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Der USV setzt weiterhin auf Kontinuität

Beim USV Eschen/Mauren ist es anlässlich der virtuell abgehaltenen Generalversammlung vom 26. März zu einem Wechsel im Präsidium gekommen. Die Versammlung hat den 52-jährigen Markus Kaiser aus Mauren zum neuen Präsidenten gewählt, der die Nachfolge des bisherigen verdienstvollen Präsidenten Horst Zech antrat. Zech tritt nach 13 Jahren ins zweite Glied zurück und ist künftig für die 1. Liga zuständig.

Interview: Oliver Hartmann

Zuerst einmal herzliche Gratulation zur Wahl ins USV-Präsidium. Wie man sieht, lebt mit eurer Wahl an die Vereinsspitze der Gedanke von Kontinuität weiter. Wie ist der Verein mit der Corona-Pandemie bislang umgegangen? Markus Kaiser: Das Corona-Virus hat uns alle geschafft. Seit mehr als einem Jahr leidet die gesamte Bevölkerung unter dieser Ansteckungskrankheit. Auch uns als USV mit unseren vielen Mannschaften hat es erwischt. Zwar konnten wir noch im vergangenen Jahr bis in den Oktober trainieren und Punktespiele austragen, aber seit dieser Zeit stand alles bis vor wenigen Wochen still. So freut es mich besonders, dass wir das Training unter Einhaltung der begleitenden Schutzmassnahmen im gesamten Juniorenbereich und in den USV-Fussballschulen wieder voll aufnehmen durften. Ich hoffe, dass die vom OFV vorgegebenen Daten, die Aktiv-Meisterschaft bis zum 4. Juli 2021 fertiggespielt zu haben, auch eingehalten werden können. Grundsätzlich sind wir mit der Corona-Krise im USV gut fertiggeworden.

Horst Zech: Da kann ich Markus nur Recht geben. Es ist für alle, die den Fussballsport lieben, in den vergangenen Monaten nicht leicht gewesen. Ich möchte aber doch noch ein paar Worte über unsere Erste Mannschaft verlieren. Sie trainiert seit 1. Februar 2021 – nach einer mehrmonatigen Pause – auf dem Allwetterplatz im Sportpark. Acht Wochen war ein Teil des Teams bei der Nationalmannschaft. Das Kader umfasst 22 Spieler, die unter Einhaltung der vorgeschriebenen Schutzkonzepte trainieren. Leider wissen wir immer noch nicht, wann es mit der Meisterschaft weitergeht und in welcher Form sie beendet wird. Ich könnte mir vorstellen, dass wir die noch verbleibenden fünf Spiele absolvieren und damit die Vorrunde abschliessen, um eine Meisterschaftswertung zu bekommen. Somit könnte auch der notwendige Auf-/Abstieg durchgezogen werden.

Welche Ziele hat sich der Verein für die Mannschaften gesteckt? Kurzfristig und mittelfristig? Markus Kaiser: Mit der Erstligamannschaft, die für die Rückrunde verstärkt wurde, geht es darum, einen Mittelfeldplatz zu sichern. Mittelfristig will der USV die 1. Liga im oberen Tabellenfeld etablieren und das Zwei zu einem 3. Liga Spitzenteam formen. Auch ist es unser Ziel im Seniorenbereich ein Team für die Teilnahme an der Meisterschaft anzumelden. Für die 2. Mannschaft in der 3. Liga steht nach wie vor die Zielsetzung, die heisst: Ligaerhalt. Die 3. Mannschaft, in der 4. Liga, die mich immer wieder überrascht, sie ist derzeit Tabellenführer, hat einen Spitzenplatz anvisiert. Mittelfristig will sich der USV in der 1. Liga im oberen Tabellenfeld etablieren und das Zwei zu einem 3. Liga-Spitzenteam formen. Ein Grossteil unserer Mädchen und Frauen ist weiterhin beim Stütz-

punkt Nord in Ruggell engagiert, wo sie bei der FF 12, FF 19 und dem Frauenteam an der Meisterschaft teilnehmen. Erfreulich ist dabei auch, dass aktuell sieben Spielerinnen mit USV-Spielerpass bzw. USV-Vergangenheit dem Kader der WU 17 und dem A-Nationalteam der Frauen (5) angehören. Die USV-Talentschmiede funktioniert also auch bei den Mädchen gut.

Die Förderung der einzelnen Spielerinnen und Spieler in sportlicher wie auch in persönlicher

Das Leitbild, das sich der USV vor über zehn Jahren gegeben hat, hat nichts an seiner Gültigkeit und Strahlkraft eingebüsst.

Markus Kaiser, Präsident USV Eschen Mauren

Hinsicht steht aber über allem. Deshalb ist der Junioren-Trainerstab nochmals ergänzt und verstärkt worden. Für die 16 Teams stehen 29 Trainer zur Verfügung. Eine gut zusammengesetzte JUKO ermöglicht den Trainern, ihre Arbeit auf dem höchstmöglichen Niveau auszuüben. Bei den Junioreninnen und Junioren gilt es in erster Linie, die Freude am Fussballsport mit allen Kräften zu fördern. Sie sollen Spass haben, wobei der Leistungsdruck nicht so sehr im Vordergrund stehen muss.

