Landmadla November 2017

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NOVEMBER 2017

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Ina Kirschner hat sich zur Edelbrandsommelière ausbilden lassen und stellt nun auf dem elterlichen Hof im Landkreis Kronach verschiedene Brände her.

PACK’S AN! Roth Zeil a. M. Kronach

F R Ä N K I S C H E W U R S T R E I S T U M D I E W E LT EIN AUSFLUG IN DIE WEINBERGE MADELCHEN MACHT SCHUHE ZUM ANBEISSEN

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AUF DEN SEITEN 4 & 5 VERRATEN WIR DIR, WAS LANDMADLA AB 2018 FÃœR DICH HAT


LANDmadla

EDITORIAL

M E T Z G E R , B E S TAT T E R , S C H U H M A C H E R … Egal welches Handwerk ihr ausübt, seid mit dem Herzen dabei

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twas mit seinen eigenen Händen erschaffen, ist ein tolles Gefühl. Wie bestätigend es sein kann, am Ende des Tages das Ergebnis seiner eigenen Hände zu betrachten, habe ich erst vor kurzem wieder erlebt, als ich für die Liebe und die Arbeit beim LANDmadla nach Bamberg gezogen bin. Mit einem bis unters Dach mit Möbeln und Umzugskartons beladenen Lieferwagen habe ich mich auf den Weg gemacht: vom Schwabenland, wo ich als Exil-Fränkin zwei Jahre gearbeitet habe, zurück nach Franken. Als wir meine ganzen Sachen endlich ins Haus manövriert hatten, hat mich der Anblick der vielen Kartons und Möbelstücke für einen kurzen Moment erschlagen: „Wo fangen wir nur an?“ Aber mit helfenden Händen und ein bisschen Geduld hatten wir das Umzugschaos dann doch recht schnell beseitigt. Und wenn ich mich jetzt in der Wohnung umschaue, bin ich glücklich und auch ein kleines bisschen stolz, was wir mit unseren Händen in kurzer Zeit geschafft haben. Mit den Händen bzw. dem Handwerk anderer Leute haben wir uns auch in dieser LANDmadla-Ausgabe

beschäftigt und eine bunte Handvoll Geschichten für euch zusammengestellt: Da gibt es zum Beispiel Metzgermeister Claus Böbel aus einem kleinen Dorf im Landkreis Roth. Seine Wurst hat er schon bis nach Neuseeland und Hawaii verschickt. Die 26-jährige Madeleine Heinrich aus Tettau designt Schuhe zum Anbeißen. Reine Handarbeit sind auch die Holzbrillen von Philipp Klauer aus Ziegelanger bei Zeil am Main. Im Interview erzählt der gelernte Zerspannungsmechaniker von den lebhaften und teilweise widerwilligen Eigenschaften von Holz, Horn und Stein. Was uns an diesen Personen fasziniert? Sie sind mit Herz und Leidenschaft dabei. Und das ist wichtig! Schließlich beschäftigt man sich in der Regel acht Stunden am Tag, fünf Tage die Woche, rund 20 Tage im Monat und 12 Monate im Jahr mit seinem Handwerk. Ergibt rund 1.920 Stunden im Jahr. Wenn man da nicht liebt, was man tut – eine gruselige Vorstellung. Deshalb liebe LANDmadla: Haltet es wie wir und all diese Personen im Magazin. Seid immer mit dem Herzen dabei.

Katharina Schlereth, Landmadla-Redaktion


WAS WIRD AUS LANDMADLA? LANDmadla verändert sich ab 2018. Wir beantworten hier eure Fragen und verraten genauer, was euch ab dem neuen Jahr erwartet.

Das LANDmadla war bisher kostenlos, ab 2018 kostet es Geld. Warum eigentlich? LANDmadla ist ein Projekt, das wir 2016 gestartet haben, weil wir in Gesprächen mit vielen Fränkinnen gemerkt haben, dass sie sich ein fränkisches Magazin wünschen, das sie inspiriert und ihnen Geheimtipps gibt, die sie sonst vielleicht nur von der besten Freundin bekommen. Ob wir mit dem LANDmadla-Magazin diesen Wunsch erfüllen, mussten wir aber zunächst testen. Etwas über ein Jahr – so lange gibt es das LANDmadla nun schon – sind wir für euch durch Franken gefahren und haben Geschichten recherchiert, das Magazin gedruckt und an euch verschickt. Das kostet natürlich Geld. Nachdem das LANDmadla in der Testphase aber sehr gut ankam und wir immer mehr Leserinnen haben, machen wir weiter. Doch natürlich funktioniert das nur, wenn sich die Kosten decken. Auch hier haben wir die Leserinnen gefragt, was ihnen das LANDmadla wert ist und auf Basis des Feedbacks und nach vielem Rechnen den Preis festgelegt. Und wie bleibe ich weiterhin ein Teil der LANDmadla-Community? Wir haben unterschiedliche Modelle entwickelt – da ist für jeden etwas dabei: Für all diejenigen,

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die das Heft weiterhin „nur“ lesen möchten, gibt es das Lesemadla. Wie gewohnt kommt das Heft jeden Monat zur Leserin in den Briefkasten. Für alle, die ihre Heimat auch erleben möchten, gibt es die Möglichkeit, Clubmadla zu werden. Hier gibt’s zusätzlich zum Heft zweimal pro Halbjahr eine LANDmadla-Box mit Produkten und Gutscheinen von fränkischen Unternehmen. Außerdem können Clubmadla an exklusiven Veranstaltungen – vom Shoppen nach Ladenschluss, über Cocktailmixen bis hin zum Kinoabend – teilnehmen. Was genau erwartet mich in der Box? Das können wir leider nicht verraten, es soll ja eine Überraschung bleiben. Aber so viel sei schon mal gesagt: Eine Box hat einen Wert von mindestens 30 Euro. Außerdem haben wir bereits tolle Partner, wie das Kino, Mode- oder Dekogeschäfte und Kosmetikproduzenten mit an Bord. Was ist, wenn ich weder ein Lese- noch ein Clubmadla sein möchte? Wer das Magazin nicht regelmäßig in seinen Briefkasten bekommen möchte, der kann es für drei Euro einfach einzeln kaufen und zwar in den Geschäftsstellen und Servicepoints des Fränkischen Tags, der Bayerischen Rundschau, des Coburger Tageblatts oder der Saale Zeitung.


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Und wenn ich noch Fragen habe? Dann sind wir gerne persönlich für dich da. Schreib uns einfach eine E-Mail an landmadla@infranken.de, über unseren Facebook- oder Instagram-Account oder ruf uns an unter 0951/188-638.

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LANDgeschichten

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Ina Kirschner ist Edelbrandsommelière und brennt für ihr Handwerk

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Das erste Auto eines jeden Kindes wird im mittelfränkischen Burghaslach gefertigt.

22 Claus Böbels fränkische Delikatessen sind im In- und Ausland gefragt.

LANDleben

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Kerstin Laufer reiste für die Weinlese 2017 tausende Kilometer.

In Zeil lässt sich ein schöner herbstlicher Urlaubstag verbringen.

Wieder auf den letzten Drücker? Adventskalender schnell selbstgemacht.

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LANDschönheit

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Philipp fertigt hölzerne Unikate für den besseren Durchblick.

Madleine Heinrichs Schuhe machen Appetit, aber nicht satt.

Die LANDmadla-Geschenkanhänger kommen aus der Integra-Mensch-Werkstatt.


Schwerpunkt

LANDmadla

HANDWERK

LANDgeschichten

LANDleben

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Ina brennt

40 Selbstgemacht Gestalte einen Adventskalender in letzter Minute.

Mit Flugzeug

für ihr Handwerk Ina Kirschner aus dem Landkreis Kronach ist Edelbrandsommelière.

zur Weinlese Kerstin Laufer ist Jungwinzerin aus Leidenschaft.

LANDschönheit

16 Big im Business Der kleine rote Flitzer, das Bobbycar, wird im mittelfränkischen Burghaslach produziert.

32 Ein Urlaubstag in Zeil Die unterfränkische Kleinstadt

46 Keine „Schauspülerin“ Veronica Ferres verrät im Interview Hausfrauentricks.

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Eine Wurst

geht um die Welt Claus Böbels Wurstwaren aus Rittersbach reisen bis nach Neuseeland.

hat tolle Weinberge. 48 Unikate aus Holz Philipp Klauer aus Unterfranken fertigt besondere Brillen.

36 Veranstaltungstipps Wir verraten, was du in der Vorweihnachtszeit nicht verpassen solltest. 38 Rezept So gelingt dir ein leckerer Apfelkuchen.

Burghaslach

Lisberg

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Zeil

a.M.

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52 Schuhe zum Anbeißen Madleine Heinrich aus Tettau macht extravagante Treter. 60 Anhänger von Integra Die LANDmadla-Geschenkanhänger kommen aus der Integra-MenschWerkstatt.

Tettau

52 Würzburg Coburg

Bamberg

Bayreuth Nürnberg

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LANDlichter

Ziegelanger

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Rittersbach

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Editorial

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Insta-Lieblinge

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Impressum

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Das letzte Wort hat der Mann

Waldbuch

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Foto: Ronald Rinklef

www.facebook.com/landmadla

Handwerk hat

goldenen Boden Altes deutsches Sprichwort

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LANDmadla

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NOVEMBER 2017 // WWW.LANDMADLA.DE

Schwerpunkt

HANDWERK

Illustration: studiostoks/fotolia.com

LANDgeschichten

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e Hast du auch ein l ma r wi r de Frage, hen ge d un Gr n de auf hreib sollen? Dann sc la@ ad uns an landm .de en nk infra ISA STELLT DIE GEWISSENSFRAGE

DARF ICH EINEM HANDWERKER EINEN TEIL DER RECHNUNG BAR AUF DIE HAND GEBEN? DA HABEN DOCH BEIDE WAS DAVON...

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iele Menschen schätzen die vorgangs schließt die entsprechenden Anonymität des Bargeldes Aufwendungen von der Steuerermäßiwegen der Datensicherheit gung aus. Thomas Rudrof und der Gefahr, durch die Speicherung von Informationen zu einem gläsernen Kunden zu Ein weiterer Vorteil der bargeldlosen Bezahlung ist werden. Für Gewerbetreibende dagegen ist der Um- der vereinfachte Nachweis über alle Zahlungsausgang mit Bargeld mit erhöhten Kosten verbunden. gänge und Eingänge auf den Konten. So können Steuererklärungen schneller erstellt und von Seiten Es ist dringend davon abzuraten, dem Handwerdes Finanzsamts einfacher kontrolliert werden. ker die Rechnung bar auszubezahlen, wenn der Auch der Markt für Schwarzarbeit, der oft nur über Kunde eine Steuerermäßigung nach § 35 a EStG Bargeldzahlungen abläuft, wird durch die bargeldbeim zuständigen Finanzamt beantragen will. Die lose Überweisung deutlich eingeschränkt. So ist es Barzahlung einer Rechnung aus der Inanspruchnah- auch im Sinne des Handwerks, dass Kriminelle ihre me von Handwerkerleistungen für Renovierungs-, Steuer- und Sozialabgabenlast nicht auf die EhrliErhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen chen abwälzen und sich so Wettbewerbsvorteile ohne bankmäßige Dokumentation des Zahlungsverschaffen können. ❤

Thomas Rudrof ist Hauptabteilungsleiter der Rechtsabteilung der Handwerkskammer für Oberfranken

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Text Lisa Kieslinger // Fotos Lea Schreiber // Ort Waldbuch (Lkr. Kronach)

Ina brennt FÜR IHR HANDWERK

Ina Kirschner aus Waldbuch im Kreis Kronach ist Edelbrand- Sommelière. Im Gespräch mit LANDmadla erzählt sie, wie es dazu kam und wie sie aus der Milchkammer auf dem elterlichen Hof eine Destillerie gemacht hat.

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eit Jahren beschäftigt sich Ina Kirschner mit edlen Bränden und Geisten. An der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf hat sie nun die Ausbildung zur Edelbrandsommelière gemacht. Dort hat sie gelernt, Aromen in den Destillaten zu schmecken und zu riechen. „Schnaps ist nicht gleich Schnaps. Die Aromenvielfalt ist so groß und faszinierend“, erzählt die

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28-Jährige. Da würden in einem Destillat auch schon einmal Aromen wie Vanille, Moos, Banane oder Tabak herauskommen. Das erste Erfolgserlebnis von Ina Kirschner in Sachen Aromen war im Übrigen eine reife Banane im Williamsbrand. Der Weg dorthin sei jedoch oft hart und mit viel Frustration verbunden gewesen, erinnert sich die 28-Jährige. Doch erst einmal von Anfang an.


LANDgeschichten

Ina Kirschner ist mit 28 Jahren wohl eine der jüngsten Edelbrandsommelières überhaupt. Auf dem landwirtschaftlichen Hof ihrer Eltern im Landkreis Kronach stellt sie heute Brände her.

