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FC Vaduz: Noch zeigt der Trainerwechsel keine Wirkung

Beim FC Vaduz ist man mit grossen Hoffnungen in die Rückrunde der Challenge League gestiegen. Der neue Trainer Jürgen Seeberger sollte die Vaduzer nach einer durchwachsenen Herbstrunde auf die Erfolgsstrasse zurück- und vom vorletzten Tabellenrang wegbringen. Doch die Realität sieht nach zwei Runden eher ernüchternd aus.

Das 2:2 zum Auftakt gegen den Tabellenführer FC Wil konnte noch einigermassen positiv bewertet werden, doch die Last-Minute-Pleite am Freitag der vergangenen Woche in Schaffhausen ist dann doch ein Rückfall in alte Zeiten –sprich in den Herbst 2022.

Abschlussschwäche ist geblieben

Das 0:1 in Schaffhausen hat die Vaduzer Probleme wieder zutage gebracht. Aus den vorhandenen Möglichkeiten wird zu wenig – oder wie in diesem Fall gar kein – Kapital geschlagen. Der FCV hatte in der wefox-Arena durchaus Chancen, das Spiel zu gewinnen, aber es fehlt der sogenannte Knipser. Die vorhandenen Stürmer wie Rastoder, Sutter, Sasere oder Djokic sind zwar bemüht, rackern viel und kommen auch zum

Abschluss. Für die Tore ist aber zumeist die hängende Spitze Cicek zuständig (8 Saisontore). Wenn «Tuni» einmal nicht trifft, dann wird es schwierig mit Vaduzer Erfolgserlebnissen. Auch wenn Trainer Jürgen Seeberger, zumindest nach aussen, nicht explizit nach Verstärkung in der Offensive ruft, so dürften sich die Verantwortlichen sicher ihre Gedanken machen und sich zumindest umschauen. Am nötigen Kleingeld sollte es nach den Europacup-Erfolgen im Herbst nicht fehlen … Bei Drucklegung dieser lie:zeit-Ausgabe jedenfalls war von einer Neuverpflichtung noch nichts bekannt.

Aufholjagd gegen Leader Wil

Nach einer knapp vierwöchigen Vorbereitung unter dem neuen Trainer Jürgen Seeberger – unter anderem mit einem

Trainingslager in der Südtürkei – ging es am 27. Januar gleich mit einem Paukenschlag los. Zu Gast im Rheinparkstadion war der Überraschungsleader FC Wil. Bei frostigen Temperaturen, aber auf einem gut bespielbaren Terrain, verlief die erste Hälfte eher ereignislos mit einem Chancenplus für den FC Vaduz. Nach dem Seitenwechsel zeigten die Ostschweizer, warum sie an der Tabellenspitze der Challenge League stehen. Eiskalt nutzte das vom Ex-Vaduzer Philipp Muntwiler als Captain angeführte Team die ersten beiden Chancen aus und lag plötzlich 2:0 vorne. In der Folge schien es, als ob Wil den Vorsprung über die Zeit retten könnte, doch dann drehte Vaduz plötzlich auf und zeigte viel Moral. Goelzers Anschlusstor in der 78. Minute war das Signal zur Aufholjagd, und prompt traf Cicek in der 86. Minute noch zum 2:2-Ausgleich. Trainer Seeberger lobte nach dem Spiel die Mentalität der Mannschaft, darauf müsse man nun aufbauen.

Rückschlag in Schaffhausen

Doch das Vorhaben, die Leistung der Schlussviertelstunde des Wil-Spiels nach Schaffhausen mitzunehmen, blieb beim Versuch. Die Mannschaft wirkte etwas gehemmt und liess Zielstrebigkeit vermissen. Immerhin erspielte sie sich in der zweiten Halbzeit Chancen, welche zum Sieg gereicht hätten. Stattdessen liefen die Vaduzer in der Nachspielzeit jedoch kopflos in einen Konter und kassierten prompt noch ein Gegentor. Eine ganz bittere Niederlage, die natürlich vermeidbar gewesen wäre.

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Das Ziel, mit einem Erfolg den Anschluss ans Mittelfeld herzustellen, misslang gründlich – und das gegen einen alles andere als unbezwingbaren Gegner. Das Spiel in Schaffhausen erinnerte an viele Vaduzer Auftritte im Herbst. Damals konnte noch die Doppelbelastung mit der Europa League als Begründung genannt werden, doch das ist jetzt nicht mehr der Fall. «Wir müssen die Fehler bei uns suchen und uns jetzt gut aufstellen auf das wichtige Heimspiel gegen Thun», sagte Trainer Jürgen Seeberger.

Wichtiges Heimspiel gegen Thun Und tatsächlich kommt dieser Partie am Sonntag im Rheinparkstadion (14.15 Uhr, live bei Radio Liechtenstein zu hören) grosse Bedeutung zu. Der FC Vaduz braucht dringend drei Punkte, um nicht plötzlich von Schlusslicht Xamax Neuchâtel eingeholt oder sogar überholt zu werden. Auch für die Moral und das Selbstvertrauen wäre ein Erfolgserlebnis im Hinblick auf den weiteren Saisonverlauf äusserst wichtig.

Am kommenden Freitag wartet dann das schwierige Auswärtsspiel gegen Yverdon, am Sonntag, 26. Februar, kommt es schliesslich im Rheinparkstadion zum direkten Kellerduell gegen Xamax.

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