Der USV hat einige Schwerpunkte erarbeitet. Könnt ihr diese kurz skizzieren? Markus Kaiser: Das Leitbild, das sich der USV vor über zehn Jahren gegeben hat, hat nichts an Gültigkeit und Strahlkraft eingebüsst. Im Rahmen dieses Leitbilds legen wir im Vorstand gemeinsam die Schwerpunkte fest. Dazu gehören als tragende Säulen das Aktivwesen, gesunde Finanzen, die Förderung der Zusammenarbeit und Kommunikation und eine qualitative Förderung der Juniorenbewegung auf allen Stufen in den Bereichen Sach-, Sozial und Selbstkompetenz. So werden wir die Vereinsstrategie im neuen Jahr weiter vertiefen, die Vereinsarbeit, die Rolle und Aktivität für jeden Verantwortlichen optimieren, ein Ju4Fu-Konzept entwickeln und umsetzen, das Clublokal «Treffpunk» ausbauen, das Konzept der USV-Digitalisierung vorantreiben und das Finanzcontrolling mit entsprechenden Kerngrössen festlegen.

Horst Zech: Zu erwähnen ist auch die gezielte Förderung des Vereinslebens nach dem Motto «Miteinander». Das ist das Motiv guter Zusammenarbeit, was beim USV seit jeher der Fall war. Es geht auch im weitesten Sinn um das Image des Vereins. Deshalb haben wir die aktive Öffentlichkeitsarbeit ausgebaut.

Lassen Sie mich zum Schluss noch einen Punkt ansprechen, der zu reden gibt. Es handelt sich um den hohen Überschuss der Jahresrechnung 2020. Wie kam der Betrag von 350‘000 Franken zustande? Horst Zech: Es ist uns trotz Corona-Pandemie gelungen, für das Vereinsjahr 2020 eine positive Jahresrechnung zu präsentieren. Die Ausgaben gingen aufgrund des monatelangen Stillstands unserer üblichen Aktivitäten zurück. Der überdurchschnittliche Jahresgewinn von 350‘000 Schweizerfranken ist auf die Zahlung der UEFA-Gelder zurückzuführen, die alle vier Jahre an die Vereine ausbezahlt werden. Allerdings nur an jene Vereine, welche Spieler an die liechtensteinische Nationalmannschaft für die Länderspiele abstellen. Dieses Geld wird auf die nächsten vier Jahre aufgeteilt. Ein grosser Teil dieser Gelder fliesst aber auch in das USV-Juniorenwesen. Wie an der GV mitgeteilt, konnte durch diese Gelder zwei neue Busse für unsere Junioren angeschafft werden. Ohne diesen Sonder-Zuschuss der Europäischen Fussball-Union hätten wir das Vereinsjahr 2020 mit einer ausgeglichenen Rechnung abgeschlossen.

Seit Oktober 2020 hat Erstligist USV wegen der Corona-Pandemie keine Punktspiele mehr austragen dürfen. Nun hoff t man im Lager des USV, dass es bald soweit sein wird. Foto: Jürgen Posch

Markus Kaiser: Ich möchte zu den Finanzen noch ergänzen, dass das Budget für 2021 unter Berücksichtigung des buchhalterischen Vorsichtsprinzips, welches im Vorstand erarbeitet worden ist, einen Jahresverlust von rund 30‘000 Schweizerfranken ausweist. Wir müssen also auch in den nächsten Jahren, trotz UEFA-Zuschuss, der unter anderen Umständen (Corona etc.) nicht automatisch und eventuell auch nicht im gleichen Masse alle vier Jahre fliesst, haushälterisch und sparsam mit den Geldern umgehen. Die Haupteinnahmen resultieren aus der Unterstützung unserer treuen Partner, Sponsoren sowie aller USV-Mitglieder. Ihnen gilt der Dank des Vereins in erster Linie.

TABELLE

(Zwischenstand nach Unterbruch im Oktober 2020)

Vereine Spiele Tore Pt.

1. FC Wettswil-Bonstetten 10 22:8 25 2. FC Tuggen 9 25:12 22 3. FC Gossau 9 22:10 17 4. FC Linth 04 9 17:13 15 5. FC Tahlwil 10 13:14 15 6. FC Paradiso 8 10:6 12 7. FC Winterthur II 10 15:13 12 8. USV Eschen Mauren 8 16:16 11

9. FC Balzers 8 12:17 11 10. FC St. Gallen 1879 II 9 15:20 9 11. FC Kosova 8 12:14 8 12. SV Höngg 13. FC Dietikon 14. FC Red Star ZH 10 15:21 8

9 10:25 4 9 8:23 3

58. Generalversammlung des USV Eschen/Mauren 2021

Am Freitag 26. März 2021 hat der USV die diesjährige Generalversammlung virtuell durchgeführt. 13 Jahre hat Horst Zech als Präsident erfolgreich den Verein geführt und darf auf eine sehr erfolgreiche Zeit zurückblicken. Er übergibt die Stabsführung an seinen Nachfolger Markus Kaiser, welcher schon mehrere Jahre als Vize-Präsident tätig ist. Text: Thomas Ritter

Er wurde mit grosser Zustimmung zum Nachfolger und somit neuen Präsidenten des USV gewählt. Besonders erfreulich ist, dass Horst Zech dem Vorstand in der Funktion des Vize-Präsidenten weiterhin erhalten bleibt.

