Landmadla Juni 2017

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2017

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WWW.LANDMADLA.DE

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EIT ER NL D T A ÜN I R M G N M E U Z RD WE

Catha rina Stamm

ist Innova tionsmanag ement Berate rin. Sie we iß, innova tiv sein kann je der!

DENK NACH! C o b u r g

WUNSCHWISSER -WÜNSCHE WERDEN WAHR

B a m b e r g

WENIGER MÜLL FÜR EIN BESSERES GEFÜHL

Z i r n d o r f

BIERTRINKEN ZWISCHEN PLASTIKMÄNNCHEN



LANDmadla

EDITORIAL

I N N O V AT I V Z U S E I N K A N N M A N L E R N E N Auf dem Weg zur „One-Million-Dollar“-Idee

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ei innovativ, sei kreativ, geh‘ neue Wege! Aufforderungen, die, kaum sind sie ausgesprochen, schon überfordern. Auf Knopfdruck innovativ oder kreativ zu sein, ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. Denn oft sind es spontane Einfälle, die erfolgreich sind. Wie ein Songtext, den der Künstler in einem guten Moment aus dem Ärmel schüttelt. Es gibt aber auch die Innovationen, die durch Zufall entstanden sind, weil man eigentlich auf der Suche nach etwas anderem war. Abfallprodukte sozusagen. So wie die vielzitierte zufällige Entdeckung des Wirkstoffes Penicillin durch den britischen Wissenschaftler Alexander Fleming ein Zufall war. Und manchmal sind es Missstände, die Menschen dazu bringen, sich etwas Neues zu überlegen. Die Schwestern Alina und Theres Gerischer aus Bamberg zum Beispiel ärgern sich über den vielen Müll, den unsere Gesellschaft produziert. Sie haben sich vorgenommen, dem entgegenzuwirken und sich ein für Bamberg neuartiges Ladenkonzept überlegt. Was genau dahinter steckt, erzählen die beiden jungen Frauen in die-

ser LANDmadla-Ausgabe. Aber auch, diejenigen unter uns, die weder so mir nichts dir nichts einen Song schreiben können noch eine konkrete Lösung für ein Problem haben, können neue Ideen haben. Denn die gute Nachricht ist: Innovativ zu sein kann man lernen. Wie, erklärt uns eine so genannte Innovationsmanagement-Beraterin. Doch vielleicht musst du schon gar nicht mehr lernen innovativ zu sein. Vielleicht hast du schon die eine Idee, aber dir fehlt der Mut, dein Produkt auf den Markt zu bringen. Dann ist die Universität Bayreuth der richtige Ansprechpartner. Denn hier lernen LANDmadla in nur wenigen Schritten, worauf es ankommt, um Gründerin zu werden und ein Produkt zum Erfolg zu führen. Welche das sind, verraten wir dir in dieser Ausgabe. Oder du liest einfach nur gerne fränkische Erfolgsgeschichten. Egal was es ist, wir wünschen dir viel Spaß mit der neuen LANDmadla-Ausgabe.

Friederike Stark, Landmadla-Redaktion


LANDgeschichten

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Alisa Öchsner hat in einem Männerberuf Karriere gemacht.

Innovation als Beruf: Catharina Stamm ist Innovationsmanagement-Beraterin.

Du willst Gründerin werden? Wir haben eine Anleitung für dich.

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LANDleben

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Mit sogenannten Modulhäusern wird der Wohnraum flexibel.

Alina und Theres Gerischer wollen Bamberg ein bisschen nachhaltiger machen.

Ein Urlaubstag... ... in der „Heimat“ von Playmobil: Zirndorf.

LANDschönheit

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In Coburg erfüllen die Wunschwisser Träume.

In Bamberg wird nicht nur Bier gezapft, sondern auch Parfum.

Die junge Metzgerin Nadine Fuchs aus Hallstadt zeigt nackte Haut.


Schwerpunkt

LANDmadla

I N N O VAT I O N

LANDgeschichten

LANDleben

10 Mode und Messen Alisa Öchsner hat in einer Männderdomäne Karriere gemacht.

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Wenig Fläche,

32 Selbstgemacht Blumenvasen werden gefaltet - ist doch klar. LANDmadla zeigt, wie das funktioniert.

So wirst du

zum Gründer Petra Beermann von der Uni Bayreuth führt dich in acht Schritten zum Erfolg.

34 Echt&unverpackt Alina und Theres Gerischer wollen in Bamberg einen Unverpackt-Laden eröffnen.

Lülsfeld

Markt Einersheim

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Ein Urlaubstag

in Zirndorf

großes Glück Ingrid Böhm-Rudolph und ihr Mann tauschen ihr großes Haus gegen Module.

16 Innovativ kann jeder Das sagt eine, die es wissen muss: Catharina Stamm, Innovationsmanagement-Beraterin. 22

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LANDschönheit 46 Wünsch-dir-was in Coburg Das Portal wunschwisser.de macht Träume wahr. 52

Fruchtig, blumig - und

einmal frisch gezapft In der Perfumeria in Bamberg werden Düfte gezapft. 58 Erfolgsrezept in pink Metzgerin Nadine Fuchs zeigt nackte Haut.

Bamberg

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Untermerzbach

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Coburg

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Würzburg

Bamberg

Bayreuth Nürnberg

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LANDlichter

Zirndorf

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Editorial

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Insta-Lieblinge

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Impressum

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Das letzte Wort hat der Mann

Bayreuth


Coburgerin entwirft Autos der Zukunft Sue Neuhauser ist Chief-Designerin von Faraday Future, dem US-amerikanischen Revolutions-Unternehmen für Elektroautos. Vorher hat die Coburgerin bereits für Elektroauto-Hersteller Tesla gearbeitet. Sie lebt und arbeitet seit sieben Jahren in den USA und designet Fahrzeuge der Zukunft.

Sue Neuhauser

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Ihre Leidenschaft für Autos entdeckte sie schon als kleines Mädchen. An den Lichtern und Konturen konnte sie spielend Automarken erkennen. Schon damals war sich Sue über ihren Berufswunsch im Klaren: „Ich will mal Autos machen.“ Fotos: Faraday Future/ Text: Christiane Lehmann


LANDmadla

DIE WICHTIGSTEN

Innovationen SIND JENE, DIE DAS

Denken VERÄNDERN.

Prof. Dr. Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger (*1939), deutscher Chemiker

www.facebook.com/landmadla 7


JUNI 2017 // WWW.LANDMADLA.DE

Schwerpunkt

I N N O VAT I O N

Illustration: cofeee / fotolia.com

LANDgeschichten

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GLÜCKSREZEPT

Innovation is for the kids!

Ohne Innovation kommen wir alle nicht weiter. Da kann jeder etwas tun. Die Politi-

K O N S TA N Z E KUCHENMEISTER Jahrgang 1968 Wohnort Nürnberg seit 1990 Beruf Ärztin

ker alleine schaffen das nicht.

Verheiratet seit 1994, vier Kinder

Immer mehr von uns spüren doch, dass

(Catherine, Konstantin, Charline & Carlos)

wir das Bestehende ändern müssen zum

Schicksalsschlag: Kurz nach der Geburt

Wohl der nächsten Generation. Das sind

der Zwillinge Charline und Carlos 2004 der

wir unseren Kindern schuldig. Helfen wir

Gebärmutterhalskrebs. Wenige Monate

ihnen, ihre Träume zu verwirklichen und machen wir nicht alle Türen zu.

Schock: Die junge Gynäkologin leidet unter später wird auch ein Gehirntumor diagnostiziert. Dieses Ereignis überlebt sie mit einer Riesenportion Lebenswillen, Zielen und Träumen, Haltung und Beharrlichkeit.

Das kann eine Gute-Nacht-Geschichte sein oder die Minuten Zuhören beim Frühstück.

2012 erschien ihr Buch „Mein Glücksrezept – Wie Sie jede Lebenskrise meistern“. (GU Verlag, 16,99 €)

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Text Friederike Stark // Fotos Lea Schreiber // Ort Lülsfeld

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Würzburg

LANDgeschichten

Unterfr.

Mode Messen Alisa Öchsner ist Vermessungstechnikerin und hat als Frau in einem Männerberuf Karriere gemacht. Als Ausbilderin sagt sie den jungen Männern nun, wo es lang geht.

Illu stra tion en : pi c o w| ma cu kot sha r-f oto

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chnellen Schrittes kommt Alisa Öchnser angelaufen. Die langen Haare sind perfekt geglättet. Die Augenbrauen extra dick nachgezeichnet – genauso wie es gerade in Mode ist. Auch Augen und Lippen sind geschminkt. Schon der erste Eindruck macht klar: Alisa interessiert sich für Mode und Beauty. Und das ist zu erkennen, obwohl ihre Füße in schweren Arbeiterschuhen stecken und ihre langen Haare auf einer gelb-blauen Arbeiterjacke aufliegen. Auf der rechten Schulter trägt sie ein Stativ und in der linken Hand schleppt sie einen schweren Koffer. Alisa sticht ins Auge. Das liegt nicht nur an ihrem Outfit, sondern auch an ihrem Umfeld – die 26-Jährige ist sozusagen das Huhn im Korb. Bei ihrer Arbeit ist sie die einzige Frau, umgeben von Männern, Kabeln, Leitungen, Vermessungsgeräten und Sicherheitsschuhen. Denn Alisa arbeitet in einem klassischen Männerberuf. Sie ist Vermessungstechnikerin. Seit Firmengründung ist Alisa die erste Frau in diesem Beruf bei der Überlandzentrale Lülsfeld (ÜZ), Landkreis Schweinfurt. Doch nicht nur das. Sie hat an der Fachhochule Würzburg Vermessung und Geoinformatik studiert, ist Ingenieurin und macht derzeit ihre Ausbilderschein. Dass sie sich wohlfühlt in technischen Berufen, stand schon früh fest. „Ich wollte auf jeden Fall in Richtung Technisches Zeichnen oder so gehen“, sagt Alisa. Doch so ganz wusste sie noch nicht, wohin ihr Weg gehen soll. Vom Beruf des

