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«Es gibt keinen digitalen Graben in Liechtenstein»

Liechtenstein verfügt über das schnellste Internet der Welt, ist global wohl der einzige Staat, der im Mobilfunkbereich zwei Ländervorwahlen im Angebot hat und verfügt über deutlich mehr Handyabonnements als es Einwohner hat. Dies sind nur einige der Besonderheiten des Liechtensteiner Kommunikationsmarkts. Den Überblick über alle Entwicklungen hat das Amt für Kommunikation, das eine breite Aufgabenpalette bewältigt und mit dafür sorgt, dass Liechtenstein seine Standortvorteile wahren oder sogar ausbauen kann. Text: Heribert Beck

«Im Bereich der elektronischen Kommunikation ist das Amt für Kommunikation (AK) die Regulierungs-, Aufsichts- und Verwaltungsbehörde. Als unabhängige Regulierungsbehörde fördert und überwacht sie einen wirksamen Wettbewerb auf den Telekommunikationsmärkten.» So steht es auf der Webseite des AK in Bezug auf diejenige Aufgabe, die für die breite Bevölkerung am ehesten wahrnehmbar ist. Die Überwachung des Wettbewerbs ist aber bei weitem nicht das Einzige, das die Mitarbeitenden des Amts in ihrer täglichen Arbeit zu bewältigen haben. Sie sind auch zuständige für die Funkfrequenzen, elektronische Signatur- und Vertrauensdienste, den Postbereich, die audiovisuellen Medien und fungieren als Geschäftsstelle für die Medienkommission. «Dass wir dies alles mit neun Personen bewältigen können, zeugt einerseits von Effizienz, spricht aber andererseits auch für den Markt Liechtenstein», sagt Dr. Rainer Schnepfleitner. Der promovierte Ökonom leitet das Amt seit rund drei Jahren. Trotz aller Unterschiede und der wesentlich grösseren Fallzahlen zieht er schmunzelnd den Vergleich zum Schweizer Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) mit seinen 250 Mitarbeitenden. «Denn hoheitliche Aufgaben haben auch wir zu erledigen. Wir müssen alle neun in der Lage sein, Querverbindungen zwischen den Aufgabenbereichen herzustellen, aber auch fähig sein, dort, wo es nötig ist, tiefer in die Materie einzutauchen. Dabei arbeiten wir gut mit dem BAKOM sowie den zuständigen Stellen in Österreich, der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH, kurz RTR, zusammen.»

Gerichtsfälle vermeiden statt gewinnen Das erklärte Ziel von Rainer Schnepfleitner, das er sich bei seinem Amtsantritt gesetzt hat: «Liechtenstein soll in allen Kommunikationsbereichen gut dastehen. Das konnten wir bisher gewährleisten, und ich bin überzeugt, dass dies so bleibt.» Dazu ist dem Amtsleiter nicht zuletzt der vertrauensvolle und regelmässige Kontakt zu den Anbietern in den Bereichen, Telefonie, Mobiltelefonie oder Internet ein grosses Anliegen. «Wenn wir Verfügungen erlassen oder Gebührenerhöhungen anstehen, informieren wir so früh wie möglich.» So lassen sich juristische Konflikte weitgehend vermeiden. «Denn ich messe das AK nicht daran, wie viele Gerichtsfälle wir gewinnen, sondern wie viele wir vermeiden können. Schliesslich bindet jeder Prozess Ressourcen, die wir andernorts fruchtbarer einsetzen können.» Zu diesen Partnern, die es einzubinden gilt, gehört künftig auch die Liechtensteinische Post, für deren Regulierung bisher das Amt für Volkswirtschaft verantwortlich zeichnet – eine Aufgabe, die aber bald beim Amt für Kommunikation angegliedert ist.

