TT-DIGI
TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG DAS FACHMAGAZIN FÜR DEN NEUEN GESUNDHEITSMARKT
www.tt-digi.de
Ausgabe 4-21 / September 2021
››› Neue Serie: Der Weg in die Systemrelevanz
››› Das neue Normal: Hygiene in Gesundheitseinrichtungen
››› Marktübersicht: §20-Präventionskurse
››› Telematikinfrastruktur: Wie ist der Stand?
››› Neues Gesetz für Verbraucherverträge
››› So profitieren Sie von der Digitalisierung
››› RUBRIK
››› U2
TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG
››› EDITORIAL
©Foto:studio157.de
Medienpartner des Deutschen Fitnesswissenschaftsrats
Der Weg in die Systemrelevanz Liebe Leserinnen und Leser, nach einem recht angenehmen Sommer sind für den Herbst und Winter erneute Einschränkungen möglich. Das Coronavirus wird leider ein Thema bleiben und damit auch ein noch höheres Augenmerk auf Hygiene in Studios und Praxen. Daher haben wir unser Fachmagazin vorerst bis zum Jahresende um die Rubrik „Hygiene“ ergänzt. Zusätzlich starten wir in dieser Ausgabe mit einer neuen Serie zur Systemrelevanz. Wie können Studiobetreiber sich durch die Ergänzung eines physiotherapeutischen Bereichs im neuen Gesundheitsmarkt und damit krisensicherer positionieren? Markus Sobau gibt dazu einen Überblick (S. 16). Für Studios wie auch Praxen ist unsere Marktübersicht zum Thema §20-Präventionskurse (S. 86) interessant. Wir werfen auch einen Blick auf die geplanten Events im Herbst und Winter (S. 30). In einer weiteren neuen Serie möchten wir Ihnen wichtige Persönlichkeiten der Branche vorstellen. Wir starten mit Susanne Hausmann von Noventi (S. 19).
Hervorheben möchten wir an dieser Stelle den Deutschen Fitnesswissenschaftsrat, der sich im August mit den spannenden und für die Branche sehr relevanten Themen Gewichtsreduktion & Sport sowie Motivation beschäftigt hat (S. 82). Zuletzt noch ein Hinweis in eigener Sache. Wir haben uns dazu entschlossen, auf eine gendergerechte Sprache durch den Einsatz von ‚*‘ etc. zu verzichten. Das generische Maskulinum ist per Definition geschlechtsneutral und umfasst damit alle Geschlechter. Wir wünschen Ihnen viel Freude und wertvolle Anregungen beim Lesen dieser Ausgabe. Mit gesunden Grüßen
Philipp Hambloch, Stellv. Chefredakteur
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››› INHALT
››› SZENE & EVENTS
News aus der Szene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Neue Serie: Step-by-step zur Systemrelevanz. . . . . . . . . . . . . . 16 Persönlichkeiten der Branche: Susanne Hausmann. . . . . . . . . 19
20 Titelstory: Das FACEFORCE Universum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Interview mit Achim & Klaus Schnell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 LED-Technologie: Das Licht macht die Stimmung . . . . . . . . . . 26 News Science. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Vorschau: Messen im Herbst und Winter 2021 . . . . . . . . . . . . . 30 Rückblick auf den Physio-Sommer 2021. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 milon Roadshow 2021 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 EGYM-Kongress 2021 in Düsseldorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Interview: Der Weg zur Systemrelevanz über die Therapie . .
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›› HYGIENE
News aus dem Bereich Hygiene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Hygiene in der Physiotherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 Tag der Hygiene 2021 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
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››› THERAPIE
News Therapie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 Sechs Tipps für Praxisinhaber in der Krise . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Zukunft Praxis, Teil 2: Gute Mitarbeiter finden und binden . . 56 Digitale Trainingssteuerung in der Therapie . . . . . . . . . . . . . . 62 Bessere Positionierung durch Mywellfit . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 Medizinische EMS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 Zu Besuch im Therapiezentrum von Dr. Dr. Homayun Gharavi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 Kommunikation und Teambuilding . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 Buchtipps aus der Redaktion. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 Sunballs: Ein Ballsystem für viele Gelegenheiten . . . . . . . . . . 74 Die Metamorphose des Rücken Aktiv Studios . . . . . . . . . . . . . 76
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››› RUBRIK
TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG
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››› INHALT ››› VORSCHAU
››› TRAINING
News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78 3. Sitzung des Deutschen Fitnesswissenschaftsrats . . . . . . . . 82 Marktübersicht: §20-Präventionskurse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 Der §20-Präventionskurs Fit&Roll® im AREAS . . . . . . . . . . . . . . 94 EMS-Übungen für den Rücken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98 Gesundheitssport boomt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102 Olympia-Teilnehmer setzen auf Technogym . . . . . . . . . . . . . 105 Joon – Training fürs Leben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106
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››› DIGITALISIERUNG
News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110 Wie Medizinisches Training von Digitalisierung profitiert . .
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Interview zur DiGA Vivira . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114 TG-Kolumne zur Digitalisierung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116
118 Das Smartphone als Unterschriftenpad . . . . . . . . . . . . . . . . . 120 Fragen zur Telematikinfrastruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122 Digitalisierung mit Herz und Verstand . . . . . . . . . . . . . . . . . .
112 ››› MARKETING & MANAGEMENT
Marketing für neue Zielgruppen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126 Von der Mail-Flut überrollt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128 Serie für Existenzgründer (8): Die Raumstruktur . . . . . . . . . . 130 BWL-Begriffe: Das Polypol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 134 ››› RECHT & STEUER
Neue Regelungen für Vertragslaufzeit und Kündigung . . . . 136
138 128 Verzicht auf Geschäftsführergehalt: Steuerliche Folgen . . . 140 Die Vorteile eines externen Datenschutzbeauftragten . . . .
››› ERNÄHRUNG & WELLNESS
News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142 Kopfschmerzen auf der Spur, Teil 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144 Welche Vorteile eine ketogene Ernährung bringen kann . . 148 Buchtipps aus der Redaktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152 ››› INSERENTENVERZEICHNIS ››› IMPRESSUM . . . . . . . . .
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››› VORSCHAU AUSGABE 5-21 ››› Mit Bestandskunden mehr Geld verdienen ››› EMS-Übungen bei Sarkopenie
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››› Systemrelevanz: Studio um Physiotherapie erweitern
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NEWS Szene
I Wechsel an der Spitze von ACISO
Bei ACISO wird Oliver Sekula (im Bild rechts) planmäßig zum 1. Januar 2022 die Position des CEO an Thomas Nemmaier (im Bild links) übergeben. „Ich weiß die Firma in besten Händen“, so Oliver Sekula. „Auch wenn es nach 30 Jahren in der Branche schwerfällt, ist doch jetzt der richtige Zeitpunkt für die Übergabe des Staffelstabes.“ Als „Doppelspitze“ führten Sekula und Nemmaier die Firma durch stürmische und intensive Zeiten. Für die Kunden, Partner und Mitarbeiter der ACISO wird der Kurs von Thomas Nemmaier ab 01.01.2022 in alleiniger Verantwortung als CEO mit dem bestehenden und expandierenden Team weitergeführt. Thomas Nemmaier: „Unser Wirken war speziell auch in der Corona-Zeit geprägt von Innovationen zur Stabilisierung der Fitness- und Gesundheitsbranche und zum Ausbau der führenden Position im Beratungs- und Marketingsektor. Dieses Engagement werde ich – werden wir – mit aller Kraft weiterführen.“ ACISO Netzwerke an 7 Standorten auch für Interessenten Rezepte für den wirtschaftlichen Erfolg von Fitness- und Gesundheitsanbietern präsentieren die Experten von ACISO auf ihren Netzwerktreffen, die am 28. September starten. Neben den neuesten Marketing-Ideen wird es vor allem darum gehen, wie Clubs von dem neuen Gesundheitsbewusstsein profitieren und wie sie sich digital für die neuen Anforderungen aufstellen. www.aciso.com
I Online Rücken-Summit Vom 10. Bis 14. November findet der Online Rücken Summit von BALLance statt. Bis zum 15. September gibt es einen Frühbucherrabatt und ein Ticket für die Workshops, Vorträge und den Expertentalk kostet 99 Euro (statt 249 Euro). www.ballance-concepts.de
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I Nachruf Thomas Röhrle Am 20.07.2021 verstarb Thomas Röhrle an den Folgen einer heimtückischen Krankheit. Thomas Röhrle war mir seit Jahren bekannt und ich bewunderte stets seinen Elan und seinen Enthusiasmus. Wenn er ein neues Projekt anpackte, realisierte er dieses mit einem unglaublichen Engagement und viel Hingabe. Als einer der Ersten in der Branche erkannte er den Wert der Gesundheitsdienstleistung im Fitness-Studio und der damit verbundenen Positionierung. Er arbeitete u.a. mit dem FPZ-Konzept, platzierte auch weitere Konzepte in der Fitness-Branche, in Studios, die den Weg zum Gesundheitsanbieter gehen wollten. Den Therapiemarkt mit Trainings-Selbstzahlerleistungen und den Markt der Gesundheitsdienstleistungen, die von Fitness-Studios erbracht werden, bezeichnete er mit seiner Weitsicht als neuen „3. Gesundheitsmarkt“. Seine Frau Gaby, die ihn auch beruflich maßgeblich unterstützte, war bis zuletzt an seiner Seite. Meine aufrichtige Anteilnahme möchte ich, auch im Namen des TT-DIGITeams, allen Hinterbliebenen aussprechen. Ich werde Thomas vermissen!
Patrick Schlenz
I Schiedsspruch erfolgt Vor allem neue Preise setzt der Schiedsspruch, der am 13. Juli 2021 öffentlich gemacht wurde, fest. In der Folge kann der Bundesrahmenvertrag mit den Anlagen zur Vergütung, Leistungsbeschreibung, Angaben auf Heilmittelverordnungen, Fortbildung, Weiterbildung und Zulassungen nun am 1. August auch in Kraft treten. Die Berufsverbände IFK, Physio Deutschland, VPT und VDB zeigen sich anfangs bedingt zufrieden mit dem Abschluss. Ihr Fazit: Die Einigkeit der maßgeblichen Physiotherapieverbände hat sich am Ende ausgezahlt.
Die EGYM Experience Das Trainingserlebnis, das einfach funktioniert. Denn erfolgreiches Training war noch nie wichtiger!
Scanne den QR Code und erfahre mehr. EGYM GmbH I Einsteinstraße 172 I 81677 München egym.com | sales@egym.com
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NEWS Szene
I „excio goes green“ – Nachhaltigkeit als Teil der Firmenphilosophie Für excio hat das Thema Nachhaltigkeit einen besonderen Stellenwert. Daher war es eine Herzensangelegenheit Teil eines Projekts zu werden, bei dem Mangrovenbäume auf den Philippinen gepflanzt werden. Diese bieten kleinen Wasserlebewesen wie Fischen und Krabben ein zu Hause, reduzieren Bodenerosion in Küstengebieten und binden zudem extrem viel CO2. Je verkauftem Trainingsgerät werden nun fünf neue Bäume gepflanzt sowie fünf Kilogramm Plastikmüll aus den Meeren gefischt. Excio hat es sich damit zur Aufgabe gemacht, einen Teil der entstehenden CO2-Menge zu kompensieren und der Umwelt etwas Gutes zu tun. Alle Kunden bekommen eine Urkunde und die dazugehörigen GPS-Daten über die gepflanzten Bäume und werden anhand von Follow-Ups in regelmäßigen Abständen über das Wachstum ihrer Bäume informiert. www.excio.de/green
I RehaBox erweitert Partner-Netzwerk Im Sommer hat RehaVitalisPlus e.V. neue Partner für die Rehabox präsentiert: BALLance Concepts GmbH, excio, Ludwig Artzt GmbH und P. Jentschura. Mit der WONDERWALL liefert Artzt die innovative Wandlösung für den funktionellen Trainingsbereich der RehaBox. Im Bereich Kraft ergänzt der Gerätehersteller excio das Angebot. Für den Bereich Ernährung und Regeneration steht nun P. Jentschura bereit. Der gemeinsame Wunsch der Partner ist es, den Rehaund Gesundheitssport mit der RehaBox voranzutreiben, erfolgreich zu betreiben und die Bevölkerung ein Stück weit gesünder und schmerzfreier zu machen. www.rehabox.de
I Firmenfitness-Experte Hansefit gewinnt fit+ als Partner Das Firmenfitness-Netzwerk Hansefit kooperiert ab sofort mit der Fitnessstudiokette fit+. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von Firmenkunden haben damit über die Hansefit-Plattform kostenfreien Zugang zu mehr als 100 modernen und voll digitalen fit+ Clubs in ganz Deutschland. www.hansefit.de
I Faceforce-Kampagne Faceforce möchte Studiobetreiber dabei unterstützen, die Umsätze durch neu entstandene Außenbereiche zu erhöhen. Helfen sollen dabei Outdoor-Kampagnen. Für alle Betreiber die mit ihrem Außenbereich neue Mitglieder gewinnen wollen, steht nun Faceforce als „Problemlöser“ zur Verfügung. Fragen werden gern telefonisch oder per Mail beantwortet. www.face-force.de/ outdoor-kampagnen
I Zwei Neue bei Matrix Oliver Mueller übernahm zum Juni 2021 die Geschäftsführung der Johnson Health Tech. GmbH in der Schweiz. Der sportliche und Ski-begeisterte Verkaufsprofi verfügt über rund 30 Jahre Erfahrung in der Sportbranche. In seiner neuen Position bei Matrix möchte er gemeinsam mit dem Team Erfolg der Marke in der Gesamt-Schweiz weiter vorantreiben. Seit dem 1. Juni verstärkt Niklas Hinsch das Vertriebsteam der in Regensdorf ansässigen Johnson Health Tech. Schweiz GmbH. Mit der Erweiterung seines Beraterteams reagiert der Fitnessgeräte-Anbieter auf die verstärkte Nachfrage von Hotels und Unternehmen nach hochwertigem Equipment für Gäste und Mitarbeiter. www.matrixfitness.com
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NEWS Szene
I emotion Fitness ist Patentinhaber
I gym80 SOMMEREVENT
Die Freude ist groß bei emotion fitness über die aktuelle Erteilung eines europäischen Patentes. Aus einem Forschungsprojekt mit einer Hochschule in den vergangenen Jahren und intensiver Entwicklung In-House konnte emotion fitness ein System entwickeln, welches zu sehr wettbewerbsfähigen Kosten einen Vergleich der Pedalkraft zwischen rechter und linker Seite beim Fahrradergometer anzeigt. Da emotion fitness von dem Potential dieser Aussagekraft in der täglichen Trainingstherapie sowohl bei orthopädischen wie auch bei neurologischen und psychischen Trainingsindikationen überzeugt ist, fiel die Entscheidung für eine durchaus langwierige Patentanmeldung. Mit der Erteilung der Urkunde erkennt das Europäische Patentamt nun die Innovation und Schutzfähigkeit an.
Unter dem Motto „HOT DEALS & COLD DRINKS“ luden die KING OF MACHINES Ende Juli nach Gelsenkirchen ins Headquarter ein. Die Eventteilnehmer testeten begeistert die Maschinen im Showroom und staunten nicht schlecht über die drei neuen Prototypen, die exklusiv an diesem Tag ausprobiert werden konnten. Außerdem wurde die Produktion mit großer Begeisterung besichtigt und interessante Gespräche bei einem kühlen Getränk geführt. Das gesamte gym80-Team bedankt sich herzlich bei allen, die dabei waren und freut sich auf die zukünftigen Vorhaben. www.gym80.de
In der Produktimplementierung wird die Funktionalität der Anzeige bereits um erste Serious Games mit Aufforderungscharakter ergänzt. www.emotion-fitness.de
I crosscorpo stärkt Vertrieb im Norden Die crosscorpo GmbH aus Hamburg, exklusiver Repräsentant der Marken Total Gym und Sensopro in Deutschland, baut ihre Beratungskompetenz weiter aus. Mit Oliver Kratzer konnte das Handelsunternehmen einen branchenerfahrenen Vertriebsprofi gewinnen, der die Kunden im Norden der Republik betreut und sich um alle Anliegen vor Ort kümmert. Das Team von crosscorpo freut sich sehr auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit. www.crosscorpo.com
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NEWS Szene
I Web-Seminar für Personal Trainer und Existenzgründer Der Bundesverband Personal Training (BPT) lädt ein zu zwei Existenzgründungsseminaren für Personal Trainer*innen und Mikrostudio Gründer*innen. Die Teilnehmer erwartet am 24. September und 10. Dezember jeweils ein sechsstündiges Programm (9 bis 15 Uhr). Dabei werden relevante Themen aus den Bereichen Steuer, Finanzierung, Recht, Versicherungen, Ausstattung und Konzeption behandelt. Referenten sind Jens Peter Ehlers, Matthias W. Kroll, Achim Baudys und Stephan Müller. www.bundesverband-pt.de
I Ultraleichte Solarmodule Solarenergie wird immer öfter ein Thema. Das Ultra Light Solar Modul System ermöglicht es jetzt auch auf Dächern zu bauen, die aufgrund ihrer Statik bisher nicht in Frage kamen. Dieses Modul wird ohne eine gesonderte Unterkonstruktion direkt auf die Oberfläche des Daches geklebt. Ein unverbindlicher Sichtungstermin geht jedem Projekt voraus. Jedes Einsparpotenzial und das passende Förderprogramm hierzu werden geprüft. www.ledsgo-meppen.de
I E+S Schauraum in neuem Look
I SPORT ALLIANCE ERHÄLT 60 MILLIONEN VON US-INVESTOR
Dabei freut sich E+S nicht nur über die neue Präsentationsfläche, sondern auch über das wachsende Team. Jochen Erchen verstärkt als Senior Backend Developer das YOLii IT-Team.
Das auf die Fitnessbranche spezialisierte Softwareunternehmen Sport Alliance aus Hamburg erhält 60 Millionen Euro vom US-Investor PSG. Mit der Vision „More Sports“ verfolgt die Sport Alliance das Ziel, die globale Fitnessbranche zu digitalisieren. Die Wachstumsinvestition von PSG zielt darauf ab, die Daniel Hanelt, CEO der Sport Alliance internationale Expansion des Unternehmens zu unterstützen. Neben der Expansion in strategische Wachstumsmärkte steht nun auch der Personalausbau ganz oben auf der Agenda. Die Sport Alliance bündelt viele Marken, darunter auch die Studiosoftware Magicline.
www.gesund-es.de
www.sportalliance.com
Bei E+S Gesunde Lösungen in Hamburg wurden der neugestaltete Schauraum und die neuen Büros mit Begeisterung eingeweiht. Nun können Kunden, die face-2-face das digitale Therapie-Assistenzsystem kennenlernen möchten, YOLii endlich wieder ganz nach ihren Bedürfnissen bei E+S testen.
I Clever Fit nun auch in Polen vertreten Nach den ersten Studioeröffnungen der Marke clever fit in Slowenien im Mai wurde nun auch ein Entwicklungsvertrag für Polen abgeschlossen. Damit wurde der Grundstein für eine Partnergesellschaft mit Marek Debicki, Okan Koca, Karol Murzydło und Damian Rebelinski gelegt. Spätestens im ersten Halbjahr 2022 soll das erste Warschauer clever fit Studio seine Türen öffnen, weitere Standorte in der polnischen Hauptstadt sowie darüber hinaus sind schon in Planung. www.clever-fit.com
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TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG
››› SZENE
Die Zukunft der Fitnessbranche?
Step-by-step zur Systemrelevanz Teil 1: Die Veränderung beginnt im Kopf Systemrelevanz – ein Wort, das Wertigkeit und Notwendigkeit bedeutet. Bereits in der Folge der Finanzkrise 2007 galten viele Banken als „too big to fail“ und wurden staatlich unterstützt. Wie erreicht die Fitness-Branche in dieser Krise nun einen Stellenwert, um ebenso wertgeschätzt zu werden? Wobei es heutzutage gar nicht mehr um die staatliche Unterstützung eines Unternehmens geht, um weiter existieren zu können, sondern schlichtweg darum, überhaupt die Dienstleistungen weiter anbieten zu dürfen.
Schließung vs. Öffnung Während Fitness-Studios mit dem 1. Lockdown geschlossen wurden, konnten Therapieeinrichtungen weiter geöffnet bleiben. Patienten,
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denen vom Arzt Krankengymnastik am Gerät (KGG) verschrieben wurde, hatten die Möglichkeit, in der Therapiepraxis ihr Training fortzuführen. Grund: Mit dem Rezept war das Training medizinisch notwendig. Die Fitness-Studios hingegen waren das letzte Glied in der Kette, das wieder öffnen durfte – ungeachtet der vielen ausgereiften Hygienekonzepte, die erarbeitet worden waren. Fitness wurde nicht als systemrelevant ein-
TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG
gestuft, weil die Branche sich im Freizeitsektor positioniert hatte, auf gleicher Ebene wie Theater, Kinos oder Hallenbäder. Freizeitaktivitäten, auf die man in Pandemie-Zeiten verzichten konnte – nicht relevant für unser gesellschaftliches System. So die Meinung der Gesetzgeber. In einer neuen Serie wollen wir Ihnen Schritt für Schritt vorstellen, wie sich Fitness-Studios systemrelevant positionieren können. Hier als Erstes ein
››› SYSTEMRELEVANZ
››› Markus Sobau Überblick, welche einzelne Aspekte in Betracht gezogen werden müssen, um Fitness-Studios als Dienstleister der Gesundheit krisensicher aufzustellen. Wie kann man dem entgegentreten? Wie können sich Fitness-Studios aufstellen, um geöffnet zu bleiben, sollte die Pandemie nochmals ihre Fratze zeigen? Fragen, die sich der Branchen-Experten Markus Sobau, Geschäftsführer der Unternehmensberatung Consularis, stellte. Er beschäftigt sich aktuell sehr eingehend mit diesem Thema.
Mentale Vorbereitung auf die Veränderung Markus Sobau fordert im ersten Schritt eine inhaltliche Öffnung. Die Betreiber sind damit konfrontiert, gewohnte Bahnen zu verlassen und sich auf ein komplett neues Terrain einzulassen. Hierzu ist es notwendig sich eingehend zu informieren, bevor dann gedanklich die Änderung vollzogen wird. Das verlangt eine veränderte Wahrnehmung. „Die Veränderung beginnt im Kopf“, so bringt er das auf den Punkt. Ziel der Fitness-Studios muss es sein, nicht mehr freizeitorientiert zu denken, sondern sich als Gesundheitsdienstleister präsentieren zu wollen. „Erst wenn ich mich im Kopf dazu entschieden habe, folgt die Konzeption eines Masterplans, wie ich das umsetzen kann.“ Der Gesundheitsdienstleister sei ein Gesundheitsberuf, der FitnessStudio-Betreiber sei ein „Freizeitsport-Beruf“, so Sobau. Erst wenn der Studiobetreiber selbst die Wahrnehmung verändert habe, könne er planen, sich Gedanken über die einzelnen Schritte machen und dann in die Realisierung gehen.
Sichtbare Maßnahmen für alle „Das fängt meiner Meinung nach nicht mit der Bereitstellung von Räumen für eine Physiotherapie-Praxis an, sondern indem ich schon im Fitness-Bereich andere Maßstäbe setze.“ Dies untermauert nach außen erkenntlich,
TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG
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››› SZENE
dass sich das Fitness-Studio zum Gesundheitsdienstleister entwickelt. So sind zum Beispiel die unterschiedlichen Vorgaben bezüglich der Hygiene zu beachten. Auch die Mitglieder des Fitness-Studios sollen die Veränderung bemerken. Banner und Vorträge sind ein Weg, diesen Wandel nach außen zu tragen. Die therapeutische Praxis erscheint dann als logische Konsequenz der eingeschlagenen Entwicklung.
noch zur Sprache: die Wirtschaftlichkeit eines solchen Konzeptes.
trum der Therapie lag bei 60.000 bis 65.000 Euro.
Die Potenzialen des 2. Gesundheitsmarktes spielen hier den Anbietern in die Hand, zumal Gesundheit, Gesunderhaltung angesichts der erfahrenen, durch Corona hervorgerufenen Wahrnehmung von Vulnerabilität an Bedeutung gewinnt.
Er rechnet vor: Je nach Zeittaktung und Behandlungsthema können pro Therapie-Mitarbeiter in Vollzeit im Jahr 80.000 bis 100.000 Euro Einnahmen generiert werden. Dem steht ein Jahresgehalt von 35.000 Euro bis 40.000 Euro brutto gegenüber.
Fazit: Auch wirtschaftlich interessant
Markus Sobau erklärt auch, wie er auf diese Zahlen kommt. Nachweislich lag 2015/2016 das durchschnittliche Monatsgehalt eines Physiotherapeuten bei ca. 2.500 Euro. Im Jahr also ca. 30.000 Euro. Der jährliche Durchschnittsertrag einer Praxis bei 30minütiger Behandlungszeit, einem durchschnittlichen Leistungsspek-
2021 liegt das durchschnittliche Monatsgehalt eines Physiotherapeuten bei 3.000 Euro brutto, ca. 36.000 Euro im Jahr. Der Umsatz durch höhere Preise und kürzeren Behandlungszeiten stieg auf 80.000 bis 100.000 Euro. Der Gewinn pro Mitarbeiter hat sich so gesehen in den letzten Jahren verdoppelt.
Markus Sobau konzentriert sich in seinen Ausführungen zwar auf die Systemrelevanz mit dem Ziel, dass Fitness-Studios Pandemie bedingt keine Schließung mehr befürchten müssten. Doch einen kleinen, nicht unerheblichen Nebeneffekt bringt er trotzdem
So schlussfolgert er: „Die Physiotherapie-Praxis bringt nicht nur Imagegewinn, Patienten und Mitglieder, sondern man kann damit als Unternehmer auch Geld verdienen!“ Reinhild Karasek
››› Die Planung für den Change Das Grundgerüst skizziert Markus Sobau wie folgt: 1. Ausgangsbasis: Um offen zu bleiben, muss ich etwas anbieten, was medizinisch notwendig ist. 2. Problem: Wie schaffe ich es, Gerätetraining so zu verändern, dass ich es während eines Lockdowns anbieten darf? 3. Mögliche Lösung: weg vom Freizeitsport hin zum Gesundheitsdienstleister.
››› Möglicher Lösungsweg Step-by-Step Die einzelnen Schritte auf dem Lösungsweg würden optimalerweise nach Markus Sobau so aussehen: 1. Physiotherapie-Praxis an das Studio räumlich angliedern, anbauen, umgestalten oder einbauen. 2. Fachliche Leitung, d.h. einen Physiotherapeuten einstellen. 3. Der Physiotherapeut mit Zusatzqualifikation sektoraler Heilpraktiker kann selbst Privatrezepte ausstellen, also eine medizinisch notwendige Therapie verschreiben. 4. Entsprechende Angebote wie Präventionskurse, KGG oder T-Rena implementieren. 5. Jedes Mitglied kann in der eigenen Physiotherapie behandelt werden, was Kundenbindung verstärkt. – und umgekehrt: Patienten wird ermöglicht, im Anschluss an die Therapie als Mitglied im Studio das Gesundheitstraining fortsetzen.
››› Tipp von Markus Sobau Zu beachten sind spezielle Regelungen im Heilmittelbereich, die den Praxisalltag bestimmen. Angefangen von den Voraussetzungen, die eine Praxis für eine GKV-Zulassung erfüllen muss sowie die Unterschiede in der Zulassung als Privatpraxis. Von den Abrechnungsmodalitäten über die Geräteausstattung bis hin zu räumlichen Auflagen und das Heilmittelwerbegesetz, das manchem Marketinggedanken Einhalt gebietet – es gibt viele Unterschiede, die zu meistern sind. Auf diese einzelnen Punkte wollen wir im Laufe unserer Serie in den nächsten Ausgaben eingehen.
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Persönlichkeiten
››› SZENE
AUS DER BRANCHE entwickeln. Gerade für die Digitalisierung ist die Branche DER Zukunftsmarkt. Der Beruf des Physiotherapeuten wird ... immer wichtig bleiben und sich stark weiterentwickeln und weiter professionalisieren. Er wird nicht durch digitale Geschäftsmodelle ersetzt werden können, sondern durch sie ergänzt und optimiert. Bereits jetzt spielen Physiotherapeuten eine wichtige Rolle für das ganze Gesundheitssystem. In Zukunft werden Heilberufe ihre tragende Rolle durch ihre Relevanz für die Gesundheit der Patienten noch weiter ausbauen können.
Fragen an: Susanne Hausmann Derzeitige Position: Bereichsvorständin NOVENTI Health SE, Geschäftsführerin NOVENTI HealthCare GmbH. In der Branche seit: Mehr als 30 Jahren. So halte ich mich fit: Ich versuche, jeden Tag zwei Pflichtpunkte für meine körperliche und geistige Fitness zu absolvieren: eine Sporteinheit und eine bewusste Fortbildung bzw. Informationsverarbeitung von außerhalb des Unternehmens. Für beide Punkte habe ich mir tatsächlich Terminfenster eingerichtet. Ich entspanne mich am besten bei: Sport und Bewegung in der Natur mit
schönem Ausblick oder auch einfach ein schönes Essen mit Freunden. Das motiviert mich: Die Chance, etwas bewegen zu können, und ein guter Teamspirit sind eine große Motivation für mich. Das esse ich am liebsten: Italienisch. Mein Lieblingsurlaubsziel: Italien, Toskana. Ich mag die Therapie- und Gesundheitsbranche, weil … es mehr als beeindruckend ist, was Medizin und Therapie heute bewirken können und wie sie sich zukünftig weiter-
Entscheidend und einzigartig ist und bleibt die Kompetenz und Fähigkeit dieses Berufsstands – der Therapeuten –, den Patienten zu helfen, und ihre Situation, ihre Beschwerden spürbar und messbar zu verbessern. Insofern ist und bleiben die ausgebildeten Gesundheitsberufe, wie der Beruf des Physiotherapeuten, auch in Zukunft ein wichtiger Bestandteil in der gesamten Gesundheitsversorgung. Die Digitalisierung in der Branche wird … in der Praxis sehr viel weniger Bedrohung als vielmehr Bereicherung und eine große Chance für alle Akteure im Gesundheitswesen sein. Hier wird es weiter sehr dynamisch vorangehen: Digitale Tools zur Unterstützung der Therapien mittels DiGAs (Digitale Gesundheitsanwendungen) werden weiter im therapeutischen Alltag Einzug halten. Zum Beispiel für Messungen, für Diagnostik, zur Kommunikation, zur interdisziplinären Vernetzung, zur Vereinfachung und Automatisierung von Verwaltungsaufgaben und für einen schnellen und sicheren Zugriff auf Informationen. Alles Vorteile, die auch von den Patienten zunehmend gefordert werden.
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››› SZENE
Fitnessbranche im Wandel
Der Weg zur Systemrelevanz über die Therapie Wie können Therapie und Fitness ihre gemeinsame Schnittmenge nutzen? Die Hürden, die beide Bereiche voneinander trennen, gilt es zu überwinden. Wie schaffe ich eine erfolgreiche Symbiose? Michael Faßbender gibt Antworten. Corona – der erste Lockdown erfasste alle Branchen unverhofft und mit voller Wucht. Während die Therapieeinrichtungen wegen ihrer Systemrelevanz geöffnet blieben, mussten Fitness-Studios schließen. Auch die, die sich gesundheitsorientiert präsentieren und ein medizinisches Training anbieten. Michael Faßbender, Leiter Consulting und Vertrieb Deutschland von proxomed, zeichnet im Gespräch mit TT-DIGI eine Entwicklung auf, welche die Fitnessbranche verändern wird. Denn die Tendenz, dass sich Fitness und Therapie annähern, gab es bereits und wurde auch beiderseits schon mancherorts praktiziert. Die Pandemie spitzte die Lage jedoch zu.
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Konzept „Medical Fitness“ aufgegriffen. Durch Corona hat dann die Systemrelevanz in der Therapie auch andere Gesundheitseinrichtungen auf den Plan gerufen. Auf den Lockdown bezogen kam die erste Anfrage Mitte Mai 2020. ››› Michael Faßbender, Dipl.-Sportwissenschaftler, Präventologe, M.A. in Komplementärmedizin und Kulturwissenschaften TT-DIGI: Herr Faßbender, wann kamen die ersten Anfragen von Fitnessbetreibern? Michael Faßbender: Wir haben das Thema bereits 2010/2011 unter dem
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TT-DIGI: Worin unterscheidet sich Ihre Beratung für Fitnessanlagen im Vergleich zu therapeutischen Einrichtungen? Michael Faßbender: Im Unterschied zur Therapie müssen die räumlichen Voraussetzungen geklärt werden. Die Rahmenverträge in der Therapie geben das vor. Zum anderen muss eine fachliche Leitung eingerichtet werden. Der Gesetzgeber gibt Rah-
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menbedingungen für die Therapie vor, mit denen sich Fitnessanlagen zuvor nicht befasst haben. Außerdem ist ein Umdenken in der Positionierung nötig. TT-DIGI: Meinen Sie einen Perspektivwechsel? Michael Faßbender: Es ist eher ein Positionswechsel vom rein kommerziellen Bereich mit dem Ziel, möglichst viele Mitgliedschaften abzuschließen, hin zur Frage: Was braucht ein Patient? TT-DIGI: Können Sie das näher ausführen? Michael Faßbender: Wir von proxoconsult gehen in der Beratung von den Fragen aus: why, how, what. Warum kommt ein Patient in meine Einrichtung? Es geht nicht darum, ihn schnell in ein Abo zu überführen. Wir betonen bei uns in der Patientenkybernetik, dass ein Patient ein Recht auf seine Krankheit hat. Viele Patienten wünschen sich die Nähe des Therapeuten, dass man sich um sie kümmert. Das muss man anerkennen und den Patienten tut das gut. Die Veränderung für Fitnessleute besteht darin, die Patienten erst einmal zu verstehen. Erst dann kommen die Fragen: Welche Heilmittel braucht er? Was kann ich ihm aus meinem Portfolio anbieten? Was ist für ihn richtig? Ein Abo ist nicht immer der richtige Weg. Der Betreiber muss ein Gefühl dafür entwickeln oder Mitarbeiter haben, die das können. TT-DIGI: Kann das ein „Fachlicher Leiter Therapie“ übernehmen? Michael Faßbender: Der therapeutische Leiter, der Physiotherapeut, muss sich auch erst mit der Philosophie der Fitnessanlage auseinandersetzen, was ich allerdings selten erlebt habe. Wenn sich der Betreiber selbst für die Therapie nicht interessiert, wird sie immer „nebenher“ laufen. Eine Symbiose erfolgt dann schwerlich. Ein Betreiber muss Wege
finden, den Therapeuten in seinem Umfeld der Therapie abzuholen. Obwohl es keine direkte räumliche Verbindung gibt, muss eine Integration zur erfolgreichen Umsetzung erfolgen. Mit dem Ziel, dass Patienten auch die Fitnessanlage nutzen.
befassen. Mein Tipp ist zudem noch, sich viele Therapieeinrichtungen persönlich anzusehen.
TT-DIGI: Welchen Weg schlagen Sie vor? Michael Faßbender: Um die Potenziale einer Fitnesseinrichtung einzubeziehen, schlagen wir den Therapeuten eine interne physiotherapeutische Verordnung vor: Eine Therapeutin schlägt beispielsweise nach Therapieende der Patientin eine aktive Therapie auf der Trainingsfläche vor, um mit ihr zusammen zu überprüfen, ob das für sie infrage kommt. Die Therapeutin weist auf ein ihr zustehendes kleines Budget für eine interne Verordnung für spezielle Patienten hin, bei denen es in den Behandlungspfad passt. Das sei für die Patientin kostenlos, da erst einmal überprüft werde, ob es das Richtige wäre.Dies kommt einerseits bei der Patientin gut an, weil sich jemand exklusiv um sie kümmert, andererseits verkauft die Therapeutin nichts, denn sie erweitert nur den Behandlungspfad. Und, wenn der Patientin das Training gefällt, kann sie Trainingsstunden hinzukaufen. Das funktioniert gut, denn es hat eine ganz andere Wertigkeit als ein Probetraining. TT-DIGI: Welche Tipps haben Sie zur mentalen Integrierung der unterschiedlichen Teams? Trainer und Therapeuten? Michael Faßbender: In unseren Fortbildungen, die wir von proxoconsult anbieten, gibt es Kurse zur Patientenkybernetik. Darin enthalten ist ein Achtsamkeitsmodul. Es geht unter anderem um Empathie. Das kann ich – nach anfänglicher eigener Skepsis – jedem Fitnessbetreiber nur empfehlen. Wenn man die therapeutische Seite mit ins Boot nimmt, ist es interessant, sich mit Fragen der Achtsamkeit, der Empathie, des Zuhörens zu
Fitnessanlagen müssen die Philosophie der Therapie zu verstehen. Sie müssen sich fragen: Warum mache ich Therapie, wie mache ich Therapie und was kann ich anbieten. Wie kann ich Patienten zu einer besseren Lebensweise verhelfen? Sie müssen auch lernen, die Gruppe vom Controlling her zu steuern, damit es wirtschaftlich erfolgreich ist. TT-DIGI: Was muss Ihrer Meinung nach die Fitnessbranche anders machen, um systemrelevant zu werden? Michael Faßbender: Die Fitnessbranche hat es leider noch nicht geschafft, sich klar im medizinischen Bereich zu positionieren und in diesem Bereich ein Standing zu haben. Das ist schade, weil es wirklich sehr gute Fitnessbetreiber gibt. Liegt es am Kommerz oder am Lifestyle? Lifestyle braucht niemand im Lockdown. Aus diesem Morast ist Fitness noch nicht herausgekommen und steckt darin fest. Auch Fitness-Studios, die sich als Rückenexperten positionierten, wurde die medizinische Notwendigkeit nicht zugeschrieben. Um eine medizinische Notwendigkeit für sich zu beanspruchen, braucht man eine Legitimation. Und die erhält in Deutschland nur, wer zugelassen ist. Vielen hat das sehr weh getan. Sie hatten dann nur die Therapie offen. Dort sah man dann auch die Schwierigkeit: Dass eine kleine Physiotherapie den Fitnessumsatz natürlich nicht auffangen kann, aber dies ein erster Schritt in Richtung Systemrelevanz ist. Sie wird sich künftig noch mehr therapeutischen Themen widmen müssen. Vielen Dank für das Gespräch. Das Interview führte Reinhild Karasek.
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Fitnessanlagen brauchen neue Mitglieder FACEFORCE liefert die Lösungen
Der gesundheitliche Nutzen von Fitness- & Gesundheitsanlagen ist für Experten unbestritten. Durch die Corona-Pandemie wurden die Mitglieder allerdings in die Passivität gezwungen. Das Resultat: Mehr als 1,5 Millionen Mitglieder gingen verloren. Sie haben gekündigt! Das Einzige, was Fitness- & Gesundheitsanlagen jetzt also wirklich brauchen, sind neue Mitglieder und damit verbunden natürlich Umsätze. FACEFORCE hat dazu neue und agile Lösungen entwickelt.
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Das Problem der Branche Um das Problem zu erkennen, welches die Gesundheitsbranche im Allgemeinen hat, ist zunächst die Einordnung der Dienstleistung anhand eines Beispiels sinnvoll: Bei betreutem Muskeltraining handelt es sich um eine aktive körperbezogene Dienstleistung. Im Vergleich dazu ist der Friseur eine passive körperbezogene Dienstleistung. Dreimal dürfen Sie raten, wo die Menschen lieber und vor allem regelmäßig ihr Geld ausgeben. Beim Friseur! Und warum? Ganz einfach: Beim Friseur zahlt man 50,– EUR und hat keine 30 Minuten später ein besseres Aussehen.
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Ohne sich anzustrengen wohlgemerkt. Beim betreuten Training zahlt man 50,- EUR und hat im besten Fall 12 Wochen später erste leichte Erfolge. Und diese Erfolge aber auch nur, wenn man sich tatsächlich angestrengt hat.
endlich auch Interessenten, die nicht nur interessiert sind, sondern auch kaufen können. Und der Clou: Als FACEFORCE Kunde können Sie mitfitPAY jederzeit monatlich hinzu- oder abbuchen.
Neue Lösungen für Interessenten und Mitglieder Und genau diese Probleme werden durch das neue FACEFORCE Universum gelöst. Den Kunden der FACEFORCE stehen ab sofort komplett neue Wege offen, welche Mitglieder und Umsätze generieren. Wie das funktioniert? Um neue zahlende Mitglieder zu generieren, benötigt man einen Strom von Interessenten durch die Fitnessanlage. Dazu liefert das FACEFORCE Universum mittlerweile mehr als 100 Lösungen. Aber natürlich muss kein Kunde von FACEFORCE im neuen Universum suchen. Eine spezielle Abteilung kümmert sich um den Kundenerfolg und die richtige Lösung für jeden Bedarf. 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr per Telefon, Mail oder Videokonferenz erreichbar. Hier bekommt der Betreiber immer eine passende Antwort. Aber nicht nur für jeden Bedarf vorgefertigte, sondern nun auch vollständig individualisierbare Lösungen runden das Portfolio ab.
Interessenten und Umsätze direkt online generieren Ein weiterer Teil des FACEFORCE Universums zielt auf direkte Umsätze ab. Auch Umsätze, welche von Mitgliedschaften unabhängig sind. So bietet mitfitPAY die Möglichkeit alles nur Denkbare zu verkaufen. Egal ob Produkte, einmalige Dienstleistungen oder eben Verträge. All dies ist komplett flexibel und agil möglich. Die FACEFORCE Kunden profitieren von dem neuen System durch reibungslos in die bestehende Homepage integrierbare Onlineshops oder aber auch durch die Einbindung von Direktzahlungsmöglichkeiten in Kampagnen. Direktzahlungsmöglichkeiten? Genau! Heute weiß jeder, dass kaum ein Mensch seine 22-stellige IBAN auswendig weiß. Daher bietet mitfitPAY die beliebtesten und am meisten verbreiteten Zahlungsmöglichkeiten wie paypal, Kreditkarte oder Sofortzahlung an. Dadurch haben Sie
Weitere digitale Produkte als Marketingtreiber Nachdem nun neue Mitglieder und Umsätze gesichert sind, bietet das Universum auch noch Platz für zusätzliche digitale Begeisterung. Mit Corona-konformer kontaktloser 3D-Körpervermessung erfreut man nicht nur den visuellen Kundentyp, sondern auch den Kunden, der die AHA-Regeln strikt befolgt. Mit HOLOSCAN wird es nämlich möglich, komplett kontaktlos und mit dem notwendigen Abstand den Kunden zu vermessen und ihm im Anschluss sein eigenes Hologramm in der kostenlosen App direkt auf sein Smartphone zu senden. Das erzeugt nicht nur Weiterempfehlungen, sondern auch durch speziell darauf angelegte Kampagnen direkt neue potentielle Mitglieder. Für all jene Clubbetreiber, die noch weiter gehen und die Mitglieder als auch Interessenten eindrucksvoll über den Gesundheitsnutzen aufklären wollen, steht ELIAS als virtueller Berater ebenfalls zur Seite. Neu ist hier: ELIAS steht als Leihsystem zur Verfügung. Dies bedeutet für FACEFORCE Kunden, dass die Hardware nicht erst selbst angeschafft werden muss, sondern lediglich für die Dauer der Nutzung geliehen wird. All diese Neuerungen und Optimierungen haben wir für Sie in einem 3-minütigen faszinierenden Video in Szene gesetzt. Lassen Sie sich überraschen: „Scan mich“
Kontakt FACEFORCE GmbH Lebacher Straße 4 66113 Saarbrücken beratung@face-force.de Telefon: +49 (0) 681 9659 24 20
››› CEO Dominik Weirich und CFO Pascal Braun von FACEFORCE
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Im Interview: Achim & Klaus Schnell
„Gesundheitsorientierte Studios werden Vorteile haben“
TT-DIGI: Lieber Achim, lieber Klaus herzlichen Dank, dass ihr beiden Zeit für ein Gespräch mit mir habt. Wie konntet ihr Euch bislang in der Krise behaupten und wie hat Euch die Pandemie bislang tangiert?
Die SCHNELL Trainingsgeräte GmbH aus Peutenhausen gehört seit Jahrzehnten zu den führenden Qualitäts-Anbietern von Krafttrainingsgeräten. Die Geräte eignen sich für den Einsatz im Fitness-Studio, für das Training mit Spitzensportlern sowie für die Patientenbetreuung in der Therapie-Einrichtung. Eingesetzt werden sie auch bei der Bundeswehr. Geleitet wird das Traditionsunternehmen von den Brüdern Achim und Klaus Schnell, die sich mit TT-DIGI-Chefredakteur Patrick Schlenz zu einem Interview trafen.
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Klaus Schnell: Bislang sind wir sehr gut durch die Pandemiezeit gekommen. Die Investitionsbereitschaft war weiterhin, insbesondere im Therapiebereich, gegeben. Wir haben das Unternehmen vorsichtig auf Sicht gefahren, um Risiken zu vermeiden. Die Lock-Down-Zeit haben wir aber auch dafür genutzt, unsere neue ALL NEW TARGET LINE zu optimieren und zu vervollständigen sowie weitere Entwicklungen voranzutreiben.
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TT-DIGI: Euer Unternehmen hat sich bereits seit vielen Jahren auf Produkte spezialisiert, die sowohl in Therapie-Einrichtungen als auch von gesundheitsorientierten Fitness-Studios eingesetzt werden können. Warum habt ihr Euch gerade in diesem Bereich positioniert? Achim Schnell: Unser Unternehmen hat schon immer großen Wert auf Produktqualität gelegt. Aus diesem Grund haben wir uns bereits vor vielen Jahren mit Geräten für FPZ und EAP, Messtechnik sowie MPG-zertifizierten Geräten gerade in diesem Segment einen guten Namen gemacht. Unsere Kunden schätzen diese Qualität und legen darüber hinaus auch großen Wert auf die hervorragende Biomechanik unserer Trainingsgeräte. TT-DIGI: Eure Überlegungen scheinen sich in der Pandemie zu bestätigen, denn aktuell ist zu beobachten, dass der Therapie-Markt trotz der Pandemie recht stabil und in der Pandemie systemrelevant ist und die gesundheitsorientierten Studios, zumindest mit gewissen Dienstleistungen, weiter öffnen dürfen. Wie seht ihr beiden die Entwicklungen im Fitness-Markt, wenn die Pandemie überwunden worden ist?
Entwicklung auch und wenn ja, was bedeutet das aus Eurer Sicht für die Zukunft des 2. Gesundheitsmarktes?
TT-DIGI: Was ist ganz kurz und prägnant das Besondere an der neuen Linie?
