Landmadla Oktober 2017

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OKTOBER 2017

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WWW.LANDMADLA.DE

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Laura Rodriguez Zambrano ist Modedesignerin. Mit ihrem Label Babadá macht sie goldige Kindermode und wurde mit dem Titel „Finalist“ des Junior Design Awards ausgezeichnet.

SEI GOLDIG! Schwarzenbach

LISA BRECKNER JAGTE GOLDMEDAILLEN

Lauf

NICOLE CROSS SINGT SICH IN PROMIHERZEN

Helmbrechts

HIER ENTSTEHT ÖKOLOGISCHE SPORTSWEAR


GESCHENKE AUSPACKEN IST ANGESAGT!

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AUF DEN SEITEN 24 & 25 VERRATEN WIR DIR, WAS LANDMADLA AB 2018 FÃœR DICH HAT


LANDmadla

EDITORIAL

SCHWEIGEN IST NICHT IMMER GOLD Von goldigen Geschichten und fränkischen „Goldbären“

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eden ist Silber, Schweigen ist Gold – heißt ein altes Sprichwort. Und immer wieder stelle ich fest: Da ist wirklich was dran. Zum Beispiel, wenn es um meine Wohnzimmerwand geht. Die ist goldfarben. Noch. Irgendwie ist mir so gar nicht mehr danach. Nach sieben Jahren hätte ich doch gerne mal einen Farbwechsel. Das hätte ich daheim aber besser mal nicht ausgesprochen, sondern lieber geschwiegen: „Was? Die hab‘ ich doch mühevoll in dem Goldton gestrichen. Weißt du, was das für eine Arbeit war?“ Ok – ich schweige. Zugegeben, das fällt mir schwer. Und manchmal ist es auch trotzdem nicht sinnvoll. Zum Beispiel jetzt: Es wäre ja ziemlich blöd, nur weil das Thema dieser Ausgabe Gold ist, einfach zu schweigen. Dann hättest du jetzt hier nichts zu lesen. Stattdessen haben wir geredet – und zwar

mit ganz vielen Menschen in Franken: Da ist zum Beispiel Nicole Cross, ein fränkisches „Goldkehlchen“, die erzählt, was sie mit Ashton Kutcher zu tun hat. Oder Laura Rodriguez Zambrano aus Bad Windsheim, die mit ihrem Kinderlabel Babadá mit dem Junior Design Award ausgezeichnet wurde. Und Michael Spitzbarth aus Helmbrechts beweist mit seinem Modelabel Bleed-Clothing, dass weniger manchmal eben noch mehr Gold wert ist: Fair, ökologisch und vegan sind die Klamotten aus seiner Hand.Und wir sind richtig froh, dass all diese Menschen eben nicht geschwiegen haben! Falls du doch mal schweigen musst, haben wir auch etwas für dich, womit das vielleicht etwas leichter fällt: Die Gummi-Trolls der Firma Trolli in Fürth. Viel Spaß beim Lesen unserer „goldigen“ Geschichten und beim Verdrücken der „fränkischen Goldbären“!

Corinna Igler, Landmadla-Redaktion


LANDgeschichten

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Die Bambergerin Pia Machleid entwirft ganz besonderen Schmuck.

Jürgen Schaaf aus Tretzendorf züchtet den „fränkischen Goldfisch“.

Nicole Cross aus Lauf begeistert als fränkisches Goldkehlchen sogar Ashton Kutscher.

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Levi Strauss entwarf mit der Jeans eine Hose für die Goldgräber.

Die Schwarzenbacherin Lisa Breckner war einst auf der Jagd nach Goldmedaillen.

Goldbuch ist die Bamberger Manufaktur für Schönes aus Papier.

LANDleben

LANDschönheit

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Michael Spitzbarth macht mit Bleed ökologische Sportswear.

Wunschzettel Goldige Träume können in Franken wahr werden.

Laura Rodriguez Zambrano designt preisgekrönte Kindermode.


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Schwerpunkt G O LD LANDgeschichten

LANDleben

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28 Besonders muss es sein Pia Machleid schafft in ihrem Atelier ausgefallene Schmuckstücke.

Der Stoff aus dem

goldene Träume sind Der gebürtige Buttenheimer Levi Strauss hat die Jeans für die Goldgräber erfunden. 14 Einfach machen! Lisa Breckner war einst auf der Jagd nach Goldmedaillen. Heute beschäftigt sie sich mit Textil. 20

In der Bamberger

Manufaktur für Schönes Goldbuch - wie aus der ersten Bamberger Klosettpapierfabrik eine Manufaktur für Schönes wurde.

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Der fränkische

Goldfisch Fischwirtschaftsmeister Jürgen Schaaf züchtet Karpfen. 34 Selbstgemacht Wir zeigen dir, wie du dir eine ausgefallene Schmuckaufbewahrung bastelst. 36 Rezept Frühstückssmoothie: Morgenstund hat Gold im Mund

Tretzendorf Bamberg

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40 Ein Urlaubstag in... Coburg. Wir wandeln auf royalen Spuren. 44

Fränkisches

Goldkehlchen Nicole Cross begeistert Ashton Kutscher.

LANDschönheit 50 Ökologische Mode Michael Spitzbarth aus Helmbrechts macht Sportswear. 58 Wunschzettel Schönes und Ausgefallenes kommt aus Franken. 56 Goldige Kindermode Laura Rodriguez Zambrano wurde mit ihrem Label Babadá mit dem Junior Design Award ausgezeichnet.

Coburg

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Helmbrechts

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Würzburg

Bamberg

Bayreuth Nürnberg

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LANDlichter

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Buttenheim

Bad Windsheim

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Editorial

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Insta-Lieblinge

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Impressum

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Das letzte Wort hat der Mann

Schwarzenbach an der Saale


www.facebook.com/landmadla

Zufriedenheit ist der

Stein der Weisen, der alles in

Gold

verwandelt, das er berührt Benjamin Franklin (1706-1790) amerikanischer Drucker,

600 goldfarbenen Kunststoffrepliken der „Nürnberger Madonna“ von Künstler Ottmar Hörl standen im September auf dem Kornmarkt in Nürnberg.

Foto: Matthias Hoch

Verleger, Schriftsteller, Naturwissenschaftler, Erfinder und Staatsmann.


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OKTOBER 2017 // WWW.LANDMADLA.DE

Schwerpunkt

GOLD

Illustration: cofeee/fotolia.com

LANDgeschichten

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ISA STELLT DIE GEWISSENSFRAGE

GEERBT UND DANN? DARF ICH OMAS GOLDSCHMUCK VERSILBERN ODER SOLL ICH ES LIEBER LASSEN?

„Also wenn man den ideellen Wert gut. Aber auch hier kommt es drauf des Schmucks betrachtet, dann soll an, wie schwer der Schmuck ist. Ein man etwas herausnehmen, von schweres Armband, das 40 oder 50 dem man sagt, das war von der Gramm wiegt, bringt schon was. Oma und das erinnert mich an sie. Aber einen Ring zu verkaufen, der Das sollte man behalten. Aber die vielleicht drei oder vier Gramm wiegt, Dinge, die einem nicht gefallen und das lohnt sich kaum. Dafür bekommt an denen man kein Interesse hat, die man nicht besonders viel. Johann Sebök kann man ruhig einschmelzen lassen oder Man sollte auch bedenken, ob es überhaupt verkaufen. Und von dem Geld kann man sich ja Käufer für den alten Schmuck gibt: Für Granatetwas Schönes kaufen. Das erinnert einen dann auch schmuck beispielsweise interessieren sich wahrscheinlich nur alte Damen. Junge Leute möchten so immer an die Oma. etwas nicht tragen. Das war halt der Geschmack von Und: Der ideelle Wert des Schmucks ist in den damals. Ähnlich ist es mit dem Schmuck der 60er allermeisten Fällen viel höher als der tatsächliche Jahre: Da hat man Ringe getragen, die würde heute finanzielle. Und es kommt auch schon mal vor, dass kaum einer mehr an den Finger stecken. Also, ich die Leute mir Erbstücke verkaufen, und dann nach würde sagen: Alle Erbstücke, die einem gut gefallen, einer Stunde wiederkommen und sagen: Bitte nicht und die einen emotional berühren, die sollte man böse sein, aber ich möchte es doch behalten … behalten. Aber wenn ein Schmuckstück nur zuhause Und leider ist nicht alles, was glänzt, auch Gold: In in der Schublade liegt, kann man es ruhig verkaufen. der Biedermeierzeit hat man sehr schönen Schmuck Wie gesagt: Dafür kann man sich ja dann etwas angefertigt, aber der besteht nur aus Schaumgold. kaufen, das man gerne hat. Und dann sagt man sich: Da bekommt man zwar etwas dafür, aber Schaumgold ist eben kein echtes Gold. „Ach ja, das habe ich mir ja von dem Geld gekauft, Für echtes Gold ist der Preis dagegen zurzeit ganz das ich von der Oma habe.“ ❤

Johann Sebök ist Auktionator aus Bamberg 9


DER STOFF, AUS DEM

goldene Träume SIND

Der 20. Mai 1873 ist die Geburtsstunde der Jeans: Damals meldeten Jacob Davis und Levi Strauss das Patent auf die nietenverstärkte Hose an. Eine robuste Arbeiterkleidung für die Jagd nach Gold. Die Jeans machte Levi Strauss reich – doch er vergaß nicht seine Wurzeln im oberfränkischen Buttenheim.

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Text Anna Lienhardt //

Fotos Lea Schreiber //

Ort Buttenheim

LANDgeschichten

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atürlich öffnet sie in Jeans die Tür: Tanja irgendeines, sondern das Geburtshaus von Levi Roppelt, die Leiterin des Levi-Strauss-MuStrauss, mit grauem Fachwerk und blauen Fensterläseums in Buttenheim im Landkreis den. Was heute wie ein Liebhaberhäuschen anmutet, Bamberg. Ist das hier vorgeschriebene Berufskleiwar damals das Heim der neunköpfigen Familie dung? „Nein“, sagt sie lachend und fügt Strauss – die in drei Zimmern im Erdgeschoss hinzu: „Aber ich habe das Glück, auf lebte. Sie war Teil der großen jüdischen der Arbeit Jeans tragen zu dürfen.“ Gemeinde, die im 19. Jahrhundert in Nur das Original, versteht sich. Der Buttenheim existierte – 1820 war jeder Kleiderschrank daheim ist voll mit fünfte Einwohner Jude. Jeansjacken und Jeanshosen. „Wenn Trotzdem erlebten diese schon dain unserem Shop die neue Lieferung mals Diskriminierung, durften kein Land kommt, schleichen wir schon immer erwerben oder nicht in Zünfte eintreten. alle drum rum.“ In der Tat fällt es auch Deswegen schuftete Vater Hirsch Strauss als den beiden Landmadla-Redakteurinnen Hausierer, verkaufte Tuch und Kurzwaren an der Nicole schwer, an den Regalen vorbei zu gehen – die Roppelt Tür. Als er 1846 an Tuberkulose starb, stürzte die eins zu eins wie die Levis-Abteilung im EinFamilie in große finanzielle Not. Mutter Rebecca zelhandel aussehen. Ja, auch die Museumsbesucher rang sich dazu durch, mit den Kindern nach Amegreifen hier gern mal zu, verrät die Leiterin. rika auszuwandern. Zu diesem Schritt hatten sich Das Anwesen in der Marktstraße 33 ist nicht die zwei ältesten Söhne bereits ein paar Jahre früher

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Text & Foto Brigitte Krause

Die Levi‘s Jeans gibt es in unterschiedlichen Farben: Je nach Waschung werden die Hosen dunkler oder heller (oben). Das mittlere Foto zeigt eine historische Quittung einer der Arbeitshosen, die damals noch „Overall“ genannt wurden. Unten zu sehen sind die Markenetiketten des Herstellers, die ebenso Markenzeichen sind wie die Nahtbögen auf den Gesäßtaschen.

