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HINTERGRUNDWISSEN

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BUYERS’ GUIDE 2013

SKATEBOARDS MADE IN EUROPE EIN BLICK HINTER DIE KULISSEN DES HLC WOODSHOPS UND JART SKATEBOARDS

Im Laufe einer äußerst langwierigen Namensf indung für den ersten europäischen Woodshop namens „HLC“ , hatten die drei Brüder hinter der Boardschmiede, Ander, Iban und Igor Iraola irgendwann die Schnauze voll , was übersetzt „hasta los cojones“ , kurz HLC heißt. So einfach kann es manchmal gehen, wenn man eigentlich

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, mit HLC den ersten europäischen Woodshop zu gründen? Wir hingen damals öfters in einem Skateshop in Irún ab. Als einer von uns ein neues Deck kaufte, erfuhren wir von dem befreundeten Shopbesitzer, dass qualitativ hochwertige Skateboards bislang nur in Amerika und China hergestellt wurden. Da wir alle drei eine längere Ausbildung in holzverarbeitenden Betrieben hinter uns hatten, dachten wir uns: „Es kann doch nicht so schwierig sein, richtig gute Skateboards auch in Europa zu produzieren!“, also begannen wir sofort, uns zu informieren, zu planen und uns mit Freunden zu beratschlagen.

Wie lange dauerte es, bis ihr euer erstes Deck produzieren konntet? Unser erstes selbst-produziertes Deck hielten wir schon zwei Wochen später in den Händen. Die Pressformen dafür baute uns ein befreundeter Karosseriebauer, die einzelnen Holzschichten und den Leim bekamen wir im holzverarbeitenden Betrieb unseres Vaters. Dort wurden auch im Frühjahr 2000 unsere ersten Decks gepresst. Das Ergebnis war

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allerdings ernüchternd, denn die Bretter hielten unseren Tests nur wenige Minuten stand. In den darauf folgenden Jahren mussten wir weitere Rückschläge hinnehmen und waren mehrmals kurz davor das Projekt wieder aufzugeben, weil wir merkten, dass es doch nicht so leicht ist, hochqualitative Decks herzustellen. Wir gaben uns aber nicht geschlagen und testeten mehrere verschiedene Leime, alle erdenklichen Holztypen und eigneten uns mehr und mehr Wissen an.

Wie ging es dann weiter? Zunächst versuchten wir es mit in Europa wachsenden Hölzern wie Birke, Eiche oder Fichte. Doch die Decks wurden einfach nicht stabil genug. Als wir das erste Mal mit nordamerikanischem Ahorn arbeiteten, merkten wir sofort, dass Ahorn das beste Material für Skateboards ist. Die verschiedenen Concaves und Shapes hatten wir ja bereits entwickelt und ausreichend getestet und endlich fanden wir auch die perfekte Klebermischung heraus, die den Decks die nötige Steifheit und damit den nötigen Pop und die lange Haltbarkeit gibt.

schon nicht mehr weiter weiß. In unserem Interview mit den drei Brüdern erzählen sie, wie und warum sie den Woodshop und in der Folge ihre Firma Jart aus der Taufe hoben, warum ihre Skateboards den höchsten Qualitätsstandards entsprechen und wie sie versuchen die Umwelt mithilfe moderner Produktionstechniken zu schützen .

Und dann habt ihr euch entschlossen Jart zu gründen? Genau! Nachdem wir wussten, dass wir richtig gute Boards herstellen, gründeten wir Ende 2001 unsere eigene Skatecompany. Ziel von Jart ist es die europäische Skateszene zu unterstützen und mitzuhelfen, sie als unabhängige und eigenständige Szene zu etablieren. Wir wollten von Anfang an der Skateszene viel zurück geben, indem wir ein hochkarätiges Team aus bezahlten Pros, Ams und lokalen Flowfahrern aufbauten, Contests organisierten und unterstützten, Werbungen schalteten und eigene Videos produzierten. 2004 bestätigte uns die unabhängige Tester-Kommission „Boardtesting“, dass Jart Decks zu den weltweit besten gehören, indem sie dem Produkt neun von zehn möglichen Sternen vergaben.