Auch die weiteren Vorstandsmitglieder haben sich zur Wiederwahl gestellt und wurden von den Clubmitgliedern mit grosser Zustimmung gewählt. Somit kann der Vorstand des USV auf eine sehr grosse Kontinuität zählen.

Das vergangene Jahr war, aufgrund von Covid-19, aus sportlicher Sicht sehr herausfordernd. Trotz der verkürzten Herbstrunde haben die Aktiv-Mannschaften diese mit guten Ergebnissen beendet. Bei den Junioren sind alle Mannschaften gut besetzt und so können in allen Alterskategorien eine oder sogar mehrere Mannschaften in die Wettbewerbe starten, welche nach aktuellem Stand (Mo. 29.03.2021) im April beginnen. Das im USV eingeführte Jugendförderprogramm «Ju4Fu» hat Fahrt aufgenommen und es konnte bereits bei ersten Junioren der vorgezogene Schritt in die Aktiv Mannschaften vollzogen werden. Weitere Junioren konnten demzufolge den Schritt in die nächst höheren Kategorien vollziehen. Dieses Konzept wird laufend weitergeführt.

Mehrere Ehrungen Unter mehreren Ehrungen galt Herbert Marxer ein spezieller Applaus für seine unglaublichen 50 Jahre Treue und Einsatzbereitschaft beim USV. Er hat während dieser Zeit mit sehr grossem Einsatz verschiedene Ämter ausgeführt – herzlichen Dank Hem!

Besonders erfreulich ist auch, dass die USV Familie um 45 Neumitglieder zugenommen hat, welche ebenfalls mit grosser Zustimmung aufgenommen wurden – herzlich Willkommen beim USV!

Die Basis eines Vereines bilden die langjährigen Mitglieder, welche sich aktiv einbringen und stets bereit sind, Aufgaben zu übernehmen. Daher freut es den USV umso mehr, dass Günther Hasler und Roger Matt mit sehr grossem Zuspruch zu Ehrenmitgliedern des USV ernannt wurden.

Der einstimmig gewählte neue Präsident, Markus Kaiser, warf bereits einen Blick in die Zukunft. Wie alle anderen wünsche er sich, dass die Corona-Pandemie bald zu Ende sein wird und man langsam wieder ins alltäglich gewohnte Leben zurückkehren könne. Das gelte auch für den USV und die vielen Aktiven, Junioren und Fussballschulen.

Herbert Marxer, bisheriger Leiter der Kommunikation

Von links: Andrea Senti, Stv. Projekte & Veranstaltungen, Michael Frick, Leiter Juniorenabteilung, Elia Sozzi, Leiter Finanzen, Martin Marxer, Leiter Projekte & Veranstaltungen, Horst Zech, Vize-Präsident, Claudio Vozza, Leiter Aktiv, Roger Matt, Stv. Finanzen, Markus Kaiser, Präsident, Thomas Ritter, Leiter Kommunikation. Herbert Marxer, bisheriger Leiter der Kommunikation und 50 Jahre Mitglied

Der USV-Vorstand wolle die Vereinsarbeit weiter vertiefen und die Aktivitäten optimieren, das Ju4Fu entwickeln und umsetzen, das Clublokal «Treffpunkt» ausbauen, das Digitalisierungskonzept vorantreiben sowie das Finanz-Controlling festlegen. Die Mission – so der Präsident – lautet: «Wir wollen in Liechtenstein und der Ostschweiz eine führende Rolle im Amateur-/Breitenfussball einnehmen und durch unsere bodenständige Art begeistern» und die Strategie: «Wir verfolgen eine nachhaltige Vereinsentwicklung mit durchlässigen Abläufen sowie einer offenen und ehrlichen Kommunikation, in Verbindung mit Kreativität und Moderne.»

Der FC USV Eschen/Mauren bedankt sich bei allen Sponsoren, Gönnern, Mitgliedern, Fans sowie den Gemeinden Eschen und Mauren für die tolle Unterstützung, besonders während der passiven Zeit, in welcher es für den Verein schwierig war, auch etwas zurückgeben zu können. Daher freut sich der USV bereits jetzt, bald wieder alle gesund im Sportpark Eschen/Mauren begrüssen zu dürfen und bei Sport sowie Geselligkeit gemeinsam Zeit verbringen zu können.

Die Triesner-Mannschaft aus der Saison 1979/1980, die gegen Rapperswil knapp scheiterte: Hinten von links Urs Hanselmann (Coach), Helmuth Höfler, Christoph Kindle, Gervasio Soneira, Roman Negele, Josef Banzer, Spielertrainer Peter Lutz, Gerd Hermann. Vorne von links: Rony Kindle, Jean Claude Zurflüh, Georges Kindle, Rony Bargetze, Remi Kindle, Norman Bargetze.

Zurückgeblättert

Triesen war einst eine Fussball-Hochburg. Zurückgeblättert in die 1970/80er-Jahre und was die Sportzeit damals in der Dezember-Ausgabe 2010 schrieb.

«Grossartige Fussballer: die Triesner aus den 70er- und 80er-Jahren, aber der Aufstieg in die 2. Liga wollte nicht klappen.