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LANDgeschichten

entschlossen und haben einen Textilgroßhandel in auf ihn zurückgehen. Die Hälfte der Stipendien war New York gegründet. schon damals für Frauen reserviert. In diesen stieg der jüngste Sohn, Levi, geboren Löb Strauss, der sich erst nach seiner Amerikaniam 26. Februar 1829, mit ein – bis 1849 die ersten sierung „Levi“ nannte, starb im Jahre 1902 im Alter Nachrichten von Goldfunden in Kalifornien durchvon 73 Jahren. Eine Frau oder Kinder hinterließ er drangen. 1853, als er die amerikanische Staatsbürger- nicht. Doch dafür einen großen Namen, der bis schaft erlangte, eröffnete Levi Straus in San Francisco heute für die Markenjeans „Levi’s“ steht. Die kam ein Großhandelshaus. „Hier wurde alles gehandelt, übrigens erst nach dem zweiten Weltkrieg zurück was die Pioniere brauchten, von der Zahnbürste nach Deutschland, im Gepäck der amerikanischen über Hosenträger bis hin zur Ausgehkleidung“, Soldaten. Die ersten Jeans für Frauen wurden erläutert Tanja Roppelt. ab den 1930er Jahren in den USA 1872 meldete sich plötzlich Jacob produziert. Davis, ein ebenfalls aus Europa Doch was war eigentlich daeingewanderter Schneider. mals mit den Goldgräber-Frau„Der Legende nach hatten sich en? „Viele blieben zurück, als bei ihm Arbeiter beschwert, ihre Männer auf die Goldfelder dass die Hosen an besonders loszogen. Für die Frauen bestrapazierten Stellen einreißen. deutete das einerseits ein Stück Er kam auf die Idee, die Nieten mehr Freiheit und Selbststänvon Pferdedecken zur Verstärkung digkeit, andererseits eine Menge an die Hosen anzubringen“, erklärt die Verantwortung“, erzählt Tanja Roppelt. Levi Museumsleiterin. „Das war eine bahnSchließlich galt es die Kinder durchzubrinStrauss gen und „den Laden daheim zu schmeißen“. brechende Erfindung.“ Auf der Suche nach einem Geschäftspartner war Davis auf Strauss Einige Frauen brachen sogar selbst auf in den gestoßen, mit dem er am 20. Mai 1873 ein Patent auf Wilden Westen, das Verhältnis männlich – weiblich die Jeans anmeldete. in der Goldgräberstadt San Francisco soll acht zu So heißen die robusten Hosen übrigens erst eins gewesen sein. Sie haben sich als Näherinnen, seit den 1960er Jahren, vorher bestellte man einen Wäscherinnen, aber auch Tänzerinnen oder Prostitu„Overall“. Meist den Klassiker mit der „magischen“ ierte durchgeschlagen. Ob manche von ihnen auch Zahl 501. Die bezeichnet nicht nur den geraden mal ihr Glück als Goldgräberin versucht hat und Schnitt, sondern war ursprünglich schlicht eine heimlich in eine Männerjeans geschlüpft ist? Heute Bestellnummer. Levi Strauss hatte mit der Großprojedenfalls ist diese Hose bei beiden Geschlechtern duktion der Goldgräberhose seine eigene Goldader und zu etlichen Anlässen salonfähig – und das gefunden. Seine Herkunft vergaß er jedoch nie: Nicht Produkt von Levi’s wohl einer der meist gefälschten nur die Familienmitglieder bekamen etwas vom Markenartikel, deutet die Museumsleiterin an. Im Wohlstand ab. In seinem Testament bedachte er vor Shop jedenfalls gibt’s nur das Original. Von einem allem Kinder aus ärmlichen Verhältnissen. Bis heute Buttenheimer, der auszog, um sich mit einer Hose gibt es in San Francisco außerdem 28 Stipendien, die eine goldene Nase zu verdienen. ❤

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Text Christian Pack // Fotos Matthias Hoch // Ort Schwarzenbach

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EINFACH

machen! Mit 14 Jahren verlässt Lisa Breckner Oberfranken, um in Österreich als Skifahrerin Karriere zu machen. Über Umwege landet sie einige Jahre später wieder in ihrer Heimatstadt Schwarzenbach. Dort ist sie heute Geschäftsführerin eines Textil-Unternehmens. Mit gerade einmal 27 Jahren.

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Lisa

ass Lisa Breckner heute an einem großen Holzschreibtisch im oberfränkischen Schwarzenbach sitzt, verwundert nicht wirklich, wenn man 25 Jahre zurückblickt. Zu dieser Zeit bedruckt Breckners Mutter in diesen Räumen Baumwolltaschen für verschiedene Kunden. Und die zweijährige Lisa wuselt ständig zwischen Mamas Beinen herum. „Ich habe es sozusagen von unterhalb des Schreibtisches auf den Bürostuhl geschafft“, lacht Breckner. Dass die blondgelockte Frau mit gerade einmal 27 Jahren heute die Chefin eines Textilunternehmens ist, überrascht dann schon mehr. Denn ursprünglich hatte die Oberfränkin eine ganz andere Karriere im Blick.

Breckner

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shirteria.de

In ihrer Firma produzieren Lisa Breckner und ihre Mutter unter anderem hochwertige Siebdruckprodukte.

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Als Kind jagt sie im Winter die Skihänge im Fichtelgebirge hinab - schneller und furchtloser, als die meisten Mädels in ihrem Alter. Die Auswahltrainer in Bayern werden auf die talentierte Athletin aufmerksam. Breckner darf sich auf Sichtungslehrgängen und Rennen beweisen. Spätestens mit 14 Jahren wird ihr bewusst: Ambitioniertes Skifahren und Schule vertragen sich nicht, der Spaß am Sport ist größer als die Lust auf Unterricht. „Ich hatte nur Skifahren im Kopf.“ Breckner wechselt auf ein Skiinternat im österreichischen Innsbruck - eine „Erleuchtung“, wie sie sagt. „Meine Mitschüler fanden es plötzlich nicht mehr komisch, was man da den ganzen Tag so macht.“ Auch das Lernen fällt ihr wieder leichter. Allerdings merkt sie auch, dass es Konkurrentinnen gibt, die auf den Brettern immer einen Tick schneller unterwegs sind. Mit 16 Jahren schafft sie es nicht in den Elitekader, der vom Verband gefördert wird. Ihre Mutter reist deshalb häufig aus Oberfranken an, um die Tochter zu Rennen zu begleiten. Breckner kämpft für ihren Traum, steckt sogar eine längere Pause wegen einer Viruserkrankung weg. Irgendwann muss sich die junge Sportlerin aber eingestehen, dass es nicht reicht für die Profikarriere. Der Oberfränkin gelingt der Absprung und ihr wird bewusst: Skifahren ist nicht alles. Breckner zieht in Innsbruck in eine Wohngemeinschaft und studiert Wirtschaftswissenschaften. Den Skisport betreibt sie weiter mit Leidenschaft, auch weil sie es von ihrer Haustür aus nur 400 Meter bis zur Seilbahn hat. Rennen fährt sie aber nicht mehr, Breckner will das Schicksal nicht herausfordern. „Ich habe immer noch alle Kreuzbänder - nicht schlecht für eine Skifahrerin.“ Als sich das Studium dem Ende neigt, stellt sich für Breckner die Frage: Was nun? „Innsbruck ist eine tolle Stadt. Trotzdem habe ich mich nie richtig heimisch gefühlt. In Tirol findet man nicht so schnell


LANDgeschichten

Anschluss.“ Die Schwarzenbacherin sucht nach neuen Zielen. In dieser Zeit ist sie auch immer häufiger in der Heimat, hilft ihrer Mutter im Geschäft. Und dann geht alles ganz schnell: Ende 2015 überschreibt die Mama ihrer Tochter die Firma. Beide führen das Unternehmen heute als gleichberechtigte Partner. „Das hat sich so ergeben. Ich kann gar nicht genau sagen, warum.“ Breckner bereut den Schritt zurück in die beschauliche Heimat nicht. „Ich bin hier aufgewachsen, fühle mich in der Region wohl. Immer, wenn ich zu Besuch gekommen bin, habe ich gedacht: Irgendwie cool hier. So angenehm ruhig.“ Mit der Ruhe ist das allerdings so eine Sache. Schon lange werden in der Industriestraße in Schwarzenbach nicht mehr nur Baumwolltaschen produziert, Mutter und Tochter bedrucken viele unterschiedliche Artikel für Firmen, Messen oder

Neben dem Radsport gehört Skifahren zu Breckners großer Leidenschaft. In dieser Sportart hat sie in der Vergangenheit zahlreiche Pokale eingeheimst.

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Die „Fichtlshirts“ haben in der Region um Schwarzenbach schon Kultstatus erlangt.

Events. Hinzu gekommen ist der modische, exklusive Siebdruck auf Decken oder Kissen, teilweise mit Glitzer- und Goldeffekten. Die Produkte können sich die Kunden individuell gestalten und werden in Handarbeit gefertigt. „Es ist schön, dass diese Form der traditionellen Handwerkskunst von den Kunden angenommen wird.“ Darüber hinaus vertreibt Breckner T-Shirts mit frechen Sprüchen und echtem Heimatbezug. Beispielsweise haben die „Fichtlshirts“ in der Region schon Kultstatus erlangt. Unter anderem ziert ein Shirt das Panorama des Fichtelgebirges, kombiniert mit einem Spruch, der eigentlich perfekt zur Lebenseinstellung von Lisa Breckner passt: „Einfach machen“. Die Zusammenarbeit von Mutter und Tochter funktioniert „erstaunlich gut“. Beide ergänzen sich, nicht umsonst beschreiben sie sich im Firmenportrait als „Impulsgeber“ (Mutter) und „Impulskoordinator“ (Tochter). Nur ab und zu muss sich die neue

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Chefin, die wie ihre Mutter auf dem Firmengelände wohnt, durchsetzen. „Wenn Mama sagt, ‚Ich rate dir, mein Kind‘, weiß ich, dass sie die Idee nicht so gut findet. Aber ich habe sie schon oft überzeugt.“ Auch die Kunden haben schnell gelernt, dass man die zierliche Blondine als Geschäftsfrau durchaus ernst nehmen sollte. „Klar werde ich auf den typischen Häppchen-Events manchmal gefragt, wie alt ich eigentlich bin. Aber ich arbeite an mehr Falten“, lacht Breckner. Dem Sport hat die junge Unternehmerin bis heute nicht den Rücken gekehrt. Als Markenbotschafterin vertritt sie eine große Fahrradmarke, ist bis vor zwei Jahren noch Radrennen gefahren. Zudem trainiert sie den oberfränkischen Skinachwuchs im Skigebiet Mehlmeisel. Und auch selbst ist das Energiebündel weiterhin aktiv. Muss sie auch. „Ich brauche das als Ausgleich. Ein paar Tage ohne Sport und ich laufe unrund.“ In jeder freien Minute schwingt sie sich aufs Rad (Sommer) oder die Skier


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„Ob man sich beruflich verwirklicht, hat nichts mit der Region zu tun. Wer kreativ ist und dafür arbeitet, kann es überall schaffen.“

LISA BRECKNER

(Winter). „Ich fahre jetzt mehr zum Spaß. Das aber viel und gerne.“ Wenn sie darüber hinaus noch ein paar Minuten übrig hat, fährt sie mit Freund und VW-Bus in die Natur und lässt die Seele baumeln. Übernachtet wird dort, wo es gerade gefällt. „Das ist wie Kurzurlaub.“ Das Textilunternehmen will Lisa Breckner noch länger führen, auch wenn besonders dem ostoberfränkischen Raum nachgesagt wird, dass man es hier als Unternehmer besonders schwer hat. „Ob man sich beruflich verwirklicht, hat nichts mit der Region zu tun“, findet Breckner. Wer kreativ ist und dafür arbeitet, könne es überall schaffen. Zudem würde die Region auch viel bieten, was man nicht an jeder Ecke findet: Natur, geringe Lebenshaltungskosten - das würden auch immer mehr junge Oberfranken zu schätzen wissen. Die drei Nachbarskinder von gegenüber seien beispielsweise auch in die elterliche Firma zurückgekehrt. „Die Lebensqualität ist top. Es lohnt sich, hier zu leben.“ ❤

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IN DER BAMBERGER MANUFAKTUR FÜR

Schönes

Die Firma Goldbuch in Bamberg stellt hochwertige Fotoalben, Notizbücher, Gästebücher und vieles mehr her, eben allerlei Schönes aus Papier. Wie sie damit gegen die Billig-Konkurrenz aus Asien, aber auch gegen den digitalen Markt im Netz besteht, verrät Inhaber Dr. Arndt Brückner dem LANDmadla bei einem Besuch.

