TT-Digi 04/2024

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SCHWERPUNKT MITARBEITER

& DIGITALISIERUNG ››› U1 & DIGITALISIERUNG ››› U1 NEUES CANNABISGESETZ & STUDIOALLTAG Ausgabe 4-24 / Juni 2024 TT-DIGI TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG DAS FACHMAGAZIN FÜR DEN NEUEN GESUNDHEITSMARKT www.tt-digi.de
INTERVIEWS MIT EGYM UND SENSOPRO DIAGNOSTIK IN THERAPIE UND TRAINING

Mitarbeiter im Fokus

Liebe Leserinnen und Leser,

der Fachkräftemangel ist ein Thema in vielen Physiotherapiepraxen und auch in Fitness-Studios. Betreiber müssen heute mehr Aufwand betreiben, um gute Mitarbeiter zu halten und neue Mitarbeiter zu finden. Gleichzeitig sind auch die Anforderungen an Mitarbeiter gestiegen hinsichtlich ihrer Qualifikation und der Social Skills.

Bei diesem Punkt zeigen sich aber auch die Folgen der unterschiedlichen Positionierung. Wer sich als starke Arbeitgebermarke aufbaut und den Mitarbeitern (nicht nur finanzielle) Benefits bietet, hat in der Regel deutlich weniger Probleme angesichts des Arbeitnehmermarktes. Marketing, Branding, eine angenehme Atmosphäre, moderne Arbeitsplätze – es gibt viele und teils sehr kreative Möglichkeiten, um diese Herausforderung zu meistern. Wir wollen in dieser Ausgabe ein besonderes Augenmerk auf den Faktor Mitarbeiter legen (ab S. 20). Was macht den modernen Mitarbeiter aus? Was ergibt die wirtschaftliche Sicht auf Mitarbeiter? Was ist bei der betrieblichen Altersvorsoge zu beachten? Wird KI Arbeitsplätze kosten oder für Erleichterungen bei den Abläufen sorgen?

Weitere interessante Punkte zu diesem Thema dürfte die zweite Ausgabe der Eckdatenstudie Physiotherapie ergeben, die wir erneut mit unserem Partner ETL ADVISION in Auftrag gegeben haben und die wir in der zweiten Jahreshälfte vorstellen werden. Bei Interesse an den Ergebnissen melden Sie sich gern vorab per Mail an info@tt-digi.de.

Zudem blicken wir auf Diagnostik-Tools für Therapie und Training ab S. 58. Welche Werte können erhoben werden und wie können diese als Basis dienen? Eine Marktübersicht und ein Praxisbeispiel runden das Thema ab.

Mit dieser Ausgabe verabschieden wir uns in eine kleine Sommerpause und melden uns Anfang September mit der 05/2024 zurück.

Wir wünschen Ihnen eine gute Lektüre und eine angenehme Sommerzeit!

››› EDITORIAL
TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG ››› 3
Unsere Medienpartner
››› 4 TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG ››› INHALT ››› SZENE & EVENTS News Szene 6 Titelstory: SCHNELL Trainingsgeräte – Finest Training Systems 8 Interview mit EGYM-CEO Philipp Roesch-Schlanderer 10 Persönlichkeiten der Branche: Dr. Nikolay Leons . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Interview mit Sensopro-CEO Jan Urfer 14 Vorschau Events . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 ››› SCHWERPUNKT MITARBEITER Lebenszyklusorientierte Personalentwicklung 20 Der moderne Mitarbeiter 22 Die wirtschaftliche Sicht auf Ihre Mitarbeiter 26 Betriebliche Altersvorsorge der Mitarbeiter 30 KI als Bedrohung oder Chance in Zeiten des Fachkräftemangels? . . 32 Faktoren zur Mitarbeiterbindung 36 ››› TRAINING & THERAPIE News Training & Therapie 38 Die Top 5 Übungen für die Kniemuskulatur 42 Praxisbeispiel PACE 46 Glückliche Patienten dank rollstuhlgerechten Trainings 48 Praxisbeispiel agil Langen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Buchtipps 54
& GESUNDHEIT News Ernährung & Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Diagnostiktools in Training und Therapie 58 Marktübersicht Diagnostik-Tools 62 Praxisbeispiel Daniel Philipp Physiotherapie 66 BGF im Büro 68 Buchtipps . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 ›› MANAGEMENT Das neue Cannabisgesetzes im Studioalltag 74 Vertrieb und Emotionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78 ›› STANDARDS Inserentenvereichnis / Impressum / Vorschau 82 ››› ››› ›››
››› ERNÄHRUNG

I Weitere Unterstützung im mobee® 360 Sales Team

Seit Mai kann sich das mobee® 360 Sales Team über tatkräftige Unterstützung durch Clarissa Reusch freuen. Clarissa war bereits in der ambulanten Rehabilitation, sowie einem Medizintechnik-Unternehmen tätig und bringt somit umfangreiche Branchenerfahrung mit. Durch die Erweiterung des Sales Teams soll der eingeschlagene Wachstumskurs fortgesetzt werden.

„Die gesteigerte Nachfrage nach unserer mobee® 360 Diagnostiklösung macht mehr Beratungskapazität erforderlich und zusätzlich sind wir jetzt in der Lage unsere Präsenz auf Messen und Events noch weiter auszubauen“, so Sales Director Frank Gauweiler. www.mobee.de

I milon und five verstärken Vertriebsteam

milon und five haben die Erweiterung ihres Vertriebsteams bekanntgegeben. Mit Emil Mähleke (l.), Riccardo Gohr und Lukas Müller-Dieckert (r.) will der Fitnessgerätehersteller gestärkt in eine neue Innovationsära gehen.

Riccardo Gohr wird für das PLZ-Gebiet 55 und 60-69 zuständig sein. In Norddeutschland verstärkt Lukas Müller-Dieckert das Team und unterstützt dabei David Fietzke im Gebiet 16–29. Emil Mähleke ergänzt den Vertrieb im PLZ-Gebiet 4 und 5 bereits seit Februar und bildet gemeinsam mit Marc Wisner ein Team. www.milongroup.com

I Neuer Sport-Tec Katalog

Anfang Mai erschien der neue Jahreskatalog der Sport-Tec GmbH. Der Versandhändler im Physio- und Fitnesssektor stellt darin sein breitgefächertes Portfolio für Praxen, Kliniken, FitnessStudios und Vereine vor. Neben bewährten Produkten gibt es auch wieder viele Neuheiten.

Durch einen erneuten Ausbau der logistischen Kapazitäten profitieren Kunden von Sport-Tec jetzt zudem von einer noch schnelleren Lieferung. www.sport-tec.de

I Neue Gesichter bei crosscorpo

crosscorpo freut sich über vier neue Teammitglieder. Nadine Teufel wird neben Dirk Metzner neue CoGeschäftsführerin und soll ihren Fokus auf den Vertrieb legen. Darüber hinaus sind auch Uwe Kalin, Sven Pinker und Chris Fast zum Team gestoßen. Das Unternehmen freut sich über die neue Power im Vertrieb für die Marken Sensopro und Total Gym. www.crosscorpo.com

I MED80 sehr zufrieden mit FIBO 24

MED80 blickt auf eine erfolgreiche Teilnahme an der FIBO 2024 zurück. Zahlreiche Besucher aus dem medizinischen Bereich, darunter Vertreter von Kliniken, Rehazentren und Physiotherapeuten, strömten an den Stand, um die Trainingsgeräte des zertifizierten Medizinprodukteherstellers zu entdecken. Med80 hat die Gelegenheit genutzt, nicht nur neue Partnerschaften zu knüpfen, sondern auch die bestehenden Beziehungen zu stärken. Die Messe war eine wertvolle Plattform, um einen kleinen Einblick in das Produktportfolio zu geben und das Engagement für die Gesundheitsbranche zu unterstreichen. MED80 bekam viel positives Feedback und Interesse und freut sich auf die nächste Messe. www.med80.de

››› NEWS Szene
››› 6 TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG

I Sport Alliance übernimmt PerfectGym

Sport Alliance gab Mitte Mai die Übernahme von PerfectGym bekannt. Mit der Übernahme von PerfectGym stärkt Sport Alliance sein Team und seine internationalen Kapazitäten und baut seine Fähigkeit aus, Fitness- und Freizeitunternehmen weltweit mit digitalen Innovationen zu versorgen.

Die Akquisition wurde von PSG Equity unterstützt und begleitet, die seit 2021 in Sport Alliance investiert. www.sportalliance.com/de/

I Michael Höhle neu bei der PHYSIOMED GROUP

Seit Mitte

Mai 2024 ist

Michael Höhle als Key-Accountund Regionalmanager

DACH für die Marken PHYSIOMED und ERGOFIT bei der PHYSIOMED GROUP tätig. In den Vertriebsmärkten Deutschland, Österreich und Schweiz verantwortet er damit die Händlerumsätze und betreut Bestandspartner für definierte Produkte in Abstimmung mit den Direktvertriebseinheiten für Deutschland, die Schweiz und die anderen internationalen Märkte. Außerdem ist er für die Akquise neuer Händler in der DACH-Region zuständig.

I DAYON: strategische Kooperation mit Cryopoint

Im Rahmen der FIBO gab DAYON, eine Marke der JK Group, die Zusammenarbeit mit Cryopoint, einer Cryo-Studio-Kette bekannt.

Ab sofort bieten die Cryopoint Experten für Regeneration, Leistungssteigerung und Longevity neben den beliebten Kälteanawendungen auch die innovative Ganzkörper-Rotlichtanwendung mit dem neuen DAYON RECHARGE an. Die ersten beiden Standorte in Hamburg und Mainz wurden bereits mit DAYON Recharge ausgestattet.

https://cryopoint.com/ www.DAYON.com/products/DAYON-recharge

www.physiomed-group.com

TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG ››› 7
››› NEWS Szene
Wie die bayerische Gerätemanufaktur den Spagat aus Historie und Zukunft meistert

SCHNELL Trainingsgeräte – Finest Training Systems

Die Anfänge von SCHNELL liegen weit zurück im Jahr 1957. Damals entwickelte Josef Schnell die ersten Trainingsgeräte in Eigenregie, da er mit dem Angebot der späten 50er Jahre nicht zufrieden war. Als aktiver Gewichtheber und mehrfacher deutscher Meister in seiner Gewichtsklasse wollte er für sein Training mehr zur Verfügung haben als „nur“ eine Hantel. So begann die Entwicklung der ersten Schnell Geräte.

Auf die biomechanisch perfekten und in der Nutzung dennoch einfachen SYNCHRON-Geräte in den 60er & 70er Jahren folgten die ersten Steckgewicht-Geräte in den 80er Jahren. Erste therapeutische Geräte gab es in den 90er Jahren im Rahmen der neuen EAP-Verordnung. Die vollautomatischen Geräte der SYNCHRO Serie ab 2010 bis zur neuesten Entwicklung mit der wohl besten und innovativsten Steckgewichtserie ALL NEW TARGET Line (Med). Inzwischen natürlich alles voll digitalisierbar egal ob vollautomatisiert oder manuelles Steckgewicht-Gerät.

Was macht SCHNELL einzigartig?

Dabei blieb man sich in den letzten 65 Jahren stehts treu und ist weiterhin regional verwurzelt mit der Produktion direkt am Firmenstandort in Peutenhausen/Oberbayern. Das Unternehmen ist in 2. Generation inhabergeführt und die nächste Generation steht schon in den Startlöchern.

››› 8 TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG

Der Fokus lag und liegt immer auf biomechanisch perfekten Trainings- & Therapiegeräten mit maximal einfacher Nutzung. Darüber hinaus wird größter Wert auf Robustheit, Langlebigkeit und Nachhaltigkeit gelegt.

Modulare Konfiguration & Produktvielfalt

Als Manufaktur wird jedes Gerät auftragsbezogen gefertigt. Die Kunden können Geräte modular konfigurieren sowie Rahmen- & Polsterfarben frei auswählen. Dabei bietet SCHNELL neben Geräten für den Leistungssport und im Fitnesssektor alle Geräte mit Medizinproduktezulassung an.

Durch diese Produktvielfalt können Gesamtkonzepte realisiert werden, die individuell und perfekt auf jeden Bedarf zugeschnitten sind.

Nicht umsonst zählen zu den SCHNELL Kunden der Leistungssport (OSP, DSV und Profivereine), Therapieeinrichtungen und Kliniken (Abdeckung der Kostenträger bspw. KGG, EAP, T-RENA etc.) sowie die Bundeswehr, die seit Jahrzehnten auf die SCHNELL Qualität setzen.

Langjährige Partnerschaften

Diese Stärken werden durch langjährige und loyale Partnerschaften mit Unternehmen aus der Branche ergänzt. Im Bereich der Trainingsverwaltungssoftware und dem Biofeedback in Echtzeit, welches sowohl für manuelle Geräte als auch die vollautomatischen Geräte verfügbar ist, kooperiert SCHNELL seit mehr als 10 Jahren mit der aktivKONZEPTE AG und der Profit GmbH.

Dazu Konrad Geisreiter (Head of Sales): „Für uns steht die Unabhängigkeit unserer Kunden im Vordergrund. Jeder Kunde hat die Möglichkeit zu entscheiden, welche Software für ihn die passende ist. Mit unserer offenen Schnittstelle sorgen wir für maximale Flexibilität und Unabhängigkeit. So können wir ein Portfolio mit manuellen und vollautomatisierten Geräten anbieten, bei denen unsere Kunden frei entscheiden können, ob Sie es mit Monitoring oder ohne möchten. Mit der entsprechenden Software decken wir so bspw. auch die EAP-Richtlinien ab. Alle unsere Partner, auch die Emotion Fitness GmbH mit deren Cardiogeräten, sind seit vielen Jahren am Markt etabliert. Den Qualitätsanspruch an unsere eigenen Geräte setzen wir so auch bei unseren Partnern an.“

Regionale Produktion und Nachhaltigkeit

Alle SCHNELL Kraftgeräte werden vollständig am Firmenstandort in Peutenhausen gefertigt. Das beginnt bei der Rohfertigung aller Stahlkomponenten welche sowohl per Hand als auch über den hauseigenen Schweißroboter produziert werden.

Im zweiten Schritt werden alle Komponenten über eine Sandstrahlanlage von der sog. Zunderschicht des Metalls

befreit. So wird gewährleistet, dass die folgende Pulverbeschichtung über Jahre unempfindlich für Kratz- & Stoßeinflüsse bleibt. Eine Pulverbeschichtung ist gegenüber einer Lackierung nicht nur langlebiger und weniger empfindlich, sie bietet auch eine angenehmere Haptik und wertigere Optik.

Durch die ebenfalls im Haus befindliche Sattlerei schließt sich die gesamte Wertschöpfungskette mit der Herstellung aller Polster in der vom Kunden gewünschten Optik. Im finalen Schritt werden die Geräte vor Ort vollständig montiert und umfangreich auf perfekte Laufruhe und Funktionalität geprüft.

Ausbau und Modernisierung der eigenen Produktion

Insbesondere die eigene Produktion liegt Achim Schnell (CEO) dabei am Herzen: „Speziell in den letzten 5 Jahren haben wir erheblich in den Ausbau und die Modernisierung unsere Produktion investiert. Die Rohfertigung wurde mit einer automatisierten Stahlsäge, hochmodernen Schweißaggregaten und einem Schweißroboter ausgestattet. Darüber hinaus haben wir gezielt in unsere bestehenden und neuen Mitarbeiter investiert. Wir sind stolz darauf, dass unsere Mitarbeiter gerne und langfristig bei uns sind und unsere Werte tatsächlich leben.“

Neben der hauseigenen Produktion werden Komponenten von Zulieferern streng nach Qualität und regionaler Produktion sowie Verfügbarkeit ausgewählt.

Gesundes Wachstum & Firmenphilosophie

Diese Philosophie von konsequenter regionaler Verbundenheit, einer nachhaltigen Produktion und interner Mitarbeiterführung sowie höchsten Qualitätsansprüchen sicherte und sichert die Unternehmensstruktur und den deutschen Produktionsstandort auch langfristig. Dabei war es nie das Ziel künstliches und schnelles Wachstum zu generieren, sondern sich langfristig, gesund und nachhaltig weiterzuentwickeln, ohne die eigenen Wurzeln und Überzeugungen aus den Augen zu verlieren.

Machen Sie sich einen detaillierten Eindruck von SCHNELL und lassen Sie sich von der Innovationskraft und dem Qualitätsversprechen überzeugen. Testen Sie die Geräte und Lösungen bei einem Termin im Schnell-Werk oder in einer der zahlreichen Referenzeinrichtungen.

Kontakt

SCHNELL Trainingsgeräte GmbH Sportweg 9, 86565 Peutenhausen www.schnell-training.com

TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG ››› 9 ››› TITELSTORY

So will EGYM Hauptinnovationsmotor der Branche bleiben

Im Frühjahr 2024 stellte EGYM mit Genius seine KI für sekundenschnelle Trainingspläne vor. Durch die Ausweitung des Ökosystems können auch nicht vernetzte Geräte und freie Gewichte eingebunden werden. CEO Philipp Roesch-Schlanderer gibt sich im Interview sehr zufrieden mit der Gegenwart und blickt sehr optimistisch in die Zukunft.

TT-DIGI: Lieber Philipp, in 2024 präsentiert ihr euch gewohnt innovativ. Wie war das Feedback der Kunden und Besucher auf GENIUS?

Philipp Roesch-Schlanderer: Wir haben EGYM Genius auf den großen Frühjahrs-Events – EGYM Kongress, IHRSA und FIBO – mehreren tausend Betreibern vorgestellt. Das Feedback war überwältigend. Dass EGYM Genius innerhalb von Sekunden auf Knopfdruck neue Trainingspläne bzw. -vorschläge erstellt und dabei das komplette Equipment im Studio mit einbezieht, also auch nicht vernetzte Geräte und sogar freie Gewichte, ist für die Betreiber absolut revolutionär und hat uns viel Lob eingebracht. In meinen vielen Gesprächen mit Betreibern hörte ich außerdem immer wieder, dass sie neben der Erhöhung der Mitgliederbindung Genius auch zur Gewinnung neuer Kunden einsetzen wollen, gerade dann, wenn Walk-ins spontan ins Studio kommen und direkt mit ihrem ersten Trainingsplan loslegen können. Etwas Vergleichbares gab es bislang nicht.

Auch beim Thema Umsatz sehen die Betreiber neuen Spielraum: Denn, so die Argumentation, wenn sie ihren Mitgliedern neue, erstklassige Leistungen bieten, haben sie auch das Recht, ihre Preise entsprechend anzupassen.

Was sind aus deiner Sicht die entscheidenden Erfolgsfaktoren für ein digitales Ökosystem auf der Trainingsfläche?

Es muss vor allem offen sein, d.h., es muss idealerweise über alle Hard- und Softwareanbieter in der Branche hinweg funktionieren. Dadurch erhalten die Betreiber die volle Wahlfreiheit, welches Equipment sie sich in ihre Anlagen holen. Kurz: Egal was auf der Trainingsfläche steht, sie ist top vernetzt. Kein anderer Anbieter verfolgt diesen „Best of Breed“-Ansatz so konsequent wie EGYM. Das gibt unseren Kunden Kauf- und Planungssicherheit.

Für die Mitglieder gilt genau das Gleiche: Sie wollen die Möglichkeit haben, an allen Geräten ihres Studios zu trainieren, aber auch außerhalb des Gyms ihren Lieblingssportarten nachgehen. Ob Joggen, Radfahren oder Mannschaftssport: Sie erfassen ihre Trainingsleistungen mit ihren Wearables und rufen dann alle Ergebnisse zusammengefasst in ihrer Branded Member-App ab. Unser populäres EGYM BioAge gibt ihnen präzise Auskunft über ihren aktuellen Trainingsstand. Mit aktuell über 200 Industriepartnern und insgesamt mehr als 10.000 angebundenen Produkten ist unser offenes Ökosystem hervorragend im Markt etabliert.

In der Fitnessbranche bleibt die Mitglieder-Fluktuation von knapp 25 Prozent eine Herausforderung. Was ist euer Ansatz, um die Kundenbindung zu verbessern? Entscheidend dafür, ob ein Mitglied auch langfristig seinem Studio die Treue hält, ist, dass es seine Trainingsziele erreicht. EGYM gibt den Betreibern dazu alle nötigen Instrumente an die Hand: Unsere Geräte, unsere Software, unsere Apps und – wir haben gerade darüber gesprochen –unser einzigartiges Ökosystem.

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››› SZENE

Im Detail entwickeln wir dazu kontinuierlich neue Motivations-Booster, wie z.B. Gamification-Elemente, einzigartige Features, wie Gameday, unterschiedliche Benutzeroberflächen für Einsteiger und fortgeschrittene Nutzer, und eben auch bahnbrechende Innovationen wie EGYM Genius.

Wie viel Potential sieht du beim BGM?

Für den Corporate-Wellness-Markt erwarten Branchenexperten bis 2029 eine stabile durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von sieben Prozent und prognostizieren ein Gesamtvolumen von über 73 Milliarden Euro. Die Nachfrage könnte sogar noch stärker zunehmen, da immer mehr Unternehmen in allen Branchen WellnessProgramme für ihre Mitarbeiter einführen.

Dank dieser Dynamik entwickelt sich unser FirmenfitessNetzwerk Wellpass sensationell: Derzeit haben wir über 10.000 Arbeitgeber mit Millionen teilnahmeberechtigen Mitarbeitern und über 9.000 Sport-Partner. Übrigens: 80 Prozent der Wellpass-Check-ins im letzten Jahr entfielen auf Fitness-Studios.

Welche Rolle spielen Selbstzahlerleistungen in der Physiotherapie?

Mit dem gestiegenen Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung nimmt auch die Bedeutung von Selbstzahlerleistungen zu. Die Behandlungszeiten sind länger, Therapieeffekte höher, und so wird aus manchem Patienten ein langfristig zufriedener Kunde. Den Therapeuten winkt neues Umsatzpotenzial.

Mit Smart Therapieren geben wir Physiotherapeuten ein „schlüsselfertiges“ Konzept für den Aufbau eines erfolgreichen Trainingsbereichs in der Physiotherapie an die Hand. Denn in der Tat erfordert die Transformation

von Patienten zu zahlenden, zufriedenen Kunden ein aktives Umdenken. Während Patienten mit Rezept oft von selbst kommen, müssen Selbstzahlerleistungen aktiv vermarktet werden. Damit – das ist ja nicht neu – tun sich viele Therapeuten schwer. Unser Smart-TherapierenKonzept steht für eine digital unterstützte Arbeitsweise inklusive unserer hochmodernen Trainingsgeräte und der intelligenten Software, gepaart mit einem erprobten Gesamtkonzept zur erfolgreichen Umsetzung und Vermarktung.

Durch welche Maßnahmen wollt ihr weiteres Wachstum generieren?

Wir haben das Budget für Forschung und Entwicklung für 2024 um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöht und beschäftigen rund 150 Entwickler. Damit sind wir bestens positioniert, um auch weiterhin der Haupt-Innovationsmotor unserer Branche zu bleiben. Es macht uns immer wieder stolz, wenn Wettbewerber von uns entwickelte Dinge – teilweise mit einigen Jahren Verspätung – in ihre eigenen Produktlinien implementieren.

Wir schauen außerdem ständig, in welche weiteren internationalen Märkte wir unser Firmenfitness-Netzwerk Wellpass ausdehnen. Gerade kam ja Großbritannien dazu, weitere Regionen werden folgen.

Wo siehst du EGYM in zehn Jahren? In hervorragender Verfassung.

Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg weiterhin!

Das Interview führten Patrick Schlenz und Philipp Hambloch.

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v. l.: Patrick Schlenz (Patrick Schlenz (CEO TT-DIGI), Philipp Roesch-Schlanderer (CEO EGYM) und Hans Jürgen Croissant (EGYM Pressesprecher) Credit: EGYM GmbH

PERSÖNLICHKEITEN

AUS DER BRANCHE

Fragen an: Dr. Nikolay Leons

Derzeitige Position: Geschäftsführer der Scaneca GmbH

In der Branche seit: 2018

So halte ich mich fit: Ich fühle mich im Ausdauertraining wohl, vor allem beim Schwimmen oder Joggen. Hier kann ich am besten Abschalten.

Ich entspanne mich am besten bei: einem Saunagang. Im Alltag erdet mich täglich meine Familie.