Achim Schnell: Die Therapie-Einrichtungen haben in den vergangenen 1,5 Jahren ein „normales Kaufverhalten“ gezeigt. Das zeigt, dass diese Zielgruppe widerstandsfähiger gegenüber negativen äußeren Einflüssen ist als die klassische Fitnessbranche. Dies kann zukünftig dazu führen, dass die Selbstzahlerbereiche im Therapiemarkt stärker wachsen als die Mitgliederzahlen im klassischen Fitnessmarkt. Die beiden Märkte nähern sich also an.
Achim Schnell: Die ALL NEW TARGET LINE hat ein kompaktes Design, eine noch komfortablere Bedienung als unsere bisherigen Geräte und benötigt weniger Platz. Alle Geräte der Linie sind auch MPG-zertifiziert verfügbar!
TT-DIGI: Mit der neuen ALL NEW TARGET LINE habt ihr ein Ausrufezeichen gesetzt und Eure Innovationsfähigkeit erneut bewiesen. Wann können Eure Kunden mit weiteren Geräten der Linie rechnen und welche werden Geräte dies sein? Klaus Schnell: Alle Geräte sind ab sofort verfügbar. Wir haben aktuell 20 verschiedene Geräte, die teilweise mit Doppelfunktionen ausgestattet sind. Zu allen Geräten finden sich online auf unserer Website (www.schnell-training.com) Videos, die die Trainingsmöglichkeiten der jeweiligen Geräte zeigen.
TT-DIGI: Wir kompensiert ihr gerade den Wegfall der Branchenveranstaltungen sowohl im Therapie- als auch im Fitnessmarkt? Achim Schnell & Klaus Schnell: Wir haben das Geld, das für Messen und Events eingeplant war, dazu genutzt, eine komplett neue Internetseite aufzusetzen. Außerdem bespielen wir nun auch alle für uns wichtigen Social-Media-Kanäle. Wir haben unser Logo komplett überarbeiten lassen und in Summe haben wir damit unseren Markenauftritt, gerade auch für den internationalen Markt, neu aufgestellt. Mit diesen Maßnahmen kompensieren wir die fehlende Marken-Awarness, die uns durch die Messeabsagen entstanden ist, und generieren neue Kontakte. TT-DIGI: Ich danke Euch herzlich für das Interview!
Klaus Schnell: Wir beobachten, dass insbesondere Studios ohne Rücklagen Probleme haben. Dazu rechnen wir damit, dass in den nächsten zwei Jahren Studios, die sich auch gesundheitsorientiert aufstellen oder bereits aufgestellt sind, Vorteile gegenüber anderen Konzepten haben. Danach wird sich der Markt aus unserer Sicht wieder wie zuvor entwickeln. TT-DIGI: Auch in der aktuellen Situation werden in den TherapieEinrichtungen Investitionen getätigt. Es scheint, dass die TherapieEinrichtungen pandemiebedingt stärker werden und auch deren Selbstzahlerbereiche immer mehr Trainierende zählen. Seht ihr diese
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LED-Technologie spart nicht nur Energiekosten
Das Licht macht die Stimmung Eine LED-Umrüstung kann sich für Betreiber von Studios oder Praxen gleich aus mehrfacher Sicht lohnen. Da wäre zum einen der immer wichtigere Aspekt der Energieeinsparung. Andererseits schafft LEDBeleuchtung auch Atmosphäre und einen besonderen Wiedererkennungswert. Zahlreiche Studien zeigen zudem, dass Licht Wohlbefinden und Gesundheit, Leistungskraft und Konzentration fördert. Lichtplaner Jürgen Barwisch gibt einen Überblick.
Menschen an, entspannen ihn, beeinflussen Stimmungen, erzeugen Aufmerksamkeit, steigern kognitive Leistungsfähigkeit und den SchlafWach-Zyklus. Bei der Beleuchtung im Büro, in Fitness-Studios, in Werkhallen, in der Gastronomie und Hotellerie, in Praxen und Pflegeheimen als auch im privaten Bereich, rückt der Mensch mit seinen Bedürfnissen immer mehr in den Mittelpunkt bei der Lichtplanung. Dabei achten wir als Lichtplaner vor allem auf das Wohlbefinden, die Stimmung und die Gesundheit des Menschen, kurz: auf die natürliche Wirkung von Licht.
Wie wirkt Licht überhaupt? Licht ist in unserem Leben alltäglich. Ob als natürliches Sonnenlicht oder als Kunstlicht – es hat großen Einfluss auf den menschlichen Organismus. Die unterschiedlichen Wirkungsgrade von Licht regen den
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Wenn Licht auf den Sensor der Netzhaut trifft, produziert das Zwischenhirn unter anderem Serotonin, ein Glückshormon, sowie das Stresshormon Cortisol. Sind im Licht beispielsweise hohe Blauanteile, wird die Aus-
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schüttung des Schlafhormons Melatonin unterdrückt und man fühlt sich gleich ruhiger und entspannter. Zusätzlich aktiviert dieses blauhaltige Licht das Hormon Serotonin, was uns wach und konzentriert macht. Müdigkeit, Schlafstörungen und sogar saisonal bedingte Depressionen können die Folge falscher Lichtquellen sein. Leider weisen viele Beleuchtungskonzepte in geschlossenen Räumen einen unnatürlich niedrigen Blaulichtanteil auf. Bei optimalen Lichtverhältnissen ist eine Leistungssteigerung um bis zu 35% möglich
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Individuelle Lichtkonzepte Bereits bei der Planung des Lichtkonzepts werden Nutzung und Wirkung von Licht von uns für den Kunden aufeinander abgestimmt. Dabei orientieren sich unsere Lichtplaner am natürlichen Tageslicht und der inneren Uhr, sowie den Bedürfnissen Ihrer Kunden. Zudem kann eine helle und neutrale Beleuchtung mit Farbtemperaturen von empfohlenen 4.000K die Sauberkeit und Hygiene z.B. auf Ihrer Fitnessfläche unterstreichen. So sind professionelle Beleuchtungen die Grundlage für eine hohe Auslastung und eine attraktive Präsentation Ihrer Räumlichkeiten.
Energiekosten einsparen Gerade bei der Beleuchtung gibt es enorme Einsparpotenziale, denn hier überzeugt die Leuchtdiode – kurz LED – als eine der Schlüsseltechnologien für eine „grüne“ Zukunft. Zu ihren Vorteilen zählen neben der Lichtqualität ihre hohe Energieeffizienz, ihre lange Lebensdauer und ihre Umweltfreundlichkeit. Rein wirtschaftlich betrachtet ist bereits die attraktive Amortisationszeit ein absolutes Highlight. Sie liegt - ausgehend vom aktuellen Strom-
preis - bei durchschnittlich 2 – 3 Jahren, insofern die LED-Beleuchtung mehr als acht Stunden am Tag läuft. Von einem Umstieg auf LED profitieren aber nicht nur Ihre Finanzen, sondern auch die Umwelt: Während eine LED-Lampe bis zu 50.000 Stunden brennt, hat die Halogenlampe eine Lebensdauer von 2000 bis 4000 Stunden. Die Umstellung auf LED ist hier allein durch die langen Beleuchtungszeiten in den Studios eine erhebliche Kostenbremse.
Eigene Energieproduktion mit Photovoltaik Energie wird in naher Zukunft einer der größten Kostentreiber werden. Der Energiebedarf gerade in der Fitnessbranche ist erheblich. Aufgrund des steigenden CO2-Preises und dem damit gekoppelten Strompreis wird auch eigene Energieproduktion für jeden kurzfristig zum Thema. Mit Solarstrom aus eigener Photovoltaikanlage können Sie gleich mehrfach profitieren. Einerseits werden Sie unabhängiger von Stromlieferanten und andererseits reduzieren Sie gleichzeitig Kosten. Die Kombination aus LED-Umrüstung und Photovoltaik macht aus meiner Sicht daher für die Fitnessbranche viel Sinn. Jürgen Barwisch
Autor
Jürgen Barwisch ist Geschäftsführer der Ledsgo GmbH. Das Unternehmen hat bereits in zahlreichen Fitnessstudios Einrichtungs-, Energie- und Lichtkonzepte umgesetzt. Das Ziel sind gesamtheitliche Konzepte aus Energieeinsparung- Energieproduktion und außergewöhnlichem Interior. www.ledsgo-meppen.de
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NEWS SCIENCE
I Woher kommen Rückenschmerzen?
Bildquelle: Unsplash / Chuttersnap
Die interdisziplinäre Forschungsgruppe „Die Dynamik der Wirbelsäule: Mechanik, Morphologie und Bewegung für eine umfassende Diagnose von Rückenschmerzen“ will grundlegend neue Erkenntnisse darüber gewinnen, wie Rückenschmerzen entstehen, um die Diagnose und Therapie zu verbessern. Dazu vereint das Konsortium Forscher verschiedener Disziplinen und plant, 3.000 Probanden mit und ohne Rückenproblemen zu untersuchen. Die Studie beginnt voraussichtlich am 1. Januar 2022.
Außerdem sollen neue therapeutische Ansätze in experimentellen Modellen entwickelt werden. Sprecher der neu bewilligten DFG-Forschungsgruppe ist Professor Dr. Hendrik Schmidt vom Julius Wolff Institut für Biomechanik und Muskuloskeletale Regeneration des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH). www.jwi.charite.de/forschung/forschung_ biomechanik_auf_organebene/ biomechanik_der_wirbelsaeule/
Prof. Dr. Freerk Baumann startete im Juni 2021 mit seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit an der Klinik I für Innere Medizin der Uniklinik Köln. Er ist ein international anerkannter Experte für Bewegungswissenschaften in der Onkologie. Die Einflüsse von körperlicher Aktivität auf medizinisch-biologische, psychische und soziale Parameter bei Krebspatienten werden erst seit rund 15 Jahren systematisch erforscht. Auf diesem Gebiet gilt Prof. Baumann als Pionier. Er entwickelte die OTT, die „Onkologische Trainings- und Bewegungstherapie“, und hat darüber zentrale evidenzbasierte Impulse für qualitätsgesicherte Bewegungsangebote - vor, während und nach - der Krebstherapie gesetzt. www.uk-koeln.de
I „STRONG“-Studie
Halten ist nicht drücken: Auch wenn unsere Muskeln dabei die gleiche Kraft erzeugen, stecken womöglich verschiedene Prozesse dahinter. Dr. Laura Schaefer und Prof. Frank Bittmann vom Neuromechanics Lab der Universität Potsdam fanden in einer Studie starke Hinweise darauf, dass es bei der sogenannten isometrischen Muskelarbeit, bei der Muskeln angespannt werden, aber ihre Länge nicht verändern, unterschiedliche Formen gibt. Die haltende und die drückende isometrische Muskelarbeit unterscheiden sich vor allem dahingehend, wie lange sie aufrechterhalten werden können. Ihre Ergebnisse haben die Forschenden jetzt im Fachjournal PLOS ONE veröffentlicht.
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass bei gesunden Menschen Kraftoder Ausdauertraining bei richtiger Anwendung und Dosierung kurzzeitig die Schmerzwahrnehmung reduzieren. Auch eine Schulung über Schmerzen und deren Funktion kann sich positiv auf das Schmerzerleben auswirken. Ob dieser Effekt auch für Patienten mit Kniearthrose auslösbar ist, ist noch unzureichend erforscht. Mit der STRONG-Studie (Schmerzreduktion durch Training: Effekte von edukatiON bei Menschen mit Gonarthrose) wollen die Forscher der Hochschule für Gesundheit diese Wissenslücke schließen.
www.uni-potsdam.de
www.hs-gesundheit.de
I Formen isometrischer Muskelarbeit
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I Erste Stiftungsprofessur für Onkologische Bewegungswissenschaften
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M B U RG A H e i p a ther ss it Kongre
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WHAT A FEELING! Endlich ist der Weg wieder frei für lebendige Branchentreffen, für persönliche Kontakte und direkten Erfahrungsaustausch! Das beweisen die kommenden therapie-Veranstaltungen: Echter Kongress und echtes Messeerlebnis – erweitert um digitale Angebote. Freuen Sie sich auf Innovationen und Inspirationen. Ganz live!
MESSE UND KONGRESS DIGITALE ANGEBOTE
therapie LEIPZIG
Fotos: AdobeStock: Aaron Amat, WavebreakmediaMicro, Piotr Marcinski, Romario Ien
Fachmesse mit Kongres s für Therapie, medizini sche Rehabilitation und Pr ävention
24. bis 26. März 2022
SELDORF therapie DÜS gress it Kon Fachmesse m u nd für Therapie n Rehabilitatio e ch is medizin
pt. 2022 16. und 17. Se www.wirsindtherapie.de
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MESSEN IM FITNESS- UND THERAPIEBEREICH 2. HALBJAHR 2021 therapie Hamburg 2021 Die therapie HAMBURG wird stattfinden – live und on demand. Die Programmhighlights werden live gestreamt und im Nachgang in einer Mediathek zu Verfügung gestellt.
„Unser neues hybrides Messekonzept sieht vor, die Vorteile der Präsenzveranstaltungen mit denen der digitalen Events zu vereinen“, erklärt Projektdirektorin Birgit Mücklich (Bild). Neben Programmpunkten aus dem Kongress werden digitale Ausstellerworkshops – wie etwa Schulungs- oder Trainingsvideos – in der Mediathek verfügbar sein. Das ist kostenfrei. Es muss – aus rechtlichen Gründen – lediglich auf der Website ein Benutzerkonto angelegt werden. Die digitalen Ausstellerworkshops werden bereits zwei Wochen vor der jeweiligen Messeveranstaltung in der Mediathek bereitgestellt und die gestreamten Kongressinhalte folgen wenige Tage nach der Messe. Freigeschaltet bleiben diese Inhalte noch mindestens zwei Monate nach Veranstaltungsende.
Mit der therapie HAMBURG veranstalten Leipziger Messe und Hamburg Messe und Congress (HMC) eine starke Fachmesse mit Kongress für Physio-, Ergo- und Sporttherapeuten sowie Krankengymnasten, Masseure und medizinische Bademeister im norddeutschen Raum. Die Fortbildungsveranstaltung findet im Jahresturnus auf dem Hamburger Messegelände statt und orientiert sich am erfolgreichen Konzept der therapie Leipzig, der führenden nationalen Branchenplattform für Therapie, medizinische Rehabilitation und Prävention. Termin: 22. bis 23. Oktober 2021, Ort: Hamburg Messe, Eingang Ost + online www.therapiemesse-hamburg.de
TheraPro Kompakt 2021 Digital statt Vor-Ort zum gleichen Termin: Am 1. und 2. Oktober 2021 findet die TheraPro Kompakt ausschließlich virtuell statt. Die Messe Stuttgart hatte sich nach Rücksprache mit Partnern und ausstellenden Firmen bereits im Mai dieses Jahres auf eine digitale Durchführung unter dem Namen TheraPro Kompakt verständigt. Ursprünglich war die kommende Ausgabe der TheraPro, Fachmesse und Kongress für Therapie, Rehabilitation und Prävention, am Standort Essen als Präsenzmesse geplant. Das Programm verspricht an zwei Tagen, am Freitag, 1. Oktober, und Samstag, 2. Oktober, Fortbildungsangebote, Innovationen und spannende Vorträge. Ein wichtiger Aspekt zieht sich durch: die Digitalisierung. Angefangen von den Schritten zur digitalen Praxis über digitales Biofeedback in der Reha bis hin zu den Chancen digitaler Daten in der Nachbehandlung der Physiotherapie. Über die Telematikinfrastruktur informieren ebenfalls verschiedene Vorträge.
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Da TheraPro und FIBO eine Kooperation im Bereich Gesundheit eingegangen sind, ist auch die FIBO am Samstag, 2. Oktober, mit einem Slot vertreten. Christian Kunert referiert zum Thema: „Chancen und Nutzen der Digitalisierung in der Trainingstherapie.“ Die Veranstalter kündigen an, dass es möglich sein wird, noch während der Vorträge mit den Referierenden in Kontakt zu treten und sich mit den Experten wie Kollegen auszutauschen. Die Teilnahme ist für alle Therapeuten der verschiedenen Schwerpunkt-Disziplinen kostenlos. Termin: 1. bis 2. Oktober 2021, Ort: digital www.therapro-kompakt.de
››› EVENTS
MESSEN IM FITNESS- UND THERAPIEBEREICH 2. HALBJAHR 2021 FIBO auf April 2022 verschoben Die ursprünglich für den 4. bis 7. November 2021 geplante FIBO wird ausgesetzt. Dies teilten die Veranstalter Ende Juli mit. Grund seien die pandemiebedingten Unsicherheiten auf globaler Ebene. 2022 soll die Leitmesse wieder stattfinden, und zwar vom 7. bis 10. April in Köln.
„Eine internationale Veranstaltung wie die FIBO ist unter den aktuellen Umständen nicht umsetzbar. Den Erwartungen, die unsere Aussteller, Besucher, Partner und wir an eine Weltleitmesse stellen, kann die Veranstaltung unter diesen Voraussetzungen im Herbst nicht gerecht werden“, sagte Benedikt Binder-Krieglstein, CEO des Veranstalters RX Austria & Germany. „Wo FIBO draufsteht, muss auch
FIBO drin sein“, ergänzte Silke Frank, Event Director der Messe. „Darum gilt es nun mit voller Kraft und Energie in eine neue Zeit im kommenden Jahr zu starten.“ Die parallel zur FIBO geplanten Events werden, je nach Anzahl der Teilnehmer, entweder digital oder live durchgeführt. Im kommenden Jahr soll die Messe wieder in bewährter Struktur in sieben Hallen alle relevanten Branchenthemen abdecken. www.fibo.com
aquanale 2021 26. bis 29. Oktober 2021 in Köln Auf der aquanale 2021 in Köln werden rund 180 Unternehmen aus 25 Ländern die neuesten Produkte und Designs für modernen, nachhaltigen und innovativen Schwimmbad- und Wellnessbau präsentieren. Die Leitmesse der Pool- und Saunabranche findet vom 26. bis 29. Oktober statt. Damit ist nach mehr als eineinhalb Jahren wieder ein persönliches Treffen der Branchenpartner möglich. Der Veranstalter verspricht neue Technologien, Produktinnovationen, Verfahrensoptimierungen und visionäre
FitnessConnected setzt auf Pandemie-Konzept 18. bis 20. November 2021 in München Die wieder steigenden Inzidenzzahlen und das Ausbreiten der Delta-Variante sorgen für Verunsicherungen im Messeherbst 2021. „Wir können die FitnessConnected im November verlässlich durchführen. Denn wir sind bei der Veranstaltungsentwicklung von Anfang an von keiner Normalsituation im Herbst 2021 ausgegangen und haben alle Eventualitäten frühzeitig mit eingeplant“, sagt CEO Ralph Scholz. Scholz verweist auf das vorausschauende Pandemiekonzept der Messe. So seien nur auf etwa 50 Prozent der Halle Standflächen, es gebe viele Zwischengänge und ein
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Planungen. Beim 10. Internationalen Schwimmbad- und Wellnessforum werfen viele Experten einen Blick auf die Branche. Erstmals präsentiert die aquanale zudem eine Indoor Surfwelle. www.aquanale.de zentrales Catering sowie separate Meeting-Areas. Um die FitnessConnected zur No-CovidArea zu machen, verzichte man auf Shows an den Ständen und Partys, kostenlose Schnelltests im Eingangsbereich der Messe und situationsspezifische faire Stornierungsmöglichkeiten für die Aussteller rundeten das Pandemiekonzept ab.
Ralph Scholz, CEO FitnessConnected
Auch auf die Situation, dass nun wegen anderer abgesagter Veranstaltungen mehr Fachbesucher als erwartet zur FitnessConnected vom 18. bis 20. November 2021 nach München kommen dürften, sei man vorbereitet. www.fitness-connected.com
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Aus der Welt der Physiotherapie
Ein bewegter Sommer Es hat sich einiges getan in diesen vergangenen Sommermonaten. In Kurzbeiträgen blicken wir darauf zurück, was sich bei den verschiedenen Berufsverbänden für Physiotherapie ereignete.
„Geht’s gut?“ fragten sich Referenten und Teilnehmer beim Symposium im Rahmen des 17. IFK-Wissenschaftstages, der am 25. Juni 2021 im Historischen Kesselsaal des Unfallkrankenhauses Berlin stattfand. Ute Repschläger (Bild rechts), IFK-Vorstandsvorsitzende, begrüßte die Teilnehmer und drückte ihre Freunde darüber aus, dass der Wissenschaftstag in diesem Jahr zumindest für Preisträger und Referenten wieder als Präsenzveranstaltung stattfinden konnte. Im Mittelpunkt der Vorträge standen das Fuß- und Sprunggelenk einerseits und die Aktivität älterer Menschen andererseits. Im ersten Vortrag ging PD Dr. med. Serafim Tsitsilonis von der Charité Berlin auf die Vorteile von minimalinvasiven Behandlungen bei Achillessehnenrupturen ein. Die „Außenbandruptur und chronische Instabilität im Sprunggelenk“ war im Anschluss das Thema von Dr. med. Karsten Lesemann des Unfallkrankenhauses Berlin. Warum Fuß und Faszien sowohl für die Physiotherapie als auch den medizinischen Alltag relevant sind, erläuterte
Foto: IFK/Lopata
IFK-Wissenschaftstag: „Geht’s gut?“
Prof. Dr. med. Henryk Lexy, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und IB Hochschule Berlin, nach einer Pause mit Poster-Ausstellung. Eine breitere Perspektive auf das Thema „Geht’s gut?“ nahm der Vortrag von Prof. Dr. Jochen Klenk von der IB Hochschule Berlin ein. Im Anschluss wurde der IFK-Wissenschaftspreis für herausragende Abschlussarbeiten von Bachelor- wie Masterstudiengänge verliehen an insgesamt acht Absolventen.
ZVK – „Auf den Punkt! Treffpunkt Wissenschaft“ PHYSIO-DEUTSCHLAND startete am 22. Juli 2021 mit einer neuen Online-Veranstaltungsreihe unter dem Titel „Auf den Punkt! Treffpunkt Wissenschaft“. Das erste Thema behandelte die verschiedenen Aspekte des exzentrischen Trainings in der Physiotherapie. Das Zoom-Meeting wurde von Heiko Dahl von der Physio-Akademie und von Alexander Stirner vom BundesSchüler- und StudierendenRat moderiert. Als Diskussionsteilnehmer nahmen Stefan Hegenscheidt, Physiotherapeut mit internationaler OMT-Weiterbildung und Master of Science an der University of Brighton, Großbritannien, Dr. Claus Beyerlein, Physiotherapeut und Master in „Manipulative Therapy“ an der Universität Perth, sowie Uwe Hallmann, praktizierender Physiotherapeut mit eigener Praxis in Schweden, teil. Der Berufsverband will damit eine Veranstaltungsserie ins Leben rufen, das sich an das literarische Quartett im Fernsehen anlehnt. Die wissenschaftliche Diskussion des physiotherapeutischen Quartetts nimmt sich jeweils eines Themas an und will interessante Einblicke in den Forschungsstand einerseits sowie Auswirkungen auf die Praxis andererseits geben. Stefan Hegenscheidt sagte dazu im Vorfeld, dass er es als große Chance sehe, wissenschaftliche Inhalte auf angenehme Weise für die Praxen aufzubereiten, denn sein Motto laute „Wissenschaft und Praxis gehören zusammen!“ Das physiotherapeutische Quartett soll zukünftig einmal im Quartal stattfinden. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung aber erforderlich.
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IFK – 40. Geburtstag mit Jubiläumssymposium Digital feierte der Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten (IFK) seinen 40. Geburtstag. In Podiumsdiskussionen ging es am 12. Juni 2021 um die berufspolitische Zukunft der Branche sowie um Chancen der Digitalisierung. Interessante und inspirierende Fachvorträge rundeten das abwechslungsreiche Programm ab. Die Veranstaltung moderierte Daniel Finger. Passend zum digitalen Rahmen drehte sich die Frage zunächst darum, welche Folgen und Chancen die Digitalisierung der Gesundheitsbranche für die Physiotherapie haben wird. Welche politischen Weichen gegebenenfalls noch gestellt werden müssen, um den Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden, war Gegenstand der zweiten Podiumsdiskussion.
Am Nachmittag vertiefte Prof. Dr. Andréa Belliger, Institut für Kommunikation & Führung, Luzern, das Thema Digitalisierung in einem Fachvortrag. Sie gab einen Einblick in das Thema „Gesundheitskompetenz im digitalen Zeitalter“. Eine neue Form der Patientenkommunikation, Transparenz und Partizipation seien dabei die Bausteine. Auch physiotherapeutische Fachthemen fehlten nicht. Über den aktuellen Stand der Forschung und fachliche Perspektiven in puncto muskuloskelettale Physiotherapie informierte Christine Hamilton, Medizinische Universität Wien. Prof. Dr. Anne Barzel, Universitätsklinikum Ulm, und Gesche Ketels, Universitätsklinikum Hamburg, stellten gemeinsam ein evidenzbasiertes, ambulantes Therapiekonzept für Patienten mit Funktionsstörungen des Arms nach einem Schlaganfall vor.
Schiedsverfahren: Verbände reichen Klage ein Die vier maßgeblichen Physiotherapieverbände IFK, PHYSIO-DEUTSCHLAND, VDB-Physiotherapieverband und Verband Physikalische Therapie (VPT) haben aktuell zum 23. August 2021 gemeinsam Klage gegen Teile des zweiten Schiedsspruchs vom 13. Juli 2021 eingereicht. Mit der Vergütungserhöhung um 14,09 Prozent zu den Bundeshöchstpreisen vom 1. Juli 2019 hat die Schiedsstelle der Physiotherapiebranche zwar eine deutliche Preissteigerung zugesprochen. Die Erhöhung erlaubt es jedoch Praxisinhabern zum Beispiel noch immer nicht, ihren Angestellten ein Gehalt zu bezahlen, das dem eines nach TVöD bezahlten Angestellten im stationären Bereich entspricht. Solange dies nicht möglich ist, sind ambulante Physiotherapie-Praxen speziell gegenüber stationären Einrichtungen, aber auch mit Blick auf den Arbeitsmarkt insgesamt nicht konkurrenzfähig. Diese Konkurrenzfähigkeit ist aber dringend vonnöten, um die Attraktivität der Berufe in der Physiotherapie nachhaltig zu steigern, um so die ambulante Versorgung von Patientinnen und Patienten langfristig zu sichern. Ohne die Klage könnte das von der Schiedsstelle festgesetzte Preisniveau von den Krankenkassen als „leistungsgerecht und wirtschaftlich“ im Sinne des TSVG bewertet werden. Dadurch wäre der Verhandlungsrahmen für die nächsten Jahre deutlicher enger, weil sich zukünftige Vergütungserhöhungen nur an einem Inflationsausgleich und durchschnittlichen Lohnsteigerungen orientieren würden. Da die Verbände diese Angemessenheit der Preise aber nach wie vor nicht sehen, haben sie sich gemeinsam entschlossen, den Schiedsspruch zu beklagen.
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On the Road again
milon-Tour begeistert Teilnehmer Lange Zeit ist es her, dass so viele Menschen so unbeschwert zusammenkamen. In den Sommermonaten präsentierte milon in acht verschiedenen Städten die Trainingswelten von milon und five – TT-DIGI war in Frankfurt und München dabei. Endlich – das stand in den einerseits entspannten und andererseits gespannten Gesichtern der Teilnehmer geschrieben. Von Mitte Juli bis Anfang August veranstalteten milon und five eine Roadshow, welche die neuen Trainingswelten näherbrachten und Innovationen wie Q snake oder Isokinetik Therapie real erlebbar machten. Die Impulsredner Marc Wisner, Wolf Harwarth und Alexander Strahl verstanden es im Nu, den Funken der Begeisterung, wieder live vor und mit Interessenten agieren zu dürfen, überspringen zu lassen.
Vom Fitnessstudio-Betreiber zum Anbieter von Gesundheitsdienstleistungen Marc Wisner analysierte die aktuelle Situation in der Fitnessbranche und motivierte die Teilnehmer, den Megatrend Gesundheit aufzugreifen. Der Vertriebsleiter Health präsentierte milon als Lösungsanbieter in einer Zeit, in der ein Weiterso wie bisher
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››› Marc Wisner (milon), Patrick Schlenz (Chefredakteur TT-DIGI), Wolf Harwarth (milon/five) und Thomas Janz (five) nicht mehr möglich scheint. Seinen Zuhörern vermittelte Marc Wisner die Vision, in der Positionierung als Gesundheitsdienstleister sich neue Marktmöglichkeiten erschließen zu können.
Das Trainingskonzept für das neue Angebot Wolf Harwarth erläuterte die neuen Trainingswelten von milon und five, die für Studios wie für Therapiepraxen konzipiert sind. So entstand durch die Geräte-Kombination beider Unternehmen ein modulares Kraftund Beweglichkeitstraining, das ganzheitlich geprägt ist auf Basis von sportwissenschaftlichen und physiotherapeutischen Erkenntnissen. „Kraft allein nimmt nicht den Schmerz“, so
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Wolf Harwarth. Ziel ist es, mit dem Trainingsangebot auch eine breit gefächerte Klientel anzusprechen. „Wir wollen die Menschen gesünder machen“, betonte Harwarth und will vom Patienten über die FreizeitLäufer bis hin zum Leistungssportler alle erreichen. Das Thema Wirtschaftlichkeit behandelte abschließend Alexander Strahl. Insgesamt besuchten mehr als 500 Interessierte aus 300 Einrichtungen die Roadshow, die sich von Bad Neustadt an der Saale, über Potsdam, Hannover, Düsseldorf, Frankfurt, Stuttgart und München bis nach Saalfelden in Österreich erstreckte. Reinhild Karasek
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Die revolutionäre Luftreinigung mit ProActiveAir
Lassen Sie ihre Kunden und Mitarbeiter frei durchatmen Die ProActiveAir GmbH aus Herrenberg bei Stuttgart, hat es sich mit Ihrer neuen Generation von Luftbehandlungsgeräten zum Ziel gemacht, belastete Luft direkt am Entstehungsort zu reinigen. Nicht durch Filterung an einer einzigen Stelle im Raum, sondern durch die präventive Behandlung der Luft im ganzen Raum, die verschiedenste Schadpartikel, wie Viren, Pollen oder Staub, schon an Ort und Stelle unschädlich macht. Die patentierte und geprüfte Technologie lässt die schädlichen Partikel mit Hilfe von Ionisierung der Luft zu Boden fallen und macht sie dort mit aktiviertem Sauerstoff direkt unschädlich. Gelangen beispielsweise durch Husten, virenbelastete Aerosole in die Luft, sinken die feinen Tröpfchen
direkt zu Boden und werden dann dort abgetötet. Aber auch durch Pollen oder Tierhaare geplagte Allergiker haben in einem so versorgten Raum eine deutliche Erleichterung von Ihren Beschwerden, wenn nicht sogar eine vollständige Befreiung davon.
den Hochschulen zusammen und arbeitet mit ihnen gemeinsam an Studien zu verschiedensten Themengebieten.
Saubere Luft dank iO+ und iO+ Smart Unzählige Arztpraxen, Fitnessstudios, Hotels, Restaurants, Schnelltestzentren und Schulen haben den iO+ und den iO+ Smart bereits im Einsatz.
Zwei Gerätegrößen verfügbar Es sind zwei verschieden dimensionierte Geräte verfügbar. Der größere iO+ sichert bis zu 160 m2 bzw. 400 m3 und das kleinere iO+ Smart bis zu 75 m2 bzw. 190 m3 ab. Im Vergleich zu herkömmlichen Luftreinigern entstehen sehr geringe Strom- und Folgekosten, zudem sind sie im Betrieb äußerst leise.
Lassen Sie auch Ihre Kunden, Patienten oder Mitarbeiter in Ihren Räumlichkeiten frei durchatmen und sicher vor mit Viren belasteten Aerosolen, Pollen und anderen schädlichen Partikeln sein.
Aber nicht nur der Schutz vor schädlichen Partikeln in der Luft stehen im Fokus der Lösung der ProActiveAir GmbH. Um die Vorteile der Wirkungsweise wissenschaftlich auf höchster Ebene zu belegen, und auch die gesundheitsfördernden Aspekte klar darstellen zu können, arbeitet die ProActiveAir GmbH auch mit verschie-
Für weitere Informationen besuchen Sie die Webseite von ProActiveAir www.proactiveair.de
ProActiveAir GmbH
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EGYM-Kongress 2021 in Düsseldorf Am 17. Juni fand in Düsseldorf der erste von vier Egym-Kongressen in Deutschland in diesem Sommer statt. Für die Teilnehmer dürfte sich die Anreise gelohnt haben, vor allem die Möglichkeit des persönlichen Austauschs wurde rege genutzt. EGYM hatte etwa 50 Studiobetreiber in einen wohl temperierten Veranstaltungsraum eines Hotels direkt an der Düsseldorfer Königsallee geladen. Hier wurden die Besucher einerseits mit Impulsvorträgen von CEO Philipp Roesch-Schlanderer und Mario Görlach zur aktuellen Lage des Fitnessmarktes und den innovativen Lösungen des Unternehmens versorgt. Roesch-Schlanderer sieht den Egym-Ansatz als perfekt gerüstet für die neuen Anforderungen - Stärkung des Immunsystems und Langlebigkeit vieler Mitglieder in Fitnessclubs. Görlach hofft durch die Corona-Krise auf einen Boom in den Studios, die den Wert ihres Produkts Gesundheit zur Prävention vieler Krankheiten nun noch besser vermarkten müssten.
Fitness Hub und BioAge Zwischendurch gab es viele Gelegenheiten, die EGYM-Welt mit ihren Partnern zu entdecken. Im Fokus stand dabei der kürzlich vorgestellte Fitness Hub als Kern des Ansatzes von Egym. Training soll messbar sein und wird durch die neuen
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››› EGYM-CEO Philipp Roesch-Schlanderer, Christin Görlach und Mario Görlach
Möglichkeiten auch in Bioage-Stufen für Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Stoffwechsel abgebildet. Dabei ruft Egym auch Daten anderer Hersteller ab, die an das System angeschlossen sind. Einige dieser Partner waren ebenfalls vor Ort: Matrix, Precor, Inbody, seca. Interessierte konnten sich zudem über das Angebot von Physio+Med informieren. Vielen Teilnehmern merkte man ihre Freude darüber an, dass endlich einmal wieder eine solche Veranstaltung möglich war und es entwickelten sich viele interessante Gespräche. Mit einem Kaltgetränk endete dann ein sehr interessanter Tag in der NRW-Hauptstadt und entließ die Besucher in die Juni-Hitze. Die weiteren Standorte des diesjährigen Kongresses waren München, Berlin, und Hamburg. Philipp Hambloch
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NEWS HYGIENE
I goQ® Gel bei Inko erhältlich Seit 50 Jahren produziert B. Braun exklusiv in der Schweiz Desinfektionsmittel von höchstem Qualitätsstandard. Jetzt gibt es dieses Produkt auch für Ihr Studio. Das goQ® Gel ist deutlich wirksamer als handelsübliche Hygienegels und wirkt zudem schneller. Es ist sauber dosierbar und beseitigt 99,999 % aller relevanten Bakterien und 99,99 % aller wesentlichen Viren.
Innovation ist die Antwort auf Corona. Das Unternehmen CleanPaper ist als Entwickler der Cleanpaper WetWipes® Tücher einer der Branchen-Vorreiter.
Der Vertrieb erfolgt nun auch durch Inko und es gibt eine Einführungsaktion mit 30 % Rabatt.
Fix und fertig mit Desinfektionsmitteln befeuchtete Tücher werden formschönen und in allen RAL-Farben lieferbaren Stand- oder Wandspendern entnommen. Hygienisch, kontaktarm und zuverlässig können alle Oberflächen sicher gereinigt werden. Die Tücher werden in Deutschland produziert und enthalten keine Kunststoffe, sind also auch sehr Umweltfreundlich.
www.inkospor.com
www.wet-wipes.de
I Hygiene-Konzept mit Bruns Design
I Aerosoler als Teil des Hygienekonzepts
Das Team von Bruns Design begleitet den Kunden bei der kompletten Planung seines Fitness-Studios bis hin zur Fertigstellung. Das Projekt wird erst finalisiert, wenn der Kunde perfekt zufrieden ist. Basis der Planungen ist die sehr fotorealistische 3D-Planung, von der sich das TT-DIGI-Team bei einem Ortstermin in Rinteln überzeugen konnte. Zurzeit sind Lösungen für Hygiene-Konzepte besonders gefragt. Bruns Design bietet hier eine spezielle Wandverkleidung aus Kunststoff an, die nur alle 1,5 Meter eine Längsfuge aufweist. Die Kunststoffplatten sind in jeder Farbe und in jedem Design verfügbar. Drucke mit dem eigenen Logo zum Beispiel sind ebenfalls kein Problem. Einsatzbereiche außer in den Duschen sind oftmals Krankenhäuser, Gastronomie, Arztpraxen und Hotellerie.
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I Kontaktloses Desinfizieren in Studios
Coronaviren übertragen sich vor allem über Tröpfchen und Aerosole. Dank eines patentierten Düsensystems, eines seit Jahren bewährten Systems aus Industrie und Medizin, ermöglicht der Aerosoler die gleichzeitige Desinfektion von Raumluft und Flächen in Praxen und Studios. www.aerosoler.com
I Studie: Hygieneregeln wirken auch gegen Mutanten
Die Platten werden vollflächig verklebt und in die Ecken mit einer speziellen Maschine gekantet, sodass hier keine Fugen entstehen. Fliesen als Untergrund stellen kein Problem dar, die Platten werden einfach draufgesetzt. Die Wandverkleidungen lassen sich leicht pflegen. Die Nachfrage ist laut Unternehmen zurzeit recht stark.
Wie die sogenannte britische und die südafrikanische Variante auf Desinfektion und Reinigung reagieren und wie lange sie auf verschiedenen Oberflächen infektiös bleiben, hat ein Forschungsteam aus Bochum, Jena, Nürnberg und Duisburg-Essen untersucht. Die Forschenden stellten fest, dass die Mutanten unter Laborbedingungen eine ähnliche Oberflächenstabilität wie der Wildtyp aufweisen, aber durch Desinfektion und gründliches Händewaschen effektiv beseitigt werden können.
www.brunsdesign.de
www.bionet.ruhr-uni-bochum.de
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I Luftentkeimung mit der UVC-Serie Die Geräte der UVC Serie von Trugge sind hocheffiziente Umluftentkeimungssysteme zur zuverlässigen Inaktivierung von Mikroorganismen. Für das SARS-CoV-2 konnte im Labor auf Oberflächen eine Inaktivierungsrate von bis zu 99,99% nachgewiesen werden. Das UVC 500 ist als Plug & Play-Entkeimungsgerät (Anschlusskabel: 3 m) mit einem Standfuß zum Aufstellen oder alternativ zur Wand- und Deckenmontage erhältlich. Der Luftentkeimer wird einfach per Knopfdruck an- und ausgeschaltet. Das UVC2000 wurde speziell für die UV-C Luftentkeimung von Räumen mit Personenaufenthalt und schwierigen Umgebungsbedingungen oder hohen Kontaminationen entwickelt und wird in einer Raumgröße von 150 – 1400 m³ empfohlen. https://shop.trugge.com/
I Modellprojekt von FITX zum Training im Studio Das Training im Fitness-Studio ist dank umfangreicher Hygienekonzepte sowie einer angepassten Steuerung der Lüftungsanlagen auch unter Pandemiebedingungen sicher – das belegt nun die vom Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie des Universitätsklinikums Essen (IMIBE) durchgeführte Auswertung des Modellprojekts, das die Stadt Essen und der Fitnessbetreiber FitX gemeinsam mit dem Land Nordrhein-Westfalen umgesetzt haben.
NEWS
HYGIENE
I Gesunde Raumluft für Mitglieder und Patienten Um die Gesundheit von Patient*innen und Mitgliedern zu erhalten und zu verbessen, hat der Wert sauberer und virenfreier Raumluft in der CoronaPandemie deutlich zugenommen. Das nordrhein‐westfälische Unternehmen mpAERO hat für diesen Zweck zwei mobile Raumluftreiniger im Sortiment. Diese beseitigen dank innovativer Plasma-Technologie Schadstoffe aus der Luft, anstatt diese nur zu filtern. Keime, Bakterien und Viren werden bis zu 100% vernichtet. Wählen lässt sich zwischen dem günstigeren Modell minAERO 400 für eher Therapie- und Behandlungsräume sowie dem primAERO 675 für größere Fitness- oder Gymnastikräume. www.mpaero.de
I Desinfektionstücher statt Sprühflasche Ob Fitness-Studios, Büros, Physiopraxen, Sport Reha, Solarien u.a. – die bereits vorgetränkten BESTWIPES Desinfektionstücher der optimum11 GmbH sind für alle Flächen geeignet, machen die Sprühflasche überflüssig und verhindern u.a. so die gefährlichen Aerosole in der Atemluft. BESTWIPES sind sofort einsatzbereit, kosten- & zeitsparend, dermatologisch getestet und bekämpfen wirksam Bakterien & Viren (Corona). Derzeit bietet Optimum11 ein Komplettset als Kennenlernangebot zum Preis von nur € 249,- an, inkl. hochwertigem Edelstahl-Spender sowie 6 Rollen BESTWIPES (4.800 Tücher) – solange der Vorrat reicht. www.optimum11.de
Im Rahmen des Modellprojekts hat FitX über einen Zeitraum von vier Tagen den CO2-Gehalt in der Studioluft gemessen und aufgezeichnet. „Wir sind beeindruckt von der Qualität der Modellierungsmöglichkeit, die zu Ergebnissen mit praktischer Relevanz führt,“ bilanziert Herr Professor Jöckel, stellvertretender Direktor des IMIBE. Im Fokus des Modellprojekts stand die innovative Steuerung der Lüftungsanlagen, daneben wurden Abstands-, Hygiene- und Arbeitsschutzmaßnahmen zur Gewährleistung des sicheren Trainingsbetriebs umgesetzt. www.fitx.de
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HYGIENE
I Körperformen setzt auf ProActiveAir EMS-Anbieter Körperformen bietet seinen Lizenznehmern ab sofort ein hochmodernes Hygienesystem für ein sicheres Training an. Das System mit dem Namen „ProActiveAir“ funktioniert ohne Filter, wodurch es effizienter als herkömmliche Systeme arbeitet. Die von drei Prüfinstituten bestätigte Wirksamkeit hinter dem Verfahren basiert auf einem simplen Mechanismus aus der Natur und überträgt diese auf Innenräume. Durch UV-Strahlung und Aktivsauerstoff werden Viren und Schadstoffe zielgenau aus der Raumluft gelöst und abgetötet. Diese Wirkkombination sorgt dafür, dass die Raumluft selbst als Schutzbarriere fungiert – ökologisch, frei von Chemie und damit in jeder Hinsicht unbedenklich. www.körperformen.com www.proactiveair.de
I Helios bringt Luftreiniger AirPal auf den Markt Insbesondere in Zeiten der Pandemie sind Lüftungslösungen gefragt, die möglichst schnell und mit wenig Planungs- und Installationsaufwand realisiert werden können. Eine zuverlässige Möglichkeit bietet der Lüftungsexperte Helios mit den neuen Luftreinigern AirPal, welche Viren, Bakterien und andere Schadstoffe effizient aus der Raumluft entfernen. Jeweils vier Stand- und AirPal Go Mobilgeräte decken dabei mit sinnvoll abgestuften Gerätegrößen für Luftleistungen von 300 bis 2200 m3/h alle gängigen Raumgrößen ab.
Die Technik in den Luftreinigern von ProLog AirClean ist ein Abbild der Natur - die bipolare Ionisation. Reine, gesunde und frische Luft entsteht durch die Inaktivierung von Viren, Bakterien, Allergenen, Keimen und Geruchsmolekülen. Der Luftreiniger reichert hierfür den Sauerstoff mit positiven und negativen Ionen an und verteilt diese im Raum. Auch kleinste Tröpfchen, die sich in Form von Aerosolen in der Luft befinden, können durch den geladenen Sauerstoff mittels einer chemischen Verbindung inaktiviert werden. www.prolog-airclean.de
I Oberflächendesinfektion mit oji Zusätzlich zur Raumluftdesinfektion werden empfindliche Oberflächen von teuren Sportgeräten schonend gereinigt und erübrigen manuelle Desinfektion. Das innovative oji Verfahren bringt mit aersosolis75 Desinfektion in jeden Winkel von Trainingsflächen und Kursräumen. So können in Zukunft Mitarbeiter und Mitglieder auf viren- und bakterienfreie Luft und Oberflächen während des Aufenthaltes im Fitnessstudio vertrauen. www.oji.life
I AiroDoctor – Weil saubere Luft gesünder ist
Das System kommt bereits bei einer Feldstudie an zwei Universitätskliniken sowie zwei Kreiskrankenhäusern zum Einsatz. Weitere Einsatzgebiete seien nach einer Weiterentwicklung des digitalen Systems denkbar.
Ob Viren, Bakterien, Feinstaub, Pollen oder auch chemische Gase – wir sind sensibilisiert für die Luft, die wir atmen. Luftreinigungsgeräte wie der AiroDoctor sorgen für eine gesunde Luft und ein sichereres Miteinander in geschlossenen Räumen. Er verringert die Ansteckungsgefahr durch luftgebundene Erreger in Räumen mit Patienten und Besuchern und leistet einen wichtigen Beitrag zur Infektionsprophylaxe in medizinischen Einrichtungen, Therapie- und Wartebereichen. Dank des innovativen photokatalytischen UV LED-Filters entfernt der AiroDoctor nachhaltig Viren, Bakterien und Gerüche ohne jegliche schädlichen Rückstände wie Ozon und zersetzt bis zu 99,9% der sich in der Raumluft befindlichen Schadstoffe.
www.uni-bamberg.de/univers-forschung
www.airodoctor.com/de
www.heliosventilatoren.de
I „Live-Feedback“ Ein Forschungsteam der Universität Bamberg hat ein alltagstaugliches System entwickelt, um die Handhygiene in Krankenhäusern und Kindergärten dauerhaft zu verbessern. Damit kann Infektionskrankheiten vorgebeugt werden. Durch Messung des Wasser- und Seifenverbrauchs wird der Handwaschvorgang bewertet, und die Nutzerin oder der Nutzer erhält direkt nach dem Händewaschen eine Rückmeldung.
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I Luftreinigung mit der Technik der Natur
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Hygiene gehört zum professionellen Auftritt
Gekommen, um zu bleiben Die Pandemie hat unseren Alltag stark verändert. Zurück zur Normalität? Zu welcher? Denn einiges wird nachhaltig unseren Alltag im Fitness-Studio wie in der Therapie beeinflussen. So das Thema Hygiene. Eine Standortbestimmung. Das Thema Hygiene ist nicht neu. Hygienemaßnahmen waren schon immer im Gesundheitsbereich ein relevantes Thema, ob in Fitness-Studios oder in therapeutischen Einrichtungen der Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie.
sprechenden hygienischen Maßnahmen nicht nur umzusetzen, sondern auch zu dokumentieren. Alles zum Schutz der Kunden, Patienten und Mitarbeiter und um der Pandemie Herr zu werden.
