen Lieblingskurse eintragen, anhand des Fitness-Trackers am Handgelenk das eigene Training spe-
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zifisch analysieren und sich in Fitnessgruppen auf Social Media Netzwerken neue Tipps für noch bessere Trainingsfortschritte holen. Die Fitness-Digitalisierung und das Smartphone Fitness war nie digitaler und die Fitness-Neuzeit verdeutlicht auf
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beeindruckende Art und Weise, wie facettenreich das Fitnesstraining der Gegenwart bereits ist und in der Zukunft sein wird. Ein digitales Medium steht dabei besonders im Mittelpunkt. Das Smartphone dient als Dreh- und Angelpunkt, wenn es um die Fitness-Digitalisierung geht. Für Fitnessstudio-Betreiber ist es unumgänglich, sich ebenfalls auf der digitalen Ebene mit den eigenen Mitgliedern noch besser zu vernetzen und das eigene Studio zu digitalisieren. Eine vielversprechende Möglichkeit bietet hierbei eine eigene Studio-App.
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Welche Vorteile bringt eine eigene Studio-App für Fitnessstudio-Betreiber? ››› 1. Weitergabe von Informationen: Studio-News über bspw. Special-Angebote, neue Kurse oder Studio-Events lassen sich mit einer eigenen Studio-App und mittels Push-Nachrichten so einfach und schnell wie möglich an die eigenen Mitglieder weiterleiten. Das Mitglied bleibt stets up to date und wird noch festerer Bestandteil der StudioCommunity. ››› 2. Mitgliederaustausch: Mit einer eigenen Studio-App lässt sich die Studio-Kommunikation auf ein Medium gezielt bündeln. Dadurch wird die zeit- und energieintensive Kommunikation über mehrere Plattformen (E-Mail, Social Media etc.) minimiert. ››› 3. Digitales Training: Mittels einer eigenen Studio-App lassen sich Dienstleistungen im Bereich der Trainingsbetreuung digitaltechnisch vereinfachen. Der Trainingsplan sowie weitere Gesundheitsdokumente (Körpermessung, Ernährungsplan etc.) werden nicht mehr ökologisch unpraktisch jedes Mal ausgedruckt, sondern als digitale Datei in die Studio-App hinterlegt. Die Zeit von verknüllten und nicht wieder auffindbaren Zetteln ist vorbei. ››› 4. Automatisiertes Kursbuchungssystem: Die Teilnahme am gesamten Kurs- und Eventprogramm lässt sich für die Mitglieder in der eigenen StudioApp zeit- und ortsunabhängig
durchführen. Die Zeit, in der Mitarbeiter die Kursverwaltung am Telefon und mit Zetteln und Aktenbergen durchführen, ist vorbei. ››› 5. Digitales Schaufenster: Die gesamte Breite an Studioleistungen lässt sich übersichtlich in einer eigenen Studio-App präsentieren. Das Mitglied kann in entspannter Atmosphäre an jedem Ort einen vollen Einblick erhalten, was das eigene Studio anbietet. ››› 6. Digitaler Trainingsassistent: Die Zeit für die eigene Gesundheit ist kostbar und wird im Alltag von mehreren Elementen eingeschränkt. Trainings- und Kurserinnerungen via Push-Nachricht unterstützen die Mitglieder dabei, sich die Zeit für die eigene Fitness zu nehmen. Kurzum, eine facettenreiche eigene Studio-App schafft eine völlig neuartige digitale Verbindung zu den eigenen (Neu-)Mitgliedern. Sie digitalisiert und automatisiert Studio-Prozesse, wodurch Kosten gespart und Umsätze gesteigert werden können und sie setzt die eigene Studio-Dienstleistungsqualität auf ein neues Level. Um diese Funktionen gewährleisten zu können, sollte eine professionelle Studio-App mehrere Anforderungen erfüllen: ››› Funktionsvielfalt: Die Mitglieder werden sich die Studio-App nur dann runterladen und langfristig aktiv nutzen, wenn sie den Mehrwert hinter den Funktionen erkennen.
››› Haptik/einfache Nutzbarkeit:
Eine Studio-App sollte nicht optisch sowie inhaltlich überladen sein. Die Nutzbarkeit der App muss für jede Altersgruppe und für jeden digitalen Kenntnisstand gesichert werden. ››› Support: Eine eigene StudioApp ist ein wichtiger digitaler Meilenstein für das Studio als auch für die Mitglieder des Studios. Genau deswegen sollte der Anbieter der Studio-App im Bereich des Supports leicht und direkt verfügbar sein und bei technischen Herausforderungen des Betreibers und/oder der Mitglieder sich schnell für die Unterstützung bei der Lösungsfindung zurückmelden. Wie teuer ist eine eigene Studio-App? Die Konzeption und Erstellung einer eigenen Studio-App ist mit einem hohen Investment verbunden. Eine mittelhohe bis hohe fünfstellige Summe ist für eine eigene Studio-App notwendig, dazu kommen die zusätzlich monatlich anfallenden Kosten für das Hosting, die Wartung, Updates und die Implementierung neuer Features. Im dynamischen App-Markt gibt es jedoch verschiedene Lösungen. Anbieter GYM X bietet den Studios beispielsweise eine eigene White Label App inklusive aller Serviceleistungen gegen eine niedrige monatliche Gebühr an und senkt damit die finanzielle Hürde deutlich.
Autor
Nico Gumlich (28) ist als B. A. Fitnessökonom und M. Sc. Sportmanager über die Stationen Bodystreet, Mrs.Sporty und LifeFit Group zum eigenen Unternehmer in der Fitnessbranche geworden. Anfang 2020 gründet er zusammen mit einem Partner das FitTech Start-Up GYM X, welches Fitnessstudios mit einer eigenen StudioApp bei der Digitalisierung unterstützt. https://app-x.eu
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DiGA – Digitale GesundheitsAnwendung
Abbildung: Ablauf des Fast-Track-Verfahrens. Quelle: BfArM.
Erstes Etappenziel erreicht Die Digitalisierung des Gesundheitswesens wird mit einer aktuellen Neuerung weiter vorangetrieben. Seit 6. Oktober 2020 gibt es Apps auf Rezept. Sie werden vom Arzt für den Patienten verschrieben und von den gesetzlichen Krankenversicherungen entsprechend vergütet. Mit der Publikation des DiGA-Verzeichnisses, ein Verzeichnis für digitale Gesundheitsanwendung, hat im Oktober 2020 ein neues Zeitalter im Gesundheitswesen begonnen. Denn mit der Listung können die vom BfArM bewerteten Apps von Ärzten verordnet werden. Bisher waren sie prinzipiell in der regulären Gesundheitsversorgung nicht vorgesehen. Das Verzeichnis ist seit 6. Oktober öffentlich, sodass sich jedermann auf der Internetseite des BfArM informieren kann, zu welcher Indikation eine App auf Rezept zu erhalten ist. Diana Heinrichs, Vorstandsmitglied vom Spitzenverband Digitale Gesundheitsversorgung, sieht hierin einen Umbruch in der Gesundheitsversorgung. Das Han-
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delsblatt vom 7. Oktober 2020 zitiert sie mit den Worten im Beitrag „Apps auf Rezept“ von Julian Olk: „Die digitalen Gesundheitsanwendungen kommen endlich in die Regelversorgung und werden die Gesundheitsversorgung in Deutschland auf völlig neue Füße stellen und revolutionieren.“ Sie selbst ist Gründerin und Geschäftsführerin von Lindera, ein Unternehmen, das eine App zur Mobilitätsanalyse entwickelt hat. Weitere Mitgliedsunternehmen des Verbands haben Apps zur Prüfung eingereicht. Der digitalen Entwicklung im Gesundheitswesen stehen Patienten durchaus positiv gegenüber. Das legte eine Umfrage des KBV, der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, dar. Die Befragung der
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Versicherten im März 2020 unter mehr als 2.000 Bürgerinnen und Bürger ergab: 51 Prozent sprechen sich für eine Digitalisierung aus und 58 Prozent wünschen es sich, dass der behandelnde Arzt ihnen eine Gesundheits-App empfiehlt. Medizinische Indizierung notwendig Um allerdings reinen LifestyleApps, deren Nutzwert nicht wissenschaftlich überprüft wurde, nicht Tür und Tor zu öffnen, ist im Rahmen des Digitale-VersorgungGesetzes (DGV) festgelegt worden, dass die Apps ganz wesentliche Kriterien zu erfüllen haben. Die DiGA hat den Status eines Medizinprodukts der Risikoklasse I oder IIa, weshalb eine CE-Kennzeichnung vorliegen muss. Zudem hat sie den medizinischen Nutzen
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nachzuweisen. Damit sind digitale Angebote, die allein der Primärprävention oder der Gesunderhaltung dienen, ausgeschlossen. Hinzu kommen die Punkte Sicherheit, Funktionstauglichkeit, Datenschutz und Datensicherheit sowie Qualität und die positiven Versorgungseffekte, die dem Prüfverfahren des BfArM standhalten müssen. Kann ein Hersteller ausreichende Studien zur Wirksamkeit nicht nachweisen, die Datenlage allerdings vielversprechend ist, so ist ein Antrag auf vorläufige Aufnahme trotzdem möglich. Die Anforderungen sind dann innerhalb eines Jahres nachzuweisen. Diskussionen begleiten die Neueinführung der DiGAs Hier setzt die Kritik an. Nicht nur Datenschutz und Datensicherheit werden diskutiert. Die GKV bezahle aus den Beiträgen ihrer Mitglieder womöglich eine wirkungslose Anwendung, so die Befürchtung der Gesundheitsexpertin Maria Klein-Schmeink von Bündnis 90 / Die Grünen. Denn die Finanzierungsregelung sieht vor, dass die Kassen, welche die DiGA in der Regelversorgung vergüten, ein Jahr lang den vom Hersteller geforderten Preis zahlen müssen. Erst danach kommt es zu Preisverhandlungen. Deshalb fordert Stefanie Stoff-Ahnis vom GKV-Spitzenverband in einer Stellungnahme zum Stichtag 6. Oktober: „Was die Solidargemeinschaft finanziert, muss Hand und Fuß haben!“ Zumal die Kosten für eine App auf Rezept nicht gering sind. Die zwei Apps, die am 6. Oktober in
die DiGA-Liste aufgenommen wurden, sind bei Tinnitus oder bei Angststörungen indiziert. Die Kosten der Tinnitus-App liegen bei 116 Euro pro Patient und Quartal, die App für Patienten mit Panikstörungen kostet 476 Euro. Dr. Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, KBV, kritisiert, dass die gesetzliche Krankenversicherung die verschriebene App immer bezahlen muss – ungeachtet dessen, ob der Versicherte sie nutzt oder nicht. Denn automatisch mit der Rezeptausstellung oder einer entsprechend vorliegenden Diagnose erhält der Patient direkt von seiner Versicherung einen Freischaltcode oder einen Link zum Download. Die Freischaltung nimmt der Patient selbst vor. Die Kasse zahlt ohne Vorbehalt oder Zuzahlungspflicht. Allerdings ist eben der gesamte Prozess noch in der Entwicklung. Natalie Gladkov, Referentin Digitale Medizinprodukte vom BVMed, Bundesverband Medizintechnologie, kommentiert in einem Medienseminar am 2. Oktober 2020 den Status quo: „Hinsichtlich der Prozesse in der Preisbildung, Verordnung und Abrechnung betreten die Beteiligten zum größten Teil Neuland.“ Die gleiche Haltung nimmt Dr. Anne Sophie Geier, Geschäftsführung des Spitzenverbands Digitale Gesundheitsversorgung (SVDGV), ein. In einem Gespräch mit Denis Nößler – der Podcast wurde am 5. Oktober 2020 auf der Website der Ärztezeitung veröffentlicht – sagt sie: „Wir stehen ja alle erst am Anfang, alles ist Work in Progress.“
Ein kleiner, aber ein erster Schritt Dass es weiter gehen wird, steht außer Frage. Zu den Schwerpunkten der Apps auf Rezept werden vor allem chronische und psychische Erkrankungen zählen. Die Apps sollen in der Onkologie, in der Orthopädie, für Diabetiker sowie Migräne- und Schmerzpatienten eingesetzt werden. Aktuell werden weitere 21 Anträge geprüft. 75 Anwendungen waren bisher im Gespräch und es lagen 500 Anfragen von Herstellern vor. Mit einer flächendeckenden Versorgung wird allerdings erst in ein paar Jahren gerechnet. Zahlreiche Aspekte sind weiterhin zu beraten, gemeinsam abzustimmen und werden noch für manch heftige Diskussion sorgen. Die Entwicklung fasst jedoch schon heute auch in anderen Ländern Fuß. So gibt es in Belgien beispielsweise eine Studie zu einer App, die Patienten nach einer Hüft- oder Knie-TEP mit personalisierten Sportübungen hilft, wie Sven C. Preusker im Newsletter von medhochzwei vom 12. Oktober berichtet. Die große Frage ist, wann die erste App in der Rehabilitation bzw. Physiotherapie in Deutschland verschrieben wird. Reinhild Karasek Internet Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) https://diga.bfarm.de/de Spitzenverband Digitale Versorgung https://digitalversorgt.de/
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Die digitale Kurswelt erfolgreich managen –
Aidoo hat die richtige Lösung Die letzten Monate haben gnadenlos aufgezeigt – digitale Lösungen sind essentiell. Mit der richtigen Software lassen sich alle Studio-Bereiche optimal managen – rund um das Kursmanagement bietet Aidoo Software das Richtige für mehr Mitgliederzufriedenheit, um Ressourcen einzusparen, Arbeitsaufwand zu reduzieren, aber vor allem zur Umsatzsteigerung. Einfach, schnell, digital.
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Die Online-Kursbuchung Die Anzahl der Kursbuchungen bei Aidoo Software hat sich im August 2020 vervierfacht – dieser Wert spricht für sich und für die Online-Kursbuchung. Es können aber nicht nur Kurse, sondern auch Trainingszeiten auf unterschiedlichen Trainingsflächen online gebucht werden, z.B. Cardio, Freihantelbereich oder elektronische Trainingsgeräte. Buchungen kann das Mitglied über sein persönliches Portal ganz einfach einsehen oder ggf. stornieren. So sind der Kursbereich oder die Trainingsflächen immer optimal ausgelastet. Das komplett automatisierte System zahlt sich aus Werden „nur“ 60 Kursplätze der täglich stattfindenden Kurse online gebucht, entspricht dies einer Arbeitszeit von ca. 90 Minuten im Vergleich zu konventionellen Buchungsmethoden. In 30 Tagen sind das fast 45 Stunden wertvoller Arbeitszeit, die Sie mit Aidoo Online-Kursbuchung einsparen können! 45 Stunden, die Sie besser dort investieren können, wo es sich für das Unternehmen und Ihre Mitglieder lohnt. In die Kundenund Trainingsbetreuung und den Vertrieb. Diese 45 Stunden, die
Sie durch den Einsatz der OnlineKursbuchung für die wichtigen Aufgaben gewinnen, können einen Mehrumsatz pro Jahr von 25.000 EUR bedeuten!
stunde Punkte gutgeschrieben. Diese Punkte können sie dann für Prämien einlösen.