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Text Corinna Igler // Fotos Lea Schreiber // Ort Bamberg

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enn man über den knarzenden Dielenboden, entlang der Regale läuft, kann man sich kaum mehr vorstellen, dass hier mal Toilettenpapier zugeschnitten wurde. Von Regal zu Regal sieht man nur Schönes. Hier blickt ein kuscheliger Hase von einem rosafarbenen Fotoalbum, dort steht ein hübsch verzierter Geschenkkarton, der alleine schon Geschenk genug ist. „Es ist eine große Freude, immer wieder neue schöne Dinge zu machen“, sagt Dr. Arndt Brückner, der die Firma Goldbuch Georg Brückner GmbH in Bamberg bereits in der vierten Generation führt. Der Chemiker ist vor einigen Jahren in seine fränkische Heimat zurückgekehrt und in das Familienunternehmen eingestiegen. Goldbuch ist der führende Hersteller von Fotoalben in Europa und einer der führenden Hersteller von Papeterie-Erzeugnissen. Angefangen hat aber alles mit der Produktion von Toilettenpapier und Haushaltspapier. Vor genau 110 Jahren gründeten die Urgroßeltern von Dr. Arndt Brückner, Georg und Anna die Erste Bamberger Klosettpapierfabrik. Geliefert wurde das Papier auf großen Rollen und bei Brückners wurde es zugeschnitten und auf kleine Rollen umgespult. Wohl durch dieses Umspulen kam auch die Idee, dass man genauso Luftschlangen rollen könnte. Und so kam die Produktion von Karnevalsartikeln hinzu. Auch die der spitzen Karnevalshüte. Die sind sogar heute noch im Portfolio, allerdings nicht mehr als Karnevalshüte. Umgedreht sind sie schließlich Schultüten. Und die bietet die Firma Goldbuch heute noch an. Egal ob liebevoll aus Papier gestaltet oder technisch raffiniert: Kommt aus Schultüten heutzutage doch beispielsweise

LANDgeschichten

das Geräusch eines Martinshorns, passend zu den als LEDs eingebauten blinkenden Blaulichtern der abgebildeten Polizeiautos. Nach dem Zweiten Weltkrieg beginnt die Produktion von Fotoalben. Der Großvater von Arndt Brückner stellt diese aus den Resten des Verdunklungspapiers, mit dem während des Krieges die Fensterfronten abgeklebt werden mussten, her. Was am Küchentisch der Familie Brückner begann, wird heute mit Maschinen aber nach wie vor auch durch viel Handarbeit in der Hallstadter Straße in Bamberg fortgeführt. Die Produktion beginnt mit meterhohen Papierrollen. Diese werden auf eine Maschine gespannt, die daraus die Buchblocks, die später das Innenleben der Fotoalben darstellen, schneidet. Dabei kommen schon die durchscheinenden Trennblätter aus sogenanntem Pergamin zwischen die einzelnen Seiten. Und das Papier wird am Rücken dreifach gefalzt, damit das Album später hinten dicker ist als vorne. Immerhin wird das Album durch das Einkleben von Fotos später vorne automatisch dicker. Parallel werden mit der Buchdeckenmaschine verschiedenste hochwertige Rohstoffe zu den festen und robusten Buchdecken, auch Cover genannt, der Alben verarbeitet. Eine Einhängemaschine hängt den Buchblock dann in die Buchdecke ein. Das Fotoalbum ist also fertig. Auch wenn Goldbuch fortlaufend in den Standort Bamberg investiert, und so in diesem Jahr zwei größere Maschinen erworben hat, ist trotz moderner Fertigung nach wie vor auch viel Handarbeit gefragt. An speziell ausgerichteten Handarbeitstischen dekorieren erfahrene Mitarbeiter Alben und Notizbücher liebevoll mit Accessoires. Circa 50 Mitarbeiter sind bei Goldbuch beschäftigt, hinzu

www.goldbuch.de

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kommen Heimarbeiter und Außendienstler. Fast alle Fotoalben, Tage-, Notiz-, Gäste- oder Erinnerungsbücher produziert Goldbuch in Bamberg. 15 Prozent der Artikel werden in Partnerwerken in Asien gefertigt, so beispielsweise Bilderrahmen, mit denen Goldbuch sein Portfolio abrundet. „Natürlich haben die Produkte ,made in Germany‘ einen anderen Preis als China-Ware“, sagt Arndt Brückner. Allerdings haben sie auch eine andere Qualität. Und gerade die Qualität „made in Germany“ schätzen auch die Kunden in und außerhalb Europas, weiß der Unternehmer. Die Artikel aus seiner Manufaktur haben durch die viele Handarbeit eine ganz andere Haltbarkeit und ein viel hochwertigeres Design als die Produkte, die in Massenfertigung billig hergestellt werden. „Wir haben 2000 Artikel im Sortiment, ein Drittel tauschen wir jährlich aus. Wir können flexibel auf Trends reagieren.“ Und dadurch auch gut gegenüber den chinesischen Wettbewerbern bestehen. Die geschmackvollen Designs kommen von den Grafikern aus dem Haus, von Designagenturen oder ausgesuchten Künstlern. Eine enge Partnerschaft pflegt die Manufaktur in Bamberg auch nach Israel zu dem international renommierten Designhaus Turnowsky. Doch woher weiß Goldbuch, welche Designs am Markt gerade ankommen? „Wir beobachten den Markt, sprechen mit unseren Kunden und ganz oft sagt einem das auch einfach der Bauch“, verrät Arndt Brückner. Doch ganz abgesehen von der Konkurrenz aus China und den Designanforderungen, ist da ja auch noch der digitale Markt. Fotobücher am PC erstellen, via Internet den Druck in Auftrag geben und das fertige Fotobuch wenige Tage später in Händen halten – hat dagegen das klassische Fotoalbum, in

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Die Alben und Bücher entstehen bei Goldmann noch durch viel Handarbeit. Das sieht man den liebevoll gestalteten Produkten in den Verkaufsregalen auch an.

das man die Bilder einkleben muss, überhaupt noch eine Chance? „Mehr denn je“, ist Brückner überzeugt. So ein gedrucktes Fotobuch sieht schließlich ganz anders aus, als ein traditionelles Fotoalbum, mehr wie eine Broschüre. Das digitale Geschäft habe den Markt natürlich beeinflusst und zum Aussteigen des ein oder anderen Wettbewerbers geführt. Allerdings hat es Goldbuch verstanden, die Trendwende zu nutzen, dass die Kunden gerne etwas Schönes in der Hand haben, etwas zum Anfassen, statt die Fotos vom Urlaub unsortiert in irgendeiner Cloud liegen zu haben. „So lassen sie sich auch viel schöner zeigen als wenn man das Handy herum reicht und jeder sich durch die Bilder wischen muss.“ Die digitale Entwicklung ist zudem so schnell, wie Brückner am Beispiel der Diskette verdeutlicht: Kaum einer hat noch einen PC mit Diskettenlaufwerk. „Was macht man dann mit den Bildern, die man vor zehn Jahren darauf vielleicht noch gespeichert hat?“ Und wer weiß heute schon, wie lange es noch die noch ganz jungen Cloud-Anbieter gibt. Goldbuch hingegen gibt es bereits seit 110 Jahren. ❤


Papier

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LANDMADLA WIRD ZUM CLUB 12 Hefte, vier Boxen und jede Menge Veranstaltungen - mit dem neuen LANDmadla-Club kannst du nicht nur Spannendes und Inspirierendes aus deiner Heimat lesen, sondern die schönsten Seiten Frankens erleben.

LANDmadla wächst. Das fränkische Magazin wird zum Club. Nein - nicht zu einer Discothek. Zu etwas viel Besserem: Als LANDmadla-Clubmitglied bekommst du ab 2018 nicht nur jeden Monat das Magazin, sondern viermal im Jahr eine Box mit dem Besten aus Franken und Einladungen zu exklusiven Veranstaltungen. Vom hochwertigen Coffee-to-go-Becher, einem warmen Schal über Schokolade bis hin zu Kosmetika - das befindet sich in der Box. Aber auch Gutscheine, zum Beispiel für deinen nächsten Schuhkauf oder für den aktuellen Kinofilm. Und das Beste: Einlösen kannst du die Gutscheine direkt in der Region, in deiner Heimat. Außerdem hast du als LANDmadla-Clubmitglied die Möglichkeit, an exklusiven Veranstaltungen in Franken teilzunehmen: Egal ob außergewöhnliche Torten backen, Cocktails mixen, gemeinsam Deko basteln oder mit persönlichem Berater shoppen gehen. Als LANDmadla-Clubmitglied laden wir dich zu ganz besonderen Veranstaltungen ein. Warum wir das alles machen? LANDmadla will zeigen, was das Leben in Franken lebenswert macht,

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welche Menschen hier wohnen und welche Geheimnisse die Region hat. Landmadla will Inspiration geben. Und davon wollen wir euch im Magazin selbst nicht nur lesen lassen, ihr solltet diese Inspiration auch fühlen und direkt erleben können.

So wirst du zum Clubmitglied: Ganz egal, ob du LANDmadla einfach nur lesen oder zusätzlich viermal im Jahr die Geschenkboxen auspacken möchtest - du entscheidest. Auf unserer Website shop.landmadla.de findest du ab dem 16. Oktober alle Möglichkeiten, wie du ab 2018 ein Teil der LANDmadla-Community wirst. Weitere Ange­­bote findest du unter

shop.landmadla.de


No. 127

Marta Musterfrau www.landmadla.de

WILLKOMMEN IN DER LANDMADLA-WELT! Diese Seite ist nicht einfach nur ein Bild mit ein bisschen Text. Sie ist der Schlüssel in die erweiterte Realität, die sogenannte Augmented Reality. Wenn du in Zukunft alle mit Layar gekennzeichneten Seiten mit der Layar-App scannst, erfährst mehr über die LANDmadla-Welt. Diesmal über den LANDmadla-Club. Du darfst in den nächsten Ausgaben also ruhig Ausschau halten nach diesem Symbol:

Seite mit Layar einscannen!

Dazu musst du dir nur die App Layar im App Store oder im Google Play Store runterladen. Diese dann öffnen und die mit gekennzeichneten Layar Seiten einfach abscannen.

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Foto: Kathrin Konrad

Foto: Katja Friedrich

Foto: Anna Lienhardt

OKTOBER 2017 // WWW.LANDMADLA.DE

Schwerpunkt

LANDleben

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LESERFOTOS

GOLDENES FRANKEN

Foto: Mirjana Rössner

Foto: Ines Hardentauer

Foto: Lisa Doneff

Foto: Caroline Noak

Wir haben euch um eure goldigsten Schnappschüsse aus Franken gebeten. Zahlreiche Bilder, die Frankens goldene Seiten zeigen, haben uns daraufhin erreicht. Noch mehr der Bilder findet ihr auf unserer Website landmadla.de. Es lohnt sich, durchzuklicken und Franken von seiner Goldseite zu entdecken!

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Besonders MUSS ES SEIN

Pia Machleid liebt Perlenketten. Irgendwann dachte sie sich, dass sie die doch selbst kreieren kĂśnnen muss. Und so wurde aus der Bankkaufrau eine Schmuckdesignerin, die keine Massenware, sondern moderne, aber dennoch zeitlose SchmuckstĂźcke herstellt.