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Vermessungstechnikers hatte sie bis dahin noch nie etwas gehört. Ihre Tante erzählte ihr, dass die ÜZ, eine Genossenschaft, die sich um die Stromversorgung in 143 Ortsteilen in den Landkreisen Schweinfurt, Kitzingen, Main-Spessart, Haßberge und Würzburg kümmert, Vermessungstechniker-Azubis sucht. Alisa informierte sich über den Beruf. Sie las sich die Jobbeschreibung durch. Außerdem gefiel ihr die Nähe zur Heimat. Und die Mischung aus Arbeit am Computer, Zeichnen und Vermessen in der Natur. Vermessungstechniker hat fast jeder von uns schon mal gesehen: Denn das sind die, die in der Gegend stehen und durch ein komisches Gerät,


das auf einem dreibeinigen Stativ steht, in die Ferne gucken. Als Betrachter fragt man sicher, was genau sie da fixieren. „Manche, die uns bei der Arbeit sehen, glauben, wir würden die Autos blitzen“, sagt Alisa. Eigentlich aber vermessen Alisa und ihre Kollegen unter anderem die Umgebung, um Daten für die Verlegung neuer Stromkabel zu erhalten. Dafür nutzen sie verschiedene Geräte, wie den schon beschriebenen Tachimeter oder GPS- und Lasertechnik. Auch bereits von der ÜZ verlegte Leitungen müssen millimetergenau dokumentiert werden, damit bei neuen Bauvorhaben klar ist, wo welche Kabel liegen. Das wiederum geschieht vor allem am Computer. Dabei werden Koordinaten in ein geografisches Informationssystem eingegeben. Und spätestens jetzt

würden vermutlich ganz klischeehaft viele Frauen gähnend abschalten. Koordinaten? Geografisches Informationssystem? Auch die Inhalte ihres Studiums lesen sich für manch ein Landmadla wie das Horrorkabinett der so genannten MINT-Fächer: Mathematik, Physik, Informatik, Satellitennavigation, Geoinformationsmanagement. Alisa aber fühlt sich genau hier wohl – zwischen technisches Geräten, Computer und Männern. Natürlich wurden ihr anfangs paar Sprüche gedrückt, als sie mit 18 Jahren ihre Ausbildung anfing. „Was will denn ein Mädchen auf der Baustelle?“ waren noch die harmloseren Sprüche. „Manch einer meinte dann schon mal, ich sollte den Tisch abräumen“, erzählt Alisa. „Aber da hab ich einfach gesagt, dass ich hier nicht die Putzfrau bin, und das Thema war erledigt.“ Alisa kann sich problemlos durchsetzen. Der Umgangston im Büro ist rau, aber herzlich. Alisa ist schlagfertig und fröhlich, hat eine gewinnende Art und ist immer freundlich. Kein Wunder, dass sie mit ihren Kollegen gut auskommt. Trotzdem fehlt ihr manchmal eine Frau im Büro. Aber glücklicherweise arbeitet ihre beste Freundin auch bei der ÜZ. „Mit der treff‘ ich mich dann in der Pause zum Lästern“, sagt sie und lacht ihr gewinnendes Lachen. Alisa hat sich den Respekt durch gute Leistung erarbeitet. Nicht nur, dass sie sich als junge Frau ausschließlich gegen Männer in der Bewerbung um den Ausbildungsplatz durchgesetzt hat. Sie hat auch während ihrer

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Ausbildung den Vorschlag erhalten, an der FH in Würzburg zu studieren und ihren Ausbilderschein zu machen. Auch die ÜZ hat sich darauf eingestellt, dass Vermessungstechniker nicht immer Männer sein müssen. „Inzwischen haben wir eine eigene Frauenumkleide“, sagt Alisa. Eine Kleinigkeit eigentlich, die es aber zu Beginn ihrer Ausbildung noch nicht gab. Um ihre Zukunft macht sich Alisa bei der ÜZ keine Sorge – auch wenn sie auf manchen Gebieten sicherlich weiterhin die Rolle der Vorreiterin übernehmen muss. Doch selbst wenn irgendwann zum Beispiel eine Schwangerschaft ansteht und sie ihre Stunden reduzieren will, sieht sie der Sache gelassen entgegen. Denn sie wäre zwar die erste schwangere Vermessungstechnikerin bei der ÜZ. „Aber ich wäre ja nicht die erste Mama hier.“ Doch erst mal stehen für Alisa andere Themen auf der Agenda. Schließlich gibt es bald wieder einen neuen Azubi, dem sie dann zeigen kann, wo es langgeht. ❤

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Illustrationen: Ms.Moloko; monum - fotolia

Text Corinna Igler // Fotos Lea Schreiber // Ort Bamberg

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Obfr.


LANDgeschichten

Innovativ KANN JEDER

Catharina Stamm ist Innovationsmanagement-Beraterin

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atharina ist 27. Wie so viele hat sie nach dem Abitur klassisch Betriebswirtschaftslehre (BWL) studiert. Und heute hat sie einen der innovativsten Jobs bei uns in Franken. Zumindest klingt er so. Sie ist Innovationsmanagement-Beraterin. Was dahinter steckt und ob der Job wirklich so spannend ist, wie er sich anhört, verrät sie Landmadla im Interview. Catharina, was ist Innovation? Die allgemeine Definition lautet Innovation ist eine Erfindung, die am Markt Erfolg hat.

Da gibt es aber auch nochmal Unterarten, je nachdem, ob es sich um ein Produkt oder eine Dienstleistung handelt. Es gibt kleine, schrittweise Innovationen, wie zum Beispiel vom Drei-Klingen-Rasierer zum Vier-Klingen-Rasierer, oder große, radikale Innovationen, wie der Umstieg vom Discman zum MP3-Player. Und was ist für dich persönlich eine Innovation? Eine Erfindung, die am Markt Erfolg hat, ist das Grundsätzliche, aber, wenn diese dann auch noch Menschen begeistert und einen Überraschungseffekt mitsichbringt, ist das ein tolles Gefühl. 17


Was begeistert dich denn? Zum Beispiel, dass Nike bei der Weiterentwicklung seiner Sportschuhe sich die Federn aus einem Ferrari angeschaut und daraus die Federung für seine Schuhe abgeleitet hat. Das Vorgehen begeistert mich, dass zwei Unternehmen, die nichts miteinander zu tun haben, von den Ideen des anderen profitieren. Wie wird man eigentlich Innovationsmanagement-Beraterin? Ich habe BWL studiert und dabei das Fach Innovationsmanagement belegt. Die Seminare waren sehr interaktiv gestaltet und für das Thema Innovation brenne ich einfach. Ich habe also alle Seminare, die in diese Richtung gingen, belegt und auch als Hiwi (Studentische Hilfskraft, Anm. d. Redaktion) gearbeitet. Eine solche Begeisterung für etwas, gerade an der Uni, kannte ich bis dahin gar nicht. Ich wollte aber nicht nur die Theorie kennen, sondern auch in der Praxis Erfahrung sammeln und deshalb habe ich dann ein Praktikum im zentralen Innovationsmanagement bei einem Automobilzulieferer gemacht. Tja, und dann hab ich mich umgeschaut, was es in dem Bereich an Jobs gibt. Und gibt es da viele Jobs? In großen Unternehmen ja und im Mittelstand sind sie am Kommen. Was macht man als Innovationsmanagement-Beraterin eigentlich? Ich helfe den Leuten dabei, ihre Ideen aus dem Kopf auf die Straße zu kriegen.

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Und wie „managed“ man Innovation überhaupt? Am Anfang steht immer die Frage, was das Ziel des Unternehmens und was dessen Strategie ist. Daraus leitet sich dann eine Innovationsstrategie ab. Es sollten darüber alle in einem Unternehmen Bescheid wissen, damit auch alle das gleiche Ziel verfolgen. Im Innovationsprozess laufen die Ideen, bildlich gesehen, durch einen Filter und es wird entschieden, welche man weiter verfolgt, welche am besten zu dem gesetzten Ziel passt. Bei all den Ideen, die entstehen, sind immer drei Punkte zu beachten: die Wünschbarkeit – das bedeutet, gibt es einen Wunsch dafür am Markt , die Machbarkeit – also die Frage danach, ob sich eine Idee auch umsetzen lässt – und letztlich die Wirtschaftlichkeit – da geht es konkret darum, ob sich die Umsetzung der Idee auch rentiert. Was ist denn das Ziel von Innovationsmanagement? Eines der Ziele des Innovationsmanagements ist, dass das Produkt auch am Markt ankommt. Dazu ist es wichtig, dass man immer im Gespräch mit dem Kunden ist. Denn wenn der Kunde am Markt das Produkt nicht will, dann nutzt es halt auch nichts, es auf den Markt zu bringen. Nun hat Innovation ja auch ein Stück weit mit Kreativität zu tun. Kreativität und Management passt aber nicht unbedingt zusammen. Wie funktioniert das denn? Darüber, ob sich Kreativität managen lässt, lässt sich streiten. In jedem Fall gibt es aber Methoden, um Kreativität zu fördern. Und man kann Mitarbeiter auch befähigen, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen.


Kann denn jeder innovativ sein? Oder kann man Innovation lernen? Ja, jeder kann innovativ sein. Das fängt schon damit an, indem man eine alltägliche Situation einfach mal anders macht als bisher. Dadurch beschäftigt man sich ja schon damit und kommt so auf neue Ideen und Vorgehensweisen. Bist du privat denn auch innovativ? Puh, ich hab‘ jetzt noch nichts erfunden oder so. Aber wenn bei mir Leute in die Wohnung kommen, sagen immer alle „Boah, das ist ja perfekt eingerichtet für diesen kleinen Raum“. Ich hab als Raumtrenner ein Regal verwendet. So grenze ich Bereiche ab, erhalte mir gleichzeitig aber das Offene und der Raum bleibt lichtdurchflutet. ❤

Personeninfo Catharina Stamm ist 27 Jahre alt, in Mannheim geboren und in der Nähe von Basel aufgewachsen. Nach Franken kam sie durch ihr Studium. In Bamberg hat sie BWL studiert. Am Hasso-Plattner-Institut hat sie die sogenannte DT-Week (DT steht für Design Thinking) besucht. Seit 2017 ist sie als Innovationsmanagement-Beraterin bei der Mediengruppe Oberfranken tätig.

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Advertorial Schloss Gereuth // Ort Untermerzbach

Coburg Obfr.