Wettbewerb sorgt für höchste Qualität Was das AK neben Gerichtsprozessen auch vermeiden möchte, sind marktmächtige Unternehmen, Unternehmen also, die eine privilegierte Stellung ausnutzen, um Preise in die Höhe zu treiben. «Da die Netzinfrastruktur in Liechtenstein aber nicht im Besitz eines Telekommunikationsanbieters, sondern der LKW ist, die es bedarfsgerecht vermieten, ist diese Gefahr hierzulande gering, was ebenfalls wieder Ressourcen beim AK schont. Dennoch achten wir stets darauf, dass es auch in Liechtenstein zu keinerlei Diskriminierungen kommt. Auch die Qualität ist – nicht zuletzt aufgrund des Wettbewerbsdrucks auf die 13 Internet- und sieben TV-Anbieter – grossartig, und die Preise sind in Ordnung. Tendenziell sinken sie eher oder Leistungen wie zum Beispiel Bandbreian Konferenzen zwar ab und zu, dass die Preise bei uns hoch seien. Gerne betonte ich dann aber, dass dies nur so scheine und man auch das Lohnniveau in Betracht ziehen muss oder die Kosten für ein Einfamilienhaus, die in Liechtenstein ein Vielfaches höher sein können als für ein vergleichbares Objekt in Deutschland oder Österreich.» So seien beispielsweise die Kosten für den Liechtensteiner Mobilfunk zwar nicht die günstigsten. «Aber die Kunden sind bereit, für Qualität zu bezahlen, welche die drei Anbieter mit eigenem Netz gewährleisten. Ausserdem befinden wir uns inzwischen auf europäischem Niveau was das Roamen in EWR-Ländern zu gleichen Bedingungen wie im Heimnetz betrifft. Da beneiden uns Nutzer von Schweizer Mobilabos sehr.»

Da das Wissen in einem Bereich wie der Telekommunikation eine kurze Halbwertzeit hat, ist auch Pragmatismus von grosser Bedeutung für unsere Arbeit.

Rainer Schnepfleitner

ten im Up- und Downloadbereich werden bei gleichen Kosten für den Kunden erhöht», sagt Rainer Schnepfleitner. So hat er sich über eine britische Studie gefreut, die Liechtenstein im Jahr 2020 das schnellste Internet der Welt bescheinigt hat. «Ich höre Nur zwei Beschwerden von Endkunden pro Jahr Die inoffizielle Auszeichnung zum Staat mit dem schnellsten Internet hängt für Rainer Schnepfleitner nicht zuletzt mit dem raschen Ausbau der Glasfaseranschlüsse zusammen. «Bis Ende

Rainer Schnepfleitner, Leiter des Amts für Kommunikation.

des Jahres ist das ganze Land erschlossen inklusive des Berggebiets. Einen digitalen Graben gibt es nicht, und für die Betriebe ist dies ein grosser Standortvorteil. Im Sinne der grünen Revolution ist Homeoffice in Ruggell, Schaan oder Balzers genauso möglich wie auf Silum oder in Steg. Hinzu kommt, dass das Netz dies für die nächsten 40 bis 50 Jahre gewährleisten wird – bei einer Investition von lediglich rund 2100 Franken pro Anschluss.» Doch die Erfolgsgeschichte Glasfaser verlangte anfänglich, wie vieles, das neu ist, einiges an Überzeugungsarbeit durch die Mitarbeitenden des Amts für Kommunikation. «Inzwischen haben sich die Vorzüge jedoch herumgesprochen. Die LKW hören nun häufiger die Frage ‹Wann seid ihr endlich bei mir?›», sagt Rainer Schnepfleitner und schmunzelt. Entsprechend macht das Amt für Kommunikation mit dem Glasfaserausbau viel Öffentlichkeitsarbeit für den Standort Liechtenstein. «Wir pflegen intensive internationale Beziehungen, knüpfen Kontakte und bringen Liechtenstein auf die Landkarte. Denn verstecken müssen wir uns wahrlich nicht.»