Das Kurs-Check-in Vor Ort im Studio geht es rund um das Kursmanagement weiter: hier checkt das Mitglied mit einer Kursbuchung ein und seine Anwesenheit wird über ein Kursterminal am Kursraum erfasst. So werden Anwesenheitslisten und Statistiken automatisch generiert und bieten den optimalen Überblick für verschiedene Auswertungen. Natürlich können am Terminal auch direkt Kursstunden gebucht werden – nach dem Training noch eine Stunde Squash reservieren – am Terminal kein Problem. Die Anwesenden im Kursraum checken, Erstteilnehmer erkennen und ggf. gesondert ansprechen; dies macht das Instructorboard möglich. So kann der Kursleiter alle wichtigen Daten abrufen und die Gruppe optimal betreuen. Das Belohnungssystem Mehr Motivation und weitere Anreize zum regelmäßigen Kursbesuch gibt es durch das Belohnungssystem. An das Kursmanagement gekoppelt, erhält der Kurs-Teilnehmer für jede gebuchte und besuchte Kurs-
Natürlich können auch Mitarbeiter Punkte sammeln und diese gegen Prämien oder Guthaben einlösen. Jeder Punkt stärkt damit die Bindung zu Ihrem Unternehmen: zum Mitarbeiter und zum Mitglied. Die Statistiken Wesentlicher Bestandteil des Aidoo Kursmanagementsystems sind die Statistiken, die für das Controlling bereitgestellt werden. Über 50 Kennzahlen stehen für die Auswertung der Kursstunden zur Verfügung. Fazit Online-Angebote umfassen nicht nur Online-Kurse fürs HomeTraining, sondern vielmehr die vielfältige Möglichkeit, den Studiobesuch komfortabler, die Arbeitsabläufe effizienter und die Flächen wirtschaftlicher zu gestalten – mit Aidoo Software haben Sie die richtige Lösung am Puls der Zeit.
www.aidoo.de, kontakt@aidoo.de
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››› DIGITALISIERUNG
SoftwareLösungen von easySolution im Studio STARK in Willich
››› Nadine Dömkes und Dr. Andreas Lintner
Digitale Möglichkeiten „STARK“ umgesetzt Erst vor ein paar Monaten wurde das Fitness & Lifestyle-Studio STARK in Willich neu eröffnet. Die neuen Inhaber, u.a. der geschäftsführende Gesellschafter des branchenbekannten Softwarehauses easySolution GmbH, Dr. Andreas Lintner, setzten im Zuge der Neueröffnung auf die Digitalisierung möglichst viele Arbeitsprozesse. Im Fokus stand damit auch, die Leistungsfähigkeit der easySolution Software-Lösungen unter Beweis zu stellen bzw. den Kunden der easySolution im Life-Betrieb präsentieren zu können. TT-DIGI Chefredakteur Patrick Schlenz war vor Kurzem zu Besuch in Willich, um die digitalen Lösungen vor Ort unter die Lupe zu nehmen. Schon beim Eintreten in die neu gestalteten Räumlichkeiten, stechen zwei wesentliche Bestand-
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teile des Studiokonzepts-Konzepts ins Auge. Zum einen die stylisch exklusiv gestalteten
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Räumlichkeiten und zum anderen das digitale Konzept. Empfangen wird man nicht von einem klassischen Drehkreuz aus Metall, sondern man checkt sich mit seinem Transponder ein, dessen Registrierungstool am rechten Eingang leicht zu finden ist. Andreas Lintner nennt dieses Eincheck-Tool das „virtuelle Drehkreuz“. Wenn man diese erste digitale Hürde genommen hat, ist man schon in der Lobby des Studios und es fällt auf, dass es keine Theke gibt, wie es im klassischen Studio üblich ist. „Die Mitarbeiter
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sollen sich nicht mit unnötigen Verwaltungs- und Thekenarbeiten aufhalten, sondern Zeit für das Wesentliche haben. Das ist die Betreuung der Mitglieder“, erläutert Lintner. Eine vernetzte SB-Theke Aus diesem Grund findet man in der Lobby sowohl eine Kaffee& Getränkebar als auch einen Snackautomaten. „Hier können sich die Mitglieder mit ihren Transpondern selbst bedienen“, ergänzt Nadine Dömkes, die für das Design der Anlage verantwortlich ist! Die Getränke- & Kaffeebar, sowie der Snackautomat kommen von der Firma TRUGGE und sind mit Tools der Firma Gantner ausgestattet, die das Anbinden an die easySolutionSoftware ermöglicht. Daneben findet das Mitglied den E-Point. An einem großformatigen Bildschirm können Sich die Mitglieder komplett selbst verwalten. Neben Möglichkeiten zur Terminvereinbarung, können Kurse gebucht werden, Stammdaten verwaltet werden und zusätzliche Vertragsmodule gebucht und/oder gekündigt werden. App für die Mitglieder Dazu haben die Mitglieder die Möglichkeit, sich die FIT-APP des Studios auf ihr Smart-Phone zu laden. Mit dieser APP ist es möglich, die Trainingsprogramme auf das Smartphone des Mitglieds aufzuspielen, dazu können Mitglieder über Paypal ihr Kundenkonto aufladen oder veranlassen, dass das im Studio Konsumierte, mit dem nächsten Beitrag eingezogen wird. Die Mitgliedschaften können ebenfalls komplett online abge-
schlossen werden, sowohl extern von zu Hause bzw. dem Smartphone oder online im Studio am E-Point. Dabei werden alle Vorschriften der Datenschutzgrundverordnung penibel eingehalten, so dass die Daten der Mitglieder jederzeit gemäß dieser Verordnung ordentlich geschützt sind. Nutzung digitaler Trainingspläne Der Trainierende kann sich über seinen Transponder auch auf der Trainingsfläche einloggen, wenn er digitale Geräte-Angebote nutzen möchte. Beispielsweise kann er sich sowohl EGYM Smart Strength Maschinen als auch bei den EGYM Smart Flex Geräten einloggen und mit dem Training starten. Auch mit den CardioGeräten von MATRIX kann man sich verbinden. Dieses Verbinden ermöglicht das digitale Nutzen von Trainingsplänen, das automatische Einstellen von Geräten sowie die Dokumentation von Trainingsergebnissen. Mit der Eröffnung des eigenen Fitnessstudios Stark möchte easySolution seinen Interessenten und Kunden zeigen, welche Möglichkeiten die Software eMember im Rahmen der Automatisierung hat. So ist der
gesamte klassische Thekenbereich vollautomatisiert durch Getränke-, Kaffee- und Snackautomaten vollständig ersetzt worden. Im Backoffice arbeitet kein Mitarbeiter mehr, sondern ein Kleinst-PC. Vertragsänderungen, oder Termin-, bzw. Kursbuchungen können automatisch am e-Point-Touchmonitor ohne Mitarbeiter durchgeführt werden. Schnittstellen von Software und Hardware beachten Jeder Betreiber einer Fitnessanlage sollte sich bei der Automatisierung seiner Fitnessanlage vor Kauf entsprechender Geräte, Schlösser oder Transponder versichern lassen, dass beim Wechsel der Software die teuer angeschaffte Hardware auch weiterhin verwendbar ist. EasySolution geht hier im Kundeninteresse den einzig richtigen Weg nach dem Motto „Sog erzeugen und Druck vermeiden“. Möchte ein eMember-Kunde die Mitgliederverwaltungssoftware wechseln, so ist dies unproblematisch und kostenfrei möglich. Patrick Schlenz STARK Fitness+Lifestyle Jakob-Krebs-Straße 124d 47877 Willich-Anrath
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Corona-Kündigungswellen positiv beeinflussen Angesichts drohender Kündigungswellen im Herbst – auch durch Corona – rät Dominik Weirich zur Kommunikation der Hygienemaßnahmen im Studio gegenüber den Mitgliedern. Vor allem Peer-GroupEffekte spielen für ihn eine wichtige Rolle bei der Kundenbindung bzw. Neumitgliedergewinnung.
Sie dürfen mir glauben: Genau wie Sie würde ich zu gern den Deckmantel des Schweigens über das leidige CoronaThema hüllen. Jedoch deuten alle Quellen wie z.B. Beiträge in sozialen Netzwerkgruppen wie dem Informationsnetzwerk für Fitnessanlagen-
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betreiber auf Folgendes hin: Der Herbst kommt und eine Mitgliederkündigungswelle bäumt sich auf. Nun soll es jedoch im folgenden Artikel nicht darum gehen, dass sich Corona auf die Mitgliederfluktuation auswirkt,
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sondern darum was man dagegen tun kann. Denn jetzt gilt es Schaden zu begrenzen und bestenfalls resultierende Chancen zu nutzen. Ursachen und Gegenmaßnahmen Es gibt zwei Hauptursachen für die aufkom-
menden Kündigungswellen in Fitness- und Gesundheitsanlagen. Erstens wird durch den Wetterumschwung zum Herbst und dem Ende der Sommerpause im deutschen Bundestag die politische COVID-19 Debatte erneut angeheizt und medial da-
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Die Kombination der Infektionsanstiege zum Herbst, als auch das wachstumsstarke erste Quartal zeigen nun ihre Schattenseiten. Aber nun genug zu den Ursachen, denn wir kennen nun die Auslöser. Und ein Auslöser, Verhalten zu unterlassen, ist eben die (Todes)-Angst. Diese Angst kann jedoch nur dann vorherrschen, wenn sie begründet ist und in ihrer Darlegung nicht entschärft werden kann. Und an dieser Stelle sind wir bei den Gegenmaßnahmen angelangt. Hygiene-Maßnahmen der Studios Viele Fitness- und Gesundheitsanlagenbetreiber haben bereits in den Sommermonaten aufgerüstet. Die Flächen werden in regelmäßigen Abständen desinfiziert. Lüftungsanlagen mit UVC oder anderen Aerosol-Desinfektionsmaßnahmen aufgerüstet
oder ergänzt. Ebenfalls werden die räumlichen Beschaffenheiten durch bauliche Maßnahmen so gestaltet, dass entweder der Abstand gewahrt werden kann oder eben z.B. eine Trennwand für Sicherheit sorgt. Diese drei Maßnahmen sind nur einige von vielen Möglichkeiten, welche – insbesondere das Sicherheitsbedürfnis – verunsicherter Mitgliedergruppen psychologisch positiv beeinflussen. Aber all diese Maßnahmen nutzen nichts, wenn diese den kündi-
gungswilligen Mitgliedern nicht entsprechend präsentiert werden. Daher ist es unumgänglich, die Mitglieder über Postmailings, Newsletter Mailings, MailMatchingverfahren in den sozialen Netzwerken wie Facebook & Co. darüber zu informieren. Positionsmarketing notwendig Prüfen Sie es selbst: Personen, die jetzt verstärkt kündigen waren mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits längere Zeit nicht mehr in Ihrer Anlage. Diese Mitglieder können also gar nicht
wissen, wie sehr Sie in die Sicherheit Ihrer Mitglieder investiert haben. Und um InformationsMangel zu beseitigen, braucht es eben Positionierungsmarketing. Natürlich war die Anschaffung der Geräte, Trennwände und Desinfektionsmittel bereits kostspielig. Doch das beste und teuerste Schutz- und Hygienekonzept nutzt nichts, wenn niemand darüber Bescheid weiß. Nehmen wir an, Sie erhalten 30 Kündigungen. Jede dieser Kündigungen reduziert die Einnahmen der Folgejahre um 600 EUR (bei 50 EUR Monatsbeitrag) pro Kündigung. So beträgt der entgangene Umsatz 18.000 EUR jährlich! Fazit: Um entgangene Umsätze zu reduzieren, sollten Sie sicher stellen, dass wirklich jedes Mitglied über Ihre Maßnahmen informiert wurde.
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rüber berichtet. Ängste der in weiten Teilen verunsicherten Bevölkerung verstärken sich zunehmend. Zweitens werden Jahres- oder Mehrjahresverträge in hoher Frequenz in den ersten drei Monaten des Jahres geschlossen. Somit ist die Kündigungsfrist eben dieser Verträge auf den 30.09. des jeweiligen Jahres datiert.
Peer-Group Effekte Nun glaubt natürlich keiner, dass dadurch alle angstbedingten Kündigungen zu vermeiden sind. Aber warum? Hierzu gibt es vielfältige Antworten. Beispielsweise könnte das Mitglied aufgrund Corona arbeitslos geworden sein. Auch wenn er gut daran täte, weiter in
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seine Gesundheit zu investieren, wird er nun aus wirtschaftlichen Gründen erstmal kündigen. Dies sind alles offensichtliche Effekte. Einer der wichtigsten Effekte ist allerdings der Peer-Group Effekt. PeerGroup Effekte sind Effekte, die aufgrund einer massiven emotionalen Zugehörigkeit zu einer Gruppe bestehen. Dies kann z.B. auch die Familie sein. Ein Beispiel habe ich am eigenen Leib erfahren und es ist bezeichnend, als auch für jeden nachvollziehbar: Meine Mutter ist, um ihre Beweglichkeit im Alter aufrecht zu erhalten, Mitglied in einer Rehasport-Gruppe bei einem Physiotherapeuten. Nun kam die CoronaKrise auf und sie fragte mich, was sie nun tun soll: Weiterhin zum Reha-Sport gehen oder fernbleiben? Und obwohl ich weiß, dass es sportmedizinisch absolut Sinn macht, habe ich sie in ihrer Haltung unterstützt erstmal abzuwarten, wie sich die Krise entwickelt. Also abzuwarten, bis man
mehr weiß und erst dann den Sport wieder aufzunehmen. Ich glaube, Sie als Leser, können das Dilemma, in dem ich mich befand, nachvollziehen: Entweder dafür sorgen, dass die eigene Mutter beweglich bleibt oder das Risiko eingehen, dass sie als Risikopatient sowie durch das höhere Alter im schlimmsten Falle sterben könnte. Was durch diese kurze Geschichte klar werden soll ist, dass viele Menschen im Umfeld Ihrer Mitglieder bei eben solch sensiblen Fragen wie „Leben oder Tod“ im Zweifel immer die vermeintlich sichere Variante wählen würden. Somit ist der Druck durch die Peer-Group
auf ihre Mitglieder alles andere als zu vernachlässigen. Um dieses Problem zu lösen gibt es im Online-Bereich die Möglichkeit, über sogenannte Custom Audiences, spezielle Zielgruppen zu erstellen, welche die Peer-Group Ihres Mitgliedes ansprechen. Dadurch kann der Druck der Peer-Group auf Ihr Mitglied reduziert werden. Positive Effekte des PositionierungsMarketings In den ersten zwei Abschnitten wurden Möglichkeiten des Positionierungs-Marketings durch Hygienemaßnahmen beschrieben. Insbesondere die in Abschnitt zwei beschriebenen Maßnahmen in Hinblick auf die Peer-Group
erschließen nun weitere Chancen. Denn sind alle Mitglieder sowie deren Peer-Group aufgeklärt, dass es sicher ist, in ihrer Fitness- und Gesundheitsanlage zu trainieren, so fällt auch die Interessentengewinnung - selbst in Zeiten größerer Verunsicherung - wieder leichter. Klar ist jedoch, dass es dazu der Aufwendung finanzieller Mittel bedarf. Den Einsatz dieser Mittel kompensieren jedoch die mittel- und langfristig resultierenden Mehrumsätze. Zusammengefasst: Klären sie Ihre Mitglieder sowie das Umfeld Ihrer Mitglieder auf und erleichtern Sie dadurch die Mitgliederneugewinnung. Dominik Weirich
Autor
Der Sportwissenschaftler und Buchautor Dominik Weirich ist Geschäftsführer der FACEFORCE GmbH. Das Unternehmen liefert Full-Service-Konzepte rund um das Online-Marketing der Fitnessbranche. www.face-force.de
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Drei Tipps für besseres Studio-Marketing Daniel Donhauser betreibt zusammen mit einem Partner drei völlig vernetzte Fitnessstudios in Salzburg. Aus seinem digitalen Alltag gibt er konkrete Tipps zur Optimierung der Marketingund Verkaufsmaßnahmen.