Das motiviert mich: Entwicklungen und Fortschritte zu sehen. Das begleitet mich bereits meine gesamte berufliche Laufbahn. Die Scaneca GmbH habe ich mit zwei weiteren Mitgründern gegründet, nachdem wir uns an der Universität Rostock als Forscher arbeitend kennengelernt haben. Gemeinsam haben wir nach vielen Prototypen das perfekte 3D-Körper- und Haltungsanalysesystem entwickelt, welches auch selbst ein wunderbares Tool ist, um Entwicklungen und Fortschritte zu visualisieren.

Das esse ich am liebsten: alles! Abwechslung ist wichtig – heutzutage ist eine ausgewogene Ernährung unumgänglich. Vor allem, weil ich auch mal gerne Schokolade esse…

Ich mag die Therapie- und Gesundheitsbranche, weil… sie unserer Gesellschaft großen Nutzen bietet und die Lebensqualität nachhaltig verbessert. Dabei ist die Branche sehr vielfältig und zeigt uns die verschiedenen Wege, wie wir für unsere Gesundheit sorgen können. Sie bietet auch Raum für Forschung und Fortschritt, was dazu beiträgt, neue Erkenntnisse zu gewinnen und bessere Behandlungsvoraussetzungen und -methoden zu entwickeln.

Die größten Herausforderungen für die Branche sind… den steigenden Verwaltungs- und Betreuungsaufwand

trotz des Personalmangels effektiv zu bewältigen. Mit zunehmender Komplexität des Gesundheitssystems stehen Einrichtungen vor der Herausforderung, qualitativ hochwertige Versorgung zu gewährleisten, während sie gleichzeitig mit bürokratischen Hindernissen und einem Mangel an qualifizierten Fachkräften konfrontiert sind.

Der Beruf des Trainers wird... durch die fortschreitenden Automatisierungswerkzeuge unterstützt, die es Trainern ermöglichen, ihre Arbeit effizienter zu gestalten und ihren Kunden einen höheren Mehrwert zu bieten.

Die Digitalisierung in der Branche wird… voraussichtlich dazu beitragen, den Personalmangel zu reduzieren, indem sie Arbeitsabläufe optimiert, administrative Aufgaben automatisiert und Fachkräften ermöglicht, effizienter zu arbeiten. Zugleich kann Digitalisierung dazu beitragen die Bildungsprozesse zu verbessern. Dies trägt dazu bei, die Ausbildungseffizienz zu steigern und qualifiziertes Personal schneller auf den Arbeitsmarkt zu bringen. Insgesamt wird die Digitalisierung dazu beitragen, die Effizienz und Produktivität in der Gesundheitsbranche zu steigern und gleichzeitig die Qualität der Versorgung zu verbessern, was langfristig den Personalmangel in der Branche adressieren könnte.

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››› SZENE

Interview mit Jan Urfer, CEO Sensopro

„Der Hub deckt ein uraltes Bedürfnis unserer Therapiekunden ab“

Im Rahmen seines Sportstudiums erfand Kaspar Schmocker zusammen mit seinem Onkel Felix im Jahr 2008 den Sensopro. Der Leitgedanke war damals, einen Koordinationstrainer zu entwickeln, von dem möglichst viele Menschen profitieren können. 16 Jahre später ist der Sensopro fest in der Trainings- und Therapiewelt verankert und wurde bereits über 2.500 mal verkauft. Wir sprachen mit CEO Jan Urfer über die Anfänge, die breite Zielgruppe und die neueste Innovation, den Hub.

TT-DIGI: Lieber Jan, der Sensopro ist eine echte Erfolgsgeschichte. Was war dafür entscheidend?

Jan Urfer: Der Markt hat Ende der 0er Jahre – wie auch heute noch – viele tolle Kleinprodukte gekannt, die gerade in der Therapie rege im sensomotorischen und propriozeptiven Training eingesetzt wurden (daher kommt auch der Name). Nach vielen Gesprächen mit Physios und Fitnesscoaches wurde uns jedoch klar, dass ein neues Produkt intuitiver in der Anwendung sein muss. Wir glauben, dass wir mit dem videogeleiteten Training eine gute Lösung dafür gefunden haben. Weiter sollte das Produkt etwas Neuartiges sein, was mit der Erscheinung und dem ungleich höheren Preis zu den Kleinprodukten – mehr oder weniger

gewollt – gelungen ist. Und, ganz wichtig, das Training sollte Spaß machen. Die federnden Bänder sind die ideale Grundlage dafür.

In welchen Bereichen kommt das Gerät überall zum Einsatz?

Unsere Hauptzielgruppen sind Fitness, Physio und Reha. Also dort, wo Menschen sich bewegen wollen oder aufgrund einer Therapie bewegen müssen. Wir haben zudem Kunden in den Bereichen Sportclubs (Manchester City), Hotels, Firmenfitness und auch im Homebereich.

Gibt es hinsichtlich des Einsatzes einen Schwerpunkt?

Je nach Zielgruppe ist der Einsatz unterschiedlich. Das neuromuskuläre Training, also die Aktivierung und Koordination von Muskelketten, kann in vielen Bereichen effizient eingesetzt werden.

Im Fitnesstraining hat sich Sensopro vielerorts als Aufwärmstation etabliert. Viele nutzen das Training aber auch zum Auspowern oder als Abschlussreiz nach einem kompletten Training im Center. In der Therapie ist

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v. l.: Jan Urfer (CEO), Silvan Bolliger (Leiter SW Entwicklung), Sarah Klopfenstein (Product Ownerin Hub), Marco Hänni (Projektleiter IT & Prozesse) und Julian Reist (Release Manager)

besondere in der Therapie verfügt crosscorpo über langjährige Erfahrung und einen großen Kundenstamm. Gemeinsam fokussieren wir uns seit ein paar Jahren nun auch mehr auf den Fitnessmarkt. Dank crosscorpo konnten wir unsere Marke auch in Deutschland gut positionieren.

In wie vielen Ländern gibt es Sensopro?

Wenn man auf die Karte auf unserer Website blickt, in ganz schön vielen (lächelt). Lange war der Heimmarkt Schweiz das Zugpferd. Der Fokus liegt aber auf Europa. Deutschland, Österreich, Schweden und die Niederlande genießen heute die gleich hohe Priorität. Seit 2023 sind wir mit eigenen Niederlassungen in Schweden und den Niederlanden aktiv. Aus diesen Standorten sollen sich in den nächsten Jahren die Regionen Nordics und Benelux entwickeln.

Zudem haben wir einen Vertriebspartner für China. Unsere Expansionsstrategie schielt demnächst auch in Richtung USA. Wann wir diesen Schritt angehen, steht heute aber noch nicht fest.

In Deutschland wird der Sensopro von crosscorpo vertrieben. Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit? Crosscorpo ist unser Distributor für Deutschland seit 2016. Der Inhaber Dirk Metzner hatte damals unseren Auftritt in der TV-Show „die Höhle der Löwen“ gesehen und uns kontaktiert. Die Zusammenarbeit hat sich über die Jahre sehr gut entwickelt. Ins-

? der Einsatz spezifischer je nach Diagnose und Ziel der Behandlung. Von der einfachen Schulung der Muskelansteuerung nach einer OP oder einer Verletzung bis hin zu komplexen Koordinations- und Stabilitätseinheiten ist fast alles möglich.

Das jährliche Highlight unserer Zusammenarbeit ist der große FIBOStand und die gemeinsame Zeit in Köln.

Kürzlich habt ihr mit dem Hub eine Innovation vorgestellt. Was ist die Idee dahinter?

Seit den Anfängen gab es immer wieder die Nachfrage nach einer Möglichkeit für individuelle Trainingsprogramme. Der Hub kann dieses Bedürfnis nun decken. Wie beim Videobildschirm am Gerät haben wir auch beim Hub versucht, die Bedienung einfach und effizient zu gestalten. So bleibt den Physios mehr Zeit für die persönliche Betreuung ihrer Kundschaft.

Was kann der Hub?

Der Hub ermöglicht eine effiziente Therapie- und Trainingssteuerung für den Einsatz der Sensopro Luna. Die Erfassung der Kunden geht blitzschnell, bereits nach 10 Sekunden können die Physios und Coaches mit der Planung beginnen.

Wie war das Feedback auf den Hub auf der FIBO 24? Insgesamt war das Feedback positiv. Dass Physios die Lösung spannend finden, war aufgrund der Feedbacks der vorigen Jahre zu erwarten. Wann und wie wir den Hub in Fitnesscenter bringen, werden wir sehen. Im Zuge der Digitalisierung wird es sich zeigen, welche Schnittstellenlösungen noch nötig sind, damit der Hub auch hier zum Einsatz kommt.

Gibt es weitere Produktideen oder Innovationen?

Wir arbeiten seit einiger Zeit an einem Sensorsystem, um den Trainierenden eine Rückmeldung über ihre Bewegungen auf unseren Tapes zu geben. Dieses möchten wir noch diesen Herbst vorstellen. Damit würden wir ein zweites, langjähriges Bedürfnis unserer Kunden decken.

Bei der Planung gibt es verschiedene Möglichkeiten: Man kann beispielsweise nur die Standardprogramme auswählen, diese gegebenenfalls anpassen und die Feedbackschlaufe nutzen. Oder aber man stellt ein persönliches Programm aus über 300 Übungen spezifisch auf den Kunden abgestimmt zusammen. Persönlich gefallen mir die Vorlagen am besten: Physios und Coaches können sich für unterschiedliche Diagnosen und Trainingsziele Vorlagen aus der Bibliothek erstellen und diese dann für mehrere Kunden anwenden oder nochmals individuell anpassen.

Zudem arbeitet ein kleines Team in der Schweiz an neuen Produkten für neue Zielgruppen. Ganz im Sinne unserer Vision, so viele Menschen wie möglich in Bewegung zu bringen, testen wir neue Konzepte für das Büro, die Schule und das Training zu Hause. Es gibt noch so viele Lebensbereiche, in denen wir uns zu wenig bewegen und hier möchten wir mit unseren Produkten einen positiven Beitrag leisten.

Vielen Dank für das Interview. Wir sind gespannt!

Das Interview führte Philipp Hambloch.

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therapie HAMBURG 2024: Fortbildung, Innovation und Praxis vereint

Am 8. und 9. November dreht sich auf der therapie HAMBURG 2024 alles um Fortbildung, neue Impulse, innovative Produkte und Geräte sowie den Austausch mit Kollegen. Der Kongress der therapie HAMBURG wird 2024 noch vielfältiger. Mit vier parallel verlaufenden Kongresssträngen bietet er täglich ein breites Spektrum an fachlicher und praxisnaher Fortbildung, inklusive anerkannter Zertifizierung für Physio- und Ergotherapeuten. Das Herzstück der Fachmesse bildet die dynamische Aktionsfläche, in der Bewegung im Mittelpunkt steht.

Die therapie HAMBURG 2024 findet in den Hallen B3 sowie und Halle B4 der Hamburger Messe statt. Tickets gibt es ab Anfang September im Online-Ticketshop. www.therapiemesse-hamburg.de

therapie MÜNCHEN 2024: Zweite Ausgabe mit neuen Highlights

Nach der Premiere im Jahr 2022 findet die therapie MÜNCHEN vom 3. bis 5. Dezember 2024 zum zweiten Mal statt. Die Besucher dürfen sich auf neue Partnerschaften, ein erweitertes Kongressangebot und die Kooperation mit der ISPO Munich freuen. Zusätzlich zum etablierten Kongressprogramm der therapie MÜNCHEN findet erstmals das „ARTZTneuro Symposium“ statt. Initiiert von der Ludwig Artzt GmbH widmet sich das dreitägige Programm neuen Entwicklungen im Bereich der angewandten Neurologie. Im Fokus stehen die theoretische und praktische Vermittlung der Hintergründe und vielfältigen Einsatzmöglichkeiten neurozentrierter Übungen in Therapie, Training und Spitzensport. Die therapie MÜNCHEN 2024 findet im ICM - Internationales Congess Center München im Münchner Osten statt. Tickets gibt es ab Anfang Juli im Online-Ticketshop auf der Website der Veranstaltung. www.therapiemesse-muenchen.de

ACISO-Netzwerktreffen

Vom 25. Juni bis zum 5. Juli finden an fünf Standorten die Netzwerktreffen von ACISO statt. Top Tools zur Kundenbindung und -gewinnung und das Großprojekt für den Herbst versprechen riesige Potentiale für das Business der Fitness- und Gesundheitsanbieter. Und auch der Herbst hat es in sich. Das verspricht die bundesweite Großkampagne GESUNDHEIT

BRAUCHT MUSKELN in Kooperation mit der Experten Allianz und weiteren starken Partnern für die Zielgruppe 60+. https://www.aciso.com/netzwerk-anmeldung

Fitness meets Festival

Am 21. und 22. September ist es soweit: Fitnessfans feiern beim IFAA FITNESS FESTIVAL die bunte Welt des Sports. Rund um den Olympiastützpunkt Heidelberg verwandelt die IFAA das Gelände in einen riesigen Erlebnispark für alle Fitnessfans: zum Mitmachen, Ausprobieren und Erleben. Mit Top-Presentern und Referenten, einem riesigem Vortrags-, Workoutund Kursprogramm, Entertainment, Open-Air-Bühne sowie großer Shopping- und Food Area auf dem weitläufigen Campus. www.ifaa.de/events/uebersicht/ifaa-festival-2024/

››› VORSCHAU EVENTS ››› 16 TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG
Bild: Leipziger Messe GmbH / Uwe Frauendorf Bild: Leipziger Messe GmbH / Jörg Singer

Personalentwicklung in jeder Lebenszyklusphase

Viele Stellenanzeigen unterscheiden sich kaum und bei der Personalentwicklung liegt der Fokus auf fachlicher Kompetenz. Das Konzept der lebenszyklusorientierten Personalentwicklung (lezPE) aber zielt darauf, die Leitungs- und Mitarbeiterperspektive anzunähern.

Bedürfnisse und Skills von Einsteigern werden beim Konzept der lebenszyklusorientierten Personalentwicklung (lezPE) ebenso berücksichtigt wie langjährige Teammitglieder. Karriere wird auch horizontal und im Bogen gedacht, Förderung bezieht sich auf alle statt nur auf High Potentials und Talente.

Die Führungskraft selektiert nicht dahingehend. Gleichzeitig fordert sie aber die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen – besser zur laufbahnund stellenbezogenen Entwicklung –und zum Erhalt der Arbeitsmarktfähigkeit auch in Form von Flexibilität des Angestellten ein.

Fokus auf laufbahn- und stellenbezogenem Lebenszyklus Das ganzheitliche Konzept geht spezifisch auf jeden Mitarbeiter der Gesundheitseinrichtung während der gesamten Anstellungszeit ein. Angelehnt ist lezPE an den Produktlebenszyklus und das Portfolio der Betriebswirtschaftslehre.

Demnach werden Produkte/Leistungen eingeführt, wachsen, reifen, der Markt ist auch durch Substitute gesättigt und die Produkte/Leistungen werden vom Markt genommen. Ein Beispiel in der Physiotherapie ist die Unterwasserdruckstrahlmassage.

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Jeder Mitarbeiter durchläuft einen solchen Zyklus (s. Abb. 1). Es gibt verschiedene Lebenszyklen – biosozial, familiär, beruflich, laufbahn- und stellenbezogen –, wobei im Kontext der Personalentwicklung insbesondere die beiden letztgenannten zentral sind.

Wesentliche Merkmale des Konzeptes sind:

››› Alle Mitarbeitenden stehen im Fokus und zwar

››› für die gesamte Dauer der Stelle oder Laufbahn.

››› Entwicklung ist weder Selbstzweck noch dient sie der Verformung von Angestellten.

››› Mit der Frage „Wozu?“ wird die gezielte Entwicklung gemeinsam abgestimmt

››› und zwar im beiderseitigen Interesse,

››› orientiert am individuellen Lebenszyklus, aber auch dem Produktlebenszyklus/ Portfolio der Einrichtung.

››› Erst nach der Analyse anhand der Mitarbeitenden-Matrix (s. Abb. 2) werden Maßnahmen geplant.

Prognosekraft der Phasen stärker als die Variable Alter Untersuchungen zeigen, dass die Prognosekraft der Phasen der Variable Alter als Prädiktor weit überlegen

››› 20 TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG ››› SCHWERPUNKT MITARBEITER

Abb. 1: Lebenszyklus während gesamter Anstellungszeit

Weiteres Wachstum?

Lernchancen/Routinen

Laufbahn, Karriere -> vertikal –Leitungsfunktion, horizontal –fachvertiefend

Professionalisierung Einarbeitung

Früh-Fluktuation?

Eintritt, betriebliche Sozialisation, Identifikation, innere Bindung

Leistung/ Potenzial/Zeit

Abb. 2: Mitarbeitenden Matrix

Entwicklungspotenzial

Karriere-Plateau? Stagnation?

Über/ Unterforderung

Misfit-Leistung, Qualifikation, Position Interner Stellenwechsel

Innere Kündigung?

tragen und mögliche Abweichungen der Selbst- und Fremdeinschätzung diskutiert. Anschließend werden phasenbezogene Maßnahmen abgeleitet.

Denkhaltung

Kündigung, Outplacement, (Früh-) Berentung

Leistung/ Potenzial/Zeit

Phase Einführung Wachstum Reife Sättigung

Aktuelle Leistung gering gering hoch hoch

ist und die stellenbezogene i.d.R. größeren Einfluss hat als die laufbahnbezogene Phase.

Die Unzufriedenheit mit der Arbeit und die Fluktuation, mindestens aber die Wechselabsicht mit Gefahr der inneren Kündigung, nehmen zu, wenn sich Angestellte der Sättigungsphase nähern. Je weiter die Angestellten im laufbahn- und stellenbezogenen Zyklus voranschreiten, desto weniger ausgeprägt erfahren sie Führungsaspekte wie „Individuelle Berücksichtigung“, „Wertschätzung“ oder „Lernförderung und Personalentwicklung“.

Dieser Eindruck ist altersunabhängig. Mit Annäherung an die Sättigungsphase werden Reichweite, Stellenwert und Nutzen der Personalentwicklung geringer bewertet.

Hinderungs- bzw. Ablehnungsgrund von Qualifikation ist vor allem die mangelnde Orientierung am Bedarf der Angestellten in der Reife- und Sättigungsphase.

Bedarfsanalyse anhand der Mitarbeitenden-Matrix

Die Kenntnis der jeweiligen Perspektive, die sich im Laufe der Anstellungszeit auch mehrmals ändert, ist für beide Seiten bedeutend. Um gezielt Maßnahmen zu planen und umzusetzen, unterstützt die Mitarbeitenden-Matrix (s. Abb. 2). Sie ist angelehnt an das Portfolio der Betriebswirtschaftslehre.

In den jährlichen Kooperationsgesprächen zwischen Praxis- bzw. Studio-Leitung und Angestellten werden im Diagramm das Entwicklungspotenzial und die aktuelle Leistung abge-

hinter dem Konzept Es erfolgt keine Altersselektion und ausschließliche Konzentration auf ausgewählte Angestellte. Die Karrieremodelle sind lebenszyklusgerecht. Neben typischen vertikalen existieren horizontale Karrierewege, Teilzeit-Karrieren und Late Careers.

Die Arbeits- und Entwicklungsbedingungen entsprechen den Bedürfnissen unterschiedlicher Lebensstile (statt Generationen). Zum langfristigen Erhalt der Leistungsfähigkeit, -bereitschaft und -möglichkeit trägt eine ganzheitliche, betriebliche Gesundheitsbildung bei. Das „Wohlbefinden“ der Angestellten gilt als Key-Performance-Indicator und wird erzeugt durch

1. Positive Gefühle, 2. Zielerreichung/Erfolg/Gelingen, 3. Engagement/Work-Life-Flow, 4. Sinn, 5. Positive Beziehungen.

Claudia Winkelmann

Weiterführende Literatur

Graf A. lebenszyklusorientierte Personalentwicklung. In: Moderne Personalentwicklung, eds. Thom N, Zaugg RJ. Wiesbaden: Gabler. 2008. Hasebrook J, Zinn B, Schletz A. Lebensphasen und Kompetenzmanagement. Ein Berufsleben lang Kompetenzen erhalten und entwickeln. Berlin: Springer. 2018.

Sprenger RK. Aufstand des Individuums. Warum wir Führung komplett neu denken müssen. Frankfurt: Campus. 2000.

Autorin

Prof. Dr. rer. med. Claudia Winkelmann ist Physiotherapeutin und absolvierte ein Studium der Gesundheitsökonomie. Ihre praxisbezogenen therapeutischen Kenntnisse verbindet sie mit wissenschaftlicher BWL-Expertise. Derzeit hat sie eine BWL- und Management-Professur an der ASH Berlin inne.

E-Mail: winkelmann@ash-berlin.eu

TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG ››› 21 ››› SCHWERPUNKT MITARBEITER
EinführungWachstumReifeSättigungAustritt
Phasen
© Prof. Dr. Claudia Winkelmann © Prof. Dr. Claudia Winkelmann

Der moderne Mitarbeiter

Ein Mix aus Fachwissen und sozialer Kompetenz

Betritt ein Kunde eine Praxis oder ein Gesundheitszentrum, ist das Personal oft der erste Ansprechpartner und somit das Aushängeschild sowie der erste Eindruck einer jeden Einrichtung. Dementsprechend wichtig ist es in diesem Kontext, qualifiziertes Personal in vorderster Reihe zu haben, um Patienten gegenüber entsprechend professionell und fachkompetent aufzutreten: Angefangen bei der Anamnese und Therapieplanung über die Durchführung bis hin zur Evaluation des Therapieverlaufs eines Patienten, bedarf das gesamte Leistungsspektrum einer Praxis der fachlichen Kenntnisse der Therapeuten.

Neben der therapeutischen Fachkompetenz sind jedoch weitere Skills hinsichtlich der Identifizierung als auch Erfüllung der individuellen und speziellen Patientenbedürfnisse an die Praxismitarbeitenden gestellt. Im Rahmen eines umfassenden Angebots besteht die Notwendigkeit, derartige Qualifikationen zu gewährleisten.

Eine Kombination aus fundiertem fachlichem Wissen und sozialer Kompetenz macht vor diesem Hintergrund einen modernen Mitarbeiter aus.

Kompetenzen sind entscheidend

Die Fachkompetenz eines Therapeuten wird in der Grundlage zunächst durch eine berufliche Ausbildung und/oder ein adäquates Studium gewährleistet und ist in der breiten Masse annähernd gleich. Doch sicher gibt es im Rahmen von Weiter- bzw. Zusatzqualifikationen Unterschiede, welche dann auch gewinnbringend in der Praxis eingesetzt werden können.

a) Allgemeine Therapieleistungen

Die Breite an möglichen allgemeinen Therapieleistungen innerhalb einer Praxis ist mittlerweile fast schon unübersichtlich. Daher ist es wichtig, sich die Therapieformen anzueignen, die zum Markenkern der Einrichtung gehören. Häufig hilft hier der Blick auf den Schwerpunkt oder die Ausrichtung der Einrichtung, basierend auf den relevan-

ten Krankheitsbildern und den zuzuordnen Behandlungsformen. So kann z.B. bei dem Schwerpunkt Muskel-Skelett-Erkrankungen der Bedarf an Medizinischer Trainingstherapie (MTT) oder auch Sporttherapie gegeben sein.

b) Kassengeförderte Zusatzleistungen

Um sich von Mittbewerbern abzuheben, ist es sinnvoll, Angebote zu schaffen, die sich von der Physiopraxis nebenan unterscheiden. Geförderte Zusatzleistungen in Gruppenform, wie Rehasport oder Präventionskurse nach §20 SGB V, können hier Ansätze sein, um auch Patienten, die keine Rezeptverlängerung bekommen, Angebote zu unterbreiten, welche sie an die Einrichtung binden. Insbesondere Bewegungsangebote (z.B. Rückenschule, Faszientraining oder Aquagymnastik), aber vermehrt auch Entspannungskurse (wie Yoga oder Autogenes Training) liegen hierbei besonders im Trend.

c) Private Zusatzleistungen

Neben den allgemeinen Kassen-, wie auch kassengeförderten Zusatzleistungen lassen sich eine ganze Reihe privater Wahlleistungen finden, die den Neigungen der Therapeuten entsprechen und in denen sie sich austoben können. Ernährungsberatung oder Personal Training gehören hier genauso in das breite Angebotsspektrum wie der Ausdauer-Fitnesskurs oder die apparative Leistungsdiagnostik. Der Vorteil für die Praxis liegt darin, die Patienten zu binden und sie bei auslaufenden Kursen (Rehasport oder Prävention) oder beendeten Rezepten, als selbstzahlende Kunden zu behalten.

d) Übergeordnete Kompetenzen

Neben den praxisrelevanten Inhalten gibt es mittlerweile eine Reihe an digitalen Formaten und Möglichkeiten, Patienten über die Einrichtung zu informieren und abzuholen. So ist das Thema Medienkompetenz sowie der Umgang mit den Sozialen Medien ein Ansatz, der mitarbeiterbasiert, gewinnbringend für die Praxis genutzt werden kann. Insbesondere jüngere Mitarbeitende sind hier i.d.R. entsprechend kreativ und können sich um die Homepage oder das Social Media Profil der Praxis kümmern. Darüber hinaus kann eine praxiseigene App integriert werden, die es ebenfalls zu pflegen gilt.