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Was ist eigentlich ein Edelbrandsommelier? Ein Edelbrandsommelier kann die Qualität edler Brände und Geiste erkennen, beurteilen und treffend beschreiben. Er hat ein hohes fachliches Wissen im Bereich der Branntweinherstellung und kann erklären, wie diese Produkte am besten genossen werden. Darüber hinaus darf man durch diese Ausbildung bei Prämierungen als Juror teilnehmen. Wie bist du dazu gekommen? Hier spielten verschiedene Eindrücke eine Rolle: Das „Aha“-Erlebnis war, als ich das erste Mal ein Destillat getrunken habe, bei dem das Aroma deutlich zu erkennen war. Ich habe mir die Frage gestellt, wie die Qualitätsunterschiede bei den Bränden zustandekommen. Je mehr ich mich damit beschäftigt habe, umso interessanter fand ich das Thema. Irgendwann musste einfach eine eigene Brennerei her. Hier bin ich in der glücklichen Lage, dass meine Eltern Obstbäume und landwirtschaftliche Flächen haben und es in der ehemaligen Milchkammer Platz für meine Destillerie gab. Was sind die Schwerpunkte in der Ausbildung? Der Schwerpunkt ist ganz klar die Sensorik. Wir haben an manchen Tagen 30 bis 50 Proben beschrieben und beurteilt. Man muss Destillate blind bestimmen, die Aromen erkennen und benennen sowie gegebenenfalls Produktionsfehler identifizieren können. Auch das Zusammenspiel von Essen und Destillat war ein großes Thema. Wir mussten zu jedem Mittagessen – entweder Vor- und Hauptspeise oder Haupt- und Nachspeise – ein passendes Destillat auswählen und begründen, warum wir dieses gewählt haben.

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LANDgeschichten Was hat dir am meisten Spaß „Was mir außerdem am Was fasziniert dich an Bränden gemacht und wo bist du an und Geisten? deine Grenzen gestoßen? Brennen gefällt, ist, Man kann fünf Willis von unterschiedlichen Brennern trinken Am schwierigsten fand ich es, dass das Handwerk und jeder hat seine eigene Produkte nur am Geruch zu Handschrift. Das ist unglaublich erkennen. Hier waren natürganz eng mit der Natur spannend. Man hat zum einen lich die Kollegen, die schon jahrelang brennen, im Vorteil. eine riesen Auswahl an Rohstofverbunden ist.“ fen und dann gibt es innerhalb Ich habe hier wirklich bei Null des gleichen Rohstoffes noch angefangen. Aber das war einmal große Unterschiede. auch das Schönste für mich: Was mir außerdem am Brennen Zum einen natürlich die gefällt, ist, dass das Handwerk Herausforderung und zum ganz eng mit der Natur verbunanderen auch die kollegiale den ist. Zusammenarbeit. Denn: Ich war die einzige in dem Kurs, die noch Seit diesem Jahr hast du dein eigenes nie gebrannt hatte. Alle anderen Brennrecht und willst deine Produkwaren erfahrene Brenner. Zum Glück te unter dem Namen „Gebranntes haben mich alle kollegial aufgenommen und geduldig alle meine Fragen Glück“ verkaufen. beantwortet – und es waren wirklich Ja, aber zunächst muss ich natürlich ein viele Fragen. Es sind in der Zeit wirklich tolle Sortiment aufbauen. Im nächsten Jahr möchte Freundschaften entstanden. ich dann auch Tastings anbieten. Hier können Interessierte bei mir in der Destillerie verschiedene Wie schwer ist es, Aromen aus einem Destillat Produkte probieren und bekommen dazu eine herauszuschmecken und welche gibt es? ausführliche Beschreibung zu den Produkten und Anfangs ist es natürlich nicht einfach. Man kennt deren Herstellung. Außerdem plane ich, Edelbrandmenüs zu organisieren. es vielleicht vom Wein. Mit Mühe und Not kann man eventuell zwei der beschriebenen Aromen Wie erkennt man eigentlich ein gutes Destillat? nachempfinden. So ist es bei Destillaten auch. Wenn bei der Herstellung alles richtig gemacht Ich war zunächst sehr skeptisch, ob ich das jemals wurde. Ein Destillat verzeiht kaum Produktionslernen kann beziehungsweise, ob man wirklich so viele Aromen erleben kann. Aber wenn man gelernt fehler. Das Allerwichtigste ist, dass das Obst beziehungsweise der Rohstoff schon eine hervorragende hat, den Alkoholgeruch auszublenden, kann man Qualität hat. Wenn hier nicht ordentlich gearbeitet sich den Aromen nähern. Wichtig ist hierbei, das wurde, kann man nichts mehr retten. Dann kommt sensorische Gedächtnis zu trainieren. Also das, was natürlich eine kontrollierte Gärführung. Und am man riecht, zielsicher benennen zu können. Das Ende das Destillieren. Hier muss man Zeit und ähnelt ein bisschen dem Vokabel lernen. Geduld mitbringen und ganz langsam brennen. ❤

INA KIRSCHNER

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IM BUSINESS

GEWINNSPIEL-Jim-

mal den BIG Wir verlosen ein m hänger und de An t mi er Load /n ine kle e/n ein Sound-Wheel an dafür tun du s Wa “. /in „Landwirt la@ uns an landmad musst? Schreib dein/e e rad ge rum infranken.de, wa t. ktor verdient ha Kleine/r den Tra ! en ort tw An re auf eu Wir freuen uns

Meine Rassel, mein Schnulli, mein roter Flitzer. Welches Kind hat es nicht in der Garage das Bobby Car? Und falls du dachtest, das weltberühmte Auto kommt aus den USA oder aus Asien - falsch gedacht. Das Bobby Car fährt im fränkischen Burghaslachvom Band.

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Text Corinna Igler // Fotos Anna Gartiser, Hersteller // Ort Burghaslach

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ie zwei roten Hörner sieht man schon von weitem, wenn man auf der Autobahn 3 zwischen Würzburg und Nürnberg unterwegs ist. Und irgendwoher kennt man sie doch auch. Na klar, vom Bobby Car. Auf dem kleinen roten Flitzer, der in keiner Kindergarage fehlen darf, ragt der Büffel, das Markenlogo der Herstellerfirma BIG. Denn das Spielzeug, mit dem schon Großeltern der jetzigen kleinen Autofahrer erste Fahrversuche gemacht haben, kommt nicht etwa aus den USA oder aus Asien, sondern eben aus dem mittelfränkischen Burghaslach. Und genau dort hat LANDmadla hinter die Kulissen geschaut und erfahren, wie das erste Auto vieler Kinder entsteht. Alles beginnt mit kleinen weißen Kügelchen. Kunststoffkügelchen, um genau zu sein. Rot wird das Bobby Car aber nicht etwa wie richtige Autos durch einen Lack. Nein, sondern durch Masterbatch. Das sind Farbgranulate, die dem natürlichen, weißen Kunststoff zum Einfärben beigemischt werden. Über die Leitungen, die in dem riesigen, modernen Werk verlegt sind, werden diese Kunststoffkügelchen an die Maschinen gesaugt. Dann wird der Kunststoff auf 200 Grad erhitzt und dadurch zähflüssig. Wie ein Schlauch läuft er in der Maschine in die Form, die dem kleinen Auto sein Aussehen gibt. Das Bobby Car wird mit dem sogenannten Blasformverfahren hergestellt, so dass es im Inneren hohl ist. Danach kühlt es ab und nach einigen Minuten wird das

LANDgeschichten

Schon von weitem sieht man das Firmenlogo von BIG, die Büffelhörner am Werk in Burghaslach. Aus den kleinen weißen Kunststoffkügelchen entsteht das Bobby Car.

Fahrzeug sozusagen ausgespuckt. Allerdings noch ohne Räder. Die werden, wie das Lenkrad auch, im Spritzgussverfahren hergestellt und kommen dann hinterher in der Montage dran. Anders als beim richtigen Auto, wird die kleine Kunststoffvariante in einem Karton verpackt und der nächste kleine Besitzer muss sie zuhause nur noch auspacken, bekleben und das Lenkrad anschrauben. Beeindruckend, wie schnell ein neues Fahrzeug fertig ist und wie viele davon in Burghaslach entstehen. Über 19 Millionen kleiner roter Flitzer haben schon das Werk verlassen. Und das, obwohl das Plastikauto robust ist und teilweise über Generationen weitervererbt wird. Und während in der Automobilbranche ein Modell das andere jagt, ist das Bobby Car immer noch das, was es schon immer war. „Das Bobby Car ist sozusagen ein Olditimer, der nie abgelöst wurde“, schmunzelt Pressesprecherin Isabel Weishar, die uns zusammen mit ihrer Kollegin Melanie Hübner durch 17


Wie ein Schlauch läuft der geschmolzene Kunsstoff in die Form. Raus kommen am Ende Kinderfahrzeuge, wie das Bobby Car.

das Werk führt. Und dafür gibt es auch einen guten entwicklungen gibt, wie nicht nur am „Bobby Car Grund. Die Kunden verändern sich nicht großartig. next“ deutlich wird. Sondern auch an Produkten wie Es sind immer Kinder. Deshalb ändert Schuhkappen beziehungsweise Schuhschonern, sich höchstens mal das Aussehen des damit die kleinen Rennfahrer beim Antrieb Bobby Cars. Das gibt es mittlerweile mit den Füßen ihre Schuhe nicht so schnell in rosa, grün und den verschieruinieren. Oder eben an um die 200 weidensten Farben, mit oder ohne teren Produkten, die BIG, was mittlerweile Geheimfach für Navi und sonstige zur Simba Dickie Group gehört, produziert: Reiseutensilien, die die Kleinen dabei Vom Mini-Porsche über die Gartenrutsche haben wollen. Oder sogar mit Flüsterbis hin zum Traktor für kleine Landwirte. „Wir Isabel Weishar rädern, damit die Nachbarn nicht lieben es, Spielzeug zu kreieren, weil wir so schnell vom Krach genervt sind. Doch selbst beim damit die Kinder in ihrer Entwicklung begleiten. Und Facelift, dem „Bobby Car next“ mit LED-Lichtern, die strahlenden Kinderaugen sind dafür der schönste Lohn“, sagt Isabel Weishar. Apropos Entwicklung ist vieles so wie beim klassischen Bobby Car. Nicht - wie gelingt es in Zeiten der Digitalisierung am zuletzt die Kniemulden, so dass auch größere Kinder noch damit über die Straßen rutschen können. Dass Markt mit traditionellen Spielwarenprodukten zu bestehen? „Es gibt natürlich eine Entwicklung“, weiß BIG an dem klassischen Bobby Car seit den 70ern die Pressesprecherin, die schon seit vielen Jahren im festhält, bedeutet aber nicht, dass es keine Neu-

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LANDgeschichten

Unternehmen ist, „aber im Kleinkindbereich noch nicht so stark wie im Jugendalter“. Im Gegenteil - im Unternehmen nimmt man sogar eine Trendwende war, hin zu traditionellem Spielzeug statt zu computergesteuertem. „Wir haben ja auch animierte Spielwaren“, verweist sie auf Dinge wie Scheinwerfer mit moderner LED-Technik und Berührungssensoren oder Melanie Hübner die elektronische Hupe. „Aber wir machen keine Videospiele. Unsere Philosophie ist, dass wir Kinder bewegen wollen, und da stecken wir die Grenzen ab.“ Da passt auch der Nachhaltigkeitsgedanke gut in die Unternehmensphilosophie. Abfall gibt es in der Spielwarenfabrik nämlich nicht. Der Kunststoff, den ein Mitarbeiter vom maschinell gefertigten Bobby Car feilt, damit sich kein Kind an einer scharfen Kante verletzen kann, wird beispielsweise wiederverwertet, indem er ganz einfach wieder eingeschmolzen wird. Das wäre selbst mit einem Bobby Car möglich, dass vielleicht doch mal kaputt geht - obwohl es so robust ist, dass es zahlreichen Generationen als Fortbewegungsmittel dient. So robust wie die Hörner eines Büffels eben - deshalb das Firmenlogo. ❤

1938 Gründung der Johann Höfler Metallspielwarenfabrik 1954 Diplom-Ingenieur Ernst A. Bettag übernimmt die Fürther Metallwarenfabrik Johann Höfler. Sein erster Blechwagen „Racing Car“ verkauft sich innerhalb eines Jahres 1,2 Millionen Mal. 1956 Bettag stellt auf Kunststoff um und erfindet Rutschfahrzeuge. 1962 Die Firma wird in BIGSpielwarenfabrik umbenannt. 1972 Das erste BIG-BOBBY-CAR wird auf der Internationalen Spielwarenmesse Nürnberg vorgestellt. 1998 Ein Brand vernichtet das BIG-Werk in Fürth. 1999:In nur 16 Monaten entsteht die neue Produktionszentrale von BIG in Burghaslach. 2003 Ernst A. Bettag stirbt. 2004 Die SIMBA DICKIE GROUP übernimmt die BIG-Spielwarenfabrik. 2009 Mittlerweile umfasst die Produktpalette etwa 200 BIG-Spielzeuge.

In der Montage kommen die Räder an das Bobby Car, das in Kartons ausgeliefert wird.

