Landmadla April 2017

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F r ä n k i n n e n

3 € // APRIL

Schwerpu

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FEIER D I C HE I N

IST DU B A MADL LAND

f ü r

F r ä n k i n n e n

2017 // WWW.LANDMADLA.DE

Sandra Scharf aus Ansbach entwirft fränkische Trachtenmode und weiß, warum echte Landmadla in einer fränkischen Tracht mindestens genauso gut feiern können, wie in einem bayerischen Dirndl.

FESTLICH! H o f

K ö n i g s b e r g F r a n k e n

BIER IST FRAUENSACHE

FACHWERK SOWEIT DAS AUGE REICHT WO FEIERT ES SICH AM BESTEN?


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LANDmadla

EDITORIAL

FEIER MIT UNS. FEIER DICH. Das LANDmadla hat Geburtstag

M

ark Forster lässt Konfetti regnen. Wir lassen Cupcakes backen und Bier brauen. Denn wir feiern uns. Oder besser gesagt unseren 1. Geburtstag. Vor einem Jahr gab es nämlich die erste LANDmadla-Ausgabe. Und irgendwie ist es ja schon ein wenig wie bei einem Kind: Es wächst und gedeiht. Aber wir wollen jetzt gar nicht sentimental werden oder dir von den ersten LANDmadla-Schritten erzählen. Wir wollen einfach DANKE sagen: Für deine Unterstützung, deine Mitarbeit, deine Ideen, Rückmeldungen und das Weiterempfehlen. Nur so kann das LANDmadla wachsen. Und bedanken möchten wir uns mit einer kleinen Geburtstagsparty am 21. April auf dem Coburger Albertsplatz. Es gibt keinen Kaffee und auch keinen Kuchen. Sondern Cupcakes und Bier, made in Franken selbstverständlich. Made in Franken sind auch wieder die Ge-

schichten in dieser Ausgabe. Sie erzählen von Frauen, die etwas zu feiern haben oder davon, wie man in Franken feiert und außerdem verraten wir dir, wo du heuer feiern kannst. Gefeiert wird in Franken ja am liebesten mit Bier. Apropos: Traditionell gibt es mit jeder LANDmadla-Ausgabe ja eine kleine Überraschung. Aber was legt man einer Geburtstags-Ausgabe bei? Womit feiert man? Konfetti? Na, du wärst bestimmt begeistert, wenn du in der eben gesaugten Wohnung das Kuvert öffnest. Sekt? Passt leider nicht ins Kuvert. Dafür aber ein Gutschein. Aber nicht einfach einer für ein langweiliges Gläschen Sekt. Nein, vielmehr haben wir das Bier der Bierfeen entdeckt. Holla die Bierfee, ist das lecker! Und noch dazu aus Franken, genauer gesagt aus Hof. Hast du das schon mal probiert? Falls nicht, dann ab zu unserer Geburtstagsfeier am 21. April. Und zwar mit unserem Gutschein. Dann gibt’s nämlich eine Flasche davon umsonst. Wir haben ja schließlich etwas zu feiern!

Corinna Igler, Landmadla-Redaktion


LANDgeschichten

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Feiern in Franken Wir haben 24 Feier-Tipps in Franken für dich.

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Bettinas Weg macht Mut Die 19-Jährige erfüllt sich trotz Handicap ihren Berufswunsch.

24 Holla die Bierfee Drei Fränkinnen bringen Frauen auf den Biergeschmack.

LANDleben

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34

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Carmen am Tatort Carmen Marr hat eine Rolle im Franken-Tatort ergattert.

Garten So wird deine grüne Oase zum schön dekorierten Wohnzimmer.

Ein Urlaubstag... ... im unterfränkischen Städtchen Königsberg.

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58

LANDschönheit

50

Fränkische Tracht Das trägt frau auf fränkischen Festen.

Wunschzettel Das wollen wir haben, wenn die Feste-Zeit los geht.

BasenfastenRedakteurin Christina Hauptmann macht den Selbsttest.


Schwerpunkt

LANDmadla

FEIER DICH

LANDgeschichten

LANDleben

10 Feiern in Franken 24 Tipps, was du heuer in Franken erleben kannst.

30 Carmen am Tatort Die gebürtige Kronacherin und in Bamberg lebende Carmen Marr spielt beim Franken-Tatort, der am 9. April ausgestrahlt wird, mit.

18 Bettinas Weg macht Mut Die 19-Jährige aus Zapfendorf kam mit dem Down-Syndrom zur Welt und arbeitet heute im Seniorenheim. 24

Aperol war gestern,

Bier ist heute Die drei fränkischen Bierfeen zeigen, dass Biertrinken Frauensache ist.

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Der Garten

als Wohnzimmer Wir zeigen dir, wie du mit wenig Geld eine tolle Gartendeko zaubern kannst. 38 Selbstgemacht So einfach machst du aus Papierlampions zauberhafte Partydeko.

Königsberg in Bayern

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Ein Urlaubstag

in Königsberg Wir zeigen dir sehenswerte Ecken in dem unterfränkischen Städtchen.

LANDschönheit 50 Fränkische Tracht Zwei Frauenwollen die fränkische Tracht modern machen. 56 Wunschzettel Schöne Kleinigkeiten aus Franken, die zum Feiern dazu gehören.

Bamberg

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42 Sternekochen Carmelo Mirco Iuliano zeigt, wie du Bratwurstravioli machst.

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58 LANDmadla-Experiment Redakteurin Christina Hauptmann hat Basenfasten ausprobiert. Coburg

58 Würzburg Coburg

Bamberg

Bayreuth Nürnberg

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LANDlichter

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Ansbach

Heiligenstadt

Frensdorf

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Editorial

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Insta-Lieblinge

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Impressum

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Das letzte Wort hat der Mann

24 Hof


APRIL 2017 // WWW.LANDMADLA.DE

Schwerpunkt

FEIER DICH

LANDgeschichten

Illustration: fotolia.com/ Maryna_R

No. 1

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EINBLICK

VON DER IDEE ZUM MAGAZIN Wir feiern uns ausnahmsweise mal selbst

Sommer 2015 // Auf der Suche nach einer Idee Herbst 2015 // Mit Vierseitern wird die Idee fränkischer, magazinartiger Inhalte an zwölf Leserinnen getestet. Ende 2015 // Durch Weiterempfehlung der Test-Leserinnen wachsen diese auf über 40, die Facebook-Gruppe hat innerhalb weniger Tage 400 Mitglieder. April 2016 // Die erste LANDmadlaAusgabe erscheint mit damals 36 Seiten. Thema der Ausgabe ist „Alle meine Farben“. Mai 2015 // Die Mai-Ausgabe steht unter dem Motto „Naus geht’s“. Juni 2016 // Mit der dritten Ausgabe sind wir total im Fußballfieber. Juli 2016 // Entspannung ist im vierten Heft angesagt. Sep./Okt. 2016 // Erfolgreiche Frauen zeigen wir in unserer fünften Ausgabe. LandMADLA wird an etwa 400 Leserinnen verschickt. November 2016 // Das LANDmadla-Team wächst. Zum Team gehören jetzt Corinna Igler (Produktmanagement/Redaktion) und Michael Karg (Layout) sowie Katharina Friedl (Marketing/Vertrieb) und die Werkstudentin Lea Schreiber, die unter anderem für die tollen Fotos im Magazin sorgt.

Dezember 2016 // Das LANDmadla hat seinen Look geändert. Nicht nur das Thema der Ausgabe ist „Geschenke“. Vielmehr gibt es auch für das Heft welche: neues Layout, neues Papier,… Januar 2017 // Um Vorsätze geht es im Januar. Wir haben den 1000. Facebook-Fan. Februar 2017 // Hochzeiten ist der Schwerpunkt in der Februar-Ausgabe. 1000 Frauen bekommen mittlerweile unser Heft zugeschickt. März 2017 // Es wird grün! Ob in der Natur, in der Mode oder daheim. Und es gibt wieder Zuwachs im LANDmadla-Team: Friederike Stark (stv. Produktmanagement/ Redaktion) verstärkt das Team. Außerdem mit von der Partie ist Christine Vogl für die Mediaberatung sowie vier weitere Werkstudentinnen: Mariell Dörrschmidt, Viktoria Bauling, Anna Gartiser und Jana Schmid. Und in Sachen Layout unterstützt u.a. Franziska Schäfer. Das Heft wird mittlerweile an fast 2 000 Personen verschickt und ähnlich viele Facebook-Fans haben wir auch. April 2017 // Schluss jetzt mit dem Gelaber. Feiern wir LANDmadla. Feiern wir uns. Feier dich! 7


Altstadtfest Ebern (Unterfranken) Foto: Matthias Hoch

www.facebook.com/landmadla 8


LANDmadla

Ein Leben ohne

Feste

ist wie eine

lange

Wanderung ohne

Einkehr Demokrit (460 - 370 v.Chr.), griechischer Naturphilosoph

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Text Mariell Dörrschmidt

VERANSTALTUNGEN IM LANDKREIS

BAMBERG SANDKERWA Datum: 24. bis 28. August

Du bist in Feierlaune? Fischerstechen, Hahnenschlag, Schützenabend, jede Menge Bier und noch viel mehr Spaß. Die Bamberger Sandkerwa ist der alljährliche Höhepunkt im Herzen des Weltkulturerbes. Die Kirchweih rund um die Elisabethenkirche im Sandgebiet bringt Menschen jeden Alters zusammen. Biergärten und Bars laden Dich in ihre versteckten Hinterhöfe zum geselligen Feiern mit Freunden ein. Eintritt: frei (Festabzeichenverkauf)

W E LT K U LT U R E R B E L A U F Datum: 30. April

Du liebst Sport? Dann könnte der Weltkulturerbelauf in Bamberg mit 7 Läufen, 11.700 Sportlern und über 30.000 Zuschauern dein Herz höherschlagen lassen. Ob zum Mitlaufen oder Anfeuern - Der Lauf führt an zahlreichen Sehenswürdigkeiten der Stadt vorbeiführt und ist für die gesamte Stadt ein einzigartiges Erlebnis. An der Strecke heizen Musik- und Tanzgruppen den Läufern ein und auf der Kloß-und-Soß-Party auf dem Maxplatz können die Kraftreserven aufgefüllt werden. Eintritt: Für Sportler Startgebühr

Du hast Lust auf eine kleine Reise nach Venedig? Eine Rundfahrt auf einer venezianischen Gondel, ein Besuch auf dem Kunsthandwerkermarkt, musikalische und kabarettistische Unterhaltung erwarten Dich bei „Canalissimo“ in Bambergs. Das Kulturfest mit italienischem Flair am alten Kanal findet zwischen Nonnenbrücke und Oberer Brücke statt und führt an. Die Veranstaltung verspricht einen romantischen Abend bei gutem Essen und stimmungsvoller Musik. Eintritt: frei (Festabzeichenverkauf)

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Illustrationen:

Datum: 20. bis 23. Juli

Annykos; fotolia KatyaKatya |

CANALISSIMO

Foto: Matthias Hoch


LANDgeschichten

VERANSTALTUNGEN IM LANDKREIS

FORCHHEIM ANNAFEST Datum: 21. bis 31. Juli

Du hast Lust auf gute Stimmung und fränkisches Bier? Festumzug, Musikbühnen, Fahrgeschäfte, fränkische Schmankerl und Bier aus dem Fass. Das Annafest verspricht ein unvergessliches Erlebnis im einzigartigen Kellerwald. Insgesamt 24 Bierkeller mit 18 verschiedenen fränkischen Bieren und rund 30.000 Sitzplätze erwarten Dich. Das Annafest ist für Forchheim eine wichtige Tradition. In diesem Jahr wird zum 177. Mal der Namenstag der heiligen Anna gefeiert. Eintritt: frei

FRÄNKISCHE SCHWEIZ M A R AT H O N Datum: 03. September

Du liebst die Fränkische Schweiz und bist sportbegeistert? „Laufspaß pur - durch Frankens Natur“, ist das Motto des Fränkischen Schweiz Marathons, der als eines der schönsten und schnellsten Landschaftsmarathons in Deutschland gilt. Die Strecke führt auf der autofreien Bundesstraße 470 durch das Herz der Fränkischen Schweiz. Die Sportveranstaltung wird jährlich von einem bunten Rahmenprogramm geschmückt. Eintritt: Für Sportler Startgebühr

KUNSTHANDWERKERMARKT Datum: 20. bis 21. Mai

Du bist Kunstliebhaber? Der Kunsthandwerkermarkt „ausgefallen-ausgezeichnet“ lädt Dich zur Entdeckungsreise durch den historischen Stadtkern Forchheims ein. Rund 100 Aussteller präsentieren Kunst und handwerkliches Design. Was es alles zu sehen gibt? Kunstvoll gestaltete Keramik, außergewöhnliche Unikate und einzigartiges Mode, Accessoires, Schmuckstücke und ausgefallene Gartenskulpturen, verspielten Klangobjekten und farbenfrohen Windspielen.