››› SCHWERPUNKT MITARBEITER

e) Soziale Kompetenzen

Neben den handwerklichen Kompetenzen im Berufsalltag eines Therapeuten, kommt es in der Zusammenarbeit mit dem Patienten immer mehr auch auf die Softskills im sozialen Miteinander an. Hier ist zunächst das Thema Kommunikation zu nennen, wo es einerseits um den Umgang mit unterschiedlichen Patiententypen, sowie patientenzentrierte Ansprache geht. Andererseits stehen aber auch Themen wie gewaltfreie Kommunikation oder der Umgang mit schwierigen Patienten auf der Agenda. Zudem können Themen der Motivation, des Nudgings oder des Verkaufs von Zusatzleistungen von Bedeutung sein.

Entsprechende Maßnahmen

Da eine Angebotsvielfalt über die eigentlichen Kassenleistungen hinaus zukünftig immer mehr an Bedeutung gewinnt, kann es durchaus wichtig sein, unterschiedliche Persönlichkeitsstrukturen innerhalb des Teams zu haben, die ihren Neigungen entsprechend ins Tagesgeschäft eingebunden werden können.

So wird es für Praxen und Gesundheitseinrichtungen zunehmend wichtiger, sich nach und nach zu professionalisieren und im Kontext von Managementstrukturen und –prozessen eine zukunftsfähige und nachhaltige Etablierung und Positionierung im 1. und 2. Gesundheitsmarkt zu sichern.

Dazu gehört die inhaltliche Ausrichtung genauso wie eine moderne Kommunikationsund Marketingstrategie. Denn nur so ist es möglich, sich im Wettbewerb abzugrenzen.

In diesem Zusammenhang sind die Mitarbeiter das schlagkräftigste Potenzial einer Einrichtung. Denn im täglichen Kontakt mit den Kunden, als Therapeut, Fitnesstrainer oder Kursleiter, sind sie das erste Aushängeschild einer jeden Gesundheitseinrichtung.

Verborgene Talente?

Hier Vielfalt unter den Mitarbeitern zu erzeugen, ist jedoch im Kontext des sich vergrößernden Fachkräftemangels zunehmend schwer, denn insbesondere unter Physiotherapeuten herrscht nahezu Vollbeschäftigung. Und so fällt es vielen Einrichtungen zunehmen schwer, neue Mitarbeiter von extern zu generieren, was einen internen Blick auf die vorhandenen Mitarbeitenden unter der Intention lohnend macht: Wo schlummern verborgene Talente, die sinnvoll für die Einrichtung genutzt werden können und was wird für die Weiterentwicklung benötigt?

Dabei sind im Rahmen der Professionalisierung zunächst die Grundqualifikationen entscheidend. So ist die Frage, ob ein Sportwissenschaftler, Physiotherapeut oder doch nur ein Übungsleiter oder ein Lizenztrainer eingestellt wird, nicht nur eine Kostenfrage. Vielmehr werden hier Qualitätskriterien für die Einrichtung definiert, an denen sich die Kunden orientieren.

Darüber hinaus können durch Zusatzqualifikationen im Fitness- und Gesundheitssport inhaltliche Impulse im Kurs- und Trainingsalltag gesetzt werden, um Anreize für scheidende Patienten zu geben, was wiederum die Suche

››› SCHWERPUNKT MITARBEITER ©shutterstock.com_2127937694

nach neuen Mitarbeitenden durchaus vereinfacht. Denn hier sind nicht zwingend hochwertige Berufs- oder Studienabschlüsse in Festanstellung notwendig und es kann auf Honorarkräfte aus dem Übungsleiter- oder Lizenztrainerbereich zurückgegriffen werden.

Gefragte Zusatzqualifikationen

Doch mit welchen Zusatzqualifikationen können welche Inhalte abgerufen werden und welche möglichen Vorteile bieten sich dadurch für den Patienten?

Eine große Nachfrage besteht hier immer noch nach zertifizierten Bewegungs- und Entspannungsprogrammen im Bereich §20 SGB V und den damit verbundenen anerkannten Konzepten durch die Zentrale Prüfstelle Prävention (ZPP), da sie als subventionierter niederschwelliger Einstieg für Kunden in den Fitnessbereich gelten.

Zusätzlich zu den skizzierten Fachkompetenzen ist eine wachsende Nachfrage der persönlichen Weiterentwicklung im Bereich der Soft Skills (z.B. Kommunikation, Moderation, Präsentation, etc.) zu beobachten, die dem einzelnen Mitarbeiter die Möglichkeiten einer professio-

nelleren und selbstbewussteren Performance im Umgang mit Patienten und/oder Kunden ermöglichen.

Im Zusammenhang mit zunehmender Digitalisierung –auch im Fitness- und Gesundheitsbereich – ist abschließend noch die digitale Methodenkompetenz der Mitarbeiter zu nennen. Dabei handelt es sich um Methoden und Techniken, die mittlerweile im Umgang mit chipkartengesteuerten Trainingsmaschinen, der Synchronisierung mit der praxiseigenen App oder Social Media ebenso zum Einsatz kommen, wie auch der Umgang mit allgemeinen Computer- oder Softwaresystemen, wie sie z.B. im Screening körperlicher (Leistungs)Parameter zum Einsatz kommen.

Christian Kunert

Autor

Christian Kunert ist Dozent an der IST Hochschule in den Bereichen Gesundheitsmanagement und Prävention sowie Gesellschafter und Geschäftsführer Akademie für Prävention & Fitness GmbH (www.akapraefit.de), und Inhaber KunertGesundheit (www.kunertgesundheit.de).

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Das Gold liegt auf der Straße, Teil 3

Die wirtschaftliche Sicht auf Ihre Mitarbeiter

Zu dem Thema Mitarbeiter lassen sich endlos viele Regale füllen. Das Thema ist nun einmal das Bestimmende in den Physiotherapiepraxen. Zu Recht, weil es die Wirtschaftlichkeit und den Erfolg der Praxis wie keine andere Stellschraube bestimmt. Ich möchte heute jedoch daraus eine simple Sichtweise beschreiben – die der Zahlen.

Es betrifft meistens die Einzelunternehmer

Die dominante Rechtsform in der ambulanten Physiotherapie ist das Einzelunternehmen. Mit rund 87% Anteil aller Praxen können wir uns also darauf konzentrieren. Denn hier wird der Zusammenhang zwischen Mitarbeiter und Wirtschaflichkeit der Praxis besonders deutlich.

Der Rest teilt sich auf in Personengesellschaften (11,8%) und Kapitalgesellschaften (1,0%)*.

(*Quelle: 1. Eckdatenstudie Physiotherapie, Download unter www.studiephysiotherapie.de)

Einzelunternehmer und Mitarbeiter

Rund 5,6 Mitarbeitende hat eine Praxis (*Eckdatenstudie Physiotherapie). Der Rahmen bewegt sich dabei zwischen einem und 20 Beschäftigten. 8,6% der Praxen sind sogar „Einpersonenbetriebe“ ganz ohne Mitarbeiter.

Der Anteil der weiblichen Beschäftigten im Bereich der Physiotherapie liegt bei ca. 76 Prozent. Die Teilzeitquote liegt im Physiotherapiebereich bei 52 Prozent.

(*Quelle: Fachkräftekompass ETL ADVISION, 2022).

Bei einer Spanne zwischen 1.500 Euro und 3.700 Euro belief sich Anfang 2023 das Einstiegsgehalt im Durchschnitt auf 2.606 Euro brutto im Monat (Eckdatenstudie). In der Feinanalyse bedeutet dies:

Einstiegsgehalt Prozentanteil

1.500 – 1.999 € 0,7 %

2.000 – 2.499 € 26,8 %

2.500

Auch dies kann bei der dynamischen Entwicklung in diesem Bereich nur eine Momentaufnahme sein und bildet das Einstiegsgehalt ab. Es gibt Stimmen im Markt, die betonen, dass der durchschnittliche Bruttolohn nun schon bei 3.800 Euro für eine Vollzeitstelle liegt, Tendenz schnell steigend Richtung 4.000 Euro, so dass man mit der Erfassung kaum hinterherkommt.

2.999 € 63,1 % 3.000 – 3.499 € 9,2 % Über
€ 0,2 %
3.500
››› SCHWERPUNKT MITARBEITER

Bei einer Vollzeitstelle von 40 Stunden/Woche rechnen wir mit einem Multiplikator von 4,33 und kommen somit auf 173 Stunden/Monat Arbeitszeit. Unter Berücksichtigung von Urlaub, Feiertagen, durchschnittlichen Krankheitstagen und fehlenden Arbeitsstunden wegen fehlerhafter Auslastung in der Praxis kalkulieren wir einen weiteren Abzug von 30% und kommen auf tatsächliche Arbeitsstunden von 121 im Monat.

Dieser „Ritt“ durch die Zahlen bildet nun die Basis für folgende Überlegungen:

Mitarbeiterumsätze und Mitarbeiterkosten

Was erwirtschaftet ein therapeutischer Mitarbeiter nach Abzug seiner Personalkosten eigentlich? Bei den Einnahmen beläuft sich der GKV-Umsatzanteil je nach Praxisgröße auf 75% bis 90%. Bei den Ausgaben fallen insbesondere die Personalkosten ins Gewicht.

Die Mitarbeiterumsätze

Die monatlichen Mitarbeiterumsätze generieren sich also aus der Kassenabrechnung inklusive der Zuzahlung und die der Privatabrechnung in dem oben beschriebenen Verhältnis. So kann es in einem Beispiel bei drei angestellten „Vollzeit-Therapeuten“ und bei Kassenumsätzen in Höhe von 24.979 Euro und einem Privatabrechnungsanteil von 10.000 Euro zu monatlichen Gesamt-Praxiseinnahmen von 34.979 Euro kommen, wenn der Inhaber als vierter Therapeut ebenfalls in zumindest gleichem

Maße Therapien erbringt, die in die Einnahmen einfließen.

Die Personal-Kosten

Die Personalkosten betragen bei diesen 3 Vollzeit-Mitarbeitern 15.000 Euro inklusive den AG-Anteilen. Diese ergeben sich aus einem Brutto-Entgelt in Höhe von monatlich 4.000 Euro zusätzlich einem Arbeitgeberanteil von 25%. Der Inhaber als vierter Therapeut wird in den Personalkosten nicht berücksichtigt. Sein Unternehmerlohn ergibt sich aus dem Betriebsergebnis und seiner Ent-

nahme daraus. Diesen legt er für sich in diesem Beispiel mit 8.000 Euro fest.

Dieses Betriebsergebnis beträgt tatsächlich durchschnittlich „nur“ knapp 7.900 Euro/monatlich. Ein Unternehmerlohn daraus in Höhe von 8.000 Euro ist somit eigentlich nicht vertretbar, da er in einem durchschnittlichen Monat Alles entnimmt, und sich keinen gesunden Puffer aufbauen kann. Einbußen in seinem Gehalt will er jedoch auch nicht hinnehmen.

››› SCHWERPUNKT MITARBEITER lfd. Nr. Praxiseinnahmen 1 Kassenabrechnung inkl. Zuzahlung 24.979 71,41% 2 Privatabrechnung / Selbstzahler 10.000 28,59% Einnahmen aus beruflicher beruflicher Tätigkeit 34.979 100,00% 3 Eigenverbrauch, Sachbezüge – 0,00% 4 Sonstige Erträge 5 Praxiseinnahmen 34.979 100% lfd. Nr. Praxisausgaben 6 Personalkosten 15.000 42,88% 7 Raumkosten 5.807 16,60% 8 Gerätemieten, Leasing 0,00% 9 Instandhaltung 135 0,39% 10 Praxisbedarf 188 0,54% 11 AfA 1.000 2,86% 12 Finanzierungskosten 0,00% 13 Werbung und Repräsentation 251 0,72% 14 Verschiedene Kosten 4.670 13,35% Summe Praxisausgaben 27.051 77,34% neutrales Ergebnis 40 0,11% Betriebsergebnis 7.928 22,66% ©shutterstock.com_2162088077

Wie kann der Inhaber aus diesem Dilemma kommen?

Die Lösungsansätze

››› Taktung anpassen: Viele Wege führen nach Rom – und Zahlen können die Lösungsansätze auf Machbarkeit unterstützen. Diese Praxis hat in der Position der KGEinzel einen Behandlungstakt von 30 Minuten und behandelt streng genommen länger, als die Kostenträger vergüten. Denn die Regelbehandlungszeit beträgt 15–25 Minuten. Eine Umstellung auf eine Behandlungsdauer von 20 Minuten unter gleichen Bedingungen und einer Warteliste an Patienten bringt einen monatlichen Umsatz von insgesamt rund 41.000 Euro und ein Betriebsergebnis von 14.044 Euro gegenüber 7.900 Euro ohne diese Umstellung. Neben der Sicherstellung seines Unternehmerlohns kann der Inhaber darüber hinaus nachdenken, eine Rezeptionskraft einzustellen, die den Therapeuten den überbordenden administrativen Aufwand abnimmt, so dass diese sich auf das konzentrieren können, was diese am liebsten machen – therapieren.

››› Mitarbeiter aufstocken:

Mit der Einstellung weiterer Therapeuten entwickelt sich unter normalen Umständen das monatliche Betriebsergebnis positiv. In unserem Beispiel würde eine weitere therapeutische Vollzeitkraft rund

7.800 Euro pro Monat für die Praxis „einspielen“. Dem steht ein Personalkostenanteil inkl. Arbeitgeber-Anteil von 5.000 Euro entgegen. Die Differenz von beidem steigert das monatliche Praxisergebnis unmittelbar.

Beide Maßnahmen sind natürlich auch kombinierbar.

Fazit:

In beiden Fällen ist es der Mitarbeiter, auf den es ankommt. Einerseits als Bestandsmitarbeiter bereit und motiviert zu sein, zukünftig anders zu arbeiten, anderseits die Tatsache, dass jeder neue Mitarbeiter sich unmittelbar im Betriebsergebnis positiv auswirkt.

Falls keines der beiden Beispiele für Sie in Frage kommt, gibt es reichlich andere Möglichkeiten im Zusammenspiel von den Mitarbeitern mit Patienten, Praxisangeboten und dem Thema der Organisation und Planung der Praxis erfolgreicher zu werden. Spielen Sie das doch einmal gedanklich durch. Gerne können Sie sich auch bei mir melden.

Christoph Soldanski

Autor

Betriebswirt (VWA), KMU-Berater (nach DIN 33459), Christoph Soldanski, seit über 20 Jahren in der Heilmittelbranche, leitet den Bereich Heilmittel und Sonstige Leistungserbringer bei ETL ADVISION, eine Unternehmensgruppe, die auf die Beratung im Gesundheitsmarkt spezialisiert ist – mit Steuerberatern, Rechtsanwälten, Wirtschaftsprüfern und Unternehmensberatern.

E-Mail: christoph.soldanski@etl.de

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››› SCHWERPUNKT MITARBEITER
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Positionierung als attraktiver Arbeitgeber

FAQ: Betriebliche Altersvorsorge der Mitarbeiter

Hinter vorgehaltener Hand diskutieren

Politiker darüber, das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung zu koppeln, um die Rentenkasse zu entlasten oder dem Fachkräftemangel zu begegnen. Der Spruch „Die Rente ist sicher!“ ist also von gestern. Besonders für Physiotherapeuten ist eine solche Perspektive schwer nachzuvollziehen, weil die Arbeit körperlich anstrengend ist und nur von den Wenigsten tatsächlich bis ins hohe Alter ausgeübt werden kann. Gefragt sind eher Modelle für einen vorzeitigen Ruhestand. Doch dies geht nur mit einer soliden Altersvorsorge. Auch Arbeitgeber können hierfür einen Beitrag leisten.

Arbeitgeber, die händeringend nach Fachkräften suchen, sollten über die Möglichkeiten der betrieblichen Altersvorsorge ihrer Mitarbeiter informiert sein. Einerseits, um ihren Mitarbeitern Optionen bei der Altersvorsorge aufzuzeigen und andererseits, um sie sogar aktiv bei der Finanzierung zu unterstützen.

Verschiedene Modelle der betrieblichen Altersvorsorge

Bei der betrieblichen Altersvorsorge gibt es grundsätzlich mehrere Möglichkeiten, die man grob nach der Art des Vertragspartners unterscheiden kann. So ist eine Direktzusage (auch Pensionszusage) vom Arbeitgeber an den Mitarbeiter beispielsweise nur für größere Unternehmen empfehlenswert, weil sie schon gewisse Risiken für beide Parteien enthält.

Bei kleineren Unternehmen wird in der Regel auf Fremdanbieter zurückgegriffen, die als Vertragspartner die Altersvorsorge des Arbeitnehmers sicherstellen. Das kann beispielsweise eine Direktversicherung, eine Pensionskasse oder ein Pensionsfonds sein.

››› SCHWERPUNKT MITARBEITER ©shutterstock.com_552386818

Was für den Mitarbeiter hier konkret am besten ist, muss er im Grunde selbst entscheiden. Eine eingehende Beratung mit einem spezialisierten Versicherungsmakler kann dabei sicher nicht schaden.

Für den Arbeitgeber als Versicherungsnehmer ist jedoch vor allem wichtig, ob er dem Mitarbeiter die betriebliche Altersvorsorge lediglich im Rahmen einer Gehaltsumwandlung ermöglichen möchte oder ob er sich an der Finanzierung durch Beitragsübernahme zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn beteiligen will.

Steuer- und sozialversicherungsrechtliche Aspekte Grundsätzlich sind die in eine Direktversicherung, eine Pensionskasse oder einen Pensionsfonds gezahlten Beträge im Rahmen der gesetzlichen Höchstbeträge steuer- und sozialversicherungsfrei. Das bedeutet: Im Jahr 2024 können maximal 7.248 Euro (8 % von 90.600 Euro – Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Rentenversicherung West) bzw. 604 Euro monatlich steuerfrei gezahlt werden. Bis zu 3.624 Euro (302 Euro monatlich) sind auch sozialversicherungsfrei.

Verzichtet ein Arbeitnehmer bei einer Gehaltsumwandlung auf sein laufendes Arbeitsentgelt, um hierfür Beiträge in die betriebliche Altersvorsorge einzuzahlen, dann profitierte früher auch immer der Arbeitgeber durch die geringeren Arbeitgeberanteile zur Sozialversicherung.

Das hat sich geändert. Denn seit 2019 sind Arbeitgeber bei einer Gehaltsumwandlung gesetzlich verpflichtet, einen Arbeitgeberzuschuss zu leisten, soweit der Arbeitgeber durch die Entgeltumwandlung tatsächlich Sozialversicherungsbeiträge einspart. Der Zuschuss kann pauschal in Höhe von 15 Prozent des umgewandelten Entgelts oder bei geringerer Sozialversicherungsersparnis für jeden einzelnen Mitarbeiter exakt ermittelt (Spitzabrechnung) und geleistet werden.

Auszahlung und Freibetrag

In der Auszahlungsphase müssen Arbeitnehmer beachten, dass die erhaltenen Versorgungsleistungen nachgelagert besteuert werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Versorgungsleistungen als monatliche Rente oder ausnahmsweise als Einmalzahlung erfolgt. Das bedeutet, dass die Versorgungsleistungen aus einer betrieblichen Altersvorsorge dann in der Regel in voller Höhe zu versteuern sind. Und auch Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung fallen auf die gezahlten Renten an.

Allerdings gibt es einen monatlichen Freibetrag (176,75 Euro in 2024). Nur soweit dieser Freibetrag überschritten wird, fallen Beiträge zur Krankenversicherung an, Beiträge zur Pflegeversicherung sind hingegen in vollem Umfang zu zahlen, wenn der Freibetrag überschritten wird.

Tipp: Zusatzförderung bei geringen Einkommen nutzen Arbeitnehmer mit geringen Einkommen können bei einer betrieblichen Altersvorsorge durch den sogenannten BAV-Förderbetrag zusätzlich staatlich gefördert werden. Der Arbeitgeber muss für seinen Arbeitnehmer dann aber mindestens 240 Euro zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn pro Jahr

Autorin

zugunsten einer kapitalgedeckten betrieblichen Altersvorsorge einzahlen. Maximal förderfähig sind derzeit Arbeitgeberbeiträge in Höhe von 960 Euro jährlich.

Der BAV-Förderbetrag beträgt 30 % des Arbeitgeberbeitrags, also mindestens 72 Euro und maximal 288 Euro. Im Ergebnis zahlt der Arbeitgeber damit nur 70 % des Altersvorsorgebeitrags, 30 % werden durch diesen BAVZuschuss staatlich finanziert.

Förderfähig sind Arbeitnehmer in einem ersten Dienstverhältnis, deren laufender Arbeitslohn monatlich maximal 2.575 Euro brutto beträgt. Steuerfreie oder pauschalbesteuerte Lohnbestandteile sowie sonstige Bezüge wie Weihnachtsgeld bleiben unberücksichtigt. Für bereits vor 2017 abgeschlossene Vereinbarungen gelten Sonderregelungen.

Fazit

Sowohl für Arbeitgeber als auch deren Mittarbeiter selbst kann es durchaus attraktiv sein, einen entsprechenden betrieblichen Altersvorsorgevertrag abzuschließen und damit einen zusätzlichen Beitrag zur Absicherung im Alter zu leisten.

Zuzahlungen des Arbeitgebers zu einer solchen betrieblichen Altersvorsorge sind dabei ein hervorragendes Mittel, um seinen Mitarbeitern etwas Gutes zu tun, ohne dabei selbst mit weiteren Sozialversicherungsbeiträgen belastet zu werden. Auch wenn der BAV-Förderbetrag für Fachkräfte eher seltener genutzt werden kann, weil die gesetzliche Verdienstgrenze nur leicht über dem Mindestlohn liegt, könnte er dennoch für Teilzeitkräfte im ersten Dienstverhältnis interessant sein.

Janine Peine

Janine Peine ist Steuerberaterin im ETL ADVISION-Verbund aus Berlin, Fachberaterin für Gesundheitswesen (IBG/HS Bremerhaven). E-Mail: etl-advision@etl.de

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KI

als Bedrohung oder Chance in Zeiten des Fachkräftemangels?

In zahlreichen Branchen herrscht heute ein gravierender Mangel an Arbeitskräften. Dieser Mangel stellt die Unternehmen vor erhebliche Schwierigkeiten, aber es gibt auch neue Möglichkeiten und Lösungen, die durch die rasanten Fortschritte der künstlichen Intelligenz (KI) entstehen. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, festzustellen, ob KI eine Gefahr oder eine Chance darstellt.

Der Fachkräftemangel ist ein komplexes Problem, das durch den demografischen Wandel, steigende technologische Anforderungen in vielen Berufen und ein Missverhältnis zwischen den Anforderungen des Arbeitsmarktes und dem Qualifikationsniveau der Arbeitskräfte gekennzeichnet ist.

Unternehmen, die Schwierigkeiten haben, Stellen mit qualifizierten Arbeitskräften zu besetzen, sind nicht in der

Lage, das volle Potenzial ihrer Expansion auszuschöpfen, was mitunter zu einem Rückgang ihrer Innovationsfähigkeit und ihrer Wettbewerbsfähigkeit führen kann.

Künstliche Intelligenz als technische Lösung

Der Fachkräftemangel kann durch künstliche Intelligenz über die Automatisierung und Optimierung von Arbeitsprozessen abgemildert werden.

KI-Systeme können beispielsweise monotone Aufgaben übernehmen, so dass sich Menschen auf kompliziertere und wertvollere Aufgaben konzentrieren können. Diagnosealgorithmen ermöglichen es Ärzten beispielsweise, bildgebende Daten zu analysieren, was die Genauigkeit der Diagnose erhöht und Zeit spart.

KI als Helfer und Kollaborateur

Modernste Unternehmen nutzen KI nicht nur zur Automatisierung von Aufgaben, sondern auch als Hilfsmittel, um Mitarbeiter bei ihren täglichen Aufgaben zu unterstützen. Fachkräfte können durch den Einsatz von KI-basierten

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Technologien produktiver arbeiten, da sie von mühsamen Datenerfassungs- und Analyseaufgaben entlastet werden. Durch genaue Simulationen und Modelle hilft die KI beispielsweise Trainern, schneller und intelligenter auf Trainingsveränderungen zu reagieren.