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Advertorial Quickacademy // Ort Hirschaid

Auf der

Überholspur Vom Lehramtstudium über die Wirtschaft zurück zum Unterrichten – Joachim Gehringer hat in seinem beruflichen Leben viel ausprobiert. Zuletzt arbeitete er als Personalleiter einer Versicherung und nebenberuflich als Prüfer und Dozent bei der IHK und der Kolping Akademie, bis er 2008 sein eigenes Unternehmen, die Quickacademy, gründete. Ausschlaggebend für diesen Schritt war, dass der studierte Wirtschaftspädagoge die Weiterbildungsmaßnahmen optimieren wollte. „An anderen Akademien für Weiterbildungen gibt es für jedes Fach einen eigenen Lehrer. Da ist es

QuickAcademy UG || Joachim Gehringer Jägerstraße 14 || 96114 Hirschaid E-Mail: info@quickacademy.de www.quickacademy.de


als Schüler insofern schwer aufzupassen, weil manche Fachbegriffe schon mal von einem anderen Lehrer definiert wurden – die Themen in der Wirtschaft sind nämlich sehr fächerübergreifend. Erschwerend kommt hinzu, dass alle Lehrer ihren eigenen Stil haben, diese Themen zu lehren“, erklärt Gehringer. „Da habe ich mir gedacht: das geht besser. Bei uns vermeiden wir diesen Doppelunterricht“. Deshalb gibt es auch nur zwei Trainer – den Unternehmer selbst, der alles bis auf Rechnungswesen unterrichtet und seine Tochter Ann-Katrin Gehringer, die dieses Fach gerne übernimmt. Was aber noch viel wichtiger ist: Die Quickacademy hat ihren Namen nicht von irgendwoher – Gehringer bietet mit der Akademie die Möglichkeit, den staatlich geprüften Wirtschaftsfachwirt in nur einem Jahr und den staatlich geprüften technischen Fachwirt in nur eineinhalb Jahren zu erreichen. Ganz nach dem Unternehmens-Slogan „kompakt – schnell – gut“. Und das, obwohl der Unterricht nur einmal im Monat an einem Wochenende stattfindet. Klar – das setzt natürlich voraus, dass sich der Schüler auch daheim hinsetzt und lernt. Leichter wird der Unterricht nämlich auch hier nicht. Aber das Nachholen, Lernen und Üben gestaltet sich in der Quickacdemy doch recht einfach. Alle Kurse werden mitgefilmt und sind via Online-Plattform nochmal abrufbar. Auch für diejenigen, die nicht immer präsent sein können, ist der mediengestützte Unterricht von Vorteil. Im Durchschnitt besuchen 80 % Frauen die Kurse von Joachim Gehringer und seiner Tochter. „Das liegt daran“, so vermutet der Unternehmer, „dass Frauen

viel weiterbildungsaffiner sind.“ Auch Wiedereinsteigerinnen, die jahrelang mit den Kindern zu Hause waren, sind viel motivierter, nach der Pause wieder zurück in einen guten Beruf zu gelangen. Allerdings ist es für diejenigen, die jahrelang „ausgesetzt“ haben, schwer, mit den jüngeren Studenten mitzukommen. Hier bestehen oftmals die Zweifel: „Schaffe ich das überhaupt?“ Klar – ob man die Weiterbildung schafft, hängt auch an der persönlichen Motivation. Auch Gehringer behauptet: „Probieren reicht nicht. Versuch es nicht, mach es!“ Aber, um auch den Wiedereinsteigerinnen dieselben Möglichkeiten zu bieten, hat der Geschäftsführer jetzt neue Seminare eingeführt – nur für die Wiedereinsteigerinnen. „Alle sollen auf dem gleichen Level sein“, erklärt der Gründer. Der Unterschied zu den normalen Kursen? „Üben, üben, üben… Hier muss man mit den Studenten mehr üben und mehr erklären.“ Das Alter spielt hier keine Rolle. Viele Frauen möchten bereits nach wenigen Jahren zurück in den Beruf, andere entscheiden sich noch nach 20 Jahren zu einer Weiterbildung. Die meisten sind aber im Alter von 35 bis 45 Jahren. Auch um die Finanzierung muss man sich keine Sorgen machen. Die Kurse sind nämlich mit dem Aufstiegs-Bafög förderfähig. Und wer die Prüfungen bei der IHK dann auch noch besteht – und das sollte bei einer Bestehensrate von 98% machbar sein – der bekommt noch einen extra Zuschuss und der Weg zurück in einen guten Beruf ist gesichert. Wer also tatsächlich mit dem Gedanken spielt, sich auch nach einer längeren Pause noch weiterzubilden, der hat in der Quickacademy die richtige Schule gefunden und kann sich jederzeit bei Joachim Gehringer zu einem Beratungsgespräch melden.

Als Wiedereinsteigerin zurück in einen guten Beruf in nur einem Jahr Abschluss: Staatlich geprüfte Wirtschaftsfachwirtin Qualifikation: Mindestens fünf-jährige kaufmänni-

Präsenzzeiten: Einmal pro Monat immer samstags und sonntags von ca. 8 bis 17 Uhr

sche Tätigkeit oder eine abgeschlossene kaufmänni-

Fördermöglichkeiten: Aufstiegs-Bafög, Meis-

sche Berufsausbildung

ter-Bonus

Dauer: 25 Seminartage verteilt über ein Jahr + 8 bis 10 Stunden persönlicher Lernaufwand pro Woche

Die Kurse beginnen am 3. Februar 2018.


Text Katharina Schlereth // Fotos Ronald Rinklef // Ort Rittersbach

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LANDgeschichten

EINE

Wurst GEHT UM DIE

Welt

Claus Böbel aus dem fränkischen Rittersbach in der Nähe vom Brombachsee ist Dorf-Metzger in dritter Generation. Er gilt als Daniel Düsentrieb der Fleischbranche. Bereits 1997 ging er mit seiner Metzgerei online. Seit 2007, mit der Eröffnung seines Online-Shops umdieWurst. de, verkauft er seine Wurst bis nach Neuseeland. Dass sich Tradition und Innovation nicht ausschließen, beweist der Metzgermeister immer wieder aufs Neue. Eine Geschichte von einem bunten Vogel, der nichts mehr scheut als eine graue Maus zu sein.

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B

ei Metzgermeister Claus Böbel grünt nicht nur der Rasen vorm Haus. Die Außenfassade seiner Metzgerei, sein Firmenwagen, die Schürzen der Verkäuferinnen, das Hemd des Metzgers, sogar seine Schuhe und das Brillengestell der Ehefrau – alles erstrahlt in sattem Grün. Da erklingt unwillkürlich die Melodie eines alten deutschen Volkslieds im eigenen Ohr: „Grün, grün, grün sind alle meine Kleider, grün, grün, grün, ist alles was ich hab.“ Tatsächlich gehört die Farbe Grün genauso zum Geschäftsmodell des Metzgers wie sein Online-Shop oder seine Wurst-Seminare. Aber von vorne: Bunter Vogel, statt graue Maus Claus Böbel hat die Dorfmetzgerei im fränki-

schen Rittersbach von seinem Vater übernommen. In dem 350-Seelendorf in der Nähe vom Brombachsee ist die Welt noch in Ordnung – könnte man meinen. Doch an Claus Böbel wird deutlich: Die Zeit ist hier keineswegs stehen geblieben. Der Metzgermeister betreibt zwar ein altes Handwerk, erfindet sich dabei aber regelmäßig neu. Bereits 1997 geht er mit seiner Metzgerei online. 2004 folgt der Wurstbrief, eine kulinarische Grußkarte beispielsweise in Form einer Salami-Blume. Diese wird vakuumiert und mit einem individuellen Grußtext verschickt. 2007 eröffnet er seinen Online-Shop umdieWurst.de. Wie er auf die Idee gekommen ist? „Die Kunden und die Zeiten ändern sich. Die klassische Metzgereikundschaft, sprich die Hausfrau mit Kittelschürze, die sonntags vor der Kirche den Braten in den Ofen schiebt, wird einfach nicht 24

mehr. Darüber kann ich jammern oder ich überlege mir Alternativen“, erklärt der Metzger. Ein Großhandel oder Partyservice, wie ihn andere Metzgereien betreiben, stand für Böbel dabei nicht zur Debatte. Denn der Metzgermeister geht gerne unkonventionelle Wege, abseits vom Mainstream. Bunter Vogel, statt graue Maus – das ist seit jeher sein Motto. Also blieb noch die Möglichkeit, den Standort zu verlagern, was Böbel an sich eine gute Idee fand. Einziger Haken: Der Metzger wollte seine Heimat Franken und das idyllische Rittersbach nicht verlassen. Da kam ihm das aufkommende Internet gerade recht und so hat er den Standort kurzerhand dorthin verlagert, wo am meisten Leute sind: ins Word Wide Web. 50 Prozent seiner Wurst gehen auf die Reise Anfangs hat er hauptsächlich temperatu-

runempfindliche Waren wie Dosenwurst, Salami oder geräucherten Schinken über seinen Online-Shop verkauft. Mit der Zeit prasselten aber immer mehr Anfragen übers Netz auf den Dorf-Metzger ein, vor allem nach regionalen Produkten, wie frischer Blut- und Leberwurst und der fränkischen Bratwurst. Produkte, die aufgrund ihrer Kühlproblematik weitaus schwieriger zu verschicken sind. Also hat er angefangen mit Verpackung und Kühlung zu experimentieren und auch diese Hürde genommen. In Isolierboxen verpackt und mit Einwegkühlelementen versehen, verschickt er heute sein komplettes Wurst- und Fleischsortiment in die ganze Welt.


Jede zweite Wurst, die er in seiner Dorf-Metzgerei in Rittersbach produziert, geht auf die Reise in die große weite Welt. Heimatgeschmack aus dem Online-Shop Wer bei ihm online einkauft? Das sind zum einen

Franken im Exil oder Auslandsfranken, wie sie der Metzger nennt, und zum anderen Deutsche, die im Ausland leben. „Die meisten kaufen bei mir nicht nur Wurst, sondern Heimatgeschmack“, erklärt Böbel. Eine seiner kuriosesten Online-Bestellungen kam allerdings von einer Amerikanerin. „Die Frau orderte für ihren Mann, der damals in Afghanistan stationiert war, Steaks und hat mich gefragt, ob ich das machen würde“, erinnert sich Böbel. Für den Daniel Düsentrieb der Fleischbranche theoretisch kein Problem. Das hat er der Frau auch so geantwortet, sie gleichzeitig aber auch auf die hohen Transportkosten hingewiesen. Die habe nur erwidert: „Ich habe Sie nie gefragt, was das kostet. Ich habe Sie nur gefragt, ob das geht“. Seit dieser Geschichte sagt Böbel zu keinem Auftrag mehr nein. Neuseeland, Jamaika, Hawaii – so weit ist seine Wurst in den böbelschen grünen Versandboxen schon gereist. Befindet sich der Kunde nicht gerade in Neuseeland, sondern in einem Radius von 20 Kilometern zu seiner Metzgerei, kommt sein Wursttaxi zum Einsatz. Mit dem grünen Gefährt beliefert Böbel hauptsächlich seine langjährigen Kunden, die schon zu Zeiten seines Vaters in der Metzgerei eingekauft haben, und nun älter und damit immobiler werden. So experimentierfreudig und unkonventionell der Metzger auch ist, bei der Herstellung seiner Wurst- und Fleischwaren ist er nach wie vor traditionell unterwegs. Laut dem Metzger gibt es

100 % eigene Herstellung gilt beim Daniel Düsentrieb der Fleischbranche nach wie vor

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auf ihn stoßen, in das kleine Rittersbach: Deutsche, Japaner, Kubaner, Mexikaner, Chinesen, Schweden oder Niederländer. Über 190 Bratwurst-Seminare hat der Metzger, seitdem er 2009 damit begonnen hat, schon gehalten. kein Produkt in seiner Metzgerei, an das er oder sein Team nicht selbst Hand angelegt hat. 100 Prozent eigene Herstellung – das gilt bei ihm nach wie vor. „Die Basisqualität muss stimmen, das andere sind die i-Tüpfelchen. Wenn ich keine gescheite Wurst habe, nützt der ganze Zauber drum herum nichts“, davon ist Böbel überzeugt. Blick hinter die Kulissen

Apropos Zauber drum herum. Die einzelnen Herstellungsschritte rund um die fränkische Bratwurst können Wurstliebhaber in einem seiner Bratwurst-Seminare, die bei Böbel Wursterlebnisse heißen, erleben. Die Teilnehmer blicken dabei hinter die Kulissen und legen selbst Hand an: Fleisch schneiden, Gewürze wiegen, Maschinen wie Fleischwolf und Kutter bedienen, Wurstmasse in den Darm füllen. Ihre eigens hergestellte Wurst wird den Teilnehmern am Abend bei einem 6-Gänge-Menü serviert. Warum fränkische Bratwürste? „Weil sie einfach zur Region passen“, sagt Böbel. „Beim Italiener, im Luxusrestaurant oder bei einem Grill-Kurs waren schon viele, aber beim Bratwurstmachen noch nicht.“ Klingt kurios? Das sind seine Bratwursterlebnisse für den ein oder anderen vielleicht auch. Dennoch locken sie Teilnehmer aus dem In- und Ausland, die im Internet