Foto: Archiv

Eintritt: 3 Euro

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VERANSTALTUNGEN IM LANDKREIS

LICHTENFELS SCHÜTZENFEST Datum: 14. bis 23. Juli

Du schlüpfst gerne in deine Tracht und feierst zusammen mit Freunden und Familie? Das Lichtenfelser Schützenfest gehört zu den größten und traditionsreichsten Volksfesten am Obermain. Am Festplatz und in der Stadthalle bietet das Fest Unterhaltung für die ganze Familie. Zwischen Fahrgeschäften, Volksmusik und einem abwechslungsreichen Programm wirst Du mit einer großen Auswahl an Leckereien verwöhnt Eintritt: frei

KORBMARKT Datum: 17. September

Du interessierst Dich für Kunsthandwerk? In der deutschen Korbstadt Lichtenfels kannst Du lebendige Flechtkultur hautnah erleben. Das Festival der Flechtkulturen zeigt Handwerker und Qualitätsstandards aus verschiedenen Ländern Europas. Eine besondere Mischung aus internationalem Spezialmarkt für Flechtprodukte, Altstadtfest und anspruchsvollem Kleinkunstprogramm warten auf Dich. Eintritt: frei

LIEDER AUF BANZ Datum: 7. bis 8. Juli

Du hast Lust auf eine einmalige Location? „Ein Abend mit Freunden“ ist das Motto unter dem jedes Jahr im Juli verschiedene Künstler unter freiem Himmel auf den Wiesen vor Kloster Banz zu Besuch sind. Die fünf Sänger von Viva Voce werden an beiden Tagen erstmals als Moderatoren durch den Abend führen. Musiker wie Konstantin Wecker, Willy Astor, Werner Schmidbauer, Purple Schulz und Helen Schneider erwarten Dich und Deine Freunde auf dem Liedermacher-Festival. Eintritt: Wiese 61 Euro, Tribüne 77 Euro

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Foto: Ronald Rinklef


VERANSTALTUNGEN IM LANDKREIS

HASSBERGE GARTENFESTIVAL EYRICHSHOF Datum: 3. bis 5. Juni

Du liebst Pflanzen und bist gerne mit Deiner Familie unterwegs? Das Gartenfestival auf Schloss Eyrichshof ist ein Fest für die ganze Familie und wird von Artistik-Shows, Vorträgen und Führungen begleitet. Pflanzen, Gartengeräte, Damen-, Herren- und Kindermode, Schmuck, Hüte, Geschenke, Kulinarisches und vieles mehr erwarten Dich. Eintritt: Tagesticket für Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren 10,00 Euro

HASSFURTER MUSIK- UND KUNSTFESTIVAL MIT LANGER EINKAUFSNACHT Datum: 7. Juni

Du hast Lust auf Musik, Kunst und Shoppen?

Foto: Ralf Kestel

Das Haßfurter Musik- und Kunstfestival mit langer Einkaufsnacht könnte Dir gefallen. Bis Mitternacht ist es möglich durch die Fußgängerzone zu schlendern, Geschäfte zu durchstöbern, eine Kunstausstellung zu besuchen, das kulinarische Angebot zu genießen oder an einer Nachtwächterführung teilzunehmen. Umrahmt wird die Veranstaltung von Musik- und Tanzgruppen, die bis in den Abend für besonderen Charme sorgen. Eintritt: frei

WEIN & MAIN Datum: 20. bis 22. Mai

Du bist ein anspruchsvoller Genießer? Junge Sander Weinmacher präsentieren bei „Wein&Main“ im stilvollen Ambiente den Weinjahrgang 2017. Die ebenso schöne, wie einzigartige Veranstaltung legt Wert auf hohes Niveau. Der idyllisch gelegene Platz am Ufer des Maines verwöhnt seine Gäste mit leckeren Speisen und hochwertigen Weinen. Eintritt: frei

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VERANSTALTUNGEN IM LANDKREIS

KRONACH FREISCHEISSEN Datum: 10. bis 20. August

Du bist bereit für die fünfte Jahreszeit? 10 Tage lang Brauchtum, Fest und Feiern. Das Kronacher Freischießen ist eine der ältesten, größten und lebendigsten Traditionen der Region. Wegen seiner großen Beliebtheit wird das Volksfest nicht umsonst die „fünfte Jahreszeit“ genannt. Jährlich strömen tausende Besucher über die Hofwiese um in Gesellschaft der Schützen in gemütlicher Atmosphäre das heimische Bier zu genießen und dabei den Konzerten der Musikkapellen zu lauschen. Eintritt: frei

MÄDCHENFLOHMARKT Datum: 2. April

Du bist eine kleine Fashionista? Dann solltest du am Sonntag, 2. April in die Kronacher Kühnlenzpassage kommen. Denn dann, liebe Mädels ist es wieder soweit: Shoppen, was das Herz begehrt und dabei wenig Geld ausgeben. Ob trendige Shirts, schicke Blusen, flippige Röcke oder glitzernde Kleider, besondere Taschen oder ausgefallene Schuhe - beim Mädchenflohmarkt, der mittlerweile schon zum siebten Mal in der Kühnlenzpassage stattfindet, kannst du die Kleiderständer durchstöbern und Schnäppchen machen. Eintritt: frei

KRONACH LEUCHTET Datum: 28. April bis 7. Mai

Du bist ein Lichtfan und liebst die Nacht? Wenn sich Kunst, Design, Illumination und Musik an Kronach leuchtet vereinen, dann erweckt die historische Altstadt für sieben Tage zum Leben. „Wohlfühlen, Entdecken, und Stauen“, ist das Motto des Lichtevents, das seinen Gästen kulinarisch und musikalisch ein Ambiente bietet, das zum Verweilen und Flanieren einlädt. Zwei Hauptbühnen mit Live-Musik, kleine Souvenirstände mit Leuchtartikeln sowie Food-Trucks und Genusszelte garantieren absoluten Wohlfühlfaktor während der Nachtveranstaltung. Eintritt: frei

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Foto: Archiv


VERANSTALTUNGEN IM LANDKREIS

KULMBACH BIERWOCHE Datum: 29. Juli bis 6. August

Du liebst die gemütliche Festzeltstimmung? Ganz ohne Fahrgeschäfte und Marktstände überrascht Dich die Kulmbacher Bierwoche mit „Gastfreundschaft und Spitzengaudi.“ In der heimlichen Hauptstadt des Bieres findet die Veranstaltung in diesem Jahr zum ersten Mal auf dem Brauereigelände in Kulmbach statt. Eintritt: frei

PLASSENBURG OPEN-AIR Datum: 11. bis 16. Juli

Du liebst Open-Air Veranstaltungen der besonderen Art? Auf der Plassenburg im Kulmbach finden im Juli sechs verschiedene Konzerte statt. Plassenburg Open-Air steht mit seinem abwechslungsreichen Konzertprogramm bereits in den Startlöchern: Abbafever, Michl Müller, Wise Guys, Michael Mittermeier, Spider Murphy Gang und Klassik auf der Burg. Eintritt: Tickets je nach Konzert unterschiedlich.

Foto: Archiv

I TA L I E N I S C H E N A C H T Datum: 12. August

Du hast Lust auf Bella Italia? Original italienisches Essen, Trinken und köstliche Spezialitäten erwarten Dich auf dem Kulmbacher Marktplatz. Bei sommerlichen Temperaturen und gemütlicher Stimmung steht der Genuss im Mittelpunkt. Nachdem über 40 italienische Sportwagen und Oldtimer bewundert werden können, sorgen am Abend „Pino Barone mit Band“ für eine original Italienische Nacht. Eintritt: frei

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VERANSTALTUNGEN IM LANDKREIS

COBURG I N T E R N AT I O N A L E S S A M B A - F E S T I V A L C O B U R G Datum: 14. bis 16. Juli Du hast Lust auf Sommer, Samba und Spaß? Dann könnte das „fränkische Rio“ genau das richtige für Dich sein. Im Juli ist es wieder soweit: Das größte Samba-Festival außerhalb Rios jährt sich zum 26. Mal. Über 3.000 Künstler aus zehn Nationen und 200.000 Besucher aus aller Welt verzaubern die Coburger Innenstadt mit brasilianischem Flair. Eintritt: Wochenendticket im Vorverkauf 19,00 € Tageskasse: Freitag 19 Euro Samstag 22 Euro | Sonntag 13 Euro

OPEN-AIR-SOMMER Datum: 21. Juli - 27. August Du magst Musik und noch vielmehr einzigartiges Ambiente? In Coburg treffen Weltstarts auf Künstler, die es noch zu entdecken gilt. Fünf Wochen lang ist die Welt der Musik in Coburg zu Gast. Der HUK-Coburg Open-Air-Sommer auf dem Coburger Schlossplatz ist ein Höhepunkt des Kulturlebens, der weit über die Grenzen der Region bekannt ist. Eintritt: Tickets je nach Konzert

FASHION MEETS CHARITY

Foto: Ronald Rinlef

Datum: 30. April 2017 Du liebst Mode und willst etwas Gutes tun? Dann ab nach Coburg. Denn auf dem alten Postgelände in der Hindenburgstraße findet eine Modenshow mit allem, was dazu gehört, statt: Zu Beginn gibt es für jeden ein Gläschen Sekt, zum Abschied eine „Goodie Bag“ und zwischendrin viel Mode und kulinarische Köstlichkeiten. Begleitet wird die Modenschau von Sängerin Marina Pechmann. Wie der Name „FASHION meets CHARITY“ bereits erahnen lässt, wird ein Teil des Eintritts an Hartz & Herzlich e.V und an Making Culture gespendet. Kleiner Tipp: Auf der LANDmadla-Facebookseite verlosen wir Karten für dieses Event! Eintritt: 9 Euro

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VERANSTALTUNGEN IN

UNTERFRANKEN HAFENSOMMER WÜRZBURG Datum: 21. Juli bis 6. August Du hast Lust auf Sommer, Musik und frischen Wind? Weltmusik, Jazz, internationale Starts und Neuentdeckungen -Das Musik- und Kulturfestival am Alten Hafen in Würzburg wartet mit sommerlichem Freiluftambiente und einer unverwechselbaren Konzertkulisse auf Dich. Eine schwimmende Bühne inmitten von Industriekultur und der Blick auf die Weinberge macht das Ambiente unverwechselbar und lädt zum Wohlfühlen mit Freunden ein. Eintritt: Festival Card 50: 50 Euro Dauerkarte: 169 Euro

R A K O C Z Y - F E S T (Bad Kissingen) Datum: 28. bis 30. Juli Du hast Lust auf eine kleine Zeitreise? Wenn Bad Kissingen im Juli der Blütezeit des Heilbades gedenkt, herrscht in der gesamten Stadt eine unverwechselbare Stimmung. Historische Persönlichkeiten sind zu Besuch und treten in ihren prachtvollen Gewändern auf. Auf den Straßen, in den Gassen und Lokalen der gesamten Innenstadt wird beim Rakoczy-Fest bei südländischem Flair gefeiert, getanzt, geschlemmt und der Live-Musik gelauscht. Eintritt: zirka 3 Euro

KITZINGER WEINFEST Datum: 23. bis 26. Juni Du bist ein Wein-Fan? Dann dürfte das Kitzinger Weinfest im Juni genau das richtige für Dich sein. Fränkische Weinspezialitäten und regionale Speisen laden in stimmungsvoller Atmosphäre an der Mainpromenade zum Genießen ein. Wegen der 60-Jahrfeier wird es in diesem Jahr auch ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm für die ganze Familie sowie eine Lasershow am Main geben. Eintritt: frei Foto: Archiv

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Text Corinna Igler // Fotos Lea Schreiber // Ort Heiligenstadt

Bamberg

Obfr.

„Mein Schatz“ nennt Bettina Roth Eva Löffler (rechts), ihre Integrationsbegleiterin, die sie während ihrer Arbeit im Seniorenzentrum Heiligenstadt begleitet.

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LANDgeschichten

BETTINAS WEG

macht Mut Bettina Roth kam mit dem Downsyndrom zur Welt. Jetzt ist sie 19 und hat, wie die meisten in diesem Alter auch, einen Berufswunsch: Sie will Senioren helfen, in der Altenpflege arbeiten. Dank „integra MENSCH“ und dem Pflegezentrum Tabea in Heiligenstadt kann dieser Wunsch wahr werden.