BLÜTENBUNTER GARTENMARKT IM

Schlosspark

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lütenbunter Gartenmarkt im Schlosspark Gartenaussteller, Kunsthandwerker, Live-Musik und Biergartenschmankerl – Vom 10. bis 11. Juni erblüht der Park von Schloss Gereuth wieder zu einem lebendigen Gartenmarkt. „Blütenbunt, duftend und frühlingslustig“, wird es am 13. Gartenmarkt im Schloss Gereuth werden. Aussteller und Bio-Kräutergärtner zeigen ein vielfältiges Angebot von bepflanzten Steinen, Duftrosen, Pflanzenraritäten bis hin zu Wild- und Heilpflanzen, exklusiven

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Blumenzwiebeln, seltenen Obstbäumen, Gehölzen und Stauden. „Auch europäische Spezialitäten aus Kreta, Nepal und Frankreich wird es zu entdecken geben“, berichtet Organisator und Schlossherr Rupert Fechner. Ein beinahe vergessenes Handwerk wird mit einem besonderen Gast in diesem Jahr Teil des Gartenmarktes – ein Messerschärfer, der gekonnt die Klingen wetzt und diese wieder zum Glänzen bringt. „Mitgebrachte Messer können während des Marktes zum Schärfen abgegeben werden.“ Dazwischen bereichern unterschiedliche Kunsthandwerker den Markt: „Mit ihren


LANDgeschichten

Besucher Brotzeiten, Fisch- und italienischen Spezialitäten, Crêpes, Käse aus Österreich, Pizza, gebrannten Mandeln sowie Kaffee und Kuchen genießen.“ Objekten können diese einen Garten oder Balkon in eine individuelle Erlebniswelt verwandeln.“ Tierisches Vergnügen Das idyllische Ambiente der 300 Jahre alten Schlossanlage ist einmalig. „Ein naturbelassener Park mit altem Baumbestand und besonderen Tieren.“ Wenn im Juni für zwei Tage der Schlosspark zum Leben erblüht, dann warten nicht nur jede Menge Aussteller auf Besucher. Auch Emus, Alpakas, Schafe und Pfaue laufen neugierig umher freuen sich auf die ein oder andere Streicheleinheit. „Unsere Tiere können besichtigt und mit Spezialfutter gefüttert werden“, berichtet Schlossherr Rupert Fechner und erinnert sich an einen besonderen Höhepunkt des Gartenmarktes. Vor etwa zwei Jahren seien um die gleiche Zeit Alpakajunge auf die Welt gekommen. „Vielleicht gibt es auch in diesem Jahr wieder Nachwuchs.“ Neben dem kleinen Tierpark können die jüngeren Gäste auch beim Bogenschießen ihre Treffsicherheit beweisen oder mit ihren Eltern eine Pause im Biergarten machen: „Im Schatten der Kastanienbäume können

Live-Musik Den musikalischen Auftakt zum Gartenfest macht am Samstag mit schottischer Musik die Gruppe „Finnegans Wake“. Weiter geht’s am Sonntag, wenn die „Sonneberger Jazzoptimisten“ von 10.30 bis 13.30 Uhr zum Jazzfrühschoppen mit Weißwurst und Brezel einladen. Danach spielen „Bruch Blech Brezel Big Bier Bichlers“ aus Steinach weiter mit Straßenjazz. ❤ Preise: Tageskarte für Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahre am Samstag 5,00 € und am

Sonntag 7,00 € Termin Samstag, 10. Juni: 11 bis 19 Uhr Sonntag, 11. Juni 10 bis 18 Uhr Schloss Gereuth // 96190 Untermerzbach Weitere Informationen unter

www.schloss-gereuth.de

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Text Corinna Igler // Ort Bayreuth

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SO WIRST DU ZUM

In acht Schritten mit den eigenen Ideen zum Erfolg. Petra Beermann hat schon mehrere Gründer auf ihrem Weg begleitet und verrät, was es dazu braucht.

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Sei Klassensprecher! Ärgerst du dich auch, dass du nie Klassensprecher warst? Hast du anderen den Vortritt gelassen? Dann kribbelt es bei dir in den Fingern, Verantwortung zu übernehmen, Ideen umzusetzen. Trau dich. Jetzt.

Alter Verwalter, sei Gestalter! Möchtest du den Tisch decken oder ihn decken lassen? Willst du produzieren oder konsumieren? Du solltest der Gestalter-Typ sein, nicht der Verwalter.

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Mach den Kühlschrank voll! Business Case – was für ein Kuchen? Nix Kuchen, den Business Case solltest du machen, um zu wissen, ob du von deinem Unternehmen auch leben kannst. Am Ende sollte dein Kühlschrank voll sein. Wie voll, das muss jeder für sich individuell entscheiden.

Pack den Rucksack! Hole dir das Einmaleins der Unternehmensführung ein – durch Seminare, Pitches, Bootcamps, damit du das

Illustration: rdomino / fotolia.com


LANDgeschichten

Werkzeug hast, um dein Unternehmen zum Laufen zu bringen. Frag dich durch. Immer behilflich sind Gründerzentren.

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Bilde dich! Bilde dich weiter. Es gibt nicht DEN Weg zum Gründer. Es gibt mehrere und mit verschiedenen Bildungsabschlüssen. In Oberfranken hast du unter anderem an der Universität Bayreuth die besten Bedingungen – auch ohne Abi. Dort werden zwar auch keine Gründer geschaffen, aber die Rahmenbedingungen dazu.

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Dranbleiben statt Sitzenbleiben! Entwickle deine Idee immer weiter. Wenn etwas abgeschlossen ist, ist es tot. Sich zu wandeln und eine Idee oder ein Produkt zu erneuern, ist eine Daueraufgabe. Etablieren war gestern. „Wenn es heute heißt, das Produkt gehört an die Steckdose, muss man sich zu dem Zeitpunkt schon fragen, gibt es morgen noch eine Steckdose und auf der Basis sein Produkt weiterentwickeln“, sagt Petra Beermann. ❤

Schaff dir Raum! Du musst deine Idee erst mal ausprobieren, offline testen. Experimentiere, bevor du in den Wettbewerb gehst. Dazu brauchst du Raum. Aber, kleiner Tipp: Garagen sind out. Die Zeiten, in denen jeder einsam in seiner Garage vor sich hin gebastelt hat, sind vorbei. Schließ‘ dich lieber mit anderen „Garagenleuten“ zusammen. So bekommst du auf deine Idee auch mal einen anderen Blick und damit wertvolle Hinweise von künftigen Nutzern, potenziellen Kunden!

Spinn doch! Vernetze dich. Heutzutage kannst du nichts mehr alleine abbilden. Du brauchst Feedback, Unterstützung, etc. Sei vernetzt und denke vernetzt. Zugriff auf Netzwerke, Gleichgesinnte bekommst du beispielsweise über die Universität Bayreuth.

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Die Stabsabteilung Entrepreneurship & Innovation, dessen Leiterin Dr. Petra Beermann ist, wurde im Oktober 2014 als neue Serviceeinheit der Universität Bayreuth eingerichtet. Ziel ist es, die Innovationstätigkeit zu erhöhen und damit sowohl die Zukunftsfähigkeit etablierter Unternehmen als auch neuer Geschäftsideen/Existenzgründungen im Raum Oberfranken nachhaltig zu verbessern. Für ihr besonders gründerfreundliches Klima wurde die Universität Bayreuth kürzlich ausgezeichnet: Sie schaffte es unter 62 mittelgroßen Universitäten in Deutschland auf Platz 7 des Gründungsradars des Stifterverbands. Dr. Petra Beermann Telefon: 0921 / 55-4720 E-Mail: petra.beermann@uni-bayreuth.de www.entrepreneurship.uni-bayreuth.de 23


Ort Bayreuth

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ANDERSDENKER – AB NACH

Das international renommierte Treffen der digitalen Elite, der DLD, kommt am 21. Juni an die Uni Bayreuth.

DLD – was ist das? „DLD“ steht für Digital, Life und Design und gilt als wichtigste Innovationskonferenz im deutschsprachigen Raum – veranstaltet von Hubert Burda Media. Beim DLD treffen sich Meinungsführer, Industrievorreiter, Politiker, Spitzenwissenschaftler, Kulturschaffende und Investoren, um über die herkömmlichen Fachgrenzen hinweg Ideen vorzustellen und neue Netze zu knüpfen. Im Fokus des DLD Campus steht die Vernetzung der internationalen DLD-Community mit regionalen Unternehmern, Politikern und Studierenden. Mit dem Format „DLD Campus“ bringt DLD-Gründerin Steffi Czerny Europas erfolgreichste Innovationskonferenz erstmalig an deutsche Universitäten jenseits der großen Städte. Im Fokus steht die Vernetzung der internationalen DLD-Community mit regionalen Unternehmern, Politikern und Studenten. Der Startschuss für das neue Konferenzformat fällt am 21. Juni 2017 an der Universität Bayreuth mit rund 500 Teilnehmern. Ziel ist es, Innovatoren aus der Region sowie Studierende und Spitzenforscher der Uni Bayreuth mit Entscheidern, Politikern und Unternehmern von nationalem und internationalem Rang zusammenbringen. Einen Tag lang diskutieren sie über die digitalen Potenziale in Forschung und Industrie und ihre gesellschaftlichen Auswirkungen in der Region.


LANDgeschichten

Verlosung Du willst zum DLD in Bayreuth? Wir verlosen fünf Konferenztickets mit anschließender Party im „Liebesbier“. Was du dafür tun musst? Verrate uns einfach, welche verrückte Idee du gerne mal realisieren würdest. Und zwar bis zum 10. Juni an landmadla@infranken.de

Wir haben mit Steffi Czerny gesprochen: Was macht Bayreuth zum idealen Startplatz für den DLD Campus? Steffi Czerny: Man muss nicht immer nach Berlin oder München schauen, wenn es um Innovationskraft geht. Interessante Startups aus Tel Aviv, Agenturen aus New York, Künstler aus London – alle werden sich an einer der spannendsten deutschen Universitäten in Bayreuth für unsere erste DLD Campus Konferenz treffen. Das Bayreuther Kollegium besteht aus herausragenden Wissenschaftlern und hat einen tollen Präsidenten: Prof. Dr. Stefan Leible ist wahnsinnig engagiert und verfolgt seine Ziele mit großem Idealismus. Die Bayreuther Uni mit ihrem Spirit passt deshalb ideal zu DLD. Warum gibt es das neue DLD Campus-Format? Die Diskussion um die digitale Transformation, Innovationen und neue Businessmodelle darf nicht an unseren Stadtgrenzen enden oder ausschließlich ein Thema etablierter Unternehmen sein. Es ist wichtig, die Industrie und Politik auch auf regionaler Ebene in den Diskurs einzubinden und von erfolgreichen, mittelständischen Unternehmen zu lernen.