Viele wissen wahrscheinlich gar nicht mehr, dass der FC Triesen in den 1960er- bis Mitte der 1970er-Jahre ein feine 2. Liga-Adresse in der Region war. Viele schnalzen heute noch mit der Zunge, wenn über die damalige Mannschaft um Flori Kindle, Theo und Hampi Hoch, Kurt Beusch, Peter Repolusk, Elmar Negele, Goali Peppi Beck. usw. gesprochen wird. Ihr erfolgreichster Spieltrainer soll Rudi Delemann gewesen sein. Im Jahre 1974/75 folgte der bittere Abstieg in die 3. Liga. Seit dieser Zeit schaffte Triesen die Rückkehr in die zweite Liga nie mehr und dümpelt seit Jahren in der 4. Liga herum.

Neun Minuten fehlten … Die Mannschaft spielte viele Jahre danach in der 3. Liga und bestritt mehrere Male die Aufstiegsspiele in die 2. Liga. Diesem Ziel am nächsten kamen die Triesner Fussballer im Jahre 1980, als sie überlegen Gruppenmeister wurden und gegen Rapperswil-Jona, heute 1. Liga, um den Aufstieg antreten mussten, mit einem Hin- und Rückspiel. Das erste Spiel in Rapperswil endete 0:0 und eine Woche später folgte der Retourkampf auf der Blumenau. Triesen führte bis zur 81. Minute mit 1:0 und wäre, ja wäre, aufgestiegen, wenn sie nicht noch zwei Treffer in den restlichen Minuten kassiert hätten. Diese unglückliche 1:2-Niederlage scheint bis in die heutige Zeit wie ein Damoklesschwert über dem FCT zu schweben. Es folgte wenig später der Abstieg in die 4. Liga. Seit dieser Zeit gelang es dem FC Triesen nie mehr aufzusteigen. Es kamen in der Folge zwar immer wieder Talente zum Vorschein, aber es reicht einfach nicht. In diesem Jahr steigt das Viertligateam an aussichtsreicher 4. Position in die Rückrunde. Vielleicht gelingt doch noch der grosse Wurf.»

«Fussball hat die Kraft, Menschen zu motivieren»

Vor zehn Jahren hat Andy Rose seine Aufgabe als Disability Inclusion Senior Officer bei der Chelsea FC Foundation aufgenommen. Er hat den Behindertensport und vor allem den gemeinsamen Sport von behinderten und nichtbehinderten Mannschaftskollegen im Verein mitaufgebaut. Damit vertritt er den FC Chelsea zusammen mit Gleichgesinnten auch in der «Football is more»-Stiftung mit Sitz in Schaan. Andy Rose berichtet begeistert von seinen Erfahrungen.

Die Chelsea FC Foundation ist Teil der «Football is more»-Familie. Was bedeutet dies für Sie? Andy Rose: Wie es der Name schon sagt: Familie. Mitglied der FIM-Familie zu sein, hat für jeden Vorteile. Für den Club, für FIM und am Schluss für die Menschen, denen wir helfen. Die FIM-Familie fördert Bildung, Gesundheit, Inklusion und Teilhabe an der Gesellschaft. Chelsea FC ist Teil dieser FIM-Projekte. Wir profitieren einerseits vom stetigen Erfahrungsaustausch und können andererseits unsere Erfahrungen und unser Wissen an andere weitergeben.

Welche besonderes schönen Erfahrungen haben Sie mit den beeinträchtigten Fussballspielern gemacht? Es sind so viele schöne Erfahrungen, Erfahrungen fürs Leben. Die Spieler lernen nicht nur von mir, ich lerne auch vieles von ihnen. Manchmal benötigen einzelne mehr Zeit, um etwas Neues zu lernen. Aber wenn man jedem sein individuelles Tempo zugesteht, klappt am Ende alles genauso wie bei «normalen» Fussballteams. Man darf nie vergessen: Fussball hat die Kraft, Menschen zu motivieren, Menschen Freude zu bereiten. Egal ob man eine Behinderung hat oder nicht, in jedem brennt das Feuer, zu spielen und zu gewinnen. Fussball ist mehr, football is more! Welche Hindernisse haben Sie in Ihrer Tätigkeit zu überwinden? Hindernisse gibt es eigentlich nicht, man muss die Situation und die Voraussetzungen beurteilen und sich entsprechend organisieren. Das Vertrauen untereinander ist die Voraussetzung, um mit Menschen zu arbeiten, egal welchen Hintergrund sie haben. Es brauch bei einigen etwas mehr Zeit und Geduld, aber zum Glück ist es uns im Team immer geglückt, jeden Spieler aufzunehmen und ihm Freude zu bereiten.

Welche Erfahrungen haben Sie mit der Inklusion gemacht und warum ist es so gewinnbringend, in gemischten Teams mit beeinträchtigen und nicht-beeinträchtigten Menschen zu Trainern und zu spielen. Wenn wir von Inklusion sprechen ist das eine ganz normale Situation, in der Menschen mit Menschen spielen. Inklusionsfussball ist ein perfektes Instrument, um Menschen zusammenzubringen. Dies hat nicht ausschliesslich mit Menschen mit Behinderung zu tun. Wir spielen alle gemeinsam als ein Team, egal welcher Herkunft, Religionen, sozialen Schicht oder welchen Geschlechts.