Hindernisse und moralische Fragen

Die Integration von KI in die Arbeitswelt birgt auch Gefahren in sich. KI-Technologien haben die Sorge aufkommen lassen, dass sie Arbeitnehmer verdrängen könnten, was zu Arbeitslosigkeit und gesellschaftlicher Unruhe führen würde.

Darüber hinaus wirft der Einsatz und die Weiterentwicklung von KI ethische Fragen auf, insbesondere in Bezug auf Datensicherheit, Überwachung und Entscheidungsautonomie.

Schulung und Ausbildung sind unerlässlich

Um die Vorteile der KI zu maximieren und gleichzeitig ihre Gefahren zu verringern, ist ein gründliches Schulungs- und Ausbildungsprogramm erforderlich. Die Mitarbeiter müssen in der Lage sein, mit KI-Systemen zu kommunizieren und zu verstehen, wie sie funktionieren und nach welchen Kriterien sie Entscheidungen treffen.

Politische Entscheidungsträger, Unternehmen und Bildungseinrichtungen müssen eng zusammenarbeiten.

Auswirkungen auf die Fitnessbranche

Die Fitness- und Therapiebranche steht, wie viele andere, vor dem Problem des Fachkräftemangels. Dies betrifft sowohl das Personal im Trainingsbereich als auch in der Verwaltung und Kundenbetreuung. Künstliche Intelligenz (KI) könnte eine Lösung oder eine weitere Hürde darstel-

len. Anhand der KIROI-Strategie (https://kiroi.org) ergeben sich ganz neue Möglichkeiten und Abläufe, wie KI sinnvoll und strategisch eingeführt werden kann.

Das Besondere an der KIROI-Strategie liegt in ihrem ganzheitlichen Ansatz zur Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in Unternehmen. Sie konzentriert sich darauf, KI auf eine Weise zu nutzen, die sowohl praktisch umsetzbar als auch strategisch ausgerichtet ist.

Schritt 1: Wissensaustausch

Der erste Schritt besteht darin, das Bewusstsein und das Wissen über KI innerhalb der Branche zu verbreiten. Geschäftsführer, Personalverantwortliche und IT-Teams sollten zusammenkommen, um Potenziale und Bedenken bezüglich KI zu diskutieren. Dies fördert ein gemeinsames Verständnis darüber, wie KI zur Bewältigung des Fachkräftemangels beitragen kann.

Schritt 2: Erkundung von Tools

Es ist entscheidend, spezifische KI-Tools zu identifizieren, die in Fitnessstudios hilfreich sein könnten. Dazu gehören Mitgliederverwaltungssysteme, die KI nutzen, um Kundendaten effizienter zu verarbeiten, oder virtuelle Trainer, die personalisierte Trainingseinheiten anbieten können, ein guter Start ist z.B. https://theresanaiforthat.com/ – eine Suchmaschine für KI-Tools.

Schritt 3: Big Data und Smart Data

Fitnessstudios sammeln enorme Mengen an Daten über Mitgliederverhalten und Trainingspräferenzen. Durch den Einsatz von KI können diese Daten analysiert werden, um personalisierte Trainingspläne zu erstellen und die Kundenbindung zu erhöhen. Dies trägt dazu bei, auch mit weniger Personal einen hervorragenden Service zu bieten.

››› SCHWERPUNKT MITARBEITER

Schritt 4: Kulturelle Fragen

Die Integration von KI sollte mit der Unternehmenskultur harmonieren und die Mitarbeiter mitnehmen. Es ist wichtig, eine Kultur der Innovation zu fördern, die offen für technologische Veränderungen ist, ohne dabei die menschliche Komponente des Fitnesserlebnisses zu vernachlässigen.

Schritt 5: Ethik und Compliance

Bei der Implementierung von KI müssen ethische Richtlinien und Datenschutzbestimmungen eingehalten werden. Dies umfasst den sicheren Umgang mit Mitgliederdaten und die Gewährleistung, dass KI-Systeme fair und ohne Vorurteile agieren.

Schritt 6: Ideen für die eigene Abteilung

Jede Abteilung kann spezifische Einsatzmöglichkeiten für KI identifizieren. Beispielsweise könnte das Marketing KI nutzen, um Kampagnen zu optimieren, während das Trainingspersonal KI-Assistenten zur Gestaltung individueller Fitnessprogramme einsetzen kann.

Schritt 7: Ideen für andere Abteilungen

Die Zusammenarbeit über Abteilungsgrenzen hinweg kann weitere Innovationsmöglichkeiten aufdecken. Ein Austausch zwischen dem Kundenservice und der IT-Abteilung kann beispielsweise zu effizienteren Lösungen bei der Kundenbetreuung führen.

Schritt 8: Kompetenzen des Personals

Die Schulung des Personals im Umgang mit KI-Technologien ist essentiell. Dies beinhaltet sowohl technische Fähigkeiten als auch das Verständnis dafür, wie KI als Werkzeug genutzt werden kann, um die Arbeit zu erleichtern und zu verbessern.

Schritt 9: Kompetenzen der Führungskräfte

Führungskräfte müssen lernen, wie sie KI-Strategien effektiv in ihre Geschäftsmodelle integrieren und wie sie ihr Team auf diese Veränderungen vorbereiten können.

Dies schließt die Entwicklung von Strategien zur Überwindung des Widerstands gegenüber KI ein. Sanjay Sauldie ist der Entwickler dieser KIROI-Strategie und hat es bereits in über 100 Unternehmen sehr erfolgreich eingesetzt.

Fazit: Strategische Planung und KI-Implementierung als Chance Zusammenfassend bietet KI in der Fitnessbranche sowohl Herausforderungen als auch Chancen. Durch strategische Planung und Implementierung, unter Berücksichtigung des KIROI-Rahmens kann die Branche den Fachkräftemangel effektiv angehen und gleichzeitig innovative Lösungen für ein verbessertes Kundenerlebnis bieten.

Eine Bedrohung wird KI nur dann, wenn Mitanbieter durch die Nutzung von KI ihre bestehenden Mitarbeiter entlasten und sie mehr Zeit für die Kundenbetreuung haben, während die Entscheider, die KI nicht nutzen, auch noch ihre guten Mitarbeiter z.B. durch Burnout, Krankheiten etc. verlieren werden.

Sanjay Sauldie

Autor

Sanjay Sauldie ist Keynote-Speaker und Motivator und beschäftigt sich mit den Auswirkungen digitaler Transformation auf unterschiedliche Industriezweige. Der Digitalisierungs experte ist Kooperations-Partner von TT-DIGI und Mitglied des TT-DIGITAL-Marketing-Teams. E-Mail: sauldie@gmail.com

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Wertschätzung, Flexibilität & Atmosphäre – die Schlüssel zur Mitarbeiterbindung?

Glücklich schätzen sich die Physiotherapeuten, die sowohl genügend angestellte Therapeuten, Platz in ihren Räumlichkeiten als auch einen Anteil Privatzahler haben. Sie können die aktuelle Situation, in der die Nachfrage größer als das Angebot ist, für sich nutzen. Ein wesentlicher Schlüsselfaktor zum Erfolg ist die Mitarbeiterbindung. Sabine Tscharntke hat mit Physiotherapeuten gesprochen und ihre eigenen alltäglichen Eindrücke, wenn sie Praxen besucht, für TT-DIGI zusammengetragen.

Obwohl im Bereich der Physiotherapie die Anzahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Therapeuten weiterhin wächst, warten Patienten ca. 4 bis 6 Wochen auf einen Ersttermin in einer Physiotherapiepraxis.

Gestiegener Bedarf an Physiotherapie

Ein Grund ist sicherlich, dass die Menschen älter werden und mit zunehmendem Alter Einschränkungen entstehen, für die ein Physiotherapeut benötigt wird. Zudem geben die interviewten Therapeuten an, dass orthopädische Probleme auch bei Jüngeren stark zugenommen haben, was sie auf Bewegungsmangel sowie Stressfaktoren des täglichen Lebens zurückführen.

Ich habe viele Halbtagsschulungen in Physiotherapiepraxen in Deutschland gehalten. Fast alle Inhaber haben mir gespiegelt, dass sie gern mehr Therapeuten einstellen würden, aber der Markt es einfach nicht hergibt. Anne Grabowski: „Mittlerweile verkaufe ich im Bewerbungsgespräch mich und meine Praxis. Früher hat sich der Bewerber mit seinen Qualifikationen und Werten verkauft“.

Roland Rasch, Consultant in der Fitness- und Gesundheitsbranche hat bei Physiotherapieschulen angefragt, wie sich die Zahl der Auszubildenden verändert hat. Von den Schulen kam die Antwort, die auch statistisch gestützt wird, dass ihre Anzahl gestiegen sei. Aufgrund dieser Aussagen ist es mittlerweile essenziell, dass Praxisinhaber einen verstärkten Fokus auf die Themen Mitarbeitergewinnung, Mitarbeiterbindung und Mitarbeiterplanung legen.

Mitarbeiterbindung

Mitarbeiterbindung beschreibt den Zusammenhalt zwischen Beschäftigen und Arbeitgeber. Sie umfasst alle Maßnahmen, die geeignet sind, um Mitarbeitende im

Unternehmen zu halten. Eine hohe Bindung verringert die Gefahr, dass oft gekündigt wird und dadurch wieder offene Stellen entstehen, die:

››› schwer zu schließen sind,

››› zur Mehrbelastung bei Bestandskräften führen und entsprechend Unzufriedenheit auslösen,

››› Geld kosten, da jeder neue Mitarbeiter erst einmal eine Einarbeitung benötigt und

››› im Worst Case eine knappe Personaldecke zur Abwanderung von Kunden führt.

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››› SCHWERPUNKT MITARBEITER
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Diese Gründe sprechen alle dafür, auf eine Mitarbeiterbindung höchsten Wert zu legen. Doch welche Faktoren führen zur Zufriedenheit und zur Bindung eines Mitarbeitenden an sein Unternehmen?

Die Brille des Außenstehenden

– ist Atmosphäre ein Schlüssel zum Erfolg?

Im Rahmen meiner Seminartätigkeit habe ich die unterschiedlichsten Physiotherapie-Praxen besucht und einen Eindruck zur Atmosphäre im Team gewonnen, die aus meiner Wahrnehmung eine hohe Mitarbeiterbindung widerspiegeln:

››› Für eine Halbtagsschulung sind Mitarbeiter auch am Wochenende bereit.

››› Die Schulung wurde vom Inhaber als gemeinsames Event mit kulinarischer Versorgung gestaltet.

››› Teamaufgaben während des Seminars wurden mit Begeisterung und viel Kreativität gelöst.

››› Therapeuten haben sich gegenseitig inspiriert, noch kreativer zu sein.

››› Das Seminar wurde zeitlich überzogen, weil das Team begeistert dabei war.

››› Servicekräfte haben am Seminar teilgenommen.

››› Bei Seminaren innerhalb der Arbeitswoche wurde das Telefon von einer Servicekraft betreut.

Während der Seminarpausen spreche ich mit den Mitarbeitern und stets betonen die Zufriedenen, wie viel Freude ihnen ihre Arbeit im Team macht. Sie schätzen auch den Freiraum des Arbeitens, den Austausch untereinander und die Gesamtatmosphäre in der Praxis. Das ist ihnen in der Regel sogar mehr wert als 80 Euro mehr Gehalt pro Monat.

Ich habe aber auch durchaus das Gegenteil erlebt:

››› Inhaber haben die Weiterbildung angeordnet, zu der die Mitarbeitenden sichtlich keine Lust hatten.

››› Bereits eine Zweier-Teamfindung zur Lösung der Reflexionsaufgaben hat sich schwierig gestaltet.

››› Im Vergleich haben diese Mitarbeiter weniger kreative Lösungen zur Aufgabenstellung gefunden.

››› Jeder saß in der Pause in einer anderen Ecke und hat dort sein mitgebrachtes Essen verzehrt.

Dies waren Ausnahmen, aber ich kann mir vorstellen, dass Mitarbeiter einer solchen Praxis eher wechselbereit sind. Mehr als andere, die in einer Praxis mit einer angenehmen Atmosphäre, einem guten Arbeitsklima, einem respektvollen Miteinander als auch einer offenen Kommunikation mit dem Chef arbeiten.

Autorin

Die Innensicht – welche Bindungsfaktoren zählen für Praxisinhaber?

Zusätzlich interviewte ich zum Thema der Mitarbeiterbindung drei Praxisinhaber, die auch selbst am Patienten arbeiten, und einen Consultant in der Gesundheitsbranche, der an einer Praxis beteiligt ist. Ich fragte sie nach ihrer Einschätzung, welche Kriterien aus ihrer Sicht ausschlaggebend sind, weshalb Mitarbeiter gerne bei ihnen im Unternehmen sind und auch bleiben.

Praxisinhaber:

››› Gutes Team und ein Betriebsklima des Respektes und der Offenheit

››› Kreativität und Freiraum, vorrangig funktionelle Trainingsgeräte

››› Flexible Arbeitszeitmodelle

››› 25 bzw. sogar 30 Minuten-Taktung, die den Mitarbeitern kurze Pausen ermöglicht

››› Gehalt und Zusatzleistungen (Dienstwagen für Hausbesuche, betriebliche Altersversorgung, Job-Rad, Inflationsausgleichszahlung)

››› Förderung und Unterstützung von Weiterbildungsangeboten

››› Servicemitarbeiter, die alles Organisatorische regeln.

Dazu ein Consultant mit Praxisbeteiligung: „Wir versuchen über Bonussysteme, die transparent gestaltet sind, unseren Mitarbeitern unternehmerisches Denken und Handeln beizubringen. Davon profitieren sie nicht nur monetär, sondern auch fachlich. Ehrliche Wertschätzung, die Übertragung von Verantwortung als auch die Einbindung in unternehmerische Entscheidungen erhöhen sicherlich zusätzlich zu den von uns ermöglichten Verdienstmöglichkeiten (obere Bandbreite bei hohem Bonus) die Bindung ans Unternehmen.“

Letztendlich ist es das Gesamtpaket, das für den Inhaber als auch den Mitarbeiter passen muss. Einer, der nur aus monetären Gründen im Unternehmen arbeitet, wird eher wechseln als einer, der aufgrund der Art der Praxisführung Loyalität empfindet.

Eine Aussage von Christine Weber möchte ich abschließend anfügen: „Es ist wichtig, dass der Beruf des Physiotherapeuten auch gesellschaftlich mehr Anerkennung findet. Aussagen wie: Meine Tochter hat so gute Noten, jetzt will sie aber NUR Physiotherapeutin werden, sollten schnellstmöglich der Vergangenheit angehören“.

Sabine Tscharntke arbeitete sehr erfolgreich über 25 Jahre im Bankwesen, unter anderem als Geschäftskundenbetreuerin und im Wealth Management renommierter, internationaler Bankhäuser. Heute ist sie Yogalehrerin und Trainerin. Ihre Expertise stellt sie den Lesern von TT-DIGI exklusiv zur Verfügung.

E-Mail: sabine.tscharntke@hotmail.com

TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG ››› 37
››› SCHWERPUNKT MITARBEITER

I Neues 16-cm-Mono-Element

von WONDERWALL

Die WONDERWALLS haben eine kleine Schwester bekommen: das 16cm Mono- Element. Dieses wurde für Praxisinhaber entwickelt, um auch mit geringem Budget oder wenig Platz an Wänden WONDERWALLS nutzen zu können. Mitarbeiter können in der Kombination Behandlungsbank und WONDERWALL die Therapie für die Patienten aufwerten und diese besser in die Aktivität führen. Durch das einfache und stufenlose Verstellen der Trainings- Applikationen wird für jeden Trainierenden die richtige Position gefunden. Auch ältere und weniger mobile Personen können den Vorteil des Faszientrainings, des Triggerns und Dehnens erfahren. https://wonder.gmbh/

I Anbindung von KörperanalyseSystemen an Lanista dank KI

Die webbasierte Trainingssoftware Lanista kann ab sofort die Daten der Körperanalysen von zahlreichen verschiedenen Anbietern aufnehmen und verarbeiten. Technisch wird dabei nicht auf die klassische Variante einer separaten Schnittstelle zu dem jeweiligen Anbieter gesetzt, sondern auf eine eigene, generische Methode mit künstlicher Intelligenz. In der Praxis geschieht dies per Upload oder Fotografie des Auswertungs-PDFs des jeweiligen Anbieters. Die relevanten Daten werden dann im Layout automatisch erkannt und extrahiert und dann selektiv in die Lanista Grafik und Tabelle für Körperdaten übernommen. Der Trainierende bzw. der Patient erhält diese Daten dann auch direkt in seiner Kunden-App chronologisch und mit Grafiken. www.lanista-training.com

I Muskelstimulation mit der GYM-e-fascia

Die Intensivrolle GYM-e-fascia von GYMwood ist mit einem Schlitten ausgestattet, damit man sich voll und ganz auf die Erholung konzentrieren kann. Intensität und Dauer können angepasst werden. Von den Armen über die Waden bis hin zu Po und Schenkeln – GYM-e-Fascia ermöglicht eine schnelle und tiefe Stimulation der Muskeln und damit Entspannung für den Körper. www.gym-wood.com

I NEU bei Gymna: gymna.ONE

Die gymna.ONE ist nicht nur eine Behandlungsliege, sondern soll auch ein Spiegelbild Ihres einzigartigen Stils und Ihren beruflichen Ambitionen sein. Das Modell verspricht Inspiration und kann ihre Praxis hervorheben. Weitere Infos dazu finden Sie auf den Seiten 50 und 51. https://gymna.com/de

I InBody 380 & InBody 580

Der InBody 380 & der InBody 580 sind die neuesten Produktinnovationen von InBody, die Technologie, Tragbarkeit und Genauigkeit nahtlos integrieren. Innerhalb von nur 30 Sekunden liefern sie schnelle und detaillierte Körperzusammensetzungsanalysen sowie wichtige Kennzahlen. Beide Geräte ermöglichen einen ganzheitliche Gesundheitsbewertung, indem sie den Wasserhaushalt und die zelluläre Integrität messen und eine umfassende Analyse von Fettund Muskelmasse durchführen. https://de.inbody.com/

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I Neue Sehtafeln von ARTZT neuro

Die ARTZT neuro Sehtafeln speziell für Kinder kombinieren spielerische Elemente mit wissenschaftlich fundiertem Training.

Die Tafeln sind ein vielseitiges Tool, das nicht nur die visuellen Fähigkeiten verbessern kann, sondern auch gezielt Bewegungsdefizite und Lernschwierigkeiten im schulischen Kontext angeht. Die Sehtafeln basieren auf der Erkenntnis, dass Augen, Gleichgewicht und Körpergefühl im Einklang sein müssen, damit Kinder leicht lernen und sich geschickt bewegen können.

Artzt setzt dabei auf einen spielerischen Zugang, um Kinder zu fördern. Neben klassischen Sehtafeln aus der Augenoptik wie Pfeiletafeln oder Nah-FernTafeln enthält das 15-teilige Set auch mehrere Koordinationstafeln mit Aufgaben für die Bereiche Deutsch und Mathematik. Ein farbenfrohes und kindliches Design soll die Kinder ansprechen und für das Training motivieren. www.artztneuro.com

I Digitaler Marktpatz für Trainer & Therapeuten

Scalerion ist eine digitale Plattform, die Hersteller von Fitnessgeräten mit Trainern und Physiotherapeuten verbindet und deren Kunden und Patienten den schnellen und unkomplizierten Kauf überzeugender Produkte aus einem eigenen personalisierten Online-Shop ermöglicht.

Die Vorteile für Trainer & Therapeuten:

❯❯ Personalisierter, gratis Onlineshop nur mit selbst ausgewählten Produkten

❯❯ Bereitstellung von QR-Codes und Affiliate-Links zum Shop für die Kommunikation

❯❯ Sonderkonditionen für den Eigenbedarf

❯❯ Rabattcodes für Kunden & Patienten

❯❯ Transparente Provisionen www.scalerion.com

FÜR FITNESS & THERAPIE

PROBLEMSTELLUNGEN DER DSVGO

– FALLE N

– GESETZLICHE PFLICHTAUFGABEN

– ERFORDERLICHE UNTERLAGEN

– ORGANISATORISCHE MASSNAHMEN

– HAFTUNGSRISIKEN FÜR INHABER

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I Fitness-Screening mit SKILLCOURT®

SKILLCOURT® hat das Produkt weiterentwickelt und präsentiert ein neues Update. Das Fitness Screening auf dem SKILLCOURT® analysiert Muskelkraft, Reaktionsfähigkeit, Flexibilität und visuelle Wahrnehmung, um einen umfassenden Gesamtscore samt individuellen Ableitungen zu ermitteln. Nach erfolgreichem Durchführen des Screenings, kann das Ergebnis per QR-Code direkt heruntergeladen werden.

Mit der Anbindung von Zebris-Druckmessplatte und dem Polar HR-Monitor wird zudem die Qualität der medizinischen und therapeutischen Diagnostik verbessert. https://skillcourt.training/

I YOLii zur digitalen Trainingssteuerung

Mit YOLii gehört das mühsame Zeichnen von Trainingsplänen der Vergangenheit an. Die innovative Medizinsoftware bietet über 500 freie Übungen, die individuell erweiterbar sind.

Doch die YOLii Software kann noch mehr: sie digitalisiert alle Gewichtsplattengeräte, sie kann dynamisch Kraft messen und ist für Präventionskurse mit Großgeräten (§20 SGB V) qualifiziert. YOLii steuert und dokumentiert auch den gesamten Trainingsprozess der Patienten. www.yolii.de

I Ein Armband für alle(s)

Das iDTRONIC RFID Armband „Speed“ ermöglicht die Bedienung von Geräten im Zirkeltraining und ist durch die größenverstellbare Passform für jeden nutzbar. Zudem kann es individuell für jedes Studio personalisiert werden. Das multifunktionale Armband dient auch als Zutrittskontrolle zum Studio und ermöglicht das Öffnen der Spinde in der Umkleide. Das „Speed“ Armband ist daher eine smarte und praktische Lösung für Fitness-Studios und Gesundheitseinrichtungen. https://idtronic-smarttag.de/rfid-armbaender/

I Instructor Club: Eine Mitgliedschaft, viele Vorteile

Als Mitglied im ICG Instructor Club (Team Rider) überzeugen Indoor Cycling Trainer nachhaltig alle Kursteilnehmer und Personal Training Kunden mit einer hohen Kursqualität und umfangreichem Trainingswissen. Team Rider stehen stets nahe am ICG Master Trainer Team und werden regelmäßig mit lizenzierter Musik, fertigen Kursformaten sowie mit wichtigem und aktuellem Experten-Know-how versorgt. Zudem profitieren sie pro Mitgliedsjahr von einer kompletten Ausbildung, kostenlosen Eventteilnahmen und vielem mehr. Das Ergebnis: Eine perfekte Stundenvorbereitung, motivierte Teilnehmer sowie eine höhere Kursauslastung.

Noch bis zum 15. Juli bekommen Instruktoren bei Abschluss einer Mitgliedschaft im ICG Instructor Club ein exklusives Team Rider Starter Paket. https://teamicg.de/pages/instructor-club

I Neu bei Neofect: Smart Playground

Die Neofect Germany GmbH hat Ihr Portfolio erweitert. Der Smart Playground ist ein digitaler Bewegungstrainer auf Beamertechnologie, der durch sensorische Unterstützung ein aktives Training für Jung und Alt unter Berücksichtigung koordinativer, reaktiver und kognitiver Aufgaben ermöglicht. Die Projektionsfläche lässt sich individuell auf bis zu 8 m² anpassen. Somit passt der Smart Playground in jede Einrichtung, ohne dass der Boden beklebt oder markiert werden muss. Mit über 50 Inhalten in den Kategorien „Fitness“, „Kognition“ und „Spiel“ bietet der Smart Playground für Vereine, Studios, Physiooder Ergotherapeuten vielfältige Möglichkeiten für alle Nutzergruppen. www.neofect.de

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I medo.check erweitert Angebot

Über 20 Jahre war medo.check schwerpunktmäßig Anbieter für Softwarelösungen in der Mitgliederbetreuung. Die Bereiche Analyse und Trainingssteuerung wurden mit Unterstützung einer App professionell digitalisiert. Im Herbst 2023 wurde das Angebot um klassische Mitgliederverwaltung und Abrechnung erweitert. www.medocheck.com

I Der Reha-Handschuh von Cynteract

Der Cynteract Reha-Handschuh bringt Schwung in die Hand-Rehabilitation. Ausgestattet mit modernen Sensoren und kombiniert mit fesselnden Computerspielen, verwandelt dieser Handschuh jede Therapieeinheit in ein interaktives Erlebnis. Der spielerische Ansatz fördert nicht nur die Motivation, sondern unterstützt auch effektiv den Aufbau der Beweglichkeit durch körpereigene Kraft. Ab sofort erfolgt der Vertrieb von Österreich aus durch die Firma Help-24 mit Sitz in Wien. www.rehahandschuh.com, www.help-24.at

I Release von CUREO®4

Die CUREosity GmbH gab Anfang Mai das Release von CUREO®4, der neuesten Version der VirtualReality-Therapiesoftware, bekannt. Mit der effizienten CUREO®-Gruppentherapie kann eine Therapiekraft bis zu sechs PatientInnen gleichzeitig therapieren. Dies wird unter anderem durch den smarten Trainingsplan unterstützt.

