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«Kombination Lehre und Leistungssport besser fördern»

Loris Dal Farra (20) aus Schaanwald hat seine KV-Lehre EFZ (E Profil) in diesem Jahr abgeschlossen und ist derzeit als Sachbearbeiter beim Amt für Soziale Dienste der liechtensteinischen Landesverwaltung angestellt. Im Privatbereich setzt er auf die Karte Sport, er ist ein hervorragendes Mountain-Bike-Talent. Wir haben uns mit Loris Dal Farra über verschiedene Themen aus dem Sport, der Bildung und der Politik unterhalten.

Interview: Johannes Kaiser

Loris, du machst grosse positive Schlagzeilen im Mountainbiken. Wie bist du zu diesem Sport gekommen und wie intensiv betreibst du ihn? Loris Dal Farra: Als ich in meiner Kindheit auf dem Land wohnte, war für mich das flexibelste Fortbewegungsmittel das Fahrrad. Zudem hatte ich in der Natur einen Haufen Spass damit. Heute trainiere ich sechs Mal pro Woche

Lässt sich dieser Leistungssport gut mit deiner beruflichen Tätigkeit verbinden? Ja. Ich arbeite zu 50 Prozent – jeweils am Vormittag – im Büro bei der Landesverwaltung. Die Arbeitszeiten sind so vereinbart, dass sich Arbeit und Training gut kombinieren lassen. Wichtig bei dieser Kombination ist die Trennung der beiden Tätigkeiten. Das eine darf das andere nicht beeinflussen. Die beiden Rollen täglich einnehmen zu können, bereitet mir aber grosse Freude.

Welche Ziele hast du für deine Zukunft? Aus sportlicher Perspektive ist die Qualifikation für den Weltcup mein grosses Ziel. Im Alltag interessiere ich mich aber neben dem Sport auch für Mode. Aus diesem Grund kann ich mir vorstellen, dass ich mich in Zukunft dort einbringe und Projekte realisiere. Betreffend den Bildungsweg will ich die BMS sowie später ein Studium der Betriebsökonomie absolvieren. Sind die Voraussetzungen für die Berufsausbildung in unserem Land ausreichend gut? Wie lässt sich der Sport und die Berufsbildung besser kombinieren? Da ich selbst die United School of Sports in St. Gallen besucht habe, kenne ich die Bildungsmöglichkeiten in Liechtenstein zu wenig, dass ich darüber Urteilen könnte. Was ich richtig cool fände, wäre, wenn Lernende sportlich mehr unterstützt würden. Ich hatte die Möglichkeit mit der United School of Sports in St. Gallen und absolvierte anschliessend mein Praktikum bei der Landesverwaltung. Eine Ausbildungsstätte für Sportler bzw. Lehrstellen für Sportler neben der Realschule oder dem Gymnasium wären sicher etwas, was in Liechtenstein noch gefördert werden könnte. Dies hätte zur Folge, dass sich junge Talente im entscheidenden Alter nicht für die Lehre oder den Leistungssport entscheiden müssten, sondern eine Lehre absolvieren und Leistungssport treiben könnten.

Welche politischen Themen interessieren dich am meisten und welche Themen sollten aus deiner Ansicht mit mehr Spirit und Mut angegangen werden? Während der Kaufmännischen Lehre war Wirtschaft mein Lieblingsfach. Deshalb interessieren mich sicher die wirtschaftlichen Entwicklungen in unserem Land. Gerade in einer

Johannes Kaiser, Landtagsabgeordneter, im Gespräch mit dem jungen, sympathischen Loris Dal Farra (20) aus Schaanwald.

turbulenten Zeit ist es interessant zu beobachten und vor allem wichtig zu wissen, was gerade geschieht. Ansonsten finde ich, sollte das Thema Fastfood und Foodwaste mit mehr Spirit behandelt werden. Wenn ich bedenke, dass die Ernährung unser Wohlfühlen sowie den Gesundheitszustand beeinflusst, ist qualitative Ernährung von Vorteil.

Sollte das Mitbestimmungsrecht für Jugendliche – wie z.B. im Nachbarland Österreich – auch mit dem Alter von 16 Jahren ermöglicht werden? Nein. Ich finde, man sollte das Mitbestimmungsrecht mit der Handlungsfähigkeit erhalten, und das ist mit 18. Ich befürworte, dass sich Jugendliche zur Aktualität informieren und ihre Meinung haben, aber erst mit 18 Entscheide beeinflussen können.

Gibt es Themen, bei denen du Veränderungen wünschen würdest? Solidarität und Respekt. Ich würde mir wünschen, dass bei Meinungsdifferenzen nach Lösungen gesucht und prinzipielles dagegensprechen verhindert wird. Wir sollten im Alltag gemeinsam vorankommen und manchmal auch neue Wege probieren.

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