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B

ettina trägt einen gelben Sweater. „Ja gerne“, sagt sie, zieht das „Gerne“ dabei etwas in die Länge und läuft schnellen Schrittes los. Sie öffnet die Tür zur Wäscherei, schnappt sich einen der dort am Boden stehenden Wäschekörbe, trägt ihn ein paar Meter weiter, stellt ihn auf einem Tisch ab und fängt sofort an, die Putzlappen und Geschirrtücher darin zusammenzulegen. „Eva, mach mal Musik an“, sagt Bettina Roth. Manchmal tanzen sie und Eva bei der Arbeit sogar, verrät sie. Bettina Roth ist 19 und hat das Down-Syndrom. Seit ein paar Monaten arbeitet sie im Pflegezentrum Tabea in Heiligenstadt. Immer mit dabei ist Eva Löffler, ihre Integrationsbegleiterin. Sie betreut neben Bettina noch fünf weitere Menschen mit Behinderung, die in dem Zentrum in Heiligenstadt arbeiten. Sie alle kamen durch „integra MENSCH“ zu ihren Aufgaben. „Wir versuchen, Menschen mit Behinderung in den Berufsfeldern unterzukriegen, in denen sie gerne arbeiten würden. Deshalb haben wir mit verschiedenen Betrieben Patenschaften geschlossen“, erklärt Kuno Eichner, Leiter von „integra MENSCH“, wie es dazu kam, dass sechs behinderte Menschen in dem Pflegezentrum arbeiten. Und an Bettina ist zu sehen, dass dieses Konzept aufgeht: Flink legt sie die Wäsche zusammen, ist mit drei Körben mittlerweile schon fertig. „Früher mussten das die Mitarbeiter in den Wohnbereichen selbst machen“, sagt Maria Keller, Leiterin der Wäscherei. „Aber jetzt haben wir ja unsere Bettina.“ Bettina macht das Spaß. „Ich helfe daheim auch bei der Hausarbeit“, sagt sie und nickt wie zur Bestätigung nochmal mit dem Kopf, so dass man es ihr einfach glauben muss.

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Die Wäsche im Heim legt Bettina Roth zusammen. Und auf ihrer Veehharfe spielt sie den Senioren vor.

„Oma war im Altenheim“, erzählt Bettina, warum in ihr der Wunsch reifte, in einem Pflegeheim zu arbeiten. Sie möchte alten Menschen helfen. Und nach getaner Arbeit in der Wäscherei tut sie dies auch tatsächlich. Kurz nach 10 Uhr geht es für sie tagtäglich ein Stockwerk höher, in den Wohnbereich H 1. Dort putzt Bettina zunächst. Geländer und Türgriffe müssen desinfiziert werden, ebenso wie Mülleimer. „Hallo Frau Maier“, ruft Bettina einer älteren Frau, die im Rollstuhl sitzt, zu und winkt. Man muss gut zuhören, um Bettina zu verstehen. Manche Buchstaben verschluckt sie nämlich. Das „Hallo“ hört sich auch mehr wie „Hao“ an. Aber die Bewohner verstehen sie, nicht zuletzt auch wegen ihrer freundlichen und herzlichen Art, wenn sie winkt oder einem einfach mal über den Arm streicht. „Hallo Bettina“, entgegnet Frau Maier und lächelt freundlich. So geht das ständig, während Bettina über den Gang läuft und wischt. „Fast alle“ kennt sie beim Namen, sagt sie und lächelt stolz. Die meisten Bewohner kennt sie, weil sie auch das Essen mit verteilt. „Und das ist meine Freundin“, deutet sie auf ein Foto an der Wand. „Brigitte“ steht darunter geschrieben. Sie ist Bettinas Ansprechpartnerin in dem Wohnbereich. Doch auch die anderen Pflegekräfte kennt sie. Inge zum Beispiel, die im Pausenraum sitzt, als Bettina zu ihrer nächsten Aufgabe schreitet.

LANDgeschichten

Sie holt eine grüne Tasche hervor. Darin ist ihre Veeh-Harfe. Auf der spielt sie Frau Becker vor. Normalerweise ist dann auch Judith Natzschka dabei. Judith ist ebenfalls durch „integra MENSCH“ in dem Pflegeheim. Sie beschäftigt die Senioren, spielt mit ihnen Spiele oder liest ihnen vor. So wie Frau Becker. Bettina begleitet dieses Vorlesen seit einiger Zeit durch ihr Harfenspiel. Vorlesen ist für sie wegen der undeutlichen Aussprache schwierig. Heute ist Judith krank. Aber zumindest auf die Musik soll Frau Becker nicht verzichten müssen, findet Bettina. Sie klopft an Frau Beckers Zimmertür, öffnet sie vorsichtig und läuft langsam an das Bett. „Hao Frau Becker“, sagt Bettina, schaut der älteren Frau fest in die Augen und streichelt ihr über die Schulter. Frau Becker erwidert den Blick. Sie kennt Bettina. Eva erklärt Frau Becker, dass Judith krank ist, heute nicht vorgelesen wird und fragt, ob sie das Radio abstellen darf, damit Frau Becker Bettinas Harfenspiel lauschen kann. Die ältere Frau nickt und Bettina rutscht sich einen Stuhl an das Bett. Sie blättert in ihrem Notenordner und zupft konzentriert an den Saiten ihrer Harfe. Als sie fertig ist, streichelt sie zum Abschied Frau Becker wieder über die Schulter. Und die greift nach Bettinas Hand. Als wolle sie sich bedanken. 21


Obfr.

Bettina Roth freut sich, dass sie ihrem Berufswunsch immer näher kommt.

„Das wäre bis vor ein paar Wochen nicht denkbar gewesen“, sagt Eva Löffler. Bettina sei bis vor kurzem nicht so kontaktfreudig gewesen. Bis Eva ein paar ernste Wörter mit ihr geredet und ihr erklärt hat, dass Kommunikation mit den Menschen zum Pflegeberuf zwingend dazu gehört. „Der Übergang von der Schule in den Berufsalltag ist für alle Jugendlichen schwierig. Bei Bettina braucht vieles einfach seine Zeit.“ Aber Eva arbeitet mit Bettina an ihrem großen Ziel, in der Pflege noch viel mehr mit Menschen zu tun zu haben. „Das geht nur Schritt für Schritt. Das nächste Ziel ist, sie aus der Wäscherei heraus zu holen und mehr in den Wohnbereichen 22

mit einzubinden.“ Und das ganz große Ziel ist es, wie Kuno Eichner erklärt, dass Bettina eine Ausbildung machen kann. Gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer sowie der Handwerkskammer und den jeweiligen Fachschulen gibt es eine Möglichkeit, dass Menschen mit Behinderung eine Ausbildung zu einer Art Assistenz im jeweiligen Berufsfeld machen. Das ist einzigartig in der Behindertenhilfe in Deutschland. Bis dahin bekommt Bettina noch viele Einblicke im Pflegezentrum Tabea in Heiligenstadt, verspricht Bettina Götz. Sie hat nicht nur den gleichen Namen wie die junge Frau mit Down-Syndrom. Sie ist auch


LANDgeschichten

deren Patin, was das Projekt zwischen „integra MENSCH“ und der Einrichtung in Heiligenstadt angeht. Bettina Götz arbeitet dort als Leiterin der Betreuung und bespricht regelmäßig mit Eva Löffler, wie man die Mitarbeiter von „integra MENSCH“ einsetzen kann. Jeden Freitag nimmt Eva Löffler dazu auch an der Teambesprechung teil. „Eva kommt auf mich mit Infos zu. Beispielsweise ging es mal darum, dass Bettina nicht den ganzen Tag in der Wäscherei ausgelastet ist. Dann hör‘ ich mich im Haus um, was es noch für Aufgaben gibt. So hieß es beispielsweise, dass noch jemand zum Desinfizieren und zum Essen verteilen gebraucht wird. Genauso wie jemand, der Judith in der Betreuung unterstützt. Also haben wir da eine Nische für Bettina gefunden. Das richtet sich auch immer nach dem jeweiligen Entwicklungsstand“, beschreibt Bettina Götz ihre Aufgabe in der Patenschaft. Ob die Integration eines behinderten Menschen gerade in einem so stressigen Bereich wie dem Pflegealltag nicht schwer umzusetzen ist? „Am Anfang muss man sich etwas Zeit nehmen, klar. Aber wenn man das macht, dann hat man hinterher eine riesengroße Bereicherung. Dadurch können wir Sachen gewährleisten, die normalerweise nicht möglich wären – gerade was die Beschäftigungsangebote angeht“, sagt Pflegedienstleiter Kamil Borkowski. Und Einrichtungsleiter Thomas Zapf ergänzt, dass gerade behinderte Menschen „die Sprache der Vertrautheit“ sprächen. Das sei insbesondere im Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen von Vorteil, weil auch bei ihnen viel über Gefühle und emotionale Beziehungen gehe. Und selbst in den stressigen Alltag der Pflegekräfte bringe Bettina viel Sonnenschein hinein. Und zwar nicht nur dann, wenn sie ihren gelben Sweater trägt. ❤ 23


Text Corinna Igler // Fotos Lea Schreiber // Ort Hof

Illustrationen: vectorgoods | Bitter | cofeee | nonummy; fotolia Illustrationen: vectorgoods | Bitter | cofeee | nonummy; fotolia

Die Schwestern Gisela und Monika (rechts) Meinel-Hansen testen einen Schluck von ihrem Bier.

Obfr.


LANDgeschichten

APEROL WAR GESTERN, BIER IST HEUTE Sie sind in der Welt herumgekommen und nach Franken zurückgekehrt. Und zwar mit einer ganz besonderen Idee: Biertrinken zur Frauensache zu machen. Die Schwestern Gisela und Monika Meinel-Hansen und die dritte im Bierfeen-Bunde, Isabella Mereien, hatten genug davon, dass Mädels lieber zu Aperol Spritz als zum fränkischen Traditionsgetränk greifen.

K

affee bringt einen durch den Tag und Bier bringt die zündenden Ideen, sind Monika und Gisela Meinel-Hansen überzeugt. Lernt man die beiden Schwestern näher kennen, weiß man: Das stimmt, was sie sagen. Denn die beiden haben gemeinsam mit Isabella Mereien, ebenfalls Braumeisterin, mindestens eine zündende Idee gehabt. Und die nennt sich „Holla die Bierfee“. Die drei Frauen haben ein Bier gebraut, das vor allem Frauen auf den Biergeschmack bringen soll. Das „Holla die Bierfee“-Bier gibt es in verschiedenen Sorten. Immer im Sortiment ist das sogenannte Dinkel-Pale-Ale, das mit Dinkelmalz, englischer Ale-Hefe und Champagner-Hefe gebraut wird. Die zweite Sorte wechselt Jahr für Jahr. In diesem Jahr ist es das Lady-Porter-Bier, das nach Zartbitterkirschschoklade schmeckt. „Vor sechs Jahren ungefähr war klar, dass wir in die fränkische Heimat zurück kommen“, erklärt Gisela Meinel-Hansen. Sie und ihre Schwester hatten ihre Heimatstadt Hof und die Familienbrauerei für die Ausbildung beziehungsweise zum Arbeiten verlassen. Vom Hörensagen wussten Gisi und Moni von zwei weiteren Braumeisterinnen in Franken: Isabella Mereien und Yvonne Wernlein. Und da kam die Idee, man könne doch – jetzt wo die beiden Schwestern zurückgekehrt sind und ins Familienunternehmen, die Brauerei Meinel in Hof, einsteigen – einen Stammtisch gründen. Immerhin haben die vier Frauen doch einiges gemeinsam, was nicht viele Frauen von sich behaupten können: eine Braumeisterausbildung und allesamt kommen sie aus fränkischen Traditionsbrauereien. Da könnte man sich doch mal treffen. Gesagt, getan. Und glatt stellten die Mädels bei einem ihrer Treffen fest, dass die Frauen am Nebentisch kein Bier trinken, sondern Aperol Spritz. Aber warum trinken 25