„Das Internet ist für mich ein Segen“ Claus Böbel hat es geschafft die Digitalisierung von

Anfang an für sich zu nutzen und sich und sein Handwerk darin neu erfunden. „Das Internet ist für mich ein Segen. Es öffnet mir den Geschäftskanal zu 80 Millionen Deutschen und die Tür zur Welt“, erklärt er. Seine Erfahrungen und sein Wissen gibt er gerne weiter. Denn an der Frage, wie man die sozialen Medien und die Digitalisierung richtig nutzt, entscheide sich laut Böbel die Zukunft vieler klassischer Handwerksbetriebe. In seinen Seminaren und Impulsvorträgen möchte er Mut machen und verschiedene Wege aufzeigen. Vor allem Einzelhandelsverbände und Werbegemeinschaften berät der Metzger in seinen Seminaren. Aber auch große Unternehmen der deutschen Wirtschaft, wie die Deutsche Telekom haben den Metzger schon als Referenten gebucht. Bed & Breakfast war gestern Wer jetzt denkt, der Böbel hat‘s geschafft, grüner

könnte es für den Metzger nicht werden, der irrt. Fragt man den energiegeladenen Querdenker, dem die Ideen nie auszugehen scheinen, nach seinen Zukunftsplänen, sprudelt es nur so aus ihm heraus. Aktuell baut er das alte Dorfgasthaus neben seiner Metzgerei zur Bratwursterlebniswelt um. Schlafen


LANDgeschichten

unterm Bratwursthimmel und Essen im „Bratwurstaurant“ – so lautet seine neuste Geschäftsidee. Neben einem Restaurant, in dem er seinen Gästen Bratwürste in allen Variationen serviert, sind fünf bis sechs thematische Bratwurstzimmer geplant. Diese greifen alle ein Bratwurst-Thema auf und sind dementsprechend eingerichtet. „In der Bratwursterlebniswelt gibt es nur ein Thema, aber dafür intensiv“, sagt Böbel. Auch eine Bratwurst-Erlebnis-Show und einen Bratwurst-Shop soll es geben. Da sind bei Fleischliebhabern herzhafte

Träume vorprogrammiert, Vegetariern und Veganern verschafft die Bratwursterlebniswelt hingegen wohl eher Alpträume. Aber dass er polarisiert, ist Claus Böbel sowieso bewusst – nicht erst seit seiner neuesten Geschäftsidee. „BB&BB“, „BöbelBratwurst&BedBreakfast“ – so will er seine Bratwursterlebniswelt nennen. „Four B’s, das passt international und macht neugierig. Ein B&B, sprich ein Bed&Breakfast kennt jeder. Aber was ist ein BB&BB?“, erklärt der Daniel Düsentrieb der Fleischbranche und lacht. ❤

Gut verpackt und gekühlt verschickt Claus Böbel seine Wurst in die ganze Welt

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NOVEMBER 2017 // WWW.LANDMADLA.DE

Schwerpunkt

HANDWERK

Illustration: bogadeva1983/fotolia.com

LANDleben

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STATISTIK

DIE ZEHN BELIEBTESTEN AUSBILDUNGSBERUFE IM HANDWERK IN FRANKEN im Jahr 2016

OBERFRANKEN

MITTELFRANKEN

UNTERFRANKEN

Kraftfahrzeugmechatroniker/in

Kraftfahrzeugmechatroniker/in

Kraftfahrzeugmechatroniker/in

Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik

Elektroniker/in

Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik

Elektroniker/in

Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik

Elektroniker/in

Tischler/in

Metallbauer/in

Friseur/in

Friseur/in

Friseur/in

Tischler/in

Feinwerkmechaniker/in

Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk

Maler/in und Lackierer/in

Maler/in und Lackierer/in

Maler/in und Lackierer/in

Metallbauer/in

Maurer/in

Kaufmann/frau für Büromanagement

Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk

Metallbauer/in

Tischler/in

Feinwerkmechaniker/in

Kaufmann/frau für Büromanagement

Feinwerkmechaniker/in

Maurer/in

Quelle: Handwerkskammer

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Text Katharina Schlereth // Fotos Lea Schreiber // Ort Lisberg

MIT DEM FLUGZEUG ZUR

Weinlese Kerstin Laufer ist Winzerin, Steuerfachangestellte und Technikerin für Weinbau und Oenologie. Drei Handwerke bei denen eines auf den ersten Blick aus der Reihe tanzt. Oder doch nicht?

V

iel zu früh und völlig unerwartet – als Kerstin den Anruf von Zuhause bekommt, ist sie gerade in den USA unterwegs. Drei Wochen Urlaub will sich die junge Winzerin aus Lisberg gönnen. Aber das nasse Wetter macht ihr einen Strich durch ihre Planung. Die Trauben müssen gelesen werden. Also bucht die 25-Jährige ihren Rückflug um und kommt eine Woche früher als geplant zurück. Das war Ende August und eigentlich zwei bis drei Wochen vor der typischen Weinlesezeit. „So ist das im Weinbau. Man arbeitet in der Natur und mit der Natur. Da ist jedes Jahr anders, aber gerade das macht es auch spannend“, erklärt die Jungwinzerin und zuckt unbekümmert mit den Schultern. Zusammen mit ihrer Mutter führt Kerstin Laufer das Familienweingut, das sich von Standorten an der Main-Schleife, über den Steigerwald bis nach Oberfranken erstreckt. Dass sie auch Winzerin werden möchte, stand für sie schon früh fest: Bereits mit zehn Jahren ist sie mit dem Schlepper die Weinberge hoch und runter gefahren. „Dass man sein Produkt von Anfang an begleitet, ist für mich das Schönste an meiner Arbeit“, erklärt Kerstin. Mit 19 Jahren hat sie dann noch Steuerfachangestellte gelernt. Eine kurze mentale Verwirrung? Nein, denn ein Weingut will auch geführt werden. „Tatsächlich wurde mir während der zwei Jahre aber auch noch mal bewusst, wo ich wirklich hingehöre:

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LANDleben

nämlich in die Natur und in den Weinberg“. Also setzt sie den Techniker für Weinbau und Oenologie drauf und ist damit bestens gerüstet – nicht nur für die Weinlese. Vier bis sechs Wochen dauert diese in der Regel. Während dieser Zeit heißt es für Kerstin, früh aufstehen: Um 6 Uhr klingelt der Wecker, um 8 Uhr geht es in den Weinberg zur Weinlese. Eine mühselige Arbeit, denn 50 Prozent der Trauben werden nach wie vor von Hand gelesen. Aufgrund des schlechten Wetters haben Kerstin und ihre fleißigen Helfer heuer die Trauben sogar vorgelesen und die faulen Trauben schon früher abgenommen, damit die guten noch ein bisschen länger die letzten Sonnenstrahlen abbekommen. In der

Regel endet ein Tag während der Handlese gegen 15 Uhr. Danach werden die Trauben gepresst.“ Bis der Tag von Kerstin endet, ist es oft 22 Uhr. „Am nächsten Tag wird zu dem vorgeklärten Saft Hefe gegeben, der dadurch zu gären beginnt“, erklärt Kerstin. Von der Gärung hängt übrigens der Geschmack des Weins ab: „Die Hefe wandelt den Fruchtzucker in Alkohol um. Je länger der Wein gärt, desto trockener wird er.“ Nach der Gärung bleibt der Wein dann noch einige Zeit zum Reifen im Fass, bevor er in Flaschen gefüllt wird. Den ersten neuen Wein gibt es bei Kerstin schon ab 15. November – als süßen Vorboten auf den neuen Jahrgang. ❤ 31


Text Klaus Schmitt // Fotos Barbara Herbst

Fachwerk, Frohsinn, Frankenwein – diesem Motto hat sich Zeil am Main verschrieben. Es macht die Lebensart deutlich, die das Städtchen im unterfränkischen Landkreis Haßberge pflegt. Zeil sieht sich als liebens- und lebenswerte Stadt zwischen Main und Wein.

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LANDleben

Uhr Nach dem Frühstück geht es los. Eine Stadtführung in der Altstadt, die weitgehend von einer noch intakten Stadtmauer mit einem mächtigen Turm umgeben wird, bietet sich an. Stadtführungen können über die Stadtverwaltung (Telefon 09524/9490) vereinbart werden. Der Mittelpunkt von Zeil ist der Marktplatz mit den umgebenden Fachwerkhäusern. Dort bilden das Rathaus, die katholische Stadtpfarrkirche Sankt Michael und weitere Fachwerkhäuser ein imposantes Ensemble. Hier klicken die Fotoapparate, um dieses Motiv einzufangen. An den Marktplatz grenzt das Abt-Degen-Haus. Es ist das Geburtshaus eines berühmten Sohnes der Stadt, des Abtes Alberich Degen, der von 1625 bis 1686 gelebt hat. Von 1658 bis zu seinem Tod war er der 42. Abt des ehemaligen Klosters im nahen Ebrach. Er soll, so wird berichtet, das Kloster nach den Wirren des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648) wieder zur Blüte geführt haben. Die Zeiler haben „ihren“ Abt Degen aus einem anderen Grund in Erinnerung. Er hatte einst die Silvaner-Rebe nach Franken gebracht. Der Silvaner gilt heute als der typische Frankenwein.

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Uhr Damit wäre das Thema Wein schon auf dem Tisch. Zeil wird umgeben von Weinbergen, und durch sie hindurch, in Richtung Ziegelanger und weiter nach Steinbach (Gemeinde Ebelsbach), führt der Abt-Degen-Steig. Das sind zahlreiche Wege mitten durch die mit Reben bepflanzten Hänge. Es geht auf und ab, Wissenswertes über den Weinanbau wird vermittelt, und die Wanderer können dort erkennen, wie Weinbau einst betrieben wurde und wie heute die Bewirtschaftung aussieht. Im unteren Bereich der Weinberge arbeiten die Winzer nach modernen Bewirtschaftungsformen. Im oberen Teil sind die Weinberge noch so, wie sie früher waren: steil, mit Steinmauern umgeben, aufgeteilt in kleine Parzellen, enge Winzertreppen ziehen sich den Hang hinauf. Uhr Wer viel wandert, muss auch Pausen machen. Für die Mittagszeit bietet sich eine Einkehr in den Gaststätten in Zeil oder Ziegelanger an. Es ist ratsam, sich vorher zu erkundigen, welches Gasthaus wann offen hat. Etwas Besonderes sind die Heckenwirtschaften (Winzerstube, Vinothek, Weingut), die allerdings nur zu bestimmten Zeiten offen haben. Uhr Wer noch Kraft und Lust hat zu wandern, kann sich hinauf auf den Kapellenberg begeben. Dort steht das Käppele, ein Wahrzeichen von Zeil. Der Berg ist steil; es führt aber auch ein befahrbarer Weg bis zur Bergkapelle. Hier öffnet sich, bei passendem Wetter, ein weiter Blick in das Maintal. Auf der anderen Seite liegen die Höhen des Steigerwaldes mit den Orten Sand

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LANDleben

und Knetzgau davor. Das Käppele ist eine Wallfahrtskirche und wer in Richtung Eltmann blickt, kann eine andere Wallfahrtskirche sehen: das von Balthasar Neumann erbaute Gotteshaus von Maria Limbach. Hartnäckig hält sich in Zeil das Gerücht, dass der Kapellenberg früher als Standort für die Walhalla im Gespräch war. Die Walhalla steht seit vielen, vielen Jahren bei Regensburg, und die Zeiler sind froh, dass sie die „Gipsköpfe“ nicht auf „ihrem“ Berg haben.

te Hexen getötet worden. Die Stadt hat dieses grausame Kapitel ihrer Geschichte aufgearbeitet. In dem Dokumentationszentrum, das es erst seit einigen Jahren gibt, werden die Geschehnisse von damals mit modernen Mitteln dargestellt. Es ist von November bis März allerdings nur an Samstagen und Sonntagen sowie an Feiertagen jeweils von 13 bis 16 Uhr geöffnet. Gruppen können auch andere Zeiten vereinbaren (Telefon 09524/949-861, Mail: hexenturm@zeil-am-main.de).