Wie profitieren behinderte und nicht-behinderte Spieler von der Inklusion? Beim Spielen werden Unterschiede vergessen, man ist ein Team und will gemeinsam gewinnen. Berüh-

Andy Rose, Disability Inclusion Senior Officer, Chelsea FC Foundation

rungsängste werden abgebaut, durch das werden Akzeptanz, Respekt und Vertrauen aufgebaut.

Wie ist Ihr Team in die Organisation des FC Chelsea eingebunden? Die Disability Teams sind genauso Teil des Chelsea FC wie das Frauenteam oder die erste Mannschaft. Wir tragen die gleichen Trikots, trainieren im gleichen Trainingscenter.

Welche Rückmeldungen erhalten Sie von inner- und ausserhalb des Vereins? Unsere Arbeit ist ein wichtiger Bestandteil des Clubs, wir werden wahrgenommen und sehr geschätzt. Unser Team vertritt den Club bei nationalen und auch internationalen Turnieren. Wir sind Chelsea FC. Was wünschen Sie sich für den Behindertenfussball? In England sind wir diesbezüglich sicher etwas fortgeschrittener als im Rest Europas, aber noch lange nicht dort, wo wir hinwollen. Ich wünsche mir noch besser ausgebildete «Grassroots Coaches» mit Grundkenntnissen im Behindertenfussball und im Thema Inklusion. Am meisten wünsche ich mir aber, dass jeder Club seine soziale Verantwortung wahrnimmt und es zur Selbstverständlichkeit wird, dass Menschen mit Behinderung und Menschen ohne Behinderung gemeinsam im lokalen Verein Fussball spielen. Jeder sollte die Möglichkeit haben, in seinem Club und mit seinen Freunden spielen zu können.

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WATERPROOFPRINT LIECHTENSTEIN – eine Erfolgsgeschichte

Millionen von Menschen haben eine unzureichende Wasserversorgung. Sauberes Trinkwasser ist ein Gut, das jeder Mensch benötigt, um gesund zu leben. Es gibt Menschen, die jeden Tag mehrere Stunden brauchen, um Trinkwasser für die Familie zu holen. Kaum vorstellbar, dass dies in der heutigen Zeit in vielen Regionen der Welt noch so ist.

Bei uns fliesst das Wasser das ganze Jahr und das in bester Qualität. Dafür, dass dies auch in anderen Regionen der Welt so ist, setzt sich DRINK & DONATE ein. Sauberes Trinkwasser bedeutet eine bessere Lebensqualität, Wohlstand und senkt die Sterblichkeitsrate.

Ein Gespräch mit Gaston Jehle, Geschäftsführer von DRINK & DONATE

Welche Ziele hat DRINK & DONATE als gemeinnütziger Verein? DRINK & DONATE hat mit dem WATERFOOTPRINT LIECHTENSTEIN das Ziel, für jeden Einwohner Liechtensteins einem Menschen einen langfristigen Zugang zu sauberem Trinkwasser zu ermöglichen, also die Lebensbedingungen von über 39’000 bedürftigen Menschen nachhaltig zu verbessern. Zudem möchten wir, dass Menschen vermehrt Leitungswasser statt auf Strassen transportiertes Markenwasser trinken und somit der CO2-Austoss reduziert wird. Auf diese Weise verfolgen wir ein soziales und ein ökologisches Ziel.

Kannst Du uns den WATERFOOTPRINT LIECHTENSTEIN erklären? Das Recht auf Zugang zu sauberem Wasser ist am 28. Juli 2010 von der UNO als Menschenrecht anerkannt worden. Trotzdem haben Millionen von Menschen auch heute noch eine unzureichende Wasserversorgung. Sauberes Trinkwasser ist ein Gut, das jeder Mensch braucht, um gesund zu leben und eine bessere Lebensqualität zu haben. Darum haben die LIFE Klimastiftung und DRINK & DONATE den WATERFOOTRPINT LIECHTENSTEIN im Jahr 2017 ins Leben gerufen, um genau diesem Menschenrecht ein Gesicht und einen Namen zu geben.

Wer macht mit? Die Landesverwaltung, alle Gemeinden, 58 Firmen und sechs Verbände machen mit ihren Mitarbeitern mit. Sie zahlen jährlich für ihre Mitarbeiter je einen WATEFOOTPRINT LIECHTENSTEIN. Auch über 600 Privatpersonen sind dabei. Zudem ist das Leitungswasser «üsers Wasser» in sechs Restaurants erhältlich. Auf unserer Webseite sind alle aufgeführt. Somit wird der WATERFOOTPRINT von vielen unterstützt. Er ist auch in zahlreichen Firmen und bei der öffentlichen Hand durch die Trinkflasche sicht- und erlebbar.

Wasser ist Leben, und sauberes Trinkwasser bedeutet Gesundheit und eine bessere Lebensqualität.

Gaston Jehle, Geschäftsführer WATERFOOTPRINT LIECHTENSTEIN

Wie kann ich mitmachen? Im Prinzip ist es sehr einfach. Man teilt uns mit, dass man gerne einen WATERFOOTPRINT LIECHTENSTEIN für 60Franken lösen möchte oder kann auch über die Webseite die Spende tätigen. Mit diesem Betrag pro Jahr bekommt ein Mensch einen langfristigen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Ob als Einzelperson, als Familie, als Verein oder als Unternehmen mit den Mitarbeitern: Jeder kann somit einen Beitrag dazu leisten, dass die Lebensqualität von Menschen verbessert wird.