Mädels eigentlich kaum Bier? Aperol Spritz hat einen bitteren Geschmack. Das geht beim Bier doch auch. Der Imagewandel für’s Bier musste also her. Und so haben die Braufeen Gisela, Monika, Isabella und Yvonne einfach mal einen Sud angesetzt. 2012 war das. Aber was könnte Frauen denn schmecken? Das war die zentrale Frage, die sich die vier, versammelt um den Braukessel, stellten. Klar war, es muss gut ausschauen, Farbe und Schaumkrönchen sind wichtig und dann sollte es noch gut riechen. Bei letzterem kommt es auf die Gärung an. „Da kann man durch die Rohstoffe viel Duft rausholen“, weiß Moni, die als jüngste Braumeisterin Deutschlands abgeschlossen hat. Das Malz bringt die leicht rötliche Farbe, der Hopfen die leichten Mandarinen- und Pfirsich-Aromen. Und für Isabella war klar, dass mit Dinkelmalz gearbeitet werden müsse, hat es ihr die Äbtissin und Bierbrauerin Hildegard von Bingen doch besonders angetan. So kam es auch, dass Isabella unter den drei Braufeen schnell zur Malzfee wurde, Moni zur Hefefee und Gisi zur Hopfenfee. So hat jede die Verantwortung für einen Rohstoff bei dem gemeinsamen Bierprojekt. Und was, wenn es am Ende keiner Frau schmeckt? „Dann trinken wir eben alles selbst“, waren sich die drei einig. Doch die Sorge war unbegründet, das Holla-die-Bierfeen-Bier – abgeleitet übrigens von dem fränkischen Ausspruch „Holla die Waldfee“ schlug am Markt ein. Aus dem 1000-Liter-Probe-Sud ist mittlerweile das Zehnfache geworden. Gebraut wird das „Frauen-Bier“ im elterlichen Betrieb der zwei Bierfeen Gisi und Moni, in der Brauerei Meinel in Hof. Während Moni dort den technischen Part einnimmt, ist Gisi für den Vertrieb und das Marketing zuständig. Gemeinsam 26

kümmern sich die beiden um den Geschmack und die Rezeptur der jeweiligen Biere. Den zwei lebenslustigen Mädels geht es darum, alte Traditionen zu bewahren und dennoch Neues auszuprobieren. So haben die beiden beispielsweise den Biersalon Trompeter in Hof eröffnet. Dort servieren sie „das Leckerste aus der Heimat: dem Schlaraffenland von Bierbraueren, Metzgern und Bäckern“. Natürlich gibt es dort Bier, acht verschiedene Sorten um genau zu sein. Sieben sind fest auf der Karte, eines wechselt von Monat zu Monat, dann wird nämlich immer ein Bier einer anderen befreundeten Brauerei darauf genommen. Doch was verschlägt zwei pfiffige junge Frauen in eine Brauerei? Mussten die beiden etwa in den elterlichen Familienbetrieb einsteigen? „Ganz und gar nicht. Unsere Eltern haben uns nie gesagt, macht das. Das Brauwesen hat in Oberfranken Tradition hier gibt es die größte Brauereidichte , es ist ein Handwerksberuf, Teamarbeit, weil man ein Bier nie alleine herstellt, und man hat Kontakt zu Menschen“, sagt Moni. Und Gisi ergänzt, dass sie beide von klein auf „über den Brauereihof gestolpert“ sind und daher wüssten, dass Bier Menschen zusammenbringe. „Ein Bier trinkt man ja gerne in Gesellschaft. So hat man Kontakt zu anderen“, sagt Gisela. Und genau das ist es, was die beiden auch noch mehr ausbauen wollen. „Jetzt haben wir es mit unserer Bierfee geschafft, dass die Mädels Bier trinken. Ideen haben wir noch viele. Beispielsweise denken wir an einen Frauen-Bierstammtisch. Ein Stammtisch ist schließlich die tollste und beständigste Einrichtung überhaupt: vertraute Stimmung, trotzdem locker und zwanglos und man kann das tun, was Frauen am liebsten machen, einfach ratschen“, sagt Gisela und lacht. ❤


Gisela ist die Hopfenfee. Zusammen mit Moni, der Hopfenfee und Isabella, der Malzfee hat sie das „Holla die Bierfee“-Bier gebraut.

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APRIL 2017 // WWW.LANDMADLA.DE

Schwerpunkt

FEIER DICH

Illustrat

e; fotolia r | ckyb oreVecto ionen: M

LANDleben

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BIER IN BAYERN

BRAUEREIENDICHTE

Bayern hat mit

Braustätten gibt es in Deutschland.

zu jede 2. deutsche Braustätte hat ihren Sitz im Freistaat.

Alleine in Oberfranken gibt es

Das Bundesland mit der zweitgrößten Brauereiendichte ist Nordrhein-Westfalen. Hier gibt es

Braustätten. Damit ist Oberfranken die Bierregion Nr. 1 in Bayern.

Der Bierkonsum geht deutschlandweit seit Jahren zurück. Mitte der 70er Jahre erreichte der deutsche Bierkonsum seinen Nachkriegshöhepunkt mit

Heute (Stand: 2015) beträgt er nur noch

Braustätten die meisten in der Republik. Nahe-

Braustätten.

Litern pro Kopf und Jahr.

Schätzungen zufolge beträgt der Bierkonsum in Bayern

Liter.

Liter pro Kopf

Quelle: Bayerischer Brauerbund | Bierkonsum inklusive alkoholfreiem Bier

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Text Corinna Igler // Fotos Lea Schreiber // Ort Bamberg

Obfr.

CARMEN

am Tatort Aller guten Dinge sind drei. Für Carmen Marr ist das nicht nur ein Sprichwort. Zweimal hatte sie sich ins Spiel für denFranken-Tatort gebracht. Bei der dritten Mail der Produktionsfirma hat sie sich gedacht: „Ok, einmal probier‘ ich es noch.“ Und dann hatte sie Grund zum Feiern.

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LANDleben

den Tatort Kleindarsteller und Komparsen gesucht hat, auch in der Kartei ist und gute Erfahrungen gemacht hat. Sie fotografiert zufällig auch und dann hab‘ ich ganz spontan gesagt: „Komm mach mal ein paar Bilder von mir.“ Wir haben dann sogar noch ein Video gedreht. Am Tag vor Bewerbungsschluss hab‘ ich dann meine Sedcard eingereicht. Vor der Fensterscheibe des Lokals winkt eine junge Frau. Sie lacht unter der über den Kopf gezogenen Kapuze ihres Parkas hervor und deutet auf die Zigarette in ihrer Hand. Kurz darauf geht die Tür zu dem Lokal auf. Die junge Frau schüttelt ihre dunkle Lockenmähne kurz durch, setzt sich und grinst. Carmen ist ein lebenslustiger Typ – das sieht man ihr sofort an. „Und Fränkin durch und durch“, sagt sie. Die besten Voraussetzungen, um sich für eine Rolle im Franken-Tatort zu bewerben. Dass für diesen in Carmens Wohnort Bamberg gedreht wird, ist schließlich eine einmalige Erfahrung, oder wie Carmen sagt, eine „once in a lifetime chance“. Carmen, welche Rolle hast du denn im nächsten Franken-Tatort? Ich hab eine Komparsenrolle als Migrantin. Wie bist du denn überhaupt dazu gekommen? Da gab es einen Artikel auf infranken.de mit dem Aufruf, dass Komparsen gesucht werden und auch kleine Sprechrollen zu vergeben sind. Ich hab‘ das auf der Facebook-Seite von infranken.de gesehen und überlegt, ob ich mich beerben soll. Ich hab‘ lange gezögert, weil man da viele Bilder von sich einsenden musste und bestenfalls noch ein Vorstellungsvideo. Ich hatte aber gerade keine aktuellen Bilder von mir. Das, was man da alles abgeben sollte, war schon eine Hürde für mich. Ich hab‘ mich dann in der Woche vor Bewerbungsschluss mit einer Freundin darüber unterhalten und die meinte, dass sie bei der Komparsenagentur, die für

Was hat dich denn gereizt, dich zu bewerben? Das ist eine einmalige Erfahrung, eine „once in a lifetime chance“. Wenn der Tatort schon mal in Bamberg gedreht wird, wollte ich dabei sein und live am Set sehen, wie das abläuft. Wie ging es denn nach deiner Bewerbung weiter? Irgendwann kamen Mails von der Agentur. Da wird gefragt, ob man an dem Drehtag Zeit hat und ob man dafür vorgeschlagen werden will. Man muss dann mit „Ja“ bestätigen, wenn man vorgeschlagen werden will. Das hab‘ ich zweimal gemacht und hab‘ dann aber nichts mehr gehört. Das bedeutet, man wurde nicht ausgewählt. Wird man ausgewählt, bekommt man nämlich nochmal eine Mail. Irgendwann kam dann ein drittes Mal eine Anfrage und ich hab‘ mir gedacht, „Ok, einmal probier‘ ich es noch.“ Und tatsächlich hab ich dann auch wieder eine E-Mail bekommen, wann ich wo sein soll und welche Klamotten ich mitbringen soll. Und was hast du mitgenommen? Da ich eine Komparsenrolle als Flüchtlingsfrau hatte, hab‘ ich einen langen roten Rock ausgewählt und ein paar schwarze Schuhe, die ich mal in einem Second-Hand-Laden in Berlin gekauft habe. Ich hab‘ sämtliche Kleiderschränke durchwühlt und hatte dann letztlich noch ein gelbes Shirt und eine alte Strickjacke an. Und wie war dein erster Drehtag? Das war am 19. August auf dem Kasernengelände in 31


Bamberg, wo ein Anschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft nachgestellt wurde. Das war gleich ein Nachtdreh. Um 19 Uhr sollte ich da sein, um 21 Uhr ging es dann das erste Mal ans Drehen. Und was hast du da machen müssen? Die Regieassistentin hat uns grob die Situation geschildert, dass also ein Anschlag auf „unsere“ Unterkunft verübt wurde, wir jetzt also aus dem Schlaf gerissen wurden und nun aufgeschreckt und ängstlich im Hof herum stehen. Und wie oft wird so eine Szene gedreht? Dadurch, dass aus vielen verschiedenen Perspektiven gedreht wird, wird manche Szene schon schätzungsweise 15 Mal gespielt. Wie lange dauert denn so ein Drehtag? Der erste Drehtag hat von 19 bis 3.30 Uhr gedauert, der zweite von 19 bis 4 Uhr, der dritte von 8 bis 18.30 Uhr, der vierte von 8 bis 17 Uhr und der fünfte von 14 bis 21 Uhr. Das hört sich lange an, aber man dreht nicht so lange. Zwei Drittel der Zeit ist eigentlich Warten. Warten, ob man nochmal gebraucht wird, beziehungsweise wann man gebraucht wird. Wenn man den Tatort schaut, ist man ja schon in irgendeiner Art emotional ergriffen. Wie war das beim Drehen? Da ist das anders, das ist einfach ein Job. Ich kenne ja auch die anderen Szenen, in denen ich nicht mitgespielt habe, nicht. Ich weiß nur von einem Anschlag auf ein Flüchtlingsheim. Insgesamt wurde fünf oder sechs Wochen gedreht und ich war nur an fünf Tagen dabei. Was war das rückblickend für dich für eine Erfahrung? Das war mega gut. Ich hab‘ viele neue Leute kennengelernt, auch einige der festen Franken-Tatort-Schauspieler. 32

Und wie sind die so? Unterschiedlich. Manche waren sehr nett, haben sich auch in den Pausen zu uns Komparsen gesetzt, mit uns gequatscht und gegessen. Yasin Harrouk zum Beispiel. Und andere haben sich wirklich in den Schauspieler-Bereich zurückgezogen. Der Bereich für die Komparsen und der für die Schauspieler waren ja getrennt.


LANDleben

„Ich hab‘ viele neue Leute kennengelernt, auch einige der festen FrankenTatort-Schauspieler.“ Carmen Marr

Du weißt ja selbst auch noch nicht, wie oft du in dem Film zu sehen sein wirst. Woran kann man dich denn erkennen? An meinem langen, roten Rock, der fällt auf. Was den Franken-Tatort angeht, gehen die Meinungen ja auseinander. Wie findest du ihn denn? Um ehrlich zu sein, steht er auf meiner Favoritenliste nicht ganz oben. Warum nicht? Obwohl ich selbst Fränkin durch und durch bin, finde ich, dass das Fränkeln in einem Film, der deutschlandweit ausgestrahlt wird, irgendwie komisch. Vielleicht liegt das auch daran, dass es so gezwungen gefränkelt wirkt. Welcher Tatort feierst du denn so richtig? Ganz klar den Münster-Tatort. Das ist der Beste und gleich danach kommt der Kölner. ❤ Illustrationen: saint_antonio; fotolia

Wie und wo wirst du den Tatort denn am 9. April schauen? Das weiß ich noch nicht. Einige Komparsen treffen sich und schauen gemeinsam. Vielleicht schließ ich mich da noch an. Früher hab‘ ich Tatort immer mit einer Freundin geschaut und wir haben uns Sushi dazu bestellt. Vielleicht mach‘ ich das diesmal ja mal wieder so.

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Text Friederike Stark

Garten ALS DER

Foto: fotolia.com/shaiith

WOHN ZIMMER

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LANDleben

Sie steht vor der Tür, die Zeit der Grillpartys und Gartenfeste. Nicht mehr lange, und wir können endlich wieder im Garten sitzen, die Abendsonne genießen und uns auf lange Nächte unterm Sternenhimmmel freuen. Damit die Party unvergesslich bleibt, machen wir unseren Garten in diesem Jahr so richtig hübsch. Aber nicht mit Heckenschere und Rasenmäher, sondern mit Teppichen und Vogelnester.