Die leistungsfähige und hochwertige Infrastruktur mache das Netz ausserdem sehr stabil. «In der Pandemie ist es zu keinem einzigen nennenswerten Ausfall gekommen. Die Netze waren und sind voll einsatzfähig» Sollte es doch einmal zu Ausfällen kommen, müssen diese dem AK gemeldet werden. «Da wir aber weder Betreiber noch Netzeigentümer sind, können wir direkt nichts unternehmen», sagt der Amtsleiter. Für Beschwerden von Endkunden ist das Amt für Kommunikation jedoch die richtige Adresse. «Wer Probleme mit einem Betreiber hat, kann sich jederzeit bei uns melden. Oft ist dies jedoch nicht der Fall. Im langjährigen Durchschnitt erreichen uns nur rund zwei Beschwerden.» Dies hängt unter anderem damit zusammen, dass die Erreichbarkeit Liechtensteins aus dem Ausland, die zu Anfang des Jahrtausends regelmässig für Probleme gesorgt hat, mittlerweile global gewährleistet ist. Auch die Missbrauchsfälle mit Mehrwertdienst-Nummern, die bis zum Jahr 2015 zum Teil zu Sperrungen des Liechtensteiner Netzes im Ausland geführt haben, konnten dank einer entsprechenden gesetzlichen Grundlage erfolgreich eingedämmt werden. «Die Roamingverträge sind inzwischen ebenfalls sehr gut. Aufgrund der EWR-Mitgliedschaft ist der sogenannte Billshock, also überzogen hohe Rechnungen nach Auslandsaufenthalten, ohnehin kaum mehr ein Problem. Auch die Tarife der Liechtensteiner Anbieter sind fair und einfach zu verstehen. Versteckte Zusatzoptionen gibt es eigentlich nicht», sagt Rainer Schnepfleitner.

Erfolgsrezept: Ausbildung, Lernfähigkeit und Pragmatismus Weniger wird die Arbeit für das AK mittel- wie langfristig nicht. Um alle Aufgaben weiterhin zu bewältigen, müssen die Mitarbeitenden des Amts für Kommunikation Generalisten sein. «Natürlich brauchen wir ausbildungsspezifische Fachkenntnisse. Sehr wichtig sind aber auch Lernfähigkeit, Interesse und die Bereitschaft, sich immer wieder mit Neuem auseinanderzusetzen. Wir pflegen die Netzwerke zu unseren Schweizer und europäischen Partnern und sind so stets auf dem neusten Stand, was Entwicklungen betrifft», sagt Rainer Schnepfleitner. Er ergänzt: «Da das Wissen in einem Bereich wie der Telekommunikation eine kurze Halbwertzeit hat, ist auch Pragmatismus von grosser Bedeutung für unsere Arbeit.» Dank der Kombination aus all diesen Eigenschaften und der guten Ausbildung der Mitarbeitenden ist es dem AK in den vergangenen Jahren stets gelungen, mit nur neun Personen erfolgreich einen eigenen Liechtensteiner Weg zu gehen.

PR Endlich wieder Verbandsmusikfest

Die Harmoniemusik Balzers organisiert dieses Jahr das 73. Liechtensteiner Verbandsmusikfest unter dem Motto «Das isch Moseg! – Jätz erscht rächt!»

Nach mehrmaliger Verschiebung infolge der Pandemie kann das Musikfest dieses Jahr nun endlich stattfinden. Das besondere Festjahr läutete die Harmoniemusik Balzers schon am 21. Mai mit einem speziellen Festkonzert ein, das unter dem Motto «Moseg zom Rocka» stand und den Zuhörerinnen und Zuhörern die Harmoniemusik für einmal auf eine andere Art und in einem speziellen Licht präsentierte. Der Auftakt zum diesjährigen Verbandsmusikfest ist also bestens geglückt. Nun bereitet sich der Verein auf den nächsten Höhepunkt, das Festwochenende vom 24. bis 26. Juni, vor. Das Organisationskomitee hat sich viel vorgenommen und ein kreatives Programm auf die Beine gestellt, um das Verbandsmusikfest 2022 unvergesslich zu machen.