In manchen Bundesländern ist nicht einmal mehr eine Kontaktnachverfolgung vorgeschrieben. Das ist bundesweit zwar noch nicht einheitlich, da es Ländersache ist. Jedoch deutet alles darauf hin, dass wir auch hier Lockerungen sehen.
Wo stehen wir jetzt? Wo kommen wir her? Doch die Pandemie zeigte nun, dass einige etwas nachlässig mit dem Thema umgegangen sind. Therapeuten sind nun gesetzlich verpflichtet durch Gesetze der Bundesregierung, der Landesregierung und der Berufsgenossenschaft, ein Hygienekonzept einzuführen. Jede Gesundheitseinrichtung muss ein Hygienekonzept entwickeln und vorhalten bzw. vorzeigen können, weshalb es notwendig ist, die ent-
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Die Lockerungen kennen wir alle. Bis zum 21. Juli mussten die Behandler in therapeutischen Einrichtungen FFP-2-Masken tragen. Erst mit Veröffentlichung eines neuen Arbeitsschutzstandards der Berufsgenossenschaft BGW wurde am 22. Juli 2021 im Heilwesen die OP-Maske, der MNS (Mund-NasenSchutz) wieder als ausreichend zugelassen. Fitness-Studios dürfen aufmachen und Trainingskurse sogar ohne Maske anbieten.
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Es gilt im Moment ein Abstand von 1,5 Metern und dementsprechend kann wieder alles in einem Studio oder in einer therapeutischen Einrichtung angeboten werden. Das ist der Status quo. Mit Stand Ende Juli/Anfang August sind wir also bei den lang ersehnten Lockerungen.
Wo gehen wir hin? Allerdings ist vor dem Hintergrund steigender Inzidenzzahlen zu erwarten, dass es erneut Restriktionen
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geben wird, auch wenn mittlerweile medizinisch-wissenschaftlich klar ist, dass allein eine Inzidenzzahl oder Quote kein Gradmesser für irgendwelche Beschränkung sein sollte. Es ist trotzdem zu befürchten, dass man sich an solchen Werten orientiert. Denn neu ist jetzt: Man hat in fast allen Corona-Landesverordnungen der Bundesländer ein Vier-Stufen-System eingeführt. Die Inzidenzstufen 1 bis 4 definieren die Lockerungen und Auflagen. Ende Juli 2021 ist das in den einzelnen Bundesländern veröffentlicht worden. Mit Stufe 3 sind beispielsweise wieder die 3-G-Voraussetzungen zu beachten: genesen, geimpft oder getestet. Für den Herbst ist eine 4. Welle in Sicht. Es wird vermutlich wieder Einschränkungen geben sowie verstärkte Kontrollen der Hygienemaßnahmen. Überall dort, wo Menschen in hoher Anzahl eine Einrichtung frequentieren, also im Fitness-Studio, beim Therapeuten, beim Arzt, wird definitiv überprüft werden, ob die Hygienemaßnahmen eingehalten werden. Und es ist damit zu rechnen, dass die Kontrollen verstärkt werden. Wir haben im September die Bundestagswahl, weshalb bis Ende September keine großen gesetzlichen Maßnahmen zu erwarten sind. In dieser Phase machen die Behörden eines: Sie erhöhen die Zahl der Kontrollen, um der Entwicklung Einhalt zu gebieten.
Was lässt sich daraus ableiten? Trotz der Lockerungen sollten Sie sich tagesaktuell über die Zahlen im Landkreis Ihrer Gesundheitseinrichtung informieren. Sprechen Sie am besten offen mit Ihrer Belegschaft darüber, dass im Moment zwar alles prima ist, aber das wieder kippen kann.
Das Arbeitsschutzgesetz wurde am 3. Mai erweitert und § 4 und 5 des Arbeitsschutzgesetzes sieht eine regelmäßige Aktualisierung der Gefährdungsbeurteilung im Bereich Hygiene vor, mindestens alle 12 Monate eine Anpassung an neue Begebenheiten und eine Schulung der Belegschaft. Auch das wird kontrolliert werden.
Dann kehrt vielleicht das Maskentragen zurück, es muss wieder vermehrt desinfiziert werden und im schlimmsten Fall drohen erneut Schließungen oder eine Beschränkung der Personenzahl. Wenn all das auf uns zukommt, dann sollten Sie bereits ein aktuelles Hygienekonzept vorliegen haben. Machen Sie sich jetzt Gedanken darüber, wie Sie später darauf reagieren können.
vorzubereiten, was mit aller Wahrscheinlichkeit nach kommen wird.
Ausblick: Was haben wir gelernt?
Wer hygienetechnisch nicht bestens aufgestellt ist, muss entweder mit Geldstrafen rechnen oder je nach Art und Schwere des Verstoßes mit einer Schließung. Das ist nichts Neues, ich befürchte, dass das wieder kommen wird. Nutzen Sie also jetzt die Zeit, um Ihre Hygienemaßnahmen zu überprüfen – sowohl was Kunden im Fitness-Studio als auch Patienten in der Praxis betrifft, um sich frühzeitig zu wappnen. Zweitens reden Sie offen mit Ihren Mitarbeitern darüber, sodass diese gut vorbereitet ist. Mein Appell: Carpe diem, nutzen Sie den Tag bzw. die Zeit, sich auf das
››› Stichwort Gefährdungsbeurteilung Bei einer behördlichen Prüfung kommen Menschen, die das Gefahrenpotenzial einer Einrichtung untersuchen. Es geht also darum, Gefahren zu vermeiden. Die Gefährdungsbeurteilung, die bei vielen fehlt, ist aber vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Darauf wird definitiv Wert gelegt: Wie gefährlich ist das Ansteckungsrisiko in der Gesundheitseinrichtung. Was unternimmt die Praxis, das Studio, um die Gefahr zu vermeiden. Das ist eine Gefährdungsbeurteilung. Wenn die Gefährdungsbeurteilung nicht vorliegt, kann das Bußgelder in Höhe von 1.000 bis 5.000 Euro nach sich ziehen. Das variiert von Bundesland zu Bundesland.
››› ACHTUNG
Kunden und Patienten erwarten eine andere Hygiene als früher. Das Handgeben ist weniger geworden, das Husten in die Armbeuge hat sich etabliert, die Etikette hat sich verändert. Das ständige Desinfizieren von Geräten ist eine Mindestanforderung, um den Trainierenden Sicherheit zu geben. Im Heilwesen ist es ähnlich. Da, wo bisher die therapeutischen Fähigkeiten im Vordergrund standen, wo die fachlichen Kompetenzen der Therapeuten wichtig waren, merkt man, dass jetzt zunehmend hygienischen Kriterien an Bedeutung gewinnen. Nicht allein die Therapie spricht für eine erfolgreiche Praxis, sondern mittlerweile auch der Hygienemaßstab, der zudem nach außen kommuniziert werden sollte. Hygiene als externes Qualitätsmerkmal – es hat jetzt angefangen und wird noch größere Dimensionen annehmen. Professionalität wird nach außen gezeigt, und Hygiene gehört dazu! Das Thema ist gekommen, um zu bleiben. Die verstärkte Wahrnehmung wird bleiben. Markus Sobau
Autor
Markus Sobau ist Geschäftsführer der consularis GmbH, die sich als Unternehmensberatung auf die Gesundheitsberufe spezialisiert hat. Die Unternehmensgruppe betreut Ärzte, Therapeuten und Studiobetreiber und ist Beratungspartner mehrerer Berufsverbände im Heilwesen. E-Mail: m.sobau@consularis.de
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››› HYGIENE RUBRIK
Internationaler Händewaschtag
Die Zeit ist das Maß aller Dinge „Händewaschen nicht vergessen!“ Wie oft hören Kinder diesen Spruch? Ihnen wird sehr früh beigebracht, dass Händewaschen vor Krankheiten schützt. Aber wie sieht das im Alltag eines Erwachsenen aus? 13 Jahre ist es her, dass die WHO den Internationalen Händewaschtag am 15. Oktober ins Leben gerufen hat. Die Initiatoren hatten damals vorwiegend Kinder im Fokus, deren Erzieher, Lehrer und Eltern. Das Ziel: Händewaschen mit Seife zu propagieren, um Ansteckungskrankheiten auf der ganzen Welt zu reduzieren. Dieser sogenannte „Global Handwashing Day“ erinnert daran, dass hauptsächlich über unsere Hände Keime, Bakterien und Viren in unseren Körper gelangen. Über die Hände „begreifen“ wir unsere Umwelt, nicht nur als Baby. Ganz zu schweigen vom „Hantieren“ sämtlicher Gesundheitsdienstleister in ihrem beruflichen Alltag.
Infektionsprävention: Händewaschen Der Kontakt zu Patienten, Kunden und Menschen hat sich Corona bedingt verändert. Vom Händeschütteln haben sich die meisten sehr schnell verabschiedet, trotzdem ist Händewaschen weiterhin als präventive Schutzmaßnahme zu werten. Das Problem ist, dass Menschen sich in der Regel unbewusst ins Gesicht fassen. Laut WHO werden Infektionen mehrheitlich – bis zu 80 Prozent – über die Hände übertragen. Die Lösung: Händewaschen mit Seife.
Die Seife macht’s Denn Wasser allein genügt nicht. Es führt kein Weg an der Seife vorbei. Deshalb ist das Einseifen beim Händewaschen auch so wichtig und sollte mehrere Sekunden lang andauern – die Empfehlung liegt zwischen 20 und 30 Sekunden. Die Frage stellt sich, warum Erwachsene sich so selten die Zeit nehmen, sich die Hände zu waschen. Selbst im Gesundheitsbereich ist immer wieder daran zu erinnern,
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dass man sich nach einem Patientenkontakt, nach einer Wundbehandlung die Hände mit Seife reinigen sollte.
Sekunden entscheiden Die WHO gibt unter ihren FAQs im Planner’s Guide eine Antwort. 2008 beruft sie sich bei der Initiierung des internationalen Tags auf das Ergebnis mehrerer Studien: Gerade auch beim medizinischen Personal, das sich der gesundheitlichen Notwendigkeit bewusst ist, ist der Zeitfaktor ein Manko – neben rauen Papierhandtüchern, ungünstig gelegenen Waschbecken und rissigen Händen durch austrockenende Seifen. Bis vor zwei Jahren hatte sich daran leider wenig geändert. Denn die damalige Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Dr. med. Heidrun Thaiss, erklärte noch 2019 in einer Pressemeldung zum 15. Oktober: „Für wirksames Händewaschen ist es wichtig, die empfohlene Dauer von 20 bis 30 Sekunden beim Einseifen einzuhalten. Im Alltag nehmen sich die Menschen jedoch oft nicht genug Zeit. In unserer Repräsentativbefragung zum Thema Hygiene gab knapp die Hälfte der Befragten an, dass sie für das Waschen der Hände sogar weniger als 20 Sekunden Zeit verwenden.“ Erst nach 2020 durchgeführte Studien werden offenbaren, ob die Pandemie nachhaltig zu einem vermehrt zeitlich korrektem Händewaschen mit Seife führte. Reinhild Karasek
FAQs zum Global Handwashing Day:
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NEWS THERAPIE
I Noventi-Umfrage zur Telematikinfrastruktur
I Über 1.000 Übungen mit der sophyapp
NOVENTI azh srzh zrk hat vor dem geplanten Start der freiwilligen Anbindung von Physiotherapeuten an die Telematikinfrastruktur zum 1. Juli 2021 eine Befragung durchgeführt. Die Umfrage richtete sich an über 2.000 PhysiotherapeutInnen in ganz Deutschland.
sophyapp ist eine webbasierte Applikation, die es Physiotherapeuten ermöglicht, einfach und schnell individuelle Übungsprogramme zu erstellen und zu versenden. Inzwischen stehen über 1.000 Übungen zur Verfügung. Auch eigene Übungen können hochgeladen werden.
Von einer positiven Einstellung mit Bereitschaft zur sofortigen Anbindung bis hin zu einer skeptischen Betrachtungsweise oder einer vollständigen Ablehnung sind nach Auswertung der Ergebnisse alle Meinungen vertreten. Fehlende Informationen oder Unwissenheit rund um die Telematikinfrastruktur werden als Hauptgründe angegeben, aus denen sich Therapeuten noch nicht vorzeitig an die TI anbinden lassen wollen. 90 % der Teilnehmer fühlt sich nur teilweise, schlecht oder überhaupt nicht informiert.
www.sophyapp.com
www.azh.de/ti
I Schmerzfeedback bei Lanista Lanista macht einen weiteren nächsten Schritt für die papierlose Physiotherapie. Anamnese und Behandlungsdokumentation können nun individuell mit einem Feedback vom Patienten erweitert werden. Ein einfacher Klick genügt, um nach einer dokumentierten Behandlung ein Feedback beim Patienten anzufragen. Über eine Schmerzskala von 0-10 kann dieser per E-Mail oder über die Lanista Kunden-App ganz einfach seinen Zustand an den Therapeuten zurückmelden.
I Zukunftschance Praxis-/ Zentrums-Nachfolgeregelung Für jeden von uns kommt der Zeitpunkt, um sich Gedanken über das eigene Unternehmen zu machen: Gibt es eine geeignete Nachfolge, einen Übergabekandidaten oder einen potenziellen Käufer? Die Gründe für einen Ausstieg können vielfältig sein: Alter, Wunsch nach Veränderung, andere persönliche Lebensumstände und vieles mehr.
Der Therapeut wiederum sieht alle abgegebenen Feedbacks chronologisch auf seinem Dashboard und bleibt über den Erfolg seiner Behandlung automatisch informiert. www.lanista-training.com Das Ziel von proxomed ist es, Sie bei Ihrer Entscheidungsfindung des für Sie bestmöglichen Weges, für die Zukunft Ihres Unternehmens zu unterstützen, um diese individuell langfristig zu gestalten. Die Übergabe Ihres Lebenswerkes bedeutet eine Vertrauenssache. Deshalb möchten proxomed Sie mit dem Know-how als langjähriger vertrauensvoller Partner von Tausenden Therapieeinrichtungen weltweit unterstützen. www.proxomed.com/know-how/ unternehmensnachfolge
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NEWS
THERAPIE
I IFK und AOK testen PhysiotherapieApp „Mineo“
I Corporate Start-up thevea GmbH gegründet
Kein Ersatz, sondern eine Ergänzung soll die digitale App „Mineo“ sein, die Mitglieder des Bundesverbands selbstständiger Physiotherapeuten (IFK) jetzt im Zuge eines Projekts mit der AOK Niedersachsen testen. Die Idee: Über die App vermitteln Physiotherapeuten Patienten mit unspezifischen Rückenschmerzen Übungen, die diese dann therapiebegleitend selbstständig zu Hause durchführen. Der Physiotherapeut begleitet während der Behandlungen vor Ort die Entwicklung des Patienten.
the-rapie, ve-rwaltung und a-brechnung – dafür steht thevea. Das neu gegründete Corporate Start-up thevea GmbH unterstützt Heilmittelerbringer mit der passenden Softwarelösung in Zeiten zunehmender Digitalisierung. Damit erweitert die Unternehmensgruppe opta data ihr Portfolio im Bereich IT & Software.
In der Testregion Oldenburg/Osnabrück/Emsland hat der Verband nun seine Mitglieder aufgerufen, die App im Praxisalltag zu erproben und regelmäßig Feedback zu geben. Die „Mineo“-App wird den teilnehmenden IFK-Praxen kostenlos zur Verfügung gestellt. In einer einmaligen eineinhalbstündigen Schulung wird ihnen die bestmögliche Nutzung der App erläutert. www.ifk.de
I Master Physiotherapiewissenschaft akkreditiert Der Masterstudiengang Physiotherapiewissenschaft, den die Hochschule für Gesundheit in Bochum seit dem Sommersemester 2021 anbietet, ist akkreditiert worden. Die Akkreditierung ist ein Qualitätsmerkmal, das von einer unabhängigen Gutachtergruppe in einem mehrstufigen Verfahren verliehen wird.
Die thevea GmbH unterstützt Heilmittelerbringer dabei, auf die anstehenden digitalen Veränderungen gut vorbereitet zu sein – und entwickelt dazu die passende Softwarelösung: die Praxisverwaltungssoftware thevea. https://thevea.de/
I Sporttherapie bei Herzinsuffizienz Viele Menschen, die ein schwaches Herz haben, trauen sich oft nicht Sport zu machen. Corona bedingt haben sie in den vergangenen Monaten sichtlich abgebaut. Umso wichtiger ist die neue Beobachtungsstudie des DZHI: Sie hat gezeigt, dass ein ärztlich überwachtes körperliches Training für Patienten mit Herzinsuffizienz machbar und sicher ist. Die Studienergebnisse unterstreichen den Erfolg der Sporttherapie. www.ukw.de
I Hilfe für starke Schultern
Der Master Physiotherapiewissenschaft startet stets zum Sommersemester und läuft über eine Regelstudienzeit von drei Semestern. www.hs-gesundheit.de
Bild: © www.medi.de
Durch die professionsspezifische Ausrichtung im VollzeitMaster, das breit gefächerte und überwiegend physiotherapeutisch ausgerichtete Team an Professoren und Lehrenden, die entsprechende Ausstattung der Hochschule wie die Skills-Labs und Forschungslabore sowie das breite Netzwerk an Kooperationspartnern wird ein starker Anwendungsbezug geboten.
Über- oder Fehlbelastung, Entzündungen, Verschleiß oder Unfälle können die Ursache für ein Schulterleiden sein. Ältere Menschen leiden oft an Verschleißerscheinungen, jüngere verletzen sich häufig im Beruf oder beim Sport. Wenn die Schulter schmerzt, sind Bandagen und Orthesen effektive Helfer. Sie können die Schulter ruhigstellen, stabilisieren oder entlasten. So fördern sie die Genesung und schützen die Schulter im Alltag. Gleichzeitig machen sie den Patienten mobiler. www.medi.biz/schultergelenk
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Praxisinhaber in der Sinn-Krise
Wer hilft den Helfern? Lange Wartelisten für Patienten, zu wenig Therapeuten, als Chef selbst noch mit 40 Stunden pro Woche an der Bank und ständig „Feuerwehr“ spielen müssen, sobald mal ein Mitarbeiter ausfällt oder krank wird. Praxisinhaber haben es nicht leicht! Sechs Tipps schaffen Erleichterung!
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schied runterbrechen: Selbstständigkeit vs. Unternehmertum. Der Selbstständige ist nicht nur selbst und ständig, sondern er ist ebenso sein bester Mitarbeiter! Sie allein kennen und können vieles sehr gut, Sie sind hervorragend in Ihrem Bereich. Und dann ist der Erfolg da und Ihr Unternehmen wächst und wächst.
Das betrifft insbesondere jene, die den Schritt vom Inhaber zum Unternehmer noch nicht geschafft haben. Doch was kann man tun, bevor der alltägliche Stress einen auslaugt und an den – physischen und psychischen – Kräften nagt?
Plötzlich jedoch findet ein Wechsel der Selbstverständnisse und Ihrer Rolle statt. Sie haben nun mehr ein Team, das Sie operativ in Ihrer Unternehmung unterstützt. Und Sie? Nun ist es Zeit, sich neuen Horizonten zuzuwenden. Denn es geht um Ihre persönliche Weiterentwicklung, um die Frage: Bin ich jetzt ein Unternehmer?
Der Ursprung des Problems lässt sich auf einen entscheidenden Unter-
Viele Inhaber trauen sich den Schritt zum Unternehmer nicht. Angst vor
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Kontrollverlust, das anfängliche Unverständnis neuer Aufgaben und die Unsicherheit, ob das Augenmerk auf die richtigen Dinge gerichtet wird – all diese Faktoren halten davon ab. Vor lauter Konzentration auf die Tätigkeiten IM Unternehmen, verliert man die Anforderungen AM Unternehmen aus den Augen. Hier ein paar Tipps zum Thema „Hilfe zur Selbsthilfe“.
Zeit für die Unternehmensführung Ausreichend Zeit für die Unternehmensführung braucht jeder Praxisinhaber, unabhängig von der Anzahl der Beschäftigten. Je besser die Strukturen von Ihnen in der Unternehmensführung aufgebaut worden sind, umso weniger Zeit benötigen Sie. Denn es greift dann ein Automatismus. Liegen also noch keine
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Strukturen und Systeme vor, werden Sie für den Aufbau, die Implementierung und die kontinuierliche Umsetzung dieser Systeme erst einmal mehr Zeit investieren müssen. Es geht um die Weiterentwicklung Ihrer Unternehmensprozesse. Erstellen Sie einen 5-Jahresplan für Ihre Praxis zu mehr Wertschätzung und Wertschöpfung, erarbeiten Sie einen privaten 5-Jahresplan für sich als Inhaber, aber auch für die Mitarbeiter. Denn auch sie müssen sich weiterentwickeln zu mehr Eigenverantwortung und Selbstständigkeit, um Sie als Unternehmer noch stärker zu unterstützen! Das Problem: Die Praxisinhaber gönnen sich aufgrund Ihres schlechten Gewissens oft nicht die Zeit für solche Prozesse. Doch hier gilt: Erst müssen die Helfer sich selbst helfen! Sie als Inhaber haben also diesen Wachstumsschmerz auszuhalten. Nehmen Sie sich mehr und mehr aus den operativen Tätigkeiten raus, um sich den Aufgaben als Unternehmer zu widmen.
Vision, Mission, Werte und Leitbild definieren
mer. Und jeder weitere wird Ihnen umso leichter fallen, je öfter Sie das Erfolgserlebnis verspüren, auf dem von Ihnen bestimmten Weg immer weiter fortzuschreiten.
„Wer nicht weiß, welchen Hafen er ansteuert, für den ist kein Wind ein günstiger, für den ist kein Crew-Mitglied das Richtige, für den ist kein Schiff, das geeignetste.“ Sie selbst haben die Praxis inne, gaben Ihrem Unternehmen die DNA. Doch nun müssen andere Menschen in dieser Therapieeinrichtung arbeiten. Nach Ihren Wünschen und Vorstellungen. Deshalb ist es so entscheidend, dass Sie Ihnen ein WARUM und ein WIE geben. Jeder Mitarbeiter muss die DNA Ihrer Praxis verstehen, danach handeln, danach miteinander im Unternehmen leben. Nur so kann Ihr Team mehr Selbstständigkeit und Eigenverantwortung übernehmen.
Organisation von Energie und Wachstum Dabei geht es um zwei wichtige Punkte: Energie ist all das, was das Unternehmen aufnimmt, um zu wachsen: Begeisterung der Patienten und Kunden, leidenschaftliche und engagierte Mitarbeiter, starker Kapitalfluss, eine begeisterte Öffentlichkeit und vieles mehr! Ihre Aufgabe als Unternehmer ist es, sich permanent um den Zufluss dieser Energie zu kümmern und sie zu organisieren.
Strategische Planung Hier geht es nun um die Zielgruppen Ihres Betriebs. Welche Strategie bringt mich meinen Zielen näher? Wo liegen meine Aufgaben als Unternehmer, um diesen Strategien gerecht zu werden? Hier helfen Spezialisten der Branche. So machen Sie den ersten Schritt auf der Reise zum Unterneh-
Der zweite Punkt befasst sich mit dem Wachstum an sich. Das heißt, Ihnen obliegt es, klare Konzepte und Regeln zu erstellen, innerhalb derer sich Wachstum entfalten kann. Insbesondere die Mitarbeiter benötigen spezielle Konzepte und Spielregeln, an denen Sie sich orientieren können. Sonst verliert das Unternehmen Einheitlichkeit, Zielorientierung sowie
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Werte und beginnt unkontrolliert „zu wuchern“.
häufigsten vernachlässigt. Denn sie hat sehr viel mit Selbst-Reflexion zu tun.
Permanente Gewichtsreduktion Jede Gesundheitseinrichtung sammelt im Laufe der Zeit alles Mögliche an, was nicht mehr zum Unternehmenszweck beiträgt. So wie beim menschlichen Körper kostet jedes überflüssige Gewicht Energie – auch dem Unternehmen. Um dies zu begrenzen, benötigen Sie einen Prozess, der nur in der Verantwortung des Unternehmers liegen kann. Prüfen Sie also regelmäßige alte Denkmuster, eingefahrene Ablaufprozesse, gelernte Kommunikationsleitfäden usw. auf ihre Notwendigkeit, Sinnhaftigkeit und Zielorientiertheit.
Letztendlich ist das Unternehmen ein Spiegel der Unternehmerpersönlichkeit. Sie stehen im Laufe der Zeit immer wieder vor neuen Herausforderungen: fachliche sowie soziale Aufgaben und Fragen der Sinnhaftigkeit, die Werte, Einstellungen und Glau-
benssätze betreffen. Gehen Sie am besten genauso zielorientiert an diese Themen, wie an alle anderen strategischen und organisatorischen. Wenn Ihr Unternehmen wächst, haben Sie zwei Möglichkeiten: Entweder Sie wachsen mit und Sie ernten Erfolg, Freude und Freiheit. Oder Ihr Unternehmen wächst Ihnen über den Kopf und Sie gehen Tag für Tag ein Stückchen mehr unter.
Entwicklung Ihrer eigenen Persönlichkeit
Sobald Sie eine klare Vorstellung vom „Warum“ und „Wie“ im Unternehmen haben, können Sie Aufgaben delegieren, Verantwortungen übertragen und Ihre Zeit sinnvoller nutzen. Bauen Sie auf automatisierte Systeme, verantwortungsbewusste Mitarbeiter oder spezialisierte Dienstleister sowie Berater. All das gibt Ihnen Ihre wohl verdiente Freiheit zurück.
Ihre persönliche Entwicklung ist die wichtigste Aufgabe und wird doch am
Thomas Kämmerling
Autor
Thomas Kämmerling ist Physiotherapeut, Sachverständiger für Gesundheitsanbieter des DSSV, Physio-Spezialist der Experten Allianz für Gesundheit e.V., internationaler Referent zum Thema Leistungskommunikation und Geschäftsführer der KWS GmbH. E-Mail: kontakt@kws-schwerte.de
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Zukunft Praxis – Teil 2
Mitarbeiter – gesucht, gefunden und gebunden? Eine der wichtigsten Stellschrauben einer Physiotherapie-Praxis ist das Personal. Die Fachkräfte beeinflussen den wirtschaftlichen Erfolg einer Praxis maßgeblich. Was ist in Zeiten wie diesen als Praxisinhaber zu beachten? Die Methoden der Mitarbeitergewinnung sollten einmal überdacht werden. Wer junge Mitarbeiter gezielt ansprechen und als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen werden will, setzt die neuen digitalen Medien geschickt ein: Business-Networks wie LinkedIn und XING ebenso wie die sozialen Netzwerke wie Instagram und Facebook. Klar, dass eine PraxisWebsite, die Interesse weckt, dazugehört.
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Zielgruppengerechte Bilder und vor allem Videos sind im Bereich des Social Recruiting – also der Personalsuche in sozialen Netzwerken – besonders Erfolg versprechend. Ein leidenschaftlich produzierter Clip kann Interessenten den Spaß an der Arbeit in Ihrer Praxis vermitteln. Dafür müssen Sie kein perfektes Video drehen, sondern ein authentischsympathisches!
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Bilder sagen mehr als Worte Es gibt zahlreiche mögliche Inhalte eines Videos, um Bewerber zu generieren und begeistern: ››› Praxisinhaber und Team stellen sich vor. ››› Praxisphilosophie oder Alleinstellungsmerkmale werden präsentiert. ››› Zeigen, warum sich eine Bewerbung bei dieser Praxis besonders lohnt.
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››› Eine kurze Kamera-Rundfahrt zeigt die Räumlichkeiten der Praxis.
››› Mitarbeiter berichten, warum sie hier immer wieder gerne zur Arbeit kommen.
››› Das Video sollte nicht länger als drei Minuten sein. Welche Voraussetzungen haben meine Mitarbeiter? Möchten Sie Ihr Praxisangebot erweitern oder sich spezialisieren? Dann sollten Sie wissen, welche Voraussetzungen und Qualifikationen – das heißt, welche Zertifikate, Fortbildungen, Interessen und Neigungen – Ihre Fachkräfte mitbringen. Neben ihren Fähigkeiten brauchen Sie jedoch auf jeden Fall auch ihre Begeisterung! Das ist immens wichtig, um Patienten und Kunden für die Praxis und für das neue Angebot zu gewinnen. ››› Praxisbeispiel: Sie möchten das Praxisangebot um medizinische EMS erweitern. Auf der einen Seite ist der Umgang mit „Strom“ Bestandteil der Ausbildung in der Physiotherapie, andererseits muss der Therapeut aber auch hinter dieser Behandlungsart und der damit verbundenen Spezialisierung stehen. Der Transfer der medizinischen EMS von der Therapie in den Selbstzahlerbereich des zweiten Gesundheitsmarkts kann indes nur dann funktionieren, wenn die Mitarbeiter selbst begeistert sind und die Patienten dahingehend beraten, dieses Angebot auch nach der Therapie zu nutzen.
Oftmals entscheidet der Therapeutentypus, ob er diesen neuen Weg mitgehen und mitgestalten möchte. Nicht alle lassen sich in Gesundheitsberater oder „Verkäufer“ umwandeln. Bei Ihnen arbeiten aber auch Mitarbeiter, die gerne beraten und hinter dem erweiterten Praxisangebot stehen? Umso besser. Fördern Sie diese Therapeuten, abhängig von deren Interessen und Spezialisierungen.
Nicht nur fordern, auch fördern Überlegen Sie sich, wie die Förderungen konkret aussehen können. Welche Fortbildungen und Qualifizierungen kommen infrage? Binden Sie Ihre Mitarbeiter in Ihre Gedanken mit ein. Vermitteln Sie ihnen das Gefühl, dass sie ihren Arbeitsplatz selbst mitgestalten können. Ist Ihre Verwaltungskraft geeignet für die Patienten- oder Kundenberatung? Im Anmeldebereich wird naturgemäß immer kommuniziert. Geben Sie diesen Mitarbeitern die Gelegenheit, das zu nutzen. Bezogen auf unser Beispiel des medizinischen EMS könnten die Rezeptionskräfte die Beratung hinsichtlich des Transfers in den Selbstzahlerbereich für den Therapeuten übernehmen. Wenn möglich, entbinden Sie diese von weiteren administrativen Aufgaben. Nutzen Sie alternativ externe Dienstleister und Software, die Ihnen viele Prozesse abnehmen.
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Welche Aufgaben haben meine Mitarbeiter? Es gilt: „Man wächst mit seinen Aufgaben“. Auch hier ist der Typus Ihrer Mitarbeiter wieder entscheidend. Wer ist mit seiner Rolle als Therapeut zufrieden, ausgelastet und freut sich über Aufgaben und Verantwortung? Wer mehr übernehmen will, identifiziert sich eher mit der Praxis und dem Unternehmen.
Mit der Übernahme von Aufgaben können Sie auch unterschiedliche Gehälter begründen oder Entwicklungsmöglichkeiten in Aussicht stellen. Dies gilt in gleichem Maße für Mitarbeiter an der Anmeldung, die nicht nur Verordnungen annehmen, Termine machen und Abrechnungen aufstellen sollten.
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Verteilen Sie die Arbeit auf mehrere Schultern; dann bekommen Sie als Praxisinhaber mehr Freiräume, um Ihre Gesundheitseinrichtung strategisch zu verbessern oder Ihr Team zu entwickeln.
Überlegen Sie, welche Aufgaben Sie outsourcen können, um mehr Kapazitäten für die Patientengewinnung oder -bindung zu gewinnen.
››› Verantwortlich für den
Mögliche Aufgabenbereiche für die Mitarbeiter: ››› Fachliche Leitung /
Zusammenfassung
stellvertretende fachliche Leitung
››› Leitung Trainingsbereich (zweiter Gesundheitsmarkt)
››› Praktikantenbeauftragte/r ››› Hygienebeauftragte/r ››› Verantwortlich für den Recall der Patienten (z.B. Adminkraft)
Rezeptkasten (keine vollen oder zu alte Verordnungen)
Machen Sie sich ein genaues Bild von Ihren Mitarbeitern. Identifizieren Sie deren Stärken wie Schwächen und entdecken Sie die Potenziale, um sie optimal einzusetzen, zu fördern und zu entwickeln. Das bedingt, dass Sie mehr am Unternehmen arbeiten. Dann können Sie den Einzelnen besser einschätzen. Es hilft Ihnen zu erkennen, welche Mitarbeiter-Typen Sie eventuell noch benötigen. Das unterstützt sie dabei, sich von Praxen in Ihrer Umgebung abzusetzen.
Gehen Sie andere Wege in der Mitarbeiterrekrutierung, nutzen Sie die digitalen Medien und die Netzwerke Ihres Teams. Durch den Fachkräftemangel müssen die meisten Neuen abgeworben werden. Es gibt keine wertvollere Werbung als Mitarbeiter, die berichten, wie gerne sie in „ihrer“ Praxis arbeiten und wie angenehm sie die Zusammenarbeit mit Kollegen und Vorgesetzten empfinden. Verteilen Sie Ihre Praxisaufgaben auf andere Schultern. Ein Praxisinhaber, der mehr am als im Unternehmen wirkt, schafft sich Freiräume für die Zukunftsgestaltung seiner Praxis. Uwe Kalin
Autor
Business Development Manager Uwe Kalin ist bei der opta data Gruppe für den Bereich Heilmittel zuständig. Der Diplom-Sportwissenschaftler und Sporttherapeut bringt 20 Jahre Erfahrung im Gesundheitswesen mit, baute Gesundheitszentren mit auf und leitete diese. Er arbeitete in der ambulanten wie stationären Reha und in der erweiterten ambulanten Physiotherapie (EAP).
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Von der kleinen Praxis in der Wiesbadener Innenstadt zum großen Bewegungsstudio
Wir brennen dafür, Menschen in Bewegung zu bringen In nur sechs Monaten haben sich Roland Dünow und Christoph Dietz den Traum eines Bewegungsstudios als zweite Niederlassung verwirklicht. Mit der Unterstützung des ehemaligen Kommilitonen Lukas Franz, der als Außendienstmitarbeiter für die Firma Schupp tätig ist, haben sie sich allen Hürden gestellt und diese mit Bravour gemeistert. Ab dem Moment in dem das mögliche Mietobjekt in Aussicht stand bis hin zur Eröffnung, war SCHUPP stets an ihrer Seite, um die bestmögliche Umsetzung ihrer Vorstellungen zu realisieren. Hierbei war den Gründern besonders wichtig, das Konzept und die Ideen der bereits bestehenden Praxis mitzunehmen und auch am zweiten Standort zu leben.
2014 gründete Roland Dünow das Unternehmen mit einer kleinen Praxis in der Wiesbadener Innenstadt. 2016 zog die Praxis dann an den Standort um, wo sie auch heute noch immer mit Herzblut betrieben wird. Christoph Dietz, einer der ersten Physiotherapeuten, stieg 2020 als Gesellschafter mit in das Unternehmen ein. Kurze Zeit später wagten sie gemeinsam dann den Schritt, ein Bewegungsstudio als Zweigstelle zu eröffnen. Mit dieser Entscheidung wurden ‚die bewegungsoptimisten‘ gegründet.
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Eine gute Zusammenarbeit Von SCHUPP-Außendienstmitarbeiter Lukas Franz wurden die beiden Geschäftsführer auf den neusten Stand gebracht, was die Praxisausstattung und Trainingsgeräte betrifft. Hier wurde der Grundstein für eine erfolgreiche Zusammenarbeit gelegt. Seither standen die beiden Unternehmen in ständigem Austausch und haben das Projekt gemeinsam angepackt und gemeistert. „Wir waren sehr zufrieden und sind es immer noch. Wir wurden sehr gut betreut und haben uns wunderbar beraten gefühlt“, so Roland Dünow.
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Mit positiver Haltung durch die Krise Auch zu Krisenzeiten ist es möglich, seine Ziele zu verwirklichen. Das haben die Betreiber von ‚die bewegungsoptimisten‘ bewiesen. „Neben der Tatsache, dass die Gründung und der Neuaufbau der zweiten Praxis mitten in einer Pandemie geschahen, war es wahrscheinlich die Herausforderung, das Team zu erweitern, alle mitzunehmen und dennoch auf gleichbleibend hohe Qualität zu achten. Das ist uns gelungen - wir
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als Praxis eine gemeinsame Sprache zu sprechen. Das Lob der Kunden spricht für sich und macht die Betreiber sehr stolz: “Endlich nimmt sich mal jemand Zeit und hört mir richtig zu!” Das Bewegungsstudio ‚die bewegungsoptimisten‘ bietet eine individuelle Gesundheitsförderung für ihre Patienten. Dies beinhaltet begleitetes Training von erfahrenen Gesundheits- und Sporttherapeuten, Ernährungsberatung, Stressmanagement, sowie ein betriebliches Gesundheitsmanagement in ganz Deutschland. Unterstützt wird die Arbeit der Therapeuten durch den Einsatz der DAVID und ATAMA Geräte der Firma SCHUPP.
Therapie & Bewegung in Wiesbaden Das Team von Roland und Christoph bieten an den beiden Standorten in Wiesbaden ein breites Spektrum an Möglichkeiten für ihre Patienten. Die insgesamt 16 Mitarbeiter inklusive Trainer und Verwaltung geben täglich Vollgas!
››› Die Praxis in der Kirchgasse mit 275m² besteht aus 5 Behandlungsräumen und einer 60 m² Trainingsfläche. sind sogar breiter und stärker aufgestellt“, berichtet Roland Dünow.
ausgewachsen und haben diese Verantwortung großartig gemeistert.
Von Beginn an war den beiden Betreibern bewusst, dass sie alles dafür tun müssen um ihren Mitarbeitern und Patienten den bestmöglichen Schutz zu bieten. Deshalb haben sie sehr früh strenge Maßnahmen eingeführt, die dazu führen sollen, dass sich die Patienten und Mitarbeiter wohl und sicher fühlen.
„Das hat uns enorm entlastet, und wir konnten uns wieder voll auf die zweite Dependance konzentrieren. Schließlich haben wir ja zusätzlich noch ein zweites Unternehmen gegründet.“
Umstrukturierung durch die Gründung der ‚bewegungsoptimisten‘ Da die beiden Geschäftsführer viel Zeit und Energie in das neue Projekt steckten, war ein wesentlicher und wichtiger Schritt, den einzelnen Teammitgliedern mehr Verantwortung zu übertragen. Dadurch sind viele der Mitarbeiter über sich hin-
››› Die zweite Niederlassung mit 230m² besteht aus 3 Behandlungsräumen, einem Anamneseraum und 80 m² Trainingsfläche, welche mit DAVID Geräten ausgestattet ist.
Behandlungsschwerpunkt: Der Behandlungsschwerpunkt bei ‚die bewegungsoptimisten‘ liegt im Muskuloskelettalen-Bereich. Sie legen höchsten Wert darauf, ihre Therapie so evidenznah wie möglich zu gestalten. Deshalb stehen die Themen Bewegung und Training ebenso wie Kommunikation im Vordergrund.
die bewegungsoptimisten Biebricher Allee 79, 65187 Wiesbaden Tel. 0611 2360 1740 info@die-bewegungsoptimisten.de https://die-bewegungsoptimisten.de/ ››› Infos & Kontakt SCHUPP GmbH & Co. KG Glattalstraße 78 72280 Dornstetten Tel. 07443 / 243-0 www.schupp.shop
Des Weiteren ist eine ausführliche Anamnese für sie unverzichtbar und sie haben es dadurch auch geschafft,
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Digitale Trainingssteuerung in der MRT medizinisches Rückentraining GmbH in Bad Honnef
„Eine solche Lösung habe ich mir schon immer gewünscht“ Vor knapp zwei Jahren hat Dr. Rüdiger Fiehn sein MRT medizinisches Rückentraining in Bad Honnef bei Bonn im Zuge einer deutlichen Vergrößerung auch digitalisiert. Ein wichtiger Baustein ist dabei die Ausdauer-Gerätelinie von emotion Fitness gewesen. Im Interview mit TT-DIGI spricht der Unternehmer über sein Konzept. TT-DIGI: Herr Dr. Fiehn, seit wann gibt es ihre Therapieeinrichtung? Rüdiger Fiehn: Das MRT medizinisches Rückentraining GmbH wurde 1999 gegründet. Seit der Gründung steht die Rückengesundheit bei uns im Mittelpunkt.
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TT-DIGI: Vor zwei Jahren wurde das Zentrum deutlich vergrößert. Wie fällt ihr erstes Fazit aus? Rüdiger Fiehn: Im Jahr 2019 haben wir uns deutlich vergrößert und die Fläche auf 800 qm² verdoppelt. Seit-
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››› Dr. Rüdiger Fiehn
dem haben wir ganz neue Möglichkeiten, auch im Selbstzahlerbereich. Die Kunden können nun bei uns wie die Profis trainieren. Die Kunden können durch die digitale Assistenz bei uns nun so gezielt und
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individuell wie die Profis trainieren, denn durch die intelligente Software passt sich das Training automatisch an das aktuelle Leistungsvermögen des Kunden an. Die geplante Eröffnung nach dem Umbau fiel genau in die Phase des ersten Lockdowns (März 2020). Dennoch konnten wir glücklicherweise den Betrieb mit Ausnahme eben dieses Selbstzahlerbereiches fortführen. TT-DIGI: Was war Ihnen wichtig beim damaligen Umbau? Rüdiger Fiehn: Neben der Vergrößerung haben wir auch die Zettelwirtschaft beim Training abgeschafft und setzen seitdem auf digitale Trainingspläne. Daher haben wir auch darauf geachtet, dass Geräte und Software zu unseren Anforderungen passen. Deshalb ist ein entscheidendes Kriterium für die Wahl der Ausdauergeräte von emotion Fitness gewesen, dass wir hier eine Anbindung an unser intelligentes Trainingssystem (Trainsoft) schaffen können und alle Ausdauerpläne sowohl über die App, als auch auf den Trainingsarmbändern speichern können. TT-DIGI: Was sprach denn noch für emotion Fitness?
Rüdiger Fiehn: Ich habe ein Lamellen-Laufband hier in der Nähe getestet und war sofort begeistert. Für mich liefert emotion Fitness mit Abstand die besten Laufbänder neben den technisch ausgereiften anderen Ausdauergeräten, die wir natürlich gleichfalls nutzen. Durch die Lamellenstruktur wird ein natürliches, gedämpftes und dadurch gelenkschonendes Laufen möglich. Vor allem aber kann ich durch die Anbindung an unsere Trainingssoftware die Pläne für jeden Trainierenden individuell einstellen und so ganz gezielt auf die persönlichen Bedürfnisse eingehen, egal ob es ein HIIT Programm, ein Fahrtspiel oder ein Dauertraining im Fettstoffwechselbereich sein soll. Neben der Qualität der Geräte ist mir besonders die ruhige und natürliche Laufeigenschaft der Bänder, auch bei höheren Geschwindigkeiten, wichtig, damit sich die anderen Kunden auch dann nicht gestört fühlen, wenn wir die Bänder auf sehr hoher Intensität fahren, wie z.B. im Rahmen der Spiroergometrie. TT-DIGI: Wie funktioniert die Datenübertragung? Rüdiger Fiehn: Das läuft kabellos über Funk. Die Mitglieder haben ein Armband, das mit einer Nummer verknüpft ist. Beim Einchecken wird das Mitglied erkannt und am Gerät selbst sind durch die vorherige Planung von Dauer, Geschwindigkeit etc. keine weiteren Einstellungen mehr notwendig. Eine solche Lösung habe ich mir als Sportwissenschaftler schon immer gewünscht.
nicht wahrnehmen, was natürlich langfristige Folgen für die ganze Branche haben wird. Die Unsicherheit und Belastung der Pandemie betreffen selbstverständlich in gleichem Maße unsere Mitarbeiter und Therapeuten, die deutlich mehr psychische Belastungen aushalten müssen, ohne einen gesunden Ausgleich haben zu können. TT-DIGI: Welche weiteren Veränderungen erwarten Sie in der Physiotherapie? Rüdiger Fiehn: Die Physiotherapie wird immer mehr in Richtung Digitalisierung gehen, allerdings denke ich, dass die Veränderungen eher die Verwaltung und einige zusätzlichen Online-Angebote (Heimübungsvideos, Kursangebote) betreffen werden als die Therapie selbst, denn eine manuelle Therapie wird aus logischen Gründen niemals digital möglich sein. Das Interview führte Philipp Hambloch. Die Praxis
TT-DIGI: Welche Auswirkungen hat(te) Corona auf ihren Praxisalltag? Rüdiger Fiehn: Leider wurde und wird immer noch sehr viel Angst und Unsicherheit in der deutschen Presse gesät, so dass eine ganze Reihe unserer Kunden immer noch ihre notwendige und verordnete Therapie
Gründung: 1999 Schwerpunkt: Rückentraining Mitarbeiter: 25 Ausstattung: emotion Fitness, SCHNELL, extrafit, dynostics, mobeemed, THEORG, Trainsoft Adresse: Luisenstrasse 16, 53604 Bad Honnef www.rueckentraining-badhonnef.de
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Bessere Positionierung dank Mywellfit Immer mehr Betreiber von Physiotherapiepraxen setzen auf die Zusammenarbeit mit Mywellfit, um sich als Gesundheitsdienstleister noch besser zu positionieren. TT-DIGI fragte nach bei Bärbel Fisser-Wilmerding aus Bakum. Die Unternehmerin betreibt seit 1998 ein Gesundheitszentrum. In den vorigen Jahren wurde hier das Angebot unter anderem um Ausdauer/Kraftzirkel von milon und einen Dehnbereich von five ausgebaut. Auch Rehasport und Präventionskurse gibt es.
Den Menschen ein aktives Leben ermöglichen Gleichwohl steht der therapeutische Ansatz im Mittelpunkt, wie Fisser-Wilmerding betont. Sie möchte mit ihrem Angebot Menschen dazu bringen, (wieder) ein aktives Leben zu führen. Wenn es gelänge, dass Patienten den Sinn der Veränderung als Mehrwert spürten, würden diese auch zu Selbstzahlern. Im Vergleich zu klassischen Fitnessstudios sieht sie sich besser aufgestellt und bedauert es, wenn sie Kunden dorthin verliert. Wahrscheinlich spielte auch dieser Gedanke eine Rolle bei der Idee, sich noch stärker zu positionieren. Als FisserWilmerding in der TT-DIGI 02/21 dann vom Mywellfit-
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››› Bärbel Fisser-Wilmerding, Krankengymnastik für Gesundheit & Fitness
Konzept bei Daniel Philippin in Ditzingen las, musste sie nicht lange überlegen. Aus ihrer Sicht passte dieser Ansatz ebenso gut zu ihrem Gesundheitszentrum.