Text Corinna Igler // Fotos Lea Schreiber // Ort Bamberg

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oldschmiedin – das war schon immer der Berufswunsch von Pia Machleid. Aber sicherheitshalber hat sie nach der Schule erstmal eine Banklehre gemacht. Heute sitzt sie an ihrem schweren Holztisch und bohrt. Ganz vorsichtig und konzentriert bohrt sie ein Loch in ein kleines Horn. Darauf wird dann ein schwarzer Puschel gesetzt und zum Schluss eine goldene Kugel. Goldschmiedin ist Pia Machleid auch heute nicht. Aber sie hat ihren Traumberuf gefunden. Sie ist Schmuckdesignerin. Seit 2005 hat sie ihr eigenes Atelier, zunächst in Zell am Ebersberg, mittlerweile in der Kunigundenruhstraße in Bamberg. Dort kreiert sie immer wieder neue Schmuckstücke, packt sie ein für die diversen Märkte, auf denen sie unter ihrem Markenzeichen, Glasglocken, ihre Schmuckstücke präsentiert. Termine in ihrem Atelier macht sie nach Vereinbarung. Bis es soweit war, hat Pia Machleid verschiedenen Goldschmieden über die Schulter geschaut, von ihnen gelernt. Als Schmuckdesignerin ist aber nicht nur handwerkliches Wissen nötig, sondern vielmehr Kreativität. Und die hat man entweder oder nicht. Pia hat sie. „Ich hatte schon immer Freude daran, Neues zu kreieren, kreativ zu sein“, sagt sie. In ihrem Atelier hängen ausgefallene wie schlichte Schmuckstücke, die dennoch etwas Besonderes haben. Eine Kette zum Beispiel, von der man meint, sie gar nicht umlegen zu können, weil sie durch die dunklen Steine bestimmt unglaublich schwer ist. „Das sind keine Steine. Das ist Holz“, erklärt Pia. Und zwischen all den dunklen Holzklötzchen befindet sich ein einziges goldenes Stück – der Hingucker. „Schwarz und Gold geht eigentlich immer“, weiß die

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Schmuckdesignerin. Daneben hängt eine zarte Kette aus kleinen glitzernden Steinen, an denen wiederum ein Anhänger mit einer Süßwasserperle baumelt. Perlenketten waren letztendlich der Auslöser, warum Pia von der Bankkauffrau zur Schmuckdesignerin wurde, sie sich ihren Traum erfüllt hat: „Perlenketten haben mir schon immer gut gefallen. Ich dachte mir, die muss ich doch auch selbst machen können.“ Bei ihren Schmuckstücken ist es ihr vor allem wichtig, dass die Kundin die einzelnen Bestandteile immer wieder anders kombinieren, die Kette, das Armband oder den Ring selbst verändern kann. Das Schönste für sie selbst ist es, wenn sie ihre Schmuckstücke an ihren Kundinnen sieht und so erfährt, wie diese die einzelnen Sachen kombinieren und tragen. „Man soll die Sachen sportlich und elegant tragen können“, ist Pia Machleids Anspruch. Keine Massenware, sondern Individualität – das ist es, was Pias Schmuckstücke ausmacht. „Es soll etwas Besonderes sein.“ Sie arbeitet ausschließlich mit Naturmaterialien. Die Basis ist Massiv-Silber. Wenn’s Gold werden soll, wird dieses vergoldet. Und dazu kombiniert sie die verschiedensten Sachen, wie Halbedelsteine, Lavasteine, Süßwasserperlen oder eben auch mal ganz ausgefallene Dinge wie ein Horn und einen Puschel. Wichtig ist ihr dabei vor allem die Qualität, denn die Schmuckstücke sollen langlebig sein. Woher die zweifache Mutter ihre Ideen nimmt, immer wieder Neues zu kreieren, das bei ihren Kundinnen ankommt? „Ich muss das Rohmaterial sehen. Wenn ich auf Messen bin und Material einkaufe und sehe, was es gibt, dann entsteht bei mir meistens schon ein Bild, was daraus werden könnte.“ Ein Horn beispielsweise mit Puschel, gekrönt von einer goldenen Kugel. ❤

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Text & Fotos Lisa Kieslinger //

Ort Tretzendorf

KARPFEN  DER FRÄNKISCHE

Goldfisch Bis zu 30 Mal hat Jürgen Schaaf einen Karpfen im Kescher, bevor er am Ende auf dem Teller landet. In der Hauptsaison, die nun begonnen hat, liefert der Fischwirtschaftsmeister aus Tretzendorf wieder tonnenweise Fisch aus.

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Foto: fotolia.com/Alexander Raths


LANDleben

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ürgen Schaaf steckt mit seinen hohen Gummistiefeln bis kurz unter die Knie im Schlamm. Er ist gerade dabei, einen seiner Teiche abzufischen. Bis auf ein paar einzelne Pfützen ist das Wasser bereits abgelaufen. Mit ihm auch ein Großteil der Fische, die auf der anderen Seite des Teiches in einem großen Behälter aufgefangen wurden. Dort, wo die Pfützen sind, bebt die Wasseroberfläche. Jürgen Schaaf kämpft sich durch den

Schlamm, stellt seinen Eimer ab und greift in die Pfütze. Stolz zeigt er die kleinen Karpfen, die er nun in der Hand hält. „Auf die kleinen Hosenscheißer müssen wir aufpassen. Die können wir nicht einfach mit dem Kescher herausholen, da würde man sie verletzen“, erklärt Schaaf. In und um Tretzendorf im Landkreis Haßberge bewirtschaftet der Fischwirtschaftsmeister 30 Hektar, davon gehört knapp die Hälfte ihm selbst, den Rest hat er gepachtet. Neben Karpfen züchtet er in seinen 37 Teichen auch Zander, Hechte und Schleien. Doch sein Hauptgeschäft ist der Karpfen, sein Lieblingsfisch. „Es gibt nichts Besseres als den Karpfen, weil er bei uns in der Natur ist, ständig nachgezüchtet werden kann und sich völlig biologisch ernährt“, erklärt Schaaf, dem es besonders wichtig ist, mit der Natur zu arbeiten. „Wir leben von ihr. Da dürfen wir ihr nicht schaden.“

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Drei Sommer bleibt der Karpfen in der Regel bei Jürgen Schaaf. Wenn der Fisch Glück hat, kommt er als Satzfisch in die Regnitz und darf dort weiterleben. Der Rest wird an Gastwirtschaften und an Angelvereine verkauft. Doch bis dahin ist es ein langer Weg. Langweilig wird es dem Karpfen als auch Jürgen Schaaf in der Zeit definitiv nicht. Denn bis der Karpfen auf dem Teller landet, zieht er 25 bis 30 Mal um. Alles beginnt im Bruthaus, das gegenüber vom dazugehörigen Gasthaus liegt, in dem Bruder und Koch Stefan fangfrischen Fisch zubereitet. „Wir machen alles von Anfang an. Wir lassen die Fische sogar selber laichen“, erklärt Jürgen Schaaf. Wenn die Fischli, wie Schaaf sie gerne nennt, groß genug sind, kommen sie in die Teiche, die der Fischwirtschaftsmeister extra für sie vorbereitet hat. Zuerst werde der Boden gefräst, dann Weizen oder Raps angesät. Nach und nach verfault das Getreide. Es bleibt eine fünf bis zwölf Zentimeter hohe Schicht am Boden des Teiches liegen. Für den Karpfen, der auch „Fränkische Teichsau“ genannt wird, ein Paradies. Schon nach zwei Wochen hat sich der Karpfen kräftig genug gefressen, um mit seinen Artgenossen in sogenannte Abwachsteiche umzuziehen. „Und so ist das erste Jahr dann auch schon rum“, sagt Schaaf und lacht. Momentan ist Jürgen Schaaf mit dem Abfischen beschäftigt. Danach kommen die Karpfen in ihre Winterquartiere. Das sind Teiche, die bedeutend tiefer sind als die Abwachsteiche und eine Frischwasserzufuhr haben. „Die Karpfen haben also immer ein halbes Jahr Fresszeit und ein halbes Jahr Winterruhe“, erklärt Schaaf. Ihren Stoffwechsel fahren sie im Winter komplett runter, so dass sie am Boden fast stehen. „Der Pulsschlag des Karpfens ist bei einer Wassertemperatur von 20 Grad bei 132 Schlägen pro Minute. Im Winter bei vier Grad

Wassertemperatur sind es gerade einmal zwei bis drei Schläge pro Minute.“ Immer wieder macht der Tretzendorfer Fischzüchter auch Probefänge, um zu schauen, ob seine Fische irgendwelche Krankheiten oder Außenparasiten haben. „Auf unsere Feinde müssen wir besonders aufpassen“, erklärt Schaaf. Neben dem Fischreiher und den Reiherenten ist der Kormoran die Hauptbedrohung. Es sei schon öfters vorgekommen, dass die Kormorane über den Teichen eine richtige Treibjagd veranstaltet haben. „Erst kommt einer, dann drei, dann zehn. Sie treiben erst alle Fische in ein Eck, und dann beginnt das große Fressen“, sagt Schaaf. Die Fischzucht liegt der Familie Schaaf im Blut: Bereits der Ururgroßvater habe in Traustadt Fische gezüchtet. „Mein Urgroßvater kam dann 1918 nach Tretzendorf und hat von der Bürgerspitalstiftung die Teiche bewirtschaftet, das war direkt nach dem Ersten Weltkrieg. Ich bin also schon die fünfte Generation“, erklärt Jürgen Schaaf. Er macht eine kleine Pause und schaut voller Stolz zu seinem Sohn Peter rüber. „Und das ist die sechste Generation.“ Der 17-Jährige steht genau wie sein Vater bis zu den Knien im Schlamm und sammelt die restlichen kleinen Karpfen auf. Das erste Mal beim Abfischen war Peter mit einem halben Jahr dabei. „Da konnte ich zwar noch nicht viel helfen, aber ich saß glücklich und zufrieden neben den Fischen“, sagt Peter und lacht. Mit drei Jahren angelte er seinen ersten Fisch. In jeder freien Minute oder auch in seinem Urlaub hilft er seinem Vater bei der Fischzucht. Derzeit macht der 17-Jährige eine Ausbildung zum Brauer. „Ich dachte mir, jetzt wo mein Vater das noch macht, probiere ich erst nochmal etwas anderes aus“, erklärt der 17-Jährige. Doch eines ist ihm schon jetzt klar: „Irgendwann werde ich in seine Fußstapfen treten und das alles weitermachen.“ ❤


LANDleben

„Es gibt nichts Besseres als den Karpfen, weil er bei uns in der Natur ist, ständig nachgezüchtet werden kann und sich völlig biologisch ernährt.“

JÜRGEN SCHAAF

Fischwirtschaftsmeister Jürgen Schaaf (oben, bzw. rechts) fischt die Karpfen aus dem Schlamm. Sohn Peter (links) steht schon bereit, um in die Fußstapfen seines Vaters zu treten.


SCHMUCKAUFBEWAHRUNG

EIN HAUS FÜRS „GOLD“ Schmuckkästchen war gestern. Aber trotzdem müssen Ohrringe und Co ja irgendwo aufbewahrt werden. Maresa Schlemmer hat sich dafür etwas Besonderes überlegt und zeigt dir, wie du dir eine Schmuckaufbewahrung selbst basteln kannst. Was du dazu brauchst: • einen ganz einfachen weißen Rahmen Die Größe kannst du be-

liebig wählen. Am besten schätzt du einfach mal, wieviel Platz deine ganzen Ohrringe so brauchen.

Geschmack auswählen. Wenn du ein bisschen experimentierfreudiger bist, kannst du viele verschiedene Farben und Muster mixen. Metallische Tapes alleine wirken dagegen zum Beispiel sehr edel.

markt kaufen. Wenn du nett fragst, schneiden die Mitarbeiter dir den Draht schon mal grob in Form deines Rahmens.

• Hasendraht oder offenes

• Lineal, Schere, Bleistift

• selbstklebendes Deko-Tape

Alu-Blech Den solltest du so

Hier kannst du ganz nach deinem

engmaschig wie möglich im Bau-

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• Seitenschneider • Handtacker

• Und natürlich deine Ohrringe!!


SELBST GEMACHT

Text Maresa Schlemmer // Fotos Matthias Hoch

1 Zuallererst solltest du dir ein Muster überlegen, das du mit dem Tape auf den Rahmen kleben willst. Entweder du skizzierst es auf einem Blatt vor oder du traust dich gleich, das auf dem Rahmen auszuprobieren. Keine Sorge: Das Tape kann man meistens noch ein bisschen korrigieren, wenn du etwas verrutscht bist. Schön wirkt es, wenn du das Band symmetrisch platzierst. Aber deiner Phantasie sind keine Grenzen gesetzt! 2 Falls du das im Baumarkt noch nicht erledigen lassen konntest, knipse den Hasendraht bzw. das Alu-Blech erst einmal grob ein Form. 3 Lege den Rahmen verkehrt herum auf den Boden und lege den zugeschnittenen Hasendraht gerade darauf.

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4 Jetzt nimmst du den Tacker zur Hand und tackerst den Draht/das Blech kreuzweise fest. Dabei immer ein bisschen Spannung drauf haben, damit das Ganze später nicht zu locker im Rahmen sitzt und der Schmuck nicht herunter fällt. 5 Jetzt kannst du die Reste des Drahtes/des Bleches, die noch über den Rand des Rahmens hinausstehen, mit dem Seitenschneider abmachen.