Hohe Fluktuationsquoten, steigende Anzahl an Fitnessstudios und immer höhere werdender indirekter Wettbewerb durch Online-, App- und Home-FitnessAngeboten erhöhen den Erfolgsdruck in den Bereichen Marketing und Vertrieb. Bis dato ist es nur wenigen Studios gelungen, sich als tatsächlicher Lösungsanbieter mit klarer Differenzierung und somit echter Marke zu positionieren. Oftmals sind
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Studios heute aus einer Branding-Brille noch zu austauschbar. Zudem wird zu häufig der einfache Weg des geringen Preises ohne Bindung gegangen. So lassen sich zwar noch gut Abos verkaufen, allerdings ist der Effekt nicht wirklich nachhaltig. Im heutigen Teil möchte ich verstärkt auf die richtigen Marketingund Verkaufsmaßnahmen eingehen. Dabei sollen generelle Tipps und Tricks erörtert werden. Eigener vs. fremder Content Viele Studios vertrauen bei Inhalten zur Leadgenerierung auf White-Label-Lösungen von klassischen Marketing-Beratungs-Anbietern der Branche. Frei
››› MARKETING & MANAGEMENT
Outsourcing ist in vielen Fällen eine effiziente Lösung, beim Thema Marketing und Vertrieb lohnt es sich allerdings selbst Know-how aufzubauen. Wie im ersten Teil der Serie besprochen, gelingt es noch viel zu selten, selbst eine Marke zu werden. Da ist es natürlich nicht hilfreich, wenn generische Landingpages (zwar mit eigenem Logo) und gleichen Überschriften („30 Männer in XY gesucht“) gesetzt werden. Der Kunde erkennt sofort, dass es sich hier nicht um eigene und authentische Inhalte handelt. Eigene Fotos, eigene Kampagnen und eigene Landingpages sind zwar im ersten Schritt aufwendiger, allerdings nach dem Aufbau viel effizienter und erfolgreicher als externe Lösungen. Tipp 1: ››› Investieren Sie in ein eigenes CMS für Ihre Website, um Änderungen einfach und schnell umzusetzen, Kampagnen und Aktionen jederzeit starten zu können und eine eigene Landingpage zu haben. ››› Lassen Sie ihre Ideen für die verschiedenen Kanäle (Google, Facebook, Instagram etc.) von
einem Online-Marketing-Freelancer und Grafiker umsetzen. ››› Verwenden Sie eigene Bilder und Inhalte, um mehr Leads zu generieren und den Markenaufbau zu fördern. CRM und Automatisierung vs. händische Prozesse Diese Situationen kennen wohl die meisten: Probetrainings, die nicht erscheinen oder nicht abgeschlossen werden, Gutscheinkunden, die niemals kommen oder keinen Vertrag unterschreiben, Mitglieder, die noch nie ein Personaltraining angeboten bekommen haben oder die ihre Sessions nicht mehr weiter buchen. Diese Fälle im Studio zeigen, wie viele unterschiedliche Prozesse im Studio perfekt laufen müssen, damit auch wirklich ökonomisch nachhaltig gearbeitet werden kann. Ohne automatisierte „Kundenreise“ (Customer Journey) wird man weniger neue Kunden gewinnen, weniger bestehende Kunden halten und mit den bestehenden Kunden auch noch weniger Umsatz erzielen. Daher ist es essentiell, dass eine Kundenreise etabliert und diese auch technisch umgesetzt wird. Sie werden nicht dauerhaft immer alle Kunden mit händischen Gutscheinen, persönlichen Feedback-Terminen und einem „Nach-Telefonieren“ erreichen können.
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nach dem Motto „Schuster bleib bei deinen Leisten“ können so Lücken im Know-how kompensiert beziehungsweise Zeit gespart werden.
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››› MARKETING & MANAGMENT
››› Investieren Sie in ein eigenes CRM-System. Hier gibt es schöne und kostengünstige Tools aus anderen Industrien, die unserer technisch weit voraus sind.
auf diesen Kanälen sind leider vorbei. Heute bedeuten diese richtig viel Arbeit, Regelmäßigkeit und Kontinuität. Allerdings zahlt sich die Arbeit aus, da einmal erwirtschaftete Reichweiten meist lange bleiben. Faktisch führt an den Themen Social Media und eigene App kein Weg vorbei und das selbst bei älteren Mitgliedern.
››› Auf Basis von Check-Ins und Terminen sollten die Kunden individuelle Angebote per Email oder über Ihre eigen Kunden-App bekommen.
Tipp 3: ››› Posten Sie täglich eigene Inhalte auf Facebook und Instagram
Tipp 2: ››› Entwickeln Sie eine klare Kundenreise.
Social Media betreiben vs. einfach nur haben Die meisten Studios verfügen bereits über eine Website, eine Facebook-Page, ein Instagram Profil und vielleicht sogar über eine eigene Studio-App. Die Zeiten von schnellem und einfachem Wachstum
››› Nutzen Sie diese Kanäle zur Leadgewinnung und verbinden diese mit Ihren Landingpages und Kampagnen. ››› Investieren Sie in eine eigene App (hier macht eine White-Label-Lösung Sinn, da der Aufwand ansonsten zu groß wäre).
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Abschließend lässt sich zusammenfassen, dass die Zeiten von einfachen Erfolgen und sogenannten „Quick Wins“ auch im Marketing vorbei sind. Nur wer in eigene Lösungen und eigene Inhalte investiert, wird langfristig einen Wettbewerbsvorteil haben. Wie so oft gilt: Die Langsamen werden von den Schnellen gefressen und nicht die Kleinen von den Großen – Warten Sie also nicht mehr. Daniel Donhauser
Autor
Der studierte Betriebswirt Daniel Donhauser war von 2014 bis 2018 bei eGym als CCO für Marketing und Vertrieb verantwortlich. 2019 gründete er zusammen mit Lukas Blümel die Studiokette „MAIKAI – more than fitness“. Das Duo betreibt derzeit drei völlig vernetzte Fitnessstudios in Salzburg und möchte weiter expandieren.
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Social Media und die verschiedenen Zielgruppen An den großen Social Media-Kanälen führt aufgrund ihrer Reichweiten kein Weg mehr vorbei. Online-Marketing-Expertin Jessica Kessler zeigt auf, welche Rolle die Zielgruppen dabei spielen.
Jeder Studio- oder Praxisbetreiber möchte sein Unternehmen nach vorne bringen, ist auf der Suche nach Konzepten und Strategien. Das Sprachrohr der Gegenwart und der Zukunft ist Social Media! Alleine die „Zuckerberg Familie“ besteht aus über 3 Milliarden Menschen! Und diese Macht betrifft nicht nur die Welt, sondern auch Deutschland.
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Und Social Media ist weit mehr als nur Facebook. Instagram, Youtube, XING, LinkedIn und Co. sind Plattformen mit Tausenden von Besuchern, die sich längst in weltweiten Communities etabliert haben. Zahlreiche Unternehmen haben mittlerweile das wirtschaftliche Potenzial der sozialen Netzwerke erkannt. In sozialen Medien wird
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kommentiert, bewertet, empfohlen und letztlich werden dort auch Kaufentscheidungsprozesse vorbereitet. Die richtige Plattform finden Wir werden immer wieder von Unternehmen gefragt, welche Plattform am besten zu Ihnen passt und das ist ein sehr interessantes Thema, auf das ich gerne näher eingehen möchte.
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Denn daraus entscheidet sich, was wir kommunizieren wollen, wie wir die Texte entwerfen (jeder Kanal hat auch seine eigene Sprache), wen wir ansprechen wollen, und an welchen Tagen und Uhrzeiten wir aktiv sein wollen. Die Zielgruppe definieren Wer mit Social Media seine Unternehmensziele unterstützen will, muss seine Zielgruppe genau kennen. Denken Sie darüber nach, welche Zielgruppe sie aktuell als Kunden oder Interessanten ansprechen und wie sie das tun.
Ich habe ihnen eine kleine Auswahl an Social Media-Plattformen zusammengestellt: Facebook Facebook wird durchweg von allen Altersklassen genutzt und eignet sich daher gut, um eine breite Masse an Nutzern anzusprechen. Instagram: Bei Instagram geht es um Lifestyle-Themen, die durch Fotos ausgedrückt werden. Daher bietet es sich für Unternehmen an, ihr Marketing über Instagram mit Bildern zu betreiben und sich eine
Unternehmensseite als „Visitenkarte“ anzulegen. Xing & LinkedIn: Diese Kanäle sind besonders im B2B-Bereich beliebt. Jedoch lassen sich über die Plattform auch Kunden erreichen, man kann Expertenwissen teilen und in Gruppen aktiv werden. Auch das Thema Jobsuche spielt hier eine große Rolle. Was ist jetzt zu tun? Zielgruppe selektieren, einen Redaktionsplan schreiben und mit viel Spaß und Motivation in den Netzwerken aktiv werden. Ich wünsche viel Erfolg! Jessica Kessler
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Der nächste Gedanke sollte sein, welche Zielgruppe möchte ich in der Zukunft haben und „bedie-
nen“. Bin ich ein Dienstleister, ein Einzelhändler oder ein Unternehmen, das ausschließlich im B2B tätig ist?
Autor
Die Social Media- und Online-Marketing-Expertin Jessica Kessler ist seit 2013 Inhaberin der Agentur CosmoConcept. Das Unternehmen hat seine Kernkompetenzen in den Bereichen zukunftsorientiertes Marketing und Vernetzung aller Kommunikationskanäle in strategisch orientierter Sichtweise. www.cosmoconcept.de
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Erfolgreiche Marketing-Kampagnen zum Jahresende
Das Jahresende gehört gemeinhin nicht zu den stärksten Monaten im Jahresmarketing-Kalender von Fitness- und Gesundheitsanbietern. Aber das muss nicht sein – hier finden Sie Tipps und Anregungen.
Jetzt schon an Weihnachten denken! Spätestens seit der Etablierung des Black Friday hier in Deutschland hat sich der ansonsten triste November verändert. Und auch der Dezember bietet verschiedenste Möglichkeiten, das Jahresergebnis noch zu verbessern und zumindest einen erfolgreichen Jahresstart optimal vorzubereiten. Grund genug, die letzten Wochen des Jahres einmal genauer anzusehen.
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Black Friday: 50.000 Euro Umsatz an einem Tag Sie glauben nicht, dass das in ihrer Einrichtung möglich ist? Verschiedene Beispiele zeigen es. Der Black Friday gehört in Deutschland für viele Branchen zu den Umsatzbringern schlechthin. Bezeichnet wird mit dem Black Friday der Freitag nach Thanksgiving, der traditionell das Weihnachtsgeschäft in den USA einläutet. Auch in der Fitness-
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gen. 10 Tage vor dem Event geht es los. Banner, Plakate, Handzettel weisen darauf hin, dass es sich am 27. November lohnt, selbst die Angebote zu nutzen und dass natürlich auch externe Freunde und Bekannte massiv profitieren können.
und Gesundheitsbranche profitieren die Unternehmen von der Suche der Interessenten nach Schnäppchen. Der Fokus richtet sich auf einmalige Angebote mit extrem attraktiven Rabatten. Viele Menschen stehen dabei insbesondere online bereits ab 0 Uhr in den Startlöchern, um sich die begehrten Angebote zu sichern. Wichtig ist: Die Rabatte gelten nur an diesem einen Tag, dem 27. November 2020. Denn nur die Begrenzung auf einen limitierten Zeitraum löst den Reiz dieser Aktion aus und sollte in jedem Fall eingehalten werden. Mögliche Angebote sind ››› Besondere Mitgliedschaften, eventuell auch mit Vorauszahlung für einen festen Zeitraum ››› Außergewöhnliche Leistungspakete ››› Rabatte auf Einzelleistungen des Clubs wie Startpakete, Pulsuhren, Personal Training oder Nahrungsergänzung Die Angebote können Interessenten bestenfalls nicht nur in der Gesundheitseinrichtung vor Ort kaufen. Der Black Friday ist ein Online-Event. Bieten Sie daher die Möglichkeit, die Angebote zumindest online auf einer speziellen Landingpage reservieren zu können oder nutzen Sie Ihren Online-Shop, um den direkten Abschluss zu ermöglichen. Bewerben Sie Ihre Angebote auf mehreren Wegen. Auch wenn Ihre bestehenden Mitglieder vielleicht nicht die Hauptzielgruppe darstellen, sollten Sie den Tag in der Einrichtung sehr auffällig ankündi-
Überlegen Sie sich, was für Ihre Mitglieder spannend sein könnte. Vielleicht gibt es Einzelleistungen, die es zu beleben gilt. Lichttherapie, Massagen, Personal Training, Leistungen der angeschlossenen Therapie … Möglichkeiten gibt es viele. So wird der Tag intern zum Gesprächsthema und er wird sich umso besser nach außen verbreiten. Extern stehen Ihnen natürlich Ihre eigenen OnlineKanäle zur Verfügung. Auf Ihrer Homepage und den Social-Media-Kanälen sollten ebenfalls an den letzten 10 Tagen vor dem Black Friday die Aktionsangebote im Mittelpunkt stehen. Posten Sie, versenden Sie Newsletter per E-Mail und unterstützen Sie diese kostenlosen Möglichkeiten gerne durch Klickbudgets für Facebook-Anzeigen oder in Google-Ads. Eine Anzeige in der Zeitung, ein Flyer in den Briefkästen oder eine Großflächenwerbung am Gebäude sind nur drei Möglichkeiten von vielen, den Tag auch mit Printwerbung zu unterstützen. Neben den Werbemaßnahmen und den zugkräftigen Angeboten spielt Ihr Team sicher eine Hauptrolle, wenn es darum geht, den Tag außergewöhnlich erfolgreich zu machen. Das Team sollte die Begeisterung für den Tag teilen und im Vorfeld diese Begeisterung auch bei den Kunden wecken. Am Tag selber gilt, alle Abläufe für den Verkauf zu optimieren. Da in unserer Branche erfahrungsgemäß nur ein Teil der Umsätze online gemacht wird, sollten Berater in einer ausreichenden Zahl vor Ort sein. Wer gibt, dem wird gegeben! Nach dem Back Friday startet die Adventszeit. In dieser steht einerseits die Kundenbindung im Fokus, andererseits bietet auch diese Chancen zur Neukundengewinnung und Umsatzsteigerung. Im besten Fall verbinden Sie diese unterschiedlichen Zielsetzungen miteinander in verschiedenen Aktionen.
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Die Mehrzweck-Weihnachtskarte Senden Sie bereits 14 Tage vor Weihnachten Ihre Weihnachtspost an die Kunden. Eine hochwertige, außergewöhnliche Karte sollte dann die folgenden drei Bausteine enthalten: ››› Danke schön: Das Jahresende ist die richtige Zeit, den Kunden für ihre Treue zu danken. Insbesondere in diesem Jahr voller neuer Herausforderungen haben viele Clubs sehr von der Kooperation der Kunden profitiert. Sprechen Sie es aus. Sagen Sie einmal herzlich Danke. ››› Belohnung: Hier geht es um die Geste, nicht um den Wert. Ein Gutschein für den Kunden für ein Heißgetränk nach Wahl ist genauso denkbar wie eine kleine Überraschung in Form eines Stabfeuerzeugs oder eines Schlüsselanhängers. ››› Weiterempfehlung: Geben Sie Ihren Kunden ein wertvolles Weihnachtsgeschenk für Freunde und Bekannte. Warum sollen Sie nicht 14 Tage Gesundheit und Entspannung verschenken. Ein tolles Geschenk, das Ihnen einen neuen Interessenten bringt. Die Weihnachtspakete Haben Sie in den letzten Jahren schon einmal einen Gutschein verschenkt oder als Geschenk erhalten? Bestimmt! Es könnten also durchaus genauso Ihre Kunden auf der Suche nach weiteren Geschenkideen sein. Schön, wenn Sie ein Geschenk dann nicht in der Parfümerie, sondern an Ihrer Theke entdecken. Lernen können Sie allerdings von der Parfümerie, dass es häufig auf die Verpackung ankommt.
Stellen Sie attraktive Geschenkpakete zusammen. Inhaltlich können es Einzelleistungen sein wie Massagen, Personal Trainings, Wellnesstage, ein spezielles Figur- oder Immunprogramm usw. Optisch werten Sie es auf, indem der Gutschein in eine besondere Geschenkbox kommt, die neben dem Gutschein mit Informationsmaterial und vielleicht kleinen Give-aways gefüllt ist. Das Ganze in Folie verpackt und schön auf dem Tresen hergerichtet sorgt garantiert für Interesse. Kommunizieren Sie diese Weihnachtsangebote auch im Club und über Ihre Online-Kanäle. Bestenfalls kann man sie direkt im Online-Shop kaufen und holt sich die Geschenkbox dann bei Ihnen ab. Sowohl mit der Weihnachtskarte als auch mit den Geschenkgutscheinen bereiten Sie das Neukundengeschäft im Januar vor. Insbesondere potenzielle Interessenten, die einen Gutschein von einem Ihrer Kunden erhalten haben, werden gut vorinformiert sein und machen es so dem Berater in Ihrer Einrichtung leichter. Fazit Die vermeintlich besinnliche Vorweihnachtszeit kann bei Ihnen noch einen großen Beitrag zur Erreichung des Jahresziels leisten. Nutzen Sie die verschiedenen Möglichkeiten und machen Sie sich selbst das schönste Geschenk.
