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«Wir wollen etwas Nachhaltiges aufbauen»

Vor knapp drei Wochen hat Konrad Fünfstück beim Liechtensteiner Fussballverband einen Dreijahresvertrag als Nationaltrainer unterschrieben. Der 42-jährige Süddeutsche tritt die Nachfolge des im März zum FC Vaduz gewechselten Martin Stocklasa an. Bereits an diesem Samstag gibt Fünfstück im EM-Qualifikationsspiel auswärts gegen Luxemburg sein Debüt als Nationalcoach, am Dienstag wartet dann in Vaduz seine Heim-Premiere gegen die Slowakei.

Text: Christoph Kindle

Konrad Fünfstück war zuletzt von 2019 bis vor wenigen Wochen als Trainer des U23Teams von Werder Bremen tätig. Seine früheren Stationen waren der FC Wil, der 1. FC Kaiserslautern und die Spielvereinigung Greuther Fürth. Der in der Schweiz wohnhafte Deutsche bezeichnet die Aufgabe beim Liechtensteiner Fussballverband als grosse Herausforderung. Was er genau damit meint und was seine Ziele beim LFV sind, hat Konrad Fünfstück im Interview verraten.

Was reizt Sie am Job des Liechtensteiner Nationaltrainers?

Konrad Fünfstück: Ich war jetzt 22 Jahre lang im Vereinsfussball tätig, dabei vor allem auch im Profi-Bereich. Als dann die Anfrage des LFV bezüglich eines Engagements als Nationaltrainer kam, habe ich mich intensiv damit beschäftigt. Liechtenstein ist ein kleines Land, aber ein Land, in dem man gut arbeiten kann. Der Verband ist sehr professionell geführt, und ich freue mich nun darauf, diese Herausforderung anzugehen.

Liechtenstein steht aktuell im FIFA-Ranking auf Position 199. Welche Ziele haben Sie mit der Nationalmannschaft?

Zunächst ist es einmal wichtig, richtig anzukommen, mit der Mannschaft vertraut zu werden und zu sehen, welche Spieler zur Verfügung stehen, mit wem wir arbeiten können. Ganz entscheidend wird auch sein, dass wir eine entsprechende Spielphilosophie entwickeln und uns mit der Frage beschäftigen, wie wir auftreten und wie Liechtenstein Fussball spielen soll. Alles andere wird sich ergeben.

Wie ist Ihr Kenntnisstand über die Spieler und den Liechtensteiner Fussball generell?

Da ich meinen Wohnsitz in der Ostschweiz auch während meiner Tätigkeit in bei der U23 von Werder Bremen behalten habe und oft dort war, konnte ich den Fussball in der Schweiz und Liechtenstein mitverfolgen. Liechtenstein hat meines Erachtens trotz der Kleinheit einige gute Fussballer, und wir werden jetzt schauen.

Es geht heute los mit einem EM-Qualifikationsspiel in Luxemburg. Ein Gegner, der es vielleicht ermöglicht, Ihnen einen erfolgreichen Einstand zu gewähren?

Man muss schon sehen, dass sich Luxemburgs Nationalmannschaft in den letzten Jahren spielerisch entwickelt hat. Zuletzt hat sie in der Nations League zum Beispiel die Türkei vor grosse Probleme gestellt. Wir wollen den Weg der kleinen Schritte gehen, das ist wichtig. Wir befinden uns in einem Pro- zess. Das ist allen bewusst, und wir wollen etwas Nachhaltiges aufbauen. Wenn mein Vertrag in drei Jahren ausläuft, dann sollen Fussspuren hinterlassen sein, über die jeder Beteiligte sagt: «Es war eine gute Zeit.» Daran werde ich mich messen lassen.

Ihr Job beschränkt sich nicht nur auf das Amt des Nationaltrainers. Sie bekleiden beim LFV noch weitere Aufgaben.

Ein Ziel ist vor allem auch die Talentförderung, damit wir den Unterbau der Nationalmannschaft solide und strukturiert hinbekommen. Auch die Trainerausbildung im Land wird ein wichtiges Thema sein. Diesen beiden Herausforderungen habe ich in den vergangenen 20 Jahren in meinen Tätigkeiten immer wieder gestellt – nicht nur als Cheftrainer in der zweiten Bundesliga, sondern auch als Akademieleiter und Sportchef.

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