Alternativ Wer weniger wandern möchte und sich mehr für die Geschichte interessiert, der kann sich in Zeil ein anderes Ziel suchen, das einen Besuch lohnt: das Dokumentationszentrum „Zeiler Hexenturm“. Es befindet sich im Stadtturm und dem benachbarten früheren Fronhaus und erinnert an die schlimme Zeit der Hexenverfolgungen im 17. Jahrhundert. In der Zeit zwischen 1616 und 1631 waren in Zeil, dem „Brennofen“ des Bistums Bamberg, etwa 400 Menschen gefangen, gefoltert und als sogenann-

Uhr Der Tag neigt sich dem Ende entgegen. Eine Abendeinkehr kann den Abschluss bilden. Dazu gibt es geeignete Gaststätten. Am bekanntesten ist sicherlich die Brauereigaststätte Göller. Hier wird deutlich, dass Zeil nicht nur eine Stadt des Weines, sondern auch eine Stadt des Bieres ist. Zeil liegt wie der ganze Landkreis Haßberge an der Grenze von Wein- und Bierfranken, und warum soll man nicht beides genießen? ❤

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Text Sarah Jaeger

Vorweihnachtszeit Foto: Andy Ilmberger/ fotolia.com

VERANSTALTUNGSTIPPS ZUR

Illustration: trihubova/ fotolia.com

Rothenburger Märchenzauber 3. November bis 12. November 2017 Es war einmal...eine kleine Stadt in Mittelfranken. Eine Woche lang dreht sich in der Rothenburger Altstadt alles um das Thema Märchen und Sagen. Ein vielfältiges Programm unterhält nicht nur die Kleinsten, sondern lässt auch große Prinzesinnenherzen höher schlagen. Eintritt: Keine Information Ort: Rothenburg 9. Zirndorfer Musiknacht 4. November 2017 Bereits zum neunten Mal findet Anfang November die Zirndorfer Musiknacht statt. Allerhand Bands aus den unterschiedlichsten Genres geben in zahlreichen Kneipen ihr Können zum Besten – da ist sicherlich auch etwas für deinen Geschmack dabei! Eintritt: 10 bis 13 Euro Ort: Zirndorf

Honky Tonk Festival 4. November 2017 Auch in diesem Jahr präsentieren sich wieder über 40 Bands und DJs auf 30 Bühnen in Bars, Kneipen, Cafés und Diskotheken in der Innenstadt Würzburgs. Du swingst gerne zum Blues, legst gerne eine flotte Sohle zu Salsamusik aufs Parkett oder bist du doch eher der klassische Hip-Hopper? Egal was dir gefällt, das Honky Tonk Festival bietet alles. Eintritt: 13 Euro (Hugendubel Studenten-Spezialtarif 10 Euro) Ort: Würzburg


LANDleben

TICKET-TIPPS Musikalisch ist in den Wintermonaten einiges los in Bamberg. Lasst euch inspirieren:

Prichsenstadt leuchtet 11. November Weihnachtsstimmung im November? Prichsenstadt ist bekannt für seine romantische Altstadt und genau hier lässt es sich prima auf die Vorweihnachtszeit einstimmen. In den vielen Betrieben und Höfen bietet sich dir ein abwechslungsreiches Programm: Lagerfeuer, Glühwein, Stadtführungen und viele Überraschungen. Und wem vorher schon der Magen knurrt, der kann mittags schon in eine der urigen Gaststätten einkehren. Eintritt: frei Ort: Prichsenstadt Hersbrucker Kunstmarkt 18. November und 19. November 2017 Bereits zum 17. Mal findet der Hersbrucker Kunstmarkt statt. Tauche in die Welt der Handwerker ein und nutze die Gelegenheit, ein stilvolles Weihnachtsgeschenk zu erstehen. Vom Töpfer über Maler bis hin zu Glas- und Porzellankünstlern ist für jeden Geschmack etwas dabei. Eintritt: frei Ort: Hersbruck Nacht der offenen Weinkeller 18. November 2017 Wein gehört zu Unterfranken, wie Schnee zu Weihnachten. Daher ist es ein Muss für jeden Weinliebhaber hinter die Kulissen der vier Würzburger VDP-Weingüter zu spitzen. Freue dich auf eine Erlebnisreise durch die Weinkeller des Juliusspitals, Bürgerspitals, Staatlichen Hofkellers und des Weinguts am Stein. Eintritt: Keine Information Ort: Würzburg

Broilers 2017 – „EIN TEIL VON MIR“-Tour Ihr Album „(sic!)“ stieg auf Platz Eins der deutschen Charts ein, kurz darauf wurden sie mit dem Echo in der Kategorie „Rock National“ ausgezeichnet. Ab November gehen sie auf „EIN TEIL VON MIR“Tournee und rocken am 28.12.2017 die brose Arena in Bamberg. Los geht’s um 20 Uhr. BOYBAND FOREVER „New Kids on the Block“, „Take That“, „Backstreet Boy“ oder „One Direction“ – die Musical-Show BOYBAND FOREVER entfacht am 18.02.2018 für einen Abend das Boyband-Feuer neu und bringt die brose Arena in Bamberg zum Kochen. PASIÓN DE BUENA VISTA Heiße karibische Rhythmen, mitreisende Tänze, exotische Schönheiten und unvergessliche Melodien – pure kubanische Lebensfreude kannst du am 10.01.2018 in der Konzerthalle Bamberg erleben. Die Bühnenshow „Pasión de Buena Vista“ nimmt dich ab 20 Uhr mit auf die Straßen der karibischen Trauminsel. FAUN Acoustic – Medieval Ballads 2017 In der Konzerthalle Bamberg treffen am 8.12.2017 um 20 Uhr mittelalterliche und romantische Balladen auf Harfe, Drehleier, Schlüsselfiedel, Dudelsack und Laute. Faun verbinden keltische und skandinavische Melodien mit mehrstimmigen Gesangssätzen und eigenen Balladen. In ihrem neuen Programm zelebrieren sie die zauber- und märchenhaften Seiten des Winters.

Karten gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen, telefonisch unter der Hotline 0951 – 23837 oder unter www.kartenkiosk-bamberg.de

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Wir wßnschen guten Appetit! Geheimtipp: Der Kuchen schmeckt auch warm unglaublich gut – am besten mit einer Kugel Vanilleeis! 38


LANDleben

Text Lena Stich // Fotos Lea Schreiber

REZEPT

MAMAS APFELKUCHEN MIT KOKOS-STREUSELN Zutaten für einen Apfelkuchen (28er Springform)

Für den Teig

• 1 TL Vanillezucker

Für die Streusel

• 90g Butter

• 1 TL Backpulver

• 90g Zucker • 90g Butter

• 90g Zucker • 2 Eier

Für die Füllung

• 100g Mehl

• 180g Mehl

• 750g Äpfel

• 40g Kokosraspel

Für die Backblech-Variante musst du einfach alle Zutaten doppelt nehmen.

Füllung vorbereiten: 750g Äpfel schälen und in kleine Stücke schneiden. Streusel herstellen: Alle Zutaten für die Streusel fest miteinander verkneten. Das kannst du auch mit der Küchenmaschine machen – dafür einfach den Knethaken einsetzen. Die Streusel dann zur Seite stellen. Nun kommt der Teig dran: Butter und Zucker miteinander verrühren. Anschließend die Eier hinzugeben und so lange schaumig schlagen, bis es nicht mehr „knirscht“. Dann hat sich der

Zucker nämlich aufgelöst. Mehl, Backpulver und Vanillezucker vorsichtig unterheben und nicht mehr allzu lange rühren. Alles in die Form: Eine 28er-Springform mit Backpapier auslegen. Den Teig vorsichtig darin verteilen – das geht am besten mit der Rückseite eines Esslöffels. Anschließend die Apfelstücke darauf verteilen. Nun die Streusel darüber bröseln. Ab in den Ofen: Bei 180°C Umluft den Kuchen für ca. 40 Minuten backen. Dann auskühlen lassen, vorsichtig aus der Form lösen und servieren. ❤

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Text Sarah Jaeger // Fotos Ronald Rinklef

SELBST GEMACHT

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EXPRESS-ADVENTSKALENDER Der Dezember steht vor der Tür und du hast mal wieder verpasst, einen Adventskalender zu basteln? Wir haben eine einfache und vor allem schnelle Last-Minute-Idee für dich.

Was du dazu brauchst: • 24 Faltboxen, solche in denen du zum Beispiel deine gebratenen Nudeln beim Asia-Imbiss gegenüber bekommst • Zahlen und Sticker in verschiedenen Farben • Farblich passendes Geschenkband

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Das Einzige, was du jetzt zu tun hast, ist die Sticker auf die Boxen aufzubringen. Dann kannst du deinen Kalender auch schon nach Belieben befüllen und musst ihn nur noch mit dem Band zubinden. Übrigens: Für ganz Faule gibt es passende Bastelsets bei https://de.dawanda.com/shop/ einfachschoen-shop


Advertorial Akzente Martinimarkt - Schloss Thurn

EXKLUSIVER LEBENSGENUSS IN DER VORWEIHNACHTSZEIT Erlesenes, Außergewöhnliches, Extravagantes – einmal mehr betört der AKZENTE-Martinimarkt auf Schloss Thurn alle Sinne. Wo werden Besucher schon von goldenen Engeln begrüßt? Oder von Sankt Martin höchstpersönlich? Drei Tage lang gelingt es exklusiven Ausstellern, Handwerkern und Künstlern, die Gäste zu verzaubern und mit individuellen Ideen zu inspirieren. Mit Sorgfalt ausgewählte Manufakturen, Kunstateliers und Werkstätten vereinen sich zum wohl schönsten Markt der Region. Ob handgeschöpfte Naturkosmetik, raffinierte Lederwaren, Designer-Mode, einzigartiger Schmuck, seltene Antiquitäten, Wohnraum-Design oder Unikate aus Filz – endlos möchten Groß und Klein hier stöbern. Für Staunen sorgen auch Mitmach-Stände, wie etwa die „fahrende Gießerei“ von Glockengießer Peter Glasbrenner, bei der Mutige ihr eigenes Glöckchen formen können. Zwischendurch lässt sich natürlich auch der Gaumen allerorten verwöhnen. ❤

www.martinimarkt.akzente-veranstaltungen.de

Preise: Erw.: 8 € Kinder (bis 16 Jahre): Eintritt frei

Fr. 10.11: 13:00 - 21:00 Uhr Sa. 11.11: 11:00 - 20:00 Uhr So. 12.11: 11:00 - 19:00 Uhr

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Advertorial Bestattungsunternehmen Marianne Schmuck // Fotos Algordanza

L

Ein

eben lang UND DARĂœBER HINAUS


Dass der Tod ein sensibles Thema ist, weiß auch Sandsich nicht zur günstigeren Bestattungsvariante, der Urra Schmuck, Inhaberin des Bestattungsunternehmen nenbestattung, entschieden. Dafür gibt es einen andeMarianne Schmuck, welches 1989 von ihrer Mutter ren Grund: „Angehörige können oder wollen sich nicht Marianne Schmuck gegründet wurde. Seit 2000 ist mehr um die Grabpflege kümmern“, so erfährt die Sandra Schmuck im Unternehmen, seit 2008 ist sie LANDmadla-Redaktion. In der heutigen Zeit sind die ausgebildete Bestattungsfachkraft und im Juli 2013 Kinder zum Teil ja in der ganzen Welt verstreut und übernahm sie das Geschäft. arbeiten Vollzeit. Genau deshalb wird auch die DiaDass man in diesem Beruf professionell mantbestattung immer beliebter. Denn hierbei arbeiten muss, ist für die 33-jährige eine ist man weder an ein Sarg- noch an ein Selbstverständlichkeit. Ihre HauptaufgaUrnengrab gebunden – „Man trägt den Verben sind neben der Geschäftsführung storbenen immer bei sich“, so beschreibt es unter anderem Beratungsgespräche mit Sandra Schmuck. Die Diamantbestattung den Hinterbliebenen, die hygienische ist also die persönlichste und einfühlsamste Versorgung der Verstorbenen sowie die Art Abschied zu nehmen, so erklärt es auch Sandra Schmuck die Schweizer Firma ALGORDANZA, die diese DiOrganisation und Durchführung der Trauerfeier. Klar – leicht ist es auch für die gelernte Fachkraft amanten herstellt. Und das Besondere: Jeder einzelne nicht immer, gerade wenn es außergewöhnliche Erinnerungsdiamant ist ein Unikat und wiederspiegelt Sterbefälle gibt. Aber trotzdem würde sie ihren Beruf die Einzigartigkeit des Verstorbenen. Denn nach der nicht eintauschen. „In diesem Beruf kommt ganz viel Kremierung verbleiben im menschlichen Körper nur Herzlichkeit zurück. Das Letzte, was es im Leben zu noch zwischen 1-5% Kohlenstoff in der Asche. Daraus organisieren gibt, erledigen wird. Das führen wir natürwächst dann der Diamant und je nach dem Gehalt des lich mit viel Respekt und Würde aus. Die Angehörigen Elementes Bor im Kohlenstoff der Asche, sieht die Fardanken uns das.“ be jedes Steines leicht anders aus – von fast weiß, über Tatsächlich braucht man – gerade in der Beratung – hellblau bis hin zu dunkelblau. Für die Herstellung ein gutes Einfühlungsvermögen. Und das ist bei Frauen werden allerdings nur 500 Gramm der im Durschnitt meist ausgeprägter. Deshalb gibt es im Familienunter3-4 Kilogramm schweren Überreste benötigt. Die restnehmen nur weibliche Beraterinnen. Beim Beratungsliche Asche kann bereits nach drei Wochen wieder an gespräch lässt sich Schmuck auch gerne viel Zeit für den Bestatter gesendet und dann beigesetzt werden, die Angehörigen, schließlich soll auf alle Wünsche sofern man das möchte. Die Herstellung selbst dauert eingegangen werden, denn „die Bestattung ist ein in der Regel fünf bis acht Monate. Je nach Wachstumseinmaliges Ereignis, das sich nicht wiederholen lässt“, dauer unterscheidet sich der Diamant in seiner Größe so die Inhaberin. und auch Preisklasse. Außerdem kann man auch den Sandra Schmuck begleitet, mit Unterstützung ihres Schliff individuell wählen: Brillant, Smaragd, Herz oder Teams, außerdem jede Beisetzung, die sie organisiert einfach als Rohdiamant. Ganz egal, ob man den Stein haben und das hat einen ganz bestimmten Grund: in der Schatulle behält oder beim Juwelier eine Kette „Mir ist es wichtig, dass die Angehörigen das Gefühl mit dem Erinnerungsdiamanten herstellen lässt – es von Sicherheit während der Trauerfeier – bis zuletzt bleibt ein Symbol der Liebe, das über Generationen verspüren“, so die gelernte Bestattungsfachkraft. weiter vererbt wird. So ist man mit jenen geliebten Der Trend gehe hier immer mehr zur Feuerbestattung, Menschen, die von einem gegangen sind, in Ewigkeit verrät Schmuck. Aus Kostengründen jedenfalls wird verbunden. ❤ Bestattungsunternehmen Marianne Schmuck Am Friedhof 4 || 96114 Hirschaid || Telefon: 09543 851705