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6 Am Ende kommt das Schönste: Die Ohrringe in den Draht einhängen. Den fertigen Rahmen kannst du jetzt natürlich wie ein Bild aufhängen oder ihn einfach auf deiner Kommode an die Wand lehnen.

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LANDleben

Text Lena Stich // Fotos Lea Schreiber

REZEPT

FRÜHSTÜCKSSMOOTHIE Morgenstund hat Gold im Mund! Damit das auch stimmt, wenn es morgens mal wieder hektisch wird, haben wir hier ein Rezept für einen leckeren Frühstückssmoothie. Der liefert mit Obst und Haferflocken Power für den ganzen Tag und kann auch ganz leicht mitgenommen werden - wenn es mal ganz ganz schnell gehen muss!

Zutaten • Eine Handvoll Erdbeeren (geht auch gefroren) • eine Banane • 2-3 EL Haferflocken • ca. 200g Naturjoghurt • ein guter Schuss Milch • 1 TL Honig (optional) Zubereitung

Die Zubereitung ist denkbar einfach. Einfach alle Zutaten in den Mixer geben und ordentlich durchmixen. Damit die Haferflocken richtig schön zerkleinert werden, ruhig mindestens 30 Sekunden laufen lassen. Je nachdem, ob man frische oder gefrorene Früchte verwendet und wie viel Haferflocken drin sind, wird die Konsistenz fester oder flüssiger. Das lässt sich ganz einfach mit der Milchmenge regulieren. Für einen flüssigeren Smoothie einfach noch mal einen Schluck nachgießen und noch mal mixen. Wir wünschen euch einen guten Start in den Tag!

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Text Victoria Bauling

VERANSTALTUNGSTIPPS

im Herbst BESUCHERBERGWERK UND GOLDWASCHEN 1./03./08. und 15. Oktober, 11-17 Uhr Beim Thema Gold darf natürlich das Goldwaschen nicht fehlen und wo sollte man dies besser machen können, als in dem Ort Goldkronach. Der Name verrät bereits schon so einiges über die Stadt, denn im Mittelalter wurde diese erst durch den Goldbergbau bekannt. Auch wenn der Bergbau schon seit langer Zeit eingestellt wurde, zieht es viele Touristen in den Ort um die historische Vergangenheit der Stadt zu erkunden. Eintritt: Goldkronach, Infohaus am Goldberg 6A Kosten: 4 Euro

Illustration: trihubova/ fotolia.com

www.goldkronach.de

LIFESTYLE-MARKT „DEINE EIGENART“ IN NÜRNBERG 1.Oktober 2017 Es ist ein Paradies zum Shoppen, Stöbern und Entdecken. Wer auf der Suche nach einer individuellen Geschenkidee oder etwas Besonderem für sich selbst ist, der wird beim Lifestyle-Markt „Deine eigenART“ fündig. Ob selbstgefertigter Schmuck, ausgefallene Möbelstücke, Designerkleidung, Upcycling-Produkte oder handgemachtes Spielzeug – „Deine eigenART“ ist ein kleines Universum an Do-it-Yourself-Produkten. Ort: Nürnberg, Löwensaal Eintritt: 5 Euro www.deine-eigenart.de

MITTELALTERMARKT ZU FEUCHTWANGEN 13. bis 15. Oktober 2017 Perfekt für die Familie! In Feuchtwangen gibt es an diesem Wochenende einen ganz besonderen Markt zu entdecken, nämlich den Mittelaltermarkt. Neben Händlern, die selbstgemachte Waren verkaufen, kann man Handwerker, Schmiede oder Steinmetze bei der Arbeit beobachten. Außerdem gibt es ein tolles Unterhaltungsprogramm mit vielen Aktivitäten und Attraktionen, wie zum Beispiel ein Musikfestival und Schwertkämpfe.Ort: Feuchtwangen Eintritt: 5 Euro www.mittelaltermarkt-feuchtwangen.de

LANGE NACHT DER WISSENSCHAFTEN 21. Oktober 2017 Für Klein und Groß - hier kann jeder etwas Spannendes entdecken. Zahlreiche Forschungsinstitutionen, Hochschulen, Labore und andere Einrichtungen laden uns zum gemeinsamen Forschen und Erkunden ein. Der Nachmittag beginnt mit interessanten Fragen und lustigen Experimenten für die Kleinsten unter uns. Bis 1 Uhr nachts sind die Türen für uns geöffnet und bieten uns einmalige Einblicke in die Welt der Wissenschaft. Ort: Nürnberg, Fürth und Erlangen Eintritt: 12 Euro www.nacht-der-wissenschaften.de

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LANDleben TICKET-TIPPS 51. INTERNATIONALE HOFER FILMTAGE 24. bis 29. Oktober 2017 Glanz und Glamour findet ihr auf den internationalen Filmtagen in Hof. Eine Veranstaltung, die Filmliebhaber auf keinen Fall verpassen sollten. Neben der Berlinale ist es das zweitwichtigste deutsche Filmfestival und findet dieses Jahr schon zum 51. Mal statt. Abseits vom Mainstream wird eine eindrucksvolle Auswahl an nationalen und internationalen Filmen vorgestellt. Mit dabei sind natürlich bekannte Schauspieler und Regisseure. Ort: Hof Eintritt: 7 Euro hofer-filmtage.com

41. FRÄNKISCHE MUSIKTAGE ALZENAU 20. Oktober bis 26.November Musikliebhaberinnen aufgepasst! Sinnliche Momente könnt ihr auf den fränkischen Musiktagen in Alzenau erleben. Das „Festival der Jungen“, wie die Musiktage auch oft genannt werden, bietet eine Auswahl an jungen ambitionierten Künstlern und renommierten Ensembles. Für eine tolle Kulisse sorgen sowohl der alte Rittersaal der Burg Alzenau und das Schlösschen Michelbach als Veranstaltungsort. Kommt vorbei und lasst euch von der Musik verzaubern. Ort: Alzenau Eintritt: Ticketverkauf www.fraenkische-musiktage.de

CONSUMENTA 28. Oktober bis 5.November Am 28.Oktober startet wieder die größte Verbrauchermesse Bayerns. Rund 200.000 Besucher strömen jährlich in das Messezentrum Nürnberg und gehen dort auf „Schatzsuche“. In zehn Hallen präsentieren die Austeller eine Vielzahl an neuen und interessanten Produkten mit einer unglaublichen Themenvielfalt. Ein tolles Programm mit Shows und Events wird ebenfalls geboten. Ort: Nürnberg Eintritt: 12 Euro

Es müssen nicht immer die ganz großen Bühnen sein. Im Kulturboden in Hallstadt ist im Oktober für jeden etwas dabei! Georg Ringswandl & Band Mit seinem neuen Album „Woanders. Saubere Musik und dreckige Geschichten“ trägt Georg Ringswandl seine Konzertbesucher in eine andere Welt. Am 27.10. ist er mitsamt Band im Kulturboden zu sehen. Los geht’s um 20 Uhr. Metzgerei Boggnsagg Die Metzgerei Boggnsagg von Bernd Regenauer ist das langlebigste Comedyformat. Bei der etwas anderen Lesung am 30.10. um 20 Uhr gibt’s einen rasanten Best-of-Mix aus über 1000 Folgen live mit den Original-Sprechern von Antenne Bayern. Erich von Däniken Buchautor Erich von Däniken klärt am 31.10. um 20 Uhr die Fragen aller Fragen: „War alles ganz anders?“, gibt es Jungfrauen-Geburten? Sind wir alle Nachfahren von Außerirdischen? Mit seiner Multimedia-Präsentation nimmt er alle Besucher mit auf die Spurensuche. Dominik Plangger Eine musikalische Reise durch die Alpen und weit darüber hinaus – das verspricht Dominik Plangger mit seinem vierten Album „trans\alplantisch“. Jetzt ist er auf Tour und kommt am 28.10. um 20 Uhr nach Hallstadt.

Verlosung 3x2 Tickets Der Veranstaltungsservice Bamberg verlost exklusiv im Landmadla 3x2 Tickets für Dominik Plangger. Wer von euch einen exklusiven Platz auf der Gästeliste ergattern möchte, schreibt bitte eine E-Mail an landmadla@infranken.de mit dem Betreff „Ticket-Tipps im Oktober“. Teilnahmeschluss ist der 15. Oktober 2017.

Karten gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen, telefonisch unter der Hotline 0951 – 23837 oder unter www.kartenkiosk-bamberg.de 39


Illustrationen: fotolia; Fotos: Jochen Berger, Dominic Buckreus, Barbara Herbst, Peter LeutheuĂ&#x;er

Text Corinna Igler // Fotos Jochen Berger, Dominic Buckreus

EIN URLAUBSTAG IN


Was liegt näher, als im goldenen Oktober einen Ausflug nach Coburg zu unternehmen? Immerhin hat die Vestestadt viel Goldenes zu bieten: Vom Krönchen über Burgen und Schlösser bis hin zum Goldbergsee. Uhr: Wir starten mit einem goldenen Frühstück in den Tag - mit dem süßen Markenzeichen der Stadt, dem Coburger Schmätzchen. Ein Honiggebäck, verfeinert mit edlen Gewürzen, Haselnüssen, Mandeln und Zitrusfrüchten. Die Coburger Schmätzchen, die auf Bäckermeister Wilhelm Feyler zurückgehen gibt es nämlich auch in Gold. Diese erhalten nach dem Backen zusätzlich einen Schokoladenüberzug und werden von Hand mit einem Tupfen echtem Blattgold verfeinert. Genießen kann man die im Café Feyler in der Rosengasse.

Uhr: Von dort aus sind es übrigens nur ein paar Meter zum neu und wunderschön gestalteten Albertsplatz. Vor wenigen Wochen erst wurde dort die „Alte Markthalle“ eröffnet. Auf 1200 Quadratmetern wird dort eine spannende Mischung aus Genuss und Mode geboten. Ein Besuch ist ein absolutes Muss! Uhr: Jetzt aber los, auf Erkundungstour durch Coburg. Täglich um 11 Uhr startet eine geführte Tour durch die Altstadt an der Tourist-Information in der Herrngasse. Allerdings nur noch im Oktober. Ab

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November kannst du dich nur noch samstags durch die Vestestadt führen lassen. Uhr: Zeit für eine Mittagspause. Wer’s eilig hat, dem sei die Coburger Bratwurst, traditionell auf Kiefernzapfern gegrillt, empfohlen. Gut bürgerliche Küche kann man beispielsweise im ältesten Gasthaus Coburgs, „Goldenes Kreuz“, gleich am Marktplatz genießen. Uhr: Am Nachmittag bietet sich ein kleiner Stadtbummel durch Coburgs Gassen an, am besten in Richtung Schlossplatz, der eingerahmt wird vom Coburger Landestheater und dem Schloss Ehrenburg, dem einstigen Residenzschloss der Herzöge von Sachsen-Coburg. In diesem Schloss wird die Geschichte des europäischen Hochadels erlebbar. Man wandelt dort auf den Spuren von Herzögen und Herzoginnen, von Königen und Königinnen. Warum? Nun ja, das Haus Sachsen-Coburg und Gotha ist ein deutsches Adelsgeschlecht. Der

Name stammt vom Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha, das, auf dem Gebiet der heutigen Länder Thüringen und Bayern gelegen, von der Familie von 1826 bis 1918 regiert wurde. Durch eine geschickte Heiratspolitik gelangten Mitglieder der Fürstenfamilie aus dem politisch weitgehend unbedeutenden Sachsen-Coburg-Gotha auf eine Reihe europäischer Throne, womit die Familie europaweit Bedeutung erlangte. Heute regieren Mitglieder des Hauses noch in Belgien und im Vereinigten Königreich. So war Queen Elisabeths Ururgroßvater, der Ehemann von Königin Victoria, der Deutsche Albert von Sachsen-Coburg und Gotha. Doch während des Ersten Weltkriegs wurde der deutsche Name den britischen Royals zur Last - und so benannte König George V., Elizabeths Opa, das Geschlecht in Windsor um, zuvor hieß das Geschlecht, dem die Queen entstammt, Saxe-Coburg and Gotha.