Welche Ziele verfolgen Sie mit DLD Campus? Die DLD beschäftigt sich vor allem mit der Frage, wie Digitalisierung unser Leben verändert. Nach 13 Jahren stellen wir immer häufiger fest, dass wir uns gar nicht mehr auf das Silicon Valley oder New York konzentrieren müssen. Vielmehr sollten wir unseren Blick nach Deutschland richten. Denn hier erleben wir erstaunliche Innovationen, finden großartige Unternehmen, Gründer, Forscher, Politiker und wunderbare Universitäten. Dies gilt nicht nur für die großen Ballungszentren wie München oder Berlin. Auch in Bayreuth oder Rosenheim sehen wir spannende Entwicklungen, um Beispiele aus Bayern zu nennen. Der Gedanke begeistert mich, die Menschen aus diesen Städten mit dem DLD-Netzwerk - bestehend aus Menschen aus der ganzen Welt - zusammenzubringen. Die Zielgruppe sind nicht nur Studenten und Forscher, sondern auch ansässige Unternehmen. Deutschland ist bekannt für seinen Mittelstand. Ich freue mich darauf, mit DLD Campus ein Netzwerk zu schaffen, dass von Deutschland aus in die Welt getragen wird. ❤

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Text Corinna Igler // Fotos: Hersteller

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Schwerpunkt

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WAS ZUM SCHLAU DAHERREDEN

ERFINDUNGEN IN FRANKEN

1 Levi’s Jeans Die wohl bekannteste Erfindung aus Franken ist die Levi’s Jeans. Löb Strauß, ein Buttenheimer, der 1847 in nach Amerika auswanderte, war es nämlich, der die weltberühmte Levi’s 501 auf den Markt brachte und damit für das Modestück schlechthin in Millionen von Kleiderschränken sorgte. 2 Bobby Car Während sich die Autos von Volkswagen, BMW, Audi und Co so schnell entwickeln, dass man gar nicht mehr weiß, welcher Golf gerade der aktuellste am Markt ist, gibt es einen Wagen, der schon seit Jahrzehnten nahezu gleich ist, insbesondere was die Farbe und die PS-Zahl angeht: Das knallrote Bobby Car. Und das kommt aus Franken, genauer gesagt aus Fürth. Produziert wird es seit 1972 von der BIG-Spielwarenfabrik, die bis 1998 in Fürth ansässig war, und heute in Burghaslach. 2004 übernahm die Simba-Dickie-Group das Unternehmen und entwickelte eine New-Bobby-Car-Reihe, deren Design dem derzeitigen Automobildesign angepasst ist. 3 Space Wallett Der Geldbeutel in der Hosentasche der Männer, macht deren Hintern nicht wirklich sexy. Und bequem ist es für die Herren selbst erst recht nicht. Also kommt das schwere Ding meist in die Handtasche der Freundin/ Frau oder wird, wenn Mann sich setzen will, auf den

Tisch gelegt. Matthias Groo und René Seppeur, zwei Studenten der Uni Bayreuth, kannten das Problem nur zu gut und haben deshalb das Space Wallett erfunden - eine Art elastisches Band, das Kreditkarten, Geldscheine und alles andere, was man so in einem Geldbeutel mit sich herumträgt, zusammenhält. Dazu gibt es auch ein Lederfach, das sogar für ein paar Münzen Platz hat. Eine der jüngsten Erfindungen aus Franken und made in Franken.

4 Bleed Fair produzierte Klamotten, noch dazu sozial, ökologisch und vegan. Dafür steht Michael Spitzbarth aus Helmbrechts und hat damit Erfolg. Der Gründer von Bleed-Clothing stellt in seiner Heimat Helmbrechts Shirts, Shorts und Jeans her. Das Besondere: Die Klamotten sind ökologisch und vegan. 5 Flitz Für das neue Gartenbeet muss Schubkarrenweise Erde hin- und her gefahren werden? Bei der Geburtstagsparty bräuchte es jemanden, der die Bier ausschenkt? Der Computer will auch nicht so wie du? Und kann eigentlich irgendwer mal auf die Kinder aufpassen? Dann buch dir doch einen Studenten. Möglich macht es das Portal flitz-student.de. Du kannst dort angeben, welche Aufgabe du für den Studenten hättest und dieser wiederum kann schauen, welcher Auftrag zu ihm passt und sich darauf bewerben. Haftpflichtversicherung und Rechnungsstellung übernimmt flitz. Testmarkt der innovativen Dienstleistung ist Bayreuth. ❤ 27


Text Anna Gartiser // Fotos Lea Schreiber, Modulart Böhm // Ort Markt Einersheim

Würzburg Unterfr.

großes WENIG FLÄCHE,

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Glück


LANDleben

Homestagerin Ingrid Böhm-Rudolph und ihr Mann stehen kurz vor dem Umzug in ein neues Eigenheim, das mit ihren Bedürfnissen wachsen kann. Das Ehepaar zieht in ein so genanntes Modulhaus, dass so abwechslungsreich wie das Leben selbst gestaltet werden kann. INGRID BÖHM-RUDOLPH

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eben ist das, was dir passiert, während du dabei bist, andere Pläne zu schmieden.“ Das sagte schon John Lennon – und hatte recht damit. Oft wird fleißig geplant und dann kommt doch alles ganz anders. Das fängt schon beim Hausbau an. Wie soll man denn bereits beim Entscheiden der Hausgröße wissen, wie viele Kinder kommen werden, ob der neue Job ein Home-Office abverlangt oder die Oma irgendwann mal mit einziehen möchte? Warum kann ein Eigenheim also nicht so flexibel wie das Leben selbst sein? Hier und da mal ein Zimmer erweitern, gerade, wie man es braucht. Doch genau das gibt es. Dank so genannter Modulbauten. Holzmodule in der Größe eines Industriecontainers werden einzeln gebaut, Modul für Modul zum zukünftigen Grundstück transportiert und dort zusammengefügt. Ähnlich wie beim Fertighaus – nur in flexibel. „Man hat die Möglichkeit, sich ständig zu verändern“, erklärt Ingrid Böhm-Rudolph, die bald selbst in ein Modulhaus ziehen wird. Umgeben von Blumen sitzt sie an einem kleinen Gartentisch, der Rhabarberkuchen vor ihr, und erzählt von ihren Plänen. Den Plänen, bald selbst in einem eigenen Modulhaus zu wohnen, den Plänen, diese auch zu verkaufen, sodass sich mehr Leute an den Vorteilen eines solchen Hauses erfreuen können. Etwas verrückt klingt die Idee ja schon. Ist es nicht seltsam, sein eigenes Haus in einer Halle zu bauen und dann jedes Modul einzeln auf dem Lastwagen davon

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fahren sehen? Hält das Ding überhaupt, wenn man es auf dem Grundstück zusammenfügt? Fragen über Fragen und Ingrid Böhm-Rudolph weiß die Antworten. Sie versichert: „Modulhäuser sind langlebig.“ Und für die Ungeduldigen: Die Planungs- und Fertigungszeit pro Modul beträgt gerade einmal drei Monate. Schließlich ist der Bau nicht witterungsabhängig. „Das Modulhaus ist ein ganz normales Haus, wie jedes andere auch. Es ist kein Ufo, wir wollen auch nicht damit abheben – es kommt nur auf Rädern und ist unglaublich anpassungsfähig an die eigene Lebenssituation“. Die Unternehmerin ist von ihrer und der Idee ihres Mannes, einem Architekten, diese Häuser hier in Franken an den Mann zu bringen, überzeugt. Da kann auch das Vögelchen, das sich während des Gespräches mit dem Landmadla-Team auf die Unterlagen von Ingrid Böhm-Rudolph erleichtert, die beiden nicht verunsichern. Dass die Homestagerin und ihr Mann ihr bisheriges Haus nun verkauft haben und jetzt selbst in das flexible Eigenheim ziehen, hat aber einen bestimmten Grund: Vielen fehlt die Vorstellungskraft, wie so ein Fertighaus tatsächlich aussehen und individuell gestaltet werden kann. Deshalb muss erst einmal ein Muster gebaut werden. Zur Lebenssituation der Familie Böhm-Rudolph passt der Modulbau jedenfalls: „Die sechs Kinder sind aus dem Haus und wir hatten die Idee, uns einfach nochmal zu verändern“, erzählt die Unternehmerin. Das alte Haus ist für zwei Personen viel zu groß. Der Energieverbrauch ist zu hoch. Da


LANDleben

sind die Modulhäuser kompakter und ressourcenschonender, denn „man nutzt nur den Platz, den man auch wirklich braucht“. Benötigt man plötzlich doch mehr Fläche oder möchte sich einfach räumlich verändern, können weitere Holzmodule schnell ergänzt werden. Die Idee vom Modulhaus hatten Ingrid Böhm-Rudolph und ihr Mann bereits vor zwei Jahren. Vor einem Jahr fingen sie dann an zu planen und zu konzeptionieren. Inzwischen stehen fünf Module, insgesamt rund 60 Quadratmeter. Bis alles fertig ist, dauert es noch ein paar Wochen. Einbauschränke, Ofen und Wandverkleidungen fehlen noch. Voller Vorfreude zeigt die baldige Modulhaus-Bewohnerin ihr künftiges Eigenheim. Der Wohnbereich ist lichtdurchflutet. Oder wird besser gesagt lichtdurchflutet sein; denn momentan steht das Haus, zusammengesetzt aus fünf Modulen, ja noch in einer Lagerhalle. Das Besondere an den Modelhäusern ist, dass jedes einzelne Haus, jedes einzelne Modul individuell gestaltet werden kann. „Im Prinzip hat man einfach eine Checkliste, mit Dingen, die man haben möchte. Wir erfüllen dann diese Wünsche“, sagt Ingrid Böhm-Rudolph. Je nach Aufwand, Einrichtung und individuellen Gestaltungsoptionen variieren die Preise eines solchen Moduls. Ein einfaches Modul kostet rund 25.000 Euro – ohne Möblierung und Schnickschnack versteht sich. Bei fünf Modulen, also rund 60 Quadratmetern, ein stolzer Preis. Für Ingrid Böhm-Rudolph jeden Cent wert. ❤

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Text Friederike Stark // Fotos Lea Schreiber

SELBST T GEMACH

7

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LANDleben DO-IT-YOURSELF

ORIGAMI-VASE So machen Falten richtig was her 1 1 Schnappt euch ein Tonpapier (hier im Din A 5-Format, es geht aber auch jedes andere Format) in einer Farbe eurer Wahl. Unsere LANDmadla-Abonnentinnen können dafür das Tonpapier, das im LANDmadla-Briefumschlag ist, nehmen.

2 Teilt das Rechteck in vier je fünf Zentimeter breite Streifen auf. Am Ende bleibt ein Streifen in einer Breite von einem Zentimeter übrig: Das wird später die Klebelasche.

2

3 Verbindet die obere linke Ecke mit der zweiten Markierung unten. Wiederholt das mit den restlichen Markierungen. 3

4 4 Dann falte das Papier entlang der gezeichneten Linien. Damit die Kanten schön scharf sind, streicht sie mit einem Lineal nach. 5 So sollte das Ganze nach dem Falten aussehen. 6 Zum Schluss müsst ihr nur noch die Klebelasche mit dem Kleber einschmieren und die beiden Enden aneinander kleben. 7 Nun stellt einfach ein Glas oder eine Flasche mit einer Blume in das entstandene Viereck und fertig ist eure Origami-Vase.

5

6

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Text Friederike Stark // Fotos Ronald Rinklef // Ort Bamberg

Obfr.

Echt & unverpackt Alina und Theres Gerischer stehen kurz davor, in Bamberg einen Unverpackt-Laden zu erÜffnen. Wir wollten die beiden LANDmadla aus Bamberg näher kennenlernen und haben uns zu einem Plausch bei Wasser und Kaffee mit veganer Hafermilch getroffen.

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LANDleben

Alina und Theres kam die Idee ganz spontan, einen Unverpackt-Laden in ihrer Heimatstadt zu eröffnen. Denn Theres ärgerte sich über den Verpackungsmüll, den man vom Einkaufen mit nach Hause nimmt. Alinas Antwort: „Dann mach doch nen Unverpackt-Laden auf.“ Gesagt, getan.