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HANDWERK

LANDschรถnheit

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VORGESTELLT: INFLUENCER

LANDMADLA IM NETZ Mit Instagram, Facebook, Blogs und Co Geld verdienen? Ja, das geht. Die sogenannten Influencer sind sozusagen digitale Handwerker. Auch in Franken gibt es einige Influencer, die verschiedenste Accounts oder Blogs betreiben – wenngleich sie nicht alle davon leben, sondern das Ganze als Hobby betreiben. Wir stellen euch hier mal ein paar vor:

Instagram: @catrin_ciara Große Hausliebe: Auf den Schrank von Catrin aus Mittelfranken ist sicher jedes Landmadla neidisch! Wir lieben ihre Einrichtung und die immer wieder neuen Interior-Inspirationen! Tierischer Bonus: Die Labrador-Dame Ciara, die sich regelmäßig auf charmanteste Art und Weise mit aufs Bild schmuggelt.

Instagram: @beckynblack Nina ist Malermeisterin aus dem Landkreis Bamberg. Auf Instagram zeigt sie uns tolle Einrichtungsideen aus dem eigenen Haus und lässt uns am Leben einer arbeitenden Mutter teilhaben. Auch Deko, neue Farbtrends und eine gute Portion fränkischen Frohsinn gibt’s hier!

Instagram: mama_und_die_matschhose Blog: www.mama-und-die-matschhose.de

Matschhosen an! Bei Nadine aus Bamberg dreht sich alles rund um das Thema Kinder und Leben. Auf ihrem Blog wird gebastelt, geglitzert und Spielzeug getestet. Und auf ihrem Instagram-Account nimmt sie uns mit zu den Abenteuern in und um Bamberg, die sie mit ihren zwei Räubern so erlebt.

Influencer sind Online User in sozialen Netzwerken und Blogger, die als vertrauenswürdig und themenkompetent wahrgenommen werden. Auf ihre Meinung zu bestimmten Themen wird in ihrem Netzwerk so großen Wert gelegt, dass sie die (Kauf-)Entscheidungen der Community maßgeblich beeinflussen können. Dementsprechend bieten Influencer für Werbekunden ein besonders hohes Potential. Quelle: www.academy.blogfoster.com

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Text Katharina Schlereth // Fotos Nadine Nüsslein

INTERVIEW

„ICH BIN KEINE SCHAUSPÜLERIN!“ Blonde Mähne, Kussmund, tiefes Dekolleté – wer von euch kennt das Superweib Veronica Ferres nicht. Für die Premiere ihres neuen Films „Unter deutschen Betten“ ist die Schauspielerin zusammen mit ihrem Filmpartner Heiner Lauterbach nach Bamberg gekommen. Im Film spielt die 52-Jährige eine semi-erfolgreiche Schlagersängerin, die nach einem Hit vergeblich auf den großen Durchbruch im Musikgeschäft wartet und sich am Ende als Putzfrau durchschlägt. LANDmadla wollte wissen, wie es bei der Schauspielerin selbst mit Putzen aussieht. Im Film schlägst du dich als Putzfrau durch. Wie schaut es privat mit deinen handwerklichen Fähigkeiten aus? Nimmst du hinter der Kamera auch mal Putzlappen oder Hammer und Nagel in die Hand? Hammer und Nagel geht tatsächlich ganz gut. Und was den Putzlappen betrifft: Wir haben zwar eine wunderbare Zugehfrau, das hält mich aber nicht davon ab, auch mal selber zuzupacken. Ich habe zum Beispiel verspätet den Frühjahrsputz im

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LANDschönheit

Kinderzimmer meiner Tochter nachgeholt. Dabei lag ich dann auf allen Vieren unter der Couch und unterm Bett. Meine Tochter hat nur gelacht und gemeint „Mama, hier sieht es aus, wie bei dir im Film!“ Es macht mir Spaß zu putzen, weil man nirgendwo ein direkteres Erfolgserlebnis hat. Aber ich mache es nicht jeden Tag und nicht hauptberuflich. Ich bin keine Schauspülerin, sondern eine Schauspielerin. Hast du einen Haushaltstipp für uns, den du privat immer anwendest? Salz auf Rotweinflecken funktioniert immer, oder aber mit Aspirin den Wasserkochen entkalken und frisches Blut mit kaltem Wasser auswaschen. Zum Beispiel wenn deine Tochter Nasenbluten hat oder wenn dir dein Sohn gerade eins auf die Nase gegeben hat (lacht und blickt zu Heiner Lauterbach) und Blut auf dein weißes Hemd getropft ist. Was findet eine Putzfrau denn so unter deutschen Betten? Alles Private, Intime. Was die Putzfrauen, mit denen ich gesprochen habe, schon alles erlebt haben – vor allem die echte Justyna Polanska, die zusammen mit ihrem Co-Autor das Buch zum Film geschrieben hat. Die meisten behandeln ihre Putzfrau gar nicht wie einen Menschen, sondern nur wie etwas, das zu funktionieren hat. Viele kommunizieren nur über Post-its mit ihr.

Andere machen Striche an Wasser- und Saftflaschen, um zu überprüfen, ob sie davon getrunken hat. Am

Liebsten ist vielen, die Putzfrau wäre unsichtbar und gar nicht vorhanden, sie kommen nach Hause und es ist alles perfekt. Dabei wissen Putzfrauen unheimlich viele Dinge – die intimsten Dinge der intimsten. Denn viele ihrer Arbeitgeber hinterlassen wahnsinnig viele Spuren. Diese Dinge führen natürlich zu einem großen Wissensschatz und auch zu Macht. Wenn eine Putzfrau zum Beispiel morgens in eine Wohnung kommt, sieht sie schon anhand des Mülls, was die Bewohner am Vorabend gegessen haben, ob Besuch da war und wie viel Alkohol sie konsumiert haben. Sie sehen auch, wie das Bett am Morgen verlassen wurde. Ein Beispiel: Bei einem Ehepaar ist die Frau gerade mit dem Kind im Urlaub und trotzdem ist das Ehebett auf beiden Seiten zerwühlt. Solche oder ähnliche Geschichten haben mir die Frauen erzählt. Hast du mal über eine Verschwiegenheitserklärung für deine Zugehfrau nachgedacht? Vor allem nachdem du jetzt weißt, was sie alles mitbekommt. Ich habe den Film meiner Zugehfrau gezeigt und gesagt „Den habe ich nur für dich gemacht!“. Sie hat einen tollen Humor und hat sich totgelacht. Natürlich weiß sie, dass das nicht stimmt. Eine Verschwiegenheitserklärung brauche ich nicht, das ist so eine Vertrautheit zwischen uns. Zum Schluss noch eine Frage zu deinem eigenen Handwerk. Was reizt dich an der Schauspielerei? Ich gehe jeden Film so an, als könnte der nächste mein bester werden. Außerdem brauchen Schauspieler jeden Euro (lacht). ❤

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Text Lisa Kieslinger // Fotos Philipp Klauer // Ort Ziegelanger (Landkreis Haßberge)

Unikate ECHTE

AUS

Holz

Philipp Klauer hat ein außergewöhnliches Hobby: Er fertigt Brillengestelle, die zu 100 Prozent aus Holz bestehen. Im Interview spricht der Brillenmacher aus Ziegelanger über seinen Drang nach neuen Herausforderungen, seinem Willen, das absolut Beste herauszuholen und über die lebhaften und teilweise widerwilligen Eigenschaften von Holz, Horn und Stein.

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LANDschönheit

D

u bist gelernter Zerspannungsmechaniker und arbeitest derzeit als Radioproduzent in München – wie kamst du dazu, Holzbrillen zu machen? Das handwerkliche Arbeiten hat mich schon immer begeistert. Im Kindesalter habe ich meine Seifenkiste selber gebastelt, später meine erste E-Gitarre selber gebaut und auch heute noch liebe ich es, Möbel, Tische oder Bänke zu bauen. Vor allem ist es der Werkstoff Holz, der mich so fasziniert. Holz riecht, Holz arbeitet, Holz lebt und jede Holzart hat seine Besonderheiten. Deshalb habe ich mich als Brillenträger irgendwann gefragt: „Warum baust du dir deine Brille eigentlich nicht einfach selber aus Holz?“ Deine erste Holzbrille – wie ging das vonstatten? Ein professionelles Equipment hattest du ja noch nicht, oder? Anfangs habe ich im elterlichen Keller in Ziegelanger mit einfachsten Werkzeugen begonnen, die ersten Brillenfassungen zu schnitzen. Der erste Prototyp war nach wenigen Wochen fertig. Das Ergebnis, für mich als Perfektionist, nicht zufriedenstellend. So arbeitete ich weiter an der perfekten Holzbrille. Dabei habe ich mit unterschiedlichen Holzarten experimentiert, eigene Pressverfahren entwickelt und nötige Maschinen

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Text xx // Fotos yy

selbst konstruiert. Aus der Not heraus griff ich dabei auf sämtliche Gegenstände zurück, die ich in der elterlichen Werkstatt finden konnte und habe sie zu provisorischen Maschinen umfunktioniert. Das erste Modell, das sich wirklich Holzbrille nennen durfte, hat nach einem Jahr den Keller verlassen. Musstest du viele Rückschläge hinnehmen? Von Beginn an war es mein Ziel, eine Brille zu bauen, die zu 100 Prozent aus Holz besteht. Ein Metallscharnier, welches bei einer herkömmlichen Kunststoffbrille zum Einsatz kommt, wollte ich unbedingt vermeiden. Das hat mir tatsächlich viel Kopfzerbrechen und schlaflose Nächte bereitet. Das Holzscharnier musste auf möglichst kleinem Raum maximal große Hebelkräfte aufbringen. Da das Holzscharnier an seiner dünnsten Stelle nur wenige Zehntel Millimeter dick ist, schien es anfangs als eine fast unmögliche Aufgabe. Denn man kann sich ja vorstellen, wie leicht ein ein Millimeter dicker Zahnstocher aus Holz brechen kann. Nur durch spezielle Press- und Klebeverfahren konnte ich die nötige Stabilität erreichen. Welche Arbeitsschritte stecken in einer Holzbrille? Zwischen der Holzselektion bis zur fertigen Holzbrille liegen 100 Arbeitsschritte. Jedes Stück Holz wird einzeln auf Fehler und Struktur überprüft, bevor es ans Verlei50


men geht. Nach der Trocknung wird der Brillenrohling in unzähligen Arbeitsschritten gefräst, gesägt und geschliffen bis nach und nach die gewünschte Brillenform entsteht. Weiter geht es dann mit dem Holzscharnier, das ebenfalls verklebt, getrocknet, gesägt, gefräst und geschliffen werden muss. Brillenrohling und Holzscharnier werden dann miteinander verklebt und durch Schleifen in Form gebracht. Abschließend wird die Brille lackiert und poliert. Wie lange brauchst du für eine Brille? Gut Ding braucht bekanntlich Weile. Eine „KLAUER Unikate Brille“ ist ein Einzelstück und wird in kompletter Handarbeit hergestellt. In den meisten Fällen wird die Brille nach den individuellen Wünschen des Kunden angefertigt, was Zeit kostet. In einem solchen Brillenunikat steckt etwa eine Woche Arbeit. Welche Materialien nutzt du und was fasziniert dich daran? Für die Herstellung verwende ich ausschließlich natürliche Materialien wie Holz, aber auch Büffelhorn und Stein. Alles drei sind keine homogenen Materialien und verlangen die richtige Wahl des Werkzeuges und den richtigen Umgang beim Bearbeiten. Gerade auf natürliche Einflüsse wie Wärme, Kälte und Feuchtigkeit reagiert jedes Material anders und erfordert individuellen Umgang sowie geschickte Technologien, um einen möglichen

Verzug zu vermeiden. Diese lebhaften und widerwilligen Eigenschaften der natürlichen Materialien erfordern viel Geduld sowie handwerkliches Geschick. Das fasziniert mich. Holzbrille und Regen – da kommt man als Laie ins Grübeln… Auf den ersten Blick scheint Holz im Bezug auf Feuchtigkeit nicht der ideale Werkstoff für Brillen zu sein. Doch um die Brillen gegen Feuchtigkeit und Regen zu schützen, wird im letzten Arbeitsschritt die Oberfläche in mehreren Schritten mit einem speziellen Lack ganz dünn lackiert. Nur so wird die natürliche Struktur nicht verändert. Trotzdem sollte man eine Holzbrille nicht unbedingt unter fließendem Wasser reinigen. Den größten Teil der Brillen stellst du jobbedingt mittlerweile in München her. Manche Arbeiten finden aber auch noch in Ziegelanger statt, oder? Ich habe in München eine kleine Werkstatt, in der ich meine Brillen herstelle. Grobe Vorarbeiten wie Holzzuschnitt, Hornzuschnitt oder Steinbearbeitung finden platzbedingt noch in der fränkischen Werkstatt statt. Wenn am Wochenende in Ziegelanger also die Holzkreissäge kreischt und der Bandschleifer pfeift, wissen die Nachbarn, dass der Klauer wieder da ist und an seinen Brillen arbeitet. ❤ 51


Text Lisa Kieslinger // Fotos Hersteller // Ort Tettau (Lkr. Kronach)

Schuhe ZUM ANBEISSEN

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Illustration: lera_efremova/fotolia.com

Da es die Schuhe, so wie Madeleine Heinrich sie wollte, nirgends im Handel zu kaufen gab, designte sie sich kurzerhand ihre eigenen. Was sich daraus nun entwickelt hat, hätte sich die 26-Jährige aus Tettau nie träumen lassen.