Auch im Hinblick auf die verfügbaren Trainings hat CUREO®4 einiges zu bieten: Das Hand-Modul wurde erweitert, sodass nun auch isolierte Einzelbewegungen (Supination, Extension und das Öffnen der Hand) sowie Hand-Kombinationsbewegungen für höhere Alltagsfähigkeit geübt werden können. www.CUREosity.com

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Von der Therapie zum Training bei Knieproblemen

Die Top 5 Übungen für die Kniemuskulatur

Zum Abschluss der TT-DIGI-Serie zu Knieverletzungen erklärt Kay Bartrow fünf Übungen für die Kniemuskulatur. Das Training der Beinmuskulatur bringt nicht nur die vordergründigen und lokalen Effekte für die Gelenke und Muskeln der unteren Extremitäten mit sich, sondern hält durchaus weitere positive Synergieeffekte für die angrenzenden Körperregionen bereit.

Die Beinmuskeln stellen in ihrer Gesamtheit die größte Muskelgruppe des Körpers dar und bilden damit auch die Basis für die Beckenstellung, die Wirbelsäule und die Körperhaltung. Mit kräftigen Beinmuskeln lassen sich Stabilisations- und Kräftigungseffekte für die Lendenwirbelsäule, Brustwirbelsäule und die ISG Region realisieren, die auch gesundheitswirksame Veränderungen in diesen Körperregionen auslösen können.

Somit ist ein therapeutisch kontrolliertes Krafttraining der Beinmuskulatur auch bei Beschwerden im Rücken sinnvoll und vielversprechend.

Von der Therapie ins Training

In der physiotherapeutischen Betreuung hätten wir gerne den Transfer vom therapiebedürftigen Patienten hin zum trainingswilligen Menschen. Ein sportlich orientiertes Training entwickelt sich daher

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nahtlos aus einer möglichst frühfunktionellen physiotherapeutischen Vorarbeit heraus. In einem progressiv geplanten sportlichen Training können die Trainingsschwerpunkte individuell auf die Bereiche Ausdauer, Kraft und Koordination angepasst werden.

Der Aufbau einer grundlegenden Ausdauer ist auch für die Beinmuskulatur ein wichtiger Baustein für eine stabile Gesundheit und eine anhaltende Beschwerdefreiheit. Dies kann sehr einfach mit dem Einsatz von Cardiogeräten wie z.B. Radergometer, Crosstrainer oder dem Laufband umgesetzt werden. Etwas anspruchsvoller können diese Ideen auch an den klassischen Kraftgeräten, durch den entsprechenden Einsatz der Trainingsparameter (Anzahl der Wiederholungen und Sätze, Trainingsgewicht, Pausendauer etc.) umgesetzt werden. So kann ein Kraftausdauertraining als Grundlagentraining auch für die Beinmuskulatur erarbeitet werden.

Trainingsziel und Intensität

Diese Gedanken rechtfertigen in der Planung des Krafttrainings den Einsatz von Ausdauerelementen mit 2550 Wiederholungen, bei 3 – 6 Sätzen mit einer geringen Pausenzeit. Ein Ausdauertraining kann hier schon mit geringen Intensitäten im Bereich von 30% – 50% der Maximalkraft realisiert werden und ist damit auch bereits in

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frühen Wundheilungsphasen (ab der Proliferationsphase) möglich und sinnvoll.

Sind hingegen Steigerungen der Kraft und der Koordination das primäre Ziel der Trainingsbemühungen, können diese Parameter ab der späten Proliferationsphase und der Remodellierungsphase im Trainingsaufbau berücksichtigt und eingesetzt werden. Dazu müssen auch Intensitäten von 65% bis 90% der Maximalkraft anvisiert werden.

Die sehr hohen Intensitäten von 85% – 95% sind hervorragend dazu geeignet, die muskulären und faszialen Kraftwerte dann ab der Remodellierungsphase zu steigern (Training der intra- und intermuskulären Koordination), je nach individueller Belastbarkeit und stets unter Berücksichtigung des bisherigen Wundheilungsverlaufes.

Messbare Anpassungsreaktionen

Dabei finden vor allem Anpassungsreaktionen im Bereich der Rekrutierung, Frequenzierung und der Synchronisation von motorischen Einheiten (Muskelfasern und neuraler Steuerung) statt. Hier geht es vor allem um Verbesserungen des Aktivitätsverhaltens zwischen Agonisten und Antagonisten. Zeitgleich kommt es auch zu einer gesteigerten Aktivierung von Synergisten. Diese Effekte sind bereits wenige Stunden nach einem Training erkennbar und messbar.

Die nachfolgende Übungsauswahl stellt das Kniegelenk zentral in den Fokus des Trainings und fordert

grundlegende Bewegungsfähigkeiten in der Sagittalebene, also für die Beugung (Flexion) und Streckung (Extension) des Kniegelenkes. Zudem können stabilisierende Effekte sowohl gegen seitliche Krafteinwirkung, in der Frontalebene und für rotatorische Bewegungen in der Transversalebene generiert werden.

Hierbei sind auch nicht ausschließlich hohe Kraftanforderungen gefragt, sondern es werden auch große Ansprüche an die Bewegungsqualität gestellt. Die Gelenke der Beine sollen eine gute Bewegungskontrolle entwickeln, die dazu beiträgt, die Belastungen besser zu verteilen und muskulär zu kompensieren.

Ein regelmäßiges Training bringt dem Organismus zudem einen stabileren und effektiveren Stoffwechsel, also eine optimierte Versorgung der Gewebe mit Sauerstoff, Nähr- und Baustoffen. Diese nachhaltigen Vorteile steigern auch die Fähigkeiten des Immunsystems und beeinflussen damit auch die regenerativen Eigenschaften des Körpers.

Kay Bartrow

Autor

Kay Bartrow arbeitet als Physiotherapeut. Gleichzeitig verbindet ihn mit der Fitnessbranche der Spaß an Sport, Training und Bewegung, weshalb er examinierte Physiotherapeuten unter anderem in Trainingstherapie fortbildet. E-Mail: physiotherapie4u@gmx.de

Rekrutierung Aktivierung von mehr motorischen Einheiten der beteiligten Muskeln.

Frequenzierung Steigerung der Rate an Aktionspotenzialen, die ausgesandt werden, um motorische Einheiten zu aktivieren.

Synchronisation Möglichst gleichzeitiges Aktivieren der motorischen Einheiten zur Steigerung der Kraftpotenziale.

Tab.: Anpassungen durch Kraftsteigerung

Top 5 Übungen für die Beinmuskeln

Mit dem Beinstrecker ist vor allem der zweigelenkig verlaufende M. quadrizeps femoris gefordert. Dieser ist hauptsächlich für die Streckung des Kniegelenkes zuständig. Ein Teil des Muskels, der M. rectus femoris, beteiligt sich jedoch auch an der Beugung des Hüftgelenkes. Nachdem das Sitzpolster und die Rückenlehne angepasst wurden, ist darauf zu achten, dass das Kniegelenk mit dem Drehpunkt des Gerätes übereinstimmt. Mit einer leichten Rotation im Hüftgelenk kann der Oberschenkel etwas in Außen-, oder Innenrotation vorgelagert werden. Bei verstärkter Außenrotationsposition liegt der Aktivitätsschwerpunkt auf dem inneren Teil des Quadrizepsmuskels: dem M. vastus medialis. Bei voreingestellter Innenrotation liegt hingegen der M. vastus lateralis in der besseren Kraftwirkungslinie und verrichtet beim Training mehr Arbeit. Eine Veränderung der Rotationsstellung bringt variable Muskelbelastungen für das individuelle Training.

Auch die Muskeln der Oberschenkelrückseite sind zweigelenkig orientiert und haben wichtige Funktionen an Hüft- und Kniegelenk. Am Hüftgelenk sind die Muskeln (M. semitendinosus, M. semimembranosus, M. bizeps femoris) für die Streckung (Extension) zuständig, während sie im Kniegelenk für die Beugung (Flexion) verantwortlich sind. Am Beinbeuger wird in Bauchlage trainiert, wobei die Hüftgelenke in einer etwa 20-30° Beugung vorgelagert werden. In dieser Vorlagerung können die beteiligten Muskeln meist die beste Kraftwirkung ausüben. Die Position auf dem Polster muss wieder so gewählt werden, dass sich die Kniegelenke auf Drehpunkthöhe befinden. Das Fußpolster sollte oberhalb der Ferse sein. Das Bewegungsausmaß kann hierbei komplett ausgeschöpft werden, also das Polster bis zum Gesäß herangebracht werden.

Mit Kniebeugen kann ein umfassendes Training der Beinmuskulatur, vom Fuß bis in den unteren Rücken, stattfinden. Die „Hoch-tief“-Bewegung fordert vor allem die Hüftstrecker (M. gluteus maximus und die Muskeln der Oberschenkelrückseite) und die Streckmuskulatur der Kniegelenke (M. quadrizeps femoris). Aber auch alle anderen Muskeln der Beine sind beteiligt, um den Bewegungsweg exzentrisch zu kontrollieren und die Körperlängsachse während der gesamten Übungsdurchführung zu sichern. Das Trainingsgewicht muss auf den Schultern balanciert werden können und die Kniebeuge sollte für ein Training mit dieser Übung schmerzfrei durchgeführt werden können. Variationen können in Schrittstellung oder einer breiteren oder engeren Fußposition individuell angepasst werden. Bei Steifigkeiten in den Fußgelenken kann die Ferse mit einem Keil oder einer Hantelscheibe unterlagert werden.

Auch die Beinpresse fördert einen umfassenden Synergismus der Beinmuskulatur und ist bestens geeignet, auch schon in frühen Wundheilungsphasen eingesetzt zu werden. Vor allem auch, aufgrund der gut kontrollierbaren Ausgangsstellung. Bei dieser Übung werden wieder der M. gluteus maximus, M. quadrizeps femoris und die Ischiocrurale Muskelgruppe (M. semitendinosus, M. semimembranosus und M. bizeps femoris) trainiert. Aber auch die Wadenmuskulatur, Schienbein- und Fußmuskulatur partizipieren an dieser Trainingsbelastung.

Die Muskelgruppe der Abduktoren darf bei einem Beintraining nicht fehlen. Sie verbindet die Hüftregion mit dem Kniebereich auf der Außenbahn. Die Trainingsbelastung zielt hier vor allem auf die Glutealmuskulatur ab und verbindet sich über den Tractus iliotibialis (Sehnenplatte an der Oberschenkel Außenseite) mit der Knieregion und dem Unterschenkel. Wichtig sind vor allem die seitwärts gerichteten Bewegungen für die Gelenke der unteren Extremität und die dadurch geforderte Stabilität des Beckens und des Rumpfes.

››› THERAPIE & TRAINING ››› 44 TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG
Leg Extension: Beinstrecker Leg Curls: Beinbeuger Squats: Kniebeugen Beinpresse Abduktion

Praxisbeispiel PhysioSport PACE in Köln-Mülheim

Die Praxis der unendlichen Möglichkeiten

Auf dem Papier handelt es sich bei PhysioSport PACE im Kölner Osten um eine Physiotherapiepraxis. Das Leistungsangebot ist jedoch auch dank eines interdisziplinären Netzwerks sehr vielseitig und zeichnet sich durch innovative Therapiekonzepte und langjährige Erfahrung im Leistungssport aus.

Das PACE (Performance Athletic Center) befindet sich seit 2021 in einer ehemaligen Fabrikhalle. Hier stehen 2.000 qm zur Verfügung, wobei die Trainingsfläche mit 1.600 qm die größte Fläche einnimmt und zahlreiche Möglichkeiten bietet.

Der Sportwissenschaftler Ben Mansour hat die sportliche Leitung inne und nimmt mich mit auf einen beeindruckenden Rundgang, der im Obergeschoss startet. Von hier aus hat man die gesamte Trainingsfläche im Blick. Im hinteren Teil des Gebäudes befinden sich insgesamt 13 Behandlungsräume. Hier findet auch „klassische“ Physiotherapie statt, der Fokus liegt aber auf Sporttherapie, erklärt mir Ben, der dank seiner Tätigkeiten mit

seinem Team im Leistungssport über wichtige Erfahrungen und ein großes Netzwerk im Leistungssport verfügt. Das gegenseitige Vertrauensverhältnis gegenüber Profis und Ärzten sei sehr wichtig.

Therapiekonzept

Willkommen sind hier neben Leistungssportlern auch Kassenpatienten und Selbstzahler. „Jeder wird gleich behandelt und kann hier die gleiche Leistung bekommen. Das gemeinsame Training mit Top-Sportlern verschiede-

ner Disziplinen sorgt sicherlich für eine extra Motivation“, ist sich Ben sicher.

Er setzt am liebsten auf funktionale, lebensnahe Bewegungen. Für die Reha nach Knie- und Schulterverletzungen hat man sogar eigene Konzepte und Fortbildungen erstellt. Egal ob Leistungssportler oder „normaler“ Patient – Ziel ist immer die Rückkehr zur alten Leistungsfähigkeit. Das funktionierende Konzept sorge für Empfehlungen und damit weiteren Zulauf, sodass man noch immer wachse, so Ben Mansour. Auch Sportler aus dem Ausland absolvierten aufgrund der besonderen Möglichkeiten und der guten Betreuung hier ihre Reha.

Eine Trainingsfläche

für

viele Zielgruppen

Der Fokus liegt auf der Performance. Auf der riesigen Fläche sind dem Training kaum räumliche Einschränkungen gesetzt, es gibt eine schier unendliche Auswahl an Übungen und Möglichkeiten für die verschiedensten Sportarten: Kletterwand, Basketballkorb, Sprintfläche, Fußballkäfig, Tischtennisplatte, Golfabschlagbereich und vieles mehr.

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Ben Mansour

Kombiniert wird dies mit einem Freihantelbereich, Seilzügen sowie diversen Cardiogeräten und einem Kraftzirkel. Im PACE hat man sich für eine Kombination aus Geräten von MED80 und gym80 entschieden. „Von anderen Herstellern wurde ich qualitativ bereits enttäuscht. Bei gym80 muss ich nur einmal kaufen und kann mich auf die Qualität verlassen“, führt Ben aus. Hinsichtlich des Designs gebe es zahlreiche Möglichkeiten. Hier hat man sich für das klassische Schwarz entschieden, was bestens in das Gesamtkonzept passt.

Innovative Konzepte sind willkommen

„Wir wollen an jedem Standort etwas Besonderes bieten und dabei immer up to date sein“, beschreibt der

sportliche Leiter die Vorgaben bei der Auswahl der Geräte. Dabei ist man auch sehr offen gegenüber innovativen Konzepten. Neben einer Sprungmessplatte gibt es auch Kinetik und EMG-Biofeedback-Training. Weitere Ideen wurden kürzlich auf der FIBO 24 gesammelt.

Als Trenner zwischen Trainingsfläche und Wartebereich fungiert übrigens ein übergroßes Leinwand-Kunstwerk – mit Bezügen zu Stadt, Marke und diversen Sportarten – der ehemaligen Fußball-Nationalspielerin Josephine Henning, die in ihrer zweiten Karriere sehr erfolgreich als Künstlerin aktiv ist. Auch hier zeigen sich die Vorteile eines vitalen Netzwerks.

Die Praxis PhysioSport PACE GmbH, PhysioSport GmbH Schanzenstraße 33, 51063 Köln Vier Standorte in Köln mit mehr als 150 Mitarbeitern www.physiosportkoeln.de

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Interview mit Sabrina Sens, Inhaberin LokoMotion Physiotherapie

Glückliche Patienten dank rollstuhlgerechten Trainings

Seit 2020 ist Sabrina Sens Inhaberin der LokoMotion Physiotherapie in Hövelhof bei Paderborn. Die gelernte Physiotherapeutin hat sich an ihrem Standort im ländlichen Raum auf neurologische Therapien spezialisiert. Dank besonderer Geräte wird hier auch Patienten im Rollstuhl ein passendes Training ermöglicht.

Ihre im Oktober 2021 gegründete Zweigstelle direkt gegenüber hat die Inhaberin mit Geräten der Easy Access Linie von HUR ausgestattet. Diese bieten einen barrierefreien Zugang und erlauben ein Training direkt aus dem Rollstuhl heraus. Die Trainingsgeräte erfüllen damit die speziellen Bedürfnisse von Rollstuhlfahrern und Menschen mit motorischen und sensorischen Beeinträchtigungen. Wir spra-

chen mit Sabrina Sens über die Gründe für ihre Positionierung und die bisherigen Erfahrungen.

TT-DIGI: Liebe Sabrina, was für einen Therapieansatz verfolgt ihr?

Sabrina Sens: Wir wollen weg von händischen Leistungen und halten sehr viel von der aktiven Therapie, wo der Patient auch selbst seinen Teil zum Erfolg beitragen muss. Für Reha-Patienten haben wir einen Stufenplan und wir freuen uns über Fortschritte. Natürlich gibt es auch Dauerpatienten, bei denen es nur um den Erhalt der Fähigkeiten geht.

Wie kamst du auf die Idee, die Praxis speziell für Rollstuhlfahrer auszurichten?

Den Anstoß dazu gab tatsächlich eine Patientin. Damals stand die Idee im Raum, den Lokomat, ein Gerät zur Gangtherapie, nach Hövelhof zu bringen. Als ich die Praxis im Oktober 2017 mit Unterstützung ihrer Familie gegründet habe, wurde diese Rollstuhl gerecht eingerichtet, also ebenerdig, mit den entsprechenden Trainings angeboten und einer angepassten Rezeption.

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Wie bist du auf die Geräte von HUR aufmerksam geworden?

Das war auf der FIBO 2019. Die Linie passte genau in mein Konzept für Rollstuhlpatienten. Mir gefällt auch, dass einige Geräte mehrere Bewegungsrichtungen abdecken. Praktisch ist die automatische, individuelle Einstellung der Geräte, die per Armband und mit dem Display möglich ist. Zudem sind die Trainingspläne anpassbar und selbst kleine Fortschritte werden sichtbar.

Wie setzt ihr die Geräte ein?

Immer für KGG in 3er-Gruppen. Gerätetraining bieten wir nur über Rezepte an, da dies eine gewisse Planung und Struktur verlangt. Soweit ich weiß, ist unsere Positionierung, von Reha-Praxen mal abgesehen, recht selten.

Wie ist das Feedback der Patienten?

Die Patienten im Rollstuhl sind sehr glücklich. In normalen Fitness-Studios gibt es keine Angebote für diese Gruppe, hier gehören sie selbstverständlich dazu.

Welche weiteren Geräte nutzt ihr?

Um eine optimale Reha bzw. Therapie für unsere Patienten zu gewährleisten, verfügen wir neben den Kraftgeräten von HUR auch über den Thera Trainer balo, den Lokomat, die C-Mill und den Andago.

Sie brauchen Geld!

Was sind deine nächsten Pläne?

Um mein Angebot zu komplettieren, möchte ich noch ein Intensivtraining und Therapie im Wasser ergänzen. Konkret geplant ist das aber noch nicht.

Vielen Dank für das Interview.

Das Interview führte Philipp Hambloch.

Die Praxis

LokoMotion – Praxis für Physiotherapie

Industriestr. 22 + 31, Hövelhof 33161

Fläche: 170 qm + 235 qm

Mitarbeiter: 12 www.lokomotion-physio.de

Sympathischer Sammler und Vorsitzender eines historischen Vereins sucht ständig zum Ankauf

– Abzeichen und Urkunden – Postkarten(alben)

– Kleinkunst & Porzellan (kein Essgeschirr)

Zahle faire

Preise –sofort in Bar oder per Überweisung!

– Orden, Vereinsnadeln, Helme – Reservistenkrüge

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Bitte kontaktieren Sie mich Patrick Schlenz

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Sabrina Sens

Erfolgreiche Einführung der neuen gymna.ONE – die Kunst der Therapie

Die belgische Firma Gymna hat die neue Version der gymna.ONE erfolgreich in den Markt eingeführt. Das neue „Premium‐Modell“ des marktführenden Herstellers von Therapieliegen wurde komplett überarbeitet und ist nun für Therapeuten, die Wert auf Exklusivität in Ihrer Ausstattung legen, bestellbar.

Bereits im vorigen Jahr war die neue Version der gymna.ONE ein Highlight während der Produktpräsentationen im Showroom von Kanzlsperger. Die Rückmeldungen unserer Vertriebspartner zu diesem Treffen waren großartig und haben uns gezeigt, dass wir mit unseren vorgestellten Innovationen auf dem richtigen Weg sind –wir freuen uns daher schon sehr auf das Feedback der Endkunden.

Technologie & Sicherheit

Werfen wir nun einen genaueren Blick auf die neue Liegenversion und den Features.

Die neue gymna.ONE bietet unübertroffene Langlebigkeit, ergonomisches Design und fortschrittliche Technologie, die höchsten Komfort und Effizienz für medizinisches Fachpersonal gewährleisten.

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei Gymna ist das Thema Sicherheit. Durch die bereits bekannte i-Control Funktion lässt sich die Liege von jeder Position aus und ohne Risiko verstellen. Auch das Anheben der Liege von der niedrigsten in die höchste Position ist im Vergleich zu früheren Modellen deutlich schneller und spart wertvolle Zeit für Therapeut und Patient.

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››› ADVERTORIAL

Für ein besseres Patientenerlebnis

Um den Patientenkomfort und das Patientenerlebnis optimal zu gewährleisten hat sich Gymna auchmit dem Thema Ergonomie beschäftigt. Darum verfügt die Liege über bewährte Gymna‐typische Merkmale, wie das One‐Click‐Armsupport‐System, die Ergomax‐Gesichtsauflage und die Polsterheizung.

Exquisites Design

Zum krönenden Abschluss stellen wir Ihnen das exquisite Design der gymna.ONE vor. Die organisch geformten Aluminiumarme, der exquisit gestaltete, mehrschichtige Holzfuß und der funktionale, aber elegante Kantenschutz machen gymna.ONE zu einem wahren Kunstwerk.

Die Verbindung von Handwerkskunst und Design ergibt mehr als nur eine funktionale Behandlungsliege. Sie verwandelt jeden Raum in ein einladendes Ambiente aus Komfort und Stil.

Für weitere Informationen und Fragen kontaktieren

Sie bitte unsere Preferred Partner:

Stark.Concept GmbH

Telefon 06172-265-888-6

E-Mail: w.stark@stark-concept.de PLZ: D-61440

Streit und Lehmann Medizintechnik

Telefon: 0351 - 20 59 666

E-Mail: info@praxisladen.de PLZ: D-01257

PROMEDIA MEDIZINTECHNIK

Telefon: 08105 - 77 76 0-10

E-Mail: muenchen@promedia-med.de PLZ: D-82205

KANZLSPERGER GmbH

Telefon: 09181 25930

E-Mail: info@kanzlsperger.de PLZ: D-92361

Schlick Medizintechnik e. K.

Telefon: 02628-8754

E-Mail: info@medischlick.de PLZ: D-56321

RIGLER Medizintechnik GmbH

Telefon: 0732/600690

E-Mail: office@riglermed.at PLZ: A-4020

Medizina GmbH & Co. KG

Telefon: 0160 - 101 11 60

E-Mail: service@medizina.de PLZ: D-26871

Praxisbeispiel agil Langen

Eine beeindruckende Entwicklung

– wenn man agil bleibt

Hier ist der Name auch Inbegriff für das, was eine langjährige Entwicklung der Praxisgruppe ausmacht: im agil Langen, als 6. Standort der agil Praxisgruppe in Frankfurt am Main und Umgebung. Es passt einfach perfekt, findet Thomas Kotsch.