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Welche Trends und Farben sind für die Saison Frühjahr/Sommer 2017 im Garten besonders angesagt? Wir haben zum Thema Garten zwei Trendthemen für 2017 ausgemacht. Zum einen ein sehr romantisches Thema mit Blumen und Blüten in Hülle und Fülle und zarten Materialien wie Spitze und Papier. Die Farben zu diesem Trend sind Pastelltöne in Rosa, Apricot und Flieder mit viel Weiß. Als Farbakzente kommen Beerentöne zum Einsatz. Das zweite Thema ist ein farbenfrohes Boho-Thema, ganz nach dem Motto „Feel free“. Es kommen viele Naturmaterialien, verspielte Accessoires, aber auch exotische und geflochtene Elemente, wie Körbe und Traumfänger darin vor. Die Farbpalette darf hier voll genutzt werden: Orange, Sonnengelb, Türkis und ein kräftiges Grün dürfen nicht fehlen.

Wie kann ich mit wenig Geld und wenig Aufwand eine schöne Gartenparty-Deko zaubern? Das Stichwort ist „re-using“. Alltagsgegenstände bekommen ein neues Gesicht und eine andere Funktion. Man kann zum Beispiel aus einfachen Blechdosen mit Stoff bändern sehr hübsche Vasen zaubern und Einmach- und Marmeladengläser werden zu Windlichtern. Aus Europaletten lassen sich Sitzgelegenheiten und kleine Tische gestalten. Mit Stoffresten und Bändern kann man Stuhllehnen umwickeln. Welche Elemente machen meinen Garten gemütlicher? Sehr gemütlich sind immer Wohlfühlinseln aus Liegen, Decken und vielen Kissen. Es geht darum, eine Art Wohnzimmer im Garten zu gestalten. Ruhig auch mal einen alten Teppich ins Gras legen oder einen Sessel unter den Baum stellen. Gerade wenn man sein Gartenfest im Boho-Style dekorieren möchte, schafft ein Zelt aus abgehängten Stoff bahnen Atmosphäre. Und für Kinder bietet es eine großartige Spielmöglichkeit. Sind Lichterketten nur was für Weihnachten? Lichterketten sind auch für die Frühjahrs-und Sommersaison ein absolutes Muss. Sie schaffen in der Dämmerung und bei Dunkelheit, vor allem in

Fotos: fotolia.com/Claudia Paulussen, ilfotokunst, davidebe89, clairobscur24

Wie das geht, hat uns Mareike Wittko erklärt. Die gebürtige Bambergerin lebt in Fürth und arbeitet dort als Visual Merchandiser bei der Barthelmess Group.

Was kann ich – neben dem Tisch – im Garten noch alles dekorieren? Bäume bieten hervorragende Möglichkeiten, um Lampions und Wimpeloder Blumenketten, aber auch bunte Vogelkäfige reinzuhängen, zum Beispiel von decorado.de. Aber auch Treppenstufen eignen sich, um dort kleine Dekoinseln beispielsweise mit Windlichtern zu gestalten. Im Grunde kann man gerade im Garten seiner Fantasie freien Lauf lassen. Sehr schön sehen immer Gruppen mit verschiedenen Elementen aus, also eher Schwerpunkte setzen. Das wirkt harmonisch und gibt der Dekoration mehr Halt.


LANDleben

Bäumen abgehängt eine tolle Stimmung. Unterschiedliche Lichterketten können miteinander kombiniert werden. So entsteht ein ganzes Lichtermeer. Wichtig ist nur, dass die Lichterketten für den Außenbereich geeignet sind. Auch Scheunenfeste sind beliebt. Wie mache ich eine einfache Scheune partytauglich? Im Grunde braucht es nicht viel. Da Scheunen meist geräumig sind, bietet es sich an, den Platz auszunutzen und eine lange Tafel zu gestalten, anstatt einzelne Tische aufzustellen. Heuballen können gleich als Sitzgelegenheiten mit einbezogen werden. Wie mache ich eine Scheune gemütlicher? Gemütlicher wird es, wenn man ganze Trauben aus Lampions, Papierrosetten und Wabenballons von der Decke abhängt oder weiße Stoffe von Balken zu Balken zieht. Viele Blumen in unterschiedlichen Gläsern auf dem Tisch schaffen Gemütlichkeit. Dabei gerne die ganze Fülle der Wiesenblumen nutzen. Je natürlicher, desto schöner. Und viele Lichtquellen schaffen, zum Beispiel mit Lichterketten. Diese um Holzbalken wickeln und dazwischen abspannen. Viele Windlichter mit Kerzen auf die Tische stellen. Welche Farben passen zu einer Scheunenparty? Helle Farben, da Scheunen meist eher dunkel sind. Zudem bietet das einen schönen Kontrast zum Holz. Was darf auf keiner Party fehlen? Neben einer schönen Dekoration, sind die richtigen Menschen und gute Musik, das wichtigste, um die perfekte Scheunenparty zu feiern. ❤ 37


Text Friederike Stark // Fotos Lea Schreiber

SELBST T GEMACH


LANDleben

PAPIERLAMPIONS

EFFEKTVOLLE VERWANDLUNGSKÜNSTLER Für die Gartenparty, die Hochzeitsfeier oder als Lampe im Wohnraum – Papierlampions sind günstig, vielseitig einsetzbar und echte Verwandlungskünstler. Und das Beste: Man muss kein Bastelgenie sein, um einen einzigartigen Lampion zu kreieren. Das Landmadla-Team hat für euch ein paar Lampion-Designs ausprobiert:

GL I T Z E R S T E R N E F Ü R D I E G A RT E N PA RT Y

Da glitzert es schon im Garten, bevor der Sternenhimmel aufleuchtet. Einfach ein paar davon in die Bäume hängen oder unter die Markise und die Gartenparty kann losgehen. • Papierlampion (bei Möbelhäusern für zirka 2,50 Euro) • Stanzer in Sternenform • Glitzerpapier in zwei Farben • Flüssigkleber

1 So viele Sterne wie möglich aus dem Papier ausstanzen. 2 Papierlampion rund herum mit Sternen bekleben. Aufhängen und den schönen Lampion feiern.

1 2

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MIT BOMMELBAND FÜR DIE HOCHZEIT

Ihr heiratet in einer Scheune, in einem Festzelt oder unter freiem Himmel? Weiße Papierlampions passen perfekt zu einer Hochzeit. Sie sind zeitlos, effektvoll, kostengünstig und im Handumdrehen gemacht.

1

• Papierlampion • Bommelband • Doppelseitiges, dünnes Klebeband

1 Papierlampion an der gewünschten Stelle mit dem doppelseitigen Klebeband bekleben. 2 Schutzfolie abziehen und das Bommelband entlang des Klebestreifens befestigen. Aufhängen und laut und deutlich „Ja“ sagen.

2

MIT BUNTEN TUPFEN FÜR´S FRÜHLINGSFEST

• Papierlampion • mehrfarbiges Transparentpapier • Bleistift • Untertasse und Wasserglas als Schablonen • Flüssigkleber

Der Frühling bringt die Farben zurück. Und was der Frühling kann, können wir schon lange. Mit Transparentpapier wird der weiße Lampion zum Frühlings-Bouquet.

Mit der Untertasse und dem Wasserglas Kreise auf dem Transparentpapier vorzeichnen. Kreise ausschneiden. Wer Zeit sparen will, legt die verschiedenen Papiere sorgfältig aufeinander und schneidet sie in einem Rutsch. Kreise mit dem Flüssigkleber auf die Papierlampe kleben. Aufhängen und glücklich sein. 41


Fotos Matthias Hoch

SERIE

STER N KOCH E EN

Carmelo Mirco Iuliano hat in den besten Küchen Deutschlands gekocht. Seine Ausbildung machte er im Rheingau im Hotel Burg Schwarzenstein bei Sven Messerschmidt (1-Michelin-Stern, 17 GaultMillau-Punkte). Anschließend führte ihn sein Weg in weitere Spitzenrestaurants, wie zum Beispiel dem Restaurant Schwarzwaldstube von Harald Wohlfahrt im Hotel

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Traube Tonbach (3-Michelin-Sterne, 19,5 Gault-Millau-Punkte). Nach diesen „Wanderjahren“ ist er zurückgekehrt in seine fränkische Heimatstadt Kronach und dort ins elterliche Restaurant „Mamma Piera“. Parallel baut er seinen eigenen Cateringservice „diversa catering“ auf. Für die Landmadla-Leserinnen zeigt er Sterne-Küche zum Nachkochen.


REZEPT

B R AT W U R S T R AV I O L I mit Spitzkohl und Honig-Senf Sauce für vier Personen

Nudelteig

Spitzkohlgemüse

250g Mehl Typ 00, 3 Eier, 1 Eigelb, Salz

1/2 Spitzkohl in feine Streifen schneiden.

etwas Kurkuma, 1 TL Wasser

80g Speckwürfel und 50g Zwiebelwürfel

Alles zusammenmengen und 1 Stunde

mit etwas Butter in der Pfanne anschwit-

ruhen lassen.

zen. Anschließend den Spitzkohl dazu und in sich zusammenfallen lassen, mit Salz,

Füllung

Pfeffer, etwas Zucker und Kümmel ab-

180g Bratwurstteig aus der Metzgerei mit

schmecken.

Curry, Salz, Pfeffer, gehackter Petersilie

und etwas Sojasauce abschmecken. Die

Sauce

Hälfte vom Nudelteig so dünn wie möglich

2 Schalotten grob schneiden und in 3 EL

ausrollen und mit etwas Eigelb einstrei-

Olivenöl anschwitzen. Mit 200ml Brühe

chen. Ca. 1 TL Masse pro Ravioli auf der

und 50ml Weißwein ablöschen, leicht ein-

Nudelplatte verteilen, die andere Hälfte des

kochen lassen und 4 EL Senf (mittelscharf)

Teigs ausrollen und darüber le-

und 1 EL Honig hinzugeben. Zum Schluss 1EL kalte Butter hinzuge-

gen. Wichtig:gut andrücken,

ben und alles zusammen mi-

um so wenig Luft wie möglich in den Ravioli zu

xen, mit Salz, Pfeffer und 1 EL

haben. Danach die Ra-

Creme fraîche abschmecken.

violi ausstechen. Frische Ravioli müssen nur ca. 4-5 Minuten kochen.

Carmelo Mirco Iuliano

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Text Friederike Stark // Fotos Lea Schreiber // Ort Königsberg in Bayern

Unterfr.

E I N U R L A U B S TA G I N

I N B AY E R N

Illustrationen: olaola | nonummy; fotolia

Manchmal kann sich schon ein einziger Tag Auszeit wie Urlaub anfühlen. Mal rauskommen aus dem gewohnten Umfeld, etwas anderes sehen, neues entdecken. Und da es jetzt endlich wieder nauswärts geht, die Tage länger werden und die Sonne sich öfter zeigt, gehen auch echte Landmadla wieder nauswärts – diesmal in die Haßberge nach Königsberg in Bayern, um Natur, Wein, Bier und fränkische Fachwerkhäuser zu entdecken.

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LANDleben m besten ist die Anreise mit dem Auto nach Königsberg. Eine gute Parkmöglichkeit befindet sich südlich der Altstadt auf dem „Bleichdamm“ neben der Stadthalle (Altershäuser Straße Richtung Innenstadt). In der Stadthalle gibt es auch eine öffentliche Toilette. Im Norden der Kleinstadt liegt das Sportgelände, an dem es weitere Parkplätze (auch für Wohnmobile) gibt. Beide Parkplätze sind nur fünf Minuten Fußweg von Königsbergs zauberhafter Altstadt entfernt. Uhr: Dort liegt auch der Startpunkt unserer Tour. Um gestärkt in den Tag zu starten, genehmigen wir uns erst einmal ein Frühstück – zum Beispiel im Generationencafé „ZwergRiese“ in der Marienstraße 12, das auch ein Kinderspielzimmer hat. Hier gibt es regionale Köstlichkeiten, wie etwa

den Kaffee der Lebenshilfe Bamberg oder Brot und Brötchen der Naturbäckerei Oppel aus dem Landkreis Haßberge. Spätaufsteher können ihren Tag auch ab 11 Uhr im Café am Marktplätzchen in der Braugasse starten. Hier kann zwischen Skulpturen und Gemälden im alten kommunalen Brauhaus der Stadt der Kaffee geschlürft werden. Uhr: Im Anschluss lohnt ein Spaziergang durch die Altstadt Königsbergs. Da während des 30-jährigen Krieges (1618 bis 1648) Königsberg durch Brandkatastrophen fast vollständig zerstört wurde, prägen heute überwiegend Gebäude aus dem 17. Jahrhundert das Stadtbild. Die unterfränkische Kleinstadt ist daher bekannt für ihre gut erhaltenen, meist mehr als 300 Jahre alten Fachwerkhäuser. Das Fachwerkhausensemble am

zentralen Salzmarkt beispielsweise steht komplett unter Denkmalschutz. Dort steht auch ein Denkmal für den 1436 in Königsberg geborenen Regiomontanus (lateinisch für „Der Königsberger“). Der Wissenschaftler, der mit bürgerlichen Namen Johannes Müller hieß, war ein bedeutender Mathematiker und Astronom des Spätmittelalters. Er ist, neben drei weiteren für Königsberg bedeutenden Persönlichkeiten, eine Figur des täglich ertönenden Glockenspiels am Rathaus – auch das eine Sehenswürdigkeit der Stadt (täglich um 11.30 Uhr und 15.30 Uhr). Uhr: Nach so viel Stadtgeschichte geht es nun in die Natur – hoch auf den Schlossberg zur Burgruine Königsberg. Der Fußmarsch auf den Schlossberg dauert von der Altstadt aus keine viertel Stunde. Die Burgruine kann jedoch auch mit dem Auto angefahren werden. Oben angekommen, wird man