Das Ziel: Weitere Einschränkungen vermeiden Nach Telefonaten mit Philippin und Rainer Reusch von Mywellfit war die Umsetzung dann quasi nur noch Formsache und ging zeitnah über die Bühne. Für FisserWilmerding war neben den steuerlichen Vorteilen vor allem der Lockdown im vergangenen Winter ein Argument. Sie möchte ihren Kunden jederzeit ein Training ermöglichen, denn die Folgen der Inaktivität seien noch nicht absehbar.
Kontakt Rainer Reusch Telefon: 0175 2906623 E-Mail: info@physiokonzepte.net www.physiokonzepte.net
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Foto: miha bodytec
Medizinische Elektrostimulation
Therapeutische Fachkompetenz und individuelle Betreuung In den kommenden Jahren wird sich der Gesundheitsmarkt noch stärker verändern als in den 50 Jahren zuvor. Hauptsächlich deshalb, weil die Gesundheitsausgaben der Industrieländer in den aktuell bestehenden Strukturen nicht mehr länger finanzierbar sein werden. Eine neue Gesundheitskultur steht in den Startlöchern. Zudem etablieren sich neue Technologien und Geschäftsmodelle. Diese Entwicklungen bieten Chancen für jeden Physiotherapeuten die richtigen Weichen zu stellen und, mit fortschrittlichen Konzepten, wie z.B. der Medizinischen Elektromyostimulation, optimistisch
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in eine sich verändernde gesundheitspolitische Landschaft zu blicken.
Betreuung gewährleisten kann, ein besonderer Stellenwert zu.
Zentrale Stellung: Der Physiotherapeut
Zudem verfügt der Physiotherapeut durch eine spezielle Ausbildung in der Elektrotherapie bereits über eine besondere Fachkompetenz in der Anwendung Medizinischer EMS. Diese Kombination aus Medizinischer EMS und fachkompetenter, individueller Betreuung bietet insbesondere älteren, gesundheitlich eingeschränkten oder bewegungsunerfahrenen Anwendern große Vorteile.
Körperliche Aktivität ist im täglichen Leben wichtig und kann diverse Erkrankungen positiv beeinflussen. Erkrankungen oder auch Motivationsprobleme können jedoch einer ausreichenden körperlichen Aktivität entgegenstehen. Hier kommt der Medizinischen EMS mit ihrer gelenkschonenden, zeitsparenden und effektiven Anwendung sowie dem Physiotherapeuten, der aufgrund seiner medizinischen Expertise eine je nach zugrunde liegendem Beschwerdebild individuelle, medizinisch abgestimmte und persönliche
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Wissenschaftlich belegte Wirksamkeit eines modernen Physiotherapiekonzepts Elektromyostimulation wird bereits seit einigen Jahren im Trainingsbereich und Leistungssport sowie lokal
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in der rehabilitativen und physikalischen Therapie eingesetzt. Im Gegensatz zu der lokalen Anwendung, bei der der koordinative Reiz fehlt und die trainierte Kraft im Alltag nur schwer umgesetzt werden kann, kombiniert die Medizinische EMS die extern getriggerte Muskelkontraktion mit willkürlichen Muskelkontraktionen.
Die Muskelkontraktion durch einen elektrischen Impuls Der Impuls wird extern über Elektroden übermittelt, die bei Medizinischer EMS im Rumpfbereich und den proximalen Extremitäten (GanzkörperEMS) angebracht werden. Die abgegebenen elektrischen Impulse sind niederfrequent (max. 1 kHz), lösen eine kurze Muskelzuckung aus und führen durch wiederholte Abgabe der elektrischen Impulse zu einer Kontraktion des betroffenen Muskels. Durch simultanes Aktivieren von Agonisten, Antagonisten und tiefer gelegenen Muskelgruppen kann die Muskulatur intensiver und ausdauernder trainiert werden. Die Aktivierung aller großen Muskelgruppen verhindert einseitige Belastungen und muskuläre Dysbalancen und bietet eine effektive und zeitsparende Möglichkeit des muskulären Aufbaus sowie der muskuloskelettalen Stabilisation in Prävention und Therapie. Zusätzliche Übungen können isometrisch oder dynamisch ausgeführt werden und verstärken den Wirkungsgrad der Methode. Damit macht sich die Medizinische EMS vorteilhafte Elemente aus der konventionellen Elektromyostimulation zunutze und verbindet diese als Ganzkörpermaßnahme zu einem innovativen EMSTherapie-Konzept.
Autor
Medizinische EMS bei unspezifischem und chronischem Rückenschmerz So konnte beispielsweise bei der Therapie des chronischen Rückenschmerzes in einigen wissenschaftlichen Studien ein positiver Effekt und eine im Vergleich zu den gängigen Therapiestrategien gleichwertige Wirksamkeit von Medizinischer EMS gezeigt werden. Neben chronischen Rückenschmerzen gibt es auch zahlreiche weitere Anwendungsfelder, auf die sich Medizinische EMS positiv auswirken kann:
››› Anwendung von Medizinischer
EMS durch die besonders gelenkschonende Methode auch bei degenerativ veränderten, schmerzenden Gelenken.
››› Positiver Effekt von
Medizinischer EMS bei Anwendern mit Übergewicht oder bei älteren Anwendern mit Knochen- oder Muskelabbau.
tern aus Wissenschaft und Ausbildungsinstituten im Jahr 2017 EMSLeitlinien, die kontinuierlich weiterentwickelt werden. Die Leitlinien postulieren die Anwendung von Medizinischer EMS durch ausgebildete und lizenzierte EMS-Trainer oder wissenschaftlich geschultem Personal. Zudem werden eine exakte Erfragung und Dokumentation möglicher Kontraindikationen und die ärztliche Freigabe bei etwaigen Auffälligkeiten vor Erstanwendung gefordert. Basierend auf diesen Leitlinien entstand im Jahr 2019 eine deutsche Norm (DIN 33961), die sowohl die Kontraindikationen für GanzkörperEMS als auch die Anforderung an die Betreuungssituation für eine optimale Anwendung Medizinischer EMS definiert: So darf ein Therapeut/Trainer maximal zwei Trainierende pro EMS-Einheit betreuen.
Strahlenschutzverordnung NiSV9
››› Hinweise auf positive Effekte
einer Medizinische EMS, die mittels konventionellen Trainings aufgrund Limitation der Herzleistung schwer erreichbar sind. Medizinische EMS wird individuell maßgeschneidert in einer 20-minütigen Anwendung einmal pro Woche – maximal alle vier Tage – unter einer persönlichen Betreuung im Verhältnis 1:1, maximal 1:2 durchgeführt. Zu Beginn der Medizinischen EMS ist die Identifizierung und schrittweise Annäherung der individuellen Intensitätstoleranz der Impulsstärke erforderlich.
Letztes Jahr, am 31.12.2020, trat die Verordnung zum Schutz vor schädlichen Wirkungen nicht ionisierender Strahlung bei der Anwendung am Menschen (NiSV) in Kraft. Sie regelt unter anderem die Meldepflicht von Elektrostimulationseinrichtungen, die Anforderungen an die Beratung und Aufklärung der Trainierenden und die Dokumentationspflicht. Ab dem 31. Dezember 2021 muss zudem laut der NiSV ein Fachkundenachweis erbracht werden.
Safety first: Die EMS-Leitlinien
Laut § 7 Abs. 3 der NiSV kann dies durch eine Ausbildung nach dem Gesetz über die Berufe in der Physiotherapie erworben werden.
Forschende Trainingswissenschaftler erarbeiteten zusammen mit Vertre-
Burkhard Peters
Burkhard Peters
Burkhard Peters ist Diplom Sportlehrer mit Schwerpunkt Sportmedizin und Trainingslehre und hat langjährige praktische Erfahrungen in der Sporttherapie, u.a. in der eines Fußball-Erstliga-Vereins sowie in der Führung und Beratung von Praxen und Gesundheitseinrichtungen. Seit 2018 ist er verantwortlich für den Bereich Healthcare bei miha bodytec. E-Mail: bp@miha-bodytec.de, www.miha-bodytec.de
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Zu Besuch im Therapiezentrum von Dr. Dr. Homayun Gharavi
››› Dr. Dr. Homayun Gharavi ››› Nur Fliegen ist schöner: TT-DIGI-Redakteur Philipp Hambloch
Bewegung ist hier alles In seinem 2020 eröffneten Therapiezentrum setzt Dr. Dr. Homayun Gharavi auf einen ganzheitlichen Ansatz. Im Zentrum seiner Arbeit steht die Bewegung. Gharavi will mit einem individuellen Ansatz die Ursache für Schmerzen beheben und seine Patienten nach Verletzungen über die alte Leistungsstärke hinausführen.
Gharavi sieht den Körper in seiner Gesamtheit, für ihn hängt alles zusammen. Bei seiner Diagnose will er den entscheidenden Faktor finden, die Logik der Verletzung verstehen, damit das Problem auch dauerhaft gelöst werden kann. Wichtig ist dem Arzt und Sportwissenschaftler dabei, dass sich seine Patienten wohl fühlen. Die Behand-
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gungen einzubauen unter strenger Kontrolle der Belastung.
Kein Training von der Stange
Jeder Patient bekommt bei ihm individuell angepasste Übungen. Oft beinhalten diese funktionelle Elemente, wie beispielsweise auch den von ihm erfundenen Schlingentrainer 4D Pro® Bungee Trainer. Bei der Auswahl an Geräten und Hilfsmitteln zählt für ihn nicht die Marke, sondern nur der Nutzen.
Wer zu Gharavi kommt, bekommt vieles, aber definitiv kein Training von der Stange. Für ihn ist Bewegung am wichtigsten. Wer Muskeln nicht bewegt, baut diese ab. Dementsprechend plädiert er dafür, nach Verletzungen möglichst früh wieder Bewe-
Die Bewegungssteuerung sei nach einer Operation oft das Hauptproblem. Ängsten müsse man sich stellen und Risiken einschätzen. Gharavi findet es auch wichtig, offen für neue Impulse zu bleiben.
lung soll mit viel Feedback begleitet werden und aus einem Guss erfolgen.
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Er probiert gern Neues aus, lässt Veränderungen zu und beschäftigt sich mit ergänzenden Themen wie zum Beispiel Ernährungskonzepten.
Gharavi: Fitness wird sich verändern müssen Gharavi sieht jedes Training als Intervention. Aus seiner Sicht sollte der klassische Fitnessmarkt noch mehr auf Gesundheit setzen, als er es ohnehin schon tut. Er möchte daher auch persönlich für mehr medizinisches Wissen in der Branche sorgen. Aktuell arbeitet er an einem Online-Kurs mit Fragen, der sein umfangreiches Wissen transportieren soll. Für ihn ist Gesundheitstraining ein wichtiger Zukunftspfeiler, die Bereiche Training und Therapie würden immer mehr verknüpft.
Zusammenarbeit mit Spitzensportlern Auf sein Konzept setzen seit Jahren viele Spitzensportler. Gharavi war jahrelang Teil des Teams um den USFußballnationaltrainer Jürgen Klinsmann. Dementsprechend konstant ist auch die Nachfrage seines Angebots. Aufgrund seines großen Netzwerks benötigt er keine Werbemaßnahmen.
Schlingentrainer. Eine interessante Erfahrung, die den Abschluss eines sehr kurzweiligen und inspirierenden Besuchs darstellte. Philipp Hambloch Steckbrief Name: Dr. Dr. Gharavi therapie & training Adresse: Sülztorstr. 21, 21335 Lüneburg Ausrichtung: Ganzheitlicher Ansatz
Getreu seinem Motto „Bewegung ist alles“ kam auch der Autor dieser Zeilen nicht so einfach davon und machte einen Selbstversuch im
Ausstattung: Bunter Mix (cardioscan, Matrix, Ludwig Artzt, Elbesport, five)
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Von der Theorie in die Praxis
Kommunikation und Teambildung Kommunizieren kann jeder! Aber wie? Wie beeinflusst das den Therapie-Alltag im Zusammenspiel von Patienten, Team und Zuweiser? Am Beispiel von Caldea Therapie & Training GmbH in Hamm stellt Daniela Schindler den Nutzen eines solchen Strategiemeetings mit dem Inhalt „Kommunikation und Teambildung“ dar.
Für gewöhnlich führen wir neben unseren regelmäßigen Team-Besprechungen ein- bis zweimal im Jahr ein größeres Strategiemeeting mit allen Mitarbeitern durch. Wir entwickeln uns stetig weiter, da ist das Knowhow des Einzelnen wichtig. Nur so können wir bestmöglich unsere Unternehmensziele erreichen.
Kommunikation basiert auf Empathie Die Einschränkungen der letzten Monate, die ständig neuen Rahmenbedingungen als auch das Wechselbad der Gefühle unserer Klientel haben uns sehr gefordert. Gerade in der Therapie spielt Empathie eine übergeordnete Rolle, weshalb wir im Meeting den Fokus auf Kommunikation, Emotionen und teambildende Maßnahmen legten. Hierzu habe ich Professor Dr. Matthias Obinger von der Deutschen Berufsakademie für Sport und Gesundheit eingeladen. Er hielt ein Seminar für das CaldeaTeam. Dabei setzte er nachhaltige Impulse und eröffnete uns ganz neue Sichtweisen.
Die Beziehung beeinflusst die Wirkung Dabei ist das Thema „Kommunikation“ komplexer, als man sich vorstel-
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len mag. Wie schnell sagt man etwas und meint es vielleicht ganz anders, als es unser Gegenüber und/oder gar jemand Drittes versteht. Im besten Fall schmunzelt man darüber, im schlimmsten Fall entsteht ein Missverständnis oder gar ein Konflikt. Professor Obinger nahm uns mit auf einen kleinen Exkurs, auf dem wir in diversen Experimenten viele AhaMomente erleben durften. Zunächst ging es darum, wie und woran man Menschen einschätzen kann und wie verschiedene Typen ticken. Eine Mitarbeiterin fragt sich noch immer, woher er wusste, welchen Auto-Typ sie fährt. Das wird vermutlich sein Geheimnis bleiben.
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Wie die Beziehungsebene die Kommunikation beeinflusst, durften wir direkt während der Vorstellungsrunde erfahren. Statt sich selbst mit Namen, Alter, Beruf und Hobby kurz vorzustellen, übernahm das jeweils ein Kollege. Der eine wurde eher blumig mit besonders vielen wunderbaren Eigenschaften beschrieben, andere blieben sehr sachlich. Beispielsweise sorgte der liebevoll gemeinte Wink „… und manchmal braucht er einen Tritt“ in einem Fall zwischen den beiden Betroffenen für ein Augenzwinkern, Schmunzeln sowie einem Zugeständnis. Auch die Kollegen konnten es einordnen. Doch wie wirkt dieser Satz in der Außen-
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darstellung? Gerät der Mitarbeiter beschreibt, auf welchen Ebenen eine womöglich in Verlegenheit? Nimmt Nachricht vom Sender zum Empfänsein Gegenüber ihn als kompetent ger übertragen wird und wie unterwahr? Würde man immer noch daschiedlich eine Information gemeint rüber lächeln oder wäre es gar beleiund verstanden werden kann. digend, wenn diese Aussage jemand anderes treffen Da ist einmal die Sachwürde? Durch die ebene, in der es um die „Es war sehr beeindruckend, wie man durch kleine Tricks Menschen verschiedenen Sache an sich geht, um einschätzen und behandeln kann. Blickwinkel verändie reine Information. Ebenso kann ich für meinen Teil vieles für den täglichen Gebrauch derte sich die Auf der Ebene der umsetzen.“ Wahrnehmung. Selbstoffenbarung legt der Sender indirekt oder Hinzu kommen die verschiedenen direkt offen, wie er selbst zu dieser Emotionen, denen wir alltäglich Information steht. Der Angesprobegegnen. Die Ursache für die chene, der Empfänger kommt dann Gefühle spielt eine eher sekundäre auf der Beziehungsebene mit ins Rolle. Dabei ist es außerordentlich Spiel. Hier ist das Bewusstsein wichwertvoll zu wissen, wie man mit den tig, wie das Verhältnis von Sender unterschiedlichen Stimmungen und Empfänger zueinander ist, ob es umgeht und die Kommunikation posi- zum Beispiel respektvoll, angstvoll tiv beeinflussen kann. Gerade in der oder liebevoll geprägt ist. KommuniTherapie profitieren wir davon, um kation geschieht immer absichtsvoll. unsere Klientel zu motivieren, um Dieses Kommunikationsziel wird auf ihre Therapieziele zu erreichen. der Appellebene vermittelt – sei es eine Bitte, ein Wunsch oder eine AufWorte allein machen es forderung.
nicht aus
››› Daniela Schindler und Prof. Dr. Matthias Obinger auf dem Strategiemeeting in der TherapiePraxis Caldea, Hamm profitieren. Unsere Kommunikation hat sich positiv verändert und wir können das Gelernte in sämtliche Lebenssituationen übertragen – ob zu Kunden, Kollegen, Zuweiser oder auch in den privaten Bereich.
Gleichzeitig durften wir erleben, Spielt man die einzelnen Ebenen für welche Wirkung Körpersprache in der verschiedene Situationen durch, ist Kommunikation hat. Spiegeln wir zu erkennen, wie Missverständnisse Eine weitere Erkenntnis, die lediglich unser Gegenüber wider, gestikulieren sich aufbauen und Konflikte entstedurch ein weiteres Experiment bewir viel, verschränken wir uns? Die hen können. wiesen wurde, ist, dass wir im Team Haltung wirkt sich ebenso wie das erfolgreicher sind als der Einzelne. gesprochene Wort auf unseren Fazit des Strategiemeetings Gesprächspartner aus. Wir können für die Praxis Somit war es ein rundum dadurch einmal authentischer, ein Das Besondere war, dass Matgelungenes Seminar anderes Mal aber auch thias Obinger nicht nur mit Professor „Die Stimmung war locker und unglaubwürdig wirken. neuen Input lieObinger. Die wir hatten echt eine Menge Spaß. Für mich persönlich, aber auch Selbst, wenn wir ferte, sondern Nachfrage des beruflich habe ich ziemlich viel „Ich fand das Experiment gut, nichts sagen, drücharismaTeams nach mitgenommen. Eine ganz andere als wir die Sachen für die Einschätzung der Menschen und Mondmission sortieren mussten. cken wir etwas tisch und einer Fortsetzung einem selbst.“ Und die Erkenntnis daraus, dass aus. authentisch kam auch unmittelman als Team immer stärker ist als als Einzelperson.“ veranschaulichte, bar. Gern knüpfen wir wie Kommunikation sehr Verschiedene Blickdaran an, sodass unser Workgut gelingt. winkel zum gesprochenen flow weiterhin gut gelingt und das Wort eröffnete uns beispielsweise Team mit viel Freude die Philosophie Die unterschiedlichen „Experimente“ das 4-Ohren-Modell von Friedemann und Ziele von Caldea verfolgt. riefen überraschende Erkenntnisse Schulz von Thun. Dieses Modell der Daniela Schindler hervor, von denen wir nachhaltig Kommunikationspsychologie
Autorin
Daniela Schindler ist Unternehmensberaterin und Geschäftsführerin von Caldea Therapie und Training GmbH in Hamm und Dortmund. Es ist ein Partnerunternehmen der dba, weshalb sie auch als Mentorin die Studierenden an der Berufsakademie begleitet: E-Mail: d.schindler@caldea-therapie.de
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Fragen an Professor Dr. Matthias Obinger zum Thema „Kommunikation und Teambildung“ Herr Professor Obinger, in unserer Zeit scheint Kommunikation immer schwieriger zu werden. Woran liegt das? Matthias Obinger: Nicht das Kommunizieren per se wird schwieriger, vielmehr das Interpretieren. Wir stehen ständig im Austausch mit unserer Umwelt. Dabei kommunizieren wir mit dieser auf vielfältige Weise, eben in Form unterschiedlicher Kommunikationswege. Entsprechend gibt es keine Interaktion, in der wir nicht kommunizieren. Wie kann ich meine Kommunikation verbessern, um ein gutes Team um mich herum zu bilden? Matthias Obinger: Das lässt sich pauschal nicht beantworten. Man stelle sich nur vor, ein Trainer würde jeden seiner Spieler gleichbehandeln. Das funktioniert nicht. Ein Trainer muss jeden Spieler individuell behandeln und entsprechend mit ihm kommunizieren. Und dennoch gibt es Werkzeuge, die für einen Trainer bzw. Praxisinhaber von zentraler Bedeutung sind und das Kommunizieren „erleichtern“, wie beispielsweise die Rhetorik und Dialektik (Ars dialectica). Wie beurteilen Sie die Kraft der Worte? Matthias Obinger: Das Wort, also das Gesprochene, bzw. die Wortwahl und/oder seine Betonung kann – richtig eingesetzt – ein starkes Kommunikationstool sein. Aber es gibt auch Menschen, die hierfür weniger empfänglich sind. Diese Personen muss man anders „abholen“, etwa durch Mimik, Gestik, etc. Wenn wir einer anderen Sprache (noch) nicht mächtig sind oder diese (noch) nicht beherrschen, können wir mit einem Muttersprachler ebenso gut kommunizieren. Sprichwörtlich verständigen wir uns dann mit Hand und Fuß. Und hierin steckt viel Wahres über die Möglichkeiten des Kommunizierens. Im Übrigen ist „Kommunikation und Präsentation“ ein zentrales Modul in den Studiengängen an der Deutschen Berufsakademie Sport und Gesundheit. Die Studierende lernen Formen, Rollen, Funktionen und Variablen der Kommunikation sowie Wirkungsweisen in der Kommunikation und die wichtigsten Kommunikationswerkzeuge kennen und anzuwenden. Demonstrieren Sie uns doch bitte anhand eines Beispiels, wie entscheidend die Wortwahl ist. Matthias Obinger: Werfen wir einen Blick zurück ins Achtelfinale der Fußball Europameisterschaft. Konkret: das Ausscheiden der „Die Mannschaft“ gegen die „Three Lions“. „Wir hatten uns alle mehr erhofft“ war eine typische Plattitüde nach dem Spiel. Nun kann jeder selbst beurteilen, wie er diese abgedroschene Redewendung fin-
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››› Prof. Dr. Volker Mattausch, Daniela Schindler und Prof. Dr. Matthias Obinger (v.l.n.r.) det und einschätzt, vor allem auch vor dem Hintergrund der Körpersprache der einzelnen Protagonisten. Rhetoriker, geschickte Redner, fesseln ihre Zuhörer mit Worten, machen Sie betroffen und geben ihrer Bedeutung einen Sinn. Eine zentrale Frage hierbei ist, welche Emotionen das Gesprochene in uns hervorruft. Welcher Aspekt müssen wir in Zukunft beherzigen, um „gut“ zu kommunizieren – untereinander im Team und mit Kunden bzw. Patienten? Matthias Obinger: Im Prinzip müssen wir uns über unser Handeln und Tun prospektiv im Klaren sein. Ich muss einschätzen lernen, welche Konsequenz meine Wortwahl hat, was sie bei meinem Gegenüber hervorruft und welche Interpretationsspielräume das Gesagte haben wird. Es muss einem bewusst sein, dass man durch Mimik, Gestik, Körperhaltung, Stellung zum Gegenüber etc. seinen Worten Nachdruck verleihen oder eben gegenteilig diese abschwächen kann. Uns muss klar sein, dass es niemals nur den einen Kommunikationsweg gibt. Vielen Dank für das Gespräch! Das Interview führte Daniela Schindler.
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Komplexes regionales Schmerzsyndron Migräneattacken Professor Diener, einer der führenden MigräneExperten in Deutschland, bietet mit diesem Buch die neuesten Erkenntnisse und Therapiemöglichkeiten. Anschaulich und mit vielen Grafiken werden die kombinierten Behandlungsmethoden medikamentöser wie nicht-medikamentöser Therapien aufgezeigt und bewertet. In seinem Ratgeber stellt Hans Christoph Diener auch die Möglichkeiten vor, wie man mit Medikamenten oder Maßnahmen wie Ausdauersport oder Ernährungsumstellung, Attacken vorbeugt.
Nach einem Sturz ist der Oberarm gebrochen. Der Heilungsprozess verzögert sich und die Schmerzen bleiben. Wofür viele Therapeuten oft keine Erklärung finden, tritt nach Knochenbrüchen, nach Operationen oder anderen schweren Verletzungen der Arme oder Beine in etwa zwei bis 15 Prozent der Fälle – gemäß der deutschen Schmerzgesellschaft e.V. – auf: das Komplexe Regionale Schmerzsyndrom, auch CRPS (von Englisch: Complex Regional Pain Syndrome) genannt. Das Krankheitsbild ist noch weitgehend unbekannt, die Ursache nicht vollständig geklärt. Elvira Willems: CRPS – Aktiv gegen den Schmerz. TRIAS Verlag. ISBN: 978-3-432-113227.
Hans Christoph Diener: Der Migräne-Therapiekompass. TRIAS Verlag, 978-3-432-114484.
Neurologisches Wissen für die Therapie Diese komplett überarbeitete Neuauflage bietet Physiotherapeuten während der Ausbildung das für sie relevante Wissen im Bereich klinische Neurologie. Die wichtigen Krankheitsbilder und Symptomatiken werden ausführlich und in einer perfekten Detailtiefe beschrieben. Der erste Teil des Buches wiederholt knapp, aber trotzdem verständlich, neuroanatomische Kenntnisse. Dadurch werden Sie auf die folgenden Kapitel vorbereitet. Dort finden Sie: das medizinische Basiswissen, die neurologischen Erkrankungen Ihrer Patienten, deren Entstehung, Ursachen und Verläufe sowie die ärztliche Diagnostik und Therapie. Michel Jesel: Neurologie für Physiotherapeuten. Georg Thieme Verlag, ISBN: 978-3-328-60136-4.
Von Titeln und Tränen, Siegen und Schmerzen Das Springer-Sachbuch stellt in bislang einmaliger Konzentration Portraits von Olympiasiegern, Weltmeistern und Champions LeagueSiegern vor. In persönlich geführten Interviews erzählen sie von ihrer Leidenschaft zum Sport; ganz offen thematisieren sie aber auch eigene Rückschläge und die Schattenseiten des Spitzensports, wie Leistungsdruck, Burnout, Schmerzen, Magersucht, Depressionen und Ängste. Johannes Seemüller: Am Limit – Wie Sportstars Krisen meistern. Springer-Verlag, ISBN 978-3-662-62551-4.
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Einfach – unkompliziert – motivationsfördernd
Ein Ballsystem für viele Gelegenheiten In der Therapie kommt es oft darauf an, in kurzer Zeit unter Einsatz von wenig Personal eindeutige Ergebnisse zu erhalten. Ein Lösungsweg: ein Hub, Bälle in einer großen Vielfalt und eine entsprechende Software. Durch den spielerischen Charakter werden physiologische wie kognitive Funktionen angesprochen, weshalb sich der interaktive SunBall für den Einsatz in der Physiotherapie, Neurorehabilitation und Ergotherapie eignet. Das Training am gesamten Körper ist möglich. Hierzu passend ist das unterschiedliche „Ballzubehör“ in verschiedenen Größen, Formen und Oberflächenstrukturen – je nach Körperteil, Übung, Spiel und Anschluss.
Potenzial: Das Kalibrieren des Luftdrucks Der Patient übt mit dem Druck auf einen der Bälle eine Kompression der Luft aus, die gemessen, optisch erfasst, dokumentiert und analysiert werden kann. Fabian Fröhlich: „Der Patient drückt den Ball zusammen, Sensoren im Hub des SunBalls erfassen dies und leiten die Daten weiter, die von der Software in Echtzeit ausgewertet werden.“ Das Biofeedback erlaubt es, Fortschritte lückenlos zu
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dokumentieren. Der Therapieverlauf wird messbar und visuell aufbereitet. Dafür benötigt es kein großartiges Equipment. Das portable System – ein zertifiziertes Medizinprodukt – besteht aus Hub, verschiedenen Bällen und Software. Aufgrund einer Bluetooth-Verbindung kann mobil mit Tablet, Laptop oder Rechner gearbeitet werden.
Mit 4 Klicks und in 15 Sekunden zum Spiel Die grafischen und audiovisuellen Spiele motivieren den Trainierenden auch durch das unmittelbare optische Feedback. Das macht nicht nur Spaß, sondern erleichtert auch Therapeuten den Praxisalltag: 1. Zwei Patienten können zeitgleich trainieren. 2. Geschultes Personal muss nicht intervenieren.
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››› Info Video zur Funktionsweise des SunBalls unter: www.sunball.app
Die Kombination aus physischen und mentalen Aktivitäten stärkt die physiologischen und kognitiven Fähigkeiten. Fabian Fröhlich zu den Übungen: „Die Übungsanwendungen trainieren die Konzentration, die Kontrolle über die Feinmotorik sowie den Fokus.“ Verschiedene Trainingszeiten und Schwierigkeitsgrade passen die Übungen an die Trainingsfortschritte an. Zudem beinhaltet das System des SunBalls – vor dem Hintergrund der Kalibrierung des Luftdrucks – zusätzliche Optionen. So wird das Unternehmen – bereits bis Ende 2021 – eine Weiterentwicklung zum Thema LongCovid in der Therapie vorstellen können. Reinhild Karasek
1 System – Grenzenlose Therapiemöglichkeiten
Wie Sie als Therapeut Ihre Patienten physiologisch und kognitiv fördern ohne dabei auf hochkomplexe Medizintechnik setzen zu müssen. Erhalten Sie in kurzer Zeit unter Einsatz von wenig Personal eindeutige Ergebnisse.
Kontaktieren Sie uns: Moveri GmbH / SunBall Ulmer Straße 80 , 73431 Aalen Tel.: 07361 8097395 info@sunball.app www.sunball.app
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Best Practice: RAS Elmshorn
››› Jurij Prutov
Die Metamorphose des Rücken Aktiv Studios Dieser Weg führte von Bochum nach Elmshorn: Thomas Kotsch berichtet über den Neustart des ‚Rücken Aktiv Studio Physiotherapie‘ während der Corona-Pandemie. Die Umsetzung gelang dank eines guten Konzepts und der Akribie von Betreiber Jurij Prutov.
Die Premiere der Messe ‚therapie on tour‘ in Bochum 2018 war nicht der Oberhammer, eher klein und sehr fein. Ich konnte das sowohl als Aussteller, als auch als Referent verzeichnen, aber ein Pärchen hatte sich sowohl in meinem Vortrag zu ‚Mehr Selbstzahler in der Physiopraxis durch Gerätetraining‘ als auch am Stand von Stolzenberg eingeschrieben: das Ehepaar Prutov aus Elmshorn. Jurij ist Physiotherapeut und kam 1996 als Kind mit seinen Eltern aus Kasachstan nach Deutschland. Im Jahre 2014 übernahm Jurij eine Physiotherapie direkt im Herzen von Elmshorn, in der Fußgängerpassage. Mit zwei weiteren Therapeuten und einem Trainingsraum bot er in der ersten Etage über einem Spielzeugmarkt eine
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Praxis für Physiotherapie sowie einen Bewegungsraum, der sich in Angebote für den Rehasport und in einen Bereich Trainingstherapie aufgliederte, den er im Zuge der ‚therapie on tour‘ erweiterte.
Mehrdimensionale Erweiterung notwendig Alsbald merkte er, dass sich nicht alles unter einen relativ kleinen ‚Hut‘ von 170 qm² bringen lässt und auch, dass der Zugang in die erste Etage für manchen Patienten beschwerlich und für manchen Selbstzahler schlichtweg nicht zu finden war – in Zeiten der mittlerweile nahezu 360°-Handynutzung scheint es vielen Mitmenschen unmöglich, den Blick auch nur über ‚Normalnull‘ erheben zu können. Die Sache mit den Lemmingen, Sie wissen schon, liebe Leser. Aber nicht so Jurij! Er entwickelte nicht nur seine Praxis weiter, sondern auch einen Plan für neue Räumlichkeiten, neues Personal und eine teildigitalisierte Betreuung seiner Patienten und Mitglieder. Im Jahre 2020 stand fest: Es sollte aus der Königstrasse in die Schulstrasse gehen. Wie ein kleiner Wink mit dem Zaunpfahl erscheint einem die Namensgebung der beiden Straßen. Luftlinie nur
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350 m entfernt, im Erdgeschoss gelegen, hell, freundlich und mit einem ortsansässigen Bauträger als Platzhirsch, der alle seine Objekte (meist) termingerecht übergibt, sollte es der ‚Königsweg‘ werden – und es erwies sich dann doch als ‚Straße der Schule‘, weil eben oft alles anders kommt als man denkt…
Elmshorn aber mehr Widersacher als aktive Befürworter, was ich aus der Ferne mehr als befremdlich fand. Es ist eben eine Trainingstherapie und mit medizinischer Verordnung auch kein Problem, dass dort Patienten betreut werden. Leider gab es so viele Meldungen und Anordnungen, dass der eine oder die andere da ins gedankliche Schlingern geriet.
Verzögerungen, Corona & ein Helfer Jurij selbst drückte weiterhin als Physiotherapeut die Schulbank und bildete sich in Osteopathie fort, auch schlug die Schule des Lebens in Form einer Tochter zu – so herrlich, so neu das Leben. Und dann der Bau, Verzögerungen, Änderungen, es fährt schon mal ein Auto in das Gebäude (in der Bauphase), nicht das hohe C, sondern das böse C(orona) kommt dazu, es ist ‚zum Mäuse melken‘ denkt sich Jurij, aber er hatte doch bei so einem Typen mal einen Vortrag gehört, ob der helfen könnte – kann er. Das weiß ich, weil ich ihn kenne…😊 Also haben wir uns am 2. September 2020 zum ersten Mal in Elmshorn getroffen und Strategien für die derzeitige Praxis beschrieben, für den Umzug und dann für den Neustart im ‚RAS – Rücken Aktiv Studio und Physiotherapie Elmshorn‘. Jurij musste schon wieder lernen, denn meine Marketing- und Managementoffensive hat es in sich, qualitativ und auch quantitativ mit über 60 Handouts und Onlinevideos.
Ein akribischer Praxisbetreiber Aber als Sportler und Mensch ist der Chef des RAS Elmshorn sowas von intensiv, akribisch und wissbegierig, dass ich kaum mit dem Mailen hinterhergekommen bin. Vor Weihnachten 2020 wurde geliefert und wir haben kurz vor Heiligabend noch Schulungen abgehalten, alle Vertragsunterlagen inklusive Hausordnung und AGB formuliert und angepasst, Artikel für die Regionalzeitungen mit Redakteuren besprochen, Fotos gemacht, Social MediaKanäle gefüllt.
Start im Januar 2021 Und so konnte der 2. Januar 2021, der Tag der Eröffnung, kommen. Ohne offizielle Feier während der Pandemie füllten sich die Terminbücher für die Physiotherapie zwar wieder schnell, leider gab es bezüglich der Trainingstherapie und des Rehasportes in
Neue Praxis erstrahlt in der City Bleiben wir bei den positiven Aspekten. Da wäre zum einen der Winter, es ist lange dunkel und so scheint, ja fast strahlt das Licht aus dem RAS in die Elmshorner Innenstadt und darüber hinaus. Modernste Ausstattung, stylische Innenarchitektur, funktionelle Behandlungs- und Therapieräume, ein schöner Sozialraum für das Team einschließlich perfekter Kaffeemaschine (ihr wisst, das ist für meine Beurteilung SEHR wichtig…) und eine digitalisierte Trainingsfläche – es ist mit knapp 300 qm² nicht riesig, aber der konsequente nächste Schritt in der beruflichen Entwicklung von Jurij samt RAS.
Die Mühen haben sich gelohnt Meine Zusammenfassung: Mehr als ein Jahr Pandemie zehrt an den Kräften von uns allen. In dieser Zeit ein solches Projekt zu stemmen, ringt mir unendlich viel Respekt ab. Jurij und sein Team haben es durchgezogen und es hat Nerven, Zeit und Energie geraubt. Und trotzdem hat es sich gelohnt, denn mit Ende 30 geht es weiter vorwärts und die Patienten danken es. Noch viel mehr in dieser Zeit. Also ihr lieben Elmshorner, macht euch auf in EURE Physiopraxis mit Gerätetraining, in das ‚Rücken Aktiv Studio und Physiotherapie‘. Und wer von den therapeutischen Kollegen der Bundesrepublik Lust auf ein sehr gelungenes Beispiel unserer wahren Systemrelevanz hat, der ist ebenso herzlich willkommen. Dies ist eine weitere Empfehlung eures PhysioKotsch® Thomas Kotsch. Steckbrief RAS Inhaber: Jurij Prutov Adresse: Rücken Aktiv Studio und Physiotherapie (RAS), Schulstraße 22 – 24, 25335 Elmshorn, www.ruecken-aktiv-studio.de Positionierung: Das Beste für Gesundheit und Wohlbefinden in und um Elmshorn Kennzeichen und Merkmale: Physiotherapie, Gesundheitstraining, Rehasport, T-RENA, Präventionskurse §20
Autor
Thomas Kotsch berät als „Der PhysioKotsch®“Praxisinhaber und Therapeuten bei Erweiterungen der Physiopraxis um Trainingsgeräte deutschlandweit. Seit vielen Jahren ist er als Gutachter/Sachverständiger sowie Konzept- und Strategieberater im Gesundheitswesen (Klinik, Reha, Studios) tätig. Er ist Key Account Deutschland bei der Stolzenberg GmbH und Inhaber der aconcept GmbH Unternehmensberatung Potsdam.
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NEWS TRAINING
I Das neue Live-Feedback für ein perfektes Trainingserlebnis
I Das Mobility Kit von ERGO-FIT Mit einem Platzbedarf von unter 5m² ist das Mobility Kit eine gute Ergänzung für den Trainingsbereich. An den sechs Modulen sind mehr als 20 Übungen für ein bedürfnisorientiertes Training möglich. Von Trigger-, über Dehnbis hin zu Trainingsmodulen bietet das Mobility Kit viele Möglichkeiten für ein ganzheitliches Training. www.ergo-fit.de
Ab sofort ist milon Q snake als kostenfreies Update für alle Q-Geräte verfügbar. Der neue schlangenförmig visualisierte Verlauf der Bewegung auf dem Gerätedisplay ermöglicht ein noch nie dagewesenes Trainingserlebnis. In dem Live-Feedback steckt die Erfahrung von Top-Trainern sowie die Rückmeldung von Trainierenden aller Alters- und Könnerstufen. Das Besondere: Für jedes Gerät und jedes Trainingsmotiv hat milon eine eigene Q snake entwickelt. So ist sichergestellt, dass immer der perfekte Muskelreiz gesetzt wird und sowohl Trainingsgefühl und Motivation ein neues Level erreichen. www.milon.com/qsnake
I SCHNELL ALL NEW TARGET Line Mit der ALL NEW TARGET Line setzt SCHNELL neue Maßstäbe im Design, der Verarbeitung und der Usability von Steckgewicht Geräten. Die 21 verfügbaren Geräte sind sowohl für den Einsatz im Fitnessstudio – als auch mit Medizinproduktezulassung für den Einsatz in der Therapie verfügbar. Wie alle Geräte wird auch die ALL NEW TARGET Line zu 100% in Deutschland am SCHNELL Firmenstandort in Oberbayern gefertigt. www.schnell-training.com
I Drei Neuheiten von der Ludwig Artzt GmbH Der neue Soundvibe von Artzt vitality trainiert das Gleichgewicht mittels Knochenschalltechnologie. Zudem sorgt der Kopfhörer für mehr Sicherheit beim OutdoorSport, indem er die Ohren freihält. Mit dem neuen Artzt vitality Sensorik Boden lässt sich die Koordination mithilfe sensomotorischer Übungen auf einfache Weise trainieren. Dabei sorgt die unebene Oberfläche des Strukturbodens für Störreize auf das neuromuskuläre System. Ebenfalls neu ist das Artzt vitality Super Band Textil. Das Widerstandsband besteht aus Textilfasern mit eingewebten Gummifäden und ist in zwei Varianten sowie drei Stärken erhältlich. Die Oberfläche fühlt sich besonders weich an, ähnlich wie die eines Schweißbandes. Nutzen kann man das Fitnessgerät für funktionelles Widerstandstraining sämtlicher Körperbereiche. www.artzt.eu
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NEWS TRAINING ››› BUCHEMPFEHLUNG
I ICG®: Neuer Markenname bei der Indoor Cycling Group
I Premium Campus mit Physio-Training
Im Rahmen der neuesten Entwicklungen wurden die Indoor Cycles IC4, IC5 sowie IC6 optisch und technisch optimiert. Als Teil der globalen Life Fitness Markenstrategie werden zudem ab sofort alle Bike Modelle unter der Marke „ICG®“ geführt.
Mit dem Premium Campus präsentiert Dr. WOLFF das intelligente Rückentraining als umfangreiche Konzeptlösung.
Ein weiteres Highlight ist das neue ICG® Connect System, welches ein vernetztes und interaktives Erlebnis ermöglicht. Es verbindet klassisches Indoor Cycling mit modernster Technologie sowie Performance mit Entertainment. www.teamicg.com
I ZPP genehmigt HUR Präventionskurskonzept Mit zunehmendem Alter wächst bei vielen die Angst vor Stürzen. Das beste Vorbeugeprogramm ist regelmäßiges Training der Muskulatur und des Gleichgewichts.
Der Premium Campus bietet darüber hinaus mit dem indikationsspezifischen Physio-Training für Hüfte und Knie die perfekte Schnittstelle zur Therapie. Zukünftig werden immer mehr Menschen ein therapeutisch orientiertes Training suchen. Hier garantiert Dr. WOLFF mit dem neuen Konzept eine adäquate Plattform für Gesundheitsstudios und Physiotherapie. www.dr-wolff.de
I Neue Weiterbildung zum EMS-Trainer
Die ZPP hat hierfür jetzt ein §20Kurskonzept des Anbieters HUR Deutschland zertifiziert. Mit „Kraftvoll und stabil – Ihr Krafttraining für den ganzen Körper“ trainieren Menschen ab 55 Jahren in einem 8-wöchigen Kurs. Das Präventionskonzept beinhaltet verhaltens- und gesundheitsorientierte Bewegungsprogramme mit Geräteeinsatz. Je nach Kasse werden bis zu 100% der Kursgebühren zurückerstattet. Das Konzept ist nach einer Einweisung sofort einsetzbar.
Neuzugang im ISTPortfolio: Die Weiterbildung zum EMS-Trainer richtet sich an alle, die Kunden mit elektronischer Muskelstimulation (EMS) trainieren möchten. Auch bereits aktive EMS-Trainer profitieren aufgrund der bevorstehenden Änderung der Strahlenschutzverordnung vom ALizenz-Abschluss, der erstmals ab September angeboten wird. Die Weiterbildung des IST ist so konzipiert, dass die Absolventen die neuen Anforderungen in vollem Umfang erfüllen.
www.hur-deutschland.de
www.ist.de/ems-trainer
Flexibles Ganzkörpertraining Schlingentraining kommt als effektives Ganzkörpertraining im Fitnessstudio, in der Therapie, aber auch zuhause oder im Freien zum Einsatz. Bestsellerautor Marcel Doll stellt in seinem neuesten Werk eine breite Auswahl an insgesamt 50 Workouts für unterschiedliche Leistungsniveaus, Einsatzbereiche (Golf, Triathlon etc.) und Trainingsziele (Fatburner) vor. Die Übungen sind gut erklärt, passend bebildert und bilden die große Bandbreite an Anwendungsformen dieser Trainingsform eindrucksvoll ab. Marcel Doll: 50 Workouts Schlingentraining. Die effektivsten übungsreihen für Kraft, Koordination und Beweglichkeit. Riva Verlag 2021, ISBN: 978-3-7423-1610-3.
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Symposium des Dt. Fitnesswissenschaftsrats am 9. August
Warum nehme ich durch Sport kaum ab? Anfang August tagte der Deutsche Fitnesswissenschaftsrat zum dritten Mal online. Dabei ging es um die Themen „Effektives Abnehmen durch Sport und Ernährung“ und „Die IntentionsVerhaltens-Lücke – Wie überwinde ich den inneren Schweinehund?“. Wir waren dabei und präsentieren Ihnen die wichtigsten Erkenntnisse. Nicht wenige Menschen entscheiden sich für Fitnesstraining, um dadurch an Gewicht zu verlieren. Aber wie groß ist der Effekt von Sport und
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welche Rolle spielt die Ernährung? Professor Dr. Karsten Köhler von der TU München gab einen Überblick der Zusammenhänge zwischen Sport, Ernährung und Gewichtsreduktion und widerlegte dabei auch einige Mythen. Übergewicht ist ein zunehmendes Problem in vielen westlichen Gesellschaften wie den USA und Deutschland. Wer an Gewicht verlieren will, sollte vor allem auf die Ernährung achten. Hier ist die Formel recht simpel. Verbrennt der Mensch mehr Energie, als er durch Nahrung zu sich nimmt, verliert er an Gewicht. Zur Gewichtsreduktion muss daher ent-
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weder die Energiezufuhr gesenkt oder der Energieumsatz erhöht werden, um ein in diesem Fall gewünschtes Defizit zu erreichen.
Muskeltraining & Energiebilanz Köhler ging dann auf den „mehrfachen“ Effekt des Muskeltrainings ein. Zum einen wird während der Übungen Energie verbrannt, aber da wären ja auch noch der After-Burn-Effekt und der steigende Energiebedarf durch eine erhöhte Muskelmasse. Jedoch sind beide Effekte eher gering. Der Nachbrennwert des Trainings beträgt drei bis fünf Prozent des Energieverbrauchs während der Einheit.
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Und wie wirkt sich die Zunahme an Muskelmasse auf die Energiebilanz aus? Hier gibt es eine Erhöhung des Ruheumsatzes pro Kilogramm zusätzlicher Muskelmasse um 13 bis 27 Kalorien. Generell gilt: für eine Gewichtsreduktion von einem Kilogramm ist eine negative Energiebilanz von 7700 Kalorien notwendig. Wer nur Fettmasse verlieren möchte, muss 9400 Kalorien zusätzlich verbrennen. Auf Nachfrage ging Köhler in diesem Zusammenhang auf Intervallfasten ein. Für ihn ist das eine gute Möglichkeit, ein Energiedefizit aufzubauen. Jedoch sei letztlich die Menge an Nahrungszufuhr entscheidend.
Effekte durch Sport langfristig sehen Sport bzw. Training hat also für Abnehmwillige eine kleinere Rolle als gedacht, ist aber auf lange Sicht wichtig. Denn Sport trägt auch zu einem besseren Empfinden bei und schützt vor einer starken Fettzunahme durch den sogenannten JojoEffekt nach einer Diät. Zwischen den Geschlechtern gibt es beim Thema Gewichtsreduktion bedingt durch die Menopause und den höheren Fettanteil bei Frauen auch Unterschiede, die allerdings nicht so groß ausfallen. Großes Potential sieht der Ernährungswissenschaftler bei der Ermittlung von Stoffwechseltypen als individuelle Ernährungsratgeber. Im Moment seien diese Analysen aber noch nicht ausgereift.