In Belgien wurde Prinz Leopold, ein jüngeren Bruder des in Sachsen-Coburg-Gotha regierenden Herzogs Ernst I., 1831 erster König der Belgier. Leopold ist der Ururgroßvater des heutigen belgischen Königs Philippe. Und auch nach Schweden bestehen verwandtschaftliche Beziehungen: So ist Schwedenkönig Carl Gustav ein Cousin von Prinz Andreas von Sachsen-Coburg und Gotha, Herzog zu Sachsen, dem aktuellen Chef des Hauses. Bei einem Spaziergang durch den Schlossgarten kannst du dich einmal wie eine Prinzessin fühlen. Hoch hinauf geht es dann zur Veste Coburg. Sie wird wegen ihrer Schönheit und ihrer beherrschenden Lage auch die „Fränkische Krone“. Sie ist eine der größten und besterhaltensten Burganlagen Deutschlands. Noch bis 5. November kann man dort nicht nur das alte Gemäuer erkunden, sondern auch die Landesausstellung „Ritter, Bauern, Lutheraner“ , die süddeutsche Ausstellung zum Reformationsjubiläum, besuchen. Martin Luther verfasste in Coburg um 1530 nämlich zahlreiche Bekenntnis- und Streit-

schriften und widmete sich Übersetzungsarbeiten. Uhr: Eine wunderschöne Möglichkeit, den Nachmittag auch noch goldig ausklingen zu lassen, bietet sich bei einem Spaziergang am Goldbergsee, der zwischen Coburg und Beiersdorf liegt. Von dort hat man auch einen herrlichen Blick auf Schloss Callenberg, Jagdschloss und Sommerschloss, zuletzt langjähriger Coburger Hauptwohnsitz der Herzöge von Sachsen-Coburg und Gotha. Uhr: Den Abend kann man in Coburg gut ausklingen lassen, indem man beispielsweise eine Vorführung im Landestheater (der Spielplan ist unter landestheater-coburg.de einsehbar) besucht, oder, wenn man es lieber kulinarisch mag, lohnt sich sicher eine Besuch im Sterne-Restaurant Esszimmer.

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Interview Christian Pack // Fotos Starwatch Entertainment

LANDleben

„ICH WERDE KEIN ZWEITES MAL ZU EINER CASTINGSHOW GEHEN“ Auf Youtube folgen Nicole Cross fast eine Million Fans, in Kürze veröffentlicht die Nürnbergerin ihr erstes Album. Im Interview spricht die 24-Jährige über ihren Auftritt bei DSDS, ihre Verbundenheit zur fränkischen Heimat und ein folgenreiches Lob von Ashton Kutscher.

Nicole, dein Markenzeichen ist die etwas rauchig-dunkle Stimme. Woher kommt die? Die habe ich von meiner Mutter geerbt. Sie hat eine ähnliche Stimme. Musikalisch sind meine Eltern aber nicht, die Musikleidenschaft kommt wohl von meinem Opa. Der hat schon im Kirchenchor gesungen und Gitarre und Akkordeon gespielt. Muss man so eine außergewöhnliche Stimme pflegen? Auf jeden Fall nicht mit Whiskey und Zigarre (lacht). Bei mir war die Stimme einfach schon immer da. Als Kind ist das übrigens gar nicht so vorteilhaft. Die Jungs haben das nicht so ganz verstanden. Wenn man sie heute trifft, sagen sie aber meist: Aus der Nicole mit der dunklen Stimme ist echt was geworden. Auf Youtube wurden deine Videos millionenfach geklickt. Wie wichtig ist es heutzutage, mit Promis

wie Lena Meyer-Landrut ein Duett aufzunehmen oder von Ashton Kutscher gelobt zu werden? Für mich ist die Zusammenarbeit mit anderen Künstlern sehr wichtig. Auch, um Kontakte zu knüpfen. Natürlich profitieren immer auch beide Seiten, weil jeder seine eigene Fanszene hat. Dass Ashton Kutscher via Facebook mein Adele-Cover gelobt hat, hat mir viel Aufmerksamkeit beschert. Die Klickzahlen sind anschließend in die Höhe geschossen. Das freut mich natürlich und nehme ich gerne mit. Apropos Adele: Was sagst du dazu, dass manche dich bereits als „Deutsche Adele“ bezeichnen? Zunächst einmal ist das ein Kompliment. Deshalb habe ich überhaupt nichts dagegen, dass man mich so nennt. Aber ich vergleiche mich nicht mit ihr. Das mache ich generell nicht.

www.nicolecrossmusic.com

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„Ich will lieber meinen eigenen Weg gehen. Der ist zwar steiniger, aber man kann letztendlich stolz auf sich sein, wenn man es alleine geschafft hat.“


LANDleben

Fall in diesen Beruf zurück - und mache vielleicht nebenbei noch Musik.

Du warst 2011 bei „DSDS“, bist unter die letzten 15 Kandidaten gekommen. War die Teilnahme mit 17 Jahren die richtige Entscheidung? Es war eine coole Erfahrung, ich habe viel beim Gesangstraining gelernt. Ich würde aber kein zweites Mal zu einer Castingshow gehen, auch wenn meine Freunde immer wieder sagen, ich sollte es doch mal bei ‚The Voice‘ versuchen. Ich will lieber meinen eigenen Weg gehen. Der ist zwar steiniger, aber man kann stolz auf sich sein, wenn man es alleine geschafft hat. Außerdem hat man mehr Mitspracherecht. Deine dritte Single wird in Kürze veröffentlicht, im März 2018 folgt das Album. Wie viel Nicole Cross steckt in den Songs? Es gibt einige Künstler, die alle ihre Lieder produzieren lassen. Ich schreibe viele Stücke selbst, arbeite aber auch mit Songwritern zusammen. Aus Zeitgründen nimmt man natürlich auch Songs von außen an. Ich muss mich aber damit identifizieren können. Du hast den Beruf der Medizinischen Fachangestellten gelernt. Kannst du dir vorstellen, irgendwann einmal dahin zurückzukehren? Zweieinhalb Monate nach meiner Ausbildung habe ich mich komplett auf die Musik konzentriert. Der Schritt fiel mir gar nicht so leicht, die Arbeit liebe ich nämlich auch. Wenn es irgendwann mit der Musik nicht mehr so gut laufen sollte, gehe ich auf jeden

Wie gut läuft es denn aktuell? Das Business ist sehr hart. Viele meinen, wenn man den einen großen Hit schreibt, hat man es geschafft. In der Tat ist es aber gar nicht so leicht, sich durchzuboxen. Man braucht gute Songs und Kontakte. Ich bin auf jeden Fall zufrieden. Der große Durchbruch war es noch nicht, aber wir arbeiten weiter daran. Wie definierst du den Begriff Durchbruch im Musikbusiness? Eine Fanszene auf der ganzen Welt ist schon sehr wichtig. Ohne Fans ist man als Künstler nichts. Durchbruch bedeutet für mich, dass ich auf Tournee gehen und von der Musik leben kann. Dann hat man es geschafft. Klar, ich lebe aktuell von der Musik. Aber einer meiner Träume - ein kleines Häuschen auf dem Land, wo ich irgendwann eine Familie gründen kann ist beispielsweise noch nicht drin. Das Häuschen im Grünen müsste dann in Franken stehen? Bestimmt. Ich bin in Lauf an der Pegnitz aufgewachsen und fühle mich dort immer noch wohl. Ich bin zwar oft in großen Städten wie Berlin oder Hamburg, brauche aber auch die fränkische Ruhe. Nie das Bedürfnis gehabt, in die große weite Welt zu ziehen?Nicht wirklich. Ich bin zwar vor zwei Jahren ausgezogen, habe es aber nur fünf Straßen entfernt von meinem Elternhaus geschafft. Ich fühle mich einfach sehr wohl hier, Familie und Freunde stehen bei mir über allem. Dafür würde ich sogar die Musikkarriere hinten anstellen. ❤

youtube.com/CrossNicole 47


OKTOBER

2017 // WWW.LANDMADLA.DE

Schwerpunkt

GOLD

Foto: Isaxar / fotolia.com

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FACEBOOK-UMFRAGE

WAS WÜRDET IHR MACHEN, WENN IHR 1 MILLIONEN EURO IM LOTTO GEWINNEN WÜRDET?

Ein Einfamilienhaus für meine Familie bauen. Das wäre eine super Absicherung fürs Alter. Stefanie Mai Erstmal ohne Rücksicht auf Verluste Shoppen gehen und danach eine Wohnung kaufen mit Platz für die neuen Errungenschaften. Sarah Jaeger Eine Weltreise Sandra Rünagel Ich habe 3 Kinder mit Anhang und 3 Enkelkinder. Ich glaube die wissen schon was damit anfangen. Inge Sörgel Neue Brüste, shoppen, Eigentumswohnung kaufen... ein bisschen die Welt bereisen .... und keinem etwas davon sagen! Kath Kirsch Also erst mal würd ich mit meiner BESTEN Freundin nach Florenz fliegen, dort shoppen und essen bis zum Umfallen und was dann noch übrig ist bekommt die Bank fürs Haus. Julia Neumaier Einen Teil für kranke, arme Kinder spenden, meiner Familie was abgeben und nur noch Teilzeit arbeiten Steffi Dilzer

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Das lässt sich ruhigen Gewissens tragen Mit seinem Label Bleed will Michael Spitzbarth den Planeten vor dem Ausbluten bewahren. Zumindest so gut er es kann. Das gelingt nicht nur mit veganen Lederjacken oder Sweatern aus Bio-Baumwolle, sondern auch mit Bikinis aus Fischernetzen.

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Text Corinna Igler // Fotos Lea Schreiber // Ort Helmbrechts

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ichael Spitzbarth grinst bis über beide Ohren. Er öffnet eine kleine, schmale Schachtel und holt daraus einen blauen Bikini hervor. Und ein Stück Netz. Fischernetz. Daraus ist der Bikini nämlich hergestellt. Alte Fischernetze, die herrenlos im Meer umhertreiben und in denen sich oft Tiere verfangen, werden zusammen mit Resten aus der Teppichindustrie geschmolzen und zu einem Granulat verarbeitet. Daraus entsteht das sogenannte Econyl-Garn und daraus wiederum der Stoff für die Bademode. Der nachhaltige Bikini aus recycelten Fischernetzen war der Verkaufsschlager des Sommers in Michaels Modeladen in Helmbrechts. Unter dem Label Bleed macht er seit fast zehn Jahren Mode. Ökologisch. Fair. Nachhaltig. Das ist das, was die Klamotten von Bleed so besonders macht. „Ich hab‘ Textildesign in Münchberg studiert und im Alpenraum in der Modeindustrie gearbeitet. Ich hab‘ gesehen, dass die Modeproduktion dirty und billig ist. Da ist nix mit ökologisch. Das war für mich als Sportler, der gern in der Natur unterwegs ist, furchtbar. Ich hatte dann einen Designauftrag für ein Biotextilunternehmen und hab‘ mich gefragt, warum so eigentlich keiner im Sportswearbereich arbeitet.“ Also hat Michael das selbst in die Hand

Das Firmenmotto

genommen und erste Designs für nachhaltige Sportswear gemacht. Produziert wird in Portugal, Polen und Kroatien. Dort überzeugt sich Michael durch mehrmalige Besuche im Jahr höchstpersönlich davon, dass die Klamotten seines Labels ökologisch und fair produziert werden. Verwendet werden dafür ausschließlich natürliche Materialien wie Bio-Baumwolle, Kork, Leinen oder eben alte Fischernetze. Als Michael vor zehn Jahren mit den ersten Mustern in die einzelnen Sportgeschäfte losgezogen ist, „hat man mich angeschaut, als käme ich von einem

We bleed for nature

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anderen Planeten. Man hat mich als Spinner abgetan“, erinnert er sich. Mittlerweile habe eine Trendwende stattgefunden. Was zunächst im Essens- und Kosmetikbereich Trend wurde, ist es nun auch in der Mode: Biologische und ökologische Herstellung. Seine erste Kollektion umfasste damals 20 Teile, heute gibt es von Bleed jährlich zwei Kollektionen mit jeweils 100 Teilen. Zuerst zeichnet er die Entwürfe von Hand, anschließend werden sie am Computer digitalisiert und schließlich umgesetzt. Er ist dabei für die Herrenkollektion zuständig, Lena Grimm für die Damenkollektion. Mit den Freelancern besteht das Bleed-Team mittlerweile aus zehn Leuten. Inspirieren lässt sich Michael bei seinen Designs von der Natur. Dem leidenschaftlichen Outdoor-Sportler ist dabei ein langlebiges Design wichtig. Nachhaltig eben. „Wenn ich in der Natur unterwegs bin, will ich sie auch schützen“, sagt er. So manche Idee entsteht aber auch mal aus einer Bierlaune heraus. Die der veganen Lederjacken beispielsweise. Michael holt eine schwarze Jacke hervor. „Das ist Kork, schwarz eingefärbt“, erklärt er.