LANDschönheit

Madeleine Heinrichs (unten) Schuhkollektion wurde sogar auf der Fashion Week präsentiert.

E

gal ob Mint-Chocolate, Schwarzwälder-Kirsch oder Zitrone – hier ist wirklich für jeden etwas dabei. Und das Beste: Diese Köstlichkeiten landen nicht auf den Hüften, sondern an den Füßen. Madeleine Heinrich aus Tettau designt diese verführerischen High Heels, die sie vor kurzem sogar auf der Fashion-Week in Berlin präsentieren durfte. Alles begann mit einem Faschingskostüm. „Als ich mit meiner Oma Hedwig das Kostüm für Fasching genäht hatte, war ich in der Situation, dass ich keine passenden Schuhe gefunden habe“, erzählt Madeleine Heinrich. Schwarze oder weiße Schuhe waren der 26-Jährigen zu ihrem Candy-Kostüm zu langweilig. Also pimpte sie ihre Schuhe mit pinkfarbenen Tupfen und einer Kirsche. „Ich habe mich schon immer für Dinge interessiert, die anders waren oder kein anderer hatte“, erzählt die 26-Jährige aus Tettau. Als Kind hat sie mit ihrem Vater viel gebaut und gebastelt – egal ob mit Holz, Pappe oder Kunststof-

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Egal ob Zitrone, Kiwi oder Keks. Die Madelchen-Schuhe sind regelrecht zum Anbeißen.

fen. Da ihre Eltern einen Kunststoffbetrieb haben, ist Madeleine mit vielen Werkstoffen aufgewachsen und konnte ihre Kreativität ausleben. „Meine ersten Schuhe habe ich aus Pappe gebastelt.“ Anfangs hat sie die außergewöhnlichen Schuhe nur für sich, Freunde und Familie entworfen. Doch schnell stieg die Nachfrage. „Meine beste Freundin aus dem Studium, die mich immer ,Madlchen‘ nennt, hat mich dann dazu überredet, das Ganze doch größer werden zu lassen“, erklärt Madeleine Heinrich, die an der Hochschule Coburg Design studiert. Lange hat sie über einen passenden Namen nachgedacht. Doch dabei gab es den perfekten schon. Vor zwei Jahren gründete sie dann ihr eigenes Label namens „madlchen“. Egal ob rund, spitz oder flach – die Kundinnen können wählen, was sie haben wollen. Die weißen Schuhrohlinge lässt die Studentin anfertigen. Erst dann entstehen die Unikate mittels einer eigens entwickelten Kunststofftechnik, die sich Madeleine Heinrich letztes Jahr hat patentieren lassen. Das Besondere daran: Der Kunststoff ist flexibel, um beim Tragen nicht abzubröckeln, aber auch fest genug, um lange zu halten. „Nachdem das Grundmodell ausgewählt wurde, beginne ich damit die entsprechenden Farben und Massen anzumischen und den Schuh damit zu veredeln“, erklärt die

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26-Jährige. Je nach Entwurf werde der Schuh dann noch mit der Airbrush-Pistole bemalt, um die Designs noch natürlicher aussehen zu lassen. Doch es müssen nicht immer Schuhrohlinge sein: Kundinnen können Madeleine Heinrich auch ihre eigenen Schuhe schicken und diese aufwerten lassen. „Dieser Service wird oft von Kundinnen gewünscht, die ihre getragenen Hochzeitsschuhe nicht in die Altkleidersammlung geben wollen.“ Je nach Aufwand, Entwurf und Trocknungszeit braucht die Studenten circa eine Woche für die Schuhe, die je nach Schuhmodell zwischen 150 und 300 Euro kosten.


LANDschönheit

Doch das Highlight fehlt noch: die Dekoration. Mit Silikonformen und einer selbstentwickelten Kunststoffmasse stellt Madeleine Heinrich Früchte, Brezn und Herzen her, die den Schuh zu etwas ganz Besonderem werden lassen. „Der außergewöhnlichste Kundenwunsch kam von einem Mann, der Schuhe mit Weißwurst und Brezel bestellt hatte. Und eine Dame wollte einen Cocktail-Schuh als Aperol-Spritz mit Eiswürfeln“, erzählt die 26-Jährige. Was anfangs noch ein Hobby war, wurde mit der Zeit immer größer. Damit hätte auch Madeleine Heinrich nie gerechnet. Erst vor einigen Wochen

wurde die 26-Jährige zur Berliner Fashion-Week eingeladen und dort sogar gleich für zwei Shows gebucht. Eine eigene Fashion-Show mit Models

und Choreographie zu planen – für Madeleine Heinrich ein großartiges Gefühl. Neben ihren Schuhen präsentierte sie dort auch ihre neuen Taschen aus waschbarem Papier. In Berlin wurde auch „Dschungelkönigin“ Melanie Müller auf die außergewöhnliche Schuhkollektion aus Tettau aufmerksam und orderte bei Madeleine Heinrich Schuhe mit Erdnüssen und Karamell. Doch trotz des Erfolgs in Berlin und des stetig wachsenden Medienrummels sind Madeleine Heinrich zwei Dinge besonders wichtig: ihre Familie und ihre Heimat. „Deshalb nehme ich mir immer wieder die Zeit, um mit meiner Oma Hedwig und meiner Mama Tina bei Kaffee und Kuchen zusammenzusitzen.“ Leckereien, die ausnahmsweise mal nicht an den Füßen landen. ❤

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Text Sarah Jaeger // Fotos Hersteller

Wunschzettel

WA N K AT O N K A

SISTERS –

EMPFOHLEN VON D. ELSA

STYLE YOUR FASHION

Seit wann gibt es euch? Seit 1995- begonnen haben wir mit indianischem Schmuck ( daher der Name, Wanka Tonka bedeutet ursprünglich: das große Geheimnis) Was gibt’s? Mode mit einem Hauch Besonderheit, Schmuck zum Liebhaben, kultige Taschen und Schuhe, Deko für Heim und Seele. Besonderheiten in drei Schlagwörtern: 1. mehrere dänische Modelabels (bis Größe 50) 2. Leidenschaft für Form und Farben 3. hochwertige Materialien Kontakt Austrasse 19, 96047 Bamberg Tel 0951-2998912 www.wankatonka.de Öffnungszeiten: Montag-Samstag 10 -18 Uhr 56

EMPFOHLEN VON A.KESSEL

Seit wann gibt es euch? Uns gibt es seit dem 1. März 2013 Was gibt’s? Wir kleiden euch ein von Kopf bis Fuß. Mode für Damen (Größe 34-48) & Herren (Größe S-XXXL). Besonderheiten in drei Schlagwörtern: 1. Wir beraten euch mit Herzblut & Leidenschaft 2. Top gestylt für jeden Anlass 3. Eventshopping: „Ihr könnt uns auch buchen“ Kontakt Inh. Karin Klar & Doris Stefani Schüsselmarkt 2 91438 Bad Windsheim www.sisters-style.de Öffnungszeiten: Montag - Freitag 9 - 13 Uhr/ 14 -18 Uhr Samstag 10 - 14 Uhr


LANDschönheit

Wir haben euch nach euren Lieblingsläden gefragt und ihr habt uns einige genannt. Damit auch alle anderen LANDmadla eure Lieblingsboutiquen kennenlernen, stellen wir sie hier kurz vor:

MAINDIRNDL EMPFOHLEN VON M. GLÖCKNER

Seit wann gibt es euch? Das Label gibt es seit Januar 2015, Das Atelier mit angrenzendem Showroom gibt es seit Juli 2017 Was gibt’s? Damendirndl, Couturedirndl, Kinderdirndl, Dirndlblusen, Lederhosen für Männer, Frauen und Kinder, Herrenwesten, Herrenhemden, Accessoires, Trachtenponchos und Trachtenturnbeutel, Ringkissen, Aufbereitung/Reparatur von alten Trachten. Lederbrandings, Ledermalereien, Einzelanfertigungen und ganz nahes Arbeiten mit dem Kunden. Besonderheiten in drei Schlagwörtern: Trachtencouture handgefertigt in Mainfranken (4 Wörter ;-) ), Dirndl mit Lederschürzen Kontakt Mainleite 2 97453 Mainberg www.maindirndl.com Öffnungszeiten: Termine nach Vereinbarung

JEANS TIME EMPFOHLEN VON A. THEISS

Seit wann gibt es euch? Seit 1973 Was gibt’s? Jeans, T-Shirts, Blusen, Hemden, Pullover, Sweatshirts, Jacken, Gürtel und vieles mehr für Herren, Damen und Kinder, also alles was man für ein perfektes Outfit braucht. Besonderheiten in drei Schlagwörtern: kompromissloser Service, Mode für Jedermann, Große Auswahl an Top-Marken Kontakt Bahnhofstraße 8 91413 Neustadt/Aisch ww.jeanstime.de Öffnungszeiten: Montag-Mittwoch: 9 -13 Uhr & 14 - 18 Uhr Donnerstag-Freitag: 9 -13 Uhr und 14 -19 Uhr Samstag: 9 - 14 Uhr erster Samstag im Monat: 9 - 16 Uhr

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Wunschzettel SCHWE-STERN EMPFOHLEN VON JULI BE

Seit wann gibt es euch? Unser Atelier gibt es seit August 2009 Was gibt’s? Wir sind eine Maßschneiderei mit Schwerpunkt Dirndl und Brautkleider. Wir haben ein breites Angebot im Trachtenbereich: Schals, Hüte, Taschen, Ponchos uvm. Wir führen neu im Brautbereich die Marke Watters mit den Linien Wtoo und Willowby mit Brautjungfernkleidern, Standesamtkleidern und Brautkleidern. Besonderheiten in drei Schlagwörtern: kreativ, hochwertig und lassen keine Wünsche offen. Kontakt Amtsgerichttsr.11, 96317 Kronach www.schwe-stern.de Öffnungszeiten: Mo: 8.30 - 12 Uhr und 13.30 - 18 Uhr Di + Do: 10 - 12 Uhr und 13.30 - 18 Uhr Mi: 10 - 12.30 Uhr und 14 - 18 Uhr Fr: 9.30 - 12 Uhr und 13.30 - 18 Uhr 58

CHEERY THINGS E M P F O H L E N V O N T. H U B E R

Seit wann gibt es euch? Das Unikat, Inhaberin Annette Retzlaff, gibt es seit Oktober 2016. Im Mai 2017 bin ich mit Cheery Things und meinem Badeträumchen bei Annette eingezogen. Was gibt’s? Bei uns im Laden findet man ausgewählte Papeterie, feine Schokolade, Tee, hübsche Deko, hochwertige Duftkerzen und viele andere Dinge, die dir ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Besonderheiten in drei Schlagwörtern: Cheery Things.....zaubern Dir ein Lächeln ins Gesicht. Kontakt Obere Karlstraße 6 91054 Erlangen www.cheerythings.de Öffnungszeiten: Dienstag – Freitag: 10 – 18 Uhr Samstag: 10 – 14 Uhr


LANDschönheit

OPTIK KASTNER EMPFOHLEN VON SABINE

TRENDIQUE EMPFOHLEN VON C. MICIELI

Seit wann gibt es euch? Seit 121 Jahren, also seit 1896

Seit wann gibt es euch? Seit 24. November 2016

Was gibt’s? Brillen, Mode & Accessoires, Hörsysteme

Was gibt’s? Kleidung für alle Frauen, die so sein wollen, wie sie möchten; Accessoires, liebevoll ausgesuchte Deko und Geschenkartikel. Gaby, Janine und Raphaela sind super gerne für Euch da!