Autor
Henning Vetter ist Senior Consultant und Service-Partner von ACISO Fitness & Health GmbH sowie Spezialist für individuelle Marketingkonzepte für Fitness- und Gesundheitsanbieter. E-Mail: henning.vetter@aciso.com
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Liegenbleiben gilt nicht!
Aufstehen, Krone richten, weitergehen ››› Nelson Mandela
Was verbindet Theodor Heuss, Winston Churchill und Nelson Mandela? Es ist ihre Einstellung zu Niederlagen. „Es ist keine Schande hinzufallen, aber es ist eine Schande, einfach liegen zu bleiben“, so lautete die Devise von Theodor Heuss. Ganz ähnlich klingt die Feststellung von Winston Churchill: „Erfolg haben heißt, einmal mehr aufstehen, als man hingefallen ist.“ Nelson Mandela schließlich hat in seiner vieljährigen Arrestzeit gelernt, das Negative zu überwinden: „Unser größter Ruhm ist nicht, niemals zu fallen, sondern jedes Mal wieder aufzustehen.“
Es gibt kaum jemanden, der nicht schon einmal ein Tief durchlebte – beruflich oder privat. Misserfolge, Niederlagen und Rückschläge gehören zum Lebensalltag. Zum Glück liegt es in der Natur des Menschen, dass Zeit viele Wunden heilt und ihn in die Lage versetzt, erneut aufzustehen. Es gibt aber Situationen, die treffen uns so hart, dass wir uns tatsächlich – weil wir es weder wissen
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noch die Kraft dazu haben – die Frage stellen: „Wie kommt man wieder raus aus dem berühmten Loch?“ Mit dem Schicksal zu hadern bringt ebenso wenig eine Lösung wie Selbstmitleid. Die einzige Möglichkeit zu einem Neuanfang liegt im Wiederaufstehen. So schwer es auch fällt. Noch einmal Nelson Mandela: „Es erscheint immer unmöglich, bis man es gemacht hat.“ Er hat es gemacht. Mehr als einmal.
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Drei Tipps weisen den Weg An etwas zu scheitern bedeutet ja nicht Versagen auf der ganzen Linie, sondern dass ein angestrebtes Ziel oder Ergebnis eben anders als erwartet ausgefallen ist. Es gibt keinen Grund, deshalb am Boden zerstört liegen zu bleiben. Wie schnell man wieder aufsteht, den Blick nach vorne richtet und weitermarschiert, ist natürlich individuell von der jeweiligen Situation und Persönlichkeit abhängig. Auch im kulturellen Kontext gibt es Unterschiede. Eine Insolvenz beispielsweise hängt in Deutschland dem Betroffenen durchaus noch einige Zeit als Makel an. In den USA dagegen wird der vermeintliche Pechvogel ohne Zögern einen neuen Versuch starten können, ohne gesellschaftliches Missfallen zu erregen. Die richtige Einstellung gegenüber Situationen und Personen hilft, Stolpersteine gar nicht erst zu solchen werden zu lassen. Folgende drei Tipps weisen den Weg: Tipp 1: Wir sehen, was wir sehen wollen Schwangere Frauen sehen andere schwangere Frauen, wer mit einem Porsche liebäugelt, wird plötzlich unzählige Autos dieser Marke entdecken. Wer sich mit Mangel, Unzufriedenheit und Unglück umgibt, der wird dieses finden, wohin er seinen Blick richtet. Konzentrieren Sie sich auf das, was Sie erreichen wollen. Wir finden im Außen, was uns im Inneren umtreibt. Streben Sie finanzielle Freiheit und Erfolg an, sollten Sie sich auch mit diesen Themen beschäftigen. Wenn Sie nicht Gefahr laufen wollen, irgendwann liegen zu bleiben, suchen Sie sich rechtzeitig Vorbilder, die – mehr als einmal – aufgestanden sind und als Persönlichkeit daran gewachsen sind. Tipp 2: Respekt, Respekt, Respekt Behandeln Sie Ihr Gegenüber gut. Versuchen Sie, die anderen zu mögen. Natürlich gibt es Personen, die einen zur Weißglut treiben können, doch es liegt an Ihnen selbst, ob Sie damit klarkommen. Jeder
Mensch hat etwas Liebenswertes, etwas Angenehmes und etwas, das Respekt verdient – beispielsweise die Fähigkeit, wieder aufzustehen. Machen Sie es sich zur Aufgabe, diese Punkte zu finden, und es wird Ihnen leichtfallen, den anderen zu mögen. Zum Beispiel werden Ihre eigenen Erfolge das im Umgang mit vermeintlichen Niederlagen widerspiegeln. Tipp 3: Kröten schmecken morgens am besten Zugegeben, ich weiß nicht, wie eine Kröte schmeckt. Doch es geht hier nicht um die echten, sondern um die unangenehmen Aufgaben. Die, vor denen wir uns gerne Tag für Tag drücken. Wenn wir sie beiseiteschieben, beschäftigen wir uns gedanklich mit ihnen. Das blockiert. Also erledigen Sie die unerfreulichen Angelegenheiten immer gleich morgens als Erstes, so wird der Rest des Tages zum reinen Vergnügen. Auch nach Niederlagen können wir uns so leichter motivieren, weiterzumachen. Kleine Erfolge helfen meist schon. Fehlschläge lassen sich nicht vermeiden. Aber das Prinzip des Wiederaufstehens lässt sich verinnerlichen. Und garantiert hat es bereits jeder erfolgreich genutzt. Wie sonst könnten Sie sich heute auf zwei Beinen vorwärts bewegen? In der Entwicklungsstufe vom Baby zum Kleinkind funktionierte nämlich dieser Einfach-aufstehen-und-weitergehenMechanismus noch ganz automatisch.
Autor
Marc M. Galal ist Erfolgstrainer und Experte für Verkaufspsychologie. Basierend auf umfangreichen Ausbildungen hat er die nls®-Strategie entwickelt. Zahlreiche Unternehmen wie Toyota, Bang & Olufsen und Renault setzen seit Jahren darauf. Mehr Informationen unter: www.marcgalal.com.
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Wie Unternehmen von einem systematischen Bewerbermanagement profitieren
Personalauswahl sucht Exzellenz Die besten Mitarbeiter zu finden und diese für das Unternehmen zu gewinnen, wird zum zentralen Schlüssel für den wirtschaftlichen Erfolg. Die Zukunft entscheidet sich nicht länger nur auf dem Kundenmarkt, sondern immer mehr auf dem Bewerbermarkt. Umso wichtiger ist es, gerade jetzt in der COVID-19-Zeit, die Herausforderungen im Personalmanagement zu erkennen und im Unternehmen rechtzeitig eine Methodenkompetenz aufzubauen. Das Ziel ist eine exzellente Personalauswahl. Die Basis bildet ein optimaler Prozess, der mit und für Menschen arbeitet.
Um langfristig erfolgreich zu sein, ist ein Faktor ausschlaggebend – ein systematisches Bewerbermanagement. Die Realität sieht anders aus: Für viele ist die Suche nach einem neuen Mitarbeiter eher lästige Pflicht als angenehme Kür. Geht eine Bewerbung im Postfach ein, vergehen aus
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Zeitmangel oft Tage bis zur Eingangsbestätigung an den Kandidaten. Nach dem Unterlagencheck müssen weitere Informationen angefordert werden. Und schon befindet sich der Bewerber im langwierigen und unüberschaubaren Dschungel der Online-Formulare, die sich weder
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speichern noch in kurzer Zeit bewältigen lassen. Das Bewerbungsgespräch zwischen „Tür und Angel“ geführt, vermittelt dem Kandidaten das Gefühl, eher störend als von Bedeutung zu sein. Verwunderlich ist dies nicht, schließlich lässt die „info@…“Adresse in der Stellenanzeige
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ohne Ansprechpartner auch nur wenig Individualität erwarten. Das Ergebnis ist eine alles andere als positive „Candidate Experience“. Es ist kaum zu erwarten, dass der Bewerber das Unternehmen auffallend positiv in Erinnerung behalten oder anderen Menschen proaktiv empfehlen wird. Dabei hat der Prozess der Mitarbeitersuche einen großen Vorteil für Unternehmen: Durch die Beschreibung der neuen Positionen wird ein interner Findungsprozess angestoßen. Denn wer auf der Suche nach neuen Mitarbeitern ist, muss wissen, wer er selbst ist, was ihn ausmacht, auszeichnet und von anderen unterscheidet. Auf der Suche nach Mr. oder Mrs. Right Zwischen der Personalauswahl von gestern und heute liegen Welten. Ganz zu schweigen von dem, was morgen schon möglich und nötig sein wird. Kaum haben Unternehmen herausgefunden, was die Generation Y will, setzt die Generation Z vollkommen neue Schwerpunkte. Die Zeiten, in denen sich der Schreibtisch vor Bewerbungen gebogen hat, sind schon eine Zeit lang vorbei. Auch wenn sich gerade der Bewerbermarkt dreht und es mehr Stellensuchende gibt, bedeutet das noch lange nicht, dass auch die richtig qualifizierten Bewerber auf Stellensuche sind. Ohne Auswahl ist aber auch die erfolgreiche Suche nach dem richtigen Kandidaten in vielen Bereichen bedeutend schwieriger geworden. Längst sind Unternehmen die neuen Bewerber und
müssen deren Aufgaben übernehmen: Sich abheben von den anderen durch Alleinstellungsmerkmale und ein exzellentes Bewerbungsmanagement. Nicht einfacher macht es die Tatsache, dass immer öfter sehr gut vorbereitete Bewerber auf unvorbereitete Unternehmen treffen. Hinzu kommt, dass das Internet den Bewerbungsprozess geradezu revolutioniert hat. Die Geschwindigkeit der Kommunikation nimmt auch hinsichtlich der Personalauswahl zu. Von konkreten Bewerberportalen über die kontinuierliche Netzwerkpflege bis hin zu multimedial unterstützten Bewerbungsgesprächen. Personalauswahl ist nichts anderes als professionelles Marketing. Wer das nicht erkannt hat, wird bei der Suche nach Mr. oder Mrs. Right zukünftig sicher noch mit ganz anderen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Dabei sind die ersten Schritte klar definiert: 1. Darauf achten, was die Gegenwart sagt.
Die Qual der (Aus-)Wahl Hat ein Unternehmen die Wahl zwischen mehreren oder sogar sehr vielen Bewerbern, hat es hervorragende Arbeit geleistet. Doch was kommt danach? Den Personalverantwortlichen erwartet ein wahrer Dschungel, der je nachdem wie viel Erfahrung jemand mit Auswahlprozessen hat, oft undurchdringlich scheint. Es ist alles andere als leicht, den Überblick über die Einstellungsfilter innerhalb eines Bewerbungsprozesses zu behalten. Probearbeiten und dann Bewerbungsgespräche? Oder umgekehrt? Wann und wie sind welche Filtermethoden sinnvoll? Zwei Fragen stellen sich dabei: ››› Welche Einstellungsfilter machen für unser Unternehmen und in Bezug auf die zu besetzende Stelle Sinn? ››› In welcher Reihenfolge sind etwaige Filtermethoden anzuordnen?
2. Personalauswahl als Marketinginstrument sehen. 3. Den Bewerbungsprozess von Anfang an wertschätzend führen. 4. Genau wissen, wen man sucht. 5. Noch besser wissen, wer man ist. 6. Die bisherigen Gedanken in eine Stellenanzeige gießen. 7. Aktiv alle Suchoptionen (online, intern, extern) nutzen.
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Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Bewerbungsprozess mit unterschiedlichen Filtern – zentrale, vertiefende oder außergewöhnliche – zu gestalten. Am Ende steht immer eine Empfehlungsliste, anhand derer sich das Unternehmen für oder gegen einen Kandidaten entscheiden kann. Hilfreich hierfür ist ein Routenplan durch den Dschungel der Einstellungsfilter. Um das Ziel zu erreichen, kommen Zwischenziele und Filtermöglichkeiten infrage. Die einen liegen direkt auf der gewählten Route und sind bereits bekannt. Typischerweise zählen der Unterlagencheck und eine Probezeit dazu. Die anderen – eine Arbeitsprobe oder eine Fachpräsentation vor dem Team – verlangen einen etwas größeren Bogen und damit verbunden eine längere Fahrzeit, um letztlich ebenfalls das Ziel zu erreichen. Manche wiederum – ein gemeinsamer Kundenbesuch oder ein spontanes Mittagessen – liegen auf den ersten Blick absolut nicht auf dem Weg und erfordern unerwartete Umwege und neue Pfade. Mit neuen Einsichten gelangen Unternehmen aber auch hier an das Ziel – die Empfehlungsliste.
Lass uns miteinander reden! Kein Bewerbungsgespräch gleicht dem anderen. Selbst dann nicht, wenn es um dieselbe zu besetzende Stelle geht. Die große Unbekannte ist der Bewerber. Ganz gleich, wie viele Fragen sich Unternehmen im Vorfeld überlegt haben und wie der Ablauf geplant ist – erst durch den Kandidaten wird das Vorstellungsgespräch zu dem, was es ist – ein Kennenlernen auf Augenhöhe. Jedes Unternehmen setzt dabei andere Maßstäbe. Die Individualität der Stelle und der Person müssen berücksichtigt werden. Ebenso die aufgrund der verschiedenen Positionen angepassten Schwerpunktsetzungen. Hinzu kommt, dass Interviewer ihren individuellen Stil pflegen. Ist es den einen wichtig, dem Kandidaten gleich die Anspannung zu nehmen, werden sie zu Gesprächsbeginn einen hohen Redeanteil einnehmen. Anderen hingegen ist der Umgang des Bewerbers mit herausfordernden Situationen von Bedeutung, sodass der Kandidat unmittelbar mit seiner persönlichen Vorstellung beginnen und ins kalte Wasser springen darf.
Letztlich gilt: Nicht für jede Stelle wird der gleiche Aufwand betrieben. Dennoch sind gewisse Überlegungen für Bewerbungsgespräche unabdingbar. Die Struktur und die Fragen müssen in Bezug auf die zu besetzende Position für alle Bewerber gleich und damit vergleichbar sein und das heißt: Am Ende mehrerer Gespräche muss eine Auswertung erfolgen können. Und so banal es klingen mag: Je besser die Vorbereitung, desto besser das Gesprächsergebnis. Warum das so ist? Weil sich das Unternehmen umso stärker auf das Verhalten des Kandidaten und die Gesprächsführung konzentrieren kann, je detaillierter die organisatorischen Dinge geplant sind. Zeitplanung, Ortswahl, Raumausstattung, Gesprächspartner, Sitzordnung – Unklarheiten oder Flüchtigkeitsfehler behindern eine umfängliche Konzentration auf den Menschen hinter dem Bewerber. Zwischen Onboarding und Absagen Die Entscheidung ist gefallen, der neue Mitarbeiter gewonnen. Herzlichen Glückwunsch! Nun ist es die Aufgabe des Unternehmens, den Neuen ebenso exzellent an Bord zu holen, damit die Zusammenarbeit beginnen kann. Konkret geht es also um die Zeitspanne von der Zusage bis zum ersten Arbeitstag. Aber zuvor noch ein kleiner und wichtiger Exkurs: Es wird sich nicht verhindern lassen, dass einigen Bewerbern eine Absage erteilt werden muss. Wichtig ist, sich darüber klar zu sein, dass eine ablehnende Antwort immer auch Marketing ist. Genau des-
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halb unterscheidet die Art und Weise der Absage gute von exzellenten Unternehmen. Denn gerade mit einem Nein erreichen sie im Normalfall einen deutlich größeren Personenkreis, schließlich bekommen meist mehr Menschen eine Absage als eine Zusage. Ganz im Zeichen der „Candidate Experience“ verbietet sich deshalb eine Standardabsage mit nichtssagenden Floskeln. Bereits mit einem individuellen Satz heben sich Unternehmen ersichtlich von gängigen „copy&paste“-Absagen ab. Praxisbeispiel: „Beeindruckt hat uns Ihr Engagement als Basketballer. Hier wünschen wir Ihnen weiterhin viel Erfolg!“ Hinweise geben der Lebenslauf oder das Anschreiben des Kandidaten sowie das Bewerbungsgespräch.