Den inneren Schweinehund überwinden Wer kennt das Problem der fehlenden Motivation vor Sporteinheiten nicht? Prof. Dr. Chris Englert von der TU Dortmund ist das zehnte und neueste Mitglied des Rats und nahm sich als Psychologe dieses wichtigen Themas an. Im Mittelpunkt seiner Erläuterungen stand die Intentions-Verhaltenslücke: Warum lassen wir uns vom Sport abhalten, obwohl wir es eigentlich wollen und oft auch wissen, dass es uns gut tut? Englert verwies an dieser Stelle auf die Sport-Empfehlungen der WHO, die von weniger als 50 Prozent der deutschen Bevölkerung erfüllt werden. Covid habe das Problem des Bewegungsmangels noch verstärkt. Um die Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit bzw. Intention und Verhalten besser verstehen zu können, griff der Wissenschaftler auf ein Beispiel zurück. Da wäre ein Arbeitnehmer nach einem anstrengenden Tag, der sich zwischen einem Abend vor dem TV und einer Sporteinheit entscheiden muss, bei dem also zwei Handlungsoptionen kollidieren. Die Entscheidung für das Sofa erklärte Englert mit der Willenskraft. Diese sei vergleichbar mit einer Batterie und im Tagesverlauf komme es je nach Belastung zu einer kognitiven Ermüdung, sodass man sich gegen das eigentlich bessere Zeil entscheide. Um diesen Prozess zu bekämpfen, sei es wichtig, Gewohnheiten (Habits) aufzubauen. Aufgrund des langen Prozesses riet er zur Aufteilung in kleine Schritte. An dieser Stelle kam die SMART-Methode zum Einsatz. Zu Beginn am wichtigsten sei die Suche nach einer passenden Aktivität, die positive Emotionen bringe. Weitere Faktoren seien dann eine realistische Zielsetzung, soziale Unterstützung (Buddy etc.), eine Selbstverpflichtung und eine Terminierung der Aktivitäten.
SMART-METHODE
S M A R T
SPEZIFISCH ZIELE SIND DIREKT & DETAILLIERT
MESSBAR ZIELE SIND MESS- & BEWERTBAR
ATTRAKTIV ZIELE SIND RELEVANT & WICHTIG
REALISTISCH ZIELE SIND UMSETZBAR & FORDERND
TERMINIERT ZIELE BESITZEN EINE FRIST
Um mögliche Ausreden unfähig zu machen, seien Alternativen notwendig. Beispiel: Bei gutem Wetter gehe ich laufen. Wenn es regnet, gehe ich schwimmen. TIPP: Im Fitness-Studio sollten Trainer auf die Emotionen der Trainierenden beim Training und danach achten und die Pläne auf die individuellen Vorlieben abstimmen. Denn wenn etwas auf Dauer keine positiven Emotionen bringt, lässt man es eher bleiben.52 Wer seine Motivation für regelmäßigen Sport erhalten will, sollte die Einheiten wie das Zähneputzen in den Alltag integrieren. Neben der Etablierung von Habits ist auch kognitive Erholung möglich, beispielsweise durch Meditation oder Atemtechniken. Hier gibt es die Veranstaltung als Youtube-Video: Das nächste Symposium des Deutschen Fitnesswissenschaftsrats findet am 28. Oktober statt. Philipp Hambloch
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§20-Präventionskurse– MARKTÜBERSICHT
Mit präventivem Ansatz Neumitglieder gewinnen Präventionskurse haben durch die Corona-Krise eine gewisse Modifizierung erhalten und sind nun teilweise auch online möglich. Für Studios und Praxen können sie ein Türöffner für Neumitglieder sein. Wir geben einen Überblick auf aktuelle Kursangebote von Unternehmen in der Therapie- und Fitnessbranche. Wer sich bewegt, lebt gesünder. Nicht wenigen wird diese durch zahlreiche Studien belegte Tatsache erst bewusst, wenn die Gesundheit durch eine Krankheit oder infolge einer Verletzung eingeschränkt ist. Der präventive Gedanke setzt vorher an: ich bin aktiv, um gesund zu bleiben. Die Krankenkassen unterstützen diesen Ansatz durch spürbare Zuschüsse bei §20-Präventionskursen (bis zu zweimal pro Jahr). Diese wiederum können für den Endverbraucher ein entscheidendes Argument sein. Auch Physiotherapeuten und Studiobetreiber können von einem solchen Kursangebot profitieren. Denn bezahlt wird direkt beim Anbieter (Erstattung der Krankenkasse erfolgt nach Vorlage der Teilnahmebescheinigung). Überzeugt der Kurs, können aus den Teilnehmern Neumitglieder bzw. Selbstzahler werden.
GKV Leitfaden Prävention Die grundsätzlichen Anforderungen sind im GKV-Leitfaden Prävention geregelt. Darin sind Vorgaben zum Kurs, aber
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auch zu den Räumlichkeiten und zum Kursleiter festgelegt. Grundsätzlich muss der Präventionskurs nach §20 SGB V von der Zentralen Prüfstelle Prävention (ZPP) anerkannt worden sein. Für die Ausführung des Kurses benötigt der Leiter eine entsprechende Qualifikation. Achtung – seit Jahresbeginn gelten hier neue Anforderungen! In der Regel finden Präventionskurse in einem Fitnessstudio, einer Physiotherapiepraxis oder in einem Unternehmen im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) statt. Aber auch Online-Kurse sind möglich. Entsprechend der Vorgaben sind verschiedene Themenfelder wie Ernährung, Entspannung oder Bewegung besetzbar. Im Anschluss präsentieren wir Ihnen eine breite und vielfältige Auswahl an Präventionskursen von Anbietern aus der Branche. Die meisten Angebote richten sich an Studios und Praxen und sind zum Teil auch online durchführbar.
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§20-Präventionskurse– MARKTÜBERSICHT
Rückenkurs von Ballance
Kurs am Trainingszirkel Vitality Circuit
Dieser Kurs trifft laut Anbieter wahrlich den Nerv der Zeit und ist deshalb ein echter Renner. Der Name „Aufrichtung und Entlastung der Wirbelsäule“ erfüllt und übertrifft alle Erwartungen seitens der Teilnehmer/ innen. Das Geheimnis liegt in der der schnellen bzw. direkten Wirkung: spürbare und messbare Entlastung & Aufrichtung der Wirbelsäule, des gesamten Rückens und der Lunge. Die Teilnehmer/innen lieben den Kurs und die Anbieter müssen kaum etwas dafür tun, um die Kurse voll zu bekommen.
Zusätzlich zum Trainingszirkel Vitality Circuit besteht für ERGO-FIT Kunden die Möglichkeit, einen zu den Geräten passenden Präventionskurs anzubieten. Der Kurs bietet ein Ganzkörpertraining an den Cardio- und Kraftgeräten des Vitality Circuits und damit einen idealen Einstieg in das medizinische Fitnesstraining. Gerade Einrichtungen, die sich im Bereich Gesundheit positionieren möchten, können so einen idealen Einstieg in das Training bieten, der von der Krankenkasse gefördert wird. ››› 8 Einheiten ››› Bis zu 15 Teilnehmer ››› Am Gerät und mit freien Übungen
BALLance Concepts GmbH Wittener Str. 242, 44803 Bochum Telefonnummer: 0234-3070736
Präventives Rückenkräftigungstraining
ERGO-FIT Blocksbergstraße 165 66955 Pirmasens Telefonnummer: 06331-24610 Ansprechpartner: Markus Hodyas E-Mail: info@ergo-fit.de
Dieser zehnstündige Kurs richtet sich an alle, die aktiv Rückenleiden vorbeugen möchten, rückenfreundliche Verhaltensweisen erlernen, festigen und in ihren Alltag integrieren wollen. Jede Einheit besteht aus einer Mischung aus Theorie und Bewegung – bestehend aus funktionellen Übungen und einem gesundheitsorientiertem Gerätetraining. Die Teilnehmer erhalten Informationen rund um das Thema Rücken, Übungen zur Verbesserung von Kraft, Koordination und Beweglichkeit, sowie Dehn- und Entspannungsübungen.
Das Kursangebot von Dr. WOLFF
HUR Deutschland GmbH Carl-Benz-Str. 5, 72250 Freudenstadt Telefonnummer: 07441-8601790 Ansprechpartner: Thomas Lampart E-Mail: th.lampart@hur-deutschland.de
Dr. WOLFF bietet zwei PräsenzPräventionskurse für unterschiedliche Zielgruppen: ››› Fit und gesund durch präventives Muskelkrafttraining ››› Fit und gesund durch Faszientraining
››› 10 Einheiten ››› 6 bis 15 Teilnehmer ››› Mit Geräteanteil
Zusätzlich gibt es den OnlineKurs ‚Rückenfit.online‘ ››› 8 Einheiten ››› 6 bis 10 Teilnehmer ››› Kurs mit Geräten ››› Zusatzausbildung erforderlich Dr. WOLFF Sport & Prevention GmbH Möhnestr. 55, 59755 Arnsberg Telefonnummer: 02932 475740 Ansprechpartnerin: Nora Siemens-Wolff E-Mail: info@dr-wolff.de
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§20-Präventionskurse– MARKTÜBERSICHT
„Rundum-sorglos-Paket“ von crosscorpo
§20-Konzepte von excio
Zirkeltraining mit Einbindung der Total Gym Multifunktionsgeräte.
§20-Konzepte für ganzheitliches Training eignen sich optimal zur Prophylaxe gegen Problematiken, die aus einem inaktiven Alltag resultieren. Dieser ist häufig von einseitigen Belastungen und Bewegungsmangel geprägt. Die §20-Konzepte können z.B. mit den excio-Krafttrainingsgeräte zur gezielten Kräftigung der Muskulatur, mit dem Ganzkörpertrainingsgerät excio Intension mit Fokus auf Rumpfstabilisation, zum gezielten Beweglichkeitstraining mit dem excio-Dehnzirkel oder auch zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur durchgeführt werden. ››› 8 Einheiten ››› 6 bis 15 Teilnehmer ››› Kurs mit Geräten und Kleingeräten ››› Bei Beckenbodenkurs Fortbildung erforderlich
„Rundum-sorglosPaket“ inklusive einer Trainerzertifizierung und aller anfallenden Aufgaben bis hin zur erfolgreichen Zertifizierung bei der ZPP. ››› 8 Einheiten ››› 6 bis 15 Teilnehmer ››› 50 % des Kurses am Total Gym Gerät Crosscorpo GmbH Winterhuder Weg 88, 22085 Hamburg Telefonnummer: 040-49297066 Ansprechpartner: Hendrik Schall E-Mail: info@crosscorpo.com
ICG®: Training auf dem Bike Mit dem Ausbildungskonzept Cardio Well bietet die ICG® ein neues, ganzheitliches Trainingskonzept für Teilnehmer jeden Alters und Fitnesszustands an. Das Programm wurde von Sportwissenschaftlern und Physiotherapeuten erarbeitet und stellt eine Kombination aus Ausdauertraining auf dem Indoor Bike und der Förderung von Stressabbau dar. Von der ZPP zertifiziert, berücksichtigt das Programm aktuelle sport- und trainingswissenschaftliche Erkenntnisse und erfüllt damit alle Ansprüche an ein modernes und angeleitetes Trainingskonzept nach dem GKV-Präventionsprinzip. Kursteilnehmer können somit nach §20 SGB bis zu 90% der Kosten direkt mit der Krankenkasse verrechnen. ››› 8 Einheiten ››› Bis zu 10 Teilnehmer ››› Training auf dem Indoor Bike ››› Zusatzausbildung ICG® Basic Level erforderlich ICG® Happurger Straße 84-88, 90482 Nürnberg Telefonnummer: 0911-544450 Ansprechpartner: Stefan Leber E-Mail: community@indoorcycling.com
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excio GmbH Neustädter Str. 26, 64747 Breuberg Telefonnummer: 06163-817500 Ansprechpartner: Sven Kriegel und Felix Stundebeek E-Mail: info@excio.de
Matrix: Functional Konzept MX4 Mit dem Functional Konzept MX4 liefert Matrix jetzt ein fertiges, bereits durch die ZPP zertifiziertes Präventionskonzept. Das als Zirkel aufgebaute, schlüsselfertige Trainingsprogramm lässt sich mit exklusivem Matrix Equipment platzsparend umsetzen. Die Basis bildet die modulare Functional Wall Connexus, die durch weitere Geräte wie den S-Drive Performance Trainer oder den Matrix Rower ergänzt wird. Die Flexibilität und Skalierbarkeit des MX4Konzepts eröffnen vielfältige Möglichkeiten, neue Zielgruppen zu erreichen und Mehreinnahmen zu generieren. ››› 8 Einheiten ››› Bis zu 12 Teilnehmer ››› Mit (Klein-) Geräten ››› Zusätzliche Kurzausbildung erforderlich Matrix - Johnson Health Tech GmbH Europaallee 51, 50226 Frechen Telefonnummer: 02234-9997100 Ansprechpartner: Riccardo Gohr E-Mail: riccardo.gohr@johnsonfitness.eu
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§20-Präventionskurse– MARKTÜBERSICHT
Präventionskurs von MED80
Power Plate: §20 Online Präventionskurs Rücken
ED80 bietet Ihnen, in Zusammenarbeit mit medicos.aufSchalke, den nach §20 SGB V zertifizierten Kurs „Muskelbalance“ für Ihre Einrichtung an. Das regelmäßige, kombinierte Training von Kraft und Beweglichkeit trägt dazu bei, einen Abbau der Muskelkraft zu vermeiden und wirkt Verspannungen sowie einer Verkürzung der Körperstrukturen entgegen. Desweiteren fördert dies eine aufrechte Körperhaltung. Die Lockerungsübungen und ein Modul zur Stressbewältigung und Entspannungsfähigkeit unterstützen eine Verbesserung des Körpergefühls. Das vermittelte Hintergrundwissen ermöglicht den Teilnehmern dazu eine dauerhafte Umsetzung im Alltag. ››› 10 Einheiten ››› Maximal 15 Teilnehmer ››› An Geräten und an dem Mobility Qube ››› Zusatzausbildung „Sport in der Prävention“, Lizenzstufe II erforderlich
Von der Prüfstelle für Prävention erfüllt dieser Rückenkurs alle Qualitätskriterien. Ohne Personalaufwand für das Studio und Einnahmen in Höhe von 95 € pro Teilnehmer. Mindestens 80% aller Kosten tragen die Krankenkassen, teilweise bis zu 100%. Das onlinegestützte Selbstlernprogramm hat eine Dauer von 8 Wochen. Der Präventionskurs ist für jeden zugänglich und so konzipiert, dass man direkt bei einem Power Plate Anbieter starten kann. Durch die E-Mail-Erinnerungsfunktion verpasst man keine Einheit und erhält alle Handbücher automatisch. ››› 8 Einheiten ››› Online-Einzelkurs ››› Auflagematte empfohlen ››› In Studios und Praxen bei §20 Anbietern der Power Plate GmbH möglich
MED80 by gym80 International GmbH Wiesmannstraße 46, 45881 Gelsenkirchen Telefonnummer: 0209-970640 Ansprechpartner: Valentin Marcu E-Mail: valentin.marcu@gym80.de
Power Plate GmbH Ostring 17, 65205 Wiesbaden Telefonnummer: 06122-170740 Ansprechpartner: Julio Fischer E-Mail: beratung@powerplate.de
Mobi und Milo - Die digitale Lösung Wir haben unsere Trainingsexperten ans Werk gesetzt und einen digitalen Kräftigungs- und Beweglichkeitskurs entwickelt, der Kunden eine Vorstellung vermittelt, wie sinnvoll ein regelmäßiges Kraft- und Beweglichkeitstraining für den Alltag sein kann – egal ob im Wohnzimmer, auf Geschäftsreise, im Büro oder vor Ort in der Einrichtung. ››› Kräftigungs- und Beweglichkeitskurs in den eigenen 4 Wänden ››› Präventionskurse anbieten ohne großen Aufwand ››› Mehr Kraft & Beweglichkeit im Alltag Der perfekte Einstieg für potenzielle Neumitglieder! ››› 8 Einheiten ››› Teilnehmerzahl unbeschränkt ››› Onlinekurs, begleitendes Training möglich Five-Konzept GmbH & Co. KG Bregstraße 2, 78183 Hüfingen, Tel.: 0771-92941230, E-Mail: info@five-konzept.de, Website: www.five-konzept.de
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§20-Präventionskurse– MARKTÜBERSICHT
Digitales Abnehmprogramm myintense+
§20- Kurs in Verbindung mit dem BIOCIRCUIT
myintense+ ist ein digitales Abnehmprogramm, das bis zu 100% von den gesetzlichen Krankenkassen bezuschusst wird. myintense+ besteht aus 9 Coachingeinheiten in 8 Wochen und ist vollständig online durchführbar. Durch die Bezuschussung seitens der Krankenkassen hat das Studio einen enormen Verkaufsvorteil. Nachdem der Teilnehmer das Programm im Fitnessclub erworben hat, registriert er sich auf der www.myintenseplus.de. In den letzten drei Jahren haben damit über 40.000 Menschen aktiv und präventiv abgenommen. Das Programm erhielt zuletzt, aufgrund der hervorragenden Resultate, von der zentralen Prüfstelle für Prävention eine dreijährige Zulassung.
Die Teilnehmer erwerben alltagsrelevante Kompetenzen, um Ihre Gesundheit pro-aktiv zu schützen und zu fördern. Kernziel des Programms ist die Kräftigung der gelenkstabilisierenden Muskulatur unter Berücksichtigung von Körperwahrnehmung und Haltungsschulung sowie der umgebenden Verhältnisse und die Stärkung der Kardiologie-pulmonalen Kapazitäten, so dass ein funktionelles Kraftausdauertraining erfolgt, das seine volle präventive Wirkung entfalten kann.
myline Deutschland GmbH Kirchstraße 75, 65375 Oestrich-Winkel Telefonnummer: 06723-603520 Ansprechpartnerin: Samira Bohle E-Mail: s.bohle@myline24.de Website: https://myline-b2b.de/myintense/
››› 8 Einheiten ››› 6 bis 15 Teilnehmer ››› Kurs mit (Klein-) Geräten Technogym Germany GmbH Frankfurter Straße 211, 63263 Neu-Isenburg Ansprechpartner: Felix Osterbrink Telefonnummer: 0173-5999929 E-Mail: fosterbrink@technogym.com
Therapie-, Trainings- und Fitnessgeräte aus Holz – für mehr Atmosphäre in Ihrer Einrichtung Das MR-Duo Multi ist die optimale Lösung für alle Einrichtungen wie Physiotherapien, PersonalTraining- und Fitnessstudios, die nur wenig Platz für das Muskel- und Gelenktraining zur Verfügung haben bzw. bereitstellen wollen. 11 Geräte vereint auf gerade einmal 4,5 m² bieten umfassende Trainingsauswahl und die Möglichkeit dein eigenes Personal-Training-Center zu betreiben. Das MR-Duo Multi ist auch mit einem Hygienekonzept coronakonform als Einzelkabine lieferbar. Vereinbaren Sie jetzt Ihren persönlichen Beratungstermin. MR - DUO UG Weyhestraße 22 I 50321 Brühl E-Mail: kontakt@mr-duo.de I Tel.: +49 (0)2563 2180969
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Fit und Vital Ganzkörper Kräftigungstraining Mywellfit hat mit dem Fit und Vital Ganzkörper Kräftigungstraining einen Präventionskurs im Angebot, der vier oder acht Wochen dauert. Die Lizenz ist für einen Kursleiter gültig. Der Anbieter empfiehlt zum Start eine Einführung in das Gesundheitstraining. Die Kursgebühr ist vom Anbieter frei wählbar. ››› Dauer von 4 oder 8 Wochen (jeweils 8 Einheiten à 60 Minuten)
Abrechnungsfähiger Präventionskurs mit proxomed Medizinprodukten
››› Zertifizierter Präventionskurs nach § 20 SGB V ››› Unkomplizierte Zertifizierung durch direkten ZPPZugang ohne Zertifikationsstress ››› Sehr gute Refinanzierung der Geräte durch Krankenkassen-Bezuschussung ››› Erweiterung des eigenen Portfolios ››› Positionierung als Gesundheitsanbieter durch Zusammenarbeit mit Krankenkassen ››› Einfacher Einstieg für Patienten/Interessenten ohne Abozwang ››› Geringer Verkaufsaufwand für Ihr Therapeutenteam
Mywellfit Berkelhook 15, 48703 Stadtlohn Telefonnummer: 02563-2180969 E-Mail: reusch@mywellfit.de www.mywellfit.net/leistungen/praevention/20-sgb-v/
Drei Kurse von SchuppAktiv Die SCHUPP GmbH hat folgende drei Präventionskurse im Angebot: 1. SchuppAktiv – RückenVital (10x60 Min.) – Gerätetraining und Gymnastik 2. SchuppAktiv - WirbelsäulenBalance (10x60 Min.) – für mehr Balance und Rückenkraft 3. SchuppAktiv – ZirkelVital (10x60 Min.) – Ganzkörperkräftigung mit Gerätetraining und Gymnastik ››› 10 Einheiten ››› Bis 15 Teilnehmer ››› Kurs mit Geräten
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8 Einheiten Maximal 15 Teilnehmer 50 % an Geräten Qualifikationsprüfung (ggfs. Zusatzausbildung notwendig)
proxomed Medizintechnik GmbH Daimlerstraße 6, 63755 Alzenau Telefonnummer: 06023-91680 Ansprechpartner: Michael Faßbender, Frank Kaiser E-Mail: info@proxoconsult.com
In der nächsten Ausgabe der TT-DIGI erwartet Sie eine Marktübersicht zum Thema:
SCHUPP GmbH & Co. KG Neunecker Str. 18, 72290 Loßburg-Wittendorf Telefonnummer: 07443-243223 Ansprechpartner: Marco Kölsch E-Mail: mtt-team@schupp-gmbh.de
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Krankengymnastik am Gerät (KG-Gerät)
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Der §20-Präventionskurs Fit&Roll® im AREAS von FITNESS PRIVATE
Gruppen-Training mit der Rolle Wie man den Mobility-Trend erfolgreich mit einem Präventionskurs verbindet, zeigt das FITNESS PRIVATE in Konstanz. Das Studio hat einen eigenen §20-Kurs entwickelt und fungiert dank einer Kooperation mit BLACKROLL® auch als Ausbildungsstätte. In dem Premiumstudio in schöner Lage direkt am Bodensee setzt man vor allem auf die vier Säulen Personal Training, Physiotherapie, Ernährungsberatung und Coaching. Seit mehreren Jahren gibt es auch Präventions-
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kurse, erläutert die Ansprechpartnerin für Fragen zum Konzept, Franziska Schweizer. Neben den klassischen Angeboten für Rücken und Wirbelsäule sei dann auch Faszientraining in den Fokus geraten. Es entstand ein Konzept für myofasziale Entspannung und Kräftigung, das anschließend von der ZPP als Präventionskurs zugelassen wurde.
Das zehnwöchige Kurskonzept Fit&Roll® Das eigene Kurskonzept ermöglichte dem Studio von da an ein Group-Fitness-Angebot, das von vielen Krankenkassen ein bis zweimal im Jahr bezuschusst wird. Es handelt sich um
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ein Ganzkörpertraining mit funktionellen Elementen sowie Faszienrollen und Faszienbällen. Die zehn Einheiten sind methodisch-didaktisch aufgebaut und entsprechen dem aktuellen GKV Leitfaden Prävention. Für das Studio ergab sich aber noch ein weiterer positiver Nebeneffekt.
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Das Studio bietet auch eine Ausbildung mit dem eigenen Konzept an. Dank beruflicher und privater Verbindungen konnte das Unternehmen BLACKROLL als Kooperationspartner gewonnen werden. BLACKROLL® übernimmt dabei die Organisation und das Marketing der Education.
Gute Zusammenarbeit mit BLACKROLL® Laut Schweizer klappt die Zusammenarbeit „unkompliziert und gut“. Sie zeigt die Vorteile der Ausbildung mit dem ››› Das Studio Fit&Roll® Kurskonzept Fitness Private GmbH auf: „Sie als KursanbieSchwerpunkte: Personal Training, Physiotherapie, ter können sowohl MitErnährungsberatung gliedern als auch Neukunden einen Inhaber: Markus Waldraff, Marko Börsig, Tillmann Lantzsch und Doris Waldraff zertifizierten, qualitativhochwertigen und kranAdresse: Gottlieb-Daimler-Str. 1, 78467 Konstanz kenkassen-bezuschuswww.fitness-private.de sten Präventionskurs (nach §20, Abs.1, SGB V) bereitstellen.“ Neben dem Kurskonweise 80 Prozent kann dann neben dem Gruppensetting ein gutes Arguzept ist zur Durchführung einer Präventionsmaßnahme noch eine Grundment für den Endverbraucher sein. qualifikation notwendig. Auch der finanzielle Faktor ist nicht zu unterschätzen. Bei einem Preis von 109,– Euro für die zehn Kurseinheiten liegen die Einnahmen bei 1.635,– Euro (brutto). Ein hoher Krankenkassenzuschuss von beispiels-
Jahr nutzen. Auch neue Mitglieder habe man durch den Kurs bereits gewinnen können, berichtet Schweizer.
Positives Feedback der Mitglieder Bei Präventionskursen sind reine Selbstzahler eher eine Minderheit, sie profitieren vom Krankenkassenzuschuss. Viele Mitglieder würden das Angebot aber durchaus zweimal im
Das Feedback falle dabei sehr positiv aus. Die Teilnehmer empfinden laut Schweizer die Kombination aus dem „Megatrend“ Mobility und funktionellen Kraftübungen als sehr angenehm. Dieser „andere“ Ansatz sei einzigartig und komme gut an. Die Kurse seien Hilfe zur Selbsthilfe und brächten nicht selten eine Schmerzlinderung.
Höherer Stellenwert für Prävention? Kaum verwunderlich also, dass Produkte von BLACKROLL® im Studio auch zum Verkauf angeboten und rege nachgefragt werden. Aufgrund der Corona-Maßnahmen mussten die Kurse im Fitness Private leider bis Ende Juni 2021 pausieren. Franziska Schweizer hofft auf einen guten Sommer und einen höheren Stellenwert für die Prävention und das Gesundheitstraining. Gerade die Corona-Pandemie habe gezeigt, wie wichtig (angeleitete) Bewegung für die Gesundheit sei. Philipp Hambloch
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Anwendungen für Fitness und Therapie
EMS-Übungen für den Rücken In diesem Artikel wenden sich die EMS-Experten Jens Vatter, Sebastian Authenrieth und Stephan Müller an alle EMS-Anwender aus den Bereichen Fitness und Therapie und klären auf, was bei einer EMS-Anwendung für einen leistungsfähigeren Rücken zu beachten ist. Das Trio gibt wertvolle Tipps für ein effektives Training zur Vorbeugung bzw. Linderung von Rückenbeschwerden.
Im Kern besteht die Wirbelsäule aus knöchernen Strukturen, die im Inneren das Rückenmark schützen. Die Stabilität wird durch die Bandscheiben, Bänder und Muskeln gewährleistet. Die Bedeutung der Muskulatur und deren Auswirkung auf die Leistungsfähigkeit unseres Rückens nimmt stetig zu und damit auch das Interesse, sich mit dem Rücken auseinanderzusetzen – sowohl im EMS-Fitnessals auch im EMS-Therapiebereich.
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Technikschulung und Kontraindikatoren Eine gut dosierte EMS-Anwendung bietet unter Berücksichtigung funktioneller Aspekte und fachlich korrekter Durchführung hervorragende Möglichkeiten, die Rückenmuskeln zu stärken und ihre Leistungsfähigkeit zu verbessern. Hierbei sollte immer die Technikschulung im Vordergrund stehen. Dies ist Aufgabe des EMS-Trainers sowie des EMS-Therapeuten und sollte ausnahmslos unter Berücksichtigung der indivi-
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duellen Tagesform des Kunden/ Patienten angepasst und durchgeführt werden. Selbstverständlich gilt es, genau wie bei jedem anderen Ziel, Risiken durch das Abfragen der Kontraindikationen zu minimieren. Kunden mit akuten Rückenproblemen (relative Kontraindikation!) sollten in jedem Fall nur von einem entsprechend therapeutisch geschulten Fachpersonal und ggf. nach Absprache mit einem Arzt trainiert werden.
››› TRAINING
CLEANPAPER
wet wipes Stabilität und Mobilität spielen neben dem Zuwachs von Kraft eine immer wichtigere Rolle. Dies dient als Basis, um fundamental an funktionelleren Bewegungsabläufen zu arbeiten und somit negativen Belastungen im Alltag entgegenzuwirken.
Genug trinken & stressfrei trainieren Damit die EMS-Anwender bestmöglich arbeiten können, gilt es auf ein paar kleine Details zu achten: Absolut notwendig ist der Hinweis, ausreichend Wasser vor, während und nach der EMS-Anwendung zu sich zu nehmen. Wasser versorgt die Bandscheiben und hilft, dass die Bandscheiben als guter Puffer im Körper arbeiten können. Dies gilt nicht nur am Trainingstag, sondern auch an jedem weiteren Tag als dauerhafte Routine. Der Trainer sollte darauf achten, dass das Training so stressfrei wie möglich abläuft und dieser Zustand möglichst lange im Alltag aufrecht erhalten bleibt. Ergänzend kann es auch aufschlussreich sein, einen Blick auf die tagtäglichen Rückenbelastungen des Trainierenden zu werfen. Hierbei sollte negativen Belastungen so gut es geht entgegengewirkt werden, um genügend Entlastung und Regeneration zu gewährleisten. Es empfiehlt sich hierbei mit den von Herstellerseite voreingestellten Standard-Kraftprogrammen zu trainieren. Der Impulsanstieg und die Intensität sollten bewusst an das Trainingsziel angepasst werden – hierbei eignet sich ein langsamer Impulsanstieg gut bei schreckhaften Trainierenden, um das Risiko von schnellen, unkontrollierten Bewegungen zu vermeiden. Ist hier nicht davon auszugehen und Ziel, die Intensität zu erhöhen, kann der Anstieg auf „Null“ (rechteckiger Impuls) eingestellt werden. Dies tendiert zu einem schnelleren Kraftaufbau.
Übungen individuell anpassen Die auf der folgenden Seite präsentierten Übungen dienen lediglich als
Beispiele. Sie sind individuell in jeglicher Hinsicht an die Tagesform der Kunden/Patienten anzupassen bzw. den individuellen Bedürfnissen der Kunden/Patienten entsprechend zu variieren. Nach unserer Erfahrung empfiehlt es sich, eine EMS-Einheit mit dem Ziel Rückenkräftigung nicht ausschließlich mit vorgeneigtem Oberkörper durchzuführen. Es ist ratsam, bewusst ausgewählte Grundübungen, die eventuellen einseitigen Belastungen oder Haltungsschwächen entgegenwirken, kombiniert mit rückenspezifischen Übungen anzuwenden. EMS-Training bietet den Vorteil, ohne hohe mechanische Zusatzlasten und ohne zeitraubende Haltungs- und Technikschulung bereits ab der ersten Einheit intensives Krafttraining zu betreiben, ohne sich dabei zu überfordern. Im Gegenteil, statisch oder langsam dynamisch durchgeführte Bewegungen ohne Zusatzgewichte bieten den Vorteil, die Technik langsam und korrekt zu erlernen und gleichzeitig effektiv die Muskulatur zu trainieren. Sollten die Übungen in der langsam dynamischen Ausführung noch Verbesserungspotenzial aufweisen, ist von einem Erhöhen der Übungsgeschwindigkeit und einer somit schnellen, dynamischen Ausführung definitiv abzuraten. Der Trainierende muss stets in der Lage sein, die Übungen in verschiedenen Winkelstellungen statisch zu kontrollieren, bevor er diese in Dynamik oder gar mit hoher Bewegungsgeschwindigkeit durchführt. Für den Aufbau innerhalb der Trainingseinheit gilt: koordinativ anspruchsvollere Übungen sollten am Anfang der Trainingseinheit nach ein paar Minuten Eingewöhnungsphase durchgeführt werden! Die metabolisch beanspruchenden Anteile können unter Berücksichtigung der Übungsausführung und Intensität am Ende erfolgen, sofern es denn zielführend erscheint.
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››› TRAINING
Übung Tischhalte Fokus auf: ››› Rücken ››› Gesäß ››› Oberschenkelrückseite Anweisungen für die Übung:
››› Aus Grundposition leicht die Knie beugen.
››› Hüfte beugen, Oberkörper gestreckt nach vorne absenken.
››› Hände dabei flach und
angespannt mit leicht gebeugten Ellbogen neben der Hüfte halten (ähnlich einem Skispringer kurz vor dem Absprung). ››› Das Gesäß und die Hände nach hinten oben schieben, um gute Vorspannung aufzubauen. ››› Mit der Vorstellung, ein schweres Möbelstück wie eine Tischplatte auf den Rücken flach aufzuladen und mit geradem Rücken aufzustellen.
Zusatzinfo: ››› Die Bewegung kommt aus der Hüftstreckung und nicht aus den Oberschenkeln. ››› Die Hände ohne eine Ellbogenstreckung auf Spannung halten. ››› Mit neutraler Wirbelsäule die Beugung und Streckung aus der Hüfte, nicht in der Taille durchführen. ››› Kopf in der Verlängerung der Wirbelsäule. ››› Gerade bei Rückenbeschwerden ist beim Absenken in die Ausgangsposition die Betonung auf das Zurückschieben von Gesäß und Handflächen zu legen.
Übung Rumpfrotation Fokus auf: ››› Oberer Rücken ››› Hüftstabilität Anweisungen für die Übung:
››› Ausgangsposition ist die
Grundposition mit schulterhohen, 90° angewinkelten Ellbogen. ››› Vorspannung mit Ellbogen aufbauen, Schulterblätter zusammenziehen (Vorstellung: Besenstiel zwischen den Ellbogen festhalten). ››› Oberkörper nach links rotieren, dabei Armposition beibehalten, Hüfte und Beine bleiben stabil. ››› Anschließend zurück in Ausgangsposition, Rotation zur Gegenseite ausführen.
Zusatzinfo: ››› Bewegung ausschließlich über die Rumpfrotation des Oberkörpers – Hüfte, Becken, Knie und Füße bleiben stabil. ››› Die Ellbogenposition über die gesamte Bewegung aufrecht halten. ››› Ein Ausweichen der Knie und der Hüfte kann durch manuellen Widerstand gegen das aufdrehende Knie und eine Druckverlagerung auf die Ferse korrigiert werden. ››› Bei zu starken Schulterblattbeschwerden kann die Intensität der Elektroden am oberen Rücken reduziert werden.
Die Autoren
Jens Vatter, Stephan Müller und Sebastian Authenrieth sind EMS-Experten, die weltweit Trainer und Therapeuten im EMS-Bereich über das GluckerKolleg aus- und weiterbilden. Sie sind Autoren der beiden EMS-Betreuungshandbücher die in vier Sprachen als Standardwerke internationale Anerkennung genießen. www.gluckerkolleg.de
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TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG
››› ADVERTORIAL
Inform in Weilburg setzt auf neue Trainingswelten
››› Jonathan Robles
www.milon.com/trainingswelten
Ein neues ganzheitliches Gesundheitskonzept mit milon & five Mehr Möglichkeiten, mehr Freiheit und mehr Erfolg im Training – das versprechen die neuen Konzepte von milon und five. Die Betreiberfamilie Robles aus dem Inform in Weilburg hat sich noch während des Lockdowns dazu entschieden, die Trainingswelten in ihrem Studio einzuführen und umzusetzen. Wir haben im Juli 2021 mit Jonathan Robles dazu gesprochen. Warum habt ihr euch gerade jetzt für die Trainingswelten entschieden? Wir hatten im vergangenen Jahr viel Zeit zum Nachdenken, haben Dinge in Frage gestellt und unser Studiokonzept überdacht. Uns war klar: Es muss sich etwas ändern. Die Trainingswelten und deren modularer Aufbau klangen für mich nach einer schlüssigen Lösung für die Problemstellungen in der aktuellen Zeit. Das setzen wir um! Alles um uns herum verändert sich: die Menschen, die Bedürfnisse – warum sollte da in der Fitnessbranche die Entwicklung stehenbleiben?
Es wird allerhöchste Zeit, dass wir uns als Trainingsanbieter bedarfsgerechter aufstellen und den Trainierenden - vom Patienten bis zum Leistungssportler - neue Konzepte und Ideen an die Hand geben. Das motiviert die Mitglieder und das Team!
Vor einigen Wochen konntet ihr wieder öffnen. Wie sieht eure Reopening-Strategie aus? Alle unsere Trainierenden durchlaufen zu Beginn eine kleine Kundenreise. Wir erklären ihnen das Prinzip und den Ablauf der verschiedenen Module – von Screening (milonizer) über Welcome (Faszien-Stimulation) und Warm Up (Muskellängentraining)
bis hin zu Q free (freies Krafttraining). So erfährt jedes Mitglied, welches Konzept hinter der jeweiligen Trainingswelt steckt und versteht, worauf es ankommt. Wir müssen unsere (Neu-)Mitglieder dort abholen, wo sie aktuell stehen und ihre Bedürfnisse und Schwachstellen erkennen. Das ist die Grundvoraussetzung für ein effizientes und motivierendes Trainingserlebnis!
Hat sich die Investition gelohnt? Einige Wochen nach der Öffnung kann ich sagen: Ja, es hat sich definitiv gelohnt! Die Investition und das damit verbundene Risiko ist nicht gering, aber wir konnten in den ersten Monaten bereits 300 Vertragsverlängerungenn verzeichnen und sind auf dem besten Weg, bis Ende des Jahres unser hoch gestecktes Ziel von mehr als 1.300 Mitglieder (unser Vor-Corona Level) nicht nur wieder zu erreichen, sondern zu toppen!
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Werden Anbieter den Anforderungen gerecht?
Gesundheitssport boomt Die Nachfrage um den Gesundheitssport boomt. Da ist es kein Wunder, dass zahlreiche Fitnessstudios, Physiopraxen und Gesundheitszentren heutzutage neben Mitgliedschaften und verschiedensten Sportkursen ebenfalls Gesundheitssport anbieten. Doch den Anforderungen dessen wird nicht jeder Anbieter gerecht.
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Wer Gesundheitssport betreiben möchte, für den reicht allein der Zugang zu Fitnessgeräten nicht aus.
die Beschwerden der Kund*innen ausgerichtet beziehungsweise nicht fachlich kompetent, drohen sie ihre Effizienz zu verlieren.
Stattdessen erfordert Gesundheitssport eine fürsorgliche Betreuung und fachlich angeleitetes Training seiner Kundschaft. Wird dem nicht nachgekommen – sprich: sind die Übungseinheiten nicht gezielt auf
Schlechte Umsetzung: Nachteile für alle Die Konsequenzen? Mit einer mangelhaften bis gar nicht vorhandenen, fachlichen Betreuung riskieren Kund*innen Verletzungen.
TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG
Im „besten Falle“ stagniert die (Re-) Generation des körperlichen Wohlbefindens lediglich. Dem folgend kommt Kund*innen oftmals die Motivation zum Sport abhanden. Fitness-, Physio- sowie Gesundheitszentren verlieren zahlende Mitglieder. Weiteres Kundenpotential bleibt ungenutzt. Langfristig führt das fehlende Vorgehen gegen die gesundheitlichen Beschwerden zu deren Verschlechterung. Kund*innen büßen an Vitalität und Lebensqualität ein. Die große Frage also lautet: welche Anforderungen stellt der Gesundheitssport an seine Anbieter*innen und wie wird man diesen gerecht?
››› TRAINING
Oder um es aus Perspektive der Kund*innen zu formulieren: woran lässt sich ein fachlich kompetentes Angebot an Gesundheitssport von leeren Versprechungen unterscheiden? Um diese Frage zu beantworten, widmen wir uns zunächst der Frage „Was ist Gesundheitssport? “. Welches Ziel verfolgt er? An wen richtet er sich und wie ist er aufgebaut? Wer sich hierin bereits bestens auskennt, kann direkt zum zweiten Unterkapitel – Wodurch zeichnet sich qualitativer Gesundheitssport aus? – vorspringen.
Was ist Gesundheitssport? Schwimmen, Rad fahren, Nordic Walking… Sich in der Freizeit regelmäßig zu bewegen, tut der Gesundheit gut! Derartige Aktivitäten sind jedoch nur in einem weiter gefassten Rahmen zum Gesundheitssport zu zählen. Ebenso wenig ist Gesundheitssport – wie irrtümlicherweise oftmals angenommen – mit Rehabili-
tationstraining gleichzusetzen. Denn dieses bildet lediglich eine Unterkategorie des Supernyms. Daneben finden sich zudem Bewegungs- und Sporttherapien, Präventionssport sowie (gegebenenfalls) weitere beratende Maßnahmen, welche über die Trainingseinheiten hinaus im Alltag die Gesundheit fördern. Gesundheitssport kann somit einerseits regenerierend ausgeübt werden. Um Schmerzen und gesundheitliche Beschwerden zu lindern, bestenfalls sogar gänzlich auszukurieren. Haltungsschäden zu korrigieren. Ebenso kann er präventiv erfolgen. Beispielsweise um Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen oder sich andeutende Gelenkprobleme abzuwenden. Doch Gesundheitssport bietet sich auch all jenen an, welche ohne spezifische Symptomatik sich schlichtweg (wieder) mehr Vitalität für sich und ihren Alltag wünschen.
Dementsprechend kann Gesundheitssport vom Arzt verschrieben werden. Er ist jedoch nicht verschreibungspflichtig. Interessierte Kund*innen können also auch ohne Rezept oder Empfehlung des Arztes mit dem Gesundheitssport anfangen. Auch ist es ein weit verbreiteter Irrtum, dass Gesundheitssportangebote sich allein an ältere Menschen mit Gebrechen richten! Ob 15-Jährige mit Skoliose, Kreislaufschwäche ab Anfang 20, ein Bandscheibenvorfall Mitte 30 oder zunehmender Muskelschwund mit Ende 50 – um nur ein paar Gegenbeispiele zu nennen – die Zielgruppe umfasst sämtliche Altersklassen.
Regelmäßiges Training unter fachlicher Anleitung Dessen spezifischen Kern bildet ein regelmäßiges Training unter fachlicher Anleitung. Dieses beinhaltet einen Zirkel aus Übungen und Bewegungen, welche effizient auf
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das Lindern der jeweiligen gesundheitlichen Problematiken zugeschnitten sind. Grundlage ist der (Wieder-) Aufbau von Kraft mittels gezielten Muskeltrainings. Daran anknüpfend werden Koordination, Ausdauer und Beweglichkeit gesteigert. Darüber hinaus eine detailliertere Definition von Gesundheitssport festzulegen, gestaltet sich als schwierig. Denn je nach Beschwerden kann die Gestaltung der einzelnen Trainingseinheiten deutlich variieren. Generell gilt: Fitnessgeräte können, müssen jedoch nicht in das Training involviert sein. Primäres Ziel ist das Wiedererlangen und / oder langfristige Aufrechterhalten der Vitalität. In anderen Worten ausgedrückt: Gesundheitssport soll die Lebensqualität seiner Praktizierenden (deutlich) steigern, bestenfalls dauerhaft sichern, mittels Trainingseinheiten, welche das körperliche Wohlbefinden (re-)generieren. Obendrein bietet Gesundheitssport sowohl auf körperlicher als auch auf psychischer Ebene einen Ausgleich zum Alltag. Er hilft, Stress zu reduzieren; macht Freunde und stärkt zugleich das Sozialverhalten.
Wodurch zeichnet sich qualitativer Gesundheitssport aus? Die wichtigste Grundlage: eine fachlich kompetente Anleitung der Trainingseinheiten, welche auf die individuellen Beschwerden der Kund*innen ausgerichtet sind. Diese sollte umfassen:
››› Auswahl von Übungen und Bewegungen im Hinblick auf die Linderung der gesundheitlichen Beschwerden und Vermeidung von Verletzungen
In Ergänzung zu den Trainingszirkeln empfiehlt sich eine Beratung, welche Übungen und Sportarten Kund*innen in ihre Freizeitgestaltung einbinden können, um auch außerhalb der Trainingszeiten aktiv gegen die jeweiligen, gesundheitlichen Beschwerden vorzugehen.
Doch wer ist überhaupt als qualifiziertes Fachpersonal anzusehen? Hierunter zählen Sportwissenschaftler*innen, Sport- und Gymnastiklehrer*innen, Ergotherapeut*innen, Physiotherapeut*innen und Krankengymnast*innen ebenso wie Menschen mit langjähriger Berufserfahrung im Bereich Gesundheitssport.
Individuelle Kursangebote Darüber hinaus: natürlich können Trainingszirkel in einzelnen Sitzungen mit Kund*innen abgehalten werden. Für Anbieter*innen von Gesundheitssport rät sich jedoch ein spezifisches Kursangebot aufzustellen. Die einzelnen Kurse wiederum sollten sich inhaltlich entsprechend den Zielgruppen dividieren. Schließlich helfen einem Menschen mit Rückenschmerzen nicht dieselben Übungen und Bewegungen wie einem Menschen mit Kreislaufproblemen. Im Optimalfall pendelt die Anzahl an Kursteilnehmer*innen zwischen acht
››› Korrekte und effiziente Übungsausführung
››› Festlegung von Dauer und Intensität
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und zwölf Menschen, maximal fünfzehn. Denn nur in einem solch überschaubaren Rahmen können die notwendige Betreuung und Anleitung seitens einzelner Trainer*innen gewährleistet werden.
Wichtig: Feste Termine Zu guter Letzt noch eine der wichtigsten Komponenten: Regelmäßigkeit! Vereinbaren Sie mit ihren Kund*innen feste Termine zum Trainieren. Ob mittels eines Kursangebotes oder für Einzelsitzungen. Denn nur Wiederholung führt zum Erfolg. Einige wenige Trainingseinheiten werden kaum, wenn überhaupt, gesundheitliche Beschwerden zu lindern vermögen. Wer also seine Vitalität dauerhaft (re-)generieren möchte, der muss auch kontinuierlich in diese investieren. Außerdem: Besteht ein verbindlicher Termin, so fällt es Kund*innen schwerer, einem Motivationstief zu erliegen und den Sport aufzugeben. Vor allem dann, wenn er noch nicht (wieder) zur Alltagsroutine gehört. Um Kund*innen jene Umgewöhnungsphase zu erleichtern, empfiehlt es sich, die Trainingstermine mindestens über einen Zeitraum von drei Monaten festzustecken.