Besonderheiten in drei Schlagwörtern: internationale Labels, Familienunternehmen, feste Größe in Bamberg und Umgebung Kontakt Keßlerstraße 6a 96047 Bamberg www.optik-kastner.de

Öffnungszeiten: Mo-Mi: 9.30-18 Uhr Do-Fr: 9.30-18.30 Uhr Sa: 10 -16 Uhr

Besonderheiten in drei Schlagwörtern: einzigartig – für jeden (Gr. 34 – 48) –, besonders, liebevoll Kontakt Marienplatz 3 96317 Kronach www.trendique.de Öffnungszeiten: Mo: geschlossen Di – Fr: 9.30 – 18 Uhr Sa: 9.30 – 14 Uhr 59


Text & Fotos Corinna Igler

Integra BASTELT FÜR LANDMADLA

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A

lexander fädelt den Faden durch das schmale Loch in dem kreisrunden Papieranhänger. Dann legt er den Faden um den Nagel, der auf einem kleinen Stück Holz befestigt ist, womit das Knoten leichter fällt. Alexander ist einer der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die in der Werkstatt von Integra-Mensch, einem Projekt der Lebenshilfe, an den hübschen Anhängern gearbeitet haben, die wir dir als Abonnentin dieser Ausgabe beigelegt haben. Der Leiter der Werkstatt, Oliver Mehls hat sich zur Vorweihnachtszeit für die LANDmadla-Leserinnen etwas Besonderes einfallen lassen. Eben diese Papier-Anhänger, die als Geschenkanhänger, zur Deko am Adventskranz, Weihnachtsbaum oder am Arbeitsplatz dienen können. Das Besondere daran, der Tannenbaum, der im Kreis zu erkennen ist, lässt sich vorsichtig herausdrehen und so wird der Anhänger zum 3D-Anhänger. Wir wollten wissen, wie diese Anhänger entstanden sind und haben deshalb mal hinter die Türen der Integra-Mensch-Werkstatt geblickt: Oliver Mehls legt in die Lasermaschine den Papierbogen ein. Über ein Programm am Computer hat er zuvor das Layout für die Anhänger erstellt. Der Laser graviert dann das LANDmadla-Logo ins Papier, danach folgt der Ausschnitt des Tannenbaums und letztlich

werden die kreisrunden Anhänger von dem Laser ausgeschnitten. Danach fädeln die jungen Erwachsenen, die alle eine Behinderung gemein haben, die Fäden in die kleinen Löcher und knoten sie mit der kleinen Hilfestellung zu. 5000 Stück haben sie so für LANDmadla mühevoll gebastelt. Fünf Jugendliche sind meistens in der Werkstatt bei Oliver Mehls. Sie kommen aus der sogenannten beruflichen Bildung und werden in der Werkstatt auf das Berufsleben vorbereitet. Für die Arbeit in der Werkstatt lässt sich Oliver Mehls alles andere als banale Sachen einfallen. Da entstehen nicht nur Holzbiertragerl, hölzerne Schlüsselanhänger oder Kochtopfuntersetzer, sondern auch originelle Schneidbretter mit einer Bohrung für das Frühstücks-Ei, ausgefallene Vogelhäuschen, Salatbesteck, schöne Papiergeschenktüten, Lineale mit Sprüchen oder kleine Magneten aus Holz, in die beispielsweise Lieblingsmensch, Prinzessla oder Fränkin eingraviert ist. Oliver Mehls überlegt sich aber nicht nur schöne Artikel, sondern muss auch darauf achten, ob die Arbeitsschritte für die Menschen mit Behinderung in seiner Werkstatt machbar sind. Da ist zum Beispiel Jessica, die die Magneten lackiert, damit das Holz geschützt ist, oder Hannah, die kleine Schiefertäfelchen feilt und anschließend poliert. In diese Schiefertäfelchen graviert der Laser hinterher Kräuternamen in deutscher, lateinischer und auf fränkischer Schreibweise. Mit einem befestigten Draht können die Täfelchen dann in ein Kräuterbeet gesteckt werden. Dem Ideenreichtum in der Werkstatt sind scheinbar keine Grenzen gesetzt. Der weihnachtliche Anhänger war also sicher nicht das Letzte, was du aus der Integra-Werkstatt mit dem LANDmadla bekommst. ❤ 61


AUS DEM REDAKTIONSALLTAG

LASS UNS (NICHT) DISKUTIEREN! Hier geben wir dir Einblick in die Heftentwicklung. Nichts ist so einfach, wie man denkt. Folge 12 : Zwischen Drucktermin und Saunaaufguss Telefongespräch zwischen Grafiker und Redakteurin: Grafiker: Also ich fang jetzt erst an. Ich schaff das niemals bis zum Drucktermin.

Redakteurin: Du musst! Grafiker: Das ist unmöglich. Redakteurin: Ich bin jetzt unterwegs. Ich ruf mal die Kollegen an, vielleicht kann dich wer unterstützen.

Grafiker: Warum muss ich eigentlich fertig werden, während du schon wieder in der Sauna hockst? Redakteurin: Woher weißt du, dass ich mit dem Handy in der Sauna hocke?

LANDmadla IMPRESSUM MONATLICHE AUFLAGE 15.000 Stück VERLAG UND HERAUSGEBER: Mediengruppe Oberfranken - Zeitungsverlage GmbH & Co. KG, Gutenbergstraße 1, 96050 Bamberg INHABER- UND BETEILIGUNGSVERHÄLTNISSE: Mediengruppe Oberfranken GmbH & Co.KG (100 %), Gutenbergstraße 1, 96050 Bamberg GESCHÄFTSFÜHRUNG: Walter Schweinsberg, Sigrun Albert, Frank Förtsch VERLAGSLEITUNG MEDIA-VERKAUF: Philipp Gatz ANZEIGENBERATUNG: Christine Vogl (Anzeigenpreise nach Vereinbarung) REDAKTION: Frank Förtsch (verantw.), Corinna Igler, Katharina Schlereth, Sarah Nina Jaeger, Anna Gartiser, Lea Schreiber, Victoria Bauling, Jana Schmid, Sarah Schmittlutz, Isabelle Epplé, Lena Stich, Lisa Kieslinger, Klaus Schmitt, Johannes Höllein LAYOUT: Michael Karg, Franziska Schäfer, Carolin Höfler TITELBILD: Lea Schreiber DRUCK: creo Druck & Medienservice GmbH Gutenbergstraße 1, 96050 Bamberg ZUSTELLUNG: Briefversand BEZUGSPREIS: 3 Euro Anzeigen und –entwürfe sind vertragsrechtlich geschützt. Nachdruck, Vervielfältigung und elektronische Speicherung nur mit Zustimmung des Verlags. Erfüllungsort und ausschließlicher Gerichtsstandort ist Bamberg. Keine Haftung für Satz- und Druckfehler oder den Inhalt der Anzeigen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung des Autors wieder, nicht unbedingt die des Herausgebers. Eigentums- und Nachdruckrechte für Anzeigen, Texte, Fotos, Layouts, Gestaltungselemente etc. liegen bei der Mediengruppe Oberfranken – Zeitungsverlage GmbH & Co. KG. Weiterverwendung ist nur mit der schriftlichen Genehmigung erlaubt. Bei Nichterscheinen im Falle höherer Gewalt kann der Verlag nicht haftbar gemacht werden. Fotos (soweit nicht anders vermerkt): Fotolia

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IN EIGENER SACHE

Das LANDmadla - Team Ich liebe mein Handwerk, weil ...

CORINNA IGLER Produktmanagement & Redaktion

SARAH JAEGER Marketing & Assistenz

.... es so unterhaltsam ist. Zum einen, weil beim Entwickeln eines Produktes ständig eine neue Herausforderung wartet. Und zum anderen, weil wir für unsere LANDmadla-Geschichten so viele interessante Leute kennenlernen. Ich hoffe, dass das Ergebnis unseres Handwerks, das Magazin, auch für unsere Leserinnen unterhaltsam ist.

.... ich damit anderen eine Freude bereite. Jeden Monat freuen sich unsere Leserinnen auf das LANDmadla, sind traurig wenn es zu spät oder gar nicht ankommt und geben ehrliches Feedback. Da merkt man, wofür man gearbeitet hat und ist immer ein bisschen stolz :-)

KATHARINA SCHLERETH Stv. Produktmanagement & Redaktion

ANNA GARTISER Marketing & Entwicklung

... ich als Redakteurin viel rumkomme, unglaublich inspirierende Menschen kennenlerne und mit jedem LANDmadla die Region und seine Bewohner immer wieder neu entdecke. Es wird nie langweilig und ich hoffe, dass es unseren Leserinnen auch so geht.

.... es sehr vielseitig ist. Ich trage Verantwortung, kann kreativ sein und meine Ideen auch umsetzen. Außerdem finde ich es total spannend, den Fortschritt von LANDmadla zu beobachten. Wir sind dank der Leserinnen zu so einer großen Community gewachsen.

FACEBOOK-UMFRAGE

Was handwerkelt ihr gerne? Ich bin DIY-Junkie und kann mich kaum einem Trend entziehen Ich nähe, häkle, backe, lettere, zeichne, bastel - heute kam mein neuer Schneidplotter an N. Paulus

Ich nähe gerne kleine Taschen. Als nächstes Projekt möchte ich Stoffe marmorien. Ich bin schon gespannt, ob das klappt. Zudem arbeite ich auch gerne mit Holz, habe z.B. einen Couchtisch gebaut eve_zapf

KONTAKT TEL 0951 - 188 638 LANDMADLA@INFRANKEN.DE

Ich lasse alte Konservendosen neu aufleben. Als Stiftehalter, Balkonlaternen, Verpackungen. Darum koche ich viel mit Dosentomaten... :) diy_vonkarin

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Unsere Instagram-Lieblinge 1

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1 @die_annett entspannt bei einer Kaffeepause 2 Auf dem Walberla war @vonfrieda 3 @janaslittleworld feiert den Welthundetag mit ihrem süßes Vierbeiner 4 Müsli zum LANDmadla, das gibt’s bei @katha_tank

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Zeigt uns die schönsten Seiten Frankens auf Instagram mit dem Hashtag #landmadla

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5 Herbst ist Kürbiszeit – auch bei @mama_und_die_matschhose 6 Neben der Herbstdeko macht sich das LANDmadla ganz gut bei @meinfrankenblues 7 Schnappschuss von @nico_lina_300 beim DaWanda Kreativmarkt 8 Magisches Licht in Bamberg auf dem Weg zum Kindergarten von @birt.te

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Das letzte

WORT hat der

MANN KOLUMNE

IST JEDER MANN EIN VOLLBLUTHANDWERKER? Ein Mann packt aus

I

mmer, wenn meine Frau einen Satz mit „Wir müssten mal…“ beginnt, mein sie eigentlich „Du müsstest mal…“, und hängt dann Sachen wie „eine Lampe aufhängen“, „das Kinderzimmer streichen“ oder „Reifen wechseln“ an. Kurzum: Sie appelliert an meine handwerklichen Fähigkeiten, den Macher in mir, den Inbegriff der Männlichkeit, wie uns die Baumärkte in der Fernsehwerbung glauben machen wollen. Und so lange die Tätigkeiten ähnlich gestrickt sind wie die oben genannten – vielleicht noch erweitert durch Rasenmähen, Hecke schneiden und Holzhacken – bin ich der richtige Mann. Darüber hinaus ist berechtigte Skepsis angebracht, wobei sich mein Horizont in den vergangenen zwei Jahren enorm erweitert hat. Dank Hausbau und dem Wunsch, dabei möglichst viel Geld zu sparen oder welches für etwaige Sonderwünsche in der

Hinterhand zu behalten. Selbst ist der Mann! Wobei, wenn ich mit meinem Vater nicht einen echten Macher an der Seite gehabt hätte, wäre wohl nicht einmal die Hälfte der Sachen, die wir im, am und um das Haus selbst gemacht haben, tatsächlich in Eigenregie entstanden. Die Fertigkeiten meines Seniors lassen mich gut da stehen: Keller isolieren, Drainagen legen, Natursteinmauer hochziehen, Wände verputzen, Einfahrt pflastern, Böden verlegen, Dach dämmen und alles Mögliche mit Beton kann ich mir jetzt auf die Fahne schreiben. Viel Schweiß, hier und da mal ein Tröpfchen Blut sind geflossen, Rückschläge wurden mit wilden Flüchen belegt. Doch mit Blick auf das Vollbrachte machte sich fast immer Zufriedenheit breit und die Erkenntnis, dass es ein gutes Gefühl ist, etwas mit seinen eigenen Händen zu schaffen. Ein Handwerker bin ich deshalb aber noch lange nicht.

Johannes Höllein Redakteur


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