Ja und dann gibt es ja auch noch den glücklichen Einen. Ein Griff zum Telefon reicht, um die gute Nachricht zu übermitteln. Wenn das Unternehmen „Ja“ sagt, freut sich der Kandidat sicher über eine kurze Erklärung, warum die Entscheidung für ihn gefallen ist. Sollte er keine Bedenkzeit mehr brauchen, kommt es zum Vertrag
– persönlich oder auf postalischem Wege. Übrigens: Die Zeit zwischen der Vertragsunterzeichnung und dem ersten Arbeitstag ist eine wunderbare Gelegenheit, sich näher kennenzulernen. Unternehmer sollten diese Zeit unbedingt nutzen, um im engen Kontakt mit dem zukünftigen Mitarbeiter zu bleiben und ihn schon jetzt bestmöglich an sich zu binden. Vielleicht gibt es ja sogar ein gemeinsames „GlückwunschEssen“ – dann steht der erfolgreichen Mitarbeit sicher nichts mehr im Weg!
Buchtipp Thomas Völkl Exzellente Personalauswahl 224 Seiten, € 24,80 ISBN 978-3-943879-05-6 SchmidtColleg Verlag
Autor
Thomas Völkl begleitet vor allem mittelständische Unternehmen als Experte für exzellente Personalauswahl. Der Betriebswirt verfügt über jahrelange Erfahrung u.a. in internationalen Konzernen und kleinen Mittelständlern. Als Sachbuchautor, Trainer und Coach setzt er dort an, wo das Potenzial der Zukunft jedes Unternehmens liegt: in der Personalauswahl. E-Mail: mail@thomasvoelkl.de
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Türchen mit Protein-Riegeln Fit, lecker, erfolgreich: Die beliebte Weihnachtsriegelkalenderaktion von inkospor® und myline® lässt Kundenherzen höherschlagen – und die Kassen klingelingelingeln. Als inkospor® zusammen mit myline® vor ein paar Jahren einen Adventskalender mit 24 Protein-Riegeln auf den Markt brachte, konnte keiner ahnen, wie sehr die Sportlernahrungs-Experten damit einen Nerv getroffen hatten. Erklärbar ist der Erfolg allerdings leicht, werden hier doch gleichzeitig der Kundenwunsch nach einem individuellen Adventskalender und das allgemeine Bedürfnis nach so energiereichen wie leckeren Snacks befriedigt. Umsatz-Boost zum Jahresende Im Endergebnis können sich die Studios über einen kräftigen Umsatz-Boost am Ende des Geschäftsjahres freuen – zumal Inko ihnen das Mitmachen mit schönen Aktions-Werbemitteln und attraktiven Weihnachtsrabatten versüßt: Das kostenlose Weihnachts-MarketingAktionspaket umfasst Aufsteller, Poster und stimmungsvolle Deko. Ganz nebenbei hält so auch weihnachtliche Stimmung Einzug. Individuelle Kalender möglich Die Studios können ihren Adventskalender individuell zusammenstellen, indem sie entweder auf Klassiker setzen, die sich ohnehin ganzjährig einer
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starken Nachfrage erfreuen, oder sie streuen von Inko speziell entwickelte Winter-Riegel wie „Active Winter Magic“, „Active Pfeffernuss“ mit Wintergewürzen oder „Active Santas Secret“ mit SchokoLebkuchen-Geschmack ein. Ganz neu im Programm ist der inkospor® Low-Sugar„Premium Dark Chocolate Riegel“, mit vielen Ballaststoffen, dunkler Schokolade und 28 % Protein und auch die myline® Crunchies wurden um eine neue Sorte erweitert. Weiße Sckolade Orange – low sugar. Vorbereitete Wunschzettel für Mitglieder Für Studios, die ihren Kunden völlig freie Hand beim Zusammenstellen ihres Adventskalenders lassen wollen, gibt es vorbereitete Wunschzettel, mit denen die Mitglieder sich ganz nach Gusto ihren eigenen Kalender zusammenstellen können. www.inkospor.com Zum KalenderBestellschein
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TT Digi-Serie für Existenzgründer, Teil 4
Welche Zielgruppe will ich ansprechen? Banal, aber immer wieder wahr: Der Kunde ist König! Jedes Unternehmen muss die Wünsche und Bedürfnisse des Kunden berücksichtigen und erfüllen. Unternehmen, die den Kundenfokus verlieren, verlieren auch den Wettbewerb um den Kunden. So einfach funktioniert unsere Wirtschaft. Dies gilt im Besonderen für Fitnessstudios, wie Norbert Kroshoff erläutert.
Warum kommt das Mitglied in ihr Studio? Laut Statista geht es fast 60% der Mitglieder um den Erhalt der Gesundheit. In der weiteren Rangfolge geht es um Verbesserung der Kraft und Ausdauer (55%) und Ausgleich zum Alltag (52%). Das Thema Aussehen belegt die Ränge vier bis sechs: äußeres Erscheinungsbild 43%, Gewicht reduzieren 39%, Schöner Körper 39%. Rund ein Drittel der Mitglieder (32%) gab das Thema Freunde und Bekannte treffen als Motiv an. Das ideale Mitglied? Die Beweggründe der Kunden sind also klar, aber welche Personen sollen in der Zukunft Mitglieder bei Ihnen werden? Haben Sie eine Vorstellung von
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ihrem idealen Mitglied oder kann das in ihrem Studio jeder sein? Wer jeden ansprechen will, spricht Niemanden an. Menschen sind verschieden. Jeder Einzelne hat andere Wünsche, Motive und Probleme. Es ist somit unmöglich, alle Menschen anzusprechen, zu motivieren und für ihre Dienstleistung, ihr Produkt zu begeistern und zu gewinnen. Die eigene Zielgruppe festlegen Wie gut kennen Sie ihre Zielgruppe? Wer ist ihre Zielgruppe? Um die Bedürfnisse, Wünsche und Motive ihrer Zielgruppe zu kennen und mit ihrer Dienstleistung und mit ihrem Produkt zu befriedigen, müssen Sie ihre Zielgruppe genau charakterisieren.
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Ihre Zielgruppe entwickeln Sie nach den folgenden Kriterien: ››› soziodemografischen Merkmalen – Alter, Geschlecht, Familienstand, Einkommen, Bildung … ››› geografische Merkmale – Ort, Stadtteil, Straße, Entfernung, … ››› psychografische Merkmale – Motive, Einstellungen, Life-Style, Aktivitäten, Hobbies, Interessen, … ››› konsumorientiere Merkmale – Produktwahl, Mediennutzung, Preisverhalten, … Als Unterstützung für die Entwicklung ihrer Zielgruppe können Sie sich die Checkliste „Zielgruppe und Avatare“ herunterladen Der Wunschkunde Prima, jetzt haben Sie ihre Kernzielgruppen definiert. Für eine gezielte Ansprache ist die klassische Zielgruppe aber noch zu oberflächlich, um wirklich ein klares Bild von deinem zukünftigen Mitglied zu haben. Was Sie brauchen, ist ihr Wunschkunde, ihr idealer Kunde oder auf Neudeutsch ihren Avatar. Ein Kunden-Avatar ist eine fiktive Beschreibung ihres idealen Kunden. Der Kunden-Avatar charakterisiert im Detail, wie ihr Wunschkunde sein soll. Der Kunden-Avatar hilft Ihnen dabei, ihre Marketingaktivitäten gezielter und passgenauer zu platzieren. Ältere und jüngere Menschen unterscheiden sich deutlich in der Ansprache, und über welche Medien sie angesprochen werden können. Wenn Sie eine Marketingaktion entwickeln, denken Sie immer aus Sicht ihres Avatars. Wie möchte er angesprochen werden, was interessiert ihn besonders, welches Problem beschäftigt
ihn am meisten, was motiviert meinen Wunschkunden, welche Werte hat er. Das ist enorm hilfreich bei der kreativen Entwicklung und fokussiert Sie immer wieder auf ihre Zielgruppe. Damit minimieren Sie ihre Streuverluste, ihre Marketingmaßnahmen erreichen ihre Zielgruppe und Sie generieren mit einem geringeren Aufwand mehr Interessenten. Die Interessenten sind vorqualifiziert und identifizieren sich mit ihrem Produkt. Die Erstellung eines Kunden-Avatars Um ihren Avatar so gut wie möglich zu kreieren, sollten Sie sich unbedingt ausreichend Zeit nehmen. Ein Avatar entwickelt sich und der Prozess kann und sollte mehrere Tage dauern. Das Bild ihres Avatars wird sich über eine gewisse Zeit entwickeln und in ihrem Kopf genau herauskristallisieren. Wichtig ist, dass Sie ihrem Avatar einen Namen und ein Gesicht geben. Tipp: Mit dem Erstellen ihrer Avatare haben Sie bereits jetzt das Targeting für Facebook Ads erledigt. Targeting ist das Erstellen einer Anzeigenzielgruppe, indem Sie Kriterien definieren, die Personengruppen für ihre Anzeige ein- oder ausschließen, damit Sie nur die Personen ansprechen, die Sie erreichen wollen. Wenn Sie demnächst Werbung auf Facebook machen, haben Sie mit ihren Avataren eine klare Vorlage für die Target Einstellung auf Facebook und Instagram. Wie viel Avatare brauche ich? Bei speziellen und sehr spitzen Fitnessangeboten, wie einer Crossbox oder einem Boot-Camp, reicht es oft aus, nur einen Kunden-Avatar zu definieren. Bei gesundheitsorientierten Fitnessstudios dagegen eher nicht. Maximal solltest du aber nicht mehr als drei Avatare definieren. Hier gilt, je breiter ihr Angebot ausgerichtet ist, umso mehr Avatare brauchen Sie. Norbert Kroshoff
Autor
Norbert Kroshoff berät seit 1995 Unternehmer aus der Fitnessbranche. Seine Schwerpunkt sind die Gründungsberatung, die Aufbau- und Organisationsberatung sowie die Bewertung von Studios. In seinem Blog auf www.in-come.de erscheinen regelmäßig neue Artikel zu den Themen Existenzgründung, Betrieb und Unternehmensbewertung von Fitnessanlagen.
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Fachbegriffe praxisnah erläutert
Stichwort: Corporate Identity Der Begriff Corporate Identity (kurz CI) ist Teil des Marketings einer Einrichtung bzw. eines Unternehmens, d.h. Teil der Marktbearbeitungsstrategie. CI ist die Strategie zu einer Unternehmensidentität, einem unverwechselbaren Erscheinungsbild, welches die Einrichtung von sich zeichnen möchte oder auch die Unternehmenspersönlichkeit.
Entsprechend werden in einem Analyseprozess diejenigen Produkte, Dienstleistungen, Leistungen, spezielles Engagement, bestimmte Beteiligungen erarbeitet, um zu identifizieren, was diese Einrichtung von den Mitwettbewerbern definitiv unterscheidet. Es geht um das Ausarbeiten der Alleinstellungsmerkmale. Ziel der CI-Strategie ist es, dass Kunden, Patienten, Ärzte und viele mehr ein möglichst positives und eindeutig zuzuordnendes Bild vom Unternehmen haben. Dieser auch nachhaltig geprägte Eindruck entsteht durch ein komplexes Konzept der Einrichtung. Es ist ein subjektives Bild aller
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Interessens- und Anspruchsgruppen, zum Beispiel von den Lieferanten, den Verbänden oder der Krankenversicherung. Es ist durchaus möglich, dass Selbstund Fremdbild nicht im Einklang stehen. Wie kommt eine Corporate Identity zustande? Keinesfalls ist es alleinige Aufgabe der Marketingabteilung, die Übereinstimmung herzustellen. Vielmehr entsteht das Unternehmensimage erst durch die Identifikation und Wirkung aller Mitarbeitenden der verschiedenen Ebenen und Bereiche auf die Patienten und Kunden. Hochglanzbroschüren können einen Beitrag dazu leisten.
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Bei Patienten und Angehörigen hinterlassen jedoch die Erfahrungen in der jeweiligen Versorgungssituation einen tiefergehenden Eindruck, der sich bei Wiederholung – auch durch Mund-zu-Mund-Propaganda – verfestigt. Allerdings ist es in der Regel Aufgabe der Marketingabteilung. Von Einrichtung zu Einrichtung ist die Bezeichnung unterschiedlich. Es existiert stattdessen häufig eine Stabsstelle Presse und Öffentlichkeitsarbeit, um den Prozess zur Festlegung des Unternehmensimages – also des Ziels – sowie diesbezüglich geeignete CI-Maßnahmen zu identifizieren, zu koordinieren, zu überwachen und zu steuern.
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Bei den einzelnen Bausteinen des CI handelt es sich unter anderem um:
Das Ganze einzelner Bausteine CI ist also ein umfassender Management-Ansatz, der zur Profilbildung der Therapie- oder Gesundheitseinrichtung und damit auch zu deren langfristigem Erfolg beitragen soll. Erste Antworten erhalten Sie, wenn Sie und Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fragen:
››› Corporate Philosophy ››› Corporate Culture ››› Corporate Communication ››› Corporate Behavior ››› Corporate Social Responsibility
››› Corporate Design
››› Patienten suchen für
›››
Corporate Philosophy Die Strategiefestlegung, deren Vision, Mission und Zweck, die sogenannte Corporate Philosophy, stehen am Anfang bzw. sind die Voraussetzung für Erfolg versprechendes CI.
geplante Eingriffe diese Einrichtung auf/nicht auf, weil … Mitarbeitende sind stolz, Teil der Einrichtung/des Unternehmens xy zu sein, weil …
Das komplexe Konzept der CI setzt sich aus verschiedenen, optimal vernetzten und aufeinander abgestimmten Bausteinen zusammen, die teilweise auch Schnittmengen bilden (s. Abb. 1). Denn alle Bestandteile gemeinsam dienen der strategischen Ausrichtung der Einrichtung bezogen auf das von ihr angestrebte unverwechselbare Image.
Der einzigartige Charakter und Stil eines Unternehmens basiert auf deren Werten, Normen und Überzeugungen als Teil der Corporate Philosophy. Die Corporate Culture, die Unternehmenskultur, kann daher nicht losgelöst von den weiteren Elementen der CI betrachtet werden, sondern ist beispielsweise Grundlage für das Corporate Behavior sowie die Corporate Communication.