„Wenn ich in der Natur unterwegs bin, will ich sie auch schützen“

MICHAEL SPITZBARTH Damals ging es darum, dass vegan so im Trend ist. „Wir haben gerätselt, wie man eine Lederjacke vegan herstellen könnte.“ Hat funktioniert: Herausgekommen ist die aus Kork. Dank der Trendwende, den sozialen Medien, dem Sporttourismus im Fichtelgebirge und nicht zuletzt seinem Gespür dafür, wie man aus biologischen und ökologischen Materialien oder eben auch aus Müll gut aussehende, funktionsfähige und nachhaltige Mode machen kann, ist aus Michael, dem „Spinner“, ein gefragter Designer fair und umweltbewusst hergestellter Klamotten geworden. ❤

Gürtel und Accessoires aus Kork oder Mützen aus Bio-Baumwolle - das zeichnet Bleed aus.

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LANDschönheit

Michael Spitzbarth und Lena Grimm sind die Designerköpfe hinter den Klamotten von Bleed.

www.bleed-clothing.com

Bikinis werden bei Bleed aus alten Fischernetzen gemacht, die im Meer umhertreiben und eine Gefahr für Tiere darstellen.

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Wunschzettel

Text Jana Schmid/Anna Gartiser // Fotos Hersteller

„Nicht alles ist Gold was glänzt“ – das Sprichwort kennt jeder von uns. Dabei muss es nicht immer glänzen oder aus echtem Gold bestehen um wertvoll für uns sein zu können. In unserem Wunschzettel findet ihr dieses Mal Dinge, die zwar nicht aus Gold sind, dafür mit Sicherheit aber goldwert!

VON BRAUEREI

GOLD LEUCHTEND

ZU BRAUEREI:

UND LECKER

DIE BIERWANDERUNG

SCHMECKEND:

Ein kühles, golden schimmerndes Bier schmeckt nicht nur im heißen Sommer. Ein Landmadla liebt es auch im Herbst. Ganz besonders lässt es sich in der Fränkischen Schweiz genießen. Der Brauereiweg bei Aufseß und der Fünf-Seidla-Steig bei Gräfenberg sind wohl die bekanntesten Bierwege. Die Wanderung führt von Brauerei zu Brauerei und bietet neben dem Genuss des Bieres und anderer regionaler Spezialitäten die Möglichkeit die Schönheit der fränkischen Schweiz zu erleben. Besonders toll, wenn die Blätter golden in der Herbstsonne leuchten. Bei Aufseß findet sich die höchste Brauereidichte pro Einwohner der Welt. Hier könnt ihr eine drei Tage Wandertour buchen, ganz ohne Gepäck von einer idyllischen Brauerei zur anderen- für jeden waschechten Franken wahres Gold wert. Kontakt: www.fraenkische-schweiz.com

FRÄNKISCHE HONIG Gold kann man nicht essen. Honig schon! Besonders lecker, wenn er direkt vom Imker aus der Region stammt. Die Imkerei Deittlaff aus Mittelfranken gewinnt den Honig aus ihren eigenen Bienenvölkern. Er wird geschleudert, von Hand abgefüllt und zeichnet sich durch seine besondere Reinheit aus – ein goldenes Erlebnis für unsere Geschmacksnerven. Verschiedene Honigsorten könnt ihr auf dem Wochenmarkt in Erlangen oder auch ganz leicht im Onlineshop kaufen. Die Imkerei Deittlaff stellt außerdem wunderschöne Bienenwachskerzen her, die zur Gemütlichkeit an dem ein oder anderem düsteren Oktoberabend beitragen können. Kontakt: www.imkerei-dettlaff.de


LANDschönheit GOLD-GELB: DER KÄSE Auch an einem kalten Oktobertag gehört das Käsebrot oder der Obazda zum fränkischen Vesper einfach dazu. Doch wie wird dieser eigentlich hergestellt? Auf dem Erlebnis- Käse- Wohlfühlhof „Schmalzmühle“ in Röckingen, Mittelfranken, wird euch das Geheimnis des Käsemachens verraten. Noch besser: Ihr könnt euren Käse im Käseseminar sogar selbst herstellen. Die Schmalzmühle bietet daneben auch eine Übernachtungsmöglichkeit in idyllischer Umgebung. Startet gold-gelb in den Herbst und genießt unvergessliche Geschmackserlebnisse. Kontakt: www.schmalzmuehle.de/

GEWÜRZHELDEN Es glitzert, es glänzt, es hat ein Einhorn vorne drauf! Die Rede ist vom Einhorn-Glitzer-Erdbeerzauber von den Gewürzhelden. Die geheimnisvolle pinke Mischung mit Erdbeergeschmack verleiht Desserts, Kuchen oder Torten nicht nur eine fruchtig-erdbeerige Note, sondern auch einen Hauch von Glitzer und Magie. Das Gewürz, das es im K&K Gewürzladen und auf der Homepage zu kaufen gibt, eignet sich aber auch super als ein dekoratives Topping auf Milchschaum und Sahne. Der Fantasie sind hier nämlich keine Grenzen gesetzt. Aber Achtung, die Auflage ist limitiert und wer vom pinken Einhorn verzaubert werden möchte, sollte schnell zugreifen! Kontakt: www.gewuerzhelden.de // Telefon: 0951 7009251

KIREA – DER DEKO-TREND GLÄNZT ÜBERALL Egal, ob Geburtstag, Hochzeits- oder Firmenfeier, Ballons sind immer ein echter Hingucker. Erst recht, wenn sie goldig glänzen. Und schweben. Im Ballonladen und Partyshop von Kirea in Bamberg gibt es eine große Auswahl an den unterschiedlichsten Ballon- und Partydekorationen. Von Exploding-Ballons über Folien-Ballons bis hin zu dem echten Highlight: Dem Bubbleballon, der jede Feier in einen goldenen Glanz taucht. Die schwebende Variante gibt es bereits ab 17,99 €. Auf dem Boden der Tatsachen liegt immer noch zu wenig Glitzer? Nicht bei Kirea. Hier finden sich auch funkelnde, glänzende oder sogar leuchtende Ballons wieder… Geheimtipp: Am besten rechtzeitig bestellen. Ballons sind gerade voll im Trend und alle wollen sie haben. Kontakt: www.kirea.de // Telefon: 0951- 70 09 55 55 55


Text Corinna Igler // Fotos Matthias Hoch // Fotos Bad Windsheim

GOLDIGE UND PREISGEKRÖNTE

Babymode


LANDschönheit

Goldig trifft das, was Laura Rodriguez Zambrano macht genau auf den Punkt. Die 30-Jährige designt und schneidert Kindermode unter dem Label Babadá. Und die Mode aus der fränkischen Kleinstadt Bad Windsheim ist international preisgekrönt.

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ass Laura Rodriguez Zambrano Modedesignerin ist, sieht man ihr schon an, wenn sie die Tür zu ihrem kleinen Laden in der Herrngasse in Bad Windsheim öffnet. Die bildhübsche Frau mit den strahlend blauen Augen und dem freundlichen Lächeln ist gut gestylt, ihr Laden toll eingerichtet und die Klamotten, die dort hängen sind vor allem eins: goldig. Laura Rodriguez Zambrano macht Kindermode. Da hängt ein putziges Kleidchen, dort eine kuschelige Jacke und hier eine bunte Bundhose. Angefangen hat alles im August 2015, als die Zwillingsmädchen von Laura etwa neun Monate alt waren. „Ich habe für meine Kinder Sachen genäht. Dann haben mich andere Mütter angesprochen, wie toll die Klamotten aussähen und wo man die herkriegt.“ Laura Rodriguez Zambrano hat Modedesign an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin studiert und ein Praxissemster bei Hugo Boss in der Schweiz eingelegt. Für ihre Bachelorarbeit hat sie für Hugo Boss eine kleine Kollektion gemacht und so dort eine Festanstellung bekommen. „Ich habe die Produktion überprüft“, erzählt Laura. Und so hat sie

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Laura Rodriguez Zambrano ist Modedesignerin, arbeitete für Hugo Boss und hat heute ihr eigenes Label: Babadá.

Zeichnen, Zuschneiden, Nähen - Laura macht alles selbst.


LANDschönheit

neben dem Designen und Schneidern auch viel über die Verarbeitung und die Qualität gelernt. Weil ihr Mann dann in Franken einen Job angenommen hat, ist sie mit ihm hierher gezogen. „Wir fühlen uns schon als richtige Franken“, sagt die gebürtige Schwarzwälderin. Aus dem Nähen von Kinderklamotten für die eigenen Zwillingsmädchen ist schon bald mehr geworden. Zuhause hat Laura dann gezeichnet und genäht, auf dem Esszimmertisch Puppen aufgebaut und an diesen ihre Stücke präsentiert. Dann wurde es aber immer mehr, vor allem durch die sozialen Medien wurden immer mehr Eltern auf Lauras goldige Kinderklamotten aufmerksam. Seit einem Jahr hat sie deshalb einen kleinen Laden in der Innenstadt von Bad Windsheim, liebevoll gestaltet, mit viel natürlichen Materialien, wie Holz. „Ich möchte, dass man, wenn man reinkommt, das Gefühl hat, man ist immer noch in der Natur.“ Natürlichkeit – das zeichnet auch Lauras Mode aus. Sie verwendet hauptsächlich Bio-Stoffe aus Skandinavien und Europa, macht kleine Schühchen aus chromfrei gegerbtem Leder. Und dann finden sich da noch Bundhosen, die mit dem Kind mitwachsen, nicht nur, weil sich das Bündchen dehnt, sondern auch weil man sie krempeln kann. Oder Tücher, Mützchen und Loops. „Das habe ich das ganze Jahr über. Und dann mache ich pro Jahr immer noch eine Frühjahr/Sommer- und eine Herbst/ Winterkollektion.“ Dafür überlegt sich Laura immer ein Thema. Sie holt ein Buch hervor und blättert darin. „Da zeichne ich dann die Prints und Motive, die mir zu dem Thema einfallen.“ Dann überlegt sie sich die Formen der kleinen Teile. Aus den Ideen werden Skizzen, Schnittmuster, Prototypen und schließlich

www.babada-design.de

eine ganze Kollektion. Und die besteht meistens aus neun Teilen für Jungs und aus neun Teilen für Mädchen. Ihre neuesten Kreationen für den Herbst/ Winter hat Laura seit wenigen Tagen im Sortiment. Und kaum sind die Kleidchen, Pullis, Hosen, Jacken und Co auf Instagram oder Facebook gepostet, gehen auch schon die ersten Bestellungen ein. Schließlich ist Lauras Mode anders als die Babyund Kinderklamotten, die man überall findet. „Ich will weg von dem Mainstream, hin zu etwas Besonderem.“ Besonders sind die Kinderklamotten tatsächlich. Egal ob mit tierischen Applikationen, Holzknöpfen oder liebevollen Mustern. Das typische Mädchen-Rosa und Jungen-Hellblau findet man bei Laura nicht. Ihr geht es vor allem um eines: Nachhaltigkeit. Die Etiketten an den kleinen Pullis, Jacken oder Hosen sind übrigens aus Holz – dafür arbeitet Laura mit einem Schreiner aus der Region zusammen. Wer zehn davon sammelt und ihr zurück bringt, bekommt eine kleine Überraschung. Und Laura kann die Etiketten wiederverwenden. Überraschend beziehungsweise besonders wirkt auch der Name ihres Labels: Babadá. „Ich habe nach einem Namen gesucht, als meine Mädels gerade angefangen haben, zu reden. Die eine hat immer ‚Bababa‘, die andere ‚Dadada‘. Das habe ich dann zusammengefügt und dem Ganzen noch einen Schliff verpasst, um die lateinamerikanischen Wurzeln aus unserer Familie aufzugreifen.“ Die modischen Kreationen für die Kleinsten aus Lauras Händen sind allerdings nicht nur goldig, sondern auch Gold wert. Immerhin ist auch das britische Junior Magazine darauf aufmerksam geworden und hat Laura für ihr Label mit dem Junior Design Award ausgezeichnet. Unter die besten Fünf und damit unter die Finalisten hat es Babadá geschafft. ❤

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AUS DEM REDAKTIONSALLTAG

LASS UNS (NICHT) DISKUTIEREN! Hier geben wir dir Einblick in die Heftentwicklung. Nichts ist so einfach, wie man denkt. Folge 11 : Alles für den Preis Redakteurin: Jaaaaaaaaaaaaaaaa, wir sind nominiert. Grafiker: Wofür? Redakteurin: Für den Nova Innovation Award des BDZV. Grafiker: Und jetzt?