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S

Theres ist die jüngere der beiden Schwestern und hat sich immer über den vielen Verpackungsmüll beim Einkaufen geärgert.

ie haben es geschafft. Die Schwestern Alina und Theres Gerischer haben 44.599 Euro über Crowdfunding sammeln können, um einen Unverpackt-Laden in Bamberg eröffnen zu können. 30.000 Euro war ihr Ziel. Dass es nun fast 15.000 Euro mehr sind, lässt die beiden noch mehr strahlen als sonst. Wobei – eigentlich waren sie von Anfang an davon überzeugt, dass sie ihr Ziel erreichen, dass sie genügend Menschen für ihre Idee begeistern können. Warum? Weil sie beide vom Scheitel bis zur Sohle positive Menschen sind. Alina, die ältere der beiden, ist 22 Jahre alt und weiß für dieses zarte Alter schon ziemlich genau, was sie will und wie sie leben möchte. Theres ist 19 Jahre alt, orientiert sich an ihrer zielstrebigen Schwester und sagt mit Bewunderung, Alina wisse so viel. Beide haben eine Ausbildung als Flechtwerkgestalterin in Lichtenfels abgeschlossen. Ein Beruf, der wenig Zukunftsaussichten bietet. Das war beiden egal. Denn Geld ist nicht das, wonach die beiden streben. Die beiden haben auf der einen Seite klare Ziele für sich und ihre Art zu leben vor Augen. Auf der anderen Seite machen sie, worauf sie gerade Lust haben. Ob sich das gegenseitig ausschließt? Nicht für die beiden Schwestern. Denn, wenn sie auf eine Sache Lust haben, ziehen sie die sehr konsequent durch. So ist es mit ihrer Ernährung, mit ihrem Konsumverhalten und mit dem großen Projekt „Unverpackt Bamberg“. Alina lebt seit vier Jahren vegan. Theres ist gerade in der „Umstellungsphase“, wie es die Schwestern nennen. Das heißt, Theres bemüht sich nach Kräften, vegan zu leben. Klappt es aber mal nicht, geißelt sie sich nicht, sondern macht am nächsten Tag einfach wieder weiter. Denn beide wollen Veganismus als sinnvolle Ernährungsform erlernen, so dass es ihnen an nichts fehlt. „Wir sind schließlich keine


„W I R H A B E N I M M E R AN UNSERE IDEE GE GL AU BT, W E I L WIR EINFACH OPTIMISTEN SIND“ Puddingveganer“, sagt Alina. Damit meint sie, dass sie nicht einem Trend folgen will, sondern sich ernsthaft mit der veganen Lebensweise auseinandergesetzt hat. Alina erzählt, sie habe schon in der Pubertät viel über Ernährung gelesen, sich irgendwann für ein fleischfreies Leben und später für Veganismus entschieden. Dass Theres ihr nun folgt, liegt nicht an Alinas Missionarsverhalten, denn Alina will niemanden überzeugen. Vielmehr hat Theres, die mit Alina zusammen wohnt, sich vom leckeren Essen ihrer Schwester überzeugen lassen. Denn für beide ist es ein Trugschluss, zu glauben, vegane Ernährung wäre langweilig. „Ich glaube, viele Allesesser ernähren sich einseitiger, weil sie immer nur die gleichen fertigen Produkte essen“, sagt Theres. Doch sie leben nicht nur vegan, sie achten auch auf ein nachhaltiges Konsumverhalten. Beide kaufen fast ausschließlich in Second-hand-Läden. Gönnen sie sich doch mal ein neues Teil, dann nur Fair-Trade-Kleidung. Selbstverständlich machen sie viele Alltagsprodukte wie Zahnpasta

Alina läuft seit Langem fast ganzjährig barfuss.

und Waschmittel selbst. Sie kaufen nur in ausgewählte Läden ein. Lidl, Aldi und sogar Ikea haben beide noch nie von innen gesehen. Dass ihr Lebensstil nicht für jeden etwas ist, ist ihnen klar. Doch mit ihrem Unverpackt-Laden wollen sie jedem zeigen, dass es gar nicht schwer ist, zumindest in manchen Lebensbereichen nachhaltig zu leben. Dass jeder auf Verpackungsmaterialien beim Einkauf weitestgehen verzichten kann. Es fehlt inzwischen nicht mehr viel, bis der Laden Realität wird. Die Finanzierung ist dank der Crowdfunding-Aktion und einem Bankdarlehen erst mal gesichert. Die Inneneinrichtung konnten die Schwestern, so wie es ihnen zusagt, gebraucht übernehmen von einem Unverpackt-Laden aus Recklinghausen, der es nicht geschafft hat. Der Business-Plan kam bei der Bank gut an. Das Konzept aus Laden, Käsetheke und kleinem Café steht. Einen Laden haben die beiden auch so gut wie sicher in Bahnhofsnähe. Anfang, spätestens Mitte September soll es soweit sein. „Unverpackt Bamberg“ soll starten. ❤

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Fotos Matthias Hoch

SERIE

STERNE KOCHEN

Carmelo Mirco Iuliano hat in den besten Küchen Deutschlands gekocht. Seine Ausbildung machte er im Rheingau im Hotel Burg Schwarzenstein bei Sven Messerschmidt (1-Michelin-Stern, 17 GaultMillau-Punkte). Anschließend führte ihn sein Weg in weitere Spitzenrestaurants, wie zum Beispiel dem Restaurant Schwarzwaldstube von Harald Wohlfahrt im Hotel

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Traube Tonbach (3-Michelin-Sterne, 19,5 Gault-Millau-Punkte). Nach diesen „Wanderjahren“ ist er zurückgekehrt in seine fränkische Heimatstadt Kronach und dort ins elterliche Restaurant „Mamma Piera“. Parallel baut er seinen eigenen Cateringservice „diversa catering“ auf. Für die Landmadla-Leserinnen zeigt er Sterne-Küche zum Nachkochen.


REZEPT

RISOTTO MIT MEERESFRÜCHTEN xxxr

• 150g

• Oliven

in Ringen

Risottoreis

• Basilikum

geschnitten

• Öl

• 2 Schalotten

• 10 Muscheln

• Weißwein

• 4 Jakobs-

• Petersilie

• Butter

muscheln

• Pfifferlinge

• Getrocknete

• 6 Scampi

• Salz

Tomaten

• 1 Calamari

• Pfeffer

150 g Risottoreis mit Öl und 2 fein gewür-

herausnehmen. Pfanne erhitzen, Jakobs-

felten Schalotten anschwitzen. Mit 100 ml

muscheln anbraten, Scampi und Calamari

Weißwein ablöschen und nach und nach

hinzufügen, Muscheln wieder dazu, alles

mit heißer Brühe aufgießen. Zum Schluss

schwenken. Zum Schluss etwas Butter und

50 g kalte Butter, getrocknete

Petersilie dazugeben.

Tomaten und Olivenstücke

Pfifferlinge putzen, in leicht schäu-

einrühren und Basilikum

mender Butter anschwitzen,

geschnitten dazugeben.

Salz, Pfeffer dazu und mit

Muscheln in einer

einem Schuss Weißwein

Pfanne mit etwas Öl

ablöschen. Mit Petersilie

anschwitzen bis sie sich

verfeinern

öffnen und dann wieder

Carmelo Mirco Iuliano

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Text & Fotos Jennifer Hauser // Ort Zirndorf

Nürnberg Mfr.

Illustration: Amili, fotolia

E I N U R L A U B S TA G I N

Die Stadt Zirndorf im Landkreis Fürth war in den vergangen Jahren häufig wegen der Erstaufnahme-Einrichtung für Asylbewerber im Gespräch. Dabei liegt diese am äußeren Rand und fällt – mal abgesehen von einer eigenen Bushaltestelle mit dem Namen „Bundesamt“ – gar nicht auf. Viel opulenter kommt da der Playmobil-Funpark daher, den wirklich kein Zirndorf-Besucher übersehen kann. Doch wer sich abseits der Besuchermassen ins beschauliche Städtchen begibt, der sieht weit mehr als nur Plastikfigürchen.


LANDleben Uhr: Den Urlaubstag in Zirndorf beginnt man idealerweise am Marktplatz. Dort befindet sich die Tourist-Information, in der es auch Broschüren mit einem Stadtrundgang gibt – eine Beschreibung der sehenswerten Häuser inklusive. Der relativ neu und modern gestaltete Markplatz lädt schon zum Verweilen ein, und auch für Kinder gibt es hier direkt die ersten Playmobil-Figuren zu entdecken. Sie sind in eine Brunnen-Installation eingebaut. In der Innenstadt gibt es dann neben dem alten Badhaus und dem Museum im Glockengießerhaus viele schöne, alte Häuser zu sehen. Uhr: Das Städtische Museum bietet im Erdgeschoss einen Überblick über die Entwicklung des Spielzeugindustrie in Zirndorf. Auch Kinder können hier also auf ihre Kosten

kommen. Historisch interessierte Besucher können sich in im Obergeschoss über die Bedeutung Zirndorfs im Dreißigjährigen Krieg informieren. Ab Juni 2017 gibt es zudem eine Lego-Sonderausstellung mit dem Titel „Eine bunte Erfolgsgeschichte aus Dänemark“. Uhr: Nach diesem Museumsaufenthalt lohnt ein Spaziergang in den Zirndorfer Stadtpark. Dort wartet ein Biergarten mit Minigolf-Anlage auf Besucher. Bei schönem Wetter lässt sich hier die Zeit gut rumbringen und wenn die Kinder nach einer Partie Minigolf noch nicht ausgepowert sind, können sie auf die in Sichtweite stehenden, festinstallierten Sportgeräte. Interessant für Naturfreunde: Die Info-Tafel mit den Fischen, die in der Bibert schwimmen, steht nur wenige Meter vom Biergarten entfernt. Ein Spaziergang entlang dem Flüsschen bietet sich an, bevor der Weg

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zur angeblich besten Eisdiele Zirndorfs angetreten wird. Dieser kann freilich durch den Stadtpark gehen oder aber direkt über die Nürnberger Straße. Uhr: In knapp zehn Minuten ist der Besucher von der Minigolf-Anlage zur „Eisboutique“ gelaufen. Bei schönem Wetter muss allerdings nochmal so viel Zeit für das Warten auf das Eis eingeplant werden. Nicht selten ist die Schlange nämlich ziemlich lang. Dafür gibt es neben den Klassikern Erdbeer-, Schoko- und Vanille auch Eisbecher und wechselnde außergewöhnliche Sorten. Uhr: Von dort ist es ein kurzer Weg durch die Stadt, vorbei an schön sanierten Häuserfassaden in Richtung Brauerei. Das Zirndorfer wird auch „das fröhliche Bier vom Land“ genannt und wird im Brauhaus sowie im Biergarten ausgeschenkt. Die Brauerei gibt es seit 1624 und ist über die Fürther Landkreisgrenzen bekannt. Die Rezepte werden seit 300 Jahren

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LANDleben von Braumeister zu Braumeister weitergegeben, sind aber natürlich streng geheim. Im Brauereigasthof kann neben verschiedenen Sorten des selbstgebrauten Bieres auch gemütlich und deftig fränkisch gespeist werden. Andere kulinarische Köstlichkeiten findet der Zirndorfbesucher in Gehdistanz: Rund um den Marktplatz gibt es griechisches und italienisches Essen.