Am Freitag startet das Festwochenende mit einer Country Night im Festzelt auf dem Parkplatz der Oerlikon Balzers. Den Auftakt macht die Nevada Country Band, anschliessend folgt die Black Boots Country Band und zum Schluss heizt Rock’n’Rodeo das Festzelt nochmals richtig ein. Ein Line-DanceWorkshop, ein Bullriding-Contest sowie der Saloon und die Attraktionen der Westernstadt auf dem Festgelände runden die Country Night ab. Zwischen den Bands wird DJ Pitt für die passende Unterhaltung sorgen. Das Zelt öffnet um 18 Uhr und um 19 Uhr geht es mit der ersten Band los. Auch für die westerntypische Kulinarik ist natürlich gesorgt.

Am Samstag findet ab 11 Uhr der Jugendtag im Festzelt statt. Neben den Auftritten der verschiedenen Formationen werden auch die Leistungsabzeichen «Junior» und «Bronze» verliehen. Bei Spiel & Spass im Wilden Westen werden sich die jungen Musikantinnen und Musikanten gemeinsam messen können. Während des ganzen Tages steht die Western Stadt mit Bullriding, Büchsenwerfen, Flaschenfischen und vielem mehr für die Besucher bereit. Auch nach dem offiziellen Ende des Jugendtages um 16 Uhr können die Besucherinnen und Besucher in der Western Stadt verweilen und sich in der Festwirtschaft verpflegen. Auch spontane Besucherinnen und Besucher auf einen Kaffee vom Chuck-Wagon oder auf ein Bier sowie zum Bullriding sind ganztags und auch am Abend herzlich willkommen. Im Saloon werden dann DJ Pitt, Charly T und der Pianoman für Unterhaltung sorgen.

Um 20 Uhr geht es dann mit dem Galakonzert von German Brass im Gemeindesaal weiter. Das Galakonzert bietet allen Musikbegeisterten einen besonderen «musikalischen Leckerbissen». Die bekannte German Brass ist seit Jahren international unterwegs und gastiert nun auch in Liechtenstein. In der Formation der German Brass haben sich zehn Top-Musiker vereinigt, von denen jeder einzelne zu den besten seines Fachs gehört. Zusammen sind sie Weltspitze und bieten einzigartigen, unerreichten Musikgenuss. Ob sie einen bewegenden Bach spielen oder moderne Evergreens, der Sound von German Brass trifft auch das anspruchsvollste Publikum ins Herz. Im Anschluss an das Konzert können die Besucherinnen und Besucher den Abend in der Westernstadt beim Festzelt ausklingen lassen.

Am Sonntag findet dann der Verbandstag mit allen Musikvereinen des Landes im Festzelt statt. Das Zelt öffnet um 10.30 Uhr. Um 11 Uhr werden die Besucherinnen und Besucher mit einem Frühschoppenkonzert der Musikgesellschaft Jenaz begrüsst. Mit dem Einmarsch aller Musikvereine startet um 13 Uhr der «offizielle» Teil des Verbandsmusikfestes. Ehrungen der Jubilarinnen und Jubilare, Verleihung der Leistungsabzeichen «Silber» und «Gold», alles umrahmt mit viel Musik und gemütlichem Beisammensein prägen diesen Tag. Und natürlich gibt es auch Köstliches aus Küche und Keller für die Besucherinnen und Besucher. Ein Besuch des Festes lohnt sich also auf jeden Fall.

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«DAS ISCH MOSEG!» 73. LIECHTENSTEINER VERBANDSMUSIKFEST

FREITAG, 24. JUNI, 18 UHR COUNTRy NIGHT MIT NEVADA, BLACK BOOTS UND ROCK‘N‘RODEO

HAUPTSPONSOR

SAMSTAG, 25. JUNI, 11 UHR JUGENDTAG MIT SPIEL & SPASS IM WILDEN WESTEN SAMSTAG, 25. JUNI, 20 UHR GALAKONZERT MIT «GERMAN BRASS» SONNTAG, 26. JUNI, 11 UHR VERBANDSTAG

73. LIECHTENSTEINER

WEITERE INFOS UND TICKETS FüR DIE COUNTRy NIGHT UND DAS GALAKONZERT UNTER WWW.MUSIKFEST.LI

verbands musikHARMONIEMUSIK BALZERS f fest 2 2022

Jätz erscht rächt!

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