Corporate Image der Einrichtung
Vision
CORPORATE-IDENTITY-POLITIK Corporate Philosophy Corporate Culture
Corporate Social Responsibility
Corporate Design
Corporate Communication
Abb. 1: Schematische Darstellung der CI-Elemente zur strategischen Ausrichtung der Einrichtung
© Claudia Winkelmann
Corporate Behavior
Jede Einrichtung im Gesundheitssystem ist in eine Gesellschaft integriert, deren Kultur gegenüber der Unternehmenskultur prägend ist. Anders ausgedrückt ist das Unternehmen gleichzeitig immer abhängig von bestimmten gesellschaftlichen Normen, Werten oder Zwängen. Gesetzliche Rahmenbedingungen, Wertkonsens in Bezug auf Umweltschutz oder auch Divergenz bezogen auf Geflüchtete spielen hier beispielsweise eine Rolle. Jedoch haben die Einrichtungen und deren Mitarbeitende ebenso die Möglichkeit, auf die Gesellschaft einzuwirken, insbesondere durch gute wissenschaftliche Praxis oder soziales Engagement. Corporate Communication Im Zentrum der Corporate Communication steht die Kommunikation der Werte und Normen. Voraussetzung ist unter anderem ein gemeinsam entwickeltes Leitbild. Dabei bedient sich die Corporate Communication der verschiedenen Kommunikationsinstrumente, wie beispielsweise Veröffentlichungen, Pressemitteilungen, Posts, Flyer, Messeauftritte oder PatientenHotline. Es geht einerseits um die Kommunikation nach außen – zum Beispiel, wie eine Praxis mit den Ärzten kommuniziert. Andererseits spielt die Kommunikation nach innen eine Rolle, beispielsweise als Danksagung der Geschäftsführung gegenüber den Mitarbeitenden am Jahresende. Wesentlich ist die einheitliche Strategie, damit bei den verschiedenen Interessens- und Anspruchsgruppen die Botschaft unmissverständlich ankommt. Kernaussagen und Slogans sind
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hierbei Hilfsmittel, die letztlich aber von allen gelebt werden müssen. Praxisbeispiele HELIOS Kliniken im Jahr 2009: „Jeder Moment ist Medizin.“ Schön Klinik im Jahr 2013: „Schön Klinik. Messbar. Spürbar. Besser.“ Medical Park Humboldtmühle in Berlin im Jahr 2018: „Gesundwerden & Wohlfühlen mitten in Berlin am Tegeler See“ Corporate Behavior Hier knüpft die Corporate Behavior an. Dabei geht es um das Verhalten aller Mitarbeitenden einer Einrichtung. Letztlich auch um das Auftreten anderer Unternehmen und deren Teams, wenn sie als Dienstleister für eine Therapiepraxis oder ein FitnessStudio tätig sind. Praxisbeispiel Der Kunde einer Gesundheitseinrichtung kann schlecht unterscheiden, ob der Reinigungsdienst zum Unternehmen gehört oder die Leistung per Servicevertrag eingekauft wird. Der Kunde erhält einen Gesamteindruck und verknüpft jegliches Verhalten während seines Aufenthalts in der Einrichtung auch mit dieser. Speziell geht es um Verhaltensweisen und Reaktionen in bestimmten Situationen – beispielsweise als Verhaltenskodex
für die interne und externe Unternehmenskommunikation oder als Freundlichkeitsgebot der Mitarbeitenden im Leitbild (Corporate Philosophy) der Einrichtung hinterlegt. Als kritisch werden solche Gebote gesehen, wenn hierdurch die Authentizität und Glaubwürdigkeit verloren gehen. Corporate Social Responsibility Corporate Social Responsibility (häufig kurz CSR) ist die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen, nachhaltig zu wirtschaften. Jede Therapie- und Gesundheitseinrichtung trägt die Verantwortung für die gesellschaftlichen Auswirkungen ihrer Aktivitäten im Gesundheitssystem und darüber hinaus. CSR umfasst soziale Aspekte wie zum Beispiel Mitarbeiterzufriedenheit, Familienfreundlichkeit, ökologische Faktoren wie Entsorgungsmanagement und ökonomische Gesichtspunkte, beispielsweise die pünktliche Realisierung von Verträgen. Sie sind nicht zusätzlich zu berücksichtigen, sondern müssen in die primäre Aufgabe des Unternehmens, zum Beispiel in die Patientenversorgung, integriert sein. Corporate Design Das Corporate Design – oft nur CD genannt – ist das Sichtbare und daher bezogen auf die Verwendung des Begriffs am weitesten verbreitet. CD beinhaltet das optische Erscheinungsbild der Einrichtung. Hierzu zählt unter anderem das Gestalten von:
››› Logo als Wort- und ››› ››› ››› ››› ››› ››› ›››
Bildmarke Visitenkarten Präsentationsvorlagen Printmedien inkl. der Patientenzeitschrift Werbeartikeln (z.B. Kugelschreiber, Bonbons, Schlüsselanhänger) Rollups Briefpapier inkl. Schrifttyp und -größe Unternehmenshomepage und Webseiten
Aber auch die Farbwahl der Einrichtung, der Praxis- und Büroräume sowie die Architektur des Gebäudes und der Außenanlagen – inkl. Kunst am Bau – umfasst das CD. Speziell in der Gesundheitsbranche prägen zudem die Arbeitskleidung mit Farbe, Art, möglicherweise sogar hierarchischer Abstufung oder nach Bereichen getrennt das Erscheinungsbild. Genauso zählt auch der Fuhrpark dazu mit entsprechender Lackierung und Aufdruck der Autoflotte, die in der Therapie beispielsweise zum Zweck von Hausbesuchen eingesetzt wird. Fazit Eine Corporate Identity zu entwickeln bedeutet also eine detaillierte und differenzierte Auseinandersetzung mit dem eigenen Unternehmen, um eine nachhaltige und langfristige Strategie fahren zu können.
Autorin:
Prof. Dr. rer. med. Claudia Winkelmann ist Physiotherapeutin und absolvierte ein Studium der Gesundheitsökonomie. Ihre praxisbezogenen therapeutischen Kenntnisse verbindet sie mit wissenschaftlicher BWL-Expertise. Derzeit hat sie eine BWL- und Management-Professur an der ASH Berlin inne. E-Mail: winkelmann@ash-berlin.eu
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Steuerfallen in der Weihnachtszeit
Feiern ohne Reue Ein besonderes Jahr neigt sich dem Ende zu. Ein Jahr, welches Unternehmern und Arbeitnehmern gleichermaßen einiges abverlangt hat und dessen Auswirkungen uns noch länger beschäftigen werden. Ungeachtet dessen sollte die Vorweihnachtszeit jedoch das bleiben, was sie seit jeher ist: ein schöner Anlass, sich bei seinen Mitarbeitern für die geleistete Arbeit zu bedanken.
Doch nicht alles, was sich der Arbeitgeber dafür ausdenkt, kann steuerlich auch als Betriebsausgabe abgezogen werden. Im Gegenteil, bei Arbeitnehmern können die Geschenke sogar lohnsteuer- und sozialversicherungspflichtig werden. Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft Grundsätzlich gilt: Geschenke an die Angestellten zu Weihnachten
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sind immer als Betriebsausgabe abziehbar. Der Wert ist dabei egal. Es muss sich jedoch um eine reine Sachleistung und kein Geldgeschenk handeln. Allerdings sind die Geschenke nur dann auch gleichzeitig steuer- und sozialversicherungsfrei, wenn sie die monatliche Sachbezugsfreigrenze bis 44 Euro brutto nicht übersteigen. Wenn sie jedoch teurer als 44 Euro sind, muss der Arbeitnehmer das Geschenk komplett
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als Arbeitslohn versteuern und Sozialversicherungsbeiträge zahlen. Der Therapeut kann als Arbeitgeber in diesem Fall zumindest die Lohnsteuer durch Pauschalversteuerung i. H. v. 30 Prozent übernehmen. Dadurch muss der Arbeitnehmer dann keinen geldwerten Vorteil versteuern. Sozialversicherungsbeiträge lassen sich dabei allerdings weder für den Arbeitgeber noch für den Arbeitnehmer vermeiden. Achtung Geldgeschenke sind in jedem Fall und unabhängig von ihrer Höhe stets steuer- und sozialversicherungspflichtiger Arbeitslohn.
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Man soll die Feste feiern, wie sie fallen Viele Arbeitgeber veranstalten für ihre Mitarbeiter in der Vorweihnachtszeit eine kleine Feier, in diesem Jahr natürlich unter besonders strengen Hygieneauflagen. Problematisch dabei ist unter Umständen, dass die Kosten für ein solches Event beim Arbeitnehmer als geldwerter Vorteil zu behandeln sind, soweit diese den Freibetrag von 110 Euro je Mitarbeiter übersteigen. Entfallen auf den einzelnen beispielsweise 150 Euro, sind 40 Euro steuer- und sozialversicherungspflichtig. Da dies natürlich bei den Beschäftigten einen bitteren Nachgeschmack erzeugt, können Arbeitgeber in diesen Fällen in der Regel die Lohnsteuer mit 25 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer pauschalieren und die Steuerzahlung übernehmen. Der Vorteil dabei: Der Steuersatz dürfte meist günstiger sein als die reguläre Lohnsteuer und auch Sozialversicherungsbeiträge fallen so nicht an. Der Freibetrag von 110 Euro steht jedem jeweils für maximal zwei Betriebsveranstaltungen im Jahr zu. Wurde der Freibetrag bei der ersten Veranstaltung nicht in voller Höhe ausgenutzt, kann er allerdings nicht auf die zweite Feier übertragen werden. Das dritte Fest ist in jedem Fall voll steuer- und sozialversicherungspflichtig, sofern der Arbeitgeber dies nicht pauschal versteuert.
Einzubeziehen sind dabei grundsätzlich alle Kosten, die dafür anfallen, wie Reisekosten, Übernachtungskosten, Raummiete, Verpflegung, Getränke und auch im Rahmen dieser Weihnachtsfeier überreichte Geschenke. Die Ausgaben sind im Übrigen immer brutto anzusetzen. Ob der Unternehmer aus den anfallenden Aufwendungen (teilweise) Vorsteuer geltend machen kann, spielt dabei keine Rolle.
absagen? Werden diese anteiligen geplanten Kosten auf die anderen umgelegt mit der Folge, dass der Unternehmer nachversteuern muss? Nein, entschied hierzu das Finanzgericht Köln (Az 3 K 870/17) und stellt sich damit ausdrücklich gegen eine bundeseinheitliche Anweisung der Finanzverwaltung. Endgültige Klärung muss nun der Bundesfinanzhof in einem Revisionsverfahren (Az VI R 31/18) schaffen.
Beispiel: Berechnung des 110 EUR-Freibetrags Ein Unternehmer führt Anfang Dezember eine eintägige Outdoor-Weihnachtsfeier mit Draisinenfahrt bei Dresden durch. Für die fünf Arbeitnehmer sind insgesamt folgende Kosten entstanden:
Einige Arbeitgeber laden auch gern die Angehörigen der Mitarbeiter ein. Der Vorteil ist nicht von der Hand zu weisen, denn ein in das Arbeitsumfeld des Mitarbeiters integrierter Partner hat mit Sicherheit mehr Verständnis, wenn Überstunden anfallen oder Samstagsarbeit ansteht. Doch diese auf den Partner entfallenden Kosten sind dem jeweiligen Arbeitnehmer als eigener geldwerter Vorteil zuzurechnen. Wer also ein ganzes Familienfest mit Kind und Kegel veranstalten will, sollte genau kalkulieren, ob hierfür genügend Mitarbeiter beschäftigt sind und er somit innerhalb der Freibetragsgrenzen bleibt.
Fahrtkosten Speisen und Getränke
200 EUR 340 EUR
Insgesamt
540 EUR
Es sind sämtliche Aufwendungen in die Berechnung einzubeziehen, auch soweit sie den äußeren Rahmen betreffen. Auf den einzelnen Arbeitnehmer entfallen so 108 EUR. Die gesamte Betriebsveranstaltung ist damit lohnsteuerfrei. Für den Unternehmer bedeutet das mitunter eine Rechnung mit spitzem Bleistift, sodass die Gesamtkosten geteilt durch die Mitarbeiterzahl im Rahmen bleiben. Doch was, wenn dann plötzlich einige Mitarbeiter ihre Teilnahme an der Weihnachtsfeier
Fazit Tappen Sie bei der Weihnachtsfeier nicht in die Steuerfalle. Lassen Sie sich steuerlich beraten, damit Ihre Mitarbeiter in den Genuss Ihrer Aufmerksamkeiten kommen und Sie keine bösen Überraschungen durch zusätzliche steuerliche Belastungen erleben.
Autor
Thomas Pech ist Steuerberater im ETL ADVISION-Verbund aus Zwickau und Fachberater für den Heilberufebereich (IFU/ISM gGmbH). Er hat sich auf die Beratung von Heilmittelerbringern spezialisiert. E-Mail: advisa-zwickau@etl.de. Internet: www.advisa-zwickau.de
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Auch 2021 steigt der Mindestlohn Im kommenden Jahr wird der gesetzliche Mindestlohn wohl erneut leicht angehoben. Dr. Christoph Franke zeigt auf, worauf Arbeitgeber achten müssen.
Seit dem 01.01.2015 gilt in Deutschland bekanntlich das flächendeckende und branchenübergreifende Mindestlohngesetz. Arbeitgeber sind verpflichtet, den Arbeitnehmern den jeweils geltenden Mindeststundenlohn zu zahlen.
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Das Gesetz sieht vor, dass die Mindestlohnkommission, die sich paritätisch aus Vertretern der Arbeitnehmer und Arbeitgeber zusammensetzt und von einem Vorsitzenden geleitet wird, alle zwei Jahre eine Anpassung des Mindestlohns für das Folgejahr beschließt. Insoweit ist es bislang zu folgenden Erhöhungen gekommen: Mindestlohn 2015: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8,50 EUR Mindestlohn 2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8,50 EUR
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Erste Anpassung erfolgte 2017 Mit Wirkung zum 01.01.2017 ist es sodann erstmals zu einer Erhöhung des Mindestlohns gekommen:
lohnkommission soll der Mindestlohn wie folgt in den Kalenderjahren 2021 und 2022 steigen: ››› 01.01.2021 bis 30.06.2021: Mindestlohn 9,50 EUR;
Mindestlohn 2017 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8,84 EUR
››› 01.07.2021 bis 31.12.2021: Mindestlohn 9,60 EUR;
Mindestlohn 2018 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8,84 EUR
››› 01.01.2022 bis 30.06.2022: Mindestlohn 9,82 EUR
Danach ist erstmals der Mindestlohn nicht für die vollen zwei Jahre bestimmt, sondern auf die Kalenderjahre 2019 und das aktuelle Jahr wie folgt geregelt worden: Mindestlohn 2019 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9,19 EUR Mindestlohn 2020 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9,35 EUR Erneute Erhöhung trotz Corona Trotz der Corona-Krise ist die Mindestlohnkommission auch wieder in diesem Jahr zusammengetreten und hat am 30.06.2020 die nachfolgende Beschlussempfehlung abgegeben. Die Empfehlung der Mindestlohnkommission ist nicht verbindlich und muss vielmehr noch von der Bundesregierung bestätigt werden. Da in der Vergangenheit die Bundesregierung stets den Empfehlungen der Mindestlohnkommission gefolgt ist, ist auch in diesem Jahr davon auszugehen, dass es eine entsprechende Anpassung geben wird. Mindestlohn steigt ab 2021 halbjährlich Auffällig ist dabei, dass die Beschlussempfehlung vorsieht, dass für den Zeitraum zwischen 2021 und 2022 der Mindestlohn in vier Etappen steigen soll. Der Mindestlohn soll daher weder für zwei, noch für ein Jahr, sondern nur für ein halbes Jahr gelten, bis er wieder erhöht wird. Dies bedeutet, dass die Unternehmen nicht nur halbjährlich den Mindestlohn anzupassen haben, vielmehr steigen auch in diesen Zeiträumen jeweils die wirtschaftlichen Belastungen. Gemäß der Empfehlung der Mindest-
und vom ››› 01.07.2022 bis 31.12.2022: Mindestlohn 10,42 EUR. Innerhalb des Kalenderjahres 2021 soll der Mindestlohn, bezogen auf den heute geltenden Mindestlohn von 9,35 EUR um daher 1,6 % (01.01.2020 bis 30.06.2020) bzw. um 2,7 % (01.07.2020 bis 31.12.2020) steigen. Für 2020 gilt insoweit eine Steigerung um 5 % (01.01.2022 bis 30.06.2022) bzw. um 11,91 % (01.07.2022 bis 31.12.2022). Erhöhung um 12 % bis 2022 Nach der aktuellen Lage ist davon auszugehen, dass sich der Mindestlohn bis 2022 um knapp 12% erhöhen wird. Dies bedeutet auch gleichzeitig, dass die geringfügig beschäftigten Arbeitnehmer deutlich weniger Stunden im Monat arbeiten können, da ansonsten unter Berücksichtigung des dann geltenden Mindestlohnes die Entgeltgeringfügigkeitsgrenze von 450,00 EUR schnell überschritten würde, mit der Konsequenz, dass das Vertragsverhältnis automatisch ordentlich sozial versicherungspflichtig werden würde. Mögliche Stundenzahl der Minijobber sinkt Unter Berücksichtigung des aktuellen Mindestlohnes können geringfügig beschäftige Mitarbeiter monatlich 48 Stunden beschäftigt werden. Beträgt der Mindestlohn dann allerding 10,45 EUR pro Stunde, so kann der Mitarbeiter nur noch 43 Stunden, mithin 5 Stunden weniger im Monat beschäftigt werden. Auch dies stellt eine neue Herausforderung dar. Dr. Christoph Franke
Autor
Dr. Christoph Franke ist Partner der Dr. Geisler, Dr. Franke Rechtsanwälte PartmbB. Speziell für die Fitnessbranche hat die Kanzlei verschiedene Rechtsberatungskonzepte entwickelt, die den Studiobetreiber entlasten und ihm Zeit für sein Kerngeschäft verschaffen.