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belohnt mit einem weiten Ausblick auf die Haßberge. Die Schlossberg Gaststätte im historischen Innenhof lädt zur Einkehr ein. Die Burg auf dem Schlossberg wurde mutmaßlich im Jahr 1168 auf Befehl Kaiser Friedrich Barbarossas erbaut und fand bereits im 12. Jahrhundert ihre erste urkundliche Erwähnung. Die Burg hatte alle Kriege ohne Zerstörung überstanden, wurde jedoch 1754 aufgegeben und verfiel zusehends. Doch die seit 1921 bestehende „Schlossberggemeinde“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Burgruine instand zu halten. Uhr: Vom Schlossberg ausgehend hat man nun mehrere Möglichkeiten, je nach Zeit und Lust. Denn von hier oben aus führen verschiedene historische Wanderwege zu landschaftlich

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schönen Aussichten. Wir entscheiden uns hier für eine Wanderung nach Unfinden, einem Ortsteil Königsbergs. Wir laufen den ausgeschilderten Naturerlebnispfad entlang, der uns zum Rennweg bringt, dem wir bis zur Urwiese folgen. Nun geht es auf dem Fußpfad auf der rechte Seite weiter und dann den romantischen Hohlweg entlang. Ein Abstecher zum Huthäuschen mit Aussichtspunkt lohnt sich. Schließlich kommen wir an Weinbergen vorbei in das Wein- und Fachwerkdorf Unfinden. Uhr: Der Ort wurde vom Landesamt für Denkmalschutz in die Liste der besonders schutzwürdigen Ensembles aufgenommen. Das Ganerbendorf besticht durch imposante Fachwerkbauten mit zahlreichem Wappenschmuck und

ist Teil der Straße der Fachwerkromantik, die sich durch den Naturpark Haßberge zieht. Eine Besonderheit in dem kleinen Ort ist das Brauhaus in Unfinden. Nach über 50 Jahren Pause wurde es durch die fleißigen Helfer restauriert und 2008 wieder in Betrieb genommen. Hier wird regelmäßig etwa viermal im Jahr das „Üflder Hausbraubier“ gebraut. Der nächste Termin ist Samstag, 6. Mai, ab 6 Uhr morgens. Wie der Verein mitteilt, sind die Brautermine öffentlich. Uhr: Zu guter Letzt lohnt sich eine Einkehr in eine echten Heckenwirtschaft in Unfinden, nach der man sich ein letztes Mal an diesem Tage die Beine auf dem Gehweg entlang der Straße nach Königsberg, zurück zum Auto, vertreten kann.


LANDleben Gästeführungen in Königsberg: Vom 16. April bis zum 30. Oktober gibt es fast jeden Sonntag eine öffentliche Stadtführung in Königsberg. Preis:

Erwachsene: 5 Euro

Kinder bis 12 Jahre: frei

Jugendliche bis 18 Jahre: 2 Euro

Gruppen ab 15 Personen: 3 Euro

pro Person

Beginn der Führungen ist um 14.30 Uhr, jeweils auf dem Marktplatz in Königsberg i.Bay. Weitere Informationen der Gästeführungen über die Stadtverwaltung Königsberg i.Bay., Tel.Nr. 09525/9222-18

Fahrradführung: Von Mai bis September finden Fahrradführungen statt. Mit dem Rad geht es durch Königsberg, anschließend nach Unfinden und Junkersdorf. Preis: 50 Euro für 1 ½ bis 2 Stunden Teilnehmerzahl begrenzt auf max. 15 Personen. Fahrräder können auch ausgeliehen werden.

Bitte vorher rechtzeitig melden unter Tel.Nr. 09523/499 oder 0171/1134846 www.drahtesel.bike Treffpunkt: Marktplatz Königsberg i.Bay. Buchung und weitere Informationen der Gästeführungen über die Stadtverwaltung Königsberg i.Bay., Tel.Nr. 09525/9222-18

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APRIL 2017 // WWW.LANDMADLA.DE

Schwerpunkt

FEIER DICH

Foto: Lea Schreiber

LANDschรถnheit

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GLÜCKSREZEPT

„Feier dich“ - das Motto finde ich klasse! Herrlich, wer sich selbst heute unbeschwert dem Leben in vollen Zügen hingeben kann. Ich kann dazu nur gratulieren. Denn das Leben findet ja immer nur jetzt statt. Also: Feiere dich JETZT. Es gibt immer einen Anlass! Es muss nicht unbedingt eine Kirchweih oder ein Geburtstag sein. Man kann sich auch alleine feiern. Mit

K O N S TA N Z E KUCHENMEISTER

meiner Geschichte beispielsweise feiere ich

Jahrgang 1968

jeden Tag, an dem ich einfach nur dabei

Wohnort Nürnberg seit 1990

sein darf auf diesem Karussell des Lebens!

Beruf Ärztin

Man muss dabei nicht auf dem größten

Verheiratet seit 1994, vier Kinder

Pferd sitzen. Und noch größer wird mein

(Catherine, Konstantin, Charline & Carlos)

Strahlen, wenn es meinen Kindern und meinem Mann auch gut geht. So einfach

Schicksalsschlag: Kurz nach der Geburt der Zwillinge Charline und Carlos 2004 der

ist es geworden. Ich habe dafür ein schönes

Schock: Die junge Gynäkologin leidet unter

Jetzt-Glücksrezept: Frühmorgens unter der

Gebärmutterhalskrebs. Wenige Monate

Dusche einfach mal in die Hände klatschen und sich selbst applaudieren für was auch immer (Sie werden etwas finden) und den Tag positiv beginnen. Und dann die ersten drei Sätze positive Gedanken reden.

später wird auch ein Gehirntumor diagnostiziert. Dieses Ereignis überlebt sie mit einer Riesenportion Lebenswillen, Zielen und Träumen, Haltung und Beharrlichkeit. 2012 erschien ihr Buch „Mein Glücksrezept – Wie Sie jede Lebenskrise meistern“. (GU Verlag, 16,99 €)

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Text Friederike Stark

// Orte Ansbach

Mfr.

& Frensdorf

Bamberg

Obfr.

FRÄNKISCH UND MODERN

Die Tracht Leider ist sie beinahe in Vergessenheit geraten: Die fränkische Tracht. Doch Designerin Sandra Scharf und Trachtenberaterin Birgit Jauernig wollen die Tracht zurück in die Zukunft holen. Ihr Zauberwort: Trachtenerneuerung.

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Foto: Anna Schoberth

LANDleben

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S

exy ist so ein Drindl ja schon. Es schmeichelt fast jeder Figur, betont die Weiblichkeit. Doch es ist nicht fränkisch. Trotzdem tragen es vor allem junge Frauen gerne auch zu fränkischen Festen. Warum eigentlich? Haben wir Franken denn keine eigene Identität? Keine eigene Tracht? Wo wir doch sonst so viel Wert auf den Unterschied zwischen Bayern und Franken legen. Bei der Tracht haben wir unsere Herkunft vergessen. Jammerschade. Das findet auch Birgit Jauernig. Sie ist Trachtenberaterin im Bezirk Oberfranken. Und sie will die fränkische Tracht zurück in den fränkischen Alltag bringen. Selbst setzt sie ihr Vorhaben schon um. Die studierte Volkskundlerin trägt gerne eine Mischung aus moderner Mode und traditioneller Trachtenkleidung. Ihr heutiges Outfit: Hose und Bluse sind Mode von heute. „Mein Mieder aber ist das Wunsiedler Mieder, dessen Schnitt fast authentisch mit dem des Vorbilds im Fichtelgebirgsmuseum in Wunsiedel ist“, erklärt Jauernig. Oben drüber komplettiert eine schwarze Samtjacke mit silbernen Knöpfen ihr modernes Trachtenoutfit. Wie das Mieder ist auch die Samtjacke ein extra für sie geschneidertes Unikat. Jauernig leitet seit 1999 das Bauernmuseum in Frensdorf (Landkreis Bamberg) und hat 2003 die Stelle der Trachtenberatung für den Bezirk

Oberfranken übernommen. In Würzburg studierte sie vorher Volkskunde, Kunstgeschichte und Geschichte. Als Trachtenberaterin verbindet sie gewissermaßen Wissenschaft und Mode. „Ich habe mich schon während meines Studium aus wissenschaftlicher Sicht mit dem Thema Tracht befasst“, sagt Jauernig. Später, als sie der Liebe wegen nach Bamberg zog, schlüpfte sie selbst mal in eine Festtagstracht der Fränkischen Schweiz. „Da kam mir der Gedanke: ,Darf ich das überhaupt? Habe ich als Unterfränkin das Recht, eine Tracht der Fränkischen Schweiz zu tragen?‘“. Und so kam in ihr die Idee auf, sich mit den unterschiedlichen Trachtenschnitten der verschiedenen fränkischen Regionen zu beschäftigen. Dabei stellte sich schnell heraus, dass es keineswegs die eine fränkische Tracht gibt – nicht mal eine einheitliche oberfränkische Tracht. „Das liegt daran, dass die verschiedenen Regionen in Oberfranken so unterschiedlich geprägt waren: Bamberg war katholisch, Bayreuth und Coburg protestantisch“, erklärt Jauernig. Unterschiede gab es beispielsweise bei der Kopfbedeckung, den sogenannten Hauben. Aber auch die Mieder- und Jackenschnitte waren von Region zu Region, manchmal sogar von Ort zu Ort unterschiedlich. Einige kleine Gemeinsamkeiten aber gab es auch: Die Röcke waren sich sehr ähnlich, Knöpfe haben gerade bei Männerjacken eine große Rolle gespielt und an den Miedern und Röcken gab es häufig verspielte Details, wie Ziernähte oder Satinbänder, die kunstvoll an den Miederausschnitt genäht wurden. Wie kunstvoll, das weiß Sandra Scharf aus eigener Erfahrung. Die Trachtenberatung des Bezirks Oberfranken in Frensdorf bietet zahlreiche Trachtenfortbildungskurse an, zum Beispiel Stickkurse. Foto: Stefan Hinz

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LANDleben

Denn sie schneidert – mit Hand und Maschine – fränkische Trachten. Die 27-Jährige Modedesignerin lebt und arbeitet in Ansbach. Sie ist die Designerin des noch recht jungen Trachtenlabels „Berghexe“. „Die Entwicklungsgesellschaft der mittelfränkischen Region Hesselberg hat 2002 ein Trachtenprojekt gestartet, das auch von der Region Mittelfranken gefördert wurde, um die mittelfränkische Tracht wiederzubeleben“, erklärt Scharf. Das Ziel dieses Projektes war es, moderne Trachten zu entwerfen, die typische Merkmale der historischen mittelfränkischen Tracht aufweisen und die Tracht so wieder in den Alltag zu integrieren. Scharf bewarb sich für die Stelle der Designerin. Und dank ihrer Ausbildung – sie ist staatlich geprüfte Modedesignerin und hat eine klassische Schneiderlehre erfolgreich absolviert – war sie die perfekte Wahl. Dennoch: Es ist kein leichtes Unterfangen, eine Mode wiederzubeleben, die erstens kaum mehr getragen wird und zweitens mit dem partytauglichen Dirndl eine starke

Konkurrenz hat. Daher ist auch der Name des Modelabels „Berghexe“ mit Bedacht gewählt. „Die Berghexe ist ein in Franken vorkommender Schmetterling, der vom Aussterben bedroht ist“, erklärt Scharf. Und so wie das Tier beschützt werden sollte, soll auch die Tracht als Kulturgut bewahrt werden. Soweit die Theorie. Aber wie sieht das in der Praxis aus? „Trachtenerneuerung“ nennt sich dieses Vorhaben. „Etwas, das man in Bayern und Österreich mit dem Dirndl sehr gut umgesetzt hat“, sagt Birgit Jauernig von der Trachtenberatung Oberfranken. Und was in Bayern klappt, soll unter anderem Dank des Modelabels „Berghexe“ auch in Franken Realität werden. Sandra Scharf legt viel Wert auf die fränkischen Elemente ihrer Kreationen. „Ich versuche traditionelle Elemente der fränkischen Tracht mit modernen Schnitten und Stoffen zu kombinieren“, erklärt die Designerin. Doch