Ich habe gerade noch mal nachgeschaut, Anfang 2017 habe ich einen Tipp bekommen, mir Johannes (Hannes) Kurtz und seine Physiopraxen anzuschauen und zu ‚bewerten‘.

Unternehmertum & Marketing

Damals kam an einem neuen Standort in Frankfurt–Preungesheim gerade eine neue Praxis mit Trainingstherapie und Gesundheitstraining dazu und von Anfang an war es mir eine Freude, mit Hannes zusammen zu arbeiten. Als gelernter Physio fand er sich rasch zurecht in der Rolle des Physio-Unternehmers, der großen Wert auf die Entwicklung seines

Teams (und darin jedes einzelnen Mitglieds) legte, Marketing (unter Mithilfe der Agentur solibre seines Bruders) vorantrieb und alle anderen Managementaufgaben mit Bravour anging und meisterte.

Natürlich, wie bei den meisten von uns, blieben die Herausforderungen dabei stabil bzw. entwickelten sich exponentiell während der CoronaZeit. An einem Standort der agilGruppe musste tatsächlich der Bereich der Medizinischen Fitness kurz nach der Eröffnung im Herbst 2019 in den Lockdown, der Bereich Physiotherapie und Trainingstherapie

durfte hingegen offenbleiben und genutzt werden für Krankengymnastik am Gerät etc.

Vernetztes Therapieund Gesundheitszentrum Nach den Öffnungsmaßnahmen und der weitgehenden Normalisierung haben sich alle Standorte mit Trainingsbereich als Praxismodell der Zukunft etabliert, im Herbst 2023 konnte ein weiterer Standort mit Praxis und Fitnessbereich eröffnet werden.

Bei meinem Besuch kürzlich konnte ich mich von einem hervorragend

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vernetzten Therapie- und Gesundheitszentrum überzeugen, wo Medical Fitness oder Gesundheitstraining vor Beeinträchtigungen schützen sollen und wo Physiotherapie und Trainingstherapie helfen, wenn es zu gesundheitlichen Problemen gekommen ist.

Mix aus Klarheit und Wärme

Ein wunderbarer Mix aus Klarheit und Wärme in den Strukturen, den Räumen, den verwendeten Materialien und Geräten – selten habe ich mich SO auf Anhieb wohl und verstanden gefühlt.

Eine Meisterleistung, die viele Mütter und Väter habe, sagt mir Hannes, der von Anfang an sein Team mit einbezogen hat in die Planungen, viel mit seinem Netzwerk auf Messen und Kongressen diskutiert hat und wo schlussendlich auch Handwerker, Marketer und Vermieter einen TopJob gemacht haben. Das gilt ebenso für die jahrelangen Koopertationspartner Stolzenberg (Physio und MTT), EGYM (Trainingsbereich), Pinter Möbel (Innenausbau) und Gran Interior Design (Raumgestaltung).

Ein Trainingsbereich

wie ein Wohnzimmer

Ob es tatsächlich so gewollt ist, dass der Medical Fitness–Bereich aussieht wie ein Wohnzimmer, das zum Sport einlädt, einen förmlich antreibt, wo man Lust hat auf Training und

Bewegung? „Tja…“, sagt Hannes, „am Ende wirken tausend Gedanken, die zu gleichgerichteten Handlungen führen, in diese Richtung. Wir wollen, dass der Patient schnell in die Selbstwirksamkeit kommt und dann in die Eigenverantwortung und unterstützen das mit all unseren Möglichkeiten, inhaltlich, organisatorisch und systematisch.“

Employer Branding & Mitarbeiterentwicklung

Und was in Hinblick auf PatientenMitglieder-Klienten funktioniert, scheint auch bei Therapeuten gut anzukommen. Employer Branding in die Praxisgruppe aufzunehmen, das gezielte, klare und empathische Entwickeln von Mitarbeitern zu einem regelrechten MARKENKERN zu machen, das scheint das Erfolgsgeheimnis von Hannes und seiner agil Praxisgruppe zu sein. Denn immer mehr Therapeuten entscheiden sich genau dafür – flexibel arbeiten im Team unter der Maßgabe, seine individuellen Stärken und Interessen gewinnbringend für alle einsetzen zu können.

Konsequente Digitalisierung

Coming soon – was kommt als nächstes großes Ding, möchte ich gern noch von Hannes wissen und bei der Antwort schaut er mich mit einem ‚heiteren bis bewölkten Blick‘ an: „Es ist die konsequente Digitalisierung aller Prozesse und Abläufe, vom

Assessement über den Therapiebericht bis hin zur Abrechnung und zur Praxisorganisation.“

Wollten wir es nicht ein wenig ruhiger angehen, junger Mann? „So ist das Leben!“, sagt er und ab geht es in den Abend, der leider kein gemeinsamer ist. Aber das holen wir nach, denn auch dieser Teil des Lebens, der Geselligkeit und des Feierns, darf gelebt werden – Gründe gibt es bei mir und Hannes auch genug dafür.

Auf noch viele Jahre beeindruckender Agilität, Lebensfreude und systematischer Unterstützung tausender Menschen sowie vieler Therapeuten in und um Frankfurt!

Alles Gute, lieber Hannes, Dir und deinem Team, Dein PhysioKotsch Thomas.

Die Praxis agil Langen

Inhaber: Johannes Kurtz Eröffnung: Ende 2023 Bahnstraße 37, 63225 Langen https://physio-agil.de/ standorte/agil-langen/

Autor

Thomas Kotsch berät als „Der PhysioKotsch®“Praxisinhaber und Therapeuten bei Erweiterungen der Physiopraxis um Trainingsgeräte deutschlandweit. Seit vielen Jahren ist er als Gutachter/Sachverständiger sowie Konzept- und Strategieberater im Gesundheitswesen (Klinik, Reha, Studios) tätig. Er ist Key Account Deutschland bei der Stolzenberg GmbH und Inhaber der aconcept GmbH Unternehmensberatung Potsdam. mail@aconcept.org +49 (0)171 2817195

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I Überblickswerk zu Neurorehabilitation

Die moderne Neurorehabilitation hat sich in den vergangenen Jahren rasant weiterentwickelt. Evidenzbasierte, multidisziplinäre und zum Teil hoch technologisierte Therapieansätze sind Basis einer individuellen Rehabilitation von neurologischen Patientinnen und Patienten. Das Ziel: die Wiedererlangung der Alltagsfähigkeiten.

Dieses Buch bietet einen umfassenden Einblick in die physiotherapeutische Behandlung von verschiedenen neurologischen Erkrankungen, wie Schlaganfall, M. Parkinson, Multiple Sklerose oder Schädel-Hirn-Trauma.

Claudia Pott, Holm Thieme, Jeannine Bergmann, Tabea Böttger, Irmgard David: Physiotherapie in der Neurologie. Thieme Verlag 2024.

I Reha nach Schlaganfall

I Skoliose-Ratgeber

Skoliose-Betroffene können erheblich unter der Deformität leiden, sei es an der Verkrümmung, an der fehlerhaften Statik der Wirbelsäule, an Rückenschmerzen oder auch an psycho-sozialen Folgen. Wenn auch Sie unter Skoliose leiden, kann der Rücken-Doc Ihnen helfen.

Was steckt dahinter, welche Therapieoptionen gibt es und wann hilft ein Korsett, Krankengymnastik oder sogar eine OP? Was was können Sie selbst tun, um Ihre Wirbelsäule zu unterstützen?

Das Buch präsentiert 20 Übungen.

Prof. Dr. med. Tobias L. Schulte/Frauke Mecher: Der Rücken-Doc: Skoliose. TRIAS Verlag 2024.

Ein Apoplex, landläufig als Schlaganfall bekannt, kommt oft ohne Vorwarnung, jedoch mit schwerwiegenden Folgen: Störungen in der Neurologie wie Sprach-, Bewegungs-, Wahrnehmungs- und Schluckstörungen schränken die Lebensqualität stark ein. Eine frühzeitige Therapie ist dabei entscheidend für die erfolgreiche Genesung.

Cornelia Cox, Therapiedirektorin der Rehaklinik Zihlschlacht, begleitet in diesem Ratgeber Angehörige und Betreuende von der Stroke Unit bis zur Rückkehr in den Alltag- mit Übungen aus der Physiotherapie, praktischen Tipps und Fachwissen.

Cornelia Cox: Schlaganfall - Das Übungsbuch. TRIAS Verlag 2024.

I Beweglichkeit für Senioren

Beweglichkeit ist der Schlüssel zu einem fitten, gesunden, schmerzfreien und mobilen Leben bis ins hohe Alter. Dieses Buch enthält 50 Workouts, von Stretchingroutinen über Workouts mit dem eigenen Körpergewicht bis hin zu Übungsreihen mit leichten Gewichten.

Durch die klare Konzeption der Workouts des Autoren Kay Bartrow und der Wahl zwischen kurzen und langen Einheiten eignen sich diese sich für jedes Fitnesslevel.

Kay Bartrow: 50 Workouts – Beweglichkeit für Senioren. riva Verlag 2024.

››› 54 TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG ››› THERAPIE & TRAINING ››› BUCHEMPFEHLUNGEN

I Leistungsoptimierung mit Herzdaten

Basierend auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen geben die Sport- und Trainingswissenschaftler

Prof. Dr. Thomas Gronwald und Dr. Alexander Törpel einen ausführlichen Überblick, wie der Körper bei Ausdauerbelastungen reagiert, welchen Einfluss die Umwelt und andere Faktoren auf die Leistungsfähigkeit haben und wie Herzfrequenz und HRV bestimmt und im Kontext von Training und Alltag interpretiert werden können.

Egal, ob Freizeitsportler oder Profi – die Messung von Herzfrequenz und HRV ist ein einfaches Tool, das jeder Ausdauerathlet ohne viel Aufwand anwenden kann, um sein Training zu individualisieren und die sportliche Leistung zu optimieren.

Prof. Dr. Thomas Gronwald, Dr. Alexander Törpel: Voll im Takt – Ausdauertraining im Rhythmus des Herzschlags. riva Verlag 2024.

I Performance & Neuroathletik

Eine gute Beweglichkeit wird nahezu in allen Sportarten benötigt – sei es im Krafttraining, in der Leichtathletik, beim Tanzen oder beim Yoga.

In seinem vierten Buch zeigt Lars Lienhard, der führende Experte im Neuroathletiktraining, mit welchen Methoden und Prinzipien die unterschiedlichen Hirnareale angesteuert und Beweglichkeit und Mobilität deutlich verbessert werden können. Die über 50 bebilderten Übungen sind verständlich dargestellt und können ohne Vorkenntnisse ausgeführt werden. Spezielle Pläne helfen Athleten, das eigene Training zu optimieren und nicht nur ihre Beweglichkeit, sondern ihre gesamte sportliche Performance zu steigern.

Lars Lienhard: Beweglichkeit beginnt im Gehirn. riva Verlag 2024.

NEUER DRAX SHOWROOM

TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG • www.draxfit.de DRAX Germany GmbH, Lindenstraße 44, D-35606 Solms, Tel. 0 64 42 – 9 21 30, E-Mail: info@draxfit.de ››› THERAPIE & TRAINING ››› BUCHEMPFEHLUNGEN
BESUCHEN SIE UNS UND LERNEN SIE UNSERE INNOVATIVEN FITNESSGERÄTE KENNEN!

I Mehr Flexibilität durch SELFSCAN

Mit dem erstmals präsentierten neuen Selbstbedienungsmodus SELFSCAN in Verbindung mit der neuen Kunden-App hat die 3D-Körperund Haltungsanalyse von Scaneca auf der FIBO 2024 den veränderten Anforderungen im Fitness- und Gesundheitssport Rechnung getragen.

Diese Innovation der selbstständigen Körperanalyse in unter einer Minute mit automatischer Übertragung in die mobile App ermöglicht noch mehr Flexibilität und Benutzerfreundlichkeit – für eine Umsatzsteigerung unabhängig der Mitarbeiter. www.scaneca.de

I Neuer Lieferservice für frische Bio-Sportmahlzeiten

Biond ist Experte für ökologische Außer-Haus-Verpflegung und bietet über seinen Onlineshop jetzt auch gesunde fertige Mahlzeiten für Sportler und Fitnessbegeisterte an.

Die Produktpalette umfasst gesunde proteinreiche Bio-Mahlzeiten, veganes Omega-3-Öl und hochwertiges Bio-Proteinpulver – alles, um Leistung und Regeneration zu unterstützen. Das vegane Omega-3-Öl mit 2.000 mg Omega-3-Fettsäuren pro Teelöffel fördert die Gelenkgesundheit und Muskelregeneration. Versand deutschlandweit im gekühlten Paket. www.biondshop.de

I Neue Ausbildung für Schwangerschaftsyoga

Die Akademie für Sport und Gesundheit hat eine neue Ausbildung als Yogatrainer für Schwangere konzipiert. Der Lehrgang findet in Präsenz an verschiedenen Standorten bundesweit statt.

In dem praxisorientierten Kurs eignen sich Interessierte die Grundlagen der Yogaphilosophie an und erfahren mehr zu den Vorteilen von Yoga in der Schwangerschaft. Auf der Agenda stehen Atemtechniken, Körperübungen und der Aufbau einer Yogastunde speziell für Schwangere. Der Kurs dauert vier Tage und kann an zwei Wochenenden absolviert werden. www.akademie-sport-gesundheit.de

I

ddrobotec® macht sich stark für

Prävention

Das innovative Gesundheitstechnologieunternehmen aus Zürich in der Schweiz bietet seinen Partnern mit dem «Fit for Summer»-Programm eine weitere Kampagne, um bestehende Mitglieder, aber auch potenzielle Neukunden, für das Training mit ddrobotec® zu gewinnen.

Hierbei werden aussagekräftige Tests durchgeführt und darauf aufbauend ein individuelles und zielorientiertes Workout erstellt. Somit soll das Verletzungsrisiko im Alltag und bei den sportlichen Aktivitäten wie Wandern, Biken, Laufen usw. reduziert und die Performance erhöht werden. https://ddrobotec.com/de/sommer-saison/

I KLAFS launcht einzigartiges Wellnesskonzept

KLAFS präsentierte auf der FIBO, zwei wegweisende Neuheiten: den VITALITY BOOST, einen automatischen Aufguss mit gezielter Verwedelung, und das Eisnebelbad FRIMAS für eine sanft-feuchte Abkühlung.

Mit den beiden Innovationen verfügt KLAFS nun über ein komplettes Wellnessprogramm: von einem sanften bis intensiven Hitzetraining oder von einer moderaten bis kräftigen Abkühlung – die Gäste der Wellnessanlagen haben die Wahl und können die Auszeit ganz nach ihren persönlichen Bedürfnissen zusammenstellen und genießen. www.klafs.de

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››› NEWS ››› ERNÄHRUNG & GESUNDHEIT
©KLAFS GmbH

Diagnostiktools in Training und Therapie

Neue Diagnostikgeräte?

Ja, aber...

Diagnostikgeräte haben einen unbestreitbaren

Nutzen für Trainingskonzepte und Therapiepläne. Diese Tools ermöglichen eine präzise Analyse von Leistungen, Symptomen und Funktionsstörungen, die wiederum die Grundlage für effektive Interventionen bildet. Sie gehen einen Schritt weiter als klinische Interviews, standardisierte Fragebögen und psychologische Testverfahren, die weiterhin in Therapie- und Trainingseinrichtungen gerne genutzt werden.

Auch aus Sicht der Kunden und Patienten werden Geräte und digitale Verfahren oft als wichtiger Bestandteil ihrer Behandlung wahrgenommen, sie vermitteln Genauigkeit, Effizienz und eine transparente Kommunikation über die Ergebnisse. Ein Übersichtsblick auf die sich auf dem Markt befindlichen Geräte lohnt also.

Tools für den Breiten- und Gesundheitssport

Beweglichkeitstests

Der Sit-And-Reach-Test ist ein einfacher Test zur Messung der Flexibilität der unteren Rücken- und Beinmuskulatur. Als digitale Version eignen sich Inertial Sensor Systems, die miniaturisierte Sensoren zur Messung von Gelenkwinkeln und Bewegungsbereichen während Bewegungsübungen verwenden.

Eine weitere Möglichkeit, um die Beweglichkeit einzelner Gelenke zu beurteilen, stellt das Flexometer dar. Auch ein Goniometer misst den Bewegungsbereich der Gelenke und hilft, Einschränkungen oder Ungleichgewichte in der Beweglichkeit zu identifizieren.

Haltungsanalyse

Haltungsanalyse-Software verwendet Kameras und Sensoren. Die Körperhaltung während des Stehens, Gehens oder Laufens wird erfasst und analysiert, um Haltungsprobleme und Verletzungen zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zur Korrektur einzuleiten.

››› ERNÄHRUNG & GESUNDHEIT ››› 58 TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG

Zur Erkennung von Dysbalancen und asymmetrischen Bewegungen eignet sich auch der Functional Movement Screen (FMS).

Waage

Körperanalysewaagen messen nicht nur das Gewicht, sondern auch Körperfettanteil, Muskelmasse, Knochenmasse usw. Eine Bioimpendanzanalyse (BIA) zeigt durch einen Messstrom die Zusammensetzung des Körpers auf.

Stresstests

Herzfrequenzvariabilität (HRV)-Messgeräte messen die Zeitintervalle zwischen Herzschlägen, um den Grad der körperlichen Belastung zu beurteilen und das Erholungsniveau und die Anpassungsfähigkeit des Körpers zu bewerten.

Atmung

Ein Spirometer misst die Menge und Geschwindigkeit der Atemluft, um die Lungenfunktion zu beurteilen.

Gehirnaktivität

Elektroenzephalographie (EEG)-Geräte werden zunehmend in der Therapie eingesetzt, um die Gehirnaktivität zu messen und neurofeedbackbasierte Interventionen zu unterstützen.

Fitness-Tracker

Diese einfach zu bedienenden Geräte bieten nicht nur die Möglichkeit, körperliche Aktivitäten zu verfolgen, sondern integrieren auch Funktionen zur Überwachung von Schlafqualität und Stressniveau.

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Tools für den Leistungsund Spitzensport

Biomechanische Analyse

3D-Bewegungsanalyse-Systeme erfassen Bewegungsdaten in Echtzeit und ermöglichen eine detaillierte Analyse von Bewegungsmustern und Biomechanik.

Physiologische Überwachung

Dies erfolgt durch die Elektrokardiographie (EKG). EKG-Geräte messen die elektrische Aktivität des Herzens und ermöglichen die Beurteilung von Herzrhythmus und Herzfrequenzvariabilität, zur Überwachung der kardiovaskulären Gesundheit. Auch im Spitzensport werden Herzfrequenzvariabilität (HRV)-Messgeräte eingesetzt.

Bewegungsmusteranalyse

Hier kommen vor allem die Inertialsensoren zum Einsatz, die an verschiedenen Körperstellen angebracht werden, um Bewegungsdaten während des Trainings oder Wettkampfs zu erfassen. Diese Daten werden analysiert, um Bewegungsmuster, Belastungen und Asymmetrien zu identifizieren.

Neuromuskuläre Tests

Die Elektromyographie (EMG) ermöglicht die Messung der elektrischen Aktivität der Muskeln während der Kontraktion und liefert Informationen über Muskelaktivität und -koordination, um neuromuskuläre Defizite aufzudecken.

Der Blick in ein gesundheitsorientiertes Fitness-Studio

Eine Einschätzung aus der Praxis kann Sabrina Madeline Huber liefern, Leiterin eines Fitness-Studios mit Ausrichtung Medical Fitness. In ihrem Studio ist das meist genutzte Diagnostiktool die Körperanalysewaage.

Sie sieht, dass Kunden immer begeistert von neuen Tools sind, verspürt aber keinen Erwartungsdruck, sich immer neuere Geräte anschaffen zu müssen. Denn ihrer Meinung nach sind „Tools nur im Kontakt mit dem

Trainer aussagekräftig, die Kombination macht den Unterschied. Um ein Tool möglichst sinnvoll einzusetzen, ist auch nicht nur die reine Technik oder der Nutzen wichtig. Es muss auch in den Alltag und unseren Workflow passen. Das beste Tool nützt nichts, wenn wir keine Zeit haben, es einzusetzen. Neue Tools erfordern oft auch intensive Schulungen bezüglich der Bedienung und der Auswertung der Daten.“

Unterstützung

durch KI

Und wie sieht es mit Künstlicher Intelligenz (KI) aus? Denn auch hier tut sich was auf dem Markt. Künstliche Intelligenz-basierte Systeme zur automatisierten Auswertung von Daten werden erforscht, sowie mobile Gesundheitsanwendungen, die eine kontinuierliche Überwachung von Gesundheitsparametern ermöglichen. Durch maschinelles Lernen können Algorithmen Muster in den Daten erkennen und prädiktive Modelle entwickeln, die eine individuellere und effektivere Behandlung ermöglichen.

Huber meint dazu aus ihrer Erfahrung: „Die Zielgruppe bei uns legt enorm viel Wert auf persönlichen Kontakt, KI sollte da nur bedingt eingesetzt werden. Viele Geräte nutzen ja schon KI in einem gewissen Maß, um Daten auszuwerten und Muster zu erkennen. Aber wenn es darum geht, den Menschen und den persönlichen Kontakt zu ersetzen, sehe ich darin keinen hohen Wert.“

Testungen & Genauigkeit

Sie sieht die Zukunft weniger in den neuen Technologien, als in der Verbesserung der bestehenden: „Unsere Körperanalyse-Messung liefert zwar interessante Erkenntnisse, erfüllt aber eher „zweckentfremdet“ den Zweck. Die einmalige Testung ist

Autorin

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einfach nicht genau genug und unterliegt enormen Schwankungen –obwohl sie oft als Goldstandard für den kommerziellen Bereich betitelt wird.

Außerdem ist es nicht einfach, die Gütekriterien so einer Diagnostik einzuhalten. Mal findet die Messung morgens statt, dann nachmittags schnell zwischen Feierabend und Gruppengymnastik. Da sind wir wieder bei dem Thema: Das Tool muss in den Workflow passen.“

Diagnostische Tools & Positionierung

Unabhängig davon, ob es sich um Trainings- oder Therapieeinrichtungen handelt, spielen zielgerichtet auf den Nutzen abgestimmte diagnostische Verfahren eine große Rolle und können eine Fitness-/Therapieeinrichtung auszeichnen.

Sabrina Huber resümiert: „Ich denke, die diagnostischen Tools sind ein gutes Mittel, um sich von der Konkurrenz abzuheben und den Kunden/ Patienten zu symbolisieren, dass wir modern arbeiten, ohne den persönlichen Kontakt zu verlieren. Auch wenn die Aussagekraft manchmal fraglich ist, kann man sie zuletzt zweckentfremdet benutzen, um einfach immer wiederkehrende Kontaktpunkte mit den Menschen zu haben, sodass sie nicht einfach eine „Nummer“ im System sind.“

Felicitas Rohrer

Felicitas Rohrer ist selbstständige Journalistin, ausgebildet in verschiedenen Tageszeitungsredaktionen und auf einer Journalistenschule. Sport gehört, wann immer möglich, zu ihrem Tagesablauf dazu und sie ist ein großer Fan von Krafttraining.

››› 60 TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG ››› ERNÄHRUNG & GESUNDHEIT
Credit: Angelina Vernetti

Diagnostik als Basis für Therapie und Training

Zu Beginn des Trainings in einem Gesundheitsstudio oder einer Therapiemaßnahme in einer Physiotherapiepraxis setzen immer mehr Betreiber im Rahmen der Anamnese auf weitere Daten durch Körperanalyse-Tools. Diese zeigen einen IST-Zustand auf und können daher im späteren Vergleich eine Entwicklung und weitere Verbesserungspotentiale aufzeigen.

Als Basis kann die Ermittlung der Körperdaten wie Größe und Gewicht bezeichnet werden, moderne Körperanalysewaagen ermitteln zudem weitere Parameter zur Körperzusammensetzung wie Fett- oder Muskelmasse.

Blick auf Körperdaten & Haltung

Wer auf 3D-Scanner setzt, bekommt ein Abbild des Körperumfangs und kann damit gezielt mögliche Schwächen angehen. Auch an Haltung und Beweglichkeit kann so gearbeitet werden.

Weitere Tools messen Eigenschaften wie Kraft oder Beweglichkeit, mit einer Atemgasfunktion kann die Lungenfunktion bzw. Ausdauerfähigkeit gemessen werden. Auch die Ermittlung weiterer Daten, beispielsweise zu Stress, ist möglich.

Standardisierung & Retests

Wichtig bei den Tests ist eine gewisse Standardisierung, etwa im Hinblick auf die Uhrzeit, um vergleichbare Daten zu erhalten. Die Daten dienen anschließend als Grundlage für den Trainings- bzw.

