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ACHSEN EIN BESTÄNDIGER FREUND Schon die allerersten Entwürfe der Skateboardachse, die den Rollschuhen der 20er Jahre entliehen wurden, erscheinen rückblickend nahezu einwandfrei. Aufgrund dieser sehr guten Ausgangslage wurde seither, bis auf die Breite, die sich über die verschiedenen Epochen der gerade aktuellen Deckentwicklung angepasst hat, nicht viel am „Running System“ verändert, sondern vielmehr versucht das bereits Bestehende noch leistungsfähiger zu machen. Innovationen in Bezug auf die Grind-Oberfläche, das verwendete Material, die Geometrie, den Kingpin oder auch die Gewichtsverteilung hat es natürlich gegeben, doch das Grundkonzept von Baseplate, Hanger, Kingpin, Axle und Lenk-

gummies hat in den letzten drei Jahrzehnten kaum Veränderungen erfahren. Die Vorlieben bei Achsen sind ganz klar eine subjektive Angelegenheit und jeder Skater, den ihr trefft, wird, bezogen auf seine Achsen, irgendeine Marotte oder ein Geheimnis haben und sei es nur das Festziehen der Kingpin-Mutter um exakt 1,5 Umdrehungen, wenn die neuen Achsen ans Board geschraubt werden. Andere wiederum benutzen ihre alten Lenkgummies mehrfach, um ihr altes Fahrgefühl zu behalten und dritte interessiert das alles nicht und sie fahren unbehelligt neue Achsen so wie sie sind und warten bis Zeit und Verschleiss ihr Übriges zum Fahrgefühl beitragen.

In den Details sind die Unterschiede zwischen den verschiedenen Herstellern aber größer, als es das Thema Achse zunächst einmal vermuten lässt. Da die Lenkung eine der maßgeblichen Eigenschaften des Skateboards ist, sollte man der Wahl der Achsen und der Einstellung ebendieser ein besonderes Augenmerk widmen. Falls ihr euch noch nicht auf eine Marke eingeschossen habt, schaut doch einfach mal auf den nächsten Seiten, was es an neuen Modellen gibt und begebt euch einfach mal in den nächsten Skateshop. Zusätzlich zu den Infos und Hilfestellungen, die wir für euch zusammengestellt haben, können die Leute im Shop euch bestimmt noch den einen oder anderen Tipp für die Auswahl eurer neuen Achsen geben.

MODELLUNTERSCHIEDE Abgesehen von den äußeren Faktoren wie Farbe und Design, sind Skateboardachsen in mehreren Höhen und Breiten erhältlich und somit natürlich unterschiedlich schwer. Die verschiedenen Fabrikate und Modelle haben eine individuelle Geometrie und kommen mit einem sehr unterschiedlich einstellbaren Lenkverhalten. Manche Achsen sprechen früher auf Belastung an, andere geben mehr Führung bei hohen Geschwindigkeiten und wieder andere halten gut hohen Belastungen z.B. bei Stufensprüngen stand. Inzwischen haben viele Companies Achsen entwickelt, die aus Titan bestehen, eine hohle Baseplate oder einen hohlen Kingpin haben, um das Gesamtgewicht des Skateboards zu verringern. Außerdem gibt es sogenannte Core oder DoubleAction Bushings, die besonders schnell auf Be- und Entlastung reagieren sollen und dabei niemals den Kontakt zum Kingpin verlieren.

FAHREIGENSCHAFTEN Es gibt ein paar grundlegende Zusammenhänge, die allgemeingültig auf alle Modelle angewendet werden können. Niedrige Achsen sind meistens leichter, als ihre höheren Artgenossen und bieten maximale Boardkontrolle, was natürlich gerade bei technischem Skaten und Flips vorteilhaft ist. Hohe Achsen machen das Set-up schwerer und verändern die Geometrie des Skateboards insofern, dass die Hebelwirkung beim Ollie größer

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wird. Außerdem ensteht so ein größerer Abstand zwischen Rollen und Brett, was beim Stufenspringen von Vorteil sein kann. Ist der Abstand zwischen Rolle und Brett zu klein, wird es häufiger zum Wheelbite, dem Kontakt zwischen Rolle und Brettunterseite kommen, was eure Weiterfahrt ziemlich abrupt enden lässt. Die Breite der Achsen wirkt sich auf die Wendigkeit und den Lenkradius eures Skateboards aus – natürlich abhängig davon wie fest ihr die Kingpinmutter anzieht. Schmale Achsen sind aber prinzipiell wendiger, als breite. Breitere Achsen bieten widerum mehr Auflagefläche, was zu einer verbesserten Boardkontrolle beim Grinden führt. Pauschal lässt sich wohl sagen, dass flache und schmale Achsen vor allem für technisches und flipreiches Skaten gut geeignet sind, während sich breitere und höhere Modelle eher für kraftvolles Skaten, hohe Ollies und Transitionskating eignen. Natürlich muss die Achse dabei genau auf den Rest des Setups abgestimmt sein.

MASSANGABEN Viele Hersteller kennzeichnen die Breite ihrer Achsenmodelle unterschiedlich. Lasst euch davon nicht irritieren. Wichtig ist das Verhältnis von Achsenbreite zu Deckbreite, was bedeutet, dass die Rollen nicht über die Längsseiten eures Decks hinausstehen, aber auch nicht viel schmaler, als euer Brett sein sollten.

EINSTELLUNGSSACHE Normalerweise verändert man das Lenkverhalten der Achsen durch das Lockern oder Festziehen der Kingpinmutter. Wie feste oder lose ihr die Mutter anzieht hängt nicht nur von eurem Gewicht ab, sondern auch von eurer Gleichgewichtsfähigkeit auf dem Board. Die richtige Einstellung wird sich wahrscheinlich im Laufe der Zeit verändern. Außerdem gibt es die Möglichkeit die originalen Lenkgummis zu ersetzen. Lenkgummis sind in den Härtegraden weich, mittel und hart erhältlich. Viele Skater bauen auch in neue Achsen ihre alten Lenkgummis ein, um sofort wieder die gewohnten Lenkeigenschaften zu erhalten.

FAZIT Am Ende gilt das Gleiche wie immer. Jeder Skater hat persönliche Vorlieben bei der Achsenwahl und –einstellung. Viele Skater schwören auf die eine Achsenmarke, andere dagegen probieren immer wieder neue aus. Der eine fährt eine steinharte Lenkung, während der nächste die Lenkung so weich einstellt, dass die Vorderachse beim Manual schlackert. Die Tipps und Erklärungen, die wir euch hier geben, sollen bei der Wahl des richtigen Produkts behilflich sein, sollen aber nicht als „Richtlinien“ angesehen werden. Ihr müsst einfach etwas Erfahrung sammeln, dann wisst ihr irgendwann alleine am Besten was für euch das Richtige ist. Bis ihr an dem Punkt seid, lasst euch am besten vom Skateshop eures Vertauens beraten.

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