Trachtendesignerin Sandra-Janine Müller hat zu den farbenprächtigen Trachten des Forchheimer Landes eine besondere Beziehung. Ihre kreativen Interpretationen der Trachten aus der Fränkischen Schweiz sprechen vor allem junge Frauen an. Foto: Georg Drexel

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bevor die junge Frau ihre erste Tracht schneiderte, las sie sich in das Thema ein, informierte sich über die Schnitte und typischen Elemente der fränkischen Tracht. „Und ich musste mich nochmal hinsetzen und neue Techniken erlernen“, sagt Scharf. Dazu gehörten etwa typische Zierelemente, wie das sogenannte Froschmäulchen, die nur von Hand genäht werden können. Diese Liebe zum Detail hat Sandra Scharf gerade erst eine Auszeichnung beschert: Sie erhielt bei der internationalen Branchenleitfachmesse „Tracht & Country“ in Salzburg den Newcomer-Award 2017. Aufgrund der Handarbeit kann ein Kleid, vom ersten Entwurf bis zum fertigen Stück, gut und gerne zwischen 25 und 40 Stunden Arbeit bedeuten. Ihre Stoffe erhält Scharf vorwiegend aus Deutschland und Österreich. Und ihre Kundinnen? „Die meisten Kundinnen sind entweder Bräute oder Frauen ab zirka 40 Jahren, die sich ein besonderes Stück gönnen möchten.“ Auch Birgit Jauernig von der Trachtenberatung Oberfranken berät Privatleute, die Interesse an einer modernen fränkischen Tracht haben. „Ich stelle dann den Kontakt zu Schneiderinnen aus der Region her, die dann gemeinsam mit mir und dem Kunden ihre Tracht entwerfen“, erklärt Jauernig. Doch nicht nur Privatleute kommen zu ihr nach Frensdorf. So lassen sich auch Vereine wie Blaskapellen, die Tracht auftreten, beraten. „Und auch Lokalpolitiker lassen sich bei uns beraten und von einer unserer Schnei-

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derinnen beispielsweise eine Trachtenjacke schneidern.“ Jauernig ist es bei ihrer Beratung wichtig, nicht zwanghaft an alten Schnitten festzuhalten. „Ich empfehle viel mehr, mit Kreativität an die Sache heranzugehen und Schnitte zu nutzen, die sich bewährt haben.“ Neben der Beratung und Vermittlung an Schneiderinnen bietet die Trachtenberatung in Oberfranken und Trachtenfortbildungskurse an. „Wir bieten Nähkurse an sowie Kurse, in denen bestimmte für das Erstellen einer Tracht nötige Techniken, wie das Sticken, erlernt werden können“, erklärt Jauernig. Außerdem organisiert das Bauernmuseum in Frensdorf den Oberfränkische Trachten- und Spezialitätenmarkt. In diesem Jahr findet der Markt am Samstag, 13. Mai von 13 bis 19 Uhr und am Sonntag, 14. Mai von 10 bis 18 Uhr statt (Mehr unter www.trachtenberatung-oberfranken.de). „Die Aussteller bieten unter anderem Stoffe, Knöpfe, Hüte und Accessoires an“, sagt Jauernig. Man kann sich vor Ort beraten lassen und traditionelle textile Techniken zeigen lassen. Der Eintritt kostet 2,50 Euro, Kinder und Jugendliche können den Markt kostenlos besuchen. ❤


LANDleben

Der alle zwei Jahre im Bauernmuseum stattfindende Oberfränkische Trachten- und Spezialitätenmarkt bietet eine große Auswahl an Stoffen und Trachtenzubehör (links unten). Foto: Anny Maurer

Trachtendesignerin Sandra Scharf (rechts) bezieht ihre Stoffe fast ausschließlich aus Deutschland und Österreich. Foto: Anna Schoberth


Text Friederike Stark, Corinna Igler // Fotos Hersteller

Wunschzettel Schönes aus Franken, das wir zum Feiern haben wollen:

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LANDschönheit SCHNULLERKETTE UND BEISSRING VON TINKERPERLE Das perfekte Geschenk zur Geburt oder Taufe: Schnullerketten, Greiflinge, Beißketten und Kinderwagenclips von Tinkerperle aus Bamberg. Janina Dels designt zauberhafte erste Begleiter für Babys. Alle Produkte sind handgemacht, speichelfest, farbecht, rost- und nickelfrei sowie schadstofffrei.. Bezug: www.facebook.com/tinkerperle Preis: Je nach Design auf Anfrage

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Text und Fotos Christina Hauptmann // Ort Coburg Obfr.

BASENFASTEN

EINE WOCHE, DIE DEIN LEBEN VERÄNDERN KANN

Sieben Tage nur Obst und Gemüse essen – weder Kaffee noch Brötchen am Morgen, keinen Prosecco beim Freundinnenbrunch, keine Schoki zwischendurch. Landmadla-Redakteurin Christina hat eine begleitete Fastenwoche mit basischen Lebensmitteln gemacht. Sie hat durchgehalten – und Neues entdeckt.

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ir sitzen im Kreis: sieben Eine Basenfastenwoche soll den SäuFrauen und ich. Wir re-Basen-Haushalt in unserem Körper kennen uns noch wieder ins Gleichgewicht bringen. nicht – und doch sind wir uns Denn fast alles, was uns richtig gut irgendwie vertraut: teilen wir doch schmeckt, und was wir daher häufig das gemeinsame, selbstgewählte essen, wird sauer verstoff wechselt, so „Schicksal“, bald eine Woche lang nur erklärt es uns Anna. Heißt: Die Säure noch ganz bestimmte Sachen essen zu muss raus aus unserem Körper, denn sie Christina dürfen. Anna Burkon aus Coburg, ganzheitliche kann uns krank machen. Was hilft: eine Basendusche Ernährungsberaterin und unsere Kursleiterin, hat uns – also viele, viele Lebensmittel genießen, die basisch zu dieser enthaltsamen Woche ermutigt. „Zeit für wirken. Detox ist unser Schlagwort, wir wollen mich nennt sie den Kurs. Wir sollen es uns gut gehen entgiften. Warum? Aus unterschiedlichen Gründen: lassen, viel spazieren gehen, eine Massage gönnen, Ich möchte meinem Körper einfach mal was richtig in die Sauna gehen. Doch schon kommt das große Gesundes gönnen, mich ganz unbeschwert fühlen. Aber: „Ihr lebt in dieser Woche vegan, sogar ohne Die anderen wollen ein bisschen abnehmen, haben Getreide“, sagt Anna. Eine Woche ohne Fleisch, Fisch, ein rheumatisches Leiden oder Probleme mit der Käse, Kuhmilch, Eier, Brot. Und wie beim Basenfasten Verdauung. üblich, sind auch Kaffee, Alkohol, Limo oder Schorle Verdauung ist übrigens ein schönes Stichwort. nicht gestattet - ausschließlich stilles Wasser und Tee Frauen brauchen sich nicht zu kennen, um über – am besten zwei bis drei Liter am Tag. intime Dinge sprechen zu können. Schnell tauschen Wir schauen uns alle mitfühlend an. Es tut gut, zu wir am ersten Abend unseres Kennenlernens viele wissen, dass wir im selben Boot sitzen. In Gedanken persönliche Dinge aus – und hören von Anna, dass verabschiede ich mich schon mal von meinem heiß unsere Beschwerden besser werden können, wenn geliebten Kaffee – und trinke Ingwertee…Oh weh! wir unsere Ernährung ein wenig umstellen.

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LANDschönheit Sie macht uns Mut: „Ihr schafft das, und es wird eurem Körper so gut tun“. Mit einem Ordner - angefüllt mit Rezepten und Wissenswertem – gehen wir alle nach Hause. Na, so schlimm kann es ja nicht werden, ich darf mich ja an Obst und Gemüse satt essen. TAG 1 Tag eins hat begonnen: Ich esse mich satt, bis 14 Uhr an Obst, danach an Gemüse – aber nur bis 18 Uhr. Was später gegessen wird, gehe auf die Hüften, sagt Anna. Also bin ich eisern, trinke Tee, immer wieder Tee. Mein Mann knabbert beim Fernsehen Salzstangen. Wie gerne würde ich jetzt…. TAG 3 Tag drei: Wir treffen uns in der Gruppe wieder. Mir geht es gut, ein bisschen Ziehen im Unterleib und in den Oberschenkeln, aber sonst nichts. Einige der anderen Frauen leiden an Kopfschmerzen, eine gar an Übelkeit. Wir alle jammern ein wenig: Uns fehlt der köstliche Milchschaum im morgendlichen Kaffee, Joghurt zum Frühstück, Kuchen am Nachmittag. Anna lächelt verständnisvoll: „Kenne ich, aber denkt dran, es ist nur eine Woche“. Doch woher kommen die Schmerzen? Anna sagt, vom Kaffee-Entzug. „Euer Körper entgiftet jetzt, die Leber hat gerade viel zu tun“, erklärt sie. „Schmerzen und Unwohlsein können da ganz normal sein“. Zur Unterstützung des Loslassens innerer Altlasten legt Anna uns allen einen warmen Leberwickel an. Wir liegen im Kreis – sternförmig, lauschen wohligen Klängen. Ich genieße dieses Experiment. Komme gut klar mit Annas Rezepten. Mache mir morgens ein basisches Müsli mit viel frisch geschnippeltem Obst, manchmal auch einen Smoothie. Mittags gibt´s Gemüse aus der Pfanne oder einen üppigen Salat, abends ein Süppchen. Hunger habe ich nicht wirklich, höchstens Gelüste. Nach Süßem – oder meinem

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Ja, die Wirklichkeit. Manchmal stoße ich dann schon an meine Grenzen. Zum Beispiel, als ich beim Geburtstag meiner Schwiegermama mit Wasser statt prickelndem Prosecco anstoße. TAG 7 Am Tag sieben sitzen wir wieder zusammen: Die Stimmung ist prima, wir haben es geschafft. Zur Feier des Abends dürfen wir jetzt auch Vollkornbrot genießen – von Anna selbst gebacken. Viele Erkenntnisse haben wir gewonnen: Wir können ohne Schoko und Kaffee leben (zumindest vorübergehend). Wir haben gelernt, wie gut Obst und Gemüse schmecken und in welch vielfältigen Variationen wir es zubereiten können. Wir wissen, dass wir alle Laster haben – und die kleinen Sünden lieben. Aber wir haben gelernt, bewusster zu leben – und das in nur einer Woche. Viele von uns sind sich einig nach dieser Zeit: Wir denken oft nicht darüber nach, was wir eigentlich essen – zu fettig, zu süß, zu wenig frisch. Für mich war die Woche eine gute Zeit. Auch, wenn nebenbei mein Alltag weiter lief, meine drei Kinder und mein Mann ihr „normales“ Essen bekamen, und ich mich nicht groß ausruhen konnte. Anna schickte uns Teilnehmerinnen jeden Morgen eine E-Mail mit Tipps und guten Worten. So waren wir zwar daheim auf uns selbst gestellt. Aber alleine waren wir nicht. Rückblickend weiß ich jetzt: Es gibt eine innere Schönheit. Meine Haut ist im Moment reiner, meine Haare irgendwie glänzender. Klar doch, hab ich doch meinen Körper mit vielen Vitaminen und Mineralstoffen verwöhnt. Und fortan möchte ich weniger Weißbrot essen, keine pasteurisierte Milch mehr trinken, die gar keine Vitamine mehr hat - und insgesamt mehr Frisches essen. Kalorienbomben dürfen auch mal sein – aber bitte mit Genuss! ❤ 60

MEINE „HEISSEN SIEBEN“ Welche Lebensmittel habe ich in dieser Woche besonders zu schätzen gelernt? Da gab es Quinoa-Pops und Kurkuma, Kardamom und Kokosöl - alle verheißungsvoll und gut. Besonders angetan haben es mir diese „sieben Sachen“: der „Extra-Kick“ für meine tägliche Gesundheit. Avocado: Hab ich schon vor meiner Basenwoche geliebt! Sie sind zwar fettig, aber keine Sorge: Avocado-Fett ist eines der gesündesten Fette, es enthält reichlich einfach ungesättigte Fettsäuren. Das ist super für unseren Cholesterinspiegel. Und so lecker: Püriert als Brotaufstrich oder aber auch als cremige Zugabe im Smoothie. Leinöl/Leinsamen: Leinöl ist recht teuer und sollte nur im Reformhaus gekauft werden. Es muss kalt gelagert werden und innerhalb von acht Wochen verbraucht. Aber es lohnt sich: Leinöl ist ein exzellenter Energiespender für unsere Zellen: Es hilft, Giftstoffe abzutransportieren und frische Nährstoffe in die Zellen hineinzubringen. Da es immer kalt verwendet werden soll, gebe ich ab jetzt einen Löffel davon über mein Müsli. Wer das nicht mag, kann auch Leinsamen verwenden. Chia-Samen: Chiasamen liefern doppelt so viel Eiweiß wie herkömmliche Getreide. In Mexiko sagt man, ein Teelöffel Chia am Tag reiche, um den Menschen 24 Stunden mit Nährstoffen zu versorgen. Chia hat keinen Eigengeschmack und lässt sich super in Rezepte „einbauen“.