Therapieplan, wobei auch der Faktor Ernährung einbezogen werden sollte.

Inzwischen verfügen die meisten Tools über digitale Schnittstellen, sodass der Zugriff und die Verarbeitung der Ergebnisse auch über andere Software-Lösungen möglich ist.

Nach dem Eingangstest bringen regelmäßige Retests wichtige Hinweise auf den Trainingseffekt. Auch die Motivation der Kunden sowie deren Bindung an die Einrichtung kann so gestärkt werden.

Der Markt hält zahlreiche Angebote im breiten Spektrum der Körperanalyse mit Geräten oder Tools bereit. Wir präsentieren Ihnen im Folgenden eine Auswahl von fünf Anbietern.

Redaktion

››› Diagnostik-Tools – MARKTÜBERSICHT ››› 62 TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG ©shutterstock_1719504295

Körperanalyse mit InBody

Die InBody-Körperanalysegeräte nutzen die Bioelektrische Impedanzanalyse (BIA) zur umfassenden Bestimmung der Körperzusammensetzung. Die InBody-Geräte bieten Ihnen einen präzisen Einblick in die Körperzusammensetzung Ihrer Kunden und Patienten. Sie erhalten detaillierte Messungen zum individuellen Muskel-Fett-Verhältnis, prozentualen Körperfettanteil, viszeralen Fettbereich und segmentaler Magermasse. Darüber hinaus zeigen die meisten InBody-Modelle das Verhältnis von extrazellulärem Wasser (EZW) und den Phasenwinkel, die wichtige Indikatoren für die Gesundheit darstellen.

InBody Europe B.V. Niederlassung Deutschland

Mergenthalerallee 15-21, 65760 Eschborn

Telefon: 06196 7691662

Ansprechpartner: Sebastian Schwarz

Schneller Trainingseinstieg mit milon YOU

Der milon YOU ermöglicht den schnellsten Einstieg ins Training mit milon. Das sekundenschnelle Onboarding mit revolutionärer 3D-Avatartechnologie vereinfacht die erstmalige Einweisung des Trainierenden. Fitness- und Beweglichkeitstests liefern präzise Ergebnisse, als Grundlage für das anschließende Training. Durch Bestimmung des Muscle und Mobility Age sowie des Sarkopenie-Status erhält man ein tieferes Verständnis des eigenen Fitnesslevels, das weit über das chronologische Alter hinausgeht. Die Möglichkeit, Fortschritte zu verfolgen, bietet eine kontinuierliche Quelle der Motivation.

milon Industries GmbH

An der Laugna 2, 86494 Emersacker

Telefon: 08293 965 500

Digitale Diagnostik für ganzheitliche Gesundheitslösungen

mobee® 360 bietet eine ganzheitliche Diagnostik-Lösung für Therapeuten, Trainer, Gesundheitsmanager und Ärzte. Durch präzise Screening-Systeme wird der Gesundheitszustand von Kunden erfasst und verständlich dargestellt. Dies ermöglicht eine personalisierte Betreuung, maßgeschneidert auf individuelle Bedürfnisse und Ziele. Die ganzheitliche Software, Schnittstellen und eine mobile App ermöglichen nahtlose Abläufe und Einblicke in den Fortschritt der Kunden.

SportMed SA

46, route de Wasserbillig

L-6490 Echternach

Telefon: 06561 69 77 1 72

Ansprechpartnerin: Lara Nettekoven

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– MARKTÜBERSICHT
Diagnostik-Tools
TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG ››› 63

Diagnostik-Tools

Technogym Checkup

Der brandneue Technogym Checkup analysiert Körperzusammensetzung, Kraft, Gleichgewicht, Mobilität und kognitive Fähigkeiten. Basierend darauf erfasst Technogym Checkup das „Wellness-Alter“ der Trainierenden, das deren physischen und funktionellen Zustand widerspiegelt. Die Daten werden im Technogym Ecosystem erfasst und vom Technogym Coach - der digitalen KI von Technogym - in personalisierte und zielgerichtete Trainingsprogramme umgewandelt. Diese ermöglichen es den Trainierenden, sich schrittweise zu verbessern und so das eigene WellnessAlter zu verringern und immer gesünder zu werden.

Technogym Germany GmbH

Frankfurter Straße 211, 63263 Neu-Isenburg

Telefon: 0800 0556633

Mail: info_d@technogym.com

Körper- und Haltungsanalyse

in 3D

SCANECA steht für eine ganzheitliche Körperanalyse – umfangreiche Auswertungsmöglichkeiten werden schnell erhoben und verständlich visualisiert. Die innovative Technologie unterstützt dabei, smart zu therapieren, indem Defizite und Trainings- sowie Therapieerfolge mühelos lokalisiert werden. Mit der nicht-invasiven Scanmethode, moderner Auswertungssoftware und benutzerfreundlicher Datenpräsentation sowie -verwaltung bietet SCANECA alles für eine präzise Gesundheitsüberwachung. In einem einzigen Messvorgang werden neben der inneren Körperzusammensetzung zahlreiche Umfänge sowie Volumina ermittelt und die Haltung automatisch analysiert.

Die 3D-Körper- sowie Haltungsanalyse verbessert das Zeitmanagement und die Kommunikation mit den Patienten. Therapeuten erhalten detaillierte Einblicke in den Gesundheitszustand ihrer Patienten aus einer 360°-Ansicht, wodurch die Planung und Durchführung von Trainingsund Therapieprogrammen effizienter gestaltet werden können. Patienten werden so mit minimalem Aufwand bestmöglich unterstützt.

SCANECA GmbH

Richard-Wagner-Str. 48 – 50 10585 Berlin

Telefon: 030 4036 5870

Auch in der zweiten Jahreshälfte werden wir Marktübersichten zu relevanten Themen zusammenstellen. Seien Sie gespannt!

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Praxisbeispiel

Daniel Philipp, Physiotherapie in Düsseldorf

„Wir wollen Physiotherapie neu denken und modern gestalten“

Wie attraktiv der Physiotherapiemarkt für junge Unternehmer ist, zeigt das Beispiel

Daniel Philipp eindrucksvoll auf.

Ein starker Bezug zum Leistungssport und eine große Affinität zu Gesundheit waren die Basis für den Einstieg als Physio-Unternehmer mit beeindruckendem Wachstum.

Daniel Philipp begrüßt mich am frisch eröffneten Standort in DüsseldorfDerendorf. Die hiesige Physiotherapie ist seit wenigen Wochen eröffnet, in direkter Umgebung befinden sich zahlreiche größere Unternehmen.

Über Leistungssport

zu Personal Training und BGM

Mit seinen erst 36 Jahren blickt der dreifache Familienvater bereits auf eine spannende Biographie zurück. Seinen ursprünglichen Plan, als Speerwerfer im Leistungssport durchzustarten, musste er leider aufgrund einer Schulterverletzung aufgeben. Stattdessen legte er mit einem dualen Studium zum Sportökonom die Basis für eine Karriere in der Fitness- und Gesundheitsbranche.

auch Firmenfitness hinzu. Ein Meilenstein war die Eröffnung des Gesundheitszentrums Oberberg (2.000 qm) in Gummersbach im Jahr 2020.

Physiotherapie als Markt der Zukunft

Zusammen mit seinem Schulfreund und Geschäftspartner Markus Zillgers ist er seit 2012 als Personal Trainer im Rheinland aktiv und hat eine starke Marke aufgebaut. 2017 kam

Bereits 2019 wagte das Duo den Schritt in den Physiomarkt, wobei zunächst eine Privatpraxis als Ergänzung eines festen PT-Standorts geplant war. „Damals haben wir geprüft, welcher Markt die besten Zukunftschancen bietet und uns für die Physiotherapie entschieden. Wir wollen Gesundheit und insbesondere Physiotherapie neu denken und modern gestalten“, berichtet Daniel. Wichtig seien daher evidenzbasierte Konzepte und ein interdisziplinärer Ansatz durch digitale Elemente und Innovationen.

Dank eines guten Krisenmanagements und unternehmerischen Erfolgs bei weiteren Projekten im Gesundheitsmarkt ging es dann recht schnell. Ab 2022 wuchs die Gruppe kontinuierlich und eröffnete bis Mai 2024 insgesamt neun Physiotherapiepraxen in NRW.

››› ERNÄHRUNG & GESUNDHEIT ››› 66 TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG
Daniel Philipp

Konzept und Werte

Längst verfügt die CHP-Gruppe über ein eigenes Konzept und ein ExpertenTeam, das die bestehenden Standorte managt sowie die weitere Expansion mit einheitlicher CI vorantreibt. Ein Katalog umfasst die Standards, zudem gibt es fünf festgelegte Unternehmenswerte.

Daniel hat Erwartungen an seine Mitarbeiter, ist sich aber auch bewusst, dass er diesen etwas bietet muss angesichts eines Arbeitnehmermarktes. Daher gibt es hier neben einer starken Arbeitgebermarke und Benefits auch für jeden Mitarbeiter eine individuelle Perspektive und ein Levelsystem.

Ein monatliches Onboarding gehört ebenso zu den Strukturen wie interne Kommunikation und Team-Events. Zusammen mit einem Recruiting-Team sorgen diese Faktoren dafür, dass die Gruppe auch hinsichtlich der Mitarbeiter kontinuierlich wächst.

3D-Körperanalyse

Jede Praxis soll ihre eigene Note haben. Daher werden an den verschiedenen Standorten unterschiedliche Tools getestet. In Düsseldorf-Derendorf steht eine 3D-Körperscan-Analyse von Scaneca. „Ich betrachte den höheren Preis als Investition in Qualität. Diese Lösung bietet eine Visualisierung, die es bei den Wettbewerbern nicht gibt", erklärt Daniel seine Entscheidung.

In der Praxis sorgt eine Vorhanglösung für die nötige Privatsphäre während der Messung, die in Unterwäsche erfolgt, um möglichst genaue Ergebnisse zu liefern. Das Gerät hat er auf der FIBO 2023 kennengelernt. Die Kombination aus Körperdaten und Abbildung zeige einen Ist-Zustand und erlaube beispielsweise den Blick auf Dysbalancen.

Rechecks zeigten die Entwicklung auf und sorgten bei Patienten und Kunden für Motivation. Auch wenn er Scaneca erst seit kurzem im Einsatz hat, will er das Tool demnächst auch am Standort in Gummersbach einbauen. Wichtig sei, den Mitgliedern immer wieder „was Neues“ zu bieten.

Und auch mit der CHP-Gruppe hat Daniel noch weitere Pläne. Er kann sich gut vorstellen, weitere Physio-Standorte im Düsseldorfer Raum und im Ruhrgebiet zu eröffnen.

Philipp Hambloch

Die CHP-Gruppe

Elisabeth-Selbert-Straße 5a, 40764 Langefeld

GF: Daniel Philipp, Markus Zilligers

Mitarbeiter: über 160

Segmente: BGM/BGF (Permendo GmbH), Daniel Philipp Personal Training, Daniel Philipp Physiotherapie (neun Standorte), Gesundheitszentrum Oberberg www.chp-gruppe.com

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LEASING UND FACTORING OHG

Enscheder Straße 5 41069 Mönchengladbach

Telefon: 02161/82010-0

E-Mail: info@bkp-leasing.de bkp-leasing.de

Maßnahmen

für die Gesundheit

BGF im Büro

Brainlab in München ist ein weltweit führendes Unternehmen in der Medizintechnik und Informationstechnologie mit eigenem Fitness-Studio im Haus. Denn ein Faktor der Mitarbeiterbindung können durchaus auch Maßnahmen zur Gesunderhaltung der Mitarbeitenden sein, worauf dieser Global Player mit hochqualifizierten Gesundheitsexperten gezielt achtet.

Nachgewiesenermaßen belastet körperliche Inaktivität den Körper. Das Prinzip „Use it or loose it“ führt dazu, dass wichtige Körperfunktionen auf Dauer verkümmern, wie Ariane Reimer, Manager Corporate Health & Fitness bei Brainlab AG, feststellt. TT-DIGI sprach mit ihr über die Maßnahmen, die sie und ihr Team im Unternehmen umsetzen.

TT-DIGI: Können Sie darauf eingehen, weshalb Bewegungsangebote in Unternehmen wichtig sind?

Ariane Reimer: Heutzutage haben im Schnitt 8 von 10 Menschen im Lauf ihres Lebens Rückenschmerzen –weltweit die Hauptursache für Arbeitsunfähigkeit. Meiner Meinung nach liegt die Hauptgefahr des zu vielen und langen Sitzens für das Individuum darin, Lebensqualität und vor allem Lebensenergie zu verlieren. Das Leben findet nicht auf dem Stuhl oder auf dem Sofa statt, sondern in Bewegung und unter Menschen. Unternehmen müssen umdenken und deutlich mehr Bewegungsangebote direkt vor Ort schaffen, um die Krankenquote – und damit Kosten durch Arbeitsunfähigkeit – langfristig positiv zu beeinflussen. Wir sind an einem Punkt, an dem bisherige Strukturen und Angebote in den meisten Unternehmen nicht mehr effizient und ausreichend sind.

Was setzen Sie in Ihren BGF-Konzepten um?

Ganz nach dem Motto von Gray Cook „Bewege dich gut, bewege dich oft“, bieten wir unseren Kollegen direkt vor Ort diverse Sportangebote im betriebsinternen Functional Training Gym an. Mein Team – bestehend aus Sportwissenschaftlern – und ich betreuen die Mitarbeitenden individuell und/oder in Gruppentrainings. Neben funktionalen Kraft- und Mobilisationseinheiten legen wir viel Wert auf Cardio- und Body&Mind-Training, wie Yoga und Pilates. Bei uns dürfen und sollen die Mitarbeitenden 1 Stunde pro

Woche während der Arbeitszeit gemeinsam mit ihren Kollegen trainieren und sich stark machen.

Wie motivieren Sie die Mitarbeitenden?

In regelmäßigen Abständen fordern wir sie dazu auf, an betriebsinternen Gesundheits-Challenges teilzunehmen: Für 1 Monat nur noch die Treppen zu laufen, statt den Aufzug zu nutzen. 10.000 Schritte am Tag zu gehen und so viele km wie möglich zu radeln. Jede Stunde soll eine kurze 2- bis 4-minütige Bewegungspause eingelegt werden.

Gibt es parallel Konzepte seitens des Unternehmens?

Die Büros sind so konzipiert, dass es nur einen Mülleimer pro Raum und nur ein paar wenige Drucker pro Etage gibt, sodass das Sitzen in regelmäßigen Abständen unterbrochen werden muss. Bei uns ist es zudem üblich, nach dem Mittagessen eine Runde um den Messe-See zu gehen. Unsere Maßnahmen und auch die vom Unternehmen geschaffenen Rahmenbedingungen führen dazu, dass wir eine Beteiligung von über 90% der Belegschaft haben.

Was sollte ihrer Meinung nach generell in einen Büroalltag integriert werden?

Primär gilt immer: So wenig sitzen wie möglich. Meetings können beispielsweise auch im Gehen gehalten werden. Wenn wir sitzen, dann sollten wir unsere Körperhaltung immer wieder checken und aufrichten. Ich bin zudem ein großer Fan von Steharbeitsplätzen, die allen Mitarbeitenden ermöglicht werden sollten. Spontane und initiierte Bewegungspausen, tägliche Mobilisation aller Gelenke, angeleitete „Aktive Pausen“, zentrale Mülleimer, nur wenige Drucker verteilt im Gebäude und die Nutzung von Treppen statt Aufzügen könnten wertvolle Hacks im Berufsalltag sein oder werden.

Welchen Mehrwert bringt das ganz allgemein einem Unternehmen?

Unternehmen müssen ihre Mitarbeitenden über die Folgen des zu vielen und falschen Sitzens aufklären, Bewegungsangebote direkt vor Ort schaffen und sie zu mehr Bewegung direkt und indirekt motivieren. Es ist nämlich nachgewiesen, dass körperliche Aktivität kreatives Denken, Innovation und optimale kognitive Funktionen fördert und dass Inaktivität unser Gehirn auf Dauer verkümmern lässt.

››› ERNÄHRUNG & GESUNDHEIT ››› 68 TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG

Geben Sie Übungen mit an die Hand, die auch zu Hause im Privatleben umgesetzt werden können?

Selbstverständlich. Bei uns lernen die Teilnehmenden, sich viel und vor allem gut zu bewegen. Uns geht es hauptsächlich darum, Schmerzen zu reduzieren, präventiv zu arbeiten und sie für den Nutzen des Trainings zu sensibilisieren.

Durch die Nachahmung alltagsüblicher Bewegungen und das Training von Bewegungen anstatt einzelner Muskelgruppen, machen sich unsere Teilnehmenden fit und stark für die Herausforderungen des Alltags und verbessern dadurch auch die Qualität ihres Berufsalltags.

Können Sie das anhand eines Beispiels belegen?

Innerhalb der letzten acht Jahre haben wir sehr viele Erfolgsstorys erleben und mitfeiern dürfen. Mir berichtete beispielsweise ein Kollege davon, dass er in regelmäßigen Abständen Spritzen von seinem Orthopäden aufgrund seiner Rückenbeschwerden erhalten hatte. Nach nur wenigen Wochen konsequenter Teilnahme an den wöchentlichen Trainingseinheiten bei uns im Gym, konnte er langfristig und vollständig darauf verzichten. Sie können sich sicherlich vorstellen, wie viel mehr Lebensqualität und Selbstwirksamkeit er spürte.

Welche persönlichen Erfolgserlebnisse haben Sie?

Bei uns im Unternehmen arbeiten viele IT-Fachkräfte, die vor unserem Dasein und nach eigenen Aussagen, noch nie zuvor ein Fitness-Studio betreten haben und dementsprechend kaum Erfahrung damit gehabt haben. Zu sehen, dass sie mittlerweile regelmäßig, total motiviert und mit soliden Kenntnissen zum Training kommen, erfüllt mich und mein Team mit sehr viel Sinn und Freude für unseren Job.

Ich könnte noch viele andere Beispiele anfügen, möchte aber gerne betonen, dass der Weg das Ziel ist und immer sein sollte. Die große Veränderung kommt in kleinen Schritten: Das Gefühl, dass sich nach dem Training und nach einigen Wochen einstellt, die verbesserte Leistungsfähigkeit und die sich daraus ergebende Lebensqualität, das sollten die wahren Antreiber sein.

Besten Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Reinhild Karasek

Ariane Reimer

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Daniel H, , Physiotherapeut aus Hamburg

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TT-DIGITRAINING•THERAPIE&DIGITALISIERUNG DAS FACHMAGAZIN FÜR DEN NEUEN GESUNDHEITSMARKT © Shutterstock.com_2023874639 ist ein Projekt vom Waldseestraße 27, 77731 Willstätt

I Präventives Glukose-Management

Bereits jeder fünfte Erwachsene leidet heute an Prä-Diabetes. Auch vermeintlich Gesunde kann es treffen, denn erhöhte Zuckerspiegel fallen anfangs oft nicht einmal in der Arztpraxis auf. Dabei lassen sich Diabetes Typ 2 und seine Vorstufen mit der richtigen Ernährung frühzeitig verhindern, lindern und sogar heilen.

Der Ernährungsmediziner und Diabetologe, Ernährungs-Doc Matthias Riedl, zeigt, wie jeder sein Glukose-Management in nur vier Wochen verbessern kann, um fitter, schlanker und gesünder zu werden. Wer wenige Regeln beachtet, kann die Blutzuckerkurve flach halten, ohne zu verzichten. Alltagstaugliche Rezepte und zahlreiche nützliche Tipps unterstützen das Programm.

Matthias Riedl: Der Glukose-Masterplan.

ZS Verlag 2024.

I Ernährung und Zyklus im Einklang

Der Ernährungsratgeber von Dr. Mindy Pelz ist speziell auf die Bedürfnisse von Frauen zugeschnitten, denn der weibliche Körper funktioniert anders und hat andere Bedürfnisse. Mit ihrem Ansatz zeigt die Autorin, wie Frauen mit einer auf die Zyklusphasen abgestimmten Ernährung mehr Wohlbefinden und Energie erreichen und gesundheitsgefährdendes Fett verbrennen können.

Die Autorin stellt u.a. sechs Methoden des Fastens vor, von Intervallfasten bis hin zu Immun-Reset-Fasten, und erklärt, warum eine Stoffwechselumstellung der Schlüssel zur Gewichtsreduktion ist und warum Frauen anders fasten sollten als Männer.

Dr. Mindy Pelz: Gesund, schlank & fit mit der Zyklusernährung. Südwest Verlag 2024.

I Konzept für guten Schlaf

Über 80 Prozent aller erwerbstätigen Menschen leiden unter Schlafstörungen. Das wirkt sich nicht nur negativ auf unsere Produktivität und Laune aus, sondern gefährdet unsere körperliche und geistige Gesundheit.

Schlafpsychologe Prof. Amann-Jennson zeigt, wie wir wieder zu einem erholsamen Schlaf gelangen. In diesem Buch vereint er die Essenz von 40 Jahren Schlafforschung, die Arbeit mit tausenden Betroffenen und das von ihm wissenschaftlich erprobte Konzept des Bioenergetischen Schlafs®.

Günther W. Amann-Jennson: Einfach gesund schlafen. Iriisiana Verlag 2024.

I Seelenfood statt Psychopillen

Viele Studien belegen inzwischen, welch großen Einfluss die Ernährung auf unsere Psyche hat. Deshalb plädiert der Internist und Ernährungsmediziner Prof. Dr. Gustav Dobos auch dafür, zu den richtigen Lebensmitteln statt zu Psychopillen zu greifen.

Als Pionier der Naturheilkunde kennt Professor Dobos sich mit gesunder Ernährung bestens aus: In seinen ganzheitlichen Behandlungskonzepten ist sie seit jeher eine feste Säule der Therapie. Dieses Buch erklärt nicht nur die Hintergründe der neuesten Forschung, sondern stellt auch abwechslungsreiche Rezepte für jeden Tag vor: Genuss für die Seele. Prof. Dr. Gustav Dobos: Essen für die Seele. ZS Verlag 2024.

››› 72 TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG
››› ERNÄHRUNG & GESUNDHEIT ››› BUCHEMPFEHLUNGEN
Auswirkungen des neues Cannabisgesetzes auf den Studioalltag

Darf nun im Studio gekifft werden?

Mit der Geltung des Cannabisgesetz (CanG) zum 1. April 2024 wurde der private Eigenverbrauch durch Erwachsene zum Eigenkonsum sowie der gemeinschaftliche, nicht gewerbliche Eigenanbau von Cannabis in Anbauvereinigungen legalisiert. Das Gesetz begründet für den unternehmerischen Alltag neue Herausforderungen und wirft Fragen im Umgang mit entsprechend konsumierenden Mitgliedern und Arbeitnehmern auf. Einige davon sollen hier thematisiert werden.

Inhalt des Gesetzes

In seinen Grundzügen regelt das CanG keine uneingeschränkte Legalisierung. Vielmehr handelt es sich bei der Neuregelung um ein sogenanntes Verbotsgesetz mit Erlaubnisvorbehalt. Das bedeutet, dass zum Beispiel der Besitz, der Anbau und die Weitergabe von Cannabis verboten sind (vgl. § 2 Abs. 1 CanG), es sei denn, dies wird ausdrücklich erlaubt.

Eine solche ausdrückliche Erlaubnis sieht zum Beispiel § 3 CanG für den Besitz von Cannabis vor. Danach ist Personen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, der Besitz

von bis zu 25 Gramm Cannabis außerhalb des Wohnsitzes zum Eigenkonsum erlaubt. Zuhause darf jeder volljährige Bewohner bis zu 50 Gramm Cannabis und bis zu drei (lebende) Cannabispflanzen besitzen. Für sogenannte Anbauvereinigungen gelten weitergehende Rechte.

§ 5 CanG bestimmt ein Konsumverbot für bestimmte Konstellationen. So ist der öffentliche Konsum von Cannabis:

1. in Schulen und in deren Sichtweite, 2. auf Kinderspielplätzen und in deren Sichtweite, 3. in Kinder- und Jugendeinrichtungen und in deren Sichtweite,

4. in öffentlich zugänglichen Sportstätten und in deren Sichtweite,

5. in Fußgängerzonen zwischen 7 und 20 Uhr und 6. innerhalb des befriedeten Besitztums von Anbauvereinigungen und in deren Sichtweite gem. § 5 Abs. 2 CanG ausdrücklich verboten.

Ebenso ist gem. § 5 Abs. 1 CanG der Konsum von Cannabis in unmittelbarer Anwesenheit von Personen, die das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, verboten.