Zirndorf ist die Kreisstadt des Landkreises Fürth und hat rund 26.000 Einwohner. Geschichtlich betrachtet ist Zirndorf schon sehr alt: Die ersten Funde auf dem heutigen Zirndorfer Stadtgebiet werden auf 4000 bis 1000 v. Chr. datiert, also in die Jungsteinzeit. Der Zirndorfer Bürgermeister heißt Thomas Zwingel, gehört der SPD an und ist seit 2006 im Amt. Zirndorf hat drei Partnerstädte: Koppel in Österreich, Bourganeuf in Frankreich und Wintersdorf in Thüringen. Wirtschaftlich sticht Playmobil

Die ganze Nacht: Das Zirndorfer Stadt- und Brauereifest findet vom 16. bis 18. Juni statt. Vielleicht ist das genau das richtige Wochenende, um einen Ausflug in die kleine Mittelfränkische Stadt zu machen. ❤

in Zirndorf hervor. Die Spielzeugindustrie ist schon seit dem 19. Jahrhundert in Zirndorf angesiedelt. Playmobil gehört zum Unternehmen Geobra Brandstätter. Ebenfalls international bekannt ist die Firma Metz, die Fernsehgeräte und Blitzgeräte für Fotokameras herstellen.

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JUNI 2017 // WWW.LANDMADLA.DE

Schwerpunkt

I N N O VAT I O N

Illustration: cofeee / fotolia.com

LANDschรถnheit

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KOLUMNE

W I R GE B E N A LLE S F Ü R D I E S C H Ö N H E I T… … LEIDER AUCH MANCHMAL UNSEREN STOLZ.

Was ein echtes LANDmadla ist, will schließlich was her machen. Keine Mode ist sicher vor uns. Kaum ein Ernährungstrend, dem wir nicht auch mal für kurze Zeit auf dem Leim gehen. Wie bitter das manchmal enden kann, geben drei von uns hier ganz offen zu.

CORINNA IGLER

CHRISTINE VOGL

F R I E D E R I K E S TA R K

Produktmanagement &

Mediaberatung

stv. Produktmanagement & Re-

Redaktion Eine Uhr, mit der man Gewicht und Frisur nach Wunsch eingeben kann und schwuppdiwupp genau damit rumläuft – das wäre eine Innovation! Ein paar Kilos verlieren – ohne Joggen und ohne auf lecker Pasta verzichten zu müssen. Ja, so eine Uhr würde ich kaufen. Genau wie all die anderen ach so „innovatioven“ Produkte, die ich schon ausprobiert habe. Zuletzt „Kekse“, auf deren Verpackung versprochen wurde, dass sie meine „Ernährungsprobleme lösen“ und das Kalorienreduzieren leicht machen. Klar hab ich die gekauft und mich nur davon ernährt. Hat geklappt – bis zum letzten Tag. Der war im wahrsten Sinne des Wortes zum Kotzen. Ich warte also immer noch auf DIE Innovation in dem Bereich.

daktion Meine größte Mode-Sünde? Ich fürchte, das waren die blauen Augen in den 90ern: blauer Kajal, blaue Mascara, blauer Lidschatten. Am besten alles kombiniert. Wenn ich jetzt die Bilder von damals sehe, frage ich mich echt, was wir uns dabei gedacht haben. Zum Glück habe ich die grünen Marusha-Augenbrauen ausgelassen. Was man wiederum vom Zickzack-Scheitel nicht behaupten kann.

Ihr seid für die Schönheit auch schon mal zu weit gegangen? Dann schickt uns eure lustigsten Modesünden und Schönheitspannen an

Mode und Innovation schließen sich gegenseitig irgendwie aus. Denn eigentlich ist es nur eine ewige Wiederholung aus den immer gleichen Trends. Aus Caprihosen werden im nächsten Sommer Shorts, sind Schlaghosen angesagt, hängen im Jahr darauf nur noch Skinny-Jeans in den Läden. Nur wenige Stücke scheinen wirklich innovativ zu sein. Shaping-Wäsche zum Beispiel. Blöd nur, wenn die Shaping-Strumpfhose, kaum sitzt man, sich rollt. Aufrollt. Schon hält die Form-Wäsche unter dem engen Kleid nicht mehr, was sie halten soll. Das Ende vom Lied: Hoffen, dass im nächsten Jahr statt engen Etuikleidern wieder weite Babydoll-Kleider angesagt sind.

landmadla@infranken.de

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Text Corinna Igler //

Ort Coburg

Obfr.

Illustration: littleblot; imagination13; designer_an - fotolia

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LANDschönheit

Wünsch dir was Wie eine Prinzessin einmal in einem Schloss übernachten oder mit George Clooney Cappuccino trinken... Gut, alle Wünsche können die Coburger Wunschwisser nicht erfüllen. Aber einige.

E

inmal noch Motorrad fahren – das war der Wunsch von Oliver Völkers Oma. „Sie hat es in einem Nebensatz erwähnt. Ich hab‘ dann nachgebohrt und gemerkt, es geht nicht einfach ums Motorradfahren, sondern um die Erinnerungen, die sie damit verbindet. Früher diente das Moped für sie und Opa als Fortbewegungsmittel. Sie sind damit gemeinsam durch die Gegend gefahren, um ihre Besorgungen zu machen.“ Oliver Völker wollte seiner Oma diesen Wunsch gerne erfüllen, ihr die Erinnerung zurück geben, hatte selbst aber weder Motorradführerschein, noch Motorrad. Also hat er herum gefragt, wer ein Motorrad, am besten mit Beiwagen, hat. Leider konnte er seiner

Oma diesen Wunsch nicht mehr erfüllen, sie ist in der Zwischenzeit gestorben. „Aber die Idee ist geblieben“, sagt Oliver Völker, Leiter des Stadtjugendrings Coburg. Die Idee, des Wunscherfüllens. Funktionieren kann das durch die Plattform wunschwisser.de. Und zwar so: Du weißt von jemandem, der einen Wunsch hat, aber weißt nicht, wie du ihm diesen Wunsch erfüllen kannst. Dann stellst du diesen auf wunschwisser.de ein. Dort sieht den Wunsch möglicherweise jemand, der ihn erfüllen kann oder wiederum jemanden kennt, der ihn erfüllen kann. Und so bleiben Wünsche keine Wünsche mehr, sondern werden wahr.

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„Es geht dabei ums Zuhören, nicht um materielle Wünsche. Wer anderen zuhört, erkennt dessen geheime Wünsche“, sagt Oliver Völker. So wie er selbst durch das Zuhören gemerkt hat, dass seine Oma gerne nochmal Motorrad fahren möchte. Mit dem Wunschwisser-Projekt soll es gelingen, dass solche Wünsche so weit gestreut werden, dass sich jemand findet, der, um beim Beispiel zu bleiben, ein Motorrad mit Beiwagen hat und bereit ist, die Zeit aufzubringen, der Oma diesen Wunsch zu erfüllen und sie mal mitzunehmen. „Dadurch kommen Menschen auch wieder miteinander ins Gespräch. Denn sie haben ja ein gemeinsames Interesse, wie in dem Fall das Motorradfahren.“ Da der Stadtjugendring hauptsächlich mit Jugendlichen in Verbindung gebracht wird, bei dem Projekt aber nicht nur Wünsche der Jugend erfüllt werden sollen, hat sich Völker mit dem Hospizverein Coburg einen Partner gesucht. Wobei er betont, dass es nicht darum geht, nur letzte Wünsche zu erfüllen. Vom reinen Wunschwisser zum Wunscherfüller wurde das Team um Oliver Völker zum ersten Mal, seit die Plattform im März an den Start ging, für einen Mann, dessen Frau seinen Wunsch eingestellt hat: Einmal Trecker fahren. Derzeit arbeiten die Wunscherfüller daran, einer älteren Dame, die nicht mehr gut laufen kann, mal wieder einen Besuch auf dem Staffelberg oder einer anderen die Fahrt mit dem Kultauto Ente zu ermöglichen. Der jeweilige Wunscherfüller erfüllt den Wunsch übrigens auf seine Kosten. Die Wünsche, die auf wunschwisser.de eingestellt werden, werden vor der Veröffentlichung geprüft, eben um materielle Wünsche auszusortieren. „Wenn ein 18-Jähriger einfach mal

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LANDschönheit

W W W.W UN S C H W I S S E R .D E Ferrari fahren will, schicken wir den zu Jochen Schweizer“, erklärt Oliver Völker. Findet sich denn überhaupt zu jedem Wunsch auch immer sofort ein Wunscherfüller? „Wünsche erfüllen sich natürlich nicht von heute auf morgen. Und mancher Wunsch kann auch gar nicht erfüllt werden – aus versicherungs- oder datenschutzrechtlichen Gründen beispielsweise.“ So ist das auch mit Oliver Völkers eigenem Wunsch: einmal auf einem Müllauto mitzufahren. Wer haftet für den Fall, dass etwas passiert? „Es kamen auch schon Anfragen, dass ein Vater sich Kontakt zu seinem Kind wünscht“, berichtet Oliver Völker und zuckt mit den Schultern. „Da können wir natürlich nichts machen. Darüber entscheiden Gerichte. Aber was wir tun können, ist den Kontakt zu Gruppen herzustellen, in denen diejenigen auf Leute treffen, denen es genauso geht.“ Manchmal findet sich auch kein Wunscherfüller, dafür aber jemand, der einen Tipp hat, wie der Wunsch tatsächlich Realität werden kann: „Eine Tochter hat beispielsweise den Wunsch ihrer Mutter eingestellt, die einmal an einer Ausgrabung teilnehmen möchte. Da hatte ich zunächst keine Ahnung, wie man das realisieren kann und es hat sich auch niemand gemeldet, der ihn erfüllen kann. Dafür aber hat sich eine Frau gemeldet, die wusste, dass die Uni Würzburg einen entsprechenden Studiengang anbietet und man da mal anfragen könnte.“ Oliver Völkers Idee, Wünsche zu erfüllen, klingt nach ganz schön viel Arbeit. Ob er es bereut, sich das zusätzlich aufgehalst zu haben? „Überhaupt nicht. Wenn das Handy vibriert, weiß ich, dass ein neuer Wunsch eingestellt wurde. Dann kribbelt es schon, dass ich gleich nachschauen muss, um welchen es sich handelt.“ ❤

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1 Würzburg

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Bayreuth

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Bamberg

Nürnberg

Regionales B e a u t y u n d We l l n e s s

Hach was tut man nicht alles für die Schönheit. Wie gut, dass es dafür überall in Franken Experten gibt. Wir haben für euch ein paar ausfindig gemacht, die euch noch schöner machen können.