Was hat der WATERFOOTPRINT LIECHTENSTEIN bisher erreicht? Wir haben seit dem Beginn im Jahr 2017 für 41‘120 Menschen einen langfristigen Zugang zu sauberem Trinkwasser ermöglicht, dies entspricht Spenden von 2‘347‘314 Franken für den Bau von Trinkwasserprojekten. Somit haben wir mehr Menschen den Zugang zu sauberem Trinkwasser ermöglicht, als Liechtenstein Einwohner hat. Eine tolle Leistung und ein starkes Zeichen aus Liechtenstein in Bezug auf Ökologie und soziales Engagement.

Wie werden die Trinkwasserprojekte umgesetzt und mit wem? Wir arbeiten mit den schweizerischen Hilfsorganisationen Helvetas, Waterkiosk und SKAT Foundation sowie mit Viva con Agua zusammen. Sie senden uns Vorschläge für Trinkwasserprojekte, und wir entscheiden, welche umgesetzt werden. Bisher wurden in den folgenden Ländern Projekte umgesetzt: Nepal, Tansania, Madagaskar, Mali, Benin, Simbabwe, Äthiopien, Bangladesch, Sambia und Nicaragua.

Gibt es weitere Ziele? Wir möchten in den kommenden vier Jahren nochmals über 39‘000 Menschen den Zugang zu sauberem Trinkwasser ermöglichen. Helfen Sie mit, dass wir gemeinsam das nächste Ziel erreichen.

Wasser – kostbar und nicht selbstverständlich Was bei uns selbstverständlich aus dem Wasserhahn fliesst, ist vielerorts knapp und schwer zugänglich – zum Beispiel in Nepal oder in Benin. Drink & Donate schenkt jedes Jahr Tausenden Menschen etwas Selbstverständlichkeit: Zugang zu sauberem Wasser.

Foto: Helvetas/Flurina Rothenberger Foto: Helvetas Benin

Mädchen und Frauen profi tieren dank sauberem Wasser von besseren Hygienebedingungen.

in der Nähe ihres Hauses. In abgelegenen Dörfern müssen vier von fünf Familien ihr Wasser aus Flüssen, ungeschützten Quellen oder Tümpeln schöpfen. Es ist Wasser von zweifelhafter Qualität: Jährlich sterben in Nepal Tausende Kinder unter fünf Jahren an Magen-Darm-Erkrankungen wegen verschmutzten Wassers.

Helvetas arbeitet seit 65 Jahren in Nepal, um zusammen mit den Frauen und Männern vor Ort die Armut zu lindern, damit sie sich ein selbstbestimmtes Leben in Würde erarbeiten können. Die Versorgung ländlicher Regionen mit Trinkwasser ist dabei eine zentrale Aufgabe. Seit über zehn Jahren unterstützt Drink & Do-

Zusammenarbeit Helvetas / Drink & Donate

Jedes Jahr erstellt Helvetas für Drink & Donate eine Liste mit geplanten Brunnen und Wasserstellen in Dörfern und Schulen in Äthiopien, Benin, Madagaskar, Mali und Nepal. Im direkten Austausch mit Helvetas entscheidet Drink & Donate, welche Projekte unterstützt werden. Wie in der Entwicklungszusammenarbeit üblich, informiert Helvetas regelmässig, sorgfältig und umfassend über den Verlauf und über die Zahl der Menschen, die dank der Unterstützung nun Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Beide Seiten schätzen die off ene und transparente Kommunikation und Partnerschaft. nate diese Arbeit und hat bereits Tausenden Familien zu sauberem und sicherem Trinkwasser verholfen.

In Nepal arbeitet Helvetas nur mit Dörfern zusammen, deren Bewohnerinnen und Bewohner selbst Latrinen gebaut haben. Das beweist, dass diese sich der Probleme rund um die Verschmutzung von Wasser bewusst sind.

Dank des Wassers können heute die Menschen in Nepal auch ausserhalb der Regenzeit Gemüse anbauen, denn es steht meist auch genug für die Bewässerung zur Verfügung. Und weil Helvetas grossen Wert auf hygienischen Umgang mit dem Wasser legt, leiden viel weniger Kinder unter Durchfall – und können deshalb regelmässig die Schulbank drücken.

«Früher holte ich das Wasser aus dem Fluss» Insgesamt finanziert Drink & Donate in fünf Ländern Wasserprojekte von Helvetas – unter anderem auch im Norden von Benin, wo fast eine Million Menschen in weit verstreuten, schlecht erschlossenen Weilern lebt und Frauen dreckiges Wasser aus oft weit entfernten Flüssen holen müssen.

Zusammen mit Helvetas unterstützt Drink & Donate die Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner dabei, Brunnen mit Handpumpen einzurichten.

Doch Brunnen bedeuten nicht automatisch sicheres Trinkwasser. Auf dem Weg nach Hause oder im Haus selbst kann es oft durch Mikroben verunreinigt werden. Deshalb werden die Frauen und Männer von Helvetas oder ihren Partnerorganisationen auch darin geschult, das Wasser richtig zu transportieren und zu lagern.