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NEWS aus dem Bereichen ERNÄHRUNG & WELLNESS
I Wissen, was gesund ist! Im Alltag mangelt es vielen Menschen an der Umsetzung, sich ausreichend zu bewegen und gesund zu ernähren. Hier kann ein Ernährungscoach helfen und unterstützen. Das Coaching stellt die Lebenssituation des Einzelnen in den Vordergrund und verhilft durch eine ganzheitliche Betrachtung zu einer dauerhaft erfolgreichen Ernährungsumstellung. Dabei bezieht das Ernährungscoaching auch Bewegungskonzepte in die Beratung mit ein. Die berufsbegleitende Qualifikation zum Ernährungscoach bietet das IST-Studieninstitut an. Inhaltlich geht der Kurs über die klassische Ernährungsberatung hinaus. Neben der Lebensmittellehre sowie den Grundlagen und Trends in der Ernährung wird besonders das Gewichtscoaching vermittelt und praktisch erprobt. Nächster Kursstart ist Januar 2021. www.ist.de
I UserServicePoint & Multi-Channel-Marketing Die neue Studioeinheit bietet alles, was Sie im Studio brauchen, vor allem zur Kunden- und Mitarbeiterversorgung. Sie beinhaltet die IQ 2.0, die Kaffeemaschine T-One, einen Snacky und einen Eiweiß-Shake-Automat. Zudem ist sie auf dem neuen Truggemöbel perfekt in Szene gesetzt. Das extra nach individuellen Anforderungen angefertigte Servicemöbel bietet neben der Technik und einer optionalen Spül-/Abfall- sowie Desinfektionseinheit auch genügend Stauraum für die PureFresh-Konzentrate, den Kaffee und weiteres Zubehör. Auf einem 17“ großen Bildschirm der Getränkeanlage können Sie nach Ihren Wünschen Werbung und aktuelle News aus aller Welt abspielen.www.trugge.com
I Tag der Sauna Gefühlt wird unser Leben immer hektischer, schneller – und damit belastender. Der Tag der Sauna am 24. September erinnerte mit dem diesjährigen Motto „Und die Welt kann warten“ nachhaltig entspannt daran, dass Körper und Seele langfristig von regelmäßigen Pausen profitieren. Eine Sauna-Routine in den Alltag zu integrieren, stärkt den Körper und Geist zugleich. Zahlreiche Studien belegen, dass sich Saunabaden ideal eignet, um ungesunden Stress abzubauen. Hinzu kommt: Im Herbst und Winter freuen sich Körper und Seele ganz besonders über wohltuende Wärme, die uns entspannen und regenerieren lässt. Wer regelmäßig in die Sauna geht, fühlt sich also dauerhaft ausgeglichener und trainiert auch noch ganz nebenbei sein Immunsystem. www.klafs.de
I Fitnessstudio schafft grünes Sporterlebnis Moderne Kunstpflanzen sorgen für eine einladende Atmosphäre und dafür, dass sich Sporttreibende wohl im Studio fühlen. Individuell gestaltet der Premiumanbieter Blütenwerk insbesondere für lichtarme Bereiche Dschungelwände, Pflanzensets bis hin zu Empfangsarrangements. Die pflegefreien Kunstgewächse werden eigens angefertigt und auf das jeweilige Studiodesign und die Sportlichkeit abgestimmt. Von den Blumen und Pflanzen von Blütenwerk profitiert bereits die Fitnessstudiokette „Easy Fitness“, die künftig ihre Studios einheitlicher mit Kunstpflanzen-Sets ausstatten werden. www.bluetenwerk.de
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››› BUCHEMPFEHLUNGEN
Ommmm … statt Spagat zwischen Job und Freizeit Wenn Ihr Leben nur am Wochenende stattfindet und der Stress im Job kaum noch auszuhalten ist, dann kann Buddha Ihnen helfen. Dafür müssen Sie nicht die Religion wechseln, sondern einfach ein paar grundlegende Regeln des Meisters der Lebenskunst in Ihr Leben holen. Dan Zigmond, Datenspezialist im Silicon Valley und praktizierender Zen-Priester, zeigt Ihnen, wie Buddhas Lehre Ihre Work-Life-Balance verbessert: ››› Sie sind nicht Ihr Job! Zu einem erfüllten Leben gehört mehr als die Arbeit. ››› Auch Zuhören und Denken sind Arbeit. Ruhe und Konzentration erhöhen die Kreativität. ››› Wie können wir unsere Lebensziele mit Karrierestreben in Einklang bringen? Wie Buddha die Work-Life-Balance erfand. Und wie seine Gedanken Ihnen heute den Alltag erleichtern. Autor: Dan Zigmond, Bettina Snowdon, Verlag: Trias, ISBN: 978-3-432-11177-3
Ihre Heldenreise aus dem Trauma Wer schreckliche Ereignisse erlebt hat, sucht oft vergeblich nach Wegen, das Trauma zu überwinden. Doch Ihre Heilung ist möglich, sie erfordert Mut und Sie gehen nie allein. Die Psychologin Gretchen Schmelzer zeigt Ihnen hier einen ganz neuen Ansatz der Traumatherapie: Wie auf einer mentalen Landkarte können Sie auf Ihrer Reise durch die fünf Heilungsphasen Ihre Genesung verfolgen. Sie lernen, wo Sie Brücken bauen, welche Sackgassen Sie vermeiden können oder welche Stationen Sie noch einmal besuchen sollten. Am Ende Ihres Weges finden Sie Liebe und Geborgenheit und können mit Mut und Selbstvertrauen allein weiter gehen. Reise aus dem Trauma. Dein einfühlsamer Begleiter durch die 5 Heilungsphasen. Autor: Gretchen Schmelzer, Verlag: Trias, ISBN: ISBN: 978-3-432-11098-1
Neue Wege aus der Einsamkeit Dr. Christine Brähler bietet mit diesem Buch einen einzigartigen Ratgeber, der sich mit Selbstmitgefühl als Mittel gegen die grassierende Einsamkeit in unserer Gesellschaft beschäftigt. Meist werden Betroffenen äußere Maßnahmen empfohlen wie mehr unter Leute zu gehen, Vereinen zu beitreten, Hobbys gemeinsam zu pflegen oder soziale Verpflichtungen zu übernehmen. Psychologin Dr. Christine Brähler geht den Weg von innen nach außen: Anstatt unsere Bedürfnisse zu vernachlässigen oder zu hoffen, dass sie von außen erfüllt werden, entdecken wir die liebevolle Verbindung zu uns selbst. Wir bringen uns aufrichtiges Mitgefühl für die eigene Traurigkeit, Verlassenheit und Verletzlichkeit entgegen. Aus dieser wohlwollenden und wertschätzenden Haltung gegenüber uns selbst haben wir die Möglichkeit, Beziehungen nährender zu gestalten und auch das Alleinsein zu genießen. Neue Wege aus der Einsamkeit. Mit Selbstmitgefühl zu mehr Verbundenheit finden. Autor: Dr. Christine Brähler, Verlag: Irisana, ISBN: 978-3-424-15375-0
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››› WELLNESS
Teil 2: Stress und sein körperlicher Ausdruck
Endlich stressfrei Stress – bekannt, gefürchtet und überall präsent – zeigen Sie dem Stress die Rote Karte! Denn bei Stress kommt es zu einer geringeren Trainingsleistung. Dafür ist es wichtig, die Stresssymptome sowie die verschiedenen Reaktionen unseres Körpers auf Stress zu erkennen.
Oft sind Kopfschmerzen oder ziehende, ausstrahlende Schmerzen mit von der Partie. Der Bewegungsapparat wird von unglaublich vielen Nerven versorgt, die eine direkte Verbindung zum Gehirn und damit auch zu unserer Emotionswelt herstellen. Dies schafft eine starke Abhängigkeit
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zwischen Fehlfunktionen des Bewegungsapparates – wie zum Beispiel einer Gelenkstörung oder Muskelverspannung – und psychoemotionalen Veränderungen. Wer Schmerzen leidet, fühlt sich nicht besonders gut und gehört vorübergehend nicht wirklich zur Spaßgesellschaft.
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Diese Reize bestimmen unsere Erlebenswelt Einige der häufigsten Stressoren, die eine Reaktion auf körperlicher oder psychischer Ebene auslösen und damit auch die Regenerationsfähigkeit und eine Wundheilung beeinflussen können, sind in einer Tabelle (Seite 163) dargestellt.
››› WELLNESS
In welcher Phase steckst du? Drei Phasen der Stresskette Zu Beginn einer Stresskarriere steht die sogenannte „Alarmphase“. In dieser Phase wirken dauerhaft Reize auf unseren Organismus ein und unser Nervensystem versucht, das Gleichgewicht beizubehalten. Die permanente Steuerung verschiedenster Körperprozesse verbraucht Unmengen an Energie. Der Körper wird deshalb in eine erhöhte Alarmbereitschaft versetzt, die ihn in die Lage bringt, schnell und ausreichend Energie, Kraft und Ausdauer für die Regulation zur Verfügung zu stellen. Manchmal kann diese Phase auch einen regelrechten Arbeitsschub bedeuten, mit dem große Aufgaben gemeistert werden. Der Körper benötigt jedoch regelmäßige Erholungsphasen, ohne die eine solche Leistung nicht auf
Stressoren bestimmen unsere Welt Reize auf körperlicher Ebene
Temperatur-Reize
Vergiftung
Reize auf psychischer Ebene
Reize auf der emotionalen Ebene
Reize aus dem beruflichen Umfeld
››› Einseitige Körperhaltungen (sitzende Arbeitsposition am Schreibtisch) verursachen Druck und Zug im Gewebe ››› Spannungserhöhung der Bindegewebe (Faszien & Muskeln) ››› Erhöhtes Verletzungsrisiko ››› Schneller Wechsel der Temperatur ››› Langes Sitzen am geöffneten Fenster ››› Alkohol & Nikotin ››› Medikamente ››› Drogen ››› ››› ››› ››› ››› ››› ›››
Erwartungsdruck Perfektionismus Ängste Depression Über- bzw. Unterforderung Arbeitswut Isolation/Einsamkeit
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Verliebtsein Trennung oder Scheidung Geburt eines Kindes Ärger – Streit – Wut – Zorn
››› Unter- bzw. Überforderung ››› Beförderung erreichen wollen ››› Überstunden & Termindruck
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››› WELLNESS
lange Zeit zu realisieren ist. Fehlen diese Pausen und Auszeiten, dreht sich die Stressspirale auf das nächste Level. Die sogenannte „Durchhaltephase“ ist von einem enormen Energieverbrauch gekennzeichnet, in der auch bereits die ersten negativen Veränderungen wahrgenommen werden. Oft treten in dieser Phase leichte bis mittlere Erschöpfungszustände auf. Die erhöhte Leistungsfähigkeit kann für ein kurzes Zeitfenster konserviert und abgerufen bzw. für die Verrichtung der täglichen Herausforderungen in Arbeit oder Sport genutzt werden. Bleibt diese Konstellation längere Zeit erhalten, folgt unweigerlich die Erschöpfungsphase. In der Erschöpfungsphase treten vielfältige negative körperliche Zustände auf, die primär aus einer Energiearmut herrühren und sich auf den gesamten Organismus ausweiten können. Schmerzen und Stress – eine innige Verbindung Schmerz ist mitunter das häufigste Gesundheitsproblem in unserer heutigen Gesellschaft. Etwa
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Körperliche Reaktionen auf Stress in der Erschöpfungsphase ››› zunehmende Verspannung der Rückenmuskeln und der Schulter-NackenMuskeln ››› lokale Schmerzzustände an den Muskeln oder den Gelenken ››› durch Verspannungen ausgelöste schlechtere Durchblutung ››› verminderte Beweglichkeit und Belastbarkeit aller Strukturen (Gelenke, Muskeln, Nerven) ››› Fehlhaltungen/Schonhaltungen/Vermeidungsverhalten bei Schmerzen ››› einseitige Belastungen ››› gesteigertes Verletzungsrisiko ››› Schlafmangel ››› gesteigerte Erschöpfungszustände – dauerhafter Energiemangel ››› Antriebslosigkeit, Versagensängste, Depressionsneigung ››› durch Mangeldurchblutung und Minderversorgung (Sauerstoffmangel) verändertes Zellmilieu ››› proinflammatorische Zustände im gesamten Körper (Bindegewebe, Zellmilieu) ››› schlechtere Wundheilung/Regenerationsfähigkeit
Tab.: Stressreaktionen auf physischer und psychischer Ebene
30 Millionen Menschen in Deutschland haben jährlich „Rücken“. Der Anteil von Stressproblemen an diesen Rückenbeschwerden ist nicht zu unterschätzen. Wenn wir die Auswirkungen der drei Stressphasen auf die Rückengesundheit betrachten, lassen sich dort auftretende Fehlsteuerungen, Fehlfunktionen und Schmerzen gut erklären.
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In der Alarmphase wird unter anderem der Rücken, die Muskeln und die versorgenden Nerven verstärkt aktiviert und mit Reizen geradezu bombardiert. Auch emotionale Stressoren fördern diese Aktivierung und steigern die Flut an Informationen auf den Bewegungsapparat. Und bereits hier ist das eigentliche Problem bei „Stressintoleranz“ erkennbar: ein unverhältnismäßig großes Maß an Möglichkeiten, zu viele Reize oder – zu viel von allem.
Körperliche Stressreaktionen im Überblick
Pulsschlag + Blutdruck steigen an
Verstärkt wirkt Adrenalin – Alarmbereitschaft
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Hormone werden zur Leistungssteigerung ausgeschüttet
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STRESS
Glycogen/Glucose wird verstärkt aus der Leber und anderen Speichern als Energiequelle genutzt
Abb.: Die Alarmphase: körperliche Basis-Reaktionen auf Stressreize
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Die Spannung der Rückenmuskulatur nimmt zu und ist bereit für weitere Aktivitäten und Herausforderungen, die aber nie kommen, da die Muskulatur in solchen Situationen lediglich als Ventil eingesetzt wird. Stress ist eine vorgegaukelte Alarmsituation.
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Danach steht die erste Durchhaltephase in der Stresskette an. In dieser Zeit nehmen das Energie-
››› WELLNESS
niveau und die Leistungsfähigkeit von Muskulatur, Gelenken und Nerven beständig ab. Je nach vorhandenem Energieniveau und zur Verfügung gestellten Erholungspausen, können sich mehrere Durchhaltephasen hintereinander aufsummieren, bis es zur totalen Erschöpfung und zu einem Vollbild einer Stressreaktion kommt. Die Erschöpfungsphase ist durch einen deutlichen Energie- und Antriebsverlust gekennzeichnet. Es tritt eine Unfähigkeit auf, einfachste Entscheidungen zu treffen, dem ein Einbruch in der körperlichen Gesundheit folgt. Das Rückensystem zeigt die typischen Symptome: schmerzhafte Wirbelsäulenbewegungen, evtl. auch Gelenkgeräusche wie Knacken
oder Reiben beim Bewegen, Ausweichbewegungen oder Schonhaltungen, um einem Schmerz aus dem Weg zu gehen. In dieser Phase ist zudem eine zunehmend druckempfindliche Muskulatur im gesamten Rücken zu finden. Oft treten nun auch
Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, eine innere Unruhe oder ausstrahlende Schmerzen auf. Im dritten und letzten Teil dieser Mini-Serie zum Stress geht es darum, den Stresskreislauf zu durchbrechen, beispielsweise durch körperliches Training.