Illustrationen: bimbim; fotolia

morgendlichen Kaffee. Anna lässt noch einmal den Schlegel auf die Klangschale gleiten, dann bittet sie uns, wieder in der Wirklichkeit anzukommen.


LANDschönheit Mandelmus: Die Mandel liefert viele ungesättigte Fettsäuren und Mineralstoffe wie Magnesium, Calcium und Kupfer, ebenso große Mengen der Vitamine B und E. Das Mus aus Mandeln, erhältlich u.a. im Bio-Laden – ist toll fürs Müsli, wenn es dazu kein Joghurt sein soll. Es ist cremig, schmeckt leicht nussig – und ist basisch! Hab ich zuvor nicht gekannt- ab jetzt eine tolle Entdeckung! Grüner Tee: Dieser Tee hat so viele gute Eigenschaften, dass der Platz dafür hier gar nicht reicht. Grüner Tee ist entgiftend, fettverbrennend, entzündungshemmend, immunstärkend, krebshemmend, verdauungsfördernd. Hier und da ein Glas köstlichen Grünen Tee ist bei mir jetzt immer drin. Heißes Ingwerwasser: Ingwer ist recht scharf, aber eine tolle Knolle: Er wirkt entzündungshemmend und soll Schmerzen lindern können. Überbrüht mit heißem Wasser ist er am Morgen verdauungsförderlich. Walnüsse: Sie sind fettig und haben relativ viele Kalorien - aber 30 Gramm pro Tag sind vertretbar (etwa 200 Kalorien) und sooo gesund: Walnüsse sind besonders reich an lebensnotwendigen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Die Durchblutung in unseren Gefäßen soll besser werden, das „schlechte“ LDL-Cholesterin gesenkt. Bislang war ich kein großer Fan von ihnen, waren mir zu bitter. Aber in dieser Woche habe ich sie als Snack zwischendurch für mich entdeckt.

INTERVIEW

Anna, welche Lebensmittel isst Du selbst nicht mehr? Fleisch und Wurst. Es fehlt mir einfach überhaupt Anna Burkon Leiterin der nicht. Und wenn ich Basenfasten-Woche doch mal Lust habe, ein Stückchen zu essen, dann tue ich es mit Genuss. Wurst ist für mich ein sehr industriell verarbeitetes Eiweiß mit vielen unnötigen Zusätzen. Auch verzichte ich weitesgehend auf H-Milch. Sie ist ein denaturisiertes Produkt und hat nichts mehr mit der „guten“ Milch von früher zu tun. Meine Familie und ich haben Alternativen gefunden, etwa Reis- oder Hafermilch. Bei anderen Milchprodukten verwende ich ausschließlich Demeter-Qualität mit natürlichem Fettgehalt. Datteln, Feigen, Walnüsse und dunkle Schokolade sollen glücklich machen… Ja, absolut! Viele natürliche Nahrungsmittel enthalten Stoffe wie Tryptophan und Antioxidantien – diese verhelfen, die Stimmung zu heben. Außerdem bieten wirklich frische und unverarbeitete Lebensmittel die Basis für eine gute Darmflora – diese nützlichen Bakterien wiederum bilden bis zu 20 verschiedene Hormone. Eines davon ist die Glückshormonvorstufe Serotonin. Verrätst Du uns Dein „Mood-Food“? Momentan Süßkartoffelpommes mit Avocado-Dip am Abend und am Nachmittag meine geliebten ayurvedischen Energiebällchen. (Anm. der Redaktion: Das Rezept dazu hatten wir in der Dezemberausgabe abgedruckt)

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AUS DEM REDAKTIONSALLTAG

LASS UNS (NICHT) DISKUTIEREN! Hier geben wir dir Einblick in die Heftentwicklung. Nichts ist so einfach, wie man denkt. Folge 5: Technische Unzulänglichkeiten kurz vor Druckabgabe

Redakteurin: Fast fertig. Alles harmonisch diesmal gelaufen oder? Grafiker: Harmonie! Redakteurin: Kleinigkeit noch. Komm nicht in den Bildtext rein.

Grafiker: Jetzt? Redakteurin: Nein. Grafiker: Doch. Redakteurin: Nein. Grafiker: Du bist veraltet. Redakteurin: Was bin ich? Grafiker: Nicht du. Layout aktualisieren!

Redakteurin: Immer noch nicht.*!!!* Grafiker: Du drückst mal wieder (!) falsch. Redakteurin: Ich drück dich gleich! Grafiker: Harmonie! *!!!*

LANDmadla IMPRESSUM MONATLICHE AUFLAGE 10.000 Stück VERLAG UND HERAUSGEBER: Mediengruppe Oberfranken - Zeitungsverlage GmbH & Co. KG, Gutenbergstraße 1, 96050 Bamberg INHABER- UND BETEILIGUNGSVERHÄLTNISSE: Mediengruppe Oberfranken GmbH & Co.KG (100 %), Gutenbergstraße 1, 96050 Bamberg GESCHÄFTSFÜHRUNG: Walter Schweinsberg, Sigrun Albert, Frank Förtsch VERLAGSLEITUNG MEDIA-VERKAUF: Philipp Gatz ANZEIGENBERATUNG: Christine Vogl (Anzeigenpreise nach Vereinbarung) REDAKTION: Frank Förtsch (verantw.), Corinna Igler, Friederike Stark Lea Schreiber, Mariell Dörrschmidt, Christina Hauptmann LAYOUT: Michael Karg, Franziska Schäfer TITELBILD: Anna Schoberth, www.berghexe-tracht.de DRUCK: creo Druck & Medienservice GmbH Gutenbergstraße 1, 96050 Bamberg ZUSTELLUNG: Briefversand BEZUGSPREIS: 3 Euro Anzeigen und –entwürfe sind vertragsrechtlich geschützt. Nachdruck, Vervielfältigung und elektronische Speicherung nur mit Zustimmung des Verlags. Erfüllungsort und ausschließlicher Gerichtsstandort ist Bamberg. Keine Haftung für Satz- und Druckfehler oder den Inhalt der Anzeigen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung des Autors wieder, nicht unbedingt die des Herausgebers.

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Eigentums- und Nachdruckrechte für Anzeigen, Texte, Fotos, Layouts, Gestaltungselemente etc. liegen bei der Mediengruppe Oberfranken – Zeitungsverlage GmbH & Co. KG. Weiterverwendung ist nur mit der schriftlichen Genehmigung erlaubt. Bei Nichterscheinen im Falle höherer Gewalt kann der Verlag nicht haftbar gemacht werden. Fotos (soweit nicht anders vermerkt): Fotolia


IN EIGENER SACHE

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Ich lebe gerne in Franken, weil...

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„Franken heißt für mich Familie und Freunde. Alles hier, was für mich wichtig ist, um mich wohl zu fühlen. Hinzu kommt die tolle Landschaft. Am liebsten entdecke ich die vielen kleinen, gemütlichen Städte mit ihren hübschen Gassen, Fachwerkhäusern oder tollen Burgen, Schlössern und Festungen. Und selbst, wenn man mal raus will, liegt Franken finde ich ganz zentral – egal ob es nach München, Berlin, Italien oder an die Ostsee geht.“

„Da ich in Franken geboren und aufgewachsen bin, ist meine Heimat auch ein großer Teil von mir – hier sind meine Familie und Freunde. Obwohl ich bereits mein ganzes Leben hier verbringe, entdecke ich immer wieder tolle neue Orte und erlebe Überraschungen, die zeigen wie facettenreich Franken ist.“

FRIEDERIKE STARK Stv. Produktmanagement & Redaktion

CHRISTINE VOGL Koordination Verkauf

KONTAKT TEL 0951 - 188 616 LANDMADLA@INFRANKEN.DE

„Weil Franken meine Heimat ist. Ich bin hier geboren und aufgewachsen. Meine Familie und meine engsten Freunde leben hier. Weil es hier alles gibt, was das Herz begehrt: fantastisches Essen, Bier, Wein, eine wunderschöne Natur und viele einzigartige Orte und Menschen.“

„Wegen meiner drei persönlichen „L“s: Leute, Landschaft und die Liebe – alles ist hier, was ich brauche. Familie und Freunde leben hier. Ob radeln, laufen oder biergarteln – Ausflüge in der Natur sind vielseitig und schön. Und das Beste: Hier habe ich meinen Ehemann kennen und lieben gelernt – ein echter Franke, der meine Werte und die Liebe zu Franken teilt.“

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Unsere Instagram-Lieblinge 1

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1 @ichlebejetzt1 genießt ihren Lieblingsmoment mit Kakao, Keksen und dem neuen Landmadla. 2 Saucool findet @die_paule das Goodie aus der letzten Ausgabe. 3 @die_annett genießt ihre sonnige Mittagspause mit einem Kaffee. 4 Landmadla auf Reisen - @tschuliie_e genießt ihre Auszeit am Tegernsee .

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Zeigt uns die schönsten Seiten Frankens auf Instagram mit dem Hashtag #landmadla

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5 Bei @spiralsun wecken die Märzenbecher Frühlingsgefühle. 6 @pinguinpogo macht in Bamberg die Augen auf und entdeckt eine kleine Botschaft. 7 @fr.goldkind genießt mit ihren #lieblingsmenschen die Natur. 8 Am Schlenkerla lässt @miri_peanut den Freitag immer gemütlich ausklingen.

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Das letzte

WORT hat der

MANN KOLUMNE

IN JEDEM MANN SCHLUMMERT EIN FEIERBIEST Wenn Männer grölend auf den Tischen tanzen, dann aber nur mit Bierkrug in der Hand.

E

s ist nicht so, dass wir fränkischen Männer nicht auch ohne Alkohol lustig sein könnten. Und doch erkennt der Beobachter von Wein- und Bierfesten, dass Männer, die auf den Tischen tanzen und jedes Lied mit Fantasietext und -melodie begleiten, meist kein Spezi in der Hand halten. Schade eigentlich, dass man viele Fahrer derweil daran erkennt, dass sie neben dem Tisch stehen und immer wieder auf Smartphone und Uhr gucken. „Was soll ich denn hier trinken, ich mag doch nur Bier“, hörte man im Sommer einen jungen Mann auf der Bamberger Sandkerwa rufen. Seine Freundin mochte zwar kein Bier, aber stellte sich schlauerweise auf diesem Ohr taub. „Hab‘ dich nicht so, ich fahr‘ sonst fast immer und hab‘ trotzdem

meinen Spaß“, erwiderte sie und hob aufmunternd ihr Aperol-Glas an. Wenig überzeugt brummte ihr Liebster vor sich hin, ließ den Blick wehmütig schweifen und nickte kurz mit dem Kopf, als er sein Lieblingslied vernahm. Denselben Mann sah man am Folgetag an gleicher Stelle in trauter Männerrunde, den Maßkrug in der Hand, ein Stofftier in den Träger seiner Lederhose geklemmt, die Augen glasig, die Stimme mächtig. „Scheiß drauf, Kerwa ist nur einmal im Jahr!“, stieß er hervor, bevor er versuchte, seinen Filzhut gegen die Mütze eines Polizisten zu tauschen. Seine Freundin sah man an diesem Abend nicht. Es war beiden zu wünschen, dass sie gerade mit ihren Mädels Spaß hatte, ob mit oder ohne Alkohol. Denn sonst könnte das Wiedersehen in jeder Hinsicht ernüchternd ausgefallen sein.

Stefan Fößel Redakteur


s pätau f s t e h e r

FLOHMARKT Sonntag, 23. April 2017 Fränkischer Tag, Außengelände, Gutenbergstraße 1, 96050 Bamberg 10.00 – 15.00 Uhr, Aufbau ab 8.00 Uhr Weitere Infos unter www.events-franken.de/flohmarkt

Du hast Dinge, die du nicht mehr brauchst? Dein Schrank platzt aus allen Nähten und du willst Platz für Neues schaffen? Verkaufe deine alten Schätze auf dem Flohmarkt und stöbere an den zahlreichen Ständen!

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P o s t

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F r ä n k i n n e n

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F r ä n k i n n e n

„Landmadla ist wie die beste Freundin.“ Sandra Rünagel, Leserin

L A N D m a d la B r i e f ka s ten

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Landmadla will dir durch die Beiträge im Magazin zeigen, was das Leben in Franken lebenswert macht, welche Geheimnisse die Region hat und dir Inspirationen geben, was du hier in Franken unternehmen kannst.

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Illustration: fotolia.com/cofeee

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