Was macht Jart Decks besonders im Vergleich zu Boards aus asiatischer oder amerikanischer Produktion? Auch wenn es leider für viele Skater egal zu sein scheint, wo und vor allem unter welchen Bedingungen die Boards, die sie fahren hergestellt werden, so gibt es

zum Glück mehr und mehr Konsumenten, denen es eben nicht mehr egal ist. Jart und HLC stehen für europäische Wertarbeit. Beides sind lokale Firmen, die aus der europäischen Szene entstanden sind und diese direkt unterstützen. Außerdem legt HLC größten Wert auf einen verantwortungsbewussten Umgang mit unserer Umwelt. Deshalb wird hier ausschließlich bester Ahorn aus FSCzertifizierten Betrieben aus Nordamerika verwendet, was uns die Nachhaltigkeit unserer Holzlieferanten garantiert. Allein durch die europäischen Umweltauflagen wird eine umweltfreundliche Produktion garantiert, doch HLC hält diese strengen Auflagen nicht nur ein, sondern übertrifft sie sogar in allen Punkten. Um die Umwelt und unsere Mitarbeiter zu schützen verzichten wir auf giftige und gesundheitsschädigende Materialien und Klebstoffe. Außerdem versuchen wir, so wenig Abfall wie möglich zu produzieren. Jeglicher Abfall wird bei HLC selbstverständlich getrennt und anschließend vollständig recycelt.

Wie sichert ihr euren Qualitätsstandard? Bei uns wird ausschließlich nordamerika-

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nischer Ahorn und umweltverträglicher HLC-Spezialleim verwendet. Ein großer Vorteil von HLC im Vergleich zu anderen Woodshops ergibt sich aus der Art und Weise, wie hier Decks gepresst werden. In den meisten Woodshops werden fünf oder mehr Decks auf einmal gepresst, wodurch sich Zeit und Geld einsparen lässt. Das macht zwar wirtschaftlich gesehen Sinn, doch für die Skater entsteht dadurch ein Nachteil. Denn bei Mehrfachpressungen lastet nicht auf jedem Deck und an jeder Stelle exakt der gleiche Druck. Das führt dazu, dass die Decks aus Mehrfachpressungen nicht exakt die gleiche Form haben und nicht exakt gleich stabil sind. Bei HLC wird jedes Deck in Einzelpressung hergestellt!

Soweit zu den identischen Druckverhältnissen innerhalb einer Pressung… Wie lassen sich denn innerhalb desselben Modells auch identische Formen garantieren? Nachdem ein Deck gepresst wurde, wird es mithilfe einer, auf den zehntel Millimeter genau eingestellten, CNC-Fräse in die perfekte Form gebracht. Einzelpressung und perfekte CNC-Technik sorgen dafür, dass alle Decks eines Shapes immer 100%ig identisch sind. Ein Jart Duo III Deck mit High Concave in 8.0“ Breite hat beispielsweise immer exakt das gleiche Concave und Shape. Hat man einmal das passende Shape gefunden, kann man dadurch schneller Fortschritte erzielen, da man sich nicht jedes Mal an ein etwas anderes Shape gewöhnen muss.

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Woran erkenne ich mein bevorzugtes Shape wieder? Das jeweilige Shape und Concave eines Jart Decks kannst du auf dem Laser-Logo auf der Oberseite der Decks erkennen. Dort findet sich übrigens noch eine weitere wichtige Angabe und zwar die Seriennummer

„ES KANN DOCH NICHT SO SCHWIERIG SEIN, RICHTIG GUTE SKATEBOARDS AUCH IN EUROPA ZU PRODUZIEREN!“ des Decks. Anhand dieser Nummer kann HLC exakt bestimmen, zu welchem Zeitpunkt, von welchen Mitarbeitern, mit Holz und Leim aus welcher Lieferung etc. das Deck hergestellt wurde. Falls beispielsweise der Leim-Lieferant einmal nicht perfekt geliefert hat und dadurch Probleme auftreten, kann HLC innerhalb kürzester Zeit die Fehlerquelle herausfinden und das Problem beheben.

Was passiert, wenn ein Kunde unzufrieden ist und ein Deck reklamiert? Da wir von unserem Qualitätssicherungsverfahren und somit von unseren Decks vollkommen überzeugt sind, garantiert HLC, dass ein Jart Deck nicht delaminiert. Sollte dies doch einmal vorkommen, bekommt der Kunde ganz einfach ein neues Deck.

Plant ihr in Zukunft auch etwas in Richtung SpezialKonstruktionen? Wie du ja sicher weißt verwenden bereits einige Woodshops Kleber auf Epoxidharz-Basis, so genannte Epoxy Kleber. Auch wir testen seit einigen Jahren verschiedenste Epoxy Kleber, verwenden sie jedoch bisher nicht. Das Problem mit herkömmlichen Epoxidharz-Klebern ist, dass diese gesundheitsschädlich und giftig für die Umwelt sind. Wir stehen allerdings kurz vor einem Durchbruch und können wahrscheinlich in Kürze eine absolute Neuheit präsentieren: eine Boardkonstruktion mit ökologischem Epoxy Kleber! Hierbei besteht annähernd die Hälfte des Klebers aus pflanzlichen Stoffen, wodurch der HLC Epoxy Kleber um ein Vielfaches umweltverträglicher sein wird, als alle bisherigen Epoxy Konstruktionen, also seid gespannt!

Vielen Dank für das Interview!

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