Autor
Kay Bartrow arbeitet als freiberuflicher Physiotherapeut. Gleichzeitig verbindet ihn mit der Fitnessbranche der Spaß an Sport, Training und Bewegung, weshalb er examinierte Physiotherapeuten unter anderem in Trainingstherapie fortbildet. Seit 2009 schreibt er Fachbücher und Artikel für physiotherapeutische Fachzeitschriften. E-Mail: physiotherapie4u@gmx.de
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››› WELLNESS
Von der geistigen Entspannung bis hin zum körperlichen Fitness-Workout
Yoga 2020 ist ein besonderes Jahr für Yoga: Yoga feierte das fünfjährige Jubiläum des Weltyogatages am 21. Juni und gleichzeitig unterstreichen aktuelle Studienergebnisse der Boston University School of Medicine die Wirksamkeit von Yoga und Physiotherapie bei Rückenschmerzen.
Aber wie fing eigentlich der Siegeszug von Yoga um die Welt an? Wie hat es sich im Laufe der Zeit entwickelt? Indien: Ursprung in der Religion Als Indien noch eine Kolonie Englands war, kamen mit der Zeit auch Übersetzungen aus dem Sanskrit ins Englische in die westliche Welt. Einen Höhepunkt erlebte Yoga dann Ende des 19. Jahrhunderts, als im Rahmen des Weltparlaments der Religionen ein hinduistischer Mönch auf
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dem Kongress einen flammenden Vortrag darüber hielt. Anfang des 20. Jahrhunderts brachten zahlreiche indische Yoga-Meister die religiöse Meditationspraktik, die aus dem Hinduismus kommt, in die USA. Heute sollen hier 10 Prozent der Bevölkerung Yoga praktizieren. Deutschlandweit sind es mittlerweile nahezu 5 Millionen Menschen. Selbst als Wirtschaftsfaktor ist Yoga nicht zu unterschätzen: In einem Beitrag von Doris Arp berichtete der Deutsch-
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landfunk im Jahr 2017 von einem geschätzten Umsatz laut Wall Street Journal von weltweit 42 Milliarden Dollar. Von Indien ging dann auch wieder die Initiative aus, einen Yogawelttag einzuführen. Der Antrag des indischen Premiers wurde von der UN angenommen und man legte im Jahr 2015 den 21. Juni als Welttag fest. Und heute? Gerade während des Corona bedingten Lockdowns boten viele Yogis, Trainer und
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Therapeuten Online-Kurse an. Denn eine Yogamatte findet überall Platz und sorgte in Zeiten eingeschränkter Trainingsmöglichkeiten zumindest für etwas Aktivität auch auf kleinem Raum. Gleichgewicht zwischen Körper und Geist Es gibt zahlreiche verschiedene Yoga-Stile. Und ein Teil des Yoga hat sich von der reinen Entspannungstechnik mit meditativ religiösem Hintergrund weg entwickelt hin zum körperlichen Aspekt der Übungen. Hatha-Yoga, die weltweit beliebteste Yoga-Form, beinhaltet beispielsweise noch Elemente der ursprünglichen spirituell-philosophischen Intention, indem jede Yogasitzung mit dem Gruß „Namaste“ beginnt und endet. Aber ansonsten liegt der Schwerpunkt auf der physischen Bewegungsausführung, die jedoch langsam und sanft erfolgt. Die einzelnen Übungen, Asanas genannt, werden lange gehalten. Ziel ist es, den Körper zu dehnen, die Beweglichkeit zu trainieren und sich mit bewussten Atemübungen, sogenannten Pranayamas, vom Stress des Alltags zu entspannen. Das „Zur-Ruhe-Kommen“ als Gegenpol einer hektischen und schnelllebigen Zeit bei
gleichzeitigem körperlichen Training zieht immer mehr Menschen in den Bann. Yoga in der Physiotherapie In Physiotherapie-Praxen werden hauptsächlich Hatha-Yoga-Kurse angeboten, denn sie sind mittlerweile in unserem Gesundheitssystem verankert und werden teilweise von den Krankenkassen bezahlt oder zumindest bezuschusst.
Geschäftsführer Hans-Peter Huber aus Stephanskirchen sieht in den Kursen einen Mosaikstein im Bewegungsangebot für die Patienten. Sie werden gut angenommen und ermöglichen es, ein zusätzliches Kundensegment an das Zentrum für Physiotherapie
& Training zu binden: „Wir erweitern unser Portfolio und unseren Kundenkreis und schaffen dadurch eine weitere Schnittstelle zwischen Therapie & Training/Aktivität und tragen somit zur langfristigen Patenten-/ Kundenbindung bei.“ Hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit gibt er allerdings zu bedenken: „Wenn man es ganz isoliert betrachtet, ist es betriebswirtschaftlich schwierig. Allein die Ausbildung, über 600 Stunden, einer meiner Therapeutinnen verschlingt mehrere Tausend Euro – von der Zeit gar nicht zu sprechen. Für die § 20 Zertifizierung ist das jedoch erforderlich.“ Die unausgewogene Kosten-Nutzen-Relation ist genau der Grund, weshalb manche PhysiotherapiePraxen Abstand von diesem Angebot nehmen. So Ralf Baumann, Praxisinhaber von Therapie- & Trainingszentren Baumann, der sagt, es sei schwierig, die Kurse zu füllen. Zudem sei es mit einem hohen Werbeaufwand verbunden und gleichzeitig nicht einfach, jemanden mit der entsprechenden Yoga-Ausbildung zu finden. Das Glück hatte Hans-Peter Huber, weshalb er diese „Ressource“ nutze, wie er sagt:
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››› WELLNESS
„Schon allein im Hinblick auf die Mitarbeiterzufriedenheit.“ Bilal Al-Sarraj, Praxisinhaber aus Münster sieht das genauso. Er griff auf die Expertise einer Mitarbeiterin zurück, die sich zum PhysioYogaCoach ausbilden ließ. Ganz aktuell, seit gerade zwei Monaten, hat er PhysioYoga in sein Programm aufgenommen. PhysioYoga ist ein eigener YogaStil, der auf Hatha-Yoga basiert, aber noch dazu die jeweilige Begleiterkrankung eines Patienten berücksichtigt. Die Weiterbildung ist auf Fachkräfte aus Heil-, Gesundheits- und Pflegeberufen und im Speziellen als Yogatherapie auf Physiotherapeuten zugeschnitten. „Wir wissen, welche Übungen die Patienten machen können oder nicht. Was ist limitiert, was ist fördernd. Wir führen ein individuelles, maßgeschneidertes Programm durch. Unsere Therapeutin moderiert die Übungen an und geht zu jedem Einzelnen hin, schwächt die Übungen ab oder steigert sie sogar,“ so Praxisinhaber Al-Sarraj. Hinweis: Ein Interview mit der Entwicklerin von PhysioYoga, mit Monika A. Pohl, lesen Sie in der nächsten Ausgabe der TT-DIGI. Das Besondere am PhysioYoga ist, kontraindizierte Übungen bei
einem Krankheitsbild genau zu identifizieren. „Das kann eine Yoga-Lehrerin nicht“, so Bilal AlSarraj, „sie hat weder die physiologische noch anatomische Ausbildung.“ Der Kurs, der einmal wöchentlich für 60 Minuten angeboten wird, sei mit acht Teilnehmern von Beginn an gut angekommen – ohne viel Werbung gemacht zu haben, so der engagierte Unternehmer. Allein mit sechs Teilnehmern rechne sich schon der Kurs. Eine 10er-Karte kostet 140 Euro. Zugleich passt das Angebot auch zum Konzept der Praxis: Physiotherapie und Individualtraining aus einer Hand mit einem nachhaltigen und aktiv-funktionalem Bewegungstraining. „In der modernen Physiotherapie kommt es darauf an, was der Patient selbst macht, nicht, was mit ihm gemacht wird“, so der ausgebildete Physiotherapeut, Personal Trainer und Motivationscoach. Der Erfolg der wiedererlangten Beweglichkeit motiviere den Patienten. Gleichzeitig setzt der Kurs auf die Gruppendynamik. Und Gruppendynamik motiviert! Fitnessorientiertes Yoga Das ist in den Fitness-Studios nicht anders, die den Yoga-Trend für sich entdeckt haben. Das Ergebnis sind weitere Entwicklungsstufen bis hin zum DetoxYoga zum Entgiften des Körpers
oder als Workout in Form von Power-Yoga. Hier findet man weder reine Atemübungen noch Meditation, dafür Dynamik, kurzes Halten der Positionen, Anstrengung und Schweiß. Ziel ist es, die tieferliegende Muskulatur zu trainieren, um Kraft, Balance, Koordination und Gelenkigkeit zu verbessern. Ein neues Angebot kombiniert sogar Yoga mit TRX-Schlingentraining. Die Trainingsmethode verbindet Asanas mit Functional Training. Die Übungen können von leicht bis schwer individuell auf den Trainierenden abgestimmt werden. So kann nach einer Verletzung zuerst statische Stabilität trainiert werden, um dann langsam wieder in die Bewegung zu kommen. Gleichzeitig punktet der Personal Trainer mit mehr Abwechslung im Training. Ob das noch wirklich Yoga ist? Einigen geht allein die Körperbetonung zu weit. So äußerte sich Günsel Selici, Betreiberin eines Yoga-Studios, in einem Interview mit Sarah Stork in der Welt am 12. April 2016 in der Rubrik SportFitness: „Yoga zu betreiben, ohne dabei die spirituelle Dimension zu berücksichtigen, ist für mich Gymnastik, aber kein Yoga.“ Allerdings kann man heutzutage sagen: Ob sportlich dynamisch oder langsam entspannend, ob körperliche oder spirituelle Dimension – für jeden gibt es einen Yogastil. Und: Es gibt kaum ein Warm-up oder Cool-down, in dem nicht ursprüngliche Asanas oder davon abgeleitete Übungen Eingang gefunden hätten. Reinhild Karasek
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Yoga Informationen – eine kleine Auswahl Buchtipps Medical Yoga professional Autoren: Christian Larsen, Theda van Lessen und Eva Hager-Forstenlechner, Verlag: Thieme Medical Yoga Autoren: Christian Larsen, Christiane Wolff und Eva Hager-Forstenlechner, Verlag: Trias Yoga and Anatomy Autoren: Barbie Klein und Mackenzie Loyet, Verlag: Thieme Yoga in Prävention und Therapie. Eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme Broschüre des Berufsverbands der Yogalehrenden in Deutschland e.V. Yoga - Flows & Asanas auf dem Stuhl Autorin: Kerstin Klimenta, Verlag: Trias Yoga für die Hormon-Balance Autoren: Silja Sperling, Ulrike Zander und Karolin Lankreijer , Verlag: Trias Bodega Moves® - Bodywork meets Yoga Autorin: Stefanie Rohr, Verlag: Trias Detox-Yoga Autorin: Alexandra Rittiger, Verlag: Trias Yoga Autorin: Wanda Badwal, Verlag: Droemer/Knaur Yoga für dich Autor: Patrick Broome, Verlag: Droemer/Knaur Yoga. Anatomie-Guide für gezielte Fitnessübungen Autorin: Goldie Karpel Oren, Verlag: Ullmann Publishing Anatomie im Yoga Autorin: Blandine Calais Germain, Verlag: Marixverlag Anatomie des Yoga Autorin: Abigail Ellsworth, Verlag: Copress
Hörbücher
Apps bei Google Play / im Apple App Store
Yin Yoga. Hören, üben, Spannungen loslassen Verlag: Trias
Asana Rebel
Das große Yoga-Hörbuch Verlag: argon
5 Minuten Yoga
Fit mit Yoga Verlag: AirPlay-Entertainment
Yoga – Track Yoga Daily Yoga Down Dog: Great Yoga Anywhere Yoga Vidya App Yogaeasy
Atem-Yoga CD Verlag: Irisiana Yoga für den Rücken (Deluxe Version CD) Verlag: Coolmusic Yoga-Entspannung Verlag: Theseus Verlag in Kamphausen Media GmbH
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››› INSERENTEN ››› IMPRESSUM
››› ACT Support GmbH, www.act-support.eu . . . . . . . . . . S. 113 ››› Aidoo Software GmbH, www.aidoo.de . . . . . . . . S. 122 – 123 ››› Deutsche Berufsakademie Sport und Gesundheit der HVU Bildungsakademie gGmbH (dba), www.dba-baunatal.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 85 ››› easySolution GmbH, www.easysolution.eu. . . . . . . . . S. 69 ››› eGym GmbH, www.egym.com. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 11 ››› emotion fitness GmbH & Co. KG, www.emotion-fitness.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 4, 79 ››› ERGO-FIT GmbH & Co. KG, www.ergo-fit.de . . . Titel, S. 37 ››› excio GmbH, www.excio.de. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 61 ››› Experten Allianz für Gesundheit e.V,. www.expertenallianz-gesundheit.de . . . . . . . . . . . . . . S. 129 ››› FACEFORCE GmbH, www.face-force.de. . . . . . . . . . . . . S. 35 ››› GeckoLube, www.geckolube.com . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 13 ››› GluckerKolleg GbR, www.gluckerkolleg.de . . . . . . . . . S. 67 ››› Gumlich und Weber Software GbR (GYM X) www.gymx-app.com . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 111 ››› Hortmann GmbH management & consulting www.fitnessstudioverkauf.de. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 15 ››› HUR Deutschland GmbH, www.hur-deutschland.de . S. 39 ››› INKO Internationale Handelskontor GmbH www.inkospor.de. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 146 – 147 ››› IST-Studieninstitut GmbH, www.ist.de . . . . . . . . . . . . S. 25 ››› JK-INTERNATIONAL GmbH, www.ergoline.de . . . . . . . S. 47 ››› Johnson Health Tech GmbH, www.matrixfitness.com . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 57 ››› KBL GmbH, www.megasun.de . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 50 – 51 ››› KOHL GmbH & Co. KG, www.kohlkg.de. . . . . . . . . . . . . S. 81 ››› LEDsGO GmbH (aerosoler), www.aerosoler.com . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 29, 117 ››› Leipziger Messe GmbH, www.therapie-leipzig.de . . . S. 31 ››› Medex Fitnessgeräte GmbH, www.medex-gmbh.com . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 89, 103 ››› Mentale Wellness, www.mentale-wellness.de . . . . . . . . . . . . . . . S. 139, 158 – 159 ››› miha bodytec GmbH, www.miha-bodytec.com . . . . . . . U2 ››› milon Industries GmbH, www.milon.com . . . . . . . . . . . S. 9 ››› Reed Exhibitions Deutschland GmbH (FIBO) www.reedexpo.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 6 – 7 ››› Schnell Trainingsgeräte GmbH, www.schnell-online.de. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U4 ››› Schranz Control, www.schranz-control.de . . . . S. 73, 109 ››› Schupp GmbH & Co. KG, www.schupp.shop.de. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 96 – 97, U3 ››› schwa-medico GmbH, www.schwa-medico.de . . . S. 18 – 19 ››› Scotfit GmbH, www.scotfit.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 95 ››› Trugge Getränketechnik GmbH & Co. KG, www.trugge.com . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 75 ››› Verlag für Prävention & Gesundheit GmbH (TT Digi) www.tt-digi.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 153 ››› XBody Training Germany GmbH, www.xbodyworld.de. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 133 Dieser Ausgabe wurde einer Beilage vom Verlag für Prävention & Gesundheit GmbH beigelegt.
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