Der RehaVitalisPlus e.V. ist ein gemeinnütziger Rehasport-Verein zur Förderung von Gesundheitssport mit mehr als 15 Jahren an Erfahrung. Bundesweit gibt es eine Zusammenarbeit mit mehr als 670 Standorten. www.rehavitalisplus.de
››› TRAINING
TOKIO 2020
Teilnehmer setzen auf Technogym Bei den Olympischen Spielen in Tokio (23. Juli bis 8. August) war Technogym bereits zum achten Mal als offizieller Ausstatter dabei. Einige Teilnehmer setzten auch bereits in der Vorbereitung auf die Unterstützung der italienischen Fitnessmarke.
Mehr als 1.500 Sportgeräte für 15.000 Athletinnen und Athleten aus über 200 Ländern wurden in 25 Trainingszentren für die Vorbereitung bereitgestellt. Die Olympischen Trainingszentren wurden unter anderem mit Produkten der speziell für den Leistungssport konzipierten SKILL LINE ausgestattet. Ruder-Weltmeister Oliver Zeidler (25) hatte sich bereits in seiner Vorberei-
››› Oliver Zeidler beim Training mit Technogym Skillrow.
tung für SKILLROW entschieden, um seine anaerobe Leistung, aerobe Kapazität und neuromuskulären Fähigkeiten mit einer einzigen Lösung trainieren zu können. Eine gute Platzierung erreichte auch Conrad Scheibner (25) im EinerCanadier über 1000 Meter. Der Vize-Europameister hatte sich ebenfalls tatkräftig mit dem Equipment von Technogym vorbereitet.
››› Conrad Scheibner, Team Technogym
„Die Partnerschaft mit Technogym hebt mein Athletiktraining qualitativ noch einmal auf ein anderes Level. Die innovativen und durchdachten Geräte bieten mir die besten Möglichkeiten, mich abseits des Wassers auf meine Wettkämpfe vorzubereiten“, so Scheibner.
lympics-Rekord hat sich ebenfalls für das Athletiktraining mit Technogym entschieden. Die Partnerschaft mit Technogym ist für ihn „eine große Ehre“ und „ein wichtiger Schritt innerhalb meiner Vorbereitung auf die Paralympics in Tokio“.
Felix Streng, der deutsche Goldmedaillen-Gewinner bei den Paralympics 2016 in Rio de Janeiro mit Para-
››› Felix Streng
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Neues Trainingskonzept auf wissenschaftlicher Basis
Joon – Training fürs Leben Ein Training mit System, um Kraft, Flexibilität und Leichtigkeit zu gewinnen, das verspricht „Joon – Training fürs Leben“. Der präventive Charakter zur Gesunderhaltung steht bei diesem Training im Vordergrund, nicht der Körperkult wie in manch anderen Fitness-Studios.
Das Wesentliche an Joon ist, dass neben Beweglichkeit, Kraft und Ausdauer in einem Zirkel auch die Kognition und Motorik trainiert wird. Diese drei Aspekte bilden die Grundlage für ein 45-minütiges Training. Das Training wird individuell auf den Trainierenden abgestimmt und erfolgt im Biocircuit von Technogym, an den Geräten von Five und auf dem Skillcourt von Christian Hasler.
die Älteren an. Die Trainierenden haben nicht ihre Fitness, sondern ihre Gesundheit vor Augen. Daniel Ewald, KonzeptMitentwickler: „Ich muss diesen Lifestyle nicht leben, ich muss nicht in das Fitness-Universum eintauchen.“
Eine neue Form des Gesundheitstrainings Ein Unterscheidungsmerkmal ist zudem das Ambiente und die Zielgruppe. Hier werden nicht die jungen körperbetonten Menschen angesprochen, die bei entsprechenden Musikrhythmen ihre Muskelgruppen spielen lassen wollen. Nein, im Joon – Training fürs Leben herrscht ein ruhiges, dezentes Ambiente. Auch das Preissegment spricht eher
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Der Standort in Düsseldorf, der erste seiner Art, wurde am 6. Juni 2021 eröffnet. Weitere in Essen und Berlin folgen noch in diesem Jahr. Mit der Erfahrung dieser drei Studios könnte dann ein Franchise-Modell entstehen, so die Überlegung der beiden Gründer und Joon-Entwickler Daniel Ewald und Christian Dietrich.
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„Den Gesundheitsbereich realisieren noch nicht viele Fitness-Studios, ausgenommen Kieser-Training, die sich mit einem Gesundheitsthema positioniert und als erkennbare Marke etabliert haben. Aber was gibt es da noch?“ Diese Frage trieb Daniel Ewald vor fast vier Jahren um. Das Joon-Konzept kombiniert Kraft-Ausdauer-Training im Zirkel mit Beweglichkeit durch Dehnung und kognitiver Fitness und Motorik. „Das hatten wir bis dato so noch nicht gesehen, aber es birgt viel Potenzial“, sagt Sportwissenschaftler Ewald.
Wissenschaftlicher Hintergrund Von der wissenschaftlichen Seite her unterstützt Dr. Peter Wright das Konzept. Dr. Wright ist Leiter der Sportwissenschaft an der Oxford Brookes University in England. Er kennt Daniel Ewald seit vielen Jahren. Als sie sich 2017 auf einem Sportkongress in Essen wieder einmal trafen, erzählte Daniel Ewald dem Wissenschaftler bereits von seiner Idee des Gesundheitstrainings. Heute berät Dr. Wright die Gründer. So gibt es eine Evidenz für die Implementierung von koordinativen und kognitiven Komponenten neben dem Training von Beweglichkeit sowie Kraft und Ausdauer, vor allem für das Training im Alter. Training im Alter als präventive Maßnahme, nicht als Therapie betont Daniel Ewald. Mit dem Biocircuit bieten sie ein sicheres Training an, sodass die Einstiegshürde, vor allem für nicht Geübte, so gering wie möglich ausfällt. Die kurze Zeitspanne des Trainings sowie die automatische Einstellung der Trainingsparameter im Zirkel spielen dabei eine wesentliche Rolle. Die abschließende spielerische Komponente im Skillcourt bereite den Trainierenden sehr viel Spaß. Stichwort: Gamification.
Neue Stimuli durch Gamification und Kognition „Wissenschaftlich ist die Gamification sehr interessant“, bestätigt Dr. Wright. „Die Motivation spielt eine sehr große Rolle. So kann die Compliance hinsichtlich Bewegung erhalten bzw. sogar erhöht werden.“ Der Wissenschaftler aus Oxford betont jedoch noch einen weiteren Aspekt: „Man weiß, dass Kraft- und Muskel-Training ab 40 Jahren eine größere Rolle spielen sollten als andere Komponenten. Das ist aber nicht das Einzige. Man muss das Training auch mit dem Nervensystem verbinden, sodass Trainierende auf Stimuli im Alltag reagieren können. Das ist einerseits ein guter Ansatz für ältere Menschen, andererseits wissen wir schon lange, dass jegliche Bewegungsform ein kognitiver Stimulus ist und akut die Konzentrationsfähigkeit erhöhen kann.“ In der Wissenschaft ging man lange davon aus – bis Ende des 20. Jahrhunderts (!) – dass sich im Alter Nervenzellen nicht mehr neu bilden können. Heutzutage weiß man es besser und spricht von der adulten Neurogenese. Bewegung, ein Stimulus für die Bildung neuer Nervenzellen, allein reiche jedoch nicht aus, wie Dr. Wright erklärt:
››› Daniel Ewald (links) und Christian Dietrich
››› Dr. Peter Wright
„Es dauert ca. 6 Wochen bis sich die neuen Nervenzellen entwickelt haben, und dann – das ist das interessante – sterben sie wieder ab, wenn sie nicht in eine Funktionsmatrix übergeleitet werden, sie also eine Funktion übernehmen. Und dafür braucht man kognitive Stimuli.“ Die Stimulanz erfolgt über koordinative Aufgaben oder auch über soziale Kontakte. Sein Fazit: „Kognition und soziale Stimuli sind ebenso wichtig.“
Die Boutiqueform unterstützt das Wohlfühlambiente Und wie kommt das Training, das diesen Grundsätzen folgt, bei den Menschen an? Daniel Ewald berichtet von den Tagen nach der Eröffnung: „Die Five-Geräte rufen einen Aha-Effekt hervor, wenn der Körper geöffnet wird. Wir nutzen das als Warm-up. Im Zirkel erkennen die Trainierenden, dass sie in sehr kurzer Zeit viel erreichen können. Zumal die Menschen sich im Biocircuit gut betreut fühlen. Das Skillcourt-Training setzt Emotionen frei. Das berührt einen richtig. Hier wird mit Freude und Spaß trainiert und manche gestalten ihre eigene Challenge.“ Jeweils fünf bis sieben Minuten wird an den Geräten zur Dehnung und auf dem Court trainiert und 30 Minuten im Zirkel. Es ist ein niederschwelliges Angebot, das auch diejenigen anspricht, die zuvor nicht in ein Studio gingen.
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Zumal der Boutique-Ansatz eine andere Klientel anspricht als die „klassischen“ Fitness-Studio-Mitglieder. Der Platz ist mit 200 bis 300 Quadratmetern überschaubar und kann in einem anderen Ambiente gestaltet werden als Tausende Quadratmeter. Das Wohlfühlgefühl durch Design und Architektur spielt bei Joon – Training fürs Leben eine große Rolle. Das Ziel ist es, eine sympathische Marke aufzubauen bei höchster Professionalität. Das gesundheitsorientierte Training mit einem Zirkel in Boutiqueform sei im Kommen, so der wissenschaftliche Berater, aber das mit Beweglichkeit und Kognition zu verbinden, sei nochmals eine ganz neue Richtung. Für ihn zeichnet sich die folgende Entwicklung ab: Um im Alter fit zu sein und zu bleiben, muss dem aeroben Training ein Krafttraining an die Seite gestellt werden. Denn die Relevanz der Kraftintervention zeige sich an der Korrelation von Handgreifkraft und Mortalität sowie Gehgeschwindigkeit und Mortalität. Sein Fazit: „Und das hängt mit der Muskelkraft zusammen. In diesem Konzept erweist sich das Zirkeltraining am günstigsten. Und wenn man die kognitiven und koordinativen Aspekte und die Motivation hinzunimmt, dann hat man ein holistisches, ganzheitliches Konzept. Das ist der richtige Ansatz.“
Das neue Altern Diesen Ansatz fassen Daniel Ewald und Christian Dietrich in einem Grundsatz zusammen: „Wir glauben an das neue Altern.“ Auf der zuvor ausgeführten wissenschaftlichen
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Basis wollen sie mit Joon – Training fürs Leben eine Lösung anbieten, die es ihrer Meinung nach in den vielen großen Fitness-Centern in dieser Art und Weise nicht gibt. Das neue Altern präsentieren sie mit neuen Inhalten. Daniel Ewald: „Mit dem neuen Altern wollen wir auch die Außenwahrnehmung verändern. Wir kehren das ganz bewusst nach außen. Wir füllen es mit Freude, mit Atmosphäre, mit Ambiente und setzen es in Szene. In ein paar Jahren, davon bin ich überzeugt, werden wir noch andere Konzepte wie Joon erleben. Einrichtungen, die Lösungen für ein Gesundheitstraining liefern.“ Der Wissenschaftler und die Joon-Gründer sind sich einig. Im Fokus stehen der Erhalt von Gesundheit, ein gesunder Lebensstil, ein ganzheitliches Konzept mit einem Training in einer angenehmen Atmosphäre, das lang anhaltend motiviert. Es geht nicht um einen Leistungsgedanken mit Maßstäben wie höher, schneller, weiter – sondern um Gesundheit und Wohlfühlen. „Wir bieten niederschwellig sicheres Training an – das ist unser Hauptanliegen – in einem Ambiente, das nicht den Körperkult und dem Lifestyle unterworfen ist“, so Daniel Ewald. Der demografische Faktor spielt dem Konzept in die Karten. Daniel Ewald: „Es ist eine Lösung für eine alternde Bevölkerung. Aber wir sind gespannt, inwieweit wir auch die Jüngeren erreichen.“ Das wird die Zukunft zeigen. Reinhild Karasek
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››› ADVERTORIAL
Das nächste Level des Fitnesstrainers Das Interesse an Online-Training wächst. Viele Trainierende nutzen im vollgepackten Alltag lieber einen kurzen Zeitslot zwischendurch und spulen zu Hause ein kleines Workout ab, statt ins Studio zu fahren. Das war schon vor Corona so. Doch die Pandemie hat durch die geschlossenen Gyms das Bedürfnis nach Online-Coaching im Zeitraffer wachsen lassen. Genauso schnell sind die Trainingsangebote gewachsen. Aber nur Trainer mit der richtigen Weiterbildung werden davon profitieren. Das IST bietet ab sofort für Trainer eine Online-Fitnesscoach-A-Lizenz an. Inzwischen gibt es unzählige Online-Trainingsangebote. Manche sind gut, vielen merkt man jedoch an, dass eine vernünftige Ausbildung der Trainer fehlt. Denn die ist essenziell, um als Online-Coach erfolgreich zu sein.
Was ist überhaupt Online-Coaching und wie unterscheidet es sich von normalem Training? Wie baue ich mir mein Business und meine Kundschaft auf? Welche Marketing- und Verkaufsstrategien sind für mich wichtig?
„Wir haben jetzt eine vollständige, genau auf die Bedürfnisse von Online-Trainern abgestimmte Weiterbildung konzipiert. Wer sich am IST zum Online-Fitnesscoach weiterbildet, kann eigenständig sein Trainergeschäft um den Onlinebereich erweitern, oder sogar ein losgelöstes Online-Business starten“, erklärt Christine Schacht, Bildungsexpertin am IST.
Neben diesen grundlegenden und vorbereitenden Maßnahmen – die viele Trainer, die lediglich einen Wochenendkurs oder ähnliches besucht haben, gerne vergessen – stehen dann natürlich die praktischen Themen auf dem Plan. Wie erstelle ich eine vernünftige Online-Anamnese? Was will ich mit meinem Trainierenden erreichen? Und vor allem: Wie erreiche ich ihn?
Nächster Start im Januar
„Hier sind zum Beispiel Punkte wie die Ansprache, die Kameraposition, das Equipment wichtig. Aber auch das Thema Psychologie. Denn gerade online ist es wichtig, die Kunden zu motivieren und bei der (Hantel-)Stange zu halten“, weiß Schacht.
Die zwei Monate dauernde Weiterbildung ist 2021 zum ersten Mal im IST-Angebot. Sportlehrer, Trainer, Sportwissenschaftler und Fitnessanbieter mit vergleichbarer Ausbildung lernen in einem Studienheft, einer zweitägigen Präsenzphase und drei Online-Vorlesungen alles, was sie für eine erfolgreiche Arbeit als Online-Fitnesscoach brauchen.
Alle Informationen zur neuen IST-Weiterbildung „Online-Fitnesscoach“ gibt es auf www.ist.de/fitness.
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NEWS DIGITALISIERUNG
I Smartphone als Unterschriftenpad – I Aidoo Software ermöglicht mySign 24/7 Check-in mySign ist ein neues Zusatzmodul der Software von NOVENTI myYOLO, mit der Rehasport und Funktionstraining digitalisiert und automatisiert werden.
Die Web-App bietet eine digitale und flexible Unterschriften-Lösung. Die Kursleiter nutzen die App auf jedem Mobilgerät, ganz nach Wunsch auch auf dem eigenen Smartphone. So sind alle relevanten Daten immer dabei. Die Unterschriften können dabei auch ohne Internetzugang eingeholt werden und werden im Anschluss synchronisiert. Der Schutz sensibler Teilnehmerdaten ist TÜV geprüft und zertifiziert.
Der Aidoo 24/7 Check-in ermöglicht ein Check-in mit doppelter Authentifizierung und gewährleistet damit den sicheren und abgesicherten Zutritt ins Studio außerhalb der betreuten Öffnungszeiten. Ebenfalls neu ist die Funktion „Zusatzleistungen online“. Diese ermöglicht dem Studiobetreiber noch bessere Dienstleistungen, Mitgliederbetreuung und besseren Service auf einem noch höheren Kommunikationsniveau anzubieten. Für die Mitglieder bedeutet das also jederzeit und von überall: Verträge und Abos so unkompliziert und flexibel wie nie abschließen zu können. Es ist möglich Getränkeoder Sauna-Abos hinzu- oder abzubuchen und Artikel zu kaufen, aber auch nach wie vor Stammdaten zu ändern oder für Empfehlungen belohnt zu werden. www.aidoo.de
www.myYOLO.de
I Die neue Mywellness Plattform 6.0
I POWER PLATE CLOUD Die Power-Plate-Forschung beschäftigt sich seit Jahren mit der Entwicklung gelenkschonender und medizinzertifizierter Geräte, die sowohl im Bereich Fitness zum Einsatz kommen, aber auch vom Physiotherapieverband empfohlen werden. In den letzten Jahren hat Power Plate einen enormen Entwicklungsprozess hingelegt und die Produktentwicklung geht nun sogar mit einer cloudbasierten Lösung durch die Power Plate Station und der APP den nächsten Schritt der Digitalisierung.
Neue digitale Geschäftsmodelle bilden das Fundament der Zukunft. Mywellness 6.0 ist die Open CRM Software Plattform, die es ermöglicht, Nutzererfahrung zu verbessern und so Steigerungen in Bezug auf Kundengewinnung, Mitgliederbindung und Zusatzeinkünfte zu erreichen. Mit Mywellness können Betreiber die Trainingserfahrung der Mitglieder personalisieren und eigene Programme und Kurse anbieten, die sowohl direkt im Studio als auch on demand genutzt werden können. Mit der neuen Mywellness App 6.0 können Betreiber die Mitgliederdaten im Studio verwalten als auch zusätzliche Home-Services für Pay-per-Use und Abo-Kunden anbieten, um somit zusätzlich von einem hybriden Geschäftsmodell zu profitieren. www.technogym.com
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TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG
Über 1.300 Übungsvideos und 100 Fitness- & HealthcareProgramme ermöglichen ein nahezu kontaktloses Training und erfüllen damit die besonderen Anforderungen dieser Zeit. www.powerplate.de
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NEWS DIGITALISIERUNG
I Infoservice zur Telematikinfrastruktur
I NOVENTI startet mit DiGAAbrechnung für Deutschland
Die Telematikinfrastruktur ist der Grundstein für ein digitales Gesundheitswesen. Gehen Sie jetzt den ersten Schritt in die digitale Zukunft und werden Sie Abonnent des Infoservices von opta data. Dort werden Sie ab sofort regelmäßig über alle Neuerungen zu Ihrem künftigen Zugang informiert und damit auf dem Weg in die Telematikinfrastruktur begleitet.
Die Abrechnungslösung für digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) führt NOVENTI HealthCare ein. Um ins DiGA-Verzeichnis aufgenommen zu werden, ist seitens der DiGA-Anbieter der Nachweis über die technisch einwandfreie Abrechnungsabwicklung zu erbringen.
Als Physiotherapeuten können Sie sich nach gesetzlichen Vorgaben seit 1. Juli 2021 anschließen lassen. www.optadata.de/telematikinfrastruktur/start
I Neue Schnittstelle von mobee® 360 Die Austauschbarkeit von Daten ist einer der wichtigsten und zukunftsträchtigsten Faktoren, wenn es um das Thema Digitalisierung geht. mobee® 360 arbeitet mit der Plattform für digitale Diagnostik bereits seit vielen Jahren an einer offenen Softwarelösung.
Die Leistung der NOVENTI DiGA-Abrechnung beginnt bei der Validierung der Freischaltcodes und reicht von der Code-Überprüfungen, Übermittlung und Code-Verifizierung beim Kostenträger bis zum Ende des gesamten Abrechnungsprozesses durch die Rechnungsstellung im neuen X-Rechnungs-Format und das Forderungsmanagement gegenüber den unterschiedlichen Kostenträgern. https://diga.noventi.healthcare/
I BetterPhysio goes DiGA Digitale Gesundheitsanwendungen entwickelt BetterPhysio mit dem Ziel, den Patienten aktiv in den Behandlungsprozess zu integrieren. Nola zum Beispiel erkennt die häufigsten orthopädischen Beschwerden und bietet Patienten gezielte Therapiemaßnahmen, die im Alltag einfach eigenständig umzusetzen sind.
Das Modul „mobee® scale“, in dem unter anderem BIAWaagen anbindbar sind, beendet isolierte Einzellösungen im Bereich der Körperanalyse. Ab September gibt es neben TANITA auch eine Schnittstelle zu InBody, die einen Austausch von Ergebnissen zu Muskelmasse, Körperwasser & Co. ermöglicht. Die bekannten InBody Daten werden in mobee® scale grafisch aufbereitet und anschaulich dargestellt.
Um die technischen Anforderungen im Rahmen des digitalen Versorgungsgesetztes möglichst schnell zu meistern und das Thema Digital Health nach vorne zu bringen, sind BetterPhysio und die RealCore Group, als Experten aus dem technologischen Bereich, eine Partnerschaft eingegangen. Gemeinsam ist das Ziel App-Entwicklung, aktuellste Cloud-Technologie und die Expertise aus dem Gesundheitsbereich zu verbinden und so optimale Lösungen für Patienten zu entwerfen.
www.mobee.de
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TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG
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››› DIGITALISIERUNG
Wie Medizinisches Training von Digitalisierung profitiert In Praxen und Studios spielt die Digitalisierung eine immer größere Rolle. Die Umstellung fällt jedoch nicht immer leicht. Daniela Neu nähert sich dem Thema an, indem sie die verschiedenen Stationen oder Wege eines Trainierenden in ihrer Einrichtung betrachtet. Der Artikel soll neben einer Entscheidungshilfe auch eine Anleitung zur Umsetzung und der Schaffung von Akzeptanz bei Mitarbeitern und Trainierenden im Bereich der medizinischen Fitness sein. Die Reise des späteren Kunden oder Patienten beginnt als Interessent. Unser späterer Kunde hat ein Bedürfnis, ein Rezept oder Ähnliches und sucht nach einem geeigneten Anbieter. Hier kommt Digitalisierung im Sinne einer nutzerfreundlichen Gestaltung der sozialen Netzwerke, der Website und eventuell auch einer eigenen App ins Spiel. Je weiter gestreut die Möglichkeiten sind, desto einfacher und eher wird der „Kunde“ auf uns aufmerksam. Die Pflege der Online-Kanäle ist zeit- und kostenintensiv. Die Mühe lohnt sich aber, denn oftmals ist der digitale Eindruck der Erste und somit Entscheidende. Da die Gewinnung von Neukunden mit spürbaren Kosten verbunden ist, sollte die Bindung von Bestandskunden Priorität haben.
Der erste Eindruck Beim ersten persönlichen Besuch des Neukunden kommt es vor allem auf soziale Skills an, damit dieser sich will-
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TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG
kommen und wohl fühlt. Software und Digitalisierung sind an den Stellen schwach, wo es um Gefühle, zwischenmenschlichen Austausch und Empathie geht. Software kann diese Prozesse aber sehr wohl unterstützen. Wird die Anamnese digital erfasst, zum Beispiel via Tablet, werden alle Daten zentral angelegt und stehen somit allen Bereichen der Einrichtung (Rezeption, physikalische Therapie, oder MTT) zur Verfügung. Programme zur digitalen Erfassung der Anamnese bieten Antwortmöglichkeiten an oder merken sich diese und beschleunigen damit die IST-Analyse. Die Anamnese kann auch nur online, also vor dem Erstkontakt, erledigt werden. Dieser eher unpersönliche Weg spart Zeit. Meine Empfehlung ist, diese Möglichkeit als Option anzubieten.
››› DIGITALISIERUNG
Der Trainingsplan
Trainingsdokumentation
Die beiden nächsten Schritte sind die Erstellung eines Trainingsplans und die Einweisung. Da die Zeit meistens begrenzt ist, sollten Lösungen mit Block und Bleistift der Vergangenheit angehören.
Die Daten der einzelnen Trainingseinheiten werden auch gespeichert und stehen Trainern und Therapeuten zur Verfügung. Diese können dann für die Trainingsauswertung und die Anpassung des Trainingsplans genutzt werden. Für die Kunden, die hier viel Zeit und Mühen investieren, ist die Verlaufs- oder Erfolgsdokumentation wichtig. So bleiben Motivation und damit die Bindung an ihre Einrichtung erhalten.
Moderne Trainingssysteme verfügen über einen gigantischen Übungskatalog und bieten die Möglichkeit, Trainingsplanvorlagen inklusive Parametervorlagen zu gestalten. Nach der Festlegung der Standards können leicht individualisierte Pläne erstellt und dem Kunden direkt via App auf dem Smartphone oder Tablet zur Verfügung gestellt werden. Neben der Zeitersparnis ist die zentrale und transparente Verfügbarkeit der Daten einer der größten Vorteile der Digitalisierung. Jeder Trainer/Therapeut kann sich jederzeit über die Anamnese, den Trainingsplan und auch den bisherigen Trainings- oder Therapieverlauf informieren. Digitale Trainingsgeräte zeigen den Trainierenden an kleinen Bildschirmen alle wichtigen Informationen zum Training an: Hinweise zur Durchführung, Anzahl der Wiederholungen, Gewicht oder gar Bewegungsreichtweite- und geschwindigkeit. Auch „ältere“ Geräte können durch den Anschluss von digitalen Hilfsmitteln wie zum Beispiel Mini-PCs aufgerüstet werden. So oder so wird das Trainingsgerät durch digitale Unterstützung quasi zum Personaltrainer. Durch das Biofeedback, dem Vergleich zwischen „Soll“ und „Ist“ auf dem Bildschirm, kann das Training optimiert werden. Die Visualisierung ist meist spielerisch und ist vom Patienten/Trainierenden gut und schnell zu erfassen und umzusetzen.
Für Ärzte und Kostenträger sind die Informationen über den Leistungsstand eines Trainierenden ebenfalls von Bedeutung. Über Schnittstellen können die wesentlichen Trainingsinformationen und die Erfolgsdokumentation einfach und schnell auf Knopfdruck in den Arztbericht integriert werden. Während Software die wiederkehrenden, oftmals lästigen und zeitraubenden Dinge erledigt, kann sich der Trainer/Therapeut voll und ganz auf den Patienten/Kunden konzentrieren: die Haltungs- und Übungskorrektur, das persönliche Gespräch und somit eine Beziehung aufbauen und dadurch entscheidend zur Kundenbindung beitragen. Idealerweise ist der Therapeut/ Therapeut stetiger Ansprechpartner auf der Trainingsfläche und erhält alle wichtigen Informationen über eine Trainingssoftware.
Fazit Die genannten Beispiele während der Reise eines Kunden durch ihre Einrichtung zeigen, dass digitale Elemente wie Software an den richtigen Stellen sinnvoll und wirtschaftlich lohnend sind. Durch Digitalisierung sollte unser Arbeitsalltag einfacher und effektiver gestaltet werden, statt Arbeitsplätze zu vernichten. Daniela Neu
Autorin
Daniela Neu gehört seit 2007 zum Vorstand der aktivKONZEPTE AG. Das Unternehmen entwickelt seit 20 Jahren Software für Trainingssteuerung.
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Algorithmen für die Gesundheit
Digitale Gesundheitsanwendung für den Bewegungsapparat Gesundheits-Apps treten als DiGAs aus ihrem Schattendasein. Was unterscheidet sie von herkömmlichen App-Angeboten, die es in der Physiotherapie und in der Fitness bereits gibt? Ein Gespräch mit Dr. med. Markus Klingenberg, der entscheidend an der Entwicklung von Vivira mitgearbeitet hat.
Verschiedene Apps, die vom BfArM, Bundesministerium für Arzneimittel und Medizinprodukte, überprüft wurden, können nun auch von Ärzten verschrieben werden. Parallel sind viele Apps im App Store und via Google Play erhältlich. Vivira ist eine der 19 DiGAs, die in das Verzeichnis des BfArM aufgenommen worden sind und gleichzeitig als App frei zugänglich. So kann das Unternehmen Vivira Health Lab bereits Anfang 2021 auf die Erfahrung von mehr als 60.000 Nutzer zurückgreifen. Die App bietet eigenständige Übungen zur Bewegungstherapie nach funktionellem Trainingsprinzip bei Rücken- und Gelenkschmerzen an. Ziel ist es, die therapeutische Versorgung bei unspezifischen Rücken-, Knie- und Hüftschmerzen zu verbessern. Mitentwickelt hat diese App Dr. med. Markus Klingenberg, leitender Arzt der Beta Klinik in Bonn. Als Leiter des Vivira Medical Boards und Buchautor greift der 43-Jährige auf seine jahrelange Erfahrung in der Orthopädie, Sportmedizin und Manuellen Medizin sowie auf mehr als 20 Jahre praktische Erfahrung als Personal Trainer zurück. Regelmäßig bildet er Trainer und Therapeuten in der Rehabilitation von Sportverletzungen aus.
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TT-DIGI: Herr Dr. Klingenberg, welcher Kerngedanke steht hinter der DiGA zur Bewegungstherapie? Markus Klingenberg: Als Erstes soll eine Versorgungslücke verbessert werden. Mit einer DiGA ist es möglich, eine hochwertige, leitliniengerechte Therapie flächendeckend anzubieten. Der Patient kann orts- und zeitunabhängig ein Übungsprogramm auf höchstem Niveau absolvieren. Ein weiterer Vorteil ist, dass diese Therapie das Budget des verordnenden Arztes nicht belastet. TT-DIGI: Wie ist die freizugängliche App im Vergleich zur DiGA aufgebaut. Gibt es Unterschiede? Markus Klingenberg: Bei der privaten Nutzung der App wird vor den Übungen ein Screening durchgeführt. Bei der Nutzung über die Verschreibung ist dieses von mir entwickelte Screening noch nicht beinhaltet, weil der Arzt nach einer entsprechenden Diagnose das Programm verschreibt und damit die Therapie vorgibt. TT-DIGI: Können Sie beschreiben, wie das Screening auf der App funktioniert?
››› DIGITALISIERUNG
Markus Klingenberg: Das Screening identifiziert funktionelle Defizite. Ein solches liegt vor, wenn grundlegende Bewegungen nicht oder nur mit einer Kompensation durchgeführt werden kann. Zudem fragt das Screening Schmerz bei Bewegung ab. Ein therapeutisches Training sollte schmerzfrei ablaufen. Es sind also zwei Fragen wichtig: „Ist die Ausführung möglich?“ und „Tut es weh?“. Aus den Antworten auf diese beiden Fragen ergeben sich vier Möglichkeiten. Geht + tut nicht weh = normal, geht + tut weh = Schmerz. Dann sollte nicht trainiert werden, denn Schmerz verändert unser Bewegungsmuster. Geht nicht + tut weh = noch schlechter. Das sollte erst recht nicht trainiert werden. Und jetzt kommt der Punkt, an dem wir mit einem Training – auch aus der Ferne – ansetzen können: Geht nicht + tut nicht weh. Hier bin ich in einem Bereich, in dem ich effektiv trainingstherapeutisch arbeiten kann. Kurz: Ich muss Bewegungsprobleme in der Bewegung untersuchen. TT-DIGI: Welches Alleinstellungsmerkmal hat die App? Markus Klingenberg: Ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal ist die regelmäßige Abfrage eines Feedbacks. Nach jeder Übung werden dem User zwei Fragen gestellt. a) Hat etwas wehgetan? b) Wie war die Intensität der Übung? Es macht keinen Sinn, einen Patienten mit Schmerzen trainieren zu lassen. Ebenso wenig sollte eine Übung zu leicht oder zu schwer sein. TT-DIGI: Welchen Sinn hat die Abfrage der Intensität? Markus Klingenberg: Die richtige Intensität einer Belastung entscheidet über den Erfolg des Trainingsprogramms. Deshalb gibt es zu jeder Übung mehrere Progressionen und Regressionen. Basierend auf diesem Feedback entscheidet der Algorithmus nach jedem Training über eine Anpassung des Trainingsprogramms. Gleichzeitig gebe ich dem User die Möglichkeit, Übungen, die er nicht mag, aus dem Programm herauszunehmen. Schmerzfreie Übungen in der richtigen Intensität, die der User gerne ausführt, sind die Grundlage für ein langfristiges und nachhaltiges Training und damit für eine Schmerzlinderung. TT-DIGI: Wie unterscheiden sich die DiGAs von vielen anderen Gesundheits-Apps? Markus Klingenberg: In erster Linie richten sich Fitnessund Gesundheits-
››› Dr. med. Markus Klingenberg Apps an Gesunde. DiGAs werden speziell für gesundheitliche Probleme entwickelt, bedingen einen wissenschaftlichen Wirksamkeitsnachweis und werden ärztlich verordnet. TT-DIGI: Und welchen Vorteil bringt die DiGA dem Arzt? Markus Klingenberg: Für den verschreibenden Arzt schafft die App Transparenz: Er erhält einen detaillierten Anwendungsbericht. Er erkennt auf einen Blick den Umfang der App-Nutzung und die erzielten Erfolge. TT-DIGI: Sie wurden schon oft gefragt, ob die DiGA eine Physiotherapie ersetzen kann ... Markus Klingenberg: Ja, das wurde ich schon oft gefragt. Physiotherapie ist mehr als Training. Das Training ist nur ein kleines Stück aus dem gesamten Kuchen therapeutischer Maßnahmen. TT-DIGI: Wie kann eine App den Patienten zur Nutzung motivieren? Markus Klingenberg: Entscheidend für die Motivation ist ein Rückgang der Beschwerden und ein spielerischer Charakter der Anwendung. Diese Gamification ist ganz ausschlaggebend, um das Bewegungsverhalten eines Patienten langfristig zu verbessern. Es geht in der Bewegungstherapie ganz häufig um Motivation! TT-DIGI: Was fasziniert Sie an der digitalen Entwicklung? Markus Klingenberg: Die Stärken der Algorithmen. Wir konnten, bevor wir die Zulassung beantragt haben, auf knapp 50.000 Nutzerdaten zurückgreifen und diese auswerten. Die Nutzerdaten zeigen, ob man ein Gewinnerprogramm entwickelt hat oder nicht. Der Markt entscheidet. Wenn ich es schaffe, ein Programm zu entwickeln, mit dem der Patient einen schnellstmöglichen Nutzen verspürt, dann wird der Markt das auch entsprechend belohnen. Vielen Dank für das Gespräch. Das Interview führte Reinhild Karasek.
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Volle Kraft voraus: Fitnesseinrichtungen kehren mit digitaler Power zurück Nach dem monatelangen Lockdown freuen sich Menschen rund um den Globus, endlich wieder in die Trainingseinrichtungen zurückkehren zu können. Nicht nur der Enthusiasmus ist groß – auch die digitale Kompetenz der Nutzerinnen und Nutzer ist im Zuge der Corona-Einschränkungen enorm gestiegen. Digitale Fitnessangebote haben sich als großartige Chance für Fitnesseinrichtungen herauskristallisiert – sowohl während als auch nach der Pandemie. Während des Lockdowns mussten sich Sportbegeisterte auf ein Workout in den eigenen vier Wänden beschränken. Digitale Trainingsangebote waren für viele eine willkommene Möglichkeit, auch zuhause ein gewisses „Gym Feeling“ aufzubauen und den Kontakt zur Trainingseinrichtung nicht ganz zu verlieren. All jene, die während der Pandemie auf digitale Angebote zurückgegriffen haben, freuen sich nun umso mehr, bald wieder die vollumfängliche Trainingserfahrung mit Unterstützung von Trainingsexperten genießen zu können, wie es nur in professionellen Fitnesseinrichtungen möglich ist. Diejenigen, die während des Lockdowns gar nicht mehr trainiert haben, sind nun eher dazu bereit, von zuhause aus ihre Trainingseinheiten zu absolvieren. Hybrides Geschäftsmodell für Trainingseinrichtungen Als zukunftsfähiges Geschäftsmodell sollten Betreiber von Fitnesseinrichtungen daher auf zwei Komponenten setzen: digitale Trainingsangebote für zu
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Hause und professionelle Trainingserfahrungen direkt in der Einrichtung. So, wie wir manchmal im Restaurant essen und uns ein anderes Mal das Essen nach Hause liefern lassen, wird in Zukunft das Training zu Hause genau so normal werden wie der Besuch in der Einrichtung vor Ort. Dieses neue Szenario gibt Betreibern die Möglichkeit, den digitalen Wandel effektiv für sich zu nutzen und enorm davon zu profitieren. Die neue Mywellness Plattform 6.0 von Technogym Technogym entwickelt seit über 20 Jahren ein digitales Ökosystem aus innovativer Software, vielfältigen Inhalten, smartem Equipment und umfassenden Services. In der jetzigen Situation ist Technogym daher perfekt in der Lage, Fitnessanbieter optimal zu unterstützen und Nutzerinnen und Nutzer diesbezüglich zu beraten. Mywellness 6.0 ist eine Open CRM Software Plattform, die es Betreibern ermöglicht, ihre Nutzererfahrung zu verbessern und so enorme Steigerungen in Bezug auf Kundengewinnung, Mitgliederbindung und Zusatzeinkünfte zu erreichen. Mit Mywellness können Betreiber die Trainingserfahrung sämtlicher Mitglieder individuell personalisieren und selbst erstellte Trainingsprogramme und Kurse anbieten, die sowohl direkt im Studio als auch zu Hause on Demand genutzt werden können. Mit der neuen Mywellness App können sowohl die Mitgliederdaten im Studio verwaltet als auch zusätzliche Home-Services für Pay-per-Use und Abo-Kunden (z.B. Personal Training Sessions, Kurse und Routines für das Home Training) angeboten werden und so zusätzlich von einem hybriden Geschäftsmodell profitiert werden.
››› DIGITALISIERUNG
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Digitalisieren mit Herz und Verstand
Digitalisierung ist immer dann sinnvoll, wenn sie eine Funktion erfüllt, die dem Menschen dienlich ist. Man digitalisiert nicht des Digitalisierens wegen. Aber genau das ist heutzutage oft das Problem, findet Dominik Weirich. Herz und Verstand sind für ihn die Lösung. Welchem Menschen muss die Digitalisierung in einer Gesundheitsanlage denn dienlich sein? Ganz einfach: dem Unternehmer, dem Mitarbeiter und dem Mitglied. Aber ist es wirklich so einfach? Nein, denn genau hier beginnen die Herausforderungen.
Aufgabe einer Gesundheitsanlage Bevor eine Gesundheitsanlage erfolgreich sein kann, muss am Anfang die Frage stehen: Was produziert eine Gesundheitsanlage eigentlich? Ziemlich einfach: Gesundheit. Das bedeutet, dass jeder Kunde, bei dem es
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gelingt Gesundheit wiederherzustellen oder zu erhalten, ein Kunde ist, der das Unternehmenswachstum stärkt. Im Gegensatz dazu ist jeder Kunde, bei dem das nicht gelingt, ein Kunde, der das Unternehmenswachstum schwächt. Und als Dienstleister gilt hier eben leider der alte Spruch: Der Kunde ist König! Allerdings bleibt die Frage über was er hier König ist, denn den Gesundheitszustand muss er ja über seine Mitarbeit positiv beeinflussen. Aber seit wann arbeitet ein König mit? Und wozu führt das?
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Der prüfende Kunde als Herausforderung Ja, genau: Kunden, die Dr. Google bemüht haben, irgendwelche Youtube-Influencer Halbwahrheiten kennen und ihnen als Experten das Leben schwer machen. Denn zweifelt ein Kunde erstmal ihre Kompetenz an – und sei es auch nur im Geringsten – so wird der Kundenerfolg wahrscheinlich ausbleiben. Und wie oben dargestellt schadet dies dem Unternehmenswachstum. Das ist so, weil es sich um eine körperbezogene aktive Dienstleistung
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››› DIGITALISIERUNG
handelt. Da man selbst aktiv werden muss, um den körperlichen Erfolg herzustellen, prüft der heutige Kunde immer wieder sehr genau, ob sich die Mühe tatsächlich lohnt. Und wie Sie wissen, findet er zuhauf Lösungen, die scheinbar einfacher und weniger anstrengend sind.
Warum es der Frisör einfacher hat Anders sieht es bei körperbezogenen passiven Dienstleistungen aus, beispielsweise dem Frisör. Raten Sie mal, wie oft dieser einen Kunden vor sich sitzen hat, der nachfragt, ob die Schere einen Winkel von 45° hat, damit die Spitzen nicht so schnell Spills ansetzen. Genau: Keinen. Denn im Endeffekt muss der Kunde für ein besseres Aussehen nichts weiter tun als stillsitzen. Sofern der Frisör nicht grundlegend die Frisur verhunzt, ist der Kunde zufrieden und kommt – weil die Haare eben wachsen – wieder. Ganz so einfach ist es dann bei körperbezogenen aktiven Dienstleistungen wie bei Ihnen als Gesundheitsdienstleister dann leider nicht. Seien Sie also wachsam, wenn jemand versucht, ihr Geschäftsmodell mit Netflix und Co. zu vergleichen und im nächsten Satz die eierlegende Wollmilchsau verspricht.
Unternehmerwunsch: Weniger Arbeit, mehr Gewinn! Nachdem wir nun wissen, was ihre Anlage produzieren sollte, kann man nun auch die Digitalisierungsprozesse genauer beleuchten. Digitalisierung verspricht weniger Arbeit, dadurch weniger Kosten und dadurch mehr Gewinn. Wenn da nur die Kunden nicht wären. Als Beispiel: ein Kunde mit Schmerzen, der alles besser weiß. Hier helfen mittlerweile Beratungsassisten-
ten in virtueller Realität. Kennen sie den Spruch ‚Es steht auf einem Plakat, also stimmt es‘? Das trifft auf den durchschnittlichen Menschen zu. Virtuelle Assistenten unterstützen an der Stelle dadurch, dass sie durch ihre Klarheit, Kompetenz und Faszination bereits in der Lage sind die meisten Menschen zu überzeugen. Überzeugte Menschen sind Menschen, die mitarbeiten. Mitarbeitende Menschen sind Menschen, die ihre Ziele erreichen. Und genau diese Menschen sorgen für ihr Unternehmenswachstum. Direkt durch Weiterempfehlungen und indirekt durch ein sich durchsetzendes positives Image. Und eben an dieser Stelle setzt Digitalisierung mit Herz und Verstand an: bei allen beteiligten Menschen.
Mitarbeiterwunsch: Weniger Arbeit, mehr Wertschätzung Der Mensch ist nach Vorstellung der Ökonomen ein homo oeconomicus. Also ein Nutzen-Maximierer. Er will besonders wenig leisten und dafür besonders viel bekommen. So sieht es auch bei den Mitarbeitern einer Gesundheitsanlage aus. An jeder Stelle, an der Arbeit durch Digitalisierung erleichtert wird und zeitgleich die Anerkennung des Mitarbeiters gesteigert wird, ist sie positiv. Beispiel eines Abnehmexperten: Zur Visualisierung des Abnehmerfolgs von Kunden werden „gerne“ Umfangsdaten erfasst. In Vor- und Nachmessungen werden mit einem
Maßband Umfangsdaten erhoben. Wie schwer es ist jeweils den richtigen Punkt in der Nachmessung zu finden, damit das Maßband nur ja keine höheren Werte anzeigt, weiß wohl jeder Trainer. Geht man nun allerdings hin und nutzt 3D-Körpervermessungssysteme, nimmt man aus dem Prozess viele negative Aspekte heraus. Bei der ersten Messung gibt es keinen Körperkontakt, der dem ein oder anderen übergewichtigen Kunden unangenehm ist. Bei der Nachmessung gibt es keine Probleme die richtige Stelle zu finden und ein Scan funktioniert wesentlich schneller. Kurzum: Der Kunde wird mit hoher Wahrscheinlichkeit zufriedener, motivierter und somit auch schneller sein Ziel erreichen. Auch hier dient Digitalisierung einer effizienten Zielerreichung. Sie dient also dem homo oeconomicus im Mitarbeiter: Weniger Arbeit, mehr Nutzen!
Akzeptanz als Schlüssel erfolgreicher Digitalisierung In Zeiten der Digitalisierung muss die Führung des Unternehmens mehr als gewöhnlich kommunizieren. Sie muss nämlich – im Idealfall gemeinsam mit Kunden und Mitarbeitern – die Sinnhaftigkeit der Maßnahmen erarbeiten und besser noch: erlebbar machen! Und deswegen braucht es, wenn Digitalisierung im Bereich körperbezogener aktiver Dienstleistung gelingen soll, Herz und Verstand.
Autor
Der Sportwissenschaftler und Buchautor Dominik Weirich ist Geschäftsführer der FACEFORCE GmbH. Das Unternehmen liefert Full-Service-Konzepte rund um das Online-Marketing der Fitnessbranche. www.face-force.de
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››› DIGITALISIERUNG
Best Practice: Teilnehmerunterschriften digital
Smartphone als Unterschriftenpad Studios, Rehasport-Zentren und Vereine mit ehrenamtlichen Mitarbeitern müssen für die Abrechnung ihres Kursangebots mit gesetzlichen Kostenträgern die vollständige Teilnehmerdokumentation inklusive Originalunterschriften vorweisen. Der BVS Bayern hat sich für eine digitale Lösung entschieden.
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weise outdoor oder aber komplett offline sind? Hier gab es bisher keine praktikable Lösung, sodass weiter auf Papier dokumentiert und unterschrieben wird.
Die Ausgangslage: Jede Menge Papier
Digital geführte Kurslisten und elektronische Unterschriften versprechen im Rehasport-Bereich die Verschlankung vieler administrativer Prozesse in der Kursorganisation, da diese Daten die Grundlage für die Abrechnung mit den Krankenkassen sind. Im realen Kursbetrieb scheitert die Digitalisierung dabei oft an Hürden wie dem technischen Equipment zur Erfassung und Dokumentation.
Die notwendigen Unterlagen in Papierform in Turnhallen und Schwimmbäder mitzunehmen ist nicht nur für die Kursleiter selbst sehr umständlich. Sowohl für kleine Einrichtungen als auch für große Vereine mit Hunderten Übungsleitern bedeutete dies bisher einen hohen administrativen Aufwand sowie Kosten für die Bereitstellung der Kopien, Ausdrucke und Vorlagen. Eine Ausrüstung aller Therapeuten und Trainer mit digitalen Unterschriftenpads ist hingegen eine Investition, die sich im Vereinsbereich wie für Klein- oder Einzelunternehmer nicht auszahlt. Es fehlte eine smarte und maßgeschneiderte Lösung für Rehasport und Funktionstraining.
Wie können diese Unterschriften auch außerhalb von Studios digital erfasst werden? An Kursorten, die teil-
„Welches digitale Gerät ist immer dabei und kann einfach als Unterschriftenpad genutzt werden?“ Diese Frage hat
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››› DIGITALISIERUNG
sich Holger Lerch mit seinem Team gestellt und eine zusätzliche Weblösung für eine Rehasport-Software entwickelt, mit der die Smartphones der Kursleiter selbst als Unterschriftenpad eingesetzt werden.