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HAIRSTYLE ELEGANCE –MEN – WOMEN

Für ausgefallene, elegante Hochsteckfrisuren, Hairextensions bis hin zur Brautfrisur und Make Up steht der Name Hairstyle Elegance. Schon mal Augenbrauen zupfen mit der orientalischen Fadentechnik probiert? Inhaberin Frau Gürkan freut sich auf Ihren Besuch! HAIRSTYLE Elegance Tel. 09561-6758266

2 DPEARR AS DI NI ENSE BEI BAMBERG

Hamam, Massagen, Kosmetik: treten Sie ein in eine andere Welt und lassen Sie sich in unserem Paradies verzaubern... Besuchen Sie uns am 24./25. Juni 2017 von 11-18 Uhr auf unserer 13. Wellnessmesse. 30 Aussteller informieren Sie über aktuelle Neuheiten in Gesundheit &Wohlbefinden. Erleben Sie Massagen zum schnuppern, Live-Musik und vieles mehr. Der Eintritt ist frei.

Steinweg. 42 • 96450 Coburg Dienstag bis Freitag 9 bis 18 Uhr,

Paradies Strullendorf

Samstag 9 bis 14 Uhr

Kapellenweg 59 • 96129 Strullendorf www.paradies-strullendorf.de Tel: 0 95 43 - 41 84 51

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info@paradies-strullendorf.de


LANDschönheit

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N AT U R K O S M E T I K I N Z E I L

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Text Anna Lienhardt //

Fotos Lea Schreiber

Ort Bamberg

Obfr.

Fruchtig, blumig UND EINMAL FRISCH GEZAPFT, BITTE.

Wer „La Perfumería“ in Bamberg betritt, steht sofort inmitten von knallbunten Badebomben, kantigen Seifen und stylischem Bartpflegeöl. Doch vor allem die Parfums sind ungewöhnlich: Sie werden aus großen Flacons direkt abgefüllt.

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D

urch die offen stehende Tür des kleinen Ladens duftet es schon nach draußen. Was das wohl für ein Parfum ist? Kommt einem irgendwie bekannt vor. Drinnen dann die Überraschung: „J’adore“ von Dior wird man hier nicht finden, ebenso wenig „Alien“ von Thierry Mugler. Denn die großen Flacons aus Milchglas, jedes auf seinem eigenen Platz in den Holzregalen, sind namenlos. Unbeschriftet – wobei, das stimmt nicht ganz. „Alles unsere Parfüms sind nach Duftfamilien geordnet, jedes hat seine eigene Nummer“, erklärt Esther Martín, die Geschäftsführerin. Sie zeigt das Etikett

am Flaschenhals von Nummer 413, Duftfamilie Blumig-Grün für Frauen. Das edle Wässerchen vereint die Nuancen von Orangenblüte, Sandelholz, Moschus, Zitrone, Neroli, Zeder und Bergamotte miteinander. Riecht ein bisschen wie „Light Blue“ von Dolce&Gabbana, findet unsere Landmadla-Redakteurin. „Ja das kann sein, wenn beide aus der gleichen Familie stammen“, erklärt die Chefin. Immer wieder komme es vor, dass Kunden ihr Lieblingsparfum nennen, und Esther Martín sucht dann einen ähnlichen Duft bei sich im Geschäft. Der ist meist günstiger als

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das Original. Aber, und das betont die Spanierin: „Unsere Düfte sollen keine Kopien sein. Das dürfen wir nicht, das wollen wir auch gar nicht.“ Was dann? Die Antwort kommt von ihrem Mann Raúl Llorente: „Jeder soll die Möglichkeit haben, mehrere verschiedene Parfums zu Hause zu haben – und sich nicht immer nur eines zu Weihnachten oder zum Geburtstag wünschen können.“ 30 Milliliter kosten in der „Perfumería“ 22 Euro, 50 Milliliter 35 Euro. Von jedem Duft, aus jeder Familie.

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Das Konzept, dass der Kunde ein Glasfläschchen direkt im Laden abgefüllt bekommt, ist in Bamberg noch neu. In Madrid, der spanischen Heimat von Esther und Raul, ist es dagegen durchaus üblich. „Keine Verpackung, keine Werbung, keine spezielle Marke – dafür alles ein bisschen günstiger“, fasst die Chefin zusammen. Hergestellt werden die Parfums in einem Duft-Labor. Doch wie ist das Ehepaar mit seinen beiden Töchtern Lara und Alba überhaupt im schönen Bamberg gelandet? Raul studierte Germanistik, nahm an einen Erasmus-Austausch teil „und verliebte sich sofort in Bamberg“, erzählt Esther. Zunächst ging es zurück nach Spanien,


LANDleben

dann kam die Gelegenheit: Raul arbeitet hauptberuflich bei einer Firma, die eine Außenstelle im unterfränkischen Haßfurt betreibt. So zog 2015 die ganze Familie in die Region. Für Esther war klar: Als Bankkauffrau möchte sie in Deutschland nicht weiterarbeiten, stattdessen will sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen – Parfums. Die Idee reifte, am 1. April wurde schließlich „La Perfumería“ eröffnet. Esthers Mann Raul hilft nach der Arbeit gelegentlich auch mit. Ihm ist es übrigens zu verdanken, dass in dem Laden auch Hipster und Bartträger auf ihre Kosten kommen: „Ein Arbeitskollege von mir hat einen langen Bart und fand keine guten Pflegeprodukte. Also habe ich verschiedene Hersteller verglichen und bin bei einem

in Barcelona fündig geworden.“ Natürlich – wieder Spanien. Raul lacht. „Das ist das Besondere an unserem Laden: Alles ist aus Spanien. Die Idee, unsere Produkte und wir selbst.“ Innovativ möchte das Ehepaar sein, von Naturkosmetik über Raumdüfte und Parfums alles unter einem Dach anbieten. Raul hatte da noch so eine Idee, „einfach ein kreativer Einfall“, wie er sagt: Haustierpflege. Shampoo für den Hund, Insektenschutz für’s Pferd, gut duftend natürlich. Aus welchem Land die Produkte stammen, dürfte klar sein. ❤

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Text Friederike Stark // Fotos Hersteller

Wunschzettel Endlich Sommer! Wir haben für Euch unsere ultimativen Sommer-Sonnen-Must-Haves zusammengestellt. Gut duftend, perfekt geschützt und mit den richtigen Accessoires kann die Hitze kommen.

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Vegan und ohne Palmöl Mit der veganen Sonnenmilch aus biologischem Anbau wird die Haut gepflegt und gleichzeitig geschützt. Die Sonnenmilch lässt sich sehr leicht auftragen, ohne sichtbare Rückstände zu hinterlassen. Es wird auf Alkohol und andere aggressive Inhaltsstoffe verzichtet, um auch bei sensibler Mischhaut ein gutes Hautgefühl zu erzielen. Preis: je nach LSF zwischen 13,90 und 17,90 Euro

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LANDschönheit SONNENBRILLEN – EINE RUNDE SACHE Bei Optik Kastner sind in diesem Sommer Sonnenbrillen in jeder Hinsicht eine runde Sache. Denn es gilt: Es ist fast alles erlaubt, Hauptsache die Brillengläser sind rund. Egal ob es große Gläser wie in den 70er sind oder ein Goldrand der Brille ein bisschen „Bling Bling“ verleiht. Dem Design sind keine Grenzen gesetzt. Bezug: Optik Kastner, Keßlerstraße 6, 6a, 96047 Bamberg oder

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KROXIBAG

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H A N D G E M A C H T E U N I K AT E Der klassische Turnbeutel istzurück auf den fränkischen Rücken – und das in stylisch und einzigartig. Jeder einzelne Turnbeutel ist ein Unikat, den Kroxi höchstpersönlich und mit viel Liebe an ihrer Nähmaschine näht, während ihr Kleiner Mittagsschlaf macht. Mit niedlichen Details und in unterschiedlichen Designs vertreibt sie ihre Turnbeutel über Instagram. Bezug: Kroxi bietet auf ihrer Instagram-Seite „kroxibag“

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Text und Fotos Mariell Dörrschmidt & Sven Tholio // Ort Hallstadt

Obfr.

ERFOLGSREZEPT IN

pink

Frische rote Beete, pikanter Schafskäse, handgezupfter Thymian verfeinert mit Weißwein und Honig. Pink und schrill. Alles andere als langweilig. Vielmehr ein Statement, als eine einfache Bratwurst. Das ist das Erfolgsrezept von Nadine Fuchs aus Ebern, die eine pinkfarbene „Tussi-Bratwurst“ kreierte und damit einen Aufbruch in die Zukunft des traditionellen Fleischerhandwerkes wagt.

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U

mgeben von Gelbwurst, Schinken, Hackfleisch und Bratwürsten. Im Hintergrund baumeln verschiedene Sorten Salami, während man gelangweilt hinter der Theke steht und den ganzen Tag nur Wurst verkauft? Das alles sind Vorurteile mit denen es nur schlecht gelingt, Nachwuchs im Metzgereifach zu ergattern. Nadine Fuchs will das ändern und zeigen, dass es sich lohnt, die Schürze umzubinden und mit Leidenschaft einem alten Handwerk mit Tradition nachzugehen. „Es wird immer weniger Metzger geben und dann wird regionales Fleisch plötzlich wieder wertvoll.“ Der Berufsweg von Nadine Fuchs zeigt, wie vielfältig und spannend die Branche sein kann. Heute ist sie Fleischsommelière, Metzgermeisterin, Food-Designerin, Verkaufstrainerin und führt seit zwei Jahren ihre eigene Filiale in Hallstadt. Anfangs wollte sie nicht in den Metzgereibetrieb der Familie einsteigen. „Für mich war das total schlimm und peinlich“, erinnert sich die Fränkin. Aber Nadine hat

schon immer gerne mit Lebensmitteln gearbeitet, sich deswegen für eine Kochausbildung entschieden. Ihre Zukunft sah sie – auch wegen der Arbeitszeiten – darin allerdings nicht. Nachdem Nadine später doch eine Zeit lang im Familienbetrieb arbeitete, wurde ihr Interesse für das Fleischerhandwerk geweckt. Es machte ihr Spaß, aber ihr fehlte noch viel Wissen über die verschiedenen Wurstsorten oder deren Herstellung. Also machte sie 2015 ihren Verkaufsleiter an der Fleischerschule in Augsburg und ein Jahr später ihren Meisterbrief. Sie war stolz, aber es reichte ihr noch nicht. Also reiste sie in Deutschland umher, um mehr Erfahrungen zu sammeln. In dieser Zeit habe sie jede Menge Einblicke in Metzgereien erhalten und deren Konzepte, Kunden, Ansprüche und regionale Spezialitäten kennengelernt. Fleisch veredeln, Beratung, Catering, Kochen und vor allem eines: Kreativ sein. Das alles macht für Nadine den Reiz des Handwerks aus:

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„Ich liebe es, neue Sachen zu kreieren.“ Wichtig ist Nadine dabei immer, Tradition und Handwerkskunst zu bewahren. Die 27-Jährige liebt ihren Beruf und hat ihre Mission entdeckt: Schöne Arbeitsklamotten, ein gutes Konzept und Öffentlichkeitsarbeit seien hierbei das A und O. Denn das Bild vom Metzger sei in den letzten Jahren richtig schlecht geworden. „Die fette Grobe hinter der Theke oder der siffige Metzger mit blutverschmierter Schürze. Wir sind anders.“ Und hier fällt das Stichwort, das eine echte Innovation im Fleischerhandwerk darstellt und in Deutschland einmalig ist. Nadine Fuchs ist zweite Vorsitzende im Verein „Wir sind anders e.V.“ und will damit ein Statement setzen. Zwölf Frauen wollen frischen Wind in eine alte

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Zunft bringen. Sie sind jung, innovativ und haben Lust etwas zu verändern. Sie wollen das Fleischerhandwerk attraktiv. Seit Jahren gibt es schon einen Metzgerkalender mit Männern. „Das können wir besser“, dachten sich die Frauen. Die Idee, einen Kalender für das Fleischerhandwerk zu entwickeln, wurde Realität. „Wir haben dann einfach Mädels von Beruf- und Meisterschule gefragt, ob sie Lust auf ein Kalendershooting haben“. Idee des Kalenders sei gewesen, dass sich jedes Mädel mit einem speziellen Gegenstand Oberkörper frei ablichten lässt. „Natürlich bewirkt das Interesse, aber wir wollten ästhetische Bilder.“ Selbst hat Nadine ein altes Beil von ihrem Opa ausgewählt. „Für mich ist das der perfekte Mix aus einem traditionellem Gegenstand und einem


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jungen Menschen.“ Der erste Auftritt der Zunftfrauen war vor einem Jahr in Berlin bei einem Food Festival: „Wir haben dort die Tussi-Bratwurst erfunden, die heute zu unserer Vereinsbratwurst geworden ist“. Der Erfolg der Wurst war so groß geworden, dass die Frauen nun eine ganze Linie planen. Auch für den Kalender 2018 sind bereits zwölf neue Metzgerinnen gecastet. Und die Arbeit am Tussi-Projekt ist im vollen Gange: „Wir machen Workshops, Fanartikel und überlegen auch ein Buch zu schreiben. So können wir in Zukunft wachsen. Je größer der Verein wird, desto stolzer werden die Frauen in ihrem Beruf.“ Und es geht wieder dabei natürlich immer um die Wurst: „Die Tussi-Bratwurst hat noch keinen Freund. Ich kreiere gerade eine Macho-Bratwurst. Eine Schwarze Bratwurst mit Bier, Chili und vielleicht Zitronengras als Frischekick.“ ❤

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AUS DEM REDAKTIONSALLTAG

LASS UNS (NICHT) DISKUTIEREN! Hier geben wir dir Einblick in die Heftentwicklung. Nichts ist so einfach, wie man denkt. Folge 7: Musik und andere Missverständnisse

Irgendwas Grafiker: Ich brauch ein Lead! Redakteurin: Ein Lied? Grafiker: Ein Lead! Und jetzt fang ja nicht... Redakteurin singt: Ihr wollt ein Liebeslied, ihr kriegt ein liebes Lied! Ein Lied, dass Ihr liebt!

Grafiker: NEIN! Einen Vorspann. Schreib mir einen Vorspann. Schreib halt einfach irgendwas rein. Redakteurin: Okay. Grafiker: Und schreib ja nicht... Redakteurin schreibt „Irgendetwas“ rein.

Grafiker: Aaaarrggghh!!!

LANDmadla

IMPRESSUM MONATLICHE AUFLAGE 10.000 Stück VERLAG UND HERAUSGEBER: Mediengruppe Oberfranken - Zeitungsverlage GmbH & Co. KG, Gutenbergstraße 1, 96050 Bamberg INHABER- UND BETEILIGUNGSVERHÄLTNISSE: Mediengruppe Oberfranken GmbH & Co.KG (100 %), Gutenbergstraße 1, 96050 Bamberg GESCHÄFTSFÜHRUNG: Walter Schweinsberg, Sigrun Albert, Frank Förtsch VERLAGSLEITUNG MEDIA-VERKAUF: Philipp Gatz ANZEIGENBERATUNG: Christine Vogl (Anzeigenpreise nach Vereinbarung) REDAKTION: Frank Förtsch (verantw.), Corinna Igler, Friederike Stark Lea Schreiber, Mariell Dörrschmidt, Anna Lienhardt, Anna Gartiser, Jennifer Hauser, Christiane Lehmann LAYOUT: Michael Karg, Franziska Schäfer, Carolin Höfler TITELBILD: Matthias Hoch DRUCK: creo Druck & Medienservice GmbH Gutenbergstraße 1, 96050 Bamberg ZUSTELLUNG: Briefversand BEZUGSPREIS: 3 Euro Anzeigen und –entwürfe sind vertragsrechtlich geschützt. Nachdruck, Vervielfältigung und elektronische Speicherung nur mit Zustimmung des Verlags. Erfüllungsort und ausschließlicher Gerichtsstandort ist Bamberg. Keine Haftung für Satz- und Druckfehler oder den Inhalt der Anzeigen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung des Autors wieder, nicht unbedingt die des Herausgebers.

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Eigentums- und Nachdruckrechte für Anzeigen, Texte, Fotos, Layouts, Gestaltungselemente etc. liegen bei der Mediengruppe Oberfranken – Zeitungsverlage GmbH & Co. KG. Weiterverwendung ist nur mit der schriftlichen Genehmigung erlaubt. Bei Nichterscheinen im Falle höherer Gewalt kann der Verlag nicht haftbar gemacht werden. Fotos (soweit nicht anders vermerkt): Fotolia


IN EIGENER SACHE

Das LANDmadla - Team Kommen Sie auf uns zu:

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Wir entwickeln auch gerne Ideen mit Ihnen!

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Ich lebe gerne in Franken, weil...

CORINNA IGLER Produktmanagement & Redaktion

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„Franken heißt für mich Familie und Freunde. Alles hier, was für mich wichtig ist, um mich wohl zu fühlen. Hinzu kommt die tolle Landschaft. Am liebsten entdecke ich die vielen kleinen, gemütlichen Städte mit ihren hübschen Gassen, Fachwerkhäusern oder tollen Burgen, Schlössern und Festungen. Und selbst, wenn man mal raus will, liegt Franken finde ich ganz zentral – egal ob es nach München, Berlin, Italien oder an die Ostsee geht.“

„Da ich in Franken geboren und aufgewachsen bin, ist meine Heimat auch ein großer Teil von mir – hier sind meine Familie und Freunde. Obwohl ich bereits mein ganzes Leben hier verbringe, entdecke ich immer wieder tolle neue Orte und erlebe Überraschungen, die zeigen wie facettenreich Franken ist.“

FRIEDERIKE STARK Stv. Produktmanagement & Redaktion

CHRISTINE VOGL Koordination Verkauf

KONTAKT TEL 0951 - 188 616 LANDMADLA@INFRANKEN.DE

„Weil Franken meine Heimat ist. Ich bin hier geboren und aufgewachsen. Meine Familie und meine engsten Freunde leben hier. Weil es hier alles gibt, was das Herz begehrt: fantastisches Essen, Bier, Wein, eine wunderschöne Natur und viele einzigartige Orte und Menschen.“

„Wegen meiner drei persönlichen „L“s: Leute, Landschaft und die Liebe – alles ist hier, was ich brauche. Familie und Freunde leben hier. Ob radeln, laufen oder biergarteln – Ausflüge in der Natur sind vielseitig und schön. Und das Beste: Hier habe ich meinen Ehemann kennen und lieben gelernt – ein echter Franke, der meine Werte und die Liebe zu Franken teilt.“

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Unsere Instagram-Lieblinge 1

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1 Den Landmadla-Geburtstag in Coburg hat @majahood mit uns gefeiert 2 Lektüre für unterwegs – das Landmadla ist bei @ichlebejetzt1 dabei 3 Kaffee, Kuchen und das Landmadla – so sieht ein perfektes Frühstück bei @beckynblack aus 4 Wen hat @vonfrieda denn da im Gras entdeckt?

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Zeigt uns die schönsten Seiten Frankens auf Instagram mit dem Hashtag #landmadla

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5 Unsere Landmadla bei „Kronach leuchtet“ haben @falkbaetz gefallen 6 Eine schöne Gasse in Sommerhausen hat @pflueckedentag entdeckt 7 @fr.goldkind liebt es, in der Natur zu sein 8 Freitags geht es für @miri_peanut immer ins Schlenkerla

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Das letzte

WORT hat der

MANN

KOLUMNE

NEU IST NUR DIE FREIHEIT Mit den Menschen ändert sich auch ihre Art des Zusammenlebens. Das ist innovativ, allerdings nicht wirklich neu.

D

ie Welt ist im Wandel – und zwar schon immer. Manchem mag es zwar so scheinen, als wäre früher alles geordnet und geregelt gewesen, aber: Innovation in allen Lebensbereichen ist die eine Konstante, auf die man sich immer verlassen kann. Die vor nichts halt macht, auch nicht vor scheinbar feststehenden Fakten. Und schon gar nicht vor der Liebe – oder besser gesagt: vor Beziehungen. Es wird viel von der Beziehungsunfähigkeit der Millennials geschrieben, aber das wird der Realität kaum gerecht. Menschen werden sich immer verbinden, nur tun sie das heute in größerer Vielfalt als früher. Nicht nur in hippen Großstädten (Ja, Berlin, ich schaue dich an), natürlich auch in Franken finden sich verschiedene Arten, wie Menschen ihr Leben, ihre

Beziehungen, organisieren. Da gibt es die klassische Zweierbeziehung neben offenen Beziehungen oder die Verbindung mehrerer Menschen in einem polyamoren Beziehungsgeflecht. Beziehungsanarchisten leben ihre Liebe in Ablehnung fester, vorgestanzter Formen und machen sich ihre Beziehungswelt, wie sie ihnen gefällt. Gesellschaftlich ist das innovativ, wirklich neu ist es natürlich nicht: Ebenso wie Homo- oder Bisexualität, diverse Geschlechtsidentitäten und was sich im queeren Spektrum noch alles findet, gab es auch schon immer Menschen, die abseits der Monogamie gelebt haben. Der Unterschied heute ist nur, dass wir das immer offener leben dürfen, anstatt uns vor drohenden Strafen und Stigmatisierung fürchten zu müssen. Und eben weil das alles schon immer da war, können doch eigentlich alle ganz entspannt durchatmen.

Johannes Görz Redakteur


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„Landmadla ist wie die beste Freundin.“ Sandra Rünagel, Leserin

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Landmadla will dir durch die Beiträge im Magazin zeigen, was das Leben in Franken lebenswert macht, welche Geheimnisse die Region hat und dir Inspirationen geben, was du hier in Franken unternehmen kannst.

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