Redakteurin: Jetzt wirst du gefilmt für ein Vorstellungsvideo. Grafiker: Niemals. Redakteurin: Ach bittöööööö. Du gibst dem LANDmadla doch sein Aussehen.

Grafiker: Ein ungeschminkter, bärtiger Mann mit Homer SimpsonSocken und Muskelbergen (unbestätigt) ist repräsentativ für das Landmadla? Redakteurin: Ähm (lange Pause). Du musst ja nix in die Kamera sagen. Schweigen ist Gold und so...

LANDmadla IMPRESSUM MONATLICHE AUFLAGE 14.000 Stück VERLAG UND HERAUSGEBER: Mediengruppe Oberfranken - Zeitungsverlage GmbH & Co. KG, Gutenbergstraße 1, 96050 Bamberg INHABER- UND BETEILIGUNGSVERHÄLTNISSE: Mediengruppe Oberfranken GmbH & Co.KG (100 %), Gutenbergstraße 1, 96050 Bamberg GESCHÄFTSFÜHRUNG: Walter Schweinsberg, Sigrun Albert, Frank Förtsch VERLAGSLEITUNG MEDIA-VERKAUF: Philipp Gatz ANZEIGENBERATUNG: Christine Vogl (Anzeigenpreise nach Vereinbarung) REDAKTION: Frank Förtsch (verantw.), Corinna Igler, Lea Schreiber, Victoria Bauling, Jana Schmid, Anna Gartiser, Lena Stich, Anna Lienhardt, Lisa Kieslinger, Maresa Schlemmer, Christian Pack, Michael Memmel LAYOUT: Michael Karg, Franziska Schäfer , TITELBILD: Matthias Hoch DRUCK: creo Druck & Medienservice GmbH Gutenbergstraße 1, 96050 Bamberg ZUSTELLUNG: Briefversand BEZUGSPREIS: 3 Euro Anzeigen und –entwürfe sind vertragsrechtlich geschützt. Nachdruck, Vervielfältigung und elektronische Speicherung nur mit Zustimmung des Verlags. Erfüllungsort und ausschließlicher Gerichtsstandort ist Bamberg. Keine Haftung für Satz- und Druckfehler oder den Inhalt der Anzeigen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung des Autors wieder, nicht unbedingt die des Herausgebers. Eigentums- und Nachdruckrechte für Anzeigen, Texte, Fotos, Layouts, Gestaltungselemente etc. liegen bei der Mediengruppe Oberfranken – Zeitungsverlage GmbH & Co. KG. Weiterverwendung ist nur mit der schriftlichen Genehmigung erlaubt. Bei Nichterscheinen im Falle höherer Gewalt kann der Verlag nicht haftbar gemacht werden. Fotos (soweit nicht anders vermerkt): Fotolia

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IN EIGENER SACHE

Das LANDmadla - Team Kommen Sie auf uns zu:

WERBEMÖGLICHKEITEN � PRODUKTBEILAGEN FÜR

Wir entwickeln auch gerne Ideen mit Ihnen!

GEZIELTE PRODUKTTESTS � ANZEIGEN � ADVERTORIALS

Ich lebe gerne in Franken, weil...

CORINNA IGLER Produktmanagement & Redaktion

ANNA GARTISER Unterstützung Koordination

„Franken heißt für mich Familie und Freunde. Alles hier, was für mich wichtig ist, um mich wohl zu fühlen. Hinzu kommt die tolle Landschaft. Am liebsten entdecke ich die vielen kleinen, gemütlichen Städte mit ihren hübschen Gassen, Fachwerkhäusern oder tollen Burgen, Schlössern und Festungen. Und selbst, wenn man mal raus will, liegt Franken finde ich ganz zentral – egal ob es nach München, Berlin, Italien oder an die Ostsee geht.“

„In Franken bin ich zu Hause. Hier bin ich geboren und aufgewachsen. Da meine Familie und Freunde in ganz Franken verteilt leben, lege ich mich auch nicht auf einen bestimmten Ort fest – wie daheim fühle ich mich hier überall. Und das ist auch gut so, denn jede Ecke ist auf seine eigene besondere Art wunderschön, ganz egal, ob Ober-, Mitteloder Unterfranken.“

FRIEDERIKE STARK Stv. Produktmanagement & Redaktion

CHRISTINE VOGL Koordination Verkauf

KONTAKT TEL 0951 - 188 638 LANDMADLA@INFRANKEN.DE

„Weil Franken meine Heimat ist. Ich bin hier geboren und aufgewachsen. Meine Familie und meine engsten Freunde leben hier. Weil es hier alles gibt, was das Herz begehrt: fantastisches Essen, Bier, Wein, eine wunderschöne Natur und viele einzigartige Orte und Menschen.“

„Wegen meiner drei persönlichen „L“s: Leute, Landschaft und die Liebe – alles ist hier, was ich brauche. Familie und Freunde leben hier. Ob radeln, laufen oder biergarteln – Ausflüge in der Natur sind vielseitig und schön. Und das Beste: Hier habe ich meinen Ehemann kennen und lieben gelernt – ein echter Franke, der meine Werte und die Liebe zu Franken teilt.“

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MIT FARBE DURCH DEN HERBST Was uns in den kommenden Monaten modisch erwartet, erfahren wir am 14. Oktober im GREIFF Factory Store in Bamberg. Dort kann man die Trends sozusagen direkt vom Laufsteg kaufen.


Advertorial Greiff

// Ort Bamberg

D

ie Sommerkleider verschwinden wieder im Schrank und so langsam aber sicher haben wir Lust auf Jeans und einen kuscheligen Cardigan. Kurz: auf die neue Herbst-/ Wintermode. Was uns in den kommenden Monaten erwartet, können wir am 14. Oktober im GREIFF Factory Store erleben. An diesem Samstag ist dort nicht nur bis 18 Uhr geöffnet. Vielmehr zeigen Models um 13 Uhr und um 15 Uhr bei der GREIFF-Herbstmodenschau, was man in diesem Herbst und Winter so trägt. „Die verschiedensten Jeansvarianten – ob mit oder ohne Strass-Steinchen –, und tolle Looks in den angesagten Beerentönen, in Grün- oder Senftönen – den Trendfarben dieses Herbsts“, erwarten die Besucher, wie Filialleiter Andreas Gruber vorab verrät. Am Samstag, 14. Oktober kann man im GREIFF Factory Store, in der Memmelsdorfer Straße in Bamberg auf insgesamt 1200 Quadratmetern durch die neue Kollektion schauen, probieren, wird von dem netten und fachkundigen Personal ehrlich beraten und kann die Mode für die kommende Saison natürlich gleich shoppen. Man kann aber auch gemütlich die jeweils 40-minütige Modenschau, unter der Moderation des bekannten Moderators Wolfgang Reichmann, bei einem Gläschen Sekt verfolgen und dabei das ein oder andere Teil entdecken, auf das man in der kommende Jahreszeit nicht verzichten will. „Alles, was man auf dem Laufsteg sieht, haben wir natürlich hier im Laden“. So kann

man sich inspirieren lassen und das Gesehene gleich selbst probieren und mitnehmen. Gezeigt werden die Neuheiten der Marken Taifun, Comma, Cartoon, Opus, s.Oliver, Cecil, Street one und Bianca, Jeans und Hosen der Marken Mac und Toni Dress. Und für die jüngere Generation werden tolle Teile von Buena Vista, Key Largo, Gang und Levis präsentiert. Und natürlich kommen bei der Modenschau nicht nur die Frauen auf ihre Kosten, auch für dem Mann wird die neue Herbst-, Wintermode präsentiert. In dem großen Anzugssortiment von den Marken Greiff, CG und Digel move spielen auch die jungen modische Anzüge eine wichtige Rolle, die heute sehr eng getragen werden. Passend dazu die Hemden von Greiff und Olymp, stylisch kombiniert mit Fliege und Hosenträger. Lässige Freizeitkleidung der Marken Casa Moda, Calamar, Bugatti und im Jeansbereich Levis, Mustang, PME und Jack & Jones runden das Herrensortiment ab. Mit von der Partie sind bei der Modenschau auch die Hüte von „Mode zum Hut“, dem Hutladen in Bamberg. Der ideale Anlass also, um sich auf die kommenden Monate modisch einzustimmen oder möglicherweise auch schon die ersten Weihnachtsgeschenke zu shoppen. Denn bei diesem Event warten auf die Kunden auch so einige besondere Angebote. Lassen wir uns also überraschen – nicht nur von den neuesten Modetrends.

Er kann kommen, der Herbst – modisch auf jeden Fall. Mo-Fr: 9.30-19 Uhr | Sa:9-16 Uhr

Memmelsdorfer Straße 250

Telefon: 0951 405278

96052 Bamberg 63


Unsere Instagram-Lieblinge 1

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1 Fränkisches Krustenbratencarpaccio gibt es bei @mama_und_die_matschhose 2 Nach einer anstrengenden Radtour geht es für @energiebuendel_kate ab auf’s Sofa 3 @zweigeteiltblumenwerkstatt schmökert im neuen Landmadla 4 Familienausflug auf die Hohe Metze bei @vicblng

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Zeigt uns die schönsten Seiten Frankens auf Instagram mit dem Hashtag #landmadla

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5 @hannashaus hat gebacken – yuuuuummi! 6 @franken_madla zeigt, dass es auch außerhalb Frankens schön ist 7 Nach dem Urlaub freut sich @ pictureruthie besonders auf die neue Landmadla-Ausgabe 8 In der Mittagspause legt @ die_annett die Füße hoch

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Das letzte

WORT hat der

MANN KOLUMNE

GOLD BLEIBT GOLD – WIRKLICH? Wenn Gold erwachsen wird

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ehe ich dieser Tage an den EC-Automaten meiner Hausbank, empfängt mich immer der gleiche Spruch im Display: „Mit Gold absichern bleibt Gold“. Die Worte „mit“ und „absichern“ sind in dunkleren Buchstaben gesetzt, so dass als Aussage hervorsticht: „Gold bleibt Gold“. Was will mir der Automat damit sagen? Sollte ich jetzt mein komplettes Girokonto leer räumen und meiner Frau von dem Geld einen (wahrscheinlich gar nicht so fetten) goldenen Ring kaufen? Bleibt ja Gold. Sichert mich ab. Macht meine Frau noch mehr zum Schatz. Fast schon panisch hebe ich 50 Euro ab, um diese gefährliche Idee auszubremsen. Stimmt denn der Satz vom Gold, das Gold bleibt, überhaupt? Als Kind war Gold für mich vor allem sinnliche Faszination – ein einziges glänzendes Geheimnis.

Dann schwand die Magie und der Respekt blieb zurück, da ich lernte, dass Sieger bei den Olympischen Spielen eine goldene Medaille um den Hals baumeln haben. Und dass die besten Schauspieler einen Goldjungen in die Hand gedrückt kriegen. Schließlich die Erkenntnis: Die unterste Farbe der deutschen Fahne, die wir bei Siegen der Nationalelf schwenken, ist gar kein Gelb. Sieh an, auch die Heimat ist golden. Nein, mein Gold hat sich verändert. Es ist mit mir erwachsen geworden. Heute gibt es zwei Goldstücke in meinem Leben, die doch mit Gold nicht aufzuwiegen sind: meine Frau und meine kleine Tochter. Denke ich an die beiden, weiß ich auch, wie der Spruch auf dem EC-Automat wirklich lauten müsste: „Goldig bleibt Goldig“. Vielleicht sollte ich bei meinem nächsten Date mit dem EC-Automaten mal einen Edding mitnehmen und das wasserfest korrigieren.

Michael Memmel Redakteur 66


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