Die Lösung: Smartphone als Unterschriftenpad Die Web-App bietet eine digitale und flexible Unterschriften-Lösung auf jedem Mobilgerät, also auch über die Smartphones der einzelnen Kursleiter. So haben sie alle relevanten Daten immer bei sich, selbst wenn sie für unterschiedliche Kurse die Hallen bzw. Orte wechseln müssen. Die Unterschriften können dabei genauso ohne Internetzugang im Offline-Modus eingeholt werden und werden im Anschluss, sobald wieder eine Verbindung besteht, synchronisiert.
Hürde auf dem Weg Richtung Digitalisierung und wirtschaftliche Zukunft aus dem Weg geräumt. Der BVS Bayern unterstützt und fördert die Mitglieder mit einem breit gefächerten Leistungspaket. Von der Anerkennung als Rehasport-Anbieter bis hin zur Versicherung – er setzt sich auch für die wirtschaftlichen Zukunftsaussichten seiner Mitglieder ein.
Geht es um wichtige Vorteile für seine Mitglieder, stellt sich Jamil Sahhar, Landesgeschäftsführer des BVS Bayern, oft die grundsätzlichen Fragen: Wie versichern sich Anbieter von Rehasport – Schlagwort Sportunfallversicherung – und welche Fort››› Holger Lerch bildungen gibt es? Was hilft den Vereinen in ihrer täglichen Arbeit? „Unsere Kursleiter sind mit myYOLO und mySign vollkommen flexibel und wir Und die Datensicherheit? alle sparen uns viel Zeit in der Administration,“ freut sich Neben der einfachen Anwendung und Optimierung von Landesgeschäftsführer Sahhar. Ein weiterer Aspekt, den er administrativen Prozessen spielt das Thema Datenschutz betont: „Mehr Spaß in der Durchführung und weniger Probleme in der Abrechnung und der Verwaltung.“ im Gesundheitswesen hier eine maßgebliche Rolle. So auch hier. Die App liefert den Kursleitern lediglich die für Digitalisierungspflicht die Unterschrift notwendigen Listen ihrer eigenen – Gegenwart und Zukunft Kurse. Selbst diese Daten stellt sie nur verAktuell können Leistungserbringer und schlüsselt und temporär in der App für die Vereine bereits aus einem digitalen Unterschrift bereit. Neben der ÜbersichtlichLösungsangebot am Markt wählen und keit ist vor allem aber der Datenschutz entscheiden, ob und wie sie es einsetzen immer gewährleistet. So ist beispielsweise möchten. Künftige Anforderungen, die die Web-App mySign zudem TÜV-geprüft, durch die elektronische Patientenakte und zertifiziert und erfüllt die Anforderungen das eRezept auf sie zukommen, werden der AOKs, RVOs und vdeks. ››› Jamil Sahhar eine Digitalisierung administrativer Prozesse allerdings voraussetzen. Der Mehrwert für Rehasport-Anbieter Der wirtschaftliche Nutzen hat bereits die Anwen„Gute Rehasport-Software erfasst nicht nur Daten für die der überzeugt. Der BVS Bayern, der Behinderten- und Abrechnung und die Organisation, sondern hilft auch Rehabilitations-Sportverband Bayern e.V., gestaltet für dabei, diese zu managen und sich wirtschaftlich und für seine über 450 Vereine und juristische Personen wie zukünftige Entwicklungen abzusichern,“ erklärt Holger Physiotherapie-Praxen und Fitness-Studios die RahmenLerch. „Hier gewinnen Lösungen, die von zuverlässigen bedingungen für ein qualitatives und flächendeckendes Rehasport-Angebot. Auf der Suche nach Partnern in einem gesicherten NetzMöglichkeiten, die Abläufe für Sportwerk gefördert und stetig weiter››› HINWEIS anbieter weiter zu optimieren, kam es entwickelt werden. Auch oder vor allem Vereine und das Ehrenamt profitieren auch zur Kooperation mit NOVENTI In Bayern muss man kein e.V. sein, um Rehasport anbieten zu können. davon, wenn sie jetzt und in Zukunft myYOLO. Auch juristische Personen können auf einfache und schlanke Prozesse beim BVS außerordentliches Mitrund um den Rehasport vertrauen Mitglieder des BVS Bayern erhalten glied werden und ihre Teilnehmer können.“ Sonderkonditionen und können mit der entsprechend versichern und alle Web-App ihren Trainingsablauf verbesanderen Dienstleistungen nutzen. Susanne Schneider sern. Für Vereine wird damit eine große
Autorin
Susanne Schneider ist Marketing Managerin bei der Noventi azh srzh zrk für die Division „Sonstige Leistungserbringer“. Unterstützung von Heilmittelerbringern wie Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden beim gesamten Digitalisierungsprozess stehen im Fokus. E-Mail: Susanne.Schneider@noventi.de
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››› DIGITALISIERUNG
Fragen zur Telematikinfrastruktur
Der Informationsbedarf ist hoch Mancher Physiotherapeut steht der Digitalisierung im Gesundheitswesen neugierig bis aufgeschlossen gegenüber, weiß aber oft nur wenig darüber, was im Wesentlichen mit der Telematikinfrastruktur auf die Branche zukommt.
Mit der Telematikinfrastruktur (TI) sollen, vereinfacht gesagt, Daten möglichst aller Berufsgruppen im Gesundheitswesen erfasst werden, um sie digital schnell und unkompliziert allen Beteiligten zur Verfügung stellen zu können – zur besseren Therapieabstimmung zugunsten des Patientenwohls.
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Zum 1. Juli 2021 können sich Physiotherapeuten freiwillig an dieses digitale Netzwerk anbinden lassen. Wir sprachen mit Markus Dikty, Fachexperte Digitalisierung bei opta data Gruppe, um die eine oder andere Frage zu klären. TT-DIGI: Herr Dikty, eine Frage wird im Zusammenhang mit der TI immer wieder gestellt: Wie ist die Datensicherheit gewährleistet? Markus Dikty: Der Sicherheitsaspekt liegt schon der Konzeption der TI und den einzelnen Anwendungen zugrunde. Nicht nur die Hardware, sondern die einzelnen Fachanwendungen werden von der gematik und unter Umständen auch vom Bundesministerium für Sicherheit in der
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Informationstechnologie (BSI) unter Datenschutz rechtlichen Bestimmungen der DSGVO betrachtet. Hardwareentwicklungen dürfen erst nach Prüfung des BSI veröffentlicht werden. Daten, die in der Telematikinfrastruktur sind, sind vom Gesetzgeber her gesichert. Ein wichtiger Punkt ist zudem, dass auch der Zugang zur Telematik nur über einen speziellen VPN-Zugangsdienst möglich ist. Es sind also mehrere Sicherheitsmaßnahmen getroffen worden, damit Unberechtigte nicht auf die hinterlegten Daten zugreifen können. TT-DIGI: Wenn ich mir die TI als Haus mit verschiedenen Zimmern vorstelle, kann ich nur als Berechtigter von Raum zu Raum gehen. Ist das so richtig?
››› DIGITALISIERUNG
Markus Dikty: Ja im Grunde ist das so. Wenn jeder Raum eine Fachanwendung darstellt, bräuchten Sie sogar noch für jedes einzelne Zimmer einen eigenen Schlüssel. Ich muss mich immer authentifizieren, als Physiotherapeut mit zugelassener Praxis ausweisen, beispielsweise anhand einer sogenannten SMC-BKarte (SmartModulCard vom Typ B).
fällt beispielsweise auch das Nachtelefonieren weg, wenn Informationen fehlen sollten. TT-DIGI: Sie haben für die verschiedenen Berufsgruppen der Heilmittelerbringer Pilotprojekte laufen. Wie sieht das aus?
TT-DIGI: Wo erhalte ich diese Karte? Markus Dikty: Es gibt in Deutschland eine Handvoll zertifizierter Kartenproduzenten wie beispielsweise die Bundesdruckerei oder medisign. Dort beantragen Sie die Karte. Bevor diese ausgestellt wird, bescheinigt der eGBR – das elektronische Gesundheitsberuferegister – die Berechtigung des Antragstellers. Das eGBR ist quasi der Kartenherausgeber und hat die alleinige Hoheit, die Berufsbestätigung auszusprechen. Hier laufen alle Anträge aus dem gesamten Bundesgebiet zusammen. Es bedarf hierzu allerdings noch berufsbestätigender Stellen. Das ist beispielsweise das jeweils zuständige Gesundheitsamt, welche die Berufsurkunde des Physiotherapeuten vorliegen hat. Das ist eine weitere eingebaute Sicherheitsschleife. TT-DIGI: Welche Technik brauche ich für die TI-Anbindung in der Praxis? Markus Dikty: Wir wollen es den Therapeuten so einfach wie möglich machen. Wir richten die Technik gar nicht in der Praxis ein, sondern wir haben die sogenannten Konnektoren im Rechenzentrum der opta data. Wir stellen dann eine gesicherte Leitung zur jeweiligen Praxis her. Um den Praxisablauf so wenig wie möglich zu beeinträchtigen, installieren wir nur das Kartenlesegerät in der Einrichtung und führen eine Anbindung der TI an die Branchensoftware durch. TT-DIGI: Welcher Nutzen ist für eine Praxis damit konkret verbunden? Markus Dikty: Es gibt einige Mehrwerte, zum Beispiel: KIM – Kommuni-
››› Markus Dikty kation im Medizinwesen. Das ist ein E-Mail-Client in der Telematikinfrastruktur. Es können gesichert E-Mails versendet werden, beispielsweise für Rückfragen an den behandelnden Arzt, wenn Sie Befundberichte anfordern wollen. Diese E-Mails werden wirklich signiert, das heißt, es wird digital unterschrieben, sodass ich mir sicher sein kann, dass der Unterzeichnende das E-Mail versandt hat. Ein Riesenmehrwert für Therapeuten ist die ePatientenakte (ePA). Der Patient kann seinem Physiotherapeuten Zugriff auf die ePA gewähren, mit allen Befundberichten und Röntgenbildern. Im Idealfall hat der Behandler vor dem ersten Patientenbesuch schon alle Arztbriefe gelesen und sich die Bilder angesehen, sodass er vor dem ersten Termin bereits sehr viel über den Patienten weiß. Entsprechend spart er sich wertvolle Zeit, die er für eine ausführliche Anamnese aufbringen müsste.
Markus Dikty: Mit der Einführung der Telematikinfrastruktur wird sich viel in der Praxis ändern. Die Prozesse wollen wir zusammen mit den Knowhow-Trägern, also mit den Praxisinhabern, gestalten. Sie wissen, was läuft und was zu verbessern wäre. Sie müssen noch nicht einmal an die TI angeschlossen sein oder Kunde sein. Unser Ziel ist es, die Ergebnisse der gematik zur Verfügung zu stellen, weil auch sie einen großen Bedarf an praktischer Expertise haben. Eine Teilnahme ist jederzeit möglich. TT-DIGI: Physiotherapeuten können sich seit 1. Juli dieses Jahres freiwillig anbinden lassen. Warum sollte ich mich heute schon damit auseinandersetzen, obwohl es erst ab 2027 verpflichtend sein wird? Markus Dikty: Ja, im Heilmittelbereich haben wir noch Zeit, jedoch sind ePA und KIM-Dienst bereits jetzt zu nutzen. Wir haben tatsächlich auch Anfragen erhalten, aber eine flächendeckende Ausgabe der SMC-B ist erst für Ende des Jahres geplant. Vielen Dank für das Gespräch. Das Interview führte Reinhild Karasek.
TT-DIGI: Erleichtert die TI auch die Verwaltungsarbeit? Markus Dikty: Im ersten Schritt sieht das für den Praxisinhaber anders aus, da es neue Prozesse gibt und er umdenken muss. Aber wenn sich das einmal eingespielt hat, dann ermöglicht es einen schnelleren und leichteren Zugriff auf Patientendaten. So
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››› MARKETING & MANAGEMENT
Marketing für neue Zielgruppen
Neue Wirklichkeit – neue Potenziale Die Corona-Pandemie hat einige Entwicklungen deutlich beschleunigt. Schneller als erwartet sehen sich Unternehmen einer neuen Wirklichkeit gegenüber. Manch einer hofft darauf, dass doch alles wieder so wird, wie es vorher war. Aber die Wahrheit ist: Nichts wird mehr so sein wie früher! Für Einrichtungen der Fitness- und Gesundheitsbranche ist die derzeitige Situation Fluch und Segen zugleich. Vieles deutet darauf hin, dass sich große neuartige Potenziale ergeben. Auf der anderen Seite werden wir aber auch gezwungen sein, Routinen zu hinterfragen, uns für neue Konzepte zu öffnen. Unternehmer sind aufgefordert, flexibel zu reagieren.
Neue Zielgruppen für Gesundheitstraining Die Pandemie hat viele Menschen für die Themen Gesundheit und Fitness sensibilisiert. Nicht nur das ständig
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aktuelle Thema des Immunsystems, sondern auch die durch die Lockdowns und Homeoffice präsenten Probleme wie Übergewicht oder Rücken- und Gelenkprobleme werden vielfach thematisiert. Ob in Publikumszeitschriften wie Focus, GEO, in der Apotheken Umschau oder in Fachmedien – der Tenor ist einhellig: Training ist die beste Prävention und jetzt für viele auch die Lösung ihres Problems. Während die Bundesregierung mit ihrer Kampagne noch daran festhält, dass doch Spazierengehen oder Gartenarbeit ausreicht, um den Körper
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gesund und fit zu halten, haben viele Menschen erkannt, dass mehr nötig ist. Insbesondere die vielfältige positive Wirkung von qualitativem Muskeltraining auf das Immunsystem, die Muskulatur und auch die Psyche sind unbestritten. Für Anbieter von Gesundheitstraining haben sich nach Schätzung von Experten die Zielgruppen um 20 bis 30 Prozent vergrößert. Insbesondere auch bei den Älteren, die von den Auswirkungen der Pandemie stärker betroffen waren, ist das Interesse an qualitativen Angeboten gewachsen.
››› MARKETING & MANAGEMENT
Menschen abholen Größeres Interesse heißt oftmals noch nicht, dass man wirklich aktiv wird. Dafür braucht es konkrete Ansprache und niederschwellige Einstiegsmöglichkeiten. Für alle Anbieter bedeutet dies, die verschiedensten Zugangsmöglichkeiten zu den vakanten Zielgruppen zu nutzen. Wer bereits als Gesundheitsanbieter positioniert ist, dem fällt es leichter als klassischen Fitnessanbietern oder gar Discountern. Vorausgesetzt die Marketingaktivitäten holen die Menschen dort ab, wo sie sich mit ihrer Suche nach Lösungen befinden. Erste Maßnahmen nach dem Lockdown zeigen klare Tendenzen, die wir Ihnen hier kurz skizzieren. Empfehlungsmarketing gibt Sicherheit Anbieter, die über die bestehenden Kunden kommunizieren, haben leichtes Spiel. Zum einen sind die Mitglieder bereit, die Gesundheitseinrichtung durch Empfehlungen zu unterstützen. Zum anderen umgeht die persönliche Empfehlung das Problem der noch vorherrschenden Unsicherheit der potenziellen Interessenten, ob sie sich bei dem Anbieter wirklich sicher fühlen können. Kommt jemand über eine Empfehlung und wird mit einer kompetenten Beratung bei seinen individuellen Wünschen abgeholt, ist der Schritt zur Bindung nur klein. Auf die Menschen zugehen Promotionaktionen, wie beispielsweise vor Supermärkten oder an belebten Plätzen, waren in diesem Sommer überaus erfolgreich. Mit Gesundheitsthemen kamen die Promoter leicht ins Gespräch und konnten die bereits sensibilisierten Interessenten ohne großen Aufwand abholen.
das Training durch eine ganzheitliche gesunde Lebensweise unterstützt werden kann.
Kampagnen mit Lösungskonzepten Auch Online- und Offline-Werbung hat besonders da gut funktioniert, wo die konkreten Probleme der Zielgruppen direkt benannt werden und Lösungskonzepte aufgezeigt werden. „Abnehm-Aktions-Wochen“ oder „Gesundheit braucht Muskeln“ sorgen für einen starken Rücklauf.
4. Digitaler Content Vom Trainingsplan über Erklärvideos bis hin zu Tests oder Begleitbroschüren wird dem Kunden online Material zur Verfügung gestellt. Die Informationen können zeit- und ortsunabhängig abgerufen werden.
Neue Angebotsformen Die Digitalisierung ist der große Gewinner der Pandemie. Der Umgang mit digitalen Medien, die Kommunikation per Zoom oder E-Mail, der Kauf im Online-Shop – all diese Dinge sind schnell zur Normalität geworden. Ebenso haben im Trainingsbereich Anbieter eine rasante Entwicklung hingelegt. Entsprechend werden in Zukunft Online-Angebote vielfach zur Angebotspalette von Fitness- und Gesundheitsanbietern gehören (müssen). Stichwort ist die „hybride Gesundheitseinrichtung“, die neben ihren klassischen Präsenzangeboten Zusatznutzen durch digitale Angebote schafft. Denkbar sind unter anderem: 1. Virtuelle Kursangebote Dies können selbstproduzierte Trainingsvideos sein, die live oder on demand für die Kunden abrufbar sind oder auch professionelle Trainingsplattformen, die Trainingsangebote für alle Zielgruppen und Wünsche abbilden. 2. Online-Coachings Individuell oder in Kleingruppen werden Kunden begleitet. Trainingstipps und Ernährungsprogramme helfen ihnen, ihr gestecktes Ziel zu erreichen.
5. Digitale Lösungspakete Zertifizierte Präventionskurse wie ein Entspannungskurs, ein Abnehmprogramm oder ein Rücken- und Gelenktrainingskonzept zeigen, dass komplette Lösungsprogramme online abgebildet werden können. 6. Hybride Abo-Formen Diese werden zukünftig das Präsenztraining vor Ort mit Online-Angeboten kombinieren. So erreichen Sie Menschen, die nicht mehrmals wöchentlich oder sogar nur unregelmäßig im Club vor Ort sein wollen oder können.
Die nächsten Monate entscheiden Der Markt wird sich in den kommenden 18 Monaten neu sortieren. Es werden Anbieter wegfallen, neue hinzukommen und die Marktanteile neu aufgeteilt. Es gilt zum gegenwärtigen Zeitpunkt aktiv zu sein, die Kapazitäten auszunutzen, eventuell sogar zu erweitern. Abwarten ist keine Alternative. Egal, was der Herbst vielleicht an neuen Reglementierungen bringen mag, das Geschäft wird jetzt gemacht. Henning Vetter
3. Wissens-Webinare Auch sie können live oder on demand zur Verfügung gestellt werden. Sie klären zum Beispiel darüber auf, wie
Autor
Henning Vetter ist Senior Consultant und Service-Partner von ACISO Fitness & Health GmbH sowie Spezialist für individuelle Marketingkonzepte für Fitness- und Gesundheitsanbieter. E-Mail: henning.vetter@aciso.com
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››› MARKETING & MANAGEMENT
Tipps für klare Strukturen, mehr Zeit und Freude an der Arbeit
Von der Mail-Flut überrollt Müssen auch Sie, wie vor zehn Jahren Tim Bendzko, noch 148 Mails checken? Noch kurz die Welt retten? Und kommen dann weder zu ihr noch zu ihm oder zumindest nach Hause? Oder checken Sie abends in den eigenen vier Wänden weiter? Der Segen der elektronischen Post ist für viele zum Fluch geworden – auch für Physiotherapeuten oder FitnessTrainer. Die gute Nachricht: Entscheidend ist, wie Sie sich verhalten. Sieben Regeln können Ihnen das Arbeitsleben leichter machen.
E-Mails unterbrechen den Arbeitsprozess Ein kurzer Ton. Ein optisches Signal. Schon sind Sie von einer neuen E-Mail abgelenkt – egal, ob Sie telefonieren oder eine Aufgabe erledigen oder an einem komplexen Projekt arbeiten. Wenn Sie jetzt auch noch zu
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den neugierigen Menschen gehören, schauen Sie schnell nach, wer etwas von Ihnen will und ob es dringend ist. Und das durchschnittlich etwa 26-mal am Tag, so eine Untersuchung des Bitkom, Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.
sehen haben. Auf alle Fälle sind Sie genervt und gehen abends frustriert nach Hause, weil sich im Postfach inzwischen 148.713 Mails befinden. Tim Bendzko alias Sisyphos lassen grüßen.
Es gibt viele Möglichkeiten, sinnlos Zeit mit E-Mails zu verdaddeln: Sie holen sich E-Mails mehrfach auf den Schirm, da Sie Ihr Postfach nicht aufräumen. Sie finden die Korrespondenz mit einem Kunden nicht, weil Ihr Kollege sie anders als Sie abspeichert. Sie sehen schlecht aus, wenn Sie die E-Mail Ihres Chefs im Chaos über-
Es geht auch anders, wenn Sie einfache Tipps befolgen, Regeln einhalten und ein wenig Disziplin aufbringen. Lassen Sie sich nicht von den E-Mails treiben, sondern behalten Sie Ihre E-Mails im Griff. Büro-Experten versprechen: Sie sparen rund 20 Prozent Zeit. Vor allem: Sie haben mehr Freude an der Arbeit.
TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG
7 Tipps, um Herr über die E-Mail-Flut zu werden
››› MARKETING & MANAGEMENT
1. Feste Lesezeiten Schalten Sie am Computer alle akustischen und optischen Posteingangssignale aus. In den meisten Jobs reicht es, zwei- bis dreimal am Tag Nachrichten zu lesen und zu beantworten. Legen Sie bestimmte Zeiten fest: etwa zwischen 11 und 12 Uhr oder von 16 bis 17 Uhr, damit Sie die E-Mails wirklich bearbeiten können. Besonders wenn Sie ein Morgenmensch sind, sollten Sie sich in den ersten Arbeitsstunden auf die wichtigen Aufgaben konzentrieren.
2. E-Mails sofort bearbeiten Grundregel: Wer eine E-Mail öffnet, muss etwas damit machen. Am effektivsten ist es deshalb wie beschrieben, elektronische Nachrichten nur dann zu lesen, wenn Sie sich Zeit zum Antworten nehmen können. Je nach Bedarf eine halbe oder ganze Stunde. Dabei gilt alles, was sich in fünf Minuten erledigen lässt, sofort abzuarbeiten. Alles andere löschen Sie, delegieren Sie oder legen es in den entsprechenden Ordnern ab und tragen sich die Aufgabe in Ihre To-do-Liste ein. Danach sollte das Postfach leer sein. Oder lassen Sie einen Teil Ihrer Post im Briefkasten liegen?
3. Löschen auf Probe Viele Nutzer haben Angst, E-Mails zu löschen, weil sie sie noch einmal
benötigen könnten. Es hilft, einen Ordner „zz Löschen auf Probe“ (dann steht dieser in der Ordnerstruktur ganz unten) anzulegen und dorthin diese E-Mails zu verschieben. Stellen Sie den Ordner so ein, dass automatisch alle E-Mails gelöscht werden, die beispielsweise älter als sechs Monate sind.
4. E-Mails finden Problem bei E-Mails ist nicht der Speicherplatz, sondern das Finden. Der Übersicht dient, nur die Nachrichten mit relevanten Informationen aufzubewahren. Und zwar so, dass Sie sie mit wenigen Klicks wiederfinden. Alles andere löschen Sie nach dem Lesen oder schieben es in den Ordner „Löschen auf Probe“.
5. Strukturiertes Ablagesystem Manche Menschen haben alle E-Mails im Posteingang und arbeiten ausschließlich mit der Suchfunktion. Das ist umständlich, denn wie hieß noch der Ansprechpartner Ihres potenziellen Kunden? Legen Sie sich eine Ordnerstruktur an. Erfahrungen zeigen, dass sieben bis zehn Ordner je Ebene und zwei bis drei Ebenen gut zu handeln sind. Sonst verlieren Sie die Übersicht. Regel: Bearbeitete und beantwortete E-Mails sofort ablegen. Ins Posteingangsfach gehören nur ungelesene und unbearbeitete Nachrichten.
6. Eindeutige Betreffzeilen Eine klare Betreffzeile hilft dem Sender wie dem Empfänger. Der Adressat weiß sofort, worum es geht, der Absender formuliert auch für sich selbst klar sein Anliegen (Kunde, Projektnummer, Vorhaben). Zudem erleichtert es später das Finden einer Nachricht über die Suchfunktion. Im Laufe des Senden-und-BeantwortenSpiels ändert sich oft die Thematik. Passen Sie dann für die Eindeutigkeit den Betreff an.
7. Vereinbaren Sie gemeinsame Spielregeln Die wenigsten arbeiten allein. Vereinbaren Sie deshalb einvernehmliche Regeln. In manchen Teams haben alle Zugriff auf bestimmte E-Mails - dann sollten sich die Teammitglieder auf eine einhellige Ablagestruktur, beispielsweise nach Kunden oder Projekten, einigen. Dafür ist angeblich nie Zeit, aber alle verschenken Zeit mit Finden, Ärgern und Streiten. Sparen Sie sich den Frust. Und: Regeln, die Sie gemeinsam aufstellen, sind nicht endgültig, sondern müssen sich in der Praxis bewähren. Ist das nicht der Fall – schaffen Sie hilfreichere Regeln. So verbessern Sie kontinuierlich die E-Mail-Ordnung. Vereinbaren Sie zusätzlich, in welchem Zeitraum E-Mails in der Regel verarbeitet werden – 24 Stunden oder 48 Stunden. Oder: Wer muss was wissen und wer sollte reagieren: So müssen Adressaten reagieren, aber nicht diejenigen, die in CC: stehen. Bei einfachen Anliegen mit Ihren Kollegen nutzen Sie am besten die Betreffzeile: „Biggi ist krank, kannst du kommenden Dienstag von 14 bis 22 Uhr ins Studio kommen?“ Jens Gieseler
Autor
Der Medien- und Sprachwissenschaftler Jens Gieseler ist freier Journalist und PR-Berater in Tübingen und beschäftigt sich vor allem mit Personal- und Strategiethemen. E-Mail: jg@jens-gieseler.de
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Sollte der Kursraum nah bei den Umkleiden liegen? TT-DIGI-Serie für Existenzgründer (8): Die Raumstruktur Für eine optimale Kapazitätsauslastung und damit hohe Wirtschaftlichkeit müssen die Räume effizient und praxisgerecht geschnitten sein. Gerade im Kurs- und Umkleidebereich gibt es einige Grundregeln zu beachten. Hier werden oft Fehler gemacht, die im weiteren Betrieb Geld und Kapazitäten kosten, erklärt Norbert Kroshoff.
Der Kursbereich Der Kursraum sollte so gestaltet sein, dass eine maximale Anzahl an Kursteilnehmern die Kurse besuchen können. Jeder Kursteilnehmer braucht ca. 4 qm² Platz. Hinzu kommt der Bereich für den Instruktor und die Fläche zum Lagern der Trainingsutensilien. Im Idealfall gibt es dafür einen extra Lagerraum, der vom Kursraum aus zugänglich ist. Die Mindestgröße für einen Kursraum liegt bei 60 qm² (Platz für maximal 12 Teilnehmer). Die wirtschaftliche Untergrenze für einen Kurs liegt, je nach Preismodell, zwischen 8 und 12 Teilnehmern. Kurse, die dauerhaft
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weniger als 8 Teilnehmer haben, sollten aus wirtschaftlichen Gründen ersetzt werden. Auch wichtig: Die Tür sollte nach außen geöffnet werden und ab einer Kursraumfläche von 80 qm² bzw. bei mehr als drei Teilnehmerreihen empfehle ich für den Instruktor ein Podest mit einer Mindestgröße von 4 x 2,5m.
Der Umkleidebereich Der Umkleidebereich muss ausreichend groß dimensioniert sein, komfortabel und sowohl funktional als auch attraktiv gestaltet sein. Die Anzahl der Schränke und die Anzahl
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der Duschen müssen aufeinander abgestimmt sein. Ausgangsgröße für die Planung der Umkleide ist die Anzahl der benötigten Spinde.
Anzahl Spinde Die Anzahl der Spinde bemisst sich nach der maximalen Anzahl der Besucher. Diese ist abhängig von dem Betriebskonzept, der Jahreszeit sowie dem Wochentag. Als bewährte Praktiker-Formel hat sich der Faktor 8% der maximal geplanten Mitgliederzahl bewährt. Wie kommt diese Quote zustande? Aus der Praxis wissen wir, dass maximal 25% der Mitglieder an einem Tag
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››› MARKETING RUBRIK & MANAGEMENT
››› MARKETING & MANAGEMENT
das Studio besuchen. Das sind bei 1.000 Mitgliedern 250 pro Tag. Diese 250 Mitglieder verteilen sich über den gesamten Tag. In den Abendstunden ist rund ein Drittel der 250 Mitglieder gleichzeitig anwesend. Das sind 80 Mitglieder. Einige Mitglieder brauchen keinen Spind, weil sie bereits in Sportsachen kommen. Deshalb kommen Sie mit 80 Spinden gut aus. In einem Studio mit Kursbereich brauchen Sie bei den Damen mehr Spinde, weil der Anteil der Damen bei den Kursbesuchern höher ist. In den Abendstunden überschneiden sich die Kurse. Das heißt, wenn die Kurse direkt aufeinander folgen, sind die Teilnehmer für den Folgekurs schon in der Umkleide und die Teilnehmer des aktuellen Kurses noch nicht aus der Umkleide raus.
Gesamtgröße der Umkleiden Die Gesamtgröße der Umkleiden ist davon abhängig, wie komfortabel die
Umkleiden gestaltet werden sollen. Der Komfort einer Umkleide bestimmt sich durch den Bewegungsraum vor den Spinden, die Größe und Anzahl der Bänke und Ablagemöglichkeiten, sowie das Angebot der Fönund Schminkbereiche. Für zehn Spinde brauchen Sie je nach Komfortanspruch eine Fläche von acht bis 14qm² (pro Spind 0,8 bis 1,4 qm²). Beachten Sie bei der Planung die Mindestabstände zwischen den Spinden und sorgen Sie für ausreichend Sitz- und Ablagemöglichkeiten.
% max.Tages Studiokapazität Besucher besucher 1.000 Mitgl.
25%
250 Bes.
Anzahl Duschen Auch bei der Anzahl der Duschen gehen Sie bei der Planung von der maximalen Anzahl der Besucher aus. Hier rechnen Sie mit einer Dusche je zehn Spinde. In unserem Beispiel (80 Spinde) sind das acht Duschen, die gleichmäßig auf die gleichmäßig bei den Damen und Herren verteilt werden (4/4). Die Damen duschen weniger häufig im Studio, dafür ist das Aufkommen nach den Kursen höher, so dass bei der Aufteilung der Duschen keine Unterschiede zwischen Damen und Herren gemacht werden.
max.gleich zeitig Anwesende 32%
80 Bes.
Damen Herren Anzahl Umkleide Umkleide Spinde 55% 45% 80
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TIPP: Zum Start reichen auch 60 – 70% der Spinde. Weitere können dann bei Bedarf nachgerüstet werden. Voraussetzung ist eine Vereinbarung mit dem Lieferanten, die gleichen Spinde auch in drei oder vier Jahren noch liefern zu können.
Der Verlag für Prävention und Gesundheit GmbH baut seine Kommunikations-Plattformen strategisch aus. Seit Anfang Mai neu auf dem Markt und Teil der Produktfamilie ist die Seite www.Fitness-News-Germany.online bzw. www.German-Fitness-News.de. Diese Webseite veröffentlicht täglich die interessantesten News aus der Fitness-Branche. Damit haben Betreiber von Fitness-Anlagen jeglicher Couleur die Möglichkeit, sich tagesaktuell zu informieren. Herren In den nächsten Monaten wird diese Medienplattform sukzessive Damen ausgebaut. % max.Tages max.gleich zeitig Anzahl Umkleide Umkleide Neben News werden dann auch Fachberichte, Interviews, Best-PracticeStudiokapazität Besucher besucher Spinde 55% 45% Anwesende Berichte und Szene-Informationen veröffentlicht. 1.000 Mitgl. 25% 250 Bes. 32% 80 Bes. 80 44 Natürlich werden auch Video-Beiträge und weitere Features im Laufe des Jahres folgen.
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© Shutterstock.com__1309781082
TIPP: Zum Start reichen auch 60 – 70% der Spinde. Weitere können dann bei
Es wurden bereits namhafte Autoren verpflichtet, sich sehr auf die mit dem Bedarf nachgerüstet werden. Voraussetzung ist die eine Vereinbarung Zusammenarbeit der neuen Plattform Außerdem wurden Lieferanten, die mit gleichen Spinde auch infreuen. drei oder vier Jahren noch liefern zu wichtige können. Partnerschaften geschlossen, die sicherstellen, dass sich die neue Webseite hervorragend entwickeln kann.
www.german-fitness-news.de TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG www.fitness-news-germany.online
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Anzahl Toiletten Für die Anzahl der Toiletten gibt es leider keine verlässliche behördliche Vorschrift oder Regelung. Je nach Genehmigungsbehörde werden unterschiedliche Vorschriften und Verordnungen herangezogen. Als Orientierungshilfe kann hier die Arbeitsstättenverordnung dienen. Ersetzen Sie die Anzahl der Beschäftigten durch die Anzahl der Besucher. Orientieren Sie sich hier an dem Durchschnittswert der Besuche pro Monat. Dies sind übers Jahresmittel zwischen 3,8 und 4,2 Besuche pro Monat je Mitglied. Bei tausend Mitgliedern ergibt das rund 4.000 Besuche und durchschnittlich 133 Besucher pro Tag, also acht Toiletten/Urinale. Drei für die Damen und zwei Toiletten sowie drei Urinale für die Herren. Je nach Planungsbehörde kann zusätzlich noch ein Behinderten-WC gefordert werden.
Anordnung Kursraum und Damenumkleide
Die passende Raumgröße und stimmige Raumproportionen sind sehr wichtig, weil dadurch die Raumeffizienz positiv gestaltet wird. Die Zuund Anordnung der Flächen untereinander, sowie die Lauf- und Verkehrswege bestimmen die Effizienz der innerbetrieblichen Abläufe.
In vielen Anlagen hielt man es für eine gute Idee, den Zugang zum Kursraum in unmittelbarer Nähe zu den Damenumkleiden zu platzieren, damit die Kursteilnehmerinnen nicht durch das gesamte Studio laufen müssen. Auf den ersten Blick vielleicht eine gute Idee. Auf den zweiten Blick ist die Idee nicht mehr ganz so gut.
Eingangsbereich Der Eingangsbereich ist der Ausgangspunkt für den Interessenten und für das Mitglied. Hier checkt das Mitglied ein und der Interessent erfährt den ersten Kontakt mit dem Studio. Der Bereich muss für Außenstehende direkt erkennbar sein, und der Mitarbeiter im Check-In sollte den Eingangsbereich immer gut im Blick haben. Sehr praktisch ist es, hinter der Theke einen Lager- und Abstellbereich zu haben, der für Anlieferungen direkt zugänglich ist.
alle Regalreihen einmal durchlaufen und auf jeden Fall einmal bis in den hinteren Bereich geführt werden. Versuchen Sie das gleiche auch in ihrem Studio bei der Raumplanung zu realisieren. Ideal ist es, wenn die Besucher bei jedem Besuch mit allen Bereichen möglichst einmal in Kontakt kommen. Das heißt zwischen Umkleide und Kursraum sollte der Weg an der Trainingsfläche, am Bistro und an ihren weiteren Zusatzangeboten vorbeiführen.
Die Teilnehmerinnen eines Kurses kommen ins Studio, ziehen sich um, gehen direkt rüber in den Kurs, nach Kursende zurück in die Umkleide und sind wieder verschwunden, ohne irgendwelche weitere Kontaktpunkte mit der Trainingsfläche und weiteren Angeboten in der Anlage zu haben, genauso wenig mit anderen Mitgliedern oder Trainern/Mitarbeitern.
TIPP: Wenn Sie in der glücklichen Lage sind, ihr Studio komplett neu zu planen, achten Sie darauf, die Nassbereiche möglichst kompakt zu halten, räumlich nebeneinander anzuordnen und die Warmwasserversorgung und Technik nicht unnötigerweise ans andere Ende des Studios zu legen.
In Supermärkten sind die Produkte so platziert, dass die Kunden möglichst
Im nächsten Teil wird der Businessplan thematisiert.
Autor
Norbert Kroshoff berät seit 1995 Unternehmer aus der Fitnessbranche. Seine Schwerpunkt sind die Gründungsberatung, die Aufbau- und Organisationsberatung sowie die Bewertung von Studios. In seinem Blog auf www.in-come.de erscheinen regelmäßig neue Artikel zu den Themen Existenzgründung, Betrieb und Unternehmensbewertung von Fitnessanlagen.
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Weniger Spielraum für den Inhaber und die Kunden
Das Polypol Unter ökonomischer bzw. volkswirtschaftlicher Betrachtung ist der Markt der Ort, an dem Waren oder Dienstleistungen ausgetauscht werden. Dies gilt grundsätzlich auch für das Gesundheitswesen, obwohl es hier einige Besonderheiten zu berücksichtigen gilt. Der Gesundheitsmarkt kann unter sehr unterschiedlichen Aspekten betrachtet werden. Neben sektoraler Unterscheidung zwischen ambulantem und stationärem Sektor wird zum Beispiel nach der Marktform differenziert (siehe Abb. 1). Fitness-Studios oder Gerätehersteller haben abhängig von der Marktform mehr oder weniger Gestaltungsspielraum hinsichtlich der Preispolitik. Vor dem Hintergrund des Sozialstaatsprinzips bei Dienstleistungen im Leistungsbereich der gesetzlichen Krankenversicherung, zum Beispiel bei Heilmittelverordnung, gibt es diesen Gestaltungsspielraum für die Praxis nicht. Im Bereich der Heilmittel gibt es die Informationsmacht der Anbieter oder eine fehlende Preis-LeistungsTransparenz, insbesondere bei
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den gesetzlichen Krankenversicherungen. Hier treffen unter anderem gesetzlich versicherte Patienten auf das Angebot der Praxis für Physiotherapie oder Kunden auf das Kursangebot eines Fitness-Studios. Allerdings besteht ein gewisser Spielraum bezüglich der Qualität, des Service, der Rechtsform sowie der betrieblichen Zusammenarbeit, sodass der Praxisinhaber zumindest bei den Kosten der Praxis einen Spielraum hat und durchaus den Markt mitgestalten kann. Die Strukturen im Markt sind definiert durch: 1. die Anzahl von Anbietern, 2. die Art der Produkte und Dienstleistungen sowie 3. die Intensität des bestehenden Wettbewerbs unter den Anbietern.
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Anzahl von Anbietern Wie viel weitere Fitness-Studios oder Praxen gibt es am Standort oder in der Region? Welche Substitute wie beispielsweise Online-Kurse von anderen Anbietern oder zum Beispiel Bandagen im Einzelhandel und Drogerie-Markt können Kunden nutzen? Hier sind drei Situationen möglich (siehe Abb. 1):
››› Monopol (die Praxis ist die einzige in der Region, die Therapie bei Kopfgelenk-induziertenSymmetrie-Störung anbietet),
››› Oligopol (es gibt drei Anbieter in der Region zur speziellen Wundversorgung) und ››› Polypol (es gibt eine Vielzahl von Wellness-Anbietern, insbesondere Teilmassagen).
››› MARKETING & MANAGEMENT
Nachfrager 1 1
Sind die Produkte oder Dienstleistungen stark standardisiert oder lassen sie sich personalisieren oder weisen sie ganz spezifische Merkmale auf?
Beschränktes Monopol
(Inhaber will direkt an bisheriges Grundstück expandieren und es gibt nur einen Eigentümer zum Grundstücksverkauf)
wenige Anbieter
Hier sind zwei Kategorien möglich: ››› Homogene oder undifferenzierte Angebote (Leistungserbringung gemäß Heilmittelverordnung definiert)
wenige
Intensität des bestehenden Wettbewerbs Die Branchenstruktur ist Grundlage, um die Wettbewerbsintensität einschätzen zu können. Dies erfolgt regelmäßig als Porters-6-Forces-Analyse beispielsweise im Rahmen der Businessplanung (Inter-, Entrepreneurship). Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Markt nicht starr, sondern dynamisch ist. Hier gilt:
››› Je mehr Anbieter, desto höher ist die Wettbewerbsintensität. ››› Je weniger die Produkte oder Dienstleistungen miteinander verglichen werden können, desto geringer ist die Wettbewerbsintensität.
››› Je höher die Wettbewerbsintensität, desto niedriger ist tendenziell die Rentabilität. Damit sinkt die Attraktivität dieses Marktes aus Sicht des Inhabers. Es ist dann z.B. abzuwägen, in dieser Region noch ein Studio zu eröffnen. Der Erfolg der Preispolitik einer Einrichtung hängt nun davon ab, ob die
Monopol
Bilaterales Oligopol
Beschränktes Monopson
(Sonderform 2 Anbieter = Duopol)
viele
Oligopol
Polypol Monopson
Oligopson
››› Heterogen (Personal Training, betriebliche Gesundheitsförderung, Leistungsangebot nach einem Modulbaukasten u.a.)
viele
Bilaterales Monopol
(große Dichte von Praxen für Physiotherapie mit vergleichbarem Spektrum in großstädtischer Neubausiedlung)
© Claudia Winkelmann
Art der Produkte und Dienstleistungen
Abb. 1: Marktform unter der Betrachtung der Marktteilnehmer-Anzahl Preise oder Konditionen überhaupt durchgesetzt werden können. Hierbei hat die jeweilige Marktform entscheidenden Einfluss bzw. ziehen Konsequenzen bezogen auf den Spielraum des Inhabers nach sich (s. Abb. 1).
Ermessensspielraum der Anbieter Beim Monopol ist der Spielraum am größten. Bekannt sind beispielsweise Arzneimittel-Monopole. Der Anbieter ist quasi konkurrenzlos und muss bei der Preisbestimmung lediglich die Reaktion der Kunden berücksichtigen. Im Oligopol gibt es ernst zu nehmende Mitwettbewerber, allerdings sind dies wenige. Diese müssen sowohl die Kundenreaktion bei der Preisbestimmung als auch das Verhalten der Konkurrenz im Blick haben. Preisabsprachen – Preise werden in die Höhe getrieben – oder die Bildung von Preiskartellen werden dann immer wahrscheinlicher, selbst wenn diese dem Kartellverbot unterliegen. Den vergleichsweise geringsten Spielraum der Preisbestimmung hat der Inhaber im Polypol und speziell dann, wenn die Wettbewerbsintensität sehr hoch ist, zum Beispiel durch standardisierte Produkte. Die Preisbestimmung muss sich dann an
den Mitwettbewerbern orientieren. Der Kunde stellt sozusagen keine Preisunterschiede fest. Neben der Preispolitik hat die Einrichtung die Möglichkeit der Produktpolitik wie Service, Leistungspaket, Edukation oder der Distributionspolitik mit Hausbesuchen oder digitaler Transformation von Gesundheitsanwendungen, um sich durch Alleinstellungsmerkmale abzuheben und die Wettbewerbsintensität zu reduzieren. Darüber hinaus kann die Einrichtung im Portfolio andere Dienstleistungen, strategische Geschäftseinheiten oder Produkte halten, die im Bereich personalisierter Angebote liegen und damit einen größeren Spielraum bei der Preisbestimmung ermöglichen. Insofern ist die strategische Ausrichtung einer Gesundheitseinrichtung eine agile Gestaltungsaufgabe der Einrichtungsleitung, die sämtliche Leistungen berücksichtigt und ausbalanciert. Literatur-Tipp: Fleßa S. 2007. Gesundheitsökonomik. Eine Einführung in das wirtschaftliche Denken für Mediziner. 2. Aufl. Springer: Berlin, Heidelberg
Prof. Dr. Claudia Winkelmann
Autorin:
Prof. Dr. rer. med. Claudia Winkelmann ist Physiotherapeutin und absolvierte ein Studium der Gesundheitsökonomie. Ihre praxisbezogenen therapeutischen Kenntnisse verbindet sie mit wissenschaftlicher BWL-Expertise. Derzeit hat sie eine BWL- und Management-Professur an der ASH Berlin inne. E-Mail: winkelmann@ash-berlin.eu
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››› RECHT & STEUER
Die Änderungen aufgrund des Gesetzes für faire Verbraucherverträge © Shutterstock.com__1845304810_fizkes
Neue Regelungen für Vertragslaufzeit & Kündigung In den letzten zwei Jahren haben mehrere Entwürfe des Gesetzes für faire Verbraucherverträge die Studiobetreiber beschäftigt. Der am 25. Juni 2021 beschlossene Gesetzestext enthält für FitnessStudiobetreiber relevante neue Regelungen zu Vertragslaufzeiten, Kündigungsfristen, stillschweigender Verlängerung, sowie zu zukünftigen Kündigungsmöglichkeiten von online abgeschlossenen Mitgliedschaften. Dr. Hans Geisler erläutert die wichtigsten Änderungen.
Inkrafttreten Nachdem der Gesetzesentwurf in der vom Rechtsausschuss geänderten Fassung einen Tag zuvor bereits vom Bundestag angenommen wurde, wurde das Gesetz über faire Verbraucherverträge zwar am 25. Juni 2021 vom Bundesrat gebilligt; das neue Gesetz gilt allerdings erst ab dem ersten Tag des siebten auf die Verkündung des Gesetzes folgenden Monats. Da zum jetzigen Zeitpunkt (Stand: 13.08.2021) noch keine Verkündung stattgefunden hat, wird das Gesetz folglich
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frühestens im März 2022 in Kraft treten. Damit bleibt mithin noch ausreichend Zeit, um sich strukturell und wirtschaftlich auf die Änderungen vorzubereiten.
Vertragslaufzeiten und Vertragsverlängerungen Viele Mitglieder versuchen bereits jetzt, sich aufgrund in den Medien kursierender Gerüchte auf angebliche vorzeitige Kündigungsmöglichkeiten zu berufen. Tatsächlich ist dies für bestehende Verträge ohnehin nicht möglich. Zudem bleibt es bei der Möglichkeit, eine Erstlaufzeit von bis zu zwei Jahren zu vereinbaren.