Darüber hinaus werden im Kapitel 7 des Gesetzes Strafund Bußgeldvorschriften geregelt, wobei insoweit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe verhängt

››› MANAGEMENT ››› 74 TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG

werden kann. Der Bußgeldrahmen geht, je nach Vorwurf, bis zu 30.000,00 € bzw. 10.000,00 €.

Ist ein Konsumverbot gegenüber Mitgliedern im Studio möglich?

Die wohl die meisten Studiobetreiber in diesem Zusammenhang beschäftigende Frage ist, ob das Gesetz dazu führt, dass ein Konsum in den Studioräumlichkeiten erlaubt werden muss.

Die Antwort ist hier eindeutig: Das Studio darf den Konsum untersagen. Ähnlich, wie zum Beispiel auf der Grundlage des Hausrechts der Konsum von Alkohol untersagt werden darf, gilt dies auch für den Konsum von Cannabis. Die entsprechende Befugnis folgt aus dem Hausrecht, ohne dass das Konsumverbot zuvor ausdrücklich vertraglich geregelt sein muss.

Dürfen Mitglieder unter Cannabiseinfluss trainieren?

Insoweit gilt nichts anderes, als etwa im Zusammenhang mit dem Training von betrunkenen Personen. Zwar ist das Fitnessstudio nicht für den Zustand des Mitglieds verantwortlich, gleichwohl folgt aus der vertraglichen Obhutspflicht gegenüber dem Mitglied eine Verpflichtung zum Einschreiten dann, wenn das Mitglied erkennbar unter Drogeneinfluss trainiert und dadurch sich selbst oder andere potentiell gefährdet.

In diesem Fall besteht die rechtliche Verpflichtung des Unternehmens, das Mitglied an der weiteren Durchführung des Trainings zu hindern. Diese Verpflichtung gilt aber nur dann, wenn die Beeinträchtigung erkennbar ist. Wenn mithin ein Mitglied sich verletzt, weil es unter der Einwirkung von Cannabis stand, dieses jedoch nicht erkennbar war, dann haftet das Studio nicht.

Insoweit besteht auch keine Verpflichtung, Mitglieder vor dem Training auf einen möglichen Drogen- bzw. Cannabiskonsum hin zu befragen oder gar zu testen, zumal auch die entsprechende Datenverarbeitung unzulässig wäre.

Dürfen Mitglieder in einem Fitnessstudio (in einem abgetrennten Bereich) Cannabis konsumieren?

Für Studiobetreiber könnte sich die Frage stellen, ob sie den Konsum von Cannabis in ihrer Anlage oder einem Teil davon erlauben dürfen. Da der Konsum von Cannabis im Rahmen der oben beschriebenen Grenzen (25 Gramm) erlaubt ist, hängt die Beantwortung der Frage davon ab, ob ein entsprechender Konsum gem. § 5 CanG verboten ist.

Zunächst verbietet das Gesetz den Konsum von Cannabis in unmittelbar Gegenwart von Kindern und Jugendlichen. Nach der Legaldefinition in § 1 Nr. 18 CanG sind Kinder Personen, die das 14. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.

Jugendliche sind gemäß § 1 Nr. 19 CanG Personen, die das 14. Lebensjahr, aber noch nicht das 18. Lebensjahr vollendet haben.

Sobald Minderjährige im Fitnessstudio anwesend sind, darf folglich in den Räumlichkeiten des Studios nicht konsumiert werden. Dieser stellt in diesen Fällen eine Ordnungswidrigkeit dar und muss stets vom Studiobetreiber untersagt werden.

Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob der Konsum in einem Fitnessstudio gem. § 5 Abs. 2 Nr. 4 CanG verboten ist. Nach dieser Vorschrift ist der Konsum von Cannabis in öffentlich zugänglichen Sportstätten und in deren Sichtweite (bis zu 100 Meter Luftlinie) verboten.

Damit dieses Verbot auch Fitnessstudios betrifft, müsste es sich bei diesen um „öffentliche Sportstätten“ handeln. Zwar existiert Rechtsprechung, welche Fitnessstudios als solche einordnet. Allerdings ist diese Rechtsprechung im Rahmen eines Baurechtsfalls ergangen und lässt sich aufgrund der unterschiedlichen Schutzrichtungen von Baurechtsvorschriften und CanG wohl nicht auf das CanG übertragen.

Solange sich weder eine entsprechende Behördenpraxis oder Rechtsprechung hierzu entwickelt hat, kann die Frage, ob der Konsum von Cannabis bereits aufgrund des Ortes unzulässig ist, nicht rechtssicher beantwortet werden. Wir meinen jedoch, dass aus den dargestellten Gründen der Konsum von Cannabis in einem Fitnessstudio nicht alleine aufgrund des Ortes bereits unzulässig ist. Allerdings kann mit guten Gründen auch das Gegenteil angenommen werden.

Regelungen für die Mitarbeiter Hinsichtlich des Umgangs von Fitnessstudiobetreibern als Arbeitgeber mit Cannabis konsumierenden Mitarbeitern stellen sich zahlreiche Einzelfallfragen. Grundsätzlich kann allerdings festgehalten werden:

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Es gilt wie oben beschrieben ein Konsumverbot gem. § 5 Abs. 1 CanG, wenn sich in unmittelbarer Nähe Minderjährige aufhalten. Wenn im Übrigen Fitnessstudios keine öffentlich zugänglichen Sportstätten sind, wovon wir ausgehen (vgl. oben), dann ist das Kiffen rechtlich nicht verboten.

Konsequenz ist, dass das Kiffen am Arbeitsplatz vergleichbar ist mit Alkohol am Arbeitsplatz, weshalb wir nachfolgend hierzu kurz erläutern. Mit Ausnahme bestimmter Branchen, wie zum Beispiel bei Taxifahrern, besteht kein grundsätzliches Verbot von Alkohol am Arbeitsplatz. Dies führt dazu, dass der Konsum von Alkohol am Arbeitsplatz grundsätzlich gesetzlich erlaubt ist, sofern dadurch die Arbeitsfähigkeit nicht beeinträchtigt wird. Im Unterschied zum Straßenverkehrsrecht gibt es auch keine gesetzlich festgelegte Promillegrenze für Arbeitnehmer.

Relatives Alkohol- und Cannabisverbot

Allerdings bestimmt § 15 Abs. 2 der Unfallverhütungsvorschrift, Grundsätze der Prävention (DGUV Vorschrift 1) ein relatives Alkohol- und Cannabisverbot, da Arbeitnehmer sich durch den Konsum von Alkohol, Drogen oder anderen berauschenden Mitteln nicht in einen Zustand versetzen dürfen, durch den sie sich selbst oder andere gefährden können.

Für Arbeitnehmer gilt daher gesetzlich grundsätzlich nur ein relatives Alkohol- und Cannabisverbot, weshalb sich die Frage stellt, ob und unter welchen Voraussetzungen ein absolutes Alkohol- und/oder Canna-

bisverbot angeordnet werden kann. Eine solche Befugnis kann sich aus § 106 GewO ergeben. Danach kann der Arbeitgeber Inhalt, Ort und Zeit der Arbeitsanweisung nach billigem Ermessen näher bestimmen, was auch hinsichtlich der Ordnung und des Verhaltens der Arbeitnehmer im Betrieb gilt (§ 106 S. 2 GewO). Hierunter fallen auch Regelungen zum betrieblichen Alkohol- und Cannabisumgang.

Direktionsrecht erlaubt innerbetriebliches Verbot

Da sowohl in Fitnessstudios, als auch in Tanz- und Kampfsportschulen unter anderem Gesundheitsdienstleistungen erbracht werden und zudem dabei die Mitarbeiter sich häufig selbst sportlich betätigen, kann unabhängig von ausdrücklichen Vereinbarungen hierzu im Arbeitsvertrag der Arbeitgeber kraft seines Direktionsrechts gemäß § 106 GewO ein innerbetriebliches Alkohol- und Cannabisverbot vorgeben.

Gerne stehen wir Ihnen mit zahlreichen Arbeitshilfen und einzelfallbezogener Beratung zur Seite. Kontaktieren Sie uns gerne.

Dr. Christopher Franke

Autor

Dr. Christoph Franke ist Partner der Dr. Geisler, Dr. Franke Rechtsanwälte PartmbB. Speziell für die Fitnessbranche hat die Kanzlei verschiedene Rechtsberatungskonzepte entwickelt, die den Studiobetreiber entlasten und ihm Zeit für sein Kerngeschäft verschaffen.

››› MANAGEMENT ››› 76 TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG

Die revolutionäre K11 Air von megaSun SONNE NEU GEDACHT

Erstmals setzt ein Solarium konsequent auf LEDs für die Spektren UVA, UVB und Rotlicht. Das eröffnet vollkommen neue Möglichkeiten, die Besonnung noch individueller zu gestalten.

Sonnenaufgang auf Capri, die Mittagssonne auf Hawaii oder der Sonnenuntergang auf Sylt: Ihre Kunden können mit der K11 Air einen Sehnsuchtsort aussuchen und einen Kurzurlaub genießen.

Möglich macht dies die neue SunFinity LED-Technologie. Daneben greift die von Innovation geprägte K11 Air auch auf beliebte Features wie Wireless Charger, Webradio und das erfrischende AquaCool zurück.

Wie bei den anderen Modellen der K-Serie war der international renommierte Etienne Salomé für die Designsprache verantwortlich. Die offene Gestaltung der K11 Air strahlt Freiheit und pure Eleganz aus.

Weitere Informationen unter www.megaSun.de

Kontakt

KBL GmbH

Ringstraße 24-26, 56307 Dernbach

Telefon: Phone: 026 8994 260

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Wieso auch teildigitalisierter Verkauf nicht ohne Emotionen auskommt

Ein Tablet ersetzt kein Herz

Personallose Clubs, Premium-Discounter mit weitgehender Digitalisierung ihrer Dienstleistungen, Online-Marketing und Online-Shops – liest man die Berichte über diese Entwicklungen, kommt das Gefühl auf, dass der Mensch insbesondere in Beratung und Verkauf doch eigentlich überflüssig ist. Der Blick hinter die Kulissen zeigt jedoch, dass selbst bei Angeboten, die sich vermeintlich von allein verkaufen, massive Unterschiede zu verzeichnen sind. Die Nase vorn haben Clubs, in denen gut geschulte Mitarbeiter mit Hilfe der digitalen Tools agieren.

Der Kauf einer Mitgliedschaft im Fitnessclub ist und bleibt ein emotionaler Prozess. Schon an dieser Formulierung zeigt sich die ganze Wahrheit. Kein Mensch will nämlich eine Mitgliedschaft kaufen. Gekauft werden Problemlösungen und gute Gefühle. Die Grundlage dafür sind emotionale Motive, die dazu veranlassen, das Leben zu verändern, Zeit und Geld zu investieren.

WIR SPRECHEN ÜBER DIE MASSE

Natürlich gibt es eine gewisse Menge an Interessenten, die schon im Vorfeld einer Kontaktaufnahme mit dem Fitnessclub die Entscheidung gefällt haben, Mitglied zu werden. Hier funktioniert der weitere Verkauf dann problemlos automatisiert.

Wenn wir uns aber die Masse der Menschen betrachten, sind die Voraussetzungen andere. Häufig besteht nur begrenztes Wissen über die Möglichkeiten von Training allgemein und die Leistungen der Clubs im Speziellen. Die Unsicherheit, ob ich beim ausgewählten Club an der richtigen Adresse bin, ob ich mich dort wohl fühlen werde oder ob ich dort auffalle wie der sprichwörtliche „bunte Hund“, ist groß.

Um diese Menschen für Training zu begeistern, braucht es mehr als einen gut aufgemachten Online-Shop. Gerade Entscheidungen, die den eigenen Körper und die eigene Gesundheit betreffen, sind hochemotional. Wer denkt nicht drei Mal darüber nach, zu welchem Arzt er oder sie geht. Wer legt nicht Wert auf größtmögliches Vertrauen. Hast du Vertrauen zu einem Tablet?

MANCHMAL KANN

ES SCHNELL GEHEN

Selbstverständlich gibt es Unterschiede, ob eine Leistung 50 oder 1.000 Euro kostet. So ist es auch in Fitnessclubs. Für die Beratung eines Interessenten in einer Premiumanlage mit 90 Euro Monatsbeitrag werde ich durchschnittlich länger Zeit brauchen als in einem Discounter mit 24,90 Euro.

Aber selbst hier hat sich in der Praxis gezeigt, dass gut ausgebildete Verkäufer 15 Minuten für jeden Interessenten aufwenden sollten. Und das nicht neben anderen Tätigkeiten, sondern mit vollem Fokus auf das potentielle Neumitglied. Auch wenn zumeist digitale Tools (Verkaufssoftware) zum Einsatz kommen, bleibt die Vorgehensweise doch die Gleiche.

Es muss – oder besser kann – nur schneller gehen.

Das zeigen z.B. unsere Erfahrungen mit dem „XPRESS-Sales“ Konzept. Hier schaffen es die Berater auch in knackigen 10 bis 15 Minuten, einen Abschluss zu generieren. Vor allem im Upselling von Add Ons, also im Nachverkauf von Zusatzmodulen, wenn der Kunde sich z.B. schon online für etwas entschieden hat.

VOM RAPPORT BIS ZUM REPORT

Eine erfolgreiche Interessentenberatung läuft in den gleichen Schritten ab. Im Zentrum bleibt in den allermeisten Fällen die Emotionalisierung der Käufer. Der Kunde kauft immer emotional und begründet es rational.

SYMPATHIE

SCHAFFT VERTRAUEN

Zunächst braucht die Beziehung zwischen Käufer und Berater eine gute emotionale Basis. Diese im teildigitalisierten Verkauf innerhalb nur weniger Minuten herzustellen, ist eine Kunst.

Die wichtigste Rolle spielt hier die gemeinsame Ebene. Zum größten Teil unbewusst entscheidet der Käufer, ob ihm der Berater sympathisch ist.

››› 78 TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG
››› MANAGEMENT

Passt seine Emotionalität, wirkt er offen und freundlich? Mimik und Gestik, Sprache und Stimme, diese Faktoren sorgen innerhalb weniger Sekunden für ein „Bauchgefühl“.

Natürlich kann auch ein kurzer Smalltalk dazu beitragen, dem Interessenten das Gefühl zu geben, an der richtigen Stelle angekommen zu sein.

DAS IST JA INTERESSANT!

Nicht zuletzt sind uns Menschen sympathisch, die sich für uns interessieren. Das ist die beste Voraus-

setzung für Stufe 2. Wer ehrliches Interesse an den Wünschen und Motiven des Käufers zeigt, holt diesen nicht nur bestens ab, sondern bekommt auch die nötige Information für eine zielgerichtete Leistungspräsentation.

Diese Phase mag unterschiedlich lang sein, ist aber essenziell für den Verkauf. Erfrage das dominante Kaufmotiv deines Gegenübers. In 94 % der Fälle wird es ein Emotionales sein, selbst wenn es sich hinter einer rationalen Aussage versteckt. Die

Frage ist, womit du dich zufriedengibst. Frage nach, warum die Käuferin 5 Kilo abnehmen möchte, warum der Käufer seine Rückenbeschwerden beseitigen will, oder warum er Muskeln aufbauen möchte.

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Nur wenn das zu hohe Gewicht oder die Beschwerden z.B. beim Ausüben des Lieblingshobbies stören, wird der Leidensdruck so hoch, dass Menschen nach neuen Lösungen suchen.

DA HABEN WIR ETWAS FÜR SIE

Jetzt ist es leicht, die passende Lösung zu präsentieren. Gerade wenn es schneller gehen soll/muss, ist es praktisch, nicht mehr alles zeigen zu müssen. Konzentrier dich auf die Angebote, die das Problem des Gegenübers lösen und ihm gute Gefühle bereiten.

Und auch an dieser Stelle solltest du maximal emotional bleiben. Vergiss Trainingslehre und funktionelles Wissen. Vermittle viel mehr Erfolgsgeschichten. Mit Storytelling erzeugst du emotionale Bilder bei dem Interessenten. Er oder sie müssen sich vorstellen, wie sie z.B. der präsentierte Rückenkurs erfolgreich macht und wie sie wieder schmerzfrei Tennis spielen werden.

Dabei darf natürlich auch gerne das Beispiel anderer Mitglieder helfen, die mit ähnlichen Voraussetzungen gestartet sind. Wir wissen, dass ca. 80 % der Menschen aus „Angst vor“ bzw. „zur Schmerzvermeidung“ zu uns kommen und nur 20% um Freude/ Liebe und Anerkennung zu bekommen. Ja, richtig gelesen und das

auch, wenn sie online kaufen. Wir müssen mit diesem Wissen nur die richtigen Impulse im Club setzen, um eine schnellere Kaufentscheidung zu provozieren.

WAS DAS HERZ BEGEHRT, RECHTFERTIGT DER VERSTAND

Ist der Interessent so begeistert, relativieren sich Preis und Leistung. Wir alle haben schon Produkte und Leistungen gekauft, ohne wirklich über den Preis nachzudenken. Wenn ich etwas wirklich haben will, ist der Preis Nebensache. Das zehnte Paar Schuhe, die aber in ihrem roten Leder im Schaufenster einfach sensationell aussahen, das neueste IPhone, das bestimmt noch ein paar Funktionen hat, die ich noch brauche.

Nach dem emotionalen Kauf finden wir rationale Argumente, warum es richtig war. An die gleiche Stelle gilt es die Interessenten im Club zu führen. Was sind 70 Euro im Monat gegen die Vorstellung endlich nachts wieder durchzuschlafen? Was sind 24,90 Euro gegenüber der Aussicht, endlich wieder in die Lieblingsjeans zu passen?

KEINE EINWÄNDE, EUER EHREN

Gerade im schnellen Verkauf kann dies alles mit Hilfe digitaler Tools verkürzt werden. Aber kein Verkaufsdisplay der Welt wird es schaffen, die

gleiche Emotionalität auszulösen wie ein geschulter Mensch.

Natürlich kommt es auch hier noch zu Einwänden. Nicht jedes Verkaufsgespräch wird geradlinig zur Unterschrift kommen. Aber gerade jetzt hat der Verkäufer eben noch die Chance einzugreifen, der Online-Shop ist jetzt am Ende. Menschen kommen gern zu Menschen.

SCHULUNG, COACHING UND CONTROLLING

In Zeiten, in denen jede einzelne Abschlusschance wichtig ist, können wir es uns nicht leisten, Fehler zu machen. Die optimale Ausbildung deines Verkaufsteams sollte Grundlage sein. Bestenfalls lässt du dein Team sogar regelmäßig coachen. Erfahrungsgemäß können einmalige Schulungen nur bedingt langfristige Wirkung entfalten. Die regelmäßige Präsenz eines Coaches im Club schafft immer wieder Sensibilität für die wichtigen Dinge im Verkauf.

Gleichzeitig gilt es, die Ergebnisse lückenlos zu erfassen. Nur ein Controlling ermöglicht es dir, rechtzeitig einzugreifen, wenn die Entwicklung in die falsche Richtung geht. Und auch die Mitarbeiter brauchen ein Feedback zu ihrer Performance, vielleicht hängt sogar ihre provisionsabhängige Bezahlung davon ab.

Professionelle Vertriebsstrukturen sind in einem modernen Fitnessclub unabdingbar. Und auch hier siegt übrigens das Herz über den Computer. Wenn Mitarbeitende von Herzen wollen, werden sie erfolgreich sein. Ein Computer tut immer nur, was du ihm sagst.

Thomas Tainer

Autor

Thomas Taimer ist

Fachreferent der ACISO Academy und Servicepartner & Senior Consultant bei ACISO. Kontakt: thomas.taimer@aciso.com

››› 80 TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG
››› MANAGEMENT
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Passend zum Sommer bringt INKO gleich drei sommerliche Produkte auf den Markt.

Alles neu macht der Mai

inkospor® Protein-Drink Buttermilch-Zitrone

Für alle, die unterwegs gut versorgt sein wollen: inkospor® Protein-Drink Buttermilch-Zitrone!

Dieser erfrischende Shake kombiniert die cremige Konsistenz von Buttermilch mit dem belebenden Geschmack von Zitrone und bietet eine köstliche Möglichkeit, den täglichen Proteinbedarf zu decken.

Mit 39 % Protein ist er ideal für Muskelaufbau und Regeneration. Die Kombination aus Buttermilch und Zitrone sorgt für ein einzigartiges und belebendes Geschmackserlebnis.

Mit nur 18 g Zucker pro Portion ist es gut geeignet für eine gesunde Ernährung, ideal für unterwegs oder nach dem Training. Außerdem ist der Shake laktosefrei.

inkospor® ISO Whey Blackcurrent

Wer es lieber leicht und klar mag, ist mit dem neuen inkospor® ISO Whey Blackcurrent gut versorgt. Der fruchtig frische Geschmack der schwarzen Johannisbeere sorgt für ein erfrischendes und köstliches Geschmackserlebnis. Mit einer reinen und konzentrierten Proteinquelle (100% Whey-Protein-Isolat) ist es ideal für alle Fitness- und Ernährungsziele.

Das ISO-WHEY enthält 26 g Protein pro Portion, dabei ist es zuckerfrei und fettfrei und daher ideal für die kalorienbewusste Ernährung. Die hohe biologische Wertigkeit mit einem Chemical Score von 160 sorgt dafür, dass der Körper das Protein schnell und effizient aufnehmen kann.

myline® Protein Mango-Maracuja

Wem das noch nicht genug ist, oder eher die klassischen Shakes bevorzugt, der darf sich über eine neue Sorte myline® Protein freuen. Passend zum Sommer: Mango-Maracuja ist der der tropische Genuss für heiße Tage.

Die erfrischende Kombination aus süßer Mango und säuerlicher Maracuja sorgt für ein unvergleichliches Geschmackserlebnis. Das Protein eignet sich ideal für einen Shake mit Milch oder Wasser und natürlich auch zum Backen und zur Zubereitung leichter Süßspeisen.

Es ist, wie alle myline® Protein Pulver, mit dem hochwertigen L-Carnitin von L-Carnipure angereichert, außerdem mit Calcium und Vitaminen. Auch diese Sorte überzeugt mit einem hohen Chemical Score von 155 und einem hohen Anteil an BCAAs.

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››› BKP / Gesellschaft für Leasing und Factoring OHG www.bkp-leasing.de

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››› Confina GmbH, www.confina.de

››› Deutsche Berufsakademie Sport und Gesundheit der HVU Bildungsakademie gGmbH (dba), www.dba-baunatal.de

››› DRAX Germany GmbH, www.draxfit.de

S. 67

S. 45

S. 39

S. 5

S. 55

››› EGYM GmbH, www.egym.com S. 57

››› emotion fitness GmbH & Co. KG, www.emotion-fitness.de S. 4

››› ETL ADVISION, www.etl-advision.de S. 13

››› GymnaUniphy, www.gymna.com S. 50 – 51, 59

››› HMM Deutschland GmbH (Proleos), www.hmmdeutschland.de S. 61

››› Hortmann GmbH management & consulting www.fitnessstudioverkauf.de S. 47

››› HUR Deutschland GmbH, www.hur-deutschland.de S. 69

››› InBody Europe B.V. Niederlassung Deutschland https://de.inbody.com/ S. 79

››› INKO Internationale Handelskontor GmbH, www.inkospor.de S. 25, 81

››› IST-Studieninstitut GmbH, www.ist.de S. 73

››› KBL GmbH, www.megasun.de S. 18 – 19, 77

››› ME6 Microstudio GmbH, www.me6-minigym.com

››› Medex Fitnessgeräte GmbH (SportsArt), www.medex-gmbh.com S. 29

››› miha bodytec GmbH, www.miha-bodytec.com U2

››› MP Sports Coaching & Consulting GmbH (Lanista) www.lanista-training.com S. 35

››› mywellfit, www.mywellfit.net S. 65

››› NOVENTI HealthCare GmbH, www.azh.de

››› Patrick Schlenz, Waldseestraße 27, 77731 Willstätt

››› Plan International Deutschland e.V., www.plan.de

S. 7

S. 49

S. 24

››› RX Deutschland GmbH (FIBO), www.fibo.com S. 17

››› Scaneca GmbH, www.scaneca.de S. 33, 64

››› Schnell Trainingsgeräte GmbH, www.schnell-training.com Titel

››› Schranz Control, www.schranz-control.de S. 51, 75

››› Sparkfield GmbH, www.sparkfield.de S. 43

››› Sport-Tec, www.sport-tec.de S. 41

››› TECHNOGYM GERMANY GmbH, www.technogym.com U4

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