Dank der neuen Wasserversorgung finden Frauen mehr Zeit für ein kleines Business, um etwas Geld zu verdienen. Dieses wird meist für das Schulgeld der Kinder zur Seite gelegt. So tragen wir alle dazu bei, dass die Menschen einen Weg aus der Armut finden.

Auch das Land Liechtenstein unterstützt DRINK & DONATE. Panagiotis Potolidis-Beck vom Amt für Auswärtige Angelegenheiten erklärt, welche Auswirkungen dies hat.

Weshalb beteiligt sich das Land Liechtenstein am WATERFOOTPRINT LIECHTENSTEIN? Mit der Beteiligung am WATERFOOTPRINT möchte der Staat einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten. Das Projekt hat grosses Potenzial, da es mehrere Bereiche der Nachhaltigkeit gleichzeitig fördert. Konkret leistet es einen Beitrag zum Schutz der Umwelt und unterstützt Menschen in ärmeren Ländern mit Zugang zu sauberem Trinkwasser. Zudem lohnt es sich auch finanziell, Leitungswasser statt abgefülltes Mineralwasser zu trinken. Es ist nämlich deutlich günstiger. Wir sensibilisieren damit die Menschen, nachhaltiger zu konsumieren. Denn unser Konsumverhalten hat globale Auswirkungen. Die hohe Qualität unseres Leitungswassers ist ein Privileg. Wir sollten Sorge dazu tragen, diese lebenswichtige Ressource zu schützen. Wir sehen den WATERFOOTRPINT als wirksamen Beitrag Liechtensteins zur Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele der UNO.

Können Sie uns mehr zu den Nachhaltigkeitszielen der UNO sagen? Die 17 Nachhaltigkeitsziele, die sogenannten «Sustainable Development Goals»,kurz SDGs, sind das Herzstück der «Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung» der Vereinten Nationen. Es handelt sich dabei um die Entwicklungsagenda der UNO bis zum Jahr 2030. Mit der Agenda soll das Leben auf

Die breite Partnerschaft zwischen Staat, Gemeinden und privaten Unternehmen ist international einmalig.

Panagiotis Potolidis-Beck, Abteilungsleiter für Wirtschaft und Entwicklung, Amt für Auswärtige Angelegenheiten

unserem Planeten bis 2030 nachhaltig werden – ein sehr ambitioniertes Ziel. Die SDGs gelten für alle Staaten der Welt und decken alle Lebensbereiche ab: Gesellschaft, Wirtschaft, Umwelt und das Staatswesen. Und was noch wichtiger ist: Die Ziele sind alle gleichwertig. Nachhaltigkeit ist erst dann erreicht, wenn alle Ziele überall auf der Welt umgesetzt sind.

Welche Rolle spielt sauberes Trinkwasser für die 17 Nachhaltigkeitsziele? Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist von zentraler Bedeutung. Ohne Wasser fehlt jegliche Lebensgrundlage. Es ist kein Zufall, dass dem Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen in der Agenda 2030 ein eigenes Ziel, das Ziel Nummer 6, gewidmet wurde. Wasser ist die Grundlage für die Herstellung von Nahrung und für jegliche wirtschaftliche Aktivitäten. Umgekehrt ist fehlender Zugang zu Wasser ein grosses Risiko: Je knapper das Wasser in bestimmten Regionen ist und je ungleicher es verteilt ist, desto grösser ist die Gefahr von Konflikten um die Wasservorkommen. Letztlich ist also auch der globale Frieden von der Verfügbarkeit von Wasser abhängig.

Zu welchen Nachhaltigkeitszielen trägt der WATERFOOTPRINT LIECHTENSTEIN konkret bei? Der WATERFOOTPRINT LIECHTENSTEIN ist ein Nachhaltigkeitsprojekt, das eine Vielzahl von SDGs unterstützt. Primär leistet er einen Beitrag zur nachhaltigen Nutzung von Trinkwasser und bietet Menschen in ärmeren Ländern Zugang zu Trinkwasser. Zudem fördert er nachhaltigen Konsum und Produktion, entsprechend dem Ziel Nummer 12, da weniger Ressourcen für Abfüllung und Transport von Mineralwasser benötigt werden. Der Klimaschutz, Ziel 13, wird ebenfalls gefördert, da weniger Treibhausgasemissionen verursacht werden. Zugang zu Trinkwasser in ärmeren Ländern reduziert Armut,Ziel 1, Hunger, Ziel 2, und verbessert die Gesundheit der Menschen, Ziel 3. Langfristig reduzieren wir damit auch die Ungleichheit zwischen den Staaten, Ziel 10, sowie das Risiko von Konflikten um das Trinkwasser, Ziel 16.

Stösst das Projekt auch international auf Interesse? Durchaus. Wir haben das Projekt im Jahr 2019 erstmals an der UNO als eines unserer Leuchtturmprojekte vorgestellt. Wir nutzen das Projekt regelmässig, um den Beitrag Liechtensteins zu mehr globaler Nachhaltigkeit anschaulich aufzuzeigen. Ein Land mit 39‘000 Einwohnerinnen und Einwohnern bietet mehr als 41‘000 Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser – das ist ein tatkräftiger Ausdruck von internationaler Solidarität und schafft ein positives Liechtenstein-Bild. Die breite Partnerschaft zwischen dem Staat, den Gemeinden und einer Vielzahl von privaten Unternehmen ist international ebenfalls einmalig.