››› RUBRIK
Die neue Regelung, die frühestens ab März 2022 gilt (wahrscheinlich noch später) lautet wie folgt: § 309 BGB Auch soweit eine Abweichung von den gesetzlichen Vorschriften zulässig ist, ist in allgemeinen Geschäftsbedingungen unwirksam Nr. 9 bei einem Vertragsverhältnis, das die regelmäßige Lieferung von Waren oder die regelmäßige Erbringung von Dienst- oder Werklieferungen durch den Verwender zum Gegenstand hat, a) eine den anderen Vertragsteil länger als zwei Jahre bindende Laufzeit des Vertrags, b) eine den anderen Vertragsteil bindende stillschweigende Verlängerung des Vertragsverhältnisses, es sei denn das Vertragsverhältnis wird nur auf unbestimmte Zeit verlängert und dem anderen Vertragsteil wird das Recht eingeräumt das verlängerte Vertragsverhältnis jederzeit mit einer Frist von höchstens einem Monat zu kündigen, oder c) eine zu Lasten des anderen Vertragsteils längere Kündigungsfrist als einen Monat vor Ablauf der zunächst vorgesehenen Vertragsdauer; dies gilt nicht für Verträge über die Lieferung zusammengehörig verkaufter Sachen sowie für Versicherungsverträge.
nicht länger als einen Monat sein. Im Ergebnis bedeutet dies, dass die Verträge zukünftig mit einer Kündigungsfrist von einem Monat zum Ende der Vertragslaufzeit bzw. nach unbefristeter Verlängerung gekündigt werden können.
Online-Verträge Damit dürfen Fitnessverträge weiterhin eine Erstlaufzeit von 24 Monaten haben. Die Höhe der Mitgliedsbeiträge ist danach unerheblich. Dies war in einem vorherigen Gesetzentwurf, der jedoch nicht beschlossen wurde, noch anders vorgesehen und wird zum Teil auch aktuell noch von der Presse zitiert. Einschränkungen ergeben sich künftig lediglich für zeitlich befristete Verlängerungen, d.h. für Verlängerungen um einen vorgegebenen Mindestzeitraum. Mit dem Inkrafttreten des neuen Gesetzes können damit Fitnessverträge zwar auch automatisch verlängert werden, dies aber nur unbefristet, d.h. ohne eine weitere Mindestlaufzeit.
Kündigungsfristen Die Kündigungsfrist der Verträge darf sowohl im Hinblick auf die Erstlaufzeit, als auch für die unbefristete Verlängerung nach dem neuen Gesetz für Verbraucherverträge,
Das neue Gesetz bezieht auch den Abschluss von Verträgen im Internet mit ein. Für Dauerschuldverhältnisse, also auch Mitgliedschaftsverträge, muss dabei künftig (ab 1. Juli 2022) verpflichtend ein Kündigungsbutton im Online-Bereich für das Mitglied zur Verfügung stehen. Damit soll sichergestellt werden, dass auch oftmals für Verbraucher undurchsichtigere Online-Vertragsschlüsse innerhalb der Kündigungsfristen unkompliziert gekündigt werden können. Gerne beraten wir Sie vollumfänglich bezüglich der Umsetzung der neuen Vorgaben in Ihrem Unternehmen und im Hinblick auf die rechtlichen Rahmenbedingungen, welche es einzuhalten gilt. Lassen Sie sich nicht von fehlgehenden Pressemitteilungen oder sich darauf berufenden Kunden verunsichern. Wichtig ist, dass Sie Ihre Rechte kennen. Dr. Hans Geisler
Autor:
Dr. Hans Geisler ist Partner der Dr. Geisler, Dr. Franke Rechtsanwälte PartmbB. Speziell für die Fitnessbranche hat die Kanzlei verschiedene Rechtsberatungskonzepte entwickelt, die den Studiobetreiber entlasten und ihm Zeit für sein Kerngeschäft verschaffen.
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››› RECHT & STEUER
TT-DIGI-Serie zum Datenschutz (1): Die Benennungspflicht eines Datenschutzbeauftragten
Die Vorteile eines externen Datenschutzbeauftragten Das Thema Datenschutz dürfte spätestens durch die Einführung der DSGVO im Jahre 2018 in den meisten Studios und Betrieben eine Rolle spielen. Oft sind es Details, die große Probleme bereiten können. Im ersten Teil einer neuen Serie geht Jörg Zehentmaier näher auf die Themen „Benennungspflicht und Vorteile“ ein. Gesetzlich vorgeschrieben ist die Benennung eines Datenschutzbeauftragten nicht für jeden Betrieb. Zur Pflicht wird er jedoch beispielsweise dann, wenn mit Gesundheitsdaten der Patienten oder Mitglieder gearbeitet wird. In der systemrelevanten Physiotherapie ist in diesem Fall und bei mehr als 20 Mitarbeitern ein Beauftragter notwendig.
Nicht nur der Therapiebereich betroffen Auch Studiobetreiber sind betroffen, wenn zum Beispiel Cardiodaten erhoben und verarbeitet werden. Angesichts der zunehmenden Kombination aus Training und Therapie sollten alle Betriebe sich beim Thema Datenschutz beraten lassen, um kostspielige Haftungsfallen zu vermeiden. Ich empfehle, diese Position mit einem externen Fachmann aus dem Heilmittelbereich zu besetzen. Natürlich können Sie die Aufgabe auch einem ihrer Mitarbeiter übertragen. Dieser muss sich die Kompetenzen allerdings meistens aneignen. Ebenfalls notwendig sind weitere Anforderungen wie ein eigenes Büro. Übernimmt
ein Mitarbeiter die Funktion, erhält er den Status eines Betriebsrats und wird quasi unkündbar. Zudem kann er sich weniger um seinen eigentlichen Job kümmern.
Ein professioneller Ansprechpartner als Problemlöser Übernimmt ein externer Datenschutzbeauftragter die Aufgabe, hat dies für den Betreiber mehrere Vorteile. Zum einen kann dieser die Schulung der Mitarbeiter übernehmen. Und auch im Kernbereich Datenschutz werden Sie deutlich entlastet. Der Fachmann steht Ihnen als Berater zur Seite und fungiert als Ansprechpartner gegenüber Aufsichtsbehörden. Erfahrungsgemäß können externe Dienstleister dort sowohl bei Kontrollen als auch bei aktuellen Fällen durch einen seriösen Auftritt punkten und damit oftmals teure Bußgelder verhindern. Ganz besonders wichtig ist, eine Begehung und Beratung in dem jeweiligen Studio. Jörg Zehentmaier
Autor
Jörg Zehentmaier besitzt als früherer Vertriebskoordinator eine hohe Affinität zur Fitness- und Therapiebranche. Er ist seit 2012 als Marketing-Berater und Datenschutzbeauftragter speziell für Studios und Praxen tätig. www.qualifizierter-datenschutz.de
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Der Verlag für Prävention und Gesundheit GmbH baut seine Kommunikations-Plattformen strategisch aus. Seit Anfang Mai neu auf dem Markt und Teil der Produktfamilie ist die Seite www.Fitness-News-Germany.online bzw. www.German-Fitness-News.de. Diese Webseite veröffentlicht täglich die interessantesten News aus der Fitness-Branche. Damit haben Betreiber von Fitness-Anlagen jeglicher Couleur die Möglichkeit, sich tagesaktuell zu informieren. In den nächsten Monaten wird diese Medienplattform sukzessive ausgebaut. Neben News werden dann auch Fachberichte, Interviews, Best-Practice-Berichte und Szene-Informationen veröffentlicht. Natürlich werden auch Video-Beiträge und weitere Features im Laufe des Jahres folgen.
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Es wurden bereits namhafte Autoren verpflichtet, die sich sehr auf die Zusammenarbeit mit der neuen Plattform freuen. Außerdem wurden wichtige Partnerschaften geschlossen, die sicherstellen, dass sich die neue Webseite hervorragend entwickeln kann.
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Was passiert steuerlich?
Verzicht auf Geschäftsführergehalt in der Corona-Krise Viele Gesundheitseinrichtungen wurden durch die wiederholten Corona-Lockdowns arg gebeutelt. Es kam zu gravierenden, manchmal zu existenzgefährdenden Umsatzausfällen. Die staatlichen Sofortund Überbrückungshilfen halfen in vielen, aber sicher nicht in allen Fällen. Welche Maßnahmen konnten Geschäftsführer noch ergreifen? Aufgrund ihrer privaten finanziellen Mittel vermochten einige Unternehmer durchaus, die Krise abzufedern. Wird das Unternehmen, das FitnessStudio oder die therapeutische Praxis, jedoch in der Rechtsform einer Kapitalgesellschaft betrieben, musste – trotz teilweise ausgesetzter Insolvenzantragspflicht bis Ende März 2021 – sehr genau darauf geachtet werden, dass die Gesellschaft nicht überschuldet oder gar zahlungsunfähig wurde.
Liquiditätsengpass durch Corona Viele Gesellschafter-Geschäftsführer haben daher ihr Geschäftsführergehalt durch eine schriftliche vor-
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herige Vereinbarung mit ihrer GmbH herabgesetzt, um die liquiden Mittel zu schonen. Manche haben dies nicht getan, sich Gelder zunächst auszahlen lassen und diese der GmbH stattdessen als fremdübliches Darlehen zurückgewährt. Wieder andere haben vertraglich nichts veranlasst und sich ihre Gehaltsansprüche schlicht nicht auszahlen lassen. All das war steuerlich durchaus zulässig, wenn auch ein fremder Geschäftsführer in der Krise so gehandelt hätte. Was in der jeweiligen Situation angemessen war, bleibt immer dem Einzelfall überlassen – hier gibt es leider kein Patentrezept. Wichtig ist dabei aber vor allem
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gewesen, dass die entsprechenden Formalien eingehalten wurden.
Veranlassung durch das Gesellschaftsverhältnis vermeiden Denn neue Verträge und auch alle Vertragsänderungen müssen bei beherrschenden GesellschafterGeschäftsführern immer zivilrechtlich wirksam, klar, eindeutig und im Voraus abgeschlossen und dann entsprechend eingehalten werden. Andernfalls ist die Vorgehensweise durch das Gesellschaftsverhältnis veranlasst. Sofern die GmbH dadurch einen Nachteil erlitten hat, handelt es sich um eine verdeckte Gewinnausschüttung, die wie eine offene Ausschüttung behandelt wird.
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Wirkung einer verdeckten Gewinnausschüttung Wenn sich der GesellschafterGeschäftsführer in der Krise also sein Gehalt munter erhöht, obwohl dies ein ordentlicher und gewissenhafter Geschäftsleiter nicht getan hätte, dann handelt es sich aus Sicht der GmbH um eine nicht hinzunehmende Vermögensminderung, die den Gewinn der GmbH nicht mindern darf. In der Folge wird also der Betriebsausgabenabzug nicht zugelassen und es entstehen Körperschaftsteuer plus Solidaritätszuschlag und Gewerbesteuer sowie Abgeltungsteuer nebst Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer. In der Regel ist der Gesamtsteuersatz dabei dann höher, als wenn das Gehalt bei der GmbH als Betriebsausgabe anerkannt und beim Gesellschafter-Geschäftsführer regulär als Einkünfte aus nichtselbstständiger Arbeit versteuert worden wäre.
Wirkung einer verdeckten Einlage Umgekehrt verhält es sich etwas anders. Denn wenn der GmbH ein Vorteil vom beherrschenden Gesellschafter-Geschäftsführer zugeführt wird, dann würde dieser Vermögensvorteil bei der GmbH grundsätzlich zu einer Vermögensmehrung führen. Weil diese aber nicht durch den Geschäftsbetrieb der GmbH veranlasst wurde, sondern durch das Gesellschaftsverhältnis bedingt ist, muss die GmbH diesen Vorteil nicht versteuern, da es sich um eine verdeckte Einlage des Gesellschafters handelt. Der Gesellschafter hat dadurch Anschaffungskosten auf seine GmbHBeteiligung, die er aber erst beim späteren Verkauf der Anteile und dann auch nur nach dem sogenannten Teileinkünfteverfahren zu 60 Prozent steuerlich geltend machen kann.
Auch wenn der Veräußerungsgewinn ebenfalls nur zu 60 Prozent besteuert wird, ist die mitunter lange Zeit biszur Veräußerung nicht so die steueroptimierte Variante.
Verpflichtung hingegen nicht vollumfänglich nachkommen, kann der Gesellschafter-Geschäftsführer auch auf seine Forderung gegenüber der GmbH verzichten.
Unentgeltliche Leistungen für die GmbH
Bei Fremdgeschäftsführern oder gering beteiligten GesellschafterGeschäftsführern können solche Ausfälle in Höhe des werthaltigen Teils mitunter als Werbungskosten geltend gemacht werden. Der nicht werthaltige Teil führt hingegen zu Verlusten bei den Einkünften aus Kapitalvermögen, die bis 2019 auch mit anderen Einkunftsarten verrechenbar waren. Ab 2020 sind diese aber nur noch in Höhe von jährlich 20.000 Euro mit anderen Kapitaleinkünften verrechenbar.
Noch ungünstiger ist es, wenn der Gesellschafter seiner GmbH Vorteile gewährt, die als Vermögensvorteil nicht einlagefähig sind, wie beispielsweise die unentgeltliche Zurverfügungstellung seiner Arbeitskraft oder die kostenfreie Überlassung von Räumen der Einrichtung oder von Wirtschaftsgütern. Denn solche Vorteile sind nicht als verdeckte Einlage zu beurteilen und verpuffen in der Regel völlig. Der Gesellschafter kann diese Leistungen ohne Bezahlung allenfalls im Rahmen einer steuerlichen Betriebsaufspaltung geltend machen – aber auch dann regelmäßig nur zu 60 Prozent nach dem sogenannten Teileinkünfteverfahren.
Wie umgehen mit stehengelassenen Gehältern? Sofern sich der GesellschafterGeschäftsführer einfach sein ihm zustehendes Gehalt in der Krise nicht ausgezahlt hat und dieses nun immer noch als Verbindlichkeit in den Büchern steht, stellt sich die Frage, wie damit umzugehen ist – insbesondere steuerlich. Zunächst muss sich der Gesellschafter erst einmal darüber im Klaren sein, ob die GmbH zukünftig in der Lage sein wird, diese Forderung zu bezahlen. Ist die spätere Zahlung möglich, sollte hier am besten auch wieder eine Vereinbarung getroffen werden, welche die vollständige Begleichung der Schuld durch die GmbH regelt. Kann die GmbH ihrer
Bei anderen – insbesondere bei beherrschenden GesellschafterGeschäftsführern – sind solche Finanzierungshilfen seit dem Jahr 2020 in der Regel als nachträgliche Anschaffungskosten auf die Beteiligung zu beurteilen. Das heißt, sie wirken sich, wie bei der verdeckten Einlage, erst bei der späteren Veräußerung der Anteile steuerlich aus – und das auch wieder nur zu 60 Prozent. Werden die Anteile an der GmbH im Rahmen einer Betriebsaufspaltung gehalten, sollte das entsprechend gelten. Gerade die gesellschaftlich veranlassten Beziehungen sind immer wieder Schwerpunkt in Betriebsprüfungen. Die dargestellte Systematik dient natürlich nur der Veranschaulichung, kann im Einzelfall auch anders beurteilt werden und daher eine individuelle Beratung nicht ersetzen. Sprechen Sie am besten Ihren Steuerberater an, damit er mit Ihnen eine optimale steuerliche Gestaltung erarbeitet. Thomas Pech
Autor
Thomas Pech ist Steuerberater im ETL ADVISION-Verbund aus Zwickau, Fachberater für den Heilberufebereich (IFU/ISM gGmbH) und auf die Beratung von Heilmittelerbringern spezialisiert. E-Mail: advisa-zwickau@etl.de, Internet: www.advisa-zwickau.de
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NEWS ERNÄHRUNG & WELLNESS
I Mineralgetränke mit Speedfresh Anbieter Speedfresh stattet Studios mit kalorienarmen Fit Mix Premium Liquids aus. Erhältlich sind die Produkte in 5Liter-Kanistern, ideal für Schankanlagen, oder in einer 1-Liter-Pump-Flasche. Das Mischverhältnis der 16 verschiedenen Geschmacksrichtungen beträgt 1:50. Die Liquids enthalten natürliche Aromen und natürliche Farbstoffe (Ausnahme Waldmeister). www.speed-fresh.de
I Mentale Wellness-Seminare wieder buchbar Zusätzliche Einnahmen für Studios durch das Besondere. www.mentale-wellness.de
I Corona befeuert eine andere Pandemie
I Weiterbildungen für das betriebliche Gesundheitsmanagement
Betriebliches Gesundheitsmanagement gewinnt zunehmend an Bedeutung. Wer einen Einstieg in dieses dynamische Arbeitsfeld sucht, kann am IST-Studieninstitut eine der Weiterbildungen „Manager für Gesundheit im Betrieb“ (13 Monate) oder „Betriebliches Gesundheitsmanagement (IHK)“ (5 Monate) absolvieren. Beide Fortbildungen starten als Fernstudium im Oktober. www.ist.de
I Ergebnisse der bundesweiten myline-Studie
Eine Studie zu Ernährung und Bewegung seit Beginn der Corona-Pandemie stellten Wissenschaftler der Technischen Universität München (TUM) vor. Rund 40 Prozent der Befragten haben seit dem Beginn der Pandemie zugenommen. Etwas mehr als die Hälfte bewegt sich zudem weniger als vor der Corona-Krise. Dies ist eines der Ergebnisse der Umfrage, die das Else Kröner Fresenius Zentrum für Ernährungsmedizin (EKFZ) an der TUM gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut Forsa durchgeführt hat.
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Die erste Auswertung der großen bundesweiten Studie von myline zum Thema „Aktives Abnehmen zur Immunstärkung“ liegt vor. Die Teilnehmer erhielten einen kalorienreduzierten Ernährungsplan und einen individuellen Trainingsplan über vier Wochen sowie weitere Informationen zu den Themen Ernährung und Immunsystem. Die Ergebnisse sind beeindruckend. Im Schnitt verloren die Männer 4,2 Kilogramm an Gewicht (Frauen: 3,4 kg) und konnten ihren Bauchumfang verringern. Auch der Gesundheitszustand besserte sich nach Angaben der Teilnehmer spürbar. Über 70 % gaben an, auch nach der Studie weiterhin regelmäßig trainieren zu wollen.
Diese Analyse beruht auf der Online-Befragung von 1.001 Erwachsenen im Alter zwischen 18 und 70 Jahren im April 2021 im Rahmen eines systematischen Zufallsverfahrens. „Wer sich fettarm ernährt und sich ausreichend bewegt, hat mehr vom Leben – und dies gilt nicht nur in CoronaZeiten“, resümiert Hans Hauner, Professor für Ernähungsmedizin an der TUM.
Aufgrund des positiven Feedbacks aus den teilnehmenden Studios und Praxen geht die Studie nun in die zweite Runde. Die Studie kann nach einer Standortprüfung sofort und auch lizenzfrei genutzt werden.
www.tum.de
www.myline24.de/studie
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Kopfschmerzen auf der Spur
Teil 1:
Formen und Ursachen
Kopfschmerzen zählen zu den häufigsten Erkrankungen mit dem größten nachteiligen Einfluss auf den gelebten Alltag. Die Betroffenen sind durch die Erkrankung massiv in den verschiedensten Bereichen ihres Alltags, wie Beruf, Freizeitgestaltung oder Selbstverwirklichung, eingeschränkt. Auch Training und Therapie leiden darunter. Ein Blick auf die Formen und Ursachen lohnt sich. In Europa liegt die Wahrscheinlichkeit, wenigstens einmal im Leben an Kopfschmerzen zu leiden, bei etwa 95 Prozent. Sogar 50 bis 60 Prozent
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der Menschen haben chronische Kopfschmerzen. Viele werden förmlich aus der Bahn geworfen, sind dem Schmerzerleben ausgeliefert und ziehen sich mit dieser Erkrankung regelrecht zurück. Häufig entwickeln Betroffene selbst Strategien dagegen. Oft erdulden sie einfach die Schmerzen oder nehmen regelmäßig Schmerzmittel ein. Beides ist auf Dauer weder Erfolg versprechenden noch effektiv.
Kopfschmerz ist nicht gleich Kopfschmerz Die medizinische Einteilung und Beurteilung von Kopfschmerzen stellen einen wichtigen Baustein für die Entwicklung einer geeigneten und spezifischen Behandlungsstrategie dar.
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Schmerzen sind immer ein individuelles Erlebnis und kein Kopfschmerz gleicht einem anderen. Um ein gesundheitliches Problem oder eine Erkrankung effektiv angehen zu können, hilft Wissen. Wissen nimmt den Schrecken und ermöglicht gezieltes Handeln. Mit wissenschaftlicher Akkuratesse sollte einmal die Art des Kopfschmerzes ergründet und zum anderen die dazu passende Behandlungsstrategie gewählt werden. Denn Kopfschmerz ist nicht gleich Kopfschmerz.
Kopfschmerzformen Mittlerweile werden in der Medizin mehr als 240 Formen von Kopfschmerzen wissenschaftlich unterschieden. Die ICHD-3 von 2018 ist das
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aktuelle Klassifikationsmodell, in dem 14 Hauptgruppen mit Unterformen beschrieben werden (ICHD = International Classification of Headache Disorders). ››› Einteilung von Kopfschmerzformen nach der ICHD-3 Primäre Kopfschmerzen 1. Migräne 2. Spannungskopfschmerz 3. Trigemino-autonome Kopfschmerzen 4. Andere primäre Kopfschmerzformen Sekundäre Kopfschmerzen 5. Kopfschmerz durch Verletzung von Kopf oder Halswirbelsäule 6. Kopfschmerz durch Gefäßstörung an Hals oder Kopf 7. Kopfschmerz durch nicht vaskuläre intrakranielle Störung 8. Kopfschmerz durch eine Substanz oder deren Entzug 9. Kopfschmerz durch eine Infektion 10. Kopfschmerz durch Störung der Homöostase (Gleichgewicht der inneren Prozesse) 11. Kopfschmerz durch Erkrankung von Schädel, Nacken, Augen, Ohren, Nase, Nebenhöhlen, Zähnen, Mund oder anderen Kopf- oder Nackenstrukturen 12. Kopfschmerz durch psychische Störungen Schmerzhafte kraniale Neuropathien, andere Gesichts- und Kopfschmerzen 13. Schmerzhafte kraniale Neuropathien und andere Gesichtsschmerzen 14. Andere Kopfschmerzformen
Dabei sind Spannungskopfschmerz (SKS) und Migräne mit großem Abstand die häufigsten Formen von Kopfschmerz. Sie machen immerhin 92 Prozent aller Kopfschmerzen aus. Um die eigene Kopfschmerzform von anderen zu unterscheiden, sind einige Merkmale hilfreich, die möglichst genau in einem Kopfschmerz-
tagebuch beschrieben werden sollten. Orientierung geben die folgenden Kriterien: Qualität: Wie fühlt sich der Kopfschmerz an? Drückend – pulsierend – klopfend – grell stechend – dumpf ziehend? Stärke: Leicht – stark – mittelstark – stark – sehr stark – unerträglich? Episoden: Wie häufig tritt der Kopfschmerz auf? 1 x / Tag – 2 x / Woche – 1 x / Monat? Dauer: Wie lange dauern die Schmerzen an? Minuten – Stunden – Tage? Auslöser: Welche Faktoren bringen die akute Kopfschmerzattacke in Gang? Welches sind die sogenannten Kopfschmerz-Trigger? Begleitsymptome: Übelkeit – Schwindel – Tinnitus – verspannte Muskeln – Kieferschmerzen oder …
können, dient eine Übersicht der wichtigsten Unterscheidungsmerkmale (siehe Tab. 1). Denn das Gesamtbild ist für eine passende Zuordnung entscheidend.
Ursachen – aktueller Stand der Wissenschaft Es gilt als wissenschaftlich gesichert, dass es sich bei den Ursachen von SKS und Migräne um eine grundlegende Übererregbarkeit des Nervensystems (Trigemino-vaskuläres System) handelt.
Die Notizen der individuellen Erfahrungen ergeben eine umfassende Beschreibung und bilden die Grundlage für eine effektive Behandlungsstrategie.
Differenzierung zwischen Spannungskopfschmerz und Migräne Um die zwei häufigsten Kopfschmerzformen – Spannungskopfschmerz (SKS) und Migräne – unterscheiden zu
Die Oberfläche der Nerven – besonders die des Trigeminusnervs, der die Kaumuskulatur, große Teile des Gesichtes und vor allem alle Blutgefäße im Gehirn versorgt –, reagiert sehr stark übersensibel und
Spannungskopfschmerz
Migräne
Qualität
drückend straff meist beidseitig
pulsierend klopfend meist einseitig
Stärke
leicht bis mittelstark gleichbleibend bei Belastung
mittelstark bis extrem stark zunehmend unter Belastung
Episoden
1 – 14 Anfälle/Monat (episodischer SKS) > 15 Anfälle pro Monat (chronischer SKS)
1 – 2x pro Woche
Dauer
30 min bis mehrere Tage (7)
4 – 72 h
Auslöser
Angst Stress Muskelverspannung
Genussmittel Medikamente Stress Schlafproblem Hormonelle Umstellung
Begleitsymptome
Druckschmerz am Schädel Bewegungseinschränkungen der HWS Aktive HWS Triggerpunkte CMD-Kieferstörungen Müdigkeit
Übelkeit Erbrechen Schwindel Lichtempfindlichkeit Geräuschempfindlichkeit
Tab. 1: Unterscheidungsmerkmale Spannungskopfschmerz und Migräne
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leitet entzündliche Prozesse in den Zellen des Hirnstamms und den hirnversorgenden Blutgefäßen ein. So werden die Oberflächen der Nervenzellen auf zwei Wegen getriggert: einmal durch die Übererregbarkeit der Nerven selbst – zum anderen durch die gesteigerte Durchblutung aufgrund der Entzündung. Die verstärkte Durchblutung reizt die ohnehin schon sensibilisierten Gefäßwände immer weiter und steigert die Schmerzreaktion. Das erklärt die stetig ansteigende Schmerzintensität bei einer Migräne. Chemische Botenstoffe (Hormone) wie beispielsweise Serotonin verstärken diese Effekte durch eine Mehrdurchblutung. Eine weitere Ursache findet sich im Ungleichgewicht zwischen den Neurotransmittern GABA und Glutamat. Während GABA eine hemmende und beruhigende Wirkung auf das Nervensystem ausübt, verantwortet das Glutamat eine anregende und reaktionssteigernde Wirkung auf das Nervensystem. Und schon sind wir mit der Ursachenforschung auch im Bereich der Ernährung angekommen.
Übererregbare Nerven
Viele Kopfschmerzbetroffene erleben spezielle Nahrungsmittel oder bestimmte Gewürze als Kopfschmerz auslösend. Auch ein gefäßaktiver Botenstoff (CRGP), der für eine Weitung der Blutgefäße und eine resultierende höhere Entzündungsneigung verantwortlich gemacht wird, sowie eine genetische Besonderheit zur Kälteregulation (TRMP8) sind als Auslöser von Migräne mittlerweile lokalisiert und bekannt.
Hormonschwankung
SKS & Migräne
Ernährung
Entzündung der Blutgefäße
Genetik
Über die Auslöser und die Bewältigungsstrategien berichten wir in der nächsten Ausgabe. Kay Bartrow
Abb.: Biologisch-körperliche Ursachen von Migräne und SKS
Autor
Kay Bartrow arbeitet als freiberuflicher Physiotherapeut. Gleichzeitig verbindet ihn mit der Fitnessbranche der Spaß an Sport, Training und Bewegung, weshalb er examinierte Physiotherapeuten unter anderem in Trainingstherapie fortbildet. Seit 2009 schreibt er Fachbücher und Artikel für physiotherapeutische Fachzeitschriften. E-Mail: physiotherapie4u@gmx.de
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Welche Vorteile eine ketogene Ernährung bringen kann
Mehr Energie und weniger Gewicht durch Keto In einer neuen Serie möchten wir verschiedene Ernährungsansätze näher beleuchten. Den Anfang macht Personal Trainer und Ernährungscoach Marcel Doll. Im Interview mit TT-DIGI erklärt er, warum ihn die ketogene Ernährungsweise überzeugt hat.
TT-DIGI: Lieber Marcel, wie bist du auf die ketogene Ernährung aufmerksam geworden? Marcel Doll: Als Trainer möchte ich meinen Kunden Ansätze bieten, die umsetzbar sind. Ich habe mich dann im ersten Lockdown 2020 konsequent ketogen ernährt. Der Selbstversuch hat meine vorherigen Zweifel beseitigt: ich
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war fitter, hatte bessere Blutwerte, der Körperfettanteil wurde deutlich gesenkt und mein Schlaf war besser. TT-DIGI: Kannst du das Prinzip dieser Ernährung bitte kurz erläutern? Marcel Doll: Bei der ketogenen Ernährungsform lernt der Körper Fett besser zu verstoffwechseln. Der Verzehr von vielen gesunden Fetten, einer moderaten Menge an Proteinen und wenigen Kohlenhydraten führt dazu, dass der Körper für die Energiegewinnung auf unsere Fettreserven zurückgreift. Die gezielte Fettverbrennung versetzt den Körper in den Zustand der Ketose. TT-DIGI: Welche Auswirkungen hat das auf den Blutzuckerspiegel?
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wirken auch, wenn Glukose im Blut oder Glykogen in den Muskeln oder Leber vorhanden ist. Die exogenen Ketone ermöglichen es, auch ohne eine streng ketogene Ernährungsform in den Zustand der Ketose zu gelangen. Mittlerweile sind die exogenen Ketone auch sowas wie mein gesunder Energy Drink geworden. Denn sie können wie ein Booster aufs Gehirn wirken, machen wacher, leistungsfähiger und konzentrationsfähiger. Auch Profisportler wie beispielsweise Radfahrer setzen auf diese erlaubten Supplements, um ihre Leistung zu optimieren. Exogene Ketone könnten ein Riesen-Trend werden. TT-DIGI: Welche Nachteile gilt es zu beachten? ››› Marcel Doll arbeitet u.a. als Personal Trainer und Ernährungscoach in seinem eigenen Studio in Offenburg, www.you-personaltraining.de
Marcel Doll: Exogene Ketone haben bei der richtigen Einnahme keine negativen Auswirkungen, sofern sie ausschließlich D-Betahydroxybutyrat enthalten (D-BHB). Lass mich das genau erklären:
Marcel Doll: Wird die Kohlenhydratzufuhr auf ein Minimum reduziert, bleibt der Blutzuckerspiegel nahrungsinduziert konstant. Genau in diesem Moment wird Körperfett als Energiequelle herangezogen, denn die Leber bildet jetzt aus Fettsäuren Ketone. Sobald der Körper gelernt hat Fett zu verstoffwechseln (Ketose), stehen diesem Unmengen an Energie zur Verfügung. Im Gegensatz zum Kohlenhydratspeicher, welcher auf zwei bis dreitausend Kalorien beschränkt ist.
Beim Fettstoffwechselprozess (Ketogenese) in der Leber werden drei Arten von Ketonkörper gebildet. Zwei Arten sind definitionsgemäß zwar Ketonkörper, sind allerdings weniger effizient. Bei der dritten Art handelt es sich um Beta-Hydroxybutyrat kurz: BHB, welche sich in ihrer Form D-BHB also rechtsdrehend und L-BHB also linksdrehend unterscheiden. Der Körper produziert in der Leber fast ausschließlich rechtsdrehendes BHB, welches für die schnelle Energiegewinnung benötigt wird. Die meisten auf dem Mark erhältlichen Keton-Supplements bestehen aus einer Mischform also DL-BHB, da die Herstellung deutlich günstiger ist gegenüber der reinen D-BHB Form. Die D-BHB wird auch teilweise R-BHB auf den Supplementen ausgewiesen.
TT-DIGI: Wie schnell gewöhnt sich der Körper um? Marcel Doll: Die Umstellung auf den Stoffwechselzustand Ketose, kann ein bis drei Wochen dauern (teilweise auch länger). In dieser Phase kann es zur sogenannten KetoGrippe kommen. Dabei handelt es sich um einen körperlichen und geistigen Leistungsabfall, sowie Kraftlosigkeit oder Müdigkeit. TT-DIGI: Kann ich die Ketose auch extern beeinflussen? Marcel Doll: Ja. Die von der Leber produzierten Ketone werden strenggenommen als endogene Ketone bezeichnet, also vom Körper selbst hergestellt. Im Gegensatz dazu werden exogene Ketone von außen als in Wasser gelöstes Pulver zugeführt. Exogene Ketone können sofort vom Körper aufgenommen und genutzt werden, da die zugeführten Ketone fast identisch zu den endogenen Ketonen sind. TT-DIGI: Wie gut funktioniert dieser Ansatz? Marcel Doll: Im Gegensatz zu der nahrungsinduzierten Ketose, befindet sich der Körper durch die Einnahme der exogenen Ketone, innerhalb von zwanzig bis sechzig Minuten für ca. fünf Stunden in der Ketose. Das heißt, sie
TT-DIGI: Für wen ist diese Ernährungsweise geeignet? Marcel Doll: Jeder Mensch, der sich über einen guten Gesundheitszustand freuen kann, darf gerne mit der ketogenen Ernährung starten. Zwar haben es Veganer und Vegetarier etwas schwieriger in der Umsetzung, da vor allem Obst und manche Gemüsesorten eine Vielzahl Kohlenhydrate enthalten. Dennoch entwickelt man mit der Zeit ein gutes Gespür für den Keto-Speiseplan. Die konkrete Zielsetzung spielt eine wichtige Rolle. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass insbesondere auch Sportler von dieser Ernährungsweise profitieren können. Untersuchungen haben ergeben, dass die ketogene Ernährung sowohl im Ausdauer- als auch im Kraftsport erfolgreich eingesetzt werden kann. Neben den Sportlern werden auch all diejenigen, die an Gewicht verlieren möchten, angesprochen. Gerade für die gezielte Fettreduktion ist die ketogene Ernährung perfekt geeignet. Aber auch Diabetiker können, nach ärztlicher Absprache, ihre Symptome mit Hilfe dieser Ernährungsform verbessern.
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TT-DIGI: Welche Tipps hast du für Neueinsteiger parat? Marcel Doll: Das Daten würde ich einem Keto-Neuling abraten, da das bei der Ketose entstehende Aceton zu Beginn über den Atem gerochen werden kann. Außerdem würde ich jedem Einsteiger empfehlen, sich ketogene Mahlzeiten am besten zu Hause vorzubereiten. Am Anfang ist es noch relativ schwierig auf die Schnelle ein vollwertiges Keto-Menü ausfindig zu machen. Über all dem steht immer die Devise viel zu trinken! TT-DIGI: Macht es Sinn, den Blutzuckerspiegel zu überprüfen?
Kunden Schritt für Schritt (genauer gesagt in acht Schritten), sich an die Ketose heranzutasten. TT-DIGI: Wie sinnvoll ist eine Keto-Diät?
Marcel Doll: Ja, durchaus. Durch eine konstante Blutzuckermessung kann ich die individuellen Auswirkungen einer Mahlzeit direkt sehen. Ziel sollten möglichst wenig sehr starke Ausschläge sein. TT-DIGI: Wie unterstützt Du deine Kunden als Ernährungscoach? Marcel Doll: Ich bitte meine Kunden um ein regelmäßiges Update, damit bei kleinen Unsicherheiten oder Problemen nicht gleich aufgegeben wird, sondern nachgefragt und eine mögliche Lösung gefunden werden kann. Es ist mir sehr wichtig, dass niemand direkt zu einer streng ketogenen Ernährungsform übergehen muss. Viel mehr ist es mein Ziel, meine Kunden für die ketogene Ernährung und deren Vorteile zu sensibilisieren. Deshalb rate ich meinen
Marcel Doll: Die ketogene Ernährung kann auch sehr gut phasenweise (beispielsweise für 12 Wochen) umgesetzt werden. In dieser Zeit lernt der Körper Fett wieder besser zu verstoffwechseln. Nach einer ketogenen Phase kann dann wieder zu einer moderaten Kohlenhydrataufnahme übergegangen werden. Wer sich langfristig ketogen ernährt, kann dies gut mit Intervallfasten verbinden. TT-DIGI: Wo kann ich mich am besten über diesen Ernährungsansatz informieren? Marcel Doll: Mein persönlicher Lese-Tipp ist das Buch „Der Keto Kompass“. Von Basisinformationen bis Detailwissen wird das Thema Ketose zerlegt und genauestens erklärt. Darüber hinaus fungieren ketogene Kochbücher als perfektes „Learning by Doing“ Tool, um die ketogene Ernährung kennen zu lernen. Das Interview führte Philipp Hambloch Die „richtigen“ Ketone erhält man unter www.exogene-ketone.info ››› In acht Schritten zur ketogenen Ernährungsweise 1. Starte gerne mit einem halben Päckchen exogener Ketone, damit du einen ersten Eindruck der Ketose gewinnst. 2. Achte immer darauf im Alltag viel zu trinken. 3. Versuche auf Haushaltszucker zu verzichten. 4. Verzichte auf Weizenprodukte. Eine große Unterstützung hierbei ist meine eigens entwickelte ketogene Brotbackmischung (www.ketobrot.com). 5. Nimm gezielt gesunde Fette zu Dir. 6. Integriere das Intervallfasten in Deinen Tag (16:8), so geben wir dem Körper genügend Zeit zum Verdauen und die Ketose wird gleichzeitig verstärkt. 7. Mehr Bewegung im Alltag - Treibe regelmäßig Sport. 8. Zustand ketogener Ernährung erreicht.
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Besser leben mit ketogener Ernährung Den Sprung wagen Auch wenn es schwerfällt: Hin und wieder ist es notwendig, unsere Komfortzone zu verlassen und den Sprung zu wagen – hinein in eine Veränderung. Dieser kleine Selbstcoach nimmt uns die Angst vor dem Unbekannten. Loslassen ist dann oftmals der Schlüssel, finanzielle Sorgen, negative Emotionen oder Zukunftsängste hinter sich zu lassen. Christine Marsan, Rosette Poletti: Der kleine Selbstcoach – Mut zur Veränderung. Scorpio 2021, ISBN 978-3-95803-374-0.
Die Autorin Dinah Stricker erzählt von ihrem persönlichen Zugang zu einer ketogenen Ernährung. Sie stellt diesen bei ihr erfolgreichen Ansatz vor, ohne dabei missionieren zu wollen. Mithilfe der ketogenen Ernährung ist eine spürbare Gewichtsabnahme möglich. Stricker berichtet von weiteren Vorteilen wie gutem Schlaf und Zufriedenheit. Einsteiger finden hier neben allgemeinen Informationen zu dieser Ernährungsform auch viele Rezeptideen. Hungern muss man dabei nicht, aber wohl am Ball bleiben. Insgesamt erwartet den Leser eine anregende Mischung aus Biographie, Sachbuch und Kochbuch. Dinah Stricker: Keto rockt. Heel Verlag 2021, ISBN 978-3-96664-123-4.
Wie man das Leben ernst und trotzdem leicht nimmt Wenn Ross Antony die Bühne betritt, geht förmlich die Sonne auf. Was nur wenige wissen: Der vielseitige britische Entertainer hat neben seiner strahlenden Karriere schon viele ernste Lebensphasen meistern müssen: Sexueller Missbrauch in der Kindheit, die Akzeptanz seiner Homosexualität, die harte Ausbildung an der Dramaschule in England oder die schwere seelische Krise nach dem Verlust seines Vaters. Humorvoll und tiefsinnig erzählt Ross aus seinem Leben und gibt dabei wertvolle Tipps zum Umgang mit Krisen und nimmt auch aktuelle Probleme wie die Coronakrise in den Blick, spricht über seine Werte rund um Beziehung, Familie und Freundschaft. Ross Antony: Gute Laune glänzt und glitzert. ZS Verlag 2021, ISBN: 9783965840911
Transformation durch SNAP! Rebella Bex hat die SNAP! Methode für Frauen entwickelt. Sie steht für ‚Sofort – Neutral – Aktiv – Präsent‘ und ist eine Neurolinguistische Bewusstseins- und Meditationstechnik für die innere Transformation. SNAP! verschafft sofortigen Zugang zur inneren Weisheit und versetzt Schritt für Schritt in die Lage, unbewusste Handlungen in bewusste Handlungen umzuwandeln - von Negativität in Positivität, von Verwirrung in Klarheit oder von Angst in Liebe. Durch das erhöhte Bewusstsein erlangt frau Klarheit über das, was sie wirklich will und kann sich dadurch von der hemmenden Programmierung der Vergangenheit lösen. Rebella Bex: Du hast dein Leben in der Hand. Irisiana Verlag 2001, ISBN: 978-3-424-15387-3.
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Der Selbstcoach für Achtsamkeit Wege aus der emotionalen Krise Stress und Erschöpfung, Verlust und Trauer, Veränderung und Übergang – schwierige Zeiten lassen sich besser überstehen, wenn man innerlich stark ist. Suzy Reading gibt einem mit ‚ihrem Vitalitätsrad‘ viele Werkzeuge der Selbstfürsorge an die Hand, die in Krisen helfen. Man lernt, den eigenen Selbstwert und die Resilienz zu stärken, um besser mit Ängsten, Depressionen und Überforderung umzugehen. Das Buch bietet viele Mental-, Bewegungs- und Atemübungen, die helfen, Anspannungen loszulassen, negative Gefühle anzunehmen, Blockaden zu lösen und seelische Verletzungen zu heilen. Suzy Reading: Die Heilkraft der Selbstfürsorge. ZS Verlag 2021, ISBN: 9783965840638.
Fühlen Sie sich oft gehetzt oder gestresst? Durch die Schnelllebigkeit unseres Alltags, die dauernde Erreichbarkeit und eine permanente Reizüberflutung verlernen wir immer mehr, den Augenblick zu genießen, im Hier und Jetzt zu leben. Kein Wunder, dass wir uns oft gestresst und unter Druck gesetzt fühlen. Achtsamkeit ist ein wirksamer Schlüssel, um aus diesem Strudel herauszukommen und sogar bei hohen Anforderungen im Alltag gelassen zu bleiben. Ilios Kotsou, Alia Cardyn: Der kleine Selbstcoach – Mit Achtsamkeit durch den Tag. Scorpio Verlag 2021, ISBN: 978-3-95803-376-4.
Ein Plädoyer für Handwerks- und Pflegeberufe David Goodhart legt seinen Fokus auf Berufsgruppen wie VerkäuferInnen und Pflegekräfte, deren Bedeutung in der Pandemie deutlich zugenommen hat. An den Schalthebeln der Macht sitzen aber überwiegend akademisch Ausgebildete, sie bestimmen den Kurs stark nach ihren Interessen und Wahrnehmungen. Doch das hat seinen Preis: Eine Gesellschaft, die die Berufe der Hand und des Herzens, also Handwerk und soziale Berufe, geringschätzt und schlecht bezahlt, droht aus der Balance zu geraten, meint der Autor. In seiner provozierenden Analyse zeigt er auf, warum das problematisch ist und wo wir ansetzen müssen, um die Gewichte zu verschieben. David Goodhart: Kopf, Hand, Herz – Das neue Ringen um Status. Penguin Verlag 2021,ISBN: 978-3-328-60136-4.
Neues Sportbuch von Roland Jentschura Als Diplom-Oecotrophologe beschäftigt sich Roland Jentschura seit vielen Jahren mit dem Thema Ernährung und insbesondere mit Übersäuerung. Auf 176 Seiten erläutert der Autor nun in seinem Erstlingswerk, was zu viele Säuren im Körper anrichten und wie entscheidend das Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen für die Leistungs- und Regenerationsfähigkeit ist. Darüber hinaus lässt er etliche Weltklasseathleten und Spitzensportler zu Wort kommen und es gibt wertvolle Tipps für die effektivsten Maßnahmen zur Vermeidung sowie zur Behebung einer chronischen Übersäuerung. Roland Jentschura: Power statt ‚sauer‘. Verlag P. Jentschura, ISBN: 978 3 933874 50 4.
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››› INSERENTEN ››› IMPRESSUM
››› Baden Premium Factory - BPF Weingalerie, www.bpf-weingalerie.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 111
››› Cleanpaper, www.cleanpaper.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 99
››› Confina Finanzplanung GmbH (Physiosecur) www.physiosecur.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 45
››› Deutsche Berufsakademie Sport und Gesundheit der HVU Bildungsakademie gGmbH (dba), www.dba-baunatal.de . . . S.81
››› easySolution GmbH, www.easysolution.eu . . . . . . . . . . . . . . . S. 39 ››› EGYM GmbH, www.egym.com . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 11 ››› emotion fitness GmbH & Co. KG, www.emotion-fitness.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 6, 103
››› ERGO-FIT GmbH & Co. KG, www.ergo-fit.de . . . . . . . . . . . . . . S. 55 ››› excio GmbH, www.excio.de. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 93
››› Experten Allianz für Gesundheit e.V. www.expertenallianz-gesundheit.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 33
››› FACEFORCE GmbH, www.face-force.de . . . . . . . . . . . . . . Titel, S. 33
››› Geckolube, www.geckolube.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 147 ››› Hortmann GmbH management & consulting www.fitnessstudioverkauf.de. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 13
››› INKO Internationale Handelskontor GmbH, www.inkospor.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 49
››› IST-Studieninstitut GmbH, www.ist.de. . . . . . . . . . . . . . . S. 79, 109
››› JK-INTERNATIONAL GmbH, www.ergoline.de. . . . . . . . . . . . . . S. 31
››› Johnson Health Tech GmbH, www.matrixfitness.com . . . . . . S. 9 ››› Jörg Zehentmaier, Fachkraft für Datenschutz www.qualifizierter-datenschutz.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 117
››› KBL GmbH, www.megasun.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 96 – 97 ››› Medex Fitnessgeräte GmbH, www.medex-gmbh.com . . . . . S. U3
››› Mentale Wellness, www.mentale-wellness.de . . . S. 124 – 125, 143
››› miha bodytec GmbH, www.miha-bodytec.com. . . . . . . . . . . . . . U2
››› milon Industries GmbH, www.milon.com . . . . . . . . . . . . S. 89, 101 ››› Moveri GmbH, www.moveri-reha.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 75
››› MR - DUO UG, www.mr-duo.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 91 ››› opta data Abrechnungs GmbH, www.optadata-gruppe.de . . S. 17
››› Physiokonzepte (mywellfit), www.physiokonzepte.net . . . . S. 65
››› ProActiveAir GmbH, www.proactiveair.de. . . . . . . . . . S. 37, 40 – 41
››› Scaneca GmbH, www.scaneca.com . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 15 ››› SCHNELL Trainingsgeräte GmbH, www.schnell-training.de . . S. 7
››› Schranz Control, www-schranz-control.de . . . . . . . . . . . . . . . . S. 57
››› Schupp GmbH & Co. KG, www.schupp.shop.de . . S. 60 – 61, 84 – 85
››› TECHNOGYM GERMANY GmbH, www.technogym.com . . . . . . . U4 ››› therapie LEIPZIG, www.therapie-leipzig.de . . . . . . . . . . . . . . . S. 29 ››› Trugge Getränketechnik GmbH & Co. KG, www.trugge.com. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 4 – 5
››› Verlag für Prävention & Gesundheit GmbH (TT Digi) . . . . . . . . www.tt-digi.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 131, 139, 151
››› XBody Training Germany, www.xbodyworld.com . . . . . . . . . . S. 59 Dieser Ausgabe ist eine Beilage von ACISO Fitness & Health GmbH beigelegt. Wir bitten um freundliche Beachtung.
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