Die LIFE Klimastiftung Liechtenstein hat 2017 zusammen mit DRINK & DONATE den WATERFOOTPRINT LIECHTENSTEIN lanciert. Die LIFE Klimastiftung ist somit seit Stunde eins dabei. Simon Tribelhorn erklärt, warum dem so ist. Welche Ziele verfolgt die LIFE Klimastiftung Liechtenstein? Die LIFE Klimastiftung hat sich zum Ziel gesetzt, einen Beitrag dazu zu leisten, gemeinsam eine nachhaltige Zukunft zu gestalten und unsere Umwelt für unsere Nachkommen ganz nach dem Leitgedanken «for a better life» zu bewahren. Mit ihren Aktivitäten möchte die Stiftung aber nicht nur einen konkreten Beitrag zum Klimaschutz leisten, sondern auch zum Erreichen der Nachhaltigen Entwicklungsziele beitragen. Seit der Gründung im Jahr 2009 versteht sich die LIFE Klimastiftung Liechtenstein denn auch als Brückenbauer und als Inkubator. Letzteres nimmt sie insbesondere dadurch wahr, indem sie Leuchtturmprojekte, die Modellcharakter haben und einem echten Zukunftsbedürfnis entsprechen entweder selbst umsetzt oder unterstützt.

Welche Rolle spielt die LIFE Klimastiftung beim WFP LIE? Die Idee von DRINK & DONATE damals im Jahr 2017, den WATERFOOTPRINT LIECHTENSTEIN zu lancieren, hat die LIFE Klimastiftung Liechtenstein von Beginn weg überzeugt. Das war auch ausschlaggebend dafür, dass sich der gesamte Stiftungsrat dazu entschlossen hat, die Initiative mit DRINK & DONATE sowie der Regierung zusammen am 22 März 2017, anlässlich des damaligen Weltwassertages, aus der Taufe zu heben und sie finanziell wie ideell mitzutragen.

Wie kann die LIFE Klimastiftung dem WFP LIE helfen? Aufgrund der breiten Trägerschaft der LIFE Klimastiftung

Liechtenstein konnte sie sicher einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass der WATERFOOTPRINT LIECHTENSTEIN im Land, sei dies bei der Verwaltung, bei den Mitgliedsunternehmen der einzelnen Stiftungsträger oder der Bevölkerung verankert und bekannt gemacht werden konnte. Mit dem WATERFOOTPRINT LIECHTENSTEIN nimmt Liechtenstein weltweit eine Vorreiterrolle ein, indem es das erste Land ist, das für jeden Einwohner einem bedürftigen Menschen den Zugang zu qualitativ gutem Wasser verschaffen konnte. Für die LIFE steht deshalb ausser Frage, dass der WATERFOOTPRINT LIECHTENSTEIN unbedingt weitergeführt werden muss und wir diesen auch weiterhin tatkräftig unterstützen werden.

Warum ist der WFP LIE ein Leuchtturmprojekt für die Klimastiftung? Weltweit haben noch immer rund 780 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Täglich sterben über 4000 Menschen an den Folgen des Konsums von verseuchtem Wasser. Verschmutztes Trinkwasser ist weltweit Krankheitsursache Nummer eins. Auf der anderen Seite hat sich der

Der WATERFOOTPRINT LIECHTENSTEIN ist eine geniale Idee, eine der grössten Herausforderungen unserer Zeit bewältigen zu helfen.

Simon Tribelhorn, Geschäftsführer LIFE Klimastiftung

weltweite Wasserverbrauch in den vergangenen 100 Jahren rund verzehnfacht. Was für uns also selbstverständlich ist – wir können den Wasserhahn aufdrehen und haben sofort sauberes Trinkwasser verfügbar –, ist keineswegs eine Selbstverständlichkeit. Schon gar nicht in anderen Ländern unserer Erde.

Der WATERFOOTPRINT LIECHTENSTEIN hat uns allen dies nicht nur vor Augen geführt, sondern setzt genau auch dort an, er bewegt uns zu einem Umdenken und hilft dabei denen, die Hilfe benötigen. Oder anders ausgedrückt: Der WATERFOOTPRINT LIECHTENSTEIN ist ein einzigartiger Beitrag zur Erreichung des Zieles Nummer 6 der Nachhaltigen Entwicklungsziele, nämlich sauberes Trinkwasser für alle.

Die LIFE Klimastiftung hat eine eigene Trinkflasche mit einer Weltkugelgravur. Was möchte Sie damit sagen? Mit der Weltkugel wollen wir zum Ausdruck bringen, dass uns das Thema Wasser alle angeht. Anderen Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser zu verschaffen, liegt in unser aller Mitverantwortung. Wir befinden uns in der privilegierten Situation, dass wir uns das erstens leisten können und zweitens über sauberes Trinkwasser direkt aus dem Wasserhahn verfügen. Mit dem Verzicht auf abgefülltes Wasser aus dem Supermarkt verzichten wir also nicht auf Wasserqualität, können aber durch die Kosteneinsparungen sogar noch anderen helfen. Und genau das versinnbildlicht der WATERFOOTPRINT LIECHTENSTEIN für uns.

